Rock Hard Festival 2018

Rock Hard Festival 2018

Gelsenkirchen, Amphitheater

Das Rock Hard Festival 2018 war mal wieder ein Happening der feinsten Sorte. Seit 2003 fahre ich selbst ununterbrochen dorthin, habe zahllose Bands gesehen, immer einen Haufen Spaß dabei gehabt und viele tolle Leute getroffen. Das war in diesem Jahr nicht anders. Da ich aber den Freitag, als auch den Samstag lange zu arbeiten hatte, war es mir an den beiden ersten Tagen, unmöglich, beizeiten dort zu sein, um so coole Bands wie Attic, Dool, Diamond Head oder Cirith Ungol zu sehen. Tja. Wenn einem der Personalchef partout nicht frei geben will, ist das halt so.

So war für mich die erste Band am Freitag „Tiamat“, die ich mindestens 15 Jahre nicht mehr live gesehen hatte und als die ersten Klänge zu ihrem Kultalum „Wildhoney“ erklangen, war ich hin und weg. Toller Sound, tolle Atmosphäre, bei wunderbarem sommerlichen Frühabendwetter. Herrlich. Und auch wenn die Band im Grunde nur noch aus Johan Edlund und diversen anderen Musikern besteht, war es trotzdem ein wundervoller Auftritt, der nicht nur aus dem oben genanntem Album bestand, sondern auch noch diverse andere Klassiker bot, so gab es unter anderem auch „The Sleeping Beauty“ und „Clouds“ zu hören. Wirklich lohnenswert.

Die Hauptband heute waren dann die Lokalmatadoren von „Sodom“, die das allererste Mal im neuen Line-Up spielten und definitiv die Neugier der Fans erweckten. Nun, war der Gig gelungen? Nun, teilweise. Es war ein herrliches Gescheppere, so wie in den guten Achtzigern, aber manches mal wirkte es auch zu rumpelig. Dennoch packte man diverse Klassiker aus, wie z.b. „The Saw is the Law“, „Outbreak of Evil“, „Blasphemer“ oder auch „Agent Orange“. Selbst „Silence is Consent“ wurde mal wieder ausgepackt. Herrlich. Fazit: Eine schöne Zeitreise in die gute alte Thrashzeit.

Den Samstag begann ich erst mit „Marduk“, die eine schöne Black Metal Show ablieferten, die allerdings bei Sonnenschein irgendwie nicht wirkte. Aggressiv und brutal waren die Songs allerdings

1/3 durchgehend und das entschädigte in jeder Hinsicht. Schöner Gig.

Den alten Wattenscheider „Axel Rudi Pell“ verpasste ich allerdings, da ich diverse Freunde traf, die ich lange nicht gesehen hatte, aber aus der Ferne klang das durchaus ansprechend, was es zu hören gab.

„Overkill“ sind immer wieder gerne gesehene Gäste im Gelsenkirchener Amphitheater und immer wieder eine Garantie für eine gute Show. Und das war heute Abend nicht anders. Die ganze Band hatte tierisch Bock auf den Auftritt und versprühte so richtig viel Energie. Und die Reaktionen des Publikums ließen auch nicht lange auf sich warten. Jeder Song wurde abgefeiert und das energetische Wechselspiel zwischen Publikum und Band war fantastisch. Und bei Songs wie „Hammerhead“, „Elimination“, „Feel the Fire“, „Fuck you“, welches vom „Dead Boys“ Cover „Sonic Reducer“ unterbrochen wurde und zahlreichen anderen Klassikern war die Stimmung grandios. Fazit: Für mich der beste Auftritt des Wochenendes.

Den Sonntag schaffte ich es früher auf das Festival zu kommen, aber ich musste ja auch nicht arbeiten.

Und den Start machten die Jungs von „Night Demon“, die im Vorjahr eröffnet hatten, aber leider vor zu wenigem Publikum spielen mussten und nach zahlreichen Bitten, nochmals geladen wurden. Und das war eine gute Idee. Denn der Dreier hatte mal so richtig Bock. Der ganze Auftritt war pure Energie, Spiellaune und gute Laune pur und das hatte auch Wirkung auf das Publikum. Die feierten die Newcomer nämlich tierisch ab und das völlig zu Recht. Die Band ist auch mit das heißeste Ding, was zur Zeit in der Szene aktiv ist. Und „Welcome to the Night“, als auch „Screams in the Night“ sind richtig feine Kracher. Live immer wieder gerne.

Von „Uli John Roth“ sah ich nur recht wenig, aber das zu hörende war schon Spitzenklasse pur. Er ist zu Recht eine Legende.

„Coroner“ verpasste ich allerdings, da ich mich mit Freunden auf dem Parkplatz unterhielt. Das war auch schön.

Zu den „Backyard Babies“ muss man nicht allzuviel sagen. Geiler dreckiger Rock´n´Roll mit fetter Punkattitüde, energie geladene Show, Pogo überall. Herrlich anzusehen. Immer wieder gerne.

Legendär wurde es nun bei „Armored Saint“, die mit dem legendärem John Bush eine wahre Koryphäe am Mikro haben. Und das Publikum war sehr gespannt. Zu Recht. Denn die Band hatte was vor. Was, das sollte sich rasch zeigen. Eine legendäre Setlist, die kaum Wünsche offen ließ. Ob es das „On the Way“ oder „Spineless“ waren, die lange Zeit nicht mehr gespielt wurden, „Reign of Fire“, „Chemical Euphoria“ und als Opener „March of the Saint“. Das Publikum wurde nicht enttäuscht und feierten die Truppe völlig ab. Ganz ehrlich. Die können gerne wiederkommen.

Der Headliner des heutigen Abends waren dann „Saxon“, die das Festival auch abschlossen. Und ganz ehrlich. Mit der Band macht man eigentlich nie was falsch. Denn die alten Britenmetaller liefern immer und immer wieder eine Topliveshow ab und arbeiten und leben den Metal regelrecht. Bei den Klassikern im Repertoire übrigens kein Wunder. „Strong Arm of the Law“, „Crusader“, „Dallas 1 PM“, „“Princess of the Night“ usw. Man kennt es und man freut sich immer wieder, die Band zu hören und zu sehen. Funfact am Rande. Biff trug während des gesamten Gigs die Kutte, die ihm ein Fan zu warf und gab sie ihm nach dem letzten Song „Denim and Leather“ zurück. Der Fan dürfte wohl stolz wie Oskar gewesen sein. Ein richtig schöner Auftritt war es. Nichts überraschendes, aber immer wieder wunderschön.

2/3 Nach dem Auftritt ging es dann auch endgültig heim und ich kann nur sagen. Es war wieder ein schönes und angenehmes Festival im Gelsenkirchener Nordpark. Immer wieder gerne. madrebel

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