Im Eigenen Haus Verprügelt Unsere Zeit
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AZ 3900 Brig | Mittwoch, 11. Janaur 2017 Nr. 7 | 177. Jahr gang | Fr. 3.00 Alte Kantonsstrasse 7 Eyholz EEyholzyholz <wm>10CAsNsjY0sDQ30jUwMDc0sgAAWyG2dA8AAAA=</wm> <wm>10CFWMIQ7DMBAEX3TW3vrsO9cwCrMKqnCTqLj_R3HKAlYzYLRj9JLw37a_j_3TFc0pgCuja8lp2WIkt66kE1pfilxgYfHIJVfCgHk3ohT6bJJNGFMtKuq6-53fCxe8D8t1AAAA</wm> n 7 o 1 Wissen, B 0 2 s . e 1 d 0 . n was im Wallis 1 e 2 g BON i m e a z 2.- r läuft! Rabatt auf einen Einkauf s o i V b n g i Mindestkauf 4.– pro Bon e t l g ü Maximal 5 Bons pro Einkauf, Tag und Person e g G www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Auf la ge 20 554 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 TV-Programme 4 Fake-News Neue Regeln Wieder Podest Traueranzeigen 10 Was die Kantonspolizei mit 2017 bringt für den Stras - Wieder ein Podestplatz, Sport 13 – 18 Ausland 19 Kommandant Varone ge - senverkehr Neuerungen. aber wieder kein Sieg: Schweiz 20/21 gen sogenannte Fake-News Die wichtigsten erklärt Bru - Wendy Holdener wird in Wirtschaft/Börse 22 Wohin man geht 23 tun will. | Seite 2 no Abgottspon. | Seite 5 Flachau Dritte. | Seite 14 Wetter 24 Ausserberg | Gemeindepräsident als Blitzableiter für ein Fahrverbot im Baltschiedertal-Stollen KOMMENTAR Medienprofis «Postfaktisch» sei sie geworden, Im eigenen Haus verprügelt unsere Zeit. Das mag stimmen, neu ist das Phänomen aber nicht. Unter falschem Namen ge - Christoph Meichtry hätte sich sein lang es etwa Odysseus bei Ho - letztes Amtsjahr als Gemeindeprä - sident von Ausserberg anders vor - mer, dem geblendeten Zyklopen stellen können. Denn im Juli 2016 zu entkommen – mit einer listi - wurde er von einem aufgebrach - gen Fake-News also. Im Verlauf ten Bürger im eigenen Haus tät - der Jahrhunderte wurden mit be - lich angegriffen, weil diesem ein wusst gestreuten Falschmeldun - Fahrverbot durch den Baltschie - gen Kriege entfacht und gewon - dertal-Stollen nicht passte. nen. Mit dem Aufkommen der Zeitungen als Massenmedium Wie jetzt anhand eines von der Oberwalli - tuckerten lügende Enten herum. ser Staatsanwaltschaft gefällten Urteils be - Das Fernsehen vermittelte dann kannt wurde, wurde Meichtry nach einer zwar Nahbarkeit, Momente zum verbalen Auseinandersetzung auf der Stras - Anfassen, aber bereits die Film - se von einem wutentbrannten Einheimi - theoretiker der 30er-Jahre wuss - schen bis in sein Haus verfolgt. Nachdem ten: «Tout film est fiction.» Das sich die einschlägig bekannte Person mit heisst nicht, dass bewegte Bilder Körpergewalt Zutritt ins Haus verschafft hatte, musste sich der Gemeindepräsident automatisch lügen. Aber sie sind massive Bedrohungen anhören und zwei zurechtgeschnitten, folgen einer Schläge einkassieren. Meichtry liess sich bestimmten Ästhetik, sind insze - das nicht gefallen. Er klagte wegen Be - niert. Im digitalen Zeitalter ver - schimpfung, Sachbeschädigung, Hausfrie - schmelzen nun sämtliche Arten densbruch sowie Drohung und Gewalt ge - von Medien, die Schrift und das gen Behörden und Beamte – und bekam Audiovisuelle. Die grösste Errun - Recht. Das Urteil wurde vom Täter nicht an - genschaft des Internets ist – ähn - gefochten. Inzwischen wurde die Sache dis - lich wie damals beim Buch - kutiert und der Angreifer entschuldigte druck – die Demokratisierung sich beim Opfer. Meichtry sagt, er hege kei - Stollen des Anstosses. Dass das Fahrverbot durch den Stollen ins Baltschiedertal mit einer Barriere bekräftigt des Wissens, der Unterhaltung, nen Groll mehr. Fragen bleiben. | Seite 3 wurde, stiess im Sommer 2016 auf Unmut, der an der Person des Gemeindepräsidenten eskalierte. FOTO WB der Informationen. Unter der Reizüberflutung leidet aber auch die menschliche Aufnahmefähig - Zermatt | Ressort gegen Kündig Stoessels Willen neu vergeben FIFA | Eine Aufstockung für 2026 keit. Der Kriterienkatalog, mit dem man gesund-skeptisch durch die Informationswelt zu WM mit 48 Teams – gehen pflegte, wird jeden Tag Ressortverteilung auf eine harte Probe gestellt. macht das Sinn? «Postfaktisch» heisst nicht, dass es keine Fakten mehr gibt, dass Wahres nicht mehr von Unwah - wirbelt Staub auf rem zu unterscheiden ist. Aber es heisst, dass dies herauszufinden Unschöne Episode im anstrengender geworden ist. In Zermatter Gemeinderat: den Zuschauerrängen sind wir Amtsinhaberin Iris gezwungen, Medienprofis zu Kündig Stoessel muss ihr werden. Sonst ergeht es uns Ressort Bildung und gleich wie dem Zyklopen, der von Soziales unfreiwillig abgeben – an einen Odysseus übertölpelt worden ist. Neugewählten. David Biner Dass die Umverteilung etwas mit Kündig Stoessels Leistung zu tun gehabt habe, dementiert Gemeindepräsidentin Romy Bi - ner-Hauser. Vielmehr sei es so gewesen, dass Ratsneuling Mar - Das grosse Aufräumen. Die FIFA weitet ihr Weltturnier für 2026 cel Bellwald ebenfalls Anspruch massiv aus. FOTO KEYSTONE auf das Ressort angemeldet ha - be. Trotz des grundsätzlich gel - Schnell, tenden Anciennitätsprinzips Die Fussball-WM 2026 90 Minuten stand die 48er-WM. komme es in solchen Fällen zu findet mit 48 statt wie Macht diese Aufblähung des aktuell, einer Gemeinderatsabstim - bisher 32 Teams statt. Turniers Sinn? Ist sie sportlich mung. Kündig Stoessel, einziges Das beschloss die FIFA. zu rechtfertigen, oder ent - informiert! Regierungsmitglied einer nicht- sprang sie eher politischen C-Partei, zog dabei den Kürze - Vor Vorschlag von FIFA-Präsi - Überlegungen? ren. Dass sie als Amtsinhaberin dent Gianni Infantino ging glatt Wir fragten gestern bei und gelernte Kindergartenleh - durch. Das Council beschloss verschiedenen Fussball-Fach - 30002 rerin ihr Ressort nun an einen die Aufstockung um satte 50 leuten nach. Die Meinungen fie - Primarschulhäuser «Walka». Unter Nebengeräuschen wurde in Neugewählten abgeben müsse, Prozent gestern einstimmig len nicht unerwartet recht un - Zermatt das Ressort für Bildung und Soziales neu besetzt. FOTO ZVG mache sie sprachlos. | Seite 3 und im Blitzverfahren. Nach terschiedlich aus. | Seite 13 9771660065005 Walliser Bote 2 Mittwoch, 11. Januar 2017 WALLIS Fake-News | Wie eine falsche Version der Messerattacke in Brämis um die Welt ging UNTERWALLIS Natürliche Todesursache Lügen-Beine werden länger soulalex | ein im Juni im Walliser ort soulalex tot auf - gefundenes ehepaar ver - starb eines natürlichen To - des. Zu diesem schluss kam die Walliser staatsanwalt - schaft nach ihren ermittlun - gen. sie vermutet ein simul - tanversterben, ein äusserst seltenes Phänomen. Bei den Autopsien der Leichname der 83-jährigen Frau und des 61-jährigen Mannes wur - de keine einwirkung von Dritten gefunden, wie der zuständige staatsanwalt Grégoire Comtesse am Dienstag der nachrichten - agentur sda sagte. er bestä - tigte damit Berichte der Zei - tungen «Le Matin» und «Le nouvelliste». Das Haus des ehepaars war zudem mit ei - nem schlüssel von innen verschlossen und die leblo - sen Körper wiesen keine schläge oder giftige sub - stanzen auf. Die staatsan - waltschaft geht deshalb von einem natürlichen Tod aus, auch wenn die genauen To - desursachen nicht eindeutig geklärt werden konnten. Die betagte Frau litt unter Diabetes. Der Mann könnte durch einen epilepsie-Anfall oder einen Herzschlag ver - storben sein. es könnte aber auch sein, dass der Mann den Tod seiner Frau nicht Fakten? Während die Kapo nach der Messerattacke in Brämis ermittelte, wussten andere offenbar schon genau, wer der Täter ist. FoTo KeysTone verkraftet habe, sagte der staatsanwalt. Wallis | Wie entstehen Falsch - gitalen Stammtisch nichts mehr. Mit nen Anschlägen von Islamisten in lierten» Medien nicht die Wahrheit meldungen und wer verbrei - sogenannten «Fake-News» (dt.: ge - Europa eine gewisse Angst und Unsi - schreiben. Da sich diese aber zu dem Rüge wegen tet sie? Ein konkretes Beispiel fälschte Nachrichten) wird heute Po - cherheit sich in der Bevölkerung Zeitpunkt auf die Mitteilung der von einer sogenannten Fake- litik gemacht. Falschinformationen breitmachte». Polizei verliessen, diskreditierte er affäre Giroud News liefert die Messeratta - gibt es zwar schon so lange, wie es Wie bei solchen Fällen üblich, gleichzeitig die Arbeit der Behörden. sideRs | Die Unabhängige cke in Brämis am Weihnachts - (Massen-)Medien gibt, die Zeitungs - haben die nationalen Medien die In - «Als Kommandant der Kantonspolizei Beschwerdeinstanz für tag – oder: was daraus ge - ente lässt grüssen. Doch selten war formationen der Polizei auch so wie - Wallis möchte ich mich über Aussa - Radio und Fernsehen (UBI) macht wurde. es so schwer, die Lügen wieder einzu - dergegeben. In der Nachberichter - gen eines gewählten Politikers nicht rügte das Westschweizer fangen. Das musste auch die Walliser stattung wurden Zeugen sowie die äussern», so Polizeikommandant Va - Fernsehen RTs wegen der DAVID BINER Kantonspolizei erfahren. Betroffenen befragt, mit Mutmassun - rone. Aber man sei sich der Problema - 50-minütigen sendung Lügen haben kurze Beine. Das Bon - gen hielt man sich zurück. Allfällige tik in den Social Media wie Facebook vom 22. Januar 2012 zur mot will deutlich machen, dass ein Plötzlich war es ein Jihadist Szenarien wurden den Lesern argu - und Twitter bewusst: «Wir streben Affäre Giroud. Der Vorwurf: Schwindel ohnehin bald auffliegt, Am Weihnachtstag informierte sie mentativ begründet. an, zusammen mit der Justiz erste Dominique Giroud sei weit - entsprechend lohnt es sich erst gar die Öffentlichkeit, dass es in Brämis Anders das Internetportal «Ga tes Kurzmeldungen bei Ereignissen mit gehend in ein schlechtes nicht, zu lügen. Das Sprichwort gilt zu einem Messerangriff mit drei Ver - of Vienna»: