HELVETICA ZEICHNUNGEN UND GRAPHIK

1 AUSSTELLUNG 16. November bis 12. Dezember 2009

Eröffnung Samstag, 14. November 2009

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr Samstag, 21. und 28. November, 5. und 12. Dezember 10 bis 13 Uhr

Umschlag/ Abbildung rechts:

ANONYM SCHWEIZER KÜNSTLER Bleulerschule 1 Ansicht der Jungfrau von der Eisenflue aus. Bleistift und Gouache. Signiert „Die Jungfrau, Juli 1827“.

Verkaufsbedingungen: Alle Blätter sind verkäuflich. Verkauf gegen sofortige Bezahlung. Zürcher Kantonalbank, 8620 Wetzikon, Konto-Nr. 1155-0133.697, BLZ 700, IBAN CH38 0070 0115 5001 33697, SWIFT ZKBKCHZZ80A, MwSt-Reg.-Nr. 582716 oder Postcheck 80-9245-7. Die Preise verstehen sich in Schweizer Franken und sind Nettopreise. Auslandszahlungen werden in Schweizer Franken spesenfrei für uns erbeten. Die Beschreibungen der Graphiken und Zeichnungen erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen. Für etwaige Irrtümer, besonders in der Zuschreibung, haften wir bis 30 Tage nach Kaufabschluss. Versand auf Kosten und Gefahr des Bestellers. Versicherung zu seinen Lasten. Es besteht kein Lieferzwang. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Zürich.

Alle gezeigten Blätter in diesem Katalog sind im Original mit Rand falls nicht anders vermerkt.

AUGUST LAUBE Buch- und Kunstantiquariat

seit 1922, Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19, CH-8001 Zürich Tel: +41 (0) 44 256 88 99, Fax: +41 (0) 44 256 88 98 [email protected], www. augustlaube.ch

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Anonym 2 Vue de la ville de Lausanne. Gouache. 19:29 cm. Beschnitten und auf grau gouachierte Unterlage mit Legende montiert. Reizvolle Ansicht von Lausanne mit dem See und den Alpen im Style der Bleulerschule. (Blatt im Original mit Rand).

DANIEL DAVID BURGDORFER ( 1800-1861 Lausanne) 3 Bernerin am Spinnrad. Aquarell über Bleistift. 23,3:18,3 cm. Kornfeld & Klipstein, Auktion 122, 14. Juni 1967. Nr. 374. Daniel David Burgdorfer beteiligt sich bereits 1818 als junger Schüler Bouviers an einer Ausstellung in Bern. Bei F. Geissler erlernt er das Handwerk des Kufperstechers. 1849 heiratet er und lässt sich als Zeichenlehrer an der höheren Töchterschule in Lausanne nieder, wo er 1861 stirbt.

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JOHANN ULRICH BURRI (1802* Weisslingen ZH) 4 Ruine Felsenburg am Weg von Kandersteg. Aquarell. 13:16 cm. Rechts unten auf grau gouachiertem Rand U:Burri fec. An drei Seiten auf die Darstellung beschnitten. Die Burg wird vermutlich von den Herren von Kein im 12. Jh. auf einem freistehenden und schwer zu ersteigenden Felsen erbaut. Die Felsenburg wird zusammen mit der Tellenburg bei Frutigen um 1400 von Anton vom Turn der Stadt Bern verkauft. In der Tellenburg richtet Bern den Verwaltungsitz ein, die Felsenburg wird dem Zerfall überlassen. (Blatt im Original mit Rand). – 5 Ansicht von Bern von Nordwesten, von der Enge aus. Unten rechts sign. «Burri. fect:» Aquarell. 19,3:27,3 cm. Vgl. Wüthrich, Sperli, S. 226, Nr. 45 u. Brun III, S. 188, Nr. 10. Blick auf die Stadt mit dem Käfigturm, Burgerspitalkornhaus, Knabenwaisenhaus, Zeughaus, darüber die französische Kirche, Zytglogge und davor das Kornhaus. Im Hintergrund die eindrucksvollen Gipfel der Berner Hochalpen. Eindrückliches Aquarell zur kleineren Aquatinta «Vue de la Ville de Berne prise depuis l’Enge» von Sperli, die 1832 im Leuthold-Verlag erschienen ist. Unstörendes Stock- flecklein im Himmel. Sehr fein ausgeführtes, in den Farben frisches Aquarell. (Blatt im Original mit Rand).

6 Ch. Chastel 6 „Plan von der Vestung Hinningen an Rhein. Dessine par Ch. Chastel Lieutenant d’Artellerie An: 773. le 17. Nber.“ Aquarell. 36,5:53,5 cm. Sammlung Wessner. Sehr interessantes Dokument über die Beschiessung der Festung Hünningen. Einrisse und Fehlstellen.

BALTHASAR ANTON DUNKER (Saal bei Stralsund 1746 – 1807 Bern) 7 Kampf um das Zürcher Panner in der Schlacht bei Kappel. Pinsel in grau und schwarz über Bleistift. 28,4:39,7 cm. In der Schlacht bei Kappel am 11. Oktober 1531 stehen sich die reformierten und die katho- lischen innerschweizer Kantone gegenüber. Zwinglis Zürich wird dabei geschlagen und somit findet die Ausweitung der Reformation ein Ende. Restaurierter Einriss im unteren Rand und auf Karton aufgezogen, Stockflecklein.

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SIGMUND FREUDENBERGER (1745 Bern 1801) 8 Junge Frau von vorne in Bernertracht mit Schwefelhut und Mieder. Bleistift. 16,4:13,3 cm. Freudenberger ist der bedeutendste bernische Maler seiner Zeit. Er hat am Kunstleben seiner Vaterstadt regen Anteil genommen, und prägte es durch seine gebildete, geistig und künstle- risch hervorragende Persönlichkeit.

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JOHANN PETER GIRARD (Biel 1769 – 1851 Zürich) 9 „IIme: Vue prise sur les hauteurs de Nidau, près du Signal de Belmont. Dessiné et peint d’après nature par Girard à Bienne.“ Aquarell über Feder. 35,6:52,2 cm. Alt aufgezogen. Blick von der Anhöhe des Bellmund auf Nidau und weiter im Hintergrund die Stadt Biel. Es war ihm ein besonderes Anliegen seine Vaterstadt Biel und die Umgebung in schönen Ansichten festzuhalten. Leichte Verfärbungen im Himmel. (Blatt im Original mit Rand).

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– 10 „IIme. Vûe de Bienne. J. P. Girard à Bienne fecit.“ Aquarell über Feder. Um 1835. 36,2:53 cm. Vgl. M. Bourquin, Biel/ Bienne im Wandel der Zeiten, Bern 1980, Abb. S. 44. Vorlage der Lithographie von Christian Albrecht Jenni, die lediglich in der Figurenstaffage im Vordergrund links Unterschiede zeigt. Schöner Ausblick von Westen auf die Stadt, die von Mauerwehren und Rebbergen umge- ben ist. Bekannt sind von Landschaftsmaler Johann Peter Girard vor allem Ansichten seiner Vaterstadt, in der er auch eine Stelle als Zeichenlehrer am Gymnasium innehatte. Himmel etwas verblasst. (Blatt im Original mit Rand).

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Carl Gotthard Grass (Serben 1767 – 1814 Rom) 11 Bergige Landschaft mit Regenbogen. Aquarell. 15,5:21 cm. Der Dichter Carl Gotthard Grass aus Lettland studiert in Jena Theologie. Auf einer Reise in die Schweiz ca. 1790 entdeckt er seine Liebe zur Landschaftsmalerei.

Ludwig Hess (1760 Zürich 1800) 12 Ansicht des Bernina Gletschers. Rötel. Unten rechts signiert: „L. Hess“. 12,2:15,7 cm. Besitzstempel K. E. Hasse (1810-1902. Lugt 860). Die Zeichnung wurde in die Radierung umgesetzt und erstmals in Gottlieb Sigmund Gruners „Eisgebirge der Schweiz“, 1760 (Tafel XVII) verwendet Herrliberger übernimmt dieselbe Tafel in seiner „ Abhandlung von den Eisbergen und Gletschern des Helvetier Landes“ von 1774 (Tafel 326). Sehr interessante Zeichnung.

Emanuel von Jenner II (Ammerswil 1775 – 1813 Bern) 13 Sur la Terrasee à St. Martin à Vevÿ. E. 1809. Bleistift und Sepia. 11,5:19,1 cm. Die Pfarrkirche St. Martin mit reicher Personenstaffage im Vordergrund. Emanuel von Jenner ist von 1775 bis 1795 Offizier in holländischen Diensten. (Blatt im Original mit Rand).

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Jacques Henri Juillerat (1777 Moutier 1860) 14 Studie zweier Bäume. Bleistift und Pinsel. 21:32,8 cm (Blattgrösse). Unten links signiert: „Juillerat“. Der gebürtige Jurassier malt in jüngeren Jahren vor allem Landschaften des Berner Oberlandes und des Juras. Er wurde 1823 Professor für Zeichenkunst an der Berner Akademie, ging aber auf ärztlichen Rat hin in den Süden, zunächst nach Nizza und Turin. Erst 1855 kehrt er wieder in seine Heimat zurück. – 15 Moulin de Roche. Aquarell. 33,5:45,2 cm. Gustave Amweg, Les Arts dans le Jura Bernois, Bd. I, S. 342. Am rechten Ufer der Birs, zwischen Delsberg und Münster, liegt die Mühle von Roche; der Ort ist auch als „Le Martinet“ bekannt. Malerisch unter senkrechten Felsen gelegen und mit zwei Wasserfällen der Birs, ist diese Gegend ein beliebtes Motiv.

Heinrich Keller (1778 Zürich 1864) 16 Ansicht von Thun gegen den Niesen von der Terrasse der Kirche. Aquarell über Bleistift. 12,7:24,4 cm. Die Ansicht ist bei Krebser nicht als Graphikblatt aufgeführt. Möglicherweise hat der Künstler es nicht auf die Kupferplatte übertragen. Heinrich Keller lässt sich bei Johann Heinrich Füssli in Zürich ausbilden und ist dann als Kartograf, Panoramenzeichner und Verleger in Zürich tätig. 1799 gab er für ein Reisehandbuch seine erste Karte der Schweiz heraus, 1804 sein erstes Panorama von Rigi-Kulm, dem weitere Panoramen folgten. Seine Panorama-Ansichten bringen ihm Grosse Anerkennung. Trotz seiner Behinderung besteigt er den Albis, die Rigi und den Üetliberg mehrfach. 1817 trennt er sich von Füssli und führt fortan seinen eigenen Verlag.

15 HEINRICH KLONKE (Regensburg 1803 - 1887 Augsburg) 17 „Rapperschwyl und ein Theil der Seebrücke Canton St. Gallen. Aufgenomen d. 25. Aug. 1830 v. H. Klonke.“ Aquarell. 12:15,8 cm. Klonke war Konditor in Augsburg; er ist zu den ganz frühen „Sonntagsmalern“ zu zählen. In über 100 kleinformatigen Aquarellen hat er seine nähere Umgebung festgehalten. Klonke scheint im Jahr 1830 eine Reise in die Schweiz getätigt zu haben. In dieser Zeit entstehen auch einige Aquarelle von Zürich und Umgebung. (Blatt im Original mit Rand).

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JOHANN CASPAR KOLLER (1808 Zürich 1887) 18 Ansicht einer Kirche in der Umgebung von Alptal. Aquarell. Sign. und datiert unten links: J. C. Koller fecit 1865. 27,8:41,6 cm. Sehr fein ausgeführtes, stimmungsvolles Aquarell, des meist in der Umgebung Zürichs arbeitenden Künstlers. In ausgezeichneter Erhaltung.

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FRANZ NIKLAUS KÖNIG (1765 Bern 1832) 19 Bildnis eines alten Bauern. Aquarell. Beigelegt: Radierung. 15:13,5 /15,5:13,5 cm. (Blatt im Original mit Rand). – 20 Ansicht von Weiningen, Kanton Zürich. Pinsel in Grau. Achteck. 14:19,6 cm. Grau aqua- rellierter Rand. Fein ausgeführter Entwurf für einen Lampenschirm mit idyllisch gelegenem Dorf. Im Vordergrund ein kleines Birkenwäldchen. Zeichnungen dieser Art von König sind sehr selten. Zusammen mit Aberli, Freudenberger und Dunker gehört König zu den vier Hauptvertretern der Berner Kleinmeister. König, ein sehr vielseitiger Künstler, bringt zusammen mit Freudenberger die Genreszenen aus dem Berner Volksleben zur Hochblüte. Die Verbindung von Landschaft und Genre, wie sie in zunehmendem Masse das Schaffen Königs bestimmt, findet in den bekannten Genrebildern wie z. B. „Le Retour des Alpes“, „La Famille laborieuse“ einen eigent- lichen Höhepunkt und macht des Künstlers Namen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Im Jahre 1811 eröffnet König sein Transparentenkabinett, mit dem er später auch Deutschland und Frankreich bereist. (Blatt im Original mit Rand).

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MATHIAS GABRIEL LORY FILS (1784 Bern 1846) 21 Südländisches Haus mit Pergola. Bleistift und Sepia. Sign. Lory fils. 21,3:28,8 cm. 1805 reist Lory mit seinem Vater nach Neuenburg und arbeitet an der Bearbeitung der „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon“. In Neuenburg befreundet er sich mit Maximilian de Meuron, mit dem er Reisen nach , durch die Schweiz und nach Italien unternimmt. 1832 übersiedelt die Familie nach Bern und Lory wird Mitglied der Bernischen Künstler- gesellschaft. Jedes Jahr zieht er durch die verschiedenen Regionen der Schweiz und Italiens, um Landschaftsimpressionen zu sammeln. In den Jahren 1820 bis 1840 gilt Lory fils als der erfolgreichste Darsteller der Alpenwelt.

Barthélemy Menn (1815 Genf 1893) 22 Baumgruppe an einem Hang. Feder aquarelliert. 44,5:30 cm. Vergleichsliteratur: Andrès, Westwind. Pfäffikon/SZ. Barthélemy Menns Werk besteht hauptsächlich aus Landschaften. Seine Kunst erhebt unwich- tig erscheinende Orte, wie einen Hang oder einen Busch zu einer ästhetischen Offenbarung. Er zieht den bescheidenen Charme der «intimen Landschaft» den spektakulären Ansichten von Alpen und Bergen vor. In seinen Bildern dient Licht nicht nur als eine akzentuierende Seite, welche die ausdrucksvollen Qualitäten hervorhebt, wie es in den Landschaften der Romantik üblich war, sondern es wird gebraucht, um die Objekte zu formen, um Akzente zu setzen.

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23 Gottfried Mind (1768 Bern 1814) 23 Porträt von Simon A. Schaerrer, Pfarrer in Wohlen. Bleistiftzeichnung. Im Rund. 15,5 cm. Simon Albrecht Schaerrer (1780 – 1843) war ab 1809 Zuchthauspfarrer, sowie ab 1821 bis zu seinem Tode Pfarrer zu Wohlen. Der Tier- und Figurenmaler Gottfried Mind beginnt seine Laufbahn als Schreiner, Holzschnitzer und Modellstecher. Bereits im Alter von 12 Jahren, ab 1780, wird er Mitarbeiter des Ateliers von Sigmund Freudenberger und bleibt auch über dessen Tod hinaus dort beschäftigt. (Abbildung Seite 98)

Monogramist T. H. (1793) 24 Ansicht der Kaskaden bei Tivoli. Aquarell. 34,7:29,2 cm. Auf Glomy montiert. In den Bergen nordöstlich von Rom liegt Tivoli, das antike Tibur, die hochgebaute Stadt am Fluss Aniene, der in kaskadenartige Wasserfälle übergeht. Im 18. Jhd. wird die Schlucht mit ihren natürlichen Wasserfällen und Felshöhlen zum beliebten Reiseziel. Seit Claude Lorrain hier nach der Natur skizziert und seinen Landschaftsstil entwickelt, kamen Generationen von Künstlern und Touristen gleichermassen, um die berühmten Schauplätze zu besichtigen.

Monogramist G. W. 25 Ansicht von Grindelwald mit der Kirche. Unten rechts monogr. „G. W.“. Bleistiftzeichnung in weiss gehöht. 25,7:17,3 cm.

JOHANN MARTIN MORAT (1805 Stühlingen 1867) 26 Unbekannte Ansicht einer Stadt an einem Fluss. Gouache. 28,8:38,3 cm. Der aus Stühlingen stammende Morat war für seine Stadtansichten bekannt. Er hält im Raume Schweiz und Süd-Deutschland ca. 70 Ortschaften in schönen Gouachaquarellen fest. (Blatt im Original mit Rand). – 27 „Steinen. Gem. v. M. Morat in Stühlingen“. Gouache. 22:36 cm. Mit braun gouachiertem Rand. Sehr feine, in leuchtenden Farben gehaltene Ansicht von Steinen im westlichen Schwarz- wald, unweit Basel an der Wiese gelegen. Im Hintergrund die weite, hügelige Landschaft des Schwarzwaldes, in der Mitte der Fluss Wiese, der ruhig sich durch die ganze Bildbreite zieht.

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LUC-HENRI MOTTU (1815 Genf 1859) 28 Ansicht von Châtelard nahe Vevey am Genfersee. Sepia-Aquarell. Links unten sign. u. dat. „H. Mottu. 1846“. 15,3:19,8 cm. Am Rand montiert. Das Schloss von Châtelard, in malerischer Umgebung auf einem Hügel oberhalb von Clarens gelegen, wird im 15. Jh. errichtet, zerstört und neu aufgebaut. Auch in seiner redimensionierten Form ist es noch heute eines der imposantesten Bauwerke am Genfersee. Mottu war ein Schüler von François Diday und mit Alexandre Calame befreundet. Nach den obligaten Studienjahren in Paris kehrt er in die Heimat zurück, um Schweizer Landschaften nach der Natur zu zeichnen. Tadellos.

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HEINRICH MURER (Bülach 1774 – 1822 Zürich) 29 "Hurden am Eingang zur Rapperswiler Brücke 6. Juni 1820.“ Sepiapinsel über Bleistift. Unten links bezeichnet. 11,6:19 cm (Blattgrösse). Auf Albumblatt montiert. Heinrich Murer, einer der bedeutendsten Landschaftsmaler und Stecher, stammt aus dem Zürcher Künstlergeschlecht, aus welchem schon Christoph und Josias Murer hervorgegan- gen sind. Bereits mit 15 Jahren geht er zu Johann Caspar Huber in die Lehre. 1796 reist der junge Künstler zusammen mit Heinrich Wertmüller auf Wanderschaft, zunächst über Augsburg nach München, dann über Regensburg, Bayreuth und Leipzig kamen nach Dresden. Durch den Umgang mit den Künstlerschülern und dem ständigen Kontakt mit der Natur reifte Murer zum Meister heran. Heinrich Murer zeichnete sehr fleissig auf seinen vielen Wanderungen. Er montierte seine sehr schön ausgeführten Zeichnungen auf Albenpapier und nummerierte und datierte die Seiten. Als er stirbt, hinterlässt er seine Studien in guter Ordnung seiner Familie.

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Hans Jakob Oeri (Kyburg 1782 – 1868 Zürich) 30 Portrait einer Dame im Profil. Kreide in schwarz, rot und weiss. 25:18,5 cm. Der Pfarrersohn Hans Jakob Oeri darf 1800 beim Winterthurer Landschaftsmaler Johann Kaspar Kuster in die Lehre gehen. 1803 reist er mit David Sulzer nach Paris, wo er sich vier Jahre bei Jacques Louis David ausbilden liess. Oeris Spezialität sind Porträts in Öl, Kohlezeichnungen und Litho- graphien. Oeri war besonders erfolgreich mit seinen schlichten Zeichnungen, in welchen der Künstler sich speziell auf das Gesicht der dargestellten Person konzentrierte. Er vernachlässigte meist die detaillierte Wiedergabe der Kleidung und Umgebung. Oeri war um ein menschlich wahres, zurückhaltend schlichtes bürgerliches Bildnis bemüht. Seine Porträts sind selten signiert.

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NIKLAUS PFYFFER (Geb. Luzern 1836) 31 Auf dem Weg zur Rigi. Silberstift, schwarze und weisse Kreide auf grundiertem Papier. Unten rechts sign. und dat.: „N. Pfyffer 1864“. 14,3:22,6 cm. Sehr feine Landschaftszeichnung mit Bäuerin und Kind auf dem steinigen Weg zur Rigi. Die Landschaft um den Vierwaldstättersee ist Pfyffers bevorzugtes Sujet. An den Ecken auf alte Unterlage montiert.

Jakob Heinrich Reutlinger (1802 Zürich 1868) 32 Baumgruppe mit Berg im Hintergrund. Bleistift und Pinsel in braun. Unten links sign. „H. R.“ und bez: „Ringweil“. 25,8:35,2 cm (Blattgrösse) Fein ausgeführte Zeichnung einer Baumstudie in der Nähe des Weilers Ringwil, im Zürcher Oberland. Jakob Heinrich Reutlinger gibt Privatunterricht in Landschaftszeichnen und Aquarell- malen. Zu seinen Schülern zählen vor allem Söhne und Töchter alter Zürcher Familien, darunter der Tiermaler Rudolf Koller, der Architekt Julius Stadler sowie der Landschaftsmaler Rudolf Bühlmann. Im untern Randbereich brauner Fleck. – 33 „Ufenau“. Bez: „Dach rot braun. Berge in grauem Silberton. Wasser blau grau mit hellen Spiegeln“ Verso: Studie von Steinen. Bleistift. 26:36 cm. Ansicht der St Peter und Paul Kirche auf der Ufenau. Im Hintergrund die Gemeinden Freienbach und Bäch, rechts Rapperswil.

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– 34 Ansicht der St. Jakobs-Kapelle in Zürich-Aussersihl um 1850. Aquarell. Verso alt bez.: “Sct. Jacob an der Sihl” und sign.: „H. Reutlinger fecit 30. März 185“. 18,8:23,2 cm. Schönes, kräftiges Aquarell der geschichtsträchtigen, 1902/03 abgetragenen Kapelle, ehe- mals ein Siechenhaus, dann Pfrundhaus. Die heutige St. Jakobs-Kirche am Stauffacher – erbaut 1899 bis 1901- kam auf das Areal des Friedhofes der Kapelle zu stehen. Nichts von der Örtlichkeit – wir befinden uns am Anfang der Badenerstrasse – ist heute mehr erkennbar.

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31 DAVID ALOIS SCHMID (1791 Schwyz 1861) 35 „Vue du Glacier de superieur du Grindelwald. D. A. Schmid fecit.“ Aquarell. 23,2:31 cm. Zumbühl, Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher, Basel, 1980, 273, K 475.1. Als Zeichner und Aquarellist von Veduten, hauptsächlich aus der Innerschweiz genoss D. A. Schmid zusammen mit seinem Bruder Franz weit über heimatliche Grenzen hinweg grosse Beliebtheit. Sein grosser Fleiss machte ihn bei vielen Verlagen als Vorlagenzeichner hoch begehrt. Seine reizvollen Veduten sind immer reich belebt mit dekorativen Staffagen einer heilen Welt. Dr. Zumbühl bildet in seinem Buch die Vorzeichnung zu diesem Aquarell ab und datiert es nach den Gletzscherschwankungen auf 1840er Jahre oder um 1820(?). Prachtvolle Ansicht von Grindelwald mit der Kirche und dahinter das imposante Wetterhorn. Kleines Flecklein in der Bildmitte. (Blatt im Original mit Rand).

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Hans Jakob Sperli (Kilchberg 1797-1843 Zürich) 36 „Das Ursner=Loch gegen Ursern“. Ausgang des Urnerlochs gegen Andermatt, mit reicher Personen- und Tierstaffage. Unten rechts bez. „J. Sperly“. Aquarell über Feder. 20:27,8 cm. Vergleichsliteratur: Wüthrich, Sperli, S. 257, Nr. 297. Aquarellstudie zur Aquatinta „Sortie de l’Urnerloch/ Canton d’Uri“, die im Trachsler Verlag erschienen ist. Hans Jakob Sperli beginnt, um 1815 sich für die Produktion von Aquatinten in eigener Regie zu interessieren, und erlernt schon in frühen Jahren die Kunst des Radierens und der Aquatinta bei Heinrich Pfenninger. Hauptsächlich betätigt sich Sperli als Stecher von Veduten für verschie- dene Verlage. Für den Trachslerverlag fertigt Sperli mindestens 43 verschiedene Platten. Obwohl er kein Mitglied der Zürcher Künstlergesellschaft war, zeigte er doch von 1811 – 1824 an dessen jährlichen Aus-stellungen seine Aquarelle. Querfalz und Falten. Rechts restaurierter Einriss. Sehr frei ausgeführtes Aquarell. (Blatt im Original mit Rand).

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JAKOB SUTER (1805 Zürich 1874) 37 Portrait einer Appenzellerin. Brustbild in Oval. Aquarell und Bleistift. 10,5:12,8 cm. Die Trachtenbilder des bekannten Trachtenmalers Jakob Suters sind von einer aussergewöhn- lichen Reinheit und Frische der Farben (Rusch, Das historische Gewand des Appenzellervolks S. 114). – 38 Blick von Interlaken gegen die Jungfrau. Vorne rechts spiegelt sich ein Châlet im Wasser. Pinsel in braun. Unten rechts Sign. „J. Suter 1855“. 45:64 cm. Bereits als Elfjähriger kommt Suter in die Kunsthandlung Heinrich Füsslis und übernimmt 1827 als selbständiger Kolorist und Stecher die Leitung des Ateliers. Grosse Bekanntheit erlangt er jedoch erst ein paar Jahre später, nachdem er die Kupferstecherei aufgegeben hatte um sich ganz der Aquarellmalerei zu widmen. „Die Technik des Aquarells hat er zu einer Höhe gebracht, die kaum eine Steigerung zulässt.“ (Neue Münchner Zeitung, 1851) Schöne Sepia-Studie, die den Einfluss Johann Jakob Wetzels auf seinen Schüler Suter deutlich macht.

JOHANN CASPAR STEINER ( 1734 – 1812 Bergamo) 39 Bewaldeter Weiher. Pinsel in Sepia über Bleistift. 44,5:59,5 cm. Auf Unterlage montiert. Steiner bildete sich auf Anregung von Gianbettino Cignaroli zum Autodidakten aus. Von Beruf war er jedoch Vorsteher eines Seidenhandelshauses in Bergamo.

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37 HEINRICH TRINER (1796 Bürglen – Muri 1873) 40 Ansicht der Kirche in Seengen, Aquarell. Unten links sign. u. dat: „Dessiné d’après nature, H. Trinen. 1836“. 27,6:40 cm. Grau aquarellierten Rand. Vgl: Kleiner/Meier/Weingarten, Unbekannter Aargau, S. 58. Ansicht der grossen Kirche mit links dem Pfarrhaus. Die Kirche Seengen am Ende des Hallwylersees gelegen, dient noch anfangs des 19. Jahrhunderts acht Kirchengemeinden. Dieses Aquarell stammt interessanterweise aus dem Besitze von Pfarrer Schiuz-Lindinner (1776-1836), welcher in der Kirche von Seengen Pfarrer war. Triner zeichnet und malt eine grosse Anzahl von Ansichten aus den Kantonen Uri und Aargau. Er genoss seine erste Ausbildung bei seinem Vater Franz Xaver Triner und kam nach dessen Tod als Zeichenlehrer an das Institut Fellenberg in Hofwil. Ab 1835 wirkt er in der Lippe‘schen Anstalt im Schloss Lenzburg und ab 1843 an der Bezirksschule in Muri. (Blatt im Original mit Rand).

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Johann Jakob Ulrich (Andelfingen 1798 – 1877 Zürich) 41 Barke mit gerafften Segeln, mit Weinfässern beladen. Beschriftet „Vevey“. Aquarell über Bleistift. 26,7:34,6 cm. Sammlungen: Nachlass des Künstlers. Kunsthaus pro Arte Basel, Basel 28. Nov. 46. Noch in der Heimat beginnt Ulrich künstlerische Versuche, welche in Paris zur Reife gebracht werden. Dies bewog ihn 1822 seinen eigentlichen Handelsberuf aufzugeben. Von 1828 – 30 bereist Ulrich Neapel, Rom und Sizilien. 1832 reiste er für kurze Zeit England. Ende der dreissiger Jahre lässt sich Ulrich in Zürich nieder. Er unternimmt viele Reisen, die ihn nach Belgien, Holland, Frankreich, Deutschland und England führen. Seit 1855 ist er Professor am Polytechnikum und mit der Herausgabe des Tafelwerks „Die Schweiz in Bildern beschäftigt. So entstehen viele Oelstudien und Zeichnungen aus Berg und Tal, als auch von Weisen mit weidendem Vieh, aus Wäldern und von Seen. Ulrich markiert den Anfang der Reihe bedeutender, schweizer Freilichtlandschaftler: Steffan, Koller, Buchser, Frölicher und Stäbli. In seinen Aquarellen und Studien von der Natur erfasste der Künstler die Landschaft und ihre Stimmungen rasch und spontan. (Blatt im Original mit Rand).

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Salome Vischer 42 Zwei über einem Kartenspiel sich raufende Bauern. Im Stil des Adrian Ostade. Aquarell. 1796. 10,4:9,7 cm. Salome Vischer war die Tochter des Basler Ratsherrn, Kunstsammlers und -kenners Peter Vischer (1751-1823), Stammvater der Linie des Blauen Hauses, so benannt nach dem 1802 erworbenen Reichensteiner Hof. Sie heiratete als zweite Gattin 1805 den Zürcher Schriftsteller, Künstler und Karikaturisten David Hess (1770-1843). (Blatt im Original mit Rand).

40 Ludwig Vogel (1788 Zürich 1879) 43 Skizzenblatt eines Bauernhauses mit Scheune, im Vordergrund ein Brunnen. Bleistift. 9,8:16,7 cm. Auf blaue Unterlage montiert. Unter Ludwigs Mitschülern und Freunden befinden sich unter anderem Franz Pforr und Friedrich Overbeck. 1809 gründen die Malerfreunde den Lukasbund und im Mai 1810 ziehen die Künstler zusammen nach Rom, wo sie sich in einem Kloster niederlassen. Als Reaktion auf den erstarrten akademischen Klassizismus setzen sich die Künstler für eine Erneuerung der Kunst auf einer religiösen Grundlage ein, und werden fortan „die Nazarener“ genannt, was im späten 19. Jhd. zum Stilbegriff wird. (Blatt im Original mit Rand).

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42 ANTON WINTERLIN (Degerfelden /Baden 1805-1894 Basel) 44 Burgruine Alt Falkenstein mit der Klus b. Balsthal. Um 1820. Aquarell. 21:26,5 cm. Vgl.: Kopp/Trachsler/Flüeler, „Malerische Reisen durch die schöne alte Schweiz“, Abb. S. 297. Miniaturhaft fein ausgeführtes Werk. Das Schloss Falkenstein, auch Blauenstein genannt, steht auf einem Felskegel in der Cluse- schlucht bei Balsthal. Es ist die Stammburg der Freiherren von Falkenstein, die sich 1458 wegen zunehmender Verschuldung gezwungen sehen, dieselbe mit der ganzen Herrschaft der Stadt Solothurn zu verkaufen. Später geht sie wieder in Privatbesitz über. (Blatt im Orig. mit Rand).

Johann Wolf 45 Panorama de Genève depuis Chambesy. Gouache. Verso signiert und datiert „1846“. 16,5:30,2 cm. (Blatt im Original mit Rand).

CHARLES-RODOLPHE weibel-coMtesse (Bern 1796-1856 Chamonix) 46 Bauernhaus am Höheweg in Interlaken mit figürlicher Staffage. Aquarell. Sign. am unteren Rand rechts: „C. Weibel del.“ 21,5:32,8 cm. Grau aquarellierter Rand. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wird Interlaken als Kurort bekannt, als dort eine Molkenkur- anstalt eingerichtet wird. Der Höheweg in Interlaken wird zur weltberühmten Promenade, einst von Nussbäumen bepflanzt. Der meist in Neuchâtel lebende Maler und Lithograph Charles- Rodolphe Weibel-Comtesse lernte in der lithographischen Anstalt Gottfried Engelmanns in Mühlhausen und übernimmt 1830 die lithograpische Anstalt Prince-Wittnauer in Neuchâtel. Seine bekannteste Veröffentlichung ist wohl das zwischen 1836 und 1845 erschienene Album „Die Schweiz historisch, natur-historisch und malerisch dargestellt“. Er kann als Schüler Franz Niklaus Königs bezeichnet werden. So ist im vorliegenden Blatt eine Verwandschaft zu dessen Genreszenen erkennbar. Im Rand und im Himmel etwas stockfleckig. (Blatt im Orig. mit Rand).

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Heinrich Werdmüller (1742 Zürich um 1814) 47 Eine junge Frau, nach rechts gedreht und neben ihr ein Junge mit weisser Kappe in die gleiche Richtung blickend. Pastell. Sign. auf Unterlagenstreifen: „Hein: Werthmüller v: Zürich n: 1742“. m. 37:32,5 cm. An den Ecken (Untere rechts ausgerissen) auf Rosa Originalunterlage montiert. Original- unterlage auf die Unterlage der Sammlung Otto Wessner, St. Gallen montiert. Auktion Wessner IV Abteilung. 18. – 21. Mai 1927. Nr. 752. Obere Partie leichte Flecklein. (Blatt im Original mit Rand).

44 Fritz Zuber-Bühler (Le Locle 1822 – 1896 Paris) 48 Figurenstudie mit Frauen und Kindern. Schwarze Kreide. Unten rechts Nachlasstempel: „Vente Zuber – Bühler“. 32 : 42,5 cm. Fritz Zuber-Bühler kam mit sechzehn Jahren bei Louis Grosclaude in Paris in die Lehre, bevor er an der Akademie des Beaux-Arts bei Francois-Edouard Picot studierte. Fritz Zuber-Bühlers Malerei ist tief mit dem Akademischen Styl verbunden, sowohl in der Aus- führung als auch in der Themenwahl. Mit seinen träumerischen, koketten Frauen, engelartigen Kindern und oftmaligen Anspielungen auf die Mythologie hat er ein Werk geschaffen das ganz im Einklang mit den akademischen Vorstellungen vom idealisierten Klassizismus steht. (Blatt im Original mit Rand).

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45 JOHANN LUDWIG ABERLI (Winterthur 1723 - 1786 Bern) 49 Vue d’Yverdon prise depuis Clindi. Dessin et gravé par J. L. Aberli avec Privilège. Kol. Um. Rad. 32,7:49,3 cm. Geiser 114. Schaller 263. Im Jahre 1774 machte Aberli mit dem Maler Sigmund Freudenberger, eifrig zeichnend, eine Wanderung von Bern aus in den Jura bis an den Lac de Joux. Zu dieser Zeit entstehen die Vorzeichnungen zu dieser Radierung. Die Umsetzung der farbigen Vorlagen in graphische Ansichten ist Aberli in einem Verfahren gelungen, welches Radierung und Aquarell kombiniert. Seine neue Arbeitsweise, nach einem dreistufigen Verfahren mit einem geregelten Rezept zu verfahren, ermöglicht eine Arbeitsteilung, welche in einem Atelier Anwendung finden konnte. Dieses Verfahren war bis anhin nicht gebräuchlich und mit Aberlis Ansichtenblättern wird es in verschiedene Länder verbreitet und bald die «Aberlische Manier» genannt. Im rechten unteren Rand Flecken. (Blatt im Original mit Rand).

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PAUL JULIUS ARTER (Zürich 1797-1839 München) 50 Bilder aus dem Alten Zürich. Mit erklärendem Text von Prof. Salomon Vögelin, Sohn. 66 Tafeln Aquat., je ca. 18,2:25,4 cm und 12 Seiten Text (Titel u. Erklärungen). Zürich, Orell Füssli & Co., 1874. Querfol. Tafeln lose in blauer, goldgepr. Leinenkassette d. Zt. Leemann-van Elck, Druck Verlag Buchhandel im Kanton Zürich, in: Mitteilungen der Antiqua- rischen Gesellschaft in Zürich, 1950. Brun I, S. 53. Dieses bedeutende Tafelwerk erschien erstmals 1831/32, wurde 1837 und 1853 vom Verleger Siegfried als “Sammlung Zürcher’scher Alterthümer nach Ueberresten in Baukunst und Frescomalerei” neu ediert. Die vorliegende vierte Ausgabe von Orell Füssli & Co. trägt wieder den ursprünglichen Titel und die vollständige Folge der 66 Tafeln Arters. Das Zürcher Dokument zeigt die Stadt um 1500 und enthält unter anderem die Ansichten: Oberer Theil der mehreren Stadt, Rathaus von der Nordseite, Rathaus von der Ostseite, Papiermühle, Schützenhaus, Oberer Theil der kleinen Stadt, Weinplatz. Sehr selten. – 51 Près Gebistorf vers Windisch et Koenigsfelden, Canton d‘Argovie. Arter del. Kol. Aquatinta. 6,4:9,8 cm.

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Johann Jakob Aschmann (1747 Thalwil 1809) 52 „Perspectivische Vorstellung des Jubilaeums Der Ehrenden Constafler und Feüerwerker Gesellschaft in Zürich den 19ten Junÿ Anno 1780. Zeichnet n. d. Nat. Rad. u. Illuminiert v. J. Jac. Aschmann. M. Ist auch beÿ ihm, nebst andern Illumin. Schweitzer Prosp. u Hand Zeichnungen zû haben all hier in Thalweil.“ Kol. Um. Rad. 25,2:43,4 cm. Darstellung der Festlichkeiten auf der Zürcher Allmend. Beschnitten und auf Unterlage mit handschriftlichem Text montiert. Sehr selten. (Blatt im Original mit Rand). – 53 „Perspectivische Vorstellung der Action, welche v. der Militarischen Gesellschaft in Zürich, mit zu zug v. freÿwilligen ab der Landschaft, den 20ten Aug 1786 bey Wallisellen ausgeführt worden. Zeichn. u. Grav. v. J. Aschmann M. in Thalweil.“ Kol. Um. Rad. 25,3:44,4 cm. Wie so oft auf drei Seiten beschnitten. (Blatt im Original mit Rand). – 54 „Perspectivische Vorstellung Einer See Action, welche zum final von der Militarischen Gesellschaft in Zürich mit freywilligen zu zügern ab der Landschaft gehalten worden. Den 8ten: September Anno 1783. So getreü als möglich nach der Natur gezeichnet von Joh. Jac. Aschmann Mahler in Thalweil.“ Kol. Um. Rad. 25,7:44,4 cm. Seltenes und bedeutendes Blatt von Aschmann, das er im Donnerstag-Blatt vom 12. Hornung 1784 ankündigt. Wie so oft auf drei Seiten beschnitten. (Blatt im Original mit Rand).

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GABRIEL BODENEHR (1673 – 1765) 55 (Theatrum der Vornehmsten Staedte und Oerther in der Schweitz. Augspurg, Gabriel Bodenehr, ca. 1715). Quer-4°. 1 kol. Schweizerkarte und 22 tls. ausfaltb. Kupfertafeln von Joh. Stridbeck mit Ansichten von Schweizer Städten, 2 Tafeln Herrliberger beigebunden. 1 kol. Karte Fürstentum Neuenburg und 1 kol. Distanzentabelle. Pappumschlag. Ohne Titel.

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Lonchamp 358. Brun I, S. 157. Bodenehr, Zeichner, Kupferstecher und Kunsthändler in Augsburg. Das seltene Werke Bodenehrs über die Schweiz mit den gestochenen Ansichten von Johann Stridbeck (1641-1716). Gabriel Bodenehr, Schüler seines Vaters Johann Georg Bodenehr übernahm 1717 nach dem Tod von Johann Stridbeck dessen Verlag und brachte dessen topographische Werke „Europas Pracht und Macht“ neu heraus. Tafeln teilweise etwas gebräunt oder fleckig. (Blatt im Original mit Rand).

PETER BIRMANN (1758 Basel 1844) 56 Vue des Environs de Sursee prise a Knutwil, dans le Canton de Lucerne. Dessiné d’apres nature et grave par Pre Birmann. Se trouve à Basle chez l’Auteur. 37,5:58,3 cm. Prachtvolle Ansicht von Knutwil gegen Sursee und den Sempachersee mit dem Inner- schweizer Bergpanorama im Hintergrund. Vorne rastende Bäuerin mit Kindern und pflügende Bauern. Äusserst selten. Papier leicht nachgedunkelt. (Blatt im Original mit Rand).

JOHANN LUDWIG BLEULER (Feuerthalen 1792-1850 Schloss Laufen) 57 Haldenstein. Vue de la Ruine de Haldenstein au dessus de Ragaz et de la Vallée de Sargans. Gouachierte Um Rad. 32:47,5 cm. Imposante Ruine auf dem mächtigen Bergsturzblock im Dorf Haldenstein mit weitem Ausblick über die Rheintalebene bei Sargans. (Blatt im Original mit Rand). 53 BOMMER J. N. 58 Der Bodensee von seinen schönsten Standpunkten. 50 lithographierte Blaetter mit Beschrei- bung u. Karte. Ueberlingen Verlag der J. N. Bommer’schen Lithographie. (Um 1830). Qer 8°. Ti- tel, 50 Litho Tafeln. 1 gef. Karte. IV, 22 SS. 1 S. Tafelverzeichnis. Bedruckter Original Pappband. Die Ansichten zeigen wie folgt: Constanz vom Fürstenberg, Constanz von der Ostseite, Mainau, Mainau südöstlich, Dingels- dorf, Aussicht auf dem Frauenberg, Bodman, Ludwigshafen, Ludwigshafen und Bodman mit Aussicht auf den Obersee, Aussicht vom Haldenhof, Aussicht ob dem Hedinger Torkel, Heidenloecher, Aussicht von Spezgart, Ueberlingen, Ueberlingen, Bad Ueberlingen, St. Leonhard, Aussicht von St. Leonhard, Neubirnau und Maurach, Meersburg, Heiligenberg, Hagnau, Kirchberg, Herschberg, Immenstad, Friedrichshafen, Friedrichshafen, Langenargen, Wasser- burg, Lindau, Hafen von Lindau. Die Clause bei Bregenz, Bregenz, Bregenz, Gebhards-Kapelle, Mehrerau, Hard, Fussach, Aussicht bei Walzenhausen, Rheinegg, Aussicht beim Steinernen Tisch, Stad und Wartegg, Rorschach, Rorschach, Steinach, Arbon, Luxburg, Romanshorn, Uttwil, Kreuzlingen, 1 Karte vom Bodensee und seine Umgebungen. Dieses schöne und sehr seltene Ansichtenwerk in einem wohlerhaltenen und frischen Exemplar. Leicht Stockfleckig.

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Georg Braun (1541 Köln 1622) Franz Hogenberg (Mecheln 1535 - 1590 Köln) 59 Decem et tria loca confoederatorum Helvetiae. Kol. Kupfer. 36,5:46,6 cm. Das Blatt zeigt 13 Ansichten alter Orte der Schweiz, darunter Zürich, Bern und Basel. Einzelblatt aus Braun – Hogenberg umfangreichsten und schönsten Städteansichtenwerk des 16. Jahr- hunderts “Civitas Orbis Terrarum”, Köln 1572

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56 KASPAR BURKHARDT (1810 Zürich 1882) 60 Felsberg im Kanton Graubünden. (Zeichnung, Stich & Verlag von C. Burkhardt in Wollishofen bei Zürich). Koloriertes Aquatinta. 29,5:43,5 cm Bruno Weber, Graubünden in alten Ansichten 1984, S. 202, Nr. 163. Das Blatt wird vom Künstler in der Churer Zeitung Nr. 61 am 1. August 1845 angekündigt. Schöne Ansicht des Dorfes am Fusse des Calanda. (Blatt im Original mit Rand).

MARTIN DISTELI (Olten 1802 – 1844 Solothurn) 61 Umrisse zu A. E. Fröhlichs Fabeln. Heinr. Remig. Sauerländer, Aarau (1829). Qu-kl.-4°. Mit 10 Radierungen von Martin Disteli. Originalumschlag. Erste Ausgabe. Rümann, 19. Jhd. 328. 1829 erschienen die „Umrisse“ zu Fabeln des liberalen Dichters Abraham Emannuel Fröhlich. Disteli greift ihre Themen auf, verschärft die Aussage und hält der Restaurationsgesellschaft einen Spiegel ihrer Dekadenz vor Augen. Martin Disteli wird bekannt als geistvoller Karrikaturenzeichner, Meister der Tierfabeln und Historienmaler. Sein Hauptunternehmen bildete die Herausgabe des Schweizer Bilder (Disteli)- Kalenders (1834 – 1847). (Blatt im Original mit Rand).

Isidore-Laurent Deroy (1797-1886) Chromolithographien aus: Suisse pittoresque, monumentale, vues... Dessiné d‘après nature et lith. par Deroy. Imprimé par Lemercier à Paris. London _ pub. by Gambart, Junin & Co. 25, Berners St. Oxf.St. Paris _ publié par Jeannin, 20 Place du Louvre, à Genève, chez Razimbaud, Corraterie, 9. Suisse. (Paris um 1850). – 62 Vevay. No. 25. 17,7:31,8 cm. – 63 Lausanne. Vue prise de Montbenon. No. 27. 18,4: 27 cm. – 64 Château de Martigny. Vue Générale du Valais. No. 48. 19,2:27,6 cm. – 65 Sion. Eglise et Château de Valérie. No. 47. 18,1:27,1 cm. Benezit 3, 506; Thieme/ Becker 9, 99. Deroy stellt die schönen Lithographien auf dem Salon von 1822 und 1866 aus und wird mit einer Medaille dafür ausgezeichnet. Neben dem schönen Werk „La Suisse pittoresque et munumentale“, das er mit 53 Tafeln reich ausstattet, erscheint noch eine Serie „Lac et Chalets“, 1834, „petites vues de Suisse“, 1853 und „Vue Suisse et de Savoie“, 1854 und 1861 von ihm. (Blätter im Original mit Rand).

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BALTHASAR ANTON DUNKER (Saal b. Stralsund 1746-1807 Bern) 66 Païsanne des Envir.s de Berne. Dédiée à Mes Demoiselles Morel Par leur très humble et très obeïssant Serviteur F:G: Lardy. B:A: Dunker del: ad: nat: F: G: Lardy Sculpsit. Se vend à Berne à la Societé Typographique. Kol. Um. Rad. 17,3:12 cm. Nicolas 19. Um 1780. Die reizvolle Trachtendarstellung ist in sehr frischem Kolorit. Von allergrösster Seltenheit, alt aufgezogen. (Blatt im Original mit Rand).

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59 SIGMUND FREUDENBERGER (1745 Bern 1801) 67 Senateur. S. Freudenberger del: G. Eichler fc. – (Membre du Conseil Souverain. S. Freudenberger del: G. Eichler fc). 2 Kol. Um. Rad. je 13:8,1 cm. Aus: „Premier Cahier des Différens Habillemens distinctifs de la Ville de Berne“ Berne. 1785. Lonchamp 184. Farbfrische Exemplare, aus der seltenen Berner Kostümfolge. Beschnitten und auf eigene Unterlage montiert. (Blätter im Original mit Rand).

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– 68 (Le bon Père. – La Balanceuse). S. Freudenberger fecit. 2 kol. Um. Rad. Je ca. 19:14,5 cm. Wie er früher mit Wille die Umgebung von Paris bereiste, so bereiste Freudenberger nun in Bern die bernische Landschaft mit Aberli, und hielt die Eigentümlichkeiten des Geländes und seiner Bewohner fest. Dies gab ihm Anlass zur Anfertigung seiner berühmten Genrestiche. Die beiden frühesten Gegenstücke der Berner Zeit von 1775 in sehr schönem, frischen Kolorit. (Blätter im Original mit Rand).

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62 JOHANN MELCHIOR FÜSSLI (1677 Zürich 1736) 69 Municipium Bernense ad fluvium ... . Ein Bernerisch Stättlin an der aren NB ….I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculp. C. P. S. C. May. Mart. Engelbrecht excud. A. V. 10. Rad. 17:29,2 cm. 5 mm Risslein im linken, breiten Rand. Die schöne Ansicht zeigt die Festung Aarburg, welche nach dem Bauernkriege von 1653, von Bern, 1660 zur Kontrolle der Handels- routen gebaut wurde. – 70 Thermae Piperinae, monasterio hujus nominis ... . a Das alte Pfäfferser Baad dem Kloster sises Nahmens zuständig, ... . I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculps. C. P. S. Maj. Mart. Engelbrecht excud. A. V. 11. Rad. 17:29,3 cm. – 71 Cataracta Rheni apud Lauffen, ... . a. der Rein-Fall, sonst der Lauffen genannt ligt 1 Stund unter Schafhausen dessen Fall tief starck braussend ist. ... I. Melchior Füsslin del. Andreas Hoffer sculps. Cum Priv. Sac. Caes. Maj. Mart. Engelbrecht excudit Aug. Vind. 13. Rad. 17,4:29,5 cm. – 72 Eremus D: Virginis, cum coenobio Principis, ordin: ... . a. Einsidlen das Fürstl. Kloster ... I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculps. C. P. S. C. Maj. Mart. Engelbrecht. Excud. A.V. 14. 17,2:29,5 cm. Brauner Fleck in der Bildmitte. – 73 Mayenfelda, urbs Rhaetiae ... . Meÿenfeld eine Stadt in Rhetien ... . Ist vor wenigen Jahren ganz abgebrandt. I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer scups. C.P.S.C.Maj. Marth Engelbrecht excud. A. V. 9. Rad. 17:29,5 cm. B. Weber, Graubünden in alten Ansichten. 1984, S. 178, 13. Nr. 9 einer Folge von 12 Schweizer Ansichten. Für welche die Vorzeichnungen um 1700 entstanden. Johann Melchior Füssli erlernte das Radieren bei Johannes Meyer in Zürich und bei Samuel Blesendorf in . 1697 arbeitete er in Zürich und betrieb seinen eigenen Verlag. Von 1709-29 schuf er zahlreiche Neujahrsblätter für verschieden Zürcher Gesellschaften. Sein wohl bekanntestes Werk ist die Illustration zu Scheuchzers „Physica sacra“, die einen Höhepunkt in der Buchillustration des Barock darstellt. (Blätter im Original mit Rand).

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HACKERT CARL (Prenzlau 1740 – 1796 Morges) 74 A Cluse. Fait par Carl Hackert. Se vend chéz J. C. Linck à Genève. Kol. Um. Rad. 30,7:23,7 cm. Aquarellierter Rand. Darstellung der Talenge von Cluse an der Arve in Obersavoyen. (Blatt im Original mit Rand).

FRANZ HEGI (1774 Zürich 1850) 75 Der Mondschein. Kol. Aquatinta. 28,7:40,9 cm. Gemalt von Conrad Gessner. Gestochen von Franz Hegi. Zürich bey Trachsler. App. 480 I. Eines von zwei Darstellungen mit Pferden, die Hegi nach Gessner stach. (Blatt im Original mit Rand). – 76 Flaach. Braun Aquatinta nach J. J. Meyer. 16,6:19,7 cm. Ohne Text. App. 1180. Neujahrs- blatt der Stadtbibliothek Winterthur 1823. Franz Hegi wächst im Weisenhaus Zürich auf. Sein zeichnerisches Talent wird jedoch schon sehr früh erkannt, und er kommt 1790 zu Matthias Pfenninger in die Lehre. Er erlernt schnell die Technik der Aquatinta und wird zum fleissigen Zeichner. Seine hohe Begabung und Fertigkeit verschafft ihm einen Platz im Atelier von Peter Birmann, wo er vor allem als Aquatintastecher tätig ist. 1802 kehrt Hegi nach Zürich zurück und wird zu einem der gesuchtesten Stecher seiner Zeit. Er ist für viele grosse Verlage wie Osterwald und Bance in Paris, Orell Füssli in Zürich tätig. Bis zu seinem Lebensende sticht er scheinbar mühelos eine grosse Zahl von verschie- denen Motiven und Themen. (Blatt im Original mit Rand).

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KALENDER 77 Nouveau Calendrier pour l’année de Grace 1830. Zug, J. M. A. Blunschi, (1829). Doppel- seitig bedruckter Einblattdruck in Rot und Schwarz. Mit Wappen auf dem Titel, 12 Monatsbildern, 1 Aderlassfigur, 1 Figur „L’Astrologue“ und 1 Bordüre in Holzschn. In 31 gedruckten Feldern (je 8,5:6 cm). Blattgr.: 45,5:37,5 cm. Dieser typische Bauernkalender – hier in Form von Karten, wohl zum Ausschneiden und zusammenkleben bestimmt – zeigt in je einem hübschen Holzschnitt die für zwölf Monate typischen Tätigkeiten in der Landwirtschaft; im Kalendarium zahlreiche kleine Heiligenbilder, Symbole, Sternzeichen, Wappen etc. Die Symbole bezeichnen Mondphasen, Festtage, Witterung, Sonnen- und Mondfinsternis; günstige Tage für diverse Verrichtungen sind ebenfalls bezeichnet. Diese Art von volkstümlichen Kalender – seit dem 16. Jahrhundert weit verbreitet – bekamen mit ihrem Rot-Schwarz-Druck eine dekorative Note, so dass ihre Wirkung der ärztlichen, moralischen, astrologischen und prognostizierenden Anweisung und Belehrung zweckentsprechend gesteigert wurde. Sie waren natürlich dem Verderb und der Vernichtung preisgegeben, so dass sie selten überliefert sind. Ausgesprochen gut erhalten. (Blatt im Original mit Rand).

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DAVID HERRLIBERGER (1697 Zürich 1777) 78 Genaue nach der Natur entworffene Abbildung, auch kurze Beschreibung der Stadt St. Gallen und Dero zugehörigen Schloss und Herrschaft Bürglen. Zürich, David Gessner, 1761, 8°. Mit 2 Vign. u. 5 Kupfertafeln (dav. 4 ausfaltb.). Titel u. 24 SS. Original-Broschur. Nicht bei Lonchamp. Separatauszug aus der „Topographie“ Herrlibergers. Die Kupfertafeln zeigen die Prospekte der Stadt St. Gallen gegen Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht. Zwei der Tafeln im Rand oben etwas knapp und erste Tafel im rechten Rand mit zwei kleinen Einrissen. (Blatt im Original mit Rand).

Karl Jauslin (1842 Muttenz 1904) 79 Murtenschlachtfeier. Historischer Zug. Fête de la bataille de Morat, 22. Juni 1876. Cortége historique. Nach den Original-Costümezeichnungen von A Bachelin und G. Roux komponiert und gezeichnet von C. Jauslin, Bern. Verlag und Eigenthum von Buri & Jeker J. Xyl. Anstalt. Dalp‘sche Kunsthandlung (K. Schmid) Expedition. (1876) Xylographie. 12,5 : 874 cm. Leporello. Original Broschur. Festumzüge erfreuten sich im 19. Jahrhuntert grosser Beliebtheit. Das Fest zum 400jährigen Jubiläum der Schlacht bei Murten, 1876 veranlasst Jauslin aus Wien, nach Hause zurückzukehren. Der Berner Verleger Rudolf Buri, für den Jauslin bereits Auf- träge ausführt, beauftragt ihn, den Festzug in Murten zu zeichnen. Das Fest von Murten macht den Künstler weitherum bekannt, und verschafft ihm Kontakte zu namhaften Illustratoren und begründet sein Wirken als Gestalter und Zeichner von Festzügen. (Blatt im Original mit Rand).

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68 Joseph Meinrad Kälin (1790 Einsiedeln 1834) 80 Die Schlosshalde in Rapperschweil. M. Kälin fec. Um 1825. Kol. Aquat. 10,4:15,7 cm. Schnellmann Nr. 29. Wilde romantische Ansicht der Schlosshalde von der Ziegelhütte aus. (Blatt im Original mit Rand). – 81 Der Burgplatz in Rapperschweil. M. Kälin fec. Kol. Aquat. 10,2:15,7 cm. Schönes, breitrandiges Exemplar mit leuchtendem Kolorit. (Blatt im Original mit Rand). – 82 Vue du nouveau, et de l‘ancien pont, dit du diable. M. Kälin ad nat. de. et. sc. Zurich chez Hy. Fuessli & Ci. Aus: Zwölf Ansichten der neuen St. Gotthards-Strasse. Zürich, Heinrich Füessli und Comp., 1830. (Blatt im Original mit Rand). Der Einsiedler Künstler Jos. Meinrad Kälin widmet sich zuerst der Miniaturmalerei. Doch schon bald verlagert er seine Interessen zur Landschaftsmalerei. Er verlegt und illuminiert einige seiner Blätter selbst, so die dekorativen Ansichten von Einsiedeln, Lachen, Nuolen und Rap- perswil. Zum grössten Teil arbeitet er jedoch für den Kunstverlag Füssli in Zürich. Seine bekannteste Arbeit aus diesem Verlag sind die „12 Ansichten der neuen Gotthardstras- se“ mit dem Text von Frank Lusser, sowie deren Fortsetzung von „15 Ansichten der neuen Gotthardrasse vom Hospiz bis Lugano“, 1830 und 1833.

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HEINRICH KELLER (1778 Zürich1862) 83 Vorstellung des Bergfalls im Lowerzer Thal, am 2th September 1806. nach der Natur gezeichnet v: H. Keller. den 5ten September. 1 Ruffi oder Ross-Bergs oberste Hohe... 15. Zuger See. Zürich bey Fuessli & Comp. – Vorstellung des Lowerzer Thals im Canton Schwyz vor dem Bergfall den 2ten September 1806. gezeichnet auf der Rigi von H. Keller. 1. Einsturz des Spitzibüels auf dem Rossberg... 22. Wege auf die Rigi. 2 Kol. Um. Rad. 18:35,8 cm / 18,4:36,1 cm. (Blatt im Original mit Rand).

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Franz Niklaus König (1765 Bern 1832) – 85 Le Mettenberg, et le Schrek-Horn. Vue prise depuis l‘Orbweid, près de Grindelwald. F. N. König ft. Kol. Um. Rad. 9,1:12,7 cm. (Blatt im Original mit Rand). – 86 Le Glacier supérieur de Grindelwald. F. N. König ft. Kol. Um. Rad. 11,9:9,6 cm. Aus. Souvenirs des Environs d‘Unterseen, par F. N. König, à Unterseen, chez l‘auteur (vers 1800). Zumbühl. Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher. Basel, 1980, 528, K425. (Blatt im Original mit Rand). – 87 Neue Sammlung von Schweizertrachten, Nach Zeichnungen von F. N. Koenig, Lory ect. Zürich, Bey Fuessli und Compagnie. Nouvelle Collection de Costumes Suisses, d’après les dessins de Koenig, Lory etc. Zuric, Chez Fuessli et Compagnie. (1811). In-8°. 50 kol. Aquatinta, 193 S, 1 Bl. (Künstlerverzeichnis). Roter Pappbd. d. Zt. Vgl. Lonchamp 1698. Vgl. Colas 1650. Vgl. Lipperheide GA 24. Seltene Ausgabe des „kleinen König“. Die reizenden Trachten in feinem Kolorit. (Blatt im Original mit Rand).

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71 – 88 Le Retour des Alpes. – La Famille laborieuse. F: N: König fecit. 2 Kol. Um. Rad. Je ca. 26,5:34,8 cm. Mandach Abb. gegenüber SS. 2 und 4. Bourquin S. 46. Zusammen mit Aberli, Freudenberger und Dunker gehört König zu den vier Hauptvertretern der Berner Kleinmeister. König, ein sehr vielseitiger Künstler, bringt zusammen mit Freudenberger die Genreszenen aus dem Berner Volksleben zur Hochblüte. Die Verbindung von Landschaft und Genre, wie sie in zunehmendem Masse das Schaffen Königs bestimmt, findet in den bekannten Genrebildern wie «Le Retour des Alpes», «La Famille laborieuse», «Die Gluckhenne», «Das Abendbrot» und den vier reizvollen Darstellungen im «Leben der Landbevölkerung» einen Höhepunkt und macht des Künstlers Namen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. (Blätter im Original mit Rand). – 89 (Le bon Père. – La Balanceuse). nach Sigmund Freudenberger (1745 – 1801) Kol. Um. Rad. 18,5:14,1/ 18,9:14,5 cm. Trotz langweiliger Arbeit der Flachmalerei im Atelier seines Vaters, sind die Jahre (1785 – 1790), welche er in den Ateliers von Dunker und Freudenberger verbringt, die schönsten und unbeschwehrtesten in seinem Leben. Nach seinen Lehrjahren begnügt sich König zunächst damit, sein Vorbild Freudenberger zu kopieren. Kennen wir doch aus dieser Zeit verschiedene Kol. Um. Rad. welche auf direkte Originale von Freudenberger zurückgehen. (La fille au puits, Paysanne aux environs de Berne, Le retour du Faucheur und la Balanceuse, La fileuse und Devideuse. Er bezeichnet sogar die Blätter mit N:König. Inv(enit et fecit wofür er sich nach- weislich eines Plagiats schuldig macht. Während dieser Kopistenzeit hat König den wichtigsten Grundstock für seine spätere, erfolgreiche Genremalerei gelegt. (Blätter im Original mit Rand).

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GABRIEL LUDWIG LORY PERE (1763 Bern 1840) 90 Vue de l‘Intérieur de la Grande Galerie. Dessiné d‘après nature par G. Lory père. Kol. Aquat. 28,2:19,7 cm. Mandach 191. Vgl Kat. PTT-Museum, S. 55. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811. – 91 Vue de la Grande Galerie du côté de l‘Italie. Dessiné d‘après nature par G. Lory Père. Kol. Aquat. 19,7:28,2 cm. M. 192. Vgl Kat. PTT-Museum, S. 31. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811. Vor 1804 wurden Vater Lory und sein Sohn von Osterwald nach Neuchâtel gerufen, um an dem Werk zu arbeiten. (Blätter im Original mit Rand).

MATHIAS GABRIEL LORY FILS (1784 Bern 1846) 92 Vue de la Galerie et du Pont de Ganther. Dessiné d‘après nature par G. Lory fils. Kol. Aquat. 19,7:28,2 cm. M. 181. Vgl Kat. PTT-Museum, S. 31. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811.

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76 – 93 Vue de l‘emplacement de l‘Hospice du Simplon, et du Mont Rosa. Dessiné d‘après nature par G. Lory fis. Kol. Aquat. 19,7:28,2 cm. M. 185. Kat. PTT-Museum, S. 52. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811. – 94 Vue de la Galerie d‘Algaby, prise du côté du Vallais. Kol. Aquat. 19,7:28,4 cm. aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan“, Paris, Didot l’ainé, 1811. M. 187. Kat. PTT-Museum, S. 52. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811. – 95 Vue de la Galerie d‘Issel. Dessiné d‘après nature par G. Lory fis. Kol. Aquat. 19,7:28,2 cm. M. 194. Vgl Kat. PTT-Museum, S. 31. Aus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon.“ Paris, Didot l‘aîné, 1811. – 96 Vue du Pont de Crevola et de la Vallée de Domo D‘Ossola. Dessiné d‘après nature par G. Lory fils. Kol. Aquat. 19,6:28,3 cm. M. 198. Aus „Voyage pittoresque de Genève à Milan“, Paris, Didot l‘ainé, 1811. – 97 Vue d’Unterseen et d’Interlacken. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. Hürlimann. Kol. Aquat. 19,4:28 cm. M. 269. Aus „Voyage pittoresque de l’Oberland bernois“, Paris, Didot l’ainé, 1822. Prachtvolles, breitrandiges Exemplar. – 98 Vue sur le lac de Brientz, prise du Hohbühl. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. J. Hürlimann. Kol. Aquat. 19,8:28,5 cm. M. 270. Aus «Voyage pittoresque de l’Oberland bernois», Paris, Didot l’ainé, 1822.

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81 – 99 Vue du château d’Unspunnen. Dessiné par G. Lory. Gravé par J. Hürlimann. Kol. Aquat. 19,2:28 cm. M. 273. Aus „Voyage pittoresque de l‘Oberland Bernois“, Paris, Didot l‘Ainé, 1822. – 100 La chûte de l‘Aar à la Handeck. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. Hürlimann. Kol. Aquat. 28:19,5 cm. M. 286. Aus: Voyage pittoresque de l‘Oberland Bernois, Paris, Didot l‘Ainé, 1822. – 101 Chemin de Wesen à Ammon au dessus du Lac de Wallenstadt. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. Hürlimann. Kol. Aquat. 20:28 cm. M. 295. Aus: Souvenirs de la Suisse ou Recueil de vues remarquables de ce pays publié par G. Lory fils à Berne et à Neuchâtel, Imprimerie C.-C.-H. Wolfrath, 1829. (Blätter im Original mit Rand).

CHRISTIAN VON MECHEL (Basel 1737 – 1817 Berlin) 102 Ire Vue du Chateau Ballival de Falckenstein au Canton de Soleure, prise du côté du Midi. Publié par Chr: de Mechel, et se trouve chez lui à Basle. Um 1794. Kol. Um. Rad. 22,4:38,2. Wz.: Lilienwappen (?). – IIde Vue du Chateau Ballival de Falckenstein au Canton de Soleure, prise du côté du couchant. Publié par Chr: de Mechel, et se trouve chez lui à Basle. Um 1794. 2 Kol. Um. Rad. 22,4:38,2 cm. (Blätter im Original mit Rand). Mechel, Oeuvre, Nr. 141: Ansicht des Schlosses von Süden. Mechel, Nr. 142: Ansicht von Nord- osten, mit Blick durch die Klus von St. Wolfgang nach der Ruine Alt-Falkenstein. (Die Schrift des Blattes nennt irrtümlicherweise die Himmelsrichtung „couchant“, Westen, und die Ruine „Blau- enstein“). Vereinzelt hinterlegte Risse in den sehr breiten Rändern. Die beiden Blätter aus dem Souveniralbum Mechels in prachtvoll frischer Erhaltung. (Blätter im Original mit Rand).

– 104 Tombeau de Madame Langhans, inventé et exécuté par Mr. I: A. Nahl dans l‘Eglise Paroisiale de Hintelbank à 2. lieues de Berne. Basle chez Chr: de Mechel. Avec Privilège de LL:MM:II:R:& Apostolique. Radierung. 35,7:25,6 cm. Nagler, Bd. 8, 14. Thieme/ Becker, Bd. 18, S. 44. Wüthrich 38. Das von Johann August Nahl d. Ä. zwischen 1751 und 1753 ausgeführte Grabmahl für Maria Magdalena Langhans, geborene Wäber, war im ausgehenden 18. Jh. ein europaweit bekanntes und bewundertes Kunstwerk, das von zahlreichen Reisenden aufgesucht wurde. Maria Magdalena war die Ehefrau des Pfarrers Georg Langhans, der Johann August Nahl während seiner Arbeit am Grabmonument für Hieronymus von Erlach Unterkunft bot. Erschüttert über die junge Frau und deren Tod im Kindbett und das Leid das über die junge, glückliche Familie hereingebrochen war, schuf der Künstler auf eigene Initiative ein Denkmal des Lebens und des Trostes. Aufgrund des Todeszeitpunkts in der Karwoche lag es nahe, das Grab als Auferstehungsmonument zu konzipieren. Im entstandenen Riss des zerborstenen Steines wird die Pfarrfrau mit dem Kind sichtbar zu ewigem Leben erweckt und ins Licht empor drängt. Unter den vielen Besuchern des Langhans-Denkmals sind vor allem der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, Arthur Schopenauer und Albert Anker zu erwähnen. Wegen des grossen Interesses an dem Grab bestand das Bedürfnis nach graphischen Reproduktionen, dem Mechel mit der Radierung entsprach. Die Graphik zeigt das in den Boden der Kirche versenkte Grab, vezichtet jedoch auf die Wiedergabe der drei Inschriften auf dem Grabstein, wovon die mittlere von Albrecht von Haller formuliert wurde. Ohne Erläuterungsblatt. (Blatt im Original mit Rand).

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Mathäus Merian (Basel 1593 – 1650 Schwalbach) 105 Planansicht von Genf. Kol. Rad. 18,5: 27,5 cm. Vorliegendes Exemplar wurde von Anna Beek (1657 – 1717) im Auftrag des holländischen Königs Wilhelm III. von Oranien koloriert. Dabei wurde der Kupfer bis an den Rand beschnitten, auf altes (grösseres) Bütten montiert und eine ca. zwei Zentimeter breite Randbordüre angelegt (gelb mit rotem Randabschluss). Referenzliteratur: Schefold 43357 – Lucas Heinrich Wüthrich, Das druckgraph. Werk v. M. Merian d. Ae., Bd. 4, Die grossen Buchpublikationen II: Die Topographien, S. 121, Nr. 52. (Blatt im Original mit Rand).

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Johann Jakob Meyer (1787 Meilen 1858) 106 Schloss Curburg und Dorf Schluderns im obern Etschthal gegen den Orteler. Village de Schluderns... Orteler. J. J. Meyer del. R. Bodmer sc. Kol. Aquat. 14,4:19,6 cm. – 107 Die Stadt Como und der Pallast Raimondi gezeichnet von der Strasse nach der Schweiz. La Ville de Come et le palais Raimondi prise depuis la route Suisse. J. J. Meyer del. F. Hegi sc. Kol. Aquat. 14,7.19,4 cm. App. 253. Aus: „Voyage pittoresque au Lac de Come“. – 108 Dorf S. Bernhardin von der Südseite gezeichnet. Village S. Bernhardin prise depuis le Sud. Kol. Aquat. 14,2:19,3 cm. – 109 Eiger, Mönch und Jungfrau von der Wengernalp aus. (Radiert von Franz Hegi). Kol. Aquat. 52,4:70,6 cm. Das mächtige Hochgebirgsmassiv füllt in beeindruckender Weise fast das ganze Bild. Johann Jakob Meyer gehört zu den besten Aquarellisten der Kleinromantik. Auf seinen vielen Reisen fertigt er zahlreiche Skizzen an, die er später in seinem Atelier zu den farbenprächtigs- ten und eindrucksvollsten, grossformatigen Aquarellen verarbeitet welches hier von Franz Hegi meisterhaft umgesetzt wurde. Diese Aquatinta ist das grösste von Hegi gestochene Blatt.

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Gottfried Mind (1768 Bern 1814) 110 Oeuvre de Geofroi Mind de Berne recueilli de différens Cabinets particuliers et publié par J. P. Lamy. Editeur d‘Arts à Berne et Bâle (um 1818). Livraison accompagnée d‘une Notice historique et biographique du Peintre. Oblong-4°. Gest. Titel mit Vignette, 8 SS., 12 kol. Aquat. originalmontiert auf grauer Aquatinta-Unterlage. Violette Original-Kartonage. Lonchamp 2087. Das Album enthält reizvolle Darstellungen von einzelnen Kindern, Kinder- spielen und Genrestücke mit Mutter und Kind. Alle Blätter mit dem Verlags-Blindstempel und auf der Unterlage sign. „Publié pr. J: P: Lamy à Berne & Bâle“. Selten. (Blatt im Original mit Rand). – 111 Maison de Paysan au Canton de Berne. dessiné pr. Mind. Kol. Um. Rad. 10,3:14,5 cm. Ländlicher Szene vor einem Bauernhaus. Beschnitten und zeitgenössisch montiert. Hier jedoch ohne die Schrift. (Blatt im Original mit Rand).

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Johann Ludwig Nöthiger (1719 Bern 1782) 112 Wildegg. Appartient à Monsieur Effinger du Conseil Souverain de Berne, Seigneur Gouverneur et Baron de Wildegg. C. G. et Priv. Magist: Bern. Nöthiger excud. Berne. Rad. 10,6:19 cm. (Blatt im Original mit Rand).

Joseph Reinhard (1749 Luzern 1824) 113 A collection of Swiss costumes in miniature designed by Reinhardt. Each plate represent a view taken on the spot to which is added a Description in French and English – Collection de costumes suisses d‘après Reinhardt. Chaque planche représente un costume avec une vue prise sur les lieux à laquelle on a joint la description en Anglais et en Français. London, Printed by G. Schulze, Poland Street, for W. T. Gilling, Sufforlk Street. 1822. 4°. Mit 30 altkolorierten Aquatintatafeln, 2 SS Titel (englisch und franz.), 27 Bll. mit englisch und franz. Text. Roter Hlbld der Zeit (etwas berieben und bestossen). Colas 2531. Vgl. Lipperheide Ga 31, Lonchamp 670. Erste Ausgabe. (Blatt im Original mit Rand).

HEINRICH RIETER (Winterthur 1751-1818 Bern) 114 „Maison de paysan du Canton de Berne“. Kol. Um. Rad. 37,4:51,5 cm. Mit grau aquarel- liertem Rand. Nicolas 6. Dieses Blatt, das Heinrich Rieter im Jahre 1800 herausgibt, gehört zu den Haupt- werken des Künstlers, wobei die Komposition auf ein Aquarell Aberlis zurückgeht. Poesie und Unschuld des Landlebens sind hier wunderbar wiedergegeben. Das Dorf links dürfte Köniz bei Bern sein. Sehr schönes, zeitgenössisches Kolorit.

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JOHANN RUDOLF SCHELLENBERG (Basel 1740-1806 Töss) 115 Ein duzend Schweizerprospecten nach der Natur gezeichnet u: Geäzt von J. Rod: Schellenberg in Winterthur 1779. 12 Kupfer. Breitrandig. Lonchamp 2629. B. Thanner, H.-K. Schmutz, A. Geus, S. 77, Ab. S. 78. „Die Radierungen schweizerischer Landschaften ... erschienen durchwegs als Serien ohne Text in gebundener oder loser Form.“ Bereits in den fünfziger Jahren hatte Schellenberg sechs Tafeln mit Ansichten von Schweizer Städten und Landschaften radiert. In den sechziger Jahren fertigt er dann Zeichnungen schweizerischer Landschaften vor Ort an, von denen ihm einige als Vorlagen seiner Schweizer Prospekte von 1779 dienen. Die Ansichten zeigen zwei Wasserfälle im Kanton Zürich, die Kyburg, die Gegend bei Diessenhofen, Steinach am Bodensee, die Kirche von Wassen, Winterthur, 2 Ansichten von Konstanz, Rapperswil und Rheineck. (Blatt im Original mit Rand). – 116 Klÿjogg. Der philosophische Bauer. J. R. Schellenberg. Fec: ad Vivum. 1772. Rad. 12:10,3 cm. Porträt des Jakob Gujer, genannt Kleinjogg, ist 1716 in Wermatswil-Uster geboren. Er führt einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb, den der Zürcher Stadtarzt Johann Kaspar Hirzel in seinem Werk „Die Wirtschaft des philosophischen Bauern“ 1761 beschreibt. Kleinjogg wurde zum Urbild eines natürlichen, unverbildeten Menschen, und erhielt Besuche aus der ganzen Welt. 1766 traf er in Schinznach mit Herzog Ludwig Eugen von Württemberg zusammen. Goethe besuchte ihn 1775 und 1779 und nannte ihn „eines der herrlichsten Geschöpfe, wie sie die Erde hervorbringt“. (Blatt im Original mit Rand).

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CASPAR WOLF (Muri 1735 – 1783 Heidelberg) 117 „Le Chateau de Hunenberg dans le Canton de Zug“. C. Wolff. M. Wocher sculp. Kol. Um. Rad. 20:30,2 cm. Raeber, S. 345, WV SF 4. Aus der Schlösserfolge von 12 Blatt, welche 1774-1779 im Selbstverlag des Künstlers erschienen ist. Wolf ist der eigentliche Entdecker der Alpenmalerei. Er reist in jungen Jahren zum Studium nach Paris. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1773 erhällt er von Wagner den Auftrag, eine grosse Zahl Alpenbilder zu malen. Dazu lässt er sich in Bern nieder, von wo er regelmässig in die Alpen steigt, um Zeichnungen anzufertigen ... . In leuchtendem Kolorit. (Blatt im Original mit Rand).

94 – 118 Chateau Seigneural de Castelen, dans le Canton de Lucerne. (Gestochen von C. Wyss). Kol. Um Rad. 19,3:30 cm. Raeber S. 351 WV S8. Die Schlösserfolge von 12 Blatt entsteht zwischen 1774 und 1779 im Selbsverlag des Künstlers in Bern und Solothurn. Die Familien von Sonneberg erwarben die Ruine 1680. 1682 erbaute Heinrich von Sonnenberg etwas östlich der alten Burg das heute noch stehende Schloss Kastelen. Ländliche Szene mit dem neuen Schloss Kastelen in der Wauwiler Ebene und der alten Burgruine im Hintergrund. (Blatt im Original mit Rand).

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MARQUARD FIDEL DOMINIKUS WOCHER (Mimmenhausen bei Salem 1760 –1830 Basel) 119 La bonne mère. Kol. Um. Rad. 16,2:20,4 cm. In der Platte unten links sign. M:Wo f. 1778. Marquard Wocher erlernt das Künstlerhandwerk schon früh von seinem Vater Tiberius, und folgt ihm auch als dieser von Konstanz nach Bern übersiedelte. Im Jahre 1782 siedelt Marquard Wocher nach Basel über, wo er bis zu seinem Tode bleibt. Typische Darstellung eines Berner Bauernhauses mit Strohdach, nach dem Berner Künstler Sigmund Freudenberger. (Blatt im Original mit Rand).

Caspar Leontius Wyss (Emmen 1762 – 1798 Mannheim) 120 Maison de Paysan prés de Seeberg, dans le Canton de Berne. C: Wyss grav: Kol. Um. Rad. 19,5:29,3 cm. Breitrandig und sehr frisch im Kolorit. (Blatt im Original mit Rand). 121 – Geschenen, auprès du mont de St:Gothart, dans le Canton d’Uri. Dessiné et gravé par Gaspar Wyss. Nach Caspar Wolf. Kol. Um. Rad. Wz: Honig. 19,9:30,4 cm. (Blatt im Original mit Rand).

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Vgl.: Raeber, Caspar Wolf, 1979, S. 273 Nrn. 308 und 309. Wolf beschäftigt Caspar Wyss zunächst als Malerjungen in der Werkstatt und bedient sich gleichzeitig seiner Fähigkeit als Stecher. Caspar Wyss gelangt erst zu einer gewissen Selbst- ständigkeit, nachdem Wolfs die Schweiz für seine Reisen verliess, jedoch zehrt er zeitlebens von der Kunst des überragenden Meisters. Nach dessen Tod erhält er von der Witwe Wolfs das restliche Studienmaterial, das sich noch im Atelier in Bern befand, von dem er nachweislich noch jahrelang Wolfsche Vorlagen unter eigenem Namen gestochen herausgab. Prachtvolles Blatt, das den wilden und rauen Charakter des hier engen Reusstales charakte- ristisch darstellt. Unstörende Spur von einem Wasserfleck im unteren Rand.

98 REGISTER

Kanton Aargau Kanton Kanton Zürich Gebisdorf 51 Rheinfall 71 Aussersihl 34 Königsfelden 51 Flaach 76 Seengen 40 Kanton Schwyz Kappel 7 Windisch 51 Alptal 18 Ringwil 32 Wildegg 112 Einsiedeln 72 Weiningen 20 Hurden 29 Zürich 50, 54, 52 Kanton Appenzell Lowerz 83 Wallisellen 53 Tracht 37 Rigi 31 Rheinfall 71 Ufenau 33 Kanton Bern Kanton Zug Bauernhaus 46, 88, 111,114 Kanton Solothurn Hünenberg 117 Bern 5, 69 Alt Falkenstein 44, 102 Biel 10 Brienz 98 Kanton Tessin Deutschland Grindelwald 25 , 35, 86 Crevola 96 Bodensee 58 Handeck 100 Hüningen 6 Felsenburg 4 Kanton St. Gallen Stadt 26 Interlaken 38 46, 88 Rapperswil 17, 33, 80, 81 Steinen 27 Jungfrau 1, 38 Haldenstein 57 Mettenberg 85 Ragaz 57 Frankreich Nidau 9 Bodensee 58 Cluse 74 Thun 16 Pfäffers 70 Unterseen 97 St. Gallen 78 Oestereich Unspunnen 99 Wesen 101 Schluderns 106 Wengenalp 109 Tracht: 3, 8, 66, 67, 68 Kanton Uri Italien Amdermatt 36 Südländisches Haus 21 Kanton Freiburg Teufelsbrücke 82 Tivoli 24 Murten 79 Como 107 Kanton Waadt Kanton Genf Châtelard 28 Genf 45, 105 Lausanne 2, 63 Ganze Schweiz Yverdon 55, 59, 77, 115 Kanton Graubünden Vevey 13, 41, 62 Tracht 87, 113 Berninagletscher 12 Felsberg 60 Kanton Wallis Meienfeld 73 Martigny 64 Sankt Bernhard 108 Sitten 65 Naturstudien Kanton Jura Simplon Pass 90, 91, 92, 93, Bauernhaus 43, 46, 111 Moulin de Roche 15 94, 95 96 Bäume 14, 22, 39 Figuren 48 Kanton Luzern Genre 42, 68, 75, 88, 89, Castelen 118 104, 110 Sursee 56 Karikatur 61 Portraits 19, 23, 30, 47

99 100 AUGUST LAUBE