Warum Qualität zählt:

Public Value Bericht 2011 / 2012 Warum Qualität zählt:

Public Value Bericht 2011 / 2012 Impressum Herausgeber und Hersteller: Österreichischer Rundfunk, ORF, Würzburggasse 30, 1136 Wien Art Direction & Design: Rosebud, Inc.; www.rosebud-inc.com Konzept: Konrad Mitschka & Rosebud, Inc. Für den Inhalt verantwortlich: ORF-Public-Value- Kompetenzzentrum, Klaus Unterberger Redaktionsleitung: Konrad Mitschka Redaktion: Kathrin Karsay, Melanie Stocker, Martin Majnaric (Fotos) Lektorat: Helmuth Singer Druck: Holzhausen Druck GmbH Bildnachweis Umschlag (v. l. n. r / v. o. n. u.): Vorderseite: ORF / Hans Leitner; ORF / Ali Schafler; ORF / Universal; ORF / Thomas Ramstorfer; ORF; Christian Lehner; ORF / Günther Pichlkostner Rückseite: ORF / Lotus Film / G. M. B. Akash; ORF / Ali Schafler; ORF; ORF / Allegro Film / Petro Domenigg; ORF / Thomas Ramstorfer; ORF / Petro Domenigg; ORF / Thomas Ramstorfer

1. Auflage, © ORF 2012 »Der Erfolg von Medien wird häufig nur in Auf- lagehöhen und Marktanteilen bemessen. Ihr eigentlicher Wert reicht aber weit darüber hinaus: In demokratischen Gesellschaften haben öffentlich-rechtliche Medien die Auf- gabe, den Menschen zu nützen, durch ver- trauenswürdige und kompetente Berichter- stattung die Grundlagen für informierte Bürger/innen zu liefern und den Wandel der Gesellschaft kritisch zu begleiten. Das ist der Beitrag des ORF zur Medienqualität in Österreich.«

Alexander Wrabetz, ORF-Generaldirektor Warum Qualität zählt Kompetenz ist nicht selbstverständlich. Wer in der Flut an Information und Unterhaltung einen Unterschied machen will zwischen glaubwürdiger, authentischer Berichterstattung und »copy and paste«-News, zwischen anspruchsvoller Unterhaltung und kommerziellen Trash-Formaten, braucht Professio- nalität, Erfahrung und die Beharrlichkeit, auch in Zeiten der Krisen und Sparmaßnahmen auf Qualitätsstan- dards zu bestehen. Daher stehen im aktuellen »Public-Value- Bericht« die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF, ihre Kompetenz und ihr persönliches Engagement bei der Umsetzung des öffentlich-rechtlichen Auftrags im Mittel- punkt. Kompetenz hat einen Namen. Manchmal auch viele.

Unternehmenswert Individueller Wert innovation 154 vertrauen 6 transparenz 164 service 18 kompetenz 172 unterhaltung 26 wissen 36 verantwortung 46 Internationaler Wert Europa-Integration 132 globale perspektive 144

GesellschaftsWert 12

/ Österreichwert vielfalt 56

2011 identität 102 orientierung 66 HT C wertschöpfung 110 integration 76 RI föderalismus 120 bürgernähe 84 E BE Kultur 92 ALU C V LI B U F P R

O 5 auf künftige ORF-Leistungen) ergänzen die Artikel ebenso wie Zitate von ORF- Warum Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zum Qualität Thema »Medienqualität der Zukunft«. gesetz Zusätzlich zu zahlreichen qualitativen Beitragen beinhaltet der Bericht die zählt Warum Qualität zählt quantitative Erfassung der Erfüllung An dieser Stelle sind zur jeweili- des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags. gen Leistungskategorie markante Aussagen des ORF-Gesetzes aus- Relevante Informationen dazu sind vor- gewiesen. In insgesamt 50 Para- nehmlich auf den Datenseiten am Ende grafen werden im ORF-Gesetz die jeder Leistungskategorie zusammenge- Aufgaben des öffentlich-recht- fasst. Ebendort sind auch Ergebnisse lichen Rundfunks geregelt. Dazu Werte, die für den demokratischen, einer Forschungsarbeit der FH Wien zählt neben dem Versorgungsauf- sozialen und kulturellen Zusam- platziert, die die Leistungen des ORF- trag, der seit 2011 auch die Ein- menhalt der Gesellschaft wesent- Fernsehens in der Hauptsendezeit von richtung zweier Spartenpro- lich sind, gehören zu den bedeu- 19.00 bis 23.00 Uhr untersucht hat. Diese gramme vorsieht – ORF III und tenden Unterscheidungsmerk- Daten sind nur ein Teil externer Expertise ORF Sport + – der Kernauftrag malen der öffentlich-rechtlichen im vorliegenden Bericht. Zahlreiche (§ 4), in dem zahlreiche inhaltli- Medien. Doch wie werden diese Wissenschafter/innen, die Spitzen che Aufgaben definiert werden. Werte in Medienproduktion über- der ORF-Gremien und Verantwortliche setzt? Vorliegender Bericht gibt öffentlich-rechtlicher Medien tragen v. a. Programmrichtlinien / Auskunft. normative Aussagen bei; um nur einige Verhaltenskodex Autoren und Autorinnen aufzuzählen: Der »Public-Value-Bericht« ist die Neben EBU-Generaldirektorin Ingrid Dokumentation der Leistungserfüllung Deltenre, Andreas Bönte (BR), Ladina Unter dieser Überschrift sind des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags Heimgartner (SRG), Brigitte Kulovits- Kernaussagen der Programm- des ORF. Er gliedert sich in fünf Quali- Rupp (Stiftungsrat), Hans Preinfalk (Pub- richtlinien bzw. des Verhaltens- kodex des ORF zitiert. Die Pro- tätsdimensionen und 18 Leistungskate- likumsrat) sind es z. B. Ulrich Körtner grammlichtlinien erläutern die gorien, die aus dem ORF-Gesetz, den (Theologie Wien), Ingrid Paus-Hase- einzelnen Gesetzesaufträge ORF-Programmrichtlinien, den ORF- brink (Universität Salzburg) und Matt- genauer und stellen damit ein Leitlinien sowie aktuellen Anforderungs- hias Karmasin (Akademie der Wissen- zusätzliches Regulativ für den bedingungen in Gesellschaft und Medien- schaften), die in der Kolumne »Warum ORF dar. Sie sind für alle Mit- entwicklung abgeleitet werden. Qualität zählt« zitiert sind. Die Antwor- arbeiter/innen verbindlich. Um ten sind dabei so abwechslungsreich Qualität, Authentizität und Glaub- Dadurch wird unmittelbar auf die wie die Verfasser/innen selbst, die Mei- würdigkeit der ORF-Berichter- Unverwechselbarkeit des Inhalts und nungen, die sichtbar werden, mannig- stattung sicherzustellen, wurde Auftritts, der in der Regel anspruchs- faltig, die Urteile, die getroffen werden, außerdem ein Verhaltenskodex vollen Sendungsgestaltung in den Haupt- unterschiedlich. Für Ihre Antwort, Ihre auf Basis von ORF-G § 4 im Ein- vernehmen mit dem Redakteurs- abendprogrammen und der hohen Meinung, Ihr Urteil stehen die folgen- ausschuss erstellt und von Pub- Qualität in den Bereichen Information, den Seiten zur Verfügung. • likumsrat und Stiftungsrat Kultur, und Wissenschaft Bezug ge- Konrad Mitschka, verantwortlicher Redakteur genehmigt. Er gilt für alle jour- nommen. Konkrete, nachvollziehbare des Berichts, Public-Value-Kompetenzzentrum nalistischen Mitarbeiter/innen Beispiele aus dem gesamten Leistungs- des ORF und darüber hinaus spektrum des ORF (Fernsehen, Hörfunk, für alle ORF-Mitarbeiter/innen, Teletext, Online, Landesstudios, Off-Air- die in Leitungsfunktion tätig Aktivitäten) dokumentieren die hohe sind. Als Anlaufstelle zur Bera- Qualität der Programmproduktion. tung, zur Sicherung und Ein- Verantwortlich für diese Qualität sind haltung dieses Kodex ist ein die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ethikrat eingerichtet. des ORF; sie machen und gestalten den entscheidenden Unterschied. Vorliegen- Leitbild der Bericht beinhaltet daher so viele Weiterführende persönliche Stellungnahmen von ORF- 12 Informationen / Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern wie An dieser Stelle werden Passagen

nie zuvor. Sie geben Einblick hinter die 2011 aus dem Leitbild des ORF wieder- Am Ende jedes Kapitels finden Sie Hinweise Kulissen öffentlich-rechtlicher Medien, HT gegeben. Das Leitbild ist eine zu vertiefenden Beiträgen – Audio, Video C

und Text unter zukunft.orf.at RI selbst auferlegte verbindliche schildern, mit welcher Haltung sie im ORF arbeiten, erläutern implizit Absich-

Norm und Orientierungshilfe für E BE alle Mitarbeiter/innen. Die ein- ten und Regulative gemeinwohlorien- ALU zelnen Punkte beschreiben die tierter Produktion. Spezielle Rubriken C V

Leistungen des ORF. wie »Im Fokus« sowie »2012« (Ausblick Audio Video Text LI B U F P R

6 O rtung wo rant VE n e iss INDIVIDUELLER W rhaltung

e WERT unt ce i v Der Mensch der Moderne hat es ungemein r e s

schwer, seine Position in den immer komplexer n e werdenden Gesellschaften zu definieren. Die rtrau ve europäische Finanzkrise mit ihren vielen Brand- herden hat endgültig bewiesen, dass das Denken in nationalstaatlichen Kategorien der Vergangen- heit angehört. Alles hängt mit allem zusammen und dazwischen steht der Mensch, der – so wollten es die Väter der demokratischen Ideen – ein mündiger Bürger sein soll. rt e r W

e Klaus Webhofer Gerlinde Scheiber David Schalko ll e idu v ndi I 7 rtung wo rant Der deutsche Soziologe Oskar Negt beschrieb diese dem ist oftmals nicht ersichtlich, welche Interessen hinter den VE

Bürger aufgetragene Rolle folgendermaßen: »Das Schicksal Angeboten stehen. Deshalb müssen die Menschen wissen, n einer lebendigen demokratischen Gesellschaftsordnung wähle ich die Angebote z. B. des ORF, dann kann ich davon e hängt davon ab, in welchem Maße die Menschen dafür Sorge ausgehen, dass die Serviceangebote so objektiv wie möglich iss tragen, dass das Gemeinwesen nicht beschädigt wird, in aufgebreitet worden sind und dass sie vor allem frei von W welchem Maße sie bereit sind, politische Verantwortung für eigenen oder anderen Interessen sind. Vertrauen ist ein hohes das Wohlergehen des Ganzen zu übernehmen.« Die in einer Gut – und die Menschen dürfen auch in diesem Vertrauen

Demokratie Verantwortung tragenden Bürger/innen benötigen nicht enttäuscht werden. ( … ) Deshalb stehen Sender wie der rhaltung e aber dazu ausreichendes Wissen über Politik, Wirtschaft, ORF in einem immerwährenden Kontakt mit ihren Nutzern, Wissenschaft und Kultur. ( … ) Den öffentlich-rechtlichen Sen- um deren Wünsche, deren Interessen, deren Bedürfnisse unt ce dern kommt damit eine Kompassfunktion zu. Dem Rezipienten kennenzulernen und entsprechend im Programm umzusetzen. i v soll über das vermittelte Wissen die Möglichkeit gegeben wer- Es geht also – im wahrsten Sinne des Wortes – darum, der r e den, festzustellen, wo er gerade steht und was ihn in den Gesellschaft zu dienen. Und auch das breite Angebot an Unter- s

n

verschiedenen gesellschaftlichen Richtungen erwartet. Ent- haltungsprogrammen entspricht dem Wunsch der Mediennutzer, e scheiden muss dann der mündige Bürger selber. Aber so das belegen die Umfragen der Medienforschung. Sport, Spiel,

zuverlässig wie die Kompassnadel immer nach Norden zeigt, Spannung, Musik, Theater sind Teil der Gesellschaft und rtrau müssen auch die Informationen, die Wissensinhalte der Öffent- müssen selbstverständliche Bestandteile von öffentlich-recht- ve lich-Rechtlichen immer das höchste Maß an Zuverlässigkeit lichen Programmen sein. Und über unterhaltende Programme haben. Und diese Kompetenz hört nicht an den Landesgrenzen führen Programmmacher politikferne Bevölkerungsgruppen auf. Die breiten Korrespondentennetze rund um den Globus an informationsgeprägte Angebote heran, was letztlich dem ermöglichen es den Menschen, sich auch über Ereignisse auf demokratischen System dient. Medial zu unterhalten bedeu- der anderen Seite der Weltkugel sehr zeitnah zu informieren. tet eben auch Verantwortung zu übernehmen. Die öffentlich- Hintergrundberichte stellen die Zusammenhänge her und rechtlichen Programme sind ein Bestandteil der Gesellschaft, unterstützen somit die Kompassfunktion in großer Vielfalt. der das Zusammenleben der Bürger erleichtert. • ( … ) Gerade wenn es um Themen aus Gesundheit, Ernährung Andras Bönte, oder Umwelt geht, sind die Menschen angesichts des enormen Leiter Planung und Entwicklung des Bayerischen Rundfunks. Informationsangebots besonders im Internet überfordert. Es Der Beitrag erscheint in ungekürzter Form in »TEXTE 8« rt e r W

Susanne Schnabl Barbara Krommer e ll e idu v

vertrauen 6 service 18 unterhaltung 26 Wissen 36 Verantwortung 46 ndi I rtung wo rant VE n e iss vertrauen W rhaltung e unt ce i v r e s n e rtrau

ve Für seine Radiointerviews, Beiträge und Diskussionsleitungen im ORF- Radio wurde Klaus Webhofer mit dem Robert-Hochner-Preis 2011 ausgezeichnet.

»Nicht Unterhaltung und Emotionalisierung in den Mittelpunkt rücken, sondern Aufklärung. Nicht das eigene Agieren an die Stelle des Beobachtens setzen. Unerschrocken, präzise, distanziert, aber nicht kalt berichten, auch mit dem Mut, Fehler einzuge- stehen. Ein Wegweiser, der Vertrauen und Glaub- würdigkeit schafft. Immerhin nicht das kleinste rt e Kapital eines öffentlich-rechtlichen Senders.« r W e ll e Klaus Webhofer, Aktueller Dienst Hörfunk idu v ndi I rtung Verpflichtungen über wo rant

übliche Mindeststandards VE n hinaus e iss

Fritz Wendl, Mitglied des ORF-Ethikrats, W Vorsitzender des Redakteursrats rhaltung e

Die Medienlandschaft hat sich in von einer unabhängigen Medienbehörde, unt ce

den letzten Jahren unübersehbar der KommAustria kontrolliert und sank- i v

rasant verändert. U. a. mit der tioniert. Dazu kommen ausführliche r e Auswirkung, dass Medienpro- Programmrichtlinien, die auch Bestand- s

gesetz n

duktion sich längst nicht mehr teil aller Dienstverträge sind, und der – e prinzipiell am »klassischen« Me- ebenfalls gesetzlich vorgeschriebene, § 4. (6) Unabhängigkeit ist nicht

dienverständnis von gesellschaft- von den ORF-Journalistinnen und -Jour- rtrau nur Recht der journalistischen licher Verantwortung (Stichwort: nalisten selbst jahrelang geforderte – ve oder programmgestaltenden vierte Gewalt) orientiert, sondern Verhaltenskodex für ORF-Journalistinnen Mitarbeiter, sondern auch deren immer häufiger am gemischten und -Journalisten, der Verpflichtungen Pflicht. § 32. (1) Der Österreichi- sche Rundfunk und seine Tochter- Warenhandel. und Selbstverpflichtungen deutlich über gesellschaften haben die Unab- Mindeststandards üblicher Journalisten- hängigkeit und Eigenverantwort- Für solche Medien sind ernsthafte ehrenkodizes hinaus festlegt. Dieser lichkeit aller programmgestal- Verpflichtungen zu journalistischer Ethik Verhaltenskodex ist seit dem 12. Juli tenden Mitarbeiter sowie die kein Wert. Und so ist es auch gar nicht 2011 in Kraft und seit diesem Tag gibt Freiheit der journalistischen besonders verwunderlich, dass sich z. B. es auch einen ORF-Ethikrat, dessen vier Berufsausübung aller journa- auflagenstarke Zeitungen dem »Presse- Mitglieder und vier Ersatzmitglieder pa- listischen Mitarbeiter bei Besor- rat neu« und damit dem »Ehrenkodex für ritätisch vom Generaldirektor und dem gung aller ihnen übertragenen die österreichische Presse« verweigern. Redakteursrat ernannt wurden. Aufgaben im Rahmen dieses Dazu kommt auch noch, dass ein Anrufen Bundesgesetzes zu beachten. des Presserats mit einem Verzicht, den Der Verhaltenskodex ist eine Kon- ordentlichen Rechtsweg zu beschreiten, kretisierung bestehender Regulative verbunden ist, und vor allem gibt es bei und soll dazu beitragen, ORF-Gesetz, den (häufig mit den Zeitungen verbun- Redakteursstatut, Programmrichtlinien Programmrichtlinien denen) Firmen, die journalistische usw. sowohl leichter als auch präziser Onlineangebote liefern, sowie in Privat- gebrauchbar zu machen. Zusammenge- Programmelemente von Informa- rundfunkunternehmen noch immer fasst in den vier Kapiteln »Unabhängig- tionssendungen einschließlich nicht einmal Kollektivverträge, die jour- keit von (partei)politischen Interessen«, der Moderation müssen sachlich nalistischer Arbeit entsprechen. Und »Unabhängigkeit von wirtschaftlichen fundierte und konkrete Angaben auch für die innere Medienfreiheit ent- Interessen«, »Strikte Trennung von enthalten; Gerüchte und eigene scheidende Redakteursstatuten sind in Programm und Werbung / Marketing« Spekulationen sind ausgeschlos- etlichen österreichischen Medienbetrie- sowie »Authentizität«. Der Ethikrat hat sen. Nur erfahrungsgemäß zuver- ben nicht existent bzw. fallweise bis zur dazu (im ersten Halbjahr seiner Existenz lässige Agenturen sind ohne aus- drückliche Zitierung als Haupt- Lächerlichkeit unverbindlich. Das heißt: ausschließlich einstimmig) mehrere informationsquellen zulässig. Ein wesentliches Charakteristikum der Empfehlungen an den Generaldirektor österreichischen Medienlandschaft ist und Erläuterung – nicht zuletzt zu Krite- auch, dass selbst Mindeststandards rien von Nebenbeschäftigungsgenehmi- journalistischer Ethikregeln keineswegs gungen – beschlossen. branchenüblich sind. Für den öffentlich- Leitbild rechtlichen Rundfunk ist journalistische Verhaltenskodex und Ethikrat sind Ethik aber jedenfalls ein existenzieller aber vor allem weitere Garanten für Der ORF ist sich des in ihn Grundwert. Deshalb gelten für den ORF – öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalis- gesetzten Vertrauens der öster- völlig zu Recht – gleich mehrere konkrete mus: für Glaubwürdigkeit, Qualität und reichischen Bevölkerung und strenge (auch gesetzlich fixierte) Authentizität der ORF-Berichterstattung. bewusst und leistet einen wert- vollen Beitrag zur öffentlichen Regelungen. Einige ganz wesentliche Sowohl die ORF-Journalistinnen und

Grundsätze journalistischer Ethik, wie -Journalisten als auch die Öffentlichkeit, rt / Hans Leitner

Meinungsvielfalt und Kommu- e F

R z. B. die Unabhängigkeit oder die strikte für die sie arbeiten, haben darauf unbe-

O nikationsqualität und damit zu r W

Toleranz, Solidarität und Integ- Trennung von Inhalt und Werbung, schränkten Anspruch! • e ll Bild © ration in der Gesellschaft. stehen auch im ORF-Gesetz und werden e idu v ndi 10 I rtung wo rant Der Moderator ohne VE n e iss Kinderstube W Über die Schwierigkeit, rhaltung e unt kritische Fernseh- ce i v r e s interviews zu führen n e Armin Wolf, Aktueller Dienst Fernsehen rtrau ve

Dass Jeremy Paxman in Österreich eine große Fan- etwas kritischere »ZiB 2«-Gespräch zeigt: Viele Seher/innen gemeinde hätte, darf man bezweifeln. Der forsche wollen keine kontroversiellen Interviews sehen (auch wenn Starmoderator der BBC – »Newsnight« wurde mit sie laut den minutengenauen Quoten-Protokollen der ORF- Interviews berühmt – und bei britischen Politikern Medienforschung dabei nicht abschalten). Trotz all ihrer berüchtigt –, die in Österreich schnell in der Abtei- Imageprobleme und Glaubwürdigkeitsdefizite gelten Politi- lung »Inquisition« abgestellt würden. Legendär ker/innen offenbar noch immer als Respektspersonen – und je wurde Paxman durch ein Gespräch mit dem früheren höher das Amt, umso eher. Einen Gesprächspartner mit einer Innenminister Howard, dem er live im Studio zwölf- Nachfrage zu unterbrechen, betrachten viele Zuseher/innen mal hintereinander ein und dieselbe Frage stellte. grundsätzlich als Zeichen übler Kinderstube (»Ich habe schon Seine oft schon aggressive Annäherung an seine als Kind gelernt, dass man den anderen ausreden lässt. Ihr Gesprächspartner begründete »Paxo« einmal so: Moderator offenbar nicht!«) und spätestens beim Regierungs- »Ich frage mich einfach ständig, warum mich dieser chef wird es vollends unakzeptabel. Dem Bundespräsidenten, lügende Bastard jetzt anlügt.« 1) Mit dieser Art ist der gerne bedächtig, ausgewogen und differenziert argumen- Paxman nicht unumstritten – und trotzdem einer tiert, ins Wort zu fallen, grenzt an Widerstand gegen die der populärsten und höchstdekorierten Fernseh- Staatsgewalt, und endgültig zum Sakrileg wird die Nachfrage journalisten Großbritanniens. bei Kirchenfürsten. Nach einem Gespräch mit dem Wiener Erzbischof – dem man mitunter auch im Fernsehen anmerkt, Österreich ist anders. Eine einzige Frage in einem »ZiB 2«- dass er das Format einer Predigt gewöhnt ist (sehr viel Zeit Interview mit Fritz Neugebauer, dem Chef der Beamtenge- und keine Fragen) – flatterte eine Ansichtskarte in die Re- werkschaft, zu den Gehaltsverhandlungen im Herbst 2011 pro- daktion: gedruckt im Verlag »Barmherzigkeit International« voziert eine wahre Flut an E-Mails: Wie er den Steuerzahlern und mit einem knappen handschriftlichen Bescheid an den erkläre, dass die Beamtengehälter in den letzten zehn Jahren Moderator versehen: » und bleibst eine Drecksau!!!« im Schnitt wesentlich stärker gestiegen seien als die Gehälter in der Privatwirtschaft? »Beamtenhetze«, »widerliche Pro- Aber natürlich gibt es auch ganz andere Interviews. paganda«, »Wischen Sie mal für 1.100 Euro im Krankenhaus Menschen den Hintern aus, dann würden Sie keinen solchen Ein Interview ist schließlich nichts anderes als »eine Be- Unsinn fragen«, lauten nur ein paar der Beschwerden. Noch fragung oder ein Dialog, in dem der Interviewer Fragen stellt mehr Aufregung herrscht in der »ZiB 2«-Mailbox üblicherweise und der Interviewte Antworten gibt«, wie es ein renommiertes nur nach kritischen Interviews mit Lehrervertretern. Oder mit US-amerikanisches Wörterbuch der Mediensprache prägnant Politikern von FPÖ oder BZÖ: »Verhör«, »linke Propaganda« definiert. 2) Als journalistische Darstellungsform ist das Inter- oder »Inquisitor« entrüsten sich da regelmäßig Zuseher/innen view relativ jung. In amerikanischen Lehrbüchern wird sogar über die Befragung und: »Mit welcher Berechtigung spielt ein exaktes Geburtsdatum angegeben – der 16. April 1836. An sich Ihr präpotenter Moderator als Staatsanwalt auf.« Noch deutlicher wurde ein Anrufer vor einigen Jahren nach einem ausführlichen Interview mit FPÖ-Chef Strache: »Diese rote Zecke Wolf gehört in die Gaskammer!« – was die geduldigen »Einige.« rt Damen des ORF-Kundendiensts säuberlich notierten. e 20. 4. 2011 EU-Abgeordneter Hans-Peter Martin auf die Frage, r W wie viele Mitglieder seine Partei eigentlich hat. e Es kommen natürlich auch immer wieder positive Kom- ll

e mentare und Komplimente – aber jedes durchschnittliche, idu v ndi I 11 diesem Tag erschien im New Yorker »Herald« die wörtliche rtung

Wiedergabe eines Gesprächs zwischen dem Reporter James wo Gordon Bennett und der Kronzeugin in einem Mordprozess. 3) »Man kann nicht zu jedem rant Sehr schnell wurde die neue Form populär – erst vor allem Moment die volle Wahrheit VE

bei Kriminal- und Chronikreportern, später in Berichten über n Celebrities aller Art. Zeitweise waren die Zeitungsseiten derart sagen, weil die volle Wahrheit e mit Interviews überfüllt, dass sich ein Kommentator 1886 be- iss

führt dazu, dass die falschen W klagte: »Dieses amerikanische Interview ist erniedrigend für den Interviewer, ekelhaft für den Interviewten und ermüdend Menschen Geld verdienen.« für das Publikum.« 4) Zu dieser Zeit waren auch bereits die ers- 10. 10. 2011: Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker ten Interviews mit Politikern erschienen. Andrew Johnson gilt rhaltung zur Euro-Krise e als erster Präsident der USA (1865 – 1869), der sich wiederholt Gesprächen mit einem Journalisten stellte, die auch veröffent- unt ce licht werden durften. i v r e Damit wurde eine journalistische Form etabliert, die Re- die Grenzen »akzeptabler kritisch-provokanter Fragestellung« s

n

porter auf Augenhöhe mit jenen Politikern brachte, über die seien bei einem im öffentlichen Leben stehenden Politiker e sie zu berichten hatten. Die Legitimation dafür war »der An- »grundsätzlich weiter gezogen«.

spruch der Bürger, über die Handlungsmaximen der Politiker rtrau authentisch ins Bild gesetzt zu werden«, schreibt Michael 2007 ergänzte der neue »Bundeskommunikationssenat« ve Haller in seinem Standardwerk »Das Interview« 5). Genau dies in einem weiteren Spruch, nach einer Beschwerde Jörg dieser »emanzipatorische Anspruch« der Öffentlichkeit – Haiders über ein »ZiB 2«-Interview mit Ingrid Thurnher. Das vertreten durch die Medien – gegenüber der Politik macht Objektivitätsgebot verlange keineswegs, »dass eine Modera- Interviews mit politischen Entscheidungsträgern auch heute torin Fragen an den Interviewten im sachlich-nüchternen Ton noch zu einer zentralen Form politischer Kommunikation. und getragenen Stil eines Nachrichtensprechers vorträgt«, Live-Gespräche in Radio und Fernsehen gehören zu den weni- beschied der Senat. Es müsse möglich sein, »pointiert zu gen Situationen, die durch Medienberater und Spin-Doktoren fragen und zu formulieren«, den Studiogast mit anderen Mei- kaum (vor-)inszeniert und kontrolliert werden können – und nungen und Widerspruch »zu konfrontieren und ihn ›aus in denen Politiker gezwungen sind, sich zu erklären, ihre der Reserve zu locken‹.« Zu den von Haider monierten »stän- Entscheidungen zu begründen, sich Widerspruch zu stellen digen Unterbrechungen« durch die Moderatorin stellte der und gegen Einwände zu rechtfertigen. Senat nüchtern fest, »dass es das Wesen eines Interviews darstellt, durch gezielte Fragen eine Stellungnahme zu erhal- Wie weit ein Interviewer dabei gehen darf – gerade im ten und einen Monolog des Interviewten … möglichst hintan- öffentlich-rechtlichen Fernsehen – ist beim Publikum und zuhalten«. 7) Auch wenn das Fans und Parteigänger von auch bei den betroffenen Politikern immer wieder umstritten, Studiogästen häufig anders sehen. wurde aber 1989 sehr grundsätzlich geklärt: in einem Erkennt- nis des Verfassungsgerichtshofs zum berühmt gewordenen Spätestens an dieser Stelle ist ein verbreitetes Missver- Waldheim-Interview der ORF-Journalisten Hans Benedict und ständnis aufzuklären: Ein Interview ist nur sehr vorder- Peter Rabl. Es ging um die vieldiskutierte Kriegsvergangenheit gründig ein Dialog zwischen dem Fragesteller und dem des damaligen Bundespräsidenten, und die Redakteure Interviewten. In Wahrheit geht es natürlich um ein Gespräch befragten ihn tatsächlich außergewöhnlich hart und strecken- vor und vor allem für Publikum. Das vermeintliche Zwiege- weise auch sehr polemisch. Vor der damaligen »Rundfunk- spräch ist tatsächlich ein Dreiecksverhältnis: Leser/innen, Kommission« wurden Benedict und Rabl dafür verurteilt – Seher/innen und Hörer/innen sind die wahren Adressaten wegen Verletzung des Rundfunkgesetzes –, aber die ORF- von Frager und Befragtem. Oder wie es knapp und präzise Führung berief dagegen vor dem Höchstgericht. Dessen richtung- in einem Interview-Lehrbuch heißt: »Jedes Interview ist also weisende Erkenntnis setzt bis heute den Rahmen für politi- ein Gespräch mit einem Zweiten für Dritte.« 8) Journalist und sche Gespräche im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – schon Politiker stehen dabei in einem Grundkonflikt – vor dem glei- allein durch seine schlichte Definition eines Interviews als chen Publikum verfolgen sie zwei grundsätzlich verschiedene »Sendeform, die aus kontroversieller Rede und Gegenrede Ziele: Aufklärung vs. Überzeugung. besteht.« 6) Die Kontroverse, die Konfrontation unterschied- licher Standpunkte, der Widerspruch wurden hier geradezu Der Journalist agiert als Vertreter und Anwalt der Sehe- als Wesenselement eines Interviews festgeschrieben. Die r/innen – er konfrontiert einen Politiker mit Fragen, die sich Rolle des Journalisten erschöpfe sich eben »nicht in der potenzielle Wähler stellen könnten und die ihnen helfen Beisteuerung neutraler Stichworte für Statements des Inter- sollen, politische Entscheidungen oder Absichten besser zu viewten«, argumentierten die Verfassungsrichter. Vielmehr verstehen. Nach einem alten Leitsatz der BBC geht es darum, seien auch »scharf ausgeprägte Standpunkte und provokant- den Zusehern zu ermöglichen, qualifizierter am demokrati- kritische Stellungnahmen« zulässig. Mit gutem Grund: »Weil schen Diskurs teilzunehmen. Politische Kommunikations-

der Befragte dazu sogleich in freier Antwort selbst Stellung Profis sehen die Einladung in das »ZiB 2«-Studio freilich ganz rt e nehmen kann.« Der Fragesteller dürfe zwar nicht »gleichsam anders: als Chance auf fünf bis sieben Minuten kostenlose r W rechtsmissbräuchlich-willkürlich agieren« und ein »den Inter- Werbeeinschaltung vor rund 600.000 Zuseherinnen und Zu- e ll

viewten anprangerndes ›Scherbengericht‹ veranstalten«. Aber sehern, ein tausendfach größeres Publikum als bei einer sehr, e idu v ndi 12 I rtung eine ganze Titelgeschichte mit dem nicht unzutreffenden wo Titel: »Bla blablablabla blabla.« 12) Daran sind wir nicht »Ich habe ihm seinen völlig unschuldig. Robert Hochners legendärer Satz »Das rant Job nicht weggenommen. Archiv ist die Rache des Journalisten am Politiker« verleitet VE

n Interviewpartner auch dazu, möglichst wenig Konkretes zu e Ich habe ihn versetzt.« sagen, das ihnen später vorgehalten werden könnte. Und da iss jede Nachfrage potenziell problematisch ist, wird auch gerne 7. 11. 2011: Norbert Darabos (SPÖ) über seine Niederlage W gegen Generalstabschef Entacher versucht, durch ausdauerndes Monologisieren weitere Fragen zu verhindern. Denn auch die Studiogäste wissen, dass ein »ZiB 2«-Interview nicht länger als sechs oder sieben Minuten rhaltung dauern kann. (Mitunter überziehe ich genau aus diesem e sehr großen Wahlveranstaltung. Die Fragen der Moderatoren Grund um ein, zwei Minuten und bringe damit Chef vom unt sind aus dieser Warte lediglich störende Hindernisse, die man Dienst, Sendeleitung und die Kollegen auf 3sat ziemlich ins ce i für die Gratis-Sendezeit in Kauf nehmen muss und die im Ide- Schwitzen … ). v r alfall ohnehin Anknüpfungspunkte für die geplante Botschaft e s bieten. Falls nicht, wird eben versucht, Fragen möglichst Mark Twain hat ein Interview einmal knapp und präzise n

e elegant zu umschiffen oder schlicht zu ignorieren. Oberstes beschrieben: »Üblicherweise besteht es aus einem Inter- Ziel ist jedenfalls message discipline. viewer, der Fragen stellt, und einem Interviewten, der sie 13) rtrau beantwortet.« Wenn diese wesentliche Regel jedoch be- ve Stefan Wagner, ein führender österreichischer Medien- harrlich missachtet wird – und der Interviewte die gestellten trainer, spricht das ganz offen aus. In einem Lehrbuch, das Fragen einfach nicht beantwortet – verkommt das vorgebliche sich nicht an Journalisten richtet, sondern eben an Interview- Gespräch zur Pseudo-Kommunikation. Statt »kontroversieller te, gibt er als wichtige Leitlinie vor: »Wer seine Botschaft im Rede und Gegenrede« hört das Publikum Wahlreden, die Medium platzieren möchte, nimmt den Umweg über Jour- vom Interviewer bestenfalls kurz unterbrochen werden. Statt nalisten zwar gerne in Kauf, doch nur dann, wenn er ihn trotz Argumentation: Propaganda. ›lästiger‹ Fragen zu seinem Publikum führt.« 9) Immer unter dem Motto: »Niemand zwingt Sie oder kann von Ihnen verlangen, Und trotzdem sind selbst solche Gespräche nicht immer auf redaktionelle Ziele Rücksicht zu nehmen, die nicht die sinnlos. Auch die Art und Weise, wie ein Studiogast auf eine Ihren sind.« 10) Und wer keine Chance darauf sieht, seine Bot- Frage reagiert, sie nicht beantwortet, ihr ausweicht oder schaft auf Sendung durchzubringen, hat eben »Terminpro- abzulenken versucht, kann für die Zuseher/innen lehrreich bleme«, wenn die »ZiB 2«-Redaktion anruft. Immer häufiger sein. In manchen dieser Interviews geht es letztlich mehr um werden Interviews schlicht abgelehnt, wenn sie nicht in die die Fragen als um die – wenig sagenden – Antworten. Es geht Kommunikationsagenda passen. (Noch heute ist die gesamte um die Möglichkeit, Verantwortungsträger mit heiklen Fragen, Redaktion überrascht, dass Medien-Staatssekretär Ostermayer Vorwürfen und Widerspruch zu konfrontieren. Zumindest im Herbst 2011 zur »Inseraten-Affäre« live ins Studio kam, in Grenzen. Einem Studiogast zwölfmal die gleiche Frage nachdem seine Pressesprecherin ursprünglich wegen »Termin- zu stellen wie Jeremy Paxman in der »Newsnight« der BBC problemen« abgesagt hatte.) wäre hierzulande nämlich keine so gute Idee. Das mögen die allermeisten österreichischen Zuseher/innen nicht. Und das Den Politikern, die trotzdem kommen, weil sie sich vom wissen auch die Politiker/innen. • Studioauftritt mehr Vorteile als Risiko erwarten, empfiehlt der frühere »Zeit im Bild«-Moderator und nunmehrige Medien- trainer Klaus Edlinger eine »Strategie der 3 T«: »1. touch = 1) Zitiert nach: Sreenonline: Paxman, Jeremy (1950 –), online unter: die Frage kurz berühren, 2. turn = die Kurve kratzen, 3. tell = http://www.screenonline.org.uk/people/id/571500/ (abgefragt am 5. 1. 2011) sagen, was man sagen will.« 11) Das Ergebnis solcher Kommu- 2) Weiner, Richard: Webster’s New World Dictionary of Media and nikationsstrategien lässt sich nahezu täglich im Fernsehen Communications, New York 1996, S. 311. 3) Brady, John: The Craft of Interviewing, New York 1976, S. 223 besichtigen. »Wer gibt, speziell in TV-Interviews, die leblo- 4) a. a. O., S. 227 sesten Floskeln zum Besten?« fragte sich da »Die Presse« mal 5) Haller, Michael: Das Interview. Ein Handbuch für Journalisten, Konstanz 2001, S. 25 und regte einen »Wettbewerb im Leersprechen« unter heimi- 6) Verfassungsgerichtshof, Erkenntnis vom 21. Juni 1989, schen Politikern an. Der »Falter« widmete dem Phänomen B1701/88 – 13 B1847/88 – 10 des zunehmend sinnentleerten politischen Interviews sogar 7) Bundeskommunikationssenat, Bescheid vom 26. April 2007, GZ611.907/0006 – BKS/2007 8) Wagner, Stefan: Das intoMedia-Prinzip. Strategische Inszenierung von Image und Inhalt in den Massenmedien, Wien 2006, S. 20 9) a. a. O., S. 22 10) a. a. O., S. 173. Die nützlichste Anleitung für Interviewer in Radio und TV ist im deutschsprachigen Raum übrigens noch immer der Beitrag von Rudolf »Ich darf Ihnen sagen, das Nagiller und Hans Besenböck in: Pürer, Heinz (Hg.): Praktischer Journalismus in Zeitung, Radio und Fernsehen, 4. Auflage, Salzburg 1996, S. 99 – 117 ist eine völlig normale, (leider in den neueren Auflagen nicht mehr enthalten.) 11) Zitiert nach: KRONENZEITUNG vom 23. 8. 2005, S. 70 geradezu typische Struktur.« 12) DIE PRESSE vom 17. 3. 2005, S. 3 bzw. FALTER vom 27. 4. 2005, S. 20 rt 13) Zitiert nach Brady, Interviewing, S. 227 e 12. 01. 2011: Karl-Heinz Grasser über sein Haus, r W das er über eine Stiftung an seine Frau vermietet hat Der Beitrag beruht auf einem Buchbeitrag des Autors (Filzmaier / Plaikner / e Duffek (Hg.), Mediendemokratie in Österreich, Wien 2007, S. 273 – 280), ll

e der für diesen Band aktualisiert und stark überarbeitet wurde. idu v ndi I 13 rtung Information Im HÖRFUNK wo rant VE n e iss W rhaltung e unt 1 3 5 ce i v r e s

n e rtrau ve

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Verena Gleitsmann Thomas Hadinger Manuel Marold

2011 war ich z. B. in Finnland, als eine Radio-Nachrichten sind geballte Infor- Alles beherrschendes Thema war der rechtsextreme Partei Dritte bei den Wah- mation, das Aktuellste und Wichtigste drohende Wirtschaftsabschwung. len wurde. Und in Athen, als Regierungs- in wenigen Worten auf den Punkt ge- Darüber hinaus haben wir erklärt, wie chef Papandreou das Handtuch geworfen bracht. Egal ob auf Ö1, den Regional- der Emissionshandel funktioniert, wie hat. Ich habe am Syntagma-Platz mit radios oder FM4. Ich schreibe auch für Rohstoffpreise zustande kommen, was wütenden Griechen über ihre prekäre Si- den Internetauftritt von Ö1 und den Tele- und wer die Finanzmärkte sind, was tuation gesprochen und mit griechischen text. 2011 habe ich mich auch Themen uns die Euro-Einführung gebracht hat, Journalisten die Fehler der vergangenen abseits des täglichen Geschehens ge- warum sich Staaten verschulden und Jahre diskutiert. Hautnah vor Ort zu sein widmet, und etwa eine Schwerpunkt- wofür die Regierung unser Steuergeld und diese Eindrücke im Radio zu schil- serie über psychische Erkrankungen für ausgibt. Mein persönliches Highlight dern, das ist der differenzierte Blick auf »Wissen aktuell« gestaltet oder mich in 2011 war eine Reise nach Island, aus der die Dinge, die ich von einem öffentlich- zahlreichen Radio-Reportagen mit dem dann drei Ö1-Sendungen zum Thema rechtlichen Radiosender erwarte. (1) • Thema Armut beschäftigt. (3) • Wirtschaft entstanden sind. (5) •

Astrid Lexer-Petermann Anselm Peer Hanna Sommersacher

Was genau macht eigentlich eine Rating- Kennen sie ein Privatradio in Österreich Ich greife gerne ausgefallenere Themen agentur? Was bedeutet eine Ramsch- mit einstündigen Diskussionssendungen auf. Zum Beispiel die Frage, ob unser Bewertung für ein Unternehmen oder und Nachrichtenjournalen? Ein Privat- Wirtschaftssystem auch sozial verträgli- einen Staat? Wie spüren wir alle den radio, das unaufgeregt über die wirklich cher funktionieren könnte. Oder unter Konjunkturabschwung im Geldbörsel? relevanten Themen berichtet? Kein welchen wirtschaftlichen Problemen Diesen und ähnlichen Fragen gehen wir belangloses Geplänkel, sondern hinter- die Bevölkerung im afrikanischen Tan- täglich nach – ob bei Pressekonferenzen, gründige, gut recherchierte Beiträge sania leidet. Oder wie es um Österreichs Interviews, Diskussionsrunden oder Hin- sendet? So ein Privatradio kenne ich auch Kreativ-Wirtschaft bestellt ist. Nicht zu- tergrundgesprächen. Routine wird ein nicht. Öffentlich-rechtlich, das meint: letzt versuchen wir Redakteurinnen und Job beim Radio wahrscheinlich nie. Denn Danach sind sie schlauer. Das macht Redakteure, einen Blick in die Zukunft die Arbeit ist ein ständiger Lernprozess – den Unterschied. Und für den heißt es oft zu werfen, und fragen uns: Was kommt

wie gut sie gelingt, können letztlich nur auch, wochenlang intenisv zu recher- in den nächsten Wochen, Monaten und rt otografin:Lucia Vilsecker Bild (2) © Astrid Lexer-Petermann Bild (3) © Thomas Hadinger Bild(4) © Anselm Peer Bild (5) © Manuel Marold Bild (6) © Hanna Sommersacher e F die Hörer entscheiden. (2) • chieren, etwa für »Im Klartext«. (4) • Jahren auf die Menschen zu? (6) • r W Verena Gleitsmann, Astrid Lexer-Petermann, Thomas Hadinger, Anselm Peer, Manuel Marold und Hanna Sommersacher e ll Bild (1) ©

arbeiten im Aktuellen Dienst der ORF-Radios Ö1, Ö3 und FM4. e idu v ndi 14 I rtung wo Fukushima und die Folgen – öffentlich- rant

VE rechtlicher Journalismus als Trademark n e

iss Ein persönlicher Erfahrungsbericht von Günther Mayr, Aktuelle Wissenschaft TV W rhaltung e unt ce i v r Der Anruf kam beim Anschnallen Das Experten-Netzwerk der Wissen- sprache mit Atomphysikern entwickeln e s der Tourenski in der Steiermark: schaftsredaktion ist in solchen Situati- wir gemeinsam mit der Grafik-Abteilung n e »Wir haben einen schweren Atom- onen die beste und verlässlichste Quelle. eine Simulation, welche die Vorgänge unfall in Japan. Bitte alle verfügba- Am Samstag, dem 12. März, hören wir im Reaktor abbildet.

rtrau ren Redaktionskräfte alarmieren von unseren Experten, die Lage sei ve und auf den Küniglberg.« Wäh- »sehr kritisch«, die Kühlkreisläufe im Die Wissenschaftsredaktion ist rend der zweistündigen Autofahrt Atomkraftwerk drohten zusammenzu- mittlerweile mehr oder weniger in den nach Wien höre ich die Kollegen brechen. Wir entscheiden uns, die »Zeit Newsroom übersiedelt, um auf schnells- vom Radio im Minutentakt be- im Bild« mit der Headline »Drohende tem Wege reagieren zu können. In der richten. Ö3, Ö1 und die ORF-Regio- Atomkatastrophe« zu beginnen – ein Reaktion hat Kollege Jens Lang die nalradios zeigen einmal mehr Entschluss, der wohlüberlegt sein muss – Geheimnummern von Wissenschaftern ihre hochprofessionelle Nach- wir richten uns an mehr als eine Million und Technikern an die Wand geschrie- richtenkompetenz, Informationen Österreicher/innen, für die seit Tscher- ben. Wir entschuldigen uns fast stünd- im Minutentakt. Dazwischen nobyl Atomunfälle Alarmzustände aus- lich für Anrufe zu jeder erdenklichen Telefonate mit Redakteuren und lösen. Am 13. März sind es exakt 1.664 Tages- und Nachtzeit – doch eine Sonder- Sendungsverantwortlichen. Wir Millionen Zuschauer/innen, die um sendung jagt die andere – noch wissen haben noch kein klares Bild von 19.30 Uhr die »Zeit im Bild« verfolgen. wir gar nicht, wie viele es am Ende sein der Lage über das, was sich ab- Die reichweitenstärkste Sendung des werden – sehr, sehr viele (siehe Seite spielt in »Fuku-irgendwas« – der Jahres 2011, wie wir mittlerweile wissen. 15). Unvergessen der Moment, als wir Name ist zu Beginn der Krise für Das bedeutet auch eine riesige Verant- einen Physiker ins Studio bitten wollen, einige noch gewöhnungsbedürf- wortung unserem Publikum gegenüber. der den Abend für den Hochzeitstag tig. Klar ist: Nach einem Tsunami Und das wird auch gelebt. In den mit seiner Frau freigehalten hat. Kurz sind Reaktorgebäude so schwer Redaktionskonferenzen wird jede Story vor 21.30 Uhr erhört er unser Flehen: Er beschädigt worden, dass ein und auch jede Schlagzeile nach jour- kommt doch noch in die »ZiB 2« – danke Super-GAU (Größter Anzuneh- nalistischen Grundsätzen entschieden. noch heute, Frau Steinhauser, für Ihr mender Unfall) droht. Nur sehr wenige Redaktionen dieses Verständnis! Zum größten Problem wird Landes richten sich an ein Millionen- immer mehr die Informationspolitik Ich treffe im Newsroom der »ZiB« publikum – wir tun es tagtäglich. von TEPCO, der Betreiberfirma des Atom- ein. Es geht zu wie an einem hektischen kraftwerks Fukushima. Informationen Handelstag an der New Yorker Börse. Physiker des Atominstituts Wien werden nur sehr spärlich und oft sehr Redakteure rufen sich Telefonnummern sind in den Märztagen des Jahres 2011 spät weitergegeben. Das macht es auch zu, in Kleingruppen wird über Grafiken zu Stammgästen in unseren Sendungen für heimische Forscher so schwierig, und Animationen diskutiert, am News- geworden – sie sind es, die auch ein die Lage einzuschätzen. Doch die ver- Desk starren Journalistinnen fassungs- differenziertes Bild der Lage liefern. Noch öffentlichten Werte lassen immerhin los auf die via Agentur eintreffenden Bil- ist die große Katastrophe nicht passiert – den Schluss zu, dass die Lage nicht der aus Japan – Autobusse, Flugzeuge, »da sind hochqualifizierte Techniker vor aussichtslos ist. Am 18. März können ganze Häuser treiben durch überflutete Ort, die wissen, was zu tun ist –, aber wir zum ersten Mal so etwas wie leise Städte. Die ORF-Nachrichtenmaschine sie stehen unter immensem Druck«, Hoffnung verbreiten: Eine Notstromlei- ist im Vollbetrieb. Kollege Gerhard Roth sagen die österreichischen Spezialisten. tung zur Versorgung der Kühlaggregate hat mittlerweile österreichische Atom- Diese Spezialisten sind es auch, die Zu- ist fertig. physiker auf den Küniglberg gerufen – griff auf die Messdaten in Japan haben. erste Einschätzungen der Lage am Atom- Aus den dort gemessenen Strahlenwer- Viele Boulevardmedien haben in kraftwerk Fukushima sind durch diese ten können sie Rückschlüsse ziehen dieser Phase eine neue Schreckens-

rt Physiker möglich. In den Redaktions- und die Lage einschätzen. Kommt es zur variante ausgemacht: Die freigesetzte e konferenzen geht es sehr oft um die gefürchteten Kernschmelze und damit Radioaktivität in Fukushima könnte r W e Fragen: Was können wir berichten, was zum Super-GAU? Was spielt sich dabei über die Atmosphäre nach Österreich ll e ist Gewissheit, was sind Spekulationen? im Inneren des Reaktors ab? Nach Ab- gelangen. Die ORF-Wetterredaktion idu v ndi I 15 sieht sich die Wetterlage an, Physiker Abgleich verschiedener Nachrichten- rtung errechnen für uns Verdünnungseffekte. agenturen manchmal wohl rasch er- wo Ergebnis: Nie und nimmer kann auf die- 2011, Jahr ledigt. Fukushima aber? Fukushima war rant sem Weg Radioaktivität nach Österreich auch für uns (im eigentlichen Wortsinn)

der Verun- VE

gelangen. Während einzelne Zeitungen besonders: Vergessen waren für einige n allen Ernstes auf ihrer Titelseite von sicherung Zeit geltende Dienstzeiten – Überstunden e einer »Atomwolke über Österreich« war die Devise, um Sondersendungen iss fantasieren, wird in der Berichterstat- Helga Mayr, Ö3 zu machen, keine Entwicklung zu ver- W tung des ORF zwar darüber berichtet, säumen. Anfangs hatten wir mit vor gleichzeitig aber betont, die Gefahr sei allem mit der Menge einander wider- vernachlässigbar. Trotz allem bleibt die sprechender Informationen zu kämpfen. rhaltung e Lage vor allem in Japan selbst bedroh- Hilft es uns bei manchen Themen auch, unt lich – vor allem auch wegen der vielen mit internen Diskussionen, kontrovers ce

Opfer, die durch die Flutwelle nach dem Wie geht es meinen Verwandten und mitunter heftig, weiterzukommen, i v verheerenden Tsunami zu beklagen sind. in der Türkei? Ich kann sie nicht sind wir auf Hilfe angewiesen gewesen: r e erreichen, bekomm’ keine Telefon- in diesem Fall auf unsere Korresponden- s

n

Am 16. März, mitten in den sich über- verbindung. In der Kantine ver- ten und Kollegen von anderen Medien – e stürzenden Horrormeldungen, berührt kaufen sie Sandwiches mit Para- namentlich ORF-China-Korrespondent

eine Geschichte ganz Österreich, die so deisern und Gurken, darf ich das Jörg Winter und ARD-Korrespondent rtrau nur öffentlich-rechtliches Fernsehen noch essen? Wenn Griechenland Martin Fritz, der seit Jahren in Tokio ve schreiben kann: Ein Arzt ist in der japa- jetzt pleitegeht, wird dann auch lebt. Durch ihre Schilderungen haben nischen Stadt Ishinomaki mit 600 Patien- bei uns alles teurer? Nur einige, Zahlen und Daten über Strahlung, zer- ten von den Wassermassen nach dem wenige der Fragen unserer Höre- störte Gebäude und Tote »ein Gesicht« Tsunami eingeschlossen, Telefonleitungen rinnen und Hörer, die sie sich bekommen, sind manchen in der Redak- und Stromversorgung sind zusammen- und uns 2011 gestellt haben. tion nahegegangen, weil sie eindringli- gebrochen. Verzweifelt sendet der Arzt cher als Eilt-Meldung über Eilt-Meldung SMS an alle verfügbaren Nummern 19 Nachrichtensendungen, dazu abgebildet haben, was den Menschen seines Mobiltelefons. Eine dieser SMS fünf Journale und sechsmal Kurzinfor- dort widerfahren ist. erreicht Werner Wiessböck von der öster- mation in Form von Schlagzeilen haben reichisch-japanischen Gesellschaft – er wir täglich, um die Hörerinnen und Hörer Fachleute – Ärzte, Nuklearexperten, wendet sich an den ORF. In der Aus- auf dem Laufenden zu halten, was in aber auch Einsatzleiter von Rettungs- landsredaktion reagiert Gudrun Gutt ihrer Umgebung, was in der Welt passiert. teams und Militär – sind in unseren schnell und richtig: Sie alarmiert ihre Da hat es 2011 manches gegeben, manch- Sendungen zu Gast gewesen, um sich Kollegen beim öffentlich-rechtlichen mal so viel, dass wir oft das Gefüh hatten, all den Fragen zu stellen, die die Natur- Partnersender NHK in Tokio. Diese geben die Zeit reicht nicht, alle Informationen und Reaktorkatastrophe noch aufge- die dramatische Situation des Kranken- reinzupacken. Ist es doch unser Ziel, worfen hat. Dabei war es nicht immer hauses an die Einsatzkräfte weiter – alle die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht nur einfach, die Studiogäste dazu zu brin- 600 Menschen können gerettet werden. schnell, sondern umfassend zu infor- gen, möglichst einfach und verständlich Das Krankenhaus bedankt sich in einem mieren, und auch die Fülle an Details, zu sprechen – der eine oder die andere Schreiben beim ORF – öffentlich-recht- die unterschiedlichen Meinungen der ist in der Begeisterung für das jeweilige licher Journalismus als Anwalt der Expertinnen und Experten, einfach und Wissensgebiet auch gleich der dazuge- Menschlichkeit. verständlich darzustellen. hörenden Fachsprache verfallen. Aber wer kann sich ohne humanistische Wenn wir heute in der Redaktion ab Neben Fukushima und EHEC-Keim- Schulbildung beim – vielleicht beiläufi- und zu die Ereignisse vom März 2011 Re- angst möchte ich vor allem das Erd- gen – Zuhören schon zusammenreimen, vue passieren lassen, ist die Erinnerung beben im Gebiet von Van im Osten der was Zeolithen und Neutronenabsorber vor allem vom Staunen darüber geprägt, Türkei mit mehr als 600 Toten nur stell- sind? Eben. was da alles geleistet wurde. Zettel mit vertretend für all die anderen Natur- Telefonnummern von Atomexperten katastrophen 2011 – Tornados in den Für uns sind Fukushima, EHEC, hängen noch immer über Schreibtischen, USA, Überschwemmungen in Asien und Van und Euro mehr als Chiffren für – auf manchem Tisch liegt eine Zeitung Europa – nennen. Begleitet wird das im eigentlichen Wortsinn – besondere von damals mit reißerischen Schlag- Ganze seit geraumer Zeit von der Krise – Ereignisse mit (mit Berufszynismus zeilen, die heute so lächerlich wirken. der Krise Griechenlands, der Krise der gesprochen) Toten, Gefahr und Drama Wir haben keinen Inhalt einer verkaufs- Banken, der Krise des Euro. gewesen: Fukushima, EHEC, Van, trächtigen Headline geopfert. Wir haben Euro und anderes mehr haben uns berichtet, was Sache war. Darauf sind Was brauchen die Hörerinnen und bei unserer täglichen Arbeit in die wir stolz. So wie auf dieses tolle Unter- Hörer dann? Klar ist für uns, so rasch Verantwortung genommen, nicht Angst

nehmen, das – so oft zu Unrecht geschol- wie möglich gesicherte Informationen zu machen oder die Hörerinnen und rt e ten – immer wieder aufs Neue beweist, über das »was-ist-passiert« einzuholen. Hörer zu verunsichern, sondern ihnen r W zu welchen großartigen Leistungen Das ist bei »kleineren« Ereignissen mit die Informationen zu geben, die sie e ll seine Mitarbeiter/innen fähig sind. • einigen Recherche-Telefonaten und dem brauchen. • e idu v ndi 16 I rtung 4. Vielfalt wo Vielfalt betrifft sowohl die Umfänglichkeit des Programms ORF-Qualitäts- als auch die Berücksichtigung der im öffentlichen Leben rant vertretenen Meinungen. Gesellschaftspolitisch relevante

VE profil Fernsehen /

n Themen sind in einer möglichst großen Breite und Vielfalt e Information (Medienmix) so anzubieten, dass diese von einem möglichst iss zahlreichen Publikum, jedenfalls aber von der jeweiligen W Konrad Mitschka, Zielgruppe angenommen werden. [ … ] Die Ergänzung des ORF-Public-Value-Kompetenzzentrum Objektivitäts- durch das Pluralitätsgebot soll verhindern, dass Analysen isoliert für sich bleiben und sich nicht mit anderen rhaltung maßgeblichen Meinungen auseinandersetzen. Auch bei e der Wiedergabe und Vermittlung von für die Allgemeinheit unt wesentlichen Kommentaren, Standpunkten und kritischen ce i Stellungnahmen ist die Vielfalt der im öffentlichen Leben v r vertretenen Meinungen in ihrer Gesamtheit angemessen zu e s berücksichtigen. [ … ] Die Sendungen dürfen nicht zu Hass n

e aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung, ORF-Qualitätsprofile als Bestandteil der ORF- Religion, Nationalität, politischer Gesinnung oder sexueller

rtrau Qualitätssicherung stellen eine Definition von Orientierung aufreizen. Das gilt auch für ethnische, kulturelle ve Leistungskriterien dar, die ein Anforderungs- und soziale Zugehörigkeit, Krankheit und dergleichen. Sie profil an ORF-Programmkategorien und ihre haben vielmehr zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. Niveau- Subkategorien definieren. losigkeit, Unhöflichkeit, Schimpfwörter und rhetorische Gewalt, insbesondere die Verächtlichmachung des anderen, sind Insgesamt stellt ein »Qualitätsprofil« ein Soll-Bild einer grundsätzlich keine Stilmittel der Berichterstattung des ORF. Programmkategorie dar, das durch externe Evaluierung kont- rolliert wird und gegebenenfalls zu Optimierungsmaßnahmen 5. Verantwortung der Programme führt. 2011 wurde das Qualitätsprofil zur TV- Alle Sendungen des Österreichischen Rundfunks müssen im Information erstellt: Es besteht aus »Auftragswerten«, die auf Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren Inhalt die Menschen- Basis der gesetzlichen Bestimmungen zum ORF-Kernauftrag, würde und die Grundrechte anderer achten. Das Gesamtangebot der ORF-Programmrichtlinien sowie der Public-Value-Leis- hat sich um Qualität, Integration, Gleichberechtigung und Ver- tungskategorien festgelegt werden, sowie »genrespezifischen ständigung zu bemühen. Die umfassende Information soll zur Eigenschaften«, die sich auf konkrete, jeweils unterschiedliche freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung im Bedingungen und Anforderungen der Arbeitspraxis in den Dienste des mündigen Bürgers und damit zum demokratischen einzelnen Programmkategorien und Subkategorien beziehen. Diskurs der Allgemeinheit beitragen. [ … ] Verantwortung bedeu- Auszüge daraus lauten: tet auch, dass Darstellungen von Gewalt in Informationssen- dungen sich auf jenes Maß zu beschränken haben, das zur 1. Vertrauen umfassenden Information über die Tragweite und die Zusammen- Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Authentizität sind als hänge von Ereignissen erforderlich ist. Je höher der Nachrichten- wesentliche Qualitätsmerkmale der ORF-Informationspro- wert, desto detaillierter kann die Darstellung sein. Auf den Schutz gramme sicherzustellen. Fairness und verbindliche journalis- des höchstpersönlichen Lebensbereichs ist zu achten, das gilt tische Qualitätsstandards garantieren, dass ORF-Information besonders für Opfer von Unterdrückung, Gewalt, Unfällen etc. vertrauenswürdig ist. Das Publikum muss sich darauf verlas- Unmittelbar folgende Wiederholungen sensibler Darstellungen sen können, dass in der Berichterstattung jegliche manipula- sind nur bei hohem Nachrichtenwert zulässig. [ … ] Das Gebot tive Darstellung oder Inszenierung unterbleibt. zur Achtung des Lebens schließt auch den Umgang mit Selbst- mord ein. Werbende Effekte für den Suizid oder die Selbstbe- 2. Orientierung schädigung bzw. Selbstgefährdung sind zu unterlassen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist unmittelbar mit den demo- kratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen jeder Gesell- 6. Kompetenz schaft verknüpft. [ … ] Im Gegensatz zum Sensationsjournalis- Bei der Umsetzung in der Programmarbeit ist ein handwerk- mus ist es Ziel der Berichterstattung des ORF, Ereignisse, Ur- lich hohes Niveau im Hinblick auf Text, Ton, Kameraführung, sachen und Zusammenhänge objektiv und sachlich darzustellen. Regie, Schnitt etc. anzustreben. [ … ] Bei Prüfung und Auswahl zu behandelnder Themen und der Art ihrer Kommunikation 3. Föderalismus ist auf Verständlichkeit zu achten. Aufgabe der TV-Informationssendungen ist es, auch das rele- vante regionale Geschehen im Sinne größtmöglicher Meinungs- Gendergerechtigkeit vielfalt abzubilden und zu reflektieren. In der Berichterstattung Zu den journalistischen Qualitätskriterien zählt auch Gender- sind regional, aber auch national die Interessen der Länder gerechtigkeit. [ … ] Besonders wichtig ist, Frauen sowohl als

rt zu berücksichtigen; inhaltlich ist die Information über die Protagonistinnen als auch als Interviewpartnerinnen und e Bedeutung, Funktion und Aufgaben des Bundesstaates sowie Expertinnen zu zeigen. Darüber hinaus verpflichtet die Gleich- r W e die Förderung der regionalen Identitäten der Bundesländer stellung von Frauen und Männern zu einer geschlechterge- ll

e von Relevanz. rechten Sprache. • idu v ndi I 17 rtung Daten wo rant VE

Angebote ORF.at Ö1-JOURNALE Nachrichten nach n e Im Rahmen einer Überblicksberichterstattung informiert ORF.at Beiträge und Dauer zum Thema »junges Publikum« Kategorien auf iss laufend aktuell über das regionale, nationale und internationale news.ORF.at

Geschehen in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen. Durch- BILDUNG + JUGEND Auf news.ORF.at wird die nationale W schnittlich erzielte ORF.at im Jahr 2011 pro Monat rund 44,5 Mio. SCHULE und internationale Überblicksbericht- Visits (zusammenhängende Besuche) und damit ein Plus von erstattung in Form von Nachrichten- 14,1 % im Vergleich zu 2010. Es wurde im Monatsschnitt von 5,46 Mio. storys präsentiert, zu einem Teil der Unique Clients (einzeln identifizierbare Endgeräte wie PCs, Hand- 1.897,5 2.287,5 Berichte werden ergänzende audiovi- helds etc.) auf das Onlineangebot zugegriffen, was einem Zuwachs Minuten Minuten suelle Elemente angeboten (welche rhaltung von 16 % entspricht. als Teilangebot von news.ORF.at auch e über die Übersichtsseite iptv.ORF.at unt Beiträge 711 781 zugänglich sind). Im Jahr 2011 wurden (Storys) auf news.ORF.at 6.399 Beiträge in ce angebot 2011 thema Beiträge Beiträge 3.665 Themengruppen sowie 2.690 i v

kulturelle Beiträge publiziert (2010: r UNIVERSITÄT + DIVERSE e news.ORF.at 39.445 Berichterstattung nationale 9.053 Beiträge in 3.412 Themengrup- s

und internationale Politik, STUDIUM pen), weiters 31.004 Ticker-Meldungen,

Wirtschaft, Chronik, Kultur, und 2.042 ergänzende audiovisuelle n e Gesellschaft etc. 1.239 1.044,5 Elemente auf iptv.ORF.at (2010: 3.504). wetter.ORF.at 37.898 Wetterberichte, Im Vergleich zum Vorjahr konnte der -voraussagen, -werte Minuten Minuten redaktionelle Output damit insgesamt weiter gesteigert werden. rtrau

oesterreich.ORF.at + 49.345 Regionalberichterstattung ve 9 Bundesländer- Sub-Sites 404 338 Politik Inland Beiträge Beiträge sport.ORF.at 15.327 Berichterstattung nationaler 14 % und internationaler Sport Politik Inter- oe1.ORF.at 9.806 Webauftritt des Senders Ö1 national fm4.ORF.at 3.779 Webauftritt des Senders FM4 6.468,5 2.234 (inkl. EU) 25 % science.ORF.at 2.060 Wissenschaft Minuten gesamt Beiträge gesamt oe3.ORF.at 4.386 Webauftritt des Senders Chronik 19 % Hitradio Ö3

okidoki.ORF.at 1.107 Medienadäquate Aufbe- Nachrichten und Journale Wirtschaft 15 % reitung von Inhalten des ORF-Kinderprogramms im ORF-Radio Kultur 7 % tv.ORF.at + 14.876 Programminformation, 2011 wurde die österreichische Bevölkerung mit Sendungs-Sub-Sites + Highlights und Tipps, den ORF-Radios mit insgesamt 34.627 Sendungen Sport 6 % programm.ORF.at sendungsbegleitende in über 2.700 Stunden tagtäglich über das aktuelle Wissenschaft 3 % Websites des Fernsehens Geschehen informiert. Technik 5 % help.ORF.at 1.299 Konsumenteninformationen Ö1- Lifestyle 2 % Medien 2 % rataufdraht.ORF.at 108 Website der Kinder- und Nachrichten / FM4-NR / Verschiedenes Jugendhotline -JournalE -NL/-HL 2 % religion.ORF.at 3.381 nachrichten, Themen aus dem Bereich Religion 8.620 6.455 volksgruppen.ORF.at 14.763 nachrichten, Themen der Sendungen Sendungen österreichischen Volksgruppen Sondersendungen

197.580 Ö2- Ö3- Gesamt: 105 Sondersendungen Nachrichten / Nachrichten / mit 1.895 Minuten -JournalE -Journale Reichweitenstärkste Sendung zu Fukushima: »Zeit im Bild« vom 13. März 2011 Nachrichten im ORF- 8.697 10.855 Fernsehen 2011 (Auswahl) Sendungen Sendungen 1,664 Mio. Zuseher/innen nachrichten anzahl std. Informativer Hauptabend zeit im Bild (ohne Kulturanteil) auf ORF 2 365 98 Die Informationssendungen zum Hauptabend in ziB 2 (ohne Kulturanteil) 243 104 ORF 2 sind vielfältig. Zusätzlich zu Nachrichten gibt ORF TELETEXT 2011 zeit im Bild – Kurzsendungen 1.250 188 es eine Fülle von Magazinen und Reportagen. Der ORF TELETEXT ist eines der ziB Flash 850 48 beliebtesten ORF-Informationsmedien ziB 20 351 37 31,3 % 16,9 % geblieben. Das Medium erreichte pro Woche 2,22 Mio. Leserinnen und Leser ziB 24 250 90 Überregionale Wetter- bzw. 31,0 % der TV-Bevölkerung Nachrichten nachrichten Text aktuell am Morgen 261 209 ab 12 Jahren. Mit einem Marktanteil Heute in Österreich 500 238 von 71,7 % im Jahr 2011 entfielen mehr als zwei Drittel der gesamten Bundesland heute (alle Bundesländer) 6.549 1.098 25,3 % 7,2 % Teletext-Nutzungszeit auf das Angebot Magazin Reportage / des ORF. Bericht / Dokumentation 60 % 16,9 % 2,4 % 2,22 Mio. der Österreicher/innen vertrauen der »Zeit im Bild« in höchstem Leser/innen pro Woche Regionale Diskussions- (im Durchschnitt) Maß. Nur Familie, Partner/in und Polizei wird mehr vertraut. rt Alle anderen erkundeten Institutionen landen hinter den ORF- Nachrichten format e

Nachrichten im Fernsehen. r W

Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, 71,7 % e Quelle: Market, Vertrauensstudie Jänner 2012, n = 1.000 Online Interviews, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement ll

repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 70 Jahre der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 83 Marktanteil e idu v ndi 18 I rtung wo fakten rant VE n e iss W rhaltung e unt 1 3 5 ce i v r e s n e rtrau / Ali Schafler F ve R O

2 4 6 / Thomas Ramstorfer Bild (6) © F R O ZiB 24 Zeit im Bild Heute in Österreich Bild (5) © F

20 Minuten Sendezeiten bieten die Das Flaggschiff der ORF-Information Das sind 7.000 jährliche Informations- R O Möglichkeit, einzelne Top Themen des berichtet täglich um 19.30 Uhr in ORF 2 minuten über unsere Heimat, die in Tages genauer zu beleuchten und mit über alles Relevante vom Tag: Die Zusammenarbeit mit den ORF-Landes- Studiogästen eingehend zu analysieren. meistgesehene Sendung war jene vom studios entstehen und alles Wissens- Und überall dort, wo Ereignisse noch 13. März über Tsunami und drohende werte über den Tag in Österreich zeigen. stattfinden, etwa kulturelle Höhepunkte AKW-Katastrophe in Japan. (3) • Meistgesehene Sendung war die vom des Abends, ist die »ZiB 24« mit Repor- 4. Jänner mit Berichten u. a. über eine tern auch um Mitternacht noch live vor partielle Sonnenfinsternis über Öster- Ort. Meistgesehene Sendung war der reich, eine Lawinen-Pieps-Suchstation Sondersendungen / Thomas Ramstorfer Bild (4) © F

25. Februar mit Themen wie der Libyen- in Tirol und einen Lokalaugenschein in R O krise, der Anklage gegen Uwe Scheuch Vorarlberg zum Vormarsch der Bettwan- (FPK) sowie den Wahlen in Irland. (1) • Wenn es erforderlich ist, ändert der ORF zen und Kakerlaken. (5) • sein Programm umgehend – und infor- miert so schnell wie möglich. Das würde im bedrohlichen Krisenfall gelten – so ZiB 20 haben z. B. Ö3 und das ORF-TV den Auf- ZiB 2 / Hans Leitner Bild (3) ©

trag, auch bei lebensbedrohenden F R Katastrophen Informationsradio und O Die »ZiB 20« ist eine Nachrichtensen- -Fernsehen für die Bevölkerung zu sein – Die »ZiB 2« setzt Schwerpunkte und liefert dung für junges Publikum. Der Zuschauer und gilt selbstverständlich auch bei an- Hintergründe. Zentrale Elemente sind bekommt das Nachrichtengeschehen deren Nachrichten von hohem Interesse. das tägliche Interview mit Entscheidungs- kurz und kompakt zusammengefasst. In »ZiB«-Sondersendungen gab es 2011 etwa trägern und Entscheidungsträgerinnen sieben Minuten präsentiert die »ZiB 20« zu Tsunami und drohender Atomkata- bzw. Fachleuten sowie der tagesaktuelle die Top Themen aus Österreich und aus strophe in Japan, zum Eurogipfel, dem Meldungsblock. Meistgesehene Sen- der Welt. Meistgesehene Sendung war Terroranschlag in Norwegen, zum Tod dung 2011 war am 3. März; Inhalte u. a.: / Thomas Ramstorfer Bild (2) © F rt der 30. Dezember mit Berichten über von Osama bin Laden, der Libyen- und Eine Live-Schaltung nach Bengasi an- R e das ungarische Notenbankgesetz, den Ägyptenkrise und zum Rücktritt von lässlich des Bürgerkriegs in Libyen, die O r W e drohenden Bürgerkrieg in Syrien und Josef Pröll und dem Amtsantritt seines Feinstaubbelastung in Österreich – und ll Bild (1) © e der Väterkarenz in Österreich. (2) • Nachfolgers Michael Spindelegger. (4) • der 55. Opernball in Wien. (6) • idu v ndi I 19 rtung

Warum Qualität zählt Klaus Webhofer wo rant VE

Eine Besonderheit von Medienorganisationen besteht darin, dass ihre Angebote Vertrauen und Glaubwürdig- n als Vertrauensgüter einzustufen sind. Sie operieren als Instanzen der Wirklichkeits- keit muss man sich hart e inszenierung, die selbst immer von schon geleisteten Wirklichkeitsbeschreibungen erarbeiten. Und das tun wir iss ausgehen, wobei jede Beschreibung kontingent ist, also auch anders ausfallen tagtäglich … W könnte. Wenn nun aber Medienorganisationen nicht »die Wirklichkeit« wiedergeben können, sondern eine eigene Medienrealität erzeugen, so sind das Publikum und

alle an der öffentlichen Vermittlung von Themen interessierten gesellschaftlichen rhaltung e Akteure darauf angewiesen, der Medienorganisation Vertrauen zuzuschreiben. Die Eigenschaften als Vertrauensgut konstituieren somit die Beziehung zwischen dem unt ce

Publikum und der Medienorganisation. Aufseiten des Publikums bilden sich i v

iterativ Leistungserwartungen gegenüber der Organisation. Diese bildet zusammen r e mit dem publizistischen Angebot eine Einheit. Der ORF ist gut beraten, diesen s

n

rekursiven Prozess verantwortungsvoll zu gestalten. Eine Voraussetzung zur Ver- e trauensbildung ist die prozessuale Etablierung einer Verantwortungskultur. Dies

schließt Formen der transparenten Selbstverpflichtung sowie die kontinuierliche rtrau

Kommunikation publizistischer Qualitätsziele ein. Darüber hinaus sollen Formen ve des Qualitätsmanagements organisationale Bedingungen dafür schaffen, dass der Journalismus seine Qualität sichern und unabhängig von politischen oder ökono- mischen Imperativen entwickeln kann. Vertrauen ist auch Sache der transparenten Selbstorganisation. •

Prof. Dr. Vinzenz Wyss … in allen unseren zahlreichen Infor- Professor für Journalistik an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften mationssendungen. Natürlich sind Unabhängigkeit in der Berichterstat- tung und gründliche Recherche täg- lich gelebte Selbstverständlichkeiten. im fokus 2012 im ORF Darauf müssen die Hörerinnen und Hörer vertrauen können. Und das dürfen sie auch. Ohne Wenn und Aber. Junges Publikum stand 2012 häufig auf Im August bittet Armin Wolf die Spitzen der inhaltlichen Agenda der ORF-Hör- der Parlamentsparteien zu den runder- Wie sich aber zurechtfinden im funknachrichten. Insgesamt 6.468,5 neuerten Sommergesprächen. Gespräche immer dichter werdenden Informati- Minuten widmeten allein die Ö1-Jour- mit Weggefährten und altes Bildmaterial onsfluss? Eine Herausforderung auch nale Themen wie sozialen und neuen geben vielschichtig Einblick in das Poli- für uns Journalisten: Zwischen Sein Medien, Jugendarbeitslosigkeit, Studien- tikverständnis und führen von der und Schein trennen, die Fakten von gebühren, Jugendkultur- und Jugend- persönlichen Lebensgeschichte der gestreuten Gerüchten oder gar geziel- schutz oder schulischen Belangen. Ins- Parteispitzen zu den großen politischen ter Desinformation herausfiltern. Ein besondere die Schulreformen um die Themen bis hin zur österreichischen wesentlicher Bestandteil unserer Zentralmatura war Berichtsgegenstand. • Tagespolitik. • täglichen Arbeit.

»Im Meer unübersichtlicher und undurch- Naturgemäß gibt es viele Wege, wie Information aufbereitet werden schaubarer Informations- und Unterhaltungs- kann. In kurzen Nachrichten, tiefer- gehenden Beiträgen und Analysen, angebote zweifelhafter Qualität wünsche ich Reportagen und Interviews. Aber mir den ORF als Kontinent der Glaubwürdig- auch das Pflegen einer kultivierten Streitkultur gehört zum öffentlich- / Hans Leitner

F keit und Überparteilichkeit.« rechtlichen Auftrag. R O Johann Periny, Leiter Ö1 Koordination Dafür gibt es zum Beispiel den »Klartext«. Argumente austauschen, mehr dazu unter zukunft.orf.at einen verbalen Schlagabtausch nicht scheuen – ohne Zwang zum schnellen Sager. Auf Ö1 und in ORF III. Und

das Publikum im RadioKulturhaus rt e hat Gelegenheit, die Gäste live zu r W Hanna Sommersacher Ressort Christoph Riedl Verhaltenskodex erleben und nach der Sendung auch e ll Bild M. o. © Vinzenz Wyss Bild ©r. o. Wirtschaft Ö1 »Orientierung« des ORF anzusprechen. • e idu v ndi 20 I rtung wo rant VE n e iss service W rhaltung e unt ce i v r e s n e Gerlinde Scheiber, Gesundheitsre- dakteurin beim ORF, wurde für ihre rtrau journalistische Arbeit zum Thema ve Brustkrebs mit dem Roche-Austria- Publizistikpreis 2011 geehrt.

»Psychisches und körperliches Wohlbefinden ist ein essenzieller Wert für jeden Menschen in unserer Gesellschaft. Der ORF hat dementsprechend die Auf- gabe, über Gesundheit und Medizin in seinen Servicesendungen ausreichend und verantwortungs- voll zu informieren. Das vermittelt nicht nur Wissen und Orientierung, sondern stärkt auch die Eigen- verantwortung der Zuseherinnen und Zuseher rt e in ihrem Bemühen, gesund zu bleiben.« r W e ll e Gerlinde Scheiber, ORF-Gesundheitsredaktion idu v ndi I rtung 3.000-Mal Lebenshilfe wo rant

Christian Hillinger, »Jahreszeit« VE n e iss W rhaltung e Service, Lebenshilfe, Orientierung Regel ein fünfminütiger Bericht, und unt

fürs tägliche Leben – das sind drei eine Medizinerin / ein Mediziner sitzt ce

Eckpfeiler, der wir uns als Pro- zusätzlich zur Vertiefung der Thematik i v

grammmacher der Sendung »Jah- als Live-Gast im »Jahreszeit«-Studio. r e reszeit« (»Sommerzeit«, »Früh- Nach diesen rund zehn Minuten Gesund- s

n

lingszeit«, »Herbstzeit«, »Winter- heitsberichterstattung geht der Medizin- e zeit«; Montag bis Freitag, 17.40 Gast in die »Jahreszeit«-Redaktion und

Uhr, ORF 2) Tag für Tag verpflich- steht Zuseherinnen und Zusehern noch rtrau

tet sehen. Unsere Seher/innen bis Sendungsende am Telefon für indi- ve sollen sich besser auskennen, viduelle Fragen zur Verfügung. Dass gesetz besser fühlen und besser ihr täg- wir dieses Telefonservice, das überaus lichen Leben bewältigen können. intensiv genützt wird, über eine für die § 4. (1) Der Österreichische Rund- Seher/innen kostenlose 0800er Nummer funk hat für die Information Mit diesem Anspruch wollen wir anbieten, ist für uns selbstverständlich. über Themen der Gesundheit uns als öffentlich-rechtliche Programm- und des Natur-, Umwelt- sowie macher im Bewusstsein unserer Sehe- Beispiel »Bücherzeit«. Die Fülle an Konsumentenschutzes unter r/innen positionieren. Eine Stunde lang Bücher-Neuerscheinungen ist kaum mehr Berücksichtigung des Verständ- unsere Seher/innen einfach »nett« zu zu überblicken. Wir wollen unseren Sehe- nisses über die Prinzipien der unterhalten – das ist uns zu wenig. Dieser rinnen und Sehern daher auch hier eine Nachhaltigkeit zu sorgen. Anspruch bedeutet aber auch: gründliche Orientierungshilfe anbieten. Unsere Recherche, hohe Qualitätsansprüche Literaturredakteurin Mag. Sabine Zink und offen sein für Anregungen und Kritik wühlt sich durch Neuerscheinungen, unserer Seher/innen. Nur wer versucht, studiert Verlagsprogramme, spricht mit Programmrichtlinien täglich sein Publikum kennenzulernen, Autorinnen und Autoren, sammelt alles nur der kann auch eine zielgruppen- zum Buchmarkt, um daraus für unsere Bei der Thematisierung von aktu- gerechte Sendung gestalten. Seher/innen die »Bücherzeit«-Beiträge ellen Denkansätzen, Modellen zu gestalten. Unser Anspruch dabei: le- und Szenarien des Umwelt- und Uns »Jahreszeit«-Machern gelingt das senswerte Literatur vorzustellen; interes- Konsumentenschutzes und der seit Sendungsstart im Juni 2007 recht sante Autorinnen und Autoren zu entde- Gesundheit sollen gemäß dem gut. Denn nicht nur das tägliche Feed- cken; neben internationalen Bestsellern Prinzip der Nachhaltigkeit dauer- back unseres Publikums, sondern auch auch österreichische Neuentdeckungen haft verträgliche, nicht nur den die Zuschauerquoten geben uns recht. am Buchsektor zu präsentieren. momentanen Bedürfnissen Bei den mehr als 1.000 (!) Sendungen der Gesellschaft verpflichtete, sondern auch die Interessen bisher schauen uns durchschnittlich Der Gedanke »Service und Lebens- künftiger Generationen berück- 310.000 Menschen zu; mit Spitzenwerten hilfe für den Alltag« spiegelt sich aber sichtigende Lebens- und Verhal- bis über 500.000 Seher/innen. Der durch- auch in anderen Sendungselementen tensweisen als Leitmotiv für die schnittliche Marktanteil liegt bei 29 %; wieder. So gibt etwa immer freitags Elisa- Suche nach Lösungsansätzen an Spitzentagen bei bis zu 37 %! beth Lust-Sauberer, Seminarbäuerin aus besondere Berücksichtigung Niederösterreich, praktische Tipps. Etwa: finden. Service und Lebenshilfe findet bei Was kann ich aus Gemüseresten machen, uns in verschiedenen Rubriken statt. statt sie wegzuwerfen? – oder Tipps für Beispiel »Gesundheit-Medizin-Wellness«. die Reinigung, bei der man ohne Chemie Für jeden Montag erarbeitet unsere auskommen möchte – oder: Wie lagert Leitbild Gesundheitsredakteurin Astrid Spiel- man Erdäpfel richtig? – etc. berger in Zusammenarbeit mit der ORF- Der ORF bietet objektive, ver- »Bewusst gesund«-Redaktion um Dr. So vielfältig unsere Sendung auch

Ricarda Reinisch ein medizinisches ist – bei all diesen Themen zählt für uns rt / Hans Leitner

trauenswürdige und zuverlässige e F

R Thema. Nach gründlicher Recherche, als »Jahreszeit«-Journalisten immer nur

O Information sowie vielfältige r W

Serviceangebote für die Bewälti- entsprechenden Dreharbeiten und eines: Ohne gründliche Recherche geht e ll Bild © gung des Alltags. technischer Endfertigung entsteht in der bei uns nichts auf Sendung. • e idu v ndi 22 I rtung wo rant »konkret« – ein (Erfolgs-) VE n e iss rezept für öffentlich- W rechtlichen Qualitäts- rhaltung e

unt journalismus

ce Edwin Möser, »konkret« i v r e s n e

rtrau Man nehme (auf den ersten Blick) »schwere Zutaten« tinnenrechten, FÜR die Erhaltung von Natur und Umwelt, ve wie die Themenbereiche »Konsumentenschutz«, FÜR Toleranz und ein besseres Zusammenleben aller Menschen. »Klimaschutz« und »Integration«. Man bereite sie Gesellschaftlich ganz große Themen wie Klimaschutz und im Team nach den Gesetzmäßigkeiten des öffent- Integration haben bei »Konkret« sehr breiten Raum – nicht nur lich-rechtlichen Qualitätsjournalismus zu und ser- durch die tägliche Programmierung, die die PRO-Gesinnung viere sie »Konkret« fünf Jahre lang mehr als 1.200- deutlich erkennen lässt, sondern auch durch Schwerpunkte mal dem Vorabendpublikum von ORF 2. »Konkret« bis hin zum Public-Service-Awarding wie Integrations- und erreicht mit diesem Rezept nicht nur Bestnoten Klimaschutzpreis (übrigens: einzigartig in Europa, dass eine in der Publikumsbewertung (4,4 im Jahresschnitt), öffentlich-rechtliche TV-Anstalt solche Preise vergibt). sondern gehört auch zu den quotenstärksten Forma- ten in ORF 2 mit einem der höchsten Treueindices Hand in Hand mit dem gesellschaftlichen Wert gehen bei (82 %) bei den Zuseherinnen und Zusehern. »Konkret« der Österreichwert sowie europäische und interna- tionale Werte. »Konkret« schafft Identität, ermutigt zur Mün- Die strikte Beachtung öffentlich-rechtlicher Qualitätssiche- digkeit des europäischen Bürgers, beschäftigt sich aber auch rungstools steht am Anfang jeder Sendung. Jeder einzelne durchaus kritisch mit Themen, die europäische Organe vorge- »Konkret«-Beitrag wird von der Ideenfindung bis zur Abnah- ben (etwa das Verbot von Glühlampen). Längst ist Konsumen- me auf die Kriterien für öffentlich-rechtlichen Qualitätsjour- tenschutz kein Binnen-Thema eines Landes: Die Wirtschaft, nalismus überprüft. Auch die Kenntnis der Publikumsstruktur vor allem der Handel, ist internationalisiert, die Produktion am Sendeplatz ist dazu notwendig. Regelmäßig wird die von Waren des täglichen Bedarfs ist globalisiert. Das Internet Redaktion von der Abteilung Medienforschung mit den neues- als einer der mittlerweile wichtigsten Warenumschlagplätze ten Erkenntnissen versorgt. Zählt die sogenannte »Bürgerliche kennt keinerlei Grenzen. Und dennoch: Wer – etwa bei Obst Mitte« zum Stammpublikum von ORF 2, erreicht »Konkret« und Gemüse – saisonal und österreichisch kauft, hilft darüber

auch »Ländliche«, »Traditionelle« sowie zunehmend »Etablierte« hinaus dem Weltklima und verringert den CO2-Ausstoß – nicht und besonders erfreulich aus den jüngeren Zielgruppen auch nur in Österreich und Europa. »Hedonisten« und »Performer«. Während kommerzielle Privat- sender um die Gunst der »konsumorientierten Basis« wettei- »Konkret« trägt zum Unternehmenswert des ORF bei: durch fern, ist diese Zielgruppe für »Konkret« nicht von Relevanz. die hohe Glaubwürdigkeit, die in den Beiträgen vermittelt wird, durch die Weitergabe von Informationen, die frei von Bei einem Servicemagazin wie »Konkret« geht es vorerst wirtschaftlichen Interessen ist, durch ungeschminkte Öffent- um den »individuellen Wert«. Grundsätzliche Fragen zum lichmachung von Missständen. Der ORF informiert ohne individuellen Wert sind umgelegt auf »Konkret« etwa: Wie Rücksicht auf Interessen der Wirtschaft, der Lobbyisten und viele unserer Zuseher/innen (mehr als 63 % Frauen) betrifft der Politik, ausschließlich im Interesse seiner Gebührenzahle- das Thema persönlich? Welchen Nutzen ziehen sie daraus, r/innen. »Konkret« trägt täglich in sehr hohem Maße zum guten wenn sie diesen Beitrag sehen? Trifft das Thema die Lebens- Ruf des ORF als DAS Informationsmedium schlechthin bei. welten des Publikums? Was können sie ganz konkret für ihre Lebenswelt ableiten? Es sind vor allem Tests und »Fallge- »Konkret« ist ein Magazin mit Haltung und Werten: Nutzen schichten«, die nach diesen Kriterien die höchsten Relevanz- und Information für den Einzelnen und für die Gesellschaft, punkte erzielen. österreichisch, europäisch, aber weltoffen und selbstbewusst in einer der ORF-Kernzonen: Fünf Kriterien, wie öffentlich-

rt Der gesellschaftliche Wert hat bei »Konkret« einen sehr rechtlicher Qualitätssjournalismus im Fernsehen gemessen e großen Stellenwert. Die PRO-Gesinnung ist dabei entscheidend: werden kann, jeden einzelnen erfüllt »Konkret« im höchsten r W e FÜR Fairness im täglichen Geschäftsleben, FÜR die Einhal- Ausmaß. Und genau das schätzen unsere Zuseherinnen und ll

e tung von Bürger/innen- und Konsumenten-/Konsumen- Zuseher. • idu v ndi I 23 Vorarlberg in Radio und Fernsehen über ren. Bei solchen Initiativen lernen die rtung

die wichtigsten Verkehrsschulungen, Kinder nicht nur die Geschwindigkeit wo Sicher die verschiedene Institutionen des Lan- der herannahenden Autos einzuschätzen, rant des durchführen. Dazu gehören auch sondern erkennen auch, dass sie sich

unterwegs VE

Projekte, die kindgerecht aufbereitet verantwortungsbewusst gegenüber n mit Radio und speziell für die jüngsten Verkehrs- anderen Verkehrsteilnehmern verhalten e teilnehmer initiiert werden, wie z. B. sollten, um Unfälle zu vermeiden. Eine iss Vorarlberg das »Kinderzügle«, das der »Arbeits- umfangreiche Berichterstattung gilt W kreis für Vorsorge- und Sozialmedizin« auch der Aktion »Mach dich sichtbar«. Ulli von Delft, (aks) ins Leben gerufen hat. Die Idee Jedes Jahr zum Schulbeginn werden redakteurin ist einfach: Ein ehrenamtlicher »Zügle- durch den ORF Vorarlberg »Sicher-unter- rhaltung ORF Vorarlberg e führer« begleitet maximal vier bis fünf wegs-Pakete« an Erstklassler verteilt. unt

Kinder zum Kindergarten und/oder wie- Jedes Sicherheitspaket besteht aus einer ce

der nach Hause. Die Kinder warten an Tasche, in der eine Kindersicherheits- i v

speziellen »Kinderzügle«-Haltestellen weste, reflektierende Klack-Bänder und r e und bekommen echte Fahrkarten, die Fun-Reflektoren verpackt sind. Da ein s

n

täglich abgezwickt werden. Die »Zügle«- Viertel der Fußgänger-Unfälle im Dun- e Führer/innen erhalten eine polizeiliche keln oder in der Dämmerung passieren,

Informieren, sensibilisieren, ver- Einführung, damit sie den Kindern werden nicht nur Kinder in die Bericht- rtrau anschaulichen, aufklären, auf- richtiges Verhalten zeigen können. Die erstattung einbezogen, sondern auch ve merksam machen, die Sicherheit Kleinen lernen somit täglich und in Erwachsene wie Senioren, die oft viel zu im Straßenverkehr erhöhen und sicherer Obhut, auf die Gefahren im dunkel gekleidet sind. Fußgänger wer- Unfälle vermeiden, das sind die Straßenverkehr zu achten. Ein Projekt, den bei schlechten Lichtverhältnissen Ziele mit »Sicher unterwegs«, der das der ORF Vorarlberg mehrfach mit vielfach zu spät wahrgenommen. Helle Verkehrssicherheitsaktion von Kameras und Mikrofonen begleitet hat. Kleidung und reflektierende Materialien Radio Vorarlberg. können lebensrettend sein. Ein Drittel aller Verkehrsunfälle Der Verkehr hat in den vergangenen passiert wegen überhöhter Geschwindig- Eine wichtige Zielgruppe, die dem Jahren deutlich zugenommen, Situationen keit. Auf Vorarlbergs Straßen gab es im Team des ORF Vorarlberg besonders am auf den Straßen werden immer unüber- Jahr 2011 knapp 1.700 Unfälle, in vielen Herzen liegt, sind junge Fahranfänger. sichtlicher und gefährlicher, deshalb Fällen sind Kinder die Opfer. Umso wich- So wichtig und positiv der Weg in die werden dort Informationen und Schwer- tiger sind genaue und breitgefächerte motorisierte Mobilität ist, so gefährlich punkte rund um das Thema Sicherheit Informationen, vor allem aber das Erleben sind unüberlegte oder unsichere Hand- immer wichtiger. Erhöhtes Verkehrsauf- von Gefahrensituationen in einem lungen. Das Risiko, im Straßenverkehr kommen macht uns Menschen genauso sicheren Umfeld. Im Zuge der Verkehrs- tödlich zu verunglücken ist bei jungen zu schaffen wie die Faktoren Nervosität sicherheitswoche, die der Landesschul- Erwachsenen bedeutend höher als bei und Zeitmangel. Das Erkennen von rat für Vorarlberg mit kompetenten anderen Verkehrsteilnehmern. Beson- Gefahren wird schwieriger, besonders Partnern jedes Jahr durchführt, konnten ders gefährdet sind auch jugendliche für schwächere Verkehrsteilnehmer wie mehr als 40.000 Kinder geschult werden. Mopedlenker/innen. 56 % der verun- Kinder, gebrechliche Menschen oder Die Woche umfasste rund 40 verschie- glückten Jugendlichen sind 15 und 16 teilweise auch für Senioren. Damit die dene Aktionen. Der Parkplatz des ORF- Jahre jung, jeder fünfte 15-Jährige ver- Gefahren wahrgenommen werden und Funkhauses in Dornbirn wurde vor- ursacht einen Unfall. Selbstüberschät- die Hörer/innen aufmerksam und kon- übergehend zur Verkehrslernzone um- zung und (auf weit mehr als 40 km/h) zentriert unterwegs sind, hat der ORF funktioniert. Schüler/innen haben eine frisierte Mopeds sind vor allem für Bur- Vorarlberg verschiedene Aktionen in Woche lang verschiedene Szenen miter- schen lebensgefährlich. Mädchen sind seinen Programmen verankert. leben können, wie z. B. selbstständiges meist vorsichtiger, obwohl unsicheres Abbremsen eines Autos bei 50 km/h, Fahren auch ein Risiko darstellt. Radio Wichtige Informationsquellen um ein Gefühl für den Bremsweg zu Vorarlberg hat mit einer Fotoaktion auf für die Radio-Vorarlberg-Hörer/innen bekommen, oder eine Vollbremsung die Gefahren hingewiesen. Durch die sind laufende Verkehrsdurchsagen im bei 10 bis 15 km/h ohne Verwendung Beteiligung an dem Projekt wurden Ju- Anschluss an Welt- oder Regionalnach- eines Rückhaltesystems im Auto, um gendliche dazu angeregt, ihr Verhalten richten und die eigene Verkehrshotline die Wucht eines Aufpralls mitzuerleben. im Straßenverkehr zu überdenken und 0800/20400, die es den Hörerinnen Außerdem wurden, zusammen mit eigenverantwortlich zu handeln. Die und Hörern ermöglicht, sich schnell Polizeibeamten und der ORF-Vorarlberg- Aktion »Sicher unterwegs mit Radio und direkt an die Serviceredaktion im Serviceredaktion, Geschwindigkeits- Vorarlberg« gibt es seit nunmehr 16 Jah- Landesstudio zu wenden und so aktiv messungen in einer verkehrsberuhigten ren. Die Projektverantwortlichen sind zur Sicherheit beizutragen. Die Radio- Zone durchgeführt. Die Schüler/innen ständig dabei, neue Ideen mit dem Ziel

Vorarlberg-Hörer/innen sind schon viele haben die Autofahrer mit korrekter Ge- zu kreieren, die Verkehrsbeteiligten wei- rt e Jahre eine wichtige Informationsquelle schwindigkeit mit einem Apfel belohnt, terhin zu sensibilisieren und zu moti- r W für das Service-Redaktionsteam des eine Zitrone bekamen die Fahrer, die vieren, eigenverantwortlich zu handeln, e ll

Senders. Außerdem berichtet der ORF mit überhöhtem Tempo unterwegs wa- um damit Unfälle zu verhindern. • e idu v ndi 24 I rtung wo rant Vom Mehrwert der Liebe VE n e ricarda reinisch, Leiterin der ORF-Gesundheitsredaktion iss W rhaltung e Im Jahr 2003 hat die Europäische Unterrichtsministerium versucht nun ignorieren und wird in allen ORF-Medien unt

Kommission ein fünf Jahre dauern- mit einer neuen Form des ›Sex-Koffers‹ zielgruppenspezifisch über Liebe, Sex ce i des Aktionsprogramm ins Leben Kinder und Jugendliche zeitgemäß auf- und Partnerschaft berichten.« v r gerufen, das »Aktionsprogramm zuklären. In kurzen, animierten Filmen e s der Gemeinschaft im Bereich der wird versucht, Jugendlichen alles zum Das Echo in den Redaktionen wurde n e öffentlichen Gesundheit«, das als Thema Liebe und Partnerschaft unter nur noch von dem des Publikums über- zentrales Thema für die öffent- dem Titel ›Sex, We Can‹ näherzubringen. troffen. In zahlreichen Programmen wur-

rtrau lich-rechtlichen Sender eine Doch Sex scheint in der öffentlichen den unterschiedliche Aspekte behandelt. ve umfassende Erarbeitung des Wahrnehmung nur bei den ›Jungen und In Reportagen und Dokumentationen großen Themenbereichs Gesund- Schönen‹ eine Rolle zu spielen, denn kam etwa die Wissenschaft zu Wort, so heit / Wellness hat. Das generelle das Thema Partnerschaft und Sexualität in »Newton« (»Sex – warum gibt es Ziel: umfassende Berichterstat- im Alter wird totgeschwiegen. Werbung ihn und welche seltsamen Praktiken tung zum Thema Gesundheit in und Filme werden von attraktiven, manche Lebewesen entwickelt haben«), allen zur Verfügung stehenden jungen Menschen dominiert. ›Sex sells‹ »Religionen der Welt« (»Junge Muslime Medien unter einem Gütesiegel. eben – offensichtlich nicht, wenn man und ihre Vorstellung von Liebe, Sex den attraktiven Schönheitsidealen der und Partnerschaft«) oder auch in »Men- Seit 2008 ist klar: »Bewusst gesund« Gegenwart nicht mehr entspricht. Der schen & Mächte« (»Das Geheimnis der informiert regelmäßig, etwa über zwei ›Bewusst gesund‹-Schwerpunkt greift Liebe – Die Biologie von Sympathie, jährliche Programmschwerpunkte, in all diese Themen auf, informiert statt zu Verführung und Sex«). In zahlreichen Form einzelner Beiträge für diverse Diskussionsformaten wurde debattiert – Sendungen, aber auch seit 2010 als ernst, wie in »kreuz und quer« (»Und eigene Sendung; insbesondere Herz- ewig lockt der Seitensprung … «) – oder und Rückengesundheit standen in den durchaus humorvoll, wie etwa während letzten Jahren im Mittelpunkt. 2011 der Überlegungen zu »Wie flirten die war das Jahr der Vorsorge (»Bewusst Burgenländer/innen« auf Radio Burgen- gesund – ein Leben lang« vom 10. bis land. Filme gewährten ungewöhnliche 18. Oktober) und der Liebe (30. April Blickwinkel, etwa der »dok.film: Die bis 6. Mai). Die Überlegung, sich mit Lust der Frauen« über Lust und Liebe dem großen Gebiet der menschlichen im Alter, Radiosendungen wie der »Ö1 Gefühle und Interaktion, Liebe, Sex »Unter dem Titel Radiodoktor« berieten, Landesstudios und Partnerschaft auseinanderzusetzen, ›Seitenweise Sex – machten regionale Aspekte sicht- und mündete in das folgende interne Brie- hörbar (etwa durch Verweise auf regio- fing: »Keine Themen beschäftigen uns Erregende Literatur‹ nale aphrodisierende Küche oder lokale so sehr wie die Suche nach erfüllter klopfte der ›Kultur- Beratungsstellen) und sogar die Kultur Liebe und Partnerschaft sowie Sexualität. trug bei: Unter dem Titel »Seitenweise Auf Schritt und Tritt begleiten sie uns, montag‹ seriöse ero- Sex – Erregende Literatur« klopfte der neue Studien geben vor, endlich alle »Kulturmontag« seriöse erotische Lite- Antworten für das optimale Liebesglück tische Literatur auf ratur auf ihren Mehrwert ab, und in »Er- zu kennen. Das Geschäft mit der Sexu- ihren Mehrwert ab, füllte Zeit. Lebensweisen – Glaubens- alität im Internet, von Partnerbörsen welten« war auf Ö1 Erotisch-Poetisches bis zu Live-Pornos, boomt wie nie zuvor. und in ›Erfüllte Zeit. aus der Bibel zu hören. Doch paradoxerweise war die Aufklä- Lebensweisen – Glau- rungsrate unter Jugendlichen noch nie »Bewusst gesund: Liebe ist die so schlecht wie heute. Die Gründe sind benswelten‹ war auf beste Medizin« war folgerichtig beim vielfältig: Die beliebten Handy-Videos Publikum ein großer Erfolg. Allein die (oft Hardcore-Pornos) und die Unmengen Ö1 Erotisch-Poeti- zahlreichen TV-Sendungen der ORF-

rt an Sex-Seiten im Internet liefern Her- Initiative erreichten 3,117 Mio. Zuse-

e sches aus der Bibel anwachsenden ein oft völlig verzerrtes her/innen, das entspricht einem weitesten r W e Bild der Sexualität. Aufklärungsunter- zu hören.« Seherkreis von 44 % der heimischen ll e richt findet oft nur am Rande statt. Das TV-Bevölkerung ab 12 Jahren. • idu v ndi I 25 rtung Daten wo rant VE

Bewusst gesund n Service im ORF-Hauptabend e Das Magazin – Top 3

Zahlreiche Sendungen in ORF 2 beinhalten Hinweise zu diversen Themen des Lebens. iss Das Magazin will informieren, motivieren und Anregungen für ein gesundes und zufriedenes Leben geben. Seriöse Prozent der Sendungen W Medizin- und Gesundheitsberichterstattung, der das Publikum vertrauen kann, steht dabei im Vordergrund. Gesundheitstipps 12,5 % Hinweise i.S. Konsumentinnen und Konsumentenschutz 30,6 % thema Erwachsene der sendung datum 12+ in Tsd. Hinweise i.S. Schutz der Bürgerinnen- und Bürgerrechte 27,0 % rhaltung e

Laktose-Intoleranz; 19. 02. 11 417 Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement unt der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 111 Hot Yoga; Patienten-Verfügung ce

Leben lernen – wie die 17. 12. 11 367 i

Krebsschule Mut macht; v r

Heiß genießen – wie Teetrinken e die Immunkraft stärkt; Aufenthalt s in einem Gesundheitszentrum Regionales Service im Radio n Wenn Ärzte pfuschen; 15. 01. 11 360 e Wundermittel Bewegung – durch M min. / Woche Anteil am Sport vom Diabetes geheilt; Die landesstudio Service / Verkehr / Wetter Wortprogramm altersbedingte Makula-Degeneration rtrau

Burgenland 495 22,44 % ve Kärnten 680 23,75 % niederösterreich 634 28,32 % Bewusst gesund – Schwerpunkt Oberösterreich 449 17,93 % Zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, setzt der ORF Salzburg 492 20,22 % eine Woche lang den Schwerpunkt seiner Fernseh- und Steiermark 389 16,41 % Radioprogramme sowie der Berichterstattung in Teletext Tirol 541 24,22 % und Internet auf den Bereich Gesundheit. Vorarlberg 517 23,05 % Wien 607 31,88 % sChwerpunkt Zeitraum

Bewusst gesund: Unser Herz 27. 02 – 05. 03. 2008 Bewusst gesund: Bewegung – Rücken 20. – 26. 10. 2008 Bewusst gesund: Leicht gemacht 20. – 26. 04. 2009 Geisterfahrer/innen-meldungen Bewusst gesund – Vorsorge fürs Leben 05. – 12. 09 2009 nach Bundesländern Bewusst gesund in die Zukunft 10. – 16. 04 2010

Bewusst gesund – Mut zum Leben 13. – 19. 11. 2010 meldungen meldungen Veränderung Bewusst gesund – 30. 04. – 06. 05. 2011 Bundesland 2011 2010 in % Liebe ist die beste Medizin niederösterreich 107 120 – 10,8 Bewusst gesund – ein Leben lang 10. – 18. 10. 2011 Oberösterreich 45 72 – 37,5 Steiermark 80 71 + 12,7 Kärnten 26 42 – 38,1 Mit 147 gut beraten Tirol 39 39 ± 0 Unter der Nummer 147 können Kinder und Jugendliche Salzburg 28 24 + 16,7 kostenlose Hilfe aufsuchen und werden dabei von einem Wien 17 13 + 30,8 professionellen Team betreut. Zudem steht das Angebot im Internet mit durchschnittlich 334 Onlineberatungen Vorarlberg 16 12 + 33,3 im Monat rund um die Uhr zur Verfügung. Burgenland 8 9 – 11,1

379 389 Telefonberatungen und Onlineberatungen

T tElefon- Online- mOnat beratungen BEratungen rat auf 12 % Jänner 8.120 356 18 % Sexualität draht. Persönliche Probleme Februar 8.080 347 problem- März 7.854 365 7 % April 7.719 320 felder 2011. Allgemeine Anfragen Mai 7.523 367 Das Team von »Rat auf Draht« gibt Hilfe- Juni 7.453 276 stellungen in allen 6 % Juli 7.522 352 Bereichen, die Kinder Familie August 7.985 384 und Jugendliche 4 % beschäftigen. Bei Schule September 5.906 303 spezifischen Fragen Oktober 5.987 284 kann auf Wunsch der 3 % november 6.056 324 Erstkontakt mittels »Testanruf«

Konferenzschaltung rt

Dezember 6.546 325 e zu einer psychosozi- 42 % 3 % Kontakt- Gewalt

86.751 4.003 alen Einrichtung ge- r W

aufnahme / e 90.754 meinsam hergestellt allgemeine 2 % 3 % Gesundheit ll

Beratungen 2011 werden. Information Sucht e idu v ndi 26 I Individueller Wert vertrauen service unterhaltung Wissen VErantwortung 3. Dezember genau 150-mal. In der Jubi- der In 150-mal. genau 3.Dezember 6. März um 18.55 Uhr.18.55 um März 6. Thema. Thema. Titeln wie »Bohniversum«, »Weinviertler Der Der Do L f Karl Ploberger (zehnneueFolgen »Natur Leben mit dem Down-Syndrom war das das war Down-Syndrom dem mit Leben Liebe zu Garten und Natur. Start war der der war Start Natur. und Garten zu Liebe Gegensätze wiealt/jung, weiblich/männ- Gärten« oder »Äpfel für die kalte Jahres- kalte die »Äpfel für oder Gärten« Dürin- Roland Konkurrenz: 2011 bekam themati- zu arm/reich auch aber lich, und Väter erzählten läumsausgabe ger gab auf ORFeinsden »Wilden Gärt- Söhne überihreSöhne ganz besonderen Verbin- gab’s 2 per ORF von Sendung Die tag«. 2) ORF auf September 4. ab Garten« im unter Anregungen erste der ner«. Zeigte elf Sonntagen eine Service-Sitcom aus Service-Sitcom eine Sonntagen elf zeit«, gab der andere als »Orlando« in in »Orlando« als andere der gab zeit«, ist das überbrücken, zu ggf. und sieren seinem eigenen Garten an insgesamt insgesamt an Garten eigenen seinem dungen 2011 war jene vom 26. März: März: 26. vom jene war 2011 dungen Sen- erfolgreichsten der Eine dungen. Sams- am »Stöckl von Schwerpunkt der 1 2 eben mit mit eben a w k n- w (1) il S ten • yn d e Gärtner e d d rom em (2) • sie beraten Ansonsten Tipps. Seiten 160 Schulzeit«. die durch »Erfolgreich »147« und Uhr, anonym die um rund Was Kinder und Jugendliche rund um um Jugendlicherund und WasKinder 60 Seiten Internetwetter auf wetter.ORF. auf Internetwetter Seiten 60 Teletextwetter täglich und noch einmal einmal noch und täglich Teletextwetter Live- sind davon Großteil ein Tag, von »Rat auf Draht«, der Elternratgeber Elternratgeber der Draht«, auf »Rat von 20 Jahre Jahre 20 R wie ihre Kolleginnen und Kollegen unter unter Kollegen und Kolleginnen ihre wie Psycho- sowie Prochazka Elke und Lindl Buch erste das erschien 2011 März Im wurde im April 2011 20 Jahre alt. 14 alt. Jahre 20 2011 April im wurde Die Wetterredaktion des ORF-Radios ORF-Radios des Wetterredaktion Die Moderatoren/Moderatorinnen Die Einstiege. Dazu kommen rund 60 Seiten Seiten 60 rund kommen Dazu Einstiege. kostenlos aus ganz Österreich. Österreich. ganz aus kostenlos Meteorologen/Meteorologinnen betreuen pro Wetteransagen 100 rund gestalten therapeut Konrad Wirnschimmel auf Wirnschimmel Konrad therapeut nahezu rund um die Uhr sieben Tage sieben Uhr die um rund nahezu nose bis zum Europawetter. zum bis nose schlechte Noten und Prüfungsangst – und Noten schlechte dazu geben die Psychologinnen Susanne das Thema Schule bewegt – Mobbing, bewegt – Mobbing, Schule Thema das die Woche Radio, Internet und Teletext. Teletext. und Internet Woche Radio, die at – von der Bundesländerspezialprog der at – von 4 3 at au at f Draht R a 27 d io w etter (4) (3) • • -

Autobahnmeisterei Seewalchen. Seewalchen. Autobahnmeisterei »Rettung« wurde das ÖRK-Mödling aus- ÖRK-Mödling das wurde »Rettung« »Was schätzen Sie … ?« auf ORF III III ORF auf … ?« Sie »Was schätzen 2011 an Eva Süss (»Ö3verin des Jahres«), Jahres«), des (»Ö3verin Süss Eva an 2011 Ö zu zu Dachbo Vom wird kunst- und kulturhistorisches Hinter- Die »Verkehrsawards« Die gingen Ö3 von Gefrier- den um Temperaturen bei Nacht Ver- 36 Totenund sechs mit Busunfall Kommode, eines Ölgemälde und einer einer und Ölgemälde eines Kommode, punkt im Einsatz. Weitere Awrads gingen bietet die Möglichkeit, eigene Sammler eigene Möglichkeit, die bietet letzten auf der A21 stundenlang in der der in stundenlang A21 der auf letzten ungarischen Brosche erhoben. Mitma erhoben. Brosche ungarischen neapolitanischen einer Wert der u. a. einem bei waren Helfer Die gezeichnet. grundwissen vermittelt. In der ersten ersten der In vermittelt. grundwissen folgen verhindert hatte; in der Kategorie Kategorie der in hatte; verhindert folgen Sendung am 29. November wurde wurde November 29. am Sendung es leider die wenigsten … … wenigsten die leider es bringen Reichtum zu alle, können chen die einen Unfall mit möglichen Todes möglichen mit Unfall einen die nebenher wie lassen – und zu schätzen Dorotheums des Fachleuten von stücke an die Feuerwehr des Enntals und die die und Enntals des Feuerwehr die an 6 5 3 v M erin erin illionen? d es Jahres es d en (5) • (6) • - - -

Bild (1) © ORF / Günther Pichlkostner Bild (2) © ORF Bild (3) © ORF / Günther Pichlkostner Bild (4) © ORF / Hans Leitner Bild (5) © ORF / Gottfried Schmelzer Bild (6) © ORF / Hans Leitner rtung

Warum Qualität zählt Gerlinde Scheiber wo rant VE

Aus unseren Beratungszahlen ist erkennbar, dass die Menschen sehr viele arbeits- Rückmeldungen unserer n rechtliche Probleme haben, besonders bei den Übergängen von Bildung auf Beruf, Zuseherinnen und Zuseher e bei Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Pensionierung, Arbeitslosigkeit und Kün- zeigen, dass das Interesse an iss digung. Es ist in diesem Bereich in den letzten Jahren leider auch vieles komplexer Medizin und Gesundheit sehr W und komplizierter geworden und unser Angebot an Service in der Arbeiterkammer groß ist. Sie erwarten zu Recht, ist daher extrem angestiegen. Die Schwierigkeit ist, dass die Leute über ihre Rechte dass der ORF unabhängig und

am Arbeitsplatz nach wie vor wirklich schlecht informiert sind. Hier braucht es seriös über wichtige Themen rhaltung e die Unterstützung des ORF im Sinne des Bildungsauftrags um – besonders Jüngere und Trends aus diesem Bereich unt

und Erwerbstätige – zu erreichen und sie über ihre Rechte zu informieren, um ihre informiert und aufklärt. ce

Situation zu verbessern; abseits von Boulevardjournalismus und Skandalfällen. i v

Dabei müssen Betroffene auch selbst zu Wort kommen, auch wenn das im Fernsehen r e oft schwer umsetzbar ist, weil die Menschen Angst haben, erkannt zu werden. Das s

n

Radio bietet in diesem Bereich deutliche Vorteile. Es geht darum, das Bild von der e wirklichen Arbeitswelt zeitgemäß darzustellen; nicht nur die »Helden von morgen«,

sondern auch die »Helden der Arbeit« zu zeigen. • rtrau

Dr.in Karmen Riedl, Arbeitsrechts- und Rechtschutzexpertin Arbeiterkammer Wien, ve anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs 2011

im fokus 2012 im ORF

Junger Konsumenten/Konsumentinnen- Vom Wohncoach über den Skipistentest, Die Berichterstattung über Medizin schutz in Hörfunk und Internet 2012: einem neuen »Ermittler für knifflige Fälle« und Gesundheit hat sich in den letzten »help!« und help.ORF.at veröffentlichten bis zum Mikroversum reichen die neuen Jahren in diversen ORF-Service- Tests zu iPad, Siri und Co., überprüften, Rubriken, die »Konkret« – präsentiert sendungen sowohl quantitativ als was Videokameras im Handyformat so von Claudia Reiterer und Martina Rupp – auch qualitativ gesteigert. In allen können, warnten vor gefälschter Anti- den Zusehern und Zuseherinnen im Jahr Vorabendsendungen haben medi- viren-Software oder berichteten was 400- 2012 bietet. Zudem gibt es jeweils wochen- zinische Berichte einen wichtigen Euro-Notebooks taugen. In Zusammen- tags um 18.30 Uhr in ORF 2 Publikums- Platz erobert. Die Palette der Themen arbeit mit Expertinnen und Experten von sendungen auf Messeveranstaltungen erstreckt sich von der »harten« Schul- Arbeiterkammer, VKI, Stiftung Waren- sowie Tests und Berichte über den medizin über alternative Heilmetho- test, c’t usw. wurde damit sichergestellt, kleinen und großen Ärger. Einer der den bis hin zu aktuellen Wellness- dass Verbraucher/innen schon vor dem Schwerpunkte der TV-Konsumentinnen- trends. Darüber hinaus werden auch Kauf wissen konnten, was sie erwartet. und -Konsumentenschützerinnen: problematische Entwicklungen in Und Beratung im Schadensfall gab’s Elektromobilität. • der Medizin unter die Lupe genommen zusätzlich. • und hinterfragt. Beispiele dafür sind etwa die mangelhafte Patientensicher- heit in den Spitälern oder die zweifel- »Es geht darum, in großer Selbstverständ- haften Trends in der plastischen Chirurgie, wo es im Unterschied zu lichkeit und ebensolcher Lust am Zusammen- kommerziellen Medien unsere Auf- gabe ist, besonders verantwortungs-

/ Hans Leitner hänge-Erklären offensive und analytische F bewusst zu berichten und Orien- R O Berichterstattung anzubieten …« tierung zu bieten. Dass es der ORF- Gesundheitsredaktion gelingt, ein Martin Blumenau, FM4 anspruchsvoller und glaubwürdiger Ratgeber zu sein, wird uns nicht nur von unserem Publikum vermittelt, mehr dazu unter zukunft.orf.at sondern auch dadurch, dass wir in den letzten Jahren mit zahlreichen Journalisten- und Medienpreisen aus- otografin: Lisi Specht Bildr. o. © rt F gezeichnet wurden. Zuletzt im Jahr e 2011, wo ich selbst drei Preise von r W Martina Rupp von Barrierefrei Etappenplan medizinischen Fachgesellschaften e ll Bild M. o. © »Konkret« Barrierefreiheit im ORF entgegennehmen durfte. • e idu v ndi 28 I rtung wo rant VE n e iss unterhaltung W rhaltung e unt ce i v r e s n e David Schalko erhielt 2011 den Erich-Neuberg-Preis für seinen rtrau Zweiteiler »Aufschneider«, ve bei dem er Regie führte und – gemeinsam mit Josef Hader – das Drehbuch schrieb.

»Das Wichtigste in der Unterhaltung ist Unabhän- gigkeit. Denn gerade aus der Unterhaltung heraus sind in den letzten Jahren die politisch relevanten Formate entstanden. Hier zählt Mut, sich gegen die parteipolitischen Strukturen zu wenden, aber auch das Bewusstsein, was ein öffentlich-rechtlicher Sen- rt e der zu leisten hat.« r W e ll e David Schalko, Regisseur idu v ndi I rtung wo

FREIRÄUME + MUT = rant VE n e

INNOVATION + iss IDENTITÄT W rhaltung

Andreas Vana, Familie / Unterhaltung e unt ce i v r e s

gesetz n e Diese Formel ist seit zehn Jahren viel Zivilcourage erfordert, den einmal § 4. (1) Der Österreichische Rund-

die Basis für den Aufbau und die geschaffenen Freiraum permanent zu rtrau funk hat durch die Gesamtheit regelmäßige Weiterentwicklung verteidigen. Auf der Ergebnisseite dieser ve seiner gemäß § 3 verbreiteten der erfolgreichen Programm- »Formel« stehen dafür aber vor allem Programme für die Darbietung positive Werte: von Unterhaltung zu sorgen. Dachmarke »Donnerstag Nacht« in ORF eins. ▸ Der ORF bietet den intellektuellen und Nur Freiräume bieten jenen Spiel- kritischen Künstlerinnen und Künstlern raum für Kreativität, die zu neuen Pro- in Österreich eine Plattform und bindet Programmrichtlinien grammideen führt, die zum Teil weit somit eine wichtige kreative Szene an über gewohnte Programmmuster hinaus- den Sender. Bei der Darbietung von Unter- gehen – bis zu gänzlich neuen TV-For- haltung sind nicht nur die unter- maten und Erzählweisen wie zum Beispiel ▸ Die »Donnerstag Nacht« als programm- schiedlichen Ansprüche des der »Sendung ohne Namen«. Nur Frei- liche Innovationsfläche garantiert Publikums und dessen Wünsche räume schaffen lustvolle Arbeitsbedin- solcherart die regelmäßige Entwicklung nach Entspannung und Anregung gungen für jene klugen und kreativen neuer Unterhaltungsformate vor allem zu berücksichtigen. Die Menschen- würde, Persönlichkeitsrechte Köpfe in Österreich, die sich in ihrem für eine anspruchsvolle junge Zielgruppe und die Privatsphäre des Indivi- Denken grundsätzlich nicht auf zu enge in ORF eins. duums sind auch im Bereich Regeln einlassen würden und die nur der Unterhaltung besonders zu dann bereit und fähig sind, ihr kreatives ▸ Gerade Satire-Formate, die in zum Teil achten. Vor allem für die pro- Potenzial zu entfalten, wenn es ihnen zu- sehr kritischer Form aktuelle politische, grammgestaltenden Mitarbei- gestanden wird, auch bisher gewohnte gesellschaftliche und mediale Themen ter/innen von Unterhaltungssen- Grenzen sprengen zu dürfen. behandeln, tragen wesentlich zur Stär- dungen gilt es, immer wieder kung des Demokratiebewusstseins in neue, dem Lebens- und Zeit- Freiräume erfordern gerade deshalb Österreich bei und schärfen das Interesse gefühl des Publikums entspre- aber auch Mut! Einerseits sowohl von an politischer Berichterstattung der chende, attraktive Sendungen den Kreativen selbst, weil sie in der jungen Zielgruppe generell. zu entwickeln. Programmentwicklung sicheres Terrain verlassen und Neues, Ungewohntes und ▸ Die Bereitschaft, in der gleichen Weise für viele anfangs vielleicht auch Irritier- auch Kritik am eigenen Medium zuzu- endes ausprobieren. Die Gefahr des mög- lassen, zählt im ORF – vor allem auch Leitbild lichen Scheiterns ist dabei ein ständiger im Vergleich zu allen anderen Medien Begleiter, aber zugleich auch untrennbar in Österreich – zur gelebten Realität und Unterhaltung ist wesentlicher mit der Chance auf einen möglichen sorgt damit für hohe Glaubwürdigkeit Bestandteil des öffentlich-recht- Erfolg verbunden. Mut wird aber anderer- und Authentizität des ORF-Programm- lichen Auftrags. Der ORF bietet seits auch von den Programmverantwort- angebots. die besten internationalen und lichen im ORF gefordert – von den einzel- österreichischen Programme nen Redaktionen bis hin zur Geschäfts- Insgesamt trägt dadurch die »Don- und ist sich bei der Themenwahl führung – weil sie allesamt sehr viel »zu- nerstag Nacht« einen wesentlichen Teil und Programmgestaltung der besonderen Verantwortung ins- lassen« müssen, da das Überschreiten zur Stärkung des öffentlich-rechtlichen

von gewohnten Grenzen immer auch zu Profils des ORF bei und prägt außerdem rt / Hubert Mican

besondere für die österreichische e F

R einer starken Polarisierung, zu mehr Kri- die Identität des Senders als Heimat für

O Identität und Kultur, Gleich- r W

berechtigung, Minderheiten, tik und auch zu mehr Selbstkritik führt, die österreichische Kreativszene in einem e ll Bild © Kinder und Jugendliche bewusst. und weil es oft sehr anstrengend ist und wesentlichen Maße mit. • e idu v ndi 30 I rtung verantwortliche Redakteurin dieser Produktion, war das aber wo weder der einzige und schon gar nicht der wichtigste Grund, weshalb man als Zuschauer von diesem Film so gepackt rant Spannendes wurde. »Für den Erfolg des Films war vor allem wichtig, dass VE

n die Zuseher/innen nah an der Familie, an ihren Ängsten, e Hoffnungen und Enttäuschungen waren. Eine gute Geschichte iss Programm – und Figuren, mit denen ich mitbangen, mitleiden und mit- W hoffen kann, das sind meiner Meinung nach die zentralen ein Fall für Bedingungen. Wenn mir die Figuren egal sind, kann keine Spannung aufkommen.« rhaltung e Wir können diese Einschätzung leicht dadurch überprüfen,

unt den ORF indem wir in einem Gedankenexperiment alle psychologischen

ce Bernhard Natschläger, Film & Serien i Figurenzeichnungen aus einer Krimihandlung eliminieren v r und durch abstrakte Platzhalter ersetzen. Man würde einen e s Kriminalfilm sozusagen auf seine einschlägigen Kennzeichen n

e reduzieren, seinen Schauwert, das abgebildete Milieu, in dem das Verbrechen stattfindet, und die mehr oder weniger kom-

rtrau plexe Rätselstruktur des Ermittlungsgangs. Was dann übrig ve bliebe, wäre nichts als der bloße Fall und der ist – Sie haben es erraten: todlangweilig.

Warum ist das so? Vor allem deswegen, weil bei genauerer Betrachtung speziell der Krimi trotz seiner riesigen Anzie- Der ORF macht spannendes Programm. Ziemlich hungskraft und seinen Tausenden von Filmen und Episoden lange schon. Und auch viel. Nur eine aktuelle im Kern ein Genre mit sehr beschränkter Variationsbreite ist. Auswahl: Zehn Staffeln »Soko Kitzbühel« wurden Das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber tatsächlich ausgestrahlt, sieben Staffeln »Soko Donau«, vier so. Ob ein Mord nun im Segelclub, im Rahmen einer Vernis- Staffeln »Schnell ermittelt«, gerade erst wurde das sage oder Botoxparty stattfindet, ändert vielleicht im Detail Jubiläum anlässlich von vierzig Jahren »Tatort« etwas, aber strukturell (!) so gut wie nichts am Ablauf der Ge- begangen, daneben erfreuen immer wieder ein- schichte – außer dass der Seglerfall wahrscheinlich mehr an zelne Filme aus dem Kriminalgenre das Publikum. der frischen Luft geklärt wird als der Mord auf der Vernissage. Wie es aussieht, gibt es ein erklärtes Bedürfnis Der »Fall an sich« ist nicht spannend, weil so gut wie jede/r des Publikums nach Spannung. Nur: Was ist das Zuseher/in die wenigen verfügbaren Elemente schon in allen überhaupt – Spannung? Wie kommt sie in die erdenklichen Kombinationen gesehen hat. »Der Fall« ist des- Geschichten? Und welche Geschichten sind dafür halb nicht hauptverantwortlich für einen spannenden Film, prädestiniert? weil es im Grunde seit der Akte Kain & Abel nicht mehr als

Der Fall und die Figur Zurück zum Start, zum Krimi. Buchstäblich Hunderte Episoden und Filme sind klare Indizien dafür, dass dieses Genre auf einen enormen Bedarf trifft. Der seriell erzählte Krimi bedient diesen Anspruch mit großer Professionalität. Woche für Woche begleiten wir Ermittler/innen an die verschiedensten »2011 war einer der erfolgreichsten Tatorte, tauchen in ungewohnte Milieus und Biotope ein und Filme überhaupt ›Das Wunder verfolgen, auf welche Weise mehr oder weniger verzwickte Fälle gelöst werden. Spannung wird – aus diesem Blickwinkel von Kärnten‹ – ›Man wusste dank betrachtet – durch Schauwerte, interessante gesellschaftliche Nischen sowie die intelligente Rätselstruktur der Fallauflö- des Titels, dass es gut ausgehen sung generiert. würde, man sah über weite Stre-

Diese Charakterisierung trifft in hohem Maß auf den cken Schauspieler/innen mit ein- Serienkrimi zu, aber nicht nur. Ein Beispiel aus dem nichtse- geschränkter Mimik, weil Masken riellen Bereich: Der Zweiteiler »Vermisst – Alexandra Walch, 17« kann einen Teil seines Erfolgs sicher darauf zurückführen, tragend in einem engen, klaustro- dass es sich um einen klassischen Whodunnit mit den zuvor beschriebenen Zutaten handelte. Alexandra kehrt nach einer phobischen OP, und doch konnte

rt Party nicht nach Hause zurück, die Polizei nimmt die Ermitt-

e man sich der Spannung nicht lungen auf, ein Verdächtiger nach dem anderen gerät ins r W e Visier der Beamten, bis am Schluss der Geschichte die traurige entziehen.‹ « ll

e Wahrheit ans Licht kommt. Aus der Sicht von Sabine Weber, idu v ndi I 31 eine knappe Handvoll verschiedene Gründe für einen Mord rtung gibt: Gier, Hass, Angst, Eifersucht. Diese vier sind es, alle wussten sie, dass … wo anderen sind direkt davon ableitbar. Welche Motive das aber rant im Speziellen sind, wie sie sich Ausdruck verschaffen und … die Österreicherinnen und Österreicher 2011 so viel Zeit wie noch nie zuvor vor den Fernsehgeräten verbracht haben? Im Schnitt sahen die über 12-Jährigen im Vorjahr pro Tag 167 Minuten fern, das ist die höchste VE wie sie im Austausch mit anderen Personen funktionieren, n

in Österreich bisher gemessene TV-Nutzungszeit. 1991 war es mit e führt uns als Zuseher/innen ganz rasch von der Oberfläche durchschnittlich 127 Minuten um mehr als eine halbe Stunde weniger. der Fallgeschichten tief ins Innere der Figuren. Und hier wird iss W es plötzlich wieder sehr, sehr spannend. Denn kaum etwas … die TV-Nutzung in Österreich nach wie vor steigt? 2011 erreichte ist vielfältiger und widersprüchlicher als die menschliche das Medium Fernsehen täglich 4,5 Mio. Personen ab 12 Jahren und damit um knapp 100.000 pro Tag mehr als im Jahr davor. Psyche.

… der vom ORF produzierte »Tatort: Vergeltung« mit Harald Krassnitzer rhaltung e Das Ziel und der Zuseher und Adele Neuhauser 2011 der meistgenutzte TV- bzw. Spielfilm in

Österreich war? Die Ausstrahlung am 6. März in ORF 2 erzielte eine unt David Mamet, der amerikanische Filmemacher, Drehbuch- durchschnittliche Reichweite von 984.000 Seherinnen und Sehern. ce autor und Theaterregisseur, übrigens ein großer Freund i v prägnanter Formulierungen, hat in einem Essay eine mög- r e liche Erklärung formuliert, was andere Menschen für uns s

n

so spannend macht: »Gegen unsere Interessen werden wir e immer die Seite wählen, die ihre Sache besonders dramatisch

darzustellen weiß.« Als Publikum mögen wir lebenspralle rtrau

Figuren ausnahmslos lieber als die Fälle, in die sie verstrickt ve werden, Moritz Eisner und Bibi Fellner immer mehr als den aktuellen »Tatort«-Mordfall, Angelika Schnell und ihr kom- pliziertes Verhältnis zum Ex und zu den Kollegen jedenfalls unsichtbar im Raum stehen und beantwortet werden: Wer mehr als die bloßen Ermittlungen. Die Fälle sind mit ein wenig will was von wem? Was geschieht, wenn er oder sie es nicht Distanz betrachtet sehr ähnlich – wenn es aber gut geht und bekommt? Und, ganz wesentlich: Warum jetzt? Wenn man sorgfältig erzählt wird, sind die Figuren in ihnen absolut darauf keine überzeugenden Antworten findet, hat man als unverwechselbar und einzigartig. Filmerzähler ganz rasch ein Problem mit dem Boss. Mit dem Publikum. In der Entwicklung einer für 2012 geplanten neuen Serie (Arbeitstitel »Cop Stories«) rund um die Beamten einer Wiener Spannung jenseits der Genres Polizeiinspektion wird unter anderem aus diesem Grund Aufmerksame Filmschauer könnten an diesem Punkt einhaken: besonders darauf geachtet, die Ambivalenz aller Figuren so »Moment! Alles schön und gut. Aber das betrifft ja wohl nicht intensiv und so lebendig wie nur möglich zu gestalten. Und nur Krimis!« – Und sie hätten völlig recht damit. Spannung ist zwar sowohl innerhalb der Wache als auch außerhalb. Keine nichts, was der Crime-Sektor für sich allein gepachtet hätte. Sorge, auch im neuen Format haben die Cops Fälle zu lösen Gerade 2011 war einer der erfolgreichsten Filme überhaupt und Ermittlungen anzustellen. Das ist schließlich ihr Beruf. aus einem ganz anderen Genre, wenngleich auch wieder von Faszinierender, unterhaltsamer und spannender ist allerdings einem bereits erwähnten Regisseur: »Das Wunder von Kärn- der psychologische und gesellschaftliche Rahmen, in dem ten« – »Man wusste dank des Titels, dass es gut ausgehen diese Ermittlungen stattfinden. In einem Stadtviertel, in dem würde, man sah über weite Strecken Schauspieler/innen mit es immer wieder zu Reibereien zwischen den Bevölkerungs- eingeschränkter Mimik, weil Masken tragend in einem engen, gruppen kommt, in einer Polizeiwache, deren Mitarbeite- klaustrophobischen OP, und doch konnte man sich der Span- r/innen Menschen aus Fleisch, Blut, schlechten Gewohnheiten nung nicht entziehen. Abgesehen von der hervorragenden und besten Absichten sind. Mit Schicksalen, die niemanden Regie, der Kamera, dem Schnitt, der Musik, war diese Span- kalt lassen, und Aufgaben, denen sie gerade noch gewachsen nung einem wunderbaren Buch zu verdanken und der Leistung sind. des Schauspielerensembles. Ein universelles Thema – ein Kind in Lebensgefahr –, und ein paar einsame, auf sich gestellte Vielleicht ist ein Grund, weswegen uns lebensnahe Menschen, die schnell handeln und entscheiden müssen« Figuren so berühren, so zu beschreiben: »Jede Szene endet (Sabine Weber, Redakteurin). Hier verbinden sich respektvolle so, dass der Held am Erreichen seines Ziels behindert wird, Menschendarstellung, sorgfältiges Erzählen und ein großes sodass er gezwungen ist, in der nächsten Szene nach einer Thema zu dem, was der ORF am liebsten macht: spannendes Lösung zu suchen. Das Publikum wird ihm folgen und sich Programm. • fragen, wie es ihm in der nächsten Szene geht, denn der Film ist im Wesentlichen eine Vorwärtsbewegung in Szenen«, sagt David Mamet. Wenn ein Film wirklich spannend ist, sitzen wir davor und fragen uns in jedem Moment, nach jeder Szene: Wie geht’s weiter? Was passiert jetzt? Was unternimmt »mei- ne« Figur als nächstes? Deshalb hält auch kein Film auch nur 1) »Vermisst – Alexandra Walch, 17« (2011): mit Ann-Kathrin Kramer, Richy eine unnötige Szene aus. Denn sobald das Band zwischen der Müller, Hary Prinz, Erwin Steinhauer, Emilia Schüle; Drehbuch: rt e inneren Spannung einer Filmfigur und dem Zuseher einmal Agnes Pluch, Andreas Prochaska; Regie: Andreas Prochaska

2) »Das Wunder von Kärnten« (2011): mit Ken Duken, Julia Koschitz, Juergen r W durchtrennt ist, ist es auch schon vorbei. In jeder Szene Maurer, Sara Wogatai, Gerti Drassl, Gerhard Liebmann; Buch: Christoph e ll müssen in der Wahrnehmung des Zusehers ein paar Fragen Silber, Thorsten Wettcke; Regie: Andreas Prochaska e idu v ndi 32 I rtung (»William und Kate«) wurde ebenso mit wo einer Filmprogrammierung garniert wie die von Fürst Albert von Monaco und rant Wie ein Licht in Charlene Wittstock (»Über den Dächern VE

n von Nizza«). e iss der Nacht Zum ORF-Themenschwerpunkt W Andrea Bogad-Radatz, Film und Serien »9/11 – 10 Jahre danach« steuerte die Film- und Serienabteilung die beiden mitreißenden Hollywoodproduktionen rhaltung »Flug 93« und »Die Liebe in mir« bei. e unt Auch andere zeitgeschichtliche The- ce i men, fiktional umgesetzt, wurden 2011 v r im ORF-Programm gezeigt: Der Absturz e s Ziel der Film- und Serienabtei- letzte König von Schottland«, »Frost / der »Hindenburg« im gleichnamigen n e lung ist es, unsere Zuseher/innen Nixon«, »Die Reise des jungen Che«, Zweiteiler, die Versenkung der »Laconia«, zum einen zu unterhalten und »La vie en rose«, »Elizabeth – Das die Biografie von »John Rabe – Der gute

rtrau zum anderen über das reine Ver- goldene Königreich« und »There Will Be Deutsche von Nangking«, der Tausenden ve gnügen am Film- und Serienkon- Blood« genannt. Erfreulich war zudem Chinesen am Vorabend des Zweiten sum Denkanstöße zum eigenen festzustellen, dass gerade junge Zusehe- Weltkriegs das Leben rettete, sowie die Leben, zur Lebenssituation und r/innen sich mit politisch relevanten Geschichte von Schwester Pascalina, zum gemeinsam Miteinander zu Themen im Film auseinandersetzen. »Gottes mächtige Dienerin«, der Haus- liefern. So konnte die deutsche Adaption von hälterin von Papst Pius XI. Morton Rhues Roman »Die Welle« 28 % Hierbei ist es wichtig, dass die an- Marktanteil in der Zielgruppe 12 – 29 Als Beispiele für sozial-gesellschafts- gebotenen Filme und Serien niveauvoll erreichen. politische Fragen, die in Fernsehfilmen und qualitativ hochwertig unterhalten behandelt wurden, seien zwei erfolgrei- und die Unterhaltung nie auf Kosten der Insgesamt wurden 2011 Filme aus che Produktionen als Beispiele genannt: Menschenwürde und der gemeinsamen 24 Ländern der Erde gezeigt. Sie spie- In »Am Kreuzweg« wurde Publikums- Wertevorstellung gehen darf. Dass dies geln die Filmvielfalt im ORF wider. liebling Harald Krassnitzer mit den Fol- in der Film- und Serienabteilung immer ARG / AUS / AUT / BEL / CAN / CHE / gen des Zölibats konfrontiert, während wieder gelingt, zeigen nicht nur die CHN / DEU / DNK / ESP / FIN / FRA / Austro-Superstar Christiane Hörbiger hervorragenden Marktanteile, sondern GBR / HKG / ITA / JPN / MEX / NLD / in »Wie ein Licht in der Nacht« sich mit auch die international relevanten Aus- NOR / NZL / ROM / SWE / TWN / USA den Themen »Pensionsschock« und »Al- zeichnungen, die beispielsweise die koholsucht« auseinandersetzen musste. vom ORF gezeigten Serien auch 2011 In Zusammenarbeit mit der Kultur- wieder erhalten haben. So wurden die abteilung hat die Film- und Serienabtei- Ist die ORF-Film- und -Serienabtei- Serien »Desparate Housewives«, »Dr. lung im Sommer 2011 eine die »dok.film« lung bei aktuellen Anlässen immer House«, »Glee«, »The Big Bang Theory«, -Reihe »Strände der Sixties« ergänzende wieder gefordert, schnell passende Pro- »Nurse Jackie« und »Grey’s Anatomy« Filmreihe ins Programm genommen. duktionen zuzukaufen und zu program- neben vielen weiteren ORF-eins-Serien Neben »Der Swimmingpool«, »Tag der mieren, gab es 2011 auch einen Anlass, mit Emmys und Golden Globes prämiert. Entscheidung«, »Das süße Leben« und aus Pietätsgründen auf Produktionen »Easy Rider« kam der »Orfeu Negro« zu verzichten bzw. sie kurzfristig zu Zusätzlich zu unzähligen Oscar- erstmals im Director’s Cut, mit bisher ersetzen. So wurde nach der Atomkata- gekrönten Spielfilmen, die im ORF-Pro- unveröffentlichten Szenen, zum Einsatz. strophe von Fukushima das Programm gramm 2011 ausgestrahlt wurden, sorgte auf etwaige Szenen, die die Gefühle der die Film- und Serienabteilung auch da- Auch bei traurigen Anlässen rea- Zuseher/innen verletzen bzw. verstören für, dass bei der Oscar-Verleihung 2011 giert die Film- und Serienredaktion könnten, gescannt. Als Folge davon prämierte Spielfilme zukünftig im ORF schnell und ändert »in memoriam« das wurden so einige Episoden der äußerst zu sehen sein werden. So haben wir Programm. So wurden in Sonderpro- beliebten Kultserie »Die Simpsons« aus uns, neben weiteren Oscar-Preisträgern, grammierungen unter anderem die dem Programm genommen und durch unter anderem die Lizenzrechte von Publikumslieblinge Peter Alexander, unverfängliche Episoden ersetzt. »King’s Speech«, »Black Swan«, »The Loriot und Johannes Heesters geehrt. Social Network« und »Inception« gesi- Für Peter Falk wurde eine »Columbo«- Im Jahr 2011 hat die Film- und Serien- chert. Kultnacht ins Programm gehoben, die abteilung insgesamt 82 sogenannte Hör- großen Zuspruch bei den vielen Fans filme, Filme mit Audiodeskription für

rt Neben Blockbustern aus Hollywood des legendären Ermittlers fand. Blinde und Sehbehinderte gesendet, und e fanden 2011 auch etliche Perlen aus dem arbeitet stets daran, dass in Zukunft r W e Arthouse-Sektor ihren Weg ins ORF-Pro- Die Berichterstattung zur Hochzeit noch mehr Produktionen mit diesem ll e gramm. Exemplarisch seien hier »Der von Prinz Willam und Kate Middleton Service versehen gesendet werden. • idu v ndi I 33 Bild (1) © ORF / Universal Bild (2) © ORF / Sevenone Bild (3) © ORF / Telepool Bild (4) © ORF / TELE München / Ken Regan 1 3 2 34 4

Individueller Wert vertrauen service unterhaltung Wissen VErantwortung rtung Zu diesen Qualitäten gehören in erster Linie eine nicht nur wo von Parteipolitik, sondern auch von wirtschaftlichen Inter- essen unabhängige Berichterstattung, wie sie in den letzten rant VOM NUTZEN Jahren dank des Muts und des Engagements vieler Mitarbeite- VE

n r/innen immer wieder realisiert wurde. e iss DER SELBST- Dazu gehören aber auch Formen der Fernsehunterhal- W tung, in denen diese Unabhängigkeit Programme ermöglicht, IRONIE die frei von Interventionen Kritik üben, Dinge beim Namen nennen und somit einen Beitrag zur demokratiepolitischen rhaltung Hygiene leisten können.

e Florian Scheuba, »Staatskünstler« unt Auch diese Notwendigkeit wird erfreulicherweise von den ce i Verantwortlichen als solche erkannt, und das hat zu Satire- v r Die kurz vor Jahresende durch parteipolitisch moti- Sendungen geführt, deren Schärfe, Anspruch und Bereit- e s vierte Postenbesetzungswünsche ausgelöste Diskus- schaft, sich auch mit den Mächtigen im Land anzulegen, n e sion über die Unabhängigkeit des ORF hat in ihrer allgemeine Anerkennung gefunden haben. Heftigkeit und Breitenwirkung viele überrascht.

rtrau Die Einschätzung, dass es sich dabei nur um eine Von besonderer Bedeutung ist es, in diesem Zusammen- ve Insider-Debatte für Medien- und Politik-Experten hang Selbstironie zuzulassen. Eine Eigenschaft, deren Vor- handle, hat sich als falsch erwiesen. handensein gerade hierzulande nicht selbstverständlich ist. Umso wichtiger ist es hier, ein positives Beispiel abzugeben, Für Position und Relevanz des ORF ist das eine ausgespro- zumal es sich dabei im Vergleich mit der heimischen Medien- chen erfreuliche Erkenntnis, zeigt sie doch, dass vielen Öster- landschaft um ein Alleinstellungsmerkmal handeln dürfte. reicherinnen und Österreichern die Zukunft des Senders alles Ein uns allen gehörender Rundfunk mit Kultur- und Bildungs- andere als egal ist. Diesen Rückhalt braucht ein öffentlich-recht- auftrag ist dazu verpflichtet, sich auch selbst immer wieder licher Betrieb, dessen Hauptanliegen, in täglicher Konkurrenz zu hinterfragen. Wenn diese Aufgabe von Kabarettisten über- zu deutschen Anbietern, das Bewahren und Zur-Entfaltung- nommen wird und wie im Falle von »Wir Staatskünstler« auch Bringen österreichischer Identität sein muss. Die Bewältigung noch zu nachtschlafender Stunde den höchsten Marktanteil dieser Aufgabe ist nur dann möglich, wenn der ORF seine des Tages für ORF eins einfährt, dann kann man getrost von Daseinsberechtigung immer wieder aufs Neue unter Beweis Synergie sprechen. Ob das, wie manche Kritiker meinen, nur stellt, indem er seine Kernkompetenzen und speziellen Qua- ein Feigenblatt ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall steht man litäten forciert und im Bewusstsein der Bürger verankert. mit einem Feigenblatt um vieles besser da als ganz nackt. •

Niavarani & Gernot »Zwei Musterknaben« (8. und 15. Septem- ber) und Alfred Dorfer »bisjetzt« (22. September). Letzteres ist Wutbürger brutal eine Zusammenstellung bekannter Nummern mit den Herren normal »Gunkl« Paal, Hermann und Scherpe als Begleitcombo. Mehr von Dorfer sendete der ORF in »Dorfers Donnerstalk – Jahres- bilanz« im Dezember: Alfred Dorfer blickte in dieser Spezial- folge satirisch zurück auf die politischen Ereignisse des Jahres und förderte mit dem »Who’s who« der Kabarettszene Ob spontan, geprobt, gefilmt oder dargestellt: so manches versteckte Highlight an Politiker-Sagern und Der ORF bietet Österreichs Kabarettistinnen und -Versprechern zutage. So begrüßte er u. a. den griechischen Kabarettisten vielfältige Auftrittsmöglichkeiten. Botschafter (Thomas Stipsits), der in Finanz- und Ausländer- Einer der Höhepunkte im Jahresverlauf: das problematiken gute Tipps parat hatte. Ein von den Finanzbe- Sommerkabarett. ratern geschädigter Obdachloser (Lukas Resetarits) schilderte, wie er den Alltag auf der Straße mit kleinen Tricks recht Bereits zum elften Mal präsentierte der ORF im Sommer gut meistert. Und der selbst ernannte »Wutbürger« Roland die besten Programme heimischer Kabarettisten und Kaba- Düringer zeigte Wut (mit Tausenden Webklicks als Folge) und rettistinnen. Im Rahmen der »Donnerstag Sommernacht« kuriose Ideen. Florian Scheuba fachsimpelte mit Dorfer über sorgten ab 14. Juli, jeweils um ca. 22.45 Uhr in ORF eins, aktuelle Ereignisse, und »Gunkl« Günther Paal feuilletonierte österreichische Kabarettisten an insgesamt zehn Abenden über die Herabstufung des Wortes »Demokratie« durch die für beste Unterhaltung. Josef Hader »Hader spielt Hader« (14. Rating-Agenturen. Mit Chefanalytiker Herbert Prohaska und 28. Juli), Weinzettl & Rudle »Brutal normal« (4. August), wurde ein Länderspiel-Fazit gezogen und 100 Jahre Wiener

rt »Männerhort« mit Klaus Eckel, Pepi Hopf, Olivier Lendl und Austria gefeiert. Weitere Beiträge kamen von Andreas Vitásek e Thomas Stipsits (11. August), Klaus Eckel »Alles bestens, aber und maschek. Zur Abrundung der Dorfer-Highlights stand r W e … « (18. August), Nadja Maleh »Radio-Aktiv« (25. August), An- schließlich der ORF-Kinofilm »Freispiel« auf dem Programm ll e dreas Vitásek »39,2 Grad – ein Fiebermonolog« (1. September), von ORF eins. • idu v ndi I 35 rtung Daten wo rant VE

Liebesg’schichten – n Ausgezeichnetes ohne Werbeunterbrechung e Erfolgszahlen

Ob Sitcom, Krimi oder Comedy – im ORF war auch 2011 eine Vielzahl an Serien ohne iss Werbeunterbrechung zu sehen. Eine Großzahl davon ist mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden. 651 W Kandidaten name der serie Jahr emmy Jahr gOlden Globe

The Closer 2010 1 x gewonnen 2007 1 x gewonnen 142 32 rhaltung

Folgen Trauungen e CSI: Miami 2003, 2007 2 x gewonnen — —

CSI: Den Tätern auf der Spur 2002 – 2010 6 x gewonnen — — und ein Millionenpublikum. In 14 Jahren »Liebes- unt Desperate Housewives 2005 – 2008 7 x gewonnen 2005 – 2006 3 x gewonnen g’schichten und Heiratssachen« haben 651 Menschen ce

in bisher 142 Folgen der Sendung das große Liebes- i

Dexter 2007, 2010 4 x gewonnen 2010 2 x gewonnen v glück gesucht, viele haben es gefunden und 32 Paare r

Dr. House 2005 – 2011 5 x gewonnen 2006, 2007 2 x gewonnen traten vor den Traualtar. e s

Glee 2010, 2011 6 x gewonnen 2010 – 2011 4 x gewonnen

Mit einem Spitzenwert von 1,051 Mio. Zuschauerinnen n Grey’s Anatomy 2006 – 2011 4 x gewonnen 2006, 2007 2 x gewonnen und Zuschauern gingen Elizabeth T. Spiras »Liebes- e Monk 2003 – 2010 8 x gewonnen 2003 1 x gewonnen g’schichten und Heiratssachen« am Montag, dem 10. Oktober 2011, um 20.15 Uhr in ORF 2 ins große

The Big Bang Theory 2010, 2011 2 x gewonnen 2011 1 x gewonnen rtrau Finale der 15. Staffel. Im Durchschnitt waren 1,006

nurse Jackie 2010 1 x gewonnen — — Mio. dabei (34 % nationaler Marktanteil), als die TV- ve Californication 2008, 2009 2 x gewonnen 2008 1 x gewonnen Kupplerin in der Abschlussfolge über die »Liebes«- (for episodes) Erfolge ihrer Kandidaten berichtete. Im Schnitt kommen die zwölf aktuellen Ausgaben auf 921.000 The Big C — — 2011 1 x gewonnen Zuseher/innen (36 % nationaler Marktanteil), die meist- How I Met Your Mother 2006 – 2009 5 x gewonnen — — gesehene Sendung stand am 8. August in ORF 2 auf (for episodes) dem Programm (durchschnittlich 1,033 Mio. Zusehe- r/innen, 38 % nationaler Marktanteil). The Simpsons 1990, 1991, 26 x gewonnen — — 6 x 1992, 1993, 1995, 2 x 1997, 3 x 1998, Insgesamt 4,011 Mio. TV-Zuseherinnen und -Zuseher 2000, 2 x 2001, 2 x 2003, 2004, 2 x 2006, verfolgten zumindest kurz eine »Liebesg’schichte« 2008, 2 x 2010 der 15. Staffel (inklusive der zweiteiligen Jubiläums- sendung »Liebesg’schichten und Heiratssachen – Der letzte Bulle 2011 1 x Bayerischer Filmpreis Die ersten 15 Jahre«) – das entspricht 56 % der öster- reichischen TV-Bevölkerung ab 12 Jahren (weitester Seherkreis). Am beliebtesten ist die Kultsendung bei den Österreicherinnen: 62 % des Publikums waren Frauen. Primetime-Ausstrahlungen Vom ORF geförderte Kinofilme im Hauptabend: von Hanekes »Das weiße Band« bis zum »Plastic Planet« über die Folgen der Verschmutzung unseres Planeten.

titel Sender Datum / Urzeit Zuseher/innen Klassische Unterhaltung im Radio Das weiße Band ORF 2 03. 10. 11 / 20.15 727.000 Plastic Planet ORF eins 05. 10. 11 / 20.15 547.000 56 Mount St. Elias ORF eins 14. 12. 11 / 20.15 298.000 Die Opernredaktion brachte Der Fall des Lemming ORF eins 22. 12. 11 / 20.15 515.000 56 Opernübertragungen, darunter 6 Vielfältige Unterhaltung in ORF eins Live-Übertragungen und 39,5 % 13,2 % 52,6 % 2,6 % Sitcom Kinospielfilm Komödie / Zeitkritik 2 Satire Aufzeichnungen aus der Wiener Staatsoper. (u. a. die Premiere von Donizettis »Anna Bolena« mit Anna Netrebko und Elina Garanca, sowie die Janacek- Premieren »Katja Kabanova« und »Aus einem Toten- haus« unter der Leitung von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst). Alle Staatsopernübertragungen wurden auch von der EBU übernommen. 11 Opern gab es aus der Metropolitan Opera New York. 2 44,7 % historische Aufnahmen aus dem Archiv der 47,4 % Spannung / Metropolitan Opera New York. TV-Serie Action rt 5 18 15 17 20 1 4 e Kinospielfilme TV-Serien Sitcoms Spannung / Action Komödie / Satire Zeitkritik Außerdem standen vier Opernübertragungen r W e Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement mit dem RSO-Wien auf dem Programm ll

der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 38 (u. a. aus dem Theater an der Wien). e idu v ndi 36 I rtung wo fakten rant VE n e iss W liver Roth O ilm / F rhaltung R e O / D F unt R

1 3 5 O ce i v r e s n e rtrau ve / Carmen Sauerbrei Bild (6) © F / ZD

2 4 6 F R O

Clinton & Obama Richtig: B Rekord zum Abschied / Hans Leitner Bild (5) © F R O Stars von Brooke Shields über Janet Am 31. Oktober stellte Armin Assinger Mit wehmütigen Rückblicken, einer Jackson bis hin zu Bill Clinton unter- zum 17. Mal die Millionenfrage – und bis spektakulären Außenwette in Österreich stützten am 21. Mai Europas größten zu 1.068.000 Zuschauer/innen (höchster und Reichweitenrekord verabschiedete HIV-Charity-Event, den Life Ball in Schnitt seit 2008!) waren in ORF 2 dabei. sich Thomas Gottschalk am 3. Dezember Wien. ORF eins übertrug und 1,586 Mio. Kandidat Christian Schuster ließ aber von »Wetten, dass ..?« und den ORF- sahen zu. Der Kampf gegen Aids war die Frage ( »Wer schrieb das berühmte Zuseherinnen und -Zusehern: Bis zu auch sonst Thema im ORF: Am 10. März Kindergebet ›Müde bin ich, geh’ zur Ruh‹? 1,221 Mio. waren bis 23.30 Uhr via ORF / Milenko Badzic Bild (4) © F

»Im Gespräch« auf Ö1 war aus Anlass A: Bettina von Arnim, B: Luise Hensel, 2 live dabei, ebenso die Studiogäste Iris R O des 100. Internationalen Frauentags in C: Natalie von Herder, D: Emerenz Berben, Dirk Nowitzki, Karl Lagerfeld, Nairobi etwa Auma Obama, die Schwester Meier«) aus und nahm sichere 300.000 Meat Loaf und Lenny Kravitz. Die des US-Präsidenten. Sie leitet »Sport for Euro. Insgesamt gab’s 2011 36 »Millionen- letzten Worte Gottschalks waren un- Social Change« in Kenia, das Jugendli- shows«, darunter drei Spendenrunden spektakulär: »Gute Nacht, es war eine chen eine Zukunft ermöglichen soll. (1) • mit Prominenten. (3) • tolle Zeit, auf Wiedersehen.« (5) •

Der Mann mit dem Fagott 150-Mal »Willkommen …« Brandaktuell und topbesetzt ilmproduktion / Toni Muhr Bild (3) © F Ein Jahrhundert in 205 Minuten, erzählt Mehr als 300 Gäste aus dem deutschspra- / Graf F

von einer der bekanntesten Persönlich- chigen Raum, durchschnittlich 246.000 Bis zu 886.000 Zuseher/innen waren R keiten Österreichs: Udo Jürgens’ zwei- Zuseher/innen: »Willkommen Öster- am 23. März in ORF 2 mit dabei, als O teilige Familiensaga »Der Mann mit dem reich« hatte 2011 Grund zum Feiern. In Wolfgang Murnberger Publikums- Fagott« feierte am 29. und 30. September der 150. Sendung (30. Juni) gaben »Jahres- liebling Tobias Moretti zum »Bauern- in ORF 2 ihre Premiere. Der elf Mio. zeit«-Moderator Reinhard Jesionek, opfer« machte. Der gleichnamige ORF/ Euro teure Film enthält die Geschichte der Musiker Thomas Anders und Uwe SWR-Thriller steht damit an der Spitze dreier Generationen von 1891 bis 2010, Fahrenkrog-Petersen Tipps, wie sich der reichweitenstärksten ORF-2-Filme. in der Jürgens’ Großvater Heinrich eine lange Karriere im Showbusiness Inhalt: Biobauer Moretti in seinem / Thomas Jantzen Bild (2) © F rt Bockelmann die tragende Rolle spielt. unbeschadet überstehen lässt. Wie es Kampf gegen einen Pharmariesen, der R e Nach Teil 2 sendete der ORF einen auf der Aftershow-Party zugegangen ist, mit kontaminiertem Futter dessen O r W e Konzertmitschnitt mit den größten Hits zeigte Hermes in einer Spezialausgabe Rinder verseucht. »Bauernopfer« hatte ll Bild (1) © e des Entertainers. (2) • von »Die unteren 10.000«. (4) • über 31 % Marktanteil. (6) • idu v ndi I 37 rtung

Warum Qualität zählt david Schalko wo rant VE

Amerikanische Fernsehserien sind teilweise innovativer als das Kino. Da werden oft Ich verstehe mich selbst als n unglaublich interessante Dinge mitvermittelt. Wie zum Beispiel die Behinderung eine Art freies Radikal, das sich e bei »Dr. House« dargestellt wird, das ist einfach grandios. Bei »CSI« gab es mehrere zwischen den Genres bewegt. iss Folgen hintereinander, wo behinderte Menschen oder gebärdende Menschen in Für mich ist es genauso inter- W eine spannende Story verpackt dargestellt wurden. Hierzulande wird das häufig essant, eine Doku zu machen bei »Tatort« gemacht. Dadurch vermittelt sich wie nebenher ein wertvoller gesell- wie einen Spielfilm oder ein

schaftlicher Gedanke. In einer Ausbaustufe halte ich es auch für sinnvoll, solche Fernsehformat. rhaltung e Serien- oder Spielfilminhalte mit mehr Information zu koppeln. Beispielsweise mit einem entsprechenden Internetangebot, das einen Link zur weiteren Information unt ce

und zur Vertiefung schaffen kann; zwar wird die Information möglicherweise in i v

Wikipedia oder dergleichen angeboten und ist durch einige Anstrengung sicher r e auch über Google auffindbar, aber: Wenn ich, während ich z. B. »Dr. House« sehe, s

n

herausfinden will, ob das, was er da herausfindet, tatsächlich realistisch ist, gehört e vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein entsprechendes Angebot gemacht und

kommuniziert. Das könnte auch z. B. für Quizsendungen gelten. Kurz: Der infor- rtrau

mative Aspekt von Unterhaltung ist neben dem entspannenden ein wesentlicher ve öffentlich-rechtlicher Teil, der vermittelt werden sollte. •

Mag. Albert Brandstätter, Bundesgeschäftsführer Lebenshilfe Österreich, anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs 2011

im fokus 2012 im ORF

Castingshows waren 2011 die reich- Dorfbewohner/innen gespielt und be- weitenstärksten ORF-Sendungen bei schrieben, wie mitten aus dem Leben, Kindern. Platz eins der meistgesehenen ein gieriger Bürgermeister, ein fehlendes ORF-Sendungen bei den 3- bis 11-Jäh- Wunder. Autor und Regisseur David rigen belegt »Die große Chance« (ORF Schalko zeichnet in der achtteiligen Serie eins, 11. 11.) mit einer durchschnittlichen »Braunschlag«, die ab September in In allem steckt das Erzählerische, die Reichweite von 120.000, gefolgt von Aus- ORF eins läuft, ein detailreiches – wenn Haltung, die Vermittlung und die Mög- gaben von »Helden von Morgen« und auch fiktives – Bild vom österreichi- lichkeit, neue Zugänge zu entwickeln. »Dancing Stars«. Der am besten genutzte schen Landleben. Eine fingierte Marien- Wenn es im öffentlich-rechtlichen Film im ORF bei Kindern im Alter von erscheinung und der damit verbundene Bereich genügend solcher freier Ra- 3 bis 11 Jahren war »Ratatouille« über Touristenstrom soll der Gemeinde aus dikale gibt, dann verringert sich die einen jungen Rattenkoch auf dem Weg der vom Bürgermeister verursachten Gefahr der inhaltlichen und struktu- zu seinem Lebensglück (ORF eins, Finanzmisere helfen. Gedreht wurde in rellen Verhärtung. Programm bleibt 22. 4.) mit im Schnitt 65.000 jungen Litschau im Waldviertel mit österreichi- in Bewegung, das Fernsehen ist Seherinnen und Sehern. • scher Top Besetzung. • schnelllebig, was nicht heißen soll, dass der Inhalt gleichgültig ist, weil er morgen schon wieder vergessen ist. Das Fernsehen muss sich selbst »Medienqualität bedeutet für mich: Unter- weniger verzeihen. Fernsehen ist das haltung mit Haltung; Information mit Verant- Leitmedium, daher sind Inhalt und / Hubert Mican

F Form täglich neu zu hinterfragen. Und R O wortung; Menschendarstellung mit Respekt.« es wird in naher Zukunft als altes

Henrich Mis, Fernsehfilm Medium wahrgenommen. Umso wich- tiger ist die Erhaltung bzw. Steige- rung der Qualität. Das würde eine völlige Neustrukturierung, ja Neu- mehr dazu unter zukunft.orf.at gründung des öffentlichen Rund- funks verlangen. Sowie eine neue Gebührenlage, Ausbildungsstätten

speziell für das Fernsehen und rt e selbstverständlich eine endgültige r W Gernot Kulis Rudi Dolezal über Art-Filme Befreiung von parteipolitischen e ll Bild M. o. © Lebenshilfe Österreich Bild ©r. o. Ö3 Comedy österreichische Unterhaltung Highlights Einflüssen. • e idu v ndi 38 I rtung wo rant VE n e iss w wissen rhaltung e unt ce i v r e s n e rtrau ve

ORF-Redakteurin Susanne Schnabl erhielt den Staatspreis für Bildungs- journalismus 2011 für ihren qualitäts- vollen und verantwortungsbewussten Journalismus im Bereich der Bildung.

»Wissen ist bekanntlich das Gegenteil von Glauben. Im journalistischen Alltag heißt das: akribische Recherche, kritisches Hinterfragen, Erklären von Zusammenhängen, Erhellen von Hintergründen. Und im immer dichter werdenden Informations- dschungel unserer Wissensgesellschaft bedeutet das auch, eine zuverlässige, unabhängige rt e Orientierungshilfe zu sein.« r W e ll e Susanne Schnabl, Aktueller Dienst Fernsehen idu v ndi I Qualität (etwa: gleichförmige Programme) rtung

wahrzunehmen, sondern ebenbürtig in wo Expertise zu ihrer Bedeutung und heterogen in Bezug rant auf ihre Wahrnehmung, die jedenfalls

Wissenschaft VE

nach journalistischen Kriterien zu erfol- n gen hat, zu betrachten. e iss w Wissenschaft braucht eigene Im Rahmen der ORF-Experten-/ Formate und soll nicht auf Expertinnengespräche werden diese beschränkt werden

Fachleute zu einzelnen Genres Die ORF-Programme sollen einerseits rhaltung e befragt und in einen aktiven Dis- eigene Informationsformate zu Themen kussionsprozess mit ORF-Sen- der Wissenschaft anbieten, Vermittlung unt ce

dungsverantwortlichen einbe- von Wissenschaft soll aber auch in ande- i v

zogen. Das Gespräch zum Thema ren Genres geschehen. So sind neben r e »Wissenschaft und öffentlich- Dokumentationsformaten auch Unter- s

n

rechtlicher Rundfunk« vom haltungsformate, Comedyprogramme e 2. Dezember 2011 führte u. a. zu und/oder Filme und Serien dazu geei-

folgenden Empfehlungen und gnet, zu Neugier und Wissenserwerb rtrau

Anregungen: anzuregen. ve

Wissenschaft soll allen ORF-Berichterstattung soll vermittelt werden die Möglichkeiten der Die Vermittlung komplexer Zusammen- Cross-Medialität nutzen hänge erfordert kompetenten Journalis- Jedes Medium (TV, HF, neue Medien) hat gesetz mus, der zu verschiedenen Zielpublika spezifische Erfordernisse und Möglich- angemessenen Vermittlungsformen keiten, die öffentlich-rechtlich genutzt § 4. (1) Der Österreichische Rund- imstande ist. Dabei sollen einerseits die werden sollen. Dabei gilt es, Themen funk hat für die Verbreitung und Forschungsergebnisse der österreichi- auch crossmedial zu vermitteln und Förderung von Volks- und Jugend- schen Universitäten der Bevölkerung damit mehr Menschen auf unterschiedli- bildung unter besonderer Beob- nahegebracht werden, andererseits soll chen Kanälen zu erreichen. Ein probates achtung der Schul- und Erwach- auch das Bewusstsein für die Leistungen Mittel dafür sind Themenschwerpunkte. senenbildung zu sorgen. der heimischen Universitäten auf dem Gebiet der Forschung und den damit Die Onlineaktivitäten des ORF zusammenhängenden Gelderfordernissen sollen ausgeweitet werden vermittelt werden. Besonders Augenmerk Die Distribution öffentlich-rechtlicher Programmrichtlinien soll dabei auch auf die Zielgruppe der Programminhalte sollte technisch so we- Kinder und Jugendliche gelegt werden, nig wie möglich begrenzt sein. Insbeson- Die Vermittlung von Wissen- deren Interesse für Wissenschaft schon dere im Hinblick auf junges Publikum schaft bezieht sich sowohl auf so früh wie möglich geweckt werden soll. sowie Möglichkeiten der Interaktivität ist gesicherte wissenschaftliche es unerlässlich, neue Medien zu nutzen Erkenntnisse und neue wissen- Wissenschaft soll vielfältig und als Plattform zur demokratiepoliti- schaftliche Thesen. Ziel ist es, im Programm dargestellt sein schen Partizipation der österreichischen über Themen der Wissenschaft Die Einengung der Wissensvermittlung Bevölkerung zu fungieren. nicht nur zu informieren, son- dern dadurch auch zu besserem auf einige wenige Felder, wie sie kommer- Verständnis aktueller Probleme ziellen Medien aus geschäftlichen Grün- Innovation und Nachhaltig- und deren Zusammenhänge den angezeigt sein mag, darf für den keit sollen wesentliche beizutragen und damit unter öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht Querschnittsmaterien sein anderem Lebenshilfe zu bieten. Maß sein. Vielmehr ist der Diskurs in Der ORF soll Innovation und kreatives allen Feldern der Wissenschaft relevant; Interesse in seinen und durch seine Pro- Naturwissenschaften, Geistes- und So- gramme fördern. Dies ist allerdings nicht zialwissenschaften, die Vermittlung von mit naiver Technikfreude zu verwech- Leitbild Geschichte, Mathematik, Technik etc., seln – vielmehr gilt es, die Prinzipien der etc. sind dabei nicht gleichrangig im Sin- Nachhaltigkeit einzubeziehen. • ne von Quantität (etwa: Sendezeit) oder Der ORF ist als elektronisches Gedächtnis Österreichs eine »öffentliche Mediathek des Wis- Am Experten-/Expertinnengespräch nahmen folgende Expertinnen und Experten teil: VK Dr. Erhard Busek,

FH-Prof. Dr. Reinhard Christl, Univ.-Prof. Dr. Helmut Denk, DI Dr. Ludovit Garzik, Dr.in Sonja Hammerschmid, rt / Günther Pichlkostner

sens«. Er vermittelt Erkenntnis- e F

R Ao. Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Univ.-Prof. DI Dr. h. c. Dr. Bernhard Hofmann-Wellenhof, Univ.-Prof. i. R. Dr.

O se wissenschaftlicher Forschung in in in in Gerhard Jagschitz, Univ.-Prof. Dr. Christoph Kratky, Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb, Univ.-Prof. Dr. r W und macht Bildungsinhalte Ingrid Paus-Hasebrink, Univ.-Prof.in Dr.in Sonja Puntscher-Riekmann, Dr.in Dagmar Schratter, Univ.-Prof.in DI e

in ll Bild © allen zugänglich. Dr. Sabine Seidler und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner. e idu v ndi 40 I rtung wo DAS ECHO DER ELEMENTE rant

VE Armin Stadler, Wissenschaftsredaktion n e iss w

Der Ö1-Schwerpunkt zum internationalen Jahr der dungen zur Biochemie der Hormone, zur Chemie des Alterns rhaltung Chemie brachte tägliche Information zum Thema: und einer Serie über »Die zwei Gesichter der Chemie« – »Viel e Am Ende sollten die Hörer/innen besser abwägen Segen … und noch mehr Fluch?« Die »Dimensionen« sorgten unt können, welcher zusätzliche Komfort mit einem im Juni viermal für »Gesprächs-Stoffe«: Jeweils zwei Chemiker ce i nächsten Toxin oder welche Innovation möglicher- diskutierten über vier große und offene Fragen in der Chemie, v r weise mit einem neuartigen Risiko erkauft wird. darunter: »Wie entstand das Leben? – Das Rätsel der chemi- e s Mit anderen Worten: welche Chemie wir in Zukunft schen Evolution«. Über den Sommer zeigte der Mainzer Polymer- n e haben wollen. forscher und Hobbykoch Thomas Vilgis in zehn Gerichten, warum Chemie im Essen nicht automatisch etwas mit künst-

rtrau Die vielen Facetten der Chemie erforderten die unterschied- lichen Zusatzstoffen zu tun haben muss und manche Rezepte ve lichsten inhaltlichen und formalen Zugänge in jenen drei Ö1- umso besser funktionieren, je mehr man von chemischen Pro- Sendeformaten, die sich 2011 intensiv mit dem Thema Chemie zessen versteht. Drei »Dimensionen«-Porträts von Menschen, beschäftigten. »Wissen Aktuell« formulierte in Zusammenarbeit deren Biografien auf ungewöhnliche Weise durch die Chemie mit der Chemischen Fakultät Wien mehr als 50 Fragen und The- geprägt wurden, bildeten den Abschluss des Ö1-Chemie- men, die Woche für Woche knapp und bündig von jeweiligen Schwerpunktes: der Bestsellerautor und Neurologe Oliver Spezialisten beantwortet wurden. Die inhaltliche Palette Sacks, der Unternehmer und leidenschaftliche Elemente- dieser Kurzbeiträge reichte von Nanochemie über Tumorthe- Sammler Theodore Gray und natürlich – Marie Curie, die rapeutika bis zur Batterieforschung. Im »Radiokolleg« wurde historische Jahresregentin 2011. • dreimal ein größerer Bogen gespannt – mit vertiefenden Sen-

Kleines ABC der Ö1-Chemie

Für Hörerinnen und Hörer, die Geschirrspülmittel: bestehen Neodymmagneten: sind mitunter so und schwerste Element, weil es 118 einige Sendungen verpasst haben, größtenteils aus Tensiden, die stark, dass sie sich aus zwei Meter Protonen in seinem Atomkern hat; hier ein retrospektives Kleines ABC Speisereste ablösen, dispergieren Entfernung anspringen existiert aber nur theoretisch der Ö1-Chemie: bzw. emulgieren Odol: antiseptisches Mundwasser; Vakuole, große: eine Art Warenlager Alexander Litwinenkow: ehemaliger Herzschrittmacher: funktionieren 1893 von dem Drogisten Karl für die Stärkemoleküle in der KGB-Agent, der 2006 in London mit heute mit Lithium-Batterien; wer ein August Lingner miterfunden Pflanzenzelle radioaktivem Polonium ermordet Gerät mit radioaktivem Plutonium Protamex: enzymatischer Klebe- Wolfram: nicht nur die Nr. 74 im wurde besitzt, darf es trotzdem auf Lebens- stoff, mit dem in der Lebensmittelin- Periodensystem der Elemente; zeit in seinem Körper behalten Bophal: indische Stadt, in der 1984 dustrie aus Fleisch-und Wurstabfäl- so nannte der Neurologe Oliver bei einer Chemiekatastrophe mehr Isotope: Atome desselben chemi- len »Formschinken« hergestellt wird Sacks auch seinen Onkel Dave, der eine Wolfram-Fabrik besaß und als 3.800 Menschen starben. Unfall- schen Elements mit unterschied- Q10: Abkürzung für Coenzym 10; ursache: Austritt des Insektizids licher Neutronenzahl wird Anti-Aging-Cremes beigemengt; Klein Oliver die Welt der Chemie eröffnete Metylisocyanat aus einer amerika- Jod: benötigt die menschliche soll die Hautzellen vor Radikalen nischen Fabrik Schilddrüse, weshalb es Speise- (schädlichen Sauerstoffatomen) Xenobiotics: Sammelbegriff für Chirale Moleküle: existieren in salzen zugefügt wird schützen Substanzen, die der Mensch durch die Haut, Atmung und Verdauung einer links- und rechtshändigen Kurkuma: indisches Gewürz, das REACH: Abkürzung für »Registration, aufnimmt, aber eigentlich nicht in Version; Aminosäuren sind immer chemisch zu den Sesquiterpenver- Evaluation and Authorisation of seinen Körper gehören; darunter rechtshändig; warum, das erfor- bindungen zählt; sehr gut fettlös- Chemikals«; seit 2007 geltendes auch natürliche Substanzen wie schen die Chemiker noch lich; deshalb in Öl erwärmen und Chemikaliengesetz in Europa – Schimmelpilze Dreckiges Dutzend: 12 heute ver- mit diesem Kukurma-Öl Fisch oder danach müssen die Hersteller von botene Dauergifte, die sich durch Huhn aromatisieren; köstlich Chemikalien die Verantwortung für Yttrium: ist das Element der Hip- ihre Stoffe übernehmen, nicht mehr pies und New-Age-Anhänger, weil Wind und Regen über die ganze Langevin, Paul: französischer es nach esoterischem Glauben die Erde verteilen können, beispiels- Physiker und Geliebter Marie Curies die Behörden dingliche mit der spirituellen Welt weise das Insektenvertilgungsmittel nach dem Tod ihres Mannes Paul; Seltene Erden: eine Gruppe von verbindet; wenn Chemiker Yttrium- DDT die 1911 in den Medien hochge- 17 Elementen, die beispielsweise Barium-Kupferoxid mit flüssigem Elektrolyse: elektrochemische schaukelte Affäre veranlasste das in Autokatalysatoren, Computern, Sauerstoff kühlen, verwandelt sich Aufspaltung des Wassers in Sauer- Nobelpreiskomitee, Marie Curie zu Solarzellen und Mobiltelefonen dieses Material in einen Supraleiter. stoff und Wasserstoff; gelingt den bitten, nicht zur Entgegenahme verarbeitet werden Wert, Chemikern das mit Solarstrom, stün- des Preises nach Stockholm zu Theodor Gray: amerikanischer Zehntausend Becquerel: de mit dem so produzierten Was- kommen; die Ausnahmewissen- Software-Entwickler und leiden- den ein Mensch im Durchschnitt serstoff vielleicht ein nachhaltiger schafterin kam trotzdem schaftlicher Sammler chemischer an natürlicher Radioaktivität ausstrahlt; als Marie Curie 1911 den Energiespeicher zur Verfügung Merkaptan: unangenehme Figur Elemente; besitzt Preziosen wie Chemienobelpreis entgegennimmt, Fisher, Helene: amerikanische in Aldous Huxleys Roman »Narren- den Schädel einer Kragenechse übertrifft sie diesen Wert um ein Medizinerin, die die These vertritt, reigen«; Merkaptane sind in der aus hydratisiertem Calciumphos- phat letal Vielfaches rt dass Menschen bereits pränatal Chemie übelriechende Schwefelal- e durch chemische Botenstoffe kohole; auch für den Gestank, den Ununoctium: die Nr. 118 im Perio- geprägt werden Skunks verbreiten können, sind r W densystem; das vorläufig letzte

e Butylmerkaptane verantwortlich ll e idu v ndi I 41 Europa kaum noch als »natürlich« be- rtung

zeichnet werden. Er ist Ergebnis eines wo Das Internationale Jahr langwierigen Prozesses, der immer rant von einem Widerstreit der Interessen

der Wälder – ein Ö1-Wissen- VE

bestimmt war. Die Methode der Forst- n schaftsschwerpunkt wirtschaft, nur so viel an Holz zu ent- e iss

nehmen, wie an diesem Rohstoff nach- w Martin Bernhofer, wachsen kann, liegt dem vorsorgenden Wissenschaftsredaktion Prinzip der Nachhaltigkeit zugrunde. Ein Modell des ressourcenschonenden

Umgangs mit der Natur, das die Inter- rhaltung e essen künftiger Generationen berück- unt Grüne Lunge, Jagdrevier, Holzfa- von anderen Wäldern? In einer »Dimen- sichtigt. Heute kann man auf Land- ce brik, Wasserspeicher, Lawinen- sionen«-Dokumentation wurde der wirtschaftsmessen Maschinen bestaunen, i v abwehr, Erholungsraum: Nicht Rothwald als lebendiges Forschungslabor die einen in sechzig Jahren herange- r e über seine Funktionen allein ist porträtiert, in dem auch die Wissenschaft wachsenen Fichtenstamm in sechzig s

n der Wald zu begreifen. Forsthis- Grenzen einhalten muss. Sekunden zu Hackschnitzeln für Bio- e toriker und Naturschützer, Volks- gasanlagen zerkleinern.

kundler und Poeten, Komponis- Die Fläche des Waldes in Österreich rtrau ten und Landschaftsmaler haben nimmt heute wieder zu. Was wurde also »Auf Holz geklopft« wurde in einem ve unzählige Ansichten dieses Bio- aus dem viel beklagten Waldsterben der »Musikradiokolleg« über den Wert tops entworfen: ein natürliches 1980er Jahre? Eine Hauptursache dafür »klingender Jahresringe«. Klangholzsäger, Phänomen, das vielfach bedroht waren Schwefeldioxid-Emissionen, die Holzwissenschafter und Instrumenten- erscheint, aber auch ein Mythos seither drastisch reduziert werden bauer erzählten, welche Eigenschaften und »Wunderwerk«, in dem sich konnten. Immerhin eines der Umwelt- in Hölzern die besten Vibrationen und Natur und Kultur als Spiegel der probleme der vergangenen Jahrzehnte, damit die gewünschten Klangqualitäten Gesellschaft verbinden. das inzwischen als bewältigt gilt. hervorbringen. Zu abwechslungsreichen Weitgehend ungeklärt ist aber noch, wie akustischen Expeditionen in den »Kos- Bewusstsein und Wissen über die gut sich auch der Waldboden von den mos Wald« lud schließlich die Sende- Erhaltung und nachhaltige Entwicklung Schwefeleinträgen bereits erholt hat. reihe »Vom Leben der Natur« ein: Die von Wäldern zu fördern war das Ziel des Eine neue Herausforderung sind die »Speisekammer der Jahreszeiten«, von den Vereinten Nationen ausgeru- Folgen des Klimawandels. Viele Bäume essbare Pflanzen aus dem Auwald, der fenen »Internationalen Jahres der Wäl- leiden heute unter Schädlingen, die erst Besuch in einem Familienforstbetrieb der 2011«. Die Wissenschaftsredaktion vor wenigen Jahren aufgetreten sind im steirischen Eisenerz, Waldameisen von Ö1 gestaltete dazu einen Jahres- und sich seither massiv vermehren. An als »Koloniebewohner mit auffälligen schwerpunkt, der sich mit dem »Natu- manchen Standorten sind ganze Wald- Hügelnestern« und die »Stockwerke des rerlebnis Wald«, dem Wald als Reservat flächen davon bedroht. Die Auswahl der Waldes«, von der Wurzelschicht bis zum der Biodiversität, wirtschaftlichen und richtigen Baumarten stellt den Waldbau Kronendach, erschlossen Wälder als entwicklungspolitischen Konflikten um in Österreich vor neue Herausforderun- Orte einer Begegnung mit der Natur, die den Verlust von Waldflächen und der gen. So leiden Fichten, die im Bestand sinnliches Erleben mit neuem Wissen Rolle des Waldes für den Klimaschutz dominieren, besonders unter Hitze und verbindet. Wo könnte Biodiversität auch befasste. Trockenheit, die mit größerer Erwär- besser erfahren und bewusster gemacht mung einhergehen. Strukturelle Vielfalt werden als in diesem Lebensraum, der Der größte Urwald Europas ist der an Baumarten wird für die Zukunft der immerhin zwei Drittel aller bekannten Rothwald in Niederösterreich – südlich Wälder immer wichtiger, wie die Beiträge Tier- und Pflanzenarten beherbergt? • des Dürrensteins. Eine 460 Hektar zum Ö1-Wissenschaftsschwerpunkt große Fläche, die in den vergangenen gezeigt haben. 12.000 Jahren von menschlichen Ein- griffen unbehelligt blieb. Das unter »Verwaltete Ressource und geplante strengem Naturschutz stehende Gebiet Wildnis« war das Thema eines »Radio- »Vielfalt an Baum- darf bis auf wenige Ausnahmen nicht kollegs«, das die Geschichte des moder- betreten werden. Da es nur wenige nen Waldes nachzeichnete. Wälder sind arten wird für die dieser Urwälder gibt, sucht die Natur- für viele Menschen immer noch Sinn- Zukunft der Wälder waldforschung hier nach wertvollen bild einer »ewigen«, unwandelbaren Aufschlüssen, wie dieses ursprüngliche Natur. Manche Waldtypen entsprechen immer wichtiger, wie System funktioniert. Wie wirkt es sich auch heute noch dem ursprünglichen auf die Dynamik des Waldes aus, wenn Bewuchs. Die für einen Wald charak- die Beiträge zum Ö1-

Bäume kleinräumig absterben? Welche teristischen Lebensgemeinschaften rt

Wissenschaftsschwer- e Rolle spielen Kleinsäugetiere bei der von Pflanzen und Tieren waren aber r W

ökologischen Verjüngung? Was unter- permanenter Veränderung unterworfen. punkt gezeigt haben.« e ll scheidet den Urwald als Lebensraum So kann der heutige Waldzustand in e idu v ndi 42 I Individueller Wert vertrauen service unterhaltung wissen VErantwortung 43

Bild © ORF / BBC / Jonathan Linus Fiely rtung wo

Die Welt erleben rant VE n e iss

mit »Universum« w

Kathrin Karsay rhaltung e unt ce

Seit über 24 Jahren ist die »Uni- Grenzen des Lichts Faszination Erde i v versum«-Dokumentation Teil Die 2011 gedrehte »Universum«-Doku- In luftige Höhen und tiefe Ozeane, r e des ORF-Hauptabendprogramms. mentation »Grenzen des Lichts« erfor- durch immergrüne Regenwälder und s

n

Jeweils am Dienstag und am schte nicht nur das sichtbare Licht- goldfarbene Sandwüsten, in Gluthitze e Donnerstag um 20.15 Uhr werden spektrum, sondern überschritt dessen und Eiseskälte: Die faszinierendsten,

in ORF 2 erstaunliche Natur- Grenzen – vom langwelligen, wärmenden schönsten und eindrucksvollsten Regi- rtrau schauspiele und faszinierende färbigen Licht bis zu kurzwelligem Ultra- onen unserer Erde standen ab 21. Juli ve Tierwelten präsentiert. violett, Röntgenstrahlen sowie Gamma- 2011 im Mittelpunkt des »Universum«- strahlen. Denn es gibt viel mehr Bot- Sommerprogramms des ORF. Der fran- Wildes Skandinavien schaften des Lichts, als unsere Augen zösische Fotograf und Filmemacher Mit überwältigenden Bildern präsen- erfassen können. Tiere sehen bekannt- Yann Arthus-Bertrand präsentierte die tierte die vierteilige ORF/NDR-»Univer- lich anders; manche Säuger schärfer, sozialen und ökonomischen Probleme sum«-Naturfilmreihe »Wildes Skandi- Bienen farblos und über Riesenkalmare der Welt aus der Luft. In atemberauben- navien« im Februar und März 2011 die rätselt die Forscherwelt. Die Dreharbeiten den Landschaftsaufnahmen von mehr raue, ungezähmte Natur des hohen zu »Grenzen des Lichts« erfolgten in als 50 Ländern der Erde führte die Reise Nordens. Schroffe Küsten und Fjorde, Bristol in Großbritannien und in Öster- über alle »Brennpunkte« der Welt, von Gletscher, Vulkane und Urwälder sind reich – unter anderem im Tiergarten den schmelzenden Polkappen hin zum bis heute Lebensraum seltener Pflanzen Schönbrunn. Hier standen Fische, sterbenden Regenwald. Für eineinhalb und Tiere: Von Schwedens Elchen zu Zebras und Elefanten vor einer Spezial- Stunden schwebten die Zuschauerinnen Norwegens Moschusochsen, von kamera, die die Körperwärme der Tiere und Zuschauer über alle Erdteile – wei- Dänemarks Rothirschen zu Grönlands farblich darstellte und so neue Einblicke teten ihren Horizont und rückten ihren Eisbären – jede Folge führte mit spek- in die Wahrnehmung von Tieren erlaub- Blick in eine völlig neue Perspektive. takulären Bildern in die Wildnis Nord- te. »Grenzen des Lichts« bildete nach europas. Dank langer Drehzeiten und »Grenzen der Wahrnehmung« und Fünf Grad plus mit aufwendiger HD-Kameratechnik »Grenzen der Zeit« den Abschluss einer Für dieses Jahrhundert sagen Wissen- gelangen international renommierten filmischen Trilogie. Ziel dieser Doku- schafter/innen eine Temperaturerhö- Tierfilmern einzigartige Aufnahmen, die mentationsreihe war es, in die Gebiete hung von drei bis sechs Grad für den dem ORF-Publikum den Norden Europas jenseits der Grenzen der menschlichen Alpenraum voraus. Ganze Landstriche näherbrachten. Wahrnehmung vorzudringen und diese sollen sich verändern, unter den Lebe- einem breiten Publikum verständlich zu wesen wird es Verluste und Gewinne ge- Sonnenberge – Von der Rax machen. ben. Die »Universum«-Dokumentation zur Buckligen Welt »Fünf Grad plus« ging den Spuren der Die Sonnenberge im Süden Niederöster- ersten Anzeichen dieser Veränderung reichs sind im Sommer wie Winter Aktuelle am 15. November 2011 nach. Regisseurin Anziehungspunkt für Erholungssuchende, Wissenschaft Waltraud Paschinger und Kameramann Naturliebhaber und Bergsportler. Warum Franz Posch haben Tiere auf und unter 2011 waren es Hunderte Beiträge erfreut sich diese Region derartiger aus der Wissenschaftsredaktion, der Erde an Hitzetagen beobachtet Beliebtheit? Hier gibt es keine Extreme, die auf Sendung gingen. Sie und jene gesucht, die derzeit noch fanden Eingang in den verschie- keine Dreitausender, kein ewiges Eis – denen Nachrichtenformaten des selten sind, aber von einer Erwärmung nichts für das Buch der Rekorde. Diese ORF-Fernsehens, wie »Zeit im Bild«, profitieren könnten, und auch jene, die Mittlerrolle zwischen Flachland und ZiB 2, ZiB 20, ZiB 24, »ZiB Flash« zu den Verlierern zählen werden. Sie und in »Heute in Österreich«. Hochgebirge verleiht den Sonnenbergen haben Expertinnen und Experten aus ihren ganz besonderen Charme. Die der Wissenschaft zu ihren Untersu- »Universum«-Dokumentation »Sonnen- 610 chungen begleitet und einen bekannten

berge – Von der Rax zur Buckligen Welt« Insgesamt waren es 610 Beiträge und österreichischen »Zeitzeugen« vor die rt zudem Dutzende Studiogäste, die e vom 30. Juni 2011 präsentierte die man- mit ihrer Expertise das Programm Kamera gebeten: Sepp Forcher, der den r W nigfaltigen Naturlandschaften und ihre bereicherten. österreichischen Alpenraum wie kein e ll

Tier- und Pflanzenwelt im Jahreslauf. anderer kennt. • e idu v ndi 44 I rtung »Hallo Okidoki« werden Bücher, Filme, wo Berufe und Freizeittipps vorgestellt und die rätsel des pharao es wird Fragen nachgegangen, die spe- rant ziell die Welt der Kinder betreffen. Auf

VE Alexandra Schlögl, Kinderprogramm

n unterhaltsame Art und Weise werden e in »Voll Stark!« Tipps zur gesunden iss w Ernährung sowie zur körperlichen und mentalen Fitness präsentiert und in Mit den eigenproduzierten Forma- Nachmachen anregen. Wir wollen dem »Helmi« wichtige Sicherheitshinweise ten des ORF-Kinderprogramms jungen Publikum eine Grundlebens- für den Straßenverkehr, die Freizeit und rhaltung wollen wir das Vertrauen der jun- haltung mitgeben, die sie bestärkt, die für zu Hause gegeben. In »Miniversum« e gen Zuseherinnen und Zuseher eigenen Potenziale zu entdecken, und dreht sich alles um die Welt der Tiere, unt aufbauen, indem sie Dinge erfah- daran zu glauben, dem Leben lösungs- es werden Einblicke in den Alltag des ce i ren, die sie berühren, ihr Leben orientiert zu begegnen und ihre Neugier Tiergartens Schönbrunn gezeigt, Tier- v r bereichern, Faszination auf sie auf das Leben zu wecken. Dies passiert und Artenschutzprojekte sowie interes- e s ausüben und ihre Neugier wecken. in allen Eigenproduktionen ganz selbst- sante Tierbeiträge aus aller Welt. n e Das Programm soll nicht von verständlich durch die Art der Präsenta- oben herab belehren, sondern tion, durch die Gestaltung der Sendung Natürlich wird dem jungen Ziel-

rtrau einen spannenden Blick auf viele und durch den Umgang miteinander. Zu publikum auch in allen Quizsendungen ve Bereiche des Lebens und der Welt den Eigenproduktionen des ORF-Kinder- Wissen vermittelt. So können bei »Quiz- eröffnen. programms zählen unterschiedlichste safari«, »Die Rätsel des Pharao«, »Dra- Sendungsformate, die ich anhand chenschatz« und »1, 2 oder 3« nicht nur Wissensvermittlung gibt es dabei in einiger Beispiele beschreiben möchte. die Kandidatinnen und Kandidaten im jeder Form, die das junge Zielpublikum In den Wissenschaftssendungen »7 Studio ihr Wissen zu vielen Themenbe- im Alter von drei bis elf Jahren erreicht Wunder« und »Forscherexpress« wird reichen testen und erweitern, sondern bzw. berührt. Das heißt, wir achten bei das Interesse der Zuseher/innen durch auch die Zuseher/innen zu Hause, allen Sendungsformaten ständig darauf, eine große Themenvielfalt wie Natur, indem sie durch Mitraten ihr Wissen auf wo das vermittelte Wissen an die Welt Technik, Geschichte, Physik, Chemie, … die Probe stellen. Bei der »Rätselburg« der Kinder anknüpft, womit man sie geweckt. Wissenswertes und Wunder- handelt es sich um ein animiertes begeistern kann und wie man ihnen bares wird von den Sendungspräsenta- Quiz zum Mitraten für Vorschulkinder. Wissen »begreifbar« machen kann. Vor toren spielerisch erforscht, indem sie Zusammen mit den beiden Burggeistern allem bei den Wissensformaten versu- sich zusammen mit dem Publikum auf gilt es für das junge Publikum, eine chen wir daher Zahlen und abstrakte eine spannende Reise durch das Leben Vielfalt an lustigen Spielen und Rätseln Begriffe zu vermeiden, sondern arbeiten und durch die Welt begeben. Dabei zu lösen, wodurch Wissen, visuelle mit für Kinder fassbaren Vergleichen motivieren kindgerechte Darstellungen Vorstellung, logisches Denken und und erarbeiten Bilder und Erklärungen, und Erklärungen sowie animierende Kombinationsgabe gefördert werden. die für sie leicht aufzunehmen und zu Versuche zum Mitdenken und Mitmachen. verarbeiten sind. Bei der Aufbereitung Außerdem wird wöchentlich viel Wissens- Weiters gibt es noch Unterhaltungs- wird stets überlegt, was für das Ziel- wertes in thematisch unterschiedlichen formate, durch deren Sendungskonzep- publikum ansprechend ist und einen Magazinsendungen angeboten. In te die Kinder ebenfalls dazulernen kön- gewissen »Wow-Effekt« mitbringt. Dazu nen. Mit den Liedern von »Freddy und zählen auch zahlreiche Anregungen, die wilden Käfer« und »Freddys Freun- zum Selbermachen als Aktivierung de« wird das Zielpublikum an die Welt durch eigenes Versuchen und Auspro- der Musik herangeführt und gleichzeitig bieren Wissen zu entdecken. »Je nach Sendungs- werden durch die eingeblendeten Lied- texte lehrreiche Inhalte vermittelt und Je nach Sendungsformat und Alters- format und Altersziel- die Lesekompetenz gefördert. Im »Tom zielgruppe werden Inhalte und Infor- Turbo Detektivclub« gibt es Detektiv- mationen spannend verpackt, unter- gruppe werden Inhalte tipps zum Nachmachen und spannende haltsam präsentiert und spielerisch ver- und Informationen Abenteuer zum Mitraten. Diese werden mittelt, um so die Lernmotivation des an interessanten Schauplätzen in ganz Publikums zu steigern. Alle Themen spannend verpackt, Österreich gedreht und interaktiv mit werden aus den Augen der Kinder be- unterhaltsam präsen- Hilfe der Kinder zu Hause gelöst, indem trachtet und entsprechend aufbereitet. sie fünf Fragen richtig beantworten Ein wichtiger Bestandteil ist dabei auch tiert und spielerisch und so das streng geheime Codewort das Mitwirken von Kindern, die teil- herausfinden. Die »Trickfabrik« gibt weise selbst Inhalte präsentieren oder vermittelt, um die Lern- mit vielen unterschiedlichen Tricks aus

rt verschiedensten Fragen nachgehen, den Bereichen Zaubern, Basteln, Malen e motivation des Publi- um ihr Wissen zu erweitern. Dadurch Einblicke in die Welt der Magie und der r W e fungieren sie – wie auch die Sendungs- kums zu steigern.« Kunst und fördert dadurch die Kreativi- ll e präsentatoren – als Vorbilder, die zum tät des Zielpublikums. • idu v ndi I 45 rtung Daten wo rant VE

Radiokolleg Das ORF-Kinderprogramm »okidoki« 2011 n e Das »Ö1 Bildungsradio« verbindet Spezialwissen mit Auf unterschiedliche Altersgruppen und Bedürfnisse abgestimmt bieten die Eigenproduktionen iss

Alltagserfahrung und Hintergrundinformation mit Reflexion. des ORF ein breitgefächertes Kinderprogramm für die jungen Zuseherinnen und Zuseher. w

Montag bis Donnerstag, 9.05 Uhr und 22.15 Uhr. Wissenschafts- 15 ∂ 68 ∂ 38 ∂ formate Die Rätsel des Pharao Hallo Okidoki Tom Turbo Detektivclub 62 24 ∂ Singen & Tanzen 38 ∂ 7 Wunder Voll Stark! 32 ∂ Kunst / Kultur / Piratenfunk Franz rhaltung Kulinarik / Musik 268 ∂ e 16 ∂ Freddy und die Fiktion & Ferdinand Forscherexpress 34 wilden Käfer Unterhaltung unt Philosophie / Quiz- & 24 ∂ Religion / 208 ∂ Franz Ferdinand Gameshows ce Wissenschaft Freddys Freunde Adventkalender i

26 358 ∂ v

Familie / Servus Kasperl r Psychologie / 377 ∂ 24 ∂ Zauberei & Kunst e Gesundheit Rätselburg Freddys wilde s Hitparade 155 ∂ 12 Saugut n Wirtschaft / 138 ∂ 179 ∂ e Magazinsendungen Tolle Tricks 20 Karriere Drachenschatz Geografie / 54 ∂ Politik / 80 ∂ 92 ∂ Tom auf heißer Spur 44 ∂ Geschichte 1, 2 oder 3 Helmi Trickfabrik rtrau 15 ∂ 89 ∂ 40 ∂ ve Quizsafari Miniversum Franz Ferdinand

Newton – Top 10 Universum – Top 10 Dimensionen auf Ö1 »Newton« bringt jede Woche Wissenschaftliches und Wissens- Seit mehr als zwanzig Jahren präsentiert »Universum« jede Die Wissenschaftssendung auf Ö1 wertes aus den Themenbereichen Mensch, Tier, Natur und Woche populäre Naturwissenschaften in großen Dokumentar- präsentiert aktuelle Ergebnisse aus Technik. In aufwendig gestalteten Filmbeiträgen werden filmen und -serien mit den Schwerpunkten Tier und Natur. geistes- und naturwissenschaftlicher interessante Geschichten verständlich gemacht, unterstützt Dabei werden Geheimnisse und Rätsel der Natur gelöst, Forschung, stellt interdisziplinäre von Computeranimationen und Grafiken, Experimenten und ohne den Sinn des Menschen für die Wunder der Natur und Fragen und diskutiert Weltbilder Interviews mit Expertinnen und Experten. des Kosmos zu zerstören. und Weltdeutungen.

thema Erwachsene thema Erwachsene der sendung datum 12+ in Tsd. der sendung datum 12+ in Tsd. 240 extremsport 26. 02. 11 184 Faszination Erde: 21. 07. 11 767 mal »Dimensionen« Der Blick von oben 2011 Stephen Hawking 08. 01. 11 174 Radioaktive Wölfe 12. 04. 11 743 Unsichtbare Welten: was 29. 01. 11 152 unseren Augen verheimlicht Wildes Skandinavien: 01. 03. 11 730 wird, Teil 1 norwegen – Im Reich der Moschusochsen Krisenmanagement 12. 11. 11 134 Aug in Aug mit den Eisbären I 08. 02. 11 729 388 behandelte Unsichtbare Welten: was 05. 02. 11 130 Sibirien – Das weite Land 25. 01. 11 708 unseren Augen verheimlicht Sendungsthemen eisige Welten von Pol zu Pol 22. 11. 11 701 wird, Teil 2 Wildes Skandinavien: 22. 02. 11 689 Triebwerke 12. 03. 11 128 Schweden – Im Reich der Elche neuguinea 25. 06. 11 122 Fünf Grad Plus 15. 11. 11 681 Mobilität der Zukunft 22. 10. 11 117 18 Aug in Aug mit den 15. 02. 11 670 Beiträge zum Steve Jobs – Das Leben 08. 10. 11 116 eisbären II Ö1-Schwerpunkt eines Genies Der Arlberg – 03. 02. 11 660 zum Internationalen Thinking Car 15. 01. 11 115 Das verborgene Paradies Jahr der Chemie

7 Wunder Programmstruktur von Österreich 1, Naturwissenschaft spannend erklärt – Sonntagvormittag Hitradio Ö3 und FM4 können Kinder in ORF eins die Wunder der Welt erfahren. Die Kindersendung »7 Wunder« begeisterte auch 2011 mit Kategorie Wissenschaft & Bildung: Ergebnisse der Inhaltsanalyse für Österreich 1, spannenden Schauplätzen und aufwendig gestalteten Hitradio Ö3 und FM4 in der Musterwoche 12. 9. bis 18. 9. 2011. Animationen. Österreich 1 thema Kinder 3 – 11 der sendung datum Jahre in Tsd.

Folge 2 – Bewegung 25. 09. 11 33 Folge 5 – Der Vulkan 06. 02. 11 30 Hitradio Ö3 Folge 9 – Der Mensch 13. 03. 11 29 FM4 Folge 4 – Hoch & Tief 30. 01. 11 27 Folge 6 – Echt stark! 13. 02. 11 27 Folge 9 – Der Mensch (WH) 27. 11. 11 27

Folge 3 – Sinneswunder 23. 01. 11 26 rt e Folge 10 – Wasser & Eis 20. 03. 11 26 r W Folge 1 – Wasser 18. 09. 11 26 880,35 140,20 102,46 e ll

Folge 6 – Echt stark! (WH) 06. 11. 11 26 Minuten Minuten Minuten e idu v ndi 46 I rtung wo fakten rant VE n e iss w rhaltung e unt 1 3 5 ce i v r e s n e rtrau ve

2 4 6 / Posch TV Bild (6) © Apple F R Vom Lunghin bis Passau Es kommt auf dich zurück Hunde und Schweine O

»Inn – Der grüne Fluss aus den Alpen« Gleich sieben Ö1-Sendungen widmeten Ab 24. Juli bellten »Extraordinary dogs« führte an die schönsten Plätze dieses sich dem 100. Geburtstag des Mitbe- in ORF III in einer 13-teiligen Doku- 520 km langen Flusses. Trotz des Vor- gründers der Kybernetik, Heinz von mentationsreihe über Hundegeschich- dringens der modernen Zivilisation und Foersters. Das »Salzburger Nachtstudio« ten aus aller Welt. »kreuz und quer« der allgegenwärtigen Präsenz des Men- (9. 11.) stellte seine konstruktivistischen dokumentierte am 27. Dezember in

schen war die Reise eine naturkundli- Thesen in den Mittelpunkt, »matrix« »Heiß geliebt und wild umstritten« unsere ilm / Wolfganz Thaler Bild (5) © F che Expedition in geschichtsreiche erkundete Anekdoten (12. 11.), das »Ra- Beziehung zum Schwein: Danach folgte Kulturregionen Europas – sie zeigte, dass diokolleg« (14. – 17. 11.) analysierte die der Film »Essen ohne Tiere«, der das der Fluss trotz aller Eingriffe noch un- Folgen der Zirkularität (»Was immer Du Leben von Menschen, die auf tierische / Adi Mayer F

glaublich viel Kraft und Schönheit be- in die Welt hineingibst, es kommt auf Produkte verzichten, begleitete und R O sitzt. Der Inn ist und bleibt der grüne Dich zurück«) und die »Dimensionen« das Phänomen des Vegetarismus aus Fluss aus den Alpen. Sendetermin dieses (17. 11.) berichteten vom Heinz-von- philosophisch-religiöser, historischer und »Universums« war der 22. Dezember. (1) • Foerster-Symposium 2011. (3) • soziokultureller Sicht beschrieb. (5) •

Mit Sprache unterwegs Erlebnis Hallstattzeit Das Leben eines Genies

Ab 5. 7. setzte sich Ö1 jeden Dienstag- Eine fünfköpfige Familie lebte samt Kuh, Der amerikanische Visionär hat unse- Sommerabend mit einem Genre ausein- Schafen und Ziegen zwecks Wolle- und rem Leben das »i« verpasst und uns an ander, das dereinst als Königsdisziplin Milchproduktion für knapp zwei Wochen Technologie gebunden, die man sich im Spannungsfeld zwischen Literatur im Freilichtmuseum Mitterkirchen nach vor zehn Jahren noch nicht vorstellen und Journalismus galt: die literarische uralten Gewohnheiten. Die Bewohne- konnte: iTunes, das iPad, das iPhone, / Nanookfilm Bild (3) © DorisWinkelbauer Bild (4) ©

Reportage. Im Rahmen eines großan- r/innen bekamen authentisches Gewand, den iMac – Apple-Gründer Steve Jobs F R gelegten Literaturprojekts waren der Schmuck, Werkzeuge sowie Essschalen, hat die technologisierte Welt verändert, O Kärntner Lyriker, Dramatiker und Trinkbecher und Kochgeschirr. Der ORF darüber sind sich Fans wie Kritiker/in- Romanautor Christoph W. Bauer sowie dokumentierte das historische Experi- nen einig: Anlässlich seines Ablebens Bild (2) © F rt Clemens Berger, Anna Kim, Radek Knapp, ment und sendete »Prunkwagen und änderte »Newton« auf ORF eins am 8. R e Lydia Mischkulnig, Martin Pollack, Hirsebrei – Ein Leben wie vor 2.700 Oktober sein Programm und zeigte die O r W e Doron Rabinovici, Peter Rosei und Jahren« am 29. Oktober in »Erlebnis Dokumentation »Steve Jobs – das Leben ll Bild (1) © e Sabine Scholl zu hören. (2) • Österreich«. (4) • eines Genies«. (6) • idu v ndi I 47 rtung

Warum Qualität zählt Susanne Schnabl wo rant VE

Die Statistiken sagen, dass wir grundsätzlich im Vergleich zu anderen Ländern zu Was wir in unserer sogenannten n wenig Akademiker und zu wenig Naturwissenschafter haben. Vor allem mangelt es Wissens- und Mediengesell- e iss

an Frauen in den Naturwissenschaften und in vielen technischen Fächern. Aus der schaft wissen sollen, oft dann w Eurobarometer-Studie kann man ablesen – da wird regelmäßig das Thema Bildung doch nicht wissen dürfen, aber und Forschung abfragt – dass 52 % der Österreicher/innen der Meinung sind, dass unbedingt wissen müssen. Forschung und Wissenschaft – um es salopp zu formulieren – schlichtweg egal sind,

keine Relevanz im Alltag haben. In diesem Kontext kommt den Medien und insbe- rhaltung e sondere dem ORF eine zentrale Funktion zu: Nämlich, diese Themen aus Forschung und Wissenschaft zu transportieren, und das nicht nur in der Naturwissenschaft, unt ce

der Medizin, der Tiermedizin, der Physik, die oftmals einfach und anschaulicher i v

darstell- und transportierbar sind. Das ist keine leichte Aufgabe, da einerseits die r e Themen komplex sind, aber andererseits die Verständlichkeit nicht darunter leiden s

n

darf. Es gilt auch, den Spagat zwischen internationaler und österreichischer Wis- e senschaft und Forschung zu schaffen: Österreichische Forschung kann mit span-

nenden Ergebnissen und Beispielen aufwarten. Unsere Forscher/innen erbringen rtrau

hervorragende Leistungen und reüssieren international. Hinzu kommt, dass – wenn ve Expertise im Kontext zu landesspezifischen, regionalen oder lokalen Gegebenheiten gefragt ist – österreichische Forscher/innen besonders gut geeignet sind und somit mehr Berücksichtigung finden sollten. •

Dr.in Sonja Hammerschmid, Rektorin Veterinärmedizinische Universität Wien, anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs 2011

Tagtäglich werden wir von einer im fokus 2012 im ORF Informationsflut überschwemmt. Die Liste, der Kanon an dem, was wir wissen sollen, wird immer länger. Der ORF Niederösterreich setzte 2011 Das »Universum«-Publikum kann sich Und das in einer immer komplexer Schwerpunkte in Sachen Bildung und auch 2012 auf Produktionen heimischer werdenden Welt, in der wir dann Jobs für Jugendliche: Unter dem Titel Filmemacher/innen freuen: Vom Polar- doch – geht es nach den Mächtigen – »Vifzack« wurden wiederholt Lern- kreis bis Südkalifornien, vom Sand der nicht immer alles wissen dürfen bzw. und Konzentrationstipps gebracht, Mongolei bis aufs Eis der Donau führen verstehen sollen. Politische, ökono- in Zusammenarbeit mit dem AMS in die aktuellen Dreharbeiten. »Geister-Ka- mische Interessen werden oft wissent- »Jobmania« off air Gelegenheit für mele in der Mongolei«, »Schladminger lich verschwiegen. Bestes Beispiel Bewerbungsgespräche-Training gege- Bergwelten«, »Der wilde Wald der Kai- aus meinem journalistischen Alltag: ben, und »Entscheidung mit 14« sendete serin« (Lainz!) und »Extrem – Licht und Bildungspolitik in Österreich. Beiträge und Reportagen zum Thema Schatten« (von Arizona bis Spitzbergen) Lehrstellensuche. • sind nur einige der Themen. • »Bildung und Wissen sind die wichtigsten Rohstoffe unserer Gesellschaft.« Das hat uns bisher »Guter Wissenschaftsjournalismus soll den noch jede Regierung der letzten Jahrzehnte wissen lassen. Lieber interessierten Laien bleibend informieren nicht wissen sollen wir dann, dass

/ Günther Pichlkostner unser zwar teures, aber dennoch

F und den Fachmann zumindest zufrieden- R

O nicht gerechtes Bildungssystem Jahr stellen. Aber bitte klar und verständlich und für Jahr Tausende Schulabbrecher ohne pseudointellektuelle Pappnase!« produziert. Bildungsreform auf Österreichisch bedeutet nach wie Martin Haidinger, Wissenschaftsredaktion, Ö1 vor Stillstand bzw. Streit. Dahinter verbergen sich politische, ideologi- sche, ökonomische Interessen, die es mehr dazu unter zukunft.orf.at aufzuzeigen gilt. Zusammenhänge, Hintergründe erklären. Aufklären: Das ist unsere journalistische Aufga-

be für die Teilnahme jedes Einzelnen rt e am gesellschaftspolitischen Diskurs. r W Franz Zeller Andrew Solomon Expertise zu Denn Wissen ist bekanntlich auch e ll Bild M. o. © Vetmeduni Vienna / Beranek Bild ©r. o. »digital leben« »Universum« Wissenschaft Macht. • e idu v ndi 48 I rtung wo rant ve n e iss verantwortung W rhaltung e unt ce i v r e s n e Barbara Krommer gewann 2011 gleich drei Preise: Prälat-Leopold-Ungar-Preis, Eduard- rtrau Hartmann-Preis und den »Journalismus- ve preis von unten«.

»Über den Tellerrand hinausblicken und darstellen, wie sich politische und wirtschaftliche Entscheidungen auf das Leben von Menschen auswirken: Das hat mich schon immer interessiert, und das sehe ich als meine Hauptaufgabe als Journalistin. Und das ist auch Teil der sozialen rt e Verantwortung des öffentlich-rechtlichen ORF.« r W e ll e Barbara Krommer, Radio-Wirtschaftsredaktion idu v ndi I finden, um Klimawandel, sozialem Aus- rtung

einanderdriften und der Ausbeutung wo Win-Win-Win ganzer Erdteile entgegenzuwirken. rant

Das Prinzip der Nachhaltigkeit unter ve

für die

die Leute zu bringen, nachhaltiges Leben, n Zukunft Wirtschaften und politisches Agieren e

gesetz iss voranzutreiben, hat der ORF in seiner Birgit Kohlmaier- Unternehmenspolitik verankert. Als W § 4. (1) Der Österreichische Rund- Schacht, ORF-Nachhal- dauerhafte Themen sind die ORF-Initi- funk hat für die angemessene tigkeitsbeauftragte ativen »Bewusst gesund« und »Unser Berücksichtigung der Anliegen Klima« schon etabliert, zusätzlich zum rhaltung behinderter Menschen und die e angemessene Berücksichtigung Österreichischen Klimaschutzpreis unt und Förderung sozialer und vergibt der ORF auch den Österreichi- ce humanitärer Aktivitäten, ein- schen Integrationspreis (beide mit i v

schließlich der Bewusstseinsbil- Partnern, die Expertise und Glaubwür- r e dung zur Integration behinderter digkeit einbringen). In eigenen Schwer- s

Menschen in der Gesellschaft n punkten – 2011 z. B. »Starke Frauen hat e und am Arbeitsmarkt zu sorgen; das Land« oder »Alles Plastik« – wird § 5. (2) Die Informationssendun-

der Scheinwerfer auf Teilaspekte der rtrau gen des Fernsehens (§ 3 Abs. 1) Nachhaltigkeit gelenkt. All das mit ve sollen nach Maßgabe der tech- großer Zustimmung der Hörer/innen, nischen Entwicklung und der Seher/innen und Leser/innen (ORF.at, wirtschaftlichen Tragbarkeit so gestaltet sein, dass gehörlosen Jede und jeder verwendet das Teletext, Nachlese … ). und gehörbehinderten Menschen Wort, jede und jeder hat ein Bild das Verfolgen der Sendungen dazu. Und immer mehr verwenden Das große Interesse des ORF-Publi- erleichtert wird. den Begriff – die meisten im Sinne kums zeigt, dass die Menschen tatsäch- von »langfristig« oder »lang an- lich Lösungen und Anregungen sehen wol- haltend«. Das ist ja auch nicht len – nur um ein Beispiel zu nennen: ganz falsch, weil »nachhaltig« unser Servicemagazin »Konkret«, das Programmrichtlinien schon im (deutschen) Sprachge- vier Wochen lang die nominierten Pro- brauch war, bevor wir mit dem jekte zum Österreichischen Klimaschutz- Begriff »Nachhaltigkeit« im gesell- preis präsentiert hat, hat einen weitesten Der Auftrag zur Aufbereitung schaftspolitischen Kontext kon- Seherkreis von rund 2,1 Mio. Österreiche- der Informationssendungen des Fernsehens für Gehörlose und frontiert wurden. Deswegen hören rinnen und Österreichern erreicht. Gehörbehinderte nach Maßgabe wir auch von »nachhaltigen Pro- technischer Entwicklung und blemen«, einer »nachhaltigen Und auch im »normalen« Programm wirtschaftlicher Tragbarkeit Erkrankung« oder einer »nach- werden Nachhaltigkeitswerte verstärkt gilt vorrangig für Nachrichten- haltigen Umweltkatastrophe«. vermittelt. In Ö1 und FM4 ununterbro- sendungen. Die Aufbereitung Das verwirrt. »Nachhaltigkeit«, chen und ganz selbstverständlich, in Ö3 weiterer Sendungen ist nach wie sie seit spätestens 2002 (UN- mit großartigen Mitmachaktionen von Maßgabe der zur Verfügung Gipfel zur nachhaltigen Entwick- der Ö3-Wundertüte übers »Team Öster- stehenden Mittel anzustreben; lung) auf der internationalen, reich« und immer wieder auch in der das diesbezügliche Angebot nationalen und regionalen poli- Comedy. In vielen Magazinen, Talks hat sich an der Vielfalt der Inter- tischen Agenda steht, beschreibt und Dokus, in jeder einzelnen »Soko«, essen aller gehörlosen und gehör- behinderten Seher/innen zu nämlich eine Win-win-win- sei’s Kitzbühel oder Donau, selbst in orientieren und diese ausgewo- Situation. vielen eingekauften Serien und Filmen. gen zu berücksichtigen. Der ökologische Fußabdruck – einer Rechnet es sich? Ist’s gut für die der wenigen Indikatoren, die wir in Menschen? Schadet es der Umwelt Sachen Nachhaltigkeit zur Verfügung nicht? Es sind immer die gleichen und haben – stand im Dezember sogar im gleichwertigen drei Fragen, die mit »Ja« Mittelpunkt einer Komödie mit Harald Leitbild beantwortet werden müssen. Zwei genü- Krassnitzer. gen nicht. Eine schon gar nicht. Der ORF ist sich seiner gesell- Wir tun viel, aber wir können noch schaftlichen und insbesondere Das klingt einfach, ist es aber nicht. mehr tun. Der ORF-Publikumsrat hat sozialen Verantwortung bewusst Es gibt viele Fragezeichen und auch eine uns aufgefordert, konkrete Ziele zu und leistet einen wertvollen Bei- trag zur öffentlichen Meinungs- Fülle möglicher Antworten. Manche setzen und messbar zu machen. Daran

werden sich als Irrwege herausstellen, arbeiten wir jetzt. Um einen maßgeb- rt / Hans Leitner

vielfalt und Kommunikations- e F

R manche als Lösungen. Wir sind – im lichen Beitrag dazu zu leisten, die Zu-

O qualität und damit zu Toleranz, r W

Solidarität und Integration in Kleinen wie im Großen – dabei, über kunft der Kinder dieser unserer einzigen e ll Bild © der Gesellschaft. Versuch und Irrtum den besten Weg zu Welt nicht zu vermasseln. • e idu v ndi 50 I rtung hat auch die Verantwortung, jene zu unterstützen, die abseits wo der großen Bühne sportliche Leistungen erbringen. Und diese Es kann schnell Feststellung möchte ich gar nicht nur auf den Behinderten- rant

ve sport umlegen, sondern auf alle Facetten des Sports – vom

gehen

n Schulsport bis zum Seniorensport, von sogenannten »Rand- e sportarten« (wer bestimmt den Rand?) bis eben zu den

iss Gabriela Jahn, ORF-SPORT quotenträchtigen Traditionssportarten. W

In einer Gesellschaft, in der immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig und völlig bewegungsunfähig sind, rhaltung die Krankenkassen nicht wissen, wie sie die Folgen davon e Es kann schnell gehen – sehr schnell. Und es kann finanzieren können, ist es absolut falsch, diese Tatsache in den unt jedem passieren – dass sich das Leben in einer Se- Sportmedien zu ignorieren. Der Kampf um mehr Schulsport, ce i kunde total verändert. Kein Werbeslogan für einen die tägliche Bewegungsstunde, richtige Anregung zu Bewe- v r Lottogewinn, sondern bittere Realität! gung – all das darf nicht nur von Ärzten und Lehrern gebets- e s mühlenartig seit vielen Jahren wiederholt werden – es muss n

e An die »Sekunde« von Matthias Lanzinger am 4. März 2008 diese Forderung auch gemeinsam mit den Medien unterstützt können sich wahrscheinlich noch viele erinnern – Super-G in werden. Auch aus diesem Grund hat es sich der neue Sender

rtrau Kvitfjell – Sturz – Beinamputation. Ein erfolgreicher Sportler, ORF SPORT + zur Aufgabe gemacht, diesen Randgruppen ve dessen persönliches Schicksal vor den Augen der Öffentlich- eine Bühne zu geben. Es ist schön, dass die Berichterstattung keit ablief und deshalb massiv wahrgenommen wurde. Sein über die Sportler mit körperlicher Behinderung im ORF in Wiedereinstieg in den nun (Behinderten-)Sport wurde (zu Recht) den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat (tägliche öffentlich zelebriert. Matthias Lanzinger ist – so tragisch sein Berichterstattung über die Paralympics in Vancouver, Ski-WM Unfall auch sein mag – ein Segen für seine gehandikapten der Körperbehinderten in Sestriere) – doch es ist einfach zu Kollegen. Denn durch ihn werden sie jetzt erstmals so richtig wenig, nur alle vier Jahre die Leistungen dieser Sportler zu wahrgenommen und es wird vielen klar, was diese Sportler dokumentieren. Im kommenden Jahr wird es im ORF-Sport leisten. Dennoch müssen viele Menschen mit körperlicher eine weitere Steigerung dieser Berichterstattung geben. Behinderung ihren Sport abseits jeglichen Scheinwerferlichts absolvieren. Gleich ob Spitzen- oder Breitensport. Laut Statis- Auf ORF SPORT + ist ein ca. 30-minütiges Magazin, das im tik Austria leben in Österreich rund 1,6 Mio. Menschen zwischen Zweiwochen-Rhythmus ausgestrahlt werden soll, in Planung. 16 und 64 Jahren mit Behinderungen, davon etwa 630.000 Und da jene, die davon betroffen sind, auch am besten darüber mit einer starken Beeinträchtigung, im Alltag. Viele von reden können, konnte die zweifache Behindertensportlerin ihnen betreiben Sport – Breitensport abseits der medialen des Jahres, Claudia Lösch, für die Mitarbeit und Moderation Öffentlichkeit. dieses Formats gewonnen werden. Ziel dieser Sendung soll es sein, Menschen mit einer Behinderung zu motivieren, nach Parallel dazu hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ihren jeweiligen Voraussetzungen aktiv am gesellschaftlichen aber auch der Spitzensport der Menschen mit Handicap Leben teilzunehmen, sie für Bewegung und Sport begeistern etabliert. Wurde man anfangs als behinderter Sportler noch und die öffentliche Anerkennung für den Behindertensport belächelt, so findet der Behindertensport heute in einer ande- zu steigern. Aber auch nichtbehinderten Menschen soll das ren Liga statt. Längst ist der Sport höchst professionell gewor- Leben mit einem Handicap nähergebracht werden. Parallel den – ohne tägliches Training ist Erfolg unmöglich. Trotz des dazu wird an einem »Schulsport-Fitness-Magazin« gearbeitet, immer größer werdenden Aufwandes – auch finanziell – ist das ebenso 14-täglich ausgestrahlt werden soll. Darin soll die mediale Berichterstattung bei dieser Entwicklung nicht zum einen auf Schulsportaktivitäten aufmerksam gemacht mitgekommen – und wenn, dann wird oft zu wenig die Leis- werden (vom Bewegungsprojekt bis zur Schulolympiade in tung und zu sehr das Schicksal in den Vordergrund gerückt. den verschiedensten Sportarten) – und v. a. zum Nachmachen In den vielen Gesprächen, die ich mit den Sportlern geführt angeregt werden. Die vielen positiven Initiativen, die es tat- habe, wird immer wieder betont, wie wichtig der Sport für sächlich gibt und von denen man viel zu wenig weiß – werden sie ist und er ihnen geholfen hat, mit ihrem Schicksalsschlag hier ein Forum finden. fertig zu werden. Letztlich soll – und muss – die Leistung aller Athleten aber im Vordergrund stehen. Genauso wie für jeden Neue Sport- und Bewegungsarten werden vorgestellt und anderen Sportler ist auch für die Menschen mit Behinderung Anregungen gegeben, nicht nur aus medizinischen Gründen die Anerkennung in der Öffentlichkeit eine wichtige Triebfeder Sport zu betreiben – sondern Bewegung so in den Alltag zu bei der Ausübung ihres Sports. Dass dazu auch – immer mehr – integrieren, dass Kinder und Jugendliche selbstverständlich finanzielle Unterstützung notwendig ist, ist auch eine Tatsache, Bewegung in ihr Leben einplanen, um sich besser zu fühlen, die in Zeiten der absoluten Professionalität klar scheint. belastbarer zu sein und möglicherweise auch besser auszusehen.

Unterstützung in Form von Sponsoren kann es aber nur Conclusio: Ich bin überzeugt, dass verantwortungsvoller

rt dann geben, wenn auch ein gewisses Maß an Medienpräsenz Journalismus die Pflicht hat, sich auch mit jenen Themen, e vorhanden ist. Das, so denke ich, ist auch eine wichtige Auf- die nicht täglich die Sendezeit füllen, auseinanderzusetzen – r W e gabe der Presse. Sportberichterstattung darf sich nicht nur auch wenn sie im Quotenranking nicht vorne zu finden sein ll e auf die 1:0-Berichterstattung im Spitzensport reduzieren – sie werden. Das ist Public Value. • idu v ndi I 51 Die Sendungen »Evangelische Christvesper«, »Zeit im Bild«, rtung

»FeierAbend« sowie »Weihnachten auf Gut Aiderbichl« und wo Angebote des ORF »Starweihnacht mit Alfons Haider« am 24. Dezember in ORF 2 rant

wurden ebenfalls mit Untertiteln ausgestrahlt. Insgesamt ve

für gehörlose

wurden 2011 nicht nur die bestehenden Standardsendungen n und stark hörbehin- der Fernsehinformation wie die »Zeit im Bild« um 17.00 und e um 19.30 Uhr, »Heute in Österreich« und »Konkret: Das Ser- iss derte Menschen vicemagazin« sowie sämtliche österreichischen Fernsehfilme W und internationalen Blockbuster untertitelt, sondern auch Christine Kaiser, zahlreiche Formate wie die Jahreszeitensendung »Frühlings-/ Humanitarian Broadcasting Sommer-/Herbst-/Winterzeit«, »Frisch gekocht mit Andi und rhaltung e Alex«, »Die Barbara Karlich Show«, »Promi-Millionenshow« mit Armin Assinger oder das Religionsmagazin »kreuz und unt ce

quer«. Neu in das ORF TELETEXT-Untertitelungsservice wurden i v

Eigenproduktionen wie »Dancing Stars«, »Hirn mit Ei«, r e Das ORF TELETEXT-Gehörlosenservice wurde 2011 »Single mit Kind sucht« und Serien wie »Anna und die Liebe«, s

n sukzessive weiter ausgebaut und die Ziele des Etap- »Die Rosenheim-Cops«, »How I Met Your Mother«, »Sturm e penplans schrittweise umgesetzt. Die im Etappen- der Liebe«, »Hawaii Five-0«, »Trickfabrik«, »Navy CIS: L. A.«,

plan für die Untertitelung vorgesehen Erhöhung der »H2O – Plötzlich Meerjungfrau« integriert. Darüber hinaus rtrau

Quote bis Ende 2011 auf 55 % wurde im Dezember wurden 2011 Sport-Highlights wie die Champions League, ve 2011 mit 57,72 % sogar deutlich übertroffen. Auch Europa League, Formel 1, nordische und alpine Ski-WM sowie unterm Jahr gab es bereits Monate, wo der ORF die- die ORF/ZDF-Biografieverfilmung des Lebens von Hans und se Zielvorgabe knapp erreicht (Juli: 54,30 %) oder Lotte Hass, »Das Mädchen auf dem Meeresgrund«, untertitelt. überboten hat (August: 55,45 %). Wie in den Vorjahren wurde auf den TELETEXT-Seiten Bei der Eigenproduktion hat sich durch den Einsatz der 770 – 776 das Magazin »Lesen statt Hören« angeboten, das Spracherkennung der Anteil der Live-Untertitelung von 26,3 % umfassende Kontaktadressen zu Servicestellen, spezielle Ver- (2010) auf 29,4 % (2011) gesteigert. Die moderne Spracher- anstaltungs- und Eventhinweise (Kultur, Sport, Gehörlosen- kennung bei der Untertitelung kommt zum Beispiel bei sämt- Clubs und -Vereine) und Nachrichten bereitstellt, die von lichen Übertragen von Debatten aus dem österreichischen besonderem Interesse für die Zielgruppe sind. Informationen Parlament zum Einsatz sowie bei allen wichtigen Sportüber- und Sendungshinweise zu Sendungen, die im Untertitelungs- tragungen wie Champions League, Europa League, Ski-WM, service des ORF TELETEXT angeboten werden, sind außerdem Formel 1, aber auch bei der Übertragung gesellschaftlicher im Internet auf tv.ORF.at/untertitel zugänglich. Die ent- TV-Highlights und Live-Events wie Hochzeiten der Königshäu- sprechend klare Kennzeichnung der Programme gehört zu ser, Papstmessen, Volksmusik oder »Dancing Stars«. den Aufgaben eines erfolgreichen Gesamtlayouts und ist Anliegen des ORF als Dienstleister. Gemeinsam mit der Artdi- Auch im ORF-Weihnachtsprogramm setzte der ORF 2011 rection wurde daher Anfang 2012 – auf vielfachen Wunsch der deutliche Akzente: Am 24. Dezember wurden in ORF eins Gehörlosenverbände – das neue Symbol für die Untertitelung durchgehend von 8.00 bis 20.00 Uhr sämtliche Filme im Kin- on Screen gebracht: Statt des durchgestrichenen Ohres als der- und Vorabendprogramm – »Ferkels großes Abenteuer«, defizitorientiertes Icon steht ab sofort die Abkürzung UT im »Spuk am Sternenhof«, »Es ist ein Elch entsprungen«, »Ein ORF als durchgängiges Symbol und Programmhinweis für die Schweinchen namens Babe«, »102 Dalmatiner«, »Flutsch Untertitelung. und weg«, »Ella – Verflixt & zauberhaft«, »Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?«, »7 Zwerge – Männer allein im Wald« – In weiteren Ausbaustufen für das Jahr 2012 ist im zweiten mit Untertiteln ausgestrahlt. Im Hauptabend von ORF eins Quartal die Untertitelung der »Sportnachrichten« und der wurden die Film-Highlights des Heiligen Abends, »Alvin »Seitenblicke«, jeweils um 19.55 bzw. 20.00 Uhr im Anschluss und die Chipmunks«, der Kinofilm »6 Tage, 7 Nächte« und an die »Zeit im Bild« in ORF 2, sowie der Sendungen »Bürger- »Welcome to the Jungle«, ebenfalls untertitelt. Die ganztägige anwalt« und »Sport am Sonntag« geplant. Im dritten und »Licht ins Dunkel«-Sendung in ORF 2 wurde über wichtige vierten Quartal 2012 soll das Untertitelungsangebot durch Strecken untertitelt und zudem die gesamte Live-Strecke von das Magazin »Kulturmontag« sowie die Nachrichten und Info- 12.00 bis 14.00 Uhr mit prominenten Gästen aus Kirche und sendungen »ZIB 2«, »ZIB 20« mit Wetter und »im Zentrum« Politik in die österreichische Gebärdensprache gedolmetscht. erweitert werden. •

9.091 51,89 % 757 rt

Insgesamt wurden in ORF eins und ORF 2 Das entspricht einer Untertitelungsquote von 51,89 % Monatlich wurden 2011 rund 757 Stunden auf e mehr als 9.091 Sendestunden untertitelt. aller in ORF eins und ORF 2 ausgestrahlten Sendungen. der ORF TELETEXT-Seite 777 mit Untertiteln r W

(2010: 41,09 %; 7.206 Sendestunden). ausgestrahlt (2009: 600 Stunden). e ll e idu v ndi 52 I rtung wo rant

ve Angebote des ORF n e iss für blinde und sehbe- W hinderte Menschen rhaltung

e Christine Kaiser, Humanitarian Broadcasting unt ce i v r e s Der ORF arbeitet ambitioniert am schrittweisen nach dem Vorbild (und vor allem auf dem Niveau) deutscher n e Ausbau der Audiodeskription für Menschen mit Anbieter initiiert, die im Spätsommer 2011 angelaufen ist. Sehbehinderung. Der 2010 bereits um mehr als das Einige Beispiele ORF-(ko)produzierter Filme, die im ORF 2011

rtrau Doppelte (130 %) gesteigerte Anteil an audiodeskri- bereits in einer Hörfilmfassung ausgestrahlt wurden bzw. für ve bierten Fernsehprogrammstunden von 112 (2009) 2012 geplant sind: auf 452 (2010), konnte 2011 abermals deutlich auf insgesamt 676,5 Sendestunden angehoben werden. »Die Schatten, die dich holen« (23. November 2011, 20.15 Uhr, ORF 2) – Spannender Beziehungsthriller um eine erfolg- Um den Interessen der blinden und sehschwachen Men- reiche Unternehmerin, die von ihrer Vergangenheit eingeholt schen möglichst rasch und effizient zu begegnen, hat der wird (Regie: Robert Dornhelm, Darsteller: Aglaia Szyszkowitz, ORF die im Etappenplan vorgesehene Steigerung des Audio- André Hennicke, Mavie Hörbiger, Bernhard Schir). deskriptions-Anteils für 2011 (geplant: 10 %) gegenüber 2010 deutlich übertroffen und durch das Vorziehen einer Reihe von »Das Mädchen auf dem Meeresgrund« (8. Dezember 2011, zunächst später geplanten redaktionellen Maßnahmen 2011 20.15 Uhr, ORF 2) – TV-Biopicture über das Leben des berühm- bereits das Etappenziel 2013 erreicht! ten Tauchpioniers Hans Hass und seiner Frau Lotte (nach ihrer Autobiografie) mit Yvonne Catterfeld und Benjamin Die »Übererfüllung« des geplanten Etappenziels 2011 um Sadler als Hauptdarsteller. rund 35 % bringt ein erhebliches Mehr an audiodeskribiertem Programm für blinde und sehschwache Menschen und umfasst »Die Abstauber« (7. Dezember 2011, 20.15 Uhr, ORF 2) – gleich mehrere Programmgenres. So fiel 2011 nicht nur die Paraderolle für Serienkommissarin Schnell Ursula Strauss: Entscheidung, erstmals die sechste Staffel des ORF-Frühjahrs- Filmkomödie um eine resolute Putzfrau, die einen schnöse- TV-Events »Dancing Stars« mit Live-Audiokommentierung zu ligen Investmentbanker vor beruflichem und persönlichem versehen, sondern auch für die erstmalige Produktion von Absturz rettet (Regie: Wolfgang Murnberger). Hörfilmfassungen zu TV-Serien in Österreich: So laufen seit September 2011 die Folgen der siebenten Staffel von »Soko »Oma wider Willen« (geplanter Sendetermin erstes Quartal Donau« auch als – in Österreich und von einer österreichi- 2012) – Ein Wiedersehen mit den absoluten TV-Lieblingen schen Produktionsfirma hergestellte – Hörfilmfassungen Christiane Hörbiger und Peter Weck in einer Komödie für die im ORF. Zum anderen konnte der ORF 2011 seinem Auftrag, ganze Familie. mit der Audiodeskription auch Ereignisse von hoher gesell- schaftlicher Relevanz einem möglichst breiten Publikum Darüber hinaus wurde 2011 – wie bereits im Vorjahr – zugänglich zu machen, gleich bei mehreren Großereignissen auch für das ORF-eins-TV-Highlight am 24. Dezember, den nachkommen: etwa durch die Live-Audiokommentierung der Blockbuster »Alvin und die Chipmunks« – ein heiter-besinn- ORF-Sondersendungen zu den Hochzeiten des europäischen liches Weihnachtsmärchen um drei kleine singende Streifen- Hochadels, »William & Kate« in Großbritannien, »Charlene & hörnchen, die als Popstars Karriere machen – eine eigens Albert« in Monaco ebenso wie durch die Übertragung des Be- im Auftrag des ORF erstellte österreichische Hörfilmfassung gräbnisses von Otto Habsburg und der Papstmesse in Freiburg. hergestellt, so dass diese Hollywood-Komödie am Heiligen Abend umfassend barrierefrei auch für blinde und sehschwa- Wie bei Auftragsproduktionen im Bereich Film und Serien che Menschen mit Audiokommentar erlebbar war. richtet der ORF auch bei der Audiodeskription sein Augen- merk auf heimische Wertschöpfung. Das gilt für die Hörfilm- Für 2012 plant die für Audiodeskription zuständige Redak- produktion ebenso wie für die Erstellung der Live-Audiokom- tion des ORF-Humanitarian-Broadcasting die Erweiterung mentare bei Sportübertragungen, Shows oder gesellschaft- des Angebots an audiodeskribiertem Programm um das Genre

rt lichen Großereignissen. Das bedeutet, dass der Ausbau der Dokumentation: Zunächst soll ein Pilotprojekt entwickelt e Audiodeskription wesentlich über die Beauftragung heimi- werden, in dessen Verlauf das Genre auf Effizienz und Wert- r W e scher Unternehmen erfolgt. Zuletzt hat der ORF den Aufbau schöpfung für Audiodeskription getestet werden soll. • ll e einer selbstständigen österreichischen Hörfilmproduktion idu v ndi I 53 rtung Daten wo rant ve

Klimaschutzpreis 2011 Licht ins Dunkel n e Der Klimaschutzpreis wird jährlich vom ORF gemeinsam mit dem Lebenshilfeministerium in vier Kategorien vergeben. Die Aktion »Licht ins Dunkel« hilft iss Aus den 248 Einreichungen wurden von der Jury 16 Projekte nominiert. Die Publikumsabstimmung mit 60.000 abgegebenen Menschen mit besonderen Lebens-

Votings entschied schließlich über die Siegesprojekte. Für den Erfolg mitverantwortlich ist auch auf die umfangreiche umständen und bietet materielle und W Berichterstattung in den ORF-Medien: finanzielle Unterstützung. Der ORF trägt mit vielfältigen Benefizveran- Vorberichterstattung Berichterstattung zur Nachberichterstattung staltungen dazu bei, Spenden zu Votingphase sammeln. Die ORF-Radioflotte nutzte

besonders kreative Ideen, um »Licht rhaltung

ins Dunkel« zu unterstützen: bei den e Ö3-Wundertüten wurden mit alten Handys gleichzeitig auch Spenden unt 17 22 22 31 7 15 gesammelt, beim Ö1-Weihnachtsquiz

Tage Sendungen Tage Sendungen Tage Sendungen ce

wurde heiter geschmunzelt und ge- i

(TV und (TV und (TV und v spendet, und Radio Wien schickte die Radio) Radio) Radio) r Moderatorinnen und Moderatoren aus, e s um am Punschstand auszuschenken.

n 1.300 33.609 3,8 Mio. e Einreichungen seit dem Start 2008 Telefonvotings für den Zuseher/innen haben zumindest Über 202,6 Klimaschutzpreis 2011 eine TV-Sendung gesehen Mio. Euro Spenden für rtrau

»Licht ins Dunkel« seit Bestehen 1973 ve

700.000 Euro aus der 2009 2010 2011 6.252.519,99 Ö3-Wundertüte Euro: »Licht ins Dunkel«-Sendung Zum siebenten Mal wurden während 24. Dezember 2011 der Adventwochen alte Handys in 310.000 420.000 467.000 Geld verwandelt. Eine nie dagewesene gespendete Handys gespendete Handys gespendete Handys Anzahl von 467.000 abgegebenen Handys ergab 700.000 Euro für die 683.709 »Licht ins Dunkel«-Aktion, mit der nun Euro wurden am 21. November zehn langzeitarbeitslose Menschen 465.000 630.000 700.000 2011 am »Licht ins Dunkel«-Aktions- unterstützt werden können. Euro Euro Euro tag gespendet. 0800 24 12 11 Audiodeskription 2011 Gehörlosenuntertitelung 2011 ist die kostenlose Telefonnummer, unter der das ganze Jahr über für »Licht Um den Interessen der blinden und Insgesamt wurden in ORF eins und ORF 2 mehr als 9.091 Sendestunden untertitelt, ins Dunkel« gespendet werden kann. sehschwachen Menschen möglichst darunter Informationssendungen, Sportübertragungen wie Champions League, rasch und effizient zu begegnen, hat Ski-WM und Formel 1, aber auch Übertragungen gesellschaftlicher TV-Highlights der ORF die im Etappenplan vorge- und Live-Events wie Hochzeiten der Königshäuser, Papstmessen, Volksmusik oder sehene Steigerung des Audiodeskrip- »Dancing Stars«. Darüber hinaus kann die tägliche Ausgabe der »Zeit im Bild« mit 34 tions-Anteils für 2011 (geplant: 10 %) Wetter um 19.30 Uhr in ORF 2 übersetzt in die österreichische Gebärdensprache mal stand bisher am Heiligen Abend gegenüber 2010 deutlich übertroffen auf der ORF-TVthek abgerufen werden. das ORF-Fernsehprogramm im Fokus und durch das Vorziehen einer Reihe von »Licht ins Dunkel«. von zunächst später geplanten redak- Die Untertitelquote gibt den prozentualen Anteil untertitelter Sendungen am tionellen Maßnahmen 2011 bereits das Gesamtprogramm von ORF eins und ORF 2 (täglich, 2 x 24 Stunden) im Jahres- Etappenziel für 2013 erreicht. So wurde durchschnitt an: erstmals die 6. Staffel von »Dancing Stars« mit Live-Audiokommentierung Sozialspots 2011 versehen sowie die Produktion von 2009 2010 2011 Hörfilmfassungen der 7. Staffel von Der ORF bewirbt nicht nur seine eige- »Soko Donau« in Auftrag gegeben. nen Kampagnen, sondern stellt auch 35,34 % 41,09 % 51,89 % den österreichischen Hilfsorganisa- tionen für die Bewerbung ihrer Aktionen 676,5 und Spendenaufrufe gratis Sende- Audiodeskribierte plätze in Fernsehen und Radio zur Programmstunden Verfügung. im ORF-Fernsehen 757 777 Stunden wurden im ORF-Fernseh- ist die ORF TELETEXT-Seite, die programm 2011 monatlich ausgestrahlt. die Untertitelung sichtbar macht. 29 452 Hilfsorganisationen wurden unterstützt. Menschen mit Behinderung im Hauptabend 32 Unabhängig davon, dass der ORF eine Vielzahl seiner Sendungen barrierefrei unterschiedliche TV-Spots gestaltet, rückt er in ihnen auch Menschen mit Behinderung ins Bild. 286 3,4 % 14,4 % Sendeplätze im TV wurden ORF eins ORF 2 zur Verfügung gestellt. Menschen mit Behinderung als Akteurinnen 112 bzw. Akteure. 31

Sozialspots im Radio rt

3,0 % 1,4 % e ORF III Sport + r W

3.000 e Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus ll

2009 2010 2011 und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70 Gratis-Sendeplätze im Hörfunk e idu v ndi 54 I rtung wo fakten rant ve n e iss W rhaltung e unt 1 3 5 ce i v r e s n e / BBC F R O rtrau ve

2 4 6 / Hans Leitner Bild (6) © F R O

Team Österreich Der erste Erste- Zivilcourage 2011 Hilfe-Kurs im Radio

Ö3 führte gemeinsam mit dem Roten Mit dem »Greinecker-Preis für Zivilcoura- Kreuz einen zweiwöchigen Themen- Jeden Tag könnten wir in Österreich ge« zeichnet der ORF jährlich zivilgesell- schwerpunkt durch, um Österreichs schaftliches Engagement aus. Am 14. Juni

fünf Menschenleben retten, wenn wir / Michael Schaller Bild (5) © F Haushalte besser auf Krisenszenarien R wüssten, was wir im Ernstfall tun soll- wurden Heidi Burkhart, Geschäftsführe- O vorzubereiten; unabhängig davon ten. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz rin von Hilfswerk Austria International, blianzierte das Ö3-»Team Österreich« brachte das Hitradio Ö3 vom 22. August für Verdienste in der Entwicklungszusa- erfolgreich: 400 Freiwillige an 58 Aus- bis 4. September Österreich auf den mmenarbeit, Pfarrer Hermann Glettler gabestellen reichen jeden Samstag über- neuesten Stand und hat ausführlich (Graz-St. Andrä) für bewusst gelebte, multi- schüssige Lebensmittel an Bedürftige erklärt, wie es funktioniert. Das Thema kulturelle Gastfreundschaft sowie Man- weiter. 2011 konnte wöchentlich 10.000 »Erste Hilfe« wurde ausführlich auf- fred Fischer, der seit vielen Jahren als Menschen geholfen werden, insgesamt bereitet und leicht und verständlich Journalist die Interessen gehandicapter wurden 900 Tonnen Lebensmittel einem Millionenpublikum zugänglich Menschen vertritt, geehrt. »Sommerzeit« verteilt. (1) • gemacht. (3) • und »Orientierung« berichteten. (5) •

Jahr der Freiwilligen Tempo fürs Recycling Bis alle frei sind!

Um das unentgeltlich erwirtschaftete In der südsteirischen Gemeinde Mureck Unter diesem Titel strahlte der ORF einen Sozialkapital in ganz Europa zu würdigen, wurden 1986 erstmals in Österreich »dok.film« zum »Internationalen Tag / Hans Leitner Bild (3) © Österreichisches Rotes Kreuz Bild (4) © F

hatte die EU 2011 zum Europäischen Jahr Mülltonnen zur gezielten Abfalltren- der Menschenrechte« am 11. Dezember R O der Freiwilligentätigkeit erklärt. – immer- nung aufgestellt. 25 Jahre später wurde aus und würdigte so den 50er von hin 14.692.679 Stunden pro Woche ver- der dortige Umwelttechnologiecluster Amnesty International. Tags darauf bringen rund drei Mio. Österreiche- weltweit als bester seiner Art bewertet. eine passende Neuausgabe von »Dorfer r/innen mit ehrenamtlichen Tätigkeiten. In »Leben im Kreislauf« dokumentierte spricht« im »Kulturmontag«: diesmal ORF III nahm das im Juli zum Anlass, der ORF in einem »Österreich-Bild« am mit dem Mikrokredite-Banker Leopold die Dokumentation »Ehrenamt ist Ehren- 1. Mai die beeindruckende Leistung von Seiler. Alfred Dorfer besuchte den / Hans Leitner Bild (2) © F rt sache« am Beispiel der Vorarlberger Pionier/innen, Wegbereiter/innen und Finanzberater auf einem Biobauernhof R e Gemeinde Hard am Bodensee sowie ein Visionär/innen der Abfallwirtschaft und und redete mit ihm u. a. über Geld als O r W e Interview mit »Mr. Zukunft« Horst Opa- deren bedingungslosen Einsatz für eine Wahlzettel, Mikrokredite und die Illusi- ll Bild (1) © e schowski zu zeigen. (2) • lebenswerte Umwelt. (4) • on über unendliches Wachstum. (6) • idu v ndi I 55 rtung

Warum Qualität zählt Barbara Krommer wo rant ve

Anspruch und Wirklichkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks klaffen immer Wirtschaft geht uns alle an n wieder auseinander. Skeptiker sind der Ansicht, dass sie sich überhaupt nicht mehr und betrifft jeden von uns, e zur Deckung bringen lassen, je mehr sich die Medien vom Kulturgut zum Wirtschafts- doch die Auswirkungen poli- iss gut entwickelt haben. Sie befürchten, dass der öffentlich-rechtliche Kultur- und tischer und wirtschaftlicher W Bildungsauftrag ganz in die Nischen von Spartensendern wie ORF III abgeschoben Entscheidungen sind nicht werden könnte. Spartenprogramme als Reaktion auf gesellschaftliche Vielfalt für alle Menschen gleich.

haben ihr begrenztes Recht. Doch ist über Strategien nachzudenken, wie der Frag- rhaltung e mentierung der Öffentlichkeit in öffentlich-rechtlichen Medien entgegengesteuert werden kann. Dazu gehört aber auch, ob es Kultureliten nun passt oder nicht, dass unt ce

sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen darum bemühen muss, auch das Publikum, i v

das sich vornehmlich für die Programme der Privaten interessiert, anzusprechen, r e statt dieses sich selbst zu überlassen. Auf dieses Problem reagiert die Medienethik s

n

mit dem Begriff der Medienverantwortung. Er hat eine doppelte Bedeutung: Einer- e seits meint er die Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die

Gesellschaft, andererseits aber auch die Verantwortung der Gesellschaft für den rtrau

öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Allen Ökonomisierungstendenzen in der Medien- ve landschaft zum Trotz ist daran festzuhalten, dass öffentlich-rechtliche Medien nicht bloß ein Wirtschaftsgut, sondern in erster Linie ein Kulturgut sind und eine dienende Funktion für die demokratische Gesellschaft und ihre Meinungsbildung haben. •

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner, Vorstand des Instituts für Systematische Theologie und Religionswissenschaft Universität Wien, »Texte 8«

im fokus 2012 im ORF

Diese Tatsache darzustellen, ohne In »Sei keine Dreckschleuder« animierte Der ORF hatte »Nachbar in Not – Erdbe- dabei Partei zu ergreifen, gehört der ORF Burgenland Schüler/innen ben Haiti« gestartet und in nur drei zu unserer täglichen Arbeit und ist dazu, aktiv gegen die jährlichen 1.400 Monaten 14,5 Mio. Euro gesammelt. gleichzeitig Teil der sozialen Verant- Tonnen im Straßengraben entsorgten Doch was passiert mit dem Geld? Zwei wortung des öffentlich-rechtlichen Müll zu arbeiten. Gemeinsam wurde das Jahre nach dem Beben berichten »The- ORF. Ich will mit meinen Radiobei- Burgenland aufgeräumt. • ma« und Ö3 per Lokalaugenschein • trägen informieren und komplizierte Sachverhalte möglichst verständlich erklären, auch das verstehe ich unter »In einer immer verwirrender werdenden Me- sozialer Verantwortung. Für meine dienwelt voller Gerüchte und Halbwahrheiten Arbeit habe ich 2011 insgesamt drei Journalismuspreise bekommen: den können sich die Bürger/innen darauf verlassen: Leopold-Ungar-Anerkennungspreis / Hans Leitner F

R für meine Beiträge zur Serie »Migra-

O Was im ORF als News gesendet wird, ist ge- tion« im Ö1-Wirtschaftsmagazin prüft und entspricht den Tatsachen. Politisch »Saldo«, den »Journalismuspreis von unten«, der von der Armuts- und wirtschaftlich Mächtige auch mit unange- konferenz für hintergründige und nehmen Fragen zu konfrontieren gehört zum respektvolle Armutsberichterstattung vergeben wird, und den Eduard-Hart- Job der Journalisten.« mann-Preis 2011, die höchste Aus-

Raimund Löw, ORF-Korrespondent, Brüssel zeichnung des österreichischen Ver- bandes der Agrarjournalisten. In der Begründung für den Hartmann-Preis mehr dazu unter zukunft.orf.at heißt es, dass ich es perfekt verstehe, komplizierte Themen verständlich aufzubereiten und mit Sprache und . h. c.Univ.-Prof. Dr. Dr. Ulrich H. J. Körtner Bild ©r. o. rt O Tönen bei den Zuhörerinnen und e Zuhörern Bilder im Kopf entstehen r W Ö3 Österreich-Bild Michael Winter zu lassen. Darum will ich mich auch e ll Bild M. o. © »Erste-Hilfe-Kurs« »Hilfe unter gutem Stern« über Jugendschutz in Zukunft bemühen. • e idu v ndi 56 I Kultur e rnäh e ürg B n

o Gesellschafts- grati e int

Wert rung e nti

e Der Wert eines öffentlich-rechtlichen Mediums zeigt ri

O sich an der Qualität und an der Vielfalt des alt f l öffentlichen Raumes, den sie mit anderen wich- e i v tigen Akteuren der Gesellschaft schaffen und gestalten. Ein Raum, in dem sich alle mit allen treffen können, in dem man sich informiert, diskutiert, entspannt, ge- nießt, bildet, manchmal streitet, Ideen kreiert, zuhört. Ein Raum, den grundsätzlich alle mitgestalten können. rt e tsW f Ed Moschitz Zoran DOBRIC Ursula Scheidle ha c lls e s

Ge 57 Kultur e

Diese Errungenschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Sie tung gilt bei fast allen öffentlich-rechtlichen Sendern auch rnäh e muss auch in Demokratien immer wieder verteidigt werden, heute noch das alte Mantra der BBC, das Gute populär und wie gerade die jüngste Entwicklung in Ungarn zeigt. Dazu das Populäre gut zu machen. ürg B braucht es Vorkämpfer und Verteidiger mit einer langjährigen ▸ Die Vielfalt: Ein gutes Programm für alle machen bedeutet n o Tradition von guten, kompetenten und verlässlichen öffent- Vielfalt der Meinungen zu reflektieren und insbesondere auch lich-rechtlichen Sendern. So wie Österreich und der ORF. die kulturelle Vielfalt zu fördern. Der Anspruch der Vielfalt grati gilt nicht nur im Bereich der Kultur, sondern auch im Bereich e ▸ An der Notwendigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien, der Information, des Sports und der Unterhaltung. Mit diesem int gute Programme für alle zu produzieren, hat sich nichts ver- Anspruch stärken die öffentlich-rechtlichen Sender nicht nur

ändert. Ihr Leistungsauftrag basiert auf Werten, die für unsere die nationale Identität, sondern leisten auch einen unerlässli- rung e Demokratien so wesentlich sind, dass es sich lohnt, auch in chen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt eines Landes. nti Zukunft für sie einzustehen und sie auch in anderen Regionen ▸ Die Unabhängigkeit: Für Medien insgesamt, aber insbeson- e ri der Welt zu vertreten. Die Universalität: Öffentlich-rechtliche dere für öffentlich-rechtliche Medien, ist ihre Glaubwürdigkeit O Medien haben den Auftrag, ein Programm für wirklich alle das wichtigste Gut. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass alt

Menschen im Land zu machen, unabhängig davon, ob sie sie dieses Gut nicht aufs Spiel setzen bei der Suche um Auf- f l e i

aus kommerziellen oder politischen Gründen attraktiv sind. merksamkeit beim Publikum, aber auch dafür, dass sie sich v Jede und jeder muss das Programm im ganzen Land auf den nicht instrumentalisieren lassen. ( … ) relevanten Plattformen empfangen können. ▸ Die Qualität: Die Gebührenfinanzierung ist ein Privileg und Unabhängige, glaubwürdige Medien sind für eine moderne eine Verantwortung zugleich. Tief verankert in der Unterneh- funktionierende Demokratie unerlässlich. • menskultur eines guten öffentlich-rechtlichen Senders ist die

Verpflichtung, die höchsten journalistischen und ethischen Ingrid Deltenre, Generaldirektorin der EBU. Standards anzustreben. Im Bereich der Kultur und Unterhal- Der Beitrag erscheint in ungekürzter Form in »TEXTE 8« rt e tsW Beate Haselmayer Barbara Weissenbeck f ha c lls e vielfalt 56 orientierung 66 integration 76 bürgernähe 84 Kultur 92 s Ge Kultur e rnäh e ürg B n

o vielfalt grati e int rung e nti e ri O Für die Gestaltung der »Schauplatz«- alt f Sendung »Am rechten Rand« nahm Ed l e Moschitz die Auszeichnung für den i v Fernsehpreis der Erwachsenenbildung 2011 in der Sparte Dokumentation entgegen.

»Vielfalt braucht Unabhängigkeit, auch rt e Wertvorstellungen. tsW von den eigenen « f ha c Ed Moschitz, »Am Schauplatz« lls e s Ge institutionalisierter Religionen an ihrem Kultur Ursprung und auf ihren humanen Ethos e Religion hin zu prüfen. rnäh gesetz trifft Post- e Pluralität bedeutet auch die Akzep- moderne tanz unterschiedlicher Auslegungen und ürg § 4. (1) Der Österreichische Rund- B Auffassungen innerhalb einer Religions- n o funk hat für die angemessene Barbara Krenn, orf- gemeinschaft (sofern sie nicht die Prin- Berücksichtigung aller Alters- religionsredaKtion zipien der Rechtsstaatlichkeit und grati

gruppen, die angemessene Be- e Grundrechte Dritter verletzen). Eine

rücksichtigung der Anliegen der int wichtige Aufgabe im Religionsjournalis- Familien und der Kinder sowie der Gleichberechtigung von mus ist es, nicht zuletzt nachzufragen,

wie pluralismusfähig die unterschiedli- rung

Frauen und Männern, die ange- e Die postmoderne Gesellschaft chen Religionen nach innen sind – wie

messene Berücksichtigung der nti Bedeutung der gesetzlich aner- ist eine pluralistische, in der das es also mit der Akzeptanz von diffe- e ri annten Kirchen und Religions- Zusammenleben Angehöriger renten Auffassungen innerhalb einer O gesellschaften zu sorgen. § 4. (2) verschiedener Ethnien, Kulturen Religionsgemeinschaft selbst aussieht. alt Das Angebot hat sich an der und Religionen herausfordernd Nur einige ausgewählte Besipele dazu f l e

Vielfalt der Interessen aller Hörer i

und immer auch mit Konflikten aus 2011: In »Kopftuch trifft Kippa« v und Seher zu orientieren und sie verbunden ist. Die Gründe dafür (»Religionen der Welt«, 18. Juni) traf die ausgewogen zu berücksichtigen. sind vielfältig. Ob Religion im muslimische Wiener Studentin Asma § 10. (6) Die Vielfalt der im öffent- Aiad auf Nuriel Molcho. Er lud sie ein, lichen Leben vertretenen Meinun- Pluralismus ihn behindert oder gen ist angemessen zu berück- fördert, ob sie zu einem Miteinan- gemeinsam mit ihm ein typisches Scha- sichtigen, die Menschenwürde, der beiträgt oder aber ein Gegen- wout-Essen vorzubereiten, jüdisches Persönlichkeitsrechte und Privat- einander fördert – ist zentraler Leben kennenzulernen und sich über sphäre des Einzelnen sind zu Gegenstand der Berichterstattung das Judentum und den Islam auszutau- achten. der Abteilung Religion/TV. schen. Der »FeierAbend« vom 22. April erkundete unter dem Stichwort »Der In meiner Arbeit stehen Fragen nach Schrei der Welt«, wie man angesichts der Bedeutung (individuellen, sozialen, des Leids der Welt – alle vier Sekunden Programmrichtlinien kulturellen, politischen), der Rolle und verhungert ein Mensch – an Gott zu dem Verhältnis von Religion bzw. Religi- glauben vermag. Gezeigt wurde ein onen zur säkularen (Post-)Moderne im Film mit dem gläubigen Christen und Bei der Programmgestaltung sind alle wichtigen gesellschaft- Mittelpunkt. Sie sind Ausgangspunkt Marxisten Jean Ziegler und dem evan- lichen, politischen, sozialen, der Dokumentationen, Diskussionen gelischen Bischof Michael Bünker. Den wirtschaftlichen, kulturellen, und Kurzfilme, in denen Fragen nach Gott Binnenpluralismus der katholischen sportlichen, wissenschaftlichen, im Leben religiöser Menschen heute be- Kriche behandelte »kreuz und quer« geistigen, religiösen und künst- leuchtet und in den Diskurs mit atheisti- am 8. 11. 2011: Mit ihrem »Aufruf zum lerischen Entwicklungen zu be- schen und agnostischen Standpunkten Ungehorsam« hatte die Pfarrerinitiative rücksichtigen. Allerdings reicht gebracht werden. rund um Helmut Schüller viel Zündstoff es nicht aus, jeweils etablierte für innerkirchliche Diskussionen gelie- Anschauungen und Richtungen Sie sind aber auch Ausgangspunkt fert. »kreuz und quer« hat eine Umfrage wiederzugeben, auch abwei- für die Auseinandersetzung mit ethischen unter 500 Pfarrern in Auftrag gegeben chende oder erst aufkommende Fragestellungen: Eine Ethik der (Post-) und wollte wissen, wie Österreichs Pfar- Entwicklungen sind zu beach- ten. Bloß originelle Problematik Moderne schließlich wird vor allem rer zu diesem Aufruf zum Ungehorsam kann aber nicht als Rechtfer- durch die Entwicklungen von Wissen- stehen und wie sie über den Reformbe- tigung einseitiger Darstellung schaft, Medizin und Technik heraus- darf der römisch-katholischen Kirche dienen. gefordert – und gerade da wird auch denken. Spricht biblisch etwas dagegen, ein Beitrag der institutionalisierten Frauen zum Priesteramt zuzulassen? Religionen erwartet. Sollen auch Laien Pfarren leiten dürfen? Wie steht es um die Frage des Pflichtzö- Leitbild Die gesellschaftliche Modernisierung libats? Und: Treffen strukturelle Fragen hat aber auch einen Trend zur Individu- innerhalb der römisch-katholischen alisierung von Religion mit sich gebracht, Kirche tatsächlich den Kern der Kirchen- Der öffentlich-rechtliche Auftrag der einen Markt an Sinnangeboten krise? ist unteilbar. Der ORF bietet den eröffnet hat. Der öffentlich-rechtlichen Menschen in Österreich, unab- hängig von ihrer individuellen Auftrag, den wir als ORF-Religionsabtei- Pluralismus, Orientierung, Vielfalt: rt

sozialen, ethnischen und religi- lung haben, ist auch der, in diesem oft Journalismus, der sich mit Religionen e ösen Stellung, Herkunft, Alter unübersichtlichen Markt, Orientierung befasst, gehört zu den spannendsten tsW und Geschlecht, ein umfassen- zu bieten – sowohl Religionsgemein- Arbeitsgebieten, die der Beruf möglich f ha Bild © Ed Moschitz des Programmangebot. schaften als auch Sinnangebote fernab macht. • c lls e s

60 Ge entmachtet. Der Kampf um Geschlechtergerechtigkeit ist Kultur längst nicht ausgefochten. Die Themen waren schließlich: e »What do you think Kampf um Gleichberechtigung; Quote für Frauen in Füh- rnäh rungsebenen Ja oder Nein; gleicher Lohn für gleichwertige e most about during Arbeit; Migrantinnen; Haushalt und Kinder; Obsorge (war zu ürg the day? dieser Zeit ein politisches aktuelles Reizthema) und Schei- B n dungsväter; Vorbild Skandinavien (an diesem Tag lief nach o dem »Bürgerforum« und der »ZiB 2« ein »Weltjournal«, das Women. They are a sich eine Schwerpunktsendung lang mit der Frauensituation grati e complete mystery.« in Schweden, Norwegen etc. auseinandersetzte). Die größten int Herausforderungen sind natürlich das Publikum und die Gäs-

Claudia Reiterer, »Konkret« teliste. Welche Vertreter/innen aus der Politik sollen kommen, rung von Frauenorganisationen, Netzwerken etc., welche Männer? e Wir wollten unbedingt EU-Kommissarin Viviane Reding für nti e die Sendung gewinnen. Sie ist Mitglied der EU-Kommission ri Das sagt der brillanteste Wissenschafter unserer und seit 2010 für das Ressort Justiz, Grundrechte und Bürger- O Zeit, der als klügster Mensch und als »Einstein des schaft zuständig und stellte in den Wochen vor dem 100. alt f 21. Jahrhunderts« gilt, der viele Geheimnisse des Frauentag den Unternehmen die Rute ins Fenster. Es fehlen l e i

v Universum entschlüsseln konnte: Stephen Hawking. die Frauen in der Führungsebene. Frankreich hat im Jänner Dieses Zitat stammt aus einem Exklusivinterview 2011 eine gesetzliche 20-Prozent-Quote bis 2014 eingeführt, mit dem Magazin »New Scientist« vom 2. Jänner Spanien will, dass bis 2015 jedes Geschlecht mit mindestens 2012. Selbstverständlich hat dieses Eingeständnis 40 Prozent an der Führungsspitze vertreten ist, das belgische eines Genies in fast jeder österreichischen Tageszei- Unterhaus hat in der vergangenen Woche die 30-Prozent- tung Niederschlag gefunden. Aus, Schluss, Basta: Quote für börsennotierte Unternehmen festgelegt. In Norwegen Wenn Hawking die Frauen nicht versteht, können gibt es die Quote seit 2003, in Schweden und Finnland ist wir doch alle auf jeglichen Versuch in Zukunft ver- einer von vier Aufsichtsräten weiblich. Viviane Reding gibt zichten!? den Unternehmen bis März 2012 Zeit, ihren Frauenanteil an der Führungsspitze zu erhöhen. Passiert nichts, droht sie mit Die internen Reaktionen auf »Wir machen ein ›Bürger- einer verbindlichen EU-weiten Quote. Eine Terminkollision forum‹ anlässlich des 100. internationalen Frauentages« (2. ließ sie an diesem Tag leider in Slowenien verweilen, auch März 2011, 20.15, ORF 2) und des damit vom ORF initiierten eine Live-Schaltung war nicht möglich. Themenschwerpunkts »Starke Frauen hat das Land« waren nicht unähnlich: »Das lockt niemanden vor den Fernseh- Auf der Gästeliste waren unter anderem: Frauenministerin schirm«, »Das ist doch schon alles durchgekaut«, »Ja, ja, die Gabriele Heinisch-Hosek, Wirtschafts- und Familienminister armen Frauen, das kann keiner mehr hören und schon gar Reinhold Mitterlehner, die Frauensprecherinnen der Oppo- nicht sehen, da schalten alle auf einen anderen Kanal«. Das sitionsparteien: Judith Schwentner (Grüne), Carmen Gartel- kleine Team, wir waren ca. 20 Personen, machte sich den- gruber (FPÖ) und Martina Schenk (BZÖ), außerdem Beatrice noch unter der Leitung von Waltraud Langer, Chefredakteurin Achaleke, Soziologin und Gründerin des International Center der FI9, der Magazine-Abteilung, und dem Sendungsverant- for Black Women’s Perspectives, AFRA, Journalistin Trautl wortlichen Peter Baminger an die Arbeit. Der französische Brandstaller, Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Schriftsteller Stendhal hat schon im 19. Jahrhundert festge- Frauenhäuser, Autorin Bärbel Danneberg, Sonja Hammer- halten: Der Zivilisationsstand einer Gesellschaft lässt sich schmid, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität am Status der Frau ablesen. Wo steht die Frau heute? Wien, der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender, die Kommunikationsberater und Buchautoren Eddi und Patrick Mein erster Einwand in der ersten Planungssitzung: »Wir Keck, ÖGV-Präsidentin Margarete Kriz-Zwittkovits, Männerfor- müssen den Titel auf ›BürgerInnenforum‹ ändern.« In meiner scher Erich Lehner sowie die Expertin für Gender Studies und sonstigen Funktion als Moderatorin von »Konkret« ist es eine Feministische Forschung und Autorin Petra Unger. Der Sen- tägliche Selbstverständlichkeit, »gendergerechte« Texte wie dungstitel hieß: »Halbe-halbe, wer hat hier die Hosen an?«. »Konsumentinnen und Konsumenten« zu formulieren. Es Auch im Facebook konnten die Menschen schon im Vorfeld waren »markenrechtliche« Gründe, warum dieser Einwand über das Thema diskutieren und ihre Meinung kundtun. abgelehnt wurde. Mit einem bereits mehrfach erprobten Sys- tem versuchten wir im Team, Brainstorming mit Themen und Die Sendung war intensiv und schnell vorbei. Mehr als Gästen zu betreiben, und merkten rasch, dass wir uns für 300 Wortmeldungen, Daten, Fakten, Filmbeiträge. Eine Studie wenige Bereiche entscheiden mussten, denn die Sendezeit sei stellvertretend für die anderen hier angeführt. Es war eine ist mit 90 Minuten begrenzt. Und wie immer bei dem Thema Anregung von der ORF-Gleichstellungsbeauftragten Monika Frauen werden Frauen- und Familienpolitik wohl zu oft Rupp, für die ich sehr dankbar war. Eine Studie an der Wirt- vermischt und in einen Topf geworfen. Quotenfrauen, Doppel- rt

e belastung, schlecht bezahlt oder überhaupt gratis – hat die 1) (Hermann/Praschak/Strunk 2005: Langzeitstudie – Frauenpolitik der vergangenen Jahrzehnte versagt? Auf der 10 Jahre Einkommensentwicklung von AbsolventInnen des Jg.1990) tsW 2) Quelle: http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=34003, Marion Breiter, f anderen Seite sehen sich Männer als Verlierer der Emanzipa- Kurzlehrgang für Equal Pay-AkteurInnen, 2008) ha c tion – als Väter fühlen sie sich rechtlos, als starkes Geschlecht 3) Quelle: http://zwanzigtausendfrauen.at/2011/03/orf-burgerforum/ lls e s

Ge 61 Kultur

»Wenn Sie in der »Die Emanzipation »Mittelmäßige e rnäh

Politik etwas ge- ist erst dann voll- Männer in Spit- e

sagt haben wollen, endet, wenn auch zenjobs sind für ürg B n

wenden Sie sich einmal eine total eine Frau genauso o

an einen Mann. unfähige Frau in eine Zumutung grati e

Wenn Sie etwas eine verantwortli- wie für einen int getan haben wol- che Position aufge- Mann herausra- rung len, wenden Sie rückt ist.« gende Frauen an e nti e

sich an eine Frau.« Heidi Kabel (1914 – 2010), deut- oberster Stelle.« ri sche Volks- und Bühnenschau- O Margaret Thatcher, englische Margarita Mathiopoulos, alt

spielerin und Schriftstellerin f

Politikerin deutsche Bankmanagerin l e i v

schaftsuniversität Wien 1) ergab an 52 »Zwillingspaaren« (je- Die TV-Kritik am nächsten Tag von Alois Pumhösel im weils Frau und Mann) unterschiedliche Karriereverläufe nach »Standard« erschien unter dem Titel: »Öfter, bitte«: Das Bürger- gleichem Start: Innerhalb von zehn Jahren verlieren gleich forum zum Frauentag fügte engagierte Stimmen zu einem qualifizierte kinderlose Frauen im Vergleich zu Männern Orchesterstück der Bewusstseinsbildung … das sollte es im 61.390 Euro. Gründe: Frauen haben vor allem weniger und ORF öfter geben.« Hoffentlich sind es Kritiken wie diese, geringere Führungspositionen – männliche WU-Absolventen die der Geschäftsführung wichtiger sind als die Zuschau- haben nach zehn Jahren durchschnittlich 15,2 Angestellte er/innenquote. unter sich, Frauen dagegen nur 3,7. 2) Die Frauen sind so gebil- det wie nie, haben die Männer bei der Qualifikation überholt, Laut Medienforschung waren 415.000 Zuschauer/innen und mehr Frauen als je zuvor sind berufstätig. Trotzdem geht im Durchschnitt vor den Fernsehschirmen. Davon waren rund die Einkommensschere weiter auf. Das ist das ernüchternde zwei Drittel (64 %) Frauen, fast die Hälfte des Publikums waren Ergebnis des jüngsten Frauenberichts. Frauen liegen bei den dabei weiblich, 50 Jahre und älter (48 %), d. h. 16 % Frauen Uni-Abschlüssen zwar vorne, verdienen in Österreich aber unter 50. Bei Frauen 12+ erreichte die Sendung 18 % MA, bei nach wie vor im Schnitt um ein Drittel weniger als ihre männ- Männern 13 % MA. lichen Kollegen. In Tirol beläuft sich das durchschnittliche Einkommen einer Frau auf 1.606 Euro, das eines Mannes auf Die sogenannte Gegenprogrammierung war nicht optimal. 2.473 Euro. Parallel zum »Bürgerforum« lief auf ORF eins das Bundesliga- Spiel Austria – Sturm, auf ZDF ebenfalls Fußball-DFB, Bayern Ich habe immer wieder das Gefühl, wenn es um das Thema München – Schalke. Sat.1 war mit »Auf der Suche nach dem »Frauen« geht, kann »frau« nur alles falsch machen. Viele Be- G-Punkt« vor allem bei Frauen stark. reiche aufzugreifen, so viele Menschen wie möglich zu Wort kommen zu lassen und dabei auch in die Tiefe zu gehen, ist Das ist schon skurril. Die Quote für Frauen in Führungs- wohl ein unmöglicher Spagat und eine ewige Gratwanderung positionen ist ein Dauerbrenner und die (Zuschauer/innen-) zwischen Wunsch und Wirklichkeit. So lautet etwa das Fazit Quote bei »reinen Frauensendungen« ein Störfaktor? Den von Sandra Ernst-Kaiser um 22.09 Uhr (sie hatte online die Verantwortlichen war das vor der Sendung klar und trotzdem Sendung kommentiert): Viele Themen wurden angesprochen waren die Chefinnen und Chefs enttäuscht, dass nicht mehr und beinahe alles blieb leider auch an der Oberfläche. Auch vor dem Fernsehschirm saßen. Doch genau das schätze ich wenn Claudia Reiterer beinahe nach jedem Insert nach Analy- an der Vielfalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ohne se schrie, blieb diese aus; wiewohl frau anmerken muss, dass Zwang auf Quote gesellschaftspolitisch relevante und wichtige das Format der Sendung keine wirkliche Analyse zulässt. »Es Themen in der Prime Time auf Sendung zu bringen. Vielfalt geht um die Frauen, die es sich nicht aussuchen können«, re- bedeutet laut Duden: Abwechslung, Diversität, Differenziert- sümiert schließlich die Frauenministerin ihr Verständnis von heit, Mannigfaltigkeit. Der ORF wird immer wieder zu Recht rt

Frauenpolitik und schweift damit ab von »Elite-Feminismen« als Medienorgel beschrieben. Eine Klaviatur, auf der eine e wie etwa die Frauenquote. Der Aufruf nach Lösungen von Palette an Diversität gespielt wird, ist genau jene Vielfalt, die tsW Reiterer, kurz vor Ende der Sendung, konnte klarerweise auch das Publikum von uns erwarten darf und muss. • f

3) ha von niemandem geleistet werden.« c lls e s

62 Ge Kultur Sena Jurinac Sie war »die Sena«: Sena Jurinac, die Sängerin mit dem großen e Unvergessen Herzen, der mitreißenden Impulsivität, und einer Stimme, die rnäh es nur einmal gab. Über die Wienerin (und Festspiel-Salz- e Melanie Stocker burgerin) aus Bosnien, die als Octavian, Marschallin, »Ariadne«- ürg Komponist, Cherubino und mit vielen weiteren Rollen Opern- B n geschichte mitgeschrieben hat, war am 24. November in o »Stimmen hören« auf Ö1 zu vernehmen. ORF III Kultur und Information erinnerte am 27. November mit dem Film »Ge- grati e schichten einer Sängerin«. • int

Ludwig Hirsch rung Neben laufender aktueller Berichterstattung im Radio und e im Fernsehen – u. a. in den »Zeit in Bild«-Ausgaben sowie nti e Otto Tausig in »Heute in Österreich« und »Wien heute« – sendete Radio ri In memoriam Otto Tausig änderte Ö1 am 11. Oktober sein Pro- Niederösterreich am 24. November ein »Radio NÖ spezial«, in O gramm: Das »Journal-Panorama« sendete ein Interview aus dessen Mittelpunkt ein »Nahaufnahme«-Gespräch aus dem alt f dem Jahr 2005, das Ernest Hauer mit dem Burgschauspieler, November des vergangenen Jahres stand, dazu waren einige l e i

v Drehbuchautor und Regisseur geführt hat. Der »Kulturmontag« der bekanntesten und schönsten Lieder von Ludwig Hirsch sendete einen ausführlichen Nachruf. Am 15. Oktober erinner- zu hören. Die »Seitenblicke« gedachten des Steirers mit der ten die »Seitenblicke Extra« an Otto Tausig, der vor den Nazis Urwiener-Seele ebenso wie Ö3 am 25. November: Im »Ö3-Wecker« fliehen musste und später hochgeehrt wurde. Tausig war wurden die bekanntesten Lieder von Ludwig Hirsch gespielt; Träger des Nestroy-Rings und wurde mit dem »Bruno-Kreisky- ORF 2 warf unter dem Titel »Dunkelgraue Lieder« einen Preis für Menschenrechte« ausgezeichnet. • musikalischen Rückblick auf Ludwig Hirschs Anfänge als Liedermacher. • Maria Schell Maria Schell, eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des Vicco von Bülow alias Loriot deutschen Sprachraums, hätte am 15. Jänner ihren 85. Geburts- ORF zeigte den ersten Spielfilm Loriots, »Ödipussi« – und Ö1 tag begangen: Aus diesem Anlass zeigte ORF 2 am Sonntag, widmete dem Humoristen ein »Hörbild« am 27. August: »Ein dem 2. Jänner, um 23.35 Uhr im »dok.film« zum Wiedersehen Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos«, so hieß das Fea- das bewegende Porträt, das Weltstar Maximilian Schell über ture, das das Leben des Autors (50 Bücher!) und seine Schwester gestaltete: »Meine Schwester Maria«. Maria (»Ich wünsch mir eine kleine Miezekatze«) reflektierte. Ebenso Schell – ein bildschönes, begabtes junges Mädchen aus einer zu hören: die Frühstücksei-Episode. • außergewöhnlichen Künstlerfamilie, gefeierte Schauspielerin, Oscar-nominierter Publikumsliebling, der in Hollywood an der Elizabeth Taylor Seite von ungezählten Stars und Spitzenregisseuren gearbeitet Mit zehn Jahren stand sie 1942 in »Lassies Heimkehr« erstmals hat. Hoher Respekt vor der Lebensleistung seiner Schwester, vor der Kamera. Der Durchbruch zum Weltstar gelang der da- aber auch Bedauern über ihr Scheitern im Alter zeichnen diesen mals 24-Jährigen 1956 an der Seite von Rock Hudson und James Film von Oscar-Preisträger Maximilian Schell aus, den nur ein Dean in dem Kinohit »Giganten«. Für ihre Rollen in »Telefon Familienmitglied auf solch emotional berührende Weise insze- Butterfield 8« und »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« wurde nieren konnte. • sie mit dem Oscar ausgezeichnet. Einmal erhielt sie einen Ehren- Oscar für humanitäre Verdienste. In memoriam Elizabeth Taylor, Helmut Reinberger die im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit starb, änderte Am 22. Oktober sendete ORF 2 ein Wiedersehen mit dem Doyen ORF 2 sein Programm und zeigte Ende März »Das Land des des Heurigenkabaretts: »Der letzte Spitzbua« ermöglichte ein Regenbaums«, »Der Widerspenstigen Zähmung« und »Plötz- Wiedersehen mit Reinbergers legendären Auftritten mit den lich im letzten Sommer«. • Spitzbuam und den Stehaufmandln, mit Wienerliedern und musikalischen Schwänken. • Peter Falk Insgesamt 698.000 Zuseher/innen waren bei der »Columbo«- Georg Kreisler Nacht am 26. Juli in ORF eins mit dabei. Zu sehen gab’s die Die Ö1-Spielräume sendeten am 23. November »Der Fortgeher erste »Colombo«-Folge aus 1968 (»Mord nach Rezept«) und die ist fortgegangen« – Lieder des Komponisten wie »Taubenver- Klassiker »Keine Spur ist sicher«, »Wein ist dicker als Blut« und giften im Park« oder »Das Triangel«; »Diagonal – Zur Person« »Schreib oder stirb«. Zum Abschluss der Gedenknacht strahlte am 26. November präsentierte das Porträt »Ich war ein Ausge- der ORF den Falk-Film »Eine Leiche zum Dessert« aus. • stoßener« und ORF 2 sendete »In memoriam Georg Kreisler« einen filmischen Nachruf auf den Wiener Schriftsteller, Satiriker und Musiker, der gemeinsam mit Gerhard Bronner, Helmut rt

e Qualtinger, Peter Wehle und Hans Weigel die politische Kaba- rettszene der Nachkriegsjahre prägte. »Ernste Bedenken – tsW f Lieder und Gedanken zur Zeit« von Georg Kreisler folgten ha c dann in »Contra« am 27. November. • lls e s

Ge 63 Bild r. © ORF 64

GesellschaftsWert vielfalt Orientierung integration Bürgernähe Kultur wird ebenfalls viel Platz eingeräumt werden. Ebenso wird Kultur über gesundheitsbezogene Aspekte des Sports und über die e negativen Folgen des Dopings berichtet. Die Statistik für 2011 rnäh belegt die Vorhaben: Seit 26. Oktober 2011 wurden mehr als e Täglich 24 142 Stunden Sport Live-Übertragungen angeboten, darunter ürg Tischtennis, Basketball und Pferdesport. Über 1.474 Stunden B

n Stunden sendete ORF SPORT + Zusammenfassungen, Wiederholungen o und Highlights. Besonderes Zuckerl dabei war die Wiederho- lung des »Rumble in the Jungle«, des vermutlich intensivsten grati

e Sport Boxkampfs des vorigen Jahrhunderts. Aber auch vergangene int Skirennen, Olympiahighlights und Funsport standen auf Veronika Dragon-Berger, ORF Sport + dem Programm. Der Anteil mit österreichischem Inhalt lag

rung im Zeitraum vom 26. Oktober bis 31. Dezember 2011 bei 89 %, e darunter der Eishockeycup 2011, die Volleyball-Champions- nti e ORF SPORT + bietet seit 26. Oktober allen Sportfans League und das »Golfmagazin«. Für Liebhaber/innen inter- ri als Ergänzung zum bereits bestehenden Sportan- nationalen Sports gab’s unter anderem Le Mans und die O gebot des ORF ein umfassendes Sportprogramm. National Football League aus den USA. Ähnlich vielfältig soll alt f In den Mittelpunkt der Berichterstattung rücken es 2012 weitergehen: ORF SPORT +-Highlights in den Monaten l e i

v Sportarten und Sportbewerbe, die üblicherweise Jänner bis Mitte August sind im Bereich des Wintersports die keinen breiten Raum in den Medien einnehmen. Live-Übertragung der Rodel-WM sowie aller Damenrennen der Biathlon-WM aus Ruhpolding. Geplant ist auch Fußball: Eine Futsal, Skibob, Wasserball, Frisbee, Faustball, Boccia, wöchentliche Live-Übertragung von ausgewählten Fußball- Golf, Kanu, Segeln, Rugby, Skateboard. Das sind nur einige spielen der Ersten Liga und Highlights der Fußball-Bundesliga der Sportarten, die nicht gerade die Ranglisten der häufigsten und die Wiederholung der Heimspiele der österreichischen Themen der Sportberichterstattung anführen und denen in Fußball-Nationalmannschaft. Das Leichtathletik-Meeting in den Medien wenig Platz eingeräumt wird. Diese Liste ließe Götzis sowie die Schwimm-EM Langbahn aus Antwerpen sind sich noch lange fortsetzen. Denn neben Skisport, Fußball, die Höhepunkte im Mai; in Sachen Tennis bietet ORF SPORT + Formel 1 oder Ski nordisch finden andere – besonders neue kontinuierliche Live-Berichterstattung der Finalspiele der oder exotische Sportarten – wenig bis gar keinen Platz im ATP-500/1000er-Serie und ausgewählte Spiele von Jürgen laufenden Programm. Dem steht seit 2011 SPORT + mit einem Melzer bei diesen Turnieren. Die WTA-Turniere in Bad Gastein Schema entgegen, das größtmögliche Programmsicherheit und Linz sowie die ATP-Turniere in Kitzbühel und Wien bietet. Jeden Tag von Montag bis Sonntag erfolgt von 20.15 ergänzen das Tennisangebot. Motorsportmäßig sind die DTM- bis 23.15 Uhr die Erstausstrahlung eines Programms. Es folgen Serie, speziell das Heimrennen in Spielberg, und die öster- im Drei-Stunden-Rhythmus drei Wiederholungen aus den reichischen Rallyes als fixer Bestandteil eingeplant. Was die Vortagen. Die so entstehenden zwölf Sendestunden werden Formel 1 betrifft, so können die entscheidenden Grands Prix bis zur neuen Erstausstrahlung am darauffolgenden Tag – der Jahre 2008 – 2010 sowie 90-Minuten-Highlights von 2011 ab 8.15 Uhr – einmal wiederholt. Bei großflächigen Live- gezeigt werden. Die Olympischen Spiele in London sind auch Übertragungen werden das Programm und auch die Wieder- das absolute Highlight für ORF SPORT +. Angedacht ist die holungen flexibel gestaltet. Es entsteht somit eine Mischung Live-Übertragung von Randsportarten wie die Übertragung aus aktuellem (Live-)Programm und zeitnahen Wieder- einer legendären Fight-Night und die Entscheidung im Be- holungen, die den Zuseherinnen und Zusehern in jeder reich der Ballsportarten, die bei den Olympischen Spielen als individuellen Zeitzone die Programmhighlights der Woche Randsportart gelten. Im Anschluss daran finden die Paralym- anbietet. Dies gilt auch für internationale Bewerbe: Bei der pics statt, denen auch eine große Fläche in der Berichterstat- Ausrichtung derselben, etwa die Football-, Judo und Faust- tung von ORF SPORT + zukommt. Auch der Tanzsport kommt ball-Weltmeisterschaften, ist die TV-Berichterstattung ein in ORF SPORT + nicht zu kurz. Ausgewählte nationale und wichtiger Faktor, um diese Events in Österreich durchführen internationale Tanzturniere werden auch 2012 wieder ein fixer zu können. Der Österreich-Bezug spielt bei ORF SPORT + prin- Bestandteil des Programms sein. Im September ist der Start- zipiell eine zentrale Rolle – nicht nur bei Großereignissen, die termin für ein Behindertensport- und Schulsportmagazin ge- sonst kaum möglich wären: In das Programm aufgenommen plant. ORF SPORT + will aber auch eine »Zukunftswerkstatt« werden regionale und nationale Veranstaltungen österreichi- sein und dem ORF die Möglichkeit bieten, neue Sendeformen scher Sportverbände und Veranstalter sowie internationale und Formate zu entwickeln. Junge Menschen sollen bei ORF Sportbewerbe, bei denen österreichische Mannschaften oder SPORT + aktiv in die Medienarbeit eingebunden werden. Sportler/innen antreten. Die Live-Berichterstattung nimmt Zusätzlich werden neue Medien genutzt: Live-Übertragungen bei ORF SPORT + einen besonders hohen Stellenwert ein. von ORF SPORT + werden auf der Videoplattform ORF-TVthek Die Programminhalte sollen die Bevölkerung umfassend (TVthek.ORF.at) sowohl als Live-Stream als auch als Video- über sportliche Fragen informieren und das Interesse der on-Demand zu sehen sein, sofern die entsprechenden Rechte Bevölkerung an aktiver sportlicher Betätigung fördern. Auch vorhanden sind. Neben der Integration in das Angebot der rt

e weniger bekannte Sportarten und ihre Ausübungsregeln Videoplattform ORF-TVthek wird ORF SPORT + auch eine werden transportiert. Dem Breitensport, dem Schulsport und eigene Service- und Informationsseite anbieten. Ebenso im tsW f dem Sport von Menschen mit besonderen Bedürfnissen wie TELETEXT: Das Programm von ORF SPORT + wird auf den ha c zum Beispiel den Paralympics oder den Special Olympics Seiten 373 und 374 präsentiert. • lls e s

Ge 65 Kultur

Daten e rnäh e Religions- Am Schauplatz ürg sendungen im ORF 17

19 Sendungen vom 28. 01. bis 02. 12. 2011 B Gottesdienste übertrug der ORF 2011, Höhepunkte Neben dem Fernsehprogramm bietet n auch das ORF-Radio mit seinen Reli- waren jene mit Papst Benedikt XVI. (Ostersonntag o gionssendungen ergreifende Denkan- und Christmette, jeweils mit dem Segen urbi et orbi). thema erwachsene stöße: »Einfach zum Nachdenken« auf Die letzten Übertragungen des Segens urbi et orbi der sendung datum 12+ erreichten jedes Mal rund 195.000 Zuseher/innen grati

Ö3 stellt vor breitem Publikum Fragen e nach dem Sinn und in »Logos – Theolo- (2,7 % national, 30 % MA). Am 13. November

Mein Freund bleibt hier 28. 01. 11 388 int gie und Leben« werden samstags auf übertrug der ORF für Vorarlberg und in ORF III endstation Bordell 11. 02. 11 520 Ö1 aktuelle Themen aus dem Bereich die Seligsprechung von Carl Lampert aus der Dornbirner Stadtpfarre. Schloss zu verkaufen 25. 02. 11 421 Religion aufgegriffen. rung

Stammgast hinter Gittern 08. 04. 11 289 e

Was Oma will 15. 04. 11 331 nti

188.000 e Geborene Knechte 29. 04. 11 354 Zuseher/innen Der MittwochAbend mit ri Monica und David 27. 05. 11 179 »kreuz und quer« Alexander Goebel (Ehepaar mit Down-Syndrom) O Zwei Stunden spricht Alexander Goebel jeden Mitt-

Heilen verboten 24. 06. 11 449 woch ab 19.00 Uhr mit den Hörerinnen und Hörern alt f

von Radio Wien über Ereignisse und Themen, die l

Diskrete Jäger 08. 07. 11 465 e 607.000 bewegen. Die Highlights der Sendung stehen im i v Pechvögel 29. 07. 11 411 Zuseher/innen Anschluss als Podcast gratis zum Download zur nur ein Bett – 05. 08. 11 508 »FeierAbend« Verfügung. Wo die Ärmsten der Stadt unterkommen thema Mein Star gehört mir 12. 08. 11 448 datum der sendung Spenden: Mit eigenen Händen 09. 09. 11 300 97.000 Ärger im Paradies 23. 09. 11 377 Zuseher/innen 05. 01. 2011 Phänomen Astrologie »Orientierung« Leben ohne Plastik 07. 10. 11 418 12. 01. 2011 Leben ohne Netz Apfelbauern, die keinen Gewinn 28. 10. 11 388 19. 01. 2011 Freiwillige vor! mehr machen und die Bäume ausreißen 195.000 26. 01. 2011 Der Staat und wir Kein Sex gegen Geld 11. 11. 11 346 09. 02. 2011 Wie viel Disziplin brauchen Kinder? Zuseher/innen Diagnose: Unheilbar 25. 11. 11 418 »Gottesdienst mit 16. 02. 2011 zwischen Klebefleisch und Biorind – Alles steht in den Sternen (Astrologie) 02. 12. 11 363 Papst Benedikt XVI.« Wissen wir noch, was wir essen? 23. 02. 2011 zeitmangel 09. 03. 2011 Von fremd zu Freund – Erfolgs- geschichten von Zuwanderern in Wien 16. 03. 2011 Berichte über Katastrophen – Kreuz und Quer-Top 5 Musikstruktur was machen sie mit uns? Radio thema erwachsene 23. 03. 2011 Der erkaufte Vorteil – der sendung datum 12+ Korruption, Schmiergeld, Bestechung Ö11) Ö31) fm41) 30. 03. 2011 Wien: eine Energiehauptstadt der Massel und Schlamassel 22. 02. 11 393 Vernunft – eine Vision? 4.758' 21" 7.095' 23" 228' 39" Das Priesterkind 12. 04. 11 343 Ernste Musik Pop Ernste Musik 13. 04. 2011 Wenn Eltern ihre Kinder brauchen Vier Frauen – ein Ehemann 01. 02. 11 333 20. 04. 2011 Jesus 2011 – wie wäre er heute? 134' 15" 2' 20" 46' 59" Wie die Bibel heilig wurde – 22. 02. 11 319 Volksmusik / Oldies / Pop 04. 05. 2011 Gerechtigkeit Josef Hader Weltmusik Evergreens 2' 16" 11. 05. 2011 Das Recht zu sterben Amische in Amerika 12. 07. 11 319 83' 15" Oldies / 18. 05. 2011 Benefizgesellschaft Unter- Evergreens haltungs- 25. 05. 2011 Fußball – Spiegel der Gesellschaft? musik / 43' 35" Schlager Volksmusik / 01. 06. 2011 Die Verbotsgesellschaft Programmvielfalt Weltmusik 08. 06. 2011 Hotel Mama 7.495' 41" 15. 06. 2011 Alkohol im Hauptabend Alternative 22. 06. 2011 Mut und Übermut Der Hauptabend in den ORF-TV-Programmen bietet 29. 06. 2011 Kulturtempel Shopping-Center? für alle etwas. Sportfans, Informationssuchende und Musikschnitt 1) Unterhaltungsfreundinnen bzw. -freunde kommen 03. 08. 2011 Patchwork-Familien 45 d 19 h 31 m 1 sek auf ihre Rechnung. 07. 09. 2011 Das Böse in uns Ernste Musik 14. 09. 2011 Gutes Benehmen ORF eins 82 d 3 h 52 m 46 sek 39,5 % 31,9 % 4,2 % 24,4 % Pop 21. 09. 2011 Wie viel Sport tut gut? Fernseh- Fiktion Non-Fiktion Sport 28. 09. 2011 Wofür es sich zu leben lohnt publizistik 20 d 12 h 8 m 29 sek Oldies / Evergreens 19. 10. 2011 Auf in ein neues Leben ORF 2 74,8 % 12,5 % 8,1 % 4,5 % 27 d 13 m 23 sek 02. 11. 2011 essen mit Gefühl Fernseh- Sport Fiktion Non-Fiktion Unterhaltungsmusik / Schlager publizistik 09. 11. 2011 Ja, Nein, Jein – Entscheidungen! 4 d 19 h 58 m 6 sek 16. 11. 2011 Working Mum – der ganz normale ORF III 92,5 % 4,5 % 3,0 % Volksmusik / Weltmusik Wahnsinn Fernseh- Fiktion Non-Fiktion 67 d 20 h 31 m 35 sek 23. 11. 2011 Glauben in der Krise – gehen die publizistik Alternative Menschen wieder in die Kirche?

1) Die Zahlen basieren auf der Programmwoche 30. 11. 2011 Werte-Gesellschaft Sport + 100 % der Programmstrukturanalyse der ORF- rt 07. 12. 2011 Alt und fit statt jung und krank? e Sport Qualitätssicherung. Für die einzelnen Sender sind Minuten und Sekunden pro Woche ange- 14. 12. 2011 Weihnachtszeit – stille Zeit?

geben. Im Schnitt sendet ein durchschnittliches tsW Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für ORF-Radio damit knapp 250 Tage ununter- 21. 12. 2011 Unvergessliche Weihnachten f Journalismus und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalender- brochen Musik im Jahr (d = Tage, h = Stunden, ha

wochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70 m = Minuten, sek = Sekunden) 28. 12. 2011 Wie war Ihr Jahr? c lls e s

66 Ge Kultur e fakten rnäh e ürg B n o grati e int

/ Kubefilm F rung

1 3 5 R e O nti e ri O alt f l e i v ilm / G. M. B. Akash Bild (6) © F

2 4 6 / Lotus F R O M4 Bild (5) © Advent in Grafenegg VOLKSMUSIK LIVE Selig am Tag der Arbeit F

Von Donnerstag, 8., bis Sonntag, 11. Zur »Langen Nacht der Volksmusik« lud Der 1. Mai hatte es 2011 in sich: ORF 2 Dezember, bat Radio Niederösterreich im Oktober erstmals das Landesstudio sendete die preisgekrönte Dokumentation bereits zum fünfunddreißigsten Mal zu Oberösterreich. Vorbild waren ähnliche »Workingman’s Death«, die in sechs literarisch-musikalischen Veranstaltun- Veranstaltungen in den Landesstudios Episoden das extrem harte Arbeitsleben gen ins Schloss Grafenegg; dabei u. a. Tirol und Salzburg. Das Publikumsinte- im Zeitalter der Globalisierung thema- Julia Stemberger und Christoph Grisse- resse bei der Premiere in Oberösterreich tisiert. Wie der »Tag der Arbeit« in mann. Auftakt des Grafenegger Advents übertraf alle Erwartungen. Nahezu 700 Österreich über die Jahre gefeiert wurde, war die Übertragung des Katholischen Freunde der Volksmusik kamen aus allen zeigte »Panorama – Klassiker der Repor- Gottesdiensts. Ein halbes Jahr zuvor war Landesteilen ins ORF-Landesstudio. tage« unter dem Titel »Im Namen der Grafenegg auch Schauplatz der »Sommer- Neun Gruppen aus allen Regionen be- Nelke«. Darüber hinaus wurde mit der nachtsgala«. Stars der klassischen Musik geisterten mit Musik und Gesang auf drei Live-Übertragung der Seligsprechung ließen unter freiem Himmel Werke von Bühnen. Radio Oberösterreich berich- von Johannes Paul II. aus Rom auch ein / Stadtkommunikation Linz Bild (4) © Christian Stipkovits /

Liszt bis Haydn erklingen. (1) • tete viereinhalb Stunden live. (3) • religiöser Höhepunkt zelebriert. (5) • F R O

9 Gipfel, 9 Länder Protest gegen Wiener Vergeben und vergessen

In »Land der Berge – 9 Länder, 9 Gipfel« Mit diesem Wienerlied haben die Gebrü- »kreuz und quer« ist eine der Visiten- erklomm ORF 2 am 25. und 27. Oktober der Marx Samstagabend den achten »Pro- karten des ORF: 2011 zum Beispiel mit / Herbert Raffalt Bild (3) ©

die heimischen Gipfel – von der höchsten testsongcontest« von FM4 am 12. Februar »Dem Kampf ums Kreuz« (23. März) F R Erhebung Wiens, dem Hermannskogel, für sich entschieden. Mit ihrem Protest oder »Vergeben und vergessen« (29. O bis zum Großglockner. Begleitet von »gegen den inneren Wiener« avancierten März). Vor durchschnittlich 188.000 Peter Habeler, der 1978 mit Reinhold die vier Musiker auf der Bühne des Wie- Zuseher/innen wurden Themen wie das Messner als erster Mensch ohne zusätz- ner Rabenhoftheaters zum Publikums- Verhältnis zwischen multireligiöser Ge- lichen Flaschensauerstoff am Gipfel des liebling und überzeugten unter den zehn sellschaft und säkulärem Staat anhand Mount Everest stand, brachten u. a. Bun- Finalisten auch die Jury. Auch Ö3 zeigte des Rechtsstreits zum Kreuz im Klassen- / Ali Schafler Bild (2) © rt F

e despräsident Heinz Fischer, Willi Reseta- 2011 Konzertkompetenz: »Coldplay« wur- zimmer, aber auch Internationales wie R rits und Extrembergsteigerin Gerlinde den am 2. 11. 2011 aus Köln übertragen, eine Nachschau auf den Bürgerkrieg O tsW f Kaltenbrunner das vielfältige Erlebnis Berg Hunderttausende konnten so live und zwischen Hutus und Tutsi und deren ha Bild (1) © c in die Wohnzimmer Österreichs. (2) • gratis bei diesem Gig dabei sein. (4) • heutiges Leben behandelt. (6) • lls e s

Ge 67 Warum Qualität zählt Ed Moschitz Kultur e rnäh e Die Aspekte Vielfalt, Gendergerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind für den öffentlich- Unabhängigkeit bedeutet nicht, rechtlichen Rundfunk wesentlich und sollen generell beachtet und thematisiert dass ein Journalist ohne eigene ürg B

werden. Besonders im Bereich der Wissenschaftsberichterstattung braucht es Wissen- Wertvorstellungen und ohne n o schaftsredaktionen, die die Themenvielfalt in diesem Bereich überblicken kann, politische Position arbeitet, auch über nationale Grenzen hinweg. Grundlegend ist es, dabei auch Minderheiten- sondern vielmehr, dass dieser grati meinungen abseits von dominanter Wissenschaft zu zeigen. Es geht darum, den die Fähigkeit besitzen sollte, e Diskurs zu vermitteln, die Unterschiedlichkeit, die Vielfalt. Dazu gehört es auch, auch kritisch gegen seine Werte- int

Fächer, die nicht immer im Rampenlicht stehen, hervorzuheben. Wissenschaft ist welt zu recherchieren. Im besten

in vielen Bereichen relevant, es braucht jedoch eine Möglichkeit, die Wissenschaft Fall kommt ein Journalist so rung e als Ganzes anders zeigt als bisher: die Methoden nahebringt, zeigt, wie Wissen- zu neuen Erkenntnissen, die nti schafter/innen arbeiten, und damit auch die Vielfalt der Wissenschaft begreiflich seine bisherigen Annahmen e ri macht. Nicht zuletzt, um auch das Verständnis für die Wissenschaft zu fördern. infrage stellen. O Vielfalt bedeutet außerdem auch Vielfalt der Medienkanäle. Jedes Medium kann alt

Unterschiedliches leisten, kann unterschiedlich in die Tiefe gehen. • f l e in in i Univ.-Prof. Dr. Sonja Puntscher-Riekmann, Vizerektorin Universität Salzburg, Leiterin des v Salzburg Centre of European Union Studies, anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs

im fokus 2012 im ORF

Besonders dem jungen Publikum wen- Mit Hildegard Burjan wird am 29. det sich »Einfach zum Nachdenken« im Jänner das erste Mal jemand im Wiener Hitradio Ö3 mit mehr als 100.000 Höre- Stephansdom seliggesprochen. Der Kritische journalistische Arbeit be- rinnen und Hörern von Sonntag bis Frei- Festgottesdienst wird auf ORF III und wirkt, dass es zu Angriffen von tag kurz vor 22.00 Uhr zu. Über den Reiz ORF Wien regional übertragen. »ZiB«, Interessenverbänden oder politi- von leeren Zimmern, über zweite Chan- »kreuz und quer«, »Winterzeit« und schen Parteien kommen kann. Daher cen oder die »schwarzen Schafe« in »Orientierung« berichten über die braucht ein Medienunternehmen, einer kleinen Ortschaft wurde in dieser Gründerin der Caritas Socialis, die das auf Vielfalt Wert legt, nicht nur Sendereihe 2011 gesprochen. Geschich- sich bis heute dem sozialen Dienst politische Unabhängigkeit, sondern ten, Gedanken, Erlebnisse werden verschrieben hat. 1919 zog Burjan als auch einen offenen Diskurs über persönlich und oft auch provozierend erste christlich-soziale Abgeordnete der Arbeitsweisen und das Nachdenken erzählt. Jünger, präziser, aktueller – ver- Ersten Republik in den Nationalrat ein über die Bedeutung investigativer bindlich, mulitkulturell und multireli- und forderte Gleichberechtigung für journalistischer Arbeit. Ein Rund- giös präsentiert sich die Sendung heute Frauen. Informationen darüber gab es funkunternehmen, das auf Vielfalt und will ihre Hörerinnen und Hörer auch auf ORF.at und in den ORF-Radios, setzt, braucht auch Mitarbeite- dabei ansprechen, berühren. • vornehmlich in »Religion Aktuell«. • r/innen unterschiedlichster Herkunft, aus verschiedensten sozialen Schich- ten, die bereit sind, die Qualität des »Ich wünsche mir, dass mich der ORF über- Programms zu sichern. Durch aka- demische Ausbildung allein ist dies rascht, ich will weniger das Erwartbare und nicht möglich, denn akademischer den Mainstream, ich will, dass der ORF auch Journalismus produziert zwar vor- dergründig hochwertigeren Output, gegen den Strich bürstet …« unter Umständen wird die Sicht auf unsere Welt aber auch eindimensio- Martina Schmidt, »Report«, Redakteurssprecherin nal. Daher muss der öffentlich-recht- liche Rundfunk garantieren, dass Minderheiten und Angehörige aller mehr dazu unter zukunft.orf.at Bevölkerungsschichten Zugang zum Unternehmen ORF bekommen, nicht nur die klassischen Bildungsschich- rt otografin: Magdalena Lepka Bildr. o. © Ed Moschitz F

ten. Damit ein breites Publikum sich e in der vielfältigen Programmwelt tsW f Sarah Kriesche Daniela Soykan über Jahresstatistik eines offenen demokratischen Rund- ha Bild M. o. © »Vielfalt in Wien« ORF Sport + Sport 2011 funks wiederfindet. • c lls e s

68 Ge Kultur e rnäh e ürg B n

o orientierung grati e int rung e nti e ri o alt f l e i v

Der ORF-Fernsehredakteur Zoran Dobric erhielt die höchste Auszeichnung für sozial engagierten Journalismus, den Prof.-Claus-Gatterer-Preis 2011.

»Politik und Wirtschaft brauchen Kontrolle, jemanden, der das, was in den Hinterzimmern gemauschelt wird, an die Öffentlichkeit bringt, ohne dabei Eigeninteressen zu verfolgen, ohne sich vom Druck der Mächtigen unterkriegen zu lassen. Das ist für mich Aufgabe des öffentlich- rechtlichen Journalismus, für die es sich jeden rt e

tsW Tag zu kämpfen lohnt.« f ha c Zoran Dobric, »€co« lls e s Ge für das Thema Korruption sensibilisiert. Kultur

Für Medien – den öffentlich-rechtlichen e Jahr der Rundfunk im Besonderen – ist diese the-

matische Hochkonjunktur Chance und rnäh Skandale e Herausforderung zugleich. In der Mehr- zahl der Fälle werden laufend Bruchstü- ürg

Robert Wiesner, B

cke komplexer Vorgänge bekannt, sie zu n

»Report« o bewerten und einzuordnen, Neues von Wiederholungen zu unterscheiden und grati Fakten von Spekulation, wird zur wich- e tigen journalistischen Aufgabe. Der Ge- int

Das Jahr 2011 wird als Jahr der fahr, das Publikum durch eine Fülle von

gesetz Skandale in die Chronik der öster- Details zu verwirren, begegnen Medien rung e reichischen Innenpolitik einge- immer öfter mit Überblicksgeschichten, nti § 4. (1) Der Österreichische Rund- hen, markiert auch durch den ein- Glossaren oder Serien. e ri funk hat für die umfassende stimmigen Beschluss des National- o

Information der Allgemeinheit rats im Oktober, einen Untersu- Die Justiz kommuniziert besser, alt über alle wichtigen politischen, chungsausschuss einzusetzen, schneller und ausführlicher als früher, f l e

sozialen, wirtschaftlichen, kultu- i

um eine beispiellos lange Liste kann jedoch Ermittlungsschritte nur sehr v rellen und sportlichen Fragen von Korruptionsvorwürfen auf- allgemein beschreiben – nach den Re- sowie für die Förderung des Ver- zuklären. Die Vorgänge und Vor- geln des Strafprozesses zeichnet sie ein ständnisses für alle Fragen des Gesamtbild der Vorwürfe erst in einer demokratischen Zusammenle- würfe, um die es da geht, reichen bens zu sorgen. § 10. (4) Die um- bis zum Beginn dieses Jahrhun- Anklage. In den großen Causen hat es in fassende Information soll zur derts zurück – die wahre Bedeu- diesem Jahr jedoch erst Verfahren über freien individuellen und öffent- tung des Jahres 2011 liegt in einer Marginalien gegeben. Erst im Gerichts- lichen Meinungsbildung im Kulmination mehrerer Entwick- verfahren fällt die Entscheidung über Dienste des mündigen Bürgers lungen: Schuld und Unschuld nach rechtsstaatli- und damit zum demokratischen chen Regeln, bis dahin tragen Journalis- Diskurs der Allgemeinheit In der Justiz ist die Zahl der Staats- tinnen und Journalisten besondere Ver- beitragen. anwälte stetig gestiegen, die sich um antwortung. Diese beginnt schon bei der rigorose Aufklärung von Verdachtsfällen Entscheidung, welche Vorwürfe man ver- im Umfeld der Politik bemüht haben; ihre breitet. Die einfache Lösung, auch wenig Arbeit zeitigt erste Ergebnisse, sie scheu- glaubwürdige Anwürfe samt Dementi zu verhaltenskodex en auch vor spektakulären Aktionen wie verbreiten, genügt nicht den Standards Hausdurchsuchungen oder Haftanträgen der Öffentlich-Rechtlichen. Rufschädi- Alle politischen und wirtschaft- nicht zurück und haben gelernt, ihre gende Gerüchte lassen sich auch durch lichen Verquickungen, die ge- Arbeit besser zu kommunizieren. Weil spätere Widerlegung nicht mehr aus der eignet sein könnten, Zweifel an die Justiz gegen illegale Praktiken, die öffentlichen Debatte zurückholen, und der Unabhängigkeit aufkommen lange als Teil der heimischen Folklore die pflichtgemäß eingefügte Formel »es zu lassen, sind zu vermeiden. galten, nun konsequent vorgeht, steigt gilt die Unschuldsvermutung« kommt im Deshalb ist strikt zu achten auf: der Druck auf mutmaßliche Beitragstäter allgemeinen Sprachgebrauch oft schon Unabhängigkeit von (partei)- oder Mitwisser, einige entschließen sich ihrem Gegenteil nahe. politischen Interessen, von wirt- zur Kooperation mit den Behörden – schaftlichen Interessen, strikte auch dank der nun geltenden Kronzeu- Im abgelaufenen Jahr der Skandale Trennung von Programm und Werbung / Marketing sowie genregelung. Manche verdächtigte Unter- war auch eine verstärkte Tendenz zu aus- Authentizität. nehmen, Parteien und Interessengruppen gehandelten Interviews zu beobachten: beliefern auch Medien, um sich selbst Journalisten und Beschuldigte führen in besseres Licht zu setzen – und Kon- in brüderlicher Eintracht »exklusive« Ge- kurrenten anzuschwärzen, was zu einer spräche. So verlockend es auch ist, pro- außergewöhnlichen Dichte von »Ent- minente Beteiligte in Affären vor Kamera Leitbild hüllungs«-Storys führt. Dazu kommen und Mikrofon zu bekommen, würde es spektakuläre Fälle wie der des ehema- den Standards des öffentlich-rechtlichen Der ORF handelt unabhängig ligen Europaabgeordneten Ernst Strasser. ORF widersprechen, dafür auf (bestimm- von politischen Parteien und Reporter der Londoner »Sunday Times« te) kritische Fragen zu verzichten, was anderen Interessengruppen hatten sich als Geschäftspartner immer wieder als Bedingung gilt. und ist ausschließlich seinem ausgegeben und ihm vor versteckter Publikum und der Gesellschaft verpflichtet. Er leistet einen am Kamera die Aussage entlockt, er sei Mit diesem Wettbewerbsnachteil rt

ein Lobbyist und käuflich. Das Video müssen wir im Interesse unserer Serio- e

/ Hans Leitner Gemeinwohl orientierten Beitrag F

R wurde – nach gründlicher Prüfung aller sität leben, und können das auch guten

O zur pluralistischen Demokratie tsW und begleitet Wandel und Ent- Hintergründe – im ORF gezeigt und hat Gewissens – vielleicht aber sollten wir f ha Bild © wicklung der Gesellschaft. die Öffentlichkeit in besonderem Maße es öfter transparent machen. • c lls e s

70 Ge Kultur e rnäh

e Der Euro – ürg B

n am Rande des Abgrunds o Christoph Varga, Wirtschaftsredaktion grati e int rung e nti e »Plötzlich und erwartet« titelt das deutsche Nach- Einschaltquoten und E-Mails von Zuseherinnen und Zusehern, ri o richtenmagazin »Der Spiegel« im Juni. Auf der dass das Interesse an Wirtschaftsthemen ungebrochen ist. Im-

Titelseite: eine Parte für den Euro. Die gemeinsame mer wieder machen Bürger/innen ihrem Ärger über Politike- alt f Währung liegt 2011 auf dem Sterbebett – so jeden- r/innen Luft – denen sie zunehmend weniger vertrauen und l e i

v falls die Einschätzung des deutschen Magazins. Im denen sie schlechtes Krisenmanagement vorwerfen. September legen die Hamburger Blattmacher nach: »Die Geldbombe« heißt es da – und wieder ist der Dabei beginnt das Jahr drei nach Lehman aus wirtschaft- Euro gemeint. licher Sicht vergleichsweise unaufgeregt. Jedenfalls in Öster- reich. Die Auftragsbücher sind voll, die Arbeitslosigkeit ist Journalistische Übertreibung? Mag sein. Dennoch ist unbe- niedrig; in den ersten drei Monaten des Jahres wächst die stritten, dass der Euro in diesem Jahr durch ein Stahlbad österreichische Wirtschaft um fast 4 % gegenüber dem Vor- muss. Die Währungszone steht kurz vor dem Zerfall. 2011 wird jahr. Einzig die relativ hohe Inflation macht den Menschen zu zum schlimmsten Krisenjahr für die europäische Währung. schaffen. Teuerungsraten von 3 % und mehr erinnern an das Die Politik reagiert mit einem »Gipfelmarathon«. Ein Sonder- Jahr 2008. In den ersten Monaten des Jahres 2011 dominieren gipfel jagt den nächsten, im Oktober und Dezember werden andere Themen die täglichen Schlagzeilen: Fukushima etwa regelrechte Gipfelwochen abgehalten. Einziges und zugleich oder der Arabische Frühling. scheinbar unerreichbares Ziel: die Rettung der Euro-Zone. Für uns Journalistinnen und Journalisten ist dieses Jahr ebenfalls Klar: An Europas Peripherie sieht die Sache anders aus ein arbeitsmäßiger Dauerlauf. Die Krise scheint kein Ende zu als in Deutschland oder Österreichs. Eine Streikwelle gegen das nehmen. Wöchentlich neue Katastrophenmeldungen – vor harte Sparprogramm der Regierung legt im Februar Griechen- allem im zweiten Halbjahr. Ständig konfrontieren uns Politike- land weitgehend lahm. Immer wieder gibt es Protestaktionen – r/innen und Expertinnen und Experten mit neuen Begriffen: auch in Portugal, Spanien oder Italien. Im März tritt der portu- provisorische und dauerhafte Rettungsschirme. Hebelung giesische Regierungschef Socrates zurück. Ein Sparpaket ist von Hilfsgeldern, um den Rettungsfonds zu vergrößern. Dann zuvor im Parlament abgelehnt worden. Anfang April beschlie- wird auch noch erwogen, den Rettungsfonds mit einer Bank- ßen EU und Internationaler Währungsfonds ein Rettungspaket lizenz auszustatten. Und in letzter Konsequenz soll die Euro- für Portugal. Umfang: 78 Milliarden Euro. Griechenland päische Zentralbank auf den Plan treten – und Geld drucken. scheint mit den Hilfszahlungen durchzukommen, die 2010 Jede Woche kommt ein neuer Lösungsansatz, jede Woche beschlossen worden sind. eine neue Diskussion mit neuen Fachbegriffen. Eine einzige Konstante gibt es bei all diesen Vorschlägen: Deutschland Im Mai und Juni spitzt sich die Lage weiter zu. Griechen- ist dagegen. Gegen eine Banklizenz, gegen die Hebelung land kommt mit den zugesagten Hilfsgeldern nicht aus. Die des Fonds und erst recht gegen eine lockere Geldpolitik der griechische Regierung unter Giorgios Papandreou stellt einen EZB. Die österreichische Regierung schließt sich meistens Antrag auf weitere Finanzspritzen von EU und IWF. Der euro- der deutschen Position an – längst hat man den Eindruck, päische Rettungsfonds wird ausgeweitet – auch für Österreich die Entscheidungen werden in Berlin und allenfalls in Paris erhöhen sich die Haftungen für den Fonds. Jedem ist klar: getroffen. Die anderen Regierungen dürfen das bestenfalls Der Fonds kann maximal die kleinen Euro-Länder unterstützen. abnicken. Sollte ein großes Euro-Land in Schieflage geraten, wird’s grimmig. Erste Gerüchte geistern durch die Redaktionen: Italien Journalistisches Arbeitsleid ist es, all die Diskussionen steht an der Kippe. Spätestens Ende des Jahres benötigt die so darzustellen, dass unsere Zuseher/innen es verstehen. Bei Regierung Berlusconi europäische Hilfe. Ein Rettungsschirm der Hebelung des Rettungsfonds – übrigens eine Idee des aus dieser Größe ist allerdings noch nicht erfunden … . Ende Juli – Österreich stammenden Finanzvorstands der Allianz-Gruppe, der erste große Krisengipfel der EU, weitere sollen folgen. Paul Achleitner – scheiden sich die Geister. Wie kann man Die Chefs der Euro-Länder einigen sich auf ein neues Hilfs- rt

e ein so komplexes Gedankengebäude halbwegs verständlich paket für Griechenland. Auch ein Schuldenschnitt privater vermitteln? Wir versuchen es mittels einer Info-Grafik an der Investoren wird in Aussicht gestellt – auf 20 % sollen Banken, tsW f sogenannten Vidiwall in der »Zeit im Bild«. Wir alle haben Versicherungen und Fonds verzichten. Ein Volkswirt einer ha c allerdings Zweifel, ob wir erfolgreich sind. Zugleich zeigen Bank sagt mir damals in einem Telefonat: »Mit den 20 % sind lls e s

Ge 71 die Banken billig davongekommen.« Im Laufe des Jahres wird tion; Nationalbank-Gouverneur Nowotny weist das ebenso Kultur sich herausstellen, dass diese Summe bei weitem nicht reicht. wie andere Expertinnen und Experten bei jeder Gelegenheit e Zunächst aber: allgemeines Aufatmen nach dem Gipfel. Ein zurück. Man blicke auf Japan, man blicke auf die USA – auch hochrangiger Wirtschaftsexperte sagt am Rande eines »ZiB 2«- dort haben Politik und Notenbanken mit »expansiver Geld- rnäh e Interviews hinter vorgehaltener Hand: »Die Gipfel-Beschlüsse politik« auf die Krise reagiert. Von Inflation kann in beiden retten uns zumindest über die nächsten Wochen.« Er sollte Ländern keine Rede sein. ürg B sich irren. Wie viele andere auch. n o Das »Spardiktat« wird zum europäischen Rezept gegen die Denn der August – ansonsten auch an den Finanzmärkten Krise. Die Staaten müssten die Ursache der Krise bekämpfen – grati ein ruhiger Monat – hat es in sich: In drei »Schüben« werden und das seien die hohen Schulden, so tönt es vor allem aus e an den internationalen Finanzmärkten durch Kursverluste Berlin. Aus Angst, die Rechnung für ganz Europa begleichen int

Milliardenbeträge vernichtet. Die USA kündigen an, zehn zu müssen. Man kann eine Wirtschaft auch kaputtsparen –

Jahre lang die Staatsausgaben zu kürzen; für die Euro-Länder warnen vor allem Politiker/innen aus Europas Süden. Aber rung e soll es Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild geben; und auch viele amerikanische Expertinnen und Experten. Ob das nti schließlich zeigt sich, dass Griechenland seine Budgetziele Spardiktat den gewünschten Erfolg bringt? Wir wissen es e ri verfehlen werde. Drei Ereignisse, die für heftige Turbulenzen nach wie vor nicht … o sorgen. Am 18. August verliert der Deutsche Aktienindex fast alt

6 % – der größte Tagesverlust seit drei Jahren. Dazu kommt: f

Der »lange Herbst« l e i

Die Umsetzung der Gipfel-Beschlüsse lässt auf sich warten. Im September tritt der Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark, v Heftige Kritik wird an den EU-Politikern geübt: Sie haben sich überraschend zurück. Er protestiert damit indirekt gegen ge- in den »heißen Tagen« der Euro-Krise in ihre Urlaubsorte zu- plante Anleihekäufe durch die EZB. Und beweist damit seine rückgezogen und den Kontinent sich selbst überlassen. Einzig fundamentale Ablehnung einer expansiven Geldpolitik. Nicolas Sarkozy unterbricht seine Sommerfrische an der Côte d’Azur und beruft eine Regierungssitzung ein. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stuft Italiens Kredit- würdigkeit herab. Die Aufstockung des Rettungsschirms In Redaktionssitzungen wird in diesen Tagen häufig die verzögert sich, weil die slowakische Ministerpräsidentin Frage gestellt, ob wir dem Ende der Euro-Zone beiwohnen. dafür im Parlament keine Mehrheit findet und in der Folge Wirtschaftsthemen sind häufig »Aufmacher« der »ZiB«-Sen- zurücktritt. Die belgisch-französische Bank Dexia muss von dungen (also das erste und wichtigste Thema). In Studio- den Staaten aufgefangen werden. Und wieder einmal wird analysen werden wir um Einschätzungen gebeten. Euro-Zone klar: Griechenland braucht noch mehr Finanzhilfe als bisher zu Ende – ja oder nein? Als ob das so leicht zu beantworten angenommen. wäre! Wobei das Jahr 2011 zumindest eines gezeigt hat: Der laut Helmut Kohl unumkehrbare Prozess der europäischen Europa sehnt den nächsten Krisengipfel herbei, der für Einigung ist offenbar doch nicht so unumkehrbar. Viele 23. bis 27. Oktober angesetzt ist. Dieser Gipfel beschließt einen Experten/Expertinnen und Journalisten/Journalistinnen Schuldenschnitt für Griechenland um 50 statt 20 %, zusätzli- verlangen, dass eben auch in Alternativen gedacht wird, dass che Garantien für Griechenland und eine weitere Aufstockung es keine Denkverbote geben darf. Auch das wird uns in den des Rettungsfonds. Außerdem müssen Europas Banken ihre vielen Diskussionen in den Redaktionssitzungen allmählich Risikopolster vergrößern – ein Programm, das noch für viele bewusst. Diskussionen sorgen wird. Die Banken bekommen dafür nur acht Monate Zeit. Je länger die Krise dauert, umso stärker fällt auf, wie unter- schiedlich die Rezepte sind, die Expertinnen und Experten Durch die häufigen Gipfel sind auch die Kapazitäten empfehlen. Nicht nur Politiker/innen sind unschlüssig über unseres Korrespondentenbüros in Brüssel ausgereizt. Wir ent- das weitere Vorgehen, auch Wirtschaftsprofessorinnen und scheiden uns, für den Oktober-Gipfel Dieter Bornemann als -professoren sind alles andere als einheitlich in ihren Empfeh- Sonderkorrespondenten nach Brüssel zu schicken. Radio ist lungen. Griechenland raus aus dem Euro, verlangt der Mün- zu beliefern, ORF On und eben die »ZiB«-Sendungen von 9.00 chener Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn. Er kritisiert, Uhr in der Früh bis Mitternacht. Beiträge, Live-Schaltungen und dass Deutschland zum Zahlmeister Europas wird und diese dazu die Arbeit hinter den Kulissen: Studiogäste einladen. Last nicht ewig tragen kann. Einen weitreichenden Schulden- Oft eine Sisyphusarbeit. Expertinnen und Experten stehen ja erlass, schlagen andere vor. Gemeinsame Euro-Anleihen nicht zu jeder Zeit gerne für Live-Interviews zur Verfügung. empfehlen etliche Expertinnen und Experten, allen voran der Die wollen gebeten und manchmal überredet werden. Österreicher Stephan Schulmeister. Bloß keine gemeinsamen Anleihen der Euro-Zone, raten die meisten deutschen Wirt- Mehrfach entsenden wir bei Generalstreiks auch Sonder- schaftsweisen, obwohl sie ein abgeschwächtes Modell dann korrespondentinnen und -korrespondenten nach Athen. Sie letztlich doch vorschlagen. werden Zeugen von Ausschreitungen durch den berüchtigten »Schwarzen Block«. Extremisten, die ausschließlich auf Ge- Die Krise ist ein ständiger Lernprozess – für Politiker/innen walt aus sind. Reportagen bringen wir auch aus den anderen rt

ebenso wie für Experten/Expertinnen und Journalisten/Journa- PIIGS-Staaten – Korrespondentinnen und Korrespondenten e listinnen. Zugleich fragen sich viele Zuschauer/innen: Wem berichten mehrfach aus Irland, dessen Boom vergangener tsW können wir glauben? Die Zeitung »Die Presse« warnt in bei- Jahre ein jähes Ende gefunden hat, und aus Portugal, dessen f ha nahe jedem Artikel zum Thema vor drohender hoher Infla- Bevölkerung unter den Sparprogrammen ebenfalls leidet. c lls e s

72 Ge Wieder ein Gipfel vorbei – wieder ein kurzes Aufatmen Kultur Regierung hat es nicht geschafft, eine Verfassungsmehrheit an den Börsen. Und doch ist es nur die Ruhe vor dem nächsten e für eine Schuldenbremse zustande zu bringen. Diese Zeilen Sturm. Griechenlands Ministerpräsident Papandreou will werden in den letzten Jännertagen des Jahres 2012 verfasst. rnäh sein Land überraschend über das neue Hilfspaket abstimmen Aus heutiger Sicht könnten die Ereignisse im November e lassen. Dieser Alleingang kostet ihn letztlich den Job. Die euro- und Dezember die entscheidende Wende in der Euro-Krise ürg päischen Staats- und Regierungschefs setzen Papandreou gebracht haben. Die Rücktritte, der Beschluss zum Fiskalpakt, B n das Messer an. Plötzlich ist ein Austritt aus der Euro-Gruppe die Interventionen der Notenbank. Nicht zu vergessen die o kein Tabu mehr. Auch die Situation in Italien wird immer neuerliche Geldspritze der EZB drei Tage vor Weihnachten: dramatischer. Die Anleihezinsen für Italien steigen zeitweise Sie stellte den Geschäftsbanken Drei-Jahres-Kredite in Höhe grati e auf über 7 % – die Grenze, die als gerade noch finanzierbar von fast 500 Milliarden Euro zur Verfügung. Eine ungewöhn- int gilt. Ministerpräsident Berlusconi verspricht seit Monaten liche Aktion, zumal die EZB sonst keine so lang laufenden

Sparprogramme, die er aber nur zum Teil einhält. Kredite vergibt. Seither haben sich die Aktienkurse deutlich

rung erholt. Ja, in den ersten Wochen des Jahres 2012 haben wir e Danach geht es Schlag auf Schlag: Am 9. November tritt nachgerade eine Kursrallye erlebt, selbst der brustschwache nti e Papandreou zurück, drei Tage später geht Silvio Berlusconi. ATX hat 300 Punkte wettgemacht, immerhin 15 %. Aber auch ri o Am 20. November wird die spanische Regierung abgewählt. die Anleihezinsen sind seit dem EU-Gipfel Anfang Dezember

Vermutlich tragen diese Rücktritte dazu bei, dass die Krisen- langsam gesunken. An den Anleihemärkten scheint allmäh- alt f bekämpfung von nun an leichter wird und auch erste Erfolge lich wieder Normalität einzukehren. Wobei nach den Erfah- l e i

v zeigt. Zunächst aber greifen die Notenbanken der ganzen rungen der vergangenen drei Jahre die ganze Welt vorsichtig Welt in die Krise ein. Am 30. November werden in einer kon- geworden ist: Denn wichtige Probleme sind nach wie vor zertierten Aktion den Geschäftsbanken weltweit zusätzliche nicht gelöst. Geldmittel zur Verfügung gestellt. ▸ Griechenland ist immer noch de facto pleite. Ein Schulden- schnitt ist zwar mehrfach beschlossen, aber immer noch Wieder einmal schießt eine Ratingagentur quer: Standard nicht umgesetzt worden. Die Kennzahlen sind unverändert & Poor’s droht Anfang Dezember, 15 europäische Staaten dramatisch. herabzustufen. Wie schon die ganze Finanzkrise hindurch ▸ Italien hat zwar große Sparpakete beschlossen – aber auch üblich, kommen solche Ankündigungen kurz vor wichtigen hier fehlt noch die Umsetzung. EU-Gipfeltreffen. Die Ratingagenturen geraten zunehmend ▸ Spanien meldet Horrorzahlen: Die Arbeitslosigkeit liegt in unter Druck, müssen sich vorwerfen lassen, politisch zu agie- diesen Tagen bei mehr als 20 Prozent, die Hälfte der jungen ren und nicht rein wirtschaftlich. Am 13. Jänner 2012 macht Spanier findet keinen Job. S&P die Drohung wahr: Neun Staaten der Euro-Zone werden herabgestuft. Auch Österreich verliert die Bestnote – das Trip- Und plötzlich ist auch davon die Rede, dass auch andere le-A. Ebenso übrigens wie Frankreich. Beide Staaten befinden Länder einen Schuldenschnitt benötigen könnten – Portugal sich in bester Gesellschaft: Auch den USA wurde im Sommer etwa. Die schlimmsten Befürchtungen scheinen wahr zu 2011 das Triple-A aberkannt. Stand die Ratingagentur daher werden. politisch unter Druck, auch bei europäischen Staaten strenger zu urteilen? Tatsächlich gewinnt man in diesem Krisenjahr Im Vergleich dazu ist Österreich immer noch eine Insel 2011 den Eindruck, dass sich viele US-Expertinnen und -Exper- der Seligen: Zwar diskutiert auch hier die Regierung über ten und mitunter auch die amerikanische Regierung darüber Sparpakete, es geht aber um so »gravierende« Einschnitte wie freuen, wenn die europäische Krise verlängert wird. Damit die Anhebung des faktischen Pensionsalters von 59 Jahren lässt sich hervorragend von eigenen Problemen ablenken; auf 62 – innerhalb der nächsten Jahre! nicht zuletzt haben auch die USA ihr Defizit auf 10 % der Wirtschaftsleistung erhöht; auch die Staatsverschuldung liegt Das Krisenjahr 2011 war auch für die »ZiB«-Wirtschaftsre- mit 100 % im Bereich von europäischen Krisenstaaten. Euro- daktion ein weiteres Jahr der Herausforderungen. In mehr als päische Paranoia? Der knochentrockene neue italienische 2.000 Beiträgen haben wir versucht, die Entwicklungen dar- Regierungschef Mario Monti nimmt diesen Vermutungen den zustellen. Noch einmal so viele Beiträge zum Thema kamen Wind aus den Segeln: Er selbst wäre zu einem ähnlichen Ur- aus dem ORF-Korrespondentenbüro in Brüssel. Ein besonde- teil gekommen wie Standard & Poor’s. Wirklich überraschend res Anliegen ist es uns, in unseren Beiträgen möglichst viele sind die Herabstufungen also nicht. unterschiedliche Expertinnen und Experten zu Wort kommen zu lassen. Gerade im Jahr 2011 ist es uns gelungen, einige Beim Gipfel am 8. und 9. Dezember beschließt die EU einen Universitätsprofessoren verstärkt in die Berichterstattung Vertrag für mehr Haushaltsdisziplin. Die ganze EU? Nein, einzubinden, die bis dahin elektronische Medien gescheut alle EU-Staaten außer Großbritannien ziehen mit. Die Briten haben. Mehrfach sind auch Mitglieder des Rates der deut- haben zu große Angst davor, nationale Rechte an Brüssel schen Wirtschaftsweisen in unseren Sendungen aufgetreten. abzutreten. Der sogenannte Fiskalpakt war eine Forderung Das »ZiB«-Wirtschaftsressort zeigt damit die Meinungsvielfalt von Angela Merkel, die damit Europa ein wenig »deutscher« und transportiert die unterschiedlichen Sichtweisen dieses machen möchte. Aber auch beim Fiskalpakt musste sie einige wahrlich komplexen Themas. Oder wie es ein ordentlicher rt

e Positionen räumen: So ist sie mit ihrem Plan gescheitert, dass Professor einer österreichischen Universität in einem Vier- künftig Defizitsünder automatisch bestraft werden. Auch die Augen-Gespräch vor wenigen Monaten formuliert hat: tsW f Verankerung von Schuldenbremsen in den nationalen Ver- ha c fassungen kommt nicht. Unter anderem die österreichische »Ich würde die Krise ja selber gerne verstehen … « • lls e s

Ge 73 über die dringend notwendige Sanierung des Hauses an der Kultur Wiener Ringstraße. Quasi ein anderer Dauerbrenner, freilich e ganz anderer Dimension, war die europäische Schuldenkrise

und die Frage, welche Rolle Österreich dabei einnehmen soll. rnäh

Hohes Haus e Trotz mehrerer Gipfelbeschlüsse auf europäischer Ebene und

Friedrich Jungmayr, ürg einem Beschluss zur Griechenlandhilfe ist die Krise noch

Parlamentsredaktion B immer nicht ausgestanden. Neben den eminent wichtigen n o europäischen Herausforderungen beschäftigten sich Natio- nal- und Bundesrat auch mit einigen der ganz großen und grati schwierigen Kapitel der jüngeren Geschichte unseres Landes. e So wie der Parlamentarismus ohne Zweifel zu den Ein Meilenstein im Vorjahr war sicherlich der Beschluss des int zentralen Elementen unserer Demokratie gehört, Volksgruppengesetzes, das die Aufstellung zweisprachiger so gehört die Berichterstattung über die Vorgänge Ortstafeln in Kärnten regelt. Nach vier Jahrzehnten wurde rung e und Entscheidungen in National-und Bundesrat zu damit ein Schlussstrich unter eine lange und oft hitzige und nti den zentralen Aufgaben des öffentlich rechtlichen feindseelig geführte Debatte gezogen. e ri Auftrags des ORF. Und deshalb haben die Live-Über- o tragungen der Plenartage seit mehr als 20 Jahren Ein weiterer wichtiger Beschluss mit historischer Dimension alt einen fixen Sendeplatz in unserem Programm. Auf ist die Verabschiedung der Rehabilitierung der Justizopfer f l e i

diese Art und Weise bieten wir dem/r interessierten 1933 – 1938. Das sogenannte Aufhebungs – und Rehabilitie- v Zuseher/in die Möglichkeit, sich direkt ein Bild vom rungsgesetz umfasst jene Menschen, die in diesem Zeitraum Verlauf politischer Debatten und der Entstehung verurteilt, angehalten oder ausgebürgert wurden, weil sie sich eines Gesetzes zu machen. für den Erhalt eines unabhängigen und demokratischen Öster- reichs eingesetzt hatten. Recht emotional – und ebenfalls Darüber hinaus soll man aber auch den Unterhaltungs- nach längerer Vorlaufzeit – spielten sich auch die Tage ab, als wert der einen oder anderen Debatte nicht unterschätzen. das Parlament daranging, in der österreichischen Bundes- Wobei ich nicht jede Wortspende in die Rubrik »lebendiger hymne nicht nur die großen Söhne, sondern auch die Töchter Parlamentarismus« einreihen möchte. Zu groß scheint für besingen zu lassen und aus den Bruderchören Jubelchöre zu manchen Volksvertreter die Verlockung, das zu demonstrieren, machen. was er unter Volksnähe versteht. Und weil jede Fraktion zumindest einen Mandatar mit solchen Fähigkeiten in ihren Der für mich eindrucksvollste Moment des parlamenta- Reihen weiß, fallen die Publikumsreaktionen, die uns nach rischen Jahres 2011 war der Gendenktag gegen Gewalt und den Live-Übertragungen erreichen, manchmal auch recht Rassismus im Mai. Ruth Klüger, 1931 in Wien geborene und »volksnah« aus. 121 Gesetze haben die Abgeordneten zum während der NS-Herrschaft deportierte Jüdin und Überlebende Nationalrat im vergangenen Jahr beschlossen. Ein Viertel mehrerer Konzentrationslager, hielt eine der bewegendsten aller Beschlüsse wurden von den fünf Fraktionen gemeinsam Reden, die im Haus am Ring je gehalten worden sind. Auch gefasst. Aus Sicht des Kommentierenden der Live-Übertragung diese Veranstaltung hat der ORF live übertragen. Aber nicht waren das in der Regel die »faderen« – wesentlich turbulenter nur die Berichte live aus dem Nationalrat oder Bundesrat oder ging es stets zu, wenn am Ende ein Gesetzesbeschluss stand, von Sonderveranstaltungen wie eben dem Gedenktag zählen der eben nicht von allen Fraktionen getragen wurde, wie zu unseren Aufgaben. Die kleine, feine Parlamentsredaktion zum Beispiel die Verabschiedung des Euro-Rettungsschirms des ORF, bestehend aus sechs Redakteurinnen und Redakteuren, und der Griechenlandhilfe. Neben den Beschlüssen von produziert wöchentlich auch das Parlamentsmagazin »Hohes Gesetzen, der Genehmigung von Vereinbarungen und der Zur- Haus«, das seit Jahrzehnten so zum Fernsehsonntag gehört kenntnisnahme von Berichten und Protokollen haben die wie die »Pressestunde« und die »Orientierung«. Unter den Abgeordneten 2.915 schriftliche Anfragen an Mitglieder der Magazinausgaben des vergangenen Jahres sticht besonders Bundesregierung gerichtet. Das »Hohe Haus« hat in seinen 40 die vom 30. Jänner mit 156.000 Zuseher/innen und einem Ausgaben des Jahres 2011 über das Wichtigste von 47 Plenar- Marktanteil von 13 % heraus. Diese Sendung befasste sich mit sitzungen und sechs Sondersitzungen des Nationalrats berichtet. dem Thema FPÖ, die zu diesem Zeitpunkt seit Wochen in allen Insgesamt über 305 Stunden parlamentarisches Geschehen, Umfragen klar vor der ÖVP lag und deren Parteichef Strache das zu einem guten Teil auch live in ORF 2 mitzuverfolgen war in einem Interview den Führungsanspruch erhoben hatte. (und ab Jahresmitte fast vollständig auch in ORF III). Dass Strache war als Gast eingeladen, hat aber abgelehnt und statt die Übertragungen nicht immer auf die volle Zufriedenheit seiner FPÖ-Generalsekretär Kickl geschickt. Die Sendung vom aller Abgeordneten stoßen, hat weniger mit der journalisti- 20. Februar war mit insgesamt 151.000 Zuseher/innen in der schen Qualität der Übertragung zu tun, als vielmehr oft mit Reichweite nur unwesentlich schwächer, dafür aber im Markt- der Tatsache, dass sich Abgeordnete ungern filmen lassen, anteil mit 17 % noch stärker. Diese Sendung befasste sich mit wenn sie sich zum Beispiel auf ihrem nigelnagelneuen iPad den Themen Agrarförderungen, Parlamentsumbau und dem die besten Tore der vergangenen Champions-League-Nacht Staatsbesuch einer von Nationalratspräsidentin Prammer anschauen oder von schwerem Fernweh gequält verträumt angeführten Parlamentarierdelegation in Indien. Gast im rt

in Reisekatalogen blättern. Beides im Herbst während einer Studio war Landwirtschaftskammerpräsident Wlodkowski. e Debatte zum Budgetentwurf zu beobachten. 2012 war nicht Im Schnitt interessierten sich 95.000 Zuseher/innen für das tsW nur was den parlamentarischen Alltag betrifft ein turbulentes »Hohe Haus«. Ein Wert der seit Jahren ziemlich stabil ist. Man f ha

Jahr. Das Jahr startete mit einer bis jetzt anhaltende Debatte darf da ruhig ein bisschen stolz sein. • c lls e s

74 Ge punkte in meiner Meinung bestärkt, dass gesellschaftspolitisch Kultur relevante Themen und gezielte Hintergrundberichterstattung e Alles Plastik: eine unglaubliche Mobilisierungskraft beim Publikum erzielen rnäh können und letztlich vom Publikum erwartet werden. e Themenschwerpunkt ürg mit Verantwortung Programmschwerpunkte und Initiativen 2011 B n Das Jahr 2011 war eines der redaktionell und quotentechnisch o Robert Altenburger, erfolgreichsten Jahre für ORF-Programmschwerpunkte und Programmplanung -Initiativen. grati e int Aufsehenerregend und vieldiskutiert wurde im und rund

um das »Bürgerforum« zum Thema »Die Türken – ewige Außen-

rung seiter?«. Die Sendung erreichte am 18. Jänner 2011 die Spitzen- e quote von 27 % Marktanteil und wurde von 794.000 Menschen nti e live mitverfolgt. ri o

Am Anfang stand die Entscheidung der ORF-Pro- Im Oktober lief im Rahmen der Initiative »Bewusst gesund« alt f grammplanung, den Film »Plastic Planet« ins eine ganze Programmwoche unter dem Motto Gesundheits- l e i

v Programm zu nehmen. »Plastic Planet« ist ein vorsorge mit dem Titel »Bewusst gesund – ein Leben lang«. österreichischer Dokumentarfilm über die Ge- schichte eines Kunststoffs, der uns alle begleitet, ORF-Initiativen wie »Bewusst gesund« und »Unser Klima« denn beinahe jedes Produkt enthält bei näherer wurden seit 2007 zu den stärksten Programmmotoren des Betrachtung Plastik: Badeanzüge, Fernseher, ORF und erreichen Millionen Seher/innen und Hörer/innen. Spielsachen, Babyflaschen, Handys, Flugzeuge, Dank der hervorragenden redaktionellen und organisato- Autos – einfach alles. rischen Zusammenarbeit aller Bereiche des ORF entstehen so Jahr für Jahr Hunderte Minuten TV-Programm, Radiopro- Gefährliche Substanzen wie Weichmacher und Bisphenol gramm, »ORF nachlese«-Berichte, ORF On-, und Teletext- A gelangen in den Körper von Kindern und Erwachsenen und Berichte. Das Ziel, das ich mir bei Programmschwerpunkten werden von Expertinnen und Experten als krebserregend ein- und Initiativen setze, ist leicht zusammenzufassen: maximale gestuft. Doch gibt es eine Möglichkeit, auf die vermeintlichen Hintergrundinformation, maximales Service und maximale Annehmlichkeiten von Plastikprodukten zu verzichten? Gibt Einbindung unseres Publikums. es überhaupt noch Produkte ohne Kunststoffe? Die Müllberge wachsen, denn Plastik verrottet nicht. Vorschau 2012 Mit dieser Programmmotivation geht es auch ins Jahr 2012. Um den kontroversen Inhalten dieses Films auch die Das Jahr 2012 wird mit einem spannenden »Bürgerforum« nötige Aufmerksamkeit geben zu können, wurde er für Mitt- unter dem Titel »Zur Kassa, bitte – wer zahlt drauf?« eröffnet. woch, den 5. Oktober 2011, im Hauptabend von ORFeins Diese Live-Diskussionsplattform versucht dem Publikum programmiert. Ziel war es, den Film einem breiten und aufge- Klarheit zu bringen in Zeiten von Euro-Krise und Sparpaket. schlossenen Publikum zu präsentieren und mit begleitender Berichterstattung in beiden Kanälen einen Programmschwer- Und auch der Februar widmet sich einem – buchstäblich – punkt zu generieren. Nach einer ersten internen Sitzung mit brennenden Thema: der Energiewende. Dieser Schwerpunkt den Sendungsverantwortlichen aller ORF-Redaktionen entwi- im Rahmen der ORF-Initiative »Unser Klima« soll Alternativen ckelte sich einer der spannendsten Schwerpunkte des Jahres und Möglichkeiten aufzeigen, auf fossile Brennstoffe zu 2011: Das ORF-2-Vorabendformat »Herbstzeit« berichtete in verzichten, und Anleitung geben, wie jeder Einzelne seinen einer Miniserie über »Die Geschichte des Plastiks« und lud ökologischen Fußabdruck verkleinern kann. Schon während den Regisseur des Films »Plastic Planet«, Werner Boote, ins der Recherchen und Vorbereitungen hat dieser Programm- Studio ein. Das Serviceformat »Konkret« zeigte Alternativen schwerpunkt gezeigt, wie viele Zugänge und redaktionelle zu Kunststoffprodukten auf, das ORF-eins-Magazin »direkt« Umsetzungsmöglichkeiten alle Redaktionen des ORF zu versuchte ein »Leben ohne Plastik«. Auch die Formate »Welt- diesem Thema gefunden haben. journal«, »Am Schauplatz« und der »CLUB 2« widmeten sich dem Thema. Anlassbezogen wird sich der ORF im Jahr 2012 den Themen »100 Jahre Untergang der Titanic«, dem sechzigsten Thron- Am Tag nach der ORF-eins-Premiere von »Plastic Planet« jubiläum von Queen Elizabeth in Live-Übertragungen und hatten wir den Beleg dafür, dass intelligentes, konfrontatives Sondersendungen widmen, der Österreichische Klimaschutz- Programm sein Publikum findet und die ORF-Programme aus preis wird heuer bereits zum fünften Mal gemeinsam mit dem eigener Kraft die Themenführerschaft übernehmen können. Lebensministerium verliehen und zwei komplette Programm- 547.000 sahen den Film, davon 26 % der 12-bis 49-Jährigen wochen werden auch heuer wieder ganz im Zeichen der rt

e und 26 % der 12- bis 29-Jährigen. »Plastic Planet« wurde so zum Initiative »Bewusst gesund« stehen. erfolgreichsten Dokumentarfilm, der bislang im ORF-Haupt- tsW f abend gespielt wurde. Mit dieser Programminitiative wurde Kurzum, ein abwechslungsreiches und spannendes Pro- ha c ich als Planer und Verantwortlicher für ORF-Programmschwer- grammjahr 2012 steht dem ORF-Publikum bevor. • lls e s

Ge 75 Kultur

Daten e rnäh e

Die vom weiblichen Publikum Dok.film ürg

(ab 12 Jahren) meistgesehenen 44 Sendungen vom 09. 01. bis 18. 12. 2011. Eine Auswahl. B n

Sendungen – Top 3 * o titel der sendung datum titel der sendung datum DRW in Tsd. easy Riders, Raging Bulls 09. 01. 11 grati e Opernball 2011 – Die Eröffnung 03. 03. 950 Bananas 16. 01. 11 int

zeit im Bild 13. 03. 922 Meine liebe Republik 23. 01. 11 Bundesland heute 04. 01. 866 Deutschland gegen Deutsch 30. 01. 11

Sneaker Stories 20. 02. 11 rung e ein zu gut gehütetes Geheimnis 27. 02. 11 nti

Die vom männlichen Publikum e Gangster Girls 06. 03. 11 ri

(ab 12 Jahren) meistgesehenen Mein Favoriten 13. 03. 11 o

Sendungen – Top 3 * Von Schuhen und Machern 20. 03. 11

Judenburg findet Stadt 27. 03. 11 alt titel der sendung datum DRW in Tsd. f l

Let’s Play, Boy 03. 04. 11 e i zeit im Bild 13. 03. 742 Tschernobyl 10. 04. 11 v Bundesland heute 31. 01. 635 Workingman’s Death 01. 05. 11 Villacher Fasching 08. 03. 603 Die Lust der Frauen 08. 05. 11

* Quelle: AGTT / GfK TELETEST, Evogenius; Grundgesamtheit: Frauen / Männer ab 12 Jahren in Für die Ewigkeit – Ein Film aus der Zukunft 15. 05.1 1 österr. TV-Haushalten. Von Serien und Reihensendungen nur die nach DRW stärkste Sendung. Dauer > 10 Minuten. Sportübertragungen wurden nicht berücksichtigt. Marilyns letzte Sitzung 29. 05. 11 Dorf ohne Frauen 05. 06. 11 Die Kennedys – Das Ende der Unschuld 10. 07. 11 9/11 Mysteries – Die Zerstörung des World Trade Centers 04. 09. 11 Demokratie live 9/11 Der Tag, der die Welt veränderte 11. 09. 11 Zusätzlich zu den Informationssendungen auf dem neuen Spartensender ORF III wurden 2011 auch zahlreiche Debatten aus dem Parlament übertragen. Defamation 18. 09. 11 Qualtinger 25. 09. 11 Mein Amerika 02. 10. 11 257 176 63 Kein Öl mehr – Übung für den Ernstfall 09. 10. 11 Stunden live aus dem Stunden darunter Stunden zu den Genosse Duch – Die Macht des Terrors 13. 11. 11 Hohen Haus zu den Plenar- und Sitzungen des Herbstgold – Wettlauf mit der Zeit 18. 12. 11 Sondersitzungen des Bundesrats * Nationalrats

* zwischen 01. 06. 2011 und 31. 12. 2011 auf TW1 bzw. in der Folge ORF III Kultur und Information

Erklär-Grafiken von Arabischer Frühling bis Zinsen der Griechen. Erklär-Grafiken machen komplexe Inhalte durch Bilder begreifbar. Hintergrund im Hauptabend ORF III liefert zu unterschiedlichen Themen tiefergehende Informationen in vielfältigen Formaten. 375 15.600 Kartengrafiken für Sekunden »Heute in Österreich« Live-Information 4,8 % 59,7 % 35,5 % Diskussions- Magazin Reportage / Doku format 87 260 Die Overlay-Grafik in der »Zeit im Bild« im »ZiB«-Studio live besteht aus 87 Elementen. abgewickelte Erklärgrafiken 26 48 50 Durchschnittslänge in Durchschnittslänge in Durchschnittslänge in Minuten: Magazin Minuten: Reportage / Doku Minuten: Diskussionsformat ca. 15.000 Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 62 gestaltete Elemente, die in 5.374 Templates (Mustervorlagen) aufgehen.

CLUB 2 – TOP 3 Report – TOP 3

thema der DRW sendung datum in Tsd. thema der DRW sendung datum in Tsd. Sonnenkönig, Medien- 20. 01. 11 258 kanzler, Machtmensch – Die Lehren aus Japan; Benzinpreis-Rekord als Warnung; Ortstafeln: 15. 03. 11 608

wer war Bruno Kreisky? Vor der Lösung; Ende der Schulimpfung rt e Peter Alexander – 16. 02. 11 221 Strassers Fall; Fritz Kaltenegger; Energie a. d. Zeitenwende; 22. 03. 11 579

der letzte Held einer heilen Welt Kärnten wird gut; Impfkrieg a. d. Schulen tsW f Lobbys und Lügen – 23. 03. 11 204 Josef Pröll – was nun; Verhaltensregeln:Politik und Geschäft; Landärzte gesucht; 12. 04. 11 522 ha

wie käuflich sind Politiker? Land der Orden – Österreich c lls e s

76 Ge Kultur e fakten rnäh e ürg B n / Milenko Badzic F o R O grati e int

rung 1 3 5 e nti e ri o alt f l e i v

2 4 6 / Milenko Badzic Bild (5) © marco, 15. 10. 2011; Steiermark heute Bild (6) © F R O Spitzen aus der Hofburg Kyoto und Durban So geht es nicht weiter!

Arabischer Frühling, Fukushima und Bei der UNO-Klimakonferenz in Durban In seinen Büchern »Empört euch!« und Russlands neue Rolle: ORF III übertrug in Südafrika wurde um ein neues Klima- »Engagiert euch!« hält der 93-jährige am 8. und 9. Juni live die Diskussions- schutzabkommen gerungen, der ORF Holocaustüberlebende und französische runden (500 Fachleute, darunter 12 entsandte als einziges Medium Öster- Diplomat Stéphane Hessel ein mitrei- Regierungsspitzen) des Weltwirtschafts- reichs eine Journalistin: »Saldo« berich- ßendes Plädoyer für die Verantwortung forums im Rahmen eines Thementages tete, dass die EU ihre Kyoto-Ziele zwar des Individuums. Am 20. Oktober zur Erweiterung der Grenzen der Inno- erreichen wird, Österreich allerdings führte Michael Kerbler im Plenarsaal vation aus der Wiener Hofburg; Danach nicht. Handlungsbedarf besteht vor allem des Parlaments ein »Im Gespräch« mit / CTV, Discovery / CTV, Channel Canada Bild (4) © F

wurde Erwin Wagenhofers vielfach preis- beim Verkehr. Fachleute verlangen u. a., Hessel, das danach auf Ö1 zu hören war. R O gekrönter Dokumentarfilm »We Feed dass Regionalbahnen wieder aktiviert Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe the World« über den Einfluss multi- werden sollten; Alternativen zum Auto »Vielfalt Demokratie« war als Aufzeich- nationaler Konzerne in Drittwelt- und müssen angeboten werden. (3) • nung außerdem am 26. Oktober ab 17.00 Schwellenländern gezeigt. (1) • Uhr in ORF III zu sehen. (5) •

Gas im Monopol persönlich befragt Wendejahre im Zwielicht

Selbstmordanschlag am Flughafen Die »Sommergespräche« boten ab 16. 8. Zusätzlich zu zahlreichen Gesprächs- ischerfilm / Richard Ladkani Bild (3) © F /

Domodedowo im Jänner, 25 Jahre Tscher- in ORF 2 die Möglichkeit, Politiker/innen formaten im Radio bietet das ORF-TV F R nobyl in allen Facetten und Folgen im direkt zu konfrontieren. Um die Fragen regelmäßig orientierende Informations- O Frühjahr, Massenproteste im Dezember aufzunehmen, war eigens ein ORF-Team sendungen, bei denen man sich authen- nach der Duma-Wahl: Insgesamt 434 unterwegs – in Linz am Taubenmarkt, tisch von der Meinung hochkarätiger »russische« Treffer verzeichnet allein am Grazer Hauptplatz, im Strandbad Politiker/innen und Fachleute überzeu- das ORF-Fernseharchiv für das Berichts- in Klagenfurt, vor Schloss Esterházy gen kann: »ZiB 2«, »Club 2«, »Report« – jahr 2011. Einer der hintergründigen in Eisenstadt und am Brunnenmarkt und auch der »Runde Tisch«. Am 5. Sep- Höhepunkte: Der »dok.film: Gas-Mono- in Wien. Die meisten Zuseher/innen tember bewerteten dort Wegbegleite- / Milenko Badzic Bild (2) © rt F

e poly« auf den Spuren des mächtigen hatte schließlich Werner Faymann. Die r/innen und Beobachter/innen die Kanzler- R Geschäfts mit dem Gas als TV-Premiere Informationen zur Sendung gab’s auch ära von Wolfgang Schüssel anlässlich O tsW f am 20. November in ORF 2 mit Wissens- auf der TELETEXT-Seite 320 bzw. auf seines Rücktritts: 507.000 Zuseher/innen ha Bild (1) © c wertem aus Sibirien. (2) • sommergespraeche.ORF.at. (4) • sorgten für einen Rekord nach 2009. (6) • lls e s

Ge 77 Warum Qualität zählt Zoran Dobric Kultur e rnäh e Der öffentliche Rundfunk ist heute für eine demokratische Öffentlichkeit, die ja Nur noch wenige Journalistin- eine der Grundvoraussetzungen für einen funktionierenden demokratischen poli- nen und Journalisten trauen ürg B

tischen Prozess ist, wichtiger als je zuvor. Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher sich, gegen die Macht und n o Wandel haben die Printmedien in unserem Lande nicht unverändert gelassen. Das die Mächtigen gründlich zu merken auch die Medienkonsumenten. Das Vertrauen in gedruckte Informationen recherchieren. Warum auch? grati und Meinungen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Es gibt zwar bei e den österreichischen Zeitungen und Zeitschriften eine ganze Reihe von herausra- int

genden investigativen Journalisten und Reportern, aber die Leute nehmen das, was

sie lesen, nicht mehr so ernst. Das Vertrauen in den öffentlichen Rundfunk ist zwar rung e auch gesunken, aber noch immer auf einem hohen Niveau. Um dieses Vertrauen nti des Publikums muss der ORF täglich ringen. Das Mittel dazu ist absolute Qualitäts- e ri

orientierung. Sowohl in der tagesaktuellen Berichterstattung als auch bei der Ana- o

lyse gesellschaftlicher Entwicklungen. Nur so kann er seiner wichtigsten Aufgabe, alt

eine pluralistische Überschau der Meinungen und Positionen im Prozess der demo- f l e i

kratischen Willensbildung zu bieten, auch gerecht werden. Bei den Diskussionen v über parteipolitischen Einfluss auf den ORF am Ende 2011 blieb unbestritten, dass die redaktionelle Unabhängigkeit in der Berichterstattung so groß ist wie nie zuvor in der Geschichte des öffentlichen Rundfunks in Österreich. Das halte ich für ein ermutigendes Zeichen. • Dr. Hans Preinfalk, Vorsitzender ORF-Publikumsrat

im fokus 2012 im ORF Man bekommt den gleichen Lohn, egal ob man seine Existenz aufs Spiel setzt oder sich in aller Ruhe mit einem »Die heutige Jugend!« war in ORF 2 Anlässlich des »Internationalen Jahrs unterhaltsamen Thema beschäftigt. Gegenstand eines »Thema spezial« am der erneuerbaren Energien für alle« Aber: Mehr als eine Million Menschen 31. Jänner. Dafür hatten sieben Jugend- wird der ORF vom 4. bis 10. Februar in Österreich kämpfen mit Armut; liche selbst mit kleinen Kameras ihre einen medienübergreifenden Programm- Arbeitslose, Obdachlose, Zukunfts- Lebensrealität aufgenommen. In sehr schwerpunkt präsentieren: Mehr als lose, Gewaltopfer … Während kommer- persönlichen Aufnahmen zeigte die 30 TV-Programmpunkte und 60 Radio- zielle Medien diese Menschen meist Dokumentation von Christoph Feurstein, sendungen sollen das Thema »Energie- oberflächlich zur Schau stellen, ist was junge Menschen über Bildung, wende« näherbringen. Geplant u. a.: die Aufgabe des öffentlich-rechtli- Politik, Integration, Alkohol, Drogen, »Konkret« über den Energieausweis und chen Rundfunks, die Hintergründe, über Beziehungen und Sex denken. • das »Universum: Nur ein Grad mehr«. • die Ursachen und die Verursacher solcher Zustände zu erforschen und an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein »Zusammenhänge darzustellen, auf die Beispiel: Seit Jahren beschäftige ich Komplexität der Wirklichkeit zu verweisen, mich mit den Problemen der Miss- brauchsopfer. Nach der ORF-Sen- differenzierte Sichtweisen zu ermöglichen dung »Thema« am 1. März 2010 haben und Geschichten zu erzählen, die zeigen, Hunderte Opfer der kirchlichen Ge- walt österreichweit ihre Stimme er- dass die ›Wirklichkeit‹ ja nur die Summe hoben und verlangt, dass ihre Opfer- schaft anerkannt wird und Täter vor aus individuellen Erfahrungen ist.« den Richter kommen. Noch heute,

/ Hans Leitner Peter Zimmermann, Literatur, Ö1 eine Klasnic-Kommission und viele F R

O hundert Interviews und Gespräche später, ist für die meisten Opfer zu mehr dazu unter zukunft.orf.at wenig geschehen; Kirche und Staat haben versagt. Da hilft nur weiter- Ö Bild ©r. o.

O recherchieren. Weiter Missstände _ rt

aufdecken. Einfach: Im Sinn derer, e die sonst niemanden haben, guten, tsW f Ö1 Johannes Schmidle, Robert Altenburger Programm- investigativen öffentlich-rechtlichen ha Bild M. o. © AK Spezialprogramme ORF Vorarlberg schwerpunkt »Plastic Planet« Journalismus betreiben. • c lls e s

78 Ge Kultur e rnäh e ürg B n

o integration grati e int rung e nti e ri O alt f Ursula Scheidle bekam den Aner- l e i kennungspreis im Rahmen des v Prälat-Leopold-Ungar-Preises 2011 für ihr Hörbild »Was lange gärt, wird endlich Wut« (das Protokoll eines Asylverfahrens).

»Integration ist eine der zentralsten und wichtigsten Herausforderungen in unserer Gesellschaft, deshalb beschäftige ich mich in meiner journalistischen Arbeit so wie in meiner künstlerischen besonders mit rt e

tsW dem Thema Asyl, Flucht, Integration.« f ha c Ursula Scheidle, Ö1 lls e s Ge tionshintergrund Migrationsexperten Kultur

werden. Auch andere Journalisten bleiben e Ich spreche schließlich bei bestimmten Themen

hängen und werden in diesen Bereichen rnäh Türkisch. e zu Experten. Bei Journalisten mit Migra- Na und? tionshintergrund kann die Migrationsex- ürg B

pertise aber zu einem Dilemma werden. n o Münire Inam, »Report« Manchmal offen, manchmal hinter vor- gehaltener Hand wird infrage gestellt, ob grati sie denn überhaupt eine journalistische e Distanz zu diesen Themen haben. Journa- int

listen mit Migrationshintergrund – sind

Ein guter Journalist ist ein guter sie nicht die potenziellen Fürsprecher rung e Journalist – die Gleichung ist sim- »ihrer Leute«, also der Migranten? Machen nti pel. Hat der Journalist einen soge- sie Lobbying statt Journalismus? Verar- e gesetz ri nannten Migrationshintergrund, beiten sie die Traumata ihrer Kindheit? O wird es aber kompliziert. Es ist nicht zu leugnen, dass es in den alt

§ 4. (5a) Im Rahmen der gemäß Migrantencommunitys Personen gibt, die f l e

§ 3 verbreiteten Programme i

Weil es so wenige Journalisten mit Journalisten mit Migrationshintergrund v sind angemessene Anteile in Migrationshintergrund gibt, haben die gerne als ihr Sprachrohr installiert den Volksgruppensprachen wenigen, die es in die Redaktionsstuben wüssten und schnell zu heftiger Kritik jener Volksgruppen, für die ein schaffen, oft noch Exotenstatus. Es wird neigen, wenn sie merken, dass dies nicht Volksgruppenbeirat besteht, zu erstellen. § 10. (3) Das Gesamt- erwartet, dass sie Geschichten aus dem der Fall ist. Doch mit Anbiederungsver- angebot hat sich um Qualität, Migrantenmilieu machen. Das ist nicht suchen sind alle Journalisten quer durch Innovation, Integration, Gleich- immer ein Nachteil, sondern oft auch die Ressorts konfrontiert. Einflussnahme berechtigung und Verständi- Startvorteil – und war auch meiner. Ich abzuwehren ist die Aufgabe des Journa- gung zu bemühen. fasste in der Redaktion »Heimat, fremde listen. Und auch daran erkennt man: Heimat« Fuß. Ob ich mich in eine Nische Ein Journalist ist ein Journalist. Er ist gedrängt fühlte? Nein. Ich wollte das gut oder eben nicht. Der Migrationshin- Handwerk lernen und war froh über die tergrund macht ihn nicht zum besseren Programmrichtlinien Chance. Dort habe ich mir nicht nur das Journalisten. Zum schlechteren aber Journalismus-ABC erarbeitet, sondern auch nicht. Migrationsthemen müssen die Kompetenzen in Sachen Integration wie andere Themen angegangen werden. Die Angebote des ORF haben zum Abbau von Vorurteilen, musste ich mir dort genauso hart erarbei- Wer Migranten auf Augenhöhe begegnet, insbesondere aufgrund von ten. Denn eine türkische Familie und ein kann sie verteidigen wie auch kritisieren. Herkunft, Geschlecht, Alter, paar türkische Freunde machen mich Behinderung, Religion, Natio- noch lange nicht zur Kennerin der Szene. Österreichische (Print-)Medien tun nalität, politischer Gesinnung, Ich hatte kaum Ahnung von Integration sich immer noch schwer beim Umgang Homosexualität, ethnischer, und hatte bis dahin, frisch nach der Matu- mit dem Thema Migration – egal welchen kultureller und sozialer Zuge- ra, noch nie einen Migrantenverein Hintergrund die Journalisten haben. Ich hörigkeit, beizutragen. Der betreten. denke, in diesem Punkt könnte der ORF ORF hat angemessene Anteile Vorbild und Vorreiter sein. Denn der Vor- in den Volksgruppensprachen Es stimmt schon: Journalisten mit teil des ORF mit öffentlich-rechtlichem jener Volksgruppen, für die ein Migrationshintergrund können Geschich- Auftrag ist, sich dem Thema sachlich, Volksgruppenbeirat besteht, zu gestalten und zu verbreiten. ten anbieten, zu denen »autochthone« unaufgeregt, also professionell annähern Dabei ist auf die allgemeinen Kolleginnen und Kollegen wenig bis zu können – ohne zu verschönern oder Ziele der Volksgruppenförde- keinen Zugang haben, sie können manch- zu verteufeln. rung Bedacht zu nehmen. mal Entwicklungen deuten, die für ande- re nicht relevant oder unsichtbar sind. In der österreichischen Medienland- Aber diese Kompetenz ist nicht dem Migra- schaft gibt es nur wenige Politredakti- tionshintergrund eigen, sondern muss onen, in denen Journalisten mit Migra- Leitbild erarbeitet werden. Je mehr Geschichten tionshintergrund fixer Bestandteil sind. ein Journalist zu einem Thema macht, In meinem Fall, beim »Report«, hat es desto mehr Wissen erarbeitet er sich zu funktioniert. Doch das sollte keine Aus- Der ORF stellt bei der Schaffung diesem Bereich – eine logische Entwick- nahme sein. Zu fürchten gibt es auch für und Auswahl seiner Angebote lung, die sich nicht nur auf Einwande- andere Redaktionen nichts: Denn es hat die gesellschaftliche, regionale, ethnische, religiöse und kultu- rungsthemen beschränkt. So passiert es sich unter meinen Kollegen mittlerweile rt

relle Vielfalt in allen Dimensio- aber, dass Journalisten mit Migrations- herumgesprochen, dass ich nicht nur e

oto: Eva Kern hintergrund in einer thematischen Nische Türkisch kann, sondern auch weiß, was

F nen in bester Qualität dar. Das tsW ORF-Programm verbindet alle, stecken bleiben. Es ist nicht weiter etwa die österreichische Sozialpartner- f ha Bild © Mehrheiten und Minderheiten. schlimm, wenn Journalisten mit Migra- schaft ist. • c lls e s

80 Ge Kultur stattung abseits von Klischees und Vorurteilen, nah am Men- schen, direkt aus der Community. Von Roma – und nicht nur e 24 Stunden 8. April – über sie. rnäh e 365 Tage Journalis- 8. April. Vormittags Lagebesprechung mit den Akteuren ürg mus in der Volks- des Tages und meinem leitenden Redakteur. Ich bearbeite B n Audiomeldungen im Funkhaus, wechsle das Outfit und gehe o gruppenredaktion dann nach nebenan ins RadioKulturhaus. Dort spielt Harri Stojka vor vollem Saal mit jenem indischen Ensemble, dass er grati 1) e Gilda-Nancy Horvath , im Kinofilm »Gipsy Spirit« besucht hatte. Ich darf einleitende int Roma-Redaktion Worte sprechen, bedanke mich verlasse das Konzert noch vor

seinem Beginn. Eile. Im Stephansdom beginnt in Kürze der

rung erste interreligiöse und interkulturelle Gedenkgottesdienst für e Letztes Jahr habe ich an diesem Tag vor Angst ge- Roma. nti e schwitzt, dann gelacht bis ich keine Luft mehr be- ri kommen habe und später mit Hunderten Menschen Im dunklen Stephansdom konnte ich zu Beginn nicht O bis spätabends getanzt. Der 8. April ist der interna- abschätzen, wie viele Menschen tatsächlich am Gottesdienst alt f tionale Roma Tag. Für mich, als Roma-Redakteurin teilnahmen. Ich staune über 500 Menschen, die sich zum ge- l e i

v der Volksgruppenredaktion, das Highlight des meinsamen Feiern im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais Jahres. der Erdiözese Wien versammeln. Auf der Bühne spielt eine junge Band Sounds aus Ex-Yu. Ich freue mich über die tolle Bereits Wochen zuvor beginnt die Recherche, Vorberei- Veranstaltung, mache Fotos, will das festhalten. Damit es in tung, Planung für das wöchentliches Online Magazin »Radio der nächsten Sendung auch viele andere erfahren, auch im Kaktus«. Viele Fragen werden geklärt: Welche Aktivitäten Ausland sehen, dass die Roma aktiv sind. Ohne »Radio finden statt?, gibt es Statements von Amnesty International Kaktus«, ohne die Volksgruppenredaktion wäre mir das nur oder sogar Protestaktionen? Wichtige Informationen, die in schwer möglich. der Medienwelt leider oft untergehen – aber nicht hier. Jähr- lich finden am 8. April in über 36 Ländern Hunderte Events, Ich lasse mich mitreißen, tanze mit. Am 8. April wird Aktionen und Konferenzen statt. Zu berichten gibt es genug. nicht nur ermahnt und diskutiert, sondern auch gefeiert. Die Die Aktivistinnen und Aktivisten die auf die Probleme und Fortschritte, die Erfolge, die Zukunft. Der Veranstalter kommt Erfolge der Roma hinweisen, kämpfen oft mühsam um Auf- auf mich zu, besteht darauf, sein Interview nicht an einem merksamkeit. Hier bekommen sie Platz, Raum für ihre Beiträge. ruhigen Ort zu machen, sondern mitten im Lärm, damit die Die Volksgruppe ist selbst am Wort. So entsteht Berichter- Hörer/innen mitbekommen, wie laut hier gefeiert wurde. Ich

Si but kha shai geraf dokumentatija. Kodola so si aktivno bo 8. April kodolenge kamaf te daf than andi media. Sostar? Ke i O 8. April- o inter- worba site awel khatar e rom. Shai keraf dokumentatija e nationalno djes e romenza khetane, na feri pala lende. Te pandes tu ketane, andi communita si but vashno. Site kheres kommunikatija romengo 24 djasura andi community, e manushenza, e romenza.

andi redaktija 8. April. Dav vorba mure rajesa khatar i redaktija, dav svato khodolenza so si aktivistura. Pala koho djaf an di redaktija Gilda-Nancy Horvath 1), ando ORF Funkhaus. Khote khelel o Harri Stojka khodole Roma-Redaktzia manuschenza so si khatar i india thai so sas ande lesko filmo »Gipsy Spirit«. Me shai penaf eg worba angla o konzerto, thai loschaf. Pala kodho dradaf andi khangeri – ando Stephansdom. Ando bersh 2011 pe khodo djes wi darrailem, wi Khote si i mai angluni interkulturalno missia e romenge. assandem thai wi keldem. O 8. April si o internatio- nalno djes es romengo. Mange, kai sim journalista Kothe dikhaf ge mai but sar 500 rom awile khote andi missia andi ORF Volksgruppenredaktion kodo si o mai thai pala khodo ande »Arkaden khatar i Erzdiözese Wien«. baro djes ando bersh. Therne manuscha kheren musika thai djilaben Djila kathar EX-YU. Me kheraf bildura, khipora, te shaj sikhavav awerenge Kurgenza mai anglal si aba butji pala o Online-Magazino ke sas but sukar khate, thaj e rom si aktivno. »Radio Kaktus«. But Putjimata: Save Events si ando beci, so rt

e penel Amnesty International? But informatija, wi khana but Wi me khelaf e romanza. Ge po 8. April wi shai khelas manuscha tji djanen khantji pala o djes e romengo. Sako thai te loschas pala o thara, pala o progresso. Dikhaf e therne tsW f bersh po 8. April si shell thai shell events thai konfernzije romen, so si moderno, so khamen but edukatija thai so ha c ande 36 thema. Muro telefono thai muro computer phabon. khuschen pala i paramitja pala i »jakh ando wesh«. lls e s

Ge 81 gratuliere ihm zur gelungenen Veranstaltung und mache Fernsehen an den Fernsehmagazinen »České Ozvěny« / Kultur mich nach vielen weiteren Gesprächen auf den Weg … nach »Slovenské« Ozveny und »Heimat, fremde Heimat«. Wir alle e Hause. gestalten Programm für Menschen, die über den Tellerrand

schauen und sich für den Alltag von Migrantinnen und rnäh e Am nächsten Tag ging es am Morgen ins Burgenland. Dort Migranten und der Volksgruppenangehörigen interessieren. fand der Event zum 8. April erst am 9. April statt, um auch den Ich bin froh darüber, dass es so ist. Beim ORF anerkennt ürg B

Wienern die Gelegenheit zu geben, teilzunehmen. Bei der Ta- man die Realität der kulturellen Vielfalt im Land – mit dem n o gung »Minderheitenschulen – Elitenbildung oder Segregation?« entsprechenden Raum im Radio- und Fernseh- und Online- diskutierten Expertinnen und Experten über die Förderung angebot. grati junger Roma in der Bildung. Weniger leidenschaftlich als in e den Arkaden, aber dafür hoch sachlich wurden Ideen und Das ist nicht überall selbstverständlich. Modische Mädchen int

Konzepte für die Förderung junger Roma präsentiert. Die kurz vor dem Hungertod und als Nachrichten getarnte Society-

Kolleginnen und Kollegen von »Heimat, fremde Heimat« sind Magazine bestimmen das Hauptabendprogramm. Seichte Kost rung e da. Sie werden ebenfalls von der Tagung berichten. ist am (medialen) Vormarsch. nti e ri Das Resultat? Drei Spezialsendungen: eine eigene Sen- Die Volksgruppenprogramme sind nicht einfach. Sie for- O dung für das tolle Konzert von Harri Stojka, eine über den dern den Konsumenten. Sie fordern vom Hörer oder Seher, alt allerersten Roma-Gottesdienst im Stephansdom sowie die an- mitzudenken, kritisch zu sein, Einblick in andere Kulturen zu f l e i

schließende Feier und eine Sendung über die Bildungstagung nehmen. Sie fördern damit das Verständnis zwischen Men- v in Oberwart. Einige Wortspenden gab ich an Ö1 weiter. Meine schen verschiedener Kulturen und bauen gesellschaftliche Fotos schmückten später mehrere Onlineberichte. Barrieren ab. So etwas hat Gewicht. Das gilt bei großen The- men genauso wie bei kleinen. Wir informieren, erklären und Und danach? geben Raum für Diskussion. Der ORF sieht dies als wichtige Aufgabe, nicht als Belastung. Das ist der wichtige Unterschied Dann geht’s wieder ans Netzwerken – und an das Hand- für mich. Als Romni, als Mensch, als Journalistin. Hier richtet werken. Recherchieren, Aufbereiten, Überprüfen, Klarheit sich das Programm nach den Menschen. Nicht nach Trends. schaffen … – seriöse journalistische Arbeit die beim öffentlich- rechtlichen Rundfunk dazugehört. Und deshalb geht es immer weiter ans Netzwerken, Nachdenken, Gestalten. Zum nächsten Projekt, zum nächsten Klingt einfach, ist es aber nicht. Etliche Kolleginnen Beitrag. Denn nach dem 8. April – ist vor dem 8. April. • arbeiten in der Redaktion an den Volksgruppensendungen. In Tschechisch, Slowakisch, Romani und Ungarisch für das Radio Burgenland und das Webradio »oe1campus«, im

Sa jek – Ando Stephansdom e rom awile ke patjan ando ungriko thai wi andi romani ship ando Radio Burgenland del. O Raj awel mande, thai khamel the kherel o interview thai ando webradio »oe1campus« thai andi televisia ando khote khai i musika khelel. Woi penel: Khamaf te ashunen sa magazino »České Ozvěny« / »Slovenské Ozveny« thai »Heimat, e rom amaro voja, so si ame kathe. Kesentinav leske. Phala fremde Heimat. Programmo kodole manushenge so atjaren, kodo draf mange khere. so dikhen ande awera kultura.

Po nevo djes kischin dradem ando Burgendland. Kothe Loshaf khai si kade. Ke awerenge khodo naj normalno. sas eg diskussia pala i edukatija – thai me shai kherdem i ORF diklas ke si realno ke si but differentno manusha thai moderatija. Wi e manush khatar »Heimat, fremde Heimat« kultura andi Austria. Anda khodo del lenge o than so si lengo awile the kheren dokumentatija. ando programmo. O ORF kerel kodo gaj patjan ke kodo si lascho. Anda kodo me keraf muri butji kathe. Kaj djanaf ke Ando dunjariko dradav palpale ando beci. Akana si si lascho. Kaj kathe shai keraf butji pala manusha – na pala muro gindo: Keraf jek seria spezialno pala o romengo djes. moda waj trend. Sakoneske jek magazino. Akana phale pandaf ma kethane e manuschenza,djaf kaj Sas butja so dem andi Ö1, mure bildura khatar i kangheri eg nevo konzerto, kaj jek nevo projekto. Ke pala o 8. April, diklem mai phalal ande jek dokumentarija khatar ORF ando si angla o 8. April. • internet.

Thai so sas phala khodo?

1) Die Wiener Romni Gilda-Nancy Horvath ist seit sieben Jahren in der ORF-Volks- rt

Phala khodo djaf maj angle. Dikaf o nevo projekto, o nevo gruppenredaktion tätig und gestaltet seit fünf Jahren das wöchentliche Magazin e konzerto. Ke si man but butji. Kerav 50 Radio Kaktus ando »Radio Kaktus« auf »oe1campus«. Als Journalistin verfasst sie regelmäßig Artikel / Gastkommentare für Print- und Onlinemedien (»Die Presse«, »Der tsW f bersh. Thai na veri me keraf butji. Si but kollegura so keren Standard«, »Augustin«, »Magazin für bedrohte Völker« … ;) und führt die ha butji andi redaktija. Wi andi tsechitzko ship wi slovatzki wi Antirassismus-Kolumne »Heimspiel« des Monatsmagazins »An.schläge«. c lls e s

82 Ge Kultur e rnäh

e Wien heute – ürg B

n Haber Magazin o Eva Karabeg und Serdar Erdost, ORF Wien grati e int

rung Am 15. Mai 2011 hat Eser Akbaba zum ersten Mal folgende Worte gesprochen: e nti e Eser Akbaba aşağıdaki cümleleri ilk kez 15 Mayıs 2011’de söyledi. ri O «Merhaba sevgili seyirciler! Sizlere iyi bir pazar diliyor ve sizleri ilk ‹Wien heute – Haber Magazin› alt f yayınımızda selamlamaktan sevinç duyuyorum. Hemen ilk konumuza geçiyorum. Eğer belediyenin sosyal l e i

v konutlarında yaşıyorsanız, sürekli izlendiğiniz duygusuna kapılabilirsiniz. Asansörlerde, garajda, çöp bidonlarının bulunduğu yerlerde yaklaşık 1.800 kamera kayıt yapmakta. Şu sıralarda Wiener Wohnen çöpleri ayrıştırmayanları yakalamak için kameralar kullanıyor.»

Und weil das Türkisch bei den meisten von uns doch recht Ve içimizden bir çoğunun türkçesi oldukça paslandığı için eingerostet ist, wurde parallel zur Moderation der deutsche spikerin konuşmasına paralel olarak almanca altyazı geçildi. Text eingeblendet. Kurz zusammengefasst war da zu lesen: Kısaca belirtecek olursak orada yazılı olanlar şunlardı: «Mer- Kısaca belirtecek olursak orada yazılı olanlar şunlardı: haba sevgili seyirciler! Sizlere iyi bir pazar diliyor ve sizleri ilk »Einen schönen Sonntagvormittag! Ich freue mich, Sie beim ‹Wien heute – Haber Magazin› yayınımızda selamlamaktan ersten ›Wien heute – Haber Magazin‹ begrüßen zu dürfen. sevinç duyuyorum. Hemen ilk konumuza geçiyorum. Eğer Und wir kommen gleich zur Sache, denn SIE WERDEN be- belediyenin sosyal konutlarında yaşıyorsanız, sürekli izleni- ob-achtet – zu-min-dest, wenn Sie im Ge-meinde-bau leben: yorsunuz. Asansörlerde, garajda, çöp bidonlarının bulunduğu Etwa 1.800 Kameras zeichnen derzeit in Auf-zügen, Ga-ragen yerlerde yaklaşık 1.800 kamera şu sıralarda kayıt yapmakta.» und Müll-räumen Über-wachungs-Bilder auf … « Konumuz kapalı devre kamera sistemi ile gözetleme Der Beitrag über die Videoüberwachung ist nicht die değil. Hikayemizin adı «Wien heute – Haber Magazin» ve bu Geschichte. Unsere Geschichte heißt »Wien heute – Haber bize kurumları aşan fikirlerin mümkün olduğunu ispatlayan Magazin« und sie ist eine einzigartige Geschichte und der emsalsiz bir hikaye. «Wien heute – Haber Magazin» proğramı Beweis, dass unternehmensübergreifendes Denken möglich ORF Wien’in, şehir ve topluluklar kanalı olan Okto ile birlikte ist. Das »Wien heute – Haber Magazin« ist ein Projekt, das der gerçekleştirdiği bir proje. Bu projenin hayata geçirilmesinin ORF Wien gemeinsam mit dem Stadt- und Communitysender nedeni ORF’nin yaptırdığı ve Üniversite Profösörü Fritz Okto auf die Beine gestellt hat. Ins Rollen gekommen ist das Hausjell tarafından gerçekleştirilen bir araştırma. Bu araştır- Projekt durch eine Studie, die der ORF in Auftrag gegeben hat manın sonucunda profesör göçmenlerin proğramlara ilgisi ve und die von Univ.-Prof. Fritz Hausjell durchgeführt wurde. katılımı konusunda ORF’ye orta halli bir karne verdi – ama Das Ergebnis: In Sachen Partizipation von Migrantinnen und bir istisnayla, o da «Wien heute». O halde var olan gücü kul- Migranten im Programm stellte der Professor dem ORF ein be- lanmaktan daha akıllıca ne olabilir. «İstek olduğunda ortakta scheidenes Zeugnis aus- mit einer Ausnahme: »Wien heute«. bulunur» sözü gereğince arama çalışmaları kısa sürede bitti, Was lag also näher, als die vorhandene Stärke zu nutzen – frei Okto mükemmelinde üstündeydi. Böylece ORF Wien Eyalet nach dem Motto: »Wo ein Wille, da ein Partner.« Die Suche Genel Müdürü Brigitte Wolf ve Okto Genel Müdürü Christian war rasch abgeschlossen – Okto war mehr als perfekt. So Jungwirth yeni bir şey oluşturmak hakkında kısa sürede hem- waren sich die Landesdirektorin des ORF Wien, Brigitte Wolf, fikir oldular. und der Geschäftsführer von Okto, Christian Jungwirth, rasch einig, das Kind aus der Taufe zu heben. Ve bundan dolayı 15 Mayıs 2011’den beri her Cuma ve Pazar günü «Wien heute» den seçilen en iyi bölümler Okto da Und so ist seit 15. Mai 2011 jeden Freitag und Sonntag izlenebiliyor. Proğramlar almanca orijinal seslendirmeleriyle das Beste aus »Wien heute« auf Okto zu sehen. Die Beiträge ama türkçe alt yazıyla yayınlanıyor. Proğramların çeşitliliği laufen im deutschen Originalton, werden aber türkisch unter- öylesine seçiliyor ki şehrimizdeki yaşamın tüm boyutları titelt. Die Bandbreite ist so gewählt, dass jeder Aspekt des ekrana yansıtılabiliyor. Şehrimizdeki politik konular, kültür, rt

e Stadtlebens auf den Schirm kommt – ob Stadtpolitik, Kultur, spor, günlük olaylar ya da çevremizdeki yaşam yani kısaca Sport, Chronik oder Grätzelleben – eben alles, was in »Wien «Wien heute» ye konu olan her şey. Bu çalışmanın arkasında- tsW f heute« Thema ist. Der Sinn dahinter ist klar: Wer einander ki düşünce çok açık: Birbirlerini anlayan insanlar birbirlerine ha c versteht, kommt zum Verständnis füreinander. • karşı daha anlayışlı davranırlar. • lls e s

Ge 83 Kultur

Daten e rnäh e Ö1-JOURNALE Integrationspreis 2011 hohes haus ürg Beiträge + Dauer zum Thema Der gesamte ORF behandelt regelmäßig in all seinen

Die TV-Parlamentssendung »Hohes Haus« berichtete B über das ganze Jahr hinweg über das Thema Integration. »Migration / Integration« Medien den Themenkomplex Migration und Integration. n Im Zusammenhang mit dem Integrationspreis wird o diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit gewidmet. thema der sendung datum MIGRATION INTEGRATION Die Sendung »Konkret« berichtete darüber in 25 grati

Beiträgen mit insgesamt 86 Minuten Sendezeit und e stellte in einer Sondersendung am 9. Juni 2011 die Rot-Weiß-Rot-Card 27. 2. 2011 25 74 int Beiträge Beiträge Preisverleihung in den Mittelpunkt. Plenum Arbeitsmarkt 3. 4. 2011 Fremdenrechtsänderungen 10. 4. 2011 213 361 Staatsbürgerschaftstest 8. 5. 2011 Minuten Minuten rung 261 e Roma Festwochen 29. 5. 2011 Einreichungen gesamt Kategorie: nti Migration / Arbeitsmarkt 2. 10. 2011 »bilden & e

befähigen« ri ASYL ZUWANDERUNG Volksgruppengesetz 4. 12. 2011 Kategorie: O 59 23 »fördern &

unterstützen« alt

Beiträge Beiträge f

Das ORF-Programm- l e i

angebot für die Volksgruppen 301 165 Kategorie: 96 71 v im Überblick: »anpacken & Minuten Minuten initiativ sein« Einreichungen Burgenland: Kategorie: 34 Radiosendungen und eine Fernsehsendung wöchentlich, arbeiten« ergänzt um weitere 12 TV-Magazine jährlich in Burgenland- Kroatisch, Ungarisch und Romanes SCHUBHAFT ABSCHIEBUNG »unternehmen &

Wien: 12 23 64 30 Beiträge Beiträge 34 Radiosendungen wöchentlich, ergänzt um 12 Fernseh- Einreichungen sendungen jährlich in Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch 36 97 Kärnten: Minuten Minuten täglich acht Programmstunden in slowenischer Sprache in ORF-Radio AGORA, zuzüglich 12 Radiosendungen und einer Fernsehsendung wöchentlich Vielfalt in Wien AMNESTY (International) Steiermark: täglich acht Programmstunden in slowenischer Sprache in 32 65 ORF-Radio AGORA, zuzüglich einer Fernsehsendung wöchentlich Beiträge Porträts wurden seit 1. November 2010 von Wienerinnen und Wienern ORF 2: 96 mit Migrationshintergrund gesendet. österreichweiter Empfang der wöchentlichen Fernseh- Minuten sendungen »Dobar dan, Hrvati« für die Burgenlandkroaten und »Dober dan, Koroška« für die Kärntner Slowenen

ORF III Kultur und Information: aus mehr als 47 österreichweiter Empfang aller Volksgruppen-TV-Magazine »Dober Herkunftsländern entstammen die dan, Koroška«, »Dobar dan, Hrvati«, »Adj’Isten magyarok«, 248 porträtierten Wiener/innen. »Servus Szia Zdravo Del tuha« und » eské & Slovenské Ozveny« Č Beiträge in Summe

ORF-TVthek: alle ORF-Volksgruppenmagazine im Fernsehen – »Dobar dan, Jede Woche Hrvati«, »Dober dan, Koroška«, »Adj’Isten magyarok«, »České & Slovenské Ozveny«, »Servus Szia Zdravo Del tuha« – als Video-on- 1.269 donnerstags ist die Sendereihe »Vielfalt in Wien« Demand bis zum jeweils nächsten Sendetermin weltweit abrufbar im »Radio Wien Magazin« zu hören Minuten in Summe und wird sonntags auf Radio Wien wiederholt. Teletext: Informationen über alle ORF-Volksgruppenprogramme in Radio- und Fernsehen sowie auf Seite 414 täglich aktuelle Informationen über volksgruppenrelevante Veranstaltungen und Aktivitäten (»Ethno-Tipps«) Migrantinnen und Migranten, Angehörige

Internet: der Volksgruppen im Hauptabend täglich aktuelle muttersprachliche Informationen aus Gesellschaft, Der ORF zeigt ein vielfältiges Österreich auf Akteursebene: Die Zahlen geben Politik und Kultur mit besonderem Bezug auf die jeweilige an, in wie viel Prozent der Sendungen jeweils Migrantinnen und Migranten Volksgruppe; Live-Stream von Radio Burgenland, Radio Kärnten bzw. Angehörige der Volksgruppen als Akteurinnen bzw. Akteure vorkamen. und Radio AGORA; On-Demand-Angebot aller Sendungen des Landesstudios Burgenland in Burgenlandkroatisch, Romanes, Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch sowie die slowenischen Sendungen der Landesstudios Kärnten und Steiermark und die 1,7 % 11,9 % Informationssendungen des ORF Kärnten auf Radio AGORA; Migration Migration aktuelle Reportagen und Berichte der kroatischen und ungarischen ORF eins ORF III Volksgruppenmagazine als Podcast-Angebot für Computer, 10,9 % 13,4 % mp3-player und als Abonnement; Versorgung auch außerhalb Volksgruppe Volksgruppe des jeweiligen Sendegebietes.

Digitalsatellit: Alle oben genannten Programmangebote auf Radio Burgenland 19,8 % 2,9 % und Radio Kärnten sind über den Digitalsatelliten Astra free Migration Migration ORF 2 Sport +

to air europaweit zu hören; die Fernsehsendungen – inklusive der rt

Lokalausstiege im Burgenland, in Kärnten, der Steiermark 29,7 % 1,4 % e und in Wien – sowie Teletext sind über den Digitalsatelliten Astra Volksgruppe Volksgruppe tsW

österreichweit empfangbar, womit auch die Versorgung jener f Volksgruppenangehörigen gewährleistet ist, die von der Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und ha

terrestrischen Versorgung nicht erreicht werden. Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70 c lls e s

84 Ge Kultur e fakten rnäh e ürg B n o grati e int / Robert Schumann

F R O rung 1 3 5 e nti e ri O alt f l / Hans Leitner Bild (6) © e i F v R O

2 4 6 ilm / Roland Breitschuh Bild (5) ©

Kebab mit Alles Schwarze Razzia HIPPY und Gemeindebau F

653.000 sahen am 15. 12. die gleichnamige Die erste Wiener Integrationswoche war Das Projekt »Roma-Jugend«, das »Haus- / Schwenk F R

Multikultikomödie in ORF eins und am 8. 5. einer der Höhepunkte von »Hei- besuchsprogramm HIPPY für Eltern von O damit den heiteren Höhepunkt (austro-) mat, fremde Heimat« mit Sylvana Meix- Vorschulkindern«, der »KunstSozial türkischer Belange im ORF; 2011 gab’s ner. Sonst u. a. auf dem Programm: die Raum Brunnenpassage« sowie die u. a. den »Club 2: Türkei – Österreich: theatralische Neuinszenierung der Ge- gelebte Diversität bei wohnpartner im Eine verhängnisvolle Affäre?« mit u. a. schichte von 150 Migrant/innen durch Wiener Gemeindebau – das sind die Cengiz Günay und Tülay Tuncel (8. Juni) Ute Liepold, die »schwarze Razzia« über Gewinner des Österreichischen Integ- sowie im »Weltjournal« den Bericht »Die eine Polizeiaktion sowie – am 1. 3. – der rationspreises 2011. Der ORF begleitete

selbstbewussten Frauen« von Istanbul- »Tag des transnationalen MigrantIn- den Integrationspreis durch Berichte / Thomas Jantzen Bild (4) © F R

Korrespondent Christian Schüller. Über nenstreiks«. Insgesamt sendete der ORF über die eingereichten Projekte in allen O 600-mal war Türkisches Thema im ORF- 107 Ausgaben, auf das größte Interesse seinen Medien; die Höhepunkte der TV: Für Ö1 und Ö3 zeigt das Archiv stieß dabei der 30. 1., u. a. zum Thema Preisverleihung gab’s in einem »Konkret gesamt 232 Treffer. (1) • »Braucht Österreich Migration?« (3) • spezial« am 9. Juni in ORF 2. (5) • / Ali Schafler Bild (3) ©

ewige AuSSenseiter? Religionen der Welt Dober Dan F R O

Läuft etwas schief bei der Integration Diese ORF-2-Sendung brachte 2011 u. a. 160-mal gab’s »Dober dan« im ORF-TV türkischstämmiger Menschen? Was stört zwei Serien: In »Die Fremdgänger« 2011; sei es als Gruß an Kärnten oder an »die Österreicher« tatsächlich an »den wurden ausgewählte Feste der verschie- Kärnten und die Steiermark. Die meist- Türken« und umgekehrt? Welche Fehler denen nichtchristlichen Religionen vor- gesehene Sendung der slowenischspra- macht die Politik und welche Lösungen gestellt. Zu diesen Festen wurden je- chigen Österreicher/innen zeigte »Me- hat sie? Das und vieles mehr diskutier- weils Angehörige einer anderen Religions- morial Kärnten«: In Annabichl / Trnja

ten Münire Inam und Peter Resetarits gemeinschaft eingeladen: »Islam in vas wird jedes Jahr zum Nationalfeiertag ilm / Petro Domenigg Bild (2) © F mit 300 Bürgerinnen und Bürgern am Europa« ging anderen Fragen nach: Wie der Opfer des Nationalsozialismus 18. Jänner ab 20.15 Uhr in ORF 2 in ei- sehen Muslime und Musliminnen sich gedacht. Veranstalter des Gedenkens ist / Allegro rt F

e nem »Bürgerforum«. Insgesamt 794.000 selbst als Europäerinnen? Wie lässt sich der Verein Memorial Kärnten Koroška, R sahen live zu – die Sendung war danach der Islam mit den europäischen Grund- der zum Nationalfeiertag Erinnerungs- O tsW f noch auf der TVthek abrufbar. (2) • werten vereinbaren? Wie vor allem mit arbeit statt Fit-mach-mit leistet. (6) • ha Bild (1) © c der Demokratie? (4) • lls e s

Ge 85 Warum Qualität zählt Ursula Scheidle Kultur e rnäh e Wenn über Integration und die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Integration ist relevant – so gesprochen wird, dann geht es vor allem darum, dass klar ist, von welchen Begriff- habe auch ich mich, gemein- ürg B

lichkeiten hier ausgegangen wird. Im Sinne einer interkulturellen Integration sollte sam mit meinem Koautor n o der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Rolle eines interkulturellen Vermittlers ein- Arno Aschauer, im Feature nehmen, der durch eine qualitative Vielfalt des Programmangebots sowohl die Per- »Was lange gärt, wird endlich grati spektiven der Migrantinnen und Migranten als auch die der Mehrheitsbevölkerung Wut – Protokoll eines Asylver- e berücksichtigt. Der »Business Case for Diversity« bedeutet die Einbeziehung von fahrens« im Rahmen der Ö1- int

möglichst vielen Rezipientinnen und Rezipienten, deren Lebenswirklichkeiten und Sendereihe »Hörbilder« dem

Bedürfnissen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte damit einen Beitrag zur ge- Themenkomplex gewidmet. rung e sellschaftlichen Verständigung leisten. Public Value zu kreieren ist eine zentrale ge- nti sellschaftliche Aufgabe für öffentlich-rechtliche Sender – wie den ORF – im Dienste e ri der gesamten Gesellschaft. Deshalb müssen so gut wie möglich alle Mitglieder der O Gesellschaft angesprochen werden und Kommunikation zwischen möglichst vielen alt

ermöglicht werden. Dafür bedarf es großer und zusätzlicher Anstrengungen, denn f l e i

die Gesellschaft ist mehr als eine Addition einzelner Zielgruppen. • v Dr.in Petra Herczeg, Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien

im fokus 2012 im ORF

Die Volksgruppenredaktion des Landes- Vor hundert Jahren wurde der Islam in studios Burgenland als Kompetenz- Österreich gesetzlich anerkannt. Die zentrum für alle im Osten Österreichs Sendung »Religionen der Welt« widmet »Was lange gärt, wird endlich Wut« lebenden Volksgruppen produziert sich im Jubiläumsjahr dem Islam in ist ein Wortspiel des deutschen neben der tagesaktuellen Berichterstat- Österreich mit einer eigenen Schwer- Lyrikers Hanns Hermann Kersten tung in kroatischer und ungarischer punktserie »Islam gestern und heute«. und wurde für die österreichischen Sprache wöchentlich insgesamt zwölf Idee dieser Serie: Sowohl Muslim/innen Protagonisten des Features, Christina Radiomagazine in fünf Sprachen, u. a. als auch Nichtmuslim/innen machen und Rudolf Oppermann, in den ver- in Romanes. Die Magazine in Ungarisch sich auf die Suche nach historischen gangenen fünf Jahren zum Motiva- und Romanes berücksichtigen auch Spuren des Islam in Österreich. Sie tions-Mantra, da sie sich bemühten, die Belange der jeweiligen Volksgruppe suchen in Österreich lebende Muslime eine unbescholtene, bestens inte- in Wien. Der thematische Bogen der und Musliminnen früherer Generationen grierte katholische Familie davor zu Volksgruppenmagazine beinhaltet nicht auf, fragen nach, konfrontieren sich bewahren, in den Kosovo abgescho- zuletzt Kinder- und Jugendsendungen, selbst damit und zeigen auf, was sich ben zu werden, aus dem sie seiner- die auch der Sprachpflege bei den seither verändert hat bzw. was sich zeit während der Kriegswirren geflüch- Jüngsten dienen. • noch verändern sollte. • tet war.

Die Herausforderung bei dieser Geschichte war vor allem, an der »People talk about the quality not the quantity fragilen Grenze zwischen Emotion und Information entlang zu arbeiten of things being essential but sometimes the und eine Ausgewogenheit zwischen quantity defining the quality is necessary …« beiden zu finden und dabei den äußerst komplexen Prozess eines Elizabeth Alcock, FM4 oto: Eva Kern Asylverfahrens nachvollziehbar zu F machen.

Überraschend waren für uns mehr dazu unter zukunft.orf.at die oftmals sehr berührenden und emotional aufgeladenen Reaktionen auf die Sendung, die zeigen, welch rt

wunder Punkt innerhalb einer weit- e gehend offenen Zivilgesellschaft tsW f Mercedes Echerer über Patrick Budgen Jahresbericht hier offensichtlich getroffen werden ha Bild M. o. © Johannes Cizek Bild ©r. o. Integration »Wien heute«, »Sag’s multi« Volksgruppen konnte. • c lls e s

86 Ge Kultur e rnäh e ürg b n

o bürgernähe grati e int rung e nti e ri O alt f l e i v

Für ihre Dokumentation in der ORF- »Schauplatz«-Reihe erhielt Beate Hasel- mayer den Journalismuspreis von unten 2011 in der Kategorie Fernsehen.

»Als Journalistin des ORF ist es mir wichtig, auch über Randgruppen und Unterprivilegierte zu berich- ten. Ich suche den Kontakt zu Menschen, die selten zu Wort kommen. Viele haben Angst, vor der Kamera über ihre Probleme und die Ungerechtigkei- ten, die sie erleben, zu sprechen. Ich sehe es als Teil des öffentlich rechtlichen Auftrags, diesen Menschen unvoreingenommen zu begegnen und über ihre rt e authentisch tsW Lebensgeschichten zu berichten.« f ha c Beate Haselmayer, ORF-Magazine lls e s Ge Kultur

Radio zum Mitreden e rnäh Ina Zwerger, »Radiokolleg« e ürg b

n o grati e

Mit dem Thema »Alt gegen Jung? am Ende einer »Radiokolleg«-Woche int

Verhandlungen über den Genera- stattfindet. Damit bietet die Sendereihe

tionenvertrag« startete das »Radio- eine gemeinsame inhaltliche Basis und rung e kolleg« im September 2009 ein schafft den Rahmen für das Gespräch. nti innovatives – weil partizipatives Viele der Besucher/innen beziehen sich e ri Veranstaltungsformat. Seither in ihren Statements auch auf das in O lädt die Ö1-Sendereihe regelmäßig der Sendung bereits Gehörte. Für eine alt ins ORF-KulturCafe ein. Ziel ist Bildungssendung wie das »Radiokolleg« f l e i

es, die Hörerinnen und Hörer mit ist diese Form des Dialogs mit dem Pu- v den Interviewpartnerinnen und blikum ein guter Praxistest. Was wurde -partnern ins Gespräch zu bringen als wichtig erachtet? Was kommt we- und damit einen offenen Diskurs- niger an? Was sind die Fragen, die die raum zu gesellschaftspolitisch Hörer/innen besonders beschäftigen? wichtigen Themen zu schaffen. Dieser direkte Rückkanal, dieses Feed- back wird von den Redakteurinnen und »Radiokolleg zum Mitreden« ist Redakteuren als große Bereicherung gesetz keine Podiumsdiskussion, bei der das erlebt. Wissen der Expertinnen und Experten § 4. (2) In Erfüllung seines Auf- im Mittelpunkt steht und die Besuche- Um nicht nur die Besucher/innen trages hat der Österreichische r/innen – falls überhaupt – am Ende der des ORF-KulturCafes zu erreichen, wird Rundfunk ein differenziertes Ge- Veranstaltung aufgerufen werden, ein die Veranstaltung als Audio-Stream im samtprogramm von Information, paar Fragen zu stellen. »Radiokolleg Internet übertragen (radiokulturhaus. Kultur, Unterhaltung und Sport zum Mitreden« ist ein Event, bei dem ORF.at und oe1.ORF.at). Auch online für alle anzubieten. Das Angebot hat sich an der Vielfalt der Inte- die Besucher/innen die Hauptrolle spie- spielt der Rückkanal eine wichtige Rolle, ressen aller Hörer und Seher zu len. Ihre Meinungen, Erfahrungen und via Twitter (#radiokolleg) ist jede/r ein- orientieren und sie ausgewogen kritischen Perspektiven werden von geladen, mitzureden. Eine Vidiwall im zu berücksichtigen. Anfang an miteinbezogen. Raum macht die Einträge aus dem Twitter- Universum für alle sichtbar, wobei die Wobei die offene Diskussion sehr wichtigsten Statements sogar vorgelesen strukturiert verläuft, in vier thematischen werden. Der Audio-Mitschnitt der Dis- Programmrichtlinien Runden, so wie die vierteilige Sendereihe, kussion wird unter oe1.ORF.at zum die von Montag bis Donnerstag um 9.05 Download angeboten. bzw. in der Abendwiederholung um Emanzipatorische Dimension: 22.15 Uhr zu hören ist. Bei der Themen- Die Interviewpartner/innen, die vom Relevante Themen und Inhalte sind nicht nur zu kommunizie- setzung legt die Redaktion Wert auf Podium aus ihre Inputs geben, schätzen ren, sondern im Sinne der Anre- Bandbreite und Vielfalt. 2011 standen ebenfalls den interessierten Austausch gung eines öffentlichen Diskurses folgende Themen zur Diskussion: »Gut mit den »Radiokolleg«-Hörerinnen und sowie persönlicher Reflexionen für alle. Vom Nutzen und Wert der Gemein- -Hörern. Auch wenn ihnen diese meist des Publikums auch kritisch zu güter«, »Mut zum Handeln. Die Courage die »Show stehlen«! Denn die wichtigste würdigen. der Zivilgesellschaft«, »Schrumpft die Spielregel lautet: Die Hörer/innen haben Mittelschicht? Die Kluft wird größer« und die meiste Redezeit! Wenn alles gut »Mythos Powerfrau. Die neue Form der läuft, entsteht ein dichtes und qualitativ Unterdrückung?«. hochwertiges Gespräch. Interessanter- Leitbild weise selten ein Streitgespräch, auch Moderiert wird das Publikumsge- wenn Meinungen divergieren. Was beim spräch von den jeweiligen Autorinnen »Radiokolleg zum Mitreden« viele – Der ORF handelt unabhängig von politischen Parteien und und Autoren, die durch die intensiven auch mich selbst immer – wieder über- rt

Recherchen selbst zu Expertinnen und rascht, ist die Kultur des gegenseitigen e

/ Hans Leitner anderen Interessengruppen F

R Experten der jeweiligen Thematik wer- Respekts, die dieses Format des »öffent-

O und ist ausschließlich seinem tsW Publikum und der Gesellschaft den. Zum Konzept gehört auch, dass die lich miteinander Redens« von Beginn f ha Bild © verpflichtet. Diskussionsrunde am Donnerstag, also an prägte. • c lls e s

88 Ge Unterlagen per Mail geschickt.« – »Kann ein guter Fall sein«, Kultur

rufe ich ihm nach, während er schon zur Sitzung mit der e Frust und Freude Hauptabteilungsleiterin eilt. Ich setze mich an meinen Platz rnäh vor dem PC und blättere ich meinen Unterlagen. Vor mir ein e Sascha stefanakis, »Bürgeranwalt« Stapel Briefe, nur die postalische Spitze des Eisbergs an Be- ürg b schwerden, Fälle, über die wir in nächster Zeit einen Beitrag

n planen. Fälle, die wir redaktionsintern ausgewählt haben, o nachdem wir recherchiert haben, Hintergründe erfragt haben, mit den Beteiligten ausführlich gesprochen haben und auch grati e die Gegenseite um Stellungnahme gebeten haben. Gleichzei- int Was erwartet mich heute wieder, frage ich mich, als tig öffne ich den Posteingang meines Mailservers und lese,

ich die Wohnungstür hinter mir zumache. Es ist dass Herr W. endlich zu seinem Geld gekommen sei und er rung kurz nach halb neun, aber nicht nur der Zeitdruck, sich vielmals für unseren Einsatz bedanke. e auch die Gedanken an Telefonate mit verzweifelten nti e Bürgern und aalglatten Behördenvertretern treiben Herr W. ist Katastrophenhelfer des ASB Wien gewesen, ri mich zu immer schnelleren Schritten. Kurz winke der bei seinem letzten Einsatz in Haiti im Jänner 2010 einen O ich dem Nachbarn zu, der gerade sein Auto von den schweren Bandscheibenvorfall erlitten hatte. Das Auto, das alt f Frostspuren der letzten Nacht befreit – und schon ihn zurück zum Camp bringen sollte, geriet in ein Schlagloch – l e i

v der erste Anrufer – ich krame mein Handy aus der dabei hatte sich Herr W. an der Halswirbelsäule verletzt – die Manteltasche und hebe ab. Folgen: unsägliche Schmerzen und Lähmungserscheinungen. Tagelang wartete er auf eine Überstellung in ein Spital in »Herr Resetarits, ich habe Ihnen letzte Woche geschrieben, Österreich, konnte Kopf und Beine kaum bewegen. Und als meine Tochter hatte einen schweren Unfall … der Rasenmäher der Krankentransport endlich in die Wege geleitet war, musste hat ihren Fuß abgetrennt.« Kurz innehaltend und die Auto- der Mann erfahren, dass er weder von der AUVA noch von schlüssel herauskramend antworte ich: »Ich bin sein Mitarbei- seiner privaten Unfallversicherung Schmerzensgeld oder ter, nicht Dr. Resetarits persönlich, aber macht nichts, bitte irgendeine andere Form von Schadenersatz bekomme. Man schicken Sie mir die Unterlagen wie z. B. Klagsschrift oder zweifelte den Unfallhergang an und gab ihm zu verstehen, Korrespondenzen mit Versicherung an folgende Adresse: ORF, dass er ein Simulant sei und die Beschwerden nicht auf den Bürgeranwalt, 1136 Wien.« Währenddessen sperre ich mein Unfall in Haiti zurückzuführen seien. Herr W. war vor den Auto auf, setze mich und schnalle mich an – gut, dass es Frei- Kopf gestoßen. Zuerst riskiert er seine Gesundheit in Katastro- sprecheinrichtungen gibt, denke ich mir – der Anrufer fährt phengebieten und dann wird von seinem Dienstgeber, der fort: »Wir haben eine Versicherung, doch die will nicht zahlen – AUVA und der anderen Versicherung im Stich gelassen – denn wir sind verzweifelt – die Tochter ist behindert, wir wissen auch der Dienstgeber, der Arbeiter Samariter-Bund, hatte nicht, wie es weitergehen soll!« Die ersten zehn Minuten der zunächst nichts unternommen, dass Herr W. zu seinem Geld Autofahrt zu meinem Arbeitsplatz am Küniglberg verstreichen, komme – so soll u. a der Unfallbericht nicht weitergeschickt während ich immer noch mit dem verzweifelten Vater telefo- worden sein, schilderte mir Herr W. vor drei Monaten am Tele- niere. Erst kurz vor der Garage habe ich den Mann beruhigen fon. Ich war gleich empört, als ich das hörte, und so ging es können, indem ich ihm versichert habe, dass wir uns den Fall auch meinen Kolleginnen und Kollegen – und wir begannen anschauen werden, wenn er die Unterlagen zuschickt. Ein- zu recherchieren, zu telefonieren und zu insistieren, denn auf scannen, sagt er, wird er alles und gleich mailen. Dann habe Rückrufe müssen selbst Bürgerrechts-Redaktionen mitunter ich die Sachen schon am PC, wenn ich ins Büro komme, lange warten – oder gerade deshalb, weil wir uns für Bürger- denke ich mir und fürchte mich auch schon ein wenig davor. rechte einsetzen? Bevor ich in Larmoyanz verfalle, erzähle ich Denn die Post der letzten Tage ist teilweise noch unbearbei- lieber, wie der Fall ausgegangen ist. Als sich die Redaktion tet – Zeitmangel und personelle Unterbesetzung, auch in einschaltete, lenkte die AUVA plötzlich ein – das Privatgut- unserer Redaktion ist das Alltag – doch wie erkläre ich das achten des Herrn W., das seine Schilderungen untermauert den Leuten draußen, die vor dem finanziellen Ruin stehen hatte, war dann doch »astrein«. Man akzeptierte plötzlich, oder gerade einen persönlichen Schicksalsschlag verkraften dass der Bandscheibenvorfall auf den geschilderten Unfall in müssen, deren letzter Strohhalm die kleine, aber in deren Haiti zurückzuführen sei – und man gewährte dem selbst in Augen mächtige Redaktion »Bürgeranwalt« ist? Ich bin kurz Not geratenen Helfer eine Unfallrente. Und nicht nur das: Im vor neun im Büro – Peter Resetarits erwartet mich schon: »Bürgeranwalt«-Studio war dann auch die private Unfallver- »Was sagst Du zum Fall des jungen Mädchens, das unter den sicherung bereit, Geld zu zahlen. Kein neuerliches Gutachten, Rasenmäher geraten ist? Der Vater hat gerade mir und Dir die kein in die Länge gezogenes Verfahren, eine unbürokratische Lösung wurde zugesagt. Und wenige Tage später hatte Herr W. das Geld am Konto. Ähnlich war es auch beim Fall des Herrn B. aus Oberösterreich: Der Landwirt und Forstarbeiter war bei Bürgeranwalt Holzschlägerungsarbeiten mit seinem Bagger einen steilen Waldweg hinaufgefahren. Weil der Untergrund rutschig war, rt e 93 323.000 geriet das Fahrzeug ins Rutschen und kippte um, Herr B. fiel mal ausgestrahlt Seher/innen bei aus dem Führerhaus und geriet dabei so unglücklich unter tsW f Erstausstrahlung durchschnittlich den Bagger, dass ein Bein abgetrennt wurde. Mehr als eine ha c Stunde lag er schwerverletzt da, bis jemand zu Hilfe kam. Er lls e s

Ge 89 hatte Jahre zuvor zwei Unfallversicherungen abgeschlossen – Kultur zum Glück, dachte sich Herr B., der seitdem eine Prothese e trägt. Doch die Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. Österreich singt

Die Versicherung weigert sich, den Schadensfall anzuerkennen, rnäh e denn Herr B. habe bei Vertragsabschluss einen Vorschaden Martin Traxl, Kulturredaktion ürg am rechten Fuß verschwiegen. Eine Bänderverletzung im b

Knöchel, die längst ausgeheilt war, erfuhren wir vom Anwalt n o des Unfallopfers im Lauf der Recherche. Was die Knöchel- verletzung von anno dazumal mit dem Unfall im Wald zu tun grati hätte, wollten wir von der Versicherung wissen. Der Rest war e Schweigen – bis zur Sendung. Da erfuhren wir von einem An- Österreich ist ein Land der Sänger und Musiker. int gebot der Versicherung über die Hälfte der Summe, die dem Zehntausende Menschen verbringen ihre Freizeit

Betroffenen laut Polizze zustehen würde. Rund 500.000 Euro. damit, aktiv Musik zu machen. Mehr als 3.000 rung e Doch noch haben sich beide Parteien nicht geeinigt, aber eine Chöre mit über 80.000 Mitgliedern sind beim Öster- nti Lösung scheint auch in diesem Fall nicht mehr weit entfernt reichischen Chorverband verzeichnet. Musik ist e ri zu sein. hierzulande nicht nur ein kulturelles, sondern auch O ein gesellschaftliches Phänomen. Es geht nicht nur alt Muss erst der »Bürgeranwalt« den Hörer zur Hand nehmen um die individuelle Freude an der Musik, sondern f l e i

oder lästig sein? Offenbar schon, denn ohne mediale Unter- vor allem um gemeinsam gelebte Kreativität, um v stützung hätten Dutzende Österreicher/innen noch immer das kollektive Vergnügen. keine Unfallrente, eine zu niedrige Pflegestufe oder bis heute kein Geld von der privaten Unfallversicherung, wie Herr W., In einer beispiellosen Initiative hat der ORF im Mai 2011 der Monat für Monat brav eingezahlt hatte. Doch neben der den größten Chor Österreichs gebildet. Einen Chor, der nicht Freude über hilfreiche Dienste für in Not geratene Menschen nur numerisch über sich hinausgewachsen ist, sondern auch gesellt sich auch Unzufriedenheit und Frustration über die qualitativ. Unser Ziel war es, Tausende Amateursänger/innen Vielzahl von Fällen, die wir aus verschiedenen Gründen zusammenzubringen, die durch professionelles Coaching nicht näher in Evidenz nehmen können, wo zum Beispiel alle dazu befähigt werden, ein Stück musikalischer Weltliteratur Rechtsmittel ausgeschöpft sind oder wo sich die »übermäch- zu intonieren: Beethovens »Ode an die Freude«! tigen Gegner« beharrlich weigern, trotz der Berichterstattung im Fernsehen einen Kompromiss einzugehen oder den Fall Tausende Menschen haben sich am Wiener Rathausplatz nochmals zu prüfen. Einen ganzen Ordner von Fällen, die versammelt, um die völkerverbindende Hymne schlechthin einer Lösung harren, habe ich angelegt und versuche ab und zu singen. Doch damit nicht genug. Via Fernsehen haben zu, in dem einen oder anderen hartnäckigen Fall nachzufra- wir das Großereignis in Wien mit mehreren Außenstellen in gen, ob etwas weitergegangen ist. Wie bei Frau Cenko zum den Landeshauptstädten vernetzt. Weitere Tausende Sänge- Beispiel, jener Putzfrau, die ein Auge verloren hatte, weil sie r/innen in Tirol, Kärnten und Niederösterreich waren mittels den Kühlschrank geöffnet hatte, eine Flasche Mineralwasser Videowalls mit dem Geschehen in Wien verbunden. Der musi- aus dem Fach zu Boden gefallen war und vor ihren Augen kalische Leiter dirigierte von Wien aus einen auf verschiedene detonierte. Ihr Gesicht war mit Scherben übersät. Sie hat Orte verstreuten Chor, Zeitverzögerungen wurden mittels seither ein Glasauge und schwere Depressionen. Ihr Verfah- modernster Technik überbrückt. Schließlich animierten wir renshelfer klagte den Flaschenabfüller auf Schadenersatz, auch die Fernsehzuschauer/innen zum Mitmachen, denn: denn der habe keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen, dass Unser Chor war Österreich! Bis zu 630.000 Menschen haben so ein gefährlicher Überdruck entstehe, wenn teilentleerte das Großereignis im ORF gesehen. Chöre wurden zu Höchst- Flaschen kaltgestellt werden und dann um- oder aus der Hand leistungen angespornt, bei vielen die Lust am Singen (wieder) fallen. Die Frau wartet seit nunmehr fünf Jahren auf ein rechts- geweckt. Der ORF setzte damit einen starken Impuls. kräftiges Urteil – ein Gutachten nach dem anderen wird ein- geholt, dazu ein Richterwechsel und schon sind mehrere Der ORF hat seiner Aktion »Österreich singt« eine Repor- Jahre vergangen. Selbst unser Bericht vor drei Jahren konnte tage-Serie vorangestellt, in der bislang unentdeckte Talente nichts bewirken und die finanziell gut situierte Firma zu einer präsentiert und der mitunter harte Weg ins Finale dokumen- Zahlung erweichen. tiert worden sind. Es wurden Geschichten von Menschen erzählt, die alles auf sich nehmen, um an der wöchentlichen Doch letztendlich ist unsere Erfolgsbilanz positiv, so Chorprobe teilnehmen zu können, die das Chorleben zu ihrem haben wir in den vergangenen zehn Jahren sicher mehrheit- Lebensinhalt gemacht haben und mit ihrer Hingabe die Zu- lich helfen können. Nicht immer ein voller Erfolg, oft waren schauer/innen begeisterten. Wir waren mit unseren Kameras es Teilerfolge, aber immerhin. Ohne unser Zutun und ohne zu Hause in den Familien, bei Arbeitskollegen, in Schulen die Mithilfe der Volksanwaltschaft, mit der wir eine Vielzahl und haben auf diese Weise Protagonisten herausgebildet, die der Fälle aufbereiten, würden viele Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Leidenschaft alle Vorurteile gegenüber dem Chorge- »leer« dastehen und am Rechtstaat zweifeln oder schlichtweg sang zerstreuen konnten. Tausende Menschen sind unserem rt

verzweifeln. Das tun leider immer noch genügend Menschen, Ruf gefolgt und haben sich dem Wettbewerb gestellt, zum e doch wir schauen darauf, dass es möglichst wenige tun. Und Teil mit einem Repertoire, dem sie sich sonst nie zugewandt tsW das einmal pro Woche im Fernsehen, aber viele Stunden hätten. »Österreich singt« war eine kulturelle Volksbewegung, f ha täglich hinter den Kulissen des Fernsehstudios. • wie es sie noch nie gegeben hat! • c lls e s

90 Ge Jung und Alt – Kunst soll in dieser Nacht mit gänzlich neuen Kultur

Augen entdeckt und Klischees abgebaut werden. Damit e Lange Nacht nimmt der ORF seinen Bildungsauftrag als öffentlich-rechtli- rnäh ches Medienunternehmen umfassend wahr und leistet einen e der Museen unverzichtbaren Beitrag, der die österreichische Kulturszene ürg b zusätzlich belebt und sichtbaren Mehrwert für alle Besuche-

Oliver Schönsleben, n r/innen schafft. o ORF-Kommunikation

Die »Lange Nacht« bietet Kultur zum Ansehen, Angreifen grati e sowie Mitmachen und dabei stellt das gemeinschaftliche int Gefühl, Kunst in ungewohntem Umfeld zu genießen, einen

wichtigen Anreiz dar. Seit der ersten »ORF-Langen Nacht der

rung Museen« im Jahr 2000 konnten insgesamt 3.790.200 Besuche e Der ORF ist nicht nur Meinungsbildner in Radio, in ganz Österreich verzeichnet werden. Beachtlich ist die nti e Fernsehen und Internet, sondern auch Kulturinsti- zahlenmäßige Entwicklung: Während bei der ersten »Langen ri tution und Bildungseinrichtung. Kunst, Kultur und Nacht« die ca. 100 teilnehmenden Institutionen rund 50.000 O Kreativität gehören zu den substanziellen Werten Besuche verzeichneten, betrug die Zahl der teilnehmenden alt f unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund ist der ORF Kulturinstitutionen zuletzt mehr als das Sechsfache und die l e i

v ein zuverlässiger Partner für die österreichische Besucherzahl mehr als das Achtfache im Vergleich zum Jahr Kunst- und Kreativindustrie. Dies zeigt sich on air 2000. anhand umfangreicher kultureller Schwerpunkte im TV-Programm und manifestiert sich in zahlrei- Öffentliche Aufmerksamkeit chen Sendungen, Magazinen und Übertragungen in ganz Österreich sowie an der Vielzahl von ORF-produzierten oder Seit der ersten »Langen Nacht« kümmert sich das ORF-Marke- mitgetragenen Filmen in TV oder Kino. Off air ist ting sowohl um die gesamte Organisation als auch um die es die »ORF-Lange Nacht der Museen«, die mittler- gesamte Promotion, dazu gehört die Bewerbung in Radio, TV, weile zur größten Kulturveranstaltung Österreichs Online sowie im Printbereich. geworden ist. Sie rückt das vielfältige kulturelle Angebot Österreichs in den Mittelpunkt und macht Das breite öffentliche Interesse spiegelt sich auch in den dessen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft österreichischen Zeitungen wider: Im Zusammenhang mit sichtbar. der »Langen Nacht« 2011 gab es im Zeitraum von August bis Oktober 2011 mehr als 390 Pressemeldungen und Berichte in Jährliches Kulturhighlight allen namhaften Printmedien sowie eine breite Berichterstat- Im Jahr 2011 fand die vom ORF-Marketing ins Leben gerufen tung im Internet. Mit insgesamt 268 regionalen Berichten in Aktion zum zwölften Mal statt und ist damit ein fixes High- TV und Radio haben die ORF-Landesstudios ebenfalls sehr light im jährlichen Kulturkalender. In diesem Jahr haben umfangreich über die »ORF-Lange Nacht der Museen« und 411.000 Menschen unter dem Motto »Kultur leicht gemacht – das umfassende Angebot der teilnehmenden Institutionen ein Ticket, 660 Museen«, den rund 660 teilnehmenden Ins- berichtet. In Ö1 und Radio Wien fanden am Abend der »Lan- titutionen in Österreich sowie in Liechtenstein einen Besuch gen Nacht« jeweils mehrstündige Sondersendungen statt. abgestattet. Gemeinsam mit seinen Partnerinnen und Part- Speziell zur »Langen Nacht« werden für jedes Bundesland nern schafft es der ORF damit seit mehr als einem Jahrzehnt gratis Programm-Booklets aufgelegt – im Jahr 2011 insgesamt eindrucksvoll, allen Österreicherinnen und Österreichern ein 230.000 Stück. Darin präsentieren sich alle teilnehmenden einzigartiges und unvergessliches Kulturerlebnis abseits her- Institutionen mit ihren Programmen und Sonderausstellungen. kömmlicher Öffnungszeiten und gewohnter Settings zu bieten. So gelingt es, dass auch kleinere Institutionen und jene mit Nischenprogrammen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Die »ORF-Lange Nacht der Museen« richtet sich mit ihrem Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist darin die Programm an alle Altersgruppen. Seit jeher wird jedoch den Kennzeichnung jener Häuser von Vorteil, die ihre Sammlungen Jüngsten ein besonderes Augenmerk gewidmet, um ihr Inte- behindertengerecht präsentieren. Darüber hinaus können resse zu wecken und sie als zukünftige Kunstgenießer/innen alle Informationen der Booklets vor und während der »Langen zu gewinnen. Mehr als 230 kulturelle Einrichtungen in ganz Nacht« auch digital unter langenacht.ORF.at abgerufen Österreich haben 2011 mit altersgerechten Zusatzangeboten werden – mehr als 220.000 User/innen haben von diesem Kunst und Kultur auf eine Weise präsentiert, die Jugendlichen Angebot Gebrauch gemacht. Freude und Spaß bereitet. Einen weiteren Anreiz stellt der »Kinderpass« dar, in dem jeder Besuch bestätigt und ab dem Auch in den kommenden Jahren soll das umfangreiche dritten Besuch mit einem Überraschungsgeschenk belohnt Programm der »ORF-Langen Nacht der Museen« die Österrei- wird. cher/innen ein Stück näher an die heimische Kunst- und Kul- turszene bringen. Ganz nach dem Motto von Pablo Picasso: rt

e Mehrwert für 3,8 Mio. Besucher/innen »Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, Bei der »Langen Nacht« geht der ORF bewusst nicht den sondern findet.« • tsW f Weg des gewinnorientierten Denkens. Ziel dieser Veranstal- ha c tung ist der niederschwellige Zugang zu Kunst und Kultur für lls e s

Ge 91 Kultur

Daten e rnäh e

TV und Radio im ORF RadioKulturhaus 2011 Bürgernähe ürg b

im TV-Hauptabend

auF Ö1 GESENDETE VERANSTALTUNGEn sEndemin. auF FM4 Sendemin. n

Expertinnen und Experten, o 35 Musiksendungen 2.885 4 FM4 Radio Sessions 240 Bürgerinnen und Bürger kommen zu Wort: Gesprächs-

18 Ö1 Extra 1.980 grati

tV-BEITRÄGE in ORF III Sendemin. formen im Hauptabend. e 24 Passagen 1.320 int 46 Heimspiel 1.150 17 Im Zeit-Raum 1.070

9 Im Klartext 540 3 Im Klartext 182 Gespräch / Interview

18 Diverse 964 2 ORF-DialogForum 120 rung e 3 Herr Karl wird 50 237

Ö1-SENDUNGEN, LIVE AUS 5,0 % nti

2 Apropos Musik 202 e dEM ORF KULTURCAFE Sendemin. ORF eins ri 20.343 37 Klassik-Treffpunkt 3.515 O 10 Alte Musik – Neu interpretiert 900 alt

9 Jazztime 270 f l e i

auF RADIO WIEN v gESENDETE VERANSTALTUNGEn sEndemin. SCHAUPLATZ GERICHT 2011 27,9 % 22 Trost und Rat 1.320 ORF 2 10 Sendungen vom 14. 01. bis 23. 12. 2011 auF ORANGE 94.0 gESENDETE VERANSTALTUNGEn sEndemin. thema erwachsene der sendung datum 12+ in Tsd. 1 Kein Friede ohne Frauen 60 Feinde Tür an Tür 14. 01. 11 683 tV-BEITRÄGE AUF TW1 Sendemin. Seltsame Schäden 04. 02. 11 628 12 Im Zeit-Raum 720 Reine Nervensache 04. 03. 11 483 16 Ö1 Extra 960 Mächtige Gegner 01. 04. 11 359 4 Passagen 240 Dachschaden 06. 05. 11 351 Omas Millionen 01. 07. 11 538 24,3 % tV-BEITRÄGE in ORF eins und ORF 2 sEndemin. Mörder, Diebe und blöde Sau 16. 09. 11 405 Sport + 26 Diverses in ORF eins und ORF 2 28 ein schweres Erbe & 14. 10. 11 470 Der Fall Manfred B. auF »Webradio oe1campus« GESENDETE Riss durch die Familie 04. 11. 11 391 VERANSTALTUNGEN Sendemin. Kein Weihnachtsmärchen 23. 12. 11 388 12 Freak Radio 1.440 Anrufer/innen 1,7 % Auslastung RadioKulturhaus 2011 ORF eins Das ORF RadioKulturhaus bietet das ganze Jahr über Konzerte, Lesungen, Gespräche und weitere Veranstaltungen an. Mit dabei: das Publikum. Insgesamt waren im Jahr 2011 mehr als 28.000 Personen in der Argentinierstraße 30a zu Gast, womit eine Besuchsauslastung 9,0 % von rund 76 % erreicht werden konnte. ORF 2

StraSSenumfrage geg. VErk. Frei- Ausl. verg. ausl. mOnat Plätze PlätzE Karten Ohne FK Plätze mit FK 4,2 % Jänner 2.965 975 1.231 32,88 % 2.206 74,40 % ORF eins Februar 3.865 1.967 1.342 50,89 % 3.309 85,61 % März 4.645 1.776 1.842 38,23 % 3.618 77,89 % April 3.130 1.227 1.229 39,20 % 2.456 78,74 % Mai 3.710 1.423 1.357 38,36 % 2.780 74,93 % Juni 2.440 586 811 24,02 % 1.397 57,25 % 22,5 % ORF 2 Juli 285 0 285 0,00 % 285 100,00 % August 800 93 686 11,63 % 779 97,38 % September 3.645 1.297 1.468 35,58 % 2.765 75,86 % Oktober 4.775 1.281 2.105 26,83 % 3.386 70,91 % november 4.150 1.566 1.534 37,73 % 3.125 75,30 % 4,5 % ORF III Dezember 2.990 1.197 996 40,03 % 2.193 73,34 %

37.400 13.388 14.886 35,80% 28.299 75,67 % Die Zahlen geben an, in wie viel Prozent der rt Sendungen der jeweilige Item vorkommt. e Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-

Primetime«, Studie des Instituts für Journa- tsW 28.299 14.886 ~ 76 % lismus und Medienmanagement der FH f Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; ha

Besucher/innen Freikarten Auslastung n = 119 / 111 / 67 / 70 c lls e s

92 Ge Kultur e fakten rnäh e ürg b n o grati e int

rung 1 3 5 e nti e ri O alt f l e i v

2 4 6 / LupiSpuma Karelly F R O Die Braut als Trost & Rat Frei am Wort Klangwolke

Willi Resetarits’ wöchentliche Live- Insgesamt 376-mal stand »Die Barbara Anlässlich der styriarte sendete Radio Radioshow auf Radio Wien ist nicht Karlich Show« auf dem Programm des

Steiermark Smetanas »Die verkaufte nur eine engagierte Talkshow mit ORF-TV 2011. Bürgerinnen und Bürger / Ali Schafler Bild (6) © F R

Braut« mit Nikolaus Harnoncourt. Die interessanten Persönlichkeiten aus dem kommen dort ungehindert zu Wort; O Oper gab’s auch als Public Viewing öffentlichen Leben, sie ist auch jede Wo- am beliebtesten waren die Sendungen im Grazer Landhaushof und wurde an che wieder ein einmaliges Live-Konzert vom 27. 1. (»Wenn du liebst, wirst Du zahlreichen Orten zum gemeinsamen junger und arrivierter in Österreich be- zur Marionette«) und 2. 2. (»Die tollsten Freiluftpicknick mit Hörerlebnis genutzt. heimateter Musiker/innen und Bands … Zwillinge Österreichs«). (5) • Ziel der Übetragung: Hochkultur allen und seit dem 8. Mai 2011 öffentlich

gratis zugänglich machen. (1) • zugänglich im KulturCafe. Am 19. Juni / Ali Schafler Bild (5) © F R gab’s die große Sommerschlussendung Elevate Graz O live vom »Tschauner«. (3) • Mein Land. Mein Radio. Konzerte, Live-Acts, Vorträge und Work- Shout Out Louds shops – der on3-Sendebus des Bayeri- Die Moderatoren/-innen und Reporte- schen Rundfunks machte vom 18. bis 21.

r/innen trafen bei der »Radio Tirol Som- Oktober erstmals Halt in Österreich und / Lukas Beck Bild (4) © F R

merfrische«, für die Radio Tirol neun Internationale und nationale Stars, berichtete in Zusammenarbeit mit dem O Wochen in neun Bezirken des Landes Chartsstürmer und Publikumslieblinge ORF u. a. von einem der spannendsten unterwegs war, auf Tausende begeister- begeisterten zwischen dem 24. und 26. Festivals Europas – dem Elevate Festival te Gäste. Auch der »ORF Tirol Almtag« Juni beim Donauinselfest 2011. Beim in Graz. Zudem präsentierten BR-Mode- zieht jedes Jahr Tausende, traditionell größten Gratis-Open-Air-Festival Euro- rator Andi Poll und FM4-Moderatorin Tirol Bild (3) © F

am 15. August, auf eine der Tiroler Almen pas holten die ORF-Radios Ö1, Ö3 und Elisabeth Scharang gemeinsam mit jun- R O zu einem volksmusikalischen Fest mit FM4 unter anderen die Söhne Mann- gen Leuten aus der Region Themen, die den Volksmusikmoderatoren/-innen heims, Ich + Ich, Milow, Singer-Song- Österreich und vor allem Graz bewegen. des ORF-Landesstudios Tirol. Während writerin Clara Luzia, Andreas Vitásek, ORF III (TW1) übertrug die »Visionen der Herbstmesse Innsbruck treffen sich Lukas Resetarits, Shout Out Louds und der Zukunft« des siebenten Festival- / Wolf Bild (2) © rt F

e täglich 1.000 Radio-Tirol-Fans mit den Attwenger auf die Bühne; rund drei jahres: Wer nicht zur Live-Sendung R Moderatorinnen und Moderatoren des Millionen kamen. Informationen dazu kommen konnte, hatte die Möglichkeit, O tsW f ORF Tirol bei Live-Konzerten mit den gab’s online – und Radio Wien sowie sich per Webcam, SMS oder Mail live in ha Bild (1) © c österreichischen Schlagerstars. (2) • »Wien heute« berichteten. (4) • die Sendung zu schalten. (6) • lls e s

Ge 93 Kultur

Warum Qualität zählt Beate Haselmayer e rnäh e Public Value als öffentlich-rechtlicher Mehrwert wird in erster Linie normativ be- Auch die hörbar und sichtbar ürg

stimmt. So steht zur Diskussion, welcher Programmauftrag für den Rundfunk heute zu machen, die sonst ausge- b

noch zeitgemäß und welche Leistungen gesellschaftlich wünschenswert sind. Der spart bleiben, Menschen un- n o Gesetzgeber, die Regulierungsbehörde und der Rundfunk selbst haben bereits Inst- mittelbar zu Wort kommen zu rumente und die Legitimation, normative Vorgaben zu machen. Auffallend ist, dass lassen, das ist ein wichtiger grati das Publikum in der Public-Value-Diskussion als zentrale Größe oftmals aus dem Teil von Medienqualität. e Blick gerät und kaum eine Stimme hat. Zwar führt der ORF intern Maßnahmen zur int

Qualitätssicherung durch – sogenannte Publikumsgespräche –, die eher abstrakt

geführte Public-Value-Debatte muss jedoch konkreter an den Adressaten von Me- rung e dienleistungen festgeschrieben werden. Eine solche Perspektive ist besonders vor nti dem Hintergrund relevant, dass die diffuse Qualität eines Publikums genauer und e ri differenzierter zu erfassen ist. Eine geschärfte Publikumsbetrachtung ermöglicht, O sowohl universale als auch spezifische Ansprüche an den ORF zu veranschaulichen. alt

So erweisen sich etwa Informationsleistungen als zentrale Wertschätzung; Regi- f l e i

onales, Unterhaltung oder Innovation ist für unterschiedliche Gruppen dagegen v anders bedeutsam. Um die Public-Value-Werte noch stärker zu verankern, ist die Ansprache einerseits durch die übergeordnet geltenden Wertzuschreibungen, ande- rerseits zielgerichtet auf die verschiedenen Publika zu entwerfen. Außerdem sind im Rahmen des gesellschaftlichen Wertewandels Entwicklungen auf allen Public- Value-Ebenen anzunehmen – und künftig weiterzuverfolgen. •

Dr.in Nicole Gonser, Bereichsleiterin Medienforschung, Institut für Journalismus & Medienmanagement FH Wien, »Texte 6«

Wien ist die Stadt mit dem höchsten Lebenswert. Doch nicht für alle; zehn im fokus 2012 im ORF Rumänen teilen sich einen Raum in einem schäbigen Zinshaus mitten in der Stadt. Für eine Matratze zahlt Das Jugendzimmer ist ein demokratisches Zehn Jahre Zusammenarbeit mit der jeder 100 Euro pro Monat. Heizung Forum für FM4-Hörerinnen und -Hörer – Volksanwaltschaft – das gilt’s 2012 zu gibt es keine, Warmwasser auch alle, die Moderatorin Elisabeth Scharang feiern. In der »Bürgeranwalt«-Spezial- nicht. Jeden Ersten im Monat kommt schreiben, kommen in die Sendung. sendung zum Zehn-Jahres-Jubiläum der »Chef« und kassiert das Geld ab. Dadurch sind die Sendungen unbere- gibt es neben den berührendsten und Die Leute sind froh, dass sie diesen chenbar: manchmal witzig, manchmal aufsehenerregendsten Momenten ein Platz zum Schlafen haben. Für eine sehr kontrovers und manchmal lang- Wiedersehen mit allen 14 bisherigen eigene Wohnung reicht das Geld weilig – wie das Leben selbst. Manche, Volksanwälten/-anwältinnen, einen nicht und mit den Kindern können die zu Wort kommen, melden sich Jahre Blick hinter die Kulissen der Sendung sie nicht einfach im Park übernachten. später nochmals. Das Jugendzimmer »Bürgeranwalt« und eine kurze Bilanz Einen Stock höher teilen sich sechs sendet jeden Freitag um 19.00 Uhr. • über das, was die Sendung in zehn Inder eine Garçonnière. Dieselben Jahren verändert hat. • Bedingungen: 100 Euro monatlich pro Matratze. Und das, obwohl die Miete für die kleine Wohnung nur »Medienqualität der Zukunft bedeutet im Ideal- 250 Euro ausmacht. Die Männer stehen früh auf und verkaufen Zei- / Hans Leitner

F fall eine ›Community builden‹. Durch Service, R tungen. Nach Hause kommen sie nur O das übers reine ›Senden‹ hinausgeht.« zum Schlafen. Das Geld, das ihnen übrig bleibt, schicken sie ihren Fa- Peter Resetarits, Bürgersendungen milien in Indien, damit die dort ein besseres Leben haben.

mehr dazu unter zukunft.orf.at »Kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit!« Das sind die Wörter, die ich während meiner Arbeit rt

an der Reportage oft gehört habe. e Wörter, die man im Hochglanzfern- tsW f Alexander- Steiermark heute: Jürgen Michlmayr, sehen sonst wohl kaum zu hören ha Bild M. o. © »privat« (ohne Angabe) Bild ©r. o. Goebel-Show Ö1 Junge Talente ORF-Publikumsrat bekommt. • c lls e s

94 Ge Kultur e rnäh e ürg B n

o Kultur grati e int

rung Barbara Weissenbeck wurde für ihre e Dokumentation »Singing for Life« nti

e beim Prix Italia mit dem Special Prize ri for Programs that Effect Social Change ausgezeichnet. O alt f l e i v

» ›Ein Fisch spürt erst dann, dass er Wasser zum Leben braucht, wenn er nicht mehr darin schwimmt. Unsere Kultur ist für uns wie das Wasser für den Fisch. Wir leben und atmen durch sie.‹ – das sagt Fons Trompenaars. Das Kulturprogramm des ORF lässt uns eintauchen in Hoch- und Nischenkultur, fördert so das allgemeine Kunstverständnis und ist im besten Fall ein Wegbereiter für rt e Kreativität tsW und das Entstehen von Neuem.« f ha c Barbara Weissenbeck, Regisseurin lls e s Ge darunter den einzigen Film, den es von Kultur

einer Aktion Rudolf Schwarzkoglers e Jedermann gibt und der noch nie im Fernsehen zu

sehen war. Historische Fernsehberichte rnäh mit Leib und e über die Aktionisten Brus, Nitsch, Muehl Seele und Schwarzkogler zeigten aber auch, ürg B

wie ratlos das Establishment angesichts n o Sharon Nuni, von »Uniferkelei«, »Kadaver-Kunst« und Kulturredaktion »Friedrichshof-Kommune« war. Eine grati gesetz hochkarätig besetzte Studiorunde reka- e pituliert und analysiert die wichtigsten int

§ 4. (1) Der Österreichische Rund- Jahre der österreichischen Moderne. Da-

Kein anderes Stück ist so mit den bei waren Hermann Nitsch, Günter Brus, rung

funk hat für die Vermittlung und e Salzburger Festspielen verbunden Anna Brus, die Kunsthistorikerin und

Förderung von Kunst, Kultur und nti Wissenschaft sowie für die Ver- wie Hugo von Hofmannsthals Aktionismus-Expertin Eva Badura-Trska, e ri mittlung eines vielfältigen kultu- Spiel vom Sterben des reichen Galeristen und Kommunarden. Ein O rellen Angebots zu sorgen. (4) Mannes. Im Auftrag des ORF und besonderes Kapitel war den Frauen im alt Insbesondere Sendungen in den der Salzburger Festspiele ist dazu Aktionismus gewidmet – Hanel Köck, die f l e

Bereichen Information, Kultur i

2011 ein außergewöhnliches Pro- Wesentliches zu Aktionen von Hermann v und Wissenschaft haben sich jekt entstanden. Nitsch beigetragen hat, Anna Brus, eine durch hohe Qualität auszuzeich- zentrale Figur des Wiener Aktionismus, nen. § 4c. (1) Der Österreichische Anhand von Archivbeständen aus Terese Schulmeister, die in den 80er Jah- Rundfunk hat nach Maßgabe der wirtschaftlichen Tragbarkeit ein neun Jahrzehnten hat Hannes Rossacher ren als Filmemacherin Konzepte gemein- Fernseh-Spartenprogramm zu eine komplette »Jedermann«-Aufführung sam mit Otto Muehl umgesetzt hat, oder veranstalten, das ein umfassen- kreiert. Es entstand dabei ein kulturhis- die zeitgenössische Künstlerin Carola des Angebot von Sendungen mit torisches Puzzle von Alexander Moissi Dertnig, die mit einer Installation auf- Informations- oder Bildungscha- bis Nicholas Ofczarek. Durch die Mon- grund von Interviews mit den Modellen, rakter sowie von Kultursendun- tage der Aufzeichnungen aus mehreren Fotografinnen, Lebensgefährtinnen der gen beinhaltet. Jahrzehnten erschien ein Salzburger Aktionisten Wertvolles zur Sichtbarkeit »Jedermann«-Ensemble, dessen berühm- der Frauen beigetragen hat. Eine zweite te Mitglieder zwar alle auf dem Domplatz »Lange Nacht« zeigte die Vielfalt der gespielt haben, aber miteinander nur in Kulturberichterstattung: Zum Beginn des Programmrichtlinien diesem Ineinanderschnitt (am 31. Juli in diesjährigen Tanzfestivals ImPulsTanz ORF 2) gesehen werden konnten. Nur setzte der ORF mit der »Langen Nacht Die Vermittlung von Kunst und ein Beispiel von vielen, die 2011 belegt des Tanzes« erstmals einen Schwerpunkt Kultur bezieht sich sowohl auf haben, dass der ORF sich nicht nur als zur hohen Kunst der Bewegung. Elf Pro- tradierte Kunstformen als auch Berichterstatter regionaler, nationaler gramme zeigten die verschiedene Kunst- auf aktuelle künstlerische Aus- und internationaler Kunst und Kultur formen des modernen Tanzes und die formungen. Darüber hinaus soll versteht, sondern – jenseits der filmi- vielfältigen Möglichkeiten ihrer filmi- das Angebot des ORF bei der schen Produktion – auch als Kulturpro- schen Umsetzung. Das Spektrum reichte Vermittlung aktueller künstleri- duzent. In der Wahrnehmung der kultu- von der Dokumentation über eigens für scher Inhalte eine Verständnis- rellen Leistungen des Landes wird dabei die Kamera kreierte Choreographie bis hilfe für das Publikum bieten ein Bogen von traditionell bis innovativ zur filmischen Adaptierung von moder- und zur Nutzung von Angeboten gespannt: »Was ihr wollt« zum Beispiel. nem Bühnentanz. Präsentiert wurden Kulturschaffender und kulturel- ler Institutionen ermuntern. Shakespeares Komödie in der Inszenie- die neuesten Arbeiten internationaler rung von Burgtheaterdirektor Matthias Tanz- und Filmschaffender, von denen Hartmann mit der Crème de la Crème die meisten mit unterschiedlichen des Burgtheaters wurde zu einer Fern- Preisen und Auszeichnungen bedacht sehfassung adaptiert, die als neuer worden waren. Arrivierte Tänzer/innen Leitbild Theaterfilm mit eigener Filmästhetik und Namen wie jene Michail Baryschni- am 7. Dezember überzeugte. Oder die kows oder Ana Lagunas, und die be- Kunst und Kultur sind zentrale Aufarbeitung einer radikalen Wiener rühmte kanadische Kompanie La La La Werte für den ORF. Seine Pro- Kunstrichtung: Den Auftakt zur »Langen Human Steps finden sich da ebenso wie gramme und Aktivitäten stimu- Nacht des Aktionismus« machte der junge und noch unbekannte Künstle- lieren, fördern und vermitteln Film »Mit Leib und Seele«, das Erlebnis r/innen, deren Handschrift aber schon die kulturelle Vielfalt in der Ge- einer Nitsch-Aktion 2010 in Neapel am Anfang ihrer Karriere viel Potenzial sellschaft. Der Kulturauftrag des ORF gilt der gesamten Bevölke- zwischen Blut und Seelenrausch, erzählt verspricht. Viel Potenzial für viel künf- rt

rung und erstreckt sich auf alle aus der Perspektive von zwei beteiligten tiges Programm? Viel jedenfalls in der e Lebensbereiche der Menschen Modellen. Die fünfstündige »Nacht des jüngsten Vergangenheit: Insgesamt tsW im regionalen, nationalen und Aktionismus« am 12. September brachte sendete das ORF-TV 2011 an die 3.500 f ha Bild © Andrea Peller globalen Kontext. außerdem filmische Raritäten seit 1960, Kultursendungen. • c lls e s

96 Ge Ich spreche neben Deutsch und Englisch fließend Arme- Kultur nisch und Türkisch. Keine Prestigesprachen, ich weiß, aller- e ORF III – Kultur und dings Sprachen, die von einer breiten Öffentlichkeit in Öster- rnäh reich gesprochen werden. Und über Sprache schafft man e Information Zugang und Vertrauen. Während Journalistinnen und Jour- ürg nalisten oft darüber klagen, dass zum Beispiel Frauen mit

B Ani Gülgün-Mayr, ORF III n Kopftuch keine Interviews geben wollen – aufgrund ihres o Glaubens – kann ich nur sagen: Falsch, sie würden gerne, doch es scheitert an der Sprache. grati e int Seit Sommer 2011 gehöre ich als Redakteurin und Der Zugang zur Vielfalt in diesem Land ist gerade für uns

Moderatorin der werktäglichen Sendung »Kultur Journalistinnen und Journalisten von großer Notwendigkeit, rung Heute« zum Team von ORF III Kultur und Informa- denn man kann noch so investigativ, kritisch und objektiv e tion. Zuvor war ich bei den Fernsehmagazinen wie sein, ohne interkulturelle Kompetenzen bleibt man heutzu- nti e »Heimat, fremde Heimat«, »Thema« oder »Bürger- tage durchschnittlich. Besonders wichtig an der Berichterstat- ri forum« tätig. Wie man meinem Namen entnehmen tung ist mir, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte O kann, habe ich diesen sogenannten »Migrationshin- nicht immer als Problemfälle vorkommen. Wir dürfen soziale alt f tergrund«. Probleme nicht ethnisch angehen, das liegt in unserer Verant- l e i

v wortung als Medienmacher. Mein Name ist ein kleines Konglomerat aus Armenisch (der Vorname), Türkisch (der erste Familienname) und Ober- Um für die werktägliche Sendung »Kultur Heute« in ORF österreichisch (der Angeheiratete). Integration ist für mich III Kultur und Information eine Fernsehjournalistin als Mode- also keine leere Worthülse, wie politisch so oft, sondern ein ratorin zu engagieren, wurden zahlreiche Castings gemacht. Zeichen von 40-jähriger Zuwanderungsgeschichte in Öster- Scheinbar wurde keine den Erwartungen des Sendungsverant- reich. Und nach 40 Jahren ist es manchmal ein kleiner Stich wortlichen Peter Fässlacher gerecht. ins Herz, wenn man, noch bevor man die Journalistin und Moderatorin Ani Gülgün-Mayr nach professionellen Qualitä- Als er sich dann im Haus umsah, fiel seine Wahl auf mich. ten befragt, auf die Herkunft zu sprechen kommt. Ein Casting musste noch stattfinden und dann war es offiziell: Die neue Moderatorin von »Kultur Heute« alternierend mit So geschehen in zahlreichen Interviews, nachdem ich im Moderator Peter Fässlacher hat türkische Wurzeln. Oh mein Oktober 2011 nach jahrelanger Arbeit hinter der Kamera vor Gott. Es folgten zahlreiche Interviews mit interessierten Me- die Kamera getreten bin. Eine, im Übrigen, große Herausfor- dien. Ich wurde öfter angefragt als der Sendungsverantwort- derung als Redakteurin, die im Hintergrund gearbeitet hat, liche selbst. Der Grund: Kaum einer fragte nach kulturellen zur Primetime dem/der kulturinteressierten Österreicher/in Interessen. Eher: »Wie konnten sie so gut Deutsch lernen?« die kulturellen News des Landes ins Wohnzimmer zu bringen. »Warum tragen sie kein Kopftuch?« »Wollten ihre Eltern sie auch schon mal zwangsverheiraten?« »Danke!« »Nein, danke!« Einen Moderatorenjob aufgrund meiner ethnischen Her- und »Noch nicht!« waren meine Antworten. Frustrierend kunft als »Quoten-Ayse« wollte ich nicht, denn letzten Endes eigentlich, aber gelebte Realität. muss es die Leistung sein, die zählt. Allerdings ist es unum- gänglich, wenn man die Gesellschaft medial abbilden und Noch lustiger wäre es gewesen, immer die Gegenfrage zu auch andere Zuschauerschichten erschließen will, dies auch stellen. Ich nicht, sie vielleicht. Aber verscherzen will man es am Bildschirm tut und gegebenenfalls auch dafür eine Quote sich ja dann auch wieder nicht. berücksichtigt, wobei auch hier die Leistung im Vordergrund stehen muss. Denn Migrationserfahrung allein ist natürlich Nun, verständlich natürlich auch, wenn man eine vor sich keine berufliche Qualifikation – Mehrsprachigkeit allerdings hat, die aus der Community kommt, will man selbstverständ- sehr wohl, um die Normalität in der Gesellschaft widerzuspiegeln. lich auch die brennendsten Integrationsthemen anreißen,

ORF III Mit dem Sendestart von ORF III wurde ein anspruchsvolles Spartenprogramm geschaffen, das Kultur und Information für ein interessiertes Publikum bietet. Zentral sind dabei der Fokus auf die österreichische Kunst- und Kulturszene und der Schwerpunkt auf demokratiepolitische Themen. 4 7 9 Programmsäulen Tage Kultur und Moderatorinnen und Information Moderatoren 1. Kultur, Religion, Volkskultur und Regionalität Montag ist Doku-Tag. Der Dienstag steht im Zeichen Peter Fässlacher, Ani Gülgün- 2. Zeitgeschichte und Zeitgeschehen von Kunst und Kultur. Religion und Wissenschaft stehen am Mayr, Karl Hohenlohe, Johannes rt 3. Information: Demokratie- und Mittwoch im Mittelpunkt. Der Donnerstag konzentriert Kaup, Raimund Löw, Barbara e EU-Verständnis stärken sich auf den Schwerpunkt Europa. Freitag ist Österreich-Tag. Rett, Heinz Sichrovsky, Christoph 4. Bühne für österreichische Kunst- Samstag steht Zeitgeschichte auf dem Programm. Sonntag

tsW Takacs, Klaus Webhofer f und Kulturschaffende bietet Oper, Theater und Konzert. ha c lls e s

Ge 97 Bild u. © ORF / Ali Schafler Bild o. © ORF / Ali Schafler 98

GesellschaftsWert vielfalt Orientierung integration Bürgernähe Kultur Kultur Was mir bei ORF III sofort gefiel: Nicht nur die Hochkultur

e sollte in Sendungen ihren Niederschlag finden. Off-Theater, »Dass der öffentlich-rechtliche Underground-Bands, alternative Film- und Literaturpreise rnäh sollten genauso thematisiert werden wie eine Premiere in der e Bildungsauftrag des ORF nicht Staatsoper. Kein Quotendruck, kein Werbungsdruck. Einfach ürg zu kurz kommt, ist hier nicht nur öffentlich-rechtlich! Das Team rund um ORF III ist jung, moti- B n viert und ich hatte von Anfang an das Gefühl, einem histori- o eine Floskel, sondern versteht sich schen Moment beizuwohnen. Ich wurde erfrischend freund- lich aufgenommen, was den Umstieg auch erleichterte. grati von selbst. ›Wir schauen nicht auf e int die Quoten‹, ist dabei einer der Geschäftsführer Peter Schöber versteht es wie kein an-

Leitsätze des Programmchefs, doch derer, die Marke ORF III zu promoten, und nicht zuletzt sind rung es seine Qualitäten, die dazu führen, dass diesem Sender so- e sowohl er als auch alle anderen wohl innerhalb als auch außerhalb des ORF der notwendige nti e Stellenwert eingeräumt wird. Dass der öffentlich-rechtliche ri Mitarbeiter/innen gönnen sich hin Bildungsauftrag des ORF nicht zu kurz kommt, ist hier nicht O und wieder einen Blick ins TIPS, nur eine Floskel, sondern versteht sich von selbst. »Wir alt f schauen nicht auf die Quoten«, ist dabei einer seiner Leitsätze, l e

i um über die Zuschauerzahlen die

v doch sowohl er als auch alle anderen Mitarbeiter/innen Bestätigung für die erbrachte Leis- gönnen sich hin und wieder einen Blick ins TIPS, um über die Zuschauerzahlen die Bestätigung für die erbrachte Leistung tung zu erhalten: Österreich will zu erhalten: Österreich will mehr Kultur und Information. mehr Kultur und Information.« Der finanzielle Geschäftsführer, Helmut Kaiser, versucht mit den wenigen Mitteln, die dem Sender zur Verfügung stehen, hauszuhalten. Eine schwierige Angelegenheit, weil gerade im motivierten ORF-III-Team sich immer wieder neue Ideen und Pläne für weitere Eigenproduktionen auftun. Wie zum Bei- spiel eine Sprachsendung, über die ich jetzt gar nicht so viel verraten darf, aber eines sei gesagt: Sie wird gut, denn wie schon erwähnt: Wir sind ein junges, innovatives, motiviertes Team und wir realisieren unsere Ideen – ob mit weniger oder aber: Ich bin doch kein Integrationsexperte! Ich bin Journa- mehr Budget. listin. Moderatorin. Wienerin. Ich muss an dieser Stelle eine Journalistenkollegin von daStandard.at zitieren, die in einem Das Tagesbusiness hat sich eingependelt. Man liest ver- ihrer Artikel über »Unaufgeregtheit« in der Medienberichter- stärkt den Kulturteil der Zeitungen. Weiß, wann wo welche stattung spricht. »Ein unaufgeregter Zugang zur Normalität Premiere stattfindet. Sammelt alle tagesaktuellen Kulturbei- des postmigrantischen Alltags in Österreich ist das, was den träge aus allen Bundesländern. Moderationstexte müssen meisten österreichischen Medien fehlt. Holt man sich diese geschrieben werden. Dann begibt man sich in die Maske, der Normalität in die eigenen Redaktionsstuben, wird sie sich in einzige Zeitpunkt am Tag, wo man sich verwöhnen lassen der Berichterstattung niederschlagen und ein positives Signal kann. Schnell zurück ins Studio. »Sind für den Studiogast an die MedienkonsumentInnen sein. Fremd klingende Namen schon die Brötchen bestellt?« »Die Druckerpatrone ist ausge- wären somit ein Teil der massenmedialen Öffentlichkeit. Migran- gangen.« »Wer dreht den Autocue?« »Ach, ich soll das selber tInnen würden verstärkt als funktionaler Teil der Gesellschaft machen!« (Also wenn sie mal »Kultur Heute« sehen und wahrgenommen – von der autochthonen Bevölkerung, aber merken, dass das rechte Bein etwas verkrampft wirkt, dann auch aus den »eigenen Reihen«. Olivera Stajić, daStandard.at. heißt das: Personalmangel bei ORF III.)

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ Ob Live-Einstiege vom Nestroy oder dem Österreichischen ich meine »Heimat, fremde Heimat«-Redaktion, denn nach Filmpreis, nichts bringt uns aus der Fassung. Dafür sorgt sieben Jahren Zusammenarbeit fiel der Abschied auch ein auch der Sendungsverantwortliche Peter Fässlacher, der mit wenig schwer. Das kulturelle Interesse war bei mir auch in der seiner professionellen Gelassenheit uns immer wieder zum Minderheitenredaktion immer schon vordergründig. Wenn Sprung ins kalte Wasser ermutigt. ich nicht gerade Beiträge über die Verschärfungen im Fremden- recht machte oder mich in der Schubhaft mit Beamten anlegte, Zickig ist bei uns keiner, das können wir uns nicht leisten. waren es Künstler, die ich porträtierte – natürlich immer nur Jeder macht alles. Doch! Ich war mal zickig! Letzte Weihnachten. diejenigen, die auch Migrationshintergrund hatten. Klar: In Da bekamen alle ORF-III-Mitarbeiter eine Flasche guten Wein einer Sendung, in der es um Zusammenleben und Integration zusätzlich zu einem Gutschein. Ich bekam statt Alkohol Scho- geht, ist der Fokus kein anderer. Schade fand ich das schon, kolade. Ich glaube, es hat sich noch nicht herumgesprochen, rt

e denn als jemand, der mit Peter Alexander und Heinz Conrads dass die Türkin Alkohol trinkt. Scherz beiseite. Ich bin glück- aufgewachsen ist oder gerne ins Burgtheater geht, wollte ich lich darüber, von Anfang an beim Beginn des Senders dabei tsW f meinen Fokus immer schon auch in den Mainstream lenken gewesen zu sein und von diesem historischen Moment noch ha c dürfen. meinen Enkerln berichten zu können. • lls e s

Ge 99 Kultur

Daten e rnäh e

ORF-Bücherliste Top 10 art.Genossen ürg

Diese zehn Bücher wurden im Jahr 2011 von einer unabhängigen 31 Sendungen vom 10. 01. bis 19. 12. 2011 B Jury mit den meisten Punkten bewertet. n o

thema Datum thema Datum

autor bzw. Autorin / Werk / Verlag Punkte grati Die Liebe zur Maschine 10. 01. 11 Die Magie des Augenblicks 20. 06. 11 e

Josef Haslinger: »Jáchymov«, S. Fischer 52 Unter die Haut: 31. 01. 11 Dorfer spricht mit 27. 06. 11 int

Körper, Formen, Kunst Johanna Rachinger Gerhard Roth: »Orkus«, S. Fischer 45 Das war Thomas Bernhard 07. 02. 11 Volksmusiker 04. 07. 11 Arno Geiger: »Der alte König in seinem Exil«, Hanser 38 Matthias Kendlinger Mauerhase 14. 02. 11 rung e e. L. Doctorow: »Homer & Langley«, Kiepenheuer & Witsch 26 Dorfer spricht mit 25. 07. 11 Und Hollywood 28. 02. 11 Peter Esterházy: »Ein Produktionsroman Jean Ziegler nti

erschuf die Frau e (Zwei Produktionsromane)«, Berlin Verlag 25

Hochleistungssport 01. 08. 11 ri Dorfer spricht mit Sohyi Kim 07. 03. 11 Sabine Gruber: »Stillbach oder Die Sehnsucht«, C. H. Beck 25 Operngesang

Jenseits der Grenzen – 21. 03. 11 O Cyber Guerillas 08. 08. 11 Peter Handke: »Der Große Fall«, Suhrkamp 21 Musik vom Balkan es wird einmal 29. 08. 11 alt eugen Ruge: »In Zeiten des abnehmenden Lichts«, Rowohlt 20 Anna Netrebko 28. 03. 11 f ein Bahnhof sein l Marlene Streeruwitz: »Die Schmerzmacherin«, S. Fischer 20 e Juri Gagarin 04. 04. 11 i Solimans Reise 19. 09. 11 v Henry Roth: »Ein Amerikaner«, Hoffmann und Campe 19 Pop trifft Islam 11. 04. 11 Meter für Meter – 26. 09. 11 Ilija Trojanow: »EisTau«, Hanser 19 Dorfer spricht 18. 04. 11 ein Herbst mit Martin Kušej Sibylle Lewitscharoff: »Blumenberg«, Suhrkamp 19 mit Angelika Kirchschlager Islands Künstler 17. 10. 11 Dorfer spricht mit 02. 05. 11 und die Sagas Helga Kromp-Kolb Bioart – Kunst 31. 10. 11 Alois Mühlbacher – 09. 05. 11 aus dem Labor Musikalische Schwerpunkte in Ö1 ein Florianer Sängerknabe Dorfer spricht mit Ute Bock 28. 11. 11 Noch bis Mitte des Jahres 2011 galt dem Jahresregenten 2010 / 2011 Gustav Mahler Der Fluch der Mona Lisa 16. 05. 11 die größte Aufmerksamkeit. Dessen Gesamtwerk wurde in knapp 100 Sendungen Dorfer spricht mit 12. 12. 11 Grenz.welten 23. 05. 11 (Konzertmitschnitten und Musikfeatures) präsentiert, einer der Höhepunkte war Leopold Seiler dabei eine monatliche Sendereihe am Sonntagabend, die unter dem Titel »Der Die Kunst der Körperpflege 30. 05. 11 Die Kunst der 19. 12. 11 Klangverführer« von Juli 2010 bis Mai 2011 alle Mahler-Symphonien in ihrer Entwick- Wenn der Vater mit 06. 06. 11 Schnäppchenjagd lung vorstellte. dem Sohne

Alte Musik in Ö1 Das renommierte Label »ORF Edition Alte Musik« ist aktiv wie eh und je: Viele der über 200 CDs, die bisher erschienen sind, wurden mit Top-Awards von der Kulturelle Glanzpunkte im ORF-Fernsehen internationalen Kritik ausgezeichnet. Der Montag steht im Zeichen der Kultur und setzt sich zusammen aus dem ORF-Kulturmagazin, den »art.genossen« und dem »art.film« ab Mitternacht. Die zwei bekanntesten Festivals für Alte Musik in Österreich bestehen schon seit Für Frühaufsteher bietet der Sonntagvormittag im Rahmen der »Matinee« die beinahe zwei bzw. drei Jahrzehnten und boten auch 2011 besondere Höhepunkte Kultur-Servicesendung »a.viso«. der Alte-Musik-Szene in gewohnt höchster Qualität an. Die Rede ist vom Festival »Resonanzen« im Wiener Konzerthaus, das im Jänner 2011 mit zehn Konzertübertra- gungen in Ö1, davon das Eröffnungs- sowie das Abschlusskonzert live, stattfand, Kulturmontag 2011 a.viso 2011 und von der neuen Ausgabe der »Internationalen Barocktage Stift Melk« mit fünf Konzerten zum Pfingstwochenende, zwei davon live übertragen. Beide Festivals fanden in Kooperation mit dem ORF statt. Das relativ junge Festival Italia Mia 46 46 brachte auch 2011 im stimmigen Ambiente der Kartause Mauerbach in vier Ausga- Sendungen Sendungen ben (Primavera, Estate, Autunno und Natale) Stars und Newcomer der Alten Musik zusammen – alle Konzerte waren in Ö1 live mitzuerleben. 523.000 113.000 Zuseherinnen und Zuseher erreichte Zuseherinnen und Zuseher die Sendung zum Nachruf von Peter erreichte die Sendung vom Alexander am 14. Februar 2011. 4. September 2011. Programmstruktur Kultur im Radio des ORF-Fernsehens pro Woche Kategorie Kultur / Religion Ö1 353 44 Kultur auf ORF.at Stunden Kunst Stunden Theater 1.735 Min. Auf news.ORF.at wurde in 2.690 Beiträgen über das aktuelle Geschehen im 37 Sek. nationalen und internationalen Kulturbereich informiert (2010: 2.360 Beiträge). Kulturberichte waren neben Information auch Schwerpunkt des Onlineangebots 306 60 des Radiosenders Ö1 – 9.806 auf Beiträge wurden auf oe1.ORF.at veröffentlicht. Stunden E-Film Stunden E-Musik Ö3 Zu den redaktionellen Highlights der Kulturberichterstattung zählten 2011 die 217 Min. Wiener Festwochen, die Salzburger Festspiele, die Tage der deutschsprachigen 187 31 Sek. Literatur (Bachmann-Preis), der Festspielsommer und das Wiener Filmfestival Stunden Religion Viennale. fm4 9.843 9.806 621 Min. 949 42 Sek. rt

Summe in Stunden, 4.275 e Kategorie Kultur / Religion 2011 Regionalradio tsW 339 Min. f Quelle: AGTT / GfK Austria, TELETEST 10 – 11; ha

2011 n = 168.060. 29 Sek. 2009 2010 2011 c lls e s

100 Ge Kultur e fakten rnäh e ürg B n o grati e int

rung 1 3 5 e nti e ri O alt f / Burgtheater / Reinhard Werner l F e R i O v

2 4 6 ilm Bild (6) © F / WEGA F R O

Lust auf Liszt Hörspielnacht Das weiSSe Band

Zusätzlich zu anekdotischen Radiobei- Am 25. Februar fand die 18. »Lange Großer Zuspruch aus Österreich für Mi- trägen gab es zum 200er von Franz Liszt Nacht des Hörspiels« in der Oberöster- chael Hanekes »Das weiße Band«: Bis / Ali Schafler Bild (5) © F die tägliche Serie »Facetten eines Super- reichischen Landesbibliothek in Linz, zu 848.000 Zuschauer/innen sahen die R O stars«. Der Liszt-Salon jeden Sonntag im Salzburger Literaturhaus, im Dinzl- ORF-Premiere des Haneke-Films am 3. hatte Musiker/innen und Intendanten schloss in Villach und im Wiener ORF- Oktober. Das Schwarz-Weiß-Drama war zu Gast und in der TV-Serie »Lust auf RadioKulturhaus statt; »Hörspiel des mit dem Golden Globe als »Bester fremd- Liszt« in »Burgenland heute« vom 22. bis Jahres« wurde »Die kleineren Reisen« sprachiger Film«, der Goldenen Palme 26. 1 und vom 15. bis 19. 10. 2011, jeweils von Alois Hotschnig. In Villach wurden in Cannes, dem Europäischen Filmpreis 19.00 Uhr, erzählte Moderator Gerhard auch Einreichungen zum 4. Jugend- in den Kategorien »Bester Film«, »Bestes / Ali Schafler Bild(4) © F

Krammer, selbst Komponist und Pianist hörspielwettbewerb »Plug in« vorge- Drehbuch«, »Beste Regie« ausgezeich- R O und Musikexperte, aus Liszts Leben und führt und die Sieger gekürt. Alles zum net worden und für einen Oscar und in stimmte auf dem Klavier auch die be- Thema Hörspiel gibt’s auf oe1.ORF.at/ 13 Kategorien beim Deutschen Filmpreis rühmtesten Musikstücke Liszts an. (1) • hoerspiel. (3) • nominiert. (5) •

Ernste Musik Eine Bühne, zwei diven Massenmörder in Uns? / Milenko Badzic Bild (3) © F R O 2011 sendete der ORF mehr als 150 Stun- Am 5. 4. gaben Anna Netrebko und Elina Der ORF zeigte zum 80er von Tomas Bern- den ernste Musik in seinen Fernsehpro- Garanca Donizettis Belcanto-Juwel hard (»In jedem Österrecher steckt ein grammen, darunter Opernübertragungen, »Anna Bolena« in ORF 2 für 1,3 Mio. Massenmörder«) am 7. Februar im »Kul- Operetten (z. B. die Generalprobe des Zuseher/innen. Tags davor blickte turmontag« aktuelle Ausschnitte aus »Zigeunerbarons« aus Mörbisch), Mati- der »Kulturmontag« hinter die Kulissen seinen Stücken und in den »art.genossen« neen und Beethovens Klavierkonzerte. der Luxusproduktion, und der »art.film« das Porträt »Das war Thomas Bernhard«. Nach dem Symphoniezyklus »Beetho- sendete »Die Schwester der Königin« Ö1 startete bereits am 5. Februar mit einem ven 9«, neu eingespielt von den Wiener mit Natalie Portman und Scarlett Johan- Intensivprogramm: »Patina«, »Gedan- Philharmonikern und 2011 mit Gold aus- sson; die »Matinee«, »Frühlingszeit«, ken für den Tag« und das »Radiokolleg« / Landesstudio Burgenland Bild (2) © rt F

e gezeichnet, war mit dem Klavierzyklus »Vera exklusiv« und die »Seitenblicke« ließen den Autor hochleben. Und FM4 R ein weiterer Beethoven-Höhepunkt in der berichteten. Am 16. August, gab’s Oper spielte am 9. Februar quer durchs Pro- O tsW f »Matinee« zu sehen: Die Konzerte Nr. 1 dann live-zeitversetzt in ORF 2 von der gramm Beiträge zu Thomas Bernhard; ha Bild (1) © c bis 5 ab 27. November in ORF 2. (2) • Berliner Waldbühne (4) • begleitend dazu: fm4.ORF.at. (6) • lls e s

Ge 101 Warum Qualität zählt Barbara Weissenbeck Kultur e rnäh e Der ORF ist eine Kulturinstitution, die sehr viele Menschen erreicht, und deshalb Als Filmemacherin begegnen ist seine Bedeutung für die Vermittlung von kulturellen Werten kaum hoch genug mir immer wieder Themen, ürg B

zu einzuschätzen. Gerade heute ist diese Vermittlungstätigkeit von immenser Wich- die mich nicht loslassen und n o tigkeit: Ohne Werte kein Wert – von einem modernen ORF erwarte ich mir, dass deren Realisierung mit am er das österreichische Kulturgut auch der heutigen Zeit hegt und pflegt, damit ein Herzen liegt. grati breites Publikum die Chance hat, dieses als Wert überhaupt erst zu erfahren und e schätzen zu lernen. int

Als Direktorin einer Institution, deren Hauptaufgabe es ist, über die österreichi- rung e sche Musik der heutigen Zeit nicht nur zu informieren, sondern auch ihre Verbrei- nti tung zu unterstützen, ist es mir ein großes Anliegen, dass dieser Musik ermöglicht e ri wird, ein breites Publikum genauso begeistern zu können wie mich selbst – und O zwar auf allen Kanälen, in Radio und Fernsehen. alt f l e i

Es gibt einige Plattformen, z. B. den Ö3-»Soundcheck«, den FM4-»Soundpark«, v den »Zeitton« in Ö1 oder den lobenswerten Kanal ORF III, wo die österreichische Musik ihren Platz findet. Die wirklich großen Verdienste des ORF um die öster- reichische Musik der Gegenwart verschiedenster Genres liegen aber leider schon eine ganze Weile zurück. Es ist zu hoffen, dass sich diese Plattformen in Zukunft vermehren und auch in ORF eins und 2 breitmachen werden. Die vielen großartigen österreichischen Musikerinnen und Musiker hätten sich die Chance verdient, auch über das TV im eigenen Land wahrgenommen zu werden, und dem österreichi- schen Publikum steht es ebenso zu, diese spannenden, vielfältigen Szenen kennen- zulernen. • So auch die außergewöhnlichen Mag.a Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin Music Information Center Vienna Stimmen aus Kapstadt, die ich zum ersten Mal an der Nürnberger Oper hörte. Ich wollte diese Opernsänger und deren Lebensgeschichten näher im fokus 2012 im ORF kennenlernen und ein paar Fragen auf den Grund gehen: Warum waren diese Stimmen so berührend? Welche Vom Landestheater über das Theater Nadja Bernhard wird die neue Clarissa Kraft steckte dahinter? Warum san- Phönix, vom Brucknerhaus bis zum Stadler: Die bisherige ORF-Korres- gen sie gerade Oper? Ich flog nach Ars Electronica Center: Vor allem junge pondentin wird ab Mitte März neben Kapstadt und besuchte dort die Sän- Schauspieler/innen aus der freien Szene ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl die ger, sah ihnen bei den Proben über bekommen bei der »Langen Nacht der Moderation des ORF-TV-Kulturmagazins die Schulter und fuhr mit ihnen in Bühnen« des ORF in Linz die Chance »Kulturmontag« übernehmen. Nadja ihr Zuhause in den Townships. Das zum Auftritt. Auch im Kinderprogramm Bernhard war insgesamt zehn Jahre als Bild, das sich mir dort zeigte, war zum Auftakt der Veranstaltung für The- ORF-Journalistin im Ausland, unter an- keineswegs Verwahrlosung oder Resi- ater, Oper und Tanz. • derem in Italien, den USA und Afrika. • gnation – ganz im Gegenteil: Mut und Hoffnung begegneten mir und strahlende Menschen. Mir war klar: »Kulturelle Vielfalt am Schirm sollte nicht die Ich wollte dieses Bild in die Wohn- zimmer unserer Überflussgesellschaft Ausnahme, sondern Alltag sein – denn im bringen, wo es oft den Anschein hat, ›echten‹ Leben ist sie es ohnehin schon.« dass diese Werte in Vergessenheit geraten sind. Ich war sehr froh, da- Heike Hummel, Producerin, ORF-Programm-Promotion mals mit dem ORF einen wertvollen Koproduktionspartner gefunden zu haben, der diesen Film unterstützte mehr dazu unter zukunft.orf.at und es wert fand, dieses doch unge- wöhnliche Thema seinen Zusehe- r/innen zu präsentieren. Umso mehr rt

freute es mich, als der Film aufgrund e einer Festivaleinreichung durch den tsW f Radio Burgenland Beate Goluch Dr. Josef Kirchberger über ORF schlussendlich auch mit dem ha Bild M. o. © 3007wien Bild ©r. o. Andrea Peller »Funksalon« Landesstudio Steiermark Kulturberichterstattung Prix Italia’11 ausgezeichnet wurde. • c lls e s

102 Ge ralismus e d FÖ ung öpf h

c Österreichwert rts

WE Public Service – große Bedeutung für kleine ntität e Länder: Österreich und die Schweiz haben in Bezug id auf die Medienlandschaft eine starke Gemeinsamkeit: Beide haben sie einen Next-Door-Giant-Neighbour, also einen großen (gleichsprachigen) Nachbarstaat, auf dessen Medienangebot die Einwohner des Klein- staates zugreifen können. rt we Eva Roither Klaus Feichtenberger h c i e rr e

Öst 103 ralismus e d FÖ Im Fall von Österreich ist dies Deutschland, im Fall der Doch so einfach ist es nicht. Medienhäuser mit öffentlich- ung Schweiz sind es Deutschland, Frankreich und Italien. Neben rechtlichem Auftrag stehen im Dienst der öffentlichen Sache. öpf

diesen »Riesen« gibt noch weitere und noch größere Riesen, Für diese haben sie gesetzlich festgelegte »Mehr-Werte« zu h c die in der Medienwelt mit ihren Angeboten zunehmend an schaffen. ( … ) Dank des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Gewicht gewinnen: globale Riesen wie etwa Apple oder und seiner flächendeckenden Versorgung werden gemein- rts

Google. Zwischen all diesen Riesen erscheinen die öffentlich- same Erlebnisse ermöglicht. Am deutlichsten zeigt sich dies WE rechtlichen Medienhäuser der Kleinstaaten wie Zwerge. Die etwa, wenn bei großen Sportanlässen weite Teile der Bevöl-

audiovisuelle Angebotspalette ist zudem mittlerweile so kerung gemeinsam mit ihrer Mannschaft mitfiebern. Neben ntität e

breit, so umfassend und so präzis segmentiert, dass sich etwa dem verbindenden, identitätsstiftenden Mehrwert fördern id Archäologie-Liebhaber weltweit mühelos Zugang zu ihrem und pflegen Medienhäuser mit öffentlich-rechtlichem Auftrag Lieblings-Archäologie-Sender verschaffen können. Wer das auch die Vielfalt – den Föderalismus. ( … ) Während bislang ganze Jahr über Weihnachtslieder hören möchte, kann das eher von geistigen Werten die Rede war, so sei hier noch via Internetradio problemlos tun. Es wundert diesbezüglich ein Aspekt angesprochen, der bis zum letzten Cent beziffert nicht, dass sich die Ansicht verbreitet, es brauche im Grunde werden kann: Während der vergangenen 15 Jahre hat die keinen Public Service mehr, zumal der Markt ja scheinbar alle SRG in der Schweiz mehr als 250 Mio. Euro ins einheimische Bedürfnisse abdeckt, die Meinungsvielfalt gewährleistet oder Filmschaffen investiert. Dies obwohl eine Minute einer kon- für jede Sparte etwas bereithält. kurrenzfähigen TV-Sendung in der Schweiz mindestens 8.300 Euro kostet, während die beliebtesten US-Serien (z. B. »Des- perate Housewives«) für rund 83 Euro zu haben sind. Der ORF investiert jährlich rund 95 Mio. Euro in österreichische Film- und Fernsehproduktionen. Medienhäuser mit öffentlich- rechtlichem Auftrag tragen wesentlich zur Wertschöpfung bei. So schreibt die »Wochenzeitung (WOZ)« vom 19. Jänner 2011 etwa: »[…] Fast alle freiberuflichen Kameraleute, Tontechni- ker, Ausstatterinnen und so weiter können letztlich nur dank der Aufträge des Fernsehens von ihrem Beruf leben […].« Wertschöpfung, Identität, Föderalismus: Öffentlich-rechtliche Medienhäuser erfüllen einen wichtigen staatspolitischen Zweck – ganz besonders trifft dies auf den Public Service der von Riesen umgebenen Kleinstaaten zu. ( … ) Public-Service- Medienhäuser müssen sich unermüdlich für diese Leistungen einsetzen und sie müssen sie unermüdlich sichtbar machen und ins Gespräch bringen. Gelingen kann dies beispielsweise, indem durch Themenschwerpunkte relevante nationale Programmakzente gesetzt werden. Gelingen kann das etwa auch in der Unterhaltung – nämlich durch die Pflege und die Förderung von witzig-gehaltvollen eigenen Formaten. ( … ) Der Public Service wird gefordert sein, seinen Kohäsionsauf- trag immerzu neu zu beleuchten und ihn nicht nur kompetent, sondern auch kreativ anzugehen. •

Ladina Heimgartner, Leiterin Qualität & Märkte der SRG SSR. Der Beitrag erscheint in ungekürzter Form in »TEXTE 8« rt

Hubert Kickinger we h c i e rr e identität 102 Wertschöpfung 110 Föderalismus 120 Öst ralismus e d FÖ ung öpf h

c identität rts WE ntität e id

Der Prix Europa 2011 für das beste europäische Feature ging an das Hörbild »Die Herrinnen. Szenen einer Zweckge- meinschaft« von Eva Roither und Martin Leitner. Dasselbe Feature erhielt zudem den dritten Platz beim featurepreis’ 11 der Stiftung Radio Basel.

»Österreichische Identität hat viele Facetten. Die Stärke eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es, dass ihr große Bedeutung beigemessen wird und dass eine kritische Auseinandersetzung mit all ihren rt Aspekten erwünscht ist und auch unterstützt wird.« we h c i Eva Roither, e Ö1-Journalistin, Redaktion »Hörbilder« rr e Öst großen Wunsch, denn diese letzte von

ihm gemeinsam mit seiner Frau Hilde ralismus e Roter mitgestaltete Sendung, die sein Leben d

Kardinal & und seine Karriere aus seiner Sicht FÖ erzählt, hat Peter Alexander selbst als ung Sonnenkönig TV-Abschied ausgesucht. Ebenfalls im öpf

Zeichen Peter Alexanders standen die h folgende Ausgabe des »CLUB 2« und c von »Stöckl am Samstag«. Ergänzend rts

wurden zahlreiche Filmklassiker wie WE »Saison in Salzburg«, »Charley’s Tante« gesetz 2011 war ein Jahr der Großen im oder »Die Fledermaus« auf ORF 2 und ntität e

ORF. Im Jänner gab es zum 100er 3sat ausgestrahlt. id § 4. (1) Der Österreichische Rund- des ehemaligen Kanzlers einen funk hat für die Förderung der Kreisky-Abend, im Juni ein Doku- Kardinal Franz König österreichischen Identität im drama über den »roten Kardinal« Zu einem Filmklassiker erst entwickeln Blickwinkel der europäischen Franz König. Und das Ableben könnte sich dagegen ein neues »Doku- Geschichte und Integration zu von Otto Habsburg und Peter Ale- drama«, das der ORF koproduzierte: Am sorgen. (4) Ferner hat er bei der xander führte zu Sonderbericht- 23. Juni war »Der Kardinal« zu sehen, Herstellung von Hörfunk- und erstattung und Programmände- ein Film über Kardinal Franz König Fernsehprogrammen sowie rung. (1905 – 2004), der das bewegte Leben sonstigen Angeboten auf die kul- des als Bauernsohn geborenen, welt- turelle Eigenart, die Geschichte und die politische und kulturelle Bruno Kreisky offenen und redegewandten »Jahr- Eigenständigkeit Österreichs Bruno Kreisky, Altösterreicher, Groß- hundertkardinals« reflektierte. Der sowie auf den föderalistischen europäer, Weltbürger und Staatsmann, Film entstand in enger redaktioneller Aufbau der Republik besonders wäre am 22. Jänner 2011 100 Jahre alt Zusammenarbeit zwischen der ORF- Bedacht zu nehmen. geworden. Er zählt zu den bedeutenden Hauptabteilung Religion und der Haupt- Österreichern des 20. Jahrhunderts, die abteilung Fernsehfilm. Gedreht wurde Weltgeltung zu ihren Lebzeiten erreicht bereits im September 2010 u. a. im haben – wie Sigmund Freud, Arnold Erzbischöflichen Palais und im Wiener verhaltenskodex Schönberg oder Karl Popper. Wie kaum Stephansdom sowie in der Benediktiner- ein anderer Politiker der jüngeren Ver- abtei Stift Altenburg, dargestellt wird gangenheit hat Kreisky tiefe Bewunde- der Kardinal von August Zirner, der u. a. Die Authentizität der Darstellung muss in jedem Fall gewährleistet rung und schroffe Ablehnung auf sich in Stefan Ruzowitzkys Oscar-gekröntem sein. Journalistisch relevante Um- gezogen. In einem Kreisky-Abend zeigte Film »Die Fälscher« zu sehen war. stände für das Entstehen eines der ORF am 20. Jänner zunächst den Beitrags sind kenntlich zu ma- »Menschen & Mächte«-Film »Bruno Otto Habsburg chen: z. B. besondere Bedingun- Kreisky. Politik und Leidenschaft« von Im Juli war es dann wieder Zeit für einen gen, Umstände und Entwicklun- Helene Maimann. In der Koproduktion Abschied: Otto Habsburg war gestorben. gen während der Dreharbeiten des ORF wurde in fünf Stationen Kreiskys Insgesamt 26 Kameras übertrugen am oder wenn (etwa wegen Betriebs- Leben porträtiert, in denen er Richtungen 16. Juli 2011 den »Abschied von Otto geheimnissen) Material ver- vorgegeben und Entscheidungen gefällt Habsburg« zu einer sechsstündigen wendet werden muss, das die hat – darunter auch solche, die er später Live-Sendung aus dem ORF-Newsroom. Person oder Einrichtung, auf die zurücknahm. Im Anschluss wurde im Nach der im Stephansdom zelebrierten sich der Beitrag bezieht, zur Ver- fügung gestellt hat. Das Publi- »CLUB 2 spezial« unter dem Titel »Son- Totemesse fuhr der offene Wagen mit kum muss sich darauf verlassen nenkönig, Medienkanzler, Machtmensch – dem aufgebahrten Sarg die 2,4 Kilometer können, dass in der Berichter- Wer war Bruno Kreisky?« über die wider- lange Kondukt-Strecke und endete vor stattung jegliche manipulative sprüchlichen Seiten des Staatsmanns dem Tor der Kapuzinergruft, wo es zur Darstellung oder Inszenierung und Menschen unter der Leitung von berühmten »Anklopf-Zeremonie« kam. unterbleibt. Rudolf Nagiller diskutiert. Dabei begehrte »Zeremonienmeister« Ulrich-Walter Lipp, ein langjähriger Ver- Peter Alexander trauter des Verstorbenen, Einlass für die Im Februar war es dann ein trauriger sterblichen Überreste Otto Habsburgs. Leitbild Anlass, der das Programm an einen Vor der Live-Übertragung informierte der Großen Österreichs gemahnen ließ: ORF 2 mit dem opulenten Historienzwei- Peter Alexander starb im Alter von 84 teiler »Kronprinz Rudolf« über das tra- Der ORF als eine Institution der österreichischen Öffentlichkeit Jahren. Der ORF zeigte am 14. Februar gische Schicksal des österreichischen ist das elektronische Leitmedium jene Show, die 1996 anlässlich des 70. Thronfolgers und sendete eine Doku-

des Landes, Träger und Förderer Geburtstages von Peter Alexander pro- mentation, die sich mit Adelsbegräbnis- rt

österreichischer Identität, Kultur duziert und ausgestrahlt wurde. Damit sen als Form der Selbstdarstellung des we h c Bild © Eva Kern, Vienna und Qualität. erfüllte der ORF dem Künstler einen Königreichs auseinandersetzte. • i e rr e

106 Öst phasen haben Menschen erlebt und mitgestaltet, waren als ralismus Zeitzeugen dabei. Das ist Wissen aus erster Hand. Doch das e d Die Sinnlichkeit des Sammeln dieses Wissens wird zunehmend zum Kampf gegen

FÖ Authentischen die biologische Uhr. Vor allem die Zeugen der Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts müssen umgehend ung Andreas Novak, ORF-Zeitgeschichte interviewt werden, bevor ihre Erinnerungen für immer öpf

h verloren gehen. Für dieses wichtige öffentlich-rechtliche c Projekt habe ich das Konzept des ORF-History-Bus entwickelt: rts Der ORF-History-Bus ist ein mobiles Aufnahmestudio, das

WE Der Schlüssel der Geschichte ist der Mensch, er durch Österreich fahren soll, durch alle Bundesländer, vom hat Geschichte gemacht gelebt und erlebt. Wieweit Neusiedler See bis zum Bodensee. Der ORF-History-Bus

ntität ist Geschichte auch Chance zur Wandlung, die hält in Städten, Dörfern und Gemeinden, er kommt zu den e

id Erkenntnisprozesse im Bewusstsein einer neu er- Menschen und sammelt Geschichte und Geschichten, er langten Freiheit befördert? Diese Frage zog sich als konserviert lebendige Zeitgeschichte, bewahrt sie für kom- dramaturgische Leitlinie durch die 2009 begonnene mende Generationen und macht sie in weiterer Folge auch 15-teilige ORF-Serie über den Zweiten Weltkrieg. Sie für Schulen, Universitäten und lokale Zeitgeschichte-Projekte verstand sich als Porträt und Psychogramm der zugänglich. In Zusammenarbeit mit den ORF-Landesstudios, Kriegsgeneration, eine 15-teilige Ursachenforschung der lokalen Presse und Historikern könnten auch dort, wo er über NS-Begeisterung, Fanatismus, Irrung, Krieg, hält, Zeitgeschichte-Abende mit Zeitzeugen und Historikern Rassismus, Leid und Läuterung. Anfang Dezember organisiert werden. 2011 haben wir diesen Zeitgeschichte-Schwerpunkt mit einem Vierteiler zum Thema »Zwangsarbeit, Die Suche nach neuem Filmmaterial für die 15-teilige Kriegsgefangenschaft und Heimkehr« abgeschlossen. Serie war höchst erfolgreich und brachte vor allem in den Ländern des ehemaligen Ostblocks eine beträchtliche Zahl Die Serie war in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: neuer Archivkontakte. Die Ukraine, Estland, Lettland und Erstmals hat sich der ORF in dieser thematischen Breite und Weißrussland erweitern nun die Recherche-Netzwerke des österreichzentrierten Perspektive mit der größten Katastrophe historischen Archivs des ORF. Die zunehmende elektronische des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Allein die letzten vier Folgen Katalogisierung der Materialbestände ermöglicht immer haben mehr als zwei Millionen Zuschauer/innen gesehen. Das häufiger auch Materialrecherchen am PC. Gleichzeitig steigen belegt nicht nur eine recht hohe Publikumsresonanz, sondern jedoch die Lizenzkosten stetig, da viele Archive mangelnde auch die gelungene Verbindung zwischen Qualität und Quote. staatliche Förderung mit Hochpreispolitik kompensieren. Die Drittens stand der zwischen 2009 und 2011 produzierte Fünf- Arbeit keiner anderen Abteilung ist so intensiv an Archivko- zehnteiler ganz wesentlich für das öffentlich-rechtliche Profil operationen und die Nutzung historischer Filmmaterialen des ORF, wurde in der Historiker-Community gelobt und gebunden wie die der Zeitgeschichte-Redaktion. Die rasante erhielt den Euromedia Award 2010. Entwicklung neuer technischer Formate wie 16:9 oder HD verbessert zwar die optische Qualität des Fernsehens stetig, Anfang 2012 startete das ORF-Zeitgeschichte-Team. zu gleichzeitig schafft das aber für uns immer größere Probleme. dem Robert Gokl, Peter Liska und Wolfgang Stickler gehören, Der Großteil alter Filmbestände ist im 4:3-Format auf die ver- ein neues großes Schwerpunktprojekt, das sich mit der Poli- schiedensten Kassettensysteme kopiert worden, teilweise mit tik-, Alltags- und Gesellschaftsgeschichte der zweiten Hälfte einer Reihe technischer Fehler. Das sogenannte »Aufblasen« des 20. Jahrhunderts beschäftigte: »Die 50er«, »Die 60er« auf 16:9 oder gar auf HD ist nicht nur mit sichtbaren opti- und »Die 70er«-Jahre werden 2012 gesendet werden. 2013 schen Qualitätsverlusten verbunden, sondern auch mit der werden wir die Serie, die sich auch als eine in Dezennien Kopie dieser technischen Fehler. Daher müsste umgehend die gegliederte Reflexion über das Wachsen und Werden der Digitalisierung der wichtigsten Filmoriginale in Angriff ge- nationalen Identität versteht, bis in die Gegenwart fortsetzen, nommen werden, die zentrale historische Ereignisse ab 1914 also auch EU-Mitgliedschaft, Globalisierung und Migration dokumentieren. Dabei geht es um etwa 400 Stunden Material. thematisieren. Für das Jahr 2014 ist der auf historischen Jahres- Wenn hier nicht, wie bei deutschen Öffentlich-Rechtlichen tagen gebaute Schwerpunkt »1914, 1934 und 1944« geplant. bereits geschehen, schleunigst Geld in die Hand genommen Es jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hun- wird, droht der technische Fortschritt die künftige Nutzung dertsten Mal. Diese erste Katastrophe in der Geschichte des historischer Filmdokumente gefährlich auszudünnen. 20. Jahrhunderts werden wir ebenso behandeln wie das für Österreichs politische Entwicklung so wichtige Schlüsseljahr Ältere Zuschauer/innen entdecken in unseren Serien 1934. Zudem ist 2014 der 70. Wiederkehr des Attentats auf immer wieder bereits totgeglaubte Freunde, Schulkollegen Hitler zu gedenken und damit auch des prominentesten öster- oder Kriegskameraden. Das hat uns auch zu einer wichtigen reichischen Beteiligten, des hingerichteten Tirolers Robert Kontakt- und Kommunikationsbörse gemacht. Häufig über- Bernardis. 2015 feiert Österreich siebzig Jahre Zweite Republik mitteln uns Zuschauer/innen ihre Biografien oder greifen zum und sechzig Jahre Staatsvertrag. Da sich der ORF auch als Telefon, um ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Oft münden elektronische Datenbank der Erinnerung versteht, als audio- diese Lebensberichte in einem TV-Interview, das in einem Fol-

rt visuelles Gedächtnis der Nation, wollen wir die Geschichte geprojekt Verwendung findet. Mein Team und ich versuchen we des 20. Jahrhunderts aus österreichischer Sicht bewahren so weit wie möglich die Kontakte zu den Zeitzeugen auch nach h c i und konservieren. Alle dramatischen und wechselvollen Zeit- Ausstrahlung des Films nicht abreißen zu lassen. Das ist zwar e rr e

Öst 107 meist sehr zeitintensiv, aber wichtig, vor allem bei Vertriebenen, Da hilft oft der Griff in unseren großen Fundus der Ama- die nach Kriegsende nicht mehr nach Österreich zurückge- teurfilme. Im Rahmen unserer 15-teiligen Serie über den Zwei- ralismus e kehrt sind. Besonders in solchen Fällen verstehen wir diese ten Weltkrieg lieferten sie optische Zeugnisse für Massenmord d

Kontaktpflege als wichtige Brücke zur ehemaligen Heimat. und Barbarei. Sie sind auch dann wichtige Kontrapunkte zu FÖ Mit spezifisch österreichischen Themen am internationalen den Propagandastreifen, wenn man beispielsweise den meist ung Markt Aufmerksamkeit zu erregen oder Kooperationen mit ausgeblendeten privaten Lebensalltag unter dem Hakenkreuz öpf

finanziell potenten TV-Partnern einzugehen gelingt meist nur abbilden möchte. Die Amateurfilme werden gerade dort zu h c bei Plots mit überregionaler Bedeutung. Grundsätzlich ist es interessanten Psychogrammen, wo politische Elementarer- jedoch unser Ziel: österreichische Zeitgeschichte – auch am eignisse tief ins Private dringen. Mit diesem Material gelingen rts

europäischen Markt – erfolgreich zu positionieren. spannende und tiefe Einblicke in die österreichische Familien- WE und Sozialgeschichte der NS-Zeit, aber auch der Zweiten Repu-

Am internationalen Markt finden sich zunehmend attraktiv blik. Robert Gokl hat das in seiner Serie »Österreich in Farbe« ntität e

und aufwendig inszenierte, an die Spielfilmdramaturgie ange- eindrucksvoll belegt. Ohne das Eintauchen in die Vergangen- id lehnte Hochglanzproduktionen, die den optischen Material- heit entschlüsseln sich Gegenwart und Zukunft nur schwer. mangel mit aufwendigen Computeranimationen und Spielse- Beim Blick zurück interessiert uns neben dem »Wann« vor quenzen kompensieren. Die Realisierung dieser durchwegs allem das »Warum«! Der Rückblick ist die versuchte Aufhel- auch berechtigten Form des »Histotainments« erfordert nicht lung des Heute. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, sehr nur den Zufluss erhöhter Budgetmittel, sondern ist oft Ergeb- wohl jedoch die Leichtfertigkeit, mit der sie gemacht wird. Im nis internationaler Koproduktionen. Das ist bei unserer Doku Sinne dieser aphoristischen Weisheit werden wir auch künftig »Otto Skorzeny – SS-Agent für Hitler« höchst erfolgreich ge- die Spuren der Vergangenheit und die daraus resultierenden lungen. Wenn wir unser Medium zur technischen Reproduk- gesellschaftspolitischen und gesellschaftsgeschichtlichen tion von Gedächtnis nutzen, sind wir uns der auftretenden Erkenntnis, Wandlungs- und Lernprozesse konsequent bis in Probleme wohl bewusst. Jeder Zeitzeuge ist zwar ein wichtiger die Gegenwart führen. Puzzleteil des österreichischen Nationalgedächtnisses, gleich- zeitig jedoch reproduziert er lediglich einen individuell gefil- Wir verstehen uns nicht als Bestandteil der Erinnerungs- terten Mikrokosmos historischer Wahrheit und Wirklichkeit. industrie, sondern der reflektierten öffentlichen Erinnerungs- Auch wenn sich die Wirkung der Zeitzeugen bei unserem kultur. Diesen Unterschied versuchen wir mit den technischen Publikum mit hoher Glaubwürdigkeit verbindet, sind sie kei- und dramaturgischen Mitteln eines Mediums zu vermitteln, nesfalls die Monopolisten des Authentischen. »Oral History« das bereits selbst ein Faktor der Zeitgeschichte geworden ist lediglich eine der nützlichen Quellen bei der Rekonstruk- ist. Dass es nicht auch bald Geschichte wird, dafür wollen tion von Geschichte. Zeitzeugen sollen in Verbindung mit wir unseren Beitrag leisten. Die öffentlich-rechtliche Glaub- den geschichtswissenschaftlichen Forschungsergebnissen würdigkeit und das Zuschauervertrauen im verschärften der Historiker das Gesamtbild bereichern und erhellen. Auch multimedialen Wettbewerb zu sichern, ja vielleicht gar zu optisch wollen wir mit der »Sinnlichkeit des Authentischen« steigern ist uns in den letzten Jahren recht gut gelungen. Interesse für Zeitgeschichte wecken. Das bedeutet bevorzugte Doch dieses zu »ebener Erde« gelebte Postulat ist dann recht Verwendung historischer Filme. Doch auch das bedarf der schnell torpediert, wenn die machtpolitische Realverfassung sorgfältigen Auswahl, wurde doch zu allen Epochen die Magie ihren personalpolitischen Tribut nach erfolgreich vollzogener der Bilder und ihre Suggestivkraft propagandistisch miss- Wiederwahl des Alleingeschäftsführers fordert und auch braucht. Der Umgang mit veruntreuter Wahrheit und mani- erhält. Das kann konzentrischen Kreisen gleich auch die pulierten Bildern gehört zu unserem täglichen Geschäft, journalistische Arbeit recht schnell unter Generalverdacht denn die Auseinandersetzung mit Geschichte lehrt auch, wie und Misskredit stellen. Vor allem die Geschäftsführung man sie fälschen kann. Propagandafilme totalitärer Systeme repräsentiert das Image des ORF nach außen. Sie hat es sehr eignen sich zwar als wichtige Belege für die Mechanismen der wesentlich in der Hand, unsere Arbeit nicht in die Nähe der ideologischen Kollektivierung des Willens durch inszenierte Geschichte von Sisyphos zu rücken. • Großchoreographien der Unterwerfung, nicht aber für die Ab- sicht, durch andere Blickwinkel die Facetten der Betrachtung auf solche Regime zu erweitern.

Die »LZS« (Langzeitsicherung) des ORF-Fernseharchivs Die »LZS« lief von August 2004 (erste Probe-Überspielungen) bis Ende März 2012 (Ende der Überspielungen: Anfang Dezember 2011).

Der erste Projektabschnitt umfasste Der zweite Projektabschnitt zielte haupt- Der dritte Projektabschnitt brachte eine hauptsächlich Sendematerial aus 30 Jahren sächlich auf die Sicherung von wertvollen bedeutende technische Änderung: Ab Früh- Video-Produktion; es wurden insgesamt 87.673,5 Ausgangsmaterialien ab; aus budgetären und Herbst 2010 wurden mit Start des Abschnitts direkt Stunden an Produktionen auf IMX überspielt. technischen Gründen musste von der effektiven Files erzeugt, die ab Start des digitalen Essenzen- Die Dauer des ersten Abschnitts umfasste nächtlichen Massen-Überspielung (erster speichers (ESYS) direkt zur Verfügung stehen 41 Monate Regelbetrieb, in denen z. B. auch der Projektabschnitt) auf eine weniger aufwendige werden. Dadurch konnten die Kosten nochmals gesamte UMatic-Bestand gesichert wurde. Tageskopierung umgestellt werden, trotzdem gesenkt und innerhalb von 16 Monaten Regel- konnten ab Herbst 2007 in insgesamt 15 Monaten betrieb 13.037,5 Stunden Material (hauptsächlich Regelbetrieb 12.720,5 Stunden an Rohmaterial Sport-Inhalte) digitalisiert (~ 350 TByte) werden. rt

auf IMX gesichert werden. we h c i e rr e

108 Öst Für eine weitere Spezialsendung mit dem Schwerpunkt ralismus »Österreichische Popmusik« dichteten wir die Bundeshymne e d Heimat bist du um: »Heimat bist du großer Töne« heißt jene Sendung, in

FÖ groSSer Töne der Franz Christian »Blacky« Schwarz, der Mann mit der um- fangreichsten Austropop-Plattensammlung weltweit (4.000 ung Michael Komoly, Radio Wien Langspielplatten, 4.000 Vinylsingles, 3.000 CDs), die Höre- öpf

h r/innen von Radio Wien über heimische Musiker/innen und c deren Aktivitäten informiert. Diese beiden Sondersendungen rts sind mittlerweile fixer Bestandteil unseres Programms. WE Stolz machen mich einige CD-Produktionen, bei denen wir

ntität weit über unseren musikalischen Tellerrand hinausschauten, e

id um gezielt österreichische Musiker/innen zu unterstützen. »Rising Stars« heißt das Projekt, bei dem internationale Kon- Es gehört sicherlich zum Aufregendsten im Leben zertveranstalter alljährlich die begabtesten klassischen Solis- eines Journalisten, aktiv bei der Neupositionierung tinnen und Solisten ihres Landes auszeichnen, die dann in so bzw. Neugründung eines Senders dabei zu sein und berühmten Häusern wie der Carnegie Hall New York, Royal diesen mitgestalten zu können. Ich hatte dieses Albert Hall London oder Musikverein in Wien auftreten. Öster- Glück Anfang der 90er Jahre – damals noch als reichische Künstler/innen waren die einzigen, die bei dieser »kleiner« Mitarbeiter in der Musikredaktion von Ra- Tournee bereits eine eigene CD vorweisen konnten – produ- dio Wien. Nach einer Reise zu diversen deutschen ziert von Radio Wien! Radiostationen, wo wir alle Stärken und Schwächen des Formatradios kennenlernten, aber auch die Obwohl wir uns bemühen, alle Register unserer Medien- Fehler, die man dabei machen kann, wurde Radio orgel zu ziehen, um heimische Musik in ihrer Vielfalt »öffent- Wien auf Basis eines Oldie Based AC Formats neu lich« zu machen, sind bei diesen Anstrengungen nicht immer designed. alle glücklich: Manchmal die Musiker/innen nicht, weil wir ihrer Meinung nach zu wenig tun. Und manchmal wir nicht, Inzwischen sind 18 Jahre vergangen, in denen sich die weil ein vermeintlicher Star sich nur als Sternschnuppe ent- heimische Musikszene sehr verändert hat. puppte. Auch wenn wir wollen – wir können nicht für jeden als »Mutter« des Austropops hat in Christina Stürmer eine heimischen Musiker und jede heimische Musikerin etwas tun: würdige Nachfolgerin gefunden, die jungen Musikerinnen Die Grenzen bestimmen Format und Qualität. und Musikern Mut machte, sowohl textlich als auch stilistisch neue Wege zu gehen. Was heißt das für einen öffentlich- Schwerpunkte oder Höhepunkte unserer Aktivitäten? Da rechtlichen Sender wie Radio Wien? Stilistisch passen Künst- fällt mir einiges ein: etwa die sechsstündige Sondersendung ler/innen des klassischen Austropops recht gut zu unserem am Nationalfeiertag 2011, an dem »Mr. Hitparade« Udo Huber Format; für uns überraschend wurden aber nicht alle dieser seine Top-100-Hits aus Österreich präsentierte. Am selben Interpretinnen und Interpreten von unseren Hörerinnen und Abend dann die Aufzeichnung eines »Unplugged«-Konzerts Hörern geschätzt, was regelmäßige Tests bewiesen. Da dieser von Wolfgang Ambros – exklusiv für Radio Wien. Oder etwa Hörer/innenwunsch für uns oberste Priorität ist, galt es, neue die Live-Übertragung des Ostbahnkurti-Revivals im August Talente zu entdecken und diese unserem Publikum schmack- 2011 vor mehr als 10.000 Fans. Oder der Mitschnitt eines haft zu machen. legendären Abends mit den besten Jazzmusikerinnen und -musikern Österreichs im Rahmen des Wienerliedfestivals Wir suchten daher nach einem Gefäß, um talentierte, aber »Wean Hean«. Ein denkwürdiger Abend, der auf einer Radio- noch nicht so bekannte heimische Musiker/innen vorstellen Wien-CD dokumentiert ist. Solche Höhepunkte im Programm zu können – und der »Radio Wien Musiknachmittag« war ge- setzten wir bewusst und regelmäßig – in Dosen, die unsere boren: Hinweise auf Auftritte, Tipps für den Abend, neue CD- Hörer/innen nicht überfordern. Produktionen samt Audiobeispielen sowie Interviews fanden hier ihre Heimat. In dieser Leiste kamen neben internationalen Wir könnten es uns leicht machen, einfach durch Airplay Superstars etwa auch ein Wiener Liedermacher oder eine auf- eine bestimmte Österreichquote zu erzielen. Wir glauben strebende heimische Band vor. vielmehr, dass wir durch journalistisches Aufbereiten und ge- zieltes Verkaufen von österreichischen Songs, Künstlerinnen, Seit Beginn unserer Formatänderung Mitte der 90er Jahre Künstlern und Events einen Mehrwert erzielen, der durch wurden wir regelmäßig mit dem Vorwurf konfrontiert, nichts bloßes Abspielen nicht zu erreichen ist. Wir versuchen, in für das Wienerlied zu tun. Es war uns klar, dass dies nicht Spezialsendungen genau jene Zielgruppe zu erreichen, die innerhalb des laufenden Tagesprogramms geschehen kann, an österreichischer Popmusik interessiert ist. Dafür holen denn zu groß sind die musikalischen Brüche und unterschied- wir die besten Musikexpertinnen und -experten, die unserem lichen Stile. Dr. Brigitte Wolf (Direktorin ORF Wien) ließ die Publikum österreichische Musik kompetent näherbringen. erfolgreiche Sendung »Trost und Rat« mit Willi Resetarits Wir sehen uns als Sprachrohr, als Entdecker von Talenten,

rt wieder aufleben, in der er mit Studiogästen wie etwa Ernst als Multiplikator … über den Erfolg entscheidet dann das we Molden, Sigi Maron, Birgit Denk, Hans Theessink, Heli Dein- Publikum allein. • h c i böck plaudert und oft auch live musiziert. e rr e

Öst 109 ralismus e

Daten d FÖ

Sport im 66 4.055 2.692 Österreich im ung

ORF 2011 Sportarten wurden Stunden Berichterstattung Sendungen Hauptabend öpf h

berücksichtigt Zur Hauptsendezeit rückt der c ORF Österreich auf vielfältige Weise ins Bild; sei es im Hinblick rts auf österreichische Geschichte, österreichischen Sport oder mit WE Österreicherinnen und Öster- reichern als Akteurinnen und ntität

Akteuren. e ishockey id E 207 Stunden Formel 1 202 Stunden Volleyball 191 Stunden Ski nordisch Handlungsort 151 Stunden Handball 136 Stunden Motorsport

113 Stunden Österreich 105 Stunden Radsport + 724 Stunden Fußball 515 Stunden Tennis 503 Stunden Ski alpin %

% % %

port 36,1 ORF eins 89,2 ORF 2 73,1 ORF III 67,1 ORF S

100 % Die meistgespielten Diagonale-Filmproduktionen österreichischen mit ORF-Beteiligung Musiker/innen auf Ö3 Der ORF hat sich zu einem Anteil öster- sPielfilme REGIE reichischer Musik in seinen Radiopro- grammen freiwillig selbst verpflichtet. 3faltig Harald Sicheritz Österreichische Am Anfang war das Licht P. A. Straubinger Geschichte diE TOP 20 Black Brown White Erwin Wagenhofer 100 % echte Wiener 2 – Die Deppat’n Barbara Gräftner

James Cottriall By Your Side / Smile + und die Gspritzt’n % %

%

Christina Stürmer Wir leben den Moment port

Furcht und Zittern Reinhard Schwabenitzky % Papermoon Wake / Now I Found Our Way Gypsy Spirit – Harri Stojka – Klaus Hundsbichler

Cornelia Mooswalder Should Have Let You Love Me eine Reise 1,7 ORF eins 24,3 ORF 2 38,8 ORF III 14,3 ORF S Hubert von Goisern Brenna tuat’s guat Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan Harald Sicheritz Leo Aberer / There Will Never Jud Süß – Film ohne Gewissen Oskar Roehler Patricia Kaiser Be Another You Kottan ermittelt: rien ne va plus Peter Patzak Mein bester Feind Wolfgang Murnberger norbert Schneider It’s Alright Tonight Poll Chris Kraus Holstuonarmusig- Vo Mello bis ge Schoppornou Rest in Peace Andrea Morgenthaler bigbandclub Tag und Nacht Sabine Derflinger Österreichischer Anna F. I Don’t Like You / Most of All Sport Udo Proksch – Out of Control Robert Dornhelm Mondscheiner Das / Dieser Tag + % % Die unabsichtliche Entführung Andreas Prochaska %

Klimmstein / Paris, Paris % port

der Frau Elfriede Ott Joe Sumner Die Vaterlosen Marie Kreutzer Band Wg 10 Sekunden Glück 26,9 ORF eins 36,0 ORF 2 7,5 ORF III 75,7 ORF S Die verrückte Welt der Ute Bock Houchang Allahyari eva K. Anderson I Will Be Here Vielleicht in einem anderen Leben elisabeth Scharang 100 % / Oida Taunz Lukas Plöchl Krautschädl Khoids Wossa Hr. Tischbein Sympathie / Blume / Wie Weihnachten 22 27 Christine Hödl The Key to Be Free Filmproduktionen 2010 Filmproduktionen 2011 Falco Rock Me Amadeus / Jeanny / Junge Römer / Vienna Calling / Out of the Dark Österr. Tyler The Future Handlungspersonal Gugabriel Dawn / Reason dOKumentarfilme REGIE + % %

%

%

Abendland Nikolaus Geyrhalter port S bruchstücke lokal – global. ein Martin Bruch,

Fotofilmprojekt in 40 Sequenzen Reinhilde Condin 71,4 ORF eins 91,9 ORF 2 65,7 ORF III 30,0 ORF Menschen und Mächte Born in the Year of the Hare. Ebba Sinzinger 100 % »Menschen & Mächte« ist das Zeitgeschichte- Im Jahr des Hasen format des ORF-Fernsehens. empire Me Paul Poet The Forgotten Space Allan Sekula und N noel Burch Hot Spot Sabine Derflinger 695.000 Die Zahlen geben an, in wie viel Prozent der Judenburg findet Stadt Elfi Mikesch Sendungen der genannte Item vorkommt. Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh- Mit 695.000 Zuseherinnen und Zusehern am rt Donnerstag, dem 20. Jänner 2011, war »Bruno Schwarzkopf Arman T. Riahi Primetime«, Studie des Instituts für Journa-

lismus und Medienmanagement der FH we

Kreisky. Politik und Leidenschaft« die See You Soon Again Lukas Stepanik und Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; h c

meistgesehene Sendung in diesem Format. Bernadette Wegenstein n = 119 / 111 / 67 / 70 i e rr e

110 Öst ralismus e

d fakten FÖ ung öpf h c rts WE ntität e

id 1 3 5 / zero one film F R O

2 4 6 / Adi Schafler Bild (5) © MediaVilm Bild (6) © F R

Gedenktag Mauthausen MaisäSS und Uhudler Wein und Wahrheit O

Anlässlich des 66. Jahrestages der Befrei- »Erlebnis Österreich« liefert jene Aspekte Dass die Wahrheit manchmal eine Weile ung des Konzentrationslagers Mauthau- unserer Heimat frei Haus, die nicht so braucht, bis sie ans Tageslicht kommt, sen zeigte ORF III neben der Live-Über- prominent sind wie Mozartkugeln und zeigte ein ORF-»dok.film« am 23. Oktober tragung des Festaktes zum »Gedenktag Lipizzaner: Im November etwa gestalte- in ORF 2 sowie am 29. Oktober in 3sat: gegen Gewalt und Rassismus« aus dem te der ORF Vorarlberg einen Film über die Geschichte der erfolgreichsten öster- österreichischen Parlament u. a. Doku- die »Maisäß-Kultur«, jene Montafoner reichischen Rotweinsorte und ihres Züch- mentationen (»Die Wächter«, »Das Mord- Bauern, die ihr Vieh wie seit Jahrhun- ters Friedrich Zweigelt. Dieser war nicht schloss«, »NAMUT – Wir werden ster- derten üblich auf idyllisch gelegene nur der anerkannteste Önologe seiner Zeit, ben«) sowie Porträts von Zeitzeugen und Landstriche in mittlerer Höhenlage sondern als überzeugter Deutschnatio- Hinterbliebenen der Opfer (»Zeitreisen – treiben. Der ORF Burgenland wandelte naler auch tief in den Nationalsozialis- / Landesstudio Burgenland, Mike Ritter Bild (4) ©

jüdische Lebenslinien in Österreich«), auf den Spuren des Uhudlers. Im Zen- mus verstrickt. Originalzitate und Texte F R die an dieses unfassbare Verbrechen trum: das historische Kellerviertel von Friedrich Zweigelts wurden im Film von O des Nationalsozialismus erinnern. (1) • Heiligenbrunn. (3) • Erwin Steinhauer gelesen. (5) •

Liabste Weis & Speis Quasi Heller Kulinarische Abenteuer

Live aus Wippenham im Innviertel sorg- Es war der Zerrspiegel der Satire, in Die »kulinarischen Abenteuer der Sarah ten Musiker/innen aus ganz Österreich dem sich die Österreicher/innen zur Wiener« führten die Spitzenköchin zu für volkskulturelle Unterhaltung – von Kenntlichkeit entstellt wiederfanden, zahlreichen kulinarischen Stationen in der steirischen »Sonntagsmusi« bis zum und er löste viel Unmut aus: »Der Herr Österreich. Sie half Bauern bei der Erd- / Susi Berger Pressefoto Neumayr Bild (3) © F

Vorarlberger »Holstuonarmusigbigband- Karl«, 1961 erstmals im ORF gezeigt, ist äpfelernte, fuhr mit einem der letzten R club«. In »Mei liabste Weis« am 26. Okto- ein ewig gültiges Lehrstück zu österrei- Donaufischer zum Angeln und erklomm O ber lernte man aber auch Bräuche wie chischem Opportunismus in der Nazi- die Alm zum Käsen. Am Ende jeder die »Bauern-Olympiade« am Loryhof zeit. Zum 25. Todestag seines Schöpfers Folge stand das gemeinsame Essen mit kennen – und die regionale Empfehlung Helmut Qualtinger berichtete der allen Beteiligten auf dem Programm. zum Nachkochen gab’s obendrein. »Kulturmontag« – und ORF 2 zeigte am Die Koproduktion von ARTE und ORF

rt Insgesamt sendete der ORF 2011 zehn 25. September das von André Heller, wurde an zehn Sonntagen im Sommer we »liabste Weisen« und 108-mal »Klingen- »Quasis« einstigem Mitstreiter und Weg- um 17.05 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt – die h c Bild (1) © BA Berlin Bild (2) © i des Österreich«. (2) • gefährten, erarbeitete Filmporträt. (4) • Reise startete und endete in Wien. (6) • e rr e

Öst 111 Warum Qualität zählt Eva Roither ralismus e d FÖ Moderne Gesellschaften sind in demokratischen Nationalstaaten organisiert. Durch Ein Abriss österreichischer ung Erinnerungsarbeit und kommunikatives Handeln wird auf Basis von Schriften und Geschichte aus weiblicher öpf

Erzählungen eine nationale Identität geschaffen – ein »Wir-Gefühl«. Es wird ein Perspektive h »Wir« konstruiert, das Zusammengehörigkeit und Zusammenhalt erzeugen soll, das c aber auch »die anderen« unterscheidet und sich von diesen abgrenzt. Diese kol- rts

lektive Identität entsteht im Diskurs – vor allem auch im politischen Diskurs – und WE bezieht sich auf eine Region und die dazugehörige politische Einheit. Politische

Parteien konstruieren wiederum eigene Geschichts- und Identitätserzählungen, um ntität e

ihre jeweiligen Wähler/innen kollektiv anzusprechen. Nationale Massenmedien id profitieren von der nationalen Identität, weil sie regionale »Märkte« abgrenzt. Die Konstruktion dieses »Wir-Gefühls« bietet einen zentralen Orientierungsrahmen und ermöglicht innerhalb der Nationalstaaten erst politisches Handeln, Partizipation und Zusammenarbeit in einer Demokratie. Dabei ist es von entscheidender Bedeu- tung, dass ein Minimum an gemeinsamer Identität existiert und im Dialog immer wieder rekonstruiert wird. Der ORF als »die größte Medienorgel« dieses Landes ist ein zentraler Teil dieses Diskurses und einer jener Orte, an dem die unterschiedli- chen Erzählungen zusammenkommen und zusammenwirken. • Günther Ogris, MA, Leiter Forschungsinstitut SORA Über mehrere Jahre habe ich gemein- sam mit Tonmeister Martin Leitner im fokus 2012 im ORF zwei Frauen in Schloss Lengenfeld (NÖ) besucht, die dort seit 30 Jahren in einer Zweckgemeinschaft mit- Neben selbstverständlichem Interviewen ORF III Kultur und Information startet einander leben. Schlossherrin ist in Beiträgen setzt »Wien heute« immer anlässlich des 70. Jahrestages der soge- Christa Hauer-Fruhmann (* 1925). wieder Jugendschwerpunkte: Neben nannten »Geheimkonferenz Wannsee« Sie ist Malerin und Gründerin der Berichten über Politik (z. B. Studenten-/ einen Programmschwerpunkt und zeigt Galerie im Griechenbeisl. Maria Studentinnenproteste, Besetzung des dazu Robert Schindels österreichisches Moser (* 1920), die Wirtschafterin Audimax) und Hausbesetzungen, bei Filmdrama »Gebürtig«. Fürs Frühjahr des Schlosses, ist im Waldviertel auf- denen vor allem junge Menschen auf die ist dann ein ORF-DialogForum mit Hugo gewachsen. Die Essenz des mitunter Wohnungsnot aufmerksam machen Portisch geplant, später folgt die neue konfliktreichen Zusammenlebens wollten, lag der Fokus auf der jungen Dokumentationsreihe »Menschen und der beiden sollte in dem Feature Wiener Kunst- und Designszene und Mächte« von Andreas Novak über Öster- nicht über Gespräche, sondern über jungen Wienerinnen und Wienern mit reich nach dem Zweiten Weltkrieg. • Szenen vermittelt werden. Szenen, in Migrationshintergrund. • denen die beiden Frauen zu Mittag essen, Musik hören, miteinander la- »Renitente, Unbequeme, Unfreundliche, chen oder streiten. Das aufzunehmen braucht Zeit und verlangt auch einen Unbekannte, Ungenierte, Unbemerkte, respektvollen Umgang mit den Men- schen, die Einblicke in ihre Privat- Unvermarktete, Gescheiterte, Einsame, sphäre gewähren. In dem »Hörbild« Ausgeschiedene, Fremde, Schnelle, Frühe, wird eine spezifisch österreichische Kultur- und Sozialgeschichte erzählt, Nachdenkliche, Abgeschriebene, Raue, dennoch hat die Dokumentation Ungehobelte, Unverhaberte und /-innen. einen Identifikationswert, der über Österreichs Grenzen hinausreicht: Und das so viel und so oft es geht: LIVE!« das mitunter schwierige Zusammen- leben eines alten Paares. Eine im Bernhard Frank, TVthek Verschwinden begriffene Welt klar definierter Klassen, in der es Herren mehr dazu unter zukunft.orf.at und Diener gibt, wobei in diesem

RA Bild ©r. o. Eva Kern, Vienna Fall nie so ganz klar ist, wer nun wen O beherrscht. Auch aus diesem Grund

O gris: S hat sich die Geschichte der beiden

Herrinnen international vermittelt rt

und wurde in fast allen europäischen we

Eva Roither Dieter Petsch zur Liste der Spielfilme h c Bild M. o. © »Ö1 Hörbild« österreichischen Musikszene mit Österreichbezug Ländern vorgespielt. • i e rr e

112 Öst ralismus e d FÖ ung öpf h

c wertschöpfung rts we ntität e Die Universum-Dokumentation id »Radioaktive Wölfe« von Klaus Feichtenberger wurde 2011 mehr- fach ausgezeichnet. Unter ande- rem erhielt die Dokumentation beim »Jackson Hole Wildlife Film Festival« den ersten Preis in der Kategorie »Best Wildlife Habitat«.

Der ORF schafft Qualitäts-Arbeitsplätze, denn internationale Koproduktionen ermöglichen es öster- reichischen Kreativen und Produzenten, auf Welt- niveau zu arbeiten, sich mit den Großen des globalen Marktes zu messen und mit ihren Produktionen ein weltweites Publikum zu erreichen. So macht etwa »Universum« das kleine Österreich zum Global Player – rt zumindest im gobalen TV-Doku-Markt.« we h c i Klaus Feichtenberger, e Regisseur rr e Öst ralismus e »Radioaktive Wölfe« – d

Strahlkraft einer inter- FÖ nationalen Koproduktion ung öpf h Klaus Feichtenberger, Regisseur c rts we

ntität e

25 Jahre nach dem Unfall von Deutsche (die letztlich wegen spezieller id Tschernobyl, angesichts einer Formatwünsche wieder ausschieden, gesetz anstehenden deutschen Debatte das fertige Programm dann aber doch um die Betriebsverlängerung kauften bzw. kaufen wollten: Für die § 4. (1) Der Österreichische Rund- bestehender AKHs im Herzen BBC war es da nämlich zu spät – die bri- funk hat für die angemessene Europas und am Beginn des tischen Rechte waren sofort vergriffen.) Berücksichtigung und Förderung sogenannten Zweiten Nuklear- Pünktlich zum 25. Jahrestag der Katast- der österreichischen künstleri- zeitalters (nach zwei Jahrzehnten rophe ging die Doku in ORF 2/»Univer- schen und kreativen Produktion Zurückhaltung werden derzeit sum« auf Sendung und holte in Öster- zu sorgen. § 10. (8) Als Kultur- reich einen Rekordmarktanteil von 26 %. sender soll der Österreichische weltweit mehr Atomkraftwerke Rundfunk sowohl Berichter- gebaut als je zuvor) – war es an Eine Reihe internationaler Festivalpreise statter wie eigenständiger Produ- der Zeit, sich einer Katastrophe in den USA, Spanien, China etc., allen zent sein und vor allem Auftrag- zu besinnen, die fast alle Länder voran aber die begehrte Trophäe von geber, Arbeitgeber und Forum Europas mehr oder weniger in Jackson Hole (der »Wildlife-Oscar«), be- österreichischer Kreativität und Mitleidenschaft zog. Österreich feuerten den weltweiten Rechteverkauf. Gegenwartskunst. eher mehr. Tschernobyl war nicht Der »New York Times« war die Coast-to- irgendeine Katastrophe, sondern Coast-Sendung des österreichischen der größten Nuklearunfall der Films einen langen, lobenden Artikel Geschichte. wert (der heimischen Presse kaum eine Programmrichtlinien Erwähnung). Die ständige Herausforderung, dem Durch Berücksichtigung und internationalen TV-Doku-Markt Themen Für Österreich bleibt folgende posi- Förderung der heimischen künst- von wirklich globalem Interesse anzu- tive Bilanz: Der ORF nimmt unterm Strich lerischen und kreativen Produ- bieten, stellte sich im konkreten Fall gar mehr ein, als er ausgegeben hatte. Er ktion ist ein Beitrag zum Kultur- nicht erst. Tschernobyl bzw. die Frage konnte sich über eine Rekordquote und geschehen zu leisten. Im Bereich nach dem Risiko friedlicher Nutzung positive Bewertung im eigenen Land der Filmkunst, der bildenden von Nuklearenergie berührt tatsächlich freuen, das heißt der Gebührenzahler Kunst, der Literatur und der jeden – insofern ist das Thema auch ein kam auf seine Kosten. Ein österreichi- Musik ist besonders dem gegen- österreichisches, was für die ORF-intern scher Produzent und in weiterer Folge wärtigen österreichischen häufig aufgeworfene Frage »Österreich- eine ganze Reihe von Dienstleistern Schaffen Raum zu geben. Als programm oder Auslandsthemen?« eine (Ton-, Grafik-, Postproduktionsstudios) Auftraggeber und häufig Erst- Rolle spielt. Mit einem ungewöhnlichen konnten attraktive Aufträge verbuchen. veröffentlicher künstlerischer Werke und wissenschaftlicher Blickwinkel auf die Materie (»Was ist das Eine noch längere Reihe von Kreativen Erkenntnisse soll der ORF einen Schicksal der Wildtiere in der kontami- (Regie, Kamera, Schnitt, Musikkompo- Beitrag zum Kulturgeschehen nierten, seit einem Vierteljahrhundert sition etc. – alles in allem ca. 20 Freibe- leisten. menschenleeren, mittlerweile völlig ver- rufler) fand lohnende Beschäftigung. Der wilderten Sperrzone?«) und mit Wölfen überwiegende Teil des überwiegend im als Aufhänger hob sich die ORF-Pro- Ausland akquirierten Budgets wurde in duktion »Radioaktive Wölfe« deutlich Österreich ausgegeben und versteuert. Leitbild von der internationalen Konkurrenz ab, die keineswegs schlief. Dazu kam das Das meint »Universum« mit Wert- Vertrauen, das »Universum«-Teams nach schöpfung. Und schafft sie dank der Der ORF stärkt den Medien- unzähligen internationalen Koproduk- Motivation der Macherinnen und Mcher, standort Österreich durch tionen genießen. PBS, das öffentlich- all jener Menschen, die den öffentlich- die Zusammenarbeit mit der österreichischen und europäi- rechtliche TV-Netzwerk der USA, die BBC, rechtlichen Auftrag mit ihrer kreativen eichtenberger F schen Kreativwirtschaft bei der der NDR und andere mussten zu einer Leistung erfüllen wollen. Bildung und

Entwicklung und Herstellung Koproduktion nicht lang überredet wer- Wissen schaffen – da wird das Geld zur rt

hochwertiger und zeitgemäßer den. 50 % des Budgets brachten Ameri- Nebensache. • we h c Bild © Klaus Angebote. kaner ein, kleinere Anteile Briten und i e rr e

114 Öst ralismus e d

FÖ Aus eins mach zwei! ung öpf h c Eigenproduziertes rts we

Programm und ntität e id österreichische Wertschöpfung Bernhard Natschläger, ORF-Fernsehfilm

Stimmt schon, es ist alles sehr kompliziert, das jeder Euro Wertschöpfung in einem großen Industrieunter- wissen wir von einem ehemaligen Spitzenpolitiker, nehmen regional 1,21 Euro Wertschöpfung in anderen Unter- alles hängt mit allem zusammen (sagt mindestens nehmen auslöst. Von den Beschäftigungszahlen her sieht es jeder zweite Esoterikratgeber) und kleine Ursachen, so aus, dass jeder Industriearbeitsplatz bis zu 1,73 weitere denken wir an den berühmten Schmetterling der Arbeitsplätze (Full Time) schafft. Das sind Durchschnittswerte, Systemtheorie, können manchmal große Auswir- quer durch alle Wirtschaftssektoren und insofern noch nicht kungen haben. so wirklich aufschlussreich.

Es ist ein Leichtes, solchen Weisheiten im Allgemeinen Multiplikatoren, der ORF und die zuzustimmen, so leicht, dass es fast schon trivial ist. Umso Länge der Wertschöpfungkette schwieriger kann es dann aber werden, sie im Einzelfall zu Nachdem es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger um die überprüfen. Es müsste versucht werden, oft weit auseinander- Ökonomie-Popstars wurde, welche mit heißer Luft gefüllte liegende Phänomene kausal miteinander zu verbinden. Zum Kartenhäuser als bombensichere Investments präsentieren Beispiel? konnten, sind wir viel skeptischer geworden. Vier Arbeitsplätze generieren weitere drei? Kann das sein? Und investiertes Geld Zum Beispiel: Was hat ein Autokauf in Wien mit den ver- soll mit stattlicher Rendite wieder in die Volkswirtschaft zurück- kauften Semmeln eines Feldkircher Bäckers zu tun? Was ver- kommen? Wie soll das gehen, noch dazu heutzutage, man ursacht der Dreh einer Serienstaffel im Burgenland oder Tirol hört ja neuerdings viel von einer Krise?! außer hohen Kosten? Und mit welchen Methoden kommt man zu Ergebnissen, ohne für einen Fantasten oder verkappten Herwig Schneider, Chef des Industriewissenschaftlichen Voodooanhänger gehalten zu werden? Instituts (IWI), sieht das sehr entspannt und würde dem ORF, der ja als einer großen Player des Landes, der ganz am Ende In der Beschäftigung mit solchen Fragen taucht ein Begriff einer langen Wertschöpfungskette anzusiedeln ist, noch ganz immer wieder auf, jener der Wertschöpfung beziehungsweise andere, deutlich stärkere Multiplikatoren zuschreiben. »Grund- der Wertschöpfungskette(n), beides recht schillernde Größen, sätzlich muss man sagen, dass bei diesen rechnerischen die beschreiben, inwieweit vorhandene in höherwertige Güter Modellen ja noch nicht einmal alle realistischen Effekte mit umgewandelt werden: Rohstoffe in Metalllegierungen, Metalle hineingerechnet sind. Oft gibt es auch noch Tourismuseffekte in Maschinenteile, Maschinen produzieren Gebrauchsgüter, oder andere regional spezielle Wachstumseffekte. Die müsste die dann beispielsweise für die Erbringung von Dienstleis- man eigentlich noch zusätzlich berücksichtigen. So gesehen tungen benötigt werden. Der Sache mit dem Wiener Auto und sind das eigentlich sehr konservative Befunde.« – Untermau- dem Feldkircher Gebäck könnte man auf diese Art und Weise ert wird diese Aussage durch zweierlei: zum einen dadurch, schon eine Spur näher kommen. Vom Endkunden über den dass hier nicht von undurchschaubarem Kaffeesudlesen die Verkäufer, der Infrastruktur nutzende Transport des Wagens Rede ist, sondern von Modellen und Theorien, die innerhalb per Bahn oder Lkw aus einem Lager, die Zulieferindustrie, der der Wirtschaftsforschung seit vier, fünf Jahrzehnten stabil an allen Punkten der Kette mit angeregte Konsum etc., etc. funktionieren und dementsprechend anerkannt sind. führt einigermaßen gut nachvollziehbar vielleicht wirklich am anderen Ende der Wertschöpfungskette zu einem Nahver-

rt sorger im äußeren Westen des Landes. Teilweise gibt es zu we solchen Verbindungen auch Zahlenmaterial. So geht aus einer

h 1) http://www.filmandmusicaustria.at/fileadmin/dateien/ c i Publikation der Wirtschaftskammer Steiermark hervor, dass Film__Sound___Media/FSMDez2011Jan2012.pdf e rr e

Öst 115 Zum anderen gibt es jüngere Daten, welche die Aussage, der ORF als Big Player würde noch höhere Multiplikatoren ralismus e erzeugen, unterstützen. Zum Beispiel eine Studie des IWI zur »Neben Wien als häufigem Dreh- d

Wertschöpfung der Film- und Musikwirtschaft aus dem Jahr ort sei exemplarisch nur auf eini- FÖ 2011 1). Hier werden tatsächlich noch größere Multiplikatoren ung errechnet, nämlich der Faktor 2,01, was die direkten und die ge jüngere Beispiele verwiesen: öpf

Gesamteffekte angeht, sowie der Faktor 1,85 hinsichtlich der h Steiermark (›Das Glück der Erde‹), c ableitbaren Vollzeitäquivalente. Vereinfacht gesagt: Jeder neue Euro, der in Österreich in die Film- und Musikwirtschaft Tirol (›Soko Kitzbühel‹, ›Tatort‹), rts we

investiert wird, erzeugt durch spezifische Nachfrage- Ver- brauchs- und Beschäftigungseffekte einen weiteren. Waldviertel (›Braunschlag‹), Salz- ntität

burg (›Die Rache der Wander- e

Obwohl die Filmwirtschaft ein traditionell sehr beschäf- id tigungsintensiver Wirtschaftsbereich ist, gibt es Parallelen hure‹) etc.« zur »Old Economy« in Österreich. Zum Beispiel den Umstand, dass ein Film, bis er am Schirm, Monitor oder Tablet zu sehen ist, immer als eine sehr komplexe Systemlösung anzusehen vielleicht anderswo hingefahren wären, bleiben im Urlaub in ist, die aus sehr vielen, sehr unterschiedlichen Leistungen Österreich. Kaufmännisch mag es unter Umständen die einfa- zusammengesetzt ist. Plus die Tatsache, dass die gegenseitigen chere Lösung sein, Programm zuzukaufen, das ist schon klar. Verflechtungen recht tiefgreifend sind, beispielsweise bran- Aber wenn man sich die Mühe macht und selber produziert, chenspezifisch – elektronische Industrie, chemische Indus- muss man seriöser Weise die direkten und indirekten Effekte trie, aber auch die Nahrungsmittelindustrie sind von Investi- dieses Aufwands mit in Rechnung ziehen.« tionseffekten betroffen. Andererseits erreichen die von der Filmwirtschaft angestoßenen Effekte nahezu jede Region des Wenn man sich schon über positive Effekte den Kopf zer- Landes. Neben Wien als häufigem Drehort sei exemplarisch bricht, lohnt sich fairerweise auch der Blick auf die dunkle nur auf einige jüngere Beispiele verwiesen: Steiermark (»Das Seite potenzieller Negativeffekte. Denn was bedeutet es, abge- Glück der Erde«), Tirol (»Soko Kitzbühel«, »Tatort«), Wald- sehen vom Programmverlust, wenn Investitionen ins Eigen- viertel (»Braunschlag«), Salzburg (»Die Rache der Wander- programm da und dort nicht stattfinden? Eines bedeutet es hure«) etc. mit Sicherheit nicht, nämlich dass das Geld einfach verschwin- det. Es wird bloß umgeleitet und anderswo ausgegeben. Was Positive und negative Zusammenhänge wären in einem solchen Fall dann die absehbaren Hebelwir- Eine Episode einer ausländischen Serie kann man, wenn ge- kungen? Würde das Geld dann vielleicht in andere Systeme wollt, für das Programm eines Senders zukaufen. Geschenkt fließen und dort volkswirtschaftlich genauso produktiv sein? bekommt man’s zwar auch wieder nicht, aber im Vergleich Die Wissenschaft in Person des IWI-Chefs sagt dazu Folgendes: dazu ist eigenproduziertes Programm hochgerechnet auf die »Aufgrund der Alleinstellung des ORF ist davon auszugehen, Sendezeit um ein Vielfaches teurer. Milchbuben und Milch- dass im Fall von Investitionskürzungen, konkret im Bereich mädchen könnten sich das im Kopf etwa so ausrechnen: der Filmproduktion, eindeutig negative Effekte auftreten wür- »Wenn die eine Folge sehr viel und die andere relativ wenig den. Schwierig zu beantworten, in welchem Ausmaß, aber kostet, nehmen wir die billigere, es bleibt mehr Rest in der dass hier einiges an Wohlstand und Beschäftigung verloren Kassa, Aufgabe gelöst, alle sind froh.« Trotzdem ist die hoch- ginge, ist für mich klar.« preisige Investition aufgrund des hohen Verflechtungsgrades volkswirtschaftlich gesehen gar kein schlechter Deal. Ganz Indirekt muss man sich darüber hinaus natürlich fragen, im Gegenteil. IWI-Chef Schneider dazu: »Je nachdem, wie was mit dem anteilig eingesparten Geld passieren würde. lange die Teams vor Ort sind, wird Tag für Tag Geld in der Wenn es beispielsweise in die Verwaltung wandern würde, Region ausgegeben. Da ist die Filmproduktion tatsächlich im wäre der volkswirtschaftliche Schaden besonders groß. Wenn unmittelbaren Sinn ein Wirtschaftsfaktor. Wenn umgekehrt es stattdessen in Bildungs- und Forschungsprojekte fließen ums gleiche Geld Programm zugekauft wird, fließt dieses würde, könnte man immerhin die Zeitperspektive ins Spiel Budget ins Ausland. Ein anderer Aspekt sind die Effekte nach bringen und zukünftige positive Effekte hochrechnen. Ob der Ausstrahlung. Österreichische Serien werden nicht nur das in konjunkturell schwierigen Zeiten, in denen man sich in Österreich gesehen werden, was mit hoher Wahrschein- Ausgaben, Nachfrage etc. in der Gegenwart wünscht, auch lichkeit touristische Effekte nach sich zieht. Und, was man gewollt ist, ist eine andere Frage. Die beantwortet aber die nicht unterschätzen sollte, gar nicht mal wenige Leute, die Politik, und nicht mehr der Wirtschaftsforscher. •

Primetime-Ausstrahlungen 2012 Im Kino 2012 Furcht & Zittern / Die unabsichtliche Entführung der 360 / Evolution der Gewalt / Kuma / Life Size Memories / Frau Elfriede Ott / 3faltig / Kottan – Rien ne va plus / Spanien / Stillleben / TABU – Es ist die Seele … ein Fremdes

Echte Wiener II auf Erden / The Brussels Business / The Future’s Past – Creating rt

Cambodia / Die Wand / What Is Love we h c i e rr e

116 Öst und sind weltweit anerkannte Autorenfilmer, die mit Preisen ralismus überhäuft werden. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht e d der neid der absehbar – 2011 waren es vor allem Erstlingswerke, die von

FÖ deutschen einem Festival zum anderen gereicht wurden: »Die Vaterlo- sen« von Marie Kreutzer, »Atmen« von Karl Markovics und ung Klaus Hipfl, ORF-Fernsehfilm »Michael« von Markus Schleinzer. Und das Publikum darf öpf

h sich auf weitere Highlights freuen: Barbara Albert, die 2000 c mit »Nordrand« den Beginn der Erfolgsgeschichte des öster- rts reichischen Kinos einleitete, wird 2012 mit einem neuen Film we

im Kino vertreten sein, ebenso Florian Flicker oder der erfolg- reiche Fernsehregisseur Julian Pölsler. Und Ulrich Seidl kommt

ntität gleich mit drei Filmen in die Kinos. e id Es gibt einen Wermutstropfen: Für sehr viele Filmtalente Sicherlich haben Sie es schon in den ORF-Program- gibt es in Österreich insgesamt zu wenig Fördermittel. Aus men gesehen: Ein Trailer wirbt für einen österrei- rund 120 Einreichungen pro Jahr kann sich der ORF etwa nur chischen Film, der eben in den Kinos anläuft, und an rund 30 beteiligen. Und noch etwas wird zu Recht kritisiert: dann folgt kurz der Satz »Die Produktion dieses dass es insgesamt zu wenige Komödien und Blockbuster gibt, Kinofilms wurde durch eine finanzielle Unterstüt- die ein breites Publikum begeistern. Und dass viele Filme zung des ORF ermöglicht – ORF-Film/Fernseh- »Bad Feel Movies« sind, was sogar zu einer eine Art Marken- Abkommen.« zeichen für österreichische Autorenfilme geworden ist. Als Redakteur des Film/Fernseh-Abkommens kenne ich aber die Szene sehr gut und bin überzeugt, dass auch hier in den Hinter dem für Außenstehende vielleicht sperrig wirken- nächsten Jahren Positives passieren wird. Der erfolgreichste den Begriff Film/Fernseh-Abkommen verbirgt sich eine jahr- österreichische Kinofilm des vergangenen Jahres, die Komö- zehntelange Erfolgsgeschichte. Seit 1981 unterstützt der ORF die »Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott« war österreichische Kinofilme und gibt aktuell dafür acht Milli- schon ein Schritt in die richtige Richtung und »Die Vater- onen Euro pro Jahr aus. Bisher konnte damit die Produktion losen« ein Signal für einen anderen österreichischen Auto- von mehr als 480 (!) Filmen ermöglicht werden – darunter renfilm. Das liegt auch daran, dass es inzwischen eine sehr so erfolgreiche heimische Blockbuster wie »Hinterholz 8«, dynamische Produzentenszene gibt und derzeit eine Art Gene- »Echte Wiener«, »Der Knochenmann«, aber auch preisge- rationswechsel stattfindet: Der Markt wird nicht mehr nur krönte Arthouse-Filme wie »Atmen« oder »Lourdes«. Der von einigen wenigen Filmproduzenten beherrscht wie in den ORF ist neben dem Österreichischen Filminstitut und dem 1990er Jahren, sondern es gibt eine Vielzahl von kleineren Filmfonds Wien die drittgrößte Finanzierungsquelle für den Produktionsfirmen, die auf ihre Chance hoffen und sie auch österreichischen Kinofilm und hat maßgeblich zum Erfolg nützen. »Der Räuber« zum Beispiel war der erste Spielfilm, des österreichischen Filmwunders beigetragen. Und er sorgt der für ihre Dokumentarfilme bekannten Geyrhalter Film und sich auch um den Nachwuchs: Im Rahmen der sogenannten kam sofort in den Wettbewerb der Berlinale. Innovationsförderung des Film/Fernseh-Abkommens sind 10 % der jährlichen Mittel für Filmprojekte vorgesehen, die Im Vergleich zu den Nachbarländern investiert der ORF von Nachwuchsautoren und Regisseuren gedreht werden, die als nationale Fernsehanstalt sehr viel ins österreichische einen experimentellen, anderen Zugang zum Medium finden. Kino. Und er lässt dabei den Produzenten freie Hand bei der Stoffentwicklung. Deutsche Produzenten blicken oft neidvoll Natürlich hat auch der ORF etwas davon – nach Ablauf nach Österreich – auch weil im deutschen System »Fernseh- der Kinoschutzfrist darf er die Filme in seinen Programmen redakteure« in der Regel viel mehr auf die Kinostoffe Einfluss ausstrahlen, was vermehrt auch zur besten Sendezeit passiert. zu nehmen versuchen als bei uns. Die Redaktion Film/Fern- Der Film »Das weiße Band«, mit dem Michael Haneke die Gol- seh-Abkommen (Klaus Hipfl, Susanne Spellitz) und die ORF- dene Palme in Cannes gewann und der für den Oscar nomi- Mitglieder der Gemeinsamen Kommission (Fernsehdirektorin niert war, wurde am 3. Oktober 2011 um 20.15 Uhr in ORF 2 Kathrin Zechner, Fernsehfilmchef Heinrich Mis, Margit Maier, ausgestrahlt und beeindruckte 727.000 Zuseher/innen. Und Kaufmännische Direktion), wo die endgültige Entscheidung um den erfolgreichen Dokumentarfilm »Plastic Planet« (Sen- über eine Zusage getroffen wird, wissen, dass es um Filme dung 5. Oktober 2011 um 20.15 Uhr in ORF eins) baute der ORF geht, die letztendlich auch ihren Weg ins Fernsehen finden, sogar einen Themenschwerpunkt. Auf dem neuen Kultur- und aber primär für die Zuseher/innen im Kino gedacht sind. Informationskanal ORF III gibt es jeden Freitag um 20.15 Uhr einen eigenen Sendeplatz für den österreichischen Autoren- Das österreichische Kino und der ORF – das ist eine Be- film, der zu einem großen Teil mit Filmen bestückt wird, die ziehung, die beiden zum Vorteil gereicht und dem Kino- und im Rahmen des Film/Fernseh -Abkommens finanziert wurden. Fernsehpublikum Filmkultur auf höchstem Niveau bietet. Es ist das die erfolgreichste Leiste des jungen Senders. Da darf man nur hoffen, dass es auch nach dem 31. 12. 2013 weitergeht – da läuft das derzeitige Abkommen nämlich aus,

rt Der österreichische Film genießt im Ausland einen hervor- aber bei gutem Willen aller Beteiligten sollte das wohl kein we ragenden Ruf: Michael Haneke, Ulrich Seidl, Götz Spielmann, Problem sein: frei nach dem Motto »Never change a winning h c i Jessica Hausner, Michael Glawogger, Nikolaus Geyrhalter u. a. team«. • e rr e

Öst 117 Bild o. © AG Schumann Eder Bild u. © ORF / Luna Filmverleih / Ingo Pertramer 118

Österreichwert identität wertschöpfung FÖderalismus mit den Stilmitteln und in der Erzähldramaturgie eines mo- ralismus dernen Docutainment-Formats ins Programm zu heben. Das e d Die grosse Chance Genre, ebenso wie Doku-Soaps oder Coaching-Formate, ist

FÖ eine Entwicklung der englischen BBC, die vor Jahren begon- Stefanie Groiss Horowitz, nen hat, für ihre jüngeren Zielgruppen relevante Themen und ung tv-Unterhaltung Geschichten in diesen Erzählstrukturen aufzubereiten. Die öpf

h Verantwortung bei der Produktion solcher Hybrid-Formate, c die sich entlang einer Grenze zwischen Dokumentation und rts Unterhaltungsformat bewegen, ist besonders groß. Schließ- we

Der ORF bietet regelmäßig und verlässlich Pro- lich berichtet man einer breiten Öffentlichkeit vom privaten gramme, die kommerzielle Sender aufgrund inhalt- Schicksal oftmals junger Menschen. Der ORF grenzt sich

ntität licher oder wirtschaftlicher Gründe nicht bieten hier deshalb besonders scharf von Zugängen kommerzieller e

id können oder leisten wollen. Entweder weil sie am Anbieter ab, in zweierlei Hinsicht: Markt nicht refinanzierbar sind oder weil sie ein 1. Der ORF produziert sowohl inhaltlich als auch Nischenprogramm sind und keine kostengünstige technisch stets hochwertig und nie trashig. Quotenmaximierung garantieren. Es muss für einen 2. Der ORF verletzt nie die Menschenwürde seiner lebendigen, weltoffenen ORF im Umkehrschluss Protagonisten. aber auch selbstverständlich sein, internationale TV-Trends für den heimischen Markt zu erwerben Der ORF zeigte im Laufe dieses Projekts Lebenssituationen oder zu adaptieren – ganz egal, ob diese Programme von jungen Menschen, die so in ORF eins noch nicht zu sehen in anderen Ländern auch von kommerziell orien- waren. Beklemmende Schicksale, erschreckende Wohnsitu- tierten Sendern produziert werden. ationen, Verwahrlosungen. Die explizite Darstellung dieser realen Situationen sollte die Zuschauer/innen aufrütteln, Be- Selbstredend liegt eine besondere Verantwortung des ORF wusstsein schaffen für die Probleme sozial schlecht gestellter in der Umsetzung solcher internationaler Formatvorlagen. Jugendlicher. Der redaktionellen Sorgfalt eines öffentlich- Nicht die Programmidee an sich ist »öffentlich-rechtlich« oder rechtlichen Senders obliegt es, stets dafür zu sorgen, dass »privat«, allein die Machart, die innere Haltung und die Wah- dabei in keiner Weise die Menschenwürde der Protagonisten rung journalistischer und ethischer Standards ist entschei- gefährdet ist. Bei »Blockstars« ist diese Gratwanderung dend. Der ORF hat eine lange und sehr erfolgreiche Tradition, immer gelungen. Auch Sido hat seine Verantwortung so ernst international relevante Programmfarben, speziell im Event- genommen, dass er tatsächlich einen positiven Einfluss auf bereich, für den heimischen Markt mit dem notwendigen das Leben seiner Schützlinge hatte. »Den Menschen auf Augen- und entsprechenden Mehrwert zu versehen. »Taxi Orange«, höhe begegnen und Unterhaltung auf unterschiedlichen »Starmania«, »Musical! Die Show«, »HELDEN VON MORGEN«, Niveaus bieten« ist eine der Forderungen von Medienwissen- »Die große Chance« – alles Formate, die stets respektvoll schafter Fritz Hausjell im Zusammenhang mit dem ORF. Kom- und nie spekulativ mit ihren Kandidaten und Protagonisten munikationswissenschafter Thomas Bauer hält es für wichtig, umgegangen sind. Und der Erfolg gibt ihnen nachhaltig recht. »Tabuthemen« in die öffentliche Unterhaltung zu bringen. Die Erfolgsformel »internationaler TV-Trend plus österreich- Das sei wichtig für die Gesellschaft. Der ORF hat mit »Block- ischer Mehrwert« gilt aber nicht nur im Eventbereich. In den stars« beides geschafft. vergangenen Jahren haben sich international neue Programm- genres durchgesetzt (Stichwort: Doku-Soaps). Diese sind längst »Die große Chance« ist einer der besonderen TV-Erfolge keine Zeitgeisterscheinungen mehr, sondern fixer Bestandteil des Jahres 2011: Die Neuauflage der bereits in den 1980er der Programmportfolios beinahe aller TV-Sender. Was als Jahren im ORF erfolgreichen Talentsuche erreichte durch- Verlegenheitslösung aufgrund des US-Autorenstreiks begonnen schnittlich 39 % Marktanteil (E-49) und bis zu 1,1 Mio. Sehe- hat, ist aus der Fernsehlandschaft heute nicht mehr wegzu- r/innen bei der Finalsendung. 2.700 Bewerber/innen wollten denken. Auch hier sind die Programmmacher stets gefordert, ihre Chance nutzen, sich auf einer großen Bühne dem ganzen Definitionen, Zugänge und Haltungen für öffentlich-rechtliche Land zu präsentieren. In der Sängerin Christine Hödl hat Sender zu finden. Denn anspruchsvolle TV-Unterhaltung ent- »Die große Chance« schließlich eine würdige Gewinnerin der spricht in ihrer Gesamtheit nur dann den öffentlich-recht- ersten Staffel gefunden. lichen Kriterien, wenn das Programm die Diversität der Gesell- schaft widerspiegelt in seiner Vielfalt in Bezug auf Alter, Die ORF-eins-Talentshow hat sich durch ihre Haltung, Beruf, Herkunft oder Lebenssituation und diese auch entspre- ihren Anspruch, durch die Wahl der Performances und durch chend porträtiert. So genannte Factual-Entertainment-Formate den Umgang mit den Talenten maßgeblich und ganz bewusst sind dafür besonders geeignet. Aber auch hier gilt es, den von anderen Sendungen dieses Genres abgesetzt. Der Zugang Protagonisten mit Würde und Anstand zu begegnen und ohne dieser Sendung war ein selbstbewusster: Wir müssen es nicht Zynismus, Schadenfreude oder spekulativer Effekthascherei so machen wie die anderen, um erfolgreich zu sein. »Die Geschichten aus der österreichischen Alltagsrealität zu erzäh- große Chance« ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein inter- len. Diese Geschichten müssen nicht immer schön sein. Sie nationaler TV-Trend perfekt für den ORF adaptiert und höchst müssen auch nicht immer gut ausgehen. Aber sie dürfen nie erfolgreich produziert werden kann. Bekanntlich macht der

rt ohne Respekt vor den Menschen erzählt werden. »Blockstars« Ton die Musik – bei Castingshows umso mehr – und ein freund- we ist etwa der spannende Versuch, ein ambitioniertes Sozialpro- licher, motivierender Umgangston tut dem Erfolg ganz offen- h c i jekt nicht in Form einer klassischen TV-Reportage, sondern sichtlich keinen Abbruch. • e rr e

Öst 119 ralismus e

Daten d FÖ

Österreichische Filme und Serien Ö1 als Impulsgeber ung für neue Musik öpf

Förderung / Präsentation von über 50 h

Produktion sEndung Produktion sEndung jungen österreichischen Interpretinnen c titel (Min.) (Min.) titel (Min.) (Min.) und Interpreten im Rahmen der Ö1-Reihen »Intrada« und »Aus dem rts

Soko Kitzbühel / 11. Staffel / 13 Flg. 559 Meine Schwester 90 90 Konzertsaal«, Konzerte in Kooperation we

mit der »Jeunesse« (Orgelkonzerte im Soko Kitzbühel / 10. Staffel / 13 Flg. 559 Spuren des Bösen (Teil 1 und 2) 90 90 RadioKulturhaus Wien und in der Soko Donau / 6. Staffel Rest + 630 559 Im falschen Leben 90 Wiener Augustinerkirche) sowie der

7. Staffel / 14 Flg. ntität Adel dich 90 Wiener Musikuniversität und der e Schnell ermittelt / 3. Staffel / 10 Flg. / 540 430 Konservatorium Wien Privatuniversität. Der Wettbewerb 90 90 id 4. Staffel 12 Flg. Die Schatten, die dich holen 90 Ö1 und die »Tribune internationale Vier Frauen und ein Todesfall / 288 des compositeurs«: 4. Staffel / 6 Flg. Der Chinese (2-Teiler) 180 Dieser internationale Wettbewerb für Die Lottosieger / 2. Staffel / 10 Flg. / 250 250 Vermisst (2-Teiler) 180 neue Musik findet jedes Jahr in einer 3. Staffel 10 Flg. Heimkehr mit Hindernissen 90 anderen Rundfunkstation statt, 2011 Braunschlag (8 Flg.) 360 war Ö1 Gastgeber. Die Jurymitglieder, Die Abstauber 90 Musikexperten/-expertinnen und Paul Kemp – Der Mediator (Staffel 1/6 Flg.) 288 Der Mann mit dem Fagott (2 x 90) 180 -redakteuren/-redakteurinnen der teil- Oben ohne (4. Staffel/4 Flg.) 180 nehmenden Länder, prämieren im Lauf So wie du bist 90 Das Glück dieser Erde / 1. Staffel / 13 Flg. 585 einer intensiven Arbeitswoche des Ab- Verfolgt – der kleine Zeuge 90 hörens und Diskutierens eines der ein- Traumschiff 300 300 gereichten Werke, das dann europa- (2 x 90 plus 30-Jahre Special) Meine Tochter, ihr Freund und ich 90 weit gefeaturet und gesendet wird: in Kreuzfahrt ins Glück (2 x 90) 180 180 Die Wüstenärztin 90 Ö1 natürlich in der Sendeleiste »Zeit- Ton«. Lilly Schönauer 12 und 13 180 270 Das Vermächtnis 90 Ludwig II 180 Tatort (36 x 90, davon 33 ARD) 180 3.240 Ö1 vergab Kompositionsaufträge an Die Rache der Wanderhure 120 Die kleine Lady 90 zwei junge Komponisten, deren Werke im Rahmen von zwei »Komponisten- Rommel 100 Salami Aleikum 90 porträts« im RadioKulturhaus Wien Kebab mit Alles 90 90 Am Ende der Lüge 90 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Molly und Mops (Teil 3) 90 Amigo 90 Weihnachtsengel küsst man nicht 90 90 eine ganz heiße Nummer 90 Der Architekt 90 ÖFI (Kinofilme mit ORF-Beteiligung) 3.015 1.325 Himmel auf Erden: Filme aus ORF-Film / Fernseh-Abkommen Österreich Auch 2011 lebten liebgewonnene Geförderte Filme nach Jahren geordnet 41 Schauspiellegenden in ihren Filmen wieder auf. Der ORF 32 32 32 zeigte wöchentlich Filme, die 29 mittlerweile Kultstatus genießen. 25 Darunter auch Klassiker wie die 23 Komödie »Himmel auf Erden«, die 1935 in Österreich gedreht wurde. 11.761 Sendeminuten für 112 Filme mit Österreichbezug im Jahr 2011

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 69 Filme stammen aus den 1950ern. Eigenproduzierte Sendungen Punkte, Meter und … im Hauptabend Millionen Der ORF schafft Arbeitsplätze, deren Leistung sich zur Hauptsendezeit wiederfindet. 55 230 Personen führten Regie. Insgesamt hat der ORF-Sport 2011 230 sportive Sendungsprojekte ORF eins ORF 2 ORF iii sPOrt + abgewickelt, 170 davon in Österreich. 24 eigenproduktion 47,9 % 90,1 % 53,7 % 71,4 % Spürbar ist das in den Regionen: Filme waren in Schwarz-Weiß. Kaufproduktion 19,3 % 6,3 % 13,4 % 5,7 % Die Radrundfahrt generierte z. B. europäische Koproduktion 0,8 % 3,6 % 9 % — dank ORF einen Werbewert von 2,5 nicht erkennbar 31,9 % — 23,9 % 22,9 % Mio. Euro. Regionen, die der ORF im Rahmen der Rundumberichterstattung 6 zu Sportevents abbildet, profitieren rt längerfristig: Allein Neusiedl am See verschiedene Filmgenres wurden

Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus we und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70. hatte 2011 49.000 Nächtigungen mehr bedient (darunter großteils h c

Ermittelt nach Logoeinblendung. als im Jahr davor. Heimatfilme und Komödien). i e rr e

120 Öst ralismus e

d fakten FÖ ung öpf h c rts we ntität e

id 1 3 5 ilm / Petro Domenigg F / SATEL- F R O

2 4 6 / Johannes Cizek Bild (6) © F R O

Märchenkönig zu Besuch Radio Sessions Weiche Mondin

Bis Mitte November wurde an Original- 2011 spielte Patti Smith mit ihrer Group Vom 1. August bis 2. September stellte schauplätzen in Bayern und Österreich ein halbakustisches Konzert, Tori Amos Ö1 insgesamt 24 Nachwuchskünstle- U / Elfi Mikesch Bild (5) ©

(Wien, Niederösterreich, Burgenland, präsentierte in der Heimat ihres gelieb- r/innen der Ö1-Talentebörse und damit FO

Tirol) gedreht: »Ludwig II.«, ein Kino- ten Bösendorfer bereits zwei Mal neue herausragende Talente aller Sparten der UR O film über den bayerischen König, ist ein Alben allein am Piano, »Nick Cave & österreichischen Kunstuniversitäten vor. / AM F

gutes Beispiel für einen öffentlich-recht- The Bad Seeds« begannen ihr furioses Darunter mit Yukiko Watanabe auch R lichen Schulterschluss. Die Beteiligung Rock-Set wegen der Rücksicht auf den die Siegerin beim erstmals vergebenen O des ORF hilft mit, die österreichische Radio-Mitschnitt gar zweimal, die Kompositionspreis. Sie gewann einen Filmwirtschaft international zu positio- Alternative Rock-Könige Placebo spielten Auftrag und 10.000 € Fördergeld. 2012 nieren. »Ludwig II.« wird im Dezember ihr gesamtes Album »Meds« in einer wird im Rahmen eines Projekts der Uni 2012 in die Kinos kommen. Im ORF wird akustischen Version vor. Viele Acts nü- Graz ihre zweite Oper »Weiche Mondin« die TV-Fassung ausgestrahlt. (1) • tzen die Aufnahmen für B-Side-Veröffent- unter der Leitung von Beat Furrer urauf- lichungen oder eigene CDs. (3) • geführt werden. (5) •

TREFFPUNKT kunst Österreichfilm im Das Glück dieser Erde Jugendzimmer

Zu den Aufgaben, die sich diese Veran- An 106 Drehtagen standen 84 Schauspie- berösterreich Bild (3) © Chris Stipkovits Bild (4) © O

staltungsreihe gesetzt hat, gehört es Die Diagonale zeigte ab 22. März zahlrei- ler, 90 Hengste, 70 Stuten und 32 Fohlen F R Werke aufzuführen, die bislang noch che Filme mit ORF-Beteiligung, darunter für insgesamt 70.000 Meter Negativma- O nie aufgenommen wurden: 2011 etwa »Judenburg findet Stadt«. Auch on air terial vor den Kameras. Das Lipizzaner- ein Forum für Fatima El Kosht, Johannes spielte die Diagonale von »dok.film« bis gestüt Piber war Kulisse für 13 Folgen Berauer, Matthias Schinagl oder Martin »Zeit im Bild« im ORF eine große Rolle. der ORF-Familienserie »Das Glück dieser Glaser. Die Mitschnitte werden zu vier FM4 brachte z. B. täglich ein einstündiges Erde«. Die Dreharbeiten gingen von »Zeit-Ton«-Sendungen in Ö1 verarbeitet. Diagonale-Special (»Homebase«und April bis Oktober 2010 in der Steiermark, Die Komponisten werden aber auch »Connected«) mit Studiogästen und Film- in Wien (Spanische Hofreitschule) und / Milenko Badzic Bild (2) ©

im »Radio OÖ Kulturjournal« und im berichten. Ein FM4-»Jugendzimmer« Niederösterreich (Heldenberg) über die F R O rt »Radio OÖ Konzertpodium« sowie in kam live aus Graz – und auf fm4.ORF.at Bühne und fanden via Fernsehausstrah- we einem TV-Beitrag in »OÖ heute« vor- gab’s das Diagonale-Tagebuch. (4) • lung international 68 Mio. Seher/innen h c Bild (1) © i gestellt. (2) • allein 2011. (6) • e rr e

Öst 121 Warum Qualität zählt Klaus Feichtenberger ralismus e d FÖ Public Value bedeutet, einen produktiven Beitrag zur Qualität von Öffentlichkeit Es geht ja nicht nur ums Geld, ung und Beiträge zur medialen Wertschöpfung zu leisten. Damit ist der Begriff nicht Gott behüte! Was ist mit dem öpf

nur auf den redaktionellen Teil zu beschränken, sondern umfasst auch alle kauf- Bildungsauftrag? h männischen und alle Managementaktivitäten des Medienunternehmens. Anders c formuliert: Es ist eben nicht egal, wie man jenes Geld verdient, das in redaktionelle rts we

Qualität investiert wird. Public Value als Wertschöpfungsbegriff umfasst alle Stufen medialer Produktion und ist als strategischer Imperativ der Produktion aufzufassen.

Gerade öffentlich-rechtliche Unternehmen sind vor allem den Stakeholdern ver- ntität e

pflichtet. Die Anspruchsgruppen sind ebenso vielfältig wie dispers, aber jedenfalls id nicht nur Politik, Publikum und Werbewirtschaft, sondern eben auch die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter, die Kreativwirtschaft, Gebietskörperschaften, Zeitungen, freie Medien, Zeitschriften, Privatsender, Blogger etc. und die sogenannte »Public Sphere«. Versteht man Public Value als Wertschöpfungsbegriff, dann realisiert man unternehmerische Strategien, die Wertschöpfung für alle Stakeholder im Blick haben. •

Univ.-Prof. Mag. DDr. Matthias Karmasin, Insitut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Universität Klagenfurt, »Texte 6«

im fokus 2012 im ORF Angenommen, der Steuer- und Gebüh- renzahler hätte für die »radioaktiven 66 Sportarten waren 2011 mit ihren Bewer- Der FM4-Literatur-Wettbewerb »Wortlaut« Wölfe« tatsächlich Geld in die Hand ben im ORF-Sport zu sehen, darunter wird 2012 in seine elfte Runde gehen. Der genommen – was er im konkreten intensive Nachwuchsberichterstattung. Sieger darf beim Wettlesen zum Bach- Fall, unterm Strich, nicht musste. Fixpunkte sind etwa die Übertragungen mann-Preis teilnehmen und schon die Was hätte er für sein Geld bekommen, von den Finalspielen der Fußballschüler- Erhebung in der Zehner-Shortlist ist für was er sich von einem öffentlich-recht- liga der Burschen und der Volleyball- viele Jungautoren ein wichtiges Kriterium lichen Sender, zum Unterschied von schülerliga der Mädchen. Aus diesen für eine Zukunft in der schreibenden einem privaten, erwartet? Die Seher- österreichweiten Schulsportaktionen Zunft. Die besten zehn der jeweils zu quote in Österreich beantwortet diese sind schon so manche Top Stars gekom- einem vielschichtig interpretierbaren Frage zum Teil. Andere Stimmen kom- men. Dazu gab es Nachwuchsbewerbe Thema verfassten Kurzgeschichten wer- men aus dem Ausland: Die unabhän- in der Leichtathletik, im Eishockey und den vom Luftschacht-Verlag in Buch- gigen Juroren der großen internatio- auch im Golfsport. • form veröffentlicht, der Siegertext ist nalen Festivals vergeben nicht Punkte auch im »Standard« zu lesen. • für kommerziellen Erfolg, sondern für inhaltliche Qualität und Relevanz, für gestalterische und handwerkliche »Der ORF muss den Willen haben, seinen Leistung, für die herausragende Posi- Auftrag ernst zu nehmen, indem er investiert, tionierung in einem harten, weltwei- ten Kreativwettbewerb. Die Macher finanziell wie personell in Programme und solcher Filme für den internationalen TV-Markt arbeiten für eine fixe Gage Ideen, die diesen Auftrag erfüllen. Was dar- und profitieren in der Regel nicht von aus folgt, sind Medienkonsument/innen, die hohen Verkaufszahlen. Ihr persön- eichtenberger

F licher Erfolg, ihr Ruf und Status im zu eigenem Denken angeregt werden.« Markt, Folgeaufträge, das Vertrauen potenzieller Koproduzenten – das Monika Kalcsics, Featureautorin, Ö1 alles fußt letztlich auf der Bewertung ihrer Arbeit durch unabhängige, inter- nationale Festival-Jurys. Deren Bewer- mehr dazu unter zukunft.orf.at tungen sind international sichtbar – und das ist es, was Filmemacher im internationalen Doku-Markt zu besonderen Anstrengungen motiviert.

Besondere Anstrengungen, die dann rt Gustav Danzinger Patrizia Jilg Wolfgang Seierl / Franz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen we

Ö1 »Zeit-Ton« Landesstudio Tirol Hergovich über die Bedeutung h c Bild M. o. © Matthias Karmasin Bild ©r. o. Klaus des ORF für Musikschaffende zu sehen sind. Im Bildungsauftrag. • i e rr e

122 Öst ralismus e d fö ung öpf h

c föderalismus rts WE ntität e id Hubert Kickinger leistete mit seinem Artikel »Reise ins Jenseits« für wien.ORF.at einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung des Wiener Bestattungswesens und wurde dafür mit dem WINFRA-Preis 2011 ausgezeichnet.

»Neun ORF-Landesstudios bieten die Möglichkeit, nahe am Menschen zu sein: vom Bericht über Hunderte Touristen, die in einem eingeschneiten Skigebiet festsitzen, bis zum Spitalsaufenthalt von Popstar George Michael im Wiener AKH. Wie kaum ein anderes Unternehmen bündelt der ORF in den Landesstudios drei Medien und berichtet Online, via Radio und Fernsehen. Neun Landesstudios bieten zudem die Möglichkeit unabhängiger rt Lokalberichterstattung.« we h c i Hubert Kickinger, e wien.ORF.at rr e Öst und sind damit Wegbereiter für gegen-

seitiges Verständnis. In zahlreichen ralismus e Public Value Diskussionen mit Politikern und Volks- d fö am Beispiel gruppenvertretern wurden in der Phone- in-Sendung »Radio Kärnten Streitkultur« ung Ortstafel- das Zusammenleben und der im Fokus öpf

stehende mögliche Weg zu einer Orts- h c lösung und tafellösung beleuchtet. Rundfunk ganz Zweispra- nahe an der Bevölkerung – zum Mitma- rts

chen, Mitgestalten, zum Anfassen. Unter WE chigkeit anderem folgte auch Staatspräsident

Janez Drnovšek einer Einladung zu einer ntität Bernhard Bieche, e

Talksendung ins Funkhaus in Klagenfurt. id ORF Kärnten Aber auch außerhalb des Landes wurden die Aktivitäten in der Ortstafelfrage mit- verfolgt. Sei es auf EU-Ebene in Brüssel Die Kontinuität des öffentlichen oder Straßburg, bei Verhandlungen in Mehrwerts im ORF-Programm Wien oder Laibach/Ljubljana. Regel- spiegelt sich am Beispiel »Zwei- mäßige Reportagen aus dem zweispra- sprachige Ortstafeln in Kärnten« chigen Gebiet Kärntens haben die Bericht- maximal wider. Mehr als sechs erstattung im Vorfeld der Lösung abge- Jahrzehnte lang hat der Konflikt rundet. um die Aufstellung zweisprachi- ger Ortstafeln, also mit deutscher Das ganze Land hat dann via ORF- und slowenischer Beschriftung, Live-Übertragung im Fernsehen und im im zweisprachigen Gebiet Unter- Radio an den Feierlichkeiten anlässlich gesetz kärntens gedauert. der Ortstafellösung im Wappensaal des Landhauses und bei der Aufstellung § 4. (1) Der Österreichische Rund- Ebenso lang erstreckt sich die Bericht- der zweisprachigen Ortstafeln in Bad funk hat für die Information über erstattung über diesen Ortstafelstreit Eisenkappel/Železna Kapla und Sitters- die Bedeutung, Funktion und und schlussendlich auch die Lösung dorf/Žitara vas teilnehmen können. Mit Aufgaben des Bundesstaates dieses Konflikts in den Programmen des der Lösung der Ortstafelfrage ist ein sowie die Förderung der regio- ORF, im Speziellen des ORF Kärnten. wichtiger Schritt im Zusammenleben der nalen Identitäten der Bundes- länder zu sorgen. § 5. (5) Der Sowohl im deutschsprachigen als auch beiden Volksgruppen in Kärnten gesetzt. Österreichische Rundfunk hat im slowenischsprachigen Radio- und Weitere werden folgen – und auch der einen angemessenen Anteil TV-Programm des Landesstudios und ORF Kärnten wird über die Umsetzung seiner Finanzmittel für die Tätig- im Internet wurden alle Entwicklungen, der Vereinbarungen berichten und keiten der neun Landesstudios Fortschritte und Rückschläge in den Dialog-Aktivitäten setzen. vorzubehalten. Bemühungen um eine Lösung begleitet. 2011 war es dann endlich so weit. Der Ein Beispiel dafür ist das Projekt Streit konnte beigelegt werden. Das Land »Unser Land«. Zielrichtung ist, die hat sich von einer Last befreit. Ein gutes Zweisprachigkeit in Kärnten als Chance Programmrichtlinien Stück am Weg zur Lösung kann dabei zu sehen, Energien, die früher vom Miss- auch dem ORF Kärnten zugerechnet trauen gebunden waren, nutzbar zu In den Programmen des Fern- werden. In vielen Sendungen und Akti- machen. In einem Kulturprojekt sind sehens sind durch regelmäßige onen wurden als Alpen-Adria-Studio Dichterinnen und Dichter, Komponis- regionale Sendungen sowie Initiativen gesetzt, um die Integration tinnen und Komponisten dazu aufgeru- durch angemessene Anteile an und den Abbau von Ressentiments fen, ihre Gedanken zum Thema »Unser den österreichweiten Program- zwischen den Volksgruppen in Kärnten Land« in Vokalkompositionen einfließen men die Interessen der Länder voranzutreiben. Public-Value-Inhalte zu lassen. Diese Kompositionen werden zu berücksichtigen. mit Quotengarantie sind in vielen Pro- von Chören sowohl der deutschen als grammbereichen zu finden. So wurde auch der slowenischen Volksgruppe ge- die Sendereihe »Servus, Srečno, Ciao« meinsam erarbeitet und dann der Öffent- zu einer Marke in der gesamten Drei- lichkeit präsentiert. Die Ergebnisse sollen Leitbild ländereck-Region Kärnten, Slowenien, dann in weiteren Foren helfen, die jewei- Friaul. Eine tägliche dreistündige Sen- ligen Stärken der Partner für das Gemein- Der ORF als eine Institution der dung mit dreisprachigen Elementen same zu nutzen. Ein großes Projekt der in Radio Kärnten sowie eine Fernseh- Emanzipation über alle bisherigen Gräben

/ Hans Leitner österreichischen Öffentlichkeit F R sendung im Anschluss an »Kärnten hinweg. Medial begleitet und betreut vom rt

O spiegelt – gestützt auf einen

lebendigen Föderalismus – die heute« jeden Samstag beleuchten das ORF Kärnten. Public Value für ein ge- we h c Bild © Vielfalt der Bundesländer wider. Zusammenleben der Volksgruppen deihliches Zusammenleben im Land. • i e rr e

124 Öst der Volksgruppe der Roma. Mit von der Partie waren auch ralismus der Kabarettist Thomas Stipsits und die Gruppe Opus. Live zu e d 90 JAHRE Gast waren Landeshauptmann Hans Niessl und der Publizist fö BURGENLAND Paul Lendvai. Als Einstimmung zur Live-Übertragung lief im Programm ORF 2 die Wiederholung einer Dokumentation ung Walter Reiss, ORF Burgenland aus der Reihe »Menschen & Mächte spezial«. Unter dem Titel öpf

h »1921 – Von Deutsch-Westungarn zum Burgenland« wurde c in historischen Dokumenten, szenischen Darstellungen und rts Aussagen von Historikern das Werden des Burgenlandes dar-

WE gestellt.

ntität Schon im September war ein TV-Live-Ereignis einer der e

id Programmhöhepunkte des ORF Burgenland 2011. Als Regi- Wenn man als Journalist des ORF – in meinem Fall sseur war ich verantwortlich für die Abwicklung der Übertra- schon seit 1974 – die Geschichte und Entwicklung gung »90 Jahre Burgenland – Festsitzung des Burgenländischen des Burgenlandes aus persönlicher wie professio- Landtages« (4. September 2011, 11.00 Uhr, ORF 2 B und TW1). neller Sicht beobachten und begleiten darf, ist das eine besonders interessante Berufserfahrung. Und Live aus dem Sitzungssaal des Landhauses in Eisenstadt es ist eine herausfordernde Aufgabe, in einem elek- bot die Sendung eine Abfolge an Festansprachen und einen tronischen Medium Geschichte abzubilden und für Blick auf den Europaplatz, auf dem in Festzelten mit Musik das ORF-Publikum in all ihren Facetten, Folgen und und Unterhaltungsprogramm gefeiert wurde. Von dort wur- Chancen aufzubereiten. Das Jubiläum »90 Jahre den Reporter über Satellit live in die Sendung geschaltet. Burgenland« war Anlass für den ORF, ebendiese Entwicklung des jüngsten österreichischen Bundes- Das offizielle Burgenland würdigte das Jubiläum »90 Jahre landes in einem breiten Spektrum an Produktionen Burgenland« mit dieser Festsitzung. Ansprachen bei der Fest- in Radio, Fernsehen und Online darzustellen. sitzung hielten Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann, Landeshauptmann Hans Niessl und Land- tagspräsident Gerhard Steier. Musikalisch umrahmt wurde Der feierliche und mediale Höhepunkt der Jubiläumsfeiern der einstündige Festakt vom Joseph-Haydn-Quartett. war die TV-Gala »90 Jahre Burgenland« (27. November 2011, 11.05 Uhr, ORF 2; Wiederholungen: 3. Dezember 2011, 16.35 »90 Burgenländer« war der Titel einer Porträtserie in Uhr, ORF III; 10. Dezember 2011, 9.35 Uhr, 3sat). »Burgenland heute«. Es gehört zum üblichen Tages-»Geschäft« eines ORF-Redakteurs, ein Bundesland und seine Menschen Der große Live-Event war ein gelungener Versuch, die zu porträtieren, ihre Erwartungen und Lebenswelt darzustellen. »Seele« des jubilierenden Burgenlandes spürbar zu machen. Diese aus Anlass des Jubiläums produzierte Serie von kurzen Als Sendungsverantwortlicher oblag mir die Aufgabe, die musi- Menschenbildern habe ich auch als interessierter Zuseher – kalischen und kabarettistischen Darbietungen durch histo- und aus der Brille des Fernsehmachers – als einen innovati- rische Rückblicke zu ergänzen. Besonders stark sind meine ven Beitrag zum bewussten Begehen eines historischen Jubi- Erinnerungen an das Wendejahr 1989, als der Ostblock Ge- läums erlebt. schichte wurde und eine jahrzehntelang tote Grenze geöffnet wurde. Unter anderem hob sich der Grenzbalken für Zehn- Sehr guten Anklang beim Publikum fand diese ab August tausende DDR-Bürger. Als Reporter für »Zeit im Bild« und 2011 bis zur TV-Gala am 27. November im Anschluss an »Bur- »Burgenland heute« habe ich diese historischen Momente genland heute« ausgestrahlte Serie. Darin wurden täglich in hautnah miterlebt. Die Bilder von damals waren auch Inhalt Form von innovativ gestalteten Kurzporträts Menschen aus eines Rückblicks in der feierlichen TV-Gala. dem Burgenland vorgestellt, die in ihrer Vielfalt die Vielfalt des Landes repräsentieren. Dabei ging es nicht so sehr um Die große Live-Show aus der Messehalle in Oberwart bot Prominente oder Personen des öffentlichen Lebens, sondern eine beeindruckende Revue künstlerischen Potenzials, kultu- um Menschen aus dem Land, die aufgrund ihrer besonderen reller und sprachlicher Vielfalt und bewegender Darstellung Interessen, ihrer Fähigkeiten, ihrer Hobbys, ihres Engage- historisch bedeutender Ereignisse im einstigen Grenzland ments oder ihrer Biografie für unsere Zuseherinnen und Zuse- Burgenland. Die Live-Show war der Höhepunkt der Feier- her interessant sind. Dazu gehörten Burgenländerinnen und lichkeiten zum Jubiläum des Burgenlandes: Barbara Karlich Burgenländer, die außerhalb des Landes Karriere gemacht und Harald Krassnitzer führten als Moderatoren durch ein haben ebenso wie Menschen, die zugewandert sind und sich buntes Programm mit Volksmusik, Klassik, Pop, Kabarett, im Burgenland zu Hause fühlen. Die bunte Palette an 90 Tanz, historischen Rückblicken, Interviews und prominenten Porträts reichte dabei vom Kindergartenkind bis zu älteren Gästen. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Christian Mitbürgern mit ihren ganz persönlichen Lebenserfahrungen Kolonovits wirkten eine Reihe prominenter burgenländischer im Burgenland. Künstler mit: Toni Stricker, Elisabeth Kulman, Klara Früh-

rt stück, die Brüder Kutrowatz, Eva Marold, Willi und Lukas Erzählungen von Zeitzeugen gehören zu den bewegends- we Resetarits, die Tanzgeiger, die Geschwister Paul und Ensem- ten Elementen historischer Fernsehdokumentationen. Die h c i bles der Burgenland-Kroaten, der Burgenland-Ungarn und Schilderungen machen Geschichte erlebbar und die Schick- e rr e

Öst 125 sale berühren. Als Gestalter von Dokumentationen schätze Geschichte im Radio: Die Reihe »Das Werden des Burgenlandes« ich diese Art, Geschichte mediengerecht zu erzählen. Kolle- halte ich für ein mediales Highlight, das der ORF Burgenland ralismus e ginnen und Kollegen haben genau diese Erfahrung genutzt, als lokaler Marktführer zum Landesjubiläum geliefert hat (Ra- d fö

um in zwei Sendungen in die Anfänge des Burgenlandes dioserie mit Gerald Schlag, 7. bis 26. November 2011, Montag zurückzublicken. bis Freitag im »Radio Burgenland Nachmittag«). ung öpf

»1921 – Von Deutsch-Westungarn zum Burgenland« (Doku- In insgesamt 15 Folgen schilderte der bekannte Historiker h c mentation in »Menschen & Mächte spezial«, 24. November 2011, Dr. Gerald Schlag die politischen und wirtschaftlichen Hinter- 23.00 Uhr, ORF 2; Wiederholung: 27. November 2011, 10.15 Uhr, gründe der Landwerdung des Burgenlandes. Er skizzierte in rts

ORF 2) Fakten und Anekdoten die Entstehung des Burgenlandes WE als selbstständiges Bundesland der Republik Österreich.

Diese zeithistorische Dokumentation erläuterte anhand von Besonderes Augenmerk legte er auf die Jahre 1918 bis 1921. Er ntität e

Originaldokumenten, Berichten von Zeitzeugen und szeni- referierte über die ersten Anschlussbewegungen im dama- id schen Darstellungen die Entstehung des Burgenlandes und ligen deutsch-westungarischen Grenzgebiet und über den deren politische Hintergründe. 1919 war der Erste Weltkrieg ungarischen Widerstand gegen diese Bestrebungen. Weitere verloren, die Habsburgermonarchie zerfiel. Der Friedensver- wichtige Themen waren die Verträge der sogenannten Sieger- trag von St. Germain enthält für Österreich eine einzige erfreu- mächte von St. Germain 1919 mit Österreich und Trianon 1920 liche Bestimmung: Deutsch-Westungarn soll an die junge mit Ungarn. Die Serie behandelt ebenfalls die Gründung der Republik angeschlossen werden. 1920 verpflichtet sich Ungarn politischen Parteien und auch die blutigen Auseinanderset- zur Abtretung seines westlichen Grenzlandes. Der Einmarsch zungen mit den ungarischen Freischärlern, die Auswirkungen der österreichischen Gendarmerie stößt auf heftige Gegen- der Volksabstimmung in Ödenburg und acht Nachbargemein- wehr ungarischer Freischärler. Es gibt Tote und Verletzte. 1921 den im Dezember 1921 sowie die endgültige Grenzziehung schließen Österreich und Ungarn einen Kompromiss: Ungarn 1922/23. verpflichtet sich, für den Abzug der bewaffneten Einheiten zu sorgen, Österreich willigt in die Abhaltung einer Volksabstim- Eine neue wie umfangreiche Herausforderung war das mung in Ödenburg und den umliegenden Gemeinden ein. Im Projekt, das Burgenland und seine Geschichte online zugäng- Vorfeld der Abstimmung kommt es zur Propagandaschlacht. lich zu machen. Mehrere Wochen lang bearbeitete ich gemein- Berührende Zeitzeugenberichte, wie jene der 103-jährigen sam mit Kollegin Gaby Schwarz ausgewählte Filmberichte, Frieda Jeszenkowitsch und des 97-jährigen Alois Mayrhofer Dokumentationen und Reportagen aus dem Burgenland. lassen ein Stück österreichischer Geschichte lebendig werden. Diese per Mausklick abrufbare Revue zeigt Entwicklung und Historiker gehen der Frage nach, ob und wie vergangene Vielfalt des Landes in besonders eindrucksvoller Weise. Als politische Ereignisse das Zusammenleben der Volksgruppen spannend und interessant erlebte ich auch den Wandel der im heutigen Burgenland beeinflussen. Die 45-minütige Doku- Bildsprache und Darstellungsform von Fernsehberichten mentation spannt den Bogen zwischen dem Zerfall der Donau- im Laufe der Jahrzehnte. Die umfangreiche Arbeit ist nun monarchie und der Gegenwart im jüngsten Bundesland Öster- abrufbar im Medienarchiv »90 Jahre Burgenland« in der ORF- reichs. TVthek (http://tvthek.ORF.at).

»90 Jahre – eine Zeitreise durch das Burgenland« (Doku- Dieses neue Archiv stellt 50 Fernsehberichte und Doku- mentation in der Sendereihe Kultur-»Matinee«, 13. November mentationen aus der Geschichte des Burgenlandes jederzeit 2011, 10.35 Uhr, ORF 2) abrufbar on demand zur Verfügung. Das Angebot, das auch von Schulen und Bildungseinrichtungen intensiv genutzt Die Dokumentation spannt einen Bogen von den ersten – wird, umfasst die politische und wirtschaftliche Entwicklung von Armut im Grenzraum stark geprägten – Jahren des neu des Landes ebenso wie Kultur, Alltagsleben, Sport, Brauch- geschaffenen Bundeslandes bis zur aktuellen Situation. Das tum und Volksgruppen. Geschichte und Entwicklung des Burgenland ist ein seit Jahrtausenden von mehreren Volks- Burgenlandes sind Inhalt des umfangreichen Archivs, das gruppen bewohntes und geprägtes Kulturland, das seine insgesamt 20 Stunden Material bietet. Dokumentationen aus Identität lange gesucht und heute gefunden hat. Aus den den Sendereihen »Österreich-Bild«, »Ins Land einischaun« Trümmern der Donaumonarchie erbte die neue Republik Öster- und »Erlebnis Österreich« bringen historische Rückblicke, reich den mehrheitlich deutsch sprechenden Teil des bitter porträtieren die typischen Landschaften und die hier leben- armen Westungarn. Kaum entstand eine Art Zugehörigkeitsge- den Menschen. Reportagen aus der lokalen TV-Sendung »Bur- fühl zum neuen Staat, verschwand das Burgenland 1938 auch genland heute« illustrieren politische Ereignisse wie den Fall schon wieder von der Landkarte. Mit dem Staatsvertrag 1955 des Eisernen Vorhangs 1989 und den wirtschaftlichen Auf- geht es spürbar voran: vom unterentwickelten Bundesland schwung des Burgenlandes durch den Status als Ziel-1-Gebiet mit der größten Analphabetenrate zur EU-Ziel-1-Förderungs- der EU. Weitere Berichte beleuchten das reichhaltige Kultur- Vorzeigeregion, die 2010 die höchste Maturantenquote Öster- angebot, den grenzüberschreitenden Nationalpark Neusiedler reichs aufweisen konnte. Die Dokumentation porträtiert das See – Seewinkel und befassen sich mit den im Burgenland heutige Burgenland, wo Landwirtschaft und Weinbau neben lebenden Volksgruppen. Auch Alltagsleben, Brauchtum, dem Tourismus noch eine große Rolle spielen, zeigt den Sport und die Beziehungen zwischen dem Burgenland und

enormen Aufschwung und Strukturwandel, die Vorreiterrolle seinen Nachbarländern sind Themen des neuen Angebots der rt in Nutzung erneuerbarer Energie, aber auch die Naturschön- TVthek des ORF. • we h c heiten des Landes als europäische Modellregion. i e rr e

126 Öst lisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Slowenisch, Tsche- ralismus chisch und Kroatisch. Die Siegerin 2011 kam übrigens aus dem e d Neun Mal slowenischsprachigen Gebiet Kärntens: Maja Haderlap über- fö Österreich zeugte die Jury mit einem Auszug aus dem Roman »Engel des Vergessens«. Es sind diese Möglichkeiten und Visionen, die ung mir als Organisatorin der Tage der deutschsprachigen Lite- öpf

h ratur viel bedeuten und von denen ich überzeugt bin: Das c ist öffentlich-rechtliches Programm im besten Sinn. • rts

WE Gerhard Eisinger, Niederösterreich Kunst und Kultur gehören zweifellos zu den wesentlichen

ntität Werten der Gesellschaft. Der ORF Niederösterreich berichtet, e

id abgesehen von den kulturellen Großereignissen im Bundes- land, vor allem im Radio, aber auch im Fernsehen regelmäßig von regionalen Klein- und Kleinstveranstaltungen, vielfach abseits der Schlagzeilen und des sogenannten »Mainstreams«. Vor allem, weil diese Berichte – so der Hintergedanke – nicht nur zur Identität des Senders beitragen, sondern auch er- Michaela Schöller, Burgenland möglicht, »sich zu Hause« zu fühlen. In vielen Regionen und Die österreichweit bekannten Festivals machen nur einen Teil Gemeinden des Landes verhelfen gerade diese Berichte von unserer Berichterstattung aus. Neben Mörbisch, St. Marga- Kulturschaffenden mit einem oft nur sehr geringen Budget zu reten oder dem Liszt-Festival in Raiding gibt es viele Kultur- landesweiter Präsenz und einem Bekanntheitsgrad, der ohne initiativen, die durch besondere Innovation auffallen. Zum das Sprachrohr ORF in dieser Form nur schwer zu erreichen Beispiel das »Offene Haus« in Oberwart, das sehr gesellschafts- wäre. Der ORF Niederösterreich hat im Sommer des vergan- kritisch an Kunst und Kultur herangeht. Zuletzt hatte dort genen Jahres aber auch über das Erzähl-Kunst-Festival »fabel- etwa Katharina Tiwalds Theaterstück »Das Cosima Panorama« haft« berichtet, bei dem Künstlerinnen und Künstler aus 17 für Aufmerksamkeit gesorgt. Oder das Literaturhaus in Matters- Nationen zum Thema »Miteinander leben. Miteinander reden« burg, das immer wieder neue Zugänge zu Literatur sucht und aufgetreten sind. • findet. Jungen unentdeckten Talenten gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. So haben wir unserem Publikum zum Bei- Klaus Obereder, Oberösterreich spiel die Skapunk-Band Ramazuri vorgestellt. Neben den Öffentlich-rechtliches Fernsehen zu machen – das ist für mich Künsten kümmern wir uns auch um Historisches und erinnern mehr als ein Auftrag durch den Gesetzgeber. Es bedeutet, etwa an die vergessene jüdische Gemeinde von Oberwart. unser Bundesland, seine Menschen und all die gesellschaft- Die größte Innovation im ORF-Landesstudio Burgenland lichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen selbst war die Erfindung einer neuen Veranstaltungsreihe: in der gesamten Schönheit, der Vielfalt und mit all den der »ORF Burgenland Funksalon«. Die Kulturredaktion prä- Auswirkungen umfassend und repräsentativ abzubilden. sentiert hier in loser Reihenfolge und in entspannter Wohn- Festgemacht an einigen Beispielen heißt das: Wir entdecken zimmeratmosphäre Kunst und Kultur. Hier ist vieles möglich. gemeinsam mit unseren Seherinnen und Sehern die Natur- Von einer Diskussion übers Musikgeschäft über Tanz bis hin und Kunstschätze Oberösterreichs, wir sind bei vielen für das zu einer öffentlichen Theaterprobe der Schlossspiele Kobers- Bundesland so typischen Höhepunkten des Brauchtums- und dorf. 2011 habe ich an die 230 Radiobeiträge gestaltet, 60 Kulturlebens dabei. Vom Ebenseer Fetzenzug, bis zum Bruck- Fernsehbeiträge und viele Male unsere einstündige wöchent- nerfest, vom Attergauer Kultursommer bis zur Ars Electronica. liche Kultursendung im Radio moderiert. Meine große Wert- Wir setzen immer wieder große thematische Schwerpunkte schätzung gilt den Künstlerinnen und Künstlern, die oft in der Wirtschafts- und Politikberichterstattung. Gerade im unter großen Entbehrungen ihre Ziele verfolgen. Ihre Ideen vergangenen Jahr, dem Jahr der europäischen Finanzkrise nachvollziehbar umzusetzen und sie unserem Publikum zu und der auch in Oberösterreich tobenden Spardiskussion, vermitteln sehe ich als meine persönliche Herausforderung haben wir gemeinsam mit namhaften Experten der Linzer und Aufgabe. • Kepler-Universität nicht nur die teils sehr komplexen Zusam- menhänge beleuchtet, hinterfragt und für alle verständlich Michaela Monschein, Kärnten dargestellt – wir haben die Themen auch heruntergebrochen Es gibt für den deutschsprachigen Literaturbetrieb drei wich- auf die individuelle Lebenssituation der Landsleute. In Repor- tige Termine im Jahr: die Buchmessen in Leipzig und Frank- tagen und Analysen genauso wie in ausführlichen Interviews, furt und die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagen- wie etwa den »Oberösterreich heute«-Sommergesprächen. furt im ORF-Landesstudio Kärnten. 2011 fanden die 35. Tage Wir bilden die wichtigen Diskussionen im Land ab, wie etwa: der deutschsprachigen Literatur vom 6. bis 10. Juli im ORF- Wie lange arbeiten wir künftig, wie wird angesichts der stei- Landesstudio Klagenfurt statt; 14 Autorinnen und Autoren gender Lebenserwartung Pflege funktionieren? Wie kann das aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lasen für den Gesundheitssystem nach der im vorigen Jahr beschlossenen Ingeborg-Bachmann-Preis um die Wette. 3sat übertrug live, Ö1, oberösterreichischen Spitalsreform funktionieren? Und im

rt Radio Kärnten und »Kärnten heute« informierten täglich. Un- europäischen Jahr des Ehrenamts haben wir natürlich auch we ter http://bachmannpreis.eu gingen die Texte zeitgleich mit viele Landsleute vor unsere Kameras geholt, die sich unent- h c i der Lesung im ORF-Theater online, und das in Deutsch, Eng- geltlich zum Wohl der Gemeinschaft engagieren. Kritisch, e rr e

Öst 127 objektiv, kompetent, gründlich und aktuell zu sein – darum sollen, ganz abseits von jedem Quotendenken, die Möglich- bemühen wir uns. Das ist für mich Fernsehen im besten keit erhalten, sich darzustellen und ihr Können zu entfalten. ralismus e öffentlich-rechtlichen Sinn – dafür strengen wir uns jeden Tag Im Laufe dieser 40 Jahre entstanden auch viele zum Teil noch d fö

aufs Neue gemeinsam an. • heute beeindruckende Großprojekte mit Komponisten wie Bert Breit, Erich Urbanner oder Günter Andergassen. Diese ung Iris Köck, Salzburg Konzerte wurden von uns dokumentiert und ausgestrahlt. öpf

Seit 1994 gibt es das Uni Radio. Es war die erste Kooperation Heute international anerkannte junge Komponisten wie h eines öffentlich-rechtlichen Senders mit einer Universität im Thomas Larcher oder Johannes Maria Staud stellten ganz zu c deutschen Sprachraum. Bis heute ist das Uni Radio einzig- Beginn ihrer Karriere ihre Musik im Studio vor. Auf die vielen rts

artig in Österreich. Ich habe das Uni Radio in diesem Winter- Uraufführungen, die bei uns stattfanden, sind wir noch heute WE semester bereits in dritter Generation übernommen und ar- stolz – und wir bemühen uns, diese große Tradition im Rahmen

beite mit einem wechselnden Team von rund 30 Studierenden. unserer heutigen Möglichkeiten weiterzuführen. • ntität e

Studierende haben hier die Möglichkeit, Radioluft zu schnup- id pern. Manchmal bleibt es beim Schnuppern. Manchmal ent- Marion Flatz, Vorarlberg decken die Teilnehmer/innen auch ihr radiophones Talent. Politik zum Angreifen. Politik hautnah erleben: Das macht der Konkret: Studierende gestalten alle 14 Tage eine eigene Sen- ORF Vorarlberg möglich. 2011 hat er den Landeshauptmann- dung namens »Aufgedreht« und füllen diese mit klassischen wechsel intensiv begleitet, Rückblick und Bilanz des scheiden- Beiträgen, wie sie im journalistischen Arbeitsalltag gang den Landeshauptmanns sowie die Bewertung durch die Jour- und gäbe sind. Von der Idee bis zur fertigen Sendung wird nalistinnen und Journalisten ebenso gesendet wie ein Porträt dabei alles von den Studierenden produziert. Zudem erhalten des neuen Landeshauptmanns Wallner und als Höhepunkt zwei besonders talentierte Teilnehmer/innen auch die Möglichkeit, Live-Übertragungen aus dem Vorarlberger Landhaus: zunächst sich unter Anleitung als Moderatorinnen und Moderatoren die Verabschiedung von Herbert Sausgruber und die Angelo- der Sendung zu probieren. Das Uni Radio ist somit die ein- bung von Markus Wallner, dann die Live-Übertragung der Re- malige Kombination aus Theorie und Praxis und ein wesent- gierungserklärung des neuen Landeshauptmanns mit der an- licher Bestandteil der Förderung junger journalistischer schließenden politischen Debatte. Allein im Herbst 2011 waren Talente. Dem Uni-Radio-Beispiel sind seit 1994 viele andere das sechs Stunden Politik live, damit sich die Vorarlberger/innen Länder gefolgt. »Aufgedreht« das Salzburger Uni Radio hält ein Bild von der Debatte im Vorarlberger Landtag machen kön- derzeit bei Sendung 260. • nen. Darüber hinaus haben wir mit Diskussionen und Schwer- punktberichterstattung Themen aufgegriffen, die den Vorarl- Beate Goluch, Steiermark bergerinnen und Vorarlbergern unter den Nägeln brennen: Bil- Kunst bereichert – mein Leben ganz besonders, und ich versuche, dung, Schule und wie Kinder mit nicht deutscher Mutterspra- mit meiner Arbeit als Kulturredakteurin auch unsere Seher/innen che gefördert werden können. Wir haben mit Betroffenen dis- und Hörer/innen für Kunst zu gewinnen. Ob Beiträge über die kutiert und dann darüber intensiv berichtet. Auch der bevor- aktuellsten Inszenierungen an der Grazer Oper, im Schauspiel- stehende Ärztemangel in Vorarlberg, die Befürchtungen, die haus, oder in einem der vielen kleineren Theater, ob Galerien- Probleme der Spitalsärzte und die Lösungsansätze der Verant- Rundgänge oder Führungen durch die steirischen Museen oder wortlichen haben wir breit thematisiert und damit unseren Zu- Berichte über Konzerte und Lesungen – die steirische Kultur- schauerinnen und Zuschauern Meinungsbildung ermöglicht. • landschaft war und ist noch immer besonders bunt. Ich versu- che da Brücken zu bauen, unsere Seher/innen zu informieren, Sarah Kriesche, Wien zu interessieren und auch zu zeigen, wie spannend Kunst sein Wer sonst als Radio Wien sollte es sich zum Anliegen machen, kann. In meiner Rubrik »Junge Talente« im Rahmen von »Steier- die Begegnung der Menschen in der Stadt zu befördern, ihre mark heute« porträtiere ich ganz junge Künstler, junge Musiker Denkweisen zu kommunizieren, Urwiener mit Neuwienern von der Grazer Kunstuniversität, dem Konservatorium, oder bekannt und vertraut zu machen. Frankreich, Brasilien, Kroa- einer der vielen steirischen Musikschulen zwischen zehn und tien, die Türkei, Japan, Rumänien, Chile, Indien, Mazedonien, 20 Jahren. Sie erzählen, was ihre Liebe zur Musik entfacht hat, Äthiopien, Polen, Iran, Australien, Ungarn, die USA, Russ- sie zeigen, mit wie viel Freude und Präzision sie ihr Instrument land, Ägypten oder Papua-Neuguinea. Das sind nur einige der beherrschen, und erzählen von ihren Wünschen und Träumen. Herkunftsländer von Wienerinnen und Wienern, die ich seit Und ich denke, überall da, wo Musik, wo Kunst ein Gesicht einem Jahr in der Serie »Vielfalt in Wien« porträtiere. Wiene- bekommt, wo man den Menschen hinter dem Künstler hervor- rinnen und Wiener mit sogenanntem Migrationshintergrund, treten sieht, da wird es lebendig und kann den Seher / die Se- die aus Lust, Neugierde, Liebe, Not, durch den Job oder durch herin ganz unmittelbar erreichen und vielleicht auch die Kunst den Zufall nach Wien gekommen und geblieben sind. Ihre von diesem vermeintlich elitären Sockel herunterholen in die sehr bewegenden Schicksale, die wöchentlich auf Radio Wien Wohnzimmer der Seher/innen. Denn – wie gesagt – Kunst kann zu hören sind, geben einen Einblick in ihr Leben mit und zwi- eine Bereicherung für jedermann sein. • schen den Kulturen. Wir erzählen von ihren Herausforderun- gen, ihren Visionen und ihren höchst unterschiedlichen und Patrizia Jilg, Tirol ganz persönlichen Beziehungen zu Wien. Denn gerade durch Seit 40 Jahren gibt es im Landesstudio Tirol die Reihe Musik oder trotz ihres Migrationshintergrunds bereichern sie nicht im Studio. In dieser Zeit wurden ganz erhebliche Mittel in nur das Stadtbild, sondern tragen auf eindrucksvolle Art und

Produktionen und Studiokonzerte investiert – für die Tiroler Weise sowohl kulturell als auch wirtschaftlich zu einem Wien rt

Musikszene. Junge, aber auch arrivierte Musiker/innen und bei, das sich im Herzen Europas aus einer Welt der Kulturen we h c

Komponistinnen und Komponisten im Bereich der E-Musik zu einer Kulturweltstadt entwickelt. • i e rr e

128 Öst im Landesstudio, um für die Spät-»ZiB« oder die lokale Früh- ralismus sendung im Radio Berichte zu verfassen, Material zu sichten e d Festspiele sind und Beiträge zu schneiden. Nächsten Tag geht es weiter mit fö keine Dauerparty Pressekonferenzen, Foto- und TV-Proben, die sich zeitlich überlagern, mit Interviewterminen und unzähligen Telefo- ung Renate Lachinger, ORF Salzburg naten mit dem Pressebüro. Festspielstars, die ein Interview öpf

h zugesagt hatten, sehen sich plötzlich dazu nicht mehr in der c Lage, leiden an Lampenfieber oder Kehlkopfentzündung und rts lassen den Reporter stundenlang warten – zuweilen auch

WE Für die Kulturredakteurinnen und -redakteure be- vergeblich. Ein Arbeitspensum, das nur mit wenig Schlaf und ginnen sie nicht in der letzten Juliwoche, sondern vielen Überstunden zu bewältigen ist. Gäbe es keine tatkräf-

ntität bereits Mitte Juni: die Salzburger Festspiele, das an- tige Unterstützung durch die Wiener Kulturkollegen, die Pro- e

id geblich bedeutendste und schillerndste Kulturfesti- benmaterial und Interviews zur Verfügung stellen, wäre die val der Welt. Wenn in den Werkstätten gehämmert Festspiel-Berichterstattung im Landesstudio aufgrund von wird, Requisiten gebaut werden, die Nähmaschinen Personalknappheit zum Scheitern verurteilt. Doch so beginnt in der Schneiderei rattern und im Malersaal Büh- der Tag mit der Jagd nach Kassetten, die in Schneideräumen nenbilder im Entstehen sind, laufen im Pressebüro gelagert werden, mit Sortieren und Einspielen von Material, der Festspiele bereits die Telefone heiß. mit dem Suchen nach geeigneten Interviewausschnitten und dem Texten von Beiträgen, die dem Publikum zu Hause vor Es geht nicht nur darum, rechtzeitig die gewünschten In- den Fernsehschirmen das Flair der Festspiele vermitteln und terviews mit diversen Bühnenstars anzumelden, es geht auch Interesse an den Produktionen wecken sollen. Im Idealfall darum, für das TV-Publikum erste Blicke hinter die Kulissen auch bei jenen Zuschauerschichten, die sich keine teuren zu werfen und das eine oder andere Geheimnis zu lüften. Festspielkarten leisten können oder wollen. Doch beileibe nicht jeder Regisseur und jede Kostümbildnerin ist erfreut darüber, allzu neugierigen Kamerateams Einblicke Der Festspielsommer in Salzburg bietet aber noch viel zu gewähren, wenn eine Produktion mitten im Entstehen ist. mehr: eine Fülle von Vernissagen und hochkarätigen Ausstel- Wenn es gelingt, mit einem der Werkstättenleiter durch das lungen in Salzburgs Galerien und Museen, renommierte Maler Festspielhaus zu gehen und Aufnahmen zu machen, muss und Bildhauer, die durch die Altstadtgassen flanieren und man auf vieles gefasst sein. Etwa, dass der soeben gedrehte über Kunst debattieren. Reportagen über bildende Kunst und Bruchteil eines Probenausschnitts nicht gesendet werden Galerienberichte gehören zur Berichterstattung ebenso wie darf. Schließlich soll nicht zu sehen sein, dass die Versen- die nächtlichen Einsätze mit dem Kamerateam auf dem Kapi- kung Eurydikes in die Unterwelt nicht so geklappt hat, wie telplatz, wo Hunderte Fans Opernhighlights und Konzerte auf der Regisseur sich das vorstellt. So rasch wie möglich wird der Großbildleinwand mitverfolgen. Diese Festspielnächte das Fernsehteam dann vom Ort des spannenden Geschehens wurden von Siemens, ORF und den Salzburger Festspielen weggezogen und darf sich wieder den unverfänglichen gemeinsam ins Leben gerufen. Und nicht zuletzt gibt es jede Dingen widmen, etwa den Baumstämmen im Wald des Don Menge gesellschaftliche Ereignisse, von denen das Publikum Giovanni. Wobei es für das Publikum durchaus interessant informiert werden will, Empfänge, Partys und Premierenfei- sein kann, die raffinierten Tricks zu durchschauen, mit denen ern, bei denen zwanglos plaudernde Stars mit Mikrofon und es gelingt, einen dichten, täuschend echt wirkenden Wald Kamera eingekreist werden, bis sie sich in ihr Schicksal fügen zu bauen oder belaubte Zweige aus Kunststoff herzustellen, und bereitwillig Fragen beantworten. Aus der Fülle dieses die nicht rascheln dürfen, wenn sie von den Chormitgliedern sommerlichen Angebots auszuwählen ist nicht immer leicht. geschwungen werden. Wie das TV-Publikum bereits vor Natürlich sind es Beiträge über die »Highlights« aus Oper, Festspielbeginn feststellen kann, wird an teuren Materialien Schauspiel und Konzert, die nahezu täglich über die TV-Schirme bei der Ausstattung nicht gespart, dass auf das Hinterteil des flimmern. Es geht aber auch darum, das Publikum einer Mammon im »Jedermann« schichtweise echtes Blattgold ge- regionalen Fernsehsendung mit zeitgenössischer Musik zu klebt wird, hat vergangenen Sommer doch etliche Zuschaue- konfrontieren, sein Interesse an Uraufführungen zu wecken, r/innen überrascht. Für Überraschungen sorgt auch das Wet- die weltweit Aufsehen erregen. Mitunter gelingt es auch, erste ter auf dem Domplatz. Bis das Fernsehpublikum die ersten Eindrücke vom Entstehungsprozess einer ungewöhnlichen Probenausschnitte von Jedermann und Buhlschaft geliefert Theaterproduktion zu vermitteln, etwa vom neunstündigen bekommt, hat sich so mancher Kulturreporter bereits einen »Faust«-Marathon auf der Halleiner Pernerinsel. Wie bewäl- heftigen Schnupfen oder gar steife Gelenke geholt. Immerhin tigen die Schauspieler/innen diese Mammutproduktion, wie hat er geduldig auszuharren, bis eine Probe wegen Schlecht- tasten sie sich an ihre Rollen heran, wie lernen sie den Text, wetters abgebrochen wird. Doch erst wenn das »Fest zur Fest- wie erholen sie sich in den Pausen und wie hält man neun spieleröffnung« Tausende Salzburger/innen in die Innenstadt Stunden durch? Reportagen wie diese können zu spannenden lockt, wenn die Eröffnungsreden geschwungen werden und Herausforderungen werden. wenn sich der Vorhang für die ersten Premieren öffnet, zeigt sich die wahre Kondition eines Kulturredakteurs. Für launige Und wie halten Kulturredakteurinnen und -redakteure Festspielpartys bleibt da keine Zeit, von Premierengenuss ganz sechs Wochen Festspiele durch? »Interessant war’s wieder«,

rt zu schweigen. Die Kollegen stürzen sich nach dem Schluss- hört man die Kollegen sagen, wenn man Anfang September in we applaus ins Geschehen, bewältigen Aufsager und Interviews der plötzlich leeren Altstadt ein Kaffeehaus betritt und seelen- h c i möglichst im Rekord und verbringen halbe oder ganze Nächte ruhig seinen Cappuccino schlürft. • e rr e

Öst 129 ralismus e

Daten d fö

Wissenschaft / Bildung pro Woche in den Regionale OFF-Air-Aktivitäten ung Der ORF versammelt sein Publikum nicht nur vor den

ORF-Regionalradios nach Landesstudio öpf

Radio- und Fernsehgeräten, sondern bietet auch off air ein h

vielseitiges Programm. c Prozentanteil am

landesstudio MIN. Wortprogramm rts

Burgenland 131 5,93 % 20.000 WE Kärnten 204 7,12 % Besucher/innen bei der »Langen Nacht der Bühnen« niederösterreich 144 6,45 % ntität Oberösterreich 284 11,33 % e 3 id Salzburg 263 10,85 % Tage lang dauerte das vom Steiermark 196 8,29 % ORF initiierte »Fest der Volkskultur«. Tirol 257 11,52 % Vorarlberg 214 9,56 % Wien 173 9,12 % Rund 7.000 Kinder und Jugendliche besuchten das ORF-Landesstudio in Linz. heute in österreich 700 Interessierte kamen zur Premiere der »Langen Nacht der Volksmusik« ins ORF-Landesstudio Oberösterreich. themen (Auswahl) Datum zuseher/Innen

Liebesschlösser an der Mur (Steiermark), Ungeziefer im 04. 01. 2011 503.000 Vormarsch (Vorarlberg), Keine Russen-Urlauber (Kärnten) 7.000 Andreas-Hofer-Film Bergblut (Tirol), Juwelierüberfall 24. 01. 2011 491.000 Personen begleiteten seit 1996 bei der von ORF Oberösterreich (Salzburg), Pediküre für Rinder (Burgenland) organisierten Reise das Friedenslichtkind nach Betlehem. Attacken AMS (Wien), Umtausch (Kärnten), 27. 12. 2011 489.000 Brandgefahren (Steiermark) Streit um Steinbruch (Niederösterreich), Messerattentat in 02. 02. 2011 471.000 200 Wels (Oberösterreich), Ägypten-Heimkehrer (Vorarlberg) Theatervorstellungen wurden im Rahmen von »Schäxpir« Pannenserie Kasberg-Seilbahn (Oberösterreich), 31. 01. 2011 465.000 präsentiert. ORF Oberösterreich ist Mitveranstalter des inter- Paragleiter-Unfall (Tirol), Banküberfall (Steiermark) nationalen Theaterfestivals für das junge Publikum.

Kultur pro Woche in den Föderaler Hauptabend ORF-Regionalradios nach Landesstudio Österreich ist ein Land der Regionen. Der ORF setzt sie im Hauptabend in unterschiedlichen Sendungen ins Bild. Prozentanteil am landesstudio MIN. Wortprogramm 18,5 % 32,8 % Burgenland 438 19,90 % ORF eins Handlungsort ORF III Kärnten 381 13,32 % Österreich regional niederösterreich 271 12,14 % 63,1 % 44,3 % Oberösterreich 486 19,39 % ORF 2 Sport + Salzburg 396 16,31 % Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts Steiermark 462 19,51 % für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalender- wochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70 Tirol 176 7,89 % Vorarlberg 246 10,97 % Wien 195 10,22 % SPORTBEITRÄGE AUS DEN BUNDESLÄNDERN 2011 (Auswahl) Musikstruktur Regionalradio 1) sEndungen davon sEndungen davon 62' 13" 1.933' 41" Bundesland ORF eins & 2 live OSP live Ernste Musik Pop Wien 24 1 23 15 niederösterreich 74 1 54 7 2.260' 36" Oberösterreich 100 0 73 7 Salzburg 84 0 36 2 Oldies / Evergreens Tirol 119 4 43 5 Vorarlberg 85 1 41 12 2.900' 21" 355' 56" Kärnten 65 0 18 3 Unterhaltungsmusik / Schlager Volksmusik / Weltmusik Steiermark 114 4 41 5 rt

Burgenland 41 1 30 11 we

1) Die Zahlen basieren auf der Programmwoche der Programmstrukturanalyse der ORF-Qualitätssicherung. h c

Im Schnitt sendet ein durchschnittliches ORF-Radio damit über 250 Tage ununterbrochen Musik im Jahr. 706 12 359 67 i e rr e

130 Öst ralismus e

d fakten fö ung öpf h c rts WE ntität e

id 1 3 5 / Günther Pichlkostner F R O

2 4 6

Bregenzer Festspiele Chorissimo Magische Weihnachten / Produktion West / Gerhard Mader Bild (6) © F R O ORF 2 übertrug die Premiere von »André Etwa 20.000 Sänger/innen gibt es in der An zwei Adventsonntagen warf ORF 2 Chénier« live-zeitversetzt am 22. Juli, Steiermark. Die Chöre und Ensembles, einen Blick auf den »Christkindlumzug« erstmals wurde aber auf vorarlberg.ORF. in denen sie singen, decken viele Stil- in Innsbruck sowie in Tiroler »Weih- at live mit Impressionen und Interviews richtungen ab – von Volksmusik über nachtstöpfe«, in denen traditionell ge- von der Eröffnung berichtet. Radio Pop bis zum klassischen Oratorium. pökelte Rinderzunge mit Erdäpfelsalat Vorarlberg ergänzte ein Monat lang mit Jeden ersten Dienstag im Monat prä- und Gemüse schmorte. Radio Tirol / Erhard Seidl Bild (5) © F

»Festspielfrühstück – Künstler zum sentiert Radio Steiermark seit 2011 Aus- besuchte derweil 50 Alltagsengel: R O Kennenlernen« und Ö1 übertrug die schnitte aus dem Schaffen dieser rund Tiroler/innen, die sich ehrenamtlich Uraufführungen von »Achterbahn« von 500 Chöre. Natürlich dürfen auch Beson- engagieren. Hochkulturell »Christmas Judith Weir und »wegda!«, einem Vokal- derheiten des Chorgesanges, stimmliche in Vienna«: 150 Stars, die zwecks Gala- werk von Bernhard Gander, das auf Raritäten, junge Talente sowie moderne abend im Wiener Konzerthaus mit dem einem Interview einer österreichischen Chorliteratur in »Chorissimo« nicht ORF-Radio-Symphonieorchester am Politikerin zur Asylpolitik basiert. (1) • fehlen. (3) • 23. Dezember musizierten. (5) • / Günther Pichlkostner Bild (4) © F

Land und Leute Die und das Tour d’Autriche R O

Insgesamt 98-mal zeigte das ORF-TV »Harrys Städtetour« begab sich am 20. Vom Uhrturm über den Lindwurm zum Bild (3) ©

2011 agrikulturelle Besonderheiten unse- November nach Enns, das als erste Stadt Goldenen Dachl, ein kurzer Abstecher auf F R rer Heimat: Die meistgesehene Sen- in Österreich den Titel »Citta Slow« we- den Mirabellplatz, weiter bis zum Boden- O dung war die vom 27. August. Themen: gen Bemühungen um die Nachhaltigkeit see und zurück zum Stephansplatz führte eines der schönsten Rad- und Wander- erhielt. Dies wegen althergebrachten es Seine Majestät Robert Heinrich I. in gebiete Österreichs, die Nationalpark Gewerbes: Trommelfelle werden für »Wir sind Kaiser« am 9. April in ORF Kalkalpen Region südlich der Stadt Orchester in aller Welt gefertigt, Ennser eins. Mit seinem treuen Obersthofmeister Steyr in Oberösterreich; die Initiative Pergament wird von Nobelpreisurkun- Seyffenstein präsentierte er die zahl- »So schmeckt Niederösterreich«; Wein- denschreiberinnen geschätzt. Die Enns reichen Erlebnisse auf dieser Tour d’Au- / Dietmar Mathis Bild (2) ©

bauern in der Südsteiermark; der Export- wiederum war Gegenstand der »Flüsse triche, Landschaften, Sehenswürdigkei- F R O rt schlager Weißkäse aus Pöggstall und der Genüsse« mit gesamt 43 ORF-TV- ten sowie Sitten und Bräuche in einer we Tiroler Werktagstrachten. (2) • Sendungen 2011. Thema: Kulinarik, Sonderaudienz. Ein integrativer Abend h c Bild (1) © i Natur und Kultur. (4) • für den österreichischen Hof. (6) • e rr e

Öst 131 Warum Qualität zählt Hubert Kickinger ralismus e d fö

Die vielfältigen Interessen und Anliegen der einzelnen Bundesländer wahrzunehmen Den Wienerinnen und Wienern ung ist von besonderer Bedeutung. Die Relevanz regionaler Medien in diesem Bereich wird seit jeher ein besonderes öpf

ist unumstritten. Sie können sich lokal spezifischen Themen annehmen, ihnen die Verhältnis zum Tod nachgesagt. h nötige Tiefe geben und damit den unterschiedlichen Facetten der Diskussionen in Mit einer Reportage zum Thema c den verschiedenen Regionen auch Beachtung schenken. Die Regionalisierung ist hat wien.ORF.at-Redakteur rts

wichtig, um nahe an den Bürgerinnen und Bürgern zu sein und regional-relevante Hubert Kickinger den Winfra- WE Informationen schnell zu erhalten. Es gibt ein Bedürfnis der Menschen nach Infor- Preis 2011 in der Kategorie

mationen aus ihrer unmittelbaren Umgebung, das durch zentralistische Medien nicht »Internet« gewonnen. ntität e

abgedeckt werden kann. Die regionale Anbindung bietet den Menschen Identifika- id tionsmöglichkeiten und Orientierung. Es geht auch darum, Initiativen und Projekte auf lokaler Ebene hervorzuheben und bekannt zu machen, damit die Menschen in der Umgebung davon profitieren können. Engagierte Personen vor den Vorhang zu holen motiviert und schafft Mehrwert für die ganze Region. Ein Ausbau der Regio- nalisierung ist somit wünschenswert. Der ORF ist herausgefordert, die Aktivität der Landesstudios zu verstärken. •

Dr. Othmar Thann, Direktor Kuratorium für Verkehrssicherheit, anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs 2011

im fokus 2012 im ORF

Ob Nachwuchssportler/in, Musiker/in Allein »Land und Leute« widmet sich Auch wenn Wolfgang Ambros den oder Handwerker/in – in der Steiermark schon im Februar mehreren regionalen Zentralfriedhof hochleben lässt, der gibt es viele junge Menschen, die Außer- Themen: Über »Bauern als Arbeitgeber« Stadt immer wieder ein morbider gewöhnliches leisten. »Steiermark in der Steiermark wird berichtet, eine Charme nachgesagt wird und die heute« bringt jeden zweiten Samstag der letzten Blaudruckereien Europas, Wienerinnen und Wiener auf »a ein TV-Porträt einer jungen steirischen jene im burgenländischen Steinberg, schene Leich« hoffen, bleibt das Ausnahmekönnerin bzw. eines jungen und die Yakzucht in Nußbach im ober- Sterben selbst für viele ein Tabu. steirischen Ausnahmekönners. Zusätz- österreichischen Kremstal werden Meine Reportage »Reise ins Jenseits« lich erfunden: der »Harmonikawettbe- gefilmt. Zusätzlich geplant: z. B. ein Be- geht der Frage nach, was mit den werb«, der live und österreichweit in richt über bäuerliche Direktvermarkter Verstorbenen geschieht, ehe sie ihre ORF 2 am 29. 10. übertragen wurde. • im niederösterreichischen Wieselburg. • letzte Ruhe finden. Interessant zu sehen war, dass es für viele Bestat- tungsunternehmen als Erfolg gilt, »In einer Gesellschaft, die sich auseinander- wenn sie bei ihrer Arbeit »unbemerkt bleiben«. Gerne ist dabei von »orga- bewegt, der die Mitte verloren geht, ist eine nisatorischer Maßarbeit im Hinter- der Kernaufgaben eines öffentlich-rechtlichen grund« die Rede. Aber wer weiß ei- gentlich, welche Person das Waschen Mediums, Brücken zu bauen, eine Verhand- und Ankleiden der Verstorbenen lungsbühne für alle zu sein und dadurch den übernimmt und ob dabei auch nach Geschlechtern unterschieden wird? gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Um Antworten zu finden, habe ich mit den Mitarbeitern der Bestattung Verständnis füreinander zu fördern.« Wien gesprochen und an ihrem Michael Kerbler, Ö1, »Im Gespräch« Arbeitsplatz fotografiert. Die Bilder der Leichenwagen, die nicht auf den

/ Hans Leitner ersten Blick als solche zu erkennen F R

O waren, oder der Prototyp einer »Sarg- mehr dazu unter zukunft.orf.at waschmaschine« waren kurz darauf auch in Karl Markovics’ Regiedebüt »Atmen« auf der Leinwand zu sehen. V Bild ©r. o. F Ziel war es, einmal mehr auch jene

Bereiche zu beleuchten, die für rt Dipl.-Päd.in Bernadette Tischler Stefan Lindner zu Mike Diwald, gewöhnlich ohne große Beachtung we

über die Bedeutung der ORF Tirol online Radio Kärnten h c Bild M. o. © K Landesstudios bleiben. • i e rr e

132 Öst ve ti pek rs pe e al ob gl n

o Internationaler grati e nt I

a- Wert op Eur Public broadcasters provide the public with a vital source of factually-correct, fair, balanced information, as well as well-researched, carefully-produced cultural and other programs. rt e r W e

nal Paul Lendvai o rnati e nt I 133 ve ti pek rs pe

e In the domestic context, that means broadcasts that are to and engage not only citizens of a broadcaster’s home country, al

universally accessible, not only in terms of availability across but people around the world, serving to advance artistic and ob

geographic and socio-economic lines, but also in their inten- cultural expression, the refreshing exchange of views and gl

tion to appeal broadly to the interests of society at large, even ideas, and the promotion of knowledge. ( … ) While many of n o if not all programming appeals to all of the people all of the the communities served by these broadcasters and others enjoy time. Public broadcasting provides a needed outlet for infor- the benefits of freedom and democracy, others live under grati mation in minority communities that would otherwise not autocratic regimes, such as the one currently in power in Iran, e nt receive coverage and it helps to develop and foster a sense of that seek to control society by controlling information coming I a-

national identity and community. It also – via unique and in from the outside world. Other communities include peoples op varied means of funding, in some cases direct, in others isolated by virtue of geographical remoteness, or by lack of a Eur government support mixed with commercial advertising – large population or relative wealth that would support greater provides security and distance from political and commercial programming options. Providing quality, independent and interests. That independence allows broadcasters to focus culturally-rich programming to these communities is not on providing quality programming, and it allows program- profitable, and private or commercial media generally has no makers the freedom to take risks and produce programs that incentive to provide it. That situation is exacerbated in times could never exist, much less survive, on commercial stations. of economic distress. Without public broadcasting, these Public broadcasters have the freedom to inform, educate and communities would experience a lack of information cutting entertain audiences. In contrast, their commercial counter- them off from the myriad of other cultures around the world parts are usually constrained to concentrate on those goals and their values, as well as from the daily developments only insofar as they are profitable, leading usually to an that impact those cultures. Worse, as can sometimes be seen emphasis on the latter of the three. Public broadcasters speak in Iran and elsewhere, these communities would receive a distorted view of other cultures beyond those communities’ borders – or even in some cases within them – a view twisted by factual omissions and sometimes by outright lies. Because public broadcasters are beholden to no one, they can bring news and cultural programming to communities around the world and act as a bulwark against the tide of intolerance. That role works in two directions. In addition to exporting in- formation and cultural values, public broadcasting also helps promote understanding by importing information and values, bringing it into a local context. In seeking to strive for impartial representation of all sides of a story, public broadcasters also help keep the public in their home country informed. Public broadcasting helps overcome the slashing of budgets in the commercial realm, the ›dumbing‹ down of news, and the capitalisation on the public’s lack of knowledge that some politicians all too often use to advance their own interests. At a time of economic distress and fears of rising authoritarianism around the globe, even in parts of Europe, this service con- tinues to be as important as ever, if not more so. •

Alison Bethel McKenzie, Executive Director International Press Institute. Der Beitrag erscheint in ungekürzter Form in »TEXTE 8« rt e r W e

Karim El-Gawhary nal o rnati e

Europa-Integration 132 Globale perspektive 144 nt I ve ti pek rs pe e al ob gl n

o Europa- grati e nt I

a- Integration op Eur

Für seinen unermüdlichen Einsatz im Sinne der Demokratie und der Medien- und Pressefreiheit erhielt Prof. Paul Lendvai die Václav-Benda-Medaille in der tschechischen Botschaft in Wien.

»Im europäischen Einigungsprozess und auch in der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise spielen die öffentlich-rechtlichen Medien eine beson- ders wichtige Rolle. Sie sind die wichtigste Barriere rt e gegen den Vormarsch des Populismus von rechts und r W e links, gegen den Rassismus, gegen die Intoleranz.« nal o Prof. Paul Lendvai rnati e nt I ve ti pek rs pe

e

Bestandsauf- al ob gl

nahme der Ver- n o grati

gangenheits- e nt I a-

bewältigung op Eur

20 Jahre ist es her, da wurde ge- eine Bestandsaufnahme der Vergangen- schossen, gekämpft, gemordet. heitsbewältigung. Auch der Blick der Unmittelbar neben Österreich Jungen, geboren erst nach dem Krieg, rollten die Panzer, starben die war Gegenstand der Dokumentation. Menschen. Der ORF berichtete Und 372.000 sahen zu. Viele waren dann und half damals den Nachbarn auch beim anschließenden »CLUB 2« in Not. Am 29. Juni sendete der dabei: Peter Rabl debattierte u. a. mit ORF einen Themenschwerpunkt: Valentin Inzko, dem Hohen Repräsentan- »Waffenruhe – 20 Jahre nach dem ten für Bosnien und Herzegowina, und Zerfall Jugoslawiens«. der Philosophin und Autorin Dunja Mel- čić. Den Abschluss des Abends bildete gesetz Fünfzehn Jahre war Ratko Mladić der »Jugofilm« von Goran Rebić, ein Mani- auf der Flucht, lebte in zahlreichen Ver- fest gegen Gewalt, das die Geschichte § 4. (1) Der Österreichische Rund- stecken, teils beschützt von der serbi- einer seit Jahrzehnten in Wien ansäs- funk hat durch die Gesamtheit schen Armee. Er gilt als Hauptverantwort- sigen Gastarbeiterfamilie, deren ruhiges seiner gemäß § 3 verbreiteten licher für das Massaker von Srebrenica. bürgerliches Leben durch den Zerfall Programme für die Förderung Am 26. Mai 2011 konnte Mladić in Serbien Jugoslawiens in den Strudel von Gewalt des Verständnisses für die euro- päische Integration zu sorgen. verhaftet und an das Kriegsverbrecher- und Leid gerät, erzählt. Auch 3sat be- tribunal in Den Haag ausgeliefert wer- richtete über »20 Jahre Jugoslawien- den. Dort sitzt mittlerweile auch Rado- Krieg« – und sendete am 12. Juli den van Karadžić, dem die politische Ver- Fernsehfilm »Esmas Geheimnis« sowie antwortung für den Mord an etwa 8.000 vier Dokumentationen in der Reihe Programmrichtlinien bosnischen Muslimen in Srebrenica »Monothema« über die Jagd nach Ratko vorgeworfen wird. Serbiens Präsident Mladić, die Aufarbeitung der Gräuel von Für Österreich ist die Einbettung Slobodan Milošević, ebenfalls nach Srebrenica, den Sturz von Slobodan Milo- in Europa, das Verhältnis zu sei- Den Haag überstellt, ist dort im März šević und den nach Österreich geflüch- nen Nachbarn und seine Verbun- 2006 gestorben. Über alle drei hat ORF- teten Dissidenten Bogdan Bogdanović denheit mit diesem Kulturraum Balkanspezialist Friedrich Orter aus- sowie drei »Balkan Express«-Ausgaben wesentlicher Bestandteil seiner Identität. Ein Europa ohne Gren- führlich berichtet. Ab Juni 1991 war er über Serbien, Bosnien-Herzegowina zen, in dem die Gemeinsamkeit zentraler Chronist des Jugoslawien- und den Kosovo. Auch der ORF-Hörfunk im Vordergrund steht, stellt Krieges, dokumentierte den Zerfall des machte sich auf zum Lokalaugenschein: keinen Widerspruch zu einem Tito-Staates. Für den ORF besuchte er FM4 sendete den Sommer über eine Europa der Regionen dar. voriges Jahr jene Kampfschauplätze, Jugendzimmerserie, die Hörbilder aus von denen er damals berichtete, reiste einer Radioreise u. a. nach Mostar und durch Kroatien, Slowenien, Bosnien und Sarajevo brachte. »Wie leben junge Serbien. Von Vukovar bis Dubrovnik, Menschen heute dort, wo ehedem Krieg Leitbild von Srebrenica bis Belgrad. Er traf alte war?«: Auf FM4 konnte man’s erfahren. Bekannte aus Kriegszeiten, wichtige Unabhängig davon finden sich insge- politische Akteure von damals und samt für 2011 über 900 Einträge zu ORF- Der ORF ist die »österreichische heute, besuchte Täter und Opfer, Ver- Berichten im Fernseharchiv zu den heu- Orientierungshilfe« in der

triebene und Vertreiber, dokumentierte tigen Staatennamen; ein Ausweis dafür, rt

nationalen und internationalen e Gegenwart und Lebensrealität in den dass es nicht Anlässe braucht, um Ös-

/ Milenko Badzic Angebotsvielfalt der digitalen r W F R Nachfolgestaaten. Der Film für ein terreicherinnen und Österreicher über e

O Medienwelt. Damit leistet er »Menschen & Mächte spezial« war eine Vorgänge am Balkan zu informieren. • einen Beitrag zur europäischen nal o

Bild © Integration. Reise durch »Landschaften und Seelen«, rnati e nt 136 I ve ti fen. »Zsolt, bleib stehen, es ist sinnlos«, ruf ich ihm hinterher. pek

rs Es ist schon 19.00 Uhr, in drei Stunden muss in der »ZiB 2« pe

Nachbar in Not? eine Reportage darüber zu sehen sein und wir haben noch e keine Sekunde davon im Kasten. Ich denke an den mühsamen al Ernst Gelegs, ORF Budapest ob Rückweg durch die Menschenmasse zum Oktogon, an die oft

gl zermürbende Suche nach einem Taxi und die Fahrt durch

n diverse Staus zurück ins Büro. Das kostet Zeit. Und die fehlt o dann für Schnitt, Text und für die Überspielung nach Wien. Mit Griechenland und Ungarn zählen gleich zwei Zsolt stemmt die Kamera hoch über seinen Kopf und beginnt grati e der berichtintensivsten Staaten 2011 zum Portefeuille die Demo abzuschwenken, endlich läuft die »Mühle!« Eine nt I des Korrespondentenbüros in Budapest. Vor allem ältere Frau spricht uns an. Offenbar hat sie das ORF-Logo auf a-

op unser Nachbarland hatte es 2011 in sich: Vom Ende der Kamera gesehen. »Gut, dass wenigstens Sie hier sind«, der Medienfreiheit war dort die Rede. sagt sie, »das ungarische Fernsehen zeigt diese Proteste nicht.« Eur Schnell ein rasches Interview mit ihr. Sie habe im Jahr 1989 Gerade wenn man aus einem Land wie Österreich kommt, die Geburt der Republik erlebt, betont sie, »ich will sie nicht wo man sich wünschte, 1938 hätten mehr Nachbarn kritisch wieder verlieren!« hingeschaut, protestiert, sich der Landsleute in Not ange- nommen, wenn man Korrespondent aus Österreich ist, in Orbán hat auch die Verfassung geändert. Abgesehen davon, dem neben den ungarischsprachigen Österreicherinnen und dass er sie ganz auf die Ideologie und Interessen seiner rechts- Österreichern seit 1956 so viele Menschen leben, dann fühlt nationalen Bürgerunion Fidesz zugeschnitten hat, wie übrigens man die Verpflichtung, ganz genau hinzusehen. Berichte zu auch das neue Wahlrecht, ließ er auch die Bezeichnung »Re- liefern, die unabhängig sind. Vorurteils-, aber auch angstfrei publik« aus dem Staatsnamen streichen. Unser Nachbarland zu informieren. Auch wenn das – angesichts mancher »deutli- heißt seit 1. Jänner nicht mehr »Republik Ungarn«, sondern cher« Interventionen hoher ungarischer Stellen – nicht immer nur noch Ungarn. »Wozu haben wir einen Präsidenten, wenn einfach ist. wir keine Republik mehr sind?!«, ruft uns ein junger Demons- trant zu, während ein anderer einen Pappkarton in die Kamera Mühsam drängen wir uns durch die Masse der Demons- hält, mit der Aufschrift: »Hey, Europe, sorry for our Prime tranten. Sie stehen dicht gedrängt, fast Schulter an Schulter Minister!« Mit viel Kaffee und den letzten eingetrockneten auf der vierspurigen, noch weihnachtlich beleuchteten An- Beigli (ungarische Nussrouladen, die zu Weihnachten tonnen- drássy-Straße, der Prachtstraße im Herzen Budapests. Zsolt, weise verschlungen werden) lassen wir, wie jeden Morgen mein Kameramann, und ich versuchen irgendwie zur Oper im Büro, den vergangenen Produktionstag Revue passieren. vorzudringen, wo das Zentrum der Massendemonstration Manöverkritik, die nicht immer angenehm ausfällt. Diesmal zu sein scheint. Irgendwo dort, so hoffen wir, muss doch sind wir zufrieden, zumindest im Großen und Ganzen. Alles eine Bühne stehen, die einen eindrucksvollen Blick auf die ist pünktlich auf Sendung gegangen. Zu sehen war, wie Orbán Menschenmasse ermöglicht. Sehen können wir sie nicht. Zu sich und seine neue Verfassung in der Staatsoper feiern lässt, viele stehen noch vor uns. Gut 100.000 Menschen füllen das zu sehen war der Unmut vieler Bürger in Ungarn und erklärt riesige Areal zwischen der Budapester Staatsoper und dem wurde, warum er immer größer wird. Meine Producerin zeigt sogenannten Oktogon, einem großen Kreisverkehr, der den mir, was das ungarische Fernsehen zu selben Zeit gebracht Ring mit der Andrássy-Straße verbindet. Die Menschen sind hat. Eine schier endlose Berichterstattung über den Festakt aufgebracht. Sie demonstrieren gegen die Politik der rechts- in der Oper, mit vielen endlos langen Interviews, in der die nationalen ungarischen Regierung unter dem machtbewussten spannende Frage erörtert wird, welche Bedeutung das Grund- Ministerpräsidenten Viktor Orbán. »Viktator, Viktator« skan- gesetz für die ungarische Nation hat. Und die Demo? Sie wird dieren die Menschen, regelmäßig unterbrochen von rhythmi- erwähnt, aber nicht gezeigt. Die Menschenmassen auf der schen »Orbán, hau ab«-Rufen. Andrássy-Straße sind nicht eine einzige Sekunde lang im Bild. Es wird auch nicht erklärt, warum die Demonstranten gegen Seit Orbán bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2010 die Politik der Regierung protestieren. Kein Wort über die eine fulminante Zweidrittel-Mehrheit erreicht hat, baut er massiven Bedenken der EU, der USA, des IWF, der EZB über das Land ganz nach seinen Vorstellungen um. Systematisch den systematischen Demokratieabbau der Orbán-Regierung. demontiert er unabhängige, demokratische Kontrollinstanzen Klar zu sehen ist nur der vorauseilende Gehorsam öffentlich- und ersetzt sie durch willfährige Organe. Unter seiner Kontrolle rechtlicher Fernsehjournalisten in Ungarn. sind nicht nur alle Ministerien und dank seiner Zweidrittel- Mehrheit auch das Parlament, sondern mittlerweile auch der Ich denke an die Worte der älteren Frau bei der Demo und Staatspräsident, der Rechnungshof, die Justiz, der Verfassungs- daran, dass der ORF zumindest in Westungarn empfangen gerichtshof, die öffentlich-rechtlichen Medien und als vorerst werden kann. Und mir fällt die Begegnung mit einem älteren letzter Streich, die Nationalbank. Zsolt schlängelt sich mit Ungarn ein, der mir vor einigen Jahren etwas Rührendes er- geschulterter Kamera durch die eng beisammen stehenden zählt hat: »Wissen Sie«, sagte er damals, »dass der ORF einst

rt Demonstranten, er drängt sie zur Seite wie ein Slalomfahrer sehr wichtig für mich war? Wir haben in der Kádár-Ära um e die Kippstangen. Ich folge im Windschatten. Endlich können 19.00 Uhr immer die Nachrichten im ungarischen Fernsehen r W e wir die Bühne sehen. Doch je besser sie in unser Blickfeld geschaut und um halb acht haben wir dann den ORF einge- rückt, desto langsamer kommen wir voran. Zu dicht gedrängt schaltet, damit wir sehen, wie’s wirklich ist … « Was würde er nal o stehen die Menschen. Und die Zeit beginnt uns davonzulau- mir heute sagen? • rnati e nt I 137 ve ti Auch bei der Berichterstattung über die verheerenden pek

Überschwemmungen in und um Genua wurde das vielerorts rs pe vita italiana breitgetretene Einheitsbild vom ausschließlich konsumorien- e tierten, oberflächlichen Berlusconi-Land widerlegt. Abertau- Mathilde Schwabeneder, ORF Rom al

sende Jugendliche, die knietief im Schlamm watend, freiwillig ob

die Stadt zu säubern halfen, sprechen für sich. gl

n o Es versteht sich von selbst, dass sich der Löwenanteil der Berichterstattung 2011 vor allem um zwei Dinge drehte: um grati 2011 feierte Italien einen runden Geburtstag. Seinen die Frage, wie lange hält die skandalgebeutelte Regierung e nt 150sten. Denn 1861 hatte sich der Traum des Risor- Berlusconi und ob Italien wirtschaftlich tatsächlich am Ende I a-

gimento von der Einheit erfüllt. Zwar als zentralisti- ist. Dass der Abgang des Cavaliere, den wir faktisch Minute op sche Monarchie, aber immerhin. Der Grundstein für für Minute begleitet haben, letztendlich so geordnet ablief, Eur das heutige Italien war gelegt. zeigte, wie dringlich ein Wechsel an der Regierungsspitze im Konzert der internationalen Mächte war. Italien musste seine Grund genug für große Feierlichkeiten in Rom. Samt Gästen Glaubwürdigkeit wiedererlangen und sich neu positionieren. aus der ganzen Welt. Unter ihnen: Österreichs Bundespräsi- Mario Monti, der international renommierte Wirtschaftspro- dent. Grund genug für uns, neben einer Nachfahrin des Frei- fessor und Gegenentwurf zum Lebemann und Medienzaren, heitskämpfers Giuseppe Garibaldi, Anita Garibaldi, auch hat auch innerhalb des Landes für Aufatmen gesorgt. Ihm Heinz Fischer zum Verhältnis Österreich-Italien zu befragen. traut man zu, das Land aus der Krise zu führen. Dass einiges, Es sei exzellent, bestätigte der Bundespräsident. Etwas, das was über die wirtschaftliche Situation Italiens gesagt und auch wir im Alltag unseres Korrespondentenbüros erfahren geschrieben wurde, Teil spekulativer Propaganda war und ist, können. sei dabei ebenfalls erwähnt. Aufgabe eines öffentlich-recht- lichen Mediums ist auch, diese schlagzeilenartigen Überhö- Wohlwollen und Respekt für die Medienvertreter aus dem hungen auf ihr reales Maß herunterzubrechen. Nachbarland gibt es aber immer. Denn nicht nur die Historie verbindet uns, sondern das ganz reale Hier und Heute. Italien Was macht Italien darüber hinaus für die Österreicher/innen ist nach Deutschland Österreichs wichtigster Handelspartner. so besonders? Da reichen die Antworten von der allseits be- Und Italien ist immer noch der Österreicherinnen und Öster- liebten »cucina italiana«, dem einzigartigen Shopping-Flair, reicher liebstes Urlaubsland. Ein weites Feld für uns als dem nach wie vor faszinierenden mediterranen Lebensgefühl öffentlich-rechtlicher Rundfunk. bis hin zur Kultur. Und tatsächlich ist Italien das Land mit der größten Anzahl an UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die Die Devise möglichst umfassend zu berichten, sprich für journalistischen Themen gehen im »belpaese« daher nicht den gesamten ORF mit seinen verschiedenen Radio- und Fern- aus. Außerdem befindet sich auf der Halbinsel – neben San sehabteilungen zu produzieren, hat sich als richtig erwiesen. Marino, das als Steuerparadies durchaus immer wieder Stoff Die Reaktionen der Redaktionen und des Publikums sprechen bietet – noch ein Staat. Der Staat der Vatikanstadt, kurz der für sich. In einem Land, das ein Großteil der Österreiche- Vatikan. Man muss nur einen Blick auf die jährlichen Buch- r/innen zumindest schon einmal besucht hat, liegt die Latte messen werfen, um zu verstehen, wie sehr dieser kleinste einerseits hoch, andererseits ist das Interesse umso größer, Staat der Welt fasziniert. Und nicht nur wegen aktueller Ereig- ein wenig hinter die Allgemeinplätze zu schauen. nisse wie die Deutschlandreise Benedikts oder die Seligspre- chung Johannes Pauls II., die wir live übertragen haben. So lässt sich zum Beispiel über ein interessantes Mode- projekt das Thema ’Ndrangheta aufrollen. In Kalabrien haben Einen Blick hinter die Mauern zu werfen ist zwar nicht engagierte junge Menschen mit Hilfe Mailänder Modeschöpfer immer einfach, aber jedes Mal lohnend. Denn dort befinden ein Label kreiert und somit in einer komplett von der organi- sich Dinge, die man auf den ersten Blick nicht erwartet: eine sierten Kriminalität kontrollierten Gegend Italiens – mit 75 % umfassende Filmothek mit ersten Filmaufnahmen der Gebrü- Jugendarbeitslosigkeit – Arbeitsplätze geschaffen. Mir gab der Lumière aus dem Jahre 1896 oder das Archiv der Dombau- diese Reportage auch die Möglichkeit, einen der bekanntes- hütte mit Briefen Michelangelos. Wenn dann eine österreichi- ten Mafiajäger des Landes, Staatsanwalt Nicola Gratteri, zu sche Historikerin durch eine Ausstellung der Vatikanischen interviewen, der das Projekt unterstützt und auch einiges Bibliothek führt – und die Problematik des Risorgimento für über mafiöse Infiltrationen nördlich der Alpen zu sagen hat. Österreich und den damaligen Kirchenstaat erklärt – dann schließt sich der Kreis. Und das österreichische Radio- und Themen, die nicht in jeder Agentur zu finden sind, sowie Fernsehpublikum ist sozusagen live dabei. • Hintergrundberichterstattung, sind die Stärken, die meist nur ein öffentlich-rechtliches Medium bieten kann. So haben wir den unerwarteten und erdrutschartigen Sieg des Bürgermeis- Südtirol Heute

ters von Neapel, Luigi de Magistris, zum Anlass genommen, rt e um uns seine Stadt näher anzusehen. Herausgekommen ist r W ein halbstündiges TV-Porträt einer vielschichtigen und faszi- 496 92 e nierenden Stadt, die sonst nur auf Müll und Camorra redu- Sendungen Stunden nal ziert wird. o rnati e nt 138 I ve ti Zuschauern einen authentischen Einblick in die Vielfalt ihrer pek

rs Nachbarländer zu bieten. Ergebnis der EBU-Zusammenarbeit pe

Europa und die ist zum Beispiel die Filmreihe »City Folk«, die die bunte Viel- e falt der Bevölkerung in großen europäischen Städten zeigt; al Welt – Beispiele der

ob andere Beispiele zum Thema Vielfalt sind die Dokumentationen gl EBU-Zusammenarbeit »Muslims in Europe«, und »Roma people in Europe«. Die EBU-

n Dokumentarfilmreihe »On the move« widmet sich einem an- o Nicola Frank, Büro Brüssel / EBU deren großen Thema unserer Zeit: Migration und Flucht. Die beiden Projekte »Health in Europe« und »Science in Europe« grati e wurden mit Unterstützung der Europäischen Union zu einer nt I erfolgreichen Kombination aus Dokumentarfilmen, Radiodo- a-

op kumentationen, Material für Websites und einer Plattform für Fachjournalisten. Eur

Die Zusammenarbeit im Rahmen der European Was unterhält besser und begeistert mehr als Musik? Das Broadcasting Union (EBU) trägt dazu bei, ein breit- Euroradio Netzwerk bietet den EBU-Radiomitgliedern eine gefächertes Angebot für alle Zielgruppen bereitzu- riesige Auswahl an Konzerten. Radioanstalten bieten allen stellen. Dabei geht es nicht nur darum, zu berichten anderen Mitgliedern Konzerte umsonst an und können dafür und zu erklären: Interessante und akzeptierte Pro- die der anderen EBU-Mitglieder in ihr Programm übernehmen. grammangebote müssen auch unterhalten und Dieses hervorragend funktionierende Solidarsystem führt begeistern. dazu, dass jedes Jahr mehr als 3.700 Konzerte und Opern vom Euroradio Netzwerk übertragen werden; 2011 wurde das Als Mitglied der EBU ist der ORF Teil eines effizienten Nach- Angebot über 25.000-mal genutzt. Das Angebot umfasst das richtennetzwerks. EBU-Mitglieder stellen ihr Material zur gesamte Musikspektrum von klassischer Musik, über Jazz, Verfügung und nutzen das ihrer Kollegen, um über das Welt- Pop/Rock, Folk und World Music. Populär sind vor allem geschehen zu informieren. Jährlich werden 45.000 News und auch die diversen Festivals, die teilweise in Kooperation der Sportstorys über das Eurovision News Exchange Netzwerk EBU und ihrer Mitglieder veranstaltet werden. ausgetauscht. Auch im Radiobereich existiert eine intensive Kooperation. Das Euroradio News Exchange System hat mehr Mit im letzten Jahr über 180 zur Verfügung gestellten als 1.000 Nutzer/innen aus 125 Organisationen, die pro Jahr und 500 abgerufenen Konzerten ist der ORF einer der großen mehr als 1.500 Downloads und Streams nutzen. Akteure von Euroradio. Die Qualität seines Angebots zeigt sich durch die hohe Zahl der abgerufenen Konzerte: Im Jahr 2011 Seit 2008 versucht das Europäische Radio Netzwerk Eura- waren es über 1.500! So kommen Zuhörer/innen in ganz Euro- net – ein Zusammenschluss von 22 internationalen, nationa- pa beispielsweise in den Genuss des »Ringes des Nibelungen« len, regionalen und lokalen europäischen Rundfunkanstalten aus der Wiener Staatsoper, sind bei den Salzburger oder Bre- aus 20 Ländern – eine neue Dimension der Berichterstattung genzer Festspielen dabei, lassen sich vom »Sommernachts- in Europa zu bringen. Anstelle von nationalen Perspektiven konzert Schönbrunn« oder dem »Neujahrskonzert der Wiener berichtet Euranet über Europa aus einer transnationalen Philharmoniker« begeistern. Perspektive. Mit ihren gemeinsamen Programmen und dem mehrsprachigen interaktiven Audio-Angebot hat es sich das Ein ganz anderes Musikgenre, aber ohne Zweifel der Netzwerk zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen den populärste paneuropäische Musikevent ist der von der EBU europäischen Bürgerinnen und Bürgern und den politischen jährlich durchgeführte »«. Im Mai Entscheidungsträgern zu verbessern und gleichzeitig die viel- 2011 nahmen 43 Fernsehanstalten teil, und mit mehr als 114 diskutierte europäische »öffentliche Sphäre« zu schaffen. Mio. Zuschauerinnen und Zuschauern hatte die Show eine Quote von durchschnittlich 39 %. In Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern und anderen Partnern hat es sich die EBU zur Aufgabe gemacht, die Zu- Seit 1982 organisiert die EBU alle zwei Jahre den »Euro- schauer/innen und -hörer/innen für die europäische und vision Young Musician Wettbewerb«. Dieser internationale weltweite Realität zu interessieren und Probleme begreifbar Wettbewerb bietet jungen klassischen Musikern eine Bühne zu machen. Ein interessantes Beispiel für internationale und einen Start in ihre Karriere. Zwanzig Rundfunkanstalten Zusammenarbeit ist das Projekt »Why Democracy«, an dem schicken Kandidatinnen und Kandidaten nach Wien, von wo seit 2007 EBU-Mitglieder teilnehmen. Insgesamt 48 Rundfunk- das Finale am 12. Mai dieses Jahr wieder einmal live über das anstalten haben Filme produziert und koproduziert, die in Eurovisionsnetzwerk übertragen wird. Der ORF richtet die über 180 Ländern gezeigt wurden. Nach diesem beträchtlichen Veranstaltung schon zum vierten Mal und in Zusammenarbeit Erfolg unterstützen die EBU und ihre Mitglieder dieses Jahr mit den Wiener Festwochen aus. das medienübergreifende Projekt »Why Poverty«. Die europä-

rt ischen Rundfunkanstalten haben dazu den 29. November als Ein kontinuierlicher Austausch der Experten ermöglicht e Eurovisions-Thementag reserviert, an dem Armut im Zentrum die effektive Zusammenarbeit in der EBU. Der ORF ist hier r W e des Programms stehen und in diversen Genres und Perspekti- stark engagiert, insbesondere im News Committee, das den ven behandelt wird. Auch Koproduktionen und Programm- Nachrichtenaustausch steuert, als auch mit seiner Repräsen- nal o austausch bieten EBU-Mitgliedern die Möglichkeit, ihren tanz im Executive Board durch Alexander Wrabetz. • rnati e nt I 139 Bild M. o. © ORF / Ali Schafler 140

Internationaler Wert Europa-Integration globale perspektive ve ti am österreichischen Nationalfeiertag lag bei 5,1 % – um 3,2 pek

rs Prozentpunkte über dem Jahresschnitt, die Tagesreichweite pe

3sat blickt lag bei 973.000 Zuseherinnen und Zusehern. Der zweitbeste e Thementag 2011, »Spirits of the Sixties«, eine Reise in die von al in die Zukunft

ob großen gesellschaftlichen Umbrüchen geprägten 60er Jahre,

gl erreichte einen Marktanteil von 4,1 % und 877.000 Zusehe-

Monika Wittmann, 3sat Österreich n r/innen – und dies am 7. August, also mitten im Sommer, einer o Zeit mit einer meist niedrigen Nutzung. grati e 3sat – Die starke Marke für nt I »über:morgen« – so heißt das neue wöchentliche a- öffentlich-rechtliches Fernsehen 1) op Magazin der ORF/3sat-Redaktion. Sendestart war 3sat hat seit seiner Gründung über alle nationalen Grenzen am 13. Februar 2011, Sendetermin ist jeweils am hinweg einen unverwechselbaren Standard gesetzt, was Eur Sonntag um 17.30 Uhr und am darauffolgenden öffentlich-rechtliches Fernsehen zu bieten hat – nach dem Montag um 12.30 Uhr. In dieser neuen Sendeleiste bewährten Motto »anders fernsehen«. 3sat zeigt, wie stark ist der Titel Programm: »über:morgen – das Zu- öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist, wenn die Sender zusam- kunftsmagazin«. Die ORF/3sat-Redaktion greift menarbeiten. ARD, ZDF, ORF und SRG gestalten aus ihren Themen auf, die von besonderer Relevanz für die besten Kultur- und Wissensinhalten ein Programm, das im Zukunft sind. Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags steht. 3sat zeigt unterschiedliche Perspektiven auf, beleuchtet Hintergründe Der Bogen reicht dabei von Fragen des Umweltschutzes, und nimmt sich Zeit, komplexe Sachverhalte ausführlich und der Nutzung der Ressourcen und der Energieversorgung über verständlich darzustellen. Das Publikum weiß diese Orientie- den gesellschaftspolitischen Wandel bedingt durch sich än- rungshilfe zu schätzen. Dies belegen nicht zuletzt die ständig dernden Alters- und Sozialstrukturen, Migration und neue steigenden Marktanteile und Nutzungszeiten. 2011 blieb der Herausforderungen in der Arbeitswelt bis hin zu den Themen Gesamtmarktanteil von 3sat in Österreich mit 1,9 % stabil auf Mobilität, Bildung und Wirtschaft. »über:morgen« zeigt hohem Niveau. Dieser höchste Wert seit Gründung von 3sat auf, wie mögliche Zukunftsszenarien aussehen und welche vor 25 Jahren konnte erstmals 2009 erreicht werden und wurde Entwicklungen und Problemlösungen sich abzeichnen. Das 2010 und 2011 bestätigt. Die durchschnittliche Reichweite in Magazin richtet sich schwerpunktmäßig an ein junges Ziel- Österreich lag 2011 bei 617.000 Zuseherinnen und Zusehern publikum. pro Tag. Auch bei den 3sat-Partnern blieb der Gesamtmarkt- anteil 2011 im Vergleich zu 2010 stabil: in Deutschland bei Die 3sat-Thementage 1,0 % und in der Schweiz bei 1,1 %. Entscheidend zu diesem Die 3sat-Thementage sind längst zu einem Markenzeichen des Erfolg beigetragen haben durchgängigere Programmierungs- Senders geworden. 24 Stunden lang wird ein einziges Thema maßnahmen. aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet – entspre- chend dem Motto »anders fernsehen«. Dass das Publikum 3sat erreicht allein in Deutschland, Österreich und der das Angebot von 3sat, tageweise in ein Thema zu versinken, Schweiz mehr als 40 Mio. Haushalte. Empfangen werden annimmt, beweisen auch die Daten der Marktforschung. 2011 kann das Programm mit dem Satelliten ASTRA in ganz Europa. wurden insgesamt 29 Thementage angeboten. Diese erreichten In Österreich nahm die 3sat-Empfangbarkeit gegenüber 2010 in Österreich im Schnitt 2,9 % Marktanteil und eine Tages- um weitere 33.000 Haushalte zu, d. h. 3,44 Mio. Haushalte – reichweite von 753.000 Zuseher/innen. Der Marktanteil der das sind 98 % aller TV-Haushalte in Österreich – empfingen Thementage liegt somit um 1,0 Prozentpunkte höher als der 2011 3sat. Von den insgesamt knapp 526.000 Sendeminuten Senderschnitt. An Thementagen wählten um 136.000 Personen 2011 in 3sat bot der ORF Programme in Gesamtsumme von mehr das Programm von 3sat als im gesamten Jahresschnitt, 127.740 Minuten an – dies entspricht einem Anteil von knapp die Nutzungszeit war um 85 % höher als die durchschnittliche 25 % an öffentlich-rechtlichem Qualitätsprogramm. Nutzungsdauer. Die Inhalte reichten von geschichtlichen The- men wie »Große Entdecker«, »Die Preußen«, »Heilige Väter«, 3sat-TOP-50 »Schwarze Tage«, naturwissenschaftlichen Schwerpunkten Die Liste der »3sat-TOP-50« – den 50 meistgesehenen Sendun- wie dem Thementags-Festival im Juni 2011 über Berge und gen 2011 in 3sat – wurde 2011 von sieben ORF-Produktionen Gletscher, Inseln und Strände, Wiesen und Wälder bis zu »In angeführt, darunter fünf aus der ORF-Reihe »Universum«: 24 Stunden um die Welt«, einer Einladung, mit 3sat zu den »Karnische Alpen« von Manfred Christ mit einem Marktanteil UNESCO-Welterbestätten auf allen Kontinenten zu reisen. Der von 6 % lag auf Platz eins, gefolgt von »Grenzland« von Kurt Silvestertag stand traditionsgemäß unter dem Motto »Pop Mündl, »Kuba – Juwel der Karibik« von Paul Reddish, »Die around the clock«. Kapuzinergruft« von Andreas Merkl und »Der Prater – Eine wilde Geschichte« von Manfred Corrine auf Platz sechs. Der Die beiden erfolgreichsten Thementage 2011 – »Der bestgenutzte ORF-Film mit einem Marktanteil von 5,1 % –

rt Kommissar geht um« und »Spirits of the Sixties« – waren »Ausgeliefert« unter der Regie von Andreas Prochaska – lag e beide vom ORF koordiniert. »Der Kommissar geht um« am 26. auf Platz fünf. »Alfred Dorfer: fremd«, eine Aufzeichnung vom r W e Oktober 2011 bot 24 Stunden lang 17 österreichische Krimi- April 2009 aus dem Wiener Akademietheater, belegte Platz klassiker wie »Kottan ermittelt«, »Trautmann«, »Kommissar sieben. Insgesamt waren 2011 20 ORF-Produktionen unter den nal o Rex« oder auch »Polt muss weinen«. Der Tagesmarktanteil besten 50. rnati e nt I 141 ve ti 2011 – Die Schwerpunkte in ORF / 3sat ORF / 3sat-Serien pek

Erfolgreich fortgesetzt wurde auch die ORF/3sat-Reihe »Kultur- rs pe

200. Geburtstag von Franz Liszt geschichte des Alltags« von Gustav Trampitsch. »Heilig, rein e Anlässlich des 200. Geburtstags von Franz Liszt widmete 3sat und sauber – Hygiene zwischen Kult und Lebensstil« zeigt die al

dem Komponisten einen Schwerpunkt. Den Auftakt bildete die Entwicklung der medizinischen Hygiene bis zu den immer ob

Dokumentation »Das Konzert bin ich« von Augustine Wöss effizienteren Errungenschaften der Volksgesundheit und hinter- gl

am 14. Mai im Hauptabend von 3sat. Der Titel des kulturellen fragt, ob unsere heutige, oft schon hysterische Sucht nach n o Streifzugs durch Leben und Werk, zitiert den wohl berühm- Sauberkeit nicht bereits wieder schadet. »Lust auf die Lust – testen Ausspruch des Komponisten und Klaviervirtuosen Von Zaubertränken und Aphrodisiaka« erzählt von der Suche grati »Le concert, c’est moi«. Die Dokumentation »Wie aus Franz nach wirksamen Liebestränken und Speisen zur Anregung e nt LISZT wurde« von Robert Neumüller veranschaulicht, wie aus der Lust, die vermutlich so alt wie die Menschheit selbst ist. I a-

dem burgenländischen Dorfbuben der berühmte Komponist op wurde. Der Pianist Igor Levit führt in der Dokumentation Weitere Programmhöhepunkte in 3sat 2011 Eur »Igor Levit – Mein Liszt« durch das bewegte Leben und das 2011 sendete 3sat auch zahlreiche neu produzierte ORF- Klavierwerk von Franz Liszt, der in seinem Schaffen eine Viel- Einzeldokumentationen der verschiedenen Genres: »Der falt wie sonst kaum ein anderer Komponist widerspiegelt. steinerne Zeuge« von Roswitha und Ronald Vaughan erzählt »Liszts Klavier« zeigt Restaurationsarbeiten eines Pianofortes die bewegte Geschichte des Wiener Stephansdoms, der 1136 aus Weimar, das – Recherchen zufolge – Franz Liszt zwölf Jah- erstmals urkundlich erwähnt ist. »Einsatz in der Südwand« re lang für seine Kompositionen benutzte. Und in dem Film von Thomas Hillebrandt zeigt die Erprobung neuer Technolo- »Liszt: Schweizer Pilgerjahre« spielt der Pianist Konstantin gien für die Bergrettung anhand des Tests des ersten Naviga- Scherbakov fünf Klavierstücke Liszts aus der Sammlung tionssystems für Rettungseinsätze in der Dachstein-Südwand. »Années de pèlerinage«, unterlegt mit Bildern der Inspirations- Die Live-Übertragung der »Tage der deutschsprachigen Liter- orte der Kompositionen – und realisiert so einen Wunschtraum atur« aus dem ORF-Theater Klagenfurt bildete auch 2011 von Franz Liszt, Bilder und Musik miteinander zu verbinden. wieder einen Fixpunkt im Programm – ebenso wie eine vom ORF federführend gestaltete Sonderausgabe der Sendung Opern und Konzerte »Kulturzeit« von den Salzburger Festspielen. Das Angebot für Opern- und Konzertfreunde umfasste 2011 so- wohl Raritäten aus den Archiven als auch Neuinszenierungen. 2011 – Zusammenarbeit des ORF mit ARTE Das »Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2011« war »Wir sind, wo wir uns hinbewegen« – dieses Zitat von Daniel in 3sat am 2. Jänner zu sehen, Ende Februar wurde das Neu- Libeskind könnte auch programmatisch für die Zusammen- jahrskonzert 1989 mit Carlos Kleiber zum Wiedersehen ange- arbeit des ORF mit dem deutsch-französischen Kulturkanal boten. Von den Salzburger Festspielen wurden die diesjährigen ARTE stehen, die nun schon seit mehr als zehn Jahren besteht. Inszenierungen »Frau ohne Schatten« von Richard Strauß Das Ziel dabei, gemeinsam qualitativ hochwertige, innovative und »Die Sache Makropulos« von Leoš Janáček gezeigt. Im und kreative Programmprojekte zu realisieren, wobei auch April stand »Die Passagierin« von Mieczysław Weinberg, eine immer wieder neue Wege eingeschlagen und neue Möglich- Inszenierung der Bregenzer Festspiele aus dem Vorjahr, auf keiten des Mediums Fernsehen ausgelotet werden sollen – dem Programm. Die Eröffnung der Wiener Festwochen am Fernsehen, das neugierig macht, fesselt, anregt und auch 13. Mai wurde in 3sat live übertragen und im Oktober wurde aufregen darf. »Le nozze di Figaro«, eine Inszenierung von Giorgio Strehler und Michael Heltau von den Wiener Festwochen 2001, erneut Gemeinsam mit der ARTE-Zentrale in Straßburg wurden angeboten. Am Christtag war »Anna Bolena«, eine aktuelle auch 2011 wieder eine Reihe hochwertiger Programme in den Inszenierung der Wiener Staatsoper, im Hauptabend von 3sat Sparten Kultur, Wissenschaft, Dokumentation, Zeitgeschichte zu sehen. und anspruchsvoller Spielfilm gestaltet, die sich durch hohe inhaltliche und gestalterische Qualität auszeichnen und damit Auszeichnung für ORF/3sat-Dokumentation Musterbeispiele öffentlich-rechtlicher Programmgestaltung Preisgekrönt wurde die ORF/3sat-Dokumentation »Leben auf sind. dem Vulkan – Islands schwieriger Weg aus der Krise« von Günter Schilhan. Island stand als erstes europäisches Land Eines der Highlights 2011 war die live-zeitversetzte Über- 2008 kurz vor dem Staatsbankrott. Mittlerweile wächst die tragung der Oper »Anna Bolena« aus der Wiener Staatsoper. Wirtschaft wieder und der Internationale Währungsfonds Von der Kritik gefeiert und vom Publikum bejubelt, fand bescheinigt Island beachtliche Fortschritte. die Aufführung mit Anna Netrebko und Elina Garanca unter der Bildregie von Brian Large mit mehr als einer Million Die Dokumentation geht der Frage nach, ob der Inselstaat Zuseherinnen und Zusehern großen Publikumszuspruch in beispielgebend für andere europäische Länder sein kann. Österreich, Deutschland und Frankreich. Günter Schilhan wurde für diese Dokumentation mit dem »Erasmus EuroMedia 2011 Medal of Excellence« ausgezeich- 2011 ging Promiköchin Sarah Wiener erstmals in Österreich

net. Die internationale Jury würdigte in ihrer Begründung auf kulinarische Entdeckungsreise. In der gemeinsam zwischen rt e vor allem die hervorragende journalistische Analyse und ORF und ARTE produzierten zehnteiligen Reihe »Die kulina- r W die exzellente Bildsprache bei der filmischen Umsetzung des rischen Abenteuer der Sarah Wiener in Österreich« machte e Themas, das für das Zusammenleben in ganz Europa hohe sie sich auf die Suche nach den Wurzeln der österreichischen nal Relevanz hat. Küche und besuchte Köche, Landwirte, Winzer und Gärtner. o rnati e nt 142 I ve ti Im Dokumentarfilmbereich gab es eine Zusammenarbeit Im Bereich Fernsehfilm / Spielfilm wurde die Komödie pek

rs beider Häuser bei der Produktion »Donauspital« des mehrfach »Vatertag« mit Alexander Pschill in der Hauptrolle gemeinsam pe

ausgezeichneten Regisseurs und Autors Nikolaus Geyrhalter. mit ARTE realisiert. Eine Zusammenarbeit ORF/ARTE gab es e Geyrhalter nimmt darin den »Alltag in den Tempeln der Spit- auch bei der »Multi-Kulti-Komödie« »Kebab mit Alles« unter al

ob zenmedizin« kritisch unter die Lupe und porträtiert mit dem der Regie von Wolfgang Murnberger, in der es auf höchst komö-

gl Wiener Donauspital eines der größten Spitäler Europas. diantische Weise um Probleme des österreichisch-türkischen

n Miteinanders geht. o Im Mittelpunkt der von ORF und ARTE gemeinsam produ- zierten Dokumentation »Gas-Monopoly« stand die Frage, wer Gemeinsam mit der ORF-»Universum«-Redaktion wurden grati e Europa künftig mit Gas versorgen wird und welche Abhängig- 2011 die Dokumentation »Die Schöne und das Biest« sowie nt I keiten daraus entstehen. Der Film deckt ein Geflecht aus Poli- die 3-D-Produktion »Little Monsters – Die Weltmeister im Über- a-

op tik, Intrige und schmutzigen Deals auf, in dem es in erster lebenskampf« realisiert. Linie um Macht und Monopole geht. Eur In Österreich erreichte ARTE in der Hauptsendezeit von Auf großes Publikumsinteresse in Österreich stieß auch 19.00 bis 3.00 Uhr im Jahresdurchschnitt 1,2 % Marktanteil, die ORF/ARTE-Koproduktion »Der Zölibat – Eine Geschichte in Deutschland 0,9 % und in Frankreich einschließlich des von Sex, Gier und Moral« von Fritz Kalteis über die Ursprünge, digital-terrestrischen Empfangs 1,8 %. • Begründungen und praktischen Ausformungen des Zölibats- gedankens in der römisch-katholischen Kirche (21 % MA,

311.000 Zuseher/innen in Österreich). ARTE wird die Doku- 1) Gründungsmitglieder waren 1984 ZDF, SRG und ORF. mentation 2012 im Rahmen eines Themenabends ausstrahlen. 1993 trat auch die ARD bei.

Österreich gesprochen. Hitradio Ö3 hat damit eine langfristige Initiative für heimische Popmusik gestartet und die Bedeu- »Guten Morgen tung des Song Contests als Plattform für heimische Musik in Düsseldorf« Europa gefestigt. oe3.ORF.at/gutenmorgenduesseldorf – das war die Adresse, unter der Infos zu »Guten Morgen Düssel- Petra Jesenko, Ö3 dorf«, der großen Ö3-»Song Contest«-Aktion, abrufbar waren. Hier konnten Institutionen, Fanclubs, Communitys oder ein- fach Freundeskreise ihre Favoriten online nominieren, ein- ziges Kriterium waren 33 Unterstützungen. Die Nominierten wurden aber nicht nur online, sondern auch täglich im »Ö3- Schon nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut im Wecker« vorgestellt, damit wurden sie einem breiten Publi- Mai 2010 war sich Österreich einig: »Wir müssen kum zugänglich gemacht. Klimmstein feat. Joe Sumner, Nadi- wieder dabei sein.« Das Interesse am größten Musik- ne Beiler, Richard Klein, Trackshittaz/Lukas Plöchl, Leo wettstreit Europas wurde neu entfacht. Der ORF Aberer & Patricia Kaiser, Alkbottle, Eva K. Anderson, Band hat daher entschieden, 2011 wieder am »Eurovision WG, Oliver Wimmer und Charlee – das waren die zehn Finalis- Song Contest« teilzunehmen – denn die Öffentlich- ten, die am Freitag, dem 25. Februar, live um 20.15 Uhr in ORF Rechtlichen sind der Rundfunk der Gesellschaft, sie eins bei der österreichischen Vorentscheidung »Düsseldorf sind dem Publikum verpflichtet. Zur Absicherung wir kommen!« um den Startplatz für den »Eurovision Song dieser Position ist die grenzüberschreitende Zu- Contest 2011« gesungen haben. Rund 200 Musiker bzw. Bands sammenarbeit mit den Partneranstalten ARD, ZDF wurden für die ORF-Aktion nominiert. Ö3-Chef Georg Spatt: und SRG und auch im Rahmen der EBU von großer »Ein ganzes Land hat sich mit dem Hitradio Ö3 unter dem Bedeutung. Programmkooperationen wie der Song Motto ›Guten Morgen Düsseldorf‹ auf die Suche nach den Contest mit fast 120 Mio. Seherinnen und Sehern zehn besten Kandidatinnen und Kandidaten für die öster- stehen für die Vielfalt und die hohe Publikums- reichische Song-Contest-Vorentscheidung gemacht. Wir akzeptanz öffentlich-rechtlicher Programmleistung. freuen uns, dass wir die Bühne ›Ö3-Wecker‹ zur Verfügung Für den ORF hat Hitradio Ö3 gemeinsam mit ORF und Musik aus Österreich wochenlang in den Vordergrund eins die heimische Ausscheidung organisiert – und stellen konnten.« Nadine Beiler siegte schließlich mit dem ein ganzes Land konnte mitbestimmen. Lied »The Secret Is Love« vor bis zu 897.000 Zuseherinnen und Zusehern. Besonders groß war dabei das Interesse beim

rt Dabei ging der ORF mit Hitradio Ö3 und ORF eins neue jungen Publikum: In der Zielgruppe der 12- bis 29-Jährigen lag e Wege. Welcher Künstler bzw. welche Künstlerin beim »Eurovi- der Marktanteil bei 46 %. Der Song Contest selbst war für r W e sion Song Contest 2011« die rot-weiß-roten Farben hochhalten Österreich dann bloß mittelmäßig erfreulich: Nadine Beiler sollte, haben die Österreicher/innen selbst entschieden. Ein kam über Platz 18 nicht hinaus. Doch: Neuer Contest, neues nal o ganzes Land konnte mitdiskutieren und hat über Musik aus Glück – Österreich und der ORF probieren’s 2012 erneut. • rnati e nt I 143 ve ti pek

Daten rs pe

e al

EuropaThemen in den TV-Diskussionsendungen 3sat ob gl

Die Krise und ihre Folgen waren auch 2011 das dominierende Thema in den Diskussionssendungen Tagesreichweite des ORF-Fernsehens. Insgesamt 19 Gesprächsrunden legten den inhaltlichen Schwerpunkt auf in Österreich n o ein europarelevantes Thema. Jänner bis Dezember 2011.

sEndung Datum TITEL 628.000 617.000 grati e

im ZENTRUM 20. 3. 2011 Europa ohne Atomkraft – Eine Utopie? nt I

im ZENTRUM 15. 5. 2011 Griechische Tragödie – Bringt Athen den Euro zu Fall? a-

im ZENTRUM 3. 7. 2011 Euroland ist abgebrannt – Erdrückt uns der Schuldenberg? op im ZENTRUM 18. 9. 2011 Europas Alptraum – Geht Griechenland pleite? Eur im ZENTRUM 11. 12. 2011 Ist Europa gerettet? 2010 2011 eUROPASTUDIO 9. 1. 2011 Wohin führt das neue Vorsitzland Ungarn die Europäische Union? eUROPASTUDIO 6. 2. 2011 Die Folgen des Umsturzes im Nahen Osten eUROPASTUDIO 3. 4. 2011 Konflikt zwischen Berlin und Paris – Folgen für die EU 29 eUROPASTUDIO 22. 5. 2011 Krisenmanagement in der EU – Kann Europa handlungsfähig bleiben? Thementage auf 3sat eUROPASTUDIO 10. 7. 2011 Europa in der Krise – Aufstieg der Populisten eUROPASTUDIO 6. 11. 2011 Russlands Rolle in der Weltkrise eUROPASTUDIO 18. 12. 2011 Italien nach Berlusconi – Ist das Land noch zu retten? 973.000 CLUB 2 23. 2. 2011 Medien, Macht und Mädchen: das System Berlusconi 26. Oktober 2011, CLUB 2 9. 3. 2011 Ansturm auf Europa (Flüchtlinge) »Der Kommissar geht um«, erfolgreichste Tagesreichweite CLUB 2 8. 6. 2011 Türkei – Österreich: Eine verhängnisvolle Affäre? CLUB 2 15. 6. 2011 Euro nach Athen tragen – machen uns die Griechen arm? CLUB 2 29. 6. 2011 Jugoslawien-Krieg: 20 Jahre danach 127.740 CLUB 2 7. 9. 2011 Der neue Klassenkampf: Wer bezahlt für die Krise? ORF-Angebot, 526.000 Minuten CLUB 2 30. 11. 2011 Wenn der Finanz-Crash kommt – was dann? Gesamtangebot auf 3sat

ANTEIL EUROPÄISCHER WERKE AM Die meistgesehenen »Europastudios« ORF-FERNSEHPROGRAMM 2011 IM DETAIL Aktuelle Europathemen werden von Paul Lendvai im »Europastudio« diskutiert. ORF III hat zusätzlich »Inside Brüssel« mit Raimund Löw ORF eins ORF 2 ORF auf dem Programm. Std. % Std. % Std. % sEndung Datum zuseher gesamtsendezeit 8.760 10.155 18.915 Die Folgen des Umsturzes im Nahen Osten SO, 6. 02. 124.000 Quotenbasis 7.376 100,0 7.483 100,0 14.859 100,0 Wohin führt das Vorsitzland Ungarn die EU? SO, 9. 01. 100.000 europäische Werke 2.945 39,9 7.188 96,1 10.133 68,2 Italien nach Berlusconi: Ist das Land noch zu retten? SO, 18. 12. 97.000 unabh. europ. Herst. 2.315 31,4 4.020 53,7 6.335 42,6 Russlands Rolle in der Weltkrise SO, 6. 11. 89.000 neue Werke unabh. 1.857 25,2 3.088 41,3 4.945 33,3 europ. Herst. naher Osten am Scheideweg SO, 2. 10. 82.000 neue W. in % von W. 80,2 76,8 78,1 europa in der Krise – Aufstieg der Populisten SO, 10. 07. 82.000 unabh. Herst.

Journalismus aus Europa »Inside Brüssel« – ORF III Vor Ort recherchierte Informationen sind ein Zeichen für qualitativen Journalis- EU-Politik hautnah erlebt: Raimund Löw diskutiert mit mus. Mehr als 5.000 Beiträge und 187 Stunden für Radio und Fernsehen stammen einer Runde von hochkarätigen EU-Korresponden- von den ORF-Korrespondenten und ORF-Korrespondentinnen in Europa. tinnen und -Korrespondenten bzw. EU-Politikerinnen und -Politikern und liefert so Einblicke in die span- nendsten, aktuellen Themen der Woche aus europä- R radio Fernsehen Total ischer Sicht. Was bedeuten die Entscheidungen auf 2011 BeiträgE stunden BeiträgE stunden BeiträgE stunden EU-Ebene für die Welt, letztlich für jede Österreicherin, jeden Österreicher? Die Sendung gibt Antworten, die Belgrad 340 10:14:25 73 02:37:21 413 12:51:46 zum Verständnis europäischer Themen aus österreichi- Berlin 795 21:20:53 409 11:39:36 1.204 33:00:29 scher Sicht beitragen. Brüssel 804 27:08:56 460 26:54:23 1.264 54:03:19 Budapest / 103 03:37:55 84 03:19:25 187 06:57:20 sEndung Datum zuseher Bukarest / Sofia naher Osten, Schuldenkrise, Bill Gates 10. 11. 2011 27.000 London 71 01:55:54 18 02:26:50 89 04:22:44 eU-Krise, Sparprogramme, Syrien 17. 11. 2011 22.000 Madrid 173 06:03:44 68 02:16:40 241 08:20:24 europa und China, Europ. Zentralbank, 03. 11. 2011 21.000 Paris 278 08:16:24 114 03:14:31 392 11:30:55 rt

Arabischer Frühling & Islamisten e Rom 668 21:05:13 196 14:25:24 864 35:30:37 euro-Krise, Klimaschutz 01. 12. 2011 18.000 r W

zürich 100 03:59:47 57 01:59:57 157 05:59:44 Diskussion mit Eva Lichtenberger, 27. 10. 2011 15.000 e Moskau 354 11:47:34 110 02:52:32 464 14:40:06 Die Grünen; Othmar Karas, EVP; Hannes Swoboda, SPE, und nal 3.686 1.589 5.275 Andreas Mölzer, FPÖ o rnati e nt 144 I ve ti pek rs fakten pe e al ob gl n o grati e nt I a- op 1 3 5 Eur

2 4 6

Brennpunkt Tottenham Terror in Norwegen Mehr sehen, mehr wissen / Erhard Seidl F R O Stadtviertel brennen, Menschen plün- 77 Tote nach Autobombe und Todes- Seit dem Jahr 2000 produziert und sendet dern, die Polizei ist ohnmächtig. Im schüssen im sozialdemokratischen Ju- alpha-Österreich Bildungssendungen Bild (6) ©

Stadtviertel Tottenham, in Liverpool, gendcamp auf Utoya, dieses Unheil aus Wissenschaft, Kunst und Kultur, F R Nottingham und Bristol kommt es zur richtete Anders Breivik im norwegischen die den »Rundfunk der Gesellschaft« O Eskalation, nachdem die Polizei einen Juli an. Die umfassende ORF-Sonderbe- sinnvoll bereichern – abseits des jungen Mann erschossen hatte. Das richterstattung zu den Terroranschlägen banalen und banalisierenden Main- »Weltjournal« reportierte am 17. August: in »Zeit im Bild«-Sendungen am 23. Juli streams. Beispiele für Sendungen 2011: Massive soziale Gegensätze, wachsende in ORF 2 sahen bis zu 1,1 Mio. Zusehe- »Crossover – ORF-Korrespondenten im Ungleichheit, Armut und Arbeitslosig- r/innen; »ZiB 2«, »Thema« und »Runder Gespräch«; »Tandem – China und Öster- keit prägen dort ganze Stadtviertel. Das Tisch« informierten ebenso. Insgesamt reich« (koproduziertes Kulturmagazin rigorose Sparprogramm der Regierung war Norwegen 139-mal Thema in ver- mit China Radio International) oder traf die ohnehin Benachteiligten beson- schiedenen Informationssendungen »alpha-Academy – Wissenschaft und ders hart. (1) • des ORF. (3) • Forschung im Gespräch«. (5) •

Athen kriminell Wie machen das die Sagenhaftes Island Schweizer?

Im Rahmen der ORF / 3sat-Reihe »Inter- Aus Anlass des Island-Schwerpunktes City spezial« führte der populärste Gegen- Die Schweiz prosperiert – auch ohne der Frankfurter Buchmesse gestaltete Ö1 wartsautor Griechenlands, Petros Mar- Euro und ohne EU. Schweizer investieren den Programmschwerpunkt »Nebenan. karis, am Sonntag, dem 13. November, kräftig in EU-Länder. Und: Der wirtschaft- Erkundungen in Österreichs Nachbar- um 19.10 Uhr in einer aktuellen 3sat- liche Motor der Eidgenossen ist ein star- schaft« vom 1. bis 9. Oktober. Mehr als / Sivetz Bild (3) © EPA / Joerg Carstensen Bild (4) © EPA / Walter Bieri Bild (5) ©

Dokumentation von Günter Schilhan ker innerhalb der Gemeinschaft. »€co« 30 Sendungen zeugten von Literatur (z. B. F R durch »sein« Athen. Markaris, Schöpfer ging der Frage nach, wie unser Nach- »Terra Incognita«), Neufindung einer O des Kommissars Charitos, hatte die barland inmitten von Europa und außer- Gesellschaft (»Von Tag zu Tag«), Musik

rt BuchWien11 mit einem Vortrag über halb der EU seine wirtschaftlichen Vor- (»Zeit-Ton«), Design (»Kulturjournal«) e Bild (2) ©

die Wirtschaftskrise eröffnet und war teile zieht – und ganz gut damit fährt. und hartnäckigem Glauben an Elfen (Er- F R r W O e für Ö1 live im Wiener Metro-Kino »Im Insgesamt berichtete das ORF-TV 2011 füllte Zeit, Motive). Im ORF-TV gab’s zum Gespräch« mit Michael Kerbler. (2) • 340-mal aus der Schweiz. (4) • Schwerpunkt ein »les.art« über isländi- nal o

sche Literatur am 10. Oktober. (6) • Bild (1) © rnati e nt I 145 ve ti pek

Warum Qualität zählt paul Lendvai rs pe

e al

Der Blick über den eigenen Tellerrand ist nicht nur für die Wissenschaftsberichter- Vor vielen Jahren hat ein unga- ob

stattung eine unumgängliche Notwendigkeit und eine zentrale Herausforderung für rischer Dichter mit einem Ge- gl

den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Alles, was rund um uns passiert, das heißt dicht die Möglichkeit begrüßt, n o nicht nur in Europa, sondern auch global, ist von ungeheurer Wichtigkeit. Diese einen für ganz Europa gültigen direkte Betroffenheit verwischt die nationalstaatlichen Grenzen und macht das Reisepass zu erhalten. grati Ausland zum Inland. Es geht dabei um Themen, die auf die richtige Weise, ohne e nt primitive Vorurteile gegenüber anderen Ländern, behandelt gehören. Dazu ist I a-

ein europaweites und darüber hinaus reichendes Partnerschaftsnetz von großer op Bedeutung. Damit gemeint ist nicht nur ein dichtes Korrespondenten-/Korrespon- Eur dentinnen-Netz, sondern auch Kooperationen mit kollegialen Einrichtungen in ganz Europa. In einem europäischen Integrationsprozess ist es von Bedeutung, europaweite Zusammenarbeit zu ermöglichen und auszubauen. •

Dr. Erhard Busek, 2011 Präsident Europäisches Forum Alpbach, anlässlich des ORF-Experten-/Expertinnengesprächs 2011

im fokus 2012 im ORF

Für seine »qualitätsvolle und vom tages- Über Glamour, Skandale und blaublü- politischen Opportunismus unbeein- tige Rituale berichten Lisbeth Bischoff Heute nimmt man zumindest im flusste Haltung« hat die Ö1-Sendereihe und Alfons Haider im Sommerpro- sogenannten Schengen-Raum die »Diagonal« Ende September vom Medien- gramm des ORF in einem neuen Adels- totale Reisefreiheit als etwas ganz haus Wien den Walther-Rode-Preis magazin. Gezeigt wird die Geschichte Natürliches hin. Das Gleiche gilt verliehen bekommen. Das Preisgeld der Monarchien bis zum heutigen moder- für den Euro als Zahlungsmittel in von 5.000 Euro gibt die Redaktion nun nen Alltag der Königinnen und Könige, 17 Staaten Europas. Als der Bürger- an fünf Jungjournalistinnen und -jour- Fürstinnen und Fürsten, Prinzessinnen rechtskämpfer Václav Benda zusam- nalisten weiter: Diese fünf angehenden und Prinzen und der Prinzgemahle. Der men mit den Aktivisten der »Charta jungen Kolleginnen und Kollegen sollen ORF blickt hinter die Kulissen von Lust- 77«-Bewegung in der geknebelten mit dem Geld Reportagen aus ganz gärten und Privatschlössern. • damaligen Tschechoslowakei seine Europa erstellen. • Freiheit und seine Gesundheit für die Sache der Freiheit opferte, hatte man von einem demokratischen Europa auf dem Wege zur Integration nicht einmal träumen können. Die Anerkennung für meine publizis- »Der Gesetzgeber hat, will er dem öffentlichen tische Arbeit durch die Verleihung der Václav-Benda-Medaille ist für Rundfunk eine Zukunft am Markt ermöglichen, mich ein Ansporn, weiterhin – ohne die dafür notwendigen ordnungspolitischen Rücksicht auf Angriffe gegen meine Person – für die Freiheit der Medien Optionen zu schaffen.« in Wort und Schrift aufzutreten.

Kurt Reissnegger, Generaldirektion Im Zeitalter der globalen Kommu- / Milenko Badzic

F nikationsrevolution ist und bleibt R O die grenzüberschreitende Wirkung der öffentlich-rechtlichen Medien besonders aktuell. Dazu gehört auch die Kritik an Machtkonzentration mehr dazu unter zukunft.orf.at ohne Kontrolle, an Tendenzen zur Willkür und zum moralischen Verfall / Ali Schafler Bild ©r. o. der Gesellschaft. Man darf die War- rt F e R

O nung des großen britischen Denkers r W

Lord Acton vergessen: »Power cor- e rupts and absolute power corrupts »Ö1 Europa-Journal« 3sat Ö1-Schwerpunkt nal o

Bild M. o. © Island »Leben auf dem Vulkan« »Island« absolutely.« • rnati e nt 146 I ve ti pek rs pe e al ob gl n

o globale grati e nt I

a- perspektive op Eur

Karim El-Gawhary nahm 2011 den Preis des Presseclubs Concordia in der Kategorie »Pressefreiheit« entgegen und wurde zudem als bester Außenpolitik-Journalist 2011 ausgezeichnet.

»Die große Welt ins kleine Kasterl bringen, den Euro- päern die komplizierte arabische Welt in einfachen Worten erklären und damit eine unabhängige Aus- einandersetzung mit ihr zu ermöglichen, fern von jeder Polemik und ohne alle Vorurteile, das bedeutet auch, nicht aus der Distanz zu berichten, sondern

rt mit dem Herzen e immer ganz nah und dran zu sein. r W e Das erzeugt öffentlich-rechtlichen Mehrwert.« nal o K arim El-Gawhary, ORF Kairo rnati e nt I ve ti pek rs pe

Am Horn von Afrika e

Margit Maximilian, Aktueller Dienst Fernsehen al ob gl

n o

Es ist nicht immer leicht, Afrika- Selbst in den Zelten, die uns vom UN- grati Berichte auf Sendung zu bringen. Flüchtlingshilfswerk als Schlafplatz zur e nt Schließlich sind uns das eigene Verfügung gestellt werden, hat es tags- I a-

Sparpaket, die Krise des Euro und über mehr als 40 Grad. Erst gegen op vielleicht auch noch ein tragisches Sonnenuntergang, wenn sich ein kühler Eur Lawinenunglück allemal näher. Schleier auf die aufgeheizte Wüste legt, Da braucht es schon große Er- können wir unsere Storys schneiden eignisse wie die Fußball-WM in und überspielen. In den Weiten des gesetz Südafrika 2010, um den Zuschauer Camps wüten Banditen. Weiße, egal ob in die fremde Welt unseres Nach- Helfer oder Journalisten, sind in dieser § 4. (1) Der Österreichische Rund- barkontinents zu verführen. Das Weltgegend viel Geld wert. Somalische funk hat für die umfassende Infor- war, entgegen aller Unkenrufe Piraten wissen das längst. Und natür- mation der Allgemeinheit über im Vorfeld, ein gelungenes, fried- lich auch die Fundamentalisten. Im alle wichtigen politischen, so- Oktober überfallen sie am Rand von zialen, wirtschaftlichen, kultu- liches und fröhliches Ereignis, rellen und sportlichen Fragen eines das Afrika Kraft gegeben Dadaab zwei dänische Mitarbeiterinnen sowie die für Förderung des Inter- hat und Stolz. Zu Recht. von Ärzte ohne Grenzen. Ihr Fahrer wird esses der Bevölkerung an aktiver schwer verletzt, die Frauen bleiben bis sportlicher Betätigung zu sorgen. Dieses Jahr fühlte man sich dagegen heute in Somalia verschleppt. § 4c. (1) Der Österreichische Rund- in eine dunkle, längst überwunden ge- funk hat Fernseh-Spartenpro- glaubte afrikanische Wirklichkeit zurück- Die Österreicher spenden schließlich gramm zu veranstalten, das ein versetzt: Am Horn von Afrika war die im Rahmen von »Nachbar in Not« Milli- umfassendes Angebot von Sen- Weltgemeinschaft mit einer Katastrophe onen für die Menschen in Ostafrika. Das dungen mit Informations- oder konfrontiert, die man, trotz immer wieder- gibt Kraft. Bildungscharakter sowie von kehrender Ernährungskrisen, selbst in Kultursendungen beinhaltet. Afrika als überwunden glaubte: den gro- Und natürlich auch die Erfahrung, Das Spartenprogramm soll sich gleichrangig mit Themen mit ßen Hunger. dass nicht alle Länder so trostlos sind Österreich-Bezug wie mit euro- wie Somalia. Viele der 54 Länder Afrikas päischen und internationalen Der ORF berichtete als eine der ersten haben Wachstumsraten, von denen Eu- Themen beschäftigen. TV-Anstalten Europas und als einzige ropa derzeit nur träumen kann. Sieben Österreichs umfangreich aus der entle- von zehn am stärksten wachsenden genen Wüstenregion Ostkenias, in die Ökonomien liegen bis 2015 in Afrika, sich am Höhepunkt der Krise täglich Tau- sagt der IWF. Längst ist von »Afrikas Programmrichtlinien sende erschöpfte Menschen über die Löwenstaaten« die Rede. Sie sind die Grenze schleppten. Weg aus der Heimat Nachfolger der asiatischen Tiger. Somalia, die nach jahrzehntelangem Der ORF muss seinem Publikum Krieg zur waffenstarren Hölle geworden Ja, es ist nicht leicht, Afrika-Themen sowohl das Fremde als auch das Eigene näherbringen. Er hat war. Dort hatten sie tote Verwandte, auf Sendung zu bringen, doch eines dazu anzuregen, einerseits das verendete Tierherden und verwüstete, zeigt sich stets: Sie lassen die Menschen Vertraute zu schätzen und ande- verdorrte Felder zurückgelassen und nicht kalt. Afrika ist aufregend, der Kon- rerseits Interesse für das Neue, sich auf den langen Treck nach Dadaab tinent gewinnt politisch, wirtschaftlich noch Unbekannte zu wecken. gemacht, dem größten Flüchtlingslager und kulturell zunehmend an Bedeutung. der Welt. Wir filmten die entkräfteten Kein Kontinent ist so jung wie unser Menschen, die sterbenden Kinder und Nachbar. 2040 wird bereits jeder fünfte die großen, dürren Frauen in ihren bun- Mensch aus Afrika kommen. Dem muss Leitbild ten, wehenden Gewändern, die trotz der ORF als öffentlich-rechtliches Leit- allem, was sie durchgemacht hatten und medium Österreichs Rechnung tragen. trotzdem die ausgelaugten Brüste ihre Bleibt die Hoffnung auf viele erfreuliche Der ORF ist Fenster zur Welt Babys nicht mehr ernähren konnten, Storys, wie die über die Vergabe der sowie Stimme Österreichs und

ihre Würde nicht verloren hatten. Offen letzten Friedensnobelpreise. Erstmals rt

seiner Kultur auch jenseits der e und warmherzig erzählten sie uns ihre werden 2011 drei Frauen mit der Aus-

/ Hans Leitner Landesgrenzen. Damit leistet er r W F R traurigen Geschichten. Die Drehs sind zeichnung geehrt. Zwei davon leben in e

O einen Beitrag zum Verständnis aufwühlend, die Hitze zehrt an den internationaler und globaler Afrika – wo sonst. • nal o

Bild © Zusammenhänge. Kräften, Entspannung ist schwierig. rnati e nt 148 I ve ti pek rs pe e

al Orientierungshilfe ob gl

n mit Qualität o Nadja Bernhard, ORF-Korrespondentin im Kriseneinsatz grati e nt I a- op Niemand hätte im Jänner 2011 zu prophezeien ge- Aber auch extreme Kriseneinsätze waren mir nicht fremd. Eur wagt, welche Dynamik damals eben ausgebrochene Dazu gehörten auch die Flächen-Waldbrände in Italien und Proteste auf den Straßen Ägyptens noch bekommen Griechenland 2009 oder das alles erschütternde Erdbeben würden. Anfangs schien alles noch so, als ob das und die Cholera in Haiti. Aber dennoch bildete für mich Ägyp- regierende Regime des Langzeitpräsidenten Hosni ten, Kairo und alle Vorgänge rund um den Tahrir-Platz eine Mubarak mit seinem brutalen Vorgehen den Volks- neue Dimension. zorn gewaltsam bändigen könnte. Die Arbeitsaufteilung zwischen Karim und mir hatten wir Doch dann wurde langsam klar, dass die Geschichte einen uns folgendermaßen überlegt: Ich sollte den Blick auf die Si- anderen Verlauf nehmen sollte: Trotz der massiven Einschüch- tuation in den Straßen liefern. Kollege El-Gawhary hingegen terung und Übergriffe gaben die größtenteils jungen Demons- analysierte daran im Anschluss in einem Live-Gespräch mit tranten nicht klein bei. Aus der scheinbar kleinen Rebellion seinem Hintergrundwissen und seiner unnachahmlichen Art war eine das gesamte Zentrum Ägyptens erfassende umwäl- die Entwicklungen. zende und unaufhaltsame Revolution geworden. Die Bilder von den demonstrierenden Massen auf dem In dieser Situation beschloss die Redaktion der »Zeit im Tahrir-Platz haben wirklich die ganze Welt gefesselt. Das Bild« sehr bald, eine »Verstärkung« in der Rolle eines Sonder- Besondere und auch Neue für mich an diesem Protest war korrespondenten nach Kairo zu schicken. Denn Karim El- aber letztlich, dass hier Menschen nicht wegen politischer Gawhary, Leiter des Kairoer ORF-Büros, war damals bereits oder religiöser Überzeugungen auf die Straßen gingen. – ständig live zugeschalteter Dauergast auf allen ORF-Kanälen Es waren Freiheit und Demokratie, wofür die Menschen ihr und in all unseren aktuellen Sendungen und hatte mit be- Leben riskierten und was sie unaufhaltsam forderten. wundernswertem Einsatz längst alle gültigen persönlichen Belastbarkeitsgrenzen überschritten. Für den öffentlich-rechtlichen Auftrag in unserem Sinn erschien es uns wichtig, genügend fundierte und bestrecher- Ich durfte El-Gawhary in dieser Situation zu unterstützen. chierte Hintergrundberichte zu liefern, ganz gleich wie schwie- Ab dem Tag zwei der Revolution befand ich mich ebenfalls in rig die Randbedingungen dabei sein sollten. So suchten wir Kairo und erlebte auch sehr persönlich eine der aufregendsten auch jene Eltern auf, deren Kinder den Protest anführten. Wie Zeiten meines Journalistenlebens. Als langjährige ORF-Korre- sie uns über ihre Sorgen, Befürchtungen und großen Ängste spondentin in Rom und Washington hatte ich schon einiges erzählten, berührt mich im Rückblick auch noch heute. Als es erlebt, Präsidentenwahlkämpfe, Parlamentswahlen und zu Ausschreitungen und Plünderungen in den Randbezirken hysterische Fanspektakel anlässlich des Todes von Michael kam, fuhren wir hinaus, um an Ort und Stelle die eingerichte- Jackson begleitet. ten Straßensperren der Bewohner zu zeigen und über deren

ORF-Bericht- Leistungen der ORF- ORF war schnell erstattung Korrespondent/innen und flexibel hoch geschätzt 85 % 82 % 86 % Im Zuge der dramatischen Ereignisse in Ägypten, Auf positive Resonanz stößt insbesondere die 86 % der Befragten sind der Ansicht, dass der über die der ORF in all seinen Medien Leistung der ORF-Korrespondentinnen und ORF in seiner Programmgestaltung schnell und umfassend berichtete, hat der ORF eine Umfrage -Korrespondenten – 82 % der Befragten, die die flexibel auf die aktuellen Ereignisse in Ägypten zur Wahrnehmung der ORF-Berichterstattung ORF-Berichterstattung verfolgt haben, sind mit reagiert und mit seinen Berichten und Sonder- in Auftrag gegeben. »integral« führte zwischen 18. den ORF-Korrespondentinnen und -Korrespon- sendungen dazu auch umfassend informiert hat. und 20. Februar 2011 500 telefonische Interviews denten sehr bzw. eher zufrieden. Spontan am 88 % sind der Meinung, dass es gerade in solchen rt durch. Die wichtigsten Ergebnisse: Der ORF war häufigsten aufgefallen ist dabei Karim El-Gawhary Situationen wichtig ist, dass der ORF über ein gut e für 85 % der Österreicherinnen und Österreicher (43 %). Den Umfang der ORF-Berichterstattung ausgebautes Korrespondenten-/Korresponden-

r W die »wesentliche Informationsquelle« und wird als erachtet die Mehrheit der Befragten als gerade tinnennetz verfügt. 48 % glauben, dass die e »aktuell, informativ, verständlich und glaub- richtig (84 %), 9 % als zu viel, 5 % als zu wenig. ORF-Berichterstattung besser als jene in anderen würdig« eingestuft. Medien war. nal o rnati e nt I 149 ve ti pek rs pe

e al ob gl

n o grati e nt I a- op Eur

Bürgerwehren zu berichten, welche in Selbstorganisation und Mitarbeitern im Ausland im Rahmen des Möglichen gleichsam über Nacht entstanden. Ohne ein perfekt ausge- beste Arbeitsbedingungen zu schaffen und gute technische stattetes Korrespondentenbüro wäre eine solche umfangrei- Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Qualitativ hochwertige che Berichterstattung auch in solcher technischer Qualität Berichterstattung ist glaubwürdig das oberste Ziel. nicht möglich gewesen. Im Kairoer ORF-Büro hatte ich jeder- zeit auf mehrere arabische TV-Sender Zugriff. Eine Producerin Hilfe und Unterstützung gibt es nicht nur vordergründig. stand mir fast immer zur Seite, um die neuesten Berichte zu Sie endet nicht nach dem Kriseneinsatz. Es ist wichtig zu übersetzen. Sie organisierte auch viele Interviewpartner und wissen, dass alle, die wie ich in Ausnahmesituationen wie sie war es auch, die mich in der völlig unübersichtlichen Si- zum Beispiel in den Choleragebieten Haitis gearbeitet haben, tuation auf mögliche Sicherheitsrisiken aufmerksam machte. auch Supervision angeboten bekommen. Das erscheint mir Dafür bin ich Fatima bis heute zutiefst dankbar. nicht selbstverständlich, wenn auch notwendig. Die Möglich- keit, Stresssituation psychologisch aufzuarbeiten, ist nicht bei Als der stürzende Hosni Mubarak auch die letzten Telefon- jedem TV-Sender eine Selbstverständlichkeit. Von Kollegen verbindungen kappen ließ, war ich eine der wenigen Journa- anderer Anstalten weiß ich genau, dass dies eher die Ausnah- listinnen und Journalisten, die mit einem Satellitentelefon me darstellt. Ich habe alle meine Einsätze jeweils gut verdau- ausgestattet war. Vom Tahrir-Platz aus konnte ich mit der en und verarbeiten können, aber ich weiß, sollte dies einmal Heimatredaktion telefonieren und so die Hörer/innen und anders sein – der ORF würde mich nicht im Stich lassen. Zuseher/innen zu Hause über die gewaltige Zensur-Offensive des Regimes informieren – und sie vor allem selbst umgehen. Oft werde ich von ausländischen Kollegen auf das welt- Keiner der Radio-Einstiege hätte ohne dieses Satellitentelefon weit gesponnene Korrespondentennetz des ORF angesprochen. jemals stattfinden können. Acht fixe Korrespondentenbüro und sieben »freie« Außenstel- len – ein beachtliches Geflecht für ein kleines Land. Auch hier Oft wurde ich von Journalistenkollegen angesprochen, ob wird das Bestreben des ORF offenkundig, das Publikum nicht sie nicht unsere Struktur zumindest kurz einmal benutzen nur rasch – Stichwort »Breaking News« – informieren zu dürfen. Es waren dies meist junge, unerfahrenere Kollegen können. Es geht vielmehr um seriöse und beständige Informa- kleinerer TV-Anstalten, die sich auf eigene Faust durch das tionsarbeit und Hintergrundberichterstattung, es geht darum, revolutionäre Chaos manövrieren mussten. Doch auch dies Stereotypen aufzubrechen und dem Publikum ein Einordnen misslang mangels guter Ausstattung. Denn wo am anderen der Entwicklungen möglich zu machen. Damit wird eine

Ende kein professioneller Empfänger bereitsteht, nützt auch Form des Journalismus ermöglicht und gepflogen, die es gilt, rt / Nadja Bernhard e F

R das beste geliehene Sende-Equipment nichts. angesichts zunehmenden Fernseh-Substandards unserer O r W

schnelllebigen (Medien-)Zeit hochzuhalten. Gemeinsam mit e Nach zahlreichen Auslandseinsätzen kann ich wirklich Karim El-Gawhary habe ich versucht, diese Orientierungshilfe nal o

Bilder o. © belegen: Der ORF bemüht sich redlich, seinen Mitarbeiterinnen durch die Wirren der Ägyptischen Revolution zu leisten. • rnati e nt 150 I ve ti pek rs pe

eine TV-Expedition ins Ungewisse e al Tom Matzek, Wissenschaftsredaktion Fernsehen ob gl n o

Es war vor 100 Jahren eines der größten Abenteuer darauf geachtet, dass in dieser sensiblen Region der ökolo- grati e der Geschichte: der Marsch zum Südpol, dem letzten gische Fußabdruck so gering wie möglich war. Die Antarktis nt I weißen Flecken unseres Planeten. Um zum Jahres- ist eine Region der Superlative: der zugleich kälteste, windigs- a-

op tag das Abenteuer von Amundsen und Scott anschau- te und höchstgelegene Kontinent der Erde, mit Temperaturen lich machen, wählten ZDF und ORF einen beson- bis zu 90 Grad unter null. Die Schneestürme, die gefürchteten Eur deren Ansatz – mit einem jahrelang vorbereiteten Blizzards, erreichen Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Be- Programm-Paket, dass das Jahr 2011 umspannen dingungen, die man getrost als lebensfeindlich beschreiben sollte: Teil 1 des geplanten Programmschwerpunkts kann. Vorbereitung und Abwicklung vor Ort wurde von den war eine zum historischen Jahrestag am 13. 12. 2011 englischen Antarktisexperten von EWR (Extrem World Races) gesendete 90-minütige Dokumentation in bester sichergestellt – sie bereiten bei einem Trainingslager im win- journalistischer Tradition, mit den führenden Ex- terlichen Norwegen und beim Akklimatisationstraining in der perten der Polarforschung, den Biografen von Antarktis die Teilnehmer auf die Bedingungen der Antarktis Amundsen und Scott, rekonstruiert nach den Tage- vor. Sie stellten mit dem Salzburger Bergrettungsarzt Michael buchaufzeichnungen der beiden Kontrahenten. Teil Rainer und ihren speziell für Eis und Schnee vorbereiteten 2 des ambitionierten Vorhabens war unkonventi- Geländeautos sicher, dass auf Notfälle sofort reagiert werden onell: eine Neuauflage des Wettrennens, diesmal konnte. zwischen Deutschland und Österreich. Für das Team hinter der Produktion (u. a. Interspot-Film) Dabei sollte gezeigt werden, wie die Mannschaft für ein kam mit der Durchführung des Rennens, knapp zwei Monate vor solches Unternehmen rekrutiert wurde, wie durch Training der Ausstrahlung, die Stunde der Wahrheit. Trotz der jahre- innerhalb kurzer Zeit ein Team entsteht, das in der Lage ist, langer Vorbereitung lagen die Nerven immer wieder blank. die Herausforderungen der Antarktis zu bestehen. Unterwegs Würden es alle schaffen? Würden die extremen Wetterum- wie die historischen Vorbilder aus England: mit Skiern, zu schwünge das ganze Unternehmen gefährden? Würde sich Fuß, das Gepäck in einem Schlitten hinterherziehend, voll- jemand Erfrierungen holen? Nur per Satellitentelefon kamen kommen auf sich gestellt mit Zelt, Kocher und Nahrungs- immer wieder von Regisseur Heinz Leger kurze und meist mitteln. Die Unterschiede zu damals: kürzere Distanz, statt bruchstückhaft verständliche Zustandsmeldungen aus der Fell und Lederbekleidung moderne Funktionswäsche, statt Antarktis, meist mit seltsam eingefrorener Stimme übermittelt, Pemmikan und Grütze kalorienreiche Fertignahrung. bevor der Satellitenempfang abriss.

Es wurde ein Wettlauf, der Österreich bewegte: 2,8 Mio. Dann kurz nach Weihnachten die Hiobsbotschaft: Sieben Zuseherinnen sahen die fünfteilige Serie über das Rennen in Finger an Alex Serdjukovs Händen zeigten erste Anzeichen von der Antarktis, das zwischen Team Österreich mit Hermann Erfrierungen. Er musste vom Arzt umgehend zurück in die Maier, Tom Walek, Sabrina Grillitsch sowie Alex Serdjukov Zivilisation, nach Kapstadt, geleitet werden. Die anderen und Team Deutschland mit Markus Lanz an der Spitze aus- drei Österreicher/innen, Hermann Maier, Tom Walek und getragen wurde. Bereits im Vorfeld des Rennes fand dieses Sabrina Grillitsch erreichten bekannterweise als Sieger den ungewöhnliche Unternehmen, das den 100. Jahrestag des Südpol – mehr als einen Tag vor dem deutschen Team mit erstmaligen Erreichens des Südpols nachempfinden sollte, Markus Lanz an der Spitze. Das siegreiche österreichische großes Interesse. 2.627 Österreicher (324 Frauen und 2.303 Team und ihre deutschen Gegenspieler kehrten Anfang Jänner Männer) meldeten sich auf den Aufruf für das Südpol- erschöpft, aber unverletzt und glücklich nach Europa zurück. Abenteuer – 60 schafften die Hürde ins erste Auswahl-Camp Ihr Abenteuer begeisterte ein Monat später auf Sendung jede in Allentsteig. Nach einem ersten Team-Fähigkeitstest stellten Woche Hunderttausende Fernsehzuseher/innen. sich dann am Kitzsteinhorn die zwei am besten geeigneten Teilnehmer heraus: Sabrina Grillitsch und Alex Serdjukov Was sowohl die Teilnehmer/innen, die Zuseher/innen begleiteten Hermann Maier und Tom Walek, um bei einem der als auch das Redaktionsteam vom Wettlauf zum Südpol an letzten Abenteuer der Gegenwart dabei zu sein. Erfahrung mitnahmen: wozu ein Team fähig ist, wie flexibel es auf Herausforderungen reagieren kann und welche Heraus- Auch für den ORF war es eine Expedition ins Ungewisse – forderungen es gemeinsam meistern kann. Letztendlich nie zuvor wurde ein solch ambitioniertes TV-Abenteuer auf gelang es, die eigentliche Idee zu vermitteln: Die Antarktis ist

rt derart extremem Terrain gewagt. Hinter der Fernsehproduk- auch in der heutigen technisierten Zeit die gleiche Heraus- e tion, die unter den Bedingungen der Antarktis ohnehin forderung wie zu den Zeiten von Amundsen und Scott – es r W e schwierig genug war, konnte nur eine sorgfältige und verant- ist der menschliche Faktor, der zählt. Es ist und bleibt ein wortungsbewusste Organisation sicherstellen, dass das Unter- Wettlauf gegen dich selbst. • nal o nehmen ohne Schaden beendet wurde. Dabei wurde auch rnati e nt I 151 ve ti pek

Daten rs pe

e al

Journalismus ohne Grenzen Der internationale ob gl

Die Korrespondentinnen und Korrespondenten des ORF berichteten in Hauptabend 6.733 Beiträgen für Radio und Fernsehen. 16 Büros mit 26 Journalistinnen und n Der ORF fungiert zur Hauptsendezeit des Fernsehens als o Journalisten ermöglichen kompetente Berichterstattung aus aller Welt. Brücke zur Welt. In zahlreichen Sendungen ist Europa Thema oder spielen Orte außerhalb Europas eine Rolle. Korrespondent/innen weltweit: Gesamtübersicht * grati Das stärkste Korrespondentinnen- und Korrespondenten- e

netz des Landes agiert umfassend. nt R radiobeiträge FernsehbeiträgE tOtal I a-

2010 5.278 2.051 7.329 Ort der Hand- op Europa Ort der Hand- Korrespon- lung außerhalb als Thema lung Europa dent/in Europas 2011 4.674 2.059 6.733 Eur

ORF 18,5 % 30,3 % 26,1 % 56,3 % Die Korrespondentinnen und Korrespondenten des ORF * eins

R radio Fernsehen Total Beiträge stunden Beiträge stunden Beiträge stunden ORF 2 37,8 % 65,8 % 19,8 % 45,9 %

Tel Aviv 108 03:12:17 39 01:07:37 147 04:19:54 Washington 713 17:30:08 300 13:04:11 1.013 30:34:19 ORF III 10,4 % 46,3 % 1,5 % 25,4 % Peking 167 05:45:43 131 05:19:55 298 11:05:38 * In dieser Übersicht nicht inkludiert sind die Zahlen zu den Standorten aus Buenos Aires, Kairo und Istanbul. ORF — 42,9 % 8,6 % 14,3 % Sport +

Die Zahlen geben an, in wie viel Prozent der Sendungen der genannte Item »weltjournal« – top 5 vorkommt. Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70 sEndungsname datum Erwachsene 12+ in Tsd.

Libyen 23. 02. 11 427 Kreuzfahrten – Das Leben unter Deck 10. 08. 11 368 Spendenaufkommen »Nachbar Der globale Fleisch-Wahnsinn 12. 01. 11 360 in Not« von 1992 bis 2011 nordkorea – Das gefährliche Machtvakuum 21. 12. 11 349 Die ORF- und »Nachbar in Not«-Hilfe hat im 19. Jahr ihres USA: Arbeiten im Alter 19. 01. 11 342 Bestehens – von 1992 bis 2011 – insgesamt 198,1 Mio. Euro an Spendengeld aus Österreich für Katastrophenhilfe im Ausland lukriert. internationaler »art.film«: Highlights 2011 125 Mio. Euro 6,8 Mio. Euro In »Kulturmontagen« bietet der wöchentliche »art.film« Platz für ein breites 1992 – 2002 2004 Spektrum an cineastischen Highlights. Jugoslawien (ORF, Caritas Österreich hilft Darfur und RK) nach der Stiftungs- gründung »Nachbar Filmtitel schauspieler/Innen in Not« – mit weltweitem 32,6 Mio. Euro Aktionsradius 2004 / 2005 elizabeth – Cate Blanchett, Clive Owen Das goldene Königreich Die Flutkatastrophe (Tsunami) Die Reise des jungen Che Gael Garcia Bernal 500.000 Euro La vie en rose Marion Cotillard, Gerard Depardieu 2003 5,8 Mio. Euro Die Schwester der Königin Natalie Portman, Scarlett Johansson Hilfe für die Kinder des Irak 2005 Erdbeben in Südasien There Will Be Blood Daniel Day-Lewis (Pakistan) Thank You for Smoking Aaron Eckhardt, William H. Macy, Katie Holmes 600.000 Euro 2005 Der letzte König Forest Whitaker, James McAvoy Hochwasser in Rumänien 14,5 Mio. Euro von Schottland 2010 und Bulgarien Erdbeben in Haiti Little Children Kate Winslet, Patrick Wilson Frost / Nixon Michael Sheen, Frank Langella, Kevin Bacon 5,5 Mio. Euro 6,8 Mio. Euro My Blueberry Nights Norah Jones, Jude Law, 2010 2011 N natalie Portman, Rachel Weisz Flutkatastrophe Pakistan Hunger in Ostafrika

ORF-Programm in aller Welt 15 18 40 Die Qualität der österreichi- neue »Universum«- Länder: »Libellen – Juwelen der Lüfte« Stunden Musik und Dokumentationen schen Programme überzeugt Dokumentationen wurden wurden an Mexiko verkauft. von zehn Ländern gekauft. auch andere. Im Jahrjahr rt

15 e konnten eine Vielzahl an Serien, Länder: »Milos und die Luchse«

TV-Filmen, Dokumentationen r W

10 50 e und Konzerten aus Österreich weltweit zum ersten Mal ge- Länder: »Schnell ermittelt«, Stunden Dokumentation größter fiktionaler 10 gingen an den arabischen nal sehen werden. Eine Auswahl: o Verkaufserfolg Länder: »See der kleinen Monster« Sender Al-Jazeera. rnati e nt 152 I ve ti pek rs fakten pe e al ob gl n o grati e nt I a- op 1 3 5 Eur / Gerry Rohrmoser F R O

2 4 6 Bild (6) © F / ZD F R O

Vom Tod eines Diktators Ny state of mind Tod des Terroristen Bild (5) © F R O Anlässlich des Todes von Kim Jong Il brach- In unregelmäßigen Abständen meldet Die ORF-Radios, der TELETEXT und ORF.at te das »Weltjournal« am 21. 12. in ORF 2 sich Christian Lehner für FM4 aus sei- berichteten umgehend. Das TV änderte ein Porträt der kommunistischen Dy- ner neuen Heimat Brooklyn und funkt am 2. Mai sein Programm: »Geht der Al- nastie Nordkoreas. Von den Begräbnis- ein verdichtetes Special: New York State Kaida-Terror nach bin Ladens Tod wei- feierlichkeiten wurde in der »ZiB«, den Ra- of Mind bietet Gespräche, die ohne ter?« war die Frage, der sich ein »Run- dionachrichten und online ebenso berich- tagesaktuelle Hektik und jenseits der Tisch« widmete. Anderntags begab tet wie davor über Themen wie etwa die der Klischees Anhaltspunkte für den sich um 23.15 Uhr ein »Menschen & Christenverfolgung (»Orientierung«, 6. Zustand des popkulturellen Taktgebers Mächte spezial« auf »Die lange Jagd nach März), »Lebensberichte aus Nordkorea« geben. Zuletzt waren es die Occupy- Osama bin Laden«. Zur Revolution in Li- (»Hörbilder«, 20. November) oder die Wallstreet-Aktivisten, deren Anliegen byen brachte der ORF neben zahlreichen Feiern zum 63. Staatsjubiläum. Insgesamt und Lebensrealität thematisiert wurde. Berichten in den tagesaktuellen nach- verzeichnen die Archive des ORF 100 Zum Nachsehen und -hören auch unter richten ebenso einen »Runden Tisch« Treffer zu »Nordkorea« für 2011. (1) • http://fm4.orf.at/nysom (3) • und Reportagen im »Weltjournal«. (5) • / Günter Pichlkostner Bild (3) © Christian Lehner Bild (4) © F R LICHT AUS BETHLEHEM Syrien undercover »Erfüllte Zeit« mit »Tao« O

Seit 25 Jahren geht das ORF-Friedens- 2011 war weitgehend nur zu erahnen, wie Besonders die Festkalender der Kirchen licht um die Welt und erfreut jedes Jahr brutal das syrische Regime die Volks- und Weltreligionen finden in »Erfüllte am Heiligen Abend Millionen Menschen aufstände erstickte. Doch dann bereiste Zeit« auf Ö1 Raum: 2011 z. B. durch Be- in nahezu 30 europäischen Ländern, in eine libanesische Journalistin das Land richte aus dem jüngsten Staat der Erde, den USA und in Südamerika. Auf Initia- undercover. Unter anderem traf sie dort dem Südsudan. Auch »TAO« auf Ö1 ist tive von ORF Oberösterreich entzündet Armeeoffiziere, die behaupteten, eine international: 2011 folgte »TAO« jüdi- ilm / Thorsten Schönrade Bild (2) ©

seit 1986 ein Kind dieses Friedenslicht in »freie Armee« aufgestellt zu haben. Unter schen Spuren in Afrika südlich der F Bethlehem, von Linz aus wird das Licht ihnen auch ein Neffe des früheren syri- Sahara und befasste sich mit dem Schick-

rt dann in ganz Europa verteilt. Seit 1996 schen Verteidigungsministers Mustafa sal »unberührbarer« Frauen in Indien so- e / Schwenk

begleiten Pilger/innen aus Oberöster- Tlass, der enge Beziehungen zu Öster- wie dem Neuheidentum in Island. Einer F R r W O e reich das Friedenslichtkind ins Heilige reich unterhielt. Ihre »Weltjournal«- der Höhepunkte war der Appell der deut- Land, bisher haben mehr als 7.000 Per- Reportage vermittelte am 12. Oktober schen Islamwissenschafterin Lamya nal o

sonen teilgenommen. (2) • die Terroratmosphäre in Syrien. (4) • Kaddor für einen modernen Islam. (6) • Bild (1) © rnati e nt I 153 ve ti pek

Warum Qualität zählt Karim El-Gawhary rs pe

e al

Keine Frage, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten haben eine Vorbildfunktion: Auf dem Tahrir-Platz gehen die ob

National als Leitmedium, global als Wegweiser und Brückenbauer zwischen alten Menschen für den öffentlichen gl

und neuen Demokratien. Presse-, Informationsfreiheit sind schwer erkämpfte Grund- Mehrwert auf die Straße. In- n o pfeiler der Moderne und heutigem Demokratieverständnis – als Bürgerrechte fest- dem sie ihren Diktator gestürzt gehalten und definiert in der UN-Menschenrechtscharta und der EU-Menschen- haben und nun versuchen, grati rechtskonvention. In diesem Kontext steht auch die demokratiepolitische Bedeu- das Militär aus der Politik zu e nt tung öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Ihr Gebot ist Staatsferne und Unab- drängen, schaffen sie für sich I a-

hängigkeit. Auch deshalb sollen sie, dem ursprünglichen Konzept folgend, nicht neuen öffentlichen Raum. op gleich Staatssendern durch Steuern, sondern vorwiegend durch Gebühren finanziert Eur werden. Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten folgen einem eindeutigen Bil- dungs- und Kulturauftrag. Hörer/innen und Seher/innen sollen keine zu umwerben- den Kunden sein, sie sind vielmehr Teil einer objektiv und unabhängig zu informie- renden Gesellschaft. Dementsprechend professionell und unabhängig müssen die Aufsichtsräte agieren. Laut BBC-Charta ist diesen der Zugang zu Führungspositio- nen im Unternehmen verboten. Eine weitere Voraussetzung ist innerbetrieblich ein lebendiger, demokratiepolitischer Diskurs. Solche elementaren Kriterien sind die Voraussetzung für eine globale Vorbildfunktion öffentlich-rechtlicher Rundfunk- anstalten. Der Auftrag ist klar. • Dr.in Rubina Möhring, Präsidentin Reporter ohne Grenzen Österreich

Das ist ein Verständnis von Demo- kratie, für die die Menschen in der im fokus 2012 im ORF arabischen Welt täglich ihre Opfer bringen, das in Österreich manchmal zur Selbstverständlichkeit verkommt, Neben zahlreichen Beiträgen über die Das ORF-Radio-Symphonieorchester die man vergisst zu verteidigen. In Situation Jugendlicher im Zug der Wirt- Wien geht 2012 auf große Japan-Tour- Österreich ist das öffentlich-recht- schaftskrise berichtete der ORF 2011 auch nee: Zwölf Konzerte in 17 Tagen führen liche Fernsehen ein Teil der Demo- über die Occupy-Bewegung in den USA im März u. a. nach Tokio, Nagano, kratie. Was aber bedeutet der abs- oder auch von jenen, die im Abseits Yokohama und Nagano, nach Niigata, trakte Begriff »öffentlich-rechtlicher stehen: Kindern und Jugendlichen in Nagoya, Osaka, Fukuoka, Kagoshima, Mehrwert« generell, bezogen auf die Kambodscha oder Nordkorea, z. B. allein Kanagawa und Yokohama. Werke von Auslandsberichterstattung? Wofür die Suche nach »jugend« im ORF-TV- Beethoven, Mozart oder Brahms – aber zahlen Sie Gebühren, was erwarten Archiv der Magazine ergibt für 2011 271 auch Josef Strauss’ Polka »Auf Ferien- Sie dafür? Ich habe via meinem Face- Treffer. • reisen« stehen auf dem Programm. • book-Account nachgefragt: gute Recherche, Hintergrundberichter- stattung, nicht nur tagespolitischer Einheitsbrei, sondern auch das Skiz- / Hans Leitner F

R zieren von Entwicklungen, bevor sie O »Neben dem globalen Dorf, in das uns Face- den Medienrummel nach sich ziehen, book führt, muss es Wegweiser für die nach dranbleiben, wenn andere längst weitergezogen sind. Das sind einige wie vor weiterbestehende globale Welt geben.« der Forderungen der Zuschauer/innen.

Franz Manola, Corporate Design und Plattformmanagement Eine gute Geschichte ist für mich nicht eine, die nur Exotik aufzeigt oder die nur über Kriege, Zerstörung und Krisen berichtet, sondern eine, die die Menschen zeigt, wie diese über- mehr dazu unter zukunft.orf.at leben und das Leben meistern. Wenn jemand in einem österreichischen

Wohnzimmer sitzt und sich fragt, wie rt e otograf: Rainer Schüller (Der Standard) Bild ©r. o.

F würde ich mich in dieser Situation r W

verhalten, dann ist mir gelungen, e was ich beabsichtige: zuverlässige Verena Gleitsmann Karim Anthony Mills: Public broadcas- nal o

Bild M. o. © Außenpolitikredaktion Ö1 El-Gawhary ting in the international context öffentlich-rechtliche Information. • rnati e nt 154 I nz e t pe m KO nz e ar p

trans Unternehmens- n o ati ov wert inn Zum Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter: Die weltweite Finanzkrise hat für jedermann spürbar vor Augen geführt, was es bedeutet, wenn systemrelevante Wirtschaftszweige wie die Banken den freien, möglichst unregulierten Marktkräften überlassen werden. rt we ns

e Franz Zeller Hugo Portisch hm e rn e nt

U 155 nz e t pe m KO nz

Der Marktfundamentalismus, d. i. die Überzeugung, dass wir leben. Sie beeinflussen die Ausbildung von personaler e

der freie Markt das beste, weil effizienteste Steuerungsinstru- Identität. Auch im vielzitierten Internetzeitalter ist das Fern- ar p ment darstellt und zudem in Krisen über Selbstheilungskräfte sehen für die meisten Menschen Leitmedium geblieben. Die verfügt, die ihm erlauben, Krisen ohne fremde Hilfe zu bewäl- Kombination von bewegten Bildern mit Ton ist nach wie vor trans

tigen, hat sich als eine gewaltige Ideologie erwiesen. ( … ) Was am erfolgreichsten, wenn es darum geht, ein Bild der Wirk- n hat dieser Exkurs in die Banken- und Finanzkrise und des lichkeit zu vermitteln. Fernsehprogramme sind in der Lage, o ihnen zugrundeliegenden Marktfundamentalismus mit dem Menschen nicht nur rational anzusprechen, sondern auch ati öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu tun? Auf den ersten Blick emotional zu fesseln. ( … ) Und: Der Marktfundamentalismus ov handelt es sich um zwei völlig verschiedene Welten. Bei trägt auch im Rundfunksektor nicht. Die ökonomischen inn näherer Betrachtung gibt es jedoch erstaunliche Parallelen, Besonderheiten von Rundfunk als öffentliches Gut (Nicht- wenn man auf die jeweilige Funktion für unsere Gesellschaft Rivalität im Konsum, Nicht-Ausschließbarkeit zu vertretbaren fokussiert. Ebenso wie die Banken systemrelevant sind für Kosten), verbunden mit starken Informationsasymmetrien das Funktionieren der Wirtschaft, sind die Medien system- zwischen Anbieter und Nachfrager, ausgeprägten subaddi- relevant für das Funktionieren von Demokratie. Banken wirken tiven Kostenstrukturen (Tendenz zu Konzentration und Oligo- als Motor für Innovationen, Erfindergeist, Unternehmertum polbildung) und weitreichenden externen Effekten führen zu und Wirtschaftswachstum. Den Massenmedien, und an deren strukturellem Marktversagen. Das heißt: Der freie Markt allein Spitze dem Rundfunk, kommt eine essenzielle Funktion für ist in diesem Sektor nicht in der Lage, eine effiziente Alloka- die freie, individuelle und gesellschaftliche Meinungsbildung tion herzustellen. Daher ist es nicht nur verfassungsrechtlich sowie für die politische Willensbildung zu. Sie prägen unsere geboten, eine positive Rundfunkordnung vorzugeben, in der Weltanschauungen, Lebensstile und Werthaltungen, unser dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine tragende Rolle Bild von Familie, Freundschaft und der Gesellschaft, in der zukommt, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll, Rund- funk zumindest in wesentlichen Teilen öffentlich-rechtlich zu organisieren. Aufgrund seiner Gebührenfinanzierung kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk weitgehend unabhängig von Marktinteressen agieren. Das Privileg der Gebührenfinan- zierung ist zugleich Verpflichtung zu einer besonderen Qua- lität in Information, Unterhaltung und Kultur. Kommerzielle Rundfunkveranstalter, die in erster Linie den Renditeinter- essen ihrer Gesellschafter verpflichtet sind, tendieren auf- grund ihrer andersartigen Ausrichtung und Zielsetzung zwangsläufig dazu, Qualitätsansprüche so weit abzusenken, solange dadurch die Rendite erhöht werden kann. Die Bei- spiele für diese Tendenzen können werktäglich in besonders drastischer Weise in den Nachmittagsprogrammen von RTL und Sat.1 besichtigt werden. ( … ) Zugespitzt formuliert: Gäbe es die Institution öffentlich-rechtlicher Rundfunk nicht, so müsste man sie – auch im Internetzeitalter – erfinden – und ihren Unternehmenswert halten und steigern. •

Emil Kettering, Leiter Unternehmensplanung & Medienpolitik des ZDF. Der Beitrag erscheint in ungekürzter Form in »TEXTE 8« rt we ns Elisabeth Scharang e hm e rn e

innovation 154 transparenz 164 Kompetenz 172 nt U nz e t pe m KO nz e ar p

trans innovation n o ati ov inn

Franz Zeller erhielt gemeinsam mit Wolfgang Ritschl den Radio- preis der Erwachsenenbildung 2011 für die Ö1-Reihe »matrix – computer & neue medien«.

»Innovation wird heute vielfach nur als technische Weiterentwicklung missverstanden. Aber was nützen neue Formen der Programmverteilung, von »Radio via Web« bis hin zu umfangreichen Onlinearchiven, wenn ein Leitmedium wie der ORF sie nicht mit rt we herausragenden Inhalten füllt?« ns e hm Franz Zeller, e Ö1-»matrix« rn e nt U nz e t

spannender berichten. Multimediale pe Elemente wie Videos, Audios und Slide- m

ABC im www Shows sind besser in die journalistische KO nz

Berichterstattung integriert. Durch ge- e

Eva Reiter, wien.ORF.at meinsame Designstandards im Nachrich- ar p tenbereich des ORF-Online-Netzwerks, gemeinsame Navigationsprinzipien trans

und an moderne Bildschirmauflösungen n

angepasste Bild- und Textgrößen sind o

die zentralen Online-Informationsange- ati bote des ORF nun wie aus einem Guss. ov inn

Küchenfenster wegen Nachbar- Die inhaltliche Ausrichtung der schaftsstreits zugemauert • einzelnen Landesstudio-Seiten ist aber Chinesen bauen Hallstatt – inklu- natürlich auch nach dem Relaunch un- sive See • Freundin zerstückelt: verändert. So ist es weiter das Ziel von Live-Ticker aus dem Gerichts- wien.ORF.at, die Startseite der Wiene- saal • Kampf um die Bezeich- rinnen und Wiener zu sein und schnell nung Kornspitz • Keine »Lulu«- und zuverlässig über die Topthemen Premiere wegen Streits im Burg- aus der Stadt zu berichten. Die ORF- theater • Mit Traktor vor Polizei Wetterredaktion versorgt die Leser/innen geflüchtet • Behörde genehmigt zudem mit zuverlässigen Prognosen und Nudelsieb auf Ausweisfoto • exakten Wetterdaten. Zusätzlich wird Mäusejagd in Wiener Spital • auf wien.ORF.at über urbane Trends Fendrich bricht nach Kokain- berichtet, auf den sendungsbegleiten- Sager mit Ambros • Ildikó Rai- den Seiten gibt es von Radio Wien viele gesetz mondi singt »neue« Bundes- Vorschläge für eine lustvolle Freizeitge- hymne • Belvedere: Entlassung staltung und zudem die Tipps der Radio- § 10. (3) Das Gesamtprogramm wegen Urin-Therapie • Operati- expertinnen und -experten zum Nach- hat sich um Innovation zu be- onsaal in fünf Metern Höhe lesen. Darüber hinaus stellen die mühen. § 4e. (1) Der Österreichi- Bundesländer-Seiten auch den direkten sche Rundfunk hat zur Erfüllung Chronik, Wirtschaft, Kultur, Landes- Draht zum jeweiligen Landesstudio dar. des öffentlich-rechtlichen Kern- politik und Lifestyle – seit mittlerweile In der Rubrik Landesstudio erreichen auftrags auch ein Online-Ange- bot bereitzustellen, das insbe- mehr als zehn Jahren liefern die Online- die Hörer/innen und die Seher/innen sondere sendungsbegleitende redaktionen der neun Landesstudios auf nicht nur jede Abteilung des ORF-Lan- und in direktem Zusammen- den ORF.at-Bundesländerseiten einen desstudios ohne Umwege, sie erfahren hang mit seinen Rundfunkpro- überaus vielfältigen Themenmix und in einem eigenen »Landesstudio-ABC« grammen stehende Inhalte zu berichten über alles, was das jeweilige auch alles über Radio Wien und »Wien umfassen hat. Bundesland bewegt. Kein Medium in heute«. Besonders praktisch ist auch: Österreich ist so nahe am Geschehen Das Stadtmagazin »Wien heute« gibt es und damit an den Onlineleserinnen und online als Live-Stream und zum Nach- -lesern, Radiohörerinnen und -hörern sehen als Video-Stream. Und auch auf Programmrichtlinien und TV-Zuseherinnen und -Zusehern Radio Wien muss im Internet niemand dran wie die neun Landesstudios. Gera- verzichten: Neben einem Live-Stream Das Gesamtprogrammangebot de in seiner regionalen Nähe repräsen- finden sich in der Rubrik »Radio Wien« des ORF hat sowohl für die tiert der ORF das besonders gut, was alle Sendungs- und Moderatoreninfos, Pflege tradierter Qualität als er sein soll: ein öffentliches Gut. Viele ein Trackservice der gespielten Musikti- auch für darauf aufbauende Millionen Page-Impressions auf die tel sowie sämtliche Programmaktionen. und diese weiterentwickelnde Bundesländerkanäle verdeutlichen Formen und Inhalte zu stehen. diese Bedeutung bei den Leserinnen Als Fazit lässt sich sagen – neun und Lesern. Nach intensiven Planungen, Landesstudios produzieren neun Seiten die aufgrund des ORF-Gesetzes massiv mit einem Ziel: die Leser/innen, Höre- eingeschränkt wurden, präsentiert sich r/innen und Seher/innen über das Ge- Leitbild die regionale Onlineberichterstattung schehen im Land zu informieren und des ORF und damit auch wien.ORF.at sie damit zum Nachdenken und auch seit September 2011 im neuen Gewand. zum Schmunzeln zu bringen. In diesem Der ORF ist ein zukunftsorien- tiertes Medienunternehmen, Mit den umgesetzten technologischen Sinne – täglich zumindest ein Blick auf

welches auf der Basis von Effizi- Neuerungen kann die Redaktion noch wien.ORF.at, noe.ORF.at, oee.ORF.at, rt

enz und Wirtschaftlichkeit nach schneller auf aktuelle Ereignisse rea- salzburg.ORF.at, tirol.ORF.at, vorarlberg. we ns

kontinuierlicher Innovation gieren und über relevante regionale ORF.at, steiermark.ORF.at, burgenland. e Bild © Peter Rigaud strebt. Themen noch qualitativ besser und ORF.at und kaernten.ORF.at. • hm e rn e nt

158 U nz e t

pe öffentlich-rechtlichen Auftrags, auch diese hochflexibel m agierende Zielgruppe mit seinem Angebot zu erreichen: Ob

KO TECHNOLOGIE UND als ORF-TVthek oder Webradio, ob Live-Streams oder Streams nz e INNOVATION ALS vergangener Sendungen, ob via Smartphone, iPad oder Inter- ar net – sie alle sind Innovationsleistungen der ORF-Technik, die p ERFOLGSFAKTOR 2011 zahlreiche Angebote überhaupt erst verfügbar machte bzw. barrierefrei gestaltete. Insbesondere die ORF-TVthek trans DES ORF erfuhr technische Neuerungen und wurde in mobiler Light- n o Version für alle gängigen Smartphones (iPhone, Android, Christoph Dietl, ORF-TECHNIK ati Nokia/Symbian, Blackberry etc.), auf Aon-TV-Boxen und allen ov iOS-Geräten verfügbar gemacht. All diese Änderungen benö- inn tigen jede Menge Arbeit im Hintergrund. So ist aufgrund des Technologiesprungs der letzten Jahre auch die Welt für die Für die Österreicherinnen und Österreicher ist es mediale Produktion digital geworden. Das Band hat ausge- wichtig, dass sie ihren ORF technologisch einwand- dient – die Zukunft ist »tapeless«. Der komplette Arbeitspro- frei, auf der Höhe der Zeit und so kostengünstig wie zess, der von der redaktionellen Produktion und Bearbeitung möglich bekommen. In Sachen Technik verbinden bis hin zur Abwicklung und Archivierung reicht, aber auch das die meisten mit der Umsetzung von Fernseh- die dafür notwendige Infrastruktur ist neu und ohne (Video-) und Hörfunkproduktionen. Doch steckt auch hier, Bänder zu gestalten. 2011 erfolgten dazu die Integration in wie immer auf den zweiten Blick, wesentlich mehr die ORF-Systemlandschaft und erste Produktionstests mit dahinter. der »€CO«-Redaktion. Für 2012 sind weitere Produktionstests vorgesehen, um den neuen Workflow in Pilotbereichen um- Sämtliche ORF-Bereiche – ob das Programm, die Fernseh- zusetzen: Die bestehende Infrastruktur wird konsolidiert, produktion oder die Administration – sie alle nutzen für ihre gemeinsamer Zugriff auf Inhalte schafft Synergien, Workflows Tätigkeiten nicht erst seit heute IT und Technologie in unge- werden vereinfacht und damit strukturell die Produktions- heurem Ausmaß. Somit ist es die wichtigste Aufgabe der ORF- kosten gesenkt. Technik, alle notwendigen IT- und Technologie-Dienstleistun- gen dem Unternehmen als Services verfügbar zu machen. Nur Generell verantwortet die ORF-Technik, wie am Beispiel so können alle Bereiche des Unternehmens ihren Wertbeitrag Tapeless skizziert, eine große Menge an vordergründig nicht für den ORF auch erfüllen. Der wohl plakativste Kernauftrag sichtbaren IT- und Technologieservices. Sie alle ergeben als der ORF-Technik besteht darin, die Ideen der Programmab- Gesamtheit jene Technologie- und Servicearchitektur, die von teilungen als Fernseh- und Hörfunkproduktionen technisch allen Bereichen des ORF als Basis für alltägliche Tätigkeiten zu realisieren. Dies verlangt natürlich nach einer Produkti- benötigt wird. Ob Buchhaltung, Marketing, Programmpla- onsinfrastruktur, die verfügbar und in passender Kapazität nung, Archive oder eben die Produktion von Fernsehen und benötigte Funktionalität dazu bereitstellt. Sie muss jedoch Hörfunk – die ORF-Technik stellt die dafür benötigten Servi- auch ökonomisch und zukunftssicher gestaltet sein – und ces zur Verfügung. Und diese Services benötigen hinsichtlich idealerweise zeitgemäßen Standards entsprechen: 2011 waren der Programmausstrahlung ein Höchstmaß an Sicherheit, das gleich zwei neue Kanäle (ORF III, ORF SPORT +) und damit die Österreicher/innen im Alltag wie im Krisenfall zahlreiche Kultur- und Sportveranstaltungen in HD (z. B. Kitz- zuverlässig ORF empfangen können: Alle alten und unzu- bühel, Ski-WM Garmisch, Vierschanzentournee, nordische reichenden technischen Komponenten werden rechtzeitig Ski-WM Oslo, Biathlonweltcup Hochfilzen, Neujahrskonzert, ersetzt und unökonomische Technologien und Services abge- Wiener Festwocheneröffnung, »Anna Bolena«), 2012 sollen löst – vom Übertragungswagen über die Netzwerkinfrastruk- alle Produktionen von ORF eins und ORF 2 in HD-Qualität an- tur bis hin zu komplexesten integrierten Systemlandschaften geboten werden. Auch die Hörfunktechnik war 2011 gefordert: wie SAP. Die ORF-Technik versteht sich nicht nur als Garantin Zusätzlich zum »normalen« Programm sind insbesondere das des Bestehenden, sondern auch als Innovatorin: Abteilungen Festival für Alte Musik im Jänner, die Barocktage in Melk und wie die Anlagentechnik, die Produktionstechnik in Fernsehen das Donauinselfest erwähnenswert. Absolute Highlights im und Hörfunk überprüfen stets aufs Neue alle relevanten tech- Sommer 2011 waren das Jazz-Fest in Saalfelden und das FM4- nologischen Möglichkeiten auf ihr Potenzial für Mediennutze- Frequency-Festival. r/innen.

Ob topaktuelle Information, preisgekrönte Dokumenta- Die ORF-Technik garantiert, dass der ORF in einer Zeit, in tionen, weltberühmte Kulturübertagungen oder internatio- der Technologien mit ihren komplexen Abhängigkeiten und nale Sportgroßveranstaltungen – sie alle entstehen als an- Wechselwirkungen immer schwerer zu überblicken sind, auch spruchsvolle Produktion und in höchster technischer (HDTV)- weiterhin entscheidende Marktinitiativen setzt – und das so Qualität. Sie alle nutzen in Planung und Umsetzung die IT- ökonomisch wie möglich. Denn auch wenn Technologie und und Technologieservices der ORF-Technik und werden von Innovationen für sich alleine noch nicht zum Erfolg führen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ORF-Technik produziert. so sind sie doch bedeutende Erfolgsfaktoren und Grundvoraus-

rt Und sie werden zusehends individuell genutzt. Mediennutze- setzung dafür, dass der ORF auch im digitalen Zeitalter nicht we r/innen bestimmen heute selbst, welche Medieninhalte sie nur am Medienmarkt mithält, sondern die entscheidenden ns

e zu welcher Tageszeit konsumieren und welche Plattformen zukunftsorientierten Initiativen im Sinn der Mediennutze-

hm sie dazu verwenden. Für den ORF ist es Bestandteil seines r/innen Österreichs setzt. • e rn e nt

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betroffenen Haushalten als besondere Serviceleistung auch pe Informationsstände vor Ort in den Gemeinden angeboten. m

Wann und wo Durch die digitale TV-Übertragung konnten wir eine ver- KO nz Sie wollen besserte Signalverbreitung erreichen, wodurch wir einige e

analoge Sendeanlagen, die nun nicht mehr für die TV-Signal- ar p Gernot Radosits, ORS Übertragung benötigt werden, einstellen konnten. Hier haben wir besonders auch auf die geänderten Empfangssituationen trans

der TV-Haushalte Rücksicht genommen. Die Einstellung und n

der Abbau dieser Sendeanlagen hilft uns, Kosten zu sparen. o

Fernsehen und Radio, wann, Das technische Equipment der abgebauten Sendeanlagen ati wie und wo Sie wollen wird bei anderen Sendeanlagen der ORS nachhaltig weiter ov Die ORF-Tochter ORS (Österreichische Rundfunksender GmbH eingesetzt. inn & Co KG) hat rund 450 Sendestandorte in ganz Österreich und ein eigenes Satelliten-Broadcastcenter in Wien mit einer Die ORS arbeitet an der Reichweite über ganz Europa. In Zukunft möchten wir bei der Weiterentwicklung des Fernsehens ORS den TV-Konsumenten Fernsehen und Radio zeitlich und Die Verschmelzung von klassischem Fernsehen und Internet örtlich noch flexibler zur Verfügung stellen. wird in Zukunft immer wichtiger werden. Bereits heute gibt es TV-Geräte, die sich mit dem Internet verbinden lassen und Österreich ist digital darüber Media- und TVtheken der Programmveranstalter Mit 7. Juni 2011 konnte die ORS die Digitalisierung des terres- oder auch diverse Apps abrufbar sind. Wir bei der ORS haben trischen Fernsehens in Österreich abschließen. Seit diesem diesen Trend schon frühzeitig erkannt und arbeiten derzeit Tag wird Fernsehen in Österreich – über DVB-T und über Sa- an der Umsetzung des neuen Standards des digitalen Anten- tellit – nur noch digital gesendet. Damit nehmen wir bei der nenfernsehens, DVB-T2, das wir mit Ende 2012 in Österreich ORS eine Vorreiterrolle in Europa ein, von der wir auch gerne einführen wollen. Für die bestehenden DVB-T-Kunden wird die TV-Zuseher/innen und Gebührenzahler profitieren lassen. sich jedoch nichts ändern. Mit der Einführung von DVB-T2 Meine Aufgabe bei der TV-Digitalisierung in Österreich war es, möchten wir HDTV-Programme auch terrestrisch via Antenne alle betroffenen Gemeinden und TV-Zuseher/innen zeitnah zu den TV-Haushalten bringen. Zusätzlich werden wir den TV- über die Umstellung auf digitalen Fernsehempfang in ihrem Konsumenten mit Internet-Streaming, Video-on-Demand etc. Gebiet zu informieren. Dies erfolgte unter anderem über attraktive Zusatzdienste anbieten. Vor allem junge Menschen persönliche Briefe und Informationspakete an die jeweiligen nutzen vermehrt das Internet zum Einholen von Informatio- Bürgermeister/innen als auch über Anzeigen in Printmedien, nen oder zum Konsum von Entertainment-Inhalten. Mit der Postwurfsendungen an Haushalte und Presseaussendungen Verschmelzung des Internets mit dem klassischen Fernsehen an regionale und lokale Medien – und die DVB-T-Website werden wir bei der ORS diesem Trend Rechnung tragen. • informierte ebenfalls über die Umstellung. Wir haben den

Ton wieder dynamischer, als kreatives Werkzeug einzusetzen. Exzessive Pegelsprünge und damit die ständige Nachkorrektur loudness mit dem Lautstärkeregler auf der Fernbedienung werden der Vergangenheit angehören. Für technisch Interessierte sei an- Florian CamerER, ORF-TECHNIK gemerkt, dass die EBU-Richtlinie R 128 das technische Regel- werk enthält, mit der die neue Maßeinheit LUFS (»Loudness Unit Full Scale« also »Lautheits-Einheit mit Referenz zur Vollskala«) eingeführt und ein Maximalwert von –23 LUFS Wer kennt nicht die – meist als störend empfunde- definiert wird; ebenso wird der exakte maximale Spitzenpegel nen – Sprünge in der Lautstärke zwischen den mit –1 dBFS festgelegt, der nicht überschritten werden darf. Sendungen, innerhalb einer Sendung und auch zwi- Grundsätzlich ist es zwar möglich, die EBU-Richtlinie auch schen den verschiedenen Kanälen? Ständig muss im Internet einzuführen. Da es sich jedoch nur um eine der Knopf auf der Fernbedienung gefoltert werden. Richtlinie handelt, wird es gerade im Internet weiterhin eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter von Video- und Audio- Endlich ist Besserung in Sicht: Zur Lösung des Problems material geben, die ihren Tonpegel auf Maximalausschlag wurde von der EBU – ein Zusammenschluss von 85 Rundfunk- steuern und stark komprimieren, so dass es im Internet anstalten in 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasien – auch weiterhin erhebliche Lautheitssprünge geben wird. Die die bisher größte Arbeitsgruppe gebildet. Unter Federführung Lautheitsanpassung wird ihren vollen Nutzen daher nur bei des ORF wurde dieses Problem gelöst: Lautheitsanpassung. Radio- und Fernsehsendungen entfalten. Lautheitsanpassung mit maximaler Lautstärke zu übersetzen wäre falsch. Es geht nicht mehr darum, die Töne ständig bis Der Vorteil für unsere Rezipientinnen und Rezipienten?

ans Maximum auszusteuern, um die Konkurrenz im wahrsten Ganz einfach: Bei einem gemütlichen Fernsehabend besteht rt

Sinne des Wortes zu überbrüllen. Vielmehr geht es darum, nicht mehr das Bedürfnis, die Lautstärke ändern zu wollen. we ns

dem Kunden einen universellen, gleichen, mittleren Lautheits- Denn dann ist der perfekte Hörgenuss gegeben – und das ist e

pegel anzubieten. Dadurch wird es auch möglich sein, den Lautheitsanpassung. Ab Herbst auch aus Ihrem TV-Gerät. • hm e rn e nt

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pe ▸ die Beteiligung der Nutzer/innen an der Diskussion (und m damit Generierung von Inhalten).

KO Öffentlich-recht- ▸ Ebenso keinen gesetzlichen Platz haben unseres Erachtens nz e liche Medien im Beschränkungen öffentlich-rechtlicher Medienangebote ar online auf sogenannte sendungsbegleitende Inhalte. p digitalen zeitalter Empfehlungen an den Regulator: trans

jahresstudie 2011 von Aufgabe des Regulators ist nicht nur die Umsetzung und Über- n o victor mayer-schönberger, wachung der Vorgaben des Gesetzgebers. Gerade im europä- ati oxford university ischen Kontext kommt den nationalen Regulatoren (also den ov NRAs) auch die Aufgabe zu, der Politik Feedback über Effekti- inn vität und Effizienz des Regulierungsrahmens zu leisten. Denn nur so kann der nationale Regulator auch seine europarechtlich Öffentlich-rechtliche Medien sind aus der Land- basierte Rolle wahrnehmen. Das kann zum Beispiel bedeuten, schaft von Radio und Fernsehen in Europa, aber dass der Regulator Daten sammelt, um die tatsächliche Markt- auch in vielen anderen Ländern der Welt nicht situation in den öffentlich-rechtlichen Medien nicht zugängli- mehr wegzudenken. Ihre Rolle, ursprünglich chen Internet-Dienstleistungsbereichen (Archive, Diskussions- vor allem auch einer technischen Beschränkung foren etc.) empirisch aufarbeiten zu können. Denn auch ein geschuldet, ist historisch gewachsen und hat sich gesetzliches Verbot, bestimmte Dienstleitungen nicht anzubie- über die Jahrzehnte immer wieder an technische ten, kann marktverzerrend sein und bedarf – dem Geist eines ge- und gesellschaftliche Veränderungen angepasst. meinsamen, offenen Marktes entsprechend – einer nachhaltigen empirischen Grundlage (die derzeit nicht vorliegt). Darüber Die Studie für den ORF beschäftigt sich mit der Frage, hinaus muss sich der Regulator auch bewusst sein, dass welche Rolle diesen öffentlich-rechtlichen Medien im Bereich schon aus europäischem Primärrecht seine Aufgabe die Inter- des Internets (stellvertretend für die sogenannten »neuen pretation der national gesetzlichen Vorgaben in Einklang mit Medien«) zukommt. Dabei haben wir zunächst die mitunter europäischem Recht ist. Insoweit nationale gesetzliche vorgebrachten Argumente gegen öffentlich-rechtliche Medien Regelungen dies verhindern, ist der Regulator in die Pflicht im Netz einer kritischen Analyse unterzogen. Diese Argumente genommen, diese europarechtlich, d. h. restriktiv auszulegen: erwiesen sich klar als nicht stichhältig. In einem zweiten Nationale gesetzliche Einschränkungen der öffentlich-recht- Schritt haben wir dann die Rolle öffentlich-rechtlicher Medien licher Medien sind vom Regulator eng auszulegen, so dass im Internet aus den spezifischen Qualitäten (und damit An- die Handlungsfreiheit öffentlich-rechtlichen Medien (auch im forderungen) der neuen Netze konturiert. Das ist notwendig, Sinne der europarechtlich verwurzelten Grundfreiheiten und weil das bisherige Verständnis vom Internet als Informations- der europäischen Grundrechte) so weit wie möglich erhalten distributionsinfrastruktur zu kurz greift, eröffnet doch das In- bleibt. Wir empfehlen daher dem Regulator, solange die Poli- ternet auch neue Formen der Organisation von Informations- tik unsere Empfehlungen noch nicht umgesetzt hat: produktion. Werden aber beide Möglichkeiten folgerichtig kom- ▸ die datensammelnde Beobachtung der entsprechenden biniert, muss öffentlich-rechtlichen Medien im Internet eine Märkte an Internet-Dienstleistungen, die öffentlich-rechtlichen deutlich andere, aber auch weitere Rolle zukommen als bis- Medien derzeit versagt sind, um eine Grundlage für eine tat- her behauptet. Daraus ergeben sich eindeutige Empfehlungen sächliche empirische Grundlage zu schaffen, sowie an die verschiedenen Handlungs- und Entscheidungsträger. ▸ eine europarechtskonforme Interpretation der bestehenden gesetzlichen Beschränkungen. Empfehlungen an die Politik: Die derzeitige gesetzliche Beschränkung öffentlich-recht- Empfehlungen an die licher Medien in Deutschland und Österreich ist schlichtweg öffentlich-rechtlichen Medien: unsinnig. Sie beschränkt in einer crossmedialen Welt die Die öffentlich-rechtlichen Medien stehen vor einer großen Öffentlich-Rechtlichen auf einen konventionellen Medien- Herausforderung: Sie müssen beweisen, dass bei einem Wegfall strom. Das ist – bildlich gesprochen – als würde man der sinnlosen gesetzlichen Beschränkungen ihrer Tätigkeit öffentlich-rechtlichen Medien in Zeiten des Farbfernsehens im Internet sie in der Lage sind, ihre gesamtgesellschaftliche vorschreiben, nur schwarz-weiß zu senden. Derlei ist sowohl Aufgabe im Sinne von Public Value gerade auch im Internet wirtschaftlich absurd (weil höchst ineffizient) als auch demo- sowie crossmedial zu erfüllen. Weil dies vor allem auch be- kratiepolitischer (und damit gesamtgesellschaftlicher) Un- deutet, die Organisation der Informationsproduktion zu über- sinn. Den politischen Entscheidungsträgern empfehlen wir, denken und anzupassen und so Bürger/innen direkter einzu- sich von völlig überalterten Begriffen und Denkschemata zu binden, aber auch in diesen Bereichen zu experimentieren, befreien und die gesetzliche Rolle öffentlich-rechtlicher Medien sind öffentlich-rechtliche Medien in der Pflicht, ihre eigenen aus den Qualitäten und Anforderungen einer vernetzten Strukturen, ihre Organisation, ihre Prozesse und – jedenfalls Welt heraus zu definieren. Das bedeutet unseres Erachtens in Teilbereichen – ihr Selbstverständnis zu überdenken und konkret: anzupassen. Wir empfehlen, diese Schritte der Öffnung

rt ▸ die unverzügliche Abschaffung absurder und ungerechtfer- bestehender Strukturen und Organisationsformen öffentlich- we tigter Beschränkungen öffentlich-rechtlicher Medien darauf, rechtlicher Medien offensiv anzugehen, um damit frühzeitig ns

e dass sie Inhalte online etwa nur auf eine bestimmte Zeitdauer die Grundlage für eine erfolgreiche Repositionierung in einer

hm vorhalten dürfen, und digitalen Welt zu schaffen. • e rn e nt

U 161 Bild l. © ORF / Martin Majnaric 162

Unternehmenswert innovation transparenz KOmpetenz nz e t

pe so barrierefrei wie möglich. Die ORF-TVthek ist online über PC m und Laptop, über mobile Endgeräte (mit einer eigenen App auf

KO Die ORF-TVthek: die Smartphones und Tablets) und seit Anfang August 2011 auch nz e erfolgreiche Video- über A1 TV verfügbar. ar p Plattform des ORF Die Bilanz von online »Fernsehen, wann und wo Sie wollen« fällt äußerst erfolgreich aus: Die Entwicklung der Videoabrufe trans

Thomas Prantner, bei der ORF-TVthek zeigt seit dem Start der Video-Plattform n o Technische Direktion kontinuierliche Steigerungen. Das ORF-TVthek-Angebot wird ati von immer mehr Menschen genutzt, wie die Rekordwerte im ov Jahr 2011 zeigen. Insgesamt erzielte das gesamte ORF.at-Net- inn work im Jahr 2011 10,2 Mio. Videoabrufe pro Monat, davon Neben TV und Radio hat sich der Onlinebereich im der überwiegende Teil in der ORF-TVthek, die im Jahr 2011 ORF in den vergangenen Jahren zu einem starken im Schnitt 8,8 Mio. Videoabrufe pro Monat verzeichnete. Mit öffentlich-rechtlichen Standbein und zu einem 2,0 Mio. Visits und 816.000 Unique Clients im Schnitt pro wichtigen Public-Value-Faktor des ORF entwickelt. Monat liegt sie auch im Vergleich zu den Mediatheken der Strategisches Ziel war der Ausbau von ORF.at zur deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ganz hervorragend. multimedialen Plattform durch die Vernetzung von Der Erfolg der Video-Plattform ORF-TVthek wird nicht nur Fernsehen und Online, um dem steigenden Bedarf durch hohe Videoabrufe, sondern auch durch die ÖWA Plus (4. des Publikums nach zeit- und ortsunabhängiger Quartal 2011) eindeutig bestätigt: Pro Monat nutzt weit mehr Nutzung von TV-Sendungen Rechnung zu tragen als eine halbe Million (662.000) Österreicher/innen 14+ und sowie die Marktführerschaft von ORF.at abzusichern. damit 11,5 % der Onlinebevölkerung die Video-Plattform. Als Mit der ORF-TVthek wurde eine neue zentrale Video- besonders zugkräftig beim TVthek-Publikum erwiesen sich Plattform entwickelt, die zwei Jahre nach ihrem TV-Unterhaltungssendungen wie »Die große Chance«, »Wenn Start im November 2009 zu einer Erfolgsgeschichte die Musi spielt« und »Dancing Stars« sowie die ORF-Informa- geworden ist. Im Jahr 2011 wurden entscheidende tionssendungen zu aktuellen internationalen Großereignissen Erweiterungsschritte gesetzt. (Japan, Libyen). Immerhin 12,8 % aller Videoabrufe auf der TVthek erfolgten im Dezember 2011 über mobile Endgeräte Die ORF-TVthek beinhaltet ein breites, aus allen Sendungs- (an der Spitze liegen die Zugriffe bei der selbst entwickelten genres bestehendes Video-on-Demand-Angebot (Eigen-, Auf- TVthek-App). • trags- und Koproduktionen) – von Informations-, Magazin-, Re- gional- und Kultursendungen über Sport-, Service-, Religions-, Diskussions- und Dokumentationssendungen bis zu Unterhal- tungsformaten wie Shows, Sendungen des Kinderprogramms »Ich freue mich, dass es mit der oder Filmen und Serien. Das Angebot der ORF-TVthek (http:// TVthek.ORF.at) umfasste zunächst ca. 70 TV-Sendungen, die Entwicklung der ORF-TVthek regelmäßig on demand bereitgestellt wurden (sieben Tage abrufbar). Mit der Integration weiterer Eigen-/Auftrags-/Kopro- gelungen ist, erstmals flächen- duktionen des ORF, für die der ORF Onlinerechte hält, in das deckend Abruf-Fernsehen im In- Video-on-Demand-Angebot der ORF-TVthek wurde das Ange- bot Anfang August 2011 auf ca. 100 Sendungen/Formate erwei- ternet in Österreich einzuführen. tert (rund 50 % des ORF-TV-Programms). Die ORF-TVthek war vom Start

Parallel zum Ausbau der Video-on-Demand-Angebote wur- weg eine Erfolgsstory – und wir den auch die Live-Streams auf ca. 50 regelmäßige Sendungen wollen diese auch 2012 fortset- erweitert: Alle Informations- und Magazinsendungen, alle neun »Bundesland heute«-Sendungen sowie weitere aktuelle zen. Wir werden die ORF-TVthek Sportsendungen und -übertragungen sind seit Anfang August 2011 auch über die ORF-TVthek live verfügbar. Neben dieser technisch weiterentwickeln und Erweiterung wurden seit 26. Oktober 2011 auch die beiden auf neuen, vor allem mobilen neuen TV-Spartenkanäle ORF III Kultur und Information und ORF SPORT + in die Plattform integriert und darüber hinaus Medien-Plattformen zugänglich das erste Archiv mit zeit- und kulturgeschichtlichen Inhalten machen. Darüber hinaus soll sie zum Thema 90 Jahre Burgenland online gestellt. Vor allem auch als spezielles Service für die Hunderttausenden Aus- in einer für die Nutzung auf TV- landsösterreicher/innen sind die Videos zum allergrößten Teil weltweit zugänglich. Die einfache Navigation, bequeme Bildschirmen angepassten Form rt Suchmöglichkeiten und eine hohe technische Performance auch für Connected TVs und via we (bis zu 40.000 gleichzeitige Zugriffe), garantieren hohe Be- ns Kabel verfügbar werden.« e nutzerfreundlichkeit. Untertitel, Sendungstranskripte und

hm größenverstellbare Elemente machen die Plattform außerdem e rn e nt

U 163 nz e t pe Daten m KO nz e ar

Sendungsinnovationen Video-On-Demand- p Die Zahlen dokumentieren die Zuseher/innen bei der Premiere ausgewählter TV-Innovationen 2011. Abrufe der ORF-TVthek

Seit Start der TVthek im November 2009 wurde diese trans e Erwachsene schrittweise ausgebaut. Mittlerweile stehen mehr als

sEndungsname sender tag, datum 12+ in Tsd. n

100 Sendungen dem Publikum online zur Verfügung. o Das Video-on-Demand-Angebot umfasst Produk-

Die ARGE Talkshow ORF eins Do, 13. 01. 2011 294 ati tionen aus allen Sendungsgenres, unter anderem

Hallo Okidoki ORF eins Sa, 29. 01. 2011 31 Informations-, Magazin- und Kultursendungen sowie ov Sendungen aus dem Kinderprogramm, Filme und

über:morgen 3sat So, 13. 02. 2011 25 inn Serien. Schlawiner ORF eins Do, 10. 03. 2011 173 Die große Chance ORF eins Fr, 09. 09. 2011 678 sEndung sEndedatum sichtungen K.R.A.T.K.Y ORF eins Fr, 21. 10. 2011 210 Wir Staatskünstler ORF eins Do, 01. 12. 2011 246 zeit im Bild, 13. 03. 11 88.713 19.30 Uhr (Japan) Blockstars – Sido macht Band ORF eins Do, 15. 12. 2011 263 zeit im Bild, 22. 05. 11 86.556 Hirn mit Ei ORF eins Do, 29. 09. 2011 282 19.30 Uhr (Skandalspiel Rapid-Austria) AMS – Mutris Welt ORF eins Do, 29. 09. 2011 176 zIB 2, 17. 05. 11 71.043 Science Busters ORF eins Do, 29. 12. 2011 177 (»Planking« Armin Wolf) Im Zentrum, 30. 01. 11 70.014 (K. H. Grasser: »zu schön, zu jung, … «) zeit im Bild, 15. 03. 11 67.983 19.30 Uhr

Entwicklung orf.at Sichtung = zustanden gekommene Verbindung von mindestens Entwicklung von ORF.at 2008 – 2011 Page-Impressions einer Sekunde zu einem Beitrag oder einer Sendung laut ÖWA Basic, Angaben in Mio.

Visits 248 274 211 257 Zahlen zur TV-Thek 2011 35,4 44,5 Unique Clients 30,7 38,8 8,8 Mio. Videoabrufe pro Monat 4,16 5,46 3,64 4,72 662.000 Nutzer/innen im Monat

100 Video-on-Demand-Sendungen 2011 2011 2011 2010 2010 2010 2009 2009 2009 2008 2008 2008 50 Aktuelle Produktionen im Hauptabend Live-Streams

aus Älteres Nicht 4,3 Mio. 2011 Produktionsjahr erkennbar Videoabrufe zur Japan-Berichterstattung vom 11. bis zum 31. März 2011 ORF eins 52,9 % 9,3 % 37,8 % 2,7 Mio. Videoabrufe zum Thema Ägypten vom ORF 2 94,6 % 4,5 % 0,9 % 25. Jänner bis zum 13. Februar 2011

ORF III 59,7 % 40,3 % — wussten sie, dass … … ORF.at pro Monat 2,5 Mio. österreichische Online-Nutzerinnen und -Nutzer ab 14 Jahren erreicht (ÖWA Plus, 4. Quartal 2011) und damit das stärkste Sport + österreichische Dachangebot im Internet ist? 74,3 % 4,3 % 21,4 % rt

… das ORF.at Network pro Tag 586.000 we

Österreicherinnen und Österreicher und damit ns e Quelle: »Public-Value-Werte in der Fernseh-Primetime«, Studie des Instituts für Journalismus und Medienmanagement jeden 10. Internetuser (10,2 %) erreicht

der FH Wien anhand zweier Kalenderwochen 2011; n = 119 / 111 / 67 / 70. Ermittelt nach Abspann. (ÖWA Plus, 4. Quartal 2011)? hm e rn e nt

164 U nz e t pe m fakten KO nz e ar p trans n o ati ov inn

1 3 5 / Milenko Badzic F R 2 4 6 O

Café Sonntag Hybrides Fernsehen Antilope an der Schanze / Roman Zach-Kiesling Bild (6) ©

Sonntagmorgens seit Juni auf Ö1: Mer- Das Internet-Portal »ORF-TVthek«, das Mit mehr als 1,3 Mio. Zuseherinnen und F R cedes Echerer bzw. Oliver Baier und ein den Abruf einzelner Beiträge oder gan- Zusehern (Spitzenwert) gehört die Vier- O Gast (Auftakt am 5. 6.: Klaus Maria Bran- zer Sendungen des ORF auf Computern, schanzentournee zu den erfolgreichsten dauer), zeitgenössische Musik und Aus- Tablets oder Smartphones erlaubt, soll TV-Sportevents. ORF eins übertrug auch schnitte aus Kabarettprogrammen. Die in Zukunft auch direkt auf Fernsehgerä- zum Jahreswechsel 2011/12 alle Qualifi- Nachtschiene bietet seither Opernauf- ten nutzbar sein. Das 2011 begonnene kationen und alle Springen live. 22 ORF- nahmen, den Live-Talk »Nachtquartier« Projekt der ORF-Onlinedirektion setzt Kameras hielten dabei bei den Heim-

sowie »Zeit-Ton extended« und »Jetlag auf den offenen europäischen Standard springen in Innsbruck und Bischofs- / Hans Leitner Bild (5) © F R

Radio Allstars«. Neu auch die Erweite- HbbTV, mit dem Internet-Angebote für hofen alle wichtigen Details fest, die O rung der halbstündlichen Nachrichten TV-Bildschirme angepasst werden kön- Antilopenkamera am Schanzentisch auf fünf Minuten in der Früh sowie Lyrik nen. Voraussetzung für den Abruf Hbb- rückte den Absprung ins Bild. Erstmals

am Samstag (22.05 Uhr) und eine Litera- TV-basierter Dienste ist eine Verbindung konnte das ORF-Publikum auch Ohren- Bild (4) © F R

tursendung am Sonntag (16.00 Uhr). (1) • des Fernsehgeräts zum Internet. (3) • zeuge des Juryfunks werden. (5) • O

Medienarchiv Judentum Oberg’scheit Passagen im Radio

Jüdische Kultur, Religion und Geschichte Am 29. September starteten zwei neue Unter dem Titel »Passagen« sendet Ö1 / Hans Leitner Bild (3) © f

sind Inhalt des »ORF-Medienarchivs Formate in ORF eins: »Hirn mit Ei« und seit 2011 jeden Montag ab 16.00 Uhr Mit- r o Judentum«, das die online abrufbaren »AMS – Mutris Welt«. Ersteres ist ein Co- schnitte aus dem RadioKulturhaus. Am Sendungen und Beiträge des ORF zum medy-Quiz; letzteres eine neue Serie von 17. Oktober z. B. die publikumsbezogene

Thema Judentum erstmals für das Publi- Paul Harather (»Schlawiner«). Hier Fragestunde der ORF-Korresponden- Bild (2) © kum zentral zusammenfasst und seit März gibt Gregor Seberg wochenaktuelle Be- tinnen und -Korrespondenten anlässlich Film 2011 auf http://religion.ORF.at/judentum trachtungen des Dichters, Lebenskünst- deren Jahrestagung. Mit dabei neben und auch im Jüdischen Museum Wien lers und Langzeitarbeitslosen Anatol Vertreterinnen und Vertretern aus off

zugänglich macht. Themenkreise sind Mutri Straub-Stauperl (AMS) im Ge- Washington, Moskau, Istanbul oder chuk / S F rt »Religion«, »Feiertage«, »Alltag«, »Kunst spräch mit anderen Arbeitslosen – Peking auch die neue Schweiz-Korres- R O we und Kultur«, »Berühmte Personen«, »Ge- natürlich alle dargestellt von Schauspie- pondentin Raphaela Stefandl, die davor ns

e schichte der Juden in Österreich« und lern – in einem Wartezimmer einer fikti- viele Jahre »Vorarlberg heute« moderiert Bild (1) © hm »Holocaust und Antisemitismus«. (2) • ven Arbeitsvermittlungsagentur. (4) • hatte. (6) • e rn e nt

U 165 nz e t pe Warum Qualität zählt Franz Zeller m KO nz e

Die durch Digitalisierung angestoßene Konvergenz zwischen bisher klar getrennten Dass wir Sendungen heute zeit- ar p Medienbereichen findet im Internet, und dort besonders im Social Web, ihren deut- unabhängig via Download oder lichsten Ausdruck. Zuvor noch klar voneinander abgrenzbare Mediengattungen und Stream anbieten, muss sich von trans

darauf bezogene Nutzungsweisen und Funktionen rücken im Zuge dieses Prozesses selbst verstehen. Genauso viel n

eng aneinander heran. Wer besonders junge Menschen – die Generation also, die sollte in die Weiterentwicklung o

gemeinhin für Zukunft steht – auch künftig mit öffentlich-rechtlichen Inhalten errei- des Erzählens in unseren Me- ati chen will, der kann sich nicht leisten, das Internet bzw. das Social Web gar nicht dien investiert werden. Letzt- ov erst in den Blick zu nehmen und zu vernachlässigen. Es ist unumgänglich zu er- endlich entscheidet sich das inn kennen, welche Funktionen wie und von wem erfüllt werden und wo sich sinnvolle Schicksal des ORF über die Optionen anbieten, öffentlich-rechtliche Angebote in das Internet zu verlängern Qualität. bzw. spezifische Angebote zu entwickeln. Anpassungsfähigkeit an das Nutzungs- verhalten junger Menschen ist notwendig; nämlich in einer Weise, die auch zur Bildung beiträgt und Partizipationschancen bietet, an gesellschaftlich relevanten Themen teilzuhaben – und dies auf eine ihnen gemäße Art und Weise. •

Univ.-Prof.in Dr.in Ingrid Paus-Hasebrink, Leiterin der Abteilung Audiovisuelle Kommunikation Universität Salzburg, »Texte 7«

im fokus 2012 im ORF

Gleich mehrere neue Sendungen des Nicht nur ein ganzer Fernsehsender – ORF-Fernsehens hatten vorwiegend ORF 2 – bekommt ein gänzlich neues junges Publikum zum Ziel: Während Layout, auch das RadioKulturhaus setzt »contra – der talk« eingestellt wurde mit neuen Veranstaltungsreihen inno- und »direkt« reportiert, feierte die vative Schwerpunkte: »Hautnah – Lyrik Wiederauflage von »Die große Chance« live« bringt Lyriker/innen mit ungewöhn- Eine wöchentliche Sendung wie Erfolge beim Publikum. Christine Hödl, lichem Zugang, »Tacheles« erklärt mit »matrix« kann gut erzählte Hinter- die 35-jährige Singer-Songwriterin, im Kulturhistoriker Manfred Wagner massen- grundberichte liefern, die im täg- Brotberuf Kindergartenpädagogin, wirksame Schlagworte und in »Movie@ lichen Publikationswahnsinn unter- setzte sich im engeren Finale gegen den KlangTheater« vertont der Elektronik- gehen. Oft steckt der Teufel im 17-jährigen Diabolo-Künstler Valentin Musiker Franz Reisecker live Klassiker Detail. SOPA, ein internationales Kapeller und die Akrobatik-Gruppe und Raritäten aus der Stummfilm-Ära. Abkommen, das die Online-Piraterie »Magic Acrobats« durch. Der Sieg »Po zakonu« (»Nach dem Gesetz«) von eindämmen soll, könnte es etwa mög- brachte Hödl ein Preisgeld von 100.000 Lev Kulesov ist in der ersten Ausgabe zu lich machen, Webseiten ohne Gerichts- Euro. • sehen. • beschluss vom Netz zu nehmen – eine Aushöhlung fundamentaler Rechte der Mediengesellschaft. Tat- sächlich sind der Datenschutz in »Öffentlich-rechtliche Medienqualität der sozialen Netzwerken, Fragen des Zukunft bedeutet für mich, Menschen mit Urheberrechts oder Versuche mit direkter Demokratie im Netz Themen, Themen zu versorgen, die nicht durch Soft- die längst im Herz unserer Gesell- schaft angekommen sind und über ware-Algorithmen vorgefiltert werden.« das zukünftige Leben aller Bürge- Andreas Schärfinger, ORF-Medienforschung r/innen entscheiden. Innovation heißt für die »matrix«-Redaktion vor allem, das vordergründig Neue nicht einfach abzufeiern, sondern mehr dazu unter zukunft.orf.at sich anzusehen, was es mit uns, mit unseren Beziehungen oder mit der Art unseres Zusammenlebens

anstellt. Dass wir trotz starker Nach- rt

frage noch immer nicht als Podcast we ns

Josef Schweinzer zu Helmkamerafahrt Mag. Andreas Kratschmar erscheinen dürfen, ist dabei ein doch e Bild M. o. © Universität Salzburg Bild ©r. o. Peter Rigaud Ö1 Online in Kitzbühel über Innovation sehr bitterer Wermutstropfen. • hm e rn e nt

166 U nz e t pe m KO nz e ar p

trans transparenz n o ati ov inn

Den Ehrenpreis des Presseclubs Con- cordia 2011 erhielt Hugo Portisch für sein Lebenswerk und wurde somit als einer der bedeutendsten Journalisten Österreichs ausgezeichnet.

»Transparenz durch Glaubwürdigkeit: Nirgendwo ist Transparenz leichter zu erkennen als bei Radio und Fernsehen. Was in diesen Medien zählt, ist allein das, was sie vermitteln, in Wort und Bild. Deshalb ist es so wichtig, die Unabhängigkeit dieses größten Mediums des Landes zu verteidigen. Nicht um seiner selbst willen, sondern seiner Aufgabe wegen, durch Objektivität und Glaubwürdigkeit das Vertrauen der Bürger/innen in die demokratischen Institutionen rt we des Landes zu erhalten und zu stärken.« ns e hm dr. Hugo Portisch e rn e nt U nz e t

zustellen. Dieses Anforderungsprofil pe folgt dem ORF-Gesetz und den ORF-Pro- m

Zuverlässig grammrichtlinien und wird mit aner- KO nz gesichert kannten Methoden der qualitativen Pub- e

likumsforschung mit Hilfe externer In- ar p Konrad Mitschka, stitute evaluiert. Beim ORF-Monitoring handelt es sich um eine Repräsentativ-

ORF-Public-Value- trans

befragung von GfK, die u. a. die Zufrie-

Kompetenzzentrum n denheit der Österreicher/innen mit dem o

öffentlich-rechtlichen Informationsan- ati gebot abfragt. Neben der Repräsentativ- ov befragung stehen die qualitativen Instru- inn mente. Innerhalb eines Zeitraums von Unter den fünf Medienangeboten fünf Jahren erkundet der ORF viermal mit der höchsten Tagesreichweite die Zufriedenheit, die Anliegen und sind gleich vier vom ORF, unter Verbesserungsvorschläge des Publi- den stärksten zehn sind es acht. kums, einmal die der Wissenschaft Ein überzeugender Vertrauensbe- bzw. Expertise zu einer Programmsäule gesetz weis in den »Rundfunk der Gesell- (Information; Unterhaltung; Kultur; schaft«, der aber nicht zu Selbst- Wissenschaft/Lebenshilfe/Konsumen- gefälligkeit verführen darf: Umso tenschutz; Sport). Die Studien, die im § 7. (1) Der Österreichische Rund- wichtiger ist die Überprüfbarkeit Rahmen der ORF-Qualitätssicherung funk hat dem Bundeskanzler und der Regulierungsbehörde der öffentlich-rechtlichen Qualität. durchgeführt werden, ergänzen das einen Bericht über die Erfüllung Bild. Sie dienen u. a. dazu, jährlich ein der Aufträge im vorangegan- Um die Ausgewogenheit der Pro- gesellschaftsrelevantes Thema (zuletzt: genen Kalenderjahr zu erstellen. gramme kontinuierlich sicherzustellen, »Migration« und »Jugend und Gesell- § 4a. (7) Das Qualitätssicherungs- wurden jeweils Programmanteile der schaftspolitik«) zu erhellen. system sowie die dazu erstellten Nettozeit der Programme beschlossen. Studien und Teilnehmerbefra- Die Einhaltung dieses Ziels wird mit Hilfe Zusätzlich zu den bisher beschrie- gungen und die diesbezüglichen der Programmstrukturanalyse kontrol- benen Elementen des Qualitätssiche- Beschlüsse des Stiftungsrates liert; im Hörfunk ist sie als Stichproben- rungssystems bekräftigte der Beschluss und des Publikumsrates sind erhebung angelegt, die des TV codiert vom 11. Mai 2011 auch das Bekenntnis auf der Website des Österreichi- jede Sendung nach derzeit 268 Fernseh- zu »Public Value« als Begriff der Quali- schen Rundfunks leicht, unmit- telbar und ständig zugänglich sendungskategorien der Arbeitsgemein- tätssicherung und schrieb den vor- zu machen. schaft TELETEST (AGTT). Die Ergebnisse liegenden »Public-Value-Bericht« als der Kontrolle werden jeweils nach Ab- Dokumentation öffentlich-rechtlicher lauf des Kalenderjahres in dem für den Leistungen fort. »Wert über Gebühr« Bundeskanzler und die Regulierungsbe- wird jedes Jahr in Printversion zahl- hörde erstellten ORF-Jahresbericht ver- reichen Institutionen (Medien, Politik, verhaltenskodex öffentlicht und dem Bundes- und Natio- Bildungseinrichtungen) übermittelt und nalrat vorgelegt. durch Stellungnahmen und Expertisen Redaktionelle Kooperationen von Wissenschaft und Fachpublikum, mit Unternehmen, Institutionen Die Selbstverpflichtung für die ORF- etwa in Form der Publikation »TEXTE« etc. sind klar zu kennzeichnen. Information geht aber über das rein als Plattform des Diskurses öffentlich- Events, bei denen der ORF Me- Numerische hinaus. Für den Österreichi- rechtlicher Qualität ergänzt. Doch dienpartner ist, erhalten keine Bevorzugung in der Berichter- schen Rundfunk bestimmt § 4a. des die Dokumentation der Erfüllung des stattung. Sie werden nach den ORF-G die Notwendigkeit eines Qualitäts- öffentlich-rechtlichen Kernauftrags üblichen journalistischen Re- sicherungssystems, das am 11. Mai 2011 steht nicht nur bestimmten gesellschaft- geln auch kritisch beleuchtet. vom Stiftungsrat auf Vorschlag von lichen Gruppen zur Verfügung. Von Auch bei gemeinnützigen Zwe- Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz Zuverlässigkeit müssen sich alle Bürge- cken (Kampagnen) dürfen jour- genehmigt wurde. Dieses besteht neben r/innen überzeugen können. Im Sinn nalistische Kriterien, journalis- der oben erwähnten Programmstruktur- der Transparenz werden neben »Wert tische Eigenverantwortung etc. analyse aus den ORF-Qualitätsprofilen, über Gebühr« auch die »TEXTE«, weitere nicht missachtet werden. Von dem ORF-Monitoring, Publikums- und Stellungnahmen, die Rechtsgrundlagen Firmen, Institutionen usw. zur Expertengesprächen, ORF-Jahresstudien des ORF sowie zahlreiche weitere Infor- Verfügung gestelltes Sendemate- sowie dem vorliegenden »Public-Value- mationen zu den Leistungen des öffent- rial darf nur verwendet werden, wenn dadurch redaktionelle Bericht«. In den ORF-Qualitätsprofilen lich-rechtlichen Rundfunks auf http://

wird ein Anforderungsprofil an die zukunft.ORF.at veröffentlicht und so rt

/ Thomas Ramstorfer Entscheidungen in keiner Weise F we R Programmkategorien und ihre Subkate- für Rezipientinnen und Rezipienten,

O beeinflusst werden. Allfällige ns

Verstöße sind nach dem ORF-G gorien definiert, um die Unverwechsel- für Bürger/innen nachvollziehbar e Bild © zu verfolgen. barkeit des Inhalts und Auftritts sicher- gemacht. • hm e rn e nt

168 U nz e t pe m KO nz

e Wie Fernsehen zur ar p technischen Heraus- trans n o forderung wurde ati ov Sophie Goldmann, ORF DIGITAL inn

Als ich noch ein Kind war, war das Fernsehen noch kompliziert geworden ist, dass Tixo und Kaugummipapier als analog und wurde mittels Drahtkleiderbügel, Kau- Hilfsmittel nicht mehr taugen, leistet sich der ORF – im Inte- gummipapier und Klebeband unterstützt, sollte resse seiner Seherinnen und Seher – eine eigene Abteilung, die TV-Antenne die gewünschte Stabilität nicht uns, die dafür zuständig ist, bei technischen Fragestellungen mehr gewährleisten. Das Bild war dann auch öfters zum Fernsehempfang – telefonisch oder schriftlich – zu grieselig und gräulich, und keiner im Raum durfte unterstützen, die Menschen individuell zu betreuen und mit sich bewegen, wenn es einmal gelungen war, die ihnen gemeinsam eine passende technische Problemlösung Antenne perfekt zu positionieren. Bei der Herstel- zu finden, um den Fernsehempfang wiederherzustellen. lung des Fernsehempfangs und der Qualität des erscheinenden Bildes waren wir unseres eigenen Dass Fernsehen noch nie so kompliziert war wie heute, Glückes Schmied. zeigt sich alleine in den 330.000 Anfragen (Tendenz steigend), die bei ORF DIGITAL im Jahr 2011 bearbeitet wurden. Das Für die Kinder von heute sind das Geschichten aus Groß- Fragenspektrum reichte von »Wo muss ich die Karte nun ein- vaters Mottenkiste, ebenso wie jene über Telefone, die nur schieben?«, »Wie kann ich die neuen Spartenkanäle in meine von zu Hause aus benutzt werden können, und Musikkasset- Senderliste bekommen?« bis hin zu »Warum funktioniert ORF ten, auf denen Udo Huber zu hören ist. Fernsehen ist mittler- eins nicht, wenn ich ORF 2 aufnehme?«. Mit geradezu uner- weile digital, Bilder gestochen scharf (oder gar nicht vorhan- schütterlicher Geduld und durch zahlreiche Schulungen den), grieselig war gestern und der gute alte Kleiderbügel darf mit umfassendem Wissen ausgestattet, werden Fragen wie wieder in den Schrank zurück. Fernsehen heißt jetzt Home- diese vom ORF DIGITAL-Team so beantwortet, dass sämtliche Cinema, 16:9 hat 4:3 abgelöst und die Bilder werden in hoch- Kundinnen und Kunden – egal wie technisch interessiert auflösender Qualität produziert. Mehr als 50 % der österrei- und informiert – zu einer Lösung finden können. Daneben chischen TV-Haushalte haben eine Satellitenschüssel auf dem führen wir auch noch mehr als 300.000 Registrierungen Dach oder am Balkon stehen, selbst Kabelkundinnen und (möglichst tagaktuell, da die Haushalte andernfalls eventuell -kunden kommen nicht mehr ohne zusätzliche Box aus. Die ihren Fernsehempfang verlieren) durch, verschicken mehrere Anzahl der Fernbedienungen hat explosionsartig zugenommen hundert Karten pro Tag und lernen ständig dazu, um immer und dem Kabelsalat im Wohnzimmer werden nur mehr wenige am neuesten Wissensstand zu sein und die Prozesse im Inte- wirklich Herr (oder Frau). resse unserer Kundinnen und Kunden laufend zu verbessern. Unser Ziel ist es, den ORF-Empfang in Österreichs Haushalten Und wenn heute das Bild nicht mehr erscheint, wenn herzustellen, und dafür spüren wir jeder technischen Auffäl- man den Fernseher aufdreht, dann braucht es manchmal fast ligkeit nach, analysieren die zahlreichen unterschiedlichen ein so großes technisches Verständnis, um sein Glück immer Empfangsgeräte, sind in ständigem Kontakt mit dem Groß- noch selbst schmieden zu können. Genau an dieser Stelle handel, der ORS, der Sendetechnik und den österreichischen komme ich nun endlich zum eigentlichen Thema meines Privatsendern und finden Antworten auf die komplexen Textes, ORF DIGITAL: 60 % der Österreicherinnen und Öster- technischen Fragestellungen betreffend Satelliten- und DVB- reicher, quer durch alle Bevölkerungsgruppen, empfangen T-Empfang. Und genau das ist es, was ORF DIGITAL für mich die ORF-Programme via Satellit oder digital-terrestrisch (DVB-T). ausmacht: Wir kennen keinen Dienst nach Vorschrift, denn Verkompliziert wird die Angelegenheit auch noch dadurch, unser oberstes Anliegen ist es, für jedes Problem eine pas-

rt dass der ORF lizenzrechtlich verpflichtet ist, seine Programme sende Lösung zu finden und die Kundinnen und Kunden dort we via Satelliten verschlüsselt auszutragen – und daher braucht abzuholen, wo ihre technische Problemlösungskompetenz ns

e es Decoder-Karten, um die ORF-Programme auf diesem Weg endet. Dafür werden wir mit einer nahezu 100%igen Erfolgs-

hm empfangen zu können. Und weil die Technik heute dermaßen quote und zufriedenen Kundinnen und Kunden bedankt. • e rn e nt

U 169 nz e t

des ORF eingegeben. So stehen Informationen zu den Pro- pe gramminhalten sofort, aber auch noch nach vielen Jahren zur m

Umschlagplatz der Verfügung. Ohne diese Tätigkeit wäre es unmöglich, Fragen KO nz Informationen und wie »Vor etwa zehn oder ist es schon 15 Jahre her, wurden e

im ORF Gedichte über das Salzkammergut vorgestellt – von ar p Depot des Wissens wem waren die?« oder »Da wurde gerade ein Buch gezeigt. Haben Sie ein Ahnung, wo ich das bekommen kann und wie trans

Alma Kluge, ORF-Kundendienst viel es kostet?« zu beantworten. In der telefonischen und n

schriftlichen Kundenbetreuung können wir auf dieses von o

uns zuvor generierte Wissen rasch und gezielt zugreifen. Wir ati nutzen dafür mehr als zehn verschiedene Programme und Da- ov Der ORF ist ein Unternehmen, das bewegt, und so tenbanken, um auch die schwierigsten Anfragen beantworten inn werden wir auch privat immer wieder auf den ORF zu können. Darüber hinaus halten wir auch Rücksprache mit angesprochen. »Sag, arbeitest Du nicht beim ORF, den Redaktionen und Kontakt zur Pressestelle, um unseren in dem Call-Center … ?« Kundinnen und Kunden die nachgefragten Informationen ggf. aus erster Hand und von verantwortlicher Stelle zukommen Mit dieser Frage werden wir meistens am falschen Fuß zu lassen. Und zu guter Letzt, und auch dieser Umstand ist erwischt, denn tatsächlich arbeiten wir für den ORF, im ORF- unserem Publikum nicht immer bekannt, wird ausnahmslos Kundendienst, und durchaus machen wir das gern und sind jeder Kundenkontakt vom ORF-Kundendienst inhaltlich auch stolz darauf. Aber die Klassifikation unserer vielfältigen zusammengefasst und protokolliert, um die Sendungsmache- Tätigkeiten als »Call-Center« ist ungefähr so zutreffend und r/innen und verantwortlichen Stellen im ORF laufend über präzise, wie einen Lenkdrachen als Papierflugzeug zu bezei- das Feedback des Publikums zu informieren. chnen. Unsere Aufgabe im ORF-Kundendienst ist es, für die Zuseher/innen da zu sein, mit Informationen zum Unterneh- Wer also glaubt, der ORF-Kundendienst sei ein einfaches men, dem Fernsehprogramm und seinen Inhalten, denn die- Call-Center, oder die Arbeit im ORF-Kundendienst wäre gar ses erzeugt Emotionen und wirft Fragen auf, die es gilt, ernst eine leichte, der irrt gewaltig. Da sind nicht nur die vielfäl- zu nehmen und zu beantworten. Von einem öffentlich-rechtli- tigen und teils kniffligen Fragen, die fordern, sondern auch chen Unternehmen dürfen sich die Menschen erwarten – und die starken Emotionen mancher Kundinnen und Kunden, sie erwarten es auch –, dass dieses für sie erreichbar ist, ihr die häufig viel Fingerspitzengefühl im Umgang und in der Feedback tatsächlich ankommt und auch zu heiklen Fragen Kommunikation erfordern. Das ist auch kein Job, den jede/r Stellung bezogen wird. Wir sind der Umschlagplatz der Infor- machen kann. Da braucht es umfassendes Wissen, eine mationen und das Depot des Wissens. Der ORF-Kundendienst starke Verbundenheit mit dem Unternehmen, Gespür für die beobachtet jeden Tag, sieben Tage pro Woche, sechzehn Stun- Wünsche und Bedürfnisse des Publikums und mitunter eine den pro Tag das ORF-Fernsehprogramm, verarbeitet Presse- dicke Haut. Aber zurück zur Eingangsfrage: »Ja, ich arbeite aussendungen, recherchiert Zusatzinformationen, verschrift- für den ORF, im ORF-Kundendienst, und der steht für sämtli- licht und bestichwortet Sendungsinhalte. Alle diese Infor- che Anfragen immer gern zur Verfügung! Im Jahr 2011 ganze mationen werden von uns in die Datenbanken und Archive 250.000-mal.« •

gelöste Spekulation); Verwendung nur von zuvor bewilligten Instrumenten, die in der Buchhaltung und in den Treasury- ORF-TREASURY Systemen vollumfänglich abgebildet werden können, und mit bewilligten Geschäftspartnern. Für Letztere besteht ein Isabella harrer-schoder, eigenes Limitwesen in Abhängigkeit von Bonität, Finanzstär- kaufmännische direktion ke und Laufzeit. Speziell in diesem Bereich wurden nach der Finanzmarktkrise 2008 nochmals strengere Regelungen imple- mentiert; Informationsbereitstellung zum Finanzstatus des Unternehmens; Personenunabhängigkeit bei allen Finanz- Die Disponierung der finanziellen Mittel des ORF folgt tran- transaktionen; »Vier-Augen-Prinzip«; Organisatorische sparenten Richtlinien, die unter anderem folgende wesent- Vorkehrungen, die der Trennung von Durchführung und liche Kriterien festlegen: Sicherstellung des notwendigen Abwicklung entsprechen und somit die Kontrolle aller Liquiditätsspielraumes für den ORF und die Tochtergesell- Transaktionen durch eine zweite Abteilung ermöglicht. Die schaften und somit Wahrung des reibungslosen Geschäftsab- Einhaltung dieser Transparenz- und Qualitätskriterien laufes; Begrenzung von finanzwirtschaftlichen Risiken (z. B. wird regelmäßig geprüft und kontrolliert – von der internen Marktpreis-, Währungs-, Bonitätsrisiken etc.); Kostenopti- Revision, den externen Gebarungsprüfern (vom Stiftungsrat mierung und Wirtschaftlichkeit (z. B. die Planung, Optimie- werden externe Wirtschaftsprüfer regelmäßig mit der Prüfung rung und Abwicklung von ein- und ausgehenden Zahlungen, bestimmter Sachthemen beauftragt) und dem Rechnungshof.

die organisatorische Gestaltungen von Bankverbindungen, In den letzten 15 Jahren wurden im Schnitt jedes zweite Jahr rt

Banken- bzw. Konzernclearing od. Electronic Banking, Ein- Treasury-Themen einer Prüfung unterzogen. Damit zählen we ns

holung von Vergleichsofferten und Best-execution-Ausfüh- wir zu einem der meist- und strengstgeprüften Unterneh- e

rungen etc.); Orientierung am Grundgeschäft (also keine los- mensbereiche des ORF. • hm e rn e nt

170 U nz e t

pe die 4 Mio. Österreicherinnen und Österreicher im Fernsehen m besuchen. Eine österreichische Besonderheit sind die sehr unter-

KO 20 Jahre TELETEST schiedlichen Bundeslandgrößen. Statistisch ist es notwendig, nz

e in den kleinen mehr und in den größeren weniger Testhaus-

ar Jo Adlbrecht, Medienforschung halte zu installieren. In Wien gibt es 312, in der Steiermark p 208 oder in Vorarlberg 112 Testhaushalte. Sobald der Fernseher eingeschaltet wird, müssen die Testpersonen nichts tun, außer trans

sich mittels Anmeldetaste auf der TELETEST-Fernbedienung n o anzumelden. Unsere jährlichen Überprüfungen zeigen, dass ati Der ORF liefert den Österreichern seine Angebote dies sehr zuverlässig geschieht. Mit einem Notensystem ov über Satellit, Terrestrik oder Kabel ins Haus. Weder können Programme bewertet werden. Das Messgerät erkennt inn beim »Rundfunk« noch im Internet kann ein Sender sekundengenau jeden eingeschalteten Sender. Über tausend unmittelbar feststellen, ob er gehört, gesehen oder sind im System registriert. Damit man weiß, welche Sendung gelesen wird. Um sein Publikum genau kennenzu- lief, übermitteln die Sender ihre Sendeprotokolle an die GfK. lernen und die Angebote an den Bedürfnissen der Weiters werden auch Zweit- und Drittgeräte, der Betrieb von Österreichinnen und Österreicher bestmöglich aus- digitalen Videorecordern, Teletext oder sonstige Bildschirm- zurichten, benötigt der ORF die Marktforschung. nutzung (Spiele) erfasst. Aus Datenschutzgründen kennt nur Im Fernsehbereich wurden im Lauf der Jahrzehnte die GfK die Testhaushalte. Für die Teilnahme gibt es einen die Untersuchungsmethoden immer präziser und Kostenersatz, von dem eine Familie zweimal essen gehen schneller. 1991 startete der ORF die elektronische kann. Jedes Jahr werden etwa 15 % der Haushalte ausge- Messung, den TELETEST. Seither liegen täglich die tauscht. Eine Bewerbung als Testhaushalt ist nicht möglich, Fernsehreichweiten vom Vortag vor. da dies der Zufallsauswahl widerspricht.

Für Personen in der TV-Branche ist ein Leben ohne Quoten Telefonisch werden die Daten täglich ab drei Uhr morgens undenkbar. Besonders die Sendungsmacher und Programm- vom GfK-Rechner abgerufen. Dort erfolgt nach Prüfung und verantwortlichen schauen schon zu Hause in den Teletext Verschneidung mit den Sendungsprotokollen die Berechnung oder ins Internet, um zu erfahren, wie viele Menschen gestern der Quoten, die im Laufe des Vormittags veröffentlich werden. ihrer Arbeit Aufmerksamkeit geschenkt haben. Die Kollegen Ganz wichtig ist die Repräsentativität der ausgesuchten Haus- in der Medienforschung analysieren dann die Details. Lief vor halte. Das Marktforschungsinstitut IFES erhebt jedes Jahr bei einer Sendung ein attraktives Programm? Wurden zeitgleich 12.000 Personen die Heimelektronik-Ausstattung. Aus dieser beliebte Konkurrenzangebote ausgestrahlt? Wo waren die und anderen Studien wissen wir sehr viel über das Fernseh- Seher/innen vorher, wo danach? Aus dem TELETEST wissen leben der Österreicher, was zur Steuerung und Kontrolle des wir, dass jeden Monat 99 % aller fernsehenden Haushalte zumin- Panels notwendig ist. Zur Hochrechnung werden die Daten dest ein ORF-Programm gesehen haben. 167 Minuten täglich der Statistik Austria aus der Volkszählung und dem Mikrozen- verbrachte man im Vorjahr mit Fernsehen, wobei der Sonntag sus verwendet. An dieser Stelle möchten wir allen Menschen der stärkste Tag ist. Betrachtet man die ORF-Nutzungszeit, so danken, die bereit sind, bei verschiedenen Marktforschungs- ist diese seit 2009 auf einem konstantem Niveau von einer studien mitzumachen. Stunde pro Tag, die jede Person im Schnitt an jedem Tag ORF schaut. In den 1980er Jahren startete das deutsche Privatfernsehen und die Satellitenübertragung. Vor diesem Hintergrund stieg Damit die Quoteninteressierten jeden Tag ihre Daten er- der ORF auf die elektronische Messung um. Im März 1991 er- halten, betreibt die Arbeitsgemeinschaft TELETEST (AGTT) folgte der Start mit 430 Haushalten. Im Jahrzehnt davor gab es einen großen Aufwand. Diese 2005 gegründete Kooperation Fernsehtagebücher, wobei die Ergebnisse nach zwei Wochen aller nationalen Fernsehsender sowie der Fensterprogramme vorlagen. Mit der steigenden Senderzahl war diese Methode der deutschen Privatsender finanziert seit 2007 die größte an ihre Grenze gestoßen. Die Einführung der personenbezoge- Marktforschungsstudie Österreichs mit mehr als 5 Mio. Euro, nen elektronischen Messung in Deutschland und der Schweiz wobei der ORF den größten Anteil trägt. Jeder programmge- machte dies auch bei uns möglich. Anfangs wurde noch mit- staltende Sender möchte wissen, wie alt seine Zuseher/innen tels Großrechner ausgewertet. Seit Mitte der 1990er werden sind, ob ländlich oder städtisch, welchen Bildungsgrad sie PCs eingesetzt, was den Zugang zum System hausintern und haben bzw. welcher Einkommensschicht sie angehören. durch Lizenznehmer deutlich einfacher machte. Schließlich will jede Firma, die Geld für Fernsehwerbung investiert, auch wissen, wie viele potenzielle Käufer für ihre Heute verfügen 94 % über Kabel- oder Satellitenempfang. Produkte erreicht wurden. Für Fernsehwerbung werden in KaSat-Haushalte verfügen über 100 Sender (73 davon deutsch- Österreich jährlich knapp 700 Mio. Euro ausgegeben. sprachig), Digi-Sat-Haushalte sogar 136 (davon 96 deutsch- sprachig). Die stetige Ausweitung der Programme und der Ver- Die GfK Austria, Teil eines der weltweit größten Marktfor- breitungsebenen, wie Internet und Handy, stellen uns Medien- schungskonzerne, betreibt für die AGTT ein Test-Panel mit forscher auch in Zukunft vor spannendende Aufgaben. Wir

rt 1.590 Haushalten, in denen rund 3.240 Erwachsene und 320 wollen genau wissen, wie und wo unsere Programme genutzt we Kinder leben. Jeden Tag stimmen diese Seher mit ihrer Fern- werden, damit wir sie für die Bevölkerung Österreichs, ns

e steuerung stellvertretend für alle Österreicher über die Pro- unserem eigentlichen Auftraggeber, bestmöglich gestalten

hm gramme ab. Wir als ORF freuen uns sehr, dass uns täglich an können. • e rn e nt

U 171 nz e t pe Daten m KO nz e ar

ORF-Kundendienst 2011 orf-kommunikation p Mehr als eine Million schriftliche und telefonische Programmauskünfte, Vermittlungsgespräche und Antworten auf technische Fragen zum ORF-Empfang – das ist die stolze Bilanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des trans ORF-Kundendienstes für 2011. Abseits davon wurden noch Hunderttausende Smartcards registriert und viele

Print / Agenturen tausend Sendungsmitschriften angefertigt und archiviert, damit die Fragen des ORF-Publikums auch noch in n vielen Jahren umfassend beantwortet werden können. o ati ORF-Kundendienst ORF DIGITAL 9.000 ov APA-Meldungen

T tElefonischE tElefonischE sChriftlichE tElefo- sChrift- inn Kontakte Kontakte: Kontakte: nische liche R rEaktionen tElefon- E-Mails / Briefe Kontakte Kontakte mOnat VOn Kund/innen VErmittlung VOn Kund/innen 50.000 Printstorys zu ORF-Themen erschienen Jänner 15.660 25.319 5.064 21.172 3.033 Februar 14.648 24.597 4.607 16.556 2.311 März 15.775 28.029 5.465 15.347 1.704 870 April 12.652 21.135 4.155 17.280 1.529 Fototermine absolviert Mai 13.746 25.568 4.368 16.756 1.990 Juni 12.982 21.273 3.906 14.162 1.392 Juli 15.831 21.530 4.506 16.050 1.653 4.000 August 12.842 21.107 4.500 16.200 1.858 Pressetexte online angeboten September 13.819 25.541 4.806 17.539 2.131 Oktober 16.300 24.706 5.092 26.137 2.922 november 15.764 25.197 6.759 29.671 4.647 45.000 Dezember 15.079 19.868 5.696 27.658 4.650 Pressebilder online angeboten 175.098 283.870 58.924 234.528 29.820 120 556.577 444.952 1.001.529 Covers zu ORF-Programmen Kunden-/Kundinnenkontakte: Kunden-/Kundinnenkontakte: Kunden-/Kundinnenkontakte: Kundendienst ORF DIGITAL GESAMT

Online

Die GIS in Zahlen 12.400.000 Per Ende 2011 waren bei der GIS 3.505.288 Rundfunkteilnehmer gemeldet, davon waren rund 310.000 von Page-Impressions auf kundendienst.orf.at den Gebühren befreit. Das Transaktionsvolumen betrug 2011 766 Mio. Euro – rund zwei Drittel davon erhält der ORF, der Rest geht an Bund und Länder (Fernseh- und Radiogebühr, Kunstförderungsbeitrag, Landesabgaben). Bei der GIS sind 193 Personen beschäftigt, 130 Freelancer sind für die GIS als Außen- dienstmitarbeiter tätig. 1.500.000 Page-Impressions auf programm.orf.at

Backstage-Führungen 10 JAHRE GIS 1.000 Interessierte können die ORF-Standorte in ganz Österreich Waren es zu Beginn des dritten Page-Impressions / Tag im Intranet ORF IN besuchen und so einen Blick hinter die Kulissen werfen. Jahrtausends noch beachtliche (= Verdoppelung nach Relaunch) Das ORF-Zentrum in Wien steht das ganze Jahr für 16 % der Haushalte, die sich, Besucher/innen offen. trotz gesetzlicher Vorgabe, der Entrichtung der öffentlich- durchschnittliche rechtlichen Rundfunkgebühr Inserate monat besuchE BEsuche pro tag entzogen, sind es zehn Jahre später nur mehr um die 3 %. Jänner 5.073 169,10 2.450 Februar 4.832 161,07 Tipps März 6.856 228,53 Damit liegt Österreich an der Spitze – April 7.557 251,90 europaweit beträgt die durchschnittliche Mai 12.216 407,20 Schwarzseherquote sieben, acht %. Als effizientes Dienstleistungsunter- Nachlese Juni 11.628 387,60 nehmen kommt die GIS jährlich auf Juli 4.098 136,6 rund zwei Mio. Kundenkontakte. Dazu August 2.577 85,90 gehören Anfragen aller Art – von der 9 % Neuanmeldung über die Prüfung September 6.152 205,07 von Befreiungsanträgen bis hin zur Steigerung der Heftverkäufe Oktober 6.198 206,60 Behandlung von Kundenbeschwerden. um mehr als 9 % Eine moderne Ablauforganisation auf november 5.423 180,77 dem neuesten Stand der Technik Dezember 4.836 161,20 ermöglicht die reibungslose Abwick- lung aller Kundenanfragen. Mit mehr Ticketservice als 3,5 Mio. Rundfunkteilnehmern rt 77.446 215,3 konnte die GIS 2011 für die Anspruchs- we

berechtigten – dem ORF, Bund und ns

Besuche gesamt durchschnittliche Besuche Ländern – ein Transaktionsvolumen 44.000 e

pro Tag 2011 von 766 Mio. Euro erwirtschaften. registrierte User auf tickets.orf.at hm e rn e nt

172 U nz e t pe m fakten KO nz e ar p trans n o ati ov inn / Günther Pichlkostner F R 1 3 5 O

2 4 6 / Landesstudio Steiermark, Regine Schöttl Bild (6) © F R O

Hinter den Landes- Going science Artists in Residence studio-Kulissen

Zugriff auf alle seit 1955 archivierten Fern- ORF III hat eigens einen Kulturbeirat: 2011 öffneten sich die Landesstudios sehsendungen, auf mehr als 500.000 u. a. Sabine Haag, Josef Kirchberger, / Ali Schafler Bild (5) ©

Burgenland und Niederösterreich, um zu Programmstunden, mehr als 5,5 Mio. Beppo Mauhart, Dominique Meyer, F R zeigen, wie Radio, Fernsehen und Inter- Dokumente und mehr als 550.000 zuge- Barbara Pichler, Johanna Rachinger, O net produziert werden. In St. Pölten und hörige Vorschau-Videos: Das bietet Günter Rhomberg, Rudolf Scholten, Eisenstadt standen die Macher/innen seit 2011 die neu eingerichtete Archiv- Danielle Spera, Gerfried Stocker, Gerhard zum Gespräch zur Verfügung – und im Außenstelle am Institut für Zeitgeschich- Tötschinger, Wolfgang Winkler sowie eigens eingerichteteten »Medienzelt« te der Universität Wien. Der ORF unter- Gerhard Weis als Vorsitzender begleiten gab’s Gelegenheit, selbst in einem eigens stützt mit der Öffnung seiner Achive den Sender. Erster Beschluss: »Artists aufgebauten Fernsehstudio vor und hin- die Studierenden und Lehrenden bei in Residence«, hier können junge Künst- ter der Kamera zu stehen, sich als Radio- ihrer wissenschaftlichen Forschung ler/innen ein Projekt in einem fixen / Thomas Ramstorfer Bild (4) ©

Reporter/in zu versuchen oder einen zu medien- und zeitgeschichtlichen Sendegefäß einmal pro Monat völlig frei F R Text für das Internet zu schreiben. (1) • Themen. (3) • gestalten. (5) • O

Unbequeme Forum oder ORF-DialogForum Unterhaltung Seelenstriptease?

Gespräche mit den Stakeholdern, am / Milenko Badzic Bild (3) ©

Muss Unterhaltung unbequem sein? Am 30. September thematisierte sich »Die besten öffentlich: Das fordern die Prin- F R Dieser und anderen Fragen widmeten Barbara Karlich Show« unter diesem Titel zipien nachhaltigen Wirtschaftens. Der O sich am 21. Juni zahlreiche österreichi- selbst; anlässlich einer Studie über den ORF tut’s auf vielfältige Weise: In sche Künstler/innen wie Lore Krainer, Public Value der Show diskutierte Bar- den DialogForen werden Aspekte der Werner Schneyder, Louise Martini, Flo- bara Karlich mit Medienfachleuten über Medienqualität mit Publikumsbeteili- rian Scheuba, Peter Lodynski, Angelika die öffentliche Wahrnehmung der Sen- gung erörtert – 2011 etwa zu Fragen der Niedetzky, Gottfried »Blacky« Schwarz dung, deren öffentlich-rechtlicher Mehr- Pressefreiheit, der Bedeutung öffentlich- und maschek bei der 14. Tagung der wert und die gesellschaftliche Relevanz. rechtlicher Medien für Europa, zu Belan- Niederösterreich Bild (2) © F rt Österreich-Sektion des »Deutschen Stu- Zu Wort kamen u. a. Peter Vitouch und gen des ungarischen Pressegesetzes und R O we dienkreises für Rundfunk und Geschich- Thomas Bauer (beide Uni Wien) sowie des Murdoch-Skandals. Die DialogForen ns

e te«, die sich mit Kabarett und Satire im Florian Oberhuber, der die Evaluierung werden von Klaus Unterberger mode- Bild (1) © hm Rundfunk seit 1955 beschäftigte. (2) • der »Barbara Karlich Show« leitete. (4) • riert und in ORF III gesendet. (6) • e rn e nt

U 173 nz e t pe Warum Qualität zählt Hugo Portisch m KO nz e

Immer wieder steht der ORF im Blickpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Allem voran gefordert ist die ar p ist ihm und den im Mittelpunkt stehenden Personen zuweilen nicht angenehm, Unabhängigkeit der Journa- aber es zeigt: Was im ORF geschieht, ist für die Öffentlichkeit von hohem Interesse listen und Dokumentatoren, trans

und – noch wichtiger – es ist sichtbar und damit Grundlage für zahlreiche oft heftig gefolgt von Transparenz, der n

geführte Debatten. Transparenz und die Bereitschaft, auftretende Konflikte in aller Möglichkeit, zu erfahren und o

Offenheit zu führen, ist in der Medienbranche keineswegs selbstverständlich: Wissen zu kontrollieren, wie der ORF ati Sie, wem die österreichischen Privatsender ATV und PULS 4 gehören? Wohin die er- in Form und Inhalt seinen ov wirtschafteten Gewinne der Werbefenster der deutschen kommerziellen TV-Sender Auflagen entspricht. inn fließen? Wer bei Pro7 / Sat.1, bei RTL und Bertelsmann das Sagen hat? Der ORF hat in den letzten Jahren wesentliche Schritte unternommen, um die geforderte Trans- parenz gegenüber der Öffentlichkeit zu stärken. Der »Corporate Governance Code« des ORF-Stiftungsrats ist eine wirksame Maßnahme, immer wieder auftauchende Fragen zur Qualifikation und Unvereinbarkeit von ORF-Gremienmitgliedern zu beantworten.

Dass wir alle – oft mit Leidenschaft und heftiger Kritik – über den ORF reden, ist gut so. Denn öffentlich-rechtliche Medienproduktion ist eine öffentliche Aufgabe und es ist grundsätzlich gut und richtig, dass die Öffentlichkeit daher auch an den Entwicklungen und der Zukunft des Unternehmens Anteil nimmt. • Brigitte Kulovits-Rupp, Vorsitzende ORF-Stiftungsrat Da wird nicht wenig angeboten: Ein- sicht in die Redaktionsstatuten, in Regulative, Mediendaten und so fort. im fokus 2012 im ORF All das soll die breite Öffentlichkeit an der Erfüllung der öffentlich-recht- lichen Aufgaben des ORF kontrollie- »Jugend und Gesellschaftspolitik« war Kultur und Religion transparent: 2012 rend teilnehmen lassen. Aus langjäh- Thema der ORF-Public-Value-Studie. lädt der ORF Wissenschaftler/innen und riger Erfahrung aber weiß ich, dass Ergebnis: Die meisten wollen kurze Fachleute zum Experten-/Expertinnen- nur eines wichtig ist: Es zählt, was Fernsehinformationen, einige legen gespräch, um deren Feedback zu den in Wort und Bild vermittelt wird. Auf Wert auf vertiefende Berichte. Die Themengebieten Kultur- und Kunst- die Umsetzung kommt es an. Und Ergebnisse der Studie fließen nun in produktion sowie Religions- und Kultur- die hängt davon ab, wie frei und die Programmarbeit ein – die Studie journalismus in Fernsehen, Radio und unabhängig die Gestalter, die Jour- selbst wird auf http://zukunft.ORF.at Online zu erkunden. Die Ergebnisse nalisten sind. In der Geschichte des veröffentlicht und in Printversion an werden in die tägliche Programmarbeit ORF waren sie es nicht immer, die Interessierte verschickt. • einfließen. • Parteisekretariate bestellten, was zu hören und zu sehen sein sollte. Mit dem ORF-Volksbegehren 1964 und »Klare Unterscheidbarkeit von Programm der dadurch ermöglichten Reform und ›Lobby-Inhalten‹, kritische Haltung gelang es, die Einwirkungen auf den ORF weitgehend einzudämmen. Das gegenüber Politik und Interessenver- zugrundeliegende Gesetz wurde tretungen, Qualitätsanspruch nicht Spar- über die Jahre und die folgenden / Thomas Ramstorfer

F Regierungen hinweg nach und nach R O zwängen opfern, journalistische Standards ausgehöhlt. Geblieben aber sind zu meiner Freude das Selbstbewusst- beibehalten, Unabhängigkeit!« sein der Journalisten und daraus Nicola Corazza, »Wien heute« resultierend ihr Widerstandswillen. Damit tragen sie mehr zur Transpa- renz des Unternehmens bei, als dies mehr dazu unter zukunft.orf.at Statuten und Kontrollberichte kön- nen. Und sie stärken dadurch auch

/ Thomas Ramstorfer Bild ©r. o. den Willen und die Fähigkeit der F R rt O Unternehmensführung, den ORF als

ein respektiertes, den Auftrag und we ns

Journalismus »Barbara Karlich Show« ORF-Qualitäts- den Anspruch erfüllendes öffentlich- e Bild M. o. © in der Krise mit Selbstthematisierung sicherungssystem rechtliches Medium zu erhalten. • hm e rn e nt

174 U nz e t pe m ko nz e ar p

trans kompetenz n o ati ov inn

Elisabeth Scharang nahm 2011 für ihr konsequentes, stets auf hohem Niveau befindliches und vielfältiges Schaffen den 14. Axel-Corti-Preis entgegen.

»Kompetenz im journalistischen und künstlerischen Bereich bedeutet für mich, Situationen, Menschen und Aussagen einschätzen zu lernen; ich bin im Kern meiner Arbeit als Autorin, Regisseurin und Modera- torin letztlich auf mich zurückgeworfen. Es ist eine Verantwortung und ein Privileg zugleich, dass ich mit den medialen Geschichten, die ich erzähle, eine ge- sellschaftliche Atmosphäre mitgestalte. Medi- en sind ein Spiegel dieser Welt. Ich bin davon überzeugt, dass inhaltliche Sorgfalt und Leiden- rt we schaft im Journalismus ihre Spuren hinterlassen.« ns e hm Elisabeth Scharang, e Ö1 & FM4 rn e nt U nz e t pe m ko

nz

RSO für e ar Neugierige p trans

Eveline Mum, RSO n o ati

gesetz ov inn

§ 4a. (1) Der Generaldirektor hat ein Qualitätssicherungssystem zu erstellen, das unter beson- derer Berücksichtigung der Unab- hängigkeit und Eigenverantwort- Zahlreiche Maßnahmen des ORF ren im Orchester mit dem Dirigenten, lichkeit aller programmgestal- stärken die Kompetenz der Mitar- sondern probieren auch selbst. Der »Or- tenden Mitarbeiter, der Freiheit beiter/innen. Manchmal können chesterzauber« für Kindergartenkinder der journalistischen Berufsaus- diese auch etwas zurückgeben, lässt den hoffnungsfrohen Nachwuchs übung sowie der Selbstständig- und das ganz abgesehen von den Geigenseiltanz, eine Bogenschaukel und keit und Eigenverantwortlichkeit einen Geigenzupfer selbst probieren, das der Direktoren und Landesdirek- mehr als 100.000 Stunden Pro- toren Kriterien und Verfahren grammleistung jedes Jahr. Parade- »RSO-Musiklabor« für die 3. bis 8. Schul- zur Sicherstellung der Erfüllung beispiel: die Workshops des Radio- stufe stellt ein Orchesterwerk und einen des erteilten öffentlich-rechtli- Symphonieorchesters. dazupassenden musikthematischen chen Kernauftrages definiert. Schwerpunkt wie Tonhöhe, Rhythmus § 4. (8) Der Generaldirektor hat Keine Aufnahme ersetzt das Erlebnis, oder musikalische Form ins Zentrum. im Einvernehmen mit dem Re- live Musik zu hören, besonders wenn sie Die Kinder experimentieren im direkten dakteursausschuss einen Verhal- von einem großen Orchester präsentiert interaktiven Workshop mit RSO-Musi- tenskodex für journalistische wird. Dem ORF-RSO Wien ist es ein Anlie- kerinnen und -Musikern, anschließend Tätigkeit bei der Gestaltung des gen, Freude an der Musik zu vermitteln werden die Experimente und Spiele mit Inhalteangebots zu erstellen. und Interesse an Neuem zu wecken. Mit dem ganzen Orchester fortgesetzt und musikalischen Erlebnissen in höchster das Werk zur Gänze durchgespielt. Beim Qualität sollen Kinder und Jugendliche »RSO-Musiklabor« gibt es Lautes und für das aktive Musizieren begeistert Leises, Dur und Moll, Melodie-Puzzles, Programmrichtlinien werden. Das RSO zeigt dabei, welche Rhythmus-Rätsel, Interessantes über In- Dynamik und Energie in einem solchen strumente, spannende Geschichten über Grundsätzlich ist kein Programm- Klangkörper steckt. Ziel aller Maßnah- Komponistinnen und Komponisten und genre davon ausgenommen, an- men des RSO ist es, die Kreativität der ihre Werke. »Von der Probe zum Konzert spruchsvolle Inhalte anzubieten. Kinder und Jugendlichen zu stärken, sie ins Radio« (ab 12 Jahre in Kleingruppen) Anspruch leitet sich nicht nur in fremde Kulturen einzubinden und ggf. gewährt Einblicke in die künstlerische von der Auswahl der Themen auch neue Berufsbilder – etwa Kompo- und interpretatorische Arbeit in der Pro- und Stoffe, über die berichtet nistin, Orchesterwart, Tontechnikerin be und am Regieplatz oder im Ü-Wagen. wird, ab, sondern auch von der etc. – zu vermitteln. Die Teilnehmer/in- Unter Mithilfe der Profis darf auch im Art und Weise, in der diese pro- grammlich umgesetzt werden. nen an den verschiedenen musikvermit- ORF-Tonstudio selbst probiert werden! Diesem Kriterium kann etwa telnden Workshops können dabei selbst Seit Beginn 2011 haben ca. 800 Kinder durch besondere gestalterische, musizieren – auch mit ungewöhnlichen im Rahmen des Vermittlungsprojekts journalistische oder künstleri- Instrumenten wie Schläuchen! – und »Mitten im Orchester« das RSO Wien sche Qualität, die zur kritischen kommen in Kontakt mit leibhaftigen kennengelernt. Besonders hervorzu- Auseinandersetzung anregt, Komponistinnen und Komponisten. heben ist dabei der Besuch einer Klasse entsprochen werden. Zwecks Erzielen nachhaltiger Effekte des Bundesblindenerziehungsinstituts gehen die Projekte auch über längere neben weiteren 28 Schulklassen der Zeiträume, dabei können ganze Stücke Volks, Haupt- und Berufsschulen sowie mit RSO-Musikerinnen und -Musikern Gymnasien. Geprobt wurden bisher die Leitbild professionell erarbeitet werden. »Mitten Werke »Romeo und Julia« von Sergej im Orchester« für die 1. bis 6. Schulstufe Prokofjew, »Der Zauberlehrling« von Der ORF ist ein zukunftsorien- bietet z. B. einen interaktiven Probenbe- Paul Dukas oder die Symphonie Nr. 2

such für Schulklassen im RSO Wien an: von Jean Sibelius. Alle Informationen rt

/ Hans Leitner tiertes Medienunternehmen, F we R Kinder sitzen neben den Musikerinnen und Termine sind online unter http://rso.

O dessen Mitarbeiter/innen das ns

Leistungsangebot engagiert, und Musikern und erleben auf diese ORF.at verfügbar. • e Bild © kompetent und kreativ gestalten. Weise nicht nur hautnah das Musizie- hm e rn e nt

176 U nz e t pe m ko nz

e Expertinnenrunden ar p »Frauen und Medien« trans

n Sabine Bures, FM4 o ati ov inn

Das Radio. Das Internet. Das Fernsehen. Medien Redaktionen der ORF-TV-Information, klischeehafte Darstel- sind per Geschlecht neutral – aber: Sind sie das lung zu vermeiden. Besonders wichtig ist, Frauen sowohl wirklich? Wie kommt der ORF seinem gesetzlichen als Protagonistinnen als auch als Interviewpartnerinnen Auftrag nach Gleichberechtigung nach? Was emp- und Expertinnen zu zeigen. Darüber hinaus verpflichtet die fehlen Expertinnen und Wissenschaft? Um diesen Gleichstellung von Frauen und Männern zu einer geschlech- Fragen nachzugehen, hat ORF-Generaldirektor Dr. tergerechten Sprache.« Alexander Wrabetz 2011 eine namhafte Expertin- nenrunde unter der Leitung von Monika Eigens- In insgesamt drei Arbeitsrunden erarbeitete ein 16-köpfiges perger befragt. Gremium aus Expertinnen – ORF-Programmverantwortliche waren ebenso vertreten wie die Kommunikationswissenschaft Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit und namhafte Journalistinnen – dazu Anregungen. Beispiel seiner gemäß § 3 verbreiteten Programme und Angebote für Fernsehfiktion: Die gezeigten Frauen- und Männerbilder im die angemessene Berücksichtigung [ … ] der Gleichberech- ORF-Unterhaltungsprogramm dürfen keine Klischeebilder tigung von Frauen und Männern zu sorgen, so steht es im sein und sollen keinesfalls ein traditionelles, konventionelles öffentlich-rechtlichen Kernauftrag. Und die für alle Mitarbei- Frauenbild prägen; vielmehr sei die weitere Etablierung zeit- ter/innen verbindlichen Programmrichtlinien ergänzen: »Die gemäßer Rollenmodelle gefordert. Sibylle Hamann meinte Gleichstellung von Frauen und Männern verpflichtet zu einer etwa dazu, dass gerade in den sonst vielgescholtenen US-Serien geschlechtergerechten Sprache.« Auch das »Qualitätsprofil Diversität selbstverständlich sei, sowohl was Geschlechterrol- TV-Information« berücksichtigt Aspekte der Gendergerechtig- len als auch was ethnische Herkunft betrifft: »Dort ist bei der keit: »Zu den journalistischen Qualitätskriterien zählt auch schwarzen Oberärztin im US-Spital weder die Hautfarbe noch Gendergerechtigkeit. Das Gesamtangebot bemüht sich um das Geschlecht Thema. So werden schleichend Stereotypen Gleichberechtigung. Es gehört zum Arbeitsverständnis der in den Köpfen der Zuseher/innen aufgelöst.« Für besonders bedeutend wurde das Kinderprogramm des ORF gehalten. Gerade hier dürfe keine männliche Dominanz gezeigt werden. Maria Baumgartner (IT-Unternehmerin und Mediatorin) dazu: »Ich wünsche mir hier eine österreichische Pippi Langstrumpf. Ähnlich wie bei Helmi kann dieses Mädchen ja auch für gewisse Inhalte stehen, z. B. wildes Mädchen, Kreativität, Reisen etc. Auf diese positiven weiblichen Vorbilder soll aber Frauenanteil ORF gesamt auch in anderen Alterssegmenten geachtet und eine bewusste Zum Stichtag 1. 7. 2011 standen im ORF 1.455 Frauen 2.030 Schaffung dieser unterstützt werden.« Männern gegenüber, das entspricht einem Frauenanteil von gesamt 41,8 %. Davon betrug der Frauenanteil: Auch die ORF-Information, so die Fachfrauenrunde ein- hellig, habe die Aufgabe, bewusst auf die Darstellung von 53 % Frauen und Männern zu achten. Dies gilt sowohl hinsichtlich im Bereich »Programm« der Präsentation von Information – so ist es etwa wichtig, dass Informationssendungen in Radio und Fernsehen sowohl 27 % von Männern wie auch von Frauen präsentiert und die Bei- im Bereich »Administration und Technik« träge sowohl von Frauen als auch von Männern gemacht

rt werden – als auch für die Inhalte. Sei es, dass im Radio auf we 44 % Sprache (»Experten vs. Fachleute«), im TV zusätzlich auf die ns im Bereich »Landesstudios« e Bebilderung zu achten ist. In den Fokus gerückt wurde auch

hm die Einladungspolitik zu Sendungen: »Je geringer der Männer- e rn e nt

U 177 nz e t

überschuss, je mehr vernünftige Frauen mitdiskutieren, desto ▸ Wie ausgewogen ist das Geschlechterverhältnis (bei Diskus- pe interessanter die Sendung«, meint etwa Saskia Wallner, Ge- sionssendungen, Expertinnen/Experten, Befragungen, Dokus m ko

schäftsführerin von Ketchum Publico, und Elfriede Hammerl etc.)? Wie viele Frauen kommen vor? nz

fragt im selben Zusammenhang »Wieso laufen Diskussions- ▸ (Wann) Gibt es eine Geschlechterdimension (unterschiedli- e

runden immer wieder auf die Zusammenstellung mit harmlosen che Auswirkungen auf Männer und Frauen) in der Geschichte/ ar p jungen Frauen und profilierten Männern hinaus?« Best- im Beitrag? Practice-Beispiele dafür könnten etwa der »CLUB 2« sein (so ▸ Warum kommen Frauen/Männer in bestimmten Rollen vor? trans

diskutierten zum Thema »Euro nach Athen tragen – Machen (Frauen mehr als Expertinnen zeigen, weniger als Betroffene) n uns die Griechen arm?« am 15. Juni ausschließlich weibliche ▸ Wo werden Geschlechterklischees bedient? (z. B. Frauen o

Gäste), ebenso Ö1, das zuletzt am 2. November den »Mythos UND Männer in ihrer Elternrolle darstellen, berufstätige ati Powerfrau« in einem »Radiokolleg« zum Mitreden themati- Mütter thematisieren etc.) ov sierte, oder auch FM4, wo Senderchefin Monika Eigensperger ▸ Wird gendergerechte Sprache verwendet? inn zum einen die bewusste Recherche nach Interviewpartne- rinnen als journalistischen Anspruch definiert hat, als auch Als nächster Schritt soll die »Checkliste« in den Standard innerredaktionell darauf geachtet wird, in Printmedien der ORF-Schulung übergeführt werden. Die Expertinnenrunde immer wieder gelesene und auf Klischeebilder reduzierende hat sich nicht nur Gedanken darüber gemacht, wie das Be- Beschreibungen (»so talentiert und so hübsch«; »erwartet hat wusstsein bei den Programmmacherinnen/-machern herge- man einen Vamp, zum Interview erschienen ist ein Fräulein«) stellt werden kann, sondern auch wie die Entscheidungsträge- zu vermeiden. On air wird konsequent von Hörerinnen/Hörern, r/innen sensibilisiert werden können. Christa Pölzlbauer, Vor- Besucherinnen/Besuchern und Musikerinnen/Musikern ge- ständin des Österreichischen Frauenrings, empfiehlt etwa sprochen. Und auch wenn die Wirklichkeit zeigt, dass es »Gender-Seminare mit Zertifikat ab der mittleren Führungs- unter den Musikmacherinnen/-machern, Filmemacherin- ebene im ORF« und weist damit auf die Wichtigkeit des nen/-machern und Schriftstellerinnen/Schriftstellern mehr Genderaspekts bei der Aus- und Weiterbildung von ORF- Männer als Frauen gibt, bemüht man sich besonders bei der Entscheidungsträgerinnen/-trägern hin. Und genau das wird Berichterstattung bei FM4 um ein ausgewogenes Verhältnis im soeben erlassenen »ORF-Gleichstellungsplan« gelten: eine zwischen Männern und Frauen. Eines der preisgekrönten nachweisliche Genderkompetenz als Standard einer ORF- Beispiele für geschlechtergerechte Berichterstattung war z. B. Führungskraft. Entsprechende Seminare werden angeboten »100 Years of Herstory« anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des werden. Internationalen Frauentags, wofür der Radiopreis der Erwach- senenbildung verliehen wurde. Die Ergebnisse der Expertinnenrunde mit ihren Ansichten, Erfahrungen und Vorschlägen sind in einem Bericht zusammen- Letztlich erarbeitete die Expertinnenrunde einen journa- gefasst und werden ORF-intern vom Generaldirektor Dr. Ale- listischen Check, der als Handlungsanleitung für Journalis- xander Wrabetz kommuniziert, nachdem die Rahmenbedin- tinnen/Journalisten und Sendungsgestalter/innen betrachtet gungen festgelegt worden sind. Unabhängig davon werden werden kann: ORF-Veranstaltungen sowohl innerbetrieblich (»Perspekti- ven«) als auch öffentlich (»DialogForum«) das Thema weiter- ▸ Wer kommt im Beitrag vor? hin in den Fokus rücken: Damit die Medienqualität der Zukunft ▸ Was wird gezeigt: Wird die Vielfalt der Gesellschaft abge- auch gendergerecht wird und bleibt. • bildet? Wird die Vielfalt bei Frauen abgebildet? (z. B. Alter, Minderheiten, Muttersprache, soziale Zugehörigkeit, Äußer- lichkeiten, kultureller Background, Darstellen von Menschen mit Behinderung etc.)

Teilnehmerinnen

extern: intern: — Maria Baumgartner, MA: IT-Unternehmerin und Mediatorin — Dr.in Doris Appel: Leiterin der Abteilung Religion Hörfunk und — Mag.a Sibylle Hamann: Journalistin und Autorin Moderatorin von »kreuz und quer« — Dr.in Elfriede Hammerl: Journalistin und Autorin — Christiana Jankovics, Bakk. phil: »ZiB«-Redakteurin, Betriebsrätin — Dr.in Christa Pölzlbauer: Vorständin des Österreichischen — Mag.a Waltraud Langer: Leiterin TV-Magazine, Mitglied der Frauenrings und Psychotherapeutin ORF-Gleichstellungskommission — Dr.in Regina Polak: Vorstand des Instituts für Praktische Theologie, — nicole Scharang: Cutterin, Betriebsrätin Universität Wien — Martina Schmidt: Redakteurin beim »Report« — Linda Say: Biomedizinerin und Mitarbeiterin bei der Zeitschrift — Mag.a Sigrid Svitek: Leiterin der ORF-Medienforschung, Soziologin

»das biber« und der »Wiener Zeitung« — Ina Zwerger: Leiterin Ö1-»Radiokolleg« rt — Magdalena Schrefel: Studentin und Autorin — Leitung: Monika Eigensperger: FM4-Senderchefin — Dr.in Saskia Wallner: PR- und Kommunikationsexpertin, — Dokumentation und Organisation: Mag.a Sabine Bures: we

Geschäftsführerin von Ketchum Publico FM4-Redakteurin ns e hm e rn e nt

178 U nz e t pe m ko

design oder nicht sein? nz e Das ist keine Frage! ar p Michael Hajek, ORF-artDirector trans n o ati ov inn rt we ns e hm e rn e nt

U 179 nz e t JournalistInnenpreises des Hilfswerks 2011, licht ausgezeichnet qualifizierten Journalisten einen pe

Isabelle Engels dreimonatigen Studienaufenthalt am Green Templeton m Isabelle Engels erhielt für ihre Reportage »Kranke College der britischen Universität Oxford. Daten Eltern – Wenn Kinder zu Pflegern werden«, den Jour- ko

nalistInnenpreises des Hilfswerks 2011. Ihre Reportage, Wiener Journalismuspreis WINFRA 2011, die sie für »Journal Panorama« auf Ö1 gestaltete, Hubert Kickinger nz e erzählt von Kindern, die ihre schwerkranken Eltern Hubert Kickinger und sein Artikel »Reise ins Jenseits« ar Preise 2011: pflegen. für orf.at erhielten den WINFRA 2011 in der Kategorie p Online. »Er beschreibt nicht nur des Wieners beson- Eine Auswahl 1. Preis beim Jackson Hole Wildlife Film Festival, deres Verhältnis zum Tod, sondern zeigt die ein-

Klaus Feichtenberger drucksvolle Arbeit hinter den Kulissen der Wiener trans

Leopold-Kunschak-Pressepreise 2011, Die »Universum«-Dokumentation »Radioaktive Wölfe« Bestatter. Er leistete damit einen Beitrag zur Aufklä-

Hannes Aigelsreiter von Klaus Feichtenberger wurde 2011 gleich mehrfach rung«, lautete das Urteil der Jury. n Hannes Aigelsreiter, Leiter der ORF-Radio-Innenpo- preisgekrönt. Beim Jackson Hole Wildlife Film Fes- o litik, wurde mit den Leopold Kunschak-Pressepreisen tival gewann der Film den 1. Preis in der Kategorie JournalistInnenpreises des Hilfswerks 2011, ati

2011 ausgezeichnet. »Aigelsreiter war und ist ein »Best Wildlife Habitat«. Die Koproduktion von ORF, Julia Kovarik, Ed Moschitz ov Garant dafür, dass die Hörerinnen und Hörer verläss- NDR und WNET, ralisiert von epo-Film, wurde auch Julia Kovarik und Ed Moschitz wurden mit dem Jour- liche Informationen über das gesamte politische Ge- als bester Film beim russischen Naturfilmfestival in nalistInnenpreis des Hilfswerk 2011 geehrt. »Die Angst- inn schehen in Österreich erhalten: gut recherchiert, auf Khanty-Mansiysk ausgezeichnet. macher«, eine Reportage über eine Bürgerinitiative, den Punkt gebracht und so schnell wie kein anderes die unbeabsichtigt in einen Wahlkampf gerät, wurde Medium. Mit seiner professionellen Einstellung kämpft »News«-Integrationspreis 2011, Ani Gülgün-Mayr für die Reportagereihe »Am Schauplatz« gestaltet. er schließlich auch gegen jede externe und interne Ani Gülgün-Mayr, die im neuen ORF-Spartenkanal Einmischung in die Souveränität der journalistischen ORF III Kultur und Information die werktägliche Eduard-Hartmann-Preis 2011, Journalismuspreis Arbeit.« So die Begründung des Kuratoriums des Sendung »Kultur Heute« präsentiert, erhielt den Inte- von unten 2011, Barbara Krommer Leopold-Kunschak-Preises für die Auszeichnung. grationspreis der Zeitschrift »News« in der Kategorie ORF-Radio-Wirtschaftsredakteurin Barbara Krommer »Herausragende Karrieren«. wurde mit dem Eduard-Hartmann-Preis 2011 ausge- Fernsehpreis der Erwachsenenbildung 2011, zeichnet. Dieser seit 1967 vergebene Preis wird für »Am Schauplatz« Anerkennungspreis im Rahmen des Prälat-Leopold- hervorragende journalistische Leistungen, die der Für die Gestaltung von »Am rechten Rand« nahm Ungar-Preises 2011, Nadja Hahn und Barbara Krommer Verständigung und Zusammenarbeit zwischen der Ed Moschitz die Auszeichnung für den Fernsehpreis Nadja Hahn und Barbara Krommer wurden für ihre Land- und Forstwirtschaft und der Gesellschaft die- der Erwachsenenbildung in der Sparte »Dokumenta- im Rahmen der Ö1-Reihe »Saldo« ausgestrahlte nen, verliehen. In der Kategorie Radio erhielt Barbara tion« entgegen. vierteilige Migrationsserie »Was leisten Migranten für Krommer für ihren Beitrag »Wohlstand schützt vor Österreichs Wirtschaft?« mit dem Anerkennungspreis Armut nicht« (Ö1 »Saldo«, 21. 10. 2011) den »Journalis- Intermedia-globe-Silver Award 2011, geehrt. muspreis von unten« 2011. Der faktenreiche Beitrag »B-Team – Das Magazin« zeige »Armut in all ihren Facetten«. Viele Betroffene Herausragende Lösungen in Corporate Film, TV, Web Journalismuspreis von unten 2011, Beate Haselmayer kommen zu Wort, wie auch Mitarbeiter/innen sozialer und Printproduktionen auf internationaler Ebene – Die Armutskonferenz schreibt seit 2010 einen Preis Organisationen und anderer relevanter Bereiche. das zeichnen die WorldMediaFestival-Awards aus, die aus, der hintergründige und respektvolle Armutsbe- Auch aufgrund dieser großen Bandbreite hat sich die heuer zum 12. Mal in Hamburg vergeben werden. Das richterstattung prämiert. Bewertet und ausgewählt Jury für den »wundervollen Beitrag« entschieden. ORF-Comedyformat »B-Team – Das Magazin« wurde wurden die Beiträge von einer Jury bestehend aus im Rahmen dieses Festivals mit dem »intermedia-glo- Menschen mit Armutserfahrungen. In der Kategorie Anerkennungspreis im Rahmen des Prälat-Leopold- be-Silver« in der Kategorie »Comedy« ausgezeichnet. Fernsehen wurde Beate Haselmayer für ihren Beitrag Ungar-Preises 2011, Peter Kullmann »Nur ein Bett« über Obdachlosigkeit (ORF »Am Schau- Den Anerkennungspreis in der Kategorie Fernsehen Prälat-Leopold-Ungar-Preis 2011, Christian Brüser platz«, 5. 8. 2011) ausgezeichnet. Besonders beein- erhielt Peter Kullmann für »kreuz und quer«. Den Hauptpreis in der Kategorie Radio erhielt Chris- druckend fand die Jury, dass Beate Haselmayer es tian Brüser für sein Ö1-Hörbild »land grabbing«. Sein geschafft hat, mit sonst sehr scheuen Menschen ein Prälat-Leopold-Ungar-Preis 2011, Feature thematisiert die globale Jagd nach Acker- Vertrauensverhältnis aufzubauen und auf Augenhöhe Kurt Langbein / Gottfried Derka land. »Seine Sendung zeichnet inhaltlich präzise und zu reden. Anfang November 2011 wurde der renommierte Prälat- gestalterisch eindrucksvoll das Bild eines weiteren Leopold-Ungar-Preis zum 8. Mal verliehen. In der Auswuchses der Globalisierung«, entschied die Jury. Fernsehpreis der Erwachsenenbildung 2011, Kategorie »Fernsehen« wurden Kurt Langbein und Dagmar Hirtz Gottfried Derka für ihre »kreuz und quer«-Doku- Prof.-Claus-Gatterer-Preis 2011, Zoran Dobric Dagmar Hirtz erhielt für die Regie beim historischen mentation »Vom Sinn des Gebens« ausgezeichnet. Der Gatterer-Preis ist die höchste Auszeichnung für Drama »Die Hebamme – Auf Leben und Tod« den sozial engagierten Journalismus und wird jährlich vom Fernsehpreis für Erwachsenenbildung. Der vom ORF Václav-Benda-Medaille, Paul Lendvai Österreichischen Journalisten Club vergeben. In der mit dem ZDF und der Roxy-Film produzierte Film zeigt Die tschechische Botschaft in Wien verlieh dem Begründung der Jury hieß es: »Zoran Dobric gestaltet ein authentisches und bewegendes Frauenschicksal österreichischen Publizisten Paul Lendvai die Václav- seine Beiträge emphatisch, engagiert, einfühlsam und im 19. Jahrhundert. Benda-Medaille. Die Auszeichnung wird Persönlich- steht mit Respekt vor den Menschaen. Trotz quoten- keiten zugesprochen, die eine bedeutende Rolle im bewusstem Umfeld bringt er hohe Qualität und ist Bester Journalist der Kategorie Kampf um die Wiederherstellung von Freiheit und somit ein Paradebeispiel für einen öffentlich-recht- »Unterhaltung« 2011, Karl Hohenlohe Demokratie in der Tschechischen Republik gespielt lichen Sender.« Zum wiederholten Male gewann Karl Hohenlohe in haben. »Das Lebenswerk von Prof. Paul Lendvai ist der Kategorie Unterhaltung den Preis zum besten geprägt von seinem Einsatz für Demokratie, Menschen- Walther-Rode-Preis 2011, Redaktion der Journalisten des Jahres 2011. rechte und vor allem für die Medien- und Pressefrei- Ö1-Sendereihe »Diagonal« heit«, hieß es in der Ansprache. Die Ö1-Sendereihe »Diagonal« wurde mit dem ersten Radiopreise der Erwachsenenbildung 2011, Walther-Rode-Preis ausgezeichnet. Initiiert von der Alois Hotschnig / Martin Sailer Journalistenpreis der österreichischen Forschungs- und Weiterbildungsgesellschaft Medien- Die zum 14. Mal vergebenen »Radiopreise der Erwach- Landesjagdverbände 2011, Christine Linduska-Tham haus Wien wird damit Journalismus prämiert, der senenbildung« ging in der Sparte »Kultur« an das ORF-»Jahreszeit«-Redakteurin Christine Linduska- wissenschaftlich begründbar ein Vorbild für publi- Hörspiel »Die kleineren Reisen« von Alois Hotschnig Tham erhielt für ihre Serie über Wildtiere in Österreich zistische Qualität ist. Für »Diagonal« wird das in der und Regisseur Martin Sailer. Diese Produktion des den Journalistenpreis 2011 der österreichischen ausführlichen Jurybegründung an vier Kriterien fest- ORF-Landesstudios Tirol wurde bereits im Rahmen der Landesjagdverbände. Die 44-teilige »Wildtier«-Serie gemacht: an der Originalität der Sendung, an ihrer von Ö1 veranstalteten »Langen Nacht des Hörspiels« stand 2011 jeweils Dienstag um 17.40 Uhr in ORF 2 auf Vielfalt der Themen, Perspektiven und Quellen sowie zum »Hörspiel des Jahres 2010« gekürt. Das Zwei- dem Programm von »Frühlingszeit« bis »Winterzeit«. an ihrer Sinnlichkeit, aber auch an ihrem Anspruch Personen-Stück hat Hotschnig zwei großen Schau- Als Begründung für den einstimmig gefassten Be- sich »wider die Zwangsaktualität« zu positionieren. spielern auf den Leib geschrieben: Julia Gschnitzer schluss nannte die Jury »insbesondere die objektive und Joachim Bissmeier spielen ein altes Ehepaar, Darstellung der Wildtierthemen dank einer gründli- Preis des Presseclubs Concordia 2011, Bester dessen Leben ums Essen kreist und deren Lebens- chen Recherche und dank eines profunden Wissen- Außenpolitik-Journalist 2011, Karim El-Gawhary erinnerungen eine Abfolge von Speisen sind. schafters als Studiogast.« El-Gawhary erhielt den Preis in der Kategorie »Presse- freiheit«. Der ORF-Korrespondent in Kairo wird für featurepreis’ 11, Geiringer-Stipendium 2011, Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis 2011, Helene Maimann seine Berichterstattung über die Protestbewegungen Monika Kalcsics Helene Maimann wurde für ihre bisherigen Leistungen in Tunesien und Ägypten geehrt. »Ob für den ORF, in Beim »featurepreis’ 11« der Stiftung Radio Basel geht ausgezeichnet und erhielt den Dr.-Karl-Renner-Publi- Tageszeitungen oder auf seinem Blog, er zeige stets die Ö1-Journalistin Monika Kalcsics mit »Die Garten- zistikpreis in der Kategorie »Fernsehen«. »Sie ist auf, wie durch das Recht auf Presse- und Informati- gallier« als Siegerin hervor. Im Mittelpunkt von Monika nicht nur ein hervorragende Historikerin, sondern onsfreiheit ein Fenster in eine andere Welt geöffnet Kalcsics’ Siegerbeitrag steht eine kleine Gruppe von auch Journalistin, die ihr Wissen über geschichtliche und Verständnis und Interesse in Österreich für die Schrebergärtnern in Wiener Neustadt, die sich unter Zusammenhänge medial umsetzen kann«, betonte Anliegen der Menschen im Norden Afrikas geweckt dem Namen »Die Gartengallier« zusammengeschlossen Laudator Fred Turnheim. werden kann«, hieß es in der Begründung. Die haben. Das für die Ö1-»Hörbilder« produzierte Fea-

Branchenzeitschrift »Der Österreichische Journalist« ture wird mit dem ersten Preis in Höhe von 10.000 Willy-und-Helga-Verkauf-Verlon-Preis 2011, rt verlieh El-Gawhary die Auszeichnung zum besten Franken ausgezeichnet. Die Ö1-Journalistin Monika Andreas Novak Außenpolitik-Journalisten des Jahres 2011. Kalcsics ist die achte Trägerin des Alfred-Geiringer- Die Auszeichnung, die für österreichische antifa- we Stipendiums. Dieser von der APA gestiftete Fonds zur schistische Publizistik vergeben wird, würdigt Andreas ns e journalistischen Weiterbildung dient der Förderung Novaks jahrelange zeitgeschichtliche Arbeit und sein des Qualitätsjournalismus in Österreich und ermög- Gesamtwerk »Der Zweite Weltkrieg«. Andreas Novak hm e rn e nt

180 U nz e t hat 44 Dokumentationen zu vorwiegend zeitgeschicht- das Drehbuch schrieb. Die Jury befand: »Schalko Robert-Hochner-Preis 2011, Klaus Webhofer pe

m lichen Themen gestaltet. In der Begründung des mag seine Figuren, er liebt sie geradezu, mögen sie Die Auszeichnung erhielt Webhofer aufgrund seiner Dokumentationsarchivs des österreichischen Wider- noch so gebrochen sein. Darin drückt sich auch »hervorragenden Radiointerviews, Beiträge und Dis- ko standes heißt es: »Novak verbindet in seiner Arbeit Respekt vor dem Publikum aus, ohne Angst davor zu kussionsleitungen« im Rahmen seiner Arbeit für das

hohen Qualitätsanspruch mit Verständlichkeit für ein haben, die Zuschauer zu fordern und einer Berg- und ORF-Radio. Für die Jury hat Webhofer im vergange- nz breites Publikum.« Talfahrt von Gefühlen und Wahrnehmungen auszuset- nen Jahr »die Reihe auffälliger journalistischer Leis- e zen. Das macht die Qualität dieses Preisträgers aus.« tungen fortgesetzt. Aktualität, Sorgfalt und sprachli- ar

p Wiener Journalismuspreis WINFRA 2011, che Brillanz sind Kennzeichen seiner journalistischen Marlene Nowotny Axel-Corti-Preise 2011, Elisabeth Scharang Arbeit. Seine Interviewtechnik setzt Maßstäbe. Er lässt Wie muss die städtische Infrastruktur in Zukunft aus- Die Jury, die sich aus hochkarätigen Vertreter/innen ausreden, aber nicht ausweichen.« Webhofer leitet

trans sehen? Dieser zukunftsweisenden Frage widmete sich der Medien und der Erwachsenenbildung zusammen- das Ö1-Radiodiskussionsformat »Im Klartext« seit

Marlene Nowotny in der Ö1 Sendung »Dimensionen«. setzte, verlieh den 14. Axel-Corti-Preis an Regisseurin 2008 »in erstklassiger Qualität«. Kritische Interview- n Für diese gelungene Aufbereitung wissenschaftlicher Elisabeth Scharang für ihr konsequentes, stets auf führung zeichne ihn auch bei seinen »Im Journal zu o Fakten und Visionen bekam sie den WINFRA 2011 in hohem Niveau befindliches und vielfältiges Schaffen. Gast«-Gesprächen im Ö1-»Mittagsjournal« aus. ati der Kategorie Hörfunk.

ov Roche-Austria-Publizistikpreis 2011, Gerlinde Scheiber Prix Italia 2011, Barbara Weissenbeck Redaktion des Jahres 2011, ORF Gerlinde Scheiber, Gesundheitsredakteurin beim ORF Für die Dokumentation »Singing for Life« wurde Bar- inn Erneut wurde die Leistung der Gesamtredaktion des (Bildung und Zeitgeschehen) wurde für ihre heraus- bara Weissenbeck mit dem Prix Italia in der Kategorie ORF vom Fachmagazin »Der Österreichische Journa- ragende journalistische Arbeit zum Thema Brustkrebs »Special Programs that Effect Social Change« aus- list« ausgezeichnet. ausgezeichnet. Ziel des jährlich verliehenen Publi- gezeichnet. In dem Film zeigen drei südafrikanische zistikpreises der ÖGS ist es, das Thema Brustkrebs, Opernsänger und Stimmwunder aus den Townships Ehrenpreis des Presseclubs Concordia 2011, inkl. Vor- und Nachsorge, allgemein verständlich und in Kapstadt ihr Leben als Balanceakt zwischen dem Hugo Portisch anschaulich darzustellen. Ruhm auf der Bühne und dem gefährlichen und Hugo Portisch, früherer »Kurier«-Chefredakteur und schwierigen Alltagsleben in Kapstadt. Ein Film über Mitinitiator des Rundfunkvolksbegehrens, Auslands- Anerkennungspreis im Rahmen des Prälat-Leopold- die Kraft der Musik, die Hoffnung und Zukunftsvisi- korrespondent des ORF und bekannter Vermittler Ungar-Preises 2011, Ursula Scheidle onen schafft – über mutige Stimmen, die Grenzen von Zeitgeschichte, bekommt den Preis »für sein Einen Anerkennungspreise gab es für Ursula Scheid- überschreiten. Lebenswerk im Sinne der Ziele des Presseclub Con- les Hörbild »Was lange gärt, wird endlich Wut« (das cordia«. Er sei »einer der bedeutendsten Journalisten Protokoll eines Asylverfahrens). Radiopreise der Erwachsenenbildung 2011, Österreichs«. Irmgard Wutscher Frauenring-Preis 2011, Renata Schmidtkunz Der Radiopreis der Erwachsenenbildung 2011 in Wiener Journalismuspreis WINFRA 2011, Karl Reis 2011 verlieh der Österreichische Frauenring zum ersten der Sparte »Kurzsendungen« wurde dem auf FM4 Der Beitrag von Karl Reis anlässlich des ersten Mal den Frauenring-Preis für besondere Leistungen zu hörenden Schwerpunkt »100 Years of Herstory. Jubiläums der Wiener Nacht-U-Bahn wurde mit dem nach feministischen Grundsätzen. Die Preisträgerin FM4 zu 100 Jahre Frauentag« von Irmgard Wutscher WINFRA 2011 gewürdigt. »Durch die langjährige Erfah- ist ORF-Journalistin Renata Schmidtkunz, die für ihr verliehen. Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des in- rung ist Karl Reis immer wieder von Neuem bemüht, Engagement zur Beseitigung des Babylon-Plakats ternationalen Frauentags blickte Wutscher zurück auf ein großes Spektrum an Meinungen spannend und am Wiener Flughafen gewürdigt wurde. Themen, die in den einzelnen Dekaden wichtig waren informativ in seinen Beiträgen zu verpacken. Dies und bis heute in der Diskussion um Frauenrechte gelang ihm zur Wiener Nacht-U-Bahn besonders gut Staatspreis für Bildungsjournalismus 2011, relevant sind. Zehn Tage lang, vom internationalen und wurde daher ausgezeichnet«, hieß es in der Susanne Schnabl Frauentag am 8. März bis zum 18. März widmete sich Jurybegründung. Die vom Unterrichtministerium vergebene Auszeich- FM4 jeden Tag einer Dekade des vergangenen nung erhielt ORF-Redakteurin Susanne Schnabl. Jahrhunderts. Preis des Presseclubs Concordia 2011, Peter Resetarits Der Preis wird für besonders qualitätsvollen und Peter Resetarits erhält den Preis des Presseclubs verantwortungsbewussten Journalismus im Bereich ÖZIV-Medienpreis 2011, Andrea Zeidler Concordia in der Kategorie Menschenrechte. Er habe der Bildung verliehen. Ausschlaggebend für die Der Beitrag im ORF-Magazin »Thema« »Liebe mag ich vor allem mit seinen Sendungen »Bürgeranwalt« und Ehrung war ihre enorme Kreativität und das profunde sehr«, von Andrea Zeidler gewann beim 5. ÖZIV-Medien- »Schauplatz Gericht« eine publizistische Spezialform Fachwissen komplexe Bildungsthemen fernsehge- preis den ersten Platz in der Kategorie elektronische geschaffen, begründet dies die Vereinigung. »Darin recht aufzubereiten. Medien. Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt der gibt er jenen Menschen eine Stimme und die Möglich- Beitrag das Arbeits- und Berufsleben zweier Men- keit, ihren Fall vorzubringen, die im normalen Alltag Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis 2011, Michael Schrott schen mit Down-Syndrom. Der ÖZIV vergibt den Medi- nicht in diesem Maße gehört werden. Menschen den Der Ö1-Journalist Michael Schrott bekam den Dr.- enpreis für herausragende journalistische Leistungen Zugang zum Recht zu erleichtern bzw. zu ermögli- Karl-Renner-Publizistikpreis in der Kategorie Radio auf dem Gebiet der Berichterstattung über Menschen chen, ist daher eine Leistung im Dienste der Men- verliehen. Der Preis des Österreichischen Journalis- mit Behinderung im Arbeitsleben / in der Wirtschaft schenrechte und wirkt Diskriminierungen entgegen«, ten Clubs wird jährlich in den Kategorien Print, Radio, mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen und menschliche hieß es in der Begründung. Fernsehen und Online vergeben und ist die höchste Werte hervorzuheben. Auszeichnung im österreichischen Journalismus. Beste Kultur-Journalistin 2011, Barbara Rett Die Vergabe erfolgt für hervorragende Leistungen Radiopreise der Erwachsenenbildung 2011, Zur besten Kultur-Journalistin 2011 wurde ORF-Mode- im Bereich der Publizistik in der jeweils abgelaufe- Franz Zeller, Wolfgang Ritschl ratorin Barbara Rett gewählt. Die Auszeichnung ver- nen Periode oder für langjährige, hervorragende In der Sparte »Sendereihen« geht die Auszeichnung gab die Branchenzeitschrift »Der Österreichische Tätigkeit. an die Ö1-Reihe »matrix – computer & neue medien«. Journalist«. Den Preis dafür erhalten Franz Zeller (Sendungs- Rosa-Jochmann-Preis 2011, Gaby Schwarz verantwortlicher) und Wolfgang Ritschl (Moderator). Prix Europa 2011, 3. Platz beim featurepreis’ 11, Mit dem Preis sollen Frauen gewürdigt werden, die Seit 1995 bietet »matrix« Beobachtungen, Analysen Eva Roither, Martin Leitner, Stefan Weber, sich durch außergewöhnliches Engagement im Rah- und Diskussionen zu aktuellen Trends der digitalen Elisabeth Stratka men ihrer beruflichen Tätigkeit oder durch ihre Durch- Welt und den gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Der Prix Europa 2011 für das beste europäische setzung in frauenuntypischen Bereich auszeichnen. Technologien. In ihren Beiträgen lädt die »matrix«- Feature ging an Ö1 für das Hörbild »Die Herrinnen. Redaktion dazu ein, über den Rand des Computer- Szenen einer Zweckgemeinschaft« von Eva Roither Wiener Preis für Handelspublizistik 2011, bildschirms hinauszublicken. (Autorin und Regisseurin) und Martin Leitner (Aufnah- Elisabeth Tschank men und Mischung) sowie Stefan Weber (Klangstücke) ORF-Wien Redakteurin Elisabeth Tschank erhielt Ehrende Anerkennung des Österreichischen und Elisabeth Stratka (Redaktion). »Durch diese den Wiener Preis für Handelspublizistik 2011. Der Journalistenclubs, Andreas Zinggl überraschend kontroverse, lebendige und intensive Preis zeichnet fachpublizistische Arbeiten aus, die Die heurige »Ehrende Anerkennung« geht an den Beziehung, ergibt sich die ganze Geschichte des 20. das Verständnis für Fragen des Handels fördern. Radioredakteur Andreas Zinggl. Die Auszeichnung Jahrhunderts in Europa in starker und allumfassender wurde Zinggl für seinen Radiobeitrag »Zeitungszustel- Art und Weise«, urteilte die Jury. Dasselbe Feature HNO-Medienpreis 2011, Redaktion der ler: Ein Leben unter prekären Bedingungen«, der im erhielt zudem den dritten Platz beim »featurepreis’ 11« Sendung »Treffpunkt Medizin« »Journal Panorama« in Ö1 zu hören war, zuerkannt. der Stiftung Radio Basel. Die Redaktion »Treffpunkt Medizin« wurde mit dem »Diese besonders engagierte Radio-Geschichte im HNO-Medienpreis 2011 für ein Special zum Thema Medienbereich zeigt deutlich, unter welchen drama- Anerkennungspreis im Rahmen des Prälat-Leopold- HNO-Medizin ausgezeichnet. Seit Oktober 2010 fun- tischen Bedingungen die Zeitungszusteller arbeiten Ungar-Preises 2011, Topplatzierung beim JournalistIn- giert die Medizinsendung als »Dolmetscher zwischen müssen. Dabei werden Verantwortungen sichtbar nenpreises des Hilfswerks 2011, Oliver Rubenthaler Arzt und Patient«. International anerkannte Größen gemacht und eine notwendige Solidarität unter allen So wie sein Kollege Peter Kullmann erhielt Oliver aus Medizin und Wissenschaft aus Österreich sorgen Medienmitarbeiter eingefordert.« Rabenthaler den Anerkennungspreis für das ORF- in der Sendung für ein stärkeres Bewusstsein der Magazin »Thema«. Außerdem erhielt er für seinen eigenen Gesundheit. Außerdem werden zudem die Intermedia-globe-Gold Award 2011, »7 Wunder« Fernsehbeitrag aus der Sendung Thema »Tod neuesten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten Internationale Anerkennung erhielt die Kindersen- im Paradies – der Selbstmord eines jugendlichen vorgestellt. dung »7 Wunder« beim diesjährigen WorldMedia-Fes- Asylwerbers« eine Topplatzierung im Rahmen des tival. Thomas Brezinas »Okidoki«-Format »7 Wunder« JournalistInnenpreises des Hilfswerks 2011. Rosa-Jochmann-Preis 2011, Doris Wagner wurde mit dem »intermedia-globe-Gold« in der Kate-

rt Doris Wagner bekam den Rosa-Jochmann-Preis 2011 gorie »Edutainment« ausgezeichnet. Erich-Neuberg-Preis 2010, David Schalko überreicht – eine Skulptur der burgenländischen we Im Juni 2011 wurde der Erich-Neuberg-Preis zum 30. Künstlerin Birgit Sauer. Geehrt werden Frauen, die ns Mal verliehen. David Schalko wurde dieses Jahr für sich durch ihre berufliche Tätigkeit außerordentlich e seinen Zweiteiler »Aufschneider« ausgezeichnet, bei hervortun. In diesem Jahr wurden Frauen aus dem hm dem er Regie führte und – gemeinsam mit Josef Hader – Bereich Medien und Journalismus geehrt. e rn e nt

U 181 nz e t

Das ORF-Radio-Symphonieorchester pe m Prix-Italia-Auszeichnung für RSO Wien und Ö1 Beim renommiertesten internationalen Radiopreis, dem Prix Italia, wurde das Projekt »Miniaturen für Orchester für Radio«, das vom RSO Wien ko gemeinsam mit Ö1 durchgeführt wird, wegen seiner einzigartigen Qualität mit einer »Besonderen Erwähnung« ausgezeichnet. Über hundert nz

österreichische Komponistinnen und Komponisten schenkten dem RSO Wien 2009 anlässlich des 40. Geburtstages des Orchesters je eine circa e einminütige Miniatur. ar p Wien GRAZ CHINA 47 Konzerte 08. 10. 2011 4 Konzerte trans

Musikverein Wien, Wiener Konzerthaus, Helmut-Liszt-Halle Staatsoper Peking, 102 n o Großer Sendesaal, Theater an der Wien, (musikprotokoll) Oriental Art Center, Orchesterminiaturen

tqw / Halle G, Wiener Rathausplatz, Shanghai ati Donauzentrum 2 Erstaufführungen 2 Uraufführungen ov Erich Wolfgang Korn-

5 Erstaufführungen inn Balázs Horváth, David gold, Wolfgang Amadeus Peter Ablinger, Klaus Ager, Oskar Aichinger, Luna 6 Uraufführungen Philip Hefti, David Mozart, Franz Schubert, Alcalay, alien productions, Michael Amann, Thomas Luna Alcalay, Fermin Maria Alvarez, Lera Auer- Lukáš, Marko Kurt Schwertsik, Johann Amann, Peter Androsch, Rainer Bischof, Francis Burt, bach, Samuel Barber, Harrison Birtwistle, Ernest Nikodijevic, Rita Ueda Strauss Christoph Cech, Friedrich Cerha, Chaya Czernowin, Bloch, Benjamin Britten, Bruce Broughton, Dirk D’Ase, Renald Deppe, Christian Diendorfer, Anton Bruckner, Francis Burt, Friedrich Cerha, Christoph Dienz, Johanna Doderer, Richard Dünser, Charles Chaplin, Peter Cornelius, Antonin EISENSTADT SALZBURG Paul Engel, Ivan Eöd, Karl Heinz Essl, Christian Fen- Dvorak, Hanns Eisler, Peter Eötvös, Karlheinz 22. 06. 2011 14. 08. 2011 nesz, Roland Freisitzer, Reinhard Fuchs, Beat Furrer, Essl, Gabriel Fauré, Reinhard Fuchs, Bernhard Paul Walter Fürst, Clemens Gadenstätter, Bernhard Gander, Chilly Gonzales, Georg Friedrich Schloss Esterházy Felsenreitschule Gander, Heinrich Gattermeyer, Erin Gee, HK Gruber, Händel, Jester Hairston, Jonathan Harvey, (Salzburger Festspiele) Georg Friedrich Haas, Elisabeth Harnik, Hannes Joseph Haydn, David Philip Hefti, Johann Ritter Vincenzo Bellini, Leo- Heher, Thomas Heinisch, Paul Hertel, Peter Jakober, v. Herbeck, Emily Howard, Tochi Ichiyanagi, nard Bernstein, Georges Alban Berg: Robert Jelinek / Thilges, Rudolf Jungwirth, Alexandra Leoš Janáček, Joseph Jongen, Zoltán Kodály, Bizet, Léo Delibes, Ga- »Violinkonzert. Dem Karastoyanova-Hermentin, Dieter Kaufmann, Manuela Gerd Kühr, György Kurtág, Bernhard Lang, etano Donizetti, Charles Andenken eines Engels« Kerer, Katharina Klement, Franz Koglmann, Matthias Klaus Lang, Thomas Larcher, Jiri Ignaz Linek, Gounod, Camille Saint- Hans Rott: Kranebitter, Johannes Kretz, Gerd Kühr, Bernhard Franz Liszt, Gustav Mahler, Felix Mendelsson- Saëns, Giuseppe Verdi »Symphonie Nr. 1« Lang, Klaus Lang, Thomas Larcher, Herbert Lauer- Bartholdy, Olivier Messiaen, Wolfgang Mitterer, mann, Wolfgang Liebhart, Radu Malfatti, Norbert Modest Mussorgski, Francis Poulenc, John Math, Wolfgang Mitterer, Christian Mühlbacher, Powell, Sergej Prokofjew, Sergej Rachmaninow, GRAFENEGG Christian Muthspiel, Bertl Mütter, Gösta Neuwirth, Maurice Ravel, Gerald Resch, Ottorino Respighi, 18. 09. 2011 Olga Neuwirth, Hermann Nitsch, Georg Nussbaumer, Kaija Saariaho, Camille Saint-Saëns, Rebecca Christian Ofenbauer, Maja Osojnik, Thomas Pernes, Saunders, Dmitrij Schostakowitsch, Franz Ö1 KulturPicknick Alfred Peschek, Gabriele Proy, Julia Purgina, Schubert, Heinrich Schütz, Jean Sibelius, Alan Michael Radanovics, Werner Raditschnig, Konrad Silvestri, Johannes Maria Staud, Robert Stolz, Ludwig van Beethoven, Rennert, Gerald Resch, Joachim Roedelius, Gerhard Igor Stravinsky, Josef Suk, Giuseppe Verdi, Paul Dukas, Peter Iljitsch Rühm, Jorge Sanchez-Chiong, Elisabeth Schimana, Richard Wagner, John Williams, Pietro Yon Tschaikowsky Thomas Daniel Schlee, Wolfgang Schloegl, Gunter Schneider, Kurt Schwertsik, Axel Seidelmann, Wolf- gang Seierl, Shih, Andrea Sodomka/Martin Breindl, Rene Staar, Burkhard Stangl, Alexander Stankovski, Johannes Maria Staud, Bruno Strobl, Balduin Sulzer, Wolfgang Suppan, German Toro-Perez, Erich Urban- 13 85 55 18 ner, Nancy van de Vate, Alexander Wagendristel, Spielstätten Werke von Konzerttermine Dirigenten Wolfram Wagner, Herbert Willi, Gerhard E. Winkler, Komponisten Manon Liu Winter, Joanna Wozny, Mia Zabelka

Schulung im ORF 11,4 Mio. Euro Der ORF fördert die beruflichen und persönlichen Kompetenzen seiner Mit 11,4 Mio. Euro liegt das Konzern-EGT um 3,6 Mio. Euro über Plan. Mitarbeiter/innen. 2011 wurde in 954 Seminaren die Personalentwicklung umgesetzt. Nicht inkludiert sind hierbei die zusätzlich angebotenen E-Learning-Programme. 924,1 Mio. Euro S sEminarE tEilnahmen WEibl. männl. tage Die Umsatzerlöse des ORF-Konzerns liegen 2011 bei 924,1 Mio. Euro (2010: 920,4 Mio. Euro). Journalistische Weiterbildung 338 2.424 1.362 1.062 385 Technik 113 1.009 106 903 196 Sprechtraining 245 633 384 249 233 584,2 Mio. Euro eDV-Administration 35 200 14 186 114 Die Erlöse aus Programmentgelten betragen 584,2 Mio. Euro (2010: 580,2 Mio. Euro), jene aus der Werbung 216,7 Mio. Euro eDV-Anwendung 45 352 253 99 48 (2010: 216,2 Mio. Euro). Sonstige Umsatzerlöse schlagen 2011 Führungskräftetraining 40 145 66 79 39 mit 123,3 Mio. Euro (2010: 124,1 Mio. Euro) zu Buche. Methodenorientiertes Training 17 161 72 89 23 Fremdsprachen 15 38 28 10 21 Personalaufwand Frauenförderung 7 114 111 3 9 weiter gesunken Sicherheit 14 155 29 126 48 Betriebliche Gesundheitsförderung 17 175 93 82 6 Klausuren 6 75 37 38 6 3.161 Administration 24 258 219 39 20 Mit 3.161 VZÄ im Jahresdurchschnitt 2011 konnte der ORF seinen Personalstand beim ständigen Personal gegenüber 2010 um 68 VZÄ andere 38 243 137 106 57 senken. Auch der Planwert für 2011 wird um 46 VZÄ unterschritten. 954 5.982 2.911 3.071 1.205 Gegenüber dem Stand von 2007 hat sich der Personalstand der ständigen Mitarbeiter im ORF um durchschnittlich 551 VZÄ reduziert. rt we

335,4 Mio. Euro ns e Der Personalaufwand 2011 liegt mit 335,4 Mio. Euro unter Plan und um 10,6 Mio. Euro unter dem Wert von 2010. hm e rn e nt

182 U nz e t pe m ko fakten nz e ar p trans n o ati ov inn

1 3 5 / Thomas Ramstorfer F R O

2 4 6 / Hans Leitner Bild (6) © F R O

Neue Gesichter Neue Chefinnen Neue Sender

Sie ist Basketballerin, Rock-’n’-Roll-Akro- Cornelia Vospernik, davor ORF-Korre- Mit ORF SPORT + erhielt erstmals in batin und seit dem 4. Juli das neue Ge- spondentin in Peking, lenkt seit 2011 Österreich ein ganzer Fernsehsender sicht des ORF-TV-Sport: Daniela Soykan. die Nachrichten in ORF eins. Ricarda eine weibliche Führungskraft: Veronika Seit 31. Oktober verstärkt Katrin Bucheb- Reinisch (davor u. a. »ZiB«-Moderatorin) Berger-Dragon lenkt nunmehr die Geschi- / Günther Pichlkostner Bild (5) © ner (Volleyballerin, Skifahrerin) die weib- leitet nunmehr die ORF-Gesundheits- cke des Spartenkanals; davor war Dra- F R liche Sportpräsenz. Ebenso neu ist Chris- redaktion (»Bewusst gesund – Das gon-Berger Redakteurin der ORF-Sport- O tian Ankowitsch in »les.art«. Der Journa- Magazin«), Heidi Lackner (davor u. a. redaktion. Durch den Übergang von list und Autor (»Dr. Ankowitschs Univer- bei »Falter« und »Format«) übernahm TW1 zu ORF III nunmehr Chef von »ORF sal-Handbuch«) präsentiert dort alles »Am Schauplatz«. Im Radio führt die III Kultur und Information«: Peter rund ums Buch. Auch der »ZiB-Flash« Mitbegründerin der Berg-Gesellschaft, Schöber, der davor u. a. die Programm- hat eine neue Moderatorin. Claudia Elke Tschaikner (davor Producerin, planung des ORF leitete und im Huma- / Ali Schafler Bild(4) ©

Unterweger bleibt zusätzlich aber »Con- Redakteurin auf Ö1), die Redaktion nitarian Broadcasting aktiv war. (5) • F R nected« auf FM4 stimmlich treu. (1) • »Musik«. (3) • O

Neue Stimmen Neue Gleichstellung Neue Korrespondenz / Ali Schafler Bild (3) ©

Leila Mahdavian, Wienerin mit persisch- 2011 wurde ORF-intern die »Arbeitsgrup- Professionelle Verstärkung erfuhr 2011 F R tirolerischen Wurzeln, moderiert seit pe für Gleichstellungsfragen« gegründet. die Auslandsberichterstattung des ORF: O Mai auf Radio Wien. Ihr Ziel: »Den Men- Sie besteht aus den Gleichstellungsbe- Christian Schüller wirkt seit vorigem schen Geschichten aus der Stadt er- auftragten und befasst sich mit allen Jahr im eigens eröffneten ORF-Büro in zählen.« Ähnlich Julian Heidrich: Er die Gleichbehandlung von Frauen und Istanbul. Raphaela Stefandl berichtet war 2010 Ferialpraktikant bei Ö3, dann Männern sowie die Gleichstellung betref- für den ORF zu Schweizer Belangen, einer der »Helden von morgen« in fenden Fragen. Die Arbeitsgruppe wertet Jörg Winter leitet das ORF-Büro Peking, ORF eins und ist nach dem Ende des TV- die alljährliche Personalstatistik aus und Carola Schneider sendet aus Russland Großevents zu Ö3 ins Reporter- und legt darüber Bericht. Auf Vorschlag der und Ernst Kernmayer verstärkt das ORF- / Thomas Ramstorfer Bild (2) © F rt Moderatorenteam der »Ö3-Wunsch- Arbeitsgruppe hat der Generaldirektor Team in Brüssel. (6) • R O we nacht« zurückgekehrt. Inka Pieh wurde einen Gleichstellungsplan zu erlassen, ns

e via ORF-Akademie entdeckt und präsen- der nach jeweils zwei Jahren an die aktu- Bild (1) © hm tiert seit 2011 die Ö3-Nachrichten. (2) • elle Entwicklung anzupassen ist. (4) • e rn e nt

U 183 nz e t pe Warum Qualität zählt Elisabeth Scharang m ko

nz e

Alles, was uns an gesellschaftlichen Konfliktlagen entgegentritt, wird im Wesent- Ich habe vor über zwanzig Jah- ar p lichen durch eine massenmedial gestützte Öffentlichkeit vermittelt. So werden ren beim ORF in der Jugend- Themen von Protestierenden zu Themen der Massenmedien und über diesen Weg redaktion begonnen, mich jour- trans

in die Arenen der öffentlichen Diskurse eingeschleust und bestenfalls dort verhan- nalistisch mit Menschen und n

delt. Das bedeutet, dass es auf dem umstrittenen Marktplatz der Meinungen in der ihren Geschichten zu beschäf- o

Öffentlichkeit zunehmend schwierig geworden ist, allen komplexen »Kontexturen« tigen. Daraus ist eine Leiden- ati Rechnung zu tragen. Da fungieren qualitativ anspruchsvolle Medien als eine Art schaft geworden, die mich bis ov »Diskursanalysator«. Sie müssen realistische Zusammenhänge und bisheriges heute durch viele Bereiche inn Noch-Nicht-Wissen in Informationen umkonvertieren, um letztlich ein deutlicheres dieses Unternehmens führt. Bild der Konfliktkommunikationen nachzeichnen zu können. Dazu benötigt es un- ter anderem erfahrene, gut ausgebildete und kritische Journalistinnen und Journa- listen; einen verantwortungsvollen Umgang mit Meinungsbildungsprozessen und Konflikten; Sensibilität gegenüber den Betroffenen in der medialen Darstellung, Überprüfung von Plausibilität und Korrektheit der Quellen in der Vorbereitung von Informationen konfliktreicher Themen und Korrekturleistungen bei Tatsachenver- fälschungen. Darin liegt der berühmte »feine Unterschied« zwischen Qualität und banalem Sensationalismus. • Dr. Christoph J. Virgl, Politikwissenschaftler Wien, »Texte 6«

Ein Medienbetrieb wie der ORF mit im fokus 2012 im ORF diesem Qualitätsanspruch braucht den Blick von außen; er braucht die Querschüsse derer, die außerhalb 2011 startete der ORF erstmals eine Aufgrund des großen Erfolges der ersten fixer Strukturen arbeiten und sich strukturierte Lehrredaktion im Rahmen ORF-Akademie 2011 startet der ORF die Welt anschauen. Als ich Ende der der ORF-Akademie: Nach mehreren im April 2012 ein weiteres Traineeship. 80er Jahre für den ORF zu arbeiten anonymisierten Runden an Auswahl- Diesmal werden sechs junge Menschen begonnen habe, waren viele meiner verfahren wurden elf Nachwuchsjour- mit Talent im Bereich der Programm- Kolleginnen und Kollegen freie Mit- nalistinnen und -journalisten ein Jahr gestaltung zwecks Ausbildung gesucht. arbeiter. Das hat sich durch die An- lang an verschiedenen ORF-Standorten Das Traineeship dauert von April 2012 stellungswelle 2004 geändert. Seither ausgebildet; Ö3, Ö1, Landesstudios und bis März 2013, die Trainees werden in hat sich die Freiheit für die meisten der Aktuelle Dienst des Fernsehens einem Assessmentcenter ausgewählt zu einem Existenzkampf entwickelt. stellten jeweils Ausbildungs- und Tuto- und vorerst auf ein Jahr befristet ange- Wer weiterhin – und das oft aus tiefer riumpersonal. • stellt. • Überzeugung – als freier Mitarbeiter für den ORF arbeiten möchte, bezahlt die Qualität der eigenen Arbeit selbst, da sich die Honorare seit Jahren nicht annähernd in die Richtung bewegt »Tell it as it is. Aber noch besser: It is as you haben, wie sie das – im deutsch- tell. Und: Qualität in Medien ist für mich sprachigen Vergleich – hätten tun müssen. Man kann Ambition und beschreibend und nicht wertend, kritisch, Leidenschaft ohnedies nicht kaufen, aber man kann Arbeitsbedingungen aber nicht reißerisch.« schaffen, die es dem Unternehmen Andreas Heindl, ORF-Schulung und seinen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern möglich machen, das Beste / Hans Leitner F R voneinander zu bekommen. Die Ver- O leihung des Axel-Corti-Preises im vergangenen Jahr als Anerkennung mehr dazu unter zukunft.orf.at der konstanten hohen Qualität mei- ner Arbeit in Radio, Fernsehen und Film hat mich ehrlich gefreut. Es ist

ein Zeichen mehr, dass die Kompe- rt

tenz, Leidenschaft und Erfahrung, we ns

Anselm Peer TFSP Produktionsbetrieb Das Leitbild die viele von uns in ihre Arbeit legen, e Bild M. o. © Pilo Pichler Bild ©r. o. »Im Klartext« Fernsehen des ORF gesehen und geschätzt werden. • hm e rn e nt

184 U e rn o Fernsehsender mit bis zu 40 % Werbe- und Promotionanteil h V c und kommerzieller Unterbrecherwerbung, spekulativen

na Der Blick nach Dschungel- und Topmodellshows, Dokusoaps, die billigen ck Vorne Sextourismus und betrunkene Jugendliche vorführen, Nach- richtensendungen, die bei genauer Sicht aus einer Aneinander- r Bli

De Klaus Unterberger, reihung von Copy-and-paste-News, Society- und Angstthemen Public-Value-Kompetenzzentrum bestehen, sind kein wertvoller Beitrag zur Medienqualität. Kommerzielle Rundfunkmedien liefern Geschäftsmodelle für Shareholder/innen, sichern aber nicht die Grundlagen einer informierten Öffentlichkeit, vermitteln nicht die Vielfalt in der Gesellschaft, garantieren nicht, dass alle Bevölkerungsgruppen wahr- und ernstgenommen werden, kommunizieren nicht das kulturelle Erbe und Potenzial Österreichs. Stichworte wie »Gemeinwohl«, »Sozialkapital« und »soziale Verantwortung« Was nach den Analysen und Berichten, den Zahlen, mögen in der Marketingsprache der Kommerziellen vielleicht Daten und Fakten, den Kommentaren und Bilanzen nicht »sexy« klingen, sie drücken aber gerade jene Werte bleibt, ist: Zukunft. Dabei gelten für den ORF an- und Kompetenzen aus, die öffentlich-rechtliche Medien bie- spruchsvolle Rahmenbedingungen und Perspektiven: ten und die dazu beitragen, demokratische Gesellschaften zusammenzuhalten. 1. Die europäische Dimension: Die Zeiten, in denen sich der ORF auf eine bequeme Mono- 4. Value for money – wer zahlt? polstellung verlassen konnte, sind endgültig vorbei. Die Medienqualität hat einen Preis: Wer den Wert von Medien wichtigsten Konkurrenten des ORF sind heute nicht kleine schätzt, die als vierte Gewalt die Mächtigen und Regierenden österreichische Privatsender, sondern die größten und finanz- in Politik und Wirtschaft durch unabhängige und professio- stärksten kommerziellen Medienkonzerne Europas. RTL Group nelle journalistische Kompetenz kontrollieren, die Welt oder die Pro7 / Sat.1 vertreten internationale Geschäftsmodelle, näherbringen, analysieren und erklären, muss dafür zahlen: die in keinerlei Beziehung zu originär österreichischen Inter- Entweder im Abonnement, am Zeitungskiosk oder durch Ge- essen stehen. Im Gegenteil: Welcher Mehrwert für Österreich bühren. Qualitätsjournalismus ist eben kein »free lunch«. Der entsteht etwa durch die rund 300 Mio. Euro, die durch die ORF erhält (nach Abzug u. a. der Landesabgaben) für »ZiB« und Werbefenster der kommerziellen Sender Jahr für Jahr ins Österreich-Comedy, für Bundesliga und Behindertensport, für Ausland fließen? Wer weiß, wem Pro7 / Sat.1 (die Mehrheits- Kulturkanal und Blockbuster, für Barrierefreiheit und Korre- eigentümer des österreichischen Privatsenders PULS 4) spondentennetz, für »Schnell ermittelt« und »Braunschlag«, tatsächlich gehört und welche kommerziellen Interessen die für Opern- und Life Ball, für sein gesamtes Produktspektrum Programmproduktion dieser Mediengruppe beeinflussen? in TV, Hörfunk und Online pro Gebührenzahler/in und Tag 51 Für den ORF und das österreichische Publikum hat sich das Cent. Der Preis einer einzigen Qualitätszeitung beträgt durch- Angebotsspektrum wahrnehmbar verändert: Unter den 94 schnittlich 1,21 Euro. empfangbaren TV-Kanälen finden sich vier ORF-Sender. Die entscheidende Frage der Zukunft wird daher sein: Kann sich 5. Investition in Qualität der ORF angesichts des massiven Drucks ausländischer Wer vom ORF neue Angebote und hohe Leistungsdichte kommerzieller Medien weiterhin behaupten? fordert, hat zweifellos recht. Man muss aber nicht studierter Medienökonom sein, um zu erkennen: Mehr Qualität mit 2. Der österreichische Horizont immer weniger Menschen und Ressourcen – diese Rechnung »You’re at home baby«, ist nicht nur ein origineller FM4-Slogan, geht nirgendwo auf. Eine Gesellschaft, in der junge Menschen sondern auch eine Herausforderung für den gesamten ORF. eher eine Jobchance in der PR-Branche finden als in Qualitäts- Dass Österreich drin ist, wo ORF draufsteht, ist eine seiner medien, in der exklusive Jagdgesellschaften sich prominenten wichtigsten Qualitätsmerkmale. Die kreative und ökonomische Zulaufs erfreuen, während Redaktionen in Qualitätsmedien Wertschöpfung, die sich durch ORF-Film- und -Fernsehförde- personell aushungert werden, vernachlässigt den Wert ihrer rung (95 Mio. Euro jährlich) ergibt, ist ebenso wie die föderale politischen Kultur. Daher ist die Finanzierung der Medien, Struktur des ORF mit den neun Bundesländerstudios ein insbesondere des nichtkommerziellen Sektors, eine Frage mit Garant dafür, dass österreichische Talente, Interessen und enormer gesellschaftlich relevanter Bedeutung. Meinungen, nationale und regionale kulturelle (Eigen-)Art nicht im internationalen kommerziellen Mainstream unter- Investition in Qualität rechnet sich zum Vorteil einzelner geht. Auch das ist Medienqualität: dafür zu sorgen, dass es in Mediennutzer/innen, der Gesellschaft und der politischen 12

/ Zukunft eine eigenständige, starke österreichische Stimme in Kultur Österreichs. Sie ist daher eine naheliegende Perspektive

2011 Hörfunk, Onlinemedien und Fernsehen gibt. für den ORF: Investigativer Journalismus, Identitätspflege

HT durch Zeitgeschichte-Dokumentationen, anspruchsvolle Unter- C

RI 3. Kommerz oder Gemeinwohl? haltung, Kultur- und Bildungsauftrag, zuverlässige Information, Wer Qualität meint, sollte auch davon reden: Die Kommer- Themenschwerpunkte, die Menschen helfen sich, in komplexen E BE zialisierung der Rundfunkmedien in Europa hat erkennbar Lebenswelten zu orientieren, das alles ist ein »Wert über Gebühr«, ALU zu mehr Angebot geführt. Die oft angekündigte Steigerung der gerade in der Datenmenge der digitalen Medienwelt eine C V

LI der Qualität ist dadurch aber nicht eingetreten. Im Gegenteil: besondere Rolle spielt. • B U F P R

O 185 ex nd Frank, Nicola 136 Kulovits-Rupp, Brigitte 3, 171 Redakteursrat 7 I Fukushima 12,13, 15, 30,68, 74 Kundendienst 8, 167, 169 Reinberger, Helmut 60 Index Reinisch, Ricarda 19, 22, 180 G L Reiss, Walter 122 Gelegs, Ernst 134 Lachinger, Renate 126 Reissnegger, Kurt 143 Gender 14, 58, 65, 174, 175 Leitbild 3, 7, 19, 27, 37, 47, 57, 67, 77, Reiter, Eva 155 Gleichstellung 14, 58, 174, 180 85, 93, 103, 111, 121, 133, 145, 155, 173 Reiter, Sabine 99 A Gleitsmann, Verena 11 Lendvai, Paul 122, 141, 130, 132, 143, 177 Reiterer, Claudia 58, 59 Adlbrecht, Jo 168 GIS 169 Lexer-Petermann, Astrid 11 Report 67, 73, 74, 77, 175 Alexander, Peter 30, 73, 96, 97, 103 Goldmann, Sophie 166 Riedl, Karmen 25 Altenburger, Robert 72 Goluch, Beate 125 M Roither, Eva 100, 102, 109, 178 Amon, Karl 184 Gonser, Nicole 91 Manola, Franz 151 RSO 128, 151, 173, 179, 184 Audiodeskription 30, 50, 51 Götzhaber, Michael 184 Marold, Manuel 11 Auszeichnung 30, 53, 56, 66, 93, Grafik 176 Matzek, Tom 148 S 139, 145, 177 – 179 Grasl, Richard 184 Maximilian, Margit 145 Schalko, David 4, 26, 35, 178 Groiß Horowitz, Stefanie 116 Mayr, Günther 12 Scharang, Elisabeth 90, 91, 107, B Gülgün-Mayr, Ani 94, 177 Mayr, Helga 13 153, 172, 178, 181 Barrierefrei 50, 156, 160 McKenzie, Bethel Alison 131 Scheiber, Gerlinde 4, 18, 25, 178 Behindertensport 48, 62, 107 H Medienqualität 3, 35, 91, 109, 163, Scheidle, Ursula 54, 76, 83, 178 Bernhard, Nadja 99, 146 Habsburg, Otto 50, 103 170, 175, 184 Schell, Maria 60 Bernhofer, Martin 39 Hadinger, Thomas 11 Mehrwert 22, 88, 91, 101, 106, 116, Scheuba, Florian 32, 170 Bewusst gesund 19, 22, 23, 47, 72, 180 Hajek, Michael 176 121, 129, 151, 170 Schlögl, Alexandra 42 Bieche, Bernhard 121 Hammerschmid, Sonja 37, 45, 58 Mitschka, Konrad 3, 14, 165 Schnabl, Susanne 5, 36, 45, 178 Blumenau, Martin 25 Harrer-Schoder, Isabella 167 Möhring, Rubina 151 Schöller, Michaela 124 Bogad-Radatz, Andrea 30 Haselmayer, Beate 55, 84, 91, 177 Monschein, Michaela 124 Schönsleben, Oliver 88 Bönte, Andreas 3, 5 Heimgartner, Ladina 3, 101 Moschitz, Ed 54, 56, 65, 177 Schwabeneder, Mathilde 135 Brandstätter, Albert 35 Heindl, Andreas 181 Möser, Edwin 20 Sommergespräche 17, 74, 124 Bures, Sabine 174, 175 Herczeg, Petra 83 Mum, Eveline 173 Sommersacher, Hanna 11 Busek, Erhard 37, 143 Hillinger, Christian 19 Spartenkanal 53, 73, 160, 166, 177, 180 Hipfl, Klaus 114 N Sport + 3, 48, 62, 156, 160, 180 C Hirsch, Ludwig 60 Nachhaltigkeit 19, 37, 39, 47, 65, 128 Stadler, Armin 38 Camerer, Florian 157 Horvath, Gilda-Nancy 78 Natschläger, Bernhard 28, 112 Stefanakis, Sascha 86 news.orf.at 15, 97 Stocker, Melanie 60 D I Novak, Andreas 104, 109, 177 Daten Bürgernähe 89 Inam, Münire 77, 82 Nuni, Sharon 93 T Daten Europa-Integration 141 Ingeborg-Bachmann-Preis 124 Tausig, Otto 60 Daten Föderalismus 127 Integrationspreis 20, 47, 81, 82 O Taylor, Elizabeth 60 Daten Globale Perspektive 149 Interview(s) 6, 8 – 11, 14 – 17, 43, 52, 60, Ö1 Journale 17, 81 Teletest 165, 168 Daten Identität 107 67, 69, 71, 75, 78, 79,85, 93, 94,104, 106, Obereder, Klaus 124 Teletext 11, 15, 23, 24, 47, 49, 62, Daten Innovation 161 109, 122, 124, 126, 128, 134, 147, 175 Ogris, Günter 109 72, 74, 150, 168 Daten Integration 81 Okidoki 15, 42, 43, 178 Thann, Othmar 129 Daten Kompetenz 177 J ORF-Radios 24, 90,63, 65, 150, 184 Themenschwerpunkt 30, 37, 52, 58, Daten Kultur 97 Jahn, Gabriela 48 ORS 157 72, 114, 133, 182 Daten Orientierung 73 Jahreszeit 19, 34, 49, 177 Österreichischer Film 101, 111, 114, 117 Traxl, Martin 87, 99 Daten Service 23 Japan 12, 13, 16, 69,73, 125, Österreichischer Filmpreis 96 Daten Transparenz 169 151, 160, 161 U Daten Unterhaltung 33 Jesenko, Petra 140 P Unabhängigkeit 7, 17, 32, 55, 65, 67, Daten Verantwortung 51 Jilg, Patrizia 125 Paus-Hasebrink, Ingrid 37, 163 75, 151,167, 171, 173 Daten Vertrauen 15 Jobs, Steve 43, 44 Peer, Anselm 11 Universum 41, 43 – 45, 75, 58, 85, Daten Vielfalt 63 Jungmayr, Friedrich 71 Portisch, Hugo 152, 164, 171, 178 110, 111, 138, 140, 149, 177 Daten Wertschöpfung 117 Jurinac, Sena 60 Prantner, Thomas 160 Unterberger, Klaus 170 Daten Wissen 43 Preinfalk, Hans 75 Untertitel 49, 51, 160 Deltenre, Ingrid 3, 55 K Preisträger/innenliste 177, 178 Denk, Herbert 169 Kaiser, Christine 49, 50 Programmrichtlinien 3, 7, 14, 19, 27, V Dietl, Christoph 156 Karabeg, Eva 80 37, 47, 57, 77, 85, 93, 111, 121, 133, Vana, Andreas 27 Dobric, Zoran 54, 66, 75, 177 Kardinal Franz König 103 145, 155, 165, 173, 174 Varga, Christoph 68 dok.film 22, 30, 52, 60, 73, 74, 108, 118 Karmasin, Matthias 3, 119 Programmschwerpunkt 22, 72, 75, Verhaltenskodex 7, 67, 103, 165, 173 Dragon-Berger, Veronika 62, 180 Karsay, Kathrin 41 109, 142, 148 Virgl, Christoph 181 Kettering, Emil 153 Puntscher-Riekmann, Sonja 37, 65 Von Bülow, Vicco 60 E Kickinger, Hubert 101, 120, 129, 177 Von Delft, Ulli 21 EBU 3, 33, 55, 56, 136, 140, 157 Klimaschutzpreis 20, 47, 51, 72 Q Eisinger, Gerhard 124 Kluge, Alma 167 Qualitätsjournalismus 7, 20, 50, 177 W El-Gawhary, Karim 131, 144, 146, 147, Köck, Iris 125 Qualitätsprofil 14, 165, 174 Webhofer, Klaus 4, 6, 17, 94, 178 151, 177 Kohlmaier-Schacht, Birgit 47 Weissenbeck, Claudia 55, 92, 99, 178 Erdost, Serdar 80 Komoly, Michael 106 R Wendl, Fritz 7 Ethikrat 7 Kompositionspreis 118 Radio Burgenland 22, 79, 81, 123 Wiesner, Robert 67 Euro-Krise 9, 69, 70, 72 Konkret 20, 25, 47, 49, 50, 58, Radio Kärnten 81, 121, 124 Wissensvermittlung 37, 42 12

/ Europäischer Filmpreis 98 72, 75, 81, 82 Radio Niederösterreich 60, 64 Wittmann, Monika 138 Experten-/Expertinnengespräch 25, 35, Körtner, Ulrich 3, 53 Radio Oberösterreich 64 Wolf, Armin 8, 17, 161 37, 45, 65, 129, 143, 165 Kreisky, Bruno 60, 73, 103, 107 Radio Salzburg 125 Wrabetz, Alexander 1, 136, 174, 184 2011 HT

Kreisler, Georg 60 Radio Steiermark 90, 128 Wyss, Vinzenz 17 C

F Krenn, Barbara 57 Radio Tirol 90, 128 RI Falk, Peter 30, 60 Kriesche, Sarah 125 Radio Vorarlberg 21, 128 Z Feichtenberger, Klaus 100, 110, Krise 2, 12, 13, 16, 63, 68 – 72, 112, Radio Wien 51, 63, 81, 88, 90, 106, Zechner, Kathrin 114, 184 E BE

111, 119, 177 135, 139, 141, 142, 145, 125, 155, 180 Zeller, Franz 152, 154, 163, 178 ALU Finanzkrise 4, 70, 124, 132, 152, 153 146, 151, 153 Radosits, Gerhard 157 Zwerger, Ina 85, 175 C V

Flatz, Marion 125 Krommer, Barbara 5, 46, 53, 177 Rat auf Draht 23, 24 LI B U F P R

186 O t f un k u Z r e Medienqualität der Zukunft ualität d q n e di Me

1 4

2 3 5 / Günther Pichlkostner F R O Kathrin Zechner Alexander Wrabetz Richard Grasl fernsehdirektorin Generaldirektor kaufmännischer direktor

Der ORF muss Inhalte produzieren, über In den kommenden Jahren wird es Die Österreicher/innen erwarten sich von die Österreich spricht und die eine qua- darauf ankommen, den erfolgreich ihrem ORF zu Recht Informationen aus / Ali Schafler Bild (5) ©

litätsvolle Auseinandersetzung mit durchgeführten Konsolidierungskurs aller Welt, unterhaltsame Programmin- F R Politik, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, fortzusetzen und gleichzeitig durch novation und höchstes handwerkliches O Sport, Religion, Wissenschaft und Unter- nachhaltige Akzente das öffentlich- Niveau. Dabei auf den Gebühreneuro zu haltung fördern. Sei es mit starkem Lan- rechtliche Profil des ORF zu schärfen. achten, Programm so ökonomisch wie desbezug, um österreichische Identität Die Herausforderung ist es, den ORF sinnvoll zu verwirklichen, ist auch in zu schaffen, oder mit offenem Blick für mit zukunftsweisenden Strukturen Zukunft Aufgabe meines Teams. In Zeiten Europa und die Welt, um die komplexen und durch gezielte Investitionen auf von Personalsparpaketen, Übersiedlungs- Zusammenhänge in Zeiten der Globali- die multimediale Medienlandschaft plänen und Werbekrisen nicht immer ein- sierung aufzuzeigen. Das ist die größte auszurichten, um ihn auch langfristig fach, aber stets fordernd und lohnend: Das / Thomas Ramstorfer Bild (4) ©

Herausforderung für die Zukunft. (1) • als identitätsstiftendes österreichisches Publikum quittiert unsere Bemühungen F R Leitmedium zu positionieren. mit größtmöglichem Vertrauen. Wir wer- O den es auch weiterhin verdienen. (4) • Michael Götzhaber Dafür brauchen wir kompetente technischer direktor und motivierte Mitarbeiter/innen, das Vertrauen des Publikums und Karl Amon Technisch werden die nächsten Jahre nicht zuletzt geeignete Rahmenbedin- radiodirektor für Mediennutzer/innen, Medienan- gungen, um gemeinwohlorientierte bieter und für den ORF entscheidend: Medienproduktion im Auftrag der Die ORF-Radios werden die öffentlich- / Thomas Ramstorfer Bild (3) ©

Wie sehr verschmelzen TV und WWW? Gesellschaft möglich zu machen. Unser rechtlichen Programme ausbauen. Wir F R Wann sollte man auf 3-D-TV setzen oder Ziel muss es sein, uns angesichts der schärfen unsere Flottenstrategie, um die O gar auf Smart-TV? Wie kann im Hinter- überwältigenden Konkurrenz kommer- Marktstellung auch in Zukunft zu sichern. grund möglichst sparsam, aber ohne zieller Medienkonzerne zu behaupten Community-Building ist ein Schwerpunkt 12

/ Qualitätsverlust produziert werden? Die- und zu garantieren, dass der ORF auch dieser Strategie, der sowohl für die ORF-

2011 sen Fragen stellen sich die Mitarbeite- weiterhin einen vertrauenswürdigen, Radios als auch für das RadioKultur-

HT r/innen der Technischen Direktion mit nützlichen und hochwertigen Beitrag haus oder das Radio-Symphonieorches- C

RI Engagement, Kompetenz und Haltung: zur Meinungsbildung der Österreiche- ter gilt. Ebenso wichtig ist mir der Auf- / Milenko Badzic Bild (2) ©

Als öffentlich-rechtliches Medium r/innen leisten kann. Der »Rundfunk der bau neuer Produkte wie ein Kinderradio F R E BE wollen wir den Österreicher/innen den Gesellschaft« wird auch im digitalen im Internet. Für Kinder und Jugendliche O ALU modernsten Stand der Technik sicher Zeitalter ein verlässlicher Partner des gibt es derzeit kein eigenes Radioformat. C V Bild (1) ©

LI und zuverlässig gewährleisten. (2) • Publikums sein. (3) • Diese Lücke wollen wir schließen. (5) • B U F P R

O 187 Reaktionen, Hinweise und Kritik bitte an: [email protected] Wofür steht der ORF?

Wie erfüllt er seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag? Was ist seine originäre, von kommerziellen Medien unterscheidbare Qualität? Der »Public-Value-Bericht« des ORF gibt Auskunft. Zahlreiche Beispiele aus dem Programmalltag dokumentieren den Umfang und die gemeinwohlorientierte Qualität des Medienangebots des ORF in Fernsehen, Radio, Online und den neun Landesstudios. ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter geben Einblick in ihre Arbeit und formulieren ihre persönliche Haltung zum Thema »öffentlich-rechtliche Qualität«. Zahlen, Daten und Fakten belegen die Programmleistung des ORF, Expertinnen und Experten liefern Kommentare und Meinungen.

Mehr Information, Statements, Videos und Programmbeispiele finden Sie auf zukunft.ORF.at. Wofür steht der ORF?

Wie erfüllt er seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag? Was ist seine originäre, von kommerziellen Medien unterscheidbare Qualität? Der »Public-Value-Bericht« des ORF gibt Auskunft. Zahlreiche Beispiele aus dem Programmalltag dokumentieren den Umfang und die gemeinwohlorientierte Qualität des Medienangebots des ORF in Fernsehen, Radio, Online und den neun Landesstudios. ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter geben Einblick in ihre Arbeit und formulieren ihre persönliche Haltung zum Thema »öffentlich-rechtliche Qualität«. Zahlen, Daten und Fakten belegen die Programmleistung des ORF, Expertinnen und Experten liefern Kommentare und Meinungen.

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