Bundespräsidentenwahl 2016
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Landesstatistik Bundespräsidentenwahl 2016 Erster Wahlgang Bundespräsidentenwahl 2016 Erster Wahlgang Dr. Gernot Filipp (Hrsg.) AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG Landesamtsdirektion Referat 0/03: Landesstatistik Impressum Medieninhaber: Land Salzburg Herausgeber: Landesamtsdirektion, Referat Landesstatistik vertreten durch Dr. Gernot Filipp Redaktion, Mitarbeit: Mag. Michael Bergmüller, Referat Wahlen und Sicherheit Dr. Josef Fersterer, Dr. Gernot Filipp, Mag. Ulrike Höpflinger, Peter Kurz MSc., Dipl.-Ing. Peter Mittendorfer, Dr. Sigrid Panisch, alle Landesstatistik Umschlaggestaltung, Satz und Grafik: Landesstatistik, Hausgrafik Land Salzburg Druck: Hausdruckerei Land Salzburg alle 5020 Salzburg Erschienen im April 2016 ISBN 978-3-902982-17-9 Rechtlicher Hinweis, Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt sorgfältig recherchiert und erstellt. Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Wir übernehmen daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des Inhaltes; insbesondere übernehmen wir keinerlei Haftung für eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Eine Haftung der Autorinnen und Autoren oder des Landes Salzburg aus dem Inhalt dieses Werkes ist gleichfalls ausgeschlossen. Bundespräsidentenwahl 2016 Erster Wahlgang Inhaltsverzeichnis 1 Österreich ............................................................................................................... 1 2 Land Salzburg ........................................................................................................... 5 2.1 Das Landesergebnis .................................................................................................... 7 2.2 Land Salzburg im Bundesländervergleich ........................................................................... 9 3 Bezirke ................................................................................................................. 13 4 Gemeinden ............................................................................................................ 21 4.1 Stimmanteile ........................................................................................................... 23 4.2 Hochburgen-Effekte ................................................................................................... 25 4.3 Kartogramme und Gemeinderanglisten ............................................................................ 28 Anhang A Detailergebnisse ..................................................................................................... 55 B Ergebnisse der Bundespräsidentenwahlen seit 1951 ....................................................... 191 C Rechtliche Grundlagen ............................................................................................ 199 D Gemeinden im Land Salzburg .................................................................................... 205 1 2 1 Österreich Die Bundespräsidentenwahl wurde nicht im ers- berin und fünf Wahlwerber). Der große Kandidaten- ten Wahlgang entschieden. Am 22. Mai 2016 stel- kreis begünstigte die Wahrscheinlichkeit für einen len sich Norbert Hofer und Alexander Van der zweiten Wahlgang. 1998 schaffte es Dr. Thomas Bellen der Stichwahl. Klestil jedoch trotz zwei Mitbewerberinnen und zwei Mitbewerbern, mit 63,4 % der Stimmen die Die Bundespräsidentenwahl am 24. April 2016 war Wahl im ersten Wahlgang für sich zu entscheiden. die 13. Bundespräsidentenwahl der Zweiten Repub- lik. Folgende Personen stellten sich der Wahl: Von den wahlwerbenden Personen schaffte es nie- Dr. Irmgard Griss, Ing. Norbert Hofer, Rudolf mand, im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit Hundstorfer, Dr. Andreas Khol, Ing. Richard Lugner zu erreichen. Die Entscheidung darüber, wer Bun- 3 und Dr. Alexander Van der Bellen. despräsident von Österreich wird, fällt damit – wie bereits bei den Wahlen 1951, 1986 und 1992 – erst Mit einer Kandidatin und fünf Kandidaten hatten im Rahmen der Stichwahl am 22. Mai 2016. Bei die 6.382.507 wahlberechtigten Österreicherinnen dieser werden die beiden stimmstärksten Kandida- und Österreicher (darunter rund 42.800 Auslandsös- ten – Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen – terreicherinnen und –österreicher) die bisher größte um den Einzug in die Hofburg kämpfen. Auswahl (nur 1951 gab es ebenfalls eine Wahlwer- Abbildung 1.1 Ergebnis der Bundespräsidentenwahl 2016 in Österreich Entgegen den meisten Umfragen konnte Norbert 102.577 Stimmen bzw. 2,4 Prozentpunkte (PP). Hofer die mit Abstand meisten Wählerinnen und Derartig knapp war die Entscheidung bisher noch Wähler (1.499.971 Stimmen, 35,1 %) von sich über- nie. 1992 fehlten Dr. Heide Schmidt 20,8 PP auf zeugen. Deutlich dahinter folgte an zweiter Stelle den Zweitplatzierten Thomas Klestil. Ähnlich knapp Alexander Van der Bellen mit 913.218 Stimmen – wenn auch für die Stichwahl von keiner Relevanz – (21,3 %) und an dritter Stelle Irmgard Griss der Kampf um den vierten Platz. Am Wahlsonntag (810.641 Stimmen, 18,9 %). Das Rennen um den trennten Andreas Khol und Rudolf Hundstorfer Einzug in die Stichwahl war am Wahltag durchaus (beide 11,2 %) nur 123 Stimmen zugunsten Khols. spannend, da die beiden zuletzt Genannten nur Nach Auszählung der Wahlkarten kam es zu einem 69.858 Stimmen trennten. Auch nach Auszählung Platzwechsel: Rudolf Hundstorfer erreichte der Wahlkarten belief sich der Unterschied auf nur schlussendlich 482.790 bzw. 11,3 % der Wählerin- nen und Wähler, während Andreas Khol sich mit 2010 mit Dr. Rudolf Gehring 5,4 % erreichte, stellte 475.767 Stimmen (11,1 %) begnügen musste. Der 2016 keine Kandidatin bzw. keinen Kandidaten. letzte Platz ging an Richard Lugner (96.783, 2,3 %). Zwischen dem Erst- und dem Letztgereihten lagen Seit Beginn der Aufhebung der Wahlpflicht im Jahr damit 1.403.188 Stimmen bzw. 32,8 PP. 19821 hat sich die Wahlbeteiligung kontinuierlich reduziert. 2010 wurde mit 53,6 % der Tiefpunkt Vergleiche mit der Bundespräsidentenwahl im Jahr erreicht, am 24. April 2016 machten 4.371.912 2010 sind nur sehr eingeschränkt möglich, da nur Personen (68,5 %) von ihrem Wahlrecht Gebrauch, zwei Parteien bei beiden Wahlen Kandidatinnen um 14,9 PP mehr als bei der letzten Wahl. bzw. Kandidaten nominiert hatten. Die SPÖ konnte 2010 den Wahlsieg für sich verbuchen: Dr. Heinz Nicht alle Wählerinnen und Wähler haben sich für Fischer erreichte einen Stimmanteil von 79,3 %. eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten entschie- 4 Von diesem Ergebnis ist die SPÖ im Jahr 2016 deut- den. 92.655 Österreicherinnen und Österreicher lich entfernt. Rudolf Hundstorfer erzielte in etwa wählten ungültig bzw. "weiß". Dies entsprach einem ein Siebtel des Stimmanteils, den Heinz Fischer vor Anteil von 2,1 %, dem geringsten seit 1971 (1,6 %). sechs Jahren erreicht hatte. Barbara Rosenkranz 1 (FPÖ) konnte 2010 15,2 % der Wählerinnen und Nicht in allen Bundesländern wurde die Wahlpflicht bereits 1982 aufgehoben. In Tirol galt diese am längsten: dort bestand Wähler von sich überzeugen, diesen Wert konnte noch im Jahr 2004 Wahlpflicht bei der Bundespräsidentenwahl. Norbert Hofer mehr als verdoppeln. Die CPÖ, die 5 6 2 Land Salzburg 2.1 Das Landesergebnis Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen, die Während 2010 der stimmstärkste Kandidat (Heinz beiden Kandidaten die in der Stichwahl am 22. Mai Fischer bei seiner Wiederwahl) 78,3 % erzielte, um das Amt des Bundespräsidenten gegeneinander erreichte der Wahlgewinner diesmal mit 37,3 % um antreten werden, waren auch in Salzburg die bei- 40,9 Prozentpunkte (PP) weniger. Nachdem weder den stimmstärksten Kandidaten im ersten Wahl- die Kandidatin noch einer der Kandidaten der letz- gang. Allerdings war der Unterschied zwischen den ten Bundespräsidentenwahl diesmal zur Wahl an- beiden Kandidaten in Salzburg mit 17,9 Prozent- trat, ist ein Vergleich auf Kandidatenebene nicht punkten (PP) um einiges höher als auf Bundesebe- möglich. Richard Lugner war der einzige Kandidat, 7 ne, wo er 13,7 PP betrug. der schon einmal, und zwar 1998, bei einer Bun- despräsidentenwahl kandidierte. Während er da- Norbert Hofer wurde von 99.476 und Alexander Van mals einen Stimmanteil von 5,6 % erreichte, waren der Bellen von 51.735 Salzburgerinnen und Salzbur- es dieses Mal mit 2,3 % weniger als die Hälfte. gern gewählt, was einen Stimmanteil von 37,3 % bzw. 19,4 % bedeutete. Irmgard Griss kam auf Die Wahlbeteiligung betrug 69,5 %. Gegenüber der 47.856 Stimmen (18,0 %), der SPÖ-Kandidat Rudolf Wahl 2010, an der nur 52,9 % der wahlberechtigten Hundstorfer erhielt 26.200 Stimmen (9,8 %), der Salzburgerinnen und Salzburger teilnahmen, bedeu- ÖVP-Kandidat Andreas Khol 35.038 Stimmen tete das eine Zunahme um 16,6 PP. Gleichzeitig (13,2 %) und für Richard Lugner votierten 6.054 hat der Anteil der ungültigen Stimmen abgenom- Salzburgerinnen und Salzburger (2,3 %). men, konkret um 4,1 PP von 6,8 auf 2,7 %. Abbildung 2.1 Ergebnis der Bundespräsidentenwahl 2016 in Salzburg Erstmalig in der Zweiten Republik kam auch in Die Wahlbeteiligung stieg, nachdem sie seit 1974 Salzburg weder ein von der ÖVP noch von der SPÖ stetig gesunken ist, erstmalig wieder an und lag bei unterstützter Kandidat auf einen der beiden ersten 69,5 %. Damit wurde auch der Wert der Bundesprä- Plätze bei einer Bundespräsidentenwahl. sidentenwahl im Jahr 2004 (67,0 %) übertroffen. Ergänzend sei angemerkt, dass bis zur Bundespräsi- dentenwahl 1980 Wahlpflicht bestand.1 Konkret Norbert Hofer (+ 2,3 PP) und Andreas Khol gingen dieses Mal von 393.583 Wahlberechtigten (+ 2,0 PP) haben im Land