Die Rätsel Des Selun

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Die Rätsel Des Selun Die Rätsel des Selun Autor(en): Bolt, Ferdinand Objekttyp: Article Zeitschrift: Appenzeller Kalender Band (Jahr): 258 (1979) PDF erstellt am: 24.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-376339 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Dazu gehören die Das Wildenmannlisloch Höhlenbären, die als gewaltige Raubtiere eine Der 2207 Meter hohe Selun im Toggenburg Länge von etwa 2'/2 Metern erreichten. Auch ist der zu Fuss meistbesuchte Berg der sieben Knochen von Höhlen-Löwen, von Edelhirschen, Churfirsten. Für die Wissenschaft ist er Gemsen, Steinböcken, Murmeltieren, bekannt geworden durch das Wildenmannlisloch, Schneehasen und Edelmardern wurden gefunden. einer der Wohnstätten der ältesten prähistorischen Ferner fand man Steinwerkzeuge aus Menschen in der Schweiz. In den Jahren Quarzit, die der Urmensch zum Zerlegen des 1923 bis 1927 wurden in dem 1628 m ü.M. Bärenfleisches usw. verwendete. Dazu kamen liegenden Wildenmannlisloch, dessen Name Knochenwerkzeuge und sogar Spielzeuge von einer Zwergsage herrührt, prähistorische primitivster Art. Der damalige Urmensch des Ausgrabungen vorgenommen, die den Beweis Wildenmannlisloch war ein ausgesprochener einer ursprünglichen Siedlung lieferten. Die Grosswildjäger, der seinen Lebensunterhalt Funde im Wildenmannlisloch und verwandter nur durch die Jagd auf Wildtiere fristete. Der Höhlen (z. B. Wildkirchli) gehören, wie Dr. völlige Wegzug aus dieser Gegend, die damals Emil Bächler annimmt, einer eigenständigen ein weit milderes Klima aufwies als heute, Alpinen Kultur an, die er als Prämousterien erfolgte erst mit dem Beginn der letzten bezeichnete, weil die hier gefundenen Typen Eiszeit. der den als Steingeräte gleichzeitig geltenden Die Sage von den wilden Mannli Formen der französischen Station Le Moustier nicht ganz entsprachen. Nach der von Dr. E. Das Wildenmannlisloch verdankt seinen Bächler herausgegebenen Monographie lebten Namen, wie erwähnt, einer alten Sage, nach die Menschen, die das Wildenmannlisloch welcher in dieser Höhle einst Zwerge hausten. bewohnten, in der letzten Zwischeneiszeit, also Gerade «wild» scheinen sie nach dieser Sage vor mehr als 50 000 Jahren. Die Höhle bildet nicht gewesen zu sein, doch wurden sie so eine Art Tunnel, der fast im rechten Winkel benannt. Diese Sage erzählt, dass zwei dieser etwa 130 Meter weit in den langgezogenen «wilden Mannli» einem Sennen auf der Alp Selunerruck verläuft. Hinter der Siedlungshöhe Selun Handbubendienst geleistet haben sollen. befinden sich weitere unterirdische Wenn der Senn mit Käse, Butter oder Molken ins Tal müsste, kamen die beiden Zwerge und trieben das Vieh aus dem Stall auf die Weide und reinigten den Stall. Der Senn stellte ihnen Ueber 500 Orgeln für diesen Dienst jedesmal eine Schüssel voll Milch und Brot auf den Tisch. Nach dieser der besten in-s ausländischen Spitzenfabrikate am Lager. Gebrauchte Orgeln Wegzehrung reinigten die «Mannli» die Schüssel werden an Zahlung genommen.Teil- wieder und stellten sie ihren Platz. Das ahlUB an Gratis dauerte so lange, bis der Senn einmal wunder- erhalten Sie den 60 seifigen fitzig wurde und die Mannli beobachten wollte. > Katalog und Occasionsllsr«. Grösstes Spezialhaus der Er tat, als ob er weggegangen wäre, stellte Schweiz für gute Harmonikas. wie immer Brot und Milch bereit und R eparaturwerk starten. legte Harmonika-Fachmann & Berater auch für jedes der Mannli ein Paar Hosen H.ACKERMANN ZÜRICH 4 auf die Bank. Wie gewohnt kamen die Mannli, trieben das Vieh auf die Weide, putzten den Inhaber H. + J.Vogt Stall und liessen sich dann Militärstrasse 22 Tel. 01 242 83 92 Milch und Brot gut munden. Der Senn lag oben auf dem Dache und sah durch eine Dachluke zu. Bänke ausgehauen, weiter im Innern lag ein Schliesslich wurden von den beiden hilfreichen kleiner, von Felsblöcken umrahmter See. Mannli die Hosen eingehend gemustert Einst sahen sich die wilden Mannli gezwungen, und dann angezogen. Da sie hinten etwas in Starkenbach die Hebamme zu holen, aufgeschnitten waren, hielten sie das Tuch mit die einem Wildweiblein beistehen sollte. Sie der linken Hand zusammen, mit der rechten kam, tat ihre Pflicht und erhielt dann als knallten sie, schritten gravitätisch im Stall auf Lohn eine Schürze voll Erdbrocken. Auf dem und ab und sprachen dabei: «Der bind's oder weiten Wege aus der Höhle, die sich anderthalb bind's nüd!» Darob müsste der Senn laut Stunden in den Selun hineinzog, achtete auflachen. Er müsste seine Wunderfitzigkeit sehr sie des wertlosen Geschenkes aber nicht und büssen, denn die beiden Mannli verschwanden verlor die meisten Brocken. Erst als sie aus beim Lachen des Sennen sofort und sind der Höhle heraus ans Tageslicht trat und den nachher nie wieder zum Sennen gekommen, letzten noch übrig gebliebenen Brocken um ihm zu helfen und Arbeiten abzunehmen. genauer betrachtete, erkannte sie, dass es lauter Gold war. Später sollen sich die Wildmännchen Das Geschenk des Wildweibleins und Wildweiblein in Wurzeln des Aller- Eine andere Sage vom Wildenmannlisloch mannsharnisch verwandelt haben, doch hatten hebt hervor, dass das Tor beim Eingang in die sie vorher noch die schöne Einrichtung ihrer Höhle so gross war, dass man mit Ross und freundlichen Behausung vernichtet, das Gold Wagen hineinfahren konnte. Vorn hatten sich verborgen und das kleine Seelein in einen die Wildmännchen aus den Felsen Tische und Sumpf umgewandelt. Handwerkliche MÖBEL ,?-. p in unserer grossen Ausstellung finden Sie bestimmt das yl.i.i ' Passende. Polsterei und Möbelgeschäft Jakob Frischknecht 9107 Urnäsch Telefon 071 58 11 57 Der Seluner noch rechtzeitig aus dem Staub machen konnten. Am meisten liebte er Obst und Süssig- Die Sennen des Selun hatten im Sommer keiten. Als man ihn taufte, müsste man ihn 1844 eine sonderbare Wahrnehmung gemacht. zuerst mit einem Zucker besänftigen. Am Es zeigte sich, dass einzelne ihrer Kühe viel 20. Oktober 1898 starb Johann Seluner im weniger Milch lieferten als sonst. Einige Alter von vielleicht 70 Jahren. Mit ihm sank Abergläubische dachten zuerst an die «wilden auch das Geheimnis seiner Herkunft ins Grab. Mannli», denen sie die Schuld zuschrieben. Vermutlich war er von seinen Eltern ausgesetzt Einer der Sennen überwand schliesslich die worden. Furcht vor Geistern und Erdmännlein und Die «Donnerlöcher» des Selun stellte sich nachts auf die Lauer. Da kam Neben dem Wildenmannlisloch bilden auch ein menschenähnliches, splitternacktes, die sogenannten «Donnerlöcher» auf der Alp wildhaariges Wesen aus den Erlen, näherte sich eine Merkwürdigkeit. Im Fremdenblatt mit Stiergebrumme einer Kuh und molk das «Toggenburg» (1927) schreibt ein Einsender über geduldige Tier in seinen Mund hinein. Die drei solcher «Donnerlöcher», die meist senkrecht Sennen machten sich dann auf die Jagd in die Tiefe führen. Wirft man einen nach diesem Naturmenschen, erwischten ihn Stein hinab, so hört man bald ein Klirren schliesslich nach einer aufregenden Verfolgung und Knallen, als ob der Stein auf eine mit auf der Breitenalp und brachten ihn ins Tellern, Messern und Gabeln besetzte Tafel Bürgerheim Alt St. Johann, wohin man aufgefallen wäre und alles zersplitterte. Bald damals alles brachte, was heimat- und obdachlos tönt es auch wie furchtbares Krachen, war. Man schätzte den Naturmenschen auf Rauschen und Donnerrollen, und bald wie entsetzliches 15—16 Jahre. Er konnte weder reden noch Geheul. Die Töne hallen lange nach, menschliche Rede verstehen, zeigte auch keine und sie nicht kennt, wird von einem Anzeichen Verstand und Denken, und wer von Grauen und Schaudern ergriffen. seine Handlungen waren meist kopflos. Er konnte höchstens unartikulierte Laute von Der «Milchbach» auf Selun sich geben, die weniger von einem Menschen, Im «Gäässliboden» auf der Alp Selun sondern eher von einem Tier zu stammen entspringt der sogenannte Milchbach, der nur schienen. Es war sehr schwer, ihn etwas an während der Schneeschmelze oder bei starken Ordnung zu gewöhnen. Anfangs zerriss er Regengüssen zu Tale braust, die längste Zeit kurzerhand die Kleidung, die man ihm des Jahres aber trocken liegt. Im «Gäässliboden» angezogen hatte, bis ihm dann die Metallknöpfe
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