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2008|2009 KommentarKonzert 25

Hoffnung 80

Karlheinz Stockhausen | HOFFNUNG (2007) Uraufführung

Helmut Lachenmann | Pression (1969/70) Helmut Lachenmann | Mouvement (– vor der Erstarrung) (1983/84)

Sonntag | 31. August 2008 | 20 Uhr wdr Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal musikFabrik Violine (Hoffnung) Juditha Haeberlin Schlagzeug Dirk Rothbrust Viola (Hoffnung) Axel Porath Schlagzeug David Haller Violoncello (Pression, Hoffnung) Dirk Wietheger Schlagzeug Adam Weisman Klingelspiel Christine Chapman Klingelspiel Ulrich Löffler Klingelspiel Melvyn Poore musikFabrik Viola Hannah Weirich Flöte Liz Hirst Viola Axel Porath Flöte Richard Craig Violoncello Dirk Wietheger Klarinette Violoncello Ralph Krause Klarinette Nàndor Götz Kontrabass Michael Tiepold Bassklarinette Marlies Klumpenaar Klangregie Paul Jeukendrup Trompete Marco Blaauw Trompete Ales Klancar Dirigent Enno Poppe

Programm Hoffnung

Karlheinz Stockhausen | HOFFNUNG (2007) für Violoncello, Viola und Violine | Neunte Stunde aus KLANG – Die 24 Stunden des Tages Uraufführung | Kompositionsauftrag der Stadt Köln unterstützt durch die musikFabrik und die Kunststiftung NRW

Pause

Helmut Lachenmann | Pression (1969/70) für einen Cellisten

Helmut Lachenmann | Mouvement (– vor der Erstarrung) (1983/84) für Ensemble

Vor dem Konzert findet um 19.00 Uhr ein Einführungsgespräch mit Kathinka Pasveer statt.

Dieses Konzert wird von dem pädagogischen Projekt plug-in begleitet, das von der RheinEnergieStiftung Kultur und dem Deutschen Musikrat gefördert wird.

Die Aufführung von Pression ist Teil der Reihe Schlüsselwerke im Rahmen von ON – Köln.

Eine Produktion der musikFabrik in Zusammenarbeit mit wdr 3, KölnMusik und der Kunststiftung NRW. Kommentar

Karlheinz Stockhausen | HOFFNUNG (2007) der Arbeit an KLANG, einem Zyklus von 24 Stücken, der Musik zu jeder Die Musik – tönendes Abbild des Universums? Ob in barocken Planeten- Stunde des Tageslaufs enthalten sollte. Stockhausens Tod im Dezember balletten oder musikalischen Ausdeutungen der wechselnden Jahreszei- vergangenen Jahres verhinderte die Fertigstellung, doch immerhin 21 ten – seit der alten Vorstellung einer musica mundana als Abbild kosmi- abgeschlossene Stücke, von denen einige bereits uraufgeführt wurden, scher Sphärenharmonie machten sich Komponisten immer wieder andere noch auf ihre Premiere warten, geben ein nahezu vollständiges daran, in Töne zu setzen, was die Welt in ihrem Inneren und Äußeren Bild dieser Musik des Tages. zusammenhält. Auch Karlheinz Stockhausen sah sein Schaffen mitunter Im Vergleich zu LICHT ist in KLANG alles deutlich zurückgenommen. in kosmologischen Zusammenhängen (wenngleich er freilich keine Die den Stunden zugeordneten Titel wie HIMMELFAHRT, FREUDE, musikalischen Sphärenharmonien entwarf). Vor allem die in periodi- HIMMELS-TÜR, HARMONIEN, GLÜCK, HOFFNUNG, TREUE, COSMIC schen Zyklen strukturierte Zeit – als Grundbedingung unseres Daseins PULSES oder PARADIES deuten auf eine religiös-mythologische Sphäre, und Ausdruck kosmologischer Ordnung – geriet in seinem Schaffen doch gibt es im Unterschied zu LICHT trotz mancher halbszenischer mehrfach zum Ausgangspunkt größerer Werkkonzeptionen. So folgte Elemente – etwa in dem zwischen Zeremonie und Fluxus-Happening auf den TIERKREIS (1975/76) sein gewaltiger Opernzyklus LICHT, der angesiedelten Stück HIMMELS-TÜR, in dem ein Schlagzeuger auf ein ihn von 1977 bis 2003 mehr als ein Vierteljahrhundert lang beschäftigte mit zwölf verschiedenen Hölzern beschichtetes Tor einschlägt – weder und dessen sieben den Wochentagen gewidmete Opern den Lauf der eine durchgängige szenische Anlage noch eine inhaltlich zusammen- Welt in einem monumentalen Gesamtkunstwerk einfangen. Bereits hängend geschilderte Mythologie. Anstelle einer mehrschichtigen während der Arbeit an diesem Projekt hatte Stockhausen weitere, auf die „Superformel“ (wie in LICHT) liegen dem Zyklus KLANG zwei symbol- zyklische Strukturierung der Zeit bezogene Projekte geplant: „Ich hoffe, trächtige Zwölftonreihen zugrunde, deren 24 Töne sich auf die Stunden dass LICHT nicht das letzte Werk in diesem Leben ist. […] Jetzt arbeite des Tages beziehen lassen. Und auch die Besetzungen verraten, dass ich an der Woche […], und ich möchte ja anschließend noch weiterarbei- Stockhausen gegen Ende seines Lebens wieder mit kleineren Dimen- ten am Tag und an der Stunde und an der Minute und an der Sekunde.“ sionen vorlieb nahm. So wählte er für HOFFNUNG, das Stück der neun- So begann er 2004, kurz nach der Fertigstellung von LICHT, mit ten Stunde, die in seinem Œuvre einzigartige Besetzung für Violoncello, Kommentar

Viola und Violine – nur im HELIKOPTER-QUARTETT hatte er sich auf geriet zur Ausnahme, zu einer akustischen Möglichkeit unter vielen im eine ähnlich kleine Streicherbesetzung beschränkt, dort allerdings im Zusammenhang einer komplexen „Klangrealistik“. Zu diesem Extrem Verbund mit einer umso aufwendigeren Technik. Keineswegs einzigartig war Lachenmann durch die später auch in seinen Schriften formulierte im Schaffen Stockhausens sind dagegen die gestischen Elemente des Erkenntnis gelangt, dass jedes klingende musikalische Material – der Werks, vor allem die Anweisung an die Interpreten, bestimmte musika- reine Ton, ein Instrumentalklang oder ein Crescendo – bereits vor dem lische Figuren mit den Instrumenten in rotierenden Bewegungen „in die Zugriff des Komponisten „expressiv geprägt“, also gesellschaftlich vor- Luft zu schreiben“, sowie die über gesprochene Textpassagen vermittel- bestimmt und in aller Regel auch einem korrumpierten, unreflektierten te religiöse Aussage des Werks: „Dank sei Gott … Danke Gott für das Schönheitsbegriff unterworfen sei. Komponieren heißt für Lachenmann Werk … Hoffnung“. demnach vor allem, die benutzten Mittel kritisch zu hinterfragen, Stereotype aufzubrechen und zumal die Gesetzmäßigkeiten des Mate- Helmut Lachenmann | Pression (1969/70) rials weniger aus abstrakten Ordnungsvorstellungen (wie im Serialismus) Wie Karlheinz Stockhausen zählt auch Helmut Lachenmann zu den als vielmehr aus den Bedingungen der Wahrnehmung von Musik ab- herausragenden Gestalten der musikalischen Avantgarde, wobei er zuleiten. Lachenmanns Vorstellung von „Schönheit“ versteht sich so – etwa sieben Jahre jünger als Stockhausen – sich erst etwas später einerseits als Verweigerung des Gewohnten und Vertrauten, zugleich einen Namen machte. Als Schüler Luigi Nonos knüpfte Lachenmann bezweckt sie aber auch ein die Wahrnehmung des Hörers bereicherndes zunächst noch an den seriell geprägten Strukturalismus der 1950er-Jahre Angebot im Sinne einer „Entlarvung der Bedingungen von geltender an, schlug dann in den sechziger Jahren jedoch einen zunehmend Schönheit“. eigenständigen Weg ein, der sich mehr und mehr vom Serialismus ent- Ende der 1960er-Jahre schrieb Lachenmann eine Reihe von Werken, in fernte. So rückten in seinen Werken anstelle abstrakter Strukturierungen denen er den Bruch mit dem musikalisch Vertrauten und dem altherge- immer deutlicher die empirisch-akustischen Aspekte der Klänge, ihre brachten Schönheitsbegriff äußerst konsequent vollzog. Zu diesen Kom- Anatomie und auch die Art ihrer instrumentalen Hervorbringung in den positionen, die er in Anlehnung an Pierre Schaeffers tonbandgebundene Mittelpunkt. Der „normal“ gespielte, „sauber“ intonierte Ton dagegen „Musique concrète“ als „Musique concrète instrumental“ bezeichnete, Kommentar zählt auch Pression für einen Cellisten aus den Jahren 1969/70 – ein verlangt dem Interpreten, aber auch dem Hörer einiges ab. So ist das Stück, das aufgrund seines Modellcharakters zu den Schlüsselwerken Stück Kompositionsstudie, spieltechnische Etüde und Wahrnehmungs- der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerechnet werden studie zugleich. Die Partitur spiegelt nicht in herkömmlicher Notation, muss. „Gemeint ist […] eine Musik“, schrieb Lachenmann zu seiner was klingen soll, sondern sie signalisiert dem Interpreten wie in einer Musique concrète instrumental in Bezug auf Pression, „in welcher die grafischen Anleitung zu einem Experiment, wann er welche Klang- Schallereignisse so gewählt und organisiert sind, dass man die Art ihrer aktionen wie auszuführen hat. Insgesamt 35 verschiedenartige, den ge- Entstehung nicht weniger ins musikalische Erlebnis einbezieht als die wohnten Celloklang verfremdende Spielaktionen gilt es umzusetzen, resultierenden akustischen Eigenschaften selbst. Klangfarbe, Lautstärke von knarzend gepressten und schnarrenden über geschlagene und ge- etc. klingen also nicht um ihrer selbst willen, sondern sie kennzeichnen zupfte Klänge bis hin zum kurzzeitigen Einzelfall des „normalen“ Tons. bzw. signalisieren die konkrete Situation: man hört, mit welchen Energien Klangerzeugung und kompositorische Struktur gehen so eine enge und gegen welche Widerstände ein Klang bzw. ein Geräusch entsteht. Symbiose ein und bedingen sich gegenseitig. Hinter der durchaus ernst Ein solcher Aspekt […] muss durch eine Kompositionstechnik erst freige- gemeinten „ästhetischen Provokation“ in Pression verbirgt sich, so legt und unterstützt werden, die den üblichen, aber hier störenden Lachenmann, vor allem eines: ein – auch heute noch aktuelles – „Ange- Hörgewohnheiten stillschweigend, aber konsequent den Weg verstellt. bot an den Hörer, zu hören: anders zu hören und seine Hörgewohn- Das Ganze wird zur ästhetischen Provokation: Schönheit als verweigerte heiten und die dahinter verborgenen ästhetischen Tabus […] bewusst Gewohnheit.“ zu machen und zu überprüfen. […] Hören heißt hier auf keinen Fall Der radikale Verzicht auf den gewohnten, sonoren Celloklang, der wieder: zustimmend mitvollziehen, sondern heißt: Rückschlüsse ziehen, nurmehr kurz vor dem Ende von Pression an einer einzigen Stelle kurz umschalten – denken.“ angedeutet wird, sowie die Fülle der Spieltechniken fernab eingeübter Praktiken entheben das Werk jeder cellistischen Tradition – wenngleich Lachenmann sich freilich auf diese bezieht, im Sinne einer Aneignung durch Negation bzw. bewusste Überwindung der Tradition. Pression Kommentar

Helmut Lachenmann | Mouvement (– vor der Erstarrung) (1983/84) che verwendet. Lachenmann meidet solche Stereotypen hier keines- Hatte Lachenmann mit Pression (und den ähnlichen Geschwisterstücken wegs, sondern er führt sie im Gegenteil schonungslos vor: „Die Dal niente für einen Solo-Klarinettisten und Guero für Klavier) einen inszenierten Stadien des Werks, von der ‚Arco-Maschine‘ über ‚flatternde ex tremen Klangrealismus umgesetzt, in dem er traditionelle Klangphysio- Orgelpunkte‘, ‚Zitterfelder‘ und ‚gestoppte Rasereien‘ bis zum geklopf- gnomien fast ganz vermied und dafür die energetischen Aspekte der ten ‚Lieben Augustin‘ und anderen daraus sich verselbständigenden Klangerzeugung in den Mittelpunkt stellte, so änderte sich dies Ende der Situations-Varianten: Sie orientieren sich durchweg an den daran ge- siebziger Jahre zugunsten einer Musik, die in Teilen wieder auf unver- bundenen äußeren mechanischen Vorgängen und machen die leere fremdete Klangbildungen und traditionellere Elemente zurückgreift. Stofflichkeit der beschworenen Mittel […] bewusst als Kontrapunkt zu Zwar bleiben die Vorstellungen seiner Musique concrète instrumental deren gewohnter, inhaltslos gewordener Expressivität.“ hier weiterhin präsent, sie bilden aber nicht mehr den Kern der Kompo- sition. Ein Beispiel hierfür ist das 1983/84 komponierte Ensemblestück Andreas Günther Mouvement (– vor der Erstarrung), das um die sowohl den Bewegungs- apparat der Musiker als auch die Bewegungsformen der Musik betref- fende Dialektik von Bewegung und Erstarrung kreist. Es handele sich bei dem Werk, so Lachenmann, um „eine Musik aus toten Bewegungen, quasi letzten Zuckungen, deren Pseudo-Aktivität: Trümmer aus entleer- ten – punktierten, triolischen, motorischen – Rhythmen selbst schon jene innere Erstarrung anzeigt, die der äußeren vorangeht.“ Lachenmann entfacht hier eine scheinbar ins Leere laufende Virtuosität, indem er Figurationen, Skalen, einfache rhythmische Elemente sowie ein verstecktes, hörend nicht wahrzunehmendes Zitat von „O du lieber Augustin“ als mechanische „Archetypen“ der traditionellen Klangspra- Biografi en

Helmut Lachenmann Karlheinz Stockhausen

in , anschließend bis 1976 Kölner Kurse für Neue Musik. Dozent an der Pädagogischen 1971–77 Professor für Komposition Hochschule Ludwigsburg. 1972 an der Kölner Musikhochschule. Koordinator bei den Darmstädter 1975 Gründung des Stockhausen- Ferienkursen. 1976–81 Professor Verlags. 1977–2004 Komposition für Theorie und Gehörbildung an des Musiktheater-Zyklus LICHT. der Musikhochschule Hannover. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Geboren 1935 in Stuttgart. 1955–58 1981–99 Professor für Komposition Geboren 1928 in Mödrath bei Köln. Mitgliedschaften in zahlreichen Studium an der Musikhochschule an der Musikhochschule Stuttgart. Ab 1947 Klavier- und Schulmusik- Akademien der Künste und Wis- Stuttgart bei Johann N. David Daneben mehrere Lehrverpfl ichtun- studium an der Kölner Musik- senschaften, die Ernennung zum (Theorie, Kontrapunkt) und Jürgen gen im In- und Ausland. Zahlreiche hochschule sowie Studien in den Commandeur dans l’Ordre des Uhde (Klavier). 1957 Besuch der Preise und Auszeichnungen, darun- Fächern Deutsche Philologie, Philo- Arts et des Let tres, das Bundes- Darmstädter Ferienkurse, dort Be- ter der Bach-Preis Hamburg (1972), sophie und Musikwissenschaft an verdienstkreuz erster Klasse, der gegnung u.a. mit , als der Ernst von Siemens Musikpreis der Universität Köln. 1952/53 Stu- Siemens-Musikpreis, die Picasso- dessen Schüler er 1958–60 in Vene- (1997), die Ehrendoktorwürde der dium bei in Paris. Medaille der UNESCO, der Ver- dig studierte. 1960–73 als freischaf- Musikhochschule Hannover (2001) 1954–56 Studien in Phonetik und dienst-Orden des Landes Nord- fender Pianist und Komponist in und der Royal Philharmonic Society Kommunikationswissenschaft bei rhein-Westfalen, acht Musikediti- München lebend. 1962 erste öffent- Award London (2004). Bei der Bien- Werner Meyer-Eppler in Bonn. onspreise des Deutschen Musikver- liche Auftritte als Komponist bei der nale di Venezia 2008 wird er mit Ab 1953 Mitarbeiter im Studio für legerverbandes, der Hamburger Biennale in Venedig und den Darm- dem Goldenen Löwen ausgezeich- Elektronische Musik des WDR Bach-Preis, der Kulturpreis Köln städter Ferienkursen. 1963/64 Teil- net. Er ist Mitglied der Akademien (damals NWDR), als dessen künst- und der Polar Music Prize (2001). nahme an Karlheinz Stockhausens der Künste in Berlin, Hamburg, lerischer Leiter (1963–77) und Er verstarb im Dezember 2007. Kursen für Neue Musik. 1965 Arbeit Leipzig, Mannheim und München künstlerischer Berater (bis 1990) Die musikFabrik brachte 1997 im elektronischen Studio der Uni- sowie der Belgischen Akademie der er wirkte. 1953–74 Dozent bei den ROTARY zur Uraufführung und versität Gent. 1966–70 Lehrauftrag Wissenschaften, Literatur und Ferienkursen für Neue Musik in spielte die MOMENTE auf CD ein. für Musiktheorie an der Hochschule Künste. . 1963 Gründung der Juditha Haeberlin Axel Porath

und erhielt zusammen mit dem Dozent tätig bei der 8. bis 10. Pianisten Franck-Thomas Link den Symphonischen Akademie Baden- Ersten Preis beim Kammermusik- Württemberg sowie 1997–98 bei wettbewerb der Stadt Tillburg. der Internationalen Werkstatt für 1995–96 Hauptfachdozentin am Neue Musik Stuttgart/Krakau. Seit Konservatorium in Den Haag. 2002 als festes Mitglied der musik- 1998 bis 2000 als stellvertretende Fabrik bei namhaften nationalen 1969 in Göttingen geboren. Aufge- Konzertmeisterin beim Radio Ka- Geboren 1972 in Hagen. Viola- und internationalen Festivals und wachsen in Hamburg, wo sie 1976 merorkest Hilversum. Seit 1998 studium bei Hermann Voss und Veranstaltern zu Gast. Mitwirkung ihren ersten Violinunterricht bei Konzertmeisterin beim Ensemble Gunter Teuffel an der Musikhoch- bei zahlreichen Rundfunk- und Michael Goldstein und später bei Resonanz und seit 1999 Grün- schule in Stuttgart, bei Hubert CD-Produktionen. Neben seiner Roland Greutter erhielt. Frühzeitig dungsmitglied des Hamburger Buchberger in Frankfurt und bei Tätigkeit bei der musikFabrik ist er Auftritte als Solistin mit dem Kammerkunstvereins. Neben ihrer Jörg-Wolfgang Jahn in Karlsruhe. Mitglied des Ensembles Gelber Hamburger Jugendorchester in der Konzerttätigkeit als festes Mitglied Darüber hinaus Studien im Streich- Klang und bei ZEMENTWERK. Im Musikhalle Hamburg. 1988 bis 1991 der musikFabrik spielt sie freiberuf- quartettspiel beim Melos Quartett Streichquartett Freibier widmet er Studium bei Jens Ellermann an der lich u.a. beim Koninklijk Concert- sowie Streichquartettkurse beim sich dem Jazz. Hochschule für Musik und Theater gebouworkest Amsterdam und bei Borodin- und beim Verdi Quartett. in Hannover, anschließend Fortset- den Amsterdamer Bach solisten. Als gefragter Kammermusikpartner zung ihrer Studien und Konzertexa- Zusammenarbeit u.a. mit dem men mit Auszeichnung bei Isabelle Abegg Trio, dem Helios Quartett van Keulen am Konservatorium in und dem Odeon Quartett. Solokon- Den Haag. Sie wurde mehrfach zerte u.a. mit der Baden-Badener bei internationalen Wettbewerben Philharmonie und der Jungen Süd- ausgezeichnet, ist Preisträgerin deutschen Philharmonie. Zusam- des Konzertpreises des Koninklijk menarbeit u.a. mit Komponisten Concertgebouworkest Amsterdam wie Helmut Lachenmann. Als Dirk Wietheger Enno Poppe

und Kammermusiker mit einem musikalischer Leiter des ensemble Schwerpunkt auf neuer und zeit- mosaik. 2002–04 Lehrbeauftragter genössischer Musik. Erfolgreiche für Komposition an der Hoch- solistische Konzerte u.a. bei der schule für Musik „Hanns Eisler“ Biennale Neue Musik Hannover Berlin. 2004 Dozent bei den Darm- und den Bielefelder Konzerttagen. städter Ferienkursen. Kompositi- Seit 2001 festes Mitglied der mu- onsaufträge u.a. vom Ensemble Geboren 1972 in Münster (Westf.), sikFabrik, mit der er weltweit auf Geboren 1969 in Hemer (Sauer- Modern und dem Klangforum Studien an der Hochschule für Festivals für neue Musik vertreten land). Studierte Dirigieren und Wien, vom WDR und dem SWR, Musik in Detmold bei Gotthard ist. Regelmäßige CD-, Rundfunk- Komposition an der Hochschule den Berliner Festwochen, von Popp und Karine Georgian sowie und Fernsehaufnahmen sowie der Künste Berlin u.a. bei Friedrich MaerzMusik, den Donaueschinger an der Hochschule für Musik und Zusammenarbeit mit Komponisten Goldmann und Gösta Neuwirth Musiktagen und den Salzburger Theater in Hannover bei Klaus wie , Nicolaus A. sowie im Bereich Klangsynthese Festspielen. Auszeichnung mit Heitz. Anschließend Student Huber, Helmut Lachenmann, Hans und algorithmische Komposition dem Boris- Blacher-Preis (1998) für in der Meisterklasse von Xenia Zender, und Peter an der Technischen Universität Gelöschte Lieder, dem Kompositi- Jankovic in Würzburg, dort 2002 Eötvös. Lehrtätigkeiten als Assis- Berlin und bei Heinrich Taube am onspreis der Stadt Stuttgart für Abschluss mit dem Meisterklas- tent von Klaus Heitz und Xenia Zentrum für Kunst und Medien- Knochen (2001), dem Busoni-Preis sendiplom. Meisterkurse u.a. bei Jankovic, im Rahmen von Meister- technologie (ZKM) in Karlsruhe. der Berliner Akademie der Künste Maria Kliegel, Arto Noras, David klassen und Workshops sowie an Stipendien des Berliner Senats (2002), dem Förderpreis der Ernst- Geringas und Heinrich Schiff. 1991 der Robert Schumann Hochschule (1992, 1995 und 1998), der Märki- von-Siemens-Musikstiftung (2001 wurde er eingeladen, die deutsche Düsseldorf. 2004 erschien eine von schen Kulturkonferenz (1994), der und 2002 mit dem ensemble Erstaufführung eines Werks für der Kritik begeistert aufgenomme- Wilfried-Steinbrenner-Stiftung mosaik, 2004 als Komponist), dem Violoncello solo des japanischen ne Solo-CD mit Werken von Sofi a (2000) und der Akademie Schloss Schneider-Schott-Musikpreis (2005) Komponisten Seiichi Inagaki beim Gubajdulina, Leoš Janáček und Solitude (2002/03). Neben dem und dem Förderpreis Musik der Festival Aktive Musik zu spielen. Edvard Grieg. Komponieren Konzerttätigkeit als Akademie der Künste Berlin (2006). Seitdem konzertiert er als Solist Pianist und Dirigent, seit 1998 als musikFabrik

Internationales Solistenensemble Kasper de Roo, James Wood und für zeitgenössische Musik. Konzer- Diego Masson. Neben der klassi- te bei Festivals und Veranstaltern schen Moderne und zeitgenössi- wie Berliner Festwochen, Musica schen Werken, darunter regelmäßig Strasbourg, UltraSchall Berlin, Kompositionsaufträge der musik- Brooklyn Academy of Music New Fabrik, bilden die Auseinanderset- York, Muziekgebouw Amsterdam, zung mit modernen Kommunika- Schleswig-Holstein Musik Festival, tionsformen sowie experimentelle , Hudders- und interdisziplinäre Projekte mit fi eld Contemporary Music Festival, Live-Elektronik, Installationen, Tanz Beethovenfest Bonn, Kölner Phil- und Musiktheater einen Schwer- harmonie, Westdeutscher Rund- punkt. Zahlreiche Audioproduk- funk Köln, Berliner Philharmonie, tionen für den Rundfunk und für Konzerthaus Berlin, Philharmonie CD-Veröffentlichungen. Seit der Essen, La Cité de la Musique Paris, Saison 2003/04 Uraufführungen Oper Bonn, Konzerthaus Dort- von Auftragswerken in Zusammen- mund, Concertgebouw Amsterdam arbeit mit der Kunststiftung NRW und Tonhalle Düsseldorf. in der Reihe „musikFabrik im Zusammenarbeit mit international WDR“. Die musikFabrik hat ihren renommierten Künstlern wie Sitz in Köln und wird seit der Grün- Mauricio Kagel, Hans Zender, dung 1990 vom Land Nordrhein- Karlheinz Stockhausen, Helmut Westfalen unterstützt. Lachenmann, Peter Eötvös, Nicolaus A. Huber, Louis Andries- sen, , Emmanuel Nunes, Stefan Asbury, Peter Rundel, plug-in

Mit dem jüngsten der plug-in-Projekte richtete sich die konzertpä - Die plug-in-Projekte werden seit 2007 in einer Kooperation zwischen da gogische Arbeit der musikFabrik und des Büros für Konzertpäda- der musikFabrik und dem Büro für Konzertpädagogik als kontinuierli- gogik erstmals an geistig behinderte Erwachsene. Im künstlerischen ches Angebot für Kinder, Jugendliche und interessierte Schulen im Austausch mit Musikern der musikFabrik und unter der Leitung des Großraum Köln angeboten. Parallel zur Konzertreihe „musikFabrik im Komponisten Bernhard König und der Sängerin Alexandra Naumann WDR“ finden begleitende konzertpädagogische Projekte statt, die the- ent wickelten geistig behinderte Musiker des Ensembles Maul&Trommel matisch an die Konzerte angebunden sind. der Diakonie Michaelshoven ein experimentelles Musikstück für Stim- men, Instrumentalklänge und Live-Elektronik. Das über mehrere Mo- Die plug-in-Projekte nutzen Neugier und Forschungsdrang, um Kinder, nate hinweg entstandene Konzertprojekt mit dem assoziationsreichen Jugendliche und Erwachsene für Kunstmusik zu interessieren und zu Titel Over the Ocean, dem Karlheinz Stockhausens Titel HOFFNUNG begeistern. Die Konzerte der Reihe mit ihrer stilistischen Vielfalt, der thematisch die Richtung vorgab, stellten die Musiker am gestrigen Verwendung szenischer Elemente, Elektronik und ungewöhnlicher Ins- Samstag in der Rodenkirchener Erzengel-Michael-Kirche sowie unmit- trumente bieten einen vielfältigen Zugang zur zeitgenössischen Musik. telbar vor dem heutigen Konzert der musikFabrik im WDR Funkhaus Durch die unmittelbare Begegnung mit den Musikern der musikFabrik der Öffentlichkeit vor. und den Komponisten wird dieses Erlebnis verstärkt.

Die plug-in-Projekte finden im Rahmen von ON – Neue Musik Köln statt. plug-in wird gefördert durch die RheinEnergieStiftung Kultur.

Konzert 26 Konzert 27

Sonntag | 19. Oktober 2008 Freitag | 9. Januar 2009 20 Uhr 20 Uhr

… miramondo multiplo … Scherben

Sun Ra | Pleiades Sun Ra | outer nothingness (1965) Arnold Schönberg | Sechs kleine Arnold Schönberg | Sechs Orches- Arrangement für Saxophon und Arrangement für Saxophon und Klavierstücke op. 19 (1911) terlieder op. 8 (1903–05) | Bearbei- Ensemble von Marshall Allen Ensemble von Marshall Allen tungen für Gesang und Kammer- Uraufführung | Auftrag von Kunst - Uraufführung | Auftrag von Kunst- Enno Poppe | Wolfgang Heiniger | ensemble von Hanns Eisler (1921), stiftung NRW und musikFabrik stiftung NRW und musikFabrik Neues Werk (2008) | Uraufführung Erwin Stein (1921) und Klaus Simon Kompositionsauftrag von Kunst- (2007) Liza Lim | Songs found in dream Frank Gratkowski | Saxophon stiftung NRW, musikFabrik und (2005) | für Ensemble Marco Blaauw | Trompete DeutschlandRadio Kultur Rosemary Hardy | Mezzosopran musikFabrik Benjamin Kobler | Klavier Olga Neuwirth | „... miramondo Christian Eggen | Dirigent Enno Poppe | Scherben (2000–08) musikFabrik multiplo ...“ (2006/08) für Ensemble | Deutsche Erstauf- Stefan Asbury | Dirigent für Trompete und Ensemble führung der neuen Version Uraufführung | Kompositions- auftrag von musikFabrik und Kunst stiftung NRW Konzert 28 Konzert 29

Freitag | 27. Februar 2009 Sonntag | 3. Mai 2009 20 Uhr 20 Uhr

Schwankende Zeit

Isabel Mundry | Prélude non mesuré Isabel Mundry | Je est un autre Werke von (2008) | Uraufführung | Komposi- (2008) | Uraufführung | Komposi- Michael Jarrell tionsauftrag von Kunststiftung tionsauftrag von Kunststiftung Georg Friedrich Haas NRW und musikFabrik NRW und musikFabrik Helena Winkelman

Isabel Mundry | Schwankende Zeit Juditha Haeberlin | Violine musikFabrik (2007) | Kompositionsauftrag von musikFabrik Enno Poppe | Dirigent Kunststiftung NRW und musik- Emilio Pomarico | Dirigent Fabrik

Isabel Mundry | Gefächerter Ort (2007/2008) | für Violine solo und Ensemble | Uraufführung der Neufassung Service-Informationen Kommentar Geschäftsführer | Thomas Oesterdiekhoff Alle Konzerte der Reihe „musik- Vorverkauf Im Mediapark 7 Fabrik im wdr“ sind Produktionen Um Wartezeiten an der Abendkasse 50670 Köln der musikFabrik in Zusammen- zu vermeiden, nutzen Sie die Mög- arbeit mit wdr 3, KölnMusik und lichkeit, Ihre Karten bequem und Fon +49 221 71947194-0 der Kunststiftung NRW. sicher bei KölnTicket über das Inter - Fax +49 221 71947194-7 net zu bestellen: www.KoelnTicket.de Veranstaltungsort Hotline: +49 221 2801 [email protected] wdr Funkhaus am Wallrafplatz Eintrittspreise www.musikFabrik.org Klaus-von-Bismarck-Saal Einzelpreis: 15 € | ermäßigt 7,50 € 50600 Köln Konzerte 25–29 im Abonnement: Projekt-Management | Michael Bölter 60 € (statt 75 €) | Einführungsgespräch zum Konzert ermäßigt 30 € (statt 37,50 €) Redaktion & Texte | Andreas Günther 19.00 Uhr keine Vorverkaufsgebühren Konzeption & Gestaltung | www.vierviertel.com Bildrechte | alle Fotos © Klaus Rudolph außer: Veranstaltungsbeginn Ihre Eintrittskarte ist vier Stunden vor Enno Poppe © Regine Körner jeweils 20 Uhr Konzertbeginn und für Ihre Heimfahrt als Fahrausweis im VRS (2. Klasse) gültig.