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Wilhelm Böttner (1752 – 1805 ), ein hessischer Hofmaler Studien zur Porträt- und Historienmalerei mit Katalog Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEGK – Institut für Europäische Kunstgeschichte vorgelegt bei Prof. Dr. Michael Hesse von Hille Gruber M. A. aus Heidelberg Inhaltsverzeichnis Vorwort I. Einleitung 1 I.1. Aufbau und Ziel der Arbeit 2 I.2. Forschungsstand und Quellenlage 3 II. Die Biographie des Malers Wilhelm Böttner 6 III. Das Œuvre Wilhelm Böttners 17 III.1. Zur Porträtmalerei im ausgehenden 18. Jahrhundert 17 III.2. Das Porträt im Werk Böttners anhand ausgewählter Beispiele 22 III.2.1. Repräsentative Standesporträts 22 III.2.1.1. Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel 22 III.2.1.2. Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel 29 III.2.1.3. Marie-Antoinette, Königin von Frankreich 34 III.2.2. Porträts mit privatem Charakter 38 III.2.2.1. Caroline von Schlotheim, spätere Gräfin von Hessenstein 38 III.2.2.2. Familienbild des Landgrafen Wilhelm IX . 42 III.2.2.3. Selbstporträts 46 III.3. Zur Historienmalerei im ausgehenden 18. Jahrhundert 53 III.3.1. Ursprung und Bedeutungswandel der Historienmalerei 53 III.3.2. Wertschätzung und Auftragslage der Historienmalerei am Ende des 56 18. Jahrhunderts III.4. Die Historienmalerei im Werk Böttners anhand ausgewählter Beispiele 59 III.4.1. Mythologische Themen 59 III.4.1.2. Jupiter und Ganymed 59 III.4.1.3. Abschied des Aeneas von seinem Vater an der elfenbeinernen Pforte 69 III.4.1.4. Daedalus bindet Ikarus die Flügel an 85 III.4.1.5. Schlafende Venus mit Amor 96 III.4.1.6. Pygmalion 106 III.4.2. Literarische Themen 124 III.4.2.1. Szenen zu der Verserzählung des Oberon von Christoph Martin Wieland 124 III.4.2.2. Szenen aus der Geschichte des Agathon von Ch. M. Wieland 142 III.4.3. Politische Themen am Beispiel der Huldigung der Generäle an Kurfürst 156 Wilhelm I. III.5. Böttners Historiendarstellungen im Spiegel seiner Zeit 176 IV. Schlussbetrachtung 198 V. Quellen- und Literaturverzeichnis 205 VI. Katalog Vorwort Es gibt viele, die zum guten Gelingen dieser Publikation beigetragen haben, und ihnen gilt es an dieser Stelle zu danken. Mein ganz besonderer Dank betrifft natürlich Prof. Dr. Michael Hesse für die inspirierende und fachlich unterstützende Begleitung meiner Dissertation. Meinen Freunden, insbesondere Yvonne Weber, Sigrid Spieß, Katharina Küster und Irene Mohl fühle ich mich außerordentlich verbunden, da mich ihre kritischen Anmerkungen zum Text sowie ihre aufmunterten Worte immer wieder zum Weitermachen antrieben. Während meiner Recherche zu dieser Arbeit unterstützten mich viele Menschen und Institutionen, denen ebenfalls mein herzliches Dankeschön gilt. Darunter waren es vor allem folgenden Personen, die mir nützliche Unterlagen zu kommen ließen: Frau Dr. Heinz, Leiterin der Neuen Galerie in Kassel, Herr Dr. Lauer, Direktor des Brüder Grimm Museums in Kassel, Herr Klaube, Archivar des Stadtarchivs in Kassel, Herr Dr. Miller, Direktor des Museums des Schloss Fasanerie/Eichenzell, Herrn Dräger, verantwortlich für die Verwaltung der Schlösser und Gärten in Hessen sowie Freiherr Alexander von Dörnberg, der mir Hinweise gab zu Gemälden, die sich im Privatbesitz befinden, Herrn Große-Löscher, der mich bei der Ausarbeitung des militärischen Teils des Huldigungsbildes sehr unterstützte. Bilder spielen in dieser Publikation eine große Rolle und ich bedanke mich sehr für die wertvolle Überlassung von Bildmaterial beziehungsweise für die Erlaubnis Gemälde und auch Zeichnungen zu fotografieren und verweise auf die jeweiligen Angaben in der Dissertation. Ganz besonderen Dank gilt meinen Töchtern Monika und Claudia, die im Entstehungsprozess dieser Arbeit häufig auf meine mütterliche Unterstützung verzichten mussten. Am meisten fühle ich mich jedoch meinem Mann, Dr. Wolfgang Gruber, verbunden, der mir diese Dissertation ermöglichte, mich auf meinen Recherchereisen begleitete und mir zu jeder Zeit alle erdenkliche Hilfe und uneingeschränkte Unterstützung gab und der nie an meinem Vorhaben zweifelte. I. Einleitung Im ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelte sich in der Porträt- wie auch in der Historienmalerei eine Ausdrucksform, die sich stilistisch dem Klassizismus näherte. Ein Vertreter dieser neuen Richtung war der Hofmaler Wilhelm Böttner aus Kassel, der heute meinem Erachten nach zu Unrecht in der kunsthistorischen Bewertung stark vernachlässigt wird. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts berichtete der Kunstkenner Johann Wilhelm Berrer über den Hofmaler Böttner: „Größen zweiten Ranges wie Wilhelm Böttner sind uns kaum mehr als dem Namen nach bekannt.“1 Dennoch stuft auch er den Künstler als „bewunderte(n) Maler der Großen seiner Zeit“ ein, der im „Glanz“ des hessischen „Fürstenhofes“ und im „Lichte“ der Kasseler Akademie stand. 2 1785 bemerkte der Chronist Archenholz, dass Böttner in Rom mit seinem Gemälde Jupiter und Ganymed (HG 4) ein so großes Aufsehen erregte, dass er mit dem Werk „viele Künstler in Verzweiflung setzte“ 3. Und 1803 schreibt sein Zeitgenosse Karl Wilhelm Justi: „Es ist zu beklagen, daß dieser Künstler seit mehreren Jahren sich fast ausschließlich mit der Porträtmalerei beschäftigt, und dadurch verhindert wird, öfter in seinem Hauptfache, in der historischen Malerei, aufzutreten! Allein Porträts sind jetzt fast das einzige, was man verlangt, und Hr. Böttner weiß immer noch genug Interesse und Charakter in seine Köpfe zu legen. Dennoch würden größere historische Stücke sein achtungswürdiges 4 Künstler=Talent in einem noch höheren Lichte zeigen “ Obwohl Justi Böttners Talent in der Historienmalerei sah, war sein Malstil in der Porträtmalerei am hessischen Hof so geschätzt, dass er auf Grund eines Bildnisses der französischen Königin Marie-Antoinette (PG 2), das dem aktuellen Zeitgeschmack folgte, eine Anstellung als Hofmaler erhielt. Welche seiner Fähigkeiten waren es, die ihn für seine Zeitgenossen so beachtenswert machten? Was bewunderten sie an der Darstellungsweise dieses Künstlers, der heute fast in Vergessenheit geraten ist? Welche Faktoren beeinflussten seinen Malstil? Was unterscheidet seinen Stil von der damaligen Maltradition? In der vorliegenden Dissertation sollen diese Fragen anhand der Bildbeschreibungen ausgewählter Werke aus dem Œuvre Böttners beantwortet werden. 1 BERRER 1920, 154; Berrers Bericht erschien unter J.W. Berrer, Wilhelm Böttner , in: Monatshefte für Kunstwissenschaft 1920, Bd. II, S. 154. Es darf angenommen werden, dass sich Berrers Aufsatz über den Maler Böttner auf authentische Quellen bezieht. Dafür spricht, dass einige seiner Daten heute noch archivarisch überprüfbar beziehungsweise belegbar sind. 2 S. BERRER 1920, 154. 3 S. ARCHENHOLZ 1785, 268. 4 JUSTI 1803, 121. 1 Auslöser der intensiven Beschäftigung mit diesem Maler war meine Sichtung der Dauerpräsentation einiger Werke Böttners in der Neuen Galerie zu Kassel 1997. So entstand in der Folge 1998 eine Magisterarbeit, die sich ausführlich mit der Biografie Wilhelm Böttners und seiner Porträtmalerei beschäftigte.5 Das Werk des Malers erschien mir so interessant und vielschichtig, dass ich mit einer Dissertation sein gesamtes Œuvre erforschen möchte. I. 1. Aufbau und Ziel der Arbeit Um der Frage nach der Bedeutung des Hofmalers Wilhelm Böttner beurteilen zu können, werden in der vorliegenden Arbeit aus dem sehr umfangreichen malerischen Werk ausgewählte Porträt- und Historiendarstellungen vorgestellt und auf der Basis kunsthistorischer Quellen erforscht und eingeordnet. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Zeit seiner Anstellung als hessischer Hofmaler unter den Landgrafen Friedrich II. (r. 1760-1785) und Wilhelm IX. (r. 1785-1821) von Hessen-Kassel. Den Bilduntersuchungen wird eine Biographie Wilhelm Böttners vorangestellt, um einen Einblick in die persönliche Situation des Malers zu erhalten. Berücksichtigt werden dabei vor allem zeitgenössische Archivalien.6 Nach allgemeinen Bemerkungen über die Porträtmalerei des ausgehenden 18. Jahrhunderts beginnen ausführliche Bildbeschreibungen ausgewählter repräsentativer Standesporträts sowie Porträts mit eher privatem Charakter. Sie werden hinsichtlich des Inhalts und der eingesetzten Stilmittel untersucht und es erfolgt dabei immer wieder die Einordnung in die tradierte europäische Porträtmalerei und deren modische Strömungen. Der in dieser Arbeit verwendete Terminus Standesporträt richtet sich nach den Definitionen von Andrea M. Kluxen 7 und Rainer Schoch 8. Beide bezeichnen diejenigen Porträts als Standesporträts, die den gesellschaftlichen Rang und den sozialen Stand des Dargestellten wiedergeben. 5 Hille Gruber, Wilhelm Böttner (1752-180), ein hessischer Hofmaler – Studien zum Porträt mit Werkverzeichnis . Die nicht publizierte Arbeit stand der Neuen Galerie in Kassel zur Verfügung und fand in ihren Veröffentlichungen nach 1998 Verwendung. Einige Ergebnisse dieser Magisterarbeit wurden im Jahre 2000 in einem Aufsatz zusammengefasst und im zehnten Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft herausgegeben: Hille Gruber (Heidelberg), Wilhelm Böttner (1752-1805) – Ein hessischer Hofmaler von europäischer Prägung , in: Bernhard Lauer (Hg.), Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft , Kassel 2000, Bd. X, S. 89-120. 6 Vgl. V. Quellen- und Literaturverzeichnis. 7 Vgl. Andrea M. Kluxen, Das Ende des Standesporträts, Die Bedeutung der englischen Malerei für das deutsche Porträt 1760-1848 , München 1989. 8 Vgl. Rainer Schoch, Das Herrscherbild in der Malerei des 19. Jahrhunderts , München 1975. 2 Nach dieser Analyse der Porträtmalerei Böttners wird in