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한국 한 문화 Kultur Korea 국 Ausgabe 1/2013 SPEZIAL: MUSIKLAND KOREA „SINGEN WAR IMMER GANGNAM STadttYLE EIN TEIL VON MIR“ SWINGIN’ SEOUL Über die Erfolgsgeschichte des Warum junge berufstätige Koreaner Bayreuther Baritons Samuel Youn den Swing für sich entdeckt haben Titelbild: (v. li. n. re.) Sängerin der Gruppe Coreyah © Koreanisches Kulturzentrum Besucher eines Clubs in Hongdae © Jon Dunbar Gayageum-Meister Byungki Hwang © KOCIS Komponistin Eun-Hwa Cho © Jeong-Woo Lee Dami Kim, Preisträgerin des JJV Hannover © Marek Kruszewski Pansori-Sängerin Chun-Hee Lee, Quelle: Just & Music Sänger PSY © SM Entertainment Co. 새해 복 많이 받으세요! Frohes neues Jahr! EDITORIAL „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, pflegte Victor Hugo zu sagen. Mit dem Spezialthema „Musikland Korea“ möchten wir der Vielfalt von Musik eine Sprache verleihen - soweit das eben möglich ist. Was eigentlich genau „koreanische Musik“ sei, fragte kürzlich der Besucher eines Gugak-Konzerts. Apropos „Gugak“. Wir berichten über Historie und Ausprägungen der traditionellen koreanischen Musik, stellen Instrumente und das Handwerk zu deren Anfertigung vor. Musik - das ist Klassik und Jazz, Swing und Rock, neue Musik, K-Pop, Underground, Gugak und mehr. Wir stellen die verschiedenen Genres vor und lassen Repräsentanten, Fans, KomponistInnen, InitiatorInnen und ExpertInnen zu Wort kommen. Chin Unsuk gehört zu den berühmtesten zeitgenössischen Komponistinnen/Komponisten Koreas und Europas. In einem Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, ihren Prägungen und Zielen. Für Eun- Hwa Cho, ebenfalls Komponistin, ist Musik etwas „Heiliges“ und was sie auch tut: „Die Hälfte meines Gehirns beschäftigt sich immer mit Musik“. Auf die Frage nach dem Erfolgsrezept koreanischer Musiker auf deutschen Bühnen sagt Samuel Youn, Bariton der Bayreuther Festspiele: „Wir werden schon als Kind gelehrt, immer hundert Prozent zu geben…“ In „Abkehr von Hongdae“ wird die gegenwärtige Veränderung der Musikszene vor Ort beschrieben, während die Leadsängerin einer Rock-/Symphonic-Metal-Band über ihr Leben zwischen Kneipe und Kirche, ihre Begeisterung für nächtliche Rocksongs und morgendliche Arien erzählt. Und … wohl niemandem ist die mediale Präsenz des südkoreanischen K-Pop-Stars PSY und sein Pferdetanz zu den Rhythmen von „Gangnam Style“ entgangen. Wer wissen möchte, was die Bewohner des besagten (oder besser: besungenen) Seouler Stadtteils von dem Song halten und wie er ihr Leben verändert, dem sei der Artikel „Gangnam STadttYLE“ empfohlen. Im April dieses Jahres wird die Fotografin Herlinde Koelbl im Koreanischen Kulturzentrum Arbeiten mit Korea-Bezug ausstellen. Ein Porträt gibt Einblick in eine andere Form der künstlerischen Arbeit - für all diejenigen, die sich mehr für Fotografie als für Musik interessieren, oder für beides. Wir wünschen Ihnen ein FROHES UND GESUNDES JAHR 2013 und viel Freude beim Lesen! Ihre Redaktion Kultur Korea Illustration Jo Seung-yeon Illustration Jo 1 KULTUR KOREA 1 EDITORIAL 24 EIN ORCHESTER AUS FRANK- FURT WAGT NEUES UND 2 INHALTSVERZEICHNIS VERBINDET WESTLICHE KLASSIK MIT KOREANISCHER VOLKSMUSIK GUGAK von Gesine Stoyke 4 POLITIK DER MUSIK WESTLICHE Koreanische vs. westliche Musik in Korea KLASSIK von Prof. Dr. Keith Howard 26 „SINGEN WAR IMMER EIN TEIL 7 KOREANISCHE MUSIK- VON MIR“ INSTRUMENTE von Tobias Liefert Über die Erfolgsgeschichte des Bay- reuther Baritons Samuel Youn. 10 ARIRANG Im Gespräch mit Dr. Stefanie Grote Über den Nimbus einer inoffiziellen Nationalhymne von Dr. Stefanie Grote 29 DAS NOVUS STRING QUARTET von Gesine Stoyke 11 DIE KLASSIK KOREAS STELLT SICH VOR 31 „WAS WAGNER WOHL DENKEN Berlin und München erleben ein Konzert WÜRDE…?“ der Gegensätze von Matthias R. Entreß Korea meets Classic 2012 Kultur KOREA von Rhan Gunderlach „Musikland KOREA“ 14 DAS HANDWERK UND DER KLANG DER ZEIT 33 INTERNATIONALER JOSEPH 1/2013 Von der Kunst des Instrumentenbaus JOACHIM VIOLINWETTBEWERB von Sandra Linn HANNOVER (JJV HANNOVER) 2012 16 SIJO 34 „ICH HABE MICH SEHR DARUM Ein Ton, tausend Klangfarben BEMÜHT, (…) DIE MUSIK IN DEN von Jan Dirks MITTELPUNKT ZU STELLEN“ Interview mit Dami Kim, erste Preisträge- 18 NORAE: GAGOK-GESANG IM rin des JJV Hannover 2012 HAUS DER BERLINER FESTSPIELE von Gesine Stoyke Eine europäische Erstaufführung von Marie-Irène Igelmann 35 „DAS NIVEAU DER AUSBILDUNG IN SÜDKOREA IST EXZELLENT“ 20 „ALS ICH KLEIN WAR, ERWACHTE Interview mit Herrn Prof. Krzysztof ICH ZU DEN LEISEN BUDDHISTI- Wegrzyn, Künstlerischer Leiter und SCHEN GESÄNGEN MEINER MUT- Initiator des JJV Hannover TER“ von Gesine Stoyke Die koreanische Künstlerin yeesookyung über große und kleine Räume, verges- KOMPONISTINNEN sene koreanische Traditionen und die UND KOMPONISTEN Schönheit der Farbe Weiß von Anne Phillips-Krug 36 „MIT JEDEM STÜCK ETWAS NEUES SCHAFFEN“ 23 „…UND WENN WAS UMHAUEND Interview mit der Komponistin Unsuk IST, MUSS MAN NICHT WEITER- Chin von Anne Schneppen SUCHEN“ Gespräch mit Alexander Moosbrugger, 39 ÜBER MEIN WERK „PART OF Leiter der Bludenzer Tage für zeitgemäße NATURE“ Musik Komponieren für koreanische von Matthias R. Entreß Instrumente von Il-Ryun Chung 2 KULTUR KOREA 42 „MUSIK IST FÜR MICH ETWAS 62 SWINGIN’ SEOUL - WARUM VERANSTALTUNGEN HEILIGES“ JUNGE BERUFSTÄTIGE KOREANER KOREANISCHES Die Komponistin Eun-Hwa Cho im DEN SWING FÜR SICH ENTDECKT KULTURZENTRUM Gespräch mit Dr. Stefanie Grote HABEN Interview mit Minjae Song, Tanzlehrer 74 DIE DOZENTEN DES KOREANI- JAZZ in der „Happy Bar“ von Sora Meyberg SCHEN KULTURZENTRUMS STEL- LEN SICH VOR: Jee Yeon Kim 44 SEOUL: EIN NEUER MARKER AUF DEUTSCHE SICHTEN DER LANDKARTE DES JAZZ AUF KOREA 75 KURSE von Dr. Nabil Atassi 64 ALS LEIBARZT, SCHULDIREK- BUNDESWEITE 46 DAS INTERNATIONALE JAZZ- TOR UND OBERHOFMEISTERIN IM VERANSTALTUNGEN FESTIVAL JARASUM OFFIZIELLEN AUFTRAG IN KOREA von Dr. Stefanie Grote Gedanken zu den Reiseberichten von AKTUELL Dr. med. Richard Wunsch, Johann Boll- 47 MUSIK EROBERT DEN RAUM jahn und Emma Kroebel 76 KOREANISCHE LACKKUNST IM von Dr. Nabil Atassi von Dr. Sylvia Bräsel MUSEUM FÜR LACKKUNST MÜNSTER von Dr. Patricia Frick K-POP 66 ALS ERSTE DEUTSCHE AUF DEN SPUREN DES MISSIONARS VORschau 48 K-POP KARL GÜTZLAFF (1803 - 1851) AUF Eine Spurensuche von Esther Klung GODAE-DO (고대도) 78 VERANSTALTUNGS- Eine Reise in die Frühzeit der deutsch- KALENDER 50 GANGNAM STadttYLE koreanischen Beziehungen von Malte E. Kollenberg von Dr. Sylvia Bräsel Rückblick 52 „BOYBANDS SOLLEN NICHT ALS PORTRÄT 79 FEIERLICHE ENTHÜLLUNG COOL ODER MÄNNLICH VER- EINER GEDENKTAFEL AUF DER MARKTET WERDEN“ 68 „ES GIBT KEIN REZEPT FÜR INSEL USEDOM FÜR DEN BEGRÜN- Interview mit K-Pop-Fan Laura Kuhlig ANNÄHERUNG“ DER DES DEUTSCHUNTERRICHTS von Dr. Stefanie Grote Interview mit der Fotografin Herlinde IN KOREA Koelbl von Dr. Stefanie Grote 54 DAS K-POP WORLD FESTIVAL IN 80 VERLEIHUNG DES JACOB- UND CHANGWON KOREA IN KÜRZE WILHELM-GRIMM-PREISES DES von Nina (Young-Hee) Han DAAD 2012 AN PROF. DR. SAM- 71 Das JAHR 2013 HUAN AHN KALEIDOSKOP 130 Jahre offizielle koreanisch-deutsche Beziehungen und 50. Jahrestag des 81 IMPRESSUM 55 „ICH HATTE EINFACH ZU VIEL Koreanisch-Deutschen Anwerbe- SPAß AN DER SOGENANNTEN ,U- abkommens MUSIK‘ “ Interview mit Ji-in Cho, Frontfrau der KOREA IM ALLTAG Aachener Rock-/Symphonic-Metal- Band „Krypteria“ von Gesine Stoyke 72 REZEPT Ddeokguk 57 ABKEHR VON HONGDAE 73 KLEINER SPRACHFÜHRER Koreas Underground-Musikszene bemüht sich um Expansion von Jon Dunbar 60 „ALS INSTRUMENTENBAUER LERNT MAN NIEMALS AUS“ Interview mit dem Gitarrenbauer Christian Ingi Koehn von Gesine Stoyke 3 KULTUR KOREA GUGAK Politik der Musik KOreanische VS. WESTLICHE MUSIK IN KOREA Von Prof. Dr. Keith Howard Oben: © National Gugak Center Unten: Seoul Philharmonic Orchestra © KOCIS 4 KULTUR KOREA ie Koreaner hatten keinen Erbes der Menschheit erklärt (2001, 2003 Ewha School in Seoul angefertigt. Das eigenen Begriff von „koreani- und 2005), und viele weitere wurden in erste koreanische Hymnenbuch mit scher Musik“, bis die westliche den letzten Jahren in die Repräsentative 27 Hymnen, Chanmiga [찬미가], wurde Musik im späten 19. Jahrhun- Liste der UNESCO des immateriellen Kul- zuerst 1892 vervielfältigt und dann im Ddert ihren Weg auf die Halbinsel fand. In turerbes der Menschheit aufgenommen. Jahr 1895 mit 81 Hymnen neu heraus- der Tat tauchte die Bezeichnung für „ko- Gugak hat somit Kultsymbolcharakter. gegeben, aber einige argumentieren, reanische Musik“, Gugak [국악], erstmalig dass es bis nach der Veröffentlichung 1907 auf; einfach ausgedrückt: Vor dieser Im 20. Jahrhundert kämpfte die Gugak des ersten presbyterianischen Hymnen- Zeit bestand keine große Notwendigkeit, um ihren Platz gegenüber der westli- buchs, Chanyangga [찬양가], das im Jahr die verschiedenen musikalischen Klang- chen Musik, die schnell eine viel größere 1894 erschien, nicht in vollem Umfang welten Koreas von anderer nationaler Popularität erreichte. Damals, im Jahr publiziert worden sei. oder internationaler Musik abzugrenzen. 1909, entwickelte sich der Choyong Club Die sino-koreanische Silbe, die viele mit (Joseon Gurakbu) zum ersten spezialisier- Die Kirchenmusik inspirierte viele Korea- Musik assoziieren, „ak“ [악], hat tatsäch- ten Institut für musikalische Ausbildung ner. Der Interpret, Komponist und Lehrer lich eine viel umfassendere Bedeutung in Korea, aber als er 1911 begann, Un- Kim Insik (1885 – 1963) hatte seine ers- und wird seit den konfuzianistischen terricht für Gugak anzubieten, verlangte ten Musikstunden bei zwei Missionaren Klassikern verwendet, um Musik, Tanz er für den Gugak-Unterricht nur halb in