Gesunder Sex Im Mittelalter
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1 VIRUS 2 3 VIRUS Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 18 Schwerpunkt: Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert Herausgegeben von Marina Hilber, Michael Kasper, Elisabeth Lobenwein, Alois Unterkircher, Alfred Stefan Weiß Leipziger Universitätsverlag 2019 4 Virus – Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Die vom Verein für Sozialgeschichte der Medizin herausgegebene Zeitschrift versteht sich als Forum für wissen- schaftliche Publikationen mit empirischem Gehalt auf dem Gebiet der Sozial- und Kulturgeschichte der Medizin, der Geschichte von Gesundheit und Krankheit sowie angrenzender Gebiete, vornehmlich solcher mit räumlichem Bezug zur Republik Österreich, ihren Nachbarregionen sowie den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie. Zudem informiert sie über die Vereinstätigkeit. Der Virus wurde 1999 begründet und erscheint jährlich. Der Virus ist eine peer-reviewte Zeitschrift und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen Disziplinen offen. Einrei- chungen für Beiträge im engeren Sinn müssen bis 31. Oktober, solche für alle anderen Rubriken (Projektvorstellun- gen, Veranstaltungs- und Ausstellungsberichte, Rezensionen) bis 31. Dezember eines Jahres als elektronische Dateien in der Redaktion einlangen, um für die Begutachtung und gegebenenfalls Publikation im darauffolgenden Jahr berück- sichtigt werden zu können. Nähere Informationen zur Abfassung von Beiträgen sowie aktuelle Informationen über die Vereinsaktivitäten finden Sie auf der Homepage des Vereins (www.sozialgeschichte-medizin.org). Gerne können Sie Ihre Anfragen per Mail an uns richten: [email protected] The peer-reviewed journal „Virus. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin“ is included in ERIH PLUS. C. f. http://erihplus.nsd.no Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibl i o grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist ur heberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au ßer halb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu - stim mung des Verlages un zu lässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- ver fil mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlagabbildung: „Psst…“ Erotik-Langspielplatte für Erwachsene: Unbekanntes Label (vermutlich zensurierte Aus- gabe der deutschen „Schlüsselloch“-Serie für den Schweizer Markt), Nr. P-109, um 1970. Quelle: Alois Unterkircher: Sammlung Popularkultur. Impressum: Leipziger Universitätsverlag GmbH 2019 Die Zeitschrift wird herausgegeben vom Verein für Sozialgeschichte der Medizin, Georgistraße 37, 1210 Wien, Öster- reich. Herausgeberinnen und Herausgeber dieses Schwerpunktheftes: Mag.a Dr.in Marina Hilber (Institut für Geschichtswissen- schaften und Europäische Ethnologie / Universität Innsbruck), MMag. Dr. Michael Kasper (Montafoner Museen sowie Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie / Universität Innsbruck), MMMag.a Dr.in Elisabeth Lobenwein (Institut für Geschichte / Universität Klagenfurt), Mag. Dr. Alois Unterkircher (Deutsches Medizinhistori- sches Museum Ingolstadt), Ass. Prof. Mag. Dr. Alfred Stefan Weiß (Fachbereich Geschichte / Universität Salzburg) Book Reviews: Dr. Alois Unterkircher, E-Mail: [email protected] Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Philosophisch-Historischen Fakultät sowie der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung der Universität Innsbruck, des Rektorats der Universität Salzburg und des Landes Vorarlberg. ISBN 978-3-96023-296-4 ISSN 1605-7066 5 Inhaltsverzeichnis Marina Hilber / Michael Kasper / Elisabeth Lobenwein / Alois Unterkircher / Alfred Stefan Weiß Editorial . 9 Beiträge – Schwerpunkt: Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert Alfred Stefan Weiß Sexualität und Gesundheit im deutschsprachigen Raum – eine neue Perspektive in der Sexualitätsforschung oder alter Wein in neuen Schläuchen? . 13 Peter Dinzelbacher Gesunder Sex im Mittelalter . 33 Elke Hammer-Luza „Die Venus-Lust erweckende Mittel“ – Aphrodisiaka in der Frühen Neuzeit . 61 Gerhard Ammerer Revolution in der Bewertung des Sexuellen? Diskurse und Neuinterpretation sexuellen Verhaltens während der Vorbereitung des Josephinischen Strafgesetzbuches (1781–1787) . 81 Marina Hilber Unfruchtbarkeit verhandeln – Arzt und Patient*innen in der gynäkologischen Privatpraxis Ludwig Kleinwächters, Czernowitz 1884–1895 . 103 Maria Heidegger „zur Erregung eines angenehmen Lebensgefühls“ (J. C. Reil). Therapeutische Konzepte von Sexualität in der frühen Psychiatrie . 127 Nora Lehner „so muss und kann auch das sexuelle Gefühlsleben des Weibes kein so wesentlich anderes sein, als das des Mannes“ – Zur Diskursivierung der weiblichen Sexualität in ‚Das Geschlechtslebens des Weibes‘ (61901) von Anna Fischer-Dückelmann . 149 6 Inhaltsverzeichnis Christian Kaiser „Freiheit der Geschlechtsbetätigung“ – Gesundheit und Sexualität bei Fritz Brupbacher und anderen sozialistischen Ärztinnen und Ärzten . 169 Steffen Dörre „Gelungene“ und „erfüllte“ Sexualität. Psychiatrische und psychotherapeutische Normen für sexuelle Gesundheit im Wandel . 193 Lutz Sauerteig Sünde – Gefahr – Risiko – Management: Konzepte sexueller Gesundheit in der deutschen Sexualerziehung im 20. Jahrhundert . 213 Pierre Pfütsch Subjektive Deutungen der „Aidswelle“. Sexualität und Gesundheit in der BRD in den 1980er Jahren im Kontext von Eingaben zu Aids . 247 Felicitas Söhner / Matthis Krischel Reproduktive Gesundheit und humangenetische Beratung im Dialog mit der Öffentlichkeit 1969–1996 . 265 Christina Vanja Sexualität als Thema einer Sozialgeschichte der Medizin – Kommentare zur Jahrestagung 2018 „Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert“ . 285 Projektberichte – Schwerpunkt: Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert Bianca Burger „Weib du bist frei.“ Sexualität und Verhütung im Montafon seit den 1960er Jahren . 303 Forum – Schwerpunkt: Konzepte sexueller Gesundheit vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert Maria Bormuth / Eugen Januschke Gesunder Sex durch HIV-Präventionsmedien . 325 Inhaltsverzeichnis 7 Projektberichte – Offener Teil Maria Heidegger / Tine Van Osselaer Patient*innen und Passionen. Eine Schmerzgeschichte des Katholizismus in Österreich im 19. Jahrhundert – Ein Kooperationsprojekt an den Universitäten Innsbruck und Antwerpen (2018–2022) . 351 Rezensionen Florentine FRITZEN, Gemüseheilige. Eine Geschichte des veganen Lebens (Stuttgart 2016: Franz Steiner Verlag) (Niklaus Ingold) . 360 Elisabeth DIETRICH-DAUM, Über die Grenze in die Psychiatrie. Südtiroler Kinder und Jugendliche auf der Kinderbeobachtungsstation von Maria Nowak-Vogl in Innsbruck 1954–1987 (Innsbruck 2018: Universitätsverlag Wagner) (Felicitas Söhner) . 363 Katrin LUCHSINGER, Die Vergessenskurve. Werke aus psychiatrischen Kliniken in der Schweiz um 1900. Eine kulturanalytische Studie (Zürich 2016: Chronos Verlag) (David Freis) . 366 Cordula NOLTE / Bianca FROHNE / Uta HALLE / Sonja KERTH, Hg., Dis/ability History der Vormoderne. Ein Handbuch. Premodern Dis/ability History. A Companion. (Affalterbach 2017: Didymos-Verlag) (Carlos Watzka) . 369 Lina GAFNER, Schreibarbeit. Die alltägliche Wissenspraxis eines Bieler Arztes im 19. Jahrhundert (Tübingen 2016: Mohr Siebeck) (Christiane Hoth) . 372 Siglinde CLEMENTI, Körper, Selbst und Melancholie. Die Selbstzeugnisse des Landadeligen Osvaldo Ercole Trapp (1634–1710) (= Selbstzeugnisse der Neuzeit 26, Köln–Weimar–Wien 2017: Böhlau) (Maria Heidegger) . 377 8 Wolfgang G. LOCHER, Max von Pettenkofer. Pionier der wissenschaftlichen Hygiene (= kleine bayerische biografien, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2018) (Marion Baschin) . 380 Sebastian WEINERT, Der Körper im Blick. Gesundheitssaustellungen vom späten Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus (Berlin 2017: Verlag De Gruyter Oldenbourg) (Andreas Raffeiner) . 383 Vereinsinformationen . 386 9 Editorial Liebe Leserinnen und Leser des „Virus“! In den gegenwärtigen Sexualwissenschaften gilt es als erwiesen, dass ein erfülltes Sexualleben Menschen weniger anfällig für physische und psychische Krankheiten macht und zu einem längeren, zufriedenerem und qualitätsvollerem Leben führen kann. Grundvoraussetzung dafür sind die Kenntnis über die eigenen körperlichen Bedürfnisse und eine Gesellschaft, die das Ausleben der individuellen Sexualität nicht behindert. Unter diesen Bedingungen ist Sex ge sund – darüber herrscht zu Beginn des 21. Jahrhunderts allgemeiner Konsens. Vor gut 50 Jahren hingegen waren sich Staat, Gesellschaft und Individuum über die gesund heitsfördernde Komponente von Sex weit weniger einig. Bestimmte Themen wie die Sexual er ziehung der Jugend oder Bestrebungen von Frauen, selbst über ihren Körper bestimmen zu wollen, sorgten für heftige Diskussionen. Eine von der heterosexuellen Norm abweichende Sexu alität wurde als pathologisch angesehen und kriminalisiert, wobei in den meisten Ländern die diskriminierenden Paragrafen erst vor einigen Jahren definitiv abgeschafft wurden. Dem ent sprechend bedeutete die „sexuelle Revolution“ für die einen ungeahnte Freiheiten und lang ersehnte Bürgerrechte, für die anderen den endgültigen Abgesang auf traditionelle Werte wie Ehe und Familie. Ein kurioses, aber bezeichnendes Zeugnis