12/2015

Even more from less. NEBNext® Ultra™ II DNA Library Prep Kit für NGS

Ist bei Ihrer Next-Gen-Seq Library-Herstellung die Menge an Input-DNA begrenzt oder möchten Sie die Anzahl der PCR-Zyklen für die Library-Amplifikation möglichst niedrig halten? Dann nutzen Sie das neue NEBNext Ultra II DNA

Library Prep Kit von NEB. www.laborjournal.de

Das NEBNext Ultra II DNA Library Prep Kit for Illumina® ermöglicht die Ihre Vorteile: größten Library-Ausbeuten von einer großen Bandbreite an Input DNA-Mengen.

Ultra II • Weniger Inputmaterial notwendig 140

™ 120 Kapa (bereits ab 500 pg gDNA) Hyper 100 TruSeq® • Höhere Library-Ausbeuten 80 Nano bei weniger PCR-Zyklen 60 40 Library Yield (nM) • Schnelle Protokolle 20 0 100 ng 10 ng 1 ng 500 pg DNA Input 5 8 11 14 PCR Cycles

Sequenzierbanken wurden aus Human NA19240 gDNA mit den angegeben Input DNA-Mengen und PCR-Zyklen generiert. Dazu wurden die empfohlenen Protokolle des Herstellers (ohne Besuchen Sie www.neb-online.de/ultra2 Größen-Selektion) verwendet. und erfahren Sie mehr über Ultra II. NEW ENGLAND BIOLABS®, NEB® and NEBNEXT® are registered trademarks of New England Biolabs, Inc. ULTRA™ is a trademark of New England Biolabs, Inc. KAPA™ is a trademark of Kapa Biosystems. ILLUMINA® and TRUSEQ® are registered trademarks of Illumina, Inc.

LJ_1215_OC_OC.indd 2 24.11.15 14:54 26.11.15 11:13

www.laborjournal.de Certain configurations of this product are not available for sale in the U.S.A. the in sale for available not are product this of configurations Certain fluorescence FRET uorescence fl time-resolved temperature control Microplate Readers, Luminometers, Luminometers, Readers, Microplate Systems and Imaging Isotope Detectors Radio www.berthold.com/bio detect and identify 2 3 reagent injectors double monochromator for absorbance & excitation UV/Vis absorbance luminescence BRET/BRET Multimode Multimode Microplate Reader* TriStar² S LB 942 LJ_1215_IC_IC.indd 2 Editorial

Am 11.11. laufen sich traditionell Karnevalisten und Hästrä- Dass den kreativen Köpfen in den Univerwaltungen hierzu alles ger mit ersten Umzügen und Büttenreden für die kommende Mögliche und Unmögliche einfallen wird, liegt auf der Hand. Karnevals-, Fastnacht- beziehungsweise Faschingssaison warm. Ähnlich wachsweich ist auch die Regelung zur Dauer der Ob es ein gutes Zeichen ist, dass sich in diesem Jahr just an Befristung formuliert. Hier heißt es in dem Gesetzestext: „Die diesem Tag die Abgeordneten im Bundestag versammelten, vereinbarte Befristungsdauer ist jeweils so zu bemessen, dass um in der ersten Lesung die Novelle des Wissenschaftszeitver- sie der angestrebten Qualifizierung angemessen ist.“ Auch hier tragsgesetzes (WissZeitVG) zu debattieren? Sie erinnern sich: würden klare Vorgaben verhindern, dass die Hochschulen die Anfang September stellte die Bundesministerin für Bildung und neuen Richtlinien für Befristungen durch das Hintertürchen Forschung, Johanna Wanka, einen Gesetzentwurf des neuen umgehen. So fordert zum Beispiel der „freie zusammmenschluss WissZeitVG vor, der die prekären Lebensverhältnisse der vielen von studentenschaften“ (fzs, www.fzs.de/extra/show/345815. befristet beschäftigten Wissenschaftler an deutschen Univer- html) nicht zu Unrecht „einen gesetzlichen Katalog, der so- sitäten verbessern soll. Neun von zehn der etwa 800.000 an wohl die möglichen Qualifizierungen an Hochschulen festlegt deutschen Hochschulen angestellten hat nur einen befristeten (Promotion, Habilitation, Post-Doc-Phase etc.) als auch für diese Vertrag, jeder zweite von diesen muss spätestens nach einem jeweils verbindliche Mindestbefristungszeiten festschreibt.“ Jahr um dessen Verlängerung ban- Wie einfach es ist, zumindest für Promo- gen. tionen klare, für jeden nachvollziehbare Dass sich an dieser Situation, die Befristungszeiten zu formulieren, macht die nicht nur dem wissenschaftlichen Max-Planck-Gesellschaft vor. Seit Juli er- Nachwuchs, sondern auch den eben- halten nahezu alle MPG-Doktoranden einen falls zunehmend auf Zeit angestellten drei Jahre laufenden Arbeitsvertrag, der um Bibliothekaren und TAs jegliche Le- ein weiteres Jahr verlängerbar ist. Klar gibt bensperspektive raubt, etwas ändern es auch hier nur „eine Vergütung, die 50 Pro- muss, dürfte allen Beteiligten klar zent der Entgeltgruppe 13 TVöD (maximal sein. Heftig gestritten wird zwischen Stufe 2) entspricht“, aber zumindest muss den Vertretern von Hochschulen, kein Doktorand nach nur einem Jahr um Gewerkschaften und Politik jedoch einen neuen (befristeten) Vertrag betteln. darüber, wie sich diese völlig aus dem Zu einem Proteststurm der wissenschaft- Ruder gelaufene Beschäftigungs- lichen Hilfskräfte dürfte der neu eingeführte politik der Hochschulen wieder in Paragraph 6 „Wissenschaftliche und künst- normale Bahnen führen lässt. lerische Hilfstätigkeiten“ führen. In diesem Liest man sich Wankas Gesetzes- steht schwarz auf weiß: „Befristete Arbeits- novelle durch, überkommt einen verträge [...] mit Studierenden [...] sind bis unwillkürlich das Gefühl, dass die Bil- Foto: K.V Böhle Hängsching zu einer Dauer von insgesamt vier Jahren dungsministerin es allen beteiligten zulässig.“ Nach spätestens vier Jahren ist Parteien ein bisschen recht machen also Schluss für Hiwis, ohne die im übrigen wollte. Mit kleinen kosmetischen Änderungen des WissZeitVG, viele Kurse und Praktikas an Universitäten nicht stattfinden wie sie Wanka vorschlägt, ist aber weder dem wissenschaft- könnten. Wer sich mit dem Hiwi-Job das Studium ganz oder lichen Nachwuchs noch den Hochschulen auf Dauer geholfen. teilweise finanziert, muss nach vier Jahren sehen, wo er einen Ein zentraler Punkt der Neufassung verlangt zum Beispiel, Job außerhalb der Uni auftreiben kann. dass eine befristete Beschäftigung nur zulässig sei „wenn die Ob das der große Wurf ist, der dem wissenschaftlichen befristete Beschäftigung zur Förderung der eigenen wissen- Nachwuchs wieder eine echte Perspektive an den Hochschulen schaftlichen oder künstlerischen Qualifizierung erfolgt“, also an bietet? Bis zur zweiten Lesung des Gesetzentwurfs, die am 17. einen „Sachgrund“ gebunden ist. Mit diesem Passus wollen die Dezember stattfinden soll und in der noch Änderungsanträge Verfasser der Novelle wahllose Befristungen ohne Sachgrund einzelner Parlamentarier möglich sind, ist ja noch etwas Zeit. unterbinden. In der Begründung hierzu ist dann aber zu lesen, Bleibt nur zu hoffen, dass in dieser Debatte tatsächlich nochmals dass „auch weiterhin für einzelne Befristungen kein spezifischer um ein möglichst zukunftsweisendes Wissenschaftszeitvertrags- Sachgrund erforderlich ist.“ Mit anderen Worten: Es liegt nach gesetz gerungen wird, bevor der Bundestag am 18. Dezember wie vor im Ermessen der Univerwaltungen, ob sie einen Job in der dritten Lesung darüber abstimmt – Büttenreden gibt es in befristen oder nicht. Was unter „Qualifizierung“ zu verstehen der anstehenden Karnevalssaison noch genug zu hören. ist, geht aus der Gesetzesneufassung ebenfalls nicht hervor. Die Redaktion

Laborjournal 12/2015 3

LJ_1215_Editorial.indd 3 26.11.15 14:19 INHALT

Titelthema: Wer wandert wohin? Mit moderner Sendertechnologie wollen Forscher Tiere auf ihren globalen Wanderungen verfolgen. Die entsprechende Initiative heißt „ICARUS“ (für International Cooperation for Animal Research Using Space), steht quasi auf der Startrampe und soll nicht weniger als die Verhaltensbiologie revolutionieren... Mehr ab Seite 16.

NACHRICHTEN STATISTIK

6 Inkubiert / Forscher Ernst 36 Publikationsanalyse: Reproduktionsforschung Fokussiert: Bremer Duplikationen 8 Frisch gefördert: Neue DFG-Graduiertenkollegs WIRTSCHAFT 10 Frisch gepreist: Breakthrough Prizes / Wieland-Preis / A. Opprecht Parkinson Award / SENECA-Medaille 41 Nachrichten: „Deutsche“ Biotech-Börsengänge im Ausland 42 Seuchen: Malaria-Impfstoff in der Kritik Zulassungs-Drama: FDA ärgert Epigenomics HINTERGRUND 43 44 Firmenportrait I: Gemoab Monoclonals (Dresden) 11 Replik: Gender-Studies und die Biologie 47 Gründerzentrum: 20 Jahre IZB in Martinsried 12 Elektrogene Mikroorganismen Am 25. Oktober 1995 bezogen die ersten Wenn Sauerstoff zum Atmen Startups unweit des Martinsrieder MPIs für fehlt, suchen sich einige Mikro- Biochemie das brandneue Biotech-Gründer- organismen Oxidationsmittel zentrum IZB. Inzwischen sind aus ehemals jenseits der eigenen Zellgrenzen 1.000 beeindruckende 26.000 Quadratmeter und leiten Elektronen nach au- Labor- und Bürofläche geworden, und zu- ßen. Womöglich lassen sie sich letzt kam sogar ein schickes Boardinghouse nutzen, um Schadstoffe abzu- (aka Wissenschaftler-Hotel) hinzu. bauen und Strom zu erzeugen. 48 Firmenportrait II: Terraplasma (Garching) 16 Verhaltensbiologie: Globale Tierbeobachtung aus dem All 50 Produktübersicht: Real-Time-PCR-Thermocycler 21 Interview: Liefern Morpholinos zuverlässige Daten, 58 Neue Produkte oder eher nicht? – Gespräch zu einem Methodenstreit. METHODEN SERIEN 55 Tipps & Tricks: DNA-Farbstoff-Synergie 24 Ansichten eines Profs (98): Unis brauchen Druck 56 Neulich an der Bench (159): AptaBodies für den Westernblot 26 Erlebnisse einer TA (97): Oh, Happy Day! BUCH ET AL. JOURNAL-CLUB 60 Statistik für Anfänger: Zwei Sach- und zwei Fachbücher 27 Journal Club kompakt 62 Bestimmungsbuch: Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? 28 Frankfurt/Würzburg: Optogenetisch gesteuerte Würmer 63 Klassiker: Tod im weißen Häubchen von P. D. James

Würzburger und Frankfurter For- scher haben die Optogenetik um SERVICE ein Instrument erweitert, das bei 64 Kongresse / Schulungen & Fortbildungen Beleuchtung den Second Mes- Vorträge senger cGMP produziert. Damit 72 können sie untersuchen, wie Zellen 79 Stellenmarkt Signale von außen verarbeiten. SONSTIGES 30 Greifswald: Der Rückenschmerz im Kopf 32 Salzburg: Jungbrunnen für alternde Gehirne 37 Impressum 34 Stichwort des Monats: Zuckersequenzierung 40 Rätsel: Der kreative Nonkonformist 35 Schöne Biologie: Konvergent, kontingent,... 84 Comic: Die „Lab-Files“ von Chris Schlag

4 12/2015

LJ_1215_Inhalt.indd 4 26.11.15 12:07 Paket „Laborheld“ sichern

Jetzt gratis testen! Zellkultur-Experimente ohne „Edge Effect“ > Musterset für Versuchsreihe anfordern und Eppendorf-Tester werden > Feedback geben und Paket „Laborheld“ sichern

Impress Yourself

Lassen Sie sich durch den „Edge Effect“ nicht einschränken! Paket „Laborheld“ Sie nutzen die äußeren Wells Ihrer Zellkultur- Testen Sie uns und lassen Platten nicht? Wir haben die Lösung: Der be- Sie sich beeindrucken! füllbare Randbereich jeder Eppendorf Zellkultur Platte reduziert den „Edge Effect“ auf ein Minimum. > Einfach online registrieren > Nutzen Sie 38% mehr bei jeder Zellkultur- > Jedes Musterset enthält als Platte* und sparen Sie Zeit, Material und Kosten Dankeschön einen 4 GB USB-Stick > Konstantes Volumen und homogenes > Ihr Feedback ist uns ein Paket Zellwachstum in jedem Well „Laborheld“ wert *bezogen auf eine 96-Well Platte www.eppendorf.comwww.eppendorf.com/tester 1 x Laborkittel Eppendorf® and the Eppendorf logo are registered trademarks of Eppendorf AG, Germany. 1 x Spritzflasche U.S. Design Patents are listed on www.eppendorf.com/ip. All rights reserved, including graphics and images. Copyright © 2015 by Eppendorf AG. 1 x Kugelschreiber

LJ_1215_Inhalt.indd 5 26.11.15 12:07 NACHRICHTEN

Inkubiert Fokussiert... Es gibt Dinge, die ärgern Forscher ganz besonders. Mit Wissenschaftliches Fehlverhalten zu den „Highlights“ gehört sicherlich, wenn man ein frisches Paper liest, dessen Inhalt klar erfordert, dass es Bremer Duplikationen die ein oder andere eigene Arbeit zitiert – aber nichts, nicht ein Mal wird man in der Referenzliste erwähnt. Kathrin Mädler vom Centrum für Biomolekulare Interaktio- Manchmal ruft man daraufhin den verantwortlichen nen in Bremen (CBIB) der Universität Bremen ist beileibe kein Autor an – schließlich arbeitet er im gleichen Feld, und unbeschriebenes Blatt in der Forscherszene. Immerhin konnte man kennt sich ja... Wie oft lautet dann die Antwort sinn- sie für die Erkenntnisse, die sie mit ihrer Gruppe zur Apoptose gemäß: „Ja, tut mir leid. Das war uns natürlich bewusst. von Betazellen bei Diabetes produzierte, im Jahr 2012 unter Aber das blöde Journal akzeptiert nur maximal dreißig anderem den Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis für Referenzen – da mussten wir zwangsweise das eine Nachwuchswissenschaftler einstreichen. oder andere wichtige Paper weglassen.“ Ganz toll! Und Zwei Jahre später sammelten sich dann fügt er noch hinzu: „Weißt du, was mir zuletzt mit auf der Publikations-Debattierplattform einem anderen Paper passiert ist? Da hat das Journal die PubPeer jedoch innerhalb weniger Tage Referenzliste sogar eigenmächtig auf Layout-freundliches Zweifel an der Rechtschaffenheit von Maß zurechtgestutzt.“ Geht‘s eigentlich noch? Um das Abbildungen in insgesamt 14 von Mädlers jetzt mal ganz klarzumachen: Life-Science-Forschung Veröffentlichungen aus den Jahren 2002 ist ein derart vielfältiges Gebiet, dass man unmöglich bis 2014. Und völlig unbegründet waren einfach mal festlegen kann, ein jedes Paper auf dieser die Vorwürfe offenbar nicht. Bereits im Erde ließe sich auf den Ergebnissen von nicht mehr als November 2014 erschien die Korrektur 25 bis 30 Referenzen aufbauen. Manche brauchen die eines Diabetes-Papers von 2008 wegen Vorarbeit von mehr als hundert, wobei jedes einzel- duplizierter Western-Blot-Spuren. Der Artikel war bis dahin 135mal zitiert. ne davon zurecht in der Referenzliste steht! Und ganz Foto: Uwe Dettmar / Paul-Ehrlich-Stiftung abgesehen davon: Sollte es nicht zu den Hauptaufgaben Kathrin Mädler Nacheinander folgten bis September 2015 der Forschungsblätter gehören, dem geneigten Leser aus ähnlichen Gründen die Korrekturen die Möglichkeit zu bieten, genauestmöglich nachvoll- dreier weiterer Veröffentlichungen. Und Mitte November war ziehen zu können, auf wessen „Schultern“ die präsen- es dann soweit: Die Editoren des Journal of Biological Chemistry tierten Ergebnisse tatsächlich stehen? Klar, eine weitere zogen erstmals einen Artikel Mädlers, die hier als Seniorautorin Schlüsselaufgabe der Gutachter ist natürlich, zugleich zeichnete, vollends zurück – wegen wiederverwendeter Bilder in unnötige oder unverdiente Referenzen wieder auszusor- völlig verschiedenen Experimenten. tieren, um „Überzitierung“ zu vermeiden. Aber hier geht Ob dies die Folgen entsprechender Untersuchungsergebnisse es um die oftmals viel zu niedrig festgelegten Limits für sind, sagte die Universität Bremen bisher nicht. Von daher lässt die Referenzlisten. Ist es nicht so, dass die Zeitschriften sich momentan auch nicht abschließend beurteilen, ob die wie- mit solchen unbedachten Maßnahmen gleich das ganze derholten Bildduplikationen durch gezielte Manipulation oder Referenzsystem an sich abwerten? Erweckt man damit grobe Schlampigkeit in die Veröffentlichungen gelangten. Für nicht den Eindruck, ein Paper zu zitieren sei kaum mehr einen Forscherkollegen steht jedoch schon jetzt fest: „Wie auch als ein willkürlicher Akt reiner Höflichkeit – statt vielmehr immer, auf jeden Fall verschafft man sich auf diese Weise einen knallharte Verpflichtung? RALF NEUMANN unlauteren Wettbewerbsvorteil.“ Was letztlich auch gilt, falls sich die Resultate doch alle „sauber“ reproduzieren lassen. -RN-

Oh, Was Das Institut hat im Nachbarlabor Und bei uns haben sie eine klingelt einen Weihnachtsbaum aufgestellt, an Hupe installiert, die jedesmal denn da dem die Glöckchen immer dann klingeln, trötet, wenn eines unserer so nett? wenn eines ihrer Paper zitiert wird. Paper abgelehnt wurde.

Forscher Ernst von Rafael Florés

6 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Nachrichten.indd 6 26.11.15 11:10 NACHRICHTEN

Frisch gefördert...

DFG-Graduiertenkollegs gen, wie sich Pflanzen gegen diverse Pla- Landschaften Mitteleuropas (ConFoBi)“. gegeister wie Insekten und Pilze zur Wehr Sprecherhochschule ist die Uni Freiburg. Sechsmal Biomedizin setzen. Das Kolleg „PRoTECT – Pflanzliche ➤ Während der Organismus altert, Jubiläum! Seit 25 Jahren fördert die Gefahrenabwehr“ nimmt dabei insbeson- verlaufen Regulationsprozesse über post- DFG die Doktoranden-Ausbildung in Gra- dere Modifikationen von Phloem und Xy- translationale Modifikation von Proteinen duiertenkollegs – derzeit 189 an der Zahl. lem ins Visier, mit denen Pflanzen eine Art immer weniger zuverlässig. Um die zugrun- Jetzt stellt sie nochmals 70 Millionen Euro „Immunität“ aufrechterhalten. deliegenden molekularen Mechanismen zur Verfügung, um 16 weitere einzurichten. ➤ Die Grundlagen für neurodegenera- geht es im Graduiertenkolleg „ProMoAge Der biomedizinische Nachwuchs profitiert tive Erkrankungen können bereits während – Proteinmodifikationen: Schlüsselmecha- dabei sechsmal: der Entwicklung des Zentralnervensystems nismen des Alterns“. Dazu arbeitet die Uni ➤ International aufgestellt ist das gelegt werden. Daher koordiniert die Uni Halle-Wittenberg als Sprecherhochschule Kolleg „Myeloid Antigen Presenting Cells Erlangen-Nürnberg als Sprecherhochschu- mit der Uni Jena zusammen. and the Induction of Adaptive Immunity“. le das Kolleg „Entwicklung und Vulnera- ➤ Nur bedingt lassen Zusammen mit der Uni Melbourne widmet bilität des Zentralnervensystems“. Neben sich Infektionskrankheiten sich die Bonner Uni als Sprecherhochschu- der Arbeit an Tiermodellen sind auch des Menschen in Tiermo- le der Steuerung der Immunantwort über Versuche mit induzierten pluripotenten dellen und Zellkulturen die Interaktion von myeloiden antigenprä- Stammzellen betroffener Patienten ge- studieren. Dreidimensio- sentierenden Zellen mit T-Zellen. Konkret . Foto: NIH nale Gewebemodelle aus wird der Wissenschaftlernachwuchs dazu ➤ Ob sich Naturschutz und wirt- „Mini-Leber“ menschlichen Zellen könn- Modelle für Entzündungen und Infektionen schaftliche Nutzung des Waldes unter ten einige der Lücken schließen. Dies zu er- unter die Lupe nehmen. einen Hut bringen lassen, werden Dok- kunden ist das Motto des Kollegs „3D Tissue ➤ In Kooperation mit der University toranden im Schwarzwald evaluieren – Models for Studying Microbial Infections by of British Columbia erkunden Jungwissen- und zwar unter dem Titel „Erhaltung der Human Pathogens“. Sprecherhochschule schaftler der Sprecherhochschule Göttin- Waldbiodiversität in vielfältig genutzten ist die Uni Würzburg. -MRE-

Messe Berlin CityCuBe Berlin 24.–27. feBruar 2016 informationen und anmeldung finden sie unter www.dkk2016.de

Late-Breaking Abstracts 01. – 31.12.2015

Laborjournal 12/2015 7

LJ_1215_Nachrichten.indd 7 26.11.15 11:10 ADVERTORIAL

Neu bei Merck Fertility Technologies: Völlig ungestörte Embryoinkubation, automatisierte Vitrifikation und die nächste Generation der Sydney IVF-Medien

Merck bietet jetzt den neuartigen Time- Entwicklungschance für Embryonen verbun- teten Eizellen können alle 5 Minuten 11 fo- Lapse-Benchtop-Inkubator Geri an, der für den, wie an Mausembryonen gezeigt worden kale Ebenen aufgenommen werden. In ca. eine völlig ungestörte Embryokultur entwi- ist (4). Für eine hohe Sicherheit der Embryo- 25% aller Embryonen kann es zu Reverse ckelt wurde. Eine ungestörte Inkubation mit nen gibt es im Deckel und im Sockel jeder Cleavages kommen, die die Implantationsrate konstanten Bedingungen erhöht die Qualität Kammer insgesamt vier unabhängig ange- stark reduzieren (5). Da diese auch in kürze- der Embryonen sowie die Blastozystenrate steuerte Wärmeplatten. Jede Kammer gehört ren Abständen ablaufen können, als mit dem (1). Dieses Ziel der völlig ungestörten Inku- zu einem von sechs voneinander unabhängi- herkömmlichen Aufnahmeabstand von 10 bation wurde auf drei Wegen realisiert. Da gen Inkubatormodulen. Geri ist also nicht nur Minuten entdeckt werden kann, kann diese die Embryonen jeder Patientin jeweils in einer ein Inkubator sondern besteht aus sechs In- verbesserte temporale Auflösung von ent- eigenen Kammer inkubiert werden, können kubatoren. Dadurch kann ein Techniker ein scheidender Bedeutung für die Beurteilung neues Inkubatormo- eines Embryos sein (5). Das Geri-Dish mit dul in das IVF-Labor seinen 16 Plätzen für befruchtete Eizellen im Abbildung 1. Der neue Time-Lapse-Benchtop- bringen, ein zu über- gleichen Medium ermöglicht Gruppeninku- Inkubator Geri mit Dish und Feuchtinkubationsmodul prüfendes Inkubator- bation. Diese ermöglicht sich gut entwickeln- (die Patientendaten auf den Displays sind fiktiv) modul aus dem je- den Embryonen über die Exkretion von au- weiligen Schacht im tokrinen und parakrinen embryotrophen Geri herausziehen Faktoren in das Medium sich schlechter ent- und das neue Inkuba- wickelnde Embryonen zu unterstützen (6). tormodul an seiner Es wurde an Rinderembryonen gezeigt, dass Stelle einsetzen. So- die Gruppenkultur in Microwell-Dishes die mit kann eine hohe gleichen hervorragenden Resultate wie die Verfügbarkeit des traditionelle Gruppenkultur ohne Microwells Time-Lapse-Inkuba- bringt (7). Microwell-Dishes liefern signifi- tors im IVF-Labor kant bessere Resultate als die Einzelinkuba- gewährleistet wer- tion mit einem Embryo pro Medientropfen den. Jede Kammer (7). Die sehr großen Microwells (500 µm verfügt außerdem Durchmesser oben an der Öffnung, 430 µm über zwei Tempera- Durchmesser unten am Boden) erlauben ein tursensoren und ei- blasenfreies Befüllen mit Medium und einen

nen CO2-Sensor. Auf komfortablen Umgang mit den Embryonen. die Embryonen der einen Patientin in das Ge- dem Deckel jeder Kammer gibt es ein Dis- Ihre große Tiefe von 400 µm erlaubt einen rät eingesetzt werden, ohne dabei die Kam- play, das die Patienteninformationen wie normalen Umgang mit dem Dish, ohne dass mern mit den Embryonen der anderen Pa- Name und Identifikationsnummer anzeigt. die Embryonen die Microwells ungewollt tientinnen öffnen zu müssen. Das in jede Zusätzlich wird in Echtzeit die Einhaltung verlassen können. Das Display auf der Vor- Kammer integrierte Mikroskop- und Kame- der Grenzwerte für Temperatur, Gas und derseite vom Geri erlaubt eine schnelle und rasystem ermöglicht die Analyse jedes Em- Feuchtigkeit angezeigt. Die Messresultate einfache Ansicht der embryonalen Entwick- bryos am Bildschirm, ohne die Kammern öff- dieser Parameter sowie Alarme können au- lung. Zusätzlich gibt es noch die Software nen zu müssen. Als einziger Time-Lapse- ßerdem in 24h-Diagrammform auf dem gro- Geri Assess, mit der die Teilungszeitpunkte Benchtop-Inkubator kann Geri feucht inku- ßen Bildschirm angezeigt werden. Eine kon- sowie negative Eigenschaften wie Multinu- bieren. Das hat zwei Vorteile. In jeder Kam- tinuierlich geschriebene Log-Datei kann via cleation kommentiert, analysiert und Em- mer gibt es einen Platz für die Equilibrierung USB-Port exportiert und in Microsoft Excel bryonen untereinander verglichen werden eines Transfer-Dishes für einen optimalen ausgewertet werden. Bei Alarm kann ein Sig- können. Diese Software wurde flexibel kon- Workflow. Es wurde außerdem auf verschie- nal z.B. an ein externes Mobilfunksystem zipiert um einen schnellen Workflow im La- denen ESHRE Workshops gezeigt, dass Tro- übermittelt werden. Jede Kammer ist auf der bor aber auch komplexe wissenschaftliche ckeninkubation auch unter Öl durch Verduns- Rückseite mit jeweils einem Zugang für einen Fragestellungen und Auswertungen zu er- tungsprozesse zu Osmolalitätswerten externen Temperatursensor und einen exter- möglichen. außerhalb der Medienherstellervorgaben nach nen Gassensor ausgestattet. Da Geri nicht ein dem Tag 3 führen kann (2, 3). Die Osmolalität Mikroskop- und Kamerasystem für alle Kam- Gavi ist das weltweit erste System, das kann durch eine Feuchtinkubation stabil über mern, sondern ein eigenes Mikroskop- und die schwierigen Schritte der Vitrifikation, den Tag 5/6 hinaus gehalten werden, sodass Kamerasystem in jeder einzelnen Kammer nämlich die Equilibrierung der Embryonen man am Tag 3 nicht die Kammer öffnen muss, hat, können mehr Aufnahmen in kürzerer Zeit vor dem Abkühlen mit flüssigem Stickstoff, um das Medium zu wechseln (3). Eine zu als mit jedem anderen Time-Lapse-System automatisiert. Herzstück dieses automati- hohe Osmolalität ist mit einer reduzierten gemacht werden. Von maximal 96 befruch- schen Systems ist der Gavi Pod, in den die

LJ_1215_Nachrichten.indd 8 26.11.15 11:10 ADVERTORIAL

Embryonen eingesetzt werden können. Bis mus das Siegel auf und schweißt es auf dem zu vier Pods können in einer Kassette platziert Pod fest. Dabei wird weiterhin die optimale werden. Zusätzlich gibt es noch zwei Kartu- Temperatur des Embryos durch das Wärme- schen. In der ersten Kartusche befinden sich und Kühlsystem sichergestellt. 30 Sekunden die Vitrifikationslösungen 1 und 2. In der vor dem Ende dieser Prozedur gibt Gavi ein zweiten Kartusche befinden sich eine neue akustisches Signal aus, sodass man pünktlich Pipettenspitze für den Pipettierautomat im nach dem Festschweißen des Siegels die Kas- Gavi und ein Siegel. Beim Siegel handelt es sette in den im Gavi befindlichen Eimer mit sich um eine Folie, die auf den Pod aufge- flüssigem Stickstoff tunken kann. Im Eimer schweißt werden kann. Diese Folie verhindert kann man nun die Kassette zum Aufbewah- Abbildung 3. Die nächste Generation den Kontakt zwischen dem Embryo und dem rungssystem tragen und dort in eine der Kam- der Sydney IVF-Medien: Gems flüssigen Stickstoff, damit eine Kontamina- mern einsetzen. Zum Aufwärmen eines Pods tion der Embryonen über den Stickstoff aus- überträgt man zuerst die Kassette von dem Die Firma Genea, die Geri und Gavi geschlossen wird (geschlossene Vitrifikation). Lagerungssystem in den Stickstoffeimer und entwickelt hat, hieß früher Sydney IVF und Die beiden Kartuschen werden zusammen dann in die Warming Station. Das ist eine hatte unter diesem Namen die bekannten Syd- mit der Kassette und den Pods auf einem Hal- Wanne, die einen mit flüssigem Stickstoff ney IVF-Medien entwickelt. Über die letzten terungstisch platziert. Dieser Tisch wird dann überdeckten Tisch enthält. Man platziert die Jahre hinweg hat Sydney IVF an einer neuen im Gavi auf ein Wärme- und Kühlsystem Kassette auf diesem Tisch und kann mit einer Generation dieser Medien gearbeitet, die noch aufgesetzt, das im direkten Kontakt mit den Pinzette einen Pod im Stickstoff aus der Kas- bessere Schwangerschaftsraten erreichen Pods steht und die optimale Temperatur der sette herausnehmen. Der Pod wird dann kurz kann. Diese nächste Generation der Sydney Embryonen während der gesamten Equili- in 37°C warmen Wasser aufgewärmt und ab- IVF-Medien wird unter dem Namen Gems brierung sicherstellt. Nun kann das passende getrocknet. Nachdem das Siegel abgezogen exklusiv über Merck vertrieben. Protokoll ausgewählt werden. Da das welt- wurde, werden 10 µl Wärmelösung 1 in den Die Verbrauchsmaterialien und Gems weit am häufigsten vitrifizierte Stadium das Pod gegeben. Nach 1 Minute wird der Em- erhalten in Kürze die CE-Kennzeichnung. Blastozystenstadium ist, wird der Gavi zu- bryo in die Wärmelösung 2 und nach weiteren Merck behält sich vor, ohne Ankündigung nächst mit dem Blastozystenprotokoll gelie- 3 Minuten in die Wärmelösung 3 übertragen. Produktspezifikationen zu ändern, um die fert. Updates mit den Protokollen für die Oo- Nach 5 Minuten kann der Embryo wieder in kontinuierliche Weiterentwicklung sicherstel- zyten-, 2PN- und Teilungsstadienvitrifikation Kulturmedium übertragen werden. Die erste len zu können. werden demnächst kostenlos zur Verfügung Publikation zum Gavi hat an Mausblastozys- gestellt. Das spezielle Design des Pods er- ten und einigen humanen Forschungsblasto- Ihr Kontakt bei Merck: möglicht den automatischen Austausch der zysten gezeigt, dass Gavi, obwohl es ein ge- Vitrifikationslösungen während der Equili- schlossenes Vitrifikationssystem ist, die Nils Rutsch Merck Serono GmbH, Alsfelder Str. 17, D-64289 Darmstadt Tel.: +49 (0) 151 1454 2361 Email: [email protected]

Referenzen: 1. Zhang, Jun Qiang, et al. “Reduction in exposure of human embryos outside the incubator enhances embryo quality and blastulation rate.” Reproductive biomedicine online 20.4 (2010): 510-515. 2. Practical Manual of In Vitro Fertilization: Advanced Methods and Novel Devices, Zsolt Peter Nagy, Alex C. Varghese, Ashok Agarwal (2012) 3. Ronny Janssens “Laboratory setup – important clues” Oral presentation at the ESHRE 2009 conference 4. Swain, J. E., et al. “Microdrop preparation factors Abbildung 2. Gavi mit influence culture-media osmolality, which can impair mouse embryo preimplantation development.” Repro- Stickstoffeimer und -wanne ductive biomedicine online 24.2 (2012): 142-147. sowie Halterungstisch mit Zange 5. Liu, Yanhe, et al. “Prevalence, consequence, and significance of reverse cleavage by human embryos viewed with the use of the Embryoscope time-lapse video system.” Fertility and sterility 102.5 (2014): brierung. Es gibt im Pod eine große Kammer, gleichen guten Resultate liefert wie das offene 1295-1300. in der die Flüssigkeiten ausgetauscht werden, Cryotop-System, sofern das Cryotop-System 6. Ebner, T., et al. “Group culture of human zygotes is und am Boden dieser Kammer noch eine von erfahrenen Embryologen eingesetzt wird superior to individual culture in terms of blastulation, kleine Unterkammer mit 0,1 µl Volumen, in (8). Wenn man die Vitrifizierungsresultate implantation and life birth.” Reproductive biomedicine online 21.6 (2010): 762-768. der sich der Embryo befindet und während zwischen verschiedenen Embryologen im La- 7. Wydooghe, Eline, et al. “Individual commitment to der Equilibrierung nicht bewegt wird. Die bor misst, stellt man häufig fest, dass es eine a group effect: strengths and weaknesses of bovine Vitrifikationslösung 1 wird für 15 Minuten Variabilität gibt. Die gleiche Variabilität kann embryo group culture.” Reproduction 148.5 (2014): im Pod gelassen und die Vitrifikationslösung auch bei einem einzigen Embryologen über 519-529. 2 bleibt im Pod während des Abkühlprozesses die Zeit hinweg gemessen werden. Durch 8. Roy, Tammie K., et al. “Embryo vitrification using a novel semi-automated closed system yields in vitro mit dem Stickstoff. Nach dem Austauschen seine Standardisierung ermöglicht Gavi im- outcomes equivalent to the manual Cryotop method.” der Lösungen nimmt ein Ansaugmechanis- mer die gleichen sehr guten Resultate. Human Reproduction (2014): deu214.

LJ_1215_Nachrichten.indd 9 26.11.15 11:10 NACHRICHTEN

Preise kompakt Frisch gepreist...

tischen Steuerung von Nervenzellen weiter. ➤ Gleich mehrere Preise zur Vermei- Breakthrough Prizes dung von Tierversuchen gibt es aus Heute sucht man sich einfach ein aktivie- den letzten Wochen zu vermelden: Urmensch-Genetiker rendes oder inhibierendes Kanalrhodopsin Das Land Berlin zeichnet Gerhard Pü- aus, stellt es unter die Kontrolle eines zell- schel von der Uni Potsdam mit einem Auch in diesem Herbst durften sich spezifischen Promotors, und schon kann Forschungspreis über 15.000 Euro ein gutes Dutzend Forscher einen Abend man millisekundenschnell Nervenimpulse aus. Püschel hat ein zellkultur-basier- lang wie Hollywood-Stars fühlen. Schließ- per Lichtblitz auslösen oder stoppen. tes Verfahren entwickelt, um Botu- lich werden die Break through Prizes bei Miesenböcks Verdienste um die Opto- linum-Toxine auf ihre Giftigkeit hin zu einer großen Gala überreicht, die sogar genetik ehrt die Boehringer Ingelheim testen – als Alternative zu LD50-Tests im US-Fernsehen über den Äther geht. Stiftung jetzt mit dem diesjährigen Hein- an Nagern. Außerdem zahlt die Bun- Das Geld für diese „Oscars der Wissen- rich-Wieland-Preis. Der Österreicher, der deshauptstadt 10.000 Euro an Christa schaften“ kommt aus einem Fonds von heute an der Universität Oxford neuronale Thöne-Reineke von der FU Berlin; sie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Netzwerke in der Fliege erforscht, darf sich hat eine Ringvorlesung konzipiert, die ähnlich gut situierten Stiftern. Diesen über 100.000 Euro Preisgeld freuen. sich Alternativen zu Tierversuchen in November spendierten sie insgesamt 22 Millionen US-Dollar an die Preisträger der Forschung und Lehre widmet. Auch A. Opprecht Parkinson Award das Land Baden-Württemberg vergibt Breakthrough Prizes 2016. einen Tierschutzforschungspreis, Drei Millionen davon konnte Svante Protein-Ablagerer nämlich an Thomas Braunbeck von Pääbo mit nach Hause nehmen. Der der Uni Heidelberg, und zwar in Höhe in Stockholm geborene Paläogenetiker 100.000 Schweizer Franken strich der von 25.000 Euro. Um Umweltgifte forscht seit 1997 am MPI für evolutionäre Neuroanatom und Seniorprofessor Heiko zu testen, hat Braunbecks Team ein Anthropologie in Leipzig. Sein Interesse Braak von der Universität Ulm im Oktober Verfahren entwickelt, bei dem nicht gilt der Evolution des Menschen, wobei er mit dem diesjährigen Annemarie Opprecht erwachsene Fische sondern Fischeier sich vornehmlich genetischer Analysen be- Parkinson Award ein. Braak untersucht zum Einsatz kommen. dient. Pääbo ist aber nicht bloß auf den Zug seit Jahrzehnten die der Genomics aufgesprungen, sondern er anatomischen Verän- ➤ Mit bis zu fünf Millionen Euro dotiert gehört vielmehr zu den Pionieren, die ihn derungen im Gehirn ist jede der Alexander von Hum- überhaupt ins Rollen brachten. Schon 1985 während des Fort- boldt-Professuren 2016, für die sechs hatte er im Rahmen seiner Doktorarbeit ge- schreitens von Alzhei- Wissenschaftler aus dem Ausland aus- zeigt, dass man aus 2.000 Jahre alten Mu- mer und Parkinson. gewählt wurden, um ihre Forschungs- mien mehrere Kilobasen große DNA-Stücke In den 1990er-Jahren projekte an deutsche Universitäten klonieren und sequenzieren kann (Nature schlug er die Eintei- zu bringen. Sofern die Berufungsver- 314:644-5). Heute untersucht Pääbo vor Foto: Opprecht Found. lung des Krankheits- Heiko Braak handlungen erfolgreich sind, wird allem die genetischen Beziehungen zwi- verlaufs in sogenannte HIV-Forscher Till Winfried Bärnig- schen dem frühen Homo sapiens und sei- „Braak-Stadien“ vor – zuerst bei Morbus hausen von Boston an die Universität nen ausgestorbenen Verwandten. So stellte Alzheimer, später dann bei Parkinson. Die Heidelberg wechseln. Heinrich Jasper, etwa ein von ihm koordiniertes Konsortium Annemarie Opprecht-Foundation hebt her- der Stress-Signale im Zusammenhang kürzlich ein fast vollständig rekonstruiertes vor, dass Braak dabei überhaupt erst die mit Alterungsprozessen unter die Lupe Neandertaler-Genom ins Netz (www.eva. Ablagerung und Verteilung von Tau- und nimmt, würde sein Labor im kalifor- mpg.de/neandertal). α-Synuclein-Protein mit Parkinson in Zu- nischen Novato verlassen und fortan sammenhang gebracht habe. am Fritz Lipmann Institut und der Uni Wieland-Preis Jena arbeiten. Nerven-Blitzer SENECA-Medaille ➤ Im November ging Platz 1 des Stammzell-Alterer Roche Discovery Oncology Awards Wäre es nicht schön, wenn man aus- und damit 4.000 Euro an Maria gewählte Neuronentypen per Knopfdruck Wie reagieren adulte Stammzellen auf Antsifevora von der ETH Zürich. Die ein- und ausschalten könnte? Das muss sich DNA-Schäden? Welchen Einfluss haben diesjährige Ausschreibung richte- auch Gero Miesenböck gefragt haben, fehlerhafte Telomere auf die Funktion von te sich an Wissenschaftler, die den als er Anfang des Jahrtausends mit licht- Stammzellen? Oder kurz: Wie wirken sich Einfluss der Extrazellulären Matrix empfindlichen Transmembranproteinen Alterungsprozesse auf den Stammzell pool auf die Krebsentstehung erforschen. experimentierte. Damals hatte er Gene aus? Diesen Fragen geht Karl Lenhard Ru- Antsifevora untersucht dabei Activin der Phototransduktionskaskade aus Droso- dolph am Jenaer Leibniz-Institut für Alters- – ein Hormon, das eigentlich Heilungs- phila in Zellkulturen von Rattenneuronen forschung – Fritz-Lipman-Institut nach. prozesse bei Verletzung unterstützt, übertragen und die Zellen damit lichtemp- Im November hat der Industrie-Club aber auch die Bildung von Tumoren findlich gemacht (Proc Natl Acad Sci USA Düsseldorf Rudolphs Erkenntnisse dazu begünstigen kann. 100(3):1352-7). In den darauf folgenden mit der SENECA-Medaille für Alternsfor- -MRE- zehn Jahren entwickelten Miesenböck schung gewürdigt – verbunden mit einem und Kollegen die Methoden zur optogene- Preisgeld von 20.000 Euro. -MRE-

10 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Nachrichten.indd 10 26.11.15 11:10 Hintergrund

Replik zu „Glauben statt Wissen“ (LJ 10/2015, Seite 14) Eine andere Perspektive In den Gender Studies chen Einfluss die Kultur – erforscht durch die ler Heinz-Jürgen Voß, der von Köppelle Gender Studies – auf das Geschlecht haben. auch zitiert wird. Auf meine Anfrage argu- werden vermeintliche „Gewiss- Die Biologie beschreibt das natürliche Ge- mentiert Voß: „In meiner Forschung fokus- heiten“ selbstkritisch hinterfragt. schlecht, das heisst wie aus einer befruchte- siere ich auf Komplexität und Prozesshaf- ten Eizelle je nach Art der Geschlechtschro- tigkeit biologischer Entwicklung. Erst wenn Der Biologie würde es gut tun, mosomen ein männliches, weibliches oder wir das Zusammenspiel verschiedener Fak- ähnlich zu handeln. intersexuelles Kind entsteht. Warum aber toren (DNA, Regulierung von Transkription Rosa die Farbe für Mädchen und Blau dieje- und Translation, Zell-Zell-Kommunika­tion nigen für Jungen ist, interessiert die Gender etc.) ausreichend in den Blick nehmen, Wissenschaft untersucht spezifische Phä- Studies (1). Ebenso ist die Frage, was das gelingt es uns, einigermaßen stimmig Ge- nomene – die Biologie beispielsweise mo- Individuum aus seinem männlichen oder schlechtsentwicklung zu beschreiben. Ich lekulare Prozesse in menschlichen Zellen, weiblichen Körper macht, eher eine sozio- plädiere dafür, offen Geschlechtsentwick- die Juristen das Rechtssystem, die Sozio- logische als eine biologische. Beispielsweise lung zu erforschen und nicht schon bei der logie soziale Beziehungen in unseren Ge- wird in der Soziologie Transsexualität als in- Versuchsanordnung die Einordnung in sellschaften. Damit hat man sich gut arran- dividuelles Bewusstsein beschrieben, nicht ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ vorauszusetzen, giert, bis auf eine Ausnahme: Die Gender dem Geschlecht anzugehören, das vom eige- da wir durch die – leider bisher gängige Studies, ursprünglich Unterdisziplin der nen Körper vorgegeben wird. In Thailand ist – Vorgruppierung das Ergebnis erheblich Sozialwissenschaften, ziehen großen Zorn nun Transsexualität deutlich häufiger und vorstrukturieren. Dass gesellschaftliche auf sich. In den letzten Jahren waren meh- sozial akzeptierter als in Deutschland (2). Geschlechterstereotype nicht einfach in rere scharfe Polemiken gegen dieses Fach Für mich als Biologe gibt es dabei keinen der Forschung weiterwirken und dass zum zu lesen. Der Artikel „Glauben statt Wis- Grund, an den kulturellen Ursachen für die- Beispiel in Bezug auf die Befruchtung die sen“ von Winfried Köppelle in Laborjour- sen Unterschied zu zweifeln, solange keine aktiven Auswahlprozesse der Eizelle gegen- nal 10/2015 (Seite 14) schließt dabei an genetischen Gründe nachgewiesen werden. über dem Spermium in den Blick kommen, zahlreiche ähnliche Bücher und Artikel an, dazu hat Geschlechterforschung durch Kri- die in den letzten Monaten und Jahren zu- Die Herangehensweise ist anders tik und Vorschläge für andere Denkweisen nehmend erschienen sind. Gerechtfertigt bedeutend beigetragen.“ (3) seien solche polemischen Schriften unter In den Gender Studies werden nicht nur Fazit: Sowohl in der Biologie wie in den anderem, wie Köppelle in seinem Artikel andere Aspekte des Menschseins betrach- Gender Studies ist das Leben in all seiner schreibt, weil Kommentare in Online-Foren tet, auch die Herangehensweise ist anders. Vielfalt Gegenstand der Forschung, wenn zeigten, dass „die Gender-Ideologie von der Es wird häufig ein selbstreflexiver Blick auf auch unterschiedlich in Perspektive und Bevölkerung zweifellos mehrheitlich abge- die Forschung angewandt: Welches sind Methode. Das sollte aber kein Grund sein, lehnt wird“. Es sei nur kurz daran erinnert, die Prämissen der (eigenen) Wissenschaft? sich Unwissenschaftlichkeit vorzuwerfen. dass derzeit renommierte Nachrichtenpor- Welche Mittel werden aus welchem Grund Wissenschaft zeichnet sich durch Nachden- tale wie tagesschau.de oder zeit.de einen angewendet? Das ist einleuchtend, werden ken, Offenheit und kritisches Fragen aus. Großteil der Kommentare löschen müssen, doch kulturelle Praxen von Männern und Kritik und andere Sichtweisen sind eine da sie häufig beleidigend oder sogar straf- Frauen durch Männer und Frauen, Wis- Chance, die wir Biologinnen und Biologen rechtlich relevant sind. Auch sind sie nicht senschaftlerinnen und Wissenschaftler mit wahrnehmen und nicht abwehren sollten. repräsentativ und bedeuten keinesfalls, Hilfe einer kulturellen Praxis, der Wissen- Emanuel Wyler dass Gender Studies „unwissenschaftlich“ schaft, untersucht. Auch wenn es der Bio- Institut für Medizinische Systembiologie, seien. Da aber Köppelle zu Recht bedauert, logie gut tun würde, in ihrer Praxis ähnlich Max-Delbrück-Centrum (Berlin) dass bei Gender-Themen „im Biologenwald selbstreflexiv zu handeln, ist zumindest in Schweigen herrscht“ möchte ich hier nun der Theorie der objektive Blick auf das bio- (1) Siehe beispielsweise: Jo B. Paoletti: Pink als Biologenbäumchen die Stimme erheben logische (Labor-)Experiment möglich. Die and Blue: Telling the Boys from the Girls in und gegen solche Polemiken anschreiben. für die Biologie ungewohnte Konsequenz America (Indiana University Press, 2012). Im Grunde genommen handelt es sich daraus ist, dass in den Gender Studies ver- (2) Siehe beispielsweise: http://intersec- bei den Angriffen auf die Gender Studies um meintliche „Gewissheiten“, auch solche aus tions.anu.edu.au/issue9/jackson.html den in der Philosophie schon seit Jahrhun- naturwissenschaftlicher Forschung, grund- (3) Siehe auch: Heinz-Jürgen Voß: Making derten bekannten Natur-Kultur-Konflikt. Es sätzlich hinterfragt werden. sex revisited: Dekonstruktion des Geschlechts geht um die Frage, welchen Einfluss die Na- In eine solch selbstkritische Richtung aus biologisch-medizinischer Perspektive tur – erforscht durch die Biologie – und wel- denkt der Biologe und Sozialwissenschaft- (Transcript-Verlag, 2011).

Laborjournal 12/2015 11

LJ_1215_Gender-Replik.indd 11 25.11.15 19:30 Hintergrund

Geobacter metallireducens mit stromleitfähigen Pili

Elektrogene Mikroorganismen Mikroben

unter Strom Foto: AG Derek Lovley

Wenn der Sauerstoff zum und Abermilliarden solcher Stromquellen Nun sind bewegte Ladungen in der Bio­ im Sediment vergraben wären? Bevor Sie logie nichts Ungewöhnliches. Jede Zelle Atmen fehlt, sind Mikroorganis- nun Greenpeace anrufen: Nein, es geht transportiert Ionen durch die Membran men bekanntlich einfallsreich. nicht um illegal entsorgten Sondermüll – und erzeugt dadurch ein Membranpoten- vielmehr sind besagte Batterien von der tial. Damit kann man sogar Informationen Einige von ihnen suchen sich Natur geschaffene Lebensgemeinschaf- durch meterlange Axone schicken. Ganz gar Oxidationsmittel jenseits ten zwischen Archaeen und Bakterien. anders als die Nervenleitung oder das Wie man ein Stromkabel in die Steckdose Membranpotential beruht eine Batterie der eigenen Zellgrenzen und steckt, so wachsen hier aus den Bakterien aber auf Redoxreaktionen. Dabei verän- leiten Elektronen nach außen. winzige Fäden, die sich an die Archaeen dern die Reaktionspartner ihre Oxidations- heften und dort Elektronen abgreifen. zahlen, weil Elektronen von einem Atom Diese exoelektrogenen Lebe- Gut möglich, dass die Evolution solche auf ein anders übertragen werden. wesen lassen sich womöglich Batterien schon vor Milliarden Jahren ent- wickelt hat – wenn das Edison und Tesla Auf dem Grunde des Flusses sogar nutzen, um Schadstoffe gewusst hätten! Immerhin ist aber schon abzubauen und Strom zu er- seit mehr als hundert Jahren bekannt, Auch Redoxreaktionen finden in jeder dass man mit Hilfe von Mikroorganismen Zelle statt – nehmen wir die Elektronen- zeugen. elektrische Potentiale erzeugen kann. 1911 transportketten aus Chloroplasten und veröffentlichte der englische Botaniker M. Mitochondrien. In dem Sinne sind eigent- Eine Batterie auf dem Meeresgrund. Me- C. Potter entsprechende Daten (Proceedings lich auch wir Menschen elektrische Orga-

than verwandelt sich in CO2, am anderen of the Royal Society B 84: 260-76). Er ließ nismen. „Die meisten Zellen, unsere einge- Ende des Kabels wird Sulfat zu Schwefel- Hefe und diverse Bakterien in Lösungen schlossen, erledigen ihre Redoxreaktionen wasserstoff reduziert. Angetrieben durch wachsen und tauchte Platinelektroden in aber innerhalb der Zelle“, zeigt Derek Lov- diese chemischen Reaktionen fließen Elek- die Versuchsgefäße. Während die Zellen ley den wesentlichen Unterschied. Lovley tronen von einem Pol zum anderen. Was Glucose vergärten, maß Potter mit einem forscht am Microbiology Department der würden Sie sagen, wenn dieses Szenario Galvanometer Spannungen von bis zu 0,4 University of Massachusetts in Amherst und kein Einzelfall wäre, sondern Milliarden Volt. stieß vor rund dreißig Jahren auf Bakte-

12 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Hintergrund.indd 12 26.11.15 11:27 Hintergrund

rien, deren Elektronentransport sich erheb- die Zelle aufgenommen werden. Trotzdem konzentriert als im Cytoplasma, während lich von dem unserer Mitochondrien un- muss Geobacter nicht auf energetisch kaum FAD praktisch nur innerhalb der Bakterien terscheidet. Die Elektronentransportkette lukrative Gärungsprozesse zurückgreifen, vorkam. Aufgrund dieser spezifischen Ver- der Mitochondrien liefert Energie, um Pro- sondern baut organische Verbindungen teilung glauben die Autoren nicht, dass die

tonen in den Membranzwischenraum zu bis zum CO2 hin ab, genau wie eine sauer- gelösten Flavine durch Zelllyse ins Medium pumpen. Der Protonengradient treibt dann stoffatmende Zelle. Lebewesen, die ihren gelangt sein könnten, denn dann müsste die ATP-Synthase in der inneren Membran finalen Elektronenakzeptor jenseits der ja auch FAD in der Umgebung messbar an. Essentiell für die ATP-Produktion ist eigenen Zellmembran finden, bezeichnet sein, und umgekehrt FMN und Riboflavin dabei, dass die Elektronentransportkette man als exoelektrogene Organismen und in mindestens ähnlich hohen Konzentra- am Laufen bleibt und die Elektronen am spricht von extrazellulärer Atmung. Seit tionen innerhalb der Bakterien vorkom- Ende abfließen. Dafür sorgt der Sauerstoff, den 80ern hat man viele dieser Mikroben men. „Stattdessen ist es wahrscheinlich, der diese Elektronen als Akzeptor und Oxi- beschrieben, die populärsten unter ihnen dass [FMN und Riboflavin] aktiv sekretiert dationsmittel abfängt und dabei chemisch sind wohl Geobacter und Shewanella – nicht werden“, schlussfolgern sie im Paper. reduziert wird. Und weil die Atmung stän- zuletzt, weil sie auch unter Laborbedin- dig Sauerstoff nachliefert, bleiben die Elek- gungen haltbar sind. Pili als Stromkabel tronen im Fluss. Ähnlich den Mitochondrien gewinnen Fehlt der Sauerstoff, steht die At- exoelektrogene Mikroben beim Abbau or- Bakterien können sich aber auch direkt mungskette nicht zur Energiegewinnung ganischer Verbindungen NADH als Redox- mit ihrem Redoxsubstrat verbinden, um zu Verfügung. Anaerobe Gärungspro- äquivalent und nutzen die beim Elektro- Elektronen loszuwerden. Erste Hinweise zesse ohne externes Oxidationsmittel nentransport freiwerdende Energie letzt- darauf fanden Lovley und Kollegen schon sind auch möglich, liefern aber deutlich lich zur ATP-Gewinnung durch oxidative vor über zehn Jahren in ihren Geo­bacter- weniger Energie. Mitte der 1980er Jahre Phosphorylierung. In Shewanella bringt Stämmen. Im Gegensatz zu Shewanella untersuchte Derek Lovley Bakterien, die ein Komplex aus den Cytochrom-C-Protei- brauchen diese nämlich unmittelbaren Eisenoxid umsetzen, während sie Glucose nen MtrA, MtrB und MtrC die Elektronen Kontakt zum Metalloxid, damit ihre ext- und andere verwertbare Stoffe abbauen durch die äußere Membran, wobei MtrC razelluläre Atmung läuft. Dabei wachsen (Appl. Environ. Microbiol. 51(4): 683-9). das extrazelluläre Element bildet (Proc. ihnen kleine „Härchen“, sogenannte Pili. Während er am Boden des Potomac River Natl. Acad. Sci. USA 106(52): 22169-74). Pili findet man bei diversen gramnegativen den Mineralisierungsvorgängen durch Cytochrom-C-Orthologe spielen beim Bakterien, die sich damit an Oberflächen Mikroorganismen im wahrsten Sinne des Elektronentransport nach außen wohl eine anheften können. 2005 bemerkte Lovley, Worte auf den Grund ging, stieß er dort auf Schlüsselrolle, doch Lovleys Team stellte dass Pili-defiziente Geobacter-Stämme sich ein Bakterium, das sein Team auf den Na- fest, dass die Sequenzen selbst zwischen zwar noch immer ans Eisenoxid anheften, men Geobacter taufte – und siehe da, man Arten der Geobacter-Gattung kaum kon- dieses aber nicht mehr reduzieren können konnte es dazu sogar noch gut im Labor serviert sind; in jeder der sechs Spezies (Nature 435:1098-101). halten. Lovley blickt zurück: „Ursprüng- kommen eigene Varianten mit individu- Lovley vermutete damals, dass die Pili lich interessierte mich Geobacter, weil wir ellen Genduplikationen vor (BMC Genomics als Nanokabel fungieren und die Elektro- wussten, dass es um eine wichtige geoche- 11: 40). Beim Elektronentransfer durch die nen ohne chemischen Umweg weiterlei- mische Reaktion geht, wenn die Oxidation Membran hat die Natur das Rad demnach ten – und sieht sich heute bestätigt. „Es organischen Materials zu Kohlendioxid an wohl mehrmals erfunden. gibt verschiedene Hinweise, dass die Pili die Reduktion von Eisenoxid gekoppelt in Geobacter eine metallartige Leitfä- ist.“ Dass dieses Bakterium ihn bis heute Shuttleservice für Elektronen higkeit aufweisen“, erklärt er und stellt beschäftigen sollte, ahnte er damals wohl gleichzeitig klar: „Das bedeutet natürlich noch nicht. Wenige Jahre später zeigte Weil man Elektronen nicht einfach frei nicht, dass sie genauso leitfähig wie Metall sein Team, dass Geobacter ebenso diverse im Wasser lösen kann, müssen die Mikroor- sind“. Das besondere an einem klassischen andere organische Moleküle vollständig ganismen andere Wege finden, ihr finales Stromkabel ist, dass sich die Elektronen oxidieren kann, darunter auch aromatische Oxidationsmittel zu erreichen und damit frei zwischen den Atomrümpfen bewegen Schadstoffe wie Phenol. Und das ganz ohne den Elektronenfluss aufrecht zu halten. können. Solche delokalisierten Elektronen Sauerstoff! Stattdessen dient Eisen(III) als Eine Möglichkeit ist der unmittelbare Kon- kennt man auch aus einigen organischen Oxidationsmittel und wird von den Bakte- takt zu den umgebenen Metall-Kationen; Verbindungen. Hier vermutet Lovley den rien zu Eisen(II) reduziert (Nature 339: etwa indem die Bakterien als Biofilm auf Schlüssel für die Leitfähigkeit der Pili. „Aro- 297-300). Neben Eisen können auch di- Eisenoxid-haltigen Mineralien wachsen. matische Aminosäuren innerhalb der Pili verse andere Metallkationen­ als Oxidati- Sofern die Elektronen aber nicht direkt sind dicht genug aneinandergepackt, um onsmittel dienen, sogar Uran. auf ihren Zielakzeptor überspringen kön- die Leitung delokalisierter Elektronen über nen, brauchen sie einen Shuttle, der sie die gesamte Länge eines Pili zu gewährlei- Atmung ausgelagert dorthin bringt. 2007 zeigten Harald von sten”, ist er sicher. Canstein et al. aus Manchester, dass Flavine Aktuelle Ergebnisse seiner Arbeitsgrup- „Das Besondere an diesen Mikroorga- in Shewanella diese Funktion übernehmen pe stützen diese Vermutung (Nat. Nano- nismen ist, dass sie die Elektronen ihrer und als Mediator fungieren (Appl. Environ. technol. 9(12): 1012-7).) Lovleys Team hat- Enzymreaktionen aus dem Zellinneren Microbiol. 74(3): 615-23). Die Forscher te dazu Geoboacter-Zellen mittels Electro- nach außen leiten können“, betont Lov- hatten Riboflavin, Flavinmononukleotid static Force-Mikroskopie (EFM) untersucht. ley den wesentlichen Unterschied zur (FMN) und Flavin-Adenin-Dinukleotid Das Prinzip: Eine Art Lesekopf tastet die mitochondriellen Atmungskette. Denn (FAS) innerhalb und außerhalb der Zellen Probe ab und registriert dabei Ladungen Eisenoxid ist nahezu unlöslich und kann – gemessen. Im umgebenen Medium waren – mit einer räumlichen Auflösung im elek- anders als molekularer Sauerstoff – nicht in Riboflavin und FMN bis zu 30-fach höher tronenmikroskopischen Maßstab. In ihren

Laborjournal 12/2015 13

LJ_1215_Hintergrund.indd 13 26.11.15 11:27 Hintergrund

Experimenten legten die Forscher Span- zwischen kann man stromverbrauchende Biofilm immer stabil arbeiten und die Koh- nung an die Pili an und sahen per EFM, dass Geräte schalten. lenstoffquelle weiter oxidieren.“ Ladungen mehrere Mikrometer weit über Nachdem diverse exoelektrogene Or- die Pili wandern. Allerdings nur, wenn die ganismen entdeckt worden waren, widme- Atmung gegen Strom Pili nicht unterbrochen waren. Berührten ten sich Ende der 1990er Jahre die ersten sich verschiedene Pili, dann sprang die Forscher der Entwicklung solcher MFCs. Uwe Schröder ist Direktor des Instituts Ladung über. Flagellen zeigten demge- „Da haben viele das noch als wissenschaft- für Ökologische und Nachhaltige Chemie genüber keine Leitfähigkeit. Die Autoren liche Spielerei abgetan“, erzählt der Braun- an der TU Braunschweig und arbeitet an kamen daher letztlich zu dem Schluss, dass schweiger Elektrochemiker Uwe Schröder. Modellprojekten solcher MFCs. Er freut die Geobacter-Pili Ladungen ähnlich wie Dabei gab es, wie eingangs erwähnt, schon sich, dass aus der anfangs belächelten Kohlenstoffnanoröhren transportieren. Anfang des 20. Jahrhunderts findige Bio- „Spielerei“ mittlerweile deutlich messbare tüftler, die mit Mikroben-betriebenen Bat- Strommengen geworden sind. „Heute er- Mikrobielle Brennstoffzellen terien experimentierten. Das seien aber reichen wir Stromdichten von über einem ganz andere Konzepte gewesen, betont Milliampere pro Quadratzentimeter“, Wenn sich Bakterien wie elektrische Schröder. „Bakterien wie E. coli geben ihr erklärt er. Und da viele exoelektrogenen Bauteile verhalten und Strom produzieren, Elektron ja nicht freiwillig ab“, bringt er Bakterien nicht besonders wählerisch in dann sollte sich das doch auch technisch es auf den Punkt. Stattdessen muss man Bezug auf ihre Kohlenstoffquelle sind, nutzen lassen. Die Idee: Man lässt geeig- künstliche Redoxmediatoren hinzugeben, kann man ihnen auch Abwässer zu futtern nete Mikroben auf einer Anode wachsen die in die Zelle eindringen, dort Elektronen geben, oder kohlenwasserstoffbelastete In- und gibt ihnen organisches Material, das abfangen und diese an der Anode wieder dustrieabfälle. „Ich kombiniere also zwei sie verwerten können. Um die Anode he- abgeben. „Bei diesen Redoxmediatoren sinnvolle Effekte“ schwärmt Schröder, „En- rum müssen anaerobe Bedingungen herr- war der Name Programm“, scherzt Schrö- ergieerzeugung und Abwasserreinigung.“ schen, damit die Organismen auf extrazel- der und nennt als Beispiele Methylenblau, Dabei, so schätzt er, könne man aus einem luläre Atmung umschalten. Dabei geben Neutralrot und Brillantgrün. Eine umwelt- Kubikmeter kommunalen Abwassers unge- sie ihre Elektronen an die Anode ab, die freundliche Batterie sieht anders aus. Auch fähr eine Kilowattstunde Strom gewinnen. Ladung fließt zur räumlich getrennten Ka- die Bakterien fühlten sich als Stromsklaven Bislang gebe es hierzulande aber nur weni- ge Pilotprojekte, die über den Labormaß- stab hinausgehen, berichtet Schröder und glaubt, dass es noch eine Zeitlang dauern könnte, bis die MFC im Klärwerk zum Stan- dard wird. „Die Abwasserbranche plant in Die „Stecker“ stecken! Fünfzigjahreszyklen, daher glaube ich, dass diese Technologien erst einmal dezentral greifen werden oder für Entwicklungslän- der interessant sind.“ Einen Überblick über Techniken rund um die mikrobielle Elektro- chemie geben Schröder und seine Kollegen übrigens in einem frischen Übersichtsar- tikel in Energy & Environmental Science ­ (Vol. 8: 513-19). Nun könnte man meinen, die in Sachen Elektronen so spendablen Mikroorganis- men hätten nur darauf gewartet, dass der Mensch ihnen endlich einen luxuriösen Garten Eden in der MFC erschafft. Dabei können sich die Mikroben in der Natur ganz gut selbst behelfen. Es gibt nämlich nicht nur Bakterien, die Elektronen abgeben, Foto: Xing Xie, Stanford Univ. sondern auch solche, die sie aufnehmen, um dann Stoffe der Umgebung zu verwer- thode und reduziert dort Sauerstoff. Wie nicht sonderlich wohl, weiß Schröder: „Un- ten. Was läge da näher, als gemeinsam an bei jeder Batterie braucht man eine Salz- ter solchen Bedingungen wachsen sie sehr einem Strang zu ziehen und voneinander brücke, über die positive Ladung – in dem viel schlechter.“ zu profitieren? Fall Protonen – durch das wässrige Medium Sehr viel reizvoller sei daher die Arbeit zur Kathode fließen können, damit sich mit exoelektrogenen Bakterien zur Strom- Spannungsreiche Lebensgemeinschaft der Stromkreis schließt. Eine chemische produktion. „Das ist eine Win-Win-Situa- Reaktion, bei der normalerweise innerhalb tion“, stellt Schröder fest, „die Mikroben Genau solch eine Symbiose untersucht der biologischen Zelle aus Sauerstoff und arbeiten für uns und können dafür quasi Gunter Wegener am MPI für Marine Mi- organischen Verbindungen wie Glucose ‚Elektrodenatmung’ betreiben.“ Mit einem krobiologie in Bremen. Sein Elektronen-

letztlich Wasser und CO2 entsteht, läuft in großen Vorteil: Das Akzeptor-Substrat spender ist aber kein Bakterium, sondern solch einer mikrobiellen Brennstoffzelle bleibt erhalten, weil die Anode ja chemisch ein Vertreter der Archaeen. In der Natur (MFC, für Microbial Fuel Cell) getrennt an nicht reagiert. Schröder: „Elektronen wer- findet man diese Prokaryoten im sauer- zwei verschiedenen Elektroden ab; und da- den sofort abgeführt, und damit kann der stoffarmen Sediment am Meeresboden.

14 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Hintergrund.indd 14 26.11.15 11:27 Hintergrund

„Da gibt es diese Sulfat-Me- oder Kohlenmonoxid. In den than-Übergangszonen“, er- meisten Fällen hatten die Sub- klärt Wegener, „und in diesen stanzen aber keinen Effekt oder Zonen wird Methan mit Hilfe bremsten sogar die Bakterien. von Sulfat aufgebraucht; das Einzige Ausnahme war Was- bezeichnen wir als anaerobe serstoff, den die Bakterien gut Methanoxidation.“ verwenden konnten. War dieser Dummerweise können We- also das gesuchte Intermediat, geners Archaeen zwar Methan um die Elektronen kabellos zu zu Kohlendioxid umsetzen, übertragen? Wegener hält diese wissen aber mit dem Sulfat Vermutung für unwahrschein- nichts anzufangen. Eigentlich lich. „Wir haben nicht gemes- wäre diese Reaktion chemisch sen, dass die Archaeen Wasser- ungünstig – außer man wird ir- stoff produzieren“, begründet gendwie die anfallenden Elek- er seine Skepsis, „und sie haben tronen los. „Sie können quasi auch nicht die Hydrogenasen, nur den halben metabolischen die dazu notwendig wären.“ Prozess“, veranschaulicht We- Wegener und Co. gelang es gener. Anstatt die Elektronen MPI Bremen (oben); Dietmar Riedel, MPI-BPC Göttingen (unten) Fotos: Viola Krukenberg, aber, Strukturen im Elektronen- aber einfach an ein Substrat mikroskop sichtbar zu machen, abzuleiten, spendieren sie die die ebenjenen Nanodrähten elektrischen Ladungen an Bak- ähneln, die aus Geobacter be- terien, die damit Sulfat redu- kannt sind. Es sei gar nicht leicht zieren und Schwefelwasserstoff gewesen, die Kulturen für die erzeugen. Diese Art von Stoff- Elektronenmikroskopie zu prä- wechsel-Teamwork nennt sich parieren. „Wir reden da von 50 Syntrophie. Nanometer dünnen Schnitten, Bekannt ist besagte Lebens- bei denen gleichzeitig noch die gemeinschaft zwischen Me­ Verbindungen erhalten blei- than­oxidierern und Sulfatredu- ben müssen“. Auf den Bildern zierern schon seit mehr als 15 erkennt man, dass Nanodrähte Jahren. Nur einen ordentlichen direkt von den Bakterien zu den taxonomischen Namen haben Archaeen verlaufen. Die not- die Bewohner der anaeroben wendigen Pili-Gene fanden die WG noch nicht. „Diese wer- Forscher im HotSeep-1-Genom. den eigentlich nur dann ver- Weiterhin exprimieren sowohl Lebensgemeinschaft Methan-oxidierender ANME-1-Archaeen geben, wenn der Organismus ANME-1 als auch die bakteriel- (rot, A) und Sulfat-reduzierender „HotSeep“-Bakterien (grün, H). in Reinkultur vorliegt“, erklärt len Partner Gene zur Produkti- Unten: Die Bakterien „verkabeln“ sich zigfach mit den Archaeen. Wegener den Umstand. Die Ar- on verschiedener Cytochrome. chaeen heißen daher einfach Wegener: „Wir stellen uns vor, ANME-1, für Anaerobic Methanotrophic Ar- besagte Pili gestoßen, die wohl auch hier als dass diese Cytochrome die Verbindung zwi- chaea. Aus demselben Grund muss sich der Stromkabel zum Einsatz kommen (Nature schen Zelle und Kabel sind – also eine Art bakterielle Spieler bislang mit dem Namen 526: 587-90). Steckdose.“ Zusammengenommen stützen HotSeep-1 begnügen – „weil sie von heißen diese Daten die Hypothese, dass auch hier Methanquellen kommen“, so Wegener. Kabel oder wireless? Pili als Stromkabel dienen. Während sich Shewanella und Geo- Rund um die exoelektrogenen Organis- bacter als gut kultivierbare Modelle be- Wegener und seine Mitstreiter schauten men findet man offenbar alle möglichen währt haben, ist das ANME-HotSeep-Kon- zunächst, ob die Archaeen ihre Elektronen Strategien, um den Elektronenfluss auf- sortium ein komplizierter Laborbewohner. nicht über Intermediärprodukte an die recht zu erhalten. Womöglich wartet daher „Sie haben Verdoppelungszeiten von 50 Bakterien weitergeben. Denn es wäre ja noch die ein oder andere mikrobielle Über- Tagen und mehr“, erläutert Wegener. durchaus denkbar, dass ANME-1 ein Ab- raschung in Sedimenten und Klärschläm- „Das erfordert schon eine gewisse Ruhe bauprodukt des Methans abgibt, das als men. Noch mag es utopisch klingen, die und Konstanz bei der Arbeit“. Viele Jah- Elektronendonor fungiert und von Hot- Fähigkeiten der „elektrischen Mikroben“ re hatten die Bremer herumgetüftelt, um Seep-1 aus der Umgebung aufgenommen im ökonomisch relevanten Maßstab nutz- die Organismen unter standardisierten wird. Gibt man ein solches Redoxinter- bar zu machen. Aber prinzipiell bringen Bedingungen wachsen lassen zu können. mediat in großen Mengen ins Nährmedi- sie tatsächlich das Potential mit, um orga- „Wir sind eines der wenigen, wenn nicht um, so müsste sich die Bakterienaktivität nischen Sondermüll zu entsorgen, Strom das einzige Labor, das diese Organismen beschleunigen, während die Archaeen in zu produzieren oder auch umgekehrt aus wirklich in sedimentfreier Kultur hält“, ihrem Stoffwechsel gebremst werden, weil anorganischem Kohlenstoff industriell ver- stellt Wegener nicht ohne Stolz fest. Und ihr Elektronenabfluss behindert wird. Die wertbare Rohstoffe zu generieren. damit hat sein Team jetzt untersucht, wie Bremer testeten diverse Verbindungen, Die Spannung bleibt also auch im über- die Lebensgemeinschaft ihre Elektronen die als Zwischenprodukt in Frage kom- tragenen Sinne erhalten. transportiert, und ist dabei ebenfalls auf men, beispielsweise Acetat, Ameisensäure Mario Rembold

Laborjournal 12/2015 15

LJ_1215_Hintergrund.indd 15 26.11.15 11:27 Hintergrund

Verhaltensbiologie Foto: mypixelland.com Wer wandert wohin?

Mit moderner Sendertech- zwar nicht so weit, sind aber trotzdem viel Wo pausieren und überwintern gefährdete unterwegs. Vogelspezies? Kann man die Flugsicherheit nologie wollen Forscher Tiere Was man heute über Wanderungen verbessern, wenn man weiß, wo und wann auf ihren globalen Wande- weiß, verdankt man nicht nur der Berin- große Vogelschwärme unterwegs sind? gung, sondern auch der Besenderung. Kann man aus dem Verhalten von Herden rungen verfolgen. Die entspre- Peilsender haben sich in den letzten Jahr- Rückschlüsse auf das Verhalten mensch- chende Initiative heißt „ICA- zehnten bewährt, doch leider sind die Sen- licher Gruppen ziehen? Und wenn ja, wel- der erstens zu groß für kleine Tiere und che? Lassen sich spezielle Wahrnehmungen RUS“ (für International Coo- zweitens ist ihre Reichweite zu gering, als der Tiere für die Informationsgewinnung peration for Animal Research dass man sie über große Distanzen verfol- nutzen? Wie verbreiten sich von Tieren gen könnte. Hier soll die Initiative ICARUS übertragene Infektionskrankheiten wie Using Space), steht quasi auf Abhilfe schaffen. Ach was, „Abhilfe“ – die- Ebola oder die Pest? Wo, wann und woran der Startrampe und soll nicht ses Wort stapelt viel zu tief: ICARUS wird sterben eigentlich Tiere? Die Technologie die Beobachtung von Tierwanderung revo- verspricht vielfältige neue Erkenntnisse. weniger als die Verhaltensbio- lutionieren, glauben Forscher, die an die- Wikelski: „Mit dieser Technologie revolu- logie revolutionieren. sem internationalen Projekt beteiligt sind. tionieren wir die Verhaltensbiologie.“ „Re- „Wir wollen zwei große Rätsel der Bio­ volutionieren“ – ein starkes Wort … logie lösen: Wie entwickelt sich das Ver- Der Ursprung der radiotelemetrischen Mitte August 2014, ein schöner Samstag- halten wandernder Tiere in der Wildnis Tierbeobachtung geht zurück auf die morgen. Vor dem Fenster bietet sich ein und welche Umweltbedingungen haben 1960er-Jahre. In Urbana-Champaign, einer gewohntes Schauspiel: eine 70-köpfige Einfluss darauf“, erklärt der Wildtierbio- amerikanischen Universitätsstadt etwa 250 Schar Störche hat sich auf einem abgeern- loge Martin Wikelski, Leiter von ICARUS Kilometer südlich von Chicago, arbeitet der teten Feld niedergelassen. Was für eine Ge- und Direktor am Max-Planck-Institut für Elektroingenieur George Swenson. Er will legenheit: Photoapparat, Fernglas und nix Ornithologie in Radolfzell. Die neu entwi- Radiosignale aus dem All auffangen – zu- wie raus. Anhand ihrer Ringe werden Mit- ckelten Sender werden nicht nur den Auf- nächst von der russischen Sonde Sputnik, arbeiter der Vogelwarte Radolfzell später enthaltsort und die Zugroute eines Tieres später von amerikanischen Satelliten. Dies bestimmen, woher sieben der Tiere kamen. verraten, sondern auch dessen Beschleuni- auch, um die Position der Satelliten-Sen- Mindestens ebenso spannend ist natürlich, gung, Herzfrequenz und sogar Wetterdaten der zu bestimmen, da sich die Frequenz wohin sie von hier aus fliegen. Nach Afrika aufzeichnen. der Funksignale mit der Annäherung be- oder doch nur bis Südspanien? Nehmen sie ziehungsweise zunehmender Entfernung die Ost- oder Westroute? Oder bleiben sie Verfolgungsjagd im Auto zwischen Sender und Antenne spezifisch doch am Bodensee oder im Rheintal? Ich ändert. Mittels dieses Dopplereffekts lo- werde es wohl nie erfahren. Denn keiner Somit soll eine Verknüpfung von Um- kalisiert man heute Schiffe und LKWs, der Störche trägt einen Peilsender. weltbedingungen und tierischem Verhalten aber auch Zugvögel. Es ist quasi ein umge- Nicht nur Zugvögel, unzählige Tier- möglich werden. Und noch einiges mehr, kehrtes GPS-System, der Sender ist auf der arten wandern alljährlich kreuz und quer wie etwa die folgenden Fragen andeu- Erde, der Empfänger im All. über den Globus: Wale und Schildkröten, ten: Wie wirken sich Veränderungen im In den 60er-Jahren ist das alles Neu- Gnus und Schmetterlinge, Heuschrecken Ökosystem, Landnutzung, Klimawandel land, wenn nicht gar noch Utopie. Jeden- und Fledermäuse. Küstenseeschwalben auf die Wanderung von Tieren aus? Wo falls entwickelt Swenson gemeinsam mit fliegen zwischen Arktis und Antarktis hin treten invasive Arten auf und auf welchen seinem Kollegen, dem Ingenieur William und her. Agoutis in Südamerika wandern Wegen eroberten sie neuen Lebensraum? (Bill) Cochran, erst einmal neue Radio-

16 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Hintergrund.indd 16 26.11.15 11:28 Hintergrund

antennen. Überdies verbindet beide ein Cochran in dem Film „Pioneers of Wildlife gewisses Interesse an Vögeln, und so be- Telemetry“, den man auf der ICARUS-Web- ginnt Cochran, Sender für hochfrequente seite anschauen kann. Radiosignale und mobile Empfänger zur Die Grundlagen für die Initiative ICA- Beobachtung von Tieren zu entwickeln: RUS, für die globale Erfassung und Beo- Hochleistungs-Transistortechnologie im bachtung von Wildtieren, hecken Wikel- Miniaturformat. 1969 befestigt er die ski und der bereits 80-jährige und längst ersten Sender an zahmen Falken (siehe emeritierte Swenson bei einem Treffen in http://www.radiotracking.com/blog/). Die Panama aus. „Normalerweise schaut man zugehörige Antenne muss man aber noch mit einem Teleskop in den Weltraum. Wir im Auto fahren, und man darf sich wegen planten nun, vom Weltraum, genauer ge- der geringen Senderreichweite auch nicht sagt von der Internationalen Raumstati- zu weit zurückfallen lassen. on ISS, die in nur 400 km Höhe die Erde Trotz ausgefuchster Technologie geht umkreist, auf den Globus zu schauen und es dennoch nicht so richtig vorwärts mit Signale von besenderten Tieren aufzufan- der Wildtierbeobachtung. Dem Radio- gen“, erzählt Wikelski. signal eines Zugvogels mit dem Auto zu folgen, ist gar nicht so einfach wie es sich Anträge scheitern anhört. Die Tiere können sehr schnell flie- gen und sie halten sich natürlich nicht an Da die Sender an den Tieren möglichst Straßen und Wege. Schnell kommt daher klein und lange aktiv sein sollen, werden Cochran zu der Einsicht, dass Autos und sie auch nur wenig Signal senden können. mobile Antennen nicht die richtige Aus- Wikelski und seine Mitstreiter wollten da- rüstung für ein solches Unterfangen sind, her einen Empfänger auf der ISS stationie- Bis zu sondern vielmehr im All stationierte Satel- ren, der wie ein Staubsauger den Globus liten. Er wendet sich diesbezüglich mit der nach Sendersequenzen absucht, die sich Bitte um Förderung an die NASA – doch vom Rauschen unterscheiden. Aus diesen dort lacht man ihn aus. „Er war einfach zu winzigen Datenmengen könnte man die früh dran“, meint Wikelski. Identität der Sender herauslesen und da- Bis 31. Dezember 2015... Cochran und Swenson lassen sich nicht mit das Wanderverhalten der Tiere doku- aufhalten und gelten bald als Teleme- mentieren. trie-Experten; aber sie sind auch Exoten. Anträge auf Förderung schmettern die BESTELLEN Erst als Wikelski 1998 an die Universität potentiellen Geldgeber jedoch einer nach kommt, ändert sich alles. „Bis Martin kam, dem anderen ab – die Idee scheint ihnen und SPAREN hat sich niemand dafür interessiert. Alle immer noch zu verrückt. Wikelski: „Als haben die Vögel in kleine Käfige gesteckt ich 2008 zurück in Europa war, habe ich Analysenwaagen HR-Serie und beobachtet, wie sie herumhopsen. dann das Deutsche Zentrum für Luft- und Mein ganzes Leben im Ruhestand hat sich Modelle von 42 bis 310 g erhältlich sehr geändert, als er kam. Sein Enthusi- Martin Wikelski Ablesbarkeit 0,0001 g asmus brachte den Umschwung“, erzählt besendert einen Jungstorch Interne Justierautomatik Vollwindschutz 5 Jahre Garantie Best.-Nr.: CTE2.1 bis 9.1 ab 599,€

Direkt bestellen: 0800/56 99 000 gebührenfrei [email protected]

LABORBEDARF

LIFE SCIENCE

CHEMIKALIEN www.carlroth.de Foto: MaxCine

Laborjournal 12/2015 17

LJ_1215_Hintergrund.indd 17 26.11.15 11:28 Hintergrund

Raumfahrt (DLR) beackert. Und dort gab Wikelski. Auch die Miniaturisierung der kelski: „Dafür muss man die Aktivitäten der es endlich Menschen, die sich vorstellen ICARUS-Sender ist noch nicht beendet. Tiere unter normalen Umständen ständig konnten, dass unser Plan womöglich funk- Die ersten Telemetrie-Sender wogen zehn beobachten. Nur auf der Basis dieser Daten tioniert“. Und tatsächlich: Nachdem die Kilo, dann fünf Kilo… heute ist man bei kann man erkennen, wann das Verhalten so European Science Foundation 2009 das fünf Gramm. Wikelski: „Für die Besende- sehr abweicht, dass man dies als Zeichen Projekt als exzellent bewertet, bewilligt das rung von wirklich kleinen Vögeln müssen für einen Vulkanausbruch werten kann“, DLR entsprechende Mittel. Dazu steigt die wir auf ein Gramm runter, Insekten kön- sagt der Forscher. russische Weltraumagentur Roscosmos als nen wohl nur ein halbes Gramm tragen.“ Und es müssen ja nicht nur Ziegen sein. Mitbetreiber der ISS mit ein. Die Initiative Sender-Elektronik, Solarzelle, Batterie, Auch Ameisen scheinen das Rumpeln im ICARUS geht endlich an den Start. 2010 Beschleunigungssensor, GPS – alles in Inneren von Vulkanen spüren zu können. wird Wikelski von der National Geographic einem Gramm? Die Firma SpaceTech in Im- Das jedenfalls glaubt Ulrich Schreiber von Society gar zum „Adventurer of the Year“ menstaad am Bodensee kümmert sich um der Universität Duisburg-Essen. Er hatte ernannt. Damit ist er zwar noch kein Rev- dieses Problem. Ein solcher Sender wäre vor Jahren mit der These, Ameisenwande- olutionär, aber immerhin … sicher eine technische Meisterleistung, ist rungen könnten Ausbrüche ankündigen, Die technischen Herausforderungen momentan aber noch Zukunftsmusik. für mächtigen Wirbel gesorgt. Bewiesen ist blieben (und bleiben) jedoch weiterhin das noch nicht. Wikelski denkt aber schon groß. 2015 sollte der Empfänger auf die Ziegen als Vulkansensoren laut: „Die Besenderung und Beobachtung ISS geschickt werden, jetzt wird es bis 2016 von Ameisen – das wäre was für Istanbul, dauern. „Es hat sich ein bisschen verzögert, Derweil sind die Wildtierforscher je- denn dort wird ein sehr großes Beben er- weil wir noch an der Technik gebastelt, die doch nicht untätig. Besonders fasziniert wartet.“ Antennen nochmal neu konstruiert haben, Wikelski die Frage, ob und wie Tiere he- Auch russische Wildtierforscher entwi- so dass sie auch für eine Stationierung auf rannahende Naturkatastrophen wie Vul- ckelten bereits konkrete ICARUS-Projekte, LEO-Satelliten tauglich sind – was wir kanausbrüche und Erdbeben wahrnehmen. etwa die Beobachtung von Aleutensee- ja sowieso für später geplant haben“, so „Bei dem großen Tsunami von 2004 sind schwalben und Regenbrachvögeln, die all- auf Sumatra fast keine großen Tiere um- jährlich zwischen dem nördlichen Russland Auch Monarchfalter bekommen Sender gekommen, denn sie waren alle in höhere und Australien pendeln. Außerdem inte- Regionen gewandert. Offen- ressiert sie das Schicksal von Bärenwaisen sichtlich haben sie das Beben sowie das Verhalten von Top-Räubern wie wahrgenommen. Aber wie? Orcas und Robben in den Gewässern vor Wir wssen es nicht.“ den Kommandeurinseln, die vor Russlands Nun sind Seebeben und Osten im nordpazifischen Beringmeer lie- dadurch ausgelöste Tsunamis gen. Weiterhin möchten sie herausfinden, glücklicherweise sehr selten ob in der Steppe lebende große Gerbile und somit keine geeigneten Pesterreger verbreiten. Und schließlich Ereignisse für die Forschung. wollen sie sich auch noch auf die Spuren Vulkanausbrüche sind bei- der Saiga-Antilopen setzen. Die mit ihrer spielsweise viel häufiger. rüsselartigen Nase äußerst merkwürdig Darum besenderte Wikelski anmutenden Steppenbewohner waren für sein Herzensprojekt Zie- schon fast ausgestorben und gelten heu- gen, die am Ätna leben. te als stark gefährdet. Letztes Jahr starb Tag und Nacht zeichnen innerhalb weniger Wochen die Hälfte der die Sender die Bewegungen gesamten Population, über 120.000 Tiere. der Tiere auf. Früh am Mor- Woran sie verendeten, weiß man bisher gen des 4. Januar 2012 sind nicht. Die ICARUS-Forscher sollten sich mit sie plötzlich seltsam aktiv ihren Sendern also beeilen. – sechs Stunden später be- ginnt der Vulkan, Lava und Und plötzlich sind sie weg Asche zu spucken. Haben sie den Ausbruch schon so früh Ach ja, was war eigentlich mit dem vorausgeahnt? Zwei Jahre Storchentrupp? Die sieben markierten lang beobachtet Wikelski die Vögel kamen aus dem Rhein-Main-Gebiet, Ziegen am aktivsten Vulkan aus Frankreich, aus Norddeutschland. Und Europas, der sich in diesem sie alle waren gerade erst ein halbes Jahr Zeitraum 27 Mal deutlich be- alt. Die anderen werden wohl nicht älter merkbar macht. Und vor je- gewesen sein, denn Jungstörche sammeln dem größeren Ausbruch sind sich im Herbst und ziehen ohne Eltern die Ziegen schon Stunden nach Afrika oder wenigstens nach Südeu- vorher sehr unruhig – lange, ropa – wenn sie denn überhaupt ziehen. bevor ein Seismograf die dro- Immer mehr bleiben ja mittlerweile ganz hende Eruption meldet. in Deutschland. Wie auch immer, nach

Foto: MaxCine Könnte folglich ein tie- einigen Tagen waren „meine“ Störche je- risches Frühwarnsystem auf denfalls weg. Schade eigentlich. diese Art funktionieren? Wi- Karin Hollricher

18 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Hintergrund.indd 18 26.11.15 11:28 springer-spektrum.de

Hochschule Ostwestfalen-Lippe University of Applied Sciences

Fernstudium Biologie | Chemie für Bio- und Chemielaboranten, TA’ s sowie verwandte Lehrberufe Jetzt Ihr Weg zum Bachelor anmelden Sie haben eine Ausbildung zum BTA, CTA, MTA, PTA o. ä. gemacht und möchten einen Schritt weiter kommen, aber Ihren Beruf nicht aufgeben? Dann sind unsere Fernstudiengänge Biologie und Chemie genau der richtige Weg für Sie!

springer-campus.de Fernstudium Biologie | Chemie springer-campus.de

Fernstudium Biologie | Chemie Ihre Chance für den beruflichen Aufstieg! •• Akademischer Abschluss an renommierten Hochschulen Ausführliche Infos unter •• Minimale Präsenzzeit bei voller Berufstätigkeit •• Intensive Betreuung durch erfahrene Dozent/-innen springer-campus.de •• Optimaler Start für mehr Erfolg im Beruf Fernstudium Biologie – erfolgreich seit 18 Jahren! Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstaltet gemeinsam mit dem Wissenschafts- verlag Springer Spektrum ein berufsbegleitendes Fernstudium „Biologie“. Das Angebot richtet sich an einschlägig berufstätige LaborantInnen und technische AssistentInnen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. Das Fernstudium dauert 4 Jahre. Im Anschluss können die AbsolventInnen an der JGU Mainz mit Zusatzleistungen berufsbegleitend den Unser Bachelor of Science „Molekulare Biologie“ erwerben. Service Neuer Studiengang: Fernstudium Chemie Kein Risiko! Das Fernstudium Chemie wendet sich an Laborant(inn)en und Technische Assistent(inn)en, die im chemischen Bereich arbeiten, und wird gemeinsam mit der Hochschule Ostwest- Sollte Ihnen das Fernstudium wider falen-Lippe ab Herbst 2015 angeboten. In dem berufsbegleitenden, viereinhalbjährigen Erwarten nicht zusagen, senden Sie Studium werden die theoretischen Grundlagen für den Bachelor of Science „Chemie“ uns die Studienunterlagen innerhalb vermittelt. Durch Studienhefte und Tutorien am Studienort Ihrer Wahl in Deutschland, von vier Wochen nach Erhalt zurück. Österreich oder der Schweiz lernen Sie die Studieninhalte der 16 Module. Zusätzlich Es entstehen keine Kosten für Sie. absolvieren Sie eine kurze praktische Phase an der Hochschule sowie eine Projekt- und Bachelorarbeit am Arbeitsplatz. Mit 180 ECTS-Punkten erhalten Sie den Bachelor of Science „Chemie“ von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Interessiert? Dann rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail!

Dr. Benjamin Steeb Dr. Doreen Pietzsch Fernstudium Biologie Fernstudium Chemie Tel. 06221 – 487 8054 Tel. 06221 – 487 8938 [email protected] [email protected]

A19669 | Images: page 1: Alex Raths/iStock; page 2: contrastwerkstatt/fotolia Hintergrund

Im Gespräch: Entwicklungsbiologe Martin Blum, Universität Hohenheim „Morpholinos haben einzigartige Vorzüge“ Ein neues Paper verkündet, ckerbestandteil keine Ribose, sondern einen Verfahren zur Erzeugung von genetischen Morpholin-6er-Ring. Diese Moleküle sind Mutanten einsteigen zu müssen. dass Morpholino-Knockdowns sehr stabil und werden in der Zelle nicht kaum zuverlässige Daten lie- abgebaut. Morpholinos können auf diese Die Stabilität der Morpholinos kommt Weise so entworfen werden, dass sie an be- also daher, dass das synthetische Rückgrat fern. Der Hohenheimer Ent- stimmte mRNA-Abschnitte binden. Sie ver- mit dem Morpholin-Ring nicht von der Zell­ wicklungsbiologe Martin Blum hindern dann, dass ein Protein translatiert maschinerie abgebaut wird. Injiziert man wird, oder dass eine prä-mRNA gespleißt Morpholino-Oligonukleotide beispielsweise widerspricht entschieden. wird – beides führt zum „Gen-Knockdown“.­ in ein befruchtetes Zebrabärbling-Ei, so ver- Zur Jahrtausendwende waren Morpholinos dünnt sich aber die relative Morpholino-Do- Morpholinos gelten als etabliertes Werk- ein unglaublicher Fortschritt, weil zum er- sis im Lauf der Embryonalentwicklung – we- zeug, um Genfunktionen aufzuklären. sten Mal ganz gezielt Gene ausgeschaltet gen der fortschreitenden Zellteilungen, und Aber erzeugen Knockdown-Experimente werden konnten, ohne in die aufwändigen weil das Volumen des Embryos größer wird? mit den synthetischen Oligos wirklich spe- Blum: Genau, Nukleasen können nicht zifische Effekte? Oder stiftet die Methode angreifen, aber der Morpholino verdünnt in erster Linie Verwirrung, anstatt robuste sich aus. Da laufen stöchiometrische Pro- Daten zu liefern? Zuletzt wurden die zesse ab. Anders als bei Mutanten ist der Stimmen der Zweifler immer lauter. Eine Knockdown mit Morpholino-Oligonukle- Vergleichsstudie schien die schlimmsten otiden also eine Methode, die nie zu hun- Befürchtungen zu bestätigen: Die Phäno- dert Prozent wirkt. Aber gerade bei frühen typen von genetischen Mutanten stimmen Ereignissen, die die Entwicklungsbiologen demnach nur selten mit publizierten Daten ja meistens interessieren, kann man Knock- über entsprechende Morpholino-Knock- down-Effekte oft über einen relativ langen downs überein. Wie ein Erdbeben habe Zeitraum beobachten. diese Studie gewirkt, erzählt der Hohen- heimer Entwicklungsbiologe Martin Blum Populär ist die Methode vor allem bei Ze- im Laborjournal-Gespräch. Paper mit Mor- brabärbling- und Froschforschern. In der Fa- pholino-Daten wurden abgelehnt, Grants denwurm-Community zum Beispiel arbeitet zurückgewiesen. Aber Blum warnt davor, man lieber mit RNAi als Knockdown-Metho- das Kind gleich mit dem Bade auszuschüt- de der Wahl. Warum sind die Morpholinos ten. Die Morpholino-kritische Studie habe bei anderen Modellorganismen nicht populär vielmehr ihre eigenen Schwächen, und es geworden? sei demnach fahrlässig, die erprobte Knock- Blum: Wenn RNAi gut funktioniert, wie down-Methode nur deswegen nicht weiter beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans, zu verwenden. gibt es keinen Grund, Morpholino-Knock- downs zu etablieren – klappen würde die Laborjournal: Morpholino-Injektionen Methode wahrscheinlich schon. Bei der sind eine bei Zebrabärbling- und Xeno- Maus wiederum wäre eine Injektion oder pus-Forschern populäre Methode, um Gene Elektroporation technisch schwierig, das vorübergehend abzuschalten. Auch bei „un- ginge eigentlich nur bei In-vitro-Kulturen. gewöhnlichen“ Modellorganismen wie der Aber es ist nicht so, dass Morpholinos Seeanemone kommen diese synthetischen ausschließlich beim Zebrabärbling und Oligonukleotide zum Einsatz. Aber viele un- beim Frosch zum Einsatz kämen: Auch im serer Leser werden der Methode noch nie be- Hühnchen wird die Methode eingesetzt, gegnet sein. Deshalb zum Einstieg die Frage: und das Hühnchen ist nach wie vor ein für Was sind Morpholinos, und wozu werden Entwicklungsbiologen sehr wichtiger Mo- sie eingesetzt? Morpholino- dellorganismus. Besonders nützlich sind Blum: Morpholino-Oligos sind kurze “Verteidiger“: Morpholinos überdies bei ungewöhnliche- Nukleotide mit einer Länge von ca. 25 Ba- Martin Blum ren Modellsystemen, die aber wichtig sind,

sen. Sie binden an RNA, haben aber als Zu- Hohenheim Foto: Univ. um Evolutionsprozesse zu verstehen – bei-

Laborjournal 12/2015 21

LJ_1215_Hintergrund.indd 21 26.11.15 11:28 Hintergrund

spielsweise bei Mollusken, beim Seeigel Funktion neuer Gene untersuchen möch- oder dem Lanzettfischchen (Amphioxus). te, gibt es dafür allerdings häufig keine geeigneten Antikörper. Aber bei Morpho- Aber die Methode hat Fallstricke. Es dro- linos, die das Spleißen der prä-mRNA ver- hen unspezifische und toxische Effekte. hindern, kann man den Knockdown-Effekt Blum: Bei allen Methoden, bei denen schön per PCR nachvollziehen. Das ist für eine bestimmte Sequenz angesteuert wird, mich eine verpflichtende Kontrolle, wenn besteht die Gefahr, dass auch andere Ab- man Spleiß-Morpholinos verwendet. schnitte als die Zielsequenz betroffen sein können. Zudem: Wenn die Dosis toxisch In der Fachliteratur ist nun eine Debatte wird, bekommt man Effekte, die überhaupt über die Morpholino-Methode entbrannt. nichts damit zu tun haben, dass man ein Kürzlich hat vor allem eine Studie von Fat- bestimmtes Gen ausgeschaltet hat. Deshalb ma Kok et al. für Diskussionen gesorgt (Dev. muss man seine Experimente kritisch be- Cell 32: 97-108). Foto: patheos.com urteilen und genau kontrollieren. Es gibt Blum: Die Autoren dieser Arbeit haben Kann ich der Methode trauen? Oder nicht? schon lange Empfehlungen, wie man das Vaskulogenese im Zebrabärbling studiert machen sollte. Man darf sich zum Beispiel und dafür 32 mutante Linien untersucht, Arbeit hat wie ein Erdbeben in den Com- nicht auf ein einziges Morpholino verlas- bei denen insgesamt 24 Gene betroffen munities gewirkt und hatte unmittelbare sen, sondern schaut sich waren. Die Autoren ha- Folgen für alle Arbeiten mit Morpholinos: immer ein zweites an. „Diese Arbeit hat wie ben festgestellt, dass nur Papers wurden abgelehnt, Grants wurden Um die toxische Dosis in drei Fällen Effekte in nicht bewilligt. Wir haben das Thema dann zu ermitteln muss man ein Erdbeben in den der Vaskulogenese zu bei einer Tagung in Nürnberg diskutiert parallel Kontroll-Mor- Communities gewirkt.“ beobachten waren. Das und Christof Niehrs [Entwicklungsbiologe pholinos injizieren, also stand im Widerspruch zu an der Universität Mainz, Red.] und ich ha- Sequenzen, die keine spezifischen Effekte veröffentlichten Berichten, wonach mit ben beschlossen, uns die Arbeit gemeinsam auf das anvisierte Gen haben sollten. Man Morpholinos für 14 dieser 24 Gene starke genauer anzuschauen. sollte auch nachprüfen, ob der Effekt der Phänotypen erzeugt wurden. Die Autoren Morpholino-Injektion durch Ko-Injektion haben dann weitere 24 Gene, die nichts Und das Ergebnis dieser Analyse haben der Ziel-mRNA „gerettet“ werden kann. Die mit Vaskulogenese zu tun haben, heraus- sie nun in Form einer Erwiderung ebenfalls „rettende“ mRNA muss man dabei derart gesucht, die den Morpholino-Daten zufolge in Developmental Cell veröffentlicht (Vol. mutieren, dass die Morpholinos sie nicht Phänotypen haben sollten. Aber wiederum 35: 145-49)... ansteuern können. Das ist aufwändig und zeigten die genetischen Mutanten nur in Blum: Wir sind mit meinen Doktoran- nicht sehr beliebt, aber eine wichtige Kon- fünf dieser 24 Fälle den entsprechenden den tagelang die zitierten Arbeiten durch- trolle. Phänotyp. Insgesamt stimmten die Phäno- gegangen. Dabei kam heraus, dass nur in typen der Morpholino-Knockdowns und vier der 48 Fälle gezeigt wurde, dass die Kann man auch direkt verfolgen, ob tat- der Mutanten also in weniger als 30 Pro- mutanten Linien tatsächlich Nullmutanten sächlich weniger Protein hergestellt wird? zent der Fälle überein. Die Schlussfolge- sind. Außerdem waren die Morpholino-Stu- Blum: Wenn es Antikörper gibt, ist das rung der Autoren: Morpholinos erzielen dien, die zum Vergleich dienten, in minde- eine wichtige Kontrolle. Wenn man die in erster Linie „Off-Target“-Effekte. Diese stens der Hälfte der Fälle nicht sorgfältig

Weitere Stimmen Morpholinos: Unzuverlässig oder unentbehrlich?

Sind Morpholino-Knockdowns eine im CRISPR/Cas-Zeital- den meisten Studien fehlt der Nachweis, dass das betroffene ter kaum mehr benötigte, unzuverlässige Methode, die in erster Protein herunterreguliert ist. Ich vermute daher, dass einige Linie Off-Target-Effekte erzeugt? Oder sind die synthetischen CRISPR-Mutanten eventuell gar keine Loss-of-Function-Mutati- Oligonukleotide nach wie vor unentbehrlich, wie Martin Blum onen sind“, betont Schmid und weist darauf hin, dass Morpho- im nebenstehenden Interview erklärt? Laborjournal hat sich linos traditionell während der frühen Embryogenese eingesetzt umgehört. werden: „Da sind sie großartig und weiterhin sehr wertvoll.“ Der Karlsruher Zebrabärbling-Forscher Uwe Strähle meint: Bei anderen Fragestellungen, wie zum Beispiel der Erforschung „Morpholinos bleiben auch weiterhin wichtige Werkzeuge, um neurodegenerativer Prozesse, sieht die Forscherin den Einsatz die Funktion von Proteinen zu untersuchen. Natürlich bedarf es der Knockdown-Oligos kritischer, die Gefahr unspezifischer dazu der richtigen Kontrollen.“ Strähle meint damit insbeson- Effekte sei dort groß. dere genetische Mutanten. Volle Unterstützung bekommt Martin Blum für seine Kritik Bettina Schmid vom Deutschen Zentrum für Neurodegene- an der sich breit machenden Anti-Morpholino-Stimmung vom rative Erkrankungen in München bestätigt allerdings Blums Be- Bayreuther Entwicklungsbiologen Gerrit Begemann. Auch fürchtung, dass auch genetische Mutanten nicht immer eindeu- Begemann hebt hervor, dass Morpholinos für manche Zwecke tige Antworten liefern. Der Vergleich von Morpholino-Knock- unentbehrlich sind, zum Beispiel beim Knockdown von mater- downs mit einer Mutante kann auch mal in die Irre führen: „In nalen Transkripten oder bei der Arbeit mit Nicht-Modellorga-

22 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Hintergrund.indd 22 26.11.15 11:28 Hintergrund

kontrolliert. Dazu kommt, dass der gene- nen die Morpholino-Experimente nicht gut tischen Hintergrunds verschiedener In- tische Background der verwendeten Linien kontrolliert wurden, und das diskreditiert zuchtlinien. Auch genetische Mutanten einen großen Einfluss auf den Phänotyp die Methode zusätzlich. So etwas dürfen haben also nicht immer nur die direkte haben kann, was in dieser Arbeit nicht kon- Gutachter einfach nicht durchgehen lassen. Genfunktion als Read-out. Vielleicht sollte trolliert wurde. Wenn aus einer Arbeit so man generell vorsichtiger sein, und in der weitreichende Schlussfolgerungen gezogen Die Gutachter und Journals müssten also Diskussion der Experimente undogmatisch werden, die zudem massive Auswirkungen besser darauf achten, dass Standards einge- auf Ergebnisse mit anderen Methoden und haben, halte ich das insgesamt schon für halten werden? anderen Modellorganismen hinweisen. eine sehr berechtigte Kritik. Blum: Absolut. Und da gibt es schon viel, was man bei Morpholinos kritisch be- Zusammenfassend würden Sie also sa- Wie kommt es aber, dass manche For- trachten muss. Zum Beispiel können beim gen: Morpholinos werden weiterhin als ein scher mit Morpholino-Erfahrung nun sagen: Zebrabärbling oft nur dann spezifische wichtiges Werkzeug im Methodenkasten der Ich traue der Methode nicht mehr, ich rühre Phänotypen beobachtet werden, wenn Entwicklungsbiologen gebraucht? die Dinger nicht mehr an? Mit CRISPR/Cas ein Morpholino gegen p53 ko-injiziert Blum: Morpholinos haben einzigar- gibt es zudem auch eine Alternative, zumin- wird, um der Stress Response entgegenzu- tige Vorzüge. Es gibt etliche Fälle, in de- dest beim Zebrabärbling, die kaum aufwän- wirken – beim Frosch brauchen wir das nen man mit Morpholinos Experimente diger ist als ein sorgfältig kontrolliertes Mor- nicht. Generell ist es aber durchaus so, dass machen kann, die sich mit genetischen pholino-Experiment. auch Mutanten Probleme bereiten kön- Methoden nicht oder nur sehr aufwän- Blum: Zum einen muss nen. Forscher um Andrea dig bewerkstelligen ließen. Beim Frosch man sich selbst sicher sein, „Es wäre fahrlässig, Rossi und Didier Stainier beispielsweise kann man durch gezielte was man sieht. Es ist schon haben zum Beispiel kürz- Injektionen einzelne Gewebe und Organe so: Wenn man toxische Ef- diese Methode nicht lich Gen­aktivitäten in ansteuern und Gene nur dort ausschalten. fekte sieht, muss man die weiter zu verwenden.“ Zebra­bärbling-Mutanten Mit photoaktivierbaren Morpholinos kann Dosis anpassen oder an- beschrieben, die den ge- man den Zeitpunkt des Gen-Knockdowns dere Morpholinos verwenden – oder das netischen Defekt kompensieren können exakt steuern. Außerdem können mehrere Experiment im Einzelfall eben ganz aus- (Nature 524: 230-33). Gene gleichzeitig ausgeschaltet werden, sortieren. Die Morpholino-Methode ist ein auch die Gendosis lässt sich kontrollieren Pfeil im Köcher der Entwicklungsbiologen, Welche Rolle spielen maternale Effekte, Es wäre fahrlässig, diese Methode nicht um Genfunktion zu untersuchen. Selbst- wenn zum Beispiel die heterozygote Zebra­ weiter zu verwenden – nur aufgrund ei- verständlich muss man alle Möglichkeiten bärbling-Mutter nicht-mutierte mRNA im ner einzigen Arbeit, die aus den genannten nutzen: Mutanten, CRISPR/Cas, pharma- Ei ablegt? Auch dann sehen ja die genetische Gründen äußerst kritikwürdig ist. Das wür- kologische Inhibitoren, dominant-negative Mutante und der „Knock-down-Fisch“ even- de vor allem kleine Communities treffen, Konstrukte, etc. Aber die Morpholinos wur- tuell unterschiedlich aus? die mit Modell­organismen wie Seeanemo- den in einer Art und Weise diskreditiert, die Blum: Es gibt Daten, die zeigen, dass ne, Seeigel oder Hühnchen arbeiten. Mein in unseren Augen nicht in Ordnung ist: hier mehr als die Hälfte der Zebrabärbling-Ge- Aussage ist also: Wir sollten Morpholinos wurde das Kind mit dem Bade ausgeschüt- ne maternale Expression haben. Wenn das weiterhin nutzen, aber die Experimente tet. Deshalb haben wir die Widerlegung stimmt, haben wir natürlich ein generelles kritisch beurteilen – so wie alle anderen geschrieben. Aber man muss leider auch Problem bei der Analyse von Mutanten. Methoden auch. sagen: Es gibt publizierte Arbeiten, bei de- Dazu kommt noch der Einfluss des gene- Interview: Hans Zauner

nismen. Und er ergänzt: „Gutachter von Forschungsanträgen an Morpholino gegenüber der Ziel-mRNA gearbeitet wird oder Manuskripten machen es sich zu einfach, wenn sie Mor- (siehe Schulte-Merker und Stainier, Development 141: 3103-4), pholino-basierte Studien kritisieren. Pauschale Ablehnung mit sind diese Nebeneffekte leider eher die Regel als die Ausnah- Verweis auf das Kok et al.-Paper ist ein schlechtes Argument.“ me. In vielen Studien wird daher zusätzlich die p53-Funktion experimentell unterdrückt, um zumindest die stärksten apopto- „Unspezifische Effekte sind nie auszuschließen“ tischen Effekte abzuschwächen; das sind dann allerdings schon recht drastische Maßnahmen, um überhaupt noch etwas Etwas andere Töne kommen vom Zebrabärbling-Forscher analysieren zu können. Stefan Schulte-Merker. Der Münsteraner Entwicklungsbiologe Ein weiteres Problem ist, dass es zwar Empfehlungen gibt, hat über viele Jahre selbst mit Morpholinos experimentiert. wie Morpholino-Studien konzipiert werden sollten, die Editoren Inzwischen ist er aber ein Kritiker der kleinen Oligos – und ein und Reviewer der meisten Journale allerdings dennoch keinen Ko-Autor der von Martin Blum kritisierten Vergleichsstudie. Per klar definierten und allgemein akzeptierten Richtlinien folgen: E-Mail erklärt er seine Vorbehalte gegenüber den Knock­down- Es gibt hunderte von Journals, aber maximal eine Handvoll, die Oligos: in ihren ‚Instructions for Reviewers‘ bindende Regeln aufstel- „Ein prinzipielles Problem bei Morpholinos besteht darin, len. Für jemanden, der nicht selbst mit Morpholinos arbeitet, ist dass man zwar zeigen kann, ob die Ziel-mRNA betroffen ist, es daher sehr schwer zu unterscheiden, welchen Studien man beispielsweise mit RT-PCR. Man kann aber nie ausschließen, nun trauen kann und welche eher mit Vorsicht zu genießen dass ein Teil des ‚Phänotyps‘ von unspezifischen oder to- sind. Hier wären verbindliche Regeln innerhalb der ‚Scientifc xischen Nebeneffekten herrührt. Da in den meisten Studien mit Community‘ wünschenswert. Im Moment existieren sie jeden- einem zehntausend- oder hundertausendfachen (!) Überschuss falls nicht, oder sie werden nicht implementiert.“ -HZa-

Laborjournal 12/2015 23

LJ_1215_Hintergrund.indd 23 26.11.15 11:28 SERIE

Ansichten eines Profs (98) Unis brauchen Druck Unsere Unis stecken in der Unsere Unis befinden sich in der glei- dazu, ein Problem so lange auf die Bank chen Bürokratie-Falle wie Griechenland. zu schieben, bis es hinten unbemerkt weg- Bürokratie-Falle. Schon lange. Die große Uni-Krise der letzten Jahrzehnte rutscht und verschwindet. Dieses Komitee Und alleine kommen sie da mit immer mehr Kernaufgaben – mehr untersuchte also die Zahlen in Zentrale Studenten, mehr Leistungsdruck auf For- und Büro des Präsidenten. Und siehe da, wahrscheinlich nicht mehr raus. schung,... – bei effektiv sinkenden Etats lobenswert sank die Zahl der dort herum- hat eben nicht zu einer Reform im Staate lungernden Bürokraten von 1.900 in 2007 Aus der Krise lernen und durch Re- Universität geführt. Im auf 1.684 in 2014. Gar formen die Krise bewältigen – diese zen- Gegenteil, die Bürokra- „Das sind schon deutsche nicht lobenswert aber trale Einsicht haben die meisten Länder tien der Unis haben ihre Uni-Verhältnisse, mehr war, dass in den beiden Europas erfolgreich umgesetzt. Wobei Macht und Ineffizienz höchstbezahlten Ver- „Krise“ wirtschaftliche Probleme meint, es noch deutlich gestei- Verwalter als Verwaltete.“ waltergruppen die Zahl also „abwärts geht“; und „Reform“ meint, gert: Rein zahlenmäßig der Abkassierer um 27 mit Axt und Abrissbirne durch die Verwal- wurden die Bürokraten mehr, die Agie- Prozent von 573 auf 725 stieg. Nicht zuletzt tung zu gehen. Studien des Zentrums für renden für die Kernaufgaben Forschung diese Entwicklung führte zu einem Anstieg Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Lehre weniger. des Gesamtbudgets von 587 auf 625 Millio- in Mannheim haben gezeigt, dass auf die- Dieser Trend ist ungebrochen, nicht nur nen Dollar in diesen sieben Jahren. se Weise Großbritannien in den 1980ern, in Deutschland. Kürzlich schickte Björn Die UC Berkeley hat überdies die Firma Skandinavien in den 1990ern und Deutsch- Brembs von der Uni Regensburg mir einen Bain & Co. Consultants teuer bezahlt, um land mit der Agenda 2010 jeweils durch Re- Bericht aus der LA Times zur Lage der Uni- herauszufinden, dass an dieser einen Uni formen der Verwaltungen wieder Schwung versity of California (UC). Dabei ist die UC elf Schichten von Management zwischen aus ihren Krisen herausgeholt haben. nicht nur der Campus der UCLA, sondern Kanzler und den wirklich Arbeitenden ge- In der jüngsten Analyse fragt das ZEW umfasst alle unter UC-X firmierenden Unis schaltet sind. Mehr als die Hälfte dieser fast jetzt gemeinsam mit dem Wiener WIFO-In- – ein Laden mit einem Gesamtbudget in 2.000 ‚Manager‘ beaufsichtigten drei oder stitut, warum die Krise in Griechenland der Gegend von 27 Milliarden Dollar. Ganz weniger Mitarbeiter, von denen wiederum nicht zu wirksamen Reformen in der Ver- wie an unseren Unis und in Griechenland fast die Hälfte nur einen Untergebenen an- waltung führt. Deren schlichte Antwort: versackt dort immer mehr Geld im Dienst- zupeitschen hatte. Erstaunlich, dass die UC Zu spät! Die Bürokratie in Griechenland ist leistungssektor der Bürokratie. In der UC Berkeley trotzdem richtig gute Forschung zu groß. Friedrich Heinemann vom ZEW quoll die Zahl der Bürokraten zwischen und Lehre hinbekommt. nennt das „die Bürokratie-Falle“. Größe 2004 und 2014 um 60 Prozent auf mehr Wie sind dagegen wohl die Verhältnisse und Ineffizienz der Bürokratie verhindern als 10.000. Die Zahl der unbefristet ange- an den schlapperen Unis? Ich glaube, ich vernünftiges Wirtschaften. Weil die Büro- stellten Forscher und Lehrer (tenure-track möchte das gar nicht sehen. An den deut- kratie so groß ist und derart viele Personen faculty members) stieg in denselben schen Unis sind die Zahlen und Entwick- beschäftigt, hat sie einen gewaltigen Ein- zehn Jahren lediglich um 8 Prozent, von lungen überall parallel gelaufen, an fast fluss auf die Politik und verhindert effizient 8.067 auf 8.722. Das jeder Uni tummeln jedwede Verkleinerung oder Machteinbuße sind schon deutsche „Neue Stellen für weitere sich mehr Verwalter auch in der Krise. Uni-Verhältnisse, mehr als Arbeiter. Per Defi- Verwalter als Verwal- Bürokraten. Die dann ihre nitionem ist doch die tete. eingesessenen Kollegen Daseinsberechtigung Axel Brennicke Ach ja, by the way, der Bürokraten die die Zahl der Studenten weiter überlasten können.“ Unterstützung der sitzt auf dem Lehrstuhl hat in diesen zehn Jah- Kernaufgaben-Arbeiter für Molekulare Botanik ren um etwa 30 Prozent zugenommen. und deren Arbeit. Schöne Theorie, aber das der Uni Ulm und be- Klarer Effekt, ganz wie bei uns: Weniger stimmt schon lange nicht mehr. Inzwischen kommt so einiges mit Profs pro Student. Dabei sind die schie- dient ein Bürokrat dem anderen – mal als von Wahn und Witz ren Zahlen das eine, die Geldverteilung ist Vorgesetzter, mal als Untergebener. Und des Lebens und Arbei- noch schlimmer. Die UC hatte dazu extra der Erfindungsreichtum bei den jeweiligen tens an den Universi- ein ‚Subcommittee‘ eingerichtet, einen Aufgabenbeschreibungen hat seine phan- täten. Für Laborjournal Ausschuss. Sie erinnern sich, ein Untersu- tastische Grenze hinterm Horizont noch schreibt er es auf. chungsausschuss dient im Wesentlichen lange nicht erreicht.

24 12/2015 Laborjournal

LJ_1215-Tietz&Brennicke.indd 24 26.11.15 11:38 Serie

Und es geht gerade so weiter, wird im- ums Baden-Württemberg zur ‚Perspektive Obwohl die kompetenzentwickelten und mer noch schlimmer. An unseren Unis auf 2020‘ – schon ein paar Tage her, aber immer diversitätsgere(ä)chten Lehrer später fä- jeden Fall: noch nicht besser geworden. Eine der pari- chervernetzte Landesangestellte werden. Eigentlich soll es den Unis doch tätischen Überschriften: „Minister Schmid: Falls es dann solche Stellen gibt, und wenn besser gehen. Das ominöse „Verbesse- 1,7 Milliarden Euro Landesmittel zusätzlich Niedersachsen das Vorbild des „Igels“ Ba- rung-der-Lehre“-Geld vom Bund soll „ver- …“. Offensichtlich hat der eine Ahnung, den-Württemberg übernimmt. Vielleicht dauerhaftet“ werden und den Unis über wovon er redet, sonst wäre er auf die Zahl könnte die Uni Göttingen ja auch noch den Umweg der Länder in den allgemeinen im zweiten Abschnitt hereingefallen, „Über weitere Gelder über Werbung akquirie- Säckel fließen. Bis zu drei Prozent mehr soll die Gesamtlaufzeit des Vertrags fließen so ren, ähnlich wie es die Uni des Saarlandes es dadurch im Grundhaushalt geben – seit rund 2,2 Milliarden Euro zusätzlich in die auf ihrer Webseite macht: „Die günstigen etwa zwanzig Jahren die erste Erhöhung Grundfinanzierung.“ Design Hotels von Motel One bieten aktuell überhaupt. Die Frage zur Stunde der Wahr- Putzig, wie primitiv Effekthascherei in mit mehr als 50 Hotels ‚viel Design für wenig heit ist zugleich natürlich bange Hoffnung: der Politik betrieben wird: 2,2 Milliarden Geld‘. Entdecken Sie z.B. die trendigen Motel Was kommt davon tatsächlich an der Basis Euro hört sich nach viel an, weil keiner One Hotels Berlin oder die Motel One Hotels der Uni an, also bei Forschung und Lehre? das mal schnell über die insgesamt sechs Brüssel für einen Studientrip.“ Wird die prekäre pekuniäre Lage wirklich Jahre herunterbricht. Und kaum jemand In Baden-Württemberg wird es für sol- besser? Wo geht also das Geld hin? Schau- liest weiter und bemerkt, dass vom Land che Jobs keine 3,5 Jahre Befristung mehr en wir nach. nur die Hälfte zusätzlich kommt, die an- geben. Die Pressemitteilung dazu: „Die Vor einigen Monaten hat die Landesre- dere Hälfte hatte das Land sowieso schon andere Hälfte des Grundmittelaufwuchses gierung die Unis aufgefordert, Planungen gegeben. Die resultierenden180 Millionen (ebenfalls 1,1 Milliarden Euro) wird durch und Vorschläge für die neuen zusätzlichen pro Jahr klingen dann echt nicht so impo- die Veredelung von Programm- in Grundmit- Stellen zu machen. Wohin ging diese Auf- sant, wenn man sich überlegt, wie viele tel erreicht. D.h., Programmfinanzierungen Hunderte Millionen die Lobbyhäuser des des Landes werden verstetigt und schrittweise Landes Baden-Württemberg in Berlin und in die Grundfinanzierung überführt. Dies Brüssel so verschlingen. Pro Jahr. Stimmt erhöht die Flexibilität und stärkt die Pla- schon, das ist ja auch nungssicherheit bei der ganz was anderes – und „Ach ja, wenn Forschung Schaffung und Entfri- viel wichtiger als die Zu- stung von Stellen.“ kunft unserer Kinder, und Lehre auch noch Erinnern wir uns an der Studenten. Stellen haben wollen, dann die Zeit vor der Verede- Und überhaupt lung (Verelendung?): sieht man gleich die formuliert mal was.“ Grundsätzliche primäre Handschrift der Marke- Aufgaben der Universi- ting-Profis. „Hase und Igel“ spielen haben täten sind laut den Uni-Gesetzen der jewei- Illustr.: catchingwish.com diese offenbar geraten, denn – klar – nur ligen Länder Forschung und Lehre. Ob es der Erste zählt: „Baden-Württemberg ist für die geplanten Millionen solche Stellen forderung des Landes? Klar, an die Ver- damit das erste Land, das bei der Grund- geben wird? Oder sind die schon verplant? waltungsspitze. Und dort blieb sie auch. finanzierung der Hochschulen die Empfeh- Für Bürokratie und Ähnliches. So lange, bis von dort Vorschläge für die lung des Wissenschaftsrates umsetzt, betonte Friedrich Heinemann vom ZEW ver- meisten dieser Stellen formuliert waren Kretschmann.“ sucht, Mut zu machen: Man könne aus der und an das Land gehen konnten. Selbst- Stimmt irgendwie, andere Bundeslän- Bürokratie-Falle herauskommen – aber verständlich für Stellen in der überlasteten der schreiben noch ab dem 1.1.2016 Stellen nicht allein. Dazu ist Druck von außen Bürokratie. Für weitere Bürokraten. Die im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrer- notwendig, von Dritten. Massiver Druck. dann ihre eingesessenen Kollegen weiter bildung“ aus, so die Fakultät für Biologie Hoffen wir, dass jemand von außen die überlasten können. und Psychologie der Georg-August-Uni- Bürokratie unsere Unis unter Druck setzt. Dann erst meldete die Bürokratie an die versität Göttingen: „7,5 wissenschaftliche Und sie verkleinert. Also dort jene Stellen Fakultäten ganz nebenbei: „Ach ja, wenn Mitarbeiter/-innen (100 % E 13 TV-L) be- abbaut, die nichts zum eigentlichen Ge- ihr auch noch Stellen haben wollt, formu- fristet für die Dauer von 3,5 Jahren bis zum schäft beitragen. liert mal was.“ Natürlich bücken sich die 30.6.2019 …“ Ein Selektionskriterium Aber wer ist da draußen außerhalb Arbeiter der Kernaufgaben vor der Büro- hätte ja auch das Ausrechnen der Dauer der maroden Elfenbeintürme, der Druck kratie – mache ich ja auch – und denken sein können. „Die Vollzeitstelle ist auch teil- machen könnte? Das Landesministerium? und sagen: „Besser eine Stelle haben als zeitgeeignet.“ Welche von den 7,5 Vollzeit- Wohl eher nicht, von Verwaltung zu Ver- drei nicht.“ Und so kämpfen sie mit dem stellen ist nicht so klar. „Dem SPL liegen waltung versteht man sich, da hackt eine Schreiben der von den Landesbürokraten drei zentrale Handlungsbereiche zu Grunde: der anderen keine Stellen weg. Wir können geforderten Fabulierungen. Das tut sich A) Fächer vernetzen (Naturwissenschaf- es den Politikern aber medienwirksam mit natürlich viel leichter von Bürokrat zu Bü- ten, Gesellschaftslehre, Bildung für Nach- Schlag(er)zeilen schmackhaft machen: Mi- rokrat, von Uni-Verwaltung zu Landesver- haltige Entwicklung, Bilingualer Unter- nisterin X greift durch – 70 Prozent Verwal- waltung. Also mal sehen, was überhaupt richt); tung der Uni Y gestrichen. 300 unbefristete außerhalb der Bürokratie-Seilschaften für B) Lehrerkompetenzen entwickeln; und Stellen für Forschung und Lehre. Und kön- Forschung und Lehre als genehm formu- C) Diversität gerecht werden.“ nen Polit-Floskeln erfinden, darin sind wir liert durchkommt. Nur gut, dass es dafür 7,5 Vollzeit- doch geübt: Effizienzleuchttürme blinken Übrigens gibt es dazu eine ganz wit- stellen gibt, sonst wäre womöglich nichts und Schlankheitsschlagkraft 2090 entdecken zige Pressemitteilung des Staatsministeri- daraus geworden. Finanziert Berlin voll. lassen?

Laborjournal 12/2015 25

LJ_1215-Tietz&Brennicke.indd 25 26.11.15 11:38 Serie springer-campus.de

Erlebnisse einer TA (97) Oh, Happy Day! Fernstudium Chemie für Chemielaboranten und CTA’s Ja, liebe Leser, auch dieses Jahr Da flog die Labortüre auf. „Mister weihnachtet es wieder. Dabei kann ich Happy“ und ich zuckten zusammen. Ich Jetzt mich noch gut an letztes Jahr erinnern, war gespannt: Wer wagte es, unsere anmelden Heiligabend fiel auf einen Mittwoch. weihnachtliche Idylle zu stören? Gab es Montags stand ich noch voller Taten- tatsächlich noch Leben am 23.12.? Das Ihr Weg zum Bachelor ! drang im Labor, alle Geräte surrten auf Gleiche schien sich der Lieferant auch zu Das Fernstudium Bachelor Chemie* ist für Hochtouren, die PCR-Maschine gab denken. Fast überschwänglich begrüßte Chemielaboranten, CTA’s und PTA’s der opti- male Start für mehr Erfolg im Beruf. Intensive zum Jahresende ihr Bestes, ein Sta- er mich. Doch offensichtlich ignorierte Betreuung durch erfahrene Dozenten und pel unerledigter Sachen ruhte neben er „Mister Happy“, denn er meinte: eine minimale Präsenzzeit garantieren ein meinem Schreibplatz. Daneben stand „Wenigstens eine Person treffe ich hier passgenaues nebenberufliches Studium! mein Wackelweihnachtsmann. Den an!“ Ich war ebenfalls erfreut – aller- *Veranstaltet von der HS Ostwestfalen-Lippe hatte ich letztes Jahr bei unserer Weih- dings mehr über die Tatsache, dass ich und Springer Spektrum nachtsfeier gewichtelt. Wenn man ihm endlich die bestellten Primer bekomme, auf den dicken Bauch drückt, schwingt als über den unerwarteten Besuch. Jetzt Infos anfordern unter springer-campus.de er die Hüften zu „Oh, Happy Day“. We- „Auch eine Art Weihnachtsgeschenk“, nigstens das finde ich originell. Ich hatte dachte ich und wollte dem Lieferanten A23273 ja mit Schlimmerem gerechnet. Mein fast einen Lebkuchen anbieten. „Mister Weihnachtsmann wird zwar täglich von Happy“ war allerdings so enttäuscht springer-campus.de meinen Kollegen belächelt, aber ich über die Ignoranz des Lieferanten, dass finde, er hat das Recht, wenigstens vier er spontan anfing, mit seinen Hüften zu Wochen im Jahr aus der Schublade kreisen. Jedoch ohne zu singen. Was rauszukommen. war da los? Besorgt nahm ich ihn hoch, drehte ihn auf den Kopf – warum auch Stimmungsvoller Bunsenbrenner immer – und fing an, ihn zu schütteln. Macht man das nicht so? Die Laborflure wurden im Laufe „Nein, nicht schütteln!“ Hoppla, jenes Montags schon langsam leerer. unser Lieferant zeigte doch zwischen- Und spätestens am Dienstag Vormittag menschliches Mitgefühl und schenkte war mir klar: „Mister Happy“ und ich meinem Weggefährten Beachtung. „Ich waren alleine. Dabei war doch erst der hab‘ so einen letztes Jahr meiner Mutter 23.! Waren tatsächlich schon alle im zu Weihnachten geschenkt, den darf Weihnachtsurlaub verschwunden? Ich man nicht unsachgemäß behandeln, tippte meinen einzigen Mitstreiter an, sonst wackelt er nicht mehr!“ Ich war Fernstudium Biologie aber was richtig Neues hatte er nicht mir nicht ganz sicher, ob der Gute an für Biolaboranten und verwandte zu berichten. Oh, Happy Day! Ich hatte Vorweihnachtsstress litt, oder ob es Lehrberufe noch einiges zu tun, also legte ich los. tatsächlich Menschen gibt, die so etwas Jetzt Ihr Weg zum Bachelor ! anmelden Immer unter den strengen Augen von zu Weihnachten verschenken. „Da hat Sie haben eine Ausbildung „Mister Happy“. Eigentlich hätte ich es sich bestimmt nur der Schalter für das zum BTA, MTA, CTA, PTA o.ä. mir im Labor so richtig gemütlich ma- Lied verhakt!“ Verdutzt sah ich „Mister gemacht und möchten einen chen können: Anstatt einer Lichterkette Happy“ an, der gar nicht mehr happy Schritt weiter kommen, aber Ihren könnte man sämtliche Geräte anstellen, wirkte, wenn er nicht singen durfte. Beruf nicht aufgeben? Dann ist bunte Lichtchen haben sie schließlich Ein fachmännischer Handgriff meines unser Fernstudium Biologie mit anschließenden Präsenzphasen alle. Die Heizplatte eignet sich sicher Besuchers und ein freundschaftliches sowie Bachelor-Arbeit an der auch zum Glühwein warmmachen, und Kopftätscheln (von „Mister H“!) später, Universität Mainz genau der für die heimelige Stimmung könnte viel- stellte er ihn wieder an seinen Platz richtige Weg für Sie! leicht der Bunsenbrenner sorgen. Ich zurück. Verschwörerisch zwinkerte er überlegte sogar, kurzfristig die Yucca-­ mir zu und verabschiedete sich. Palme aus dem Sekretariat zu holen und In diesem Sinne: Oh, Happy Day! Jetzt Infos anfordern unter springer-campus.de bunte Eppis dran zu hängen... Annette Tietz

A18307

26 12/2015 Laborjournal

LJ_1215-Tietz&Brennicke.indd 26 26.11.15 11:38 Journal JournalClub kompakt Club

Hamburg Nun probierte es ein Team um den Hei- delberger Parasitologen Friedrich Frisch- Auf den Leim knecht mit einem radikaleren Ansatz: Ins Frisch erforscht gegangen Plasmodium-Genom integrierte Zinkfinger- nukleasen, die aktiv werden, sobald der ➤ Wenn sich Säuger-Weibchen Das HI-Virus springt dem menschlichen Erreger in die Leberphase eintritt (Genome kurz hintereinander mit mehreren Immunsystem von der Schippe und über- Biology 16: 249). Die Zinkfinger-Scheren Männchen paaren, konkurrieren die windet dabei auch den Verteidigungsrie- schneiden einen ganzen Chromosomenarm Spermien verschiedener Männchen gel der Natural-Killer-(NK)-Zellen, die die mit etwa 200 Genen heraus. Kopf an Kopf. Längere Spermien befallenen Zellen eigentlich erkennen und Das sollte der Eindringlingen eigent- scheinen beim Wettlauf zum Ei daher angreifen sollten. Ob die Killer überhaupt lich den Garaus machen, dachten sich die einen Vorteil zu haben. Aber je länger aktiv werden, das entscheiden hemmende Forscher; denn es war ein Spermium, desto weniger davon und aktivierende Inputs. Fühler der NK-Zel- nicht offensichtlich, wie kann der Hoden produzieren – ein len sind insbesondere die Killer-cell Im- Plasmodium die „glatten“ evolutionärer Trade off. Stefan Lüpold munoglobulin-like Receptors (KIRs). KIRs Enden der Schnittstellen (Universität Zürich) John Fitzpatrick auf der Oberfläche der NK-Zellen binden reparieren könnte. Zum (Universität Stockholm) verglichen nun an HLA-I-Moleküle der Zielzelle, die wie- Erstaunen der Forscher Spermienlänge und Ejakulatmenge derum Epitope der Viren präsentieren. schafft er es aber gele- von hundert Säugerarten (Proc. Roy. Ob bestimmte KIRs an HLA/Epi- gentlich trotzdem, und Soc. B doi: 10.1098/rspb.2015.2122). top-Komplexe binden, hängt auch von der zwar mit einem Repara- Bei kleinen Tieren kommt es demnach präsentierten Epitop-Sequenz des Virus ab. turmechanismus namens stärker auf die Länge, bei größeren In einer Studie mit Proben von 390 süd- microhomology-mediated hingegen eher auf die Anzahl der Sper- afrikanischen HIV-1-infizierten Patienten end joining (MMEJ). Sol- Foto: Manuel Llinás Lab, Penn State Univ. Foto: Manuel Llinás Lab, Penn mien an. Bei großen Säugern bestehe konnte ein Team um Marcus Altfeld vom Plasmodien che Ausreißer sind zwar nämlich die Gefahr, dass viele Sper- Leibniz-Institut für experimentelle Virolo- selten, aber für die Ent- mien im weiblichen Geschlechtstrakt gie in Hamburg nun zeigen, dass selektive wicklung einer Impfung problematisch; die verloren gehen, so die Interpretation Mutationen innerhalb oder in der Nähe der Methode muss also verbessert werden. Im- der Forscher. Epitope die NK-Zellen offenbar in die Irre merhin sind die Heidelberger aber auf ein führen, indem hemmende KIRs aktiviert System gestoßen, mit dem man DNA-Repa- ➤ Retinal ist das Bindeglied zwischen werden. Der Killerzelle wird also vorgegau- raturmechanismen studieren kann. einem Lichtreiz und den molekularen kelt, die HIV-befallene Zelle sei harmlos. Signalkaskaden des Sehvorgangs, da Wenn man diese hemmenden KIRs mit Basel die Photonen die Kette von Einzel-und Anti­körpern blockieren würde, könnte man Doppel-Kohlenstoffbindungen des die Killerzellen vielleicht zum Kampf gegen Auf die Spitze Sehpigments in Schwingung verset- HIV-befallene Zellen motivieren (PLOS Me- zen. Einem Team um Dwayne Miller dicine 12: e1001900). getrieben (MPI für Struktur und Dynamik der Materie, Hamburg) und Oliver Ernst Die Kraftfeldmikroskopie (Atomic Heidelberg (University of Toronto) ist es nun Force Microscopy, AFM) liefert durch gelungen, die Zuckungen des Retinals Auferstanden das tastende Auf und Ab einer empfind- mit Ultrakurzzeitspektroskopie präzi- lichen Spitze ein Oberflächenrelief, das se zu vermessen. Innerhalb von 30 aus Ruinen auch Rückschlüsse auf die mechanischen Femtosekunden läuft der Isomerisie- Eigenschaften der Probe zulässt. Richtig rungs-Prozess ab, zehnmal schneller Für die Entdeckung des Malaria-Me- interessant für Molekularbiologen wird als bisher gedacht (Nature Chemistry dikaments Artemisinin darf sich die chi- die Methode indes, wenn man biologische 7: 980-986). nesische Forscherin Tu Youyou zwar dem- Sonden an die Spitze der AFM-Sensoren nächst die Nobelpreis-Medaille abholen. klebt, einen Peptid-Liganden beispielswei- ➤ Die optogenetisch aktivierbare Allerdings entwickelt der Malariaerreger se. Damit können die Mikroskopiker eine Adenylatzyklase ist ein Multifunk­ Plasmodium falciparum Resistenzen gegen Lipidmembran samt Membranproteinen tionswerkzeug: Ein Lichtsignal wirft die medikamentöse Angriffe. Eine Impfung, abtasten und messen, ob und wie stark der Produktion des Second Messengers das wäre daher der Königsweg. Ligand an Rezeptoren bindet. Diese schlaue cAMP an, der dann je nach Kontext Lebende, abgeschwächte Erreger Methode haben Forscher um Daniel Mül- alles Mögliche anstellt. Eine schöne könnten eine Ausgangsbasis für die Vak- ler (Basel) und Robert Tampé (Frankfurt Anwendung präsentierten nun For- zin-Entwicklung sein. Dafür müsste man am Main) weiter verfeinert (Nature Comm. scher um Hernán López-Schier vom Plasmodium aber davon abhalten, die Leber 6: 8857). Die Kraftfeldmikroskopiker te- Helmholtz Zentrum München in Cur- zu befallen. Eine Strategie hierzu hatten steten ihre neue „Multifunctional High rent Biology. In Zebrabärblingen, bei Heidelberger Parasitologen schon vor Jah- Resolution AFM“ an Lipidmembranen mit denen der Lateralis-Nerv durchtrennt ren getestet, indem sie einzelne, wichtige G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Es ge- ist, beschleunigt das mit optogene- Gene zum richtigen Zeitpunkt ausschal- lang ihnen damit erstmals, Rezeptorinter- tischer Nachhilfe erzeugte cAMP die teten – und zwar genau dann, wenn der aktionen mit zwei verschiedenen Liganden Regeneration der Nerven dramatisch Parasit in die „Leberphase“ eintritt. Manche zugleich zu messen. Die Methode könnte (doi:10.1016/j.cub.2015.09.038). Erreger entkamen jedoch der genetischen für die Wirkstoffforschung interessant sein, -HZa- Falle. so die Hoffnung. -HZ a-

Laborjournal 12/2015 27

LJ_1215_JournalClub.indd 27 26.11.15 12:10 Journal Club

Optogenetik in Frankfurt und Würzburg Lichtgesteuerte Würmer Illustr.: AG Gottschalk Würzburger und Frankfurter weile ist er am Julius-von-Sachs-In- aber nichts darüber, ob das Forscher haben den optoge­ stitut für Biowissenschaften am Signal auf dem Weg vom Reiz bis Lehrstuhl Botanik I in Würzburg zur Depolarisation in der Zelle modu- netischen Werkzeugkasten um zu finden. Die Entdeckung des liert wird“, sagt Alexander Gottschalk. ein Instrument erweitert, das durch Licht gesteuerten Ionenkanals Es war zwar bereits gelungen, Licht-ak- eröffnete den Neurowissenschaftlern völlig tivierte Adenylatzyklasen so zu mutieren, bei Beleuchtung den second neue Möglichkeiten. Es war jetzt möglich, dass sie cGMP anstatt cAMP bilden. Doch die Nervenzellen lebender Organismen die Effizienz des mutierten Enzyms namens messenger cGMP produziert. über einen Lichtstrahl an- und abzuschal- BlgC ließ zu wünschen übrig. Gottschalk Damit können sie detailliert un­ ten. In Zusammenarbeit mit der Arbeits- erklärt das so: „Weil das mutierte Protein gruppe von Alexander Gottschalk (Institut so nicht evolviert ist, kann man annehmen, tersuchen, wie Zellen Signale für Biochemie und Buchmann Institut für dass eine natürliche Guanylatzyklase sehr von außen verarbeiten. Molekulare Biowissenschaften, Frankfurt viel effizienter ist“. Im letzten Jahr erschien am Main) gelang es, das Kanalrhodopsin in dann eine Publikation über ein neu ent- Optogenetiker schalten zelluläre Prozesse die Muskelzellen des Fadenwurms Caeno­ decktes Licht-aktiviertes Protein mit dem innerhalb von Millisekunden mit Licht­ rhabditis elegans zu integrieren. Die Mus- Namen BeGC1, eine Guanylatzyklase aus signalen an oder ab. Dafür bringen die For- keln konnten dann durch Lichtsignale von dem aquatischen Pilz Blastocladiella emer- scher ein lichtempfindliches Protein in die außen zur Kontraktion gebracht werden. sonii. Das könnte das Werkzeug sein, nach Zelle ein, das eine Signalkaskade auslöst. Damit war die Optogenetik einen großen dem die Forscher gesucht hatten. Die wohl bekanntesten Proteine, die Schritt vorangekommen und die Forscher Innerhalb von Millisekunden, für die auf Licht reagieren, sind die Opsine – in suchten nach weiteren lichtgesteuerten Forscher unmessbar schnell, erreichte der Zellmembran verankerte Rezeptoren, Werkzeugen. BeGC1 seine maximale Aktivität. Selbst die mit einem Pigment verbunden sind und nach 20 Minuten Dauerbeleuchtung produ- bei Lichteinfall ihre Konformation ändern. Besser mit Schimmelpilz-Enzymen zierte es noch fleißig cGMP. Zudem erwies In Tieren wird dadurch ein Enzym akti- sich BeGC1 (das sie in BeCyclOp, Blasto- viert, das einen Botenstoff erzeugt, den so- Die Frankfurter Biochemiker und die cladiella emersonii Cyclase Opsin, umbe­ genannten second messenger. Dieser leitet Würzburger um Nagel suchten insbeson- nannten) auch als hochgradig Licht-spe- die Information „Lichtreiz“ beispielsweise dere ein Protein, das unter Lichteinfluss zifisch. Während das Enzym im Dunkeln an einen Ionenkanal weiter. Im Falle der cGMP produziert, also eine Guanylatzykla- so gut wie gar nicht arbeitet, ist es im Licht Sehzäpfchen in der Netzhaut 5.000 Mal effizienter. Auch im wird daraufhin ein Natriumka- direkten Vergleich mit der mu- nal geschlossen, die Spannung tierten Guanylatzyklase BlgC über der Zellmembran sinkt ab erwies sich das Pilzopsin als das

und das Signal wird weiter zum Foto: AG Gottschalk bessere Werkzeug: Obwohl die Gehirn geleitet. Würzburger Wissenschaftler Auch Mikroorganismen, die blaues Licht verwendeten, das sich in Abhängigkeit von der am effizientesten BlgC aktiviert, Lichtstärke bewegen, besit- produzierte BeCyclOp 50 Mal zen Opsine. Bei ihnen läuft die mehr cGMP und war dabei auch Signalweit­ erleitung jedoch we- noch wesentlich schneller als das sentlich einfacher ab: Das Rho- Vergleichsprotein. dopsin der einzelligen Grünalge Die Frankfurter Forscher Chlamydomonas reinhardtii bei- etablierten BeCyclOp nun als Frankfurter Wurmforscher Jatin Nagpal, Alexander Gottschalk, spielsweise ist selbst ein Ionen­ optogenetisches Werkzeug im Martin Schneider (v.l.n.r.) und die ... kanal. Fadenwurm – mit Erfolg: Mit Die Arbeitsgruppe des Biophysikers seaktivität besitzt. Nervenzellen, die äuße- dem Werkzeug konnten, wie auch schon ­Georg ­Nagel charakterisierte das Kanalrho- re Reize weiterleiten, nutzen meist cGMP mit dem Kanalrhodopsin, Muskelkontrak- dopsin erstmals 2002. Zu dieser Zeit forsch- als second messenger. Sensorische Neuro- tionen erzeugt werden, wenn es zusammen te Nagel noch am Max-Planck-Institut für nen könnte man zwar auch direkt über Ka- mit einem cGMP-aktivierten Ionenkanal Biophysik in Frankfurt am Main, mittler- nalrhodopsine steuern. „Dabei lernt man exprimiert wurde. Und man benötigt da-

28 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_JournalClub.indd 28 26.11.15 12:10 Journal Club

für 200 Mal weniger Licht. Ihre Ergebnisse Tatsächlich wurden allein in diesem Jahr veröffentlichten die beiden Forschergrup- bislang über 500 Studien zu diesem Thema pen gemeinsam in Nature Communications publiziert. Darin gelang es verschiedenen (Vol. 6: 8046). Forschern unter anderem, akustische Reize Am wohlsten fühlt sich C. elegans im in Hirnstämmen von Mäusen zu erzeugen, Inneren von verrottenden Früchten, in ruckartige Augenbewegungen in Makaken denen es von Bakterien nur so wimmelt. hervorzurufen, epileptische Anfälle und Eine steigende Sauerstoffkonzentration Angstreaktionen in Mäusen zu stoppen bedeutet für ihn: Halt, nicht weiter nach und den programmierten Zelltod in Fibro- draußen! Fadenwürmer besitzen keine blasten aus Meerkatzen auszulösen. Pigmente, die ihre DNA vor Schäden durch UV-Strahlen schützen. Für die Frankfurter Goldgrube für Grundlagenforscher Neurobiologen bieten sich dadurch gleich zwei Vorteile: Zum einen lässt sich der Ne- Über Möglichkeiten, wie man opto- matode gut durchleuchten. Zum anderen genetische Werkzeuge für therapeutische können sie das Verhalten des Wurms steu- Zwecke anwenden kann, wird derzeit viel ern, indem sie ein optogenetisches Werk- diskutiert. Ein Beispiel sind degenerative zeug in seine Sauerstoff-empfindlichen Erkrankungen der Retina. „Man kann da- Nervenzellen einbauen. mit eine Lichtempfindlichkeit auf Zellen übertragen, die normalerweise nicht licht- Am liebsten dunkel und stickig empfindlich sind. Nämlich die retinalen Ganglionzellen, die dem eigentlichen Pho- Auch das klappte: Ihr „Multiwurm-Ver- torezeptor nachgeschaltet sind“, erklärt folger“ detektierte eine wesentlich gerin- Gottschalk. „Die Ganglionzellen enthalten gere Geschwindigkeit in beleuchteten die gleiche Ortsinformation wie die Photo- Würmern. „Uns hat interessiert, ob sich das rezeptorzellen, die man benötigt, um aus Verhalten des Wurms in Abhängigkeit von den einzelnen Signalen ein Bild zusam- der Länge des Stimulus ändert“, berichtet menzusetzen“.

For real Explorers Foto: AG Nagel The all-in-one Solution for Western blotting!

... Würzburger Kollegen Shiqiang Gao, Vera Kozjak-Pavlovic und Georg Nagel (v.l.n.r.)

Gottschalk. „Dabei haben wir gesehen, Dennoch mahnt der Heisenberg-Pro- dass die Geschwindigkeit der Tiere wie- fessor für molekulare Zellbiologie und der zunimmt, während das Licht noch an Neurobiochemie bei der Anwendung am ist. Für mich heißt das, dass die Zellen ad- Menschen zur Vorsicht. Schließlich müs- aptieren, obwohl das cGMP-Signal da ist. se man genau wissen, mit welchen Zellen Daraus muss man schließen, dass die Ad- man die „neuralen Prothesen“ herstellt, aptation stromabwärts vom Neuron statt- damit keine unerwünschten Effekte dazu- findet, oder zumindest stromabwärts der kommen. Zudem handele es sich um ein Depolarisation. Hier sieht es also nicht so gentechnisches Verfahren, mit dem man aus, als ob das Neuron mit Hilfe von cGMP körperfremde Proteine in die Zellen ein- seine Funktion moduliert.“ In Zukunft wol- bringt. „Was der Patient dann für einen NEW len die Wissenschaftler auch an geruchs- Blick auf die Welt hat, lässt sich jetzt noch und temperatursensorischen Nervenzellen nicht beantworten. Aber es wäre vorstell- untersuchen, ob sich die Reizweiterleitung bar, dass er beispielsweise die Silhouette Blocking, primary des Fadenwurms auf der Ebene des cGMP einer dunklen Tür auf einer hellen Wand and secondary antibody an länger anhaltende Reize anpasst. erkennen könnte. Für Menschen, die eine „Optogenetische Werkzeuge haben degenerative Retinaerkr­ ankung haben und in one step! in den letzten Jahren enorm viel neues miterleben müssen, wie sie immer mehr Wissen gebracht, was die Grundlagen- erblinden, wäre das sicherlich eine große forschung angeht“, meint Gottschalk. Hilfe“. Aanna-Len Krause

Laborjournal 12/2015 29 CANDOR Bioscience GmbH

LJ_1215_JournalClub.indd 29 26.11.15 12:10 Journal Club

Schmerzforschung in Greifswald Rücken im Kopf Illustr.: mundipharma.at Illustr.:

In Greifswald untersucht der Schmerzdetektiv Martin Lotze nutzt zu einer Verstärkung neuronaler Verbin- seit nunmehr fast 20 Jahren bildgebende dungen.“ Ein Grund könnte der Stress sein, Neurologe Martin Lotze Pa­ Verfahren, um seinen Patienten und Pro- dem Patienten mit chronischen Schmer- tien­ten mit chronischen Rücken­ banden ins Gehirn zu schauen. Heute zen ausgesetzt sind. Denn in Tierversuchen leitet er die Abteilung für funktionelle habe sich gezeigt, dass permanente Corti- schmerzen. Im MRT fahndet er Magnetresonanztomographie (MRT) der solausschüttung, wie sie bei dauerhaftem aber nicht etwa nach Skoliosen Diagnostischen Radiologie und Neuro­ Stress auftritt, zum Abbau von Hirnsub- radiologie an der Uniklinik in Greifswald. stanz führe. oder Bandscheibenvorfällen. Mediziner sehen das „Schmerzgedächtnis“ Er schaut seinen Probanden als Übeltäter des Leidensdrucks. So wie ein Widersprüchliche graue Substanz Klavierspieler seine Fingerfertigkeit trai- vielmehr ins Gehirn. niert und dadurch seine sensomotorischen Zur Verminderung grauer Substanz bei Hirnareale zur Bildung neuer Synapsen chronischem Schmerz gibt es mittlerweile No brain, no pain. Das gilt auch für Men- bringt, so trainieren auch Schmerzpati- eine ganze Reihe von MRT-Studien – mit schen mit Rückenleiden. Denn wo immer enten ihren Schmerz und reorganisieren teils widersprüchlichen Resultaten. So hat- es auch klemmen mag – um, in oder zwi- ten Vania Apkarian et al. 2004 vermel- schen den Wirbeln – erst „ganz oben“ det, dass bei Patienten mit chronischen wird aus peripheren Erregungsmustern Rückenschmerzen die graue Substanz ein Schmerzempfinden. Und manchmal im dorsolateralen präfrontalen Cortex verselbstständigt sich der Schmerz und und im Thalamus geschwunden sei (J. wird chronisch. Neurosci. 24: 10410-5). Einige Autoren In den letzten 20 Jahren habe sich bestätigten die Ergebnisse, andere fan- viel getan beim Verständnis chronischer den diesen Zusammenhang nicht oder Schmerzen, erklärt Martin Lotze. 1992 entdeckten stattdessen Veränderungen kam der Neurologe im Rahmen seiner in anderen Arealen. Das könne an der fachärztlichen Ausbildung zur Schmerz- Auswahl der Testpersonen liegen, meint forschung. In dieser Zeit änderte sich Lotze. Die seien nämlich häufig unter auch der Blick auf den Bandscheibenvor- Patienten rekrutiert worden, die sich fall. „Damals wussten wir schon: Wenn in jeweils einer bestimmten Schmerz- man Probanden aus der Normalbevölke- ambulanz vorgestellt hatten. „Daher rung in den Scanner legt, dann sieht man unterscheiden sich die einzelnen Unter- bei 30 Prozent Protrusionen und Band- suchungsgruppen, je nachdem, auf wel- scheibenveränderungen“. Aber die mei- che Art von Schmerzen die jeweilige Ein- sten dieser Probanden hatten überhaupt richtung spezialisiert war“. Nicht selten

keine Probleme in ihrem Alltag und litten Foto: privat umfassten einzelne Patientengruppen nicht unter Schmerzen. Seither stellt sich „Schmerzliche“ Ergebnisse: Martin Lotze lediglich zehn bis zwanzig Probanden. die Frage, ob bei den Schmerzpatienten Somit sind die Studien schwer vergleich- ein diagnostizierter Bandscheibenvorfall ihr Gehirn entsprechend. Selbst wenn Ent- bar, und die statistische Aussagekraft der wirklich immer die richtige Erklärung ist. zündungen längst abgeheilt sind oder der einzelnen Forschungsprojekte ist gering. „Ein Patient mit diagnostiziertem Band- Hexenschuss überstanden ist, bleibt die scheibenvorfall hat eine schlechtere Pro- zentrale Schmerzverarbeitung bei einigen Pommersche Kohorte gnose“, so Lotze zum heutigen Stand der Menschen aktiv und führt ein Eigenleben. Forschung. Ein tatsächlich vorhandener Diese Lernprozesse werden auch im MRT Lotzes Team wollte daher eine mög- Bandscheibenvorfall bereitet demnach in sichtbar. In bestimmten Strukturen redu- lichst große Probandengruppe untersuchen vielen Fällen weniger Probleme, wenn er ziert sich anscheinend die graue Substanz. und vor allem die typischen chronischen gar nicht erst entdeckt wird. Lediglich bei „Das ist ein Paradoxon, für das wir noch Rückenpatienten repräsentiert haben. „Be- Sensibilitätsausfällen und anderen neurolo- keine abschließende Erklärung haben“, troffene, wie man sie immer wieder un- gisch relevanten Symptomen seien eine ent- gibt Lotze zu, „denn anscheinend führt ter der normalen Bevölkerung findet“, so sprechende Diagnostik und gegebenenfalls diese Übererregbarkeit quasi zum Ausstieg Lotze. Die Greifswalder hatten das Glück, auch ein operativer Eingriff gerechtfertigt. von Neuronen, und nicht wie bei Musikern auf Daten einer großen Kohortenstudie

30 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_JournalClub.indd 30 26.11.15 12:10 Journal Club

zurückgreifen zu können: Die Study of gionen bei Schmerzpatienten Verände- Health in Pomerania (SHIP). Das Projekt rungen zeigen. „Das sind Areale, die auch T CELL COMPANY läuft seit rund 15 Jahren und hat bislang bei anderen emotionalen Reizen aktiv mehrere tausend Menschen aus der Re- sind“, erklärt er und spricht von einer gion per Ganzkörper-MRT erfasst. 432 ‚Schmerzmatrix’. Darunter versteht man schmerzfreie SHIP-Probanden dienten den eben nicht die eine Hirnstruktur, die den Greifswaldern bei ihren Experimenten als Schmerz kodiert, sondern ein Netzwerk Kontrolle, 111 Personen hatten sie per Fra- verschiedener Areale. „Die anteriore Insel gebogen als Patienten mit chronischen Rü- erfasst mehr die emotionalen Anteile des Favorable ckenschmerzen identifiziert. Dazu schätz- Schmerzes, wie zum Beispiel die Erwar- ten die Testpersonen auf einer zehnstufigen tung, dass ein Stimulus gleich schmerzhaft Skala die Stärke ihrer Schmerzen innerhalb sein wird; die posteriore Insel ist vor allem X-mas! der vorausgegangenen drei Monate ein. auf Schmerzdiskrimination spezialisiert“, Die Dicke der grauen Substanz be- ordnet Lotze die Befunde ein. Vom prä- stimmten die Forscher über die Voxel-ba- frontalen Cortex laufen Verbindungen ins sierte Morphometrie. Ein ‚Voxel’ ist in der zentrale Höhlengrau. Und das wiederum Bildbearbeitung das dreidimensionale hat eine schmerzhemmende Funktion. Pendant zu einem Pixel. Lotze zur Analy- Somit passt es gut ins Bild, dass ein Zell- se der MRT-Voxel: „Es handelt sich um ein sterben im Frontalhirn die Kommunikation nicht-lineares Verfahren, das durch War- mit dem Schmerzregulator im zentralen ping-Prozesse das individuelle Gehirn auf Höhlengrau einschränkt und damit indi- ein Template abbildet.“ Mit diesem ‚Tem- rekt die Schmerzwahrnehmung schärft. plate’ meint Lotze ein idealisiertes Gehirn, „Als nächstes wollen wir die veränderte das aus den MRT-Daten der Kontrollgrup- Konnektivität zwischen der Insel und dem pe errechnet wird und wie eine Schablone präfrontalen Cortex bei Patienten mit chro- über dem jeweiligen 3D-Scan der Testper- nischen Schmerzen untersuchen“, verrät son liegt. Ein Algorithmus errechnet nun, Lotze. wie man eine einzelne Hirnstruktur des Probanden verformen müsste, damit die- Was ist Henne, was Ei? se deckungsgleich mit der des Templates wird. „Wenn eine Struktur wie ein Gyrus So plausibel die Schlussfolgerungen dünner ist, wird er in der Anpassung ver- auch erscheinen, Lotze betont, dass man größert, ist er dicker, wird er verkleinert“, in derartigen Studien bloß eine Korrelation veranschaulicht Lotze das Verfahren. Die zwischen der Menge an grauer Substanz Software errechnet dann, welche Hirnare- und dem Grad an Schmerzen messe. „Wir ale beim Probanden dicker oder dünner wissen noch nicht, was Henne und was Ei sind als im gemittelten Durchschnittshirn ist“, sagt er. Gut möglich also, dass Men- der Kontrollgruppe. schen mit geringerer Zelldichte in besagten Arealen einfach anfälliger für chronische Activate a Mal dicker, mal dünner Schmerzen sind. Lotze hofft, dass man mit- tels MRT irgendwann auch im Sinne ei- Die Ergebnisse der Greifswalder er- ner personalisierten Medizin individuelle 15 % discount scheinen bald im Journal of Pain (vorab Risiken eines Patienten abschätzen kann, online: doi: 10.1016/j.jpain.2015.10.003). etwa nach einer OP Schmerzen zu entwi- on ELISpot kits Lotze und Kollegen finden bei chronischen ckeln – um dann die passende Schmerz- Rückenschmerzpatienten weniger graue therapie auszuwählen. list price Substanz in den ventro- und dorsolateralen Und allen rückengeplagten Schreib- sowie dorsomedialen Regionen des prä- tisch-Workaholics, die es ja auch in der frontalen Cortex’. Auch die anteriore Insel Laborjournal-Leserschaft geben soll, rät ist bei den Betroffenen dünner als in der Lotze, akute Schmerzen nicht wochenlang Code T-MAS15 Vergleichsgruppe. Außerhalb dieser Areale auszuhalten, sondern die Beschwerden Valid until fand das Team aber kein signifikant redu- medikamentös in ausreichend hoher Do- ziertes Hirnvolumen und konnte damit die sierung zu lindern. Um dann möglichst Christmas 2015 Daten von Apkarian et al. nicht bestätigen, schnell wieder in normale Bewegungsab- wonach auch der Thalamus vom Schwund läufe zurückzufinden. „Rückenpatienten hätte betroffen sein müssen. Das bedeute wollen oft schöne Massagen, aber Bela- aber nicht, dass deren Ergebnisse falsch stung vermeiden“, sagt er. Dabei sei es viel seien, stellt Lotze klar. „Wir interpretieren wichtiger, das Vertrauen in den eigenen das so, dass in unserer Kohorte extreme Bewegungsapparat wieder zu stärken. Und Schmerzpatienten weniger repräsentiert ab und zu mal den Schreibtisch für einen sind“, so sein Resümee. Spaziergang zu verlassen. Für Lotze ist es durchaus nachvoll- ziehbar, dass die oben genanten Hirnre- MAriO reMBOLd www.Lophius.com Laborjournal 12/2015 31

LJ_1215_JournalClub.indd 31 26.11.15 12:11 Journal Club

Hirnalterung in Salzburg Jungbrunnen

gefunden? Fotolia / baluchis Illustr.: Ein Medikament zur Be­ entstanden, glaubte die LJ-Reporterin das und UDP-Glukose bindet. Erstere sind als natürlich nicht. Signalmoleküle an entzündlichen Pro- handlung von Asthma verjüngt „Natürlich sind wir da eher reingestol- zessen wie Asthma beteiligt. Asthmatiker das alternde Rattenhirn, haben pert“, sagt der gebürtige Bayer und grinst. produzieren Leukotriene im Überschuss. Schon lange erforscht Ludwig Aigner das Eine Behandlung mit Leukotrien-Antago- Forscher um Ludwig Aigner Werden und Vergehen von Gehirnzellen. nisten lindert die Symptome (EMBO J. 25: in Salzburg herausgefunden. Vor seinem Umzug nach Salzburg war er 4615-27). mit Finanzierung durch die Volkswagen- Haben sie einen Jungbrunnen stiftung in Regensburg tätig. „Aber das Pro- Asthmamittel schiebt Stammzellen an entdeckt? jekt war nicht wirklich ein Zufallsprodukt. Wir hatten mehrere Bausteine, die wir nach Baustein 3: Tony Wyss-Coray in Stan- „[…] We demonstrate for the first time the und nach zusammentrugen, bis wir eine ford, der sich mit Alterungsprozessen be- possibility of using montelukast to functio- ziemlich genaue Vorstellung hatten, was schäftigt, hat in einem ‚Milestone-Paper‘ nally rejuvenate the aged but otherwise he- wir machen wollten.“ Aigner zählt auf: 2011 beschrieben, dass junges Blut alte althy brain“, schreiben Aigner und seine Baustein 1: Vor fast zehn Jahren hat Gehirne wieder auf Trab brächte, wäh- Kollegen (Nature Comm. 6: 8466). Mon- Alexander Storch, ein Experte für neuro­ rend altes Blut den gegenteiligen Effekt telukast ist ein Mittel gegen Asthma und degenerative Erkrankungen und Gen­ habe. Offensichtlich sind im Blut Faktoren dieser (fast) letzte Satz des Artikels ist ein expression, herausgefunden, dass ein enthalten, die sich, abhängig vom Alter, Hammer. Wer würde nicht gerne sein Ge- G-Protein namens GPR17 in embryonalen positiv oder negativ auf die Neurogenese dächtnis und seine geistige Fitness verbes- Hirnstammzellen und adulten Stammzel- von Nervenzellen auswirken. Dabei ist ein sern? Die Publikation liest sich, als sei das len unterschiedlich exprimiert wird (Stem Chemokin namens Eotaxin oder CCL11 Projekt zielgerichtet entwickelt worden. Cells 25: 1231-1240). aufgefallen (Nature 477: 90-94). Aber weil die meisten Theorien und Er- Baustein 2: Eine italienische Gruppe hat „Und dieses Molekül ist auch in Asthma kenntnisse erfahrungsgemäß auf Umwegen herausgefunden, dass GPR17 Leuko­triene und allergische Reaktionen verwickelt“, so

Erstautorin Julia Marschallinger (v. l.), „Chef“ Ludwig Aigner (h. l.) und der Rest der Salzburger„Hirnauffrischer“ Foto: AG Aigner

32 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_JournalClub.indd 32 26.11.15 12:11 Journal Club

Aigner. „Spätestens jetzt wurde mir klar, als geistig völlig gesund gilt. Die Epidemi- dass ich hier vielleicht mal a bissl genauer ologie zeigt aber, dass man nur alt genug hinschauen sollte“, witzelt er. Zumal seine werden muss, um auch dement zu wer- Arbeitsgruppe zu diesem Zeitpunkt schon den.“ Im übrigen sollte die Forschung mehr festgestellt hatte, dass sich die Inhibierung ‚Organ-übergreifend‘ sein und viel mehr von GPR17 mit dem Asthma-Medikament die Erkenntnisse von anderen Organen am Montelukast positiv auf die Entwicklung Gehirn austesten – und umgekehrt. neuronaler Stammzellen auswirkt. „In einem kleinen Zellkultur-Paper haben wir Ohne Moos (fast) nix los dann beschrieben, dass der Inhibitor diese Wirkung strikt dosisabhängig ausübt“, so Dafür bleibt dem 51jährigen Biologen Aigner (Cell Physiol Biochem. 28(5): 793- als Leiter des Instituts für molekulare, 804). Also machte er sich mit seiner Ar- regenerative Medizin noch eine Weile beitsgruppe auf, herauszufinden, ob die Zeit. Gerade erst wurde sein Vertrag an Signalwirkung durch Leukotriene einen der Paracelsus Medizinischen Universität Einfluss auf das Altern von gesunden Ge- (PMU) in Salzburg entfristet. Die PMU ist hirnen hat. Und das hat sie, sowohl in der übrigens eine private Universität, daher Zellkultur wie auch im Tierexperiment. ist die Forschung von Aigner und seinen „Anscheinend ist die Signalisierung im Schnitt zwölf Mitarbeitern zu 100 über Leukotriene extrem kontextabhängig. Prozent von Drittmitteln abhängig. Die Offensichtlich zeigt Montelukast dann eine können von privaten Sponsoren oder öf- Wirkung, wenn das Hirn irgendwo ein Defi- fentlichen Institutionen kommen. „Wenn zit hat. Und zwar bei unseren Ratten bereits ich Geld bekomme, kann ich mich hier in einer Dosierung, wie wir sie zur Behand- wissenschaftlich richtig austoben. Wenn lung von Asthmatikern verwenden.“ Das aber nichts kommt, dann kann ich auch ist nicht unwichtig, denn eine Aktivierung nicht forschen,“ sagt Aigner. Arbeitslos neuronaler Stammzellen durch Montelu- wäre er dennoch nicht, denn mit der PMU kast könnte erstens die Stammzell-Vorräte ist – neben Wien, Innsbruck und Graz – in jungen Gehirnen vorzeitig schmelzen im Jahr 2002 der vierte Standort für ein lassen und zweitens zur Entstehung von Medizinstudium in Österreich entstanden. Gehirntumoren beitragen. Das scheint aber Außer Humanmedizin bietet die PMU auch nicht der Fall zu sein: Patienten mit chro- Studiengänge rund um die Pflege an. nischem Asthma haben auch nach vielen Nicht nur Forschen, auch Lehren ge- Jahren Behandlung weder häufiger solche staltet sich an der Stiftungsuniversität Tumore noch häufiger neurodegenerative ein wenig anders als an den übrigen ös- Symptome. Montelukast, also vielmehr terreichischen Universitäten. Das kosten- die Hemmung der GPR17-Leukotrienre- pflichtige (!) Studium dauert hier nur zeptoren, scheint nur positive Eigenschaf- fünf statt sechs Jahre. Was einerseits die ten zu haben. Super! Stellt sich natürlich Studierenden schneller zum Ziel und zum sofort die Frage, ob Asthmatiker unter The- Geldverdienen bringt, ihnen andererseits rapie länger geistig fit bleiben. Aigner: „Das aber mehr Leistung abverlangt. Dafür bie- konnten wir nicht herausfinden, weil es ein- tet die Uni die Möglichkeit, bei einem ihrer fach keine Daten dazu gibt. Aber natürlich vielen Kooperationspartner zu studieren. planen wir inzwischen klinische Studien, Ob es nun die Flucht vor Zulassungs- die solche Fragen beantworten könnten.“ beschränkungen ist, die Aussicht auf ein schnelles Studium oder die Option, an – Wie altern Gehirne gesund? nicht unbekannten – Fakultäten im Aus- land zu studieren: die kleine Universität Die Forschung geht allerdings über die- ist beliebt. Jährlich bewerben sich 500 In- sen lebensnahen, anwendungsorientierten teressenten, 50 werden genommen. Der Aspekt hinaus. Sie führt nämlich zur Fra- Anteil Deutscher liegt übrigens bei unter ge: Was ist eigentlich gesundes Altern? fünfzig Prozent. Das Studium endet mit Gibt es das überhaupt? Und was bedeutet dem „Dr. med. univ.”. Dies ist ein als „Be- dies speziell im Hinblick auf das Gehirn? rufsdoktorat“ bezeichneter Abschluss, der „Darüber debattiere ich regelmäßig mit nichts mit einem deutschen Dr. oder inter- Neurologen“, sagt Aigner. „Die glauben, nationalen PhD zu tun hat. Die eigentliche das gesunde Altern hätte nichts mit neu- Promotion erfolgt erst danach. Auch die rodegenerativen Erkrankungen zu tun. Ich PMU bietet ein PhD-Studium – und das finde aber, es wird immer deutlicher, dass könnte man auch bei Ludwig Aigner ab- ein altes Gehirn strukturell und funktio- solvieren. Wenn man sich denn für rege- nell die Vorstufe einer Neurodegeneration nerative Medizin im Allgemeinen und die hat; auch wenn sein Besitzer noch keine Prozesse im alternden Hirn im Speziellen Symptome einer Erkrankung zeigt, also interessiert. KAriN HOLLriCHer

Laborjournal 12/2015 33

LJ_1215_JournalClub.indd 33 26.11.15 12:11 Journal Club

Stichwort des Monats Zuckersequenzierung

Foto: Nielsen MarketTrack

Die Sequenzierung von Polysaccha- Anwendungen aber gern bestimmen, um systematisch möglichst viele bekannte Sac- riden ist kein Zuckerschlecken. Einfach­ falsche Syntheseprodukte auszuschließen. charide und hinterlegt die charakteristi- zucker können an verschiedenen Positio­ „Schon geringe Verunreinigungen können schen Fingerabdrücke in diesem Archiv. nen Verbindungen knüpfen, so dass sich sich auf die biologische Aktivität auswir- So wie man Nukleotid-Sequenzen ‚blastet’, eine Zuckerkette auch verzweigen kann. ken“, so Pagel, „wenn Sie zum Beispiel statt kann man dann in der Glycan-Datenbank Außerdem gilt es, die Stereochemie der eines Alpha-Zuckers geringe Mengen der nach Treffern zu den Massen und CCS-Wer- einzelnen Bindungen zu berücksichtigen. Beta-Konfiguration eingebaut haben.“ ten der eigenen Zuckersequenzen suchen. Für jedes Glied der Kette gibt es dutzende Und natürlich wünschen sich auch Möglichkeiten. Biologen ein zuverlässiges und simples Unzählige Möglichkeiten Kevin Pagel kennt die Hürden der Gly- Verfahren, um die Sequenz von Zucker- can-Analytik. Der Juniorprofessor forscht verbindungen ermitteln zu können. Daher Macht man sich aber klar, dass es allein am Institut für Chemie und Biochemie der hat sich Pagels Team mit der Gruppe von unter den Hexosen mehr als zehn verschie- FU Berlin und am Fritz-Haber-Institut der Peter Seeberger am MPI in Potsdam zusam- dene biologisch relevante Verbindungen Max-Planck-Gesellschaft. Einfache Mas- mengeschlossen. Der sei ein Experte für die gibt, die dann noch in unterschiedlicher senspektrometrie scheidet für die Sequenz­ künstliche Synthese von Oligosacchariden, Weise verknüpft werden können, kommt analyse aus, weil Zucker mit gleichen Sum- schwärmt Pagel. „Herr Seeberger hat sechs man schon für kurze Zuckerketten auf menformeln unterschiedliche isomere and Kohlenhydrate synthetisch generiert, die unzählige Möglichkeiten, die kaum eine anomere Strukturen aufweisen können. wir als Referenz nutzen konnten, um unse- Datenbank abdecken kann. Doch Pagel hat So haben Glucose und Fructose dieselbe re Methode zu testen.“ Die Chemiker haben eine gute Nachricht: „Der Trick unserer Me- Masse, aber unterschiedliche chemische für ihre Messungen eine Kombination aus thode besteht darin, dass wir nicht nur den und physikalische Eigenschaften. Auch Massenspektrometrie und Ionenmobili- intakten Zucker messen, sondern diesen die Röntgenkristallografie ist kein Aus- täts-Spektrometrie (IM-MS) verwendet auch in Fragmente zerlegen.“ Ein neu ent- weg, weil viele Poly- und Oligosaccharide und an Seebergers Oligosacchariden aus- deckter Zehnfachzucker mag unbekannt nicht kristallisieren. „Zucker sind deutlich probiert (Nature 526: 241-4). sein, doch für die kürzeren Bruchstücke aus komplexer als Proteine; weil sich der Ring Während die Massenspektrometrie zwei oder drei Bausteinen bekommt man verbiegen kann und es viel mehr Rotati- meist nur Rückschlüsse auf eine Sum- in einer gut gepflegten Datenbank wahr- onsmöglichkeiten gibt“, begründet Pagel. menformel erlaubt, erfasst die Ionenmo- scheinlich einen Treffer. „Herr Seeberger bilitäts-Spektrometrie auch räumliche hat eine große Bibliothek synthetischer Isomere und Anomere Unterschiede zwischen gleich schweren Zucker, und die werden wir jetzt systema- Molekülen. Hierzu ionisiert man das Pro- tisch durchmessen“, verrät Pagel künftige Bislang griffen Chemiker daher vor benmaterial und lässt die Moleküle durch Pläne des Forscherteams. Die Datenbank allem auf die NMR-Spektroskopie zurück, ein elektrisches Feld fliegen. Die Messvor- bekommt dann zu jedem gemessenen Po- um Saccharide zu analysieren. Damit misst richtung ist mit einem Gas gefüllt, so dass lysaccharid neben Masse und CCS-Wert man die magnetische Kernresonanz ein- die Moleküle gebremst werden. Je mehr des intakten Moleküls auch Daten zu un- zelner Atome, die sich je nach Nachbar- Oberfläche sie dem Gas entgegensetzen, terschiedlich großen Bruchstücken. schaft unterscheidet; so kann man auf die desto länger dauert ihr Weg zum Detek- Die Ergebnisse der Messungen an den Struktur des gesamten Moleküls schließen. tor. Der gemessene Wert steht für die so- bislang sechs Referenz-Sacchariden sind Klingt schön, hat aber seine Grenzen. Zum genannte Collision Cross Section (CCS). vielversprechend: Die Verbindungen zwi- einen, weil man Milligramm-Mengen an schen einzelnen Zuckern und stereoche- Probenmaterial benötigt, zum anderen, Ab in die Datenbank mische Eigenschaften ließen sich eindeutig weil Gemische verschiedener Glycane bestimmen. Verunreinigungen durch an- schwer zu analysieren sind. Die Nachweis- Mittels IM-MS kann man also jedem dere Zucker konnten die Forscher in der grenze liegt bei rund fünf Prozent; gerin- Mehrfachzucker neben der Masse auch ei- Größenordnung von einem Promille erfas- gere Konzentrationen eines Mehrfach­ nen CCS-Wert zuordnen. Jetzt braucht man sen. Ionenmobilitäts-Massenspektrometrie zuckers werden mit NMR nicht erfasst. eine Datenbank mit Vergleichswerten. „Die könnte den Alltag der Zuckerforscher also Genau die würde man bei der künstlichen gibt es schon“, freut sich Pagel und verweist deutlich versüßen. Synthese von Zuckern für biotechnische auf www.glycomob.org. Die Idee: Man misst Mario Rembold

34 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_JournalClub.indd 34 26.11.15 12:11 Journal Club

Schöne Biologie Konvergent,Konvergent, kontingent...?kontingent...? Die wirklich großen Fragen haben Zäumen wir jetzt das Pferd von es meistens an sich, dass verschiedene hinten auf: Nach dem Prinzip der kon- Theorien miteinander wetteifern, Ant- vergenten Evolution müssten dieselben worten darauf zu liefern. „Wetteifern“ evolutionären „Problemlösungen“ doch deswegen, weil sie oftmals nach klarem umso zwingender realisiert werden, je Entweder-oder-Schema niemals unter näher die verschiedenen Organismen- einen Hut zu passen scheinen. Dabei gruppen miteinander verwandt sind, haben große Fragen bisweilen noch oder? Entsprechend würde es umso eine andere Eigenschaft: Sie lassen stärker für die Kontingenztheorie spre- mehrere Antworten nebeneinander zu. chen, wenn sehr nah verwandte Popu- Im letzten Heft hatten wir an dieser lationen klar verschiedene Lösungen für Stelle eine solche große Frage: Ist dasselbe Problem gefunden hätten. Evolution voraussagbar? Oder anders: Für letzteren Fall präsentierten Kommt die Evolution unter denselben Frankfurter Forscher jetzt ein eindrucks- Bedingungen stets auf dieselbe Weise volles Beispiel. Hauptdarsteller ihrer zum selben Ergebnis (LJ 11/2015, S. Studie sind verschiedene Populatio- 43)? Und wir präsentierten frische nen des Atlantik-Kärpflings Poecilia Alles was Sie brauchen... Einzelfall-Evidenz für die Antwort „Ja“: mexicana. Innerhalb dieses Spezies- Eine ganze Reihe von Tieren – insbe- komplexes haben es die Vorfahren ei- DIE NEUEN sondere gewisse Warane – waren im niger Populationen geschafft, aus ihren Laufe ihrer Entwicklung durch de- Heimatflüssen in stark Schwefelwas- MAILINGS

ckungsgleiche Mutationsmuster ihrer serstoff (H2S)-haltige Nachbargewässer Na+/K+-Pumpen immun gegen das überzusiedeln. Dass ihnen das jeweils ...regelmäßig und günstig! Hautgift eines bestimmten Frosches ge- durch dieselben genetischen-bioche- worden, dem sie in ihrem Lebensraum mischen Umbauten gelang, schien auf Top-Angebote immer wieder begegneten. Ein schönes der Hand zu liegen. Zumal die Schwe- Neuheiten Beispiel für die sogenannte konvergente feltolerierer durchweg auch dieselben Sonderpreise Evolution, nach der dasselbe Problem phänotypischen Veränderungen durch- tatsächlich mehrfach unabhängig vonei- machten, beispielsweise größere Köpfe. nander – und damit voraussagbar – auf Doch, Pustekuchen! Als die Frank- 0800/56 99 000 gebührenfrei dieselbe Weise gelöst wird. furter zwei Poecilia-Populationen aus Okay – soweit, so gut: Jetzt kommt verschiedenen Schwefel-Habitaten www.carlroth.de nochmals frische Einzelfall-Evidenz genauer ins Genom schauten, fanden zur gleichen Frage, diesmal jedoch für sie, dass deren Vorfahren sich über eine andere Theorie – die sogenann- völlig verschiedene Pfade molekularer LABORBEDARF te Kontingenztheorie. (Lassen wir an Evolution an ihren Lebensraum ange- dieser Stelle mal beiseite, ob es sich passt hatten – und ihn entsprechend LIFE SCIENCE hierbei tatsächlich um Theorien im durch unterschiedliche biochemische strengen Sinne handelt – diese hier Maßnahmen meisterten (Mol. Ecol. 24: CHEMIKALIEN heißt jedenfalls so.) Grob zusammenge- 5446-59). Heißt also: Zwei Populationen fasst postuliert die Kontingenztheorie, mit praktisch identischen Genomen dass die Evolu tion stets mehrere bis begegnen derselben Herausforderung viele Lösungen für ein und dasselbe zweimal erfolgreich durch zwei völlig Problem findet – und dass nur der verschiedene Anpassungsmaßnahmen. Zufall bestimmt, welche Lösung sich Die Evolution scheint sich demnach am Ende tatsächlich in der jeweiligen viel weniger um „konvergent oder kon- CARL ROTH GmbH + Co. KG Linie durchsetzt. Womit sie natürlich tingent“ zu scheren, als die Evolu tions - Schoemperlenstr. 3-5 · 76185 Karlsruhe in klarem Gegensatz zum Konzept der forscher es tun. Hauptsache, es funktio- Tel. 0721/56 06 0 · Fax 0721/56 06 149 konvergenten Evolution steht. niert am Ende. rALF NeuMANN [email protected] · www.carlroth.de

(P.S.: Konvergenz gibt‘s offenbar auch bei Laborjournal. Hans Zauner wählte Laborjournal 12/2015 unabhängig das gleiche Thema für sein LJ online-Editorial vom 12.11.2015.)35

LJ_1215_JournalClub.indd 35 26.11.15 12:11 STATISTIK Tabellen auf der folgenden Doppelseite!

Publikationsanalyse 2009-2013: Reproduktionsforschung Halb Mensch, halb Tier Foto: quranandscience.com

Vorgestern war noch Klonen mehrfache Großmutter – nach „natürli- aus als generelles Beispiel dafür dienen, cher“ Reproduktionsmethode. wie sich die Zitierschwerpunkte innerhalb mittels somatischem Kerntrans- Das Klon-Verfahren via somatischem einer Disziplin über die Jahre thematisch fer das bestzitierte Thema der Kerntransfer in die entkernte Eizelle klapp- verschieben können. Klonierte Säugetiere te natürlich nur, da die Eizell-“Umgebung“ sind nicht mehr wirklich was Besonderes, deutschsprachigen Reproduk- den Spenderzellkern epigenetisch wieder und die Reprogrammierung somatischer tionsforschung. Jetzt sind es effektiv auf Totipotenz zurückprogram- Zellkerne wird inzwischen intensiv von miert. Dieser Prozess war damals nicht Stammzell-orientierten Zellbiologen und Spermien. unbedingt zu erwarten und weckte natür- (Human-)Genetikern weiter verfolgt. lich Hoffnungen auf enorme Potentiale – so Für Letzteres steht etwa auch das am Starten wir mit einem Rückblick in unser man ihn im Detail verstehen würde. zweithäufigsten zitierte Paper des aktu- Archiv. Vor acht Jahren analysierte der ellen Publikationsvergleichs. Thema ist „Vorvorgänger“ dieses Publikationsver- Spermien auf der Überholspur die genetische Reprogrammierung in der gleichs „Reproduktionsforschung“ die Eizelle – allerdings kommen neben dem entsprechenden Veröffentlichungen der Doch darauf wollen wir hier gar nicht bereits erwähnten „Tierzüchter“ Valeri Jahre 2001 bis 2004 (lJ 10/2007). Wel- weiter eingehen. Vielmehr soll damit ver- Zakhartchenko an fünfter Stelle alle übri- che Themen schöpften damals die meisten ständlich werden, warum damals die Säu- gen neun Autoren aus der Stammzell- und Zitierungen ab? getierklonierungs-relevante Forschung Genetik-Ecke. Richtig, es war die Blütezeit der ge- auch unseren Publikationsvergleich „Re- Bis auf den Artikel auf Platz 10, der klonten Tiere. Mitte 1996 erblickte das produktionsforschung“ der Jahre 2001 die Antwort der Gebärmutter auf geklon- berühmte Klonschaf Dolly nahe Edinburgh bis 2004 dominierte. Unter den zehn te beziehungsweise natürlich befruchte- das Licht der Welt – und fortan lieferte die meistzitierten Papern aus dem deutschen te Embryonen vergleicht, war‘s das aber Technik des Kerntransfers reihenweise Sprachraum belegten damals entsprechen- auch schon mit dem Thema Klonen via weitere Säugetier-Klone. Am 23. Dezem- de Veröffentlichungen die Plätze 1, 2, 3 und somatischem Kerntransfer unter den zehn ber 1998 etwa brachte eine Leihmutter-Kuh 5. Und von den 14 meistzitierten Forsche- meistzitierten Artikeln der Jahre 2009 bis das Klonkalb „Uschi“ auf die Welt. Verant- rinnen und Forschern ließen sich ganze 2013. Klar ausgestochen wird dieser The- wortlich für dieses erste deutsche Klontier acht diesem Feld zuordnen – darunter auch menkomplex diesmal vom menschlichen nach Kerntransfer waren damals Tiermedi- ganz vorne die Plätze 1, 3, 5 und 6. Spermium: Platz 1, 3, 4 und 5 für Artikel, ziner der Ludwig-Maximilians-Universität Der jetzt vorliegende Publikations- die sich um Qualität, Entwicklung sowie- München um Valeri Zakhartchenko und vergleich „Reproduktionsforschung“ der biochemische und genetische Steuerung Eckhard Wolf. Uschi wurde danach noch Jahre 2009 bis 2013 kann daher durch- der kleinen Schwimmer drehen.

34 12/2015 Laborjournal

LJ_1215-Ranking.indd 34 26.11.15 12:21 Statistik

Der meistziterte dieser Artikel hat den Die beiden Tiermediziner Wolfgang Titel „World Health Organization reference Heuwieser von der Freien Universität Ber- Impressum values for human semen characteristics“. lin und Karl Schellander von der Universi- Hört sich nach einem Review an, ist aber tät Bonn auf den folgenden Plätzen haben keiner. Vielmehr sammelten und verma- dagegen einen klaren Fokus auf Funktion gegründet 1994 ßen die Autoren rund um den Münsteraner und Erkrankungen der weiblichen Fort- von Hanspeter Sailer Andrologen Trevor Cooper­ Spermaproben pflanzungsorgane von Nutztieren. Bis zum und Kai Herfort von insgesamt 4.500 ausgewählten Män- Wiener Marc Drillich auf Platz 49 folgen 22. Jahrgang 2015, Heft 12 nern aus 14 Nationen, um daraus einen dann insgesamt noch 15 weitere tiermedi- Satz robuster Referenzwerte für die Beur- zinische Reproduktionsspezialisten. ISSN: 1612-8354 teilung der Samenqualität und Fortpflan- Einzelpreis: 3,50 Euro zungsfähigkeit von Patienten zu ermitteln. Andrologie vor Gynäkologie Verlag und Herausgeber: Auf Platz 3 dann ein Paper aus der Lj-Verlag Herfort und Sailer Gruppe des Bonner Sinnesphysiologen und Die Riege der insgesamt 26 Forscherin- Merzhauser Straße 177 Ionenkanal-Spezialisten Ulrich Benjamin nen und Forscher an fortpflanzungsmedizi- D-79100 Freiburg Fax: +49-761-35738 Kaupp, das einen Spermien-spezifischen, nischen Instituten wird angeführt von dem Internet: www.laborjournal.de Progesteron-gesteuerten Kalziumkanal be- Andrologen Hermann Behre vom Unikli- schreibt. Übrigens waren Kaupp und Co. nikum Halle auf Platz 6. Relativierend Druck & Lithos: PHOENIX PRINT GmbH, erst vor wenigen Wochen wieder mit einem ist allerdings zu erwähnen, dass er diese Alfred-Nobel-Straße 33, Artikel über die „schwimmende Sinneszel- Platzierung hauptsächlich seiner Ko-Au- D-97080 Würzburg le“ Spermium in den Medien; Thema war torenschaft auf dem bereits erwähnten, deren helikales Navigieren in räumlichen meistzitierten Paper zu den generellen Re- Anzeigen: top-ad Bernd Beutel Verteilungsmustern chemischer Lockstoffe ferenzwerten für Samenqualität verdankt. Schlossergäßchen 10, – diesmal allerdings von Seeigel-Spermien. Der am nächstbesten platzierte Fort- D-69469 Weinheim Damit gehört Kaupp, der in der Lis- pflanzungsmediziner, Wolfgang Weid- Tel. +49-6201-290 92-0 te der meistzitierten Köpfe auf Platz 30 ner von der Uniklinik Gießen auf Platz 9, Fax. +49-6201-290 92-20 landete, allerdings zu den „Exoten“ des kommt eigentlich aus der Urologie – forscht E-Mail: [email protected] Publikations­vergleichs „Reproduktionsfor- aber schon lange ebenfalls über Spermi- Versand/Abo: schung“ – zumindest was die „offizielle“ enbildung und -reifung sowie männliche Tel. +49-761-28 68 69 Disziplin angeht. Denn der große Rest der Fruchtbarkeitsstörungen. Stellenanzeigen: fünfzig meistzitierten Kollegen kommt aus Gynäkologische Ausrichtung findet Ulrich Sillmann, den zwei großen Lagern Tiermedizin oder man erstmals bei der Wienerin Andrea Tel. +49-761-29 25 885 humane Fortpflanzungsmedizin – wobei Weghofer (11.) und ihrem Münchner Kol- Fax. +49-761-3 57 38 sich letztere nochmals in Gynäkologie, Ge- legen Udo Jeschke (13.). Weghofer, die E-Mail: [email protected] burtshilfe und Andrologie unterteilt. zudem auch am Center for Human Repro- Kalender: duction in New York arbeitet, hat vor allem Tel. +49-761-29 25 885 die Rolle von Hormonen und Immunsystem E-Mail: kalender@ Nutztiere vor Menschen laborjournal-online.de beim weiblichen Fortpflanzungsgeschehen An der Spitze der meistziterten Repro- im Blick, während Jeschke sich in die Reihe Graphik/Bilder/Montagen/Layout: duktionsforscher stehen vier Tiermedizi- einiger weiterer Plazenta-Spezialisten ein- Kai Herfort, Winfried Köppelle, Ulrich Sillmann ner. Interessanterweise belegen dabei mit fügt. Die beiden Grazer Gernot Desoye und dem Münchner Eckhard Wolf sowie Hei- Berthold Huppertz auf den Plätzen 16 und Redaktion: ner Niemann vom Friedrich Löffler-Institut 17 sind weitere Repräsentanten. Zentrale (+49-761-28 68 93) Ralf Neumann, Chefredakteur (-29 25 884) für Tiergesundheit in Neustadt-Mariensee Quasi eine „Splittergruppe“ im vorlie- Kai Herfort (-28 68 69) doch zwei Protagonisten der deutschen genden Vergleich bilden die drei Human- Winfried Köppelle (-29 25 882) „Klontier-Szene“ die Plätze 1 und 2. Aller- genetiker Thomas Haaf (Würzburg, 5.), Harald Zähringer (-29 25 886) dings sammelten beide ihre Zitierungen Ulrich Zechner (Mainz, 10.) und Wolfgang E-Mail: [email protected] diesmal eher mit anderen Themen. So hat Engel (Göttingen, 33.). Alle drei interessie- Titelbild: Niemann auch klare Schwerpunkte auf der ren sich vor allem für die epigenetischen © 4FR – istockphoto.com; assistierten Reproduktion und der Herstel- Prozesse in Keimbahn und Embryogenese Kai Herfort (Montage) lung transgener Nutztiere – dies auch mit – und veröffentlichen diese auch in repro- Ständige MitarbeiterInnen: der Zielrichtung Xenotransplantation von duktionsbiologischen Zeitschriften. Axel Brennicke, Bettina Dupont, Schweineorganen. Eckhard Wolf ist als Lei- Bleibt zum Schluss noch der Blick auf Rafael Florés, Johanna Fraune, ter der Abteilung „Molekulare Tierzucht die Geographie: Neben Deutschland findet Karin Hollricher, Kai Krämer, und Biotechnologie“ am Veterinärmedi- sich unter den Top 50 der meistzitierten Anna-Lena Krause, Mario Rembold, zinischen Institut der Universität Mün- Reproduktionsforscher achtmal Österreich Miriam Ruhenstroth, Chris Schlag, chen zugleich in das dortige Genzentrum als Standort und fünfmal die deutschspra- Annette Tietz, Hans Zauner inte­griert – und veröffentlicht über diese chige Schweiz. Und die „Frauenquote“? Bankverbindung: Schiene bisweilen völlig „fachfremd“. So Insgesamt sieben Forscherinnen schafften Volksbank Freiburg beschreibt etwa das meistzitierte Paper des es in die Liste. Im Vergleich mit anderen BLZ: 680 900 00 Bewertungszeitraums, das er mitzeichnete, Life-Science-Disziplinen eher ein mittel- KTO: 319 0 315 den Einfluss des humanen „Sprachgens“ mäßiges Ergebnis. IBAN: DE24 6809 0000 0003 1903 15 BIC/SWIFT: GENODE61FR1 FoxP2 auf die Gehirnstruktur von Mäusen. Ralf Neumann

Laborjournal 12/2015 35

LJ_1215-Ranking.indd 35 26.11.15 12:21 Statistik

Publikationsanalyse 2009 bis 2013: Reproduktionsforschung von Ralf Neumann

Tiermediziner unter sich: Eckhard Wolf (l., 1.), Heiner Niemann (r., 2.),...... Die meistzitierten Artikel Zitate

1. Cooper, TG;... ; Behre, HM;... ; Vogelsong, KM World Health Organization reference values for human semen characteristics. HUMAN REPRODUCTION UPDATE 16(3): 231-45 MAY-JUN 2010)______343 2. Wossidlo, M; ...; T; Lepikhov, K; ...; Zakhartchenko, V; Boiani, M; Arand, J; ...; Walter, J 5-Hydroxymethylcytosine in the mammalian zygote is linked with epigenetic reprogramming. NAture COMMUNICATIONS 2: Art. No. 241 (MAR 2011)______306 3. Strünker, T; Goodwin, N; Brenker, C; Kashikar, ND; Weyand, I; Seifert, R; Kaupp, UB The CatSper channel mediates progesterone-induced Ca2+ influx in human sperm. NATURE 471(7338)):382-6 (MAR 17 2011)______150 „Andrologie“ am Türschild: Hermann 4. Kossack, N;...; Gromoll, J;...; Reijo-Pera, RA Behre (l., 6.), Wolfgang Weidner (r., 8). Isolation and Characterization of Pluripotent Human Spermatogonial Stem Cell-Derived Cells. STEM CELLS 27(1): 138-49 (JAN 2009)______146 5. Arpanahi, A;...; Paradowska, A;...; Steger, K;...; Miller, D Endonuclease-sensitive regions of human spermatozoal chromatin are highly enriched in promoter and CTCF binding sequences. GENOME RESEARCH 19(8): 1338-349 (AUG 2009)______116 6. Otto, C; Fuchs, I; Kauselmann, G; Kern, H; Zevnik, B;...; Schwarz, G; Altmann, H; Klewer, M; Schoor, M; Vonk, R; Fritzemeier, KH GPR30 Does Not Mediate Estrogenic Responses in Reproductive Organs in Mice. BIOLOGY OF REPRODUCTION 80(1): 34-41 (JAN 2009) ______132 7. Schumacher, A; Brachwitz, N; Sohr, S; Engeland, K; Langwisch;...; Taran, A; Malfertheiner, SF; Costa, SD; Zimmermann, G;...; Zenclussen, AC Human Chorionic Gonadotropin Attracts Regulatory T Cells Nachbarn in Graz: Gernot Desoye (l., 16.), into the Fetal-Maternal Interface during Early Human Pregnancy. Berthold Huppertz (r., 17.) Udo Jeschke (r., 24.) JOURNAL OF IMMUNOLOGY 182(9): 5488-97 (MAY 1 2009)______107 8. Schneider, M;...; Sinowatz, F; Neumuller, C;...; Conrad, M Mitochondrial glutathione peroxidase 4 disruption causes male infertility. FASEB JOURNAL 23(9): 3233-42 (SEP 2009)______91 _ 9. Bermejo-Alvarez, P; ...; Rath, D; ...; Gutierrez-Adan, A Sex determines the expression level of one third of the actively expressed genes in bovine blastocysts. PROC. NATL. ACAD. SCI. USA 107(8): 3394-9 (FEB 23 2010)______86 10. Bauersachs, S; Ulbrich, SE; Zakhartchenko, V;...; Reichenbach, M; Reichenbach, HD; Blum, H;...; Wolf, E The endometrium responds differently to cloned versus fertilized embryos. PROC. NATL. ACAD. SCI. USA 106(14): 5681-6 (APR 7 2009)______84

Beide erst kurz in Zürich: Heiner „Altmeister“ der Fortpflanzungsforschung:Klaus Die meistzitierten Reviews Bollwein (l., 27.), Susanne Ulbrich (r., 37) Diedrich Wie die Tabellen entstanden: 1. Azziz, R;...; Janssen, OE;...; Witchel, SF Wie die Tabellen entstanden: The Androgen Excess and PCOS Society criteria for the Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren polycystic ovary syndrome: the complete task force report. 2009 bis 2013 mit mindes­tens einem Autor mit FERTILITY AND STERILITY 91(2): 456-88 (FEB 2009)______470 Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zah- 2. Sheldon, IM; ...; Schuberth, HJ len für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank Defining Postpartum Uterine Disease and the Mechanisms „Web of Science“ des Thomson Reuters-Institute of Infection and Immunity in the Female Reproductive Tract in Cattle. for Scientific Information (ISI) in Philadelphia. BIOLOGY OF REPRODUCTION 81(6): 1025-32 (DEC 2009 )______176 Stichtag war der 11. November 2015.

36 12/2015 Laborjournal

LJ_1215-Ranking.indd 36 26.11.15 12:21 Statistik

Die meistzitierten Köpfe Zitate Artikel

1. Eckhard Wolf, Mol. Tierzucht Genzentr. Univ. München 1.651 17 2. Heiner Niemann, Nutztiergenet. Friedr.-Löffler-Inst. Neustadt 914 58 3. Wolfgang Heuwieser, Tierklin. f. Fortpfl. Vet.-med. FU Berlin 906 88 (r., 2.),...... Wolfgang Heuwieser (l., 3.) 4. Karl Schellander, Tierzucht & Tierhaltung Inst. f. Tierwiss. Univ. Bonn 836 88 und Karl Schellander (r., 4.) 5. Thomas Haaf, Humangenet. Univ. Würzburg 767 53 6. Hermann M. Behre, Zentr. f. Reprod.-med. & Androl. Uni.-klin. Halle 747 10 7. Heinrich H.D. Meyer, Physiol. Tech. Univ. München († 2012) 730 67 8. Wolfgang Weidner, Urol., Kinderurol. & Androl. Univ.-klin. Gießen 718 66 9. Dawit Tesfaye, Tierzucht & Tierhaltung Inst. f. Tierwiss. Univ. Bonn 712 69 10. Ulrich Zechner, Humangenet. Med. Zentr. Univ. Mainz 694 49 11. Andrea Weghofer, Gyn. Endokrinol. & Reprod.-med. Med. Univ. Wien 661 42 12. Jörg Gromoll, Zentr. Reprod.-med. & Androl. Univ. Münster 648 45 13. Udo Jeschke, Klin. f. Frauenheilkunde & Geb.-hilfe Univ. München 552 83 14. Valeri Zakhartchenko, Mol. Tierzucht Genzentr. Univ. München 529 14 15. Ralf Einspanier, Vet.-Biochem. Vet.-med. FU Berlin 516 38 Bestplatzierte Forscherinnen: Andrea 16. Gernot Desoye, Klin. f. Frauenheilkunde & Geb.-hilfe Med. Univ. Graz 516 34 Weghofer (l., 11.) und Christine Aurich (r., 19.) 17. Berthold Huppertz, Zellbiol., Histol. & Embryol. Med. Univ. Graz 508 40 18. Thomas Strowitzki, Gyn. Endokrinol. Univ.-Frauenklin. Heidelberg 506 46 19. Christine Aurich, Besamung & Embryotransfer Vet.-med. Univ. Wien 502 71 20. Klaus Diedrich, Klin. f. Frauenheilk. & Geb.-hilfe Med. Hochsch. Lübeck 494 86 21. Ernst Tholen, Tierzucht & Tierhaltung Inst. f. Tierwiss. Univ. Bonn 493 48 22. Michael Hoelker, Tierzucht & Tierhaltung Inst. f. Tierwiss. Univ. Bonn 479 36 23. Trevor G. Cooper, Zentr. Reprod.-med. & Androl. Univ. Münster 477 16 24. Patricia G. Oppelt, Klin. f. Frauenheilk. & Geb.-hilfe Univ. Erlangen-Nürnb. 460 49 25. Wolfgang Holzgreve, Frauenheilk. & Geb.-hilfe Univ.-klin. Bonn 453 36 26. Eberhard Nieschlag, Zentr. Reprod.-med. & Androl. Univ. Münster 448 25

(Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) (Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) 27. Heiner Bollwein, Klin. f. Reprod.-med. Vetsuisse-Fak. Univ. Zürich 448 64 28. Markus Montag, ilabcomm St. Augustin (bis 2013 Univ.-klin. Heidelberg) 447 27 Arbeitsplatz Frauenklinik: Udo Jeschke (l., 13.), Patricia Oppelt (r., 24.) 29. Ralf Dittrich, Klin. f. Frauenheilkunde & Geb.-hilfe Univ. Erlangen-Nürnberg 443 45 30. U. Benjamin Kaupp, Forsch.-zentr. caesar Bonn 439 17 31. Ana C. Zenclussen, Exp. Gynäkol. & Geb.-hilfe Frauenklin. Univ. Magdeburg 433 23 32. Sabine Kliesch, Zentr. Reprod.-med. & Androl. Univ. Münster 433 44 33. Wolfgang Engel, Humangenet. Univ. Göttingen 422 29 34. Andreas Müller, Frauenklin. Städt. Klin. Karlsruhe (bis 2012 Erlangen-Nürnb.) 419 51 35. Stefan Schlatt, Zentr. Reprod.-med. & Androl. Univ. Münster 418 34 36. Detlef Rath, Nutztiergenet. Friedrich-Löffler-Inst. Neustadt-Mariensee 413 31 37. Susanne E. Ulbrich, Tierphysiol. Agrarwiss. ETH Zürich (seit 2013) 409 29 38. Martin Gauster, Zellbiol., Histol. & Embryol. Med. Univ. Graz 392 22 39. Franca Rings, Tierzucht & Tierhaltung Inst. f. Tierwiss. Univ. Bonn 376 22 „Altmeister“ der Fortpflanzungsforschung:Klaus 40. Stefan Bauersachs, Tierphysiol. Agrarwiss. ETH Zürich (seit 2013) 371 25 Diedrich (l., 20.), Eberhard Nieschlag (r., 26.) 41. Gernot Hudelist, Gynäkol. & Geb.-hilfe Wilhelminenspital Wien 363 26 42. Martin Knöfler, Klin. f. Geb.-hilfe & Feto-Maternale Med. MU Wien 358 23 43. Udo R. Markert, Plazenta-Lab. Klin. f. Frauenheilk. & Geb.-hilfe Univ. Jena 350 28 Die „Köpfe” publizierten zwischen 2009 und 2013 44. Hans-Joachim Schuberth, Immunol. Tierärztl. Hochsch. Hannover 345 29 bevorzugt in reproduktionsbiologischen Fach- 45. Thomas B. Hildebrandt, Leibniz-Inst. Zoo & Wildtierforsch. Berlin 341 52 zeitschriften oder arbeiteten vorrangig an einem 46. Michael von Wolff, Gyn. Endokrinol. & Reprod.-med. Univ.-Frauenklinik Bern 339 23 Institut dieser Ausrichtung. Reviews o.ä. zählten 47. Wilfried A. Kues, Nutztiergenet. Friedrich-Löffler-Inst. Neustadt-Mariensee 21 nicht. 333 Wichtig: Die Datenbanken sind nicht fehler- 48. Michael Müller, Klin. f. Frauenheilkunde Univ. Bern 332 28 frei. Solche Fehler können wir in der Regel nicht 49. Marc Drillich, Univ.-klin. f. Wiederkäuer Vet.-med. Univ. Wien 330 26 erkennen. 50. Uwe Paasch, Androl. Hautklinik Univ. Leipzig 324 49

Laborjournal 12/2015 37

LJ_1215-Ranking.indd 37 26.11.15 12:21 RÄTSEL

Preisrätsel: Kennen Sie den? Der kreative Nonkonformist Obwohl er eine manche sensationelle Entdeckung der Kamele, Eisbären, Hunde, Gorillas – ein Wissenschaftsgeschichte von Fachfremden wahrer fossilierter Miniaturzoo tat sich gänzlich neue syste- gemacht wurde? Man erinnere sich etwa an vor unserem Forscher auf. Er entdeckte matische Klasse den Meteorologen Alfred Wegener und sei- zudem längst ausgestorbene Spezies, etwa ne Theorie der Kontinentalverschiebung, die Überreste eines Mini-Brontosaurus und entdeckte, verwei- die professionelle Geologen zu Wegeners eines Mini-Pterodactylus, sowie Arten, die gert ihm das wissen- Lebzeiten nahezu einhellig als „Phantasie- bis dahin unbekannt oder fiktiv waren: eine gebilde“ und „Fiebertraum“ diffamierten. Mini-Giftschlange, „die in keinem Buch ab- schaftliche Establish- Problem Nummer zwei: das mutmaß- gebildet ist“, sowie eine ganz neue Gruppe: ment bis heute jegli- liche Entenfossil war, unter Berücksichti- die der Drachen („Draconae“). gung der umgebenden Gesteinsschichten, Nein, auf Vergleichbares war bis da- che Anerkennung. stattliche 430 Millionen Jahre alt. Bislang hin kein anderer Wissenschaftler gesto- jedoch datieren die ältesten, zweifelsfrei ßen. Und noch während er diese offenbar Ob die folgende, geradezu unglaubliche überlieferten Fossilfunde von Gänsevögeln gänzlich ausgestorbene Miniaturfauna Geschichte und deren Hauptfigur real sind aus dem unteren Eozän, sind also kaum 50 klassifizierte, charakterisierte und mit oder fiktiv, möge jeder Leser selbst ent- Millionen Jahre alt. Artnamen versah, stieß er auch schon auf scheiden. Es finden sich eine Menge Anek- die Krönung seiner Karriere: den heute doten über diesen japanischen Forscher Das Fossil einer uralten Winzlings-Ente ausgestorbenen Minimenschen – mit nur und seine kuriose wissenschaftliche Domä- 0,3 Prozent der Körpergröße moderner ne im Netz; ja, selbst ein Wikipedia-Eintrag Problem Nummer drei: Der Fund des Homo sapiens-Individuen nur ein Zwerg, über den Gesuchten existiert. Doch was Gesuchten maß vom Schnabel bis zur ima- doch vom äußeren Habitus diesen nicht heißt das schon; ein solcher existiert auch ginären Schwanzspitze lediglich wenige unähnlich. Selbst Werkzeuge, teils aus über die Steinlaus und die Rhinogradentia. Millimeter. Die kleinste bekannte rezente Metall, sollen die Winzlinge aus dem Si- Unterstellen wir mal, es habe ihn wirk- Entenart, die asiatische Coromandel-Zwer- lur einst benutzt haben! Unser Mann fand lich gegeben, diesen japanischen Geologen gente, erreicht mit knapp 30 Zentimetern spektakuläre Hinweise auf eine vor 430 und Paläontologen, der sich anfangs auf die etwa sechzigfache Körperlänge. Millionen Jahren bestehende, anthropo- die Fossilien von Wirbellosen und Algen Kurzum: Unser Mann hatte die fossilen gene Gesellschaft: einfache Behausungen, speziali siert hatte. Ende der 1970er Jahre Überreste einer Miniatur-Ente entdeckt, kunstvolle Skulpturen, einen polytheis- jedoch entdeckte er, so die Legende, ein ge- die im Silur lebte und damit in einer erdge- tischen Religionskult, und das Wissen um radezu unglaubliches Relikt: die Überreste schichtlichen Epoche, in der nach geltender die Porzellanherstellung. Das Ende der eines bis dato unbekannten Exemplars aus Lehrmeinung höchstens primitive kiefertra- Minimenschen-Epoche war wohl besiegelt, der Familie der Anatidae, Ordnung Anseri- gende Wirbeltiere (Gnathostomata) lebten als zuviele von ihnen in den Mägen der ge- formes, sprich: eine versteinerte Ente. Quak. und in der es noch jahrmillionenlang keine fräßigen Minidrachen landeten. Wie heißt Problem Nummer eins: unser Mann Dinosaurier und erst recht keine Vögel gab. der inzwischen spurlos verschollene Japa- war nicht gerade ein Wirbeltier-Experte. Elektrisiert suchte er weiter und fand ner, der seine aufsehen erregenden Funde Doch wer mag leugnen, dass schon so prompt weitere Anachronismen: winzige erstmals 1980 publizierte? -WK-

Auflösung aus LJ 11/2015: Der war‘s! Na, wer ist‘s? Der gesuchte, verkannte Prophet ist der deutsche Mediziner Werner Forßmann (1904- Mailen Sie den ge- 1979). Als 25-jähriger Assistenzarzt führte er sich im Selbstversuch, unterstützt von suchten Namen sowie einer Krankenschwester, im Sommer 1929 einen Gummischlauch über die Ellenbeu- Ihre Adresse an: genvene bis ins Herz – genauer: die rechte Vorhofkammer – und realisierte damit die [email protected]. weltweit erste Herzkatheterisierung. Im Anschluss daran begab er sich samt gelegtem Wir verlosen mehrere Schlauch ins Kellergeschoss und ließ dort auch gleich noch eine Röntgenaufnahme Laborjournal-T-Shirts. Foto: wk anfertigen. Sein Klinikchef hatte ihm das riskante Experiment verboten; und auch nach In LJ 10/2015 war einem Wechsel an die Berliner Charité war der dort regierende Medizinerpapst Sauer- William Smith gesucht. Gewonnen bruch nicht entzückt. Nach Kriegsende und Berufsverbot wegen NS-Nähe sprach man haben Frauke Kirner (Heidelberg) und Forßmann 1956 gemeinsam mit zwei US-Amerikanern unerwartet den Nobelpreis zu. Melanie Bisson-Ritter (Düsseldorf).

40 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_RÄTSEL.indd 40 25.11.15 19:23 WIRTSCHAFT

Biotech-Börsengänge: Euronext düpiert Deutsche Börse Ab ins Ausland! Foto: US Library of Congress Ganz langsam wagen sich men mit. Interessenten für die neu auszu- Dabei haben die Schwaben bislang gebenden Aktien gibt es offenbar bereits in noch nicht einmal nachgewiesen, dass deutsche Biotechfirmen wieder Gestalt der bisherigen Wagniskapitalgeber ihr Geschäftsmodell funktioniert: Erst aufs Börsenparkett – allerdings (siehe auch Laborjournal 11/2015). im Sommer 2016 wird ihre laufende Pro- Noxxon entwickelt RNA-ähnliche Mo- of-of-concept-Studie am Prostatakrebs- nicht in Frankfurt, Düsseldorf leküle („Spiegelmere“ oder „biostabile vakzin CV9104 zeigen, ob dieses tatsäch- oder Stuttgart. Aptamere“ genannt), bei denen die na- lich Krebs besiegen oder zumindest deut- türlicherweise vorkommende D-Ribose lich zurückdrängen kann. gegen L-Ribose ausgetauscht ist. Die da- Falls ja, geht’s mit einem selbst finan- Die schwäbische Curetis AG (Holzgerlingen) raus resultierenden, stereochemischen zierten Phase III-Programm und besten hat durch ihren Börsengang an der Euronext L-Spiegelbilder sind enzymatisch stabiler Erfolgsaussichten weiter. Falls nein, wer- in Amsterdam und Brüssel 40 Millionen Euro als natürliche Oligonukleotide; verwendet den einige Geldgeber erneut eine fiebrige eingenommen und damit rund ein Viertel man sie als pharmakologische Wirkstoffe, Pulsfrequenzbeschleunigung erleiden, des Unternehmens an neue Aktio näre ver- um andere Moleküle zu binden, so sind dieses Mal aber wohl ohne Spendierlaune kauft. Der gesamte Unternehmenswert wird sie – bei ähnlicher Affinität zum Zielmo- im Gefolge. damit auf rund 150 Millionen Euro beziffert lekül wie Antikörper – länger wirksam WINFRIED KÖPPELLE (Stand: November 2015). und zudem weniger immunogen. Noxxon Curetis, gegründet 2007, stellt PCR-ba- untersucht derzeit drei Wirkstoffe in den sierte Einwegkartuschen zur Diagnostik von klinischen Phasen I und II; am weitesten Infektionskrankheiten und Antibiotikaresi- fortgeschritten sind die Tests am Spiegel- stenzen her. Eventuell vorhandene Infek- mer NOX-A12, welches gegen das Multiple tionen mit Antibiotika-resistenten Keimen Myleom, solide Tumore und Glioblastome könne man binnen vier bis fünf Stunden eingesetzt werden soll. entdecken, so Curetis, während dies mit her- Die Berliner hatten bereits vor 14 Jahren kömmlichen Methoden bis zu 72 Stunden einen Börsengang angekündigt, der dann dauere. 2014 hatte der Umsatz der Firma in den Wirren des zusammenbrechenden laut Vorstandschef Oliver Schacht noch Neuen Markts mangels Erfolgsaussichten 250.000 Euro betragen, 2015 könnte er bis sang- und klanglos aufgegeben wurde. Ende Dezember bereits auf das Sechsfache Der seit einem guten Jahr amtierende CEO steigen – mit weiterer Tendenz nach oben. Aram Mangasarian und der langjährige Wissenschaftsvorstand Sven Klussmann Noxxon: Neuer Anlauf nach 14 Jahren (1997 einer der Firmengründer) müssen nun beweisen, dass sie es besser können. Auch die Berliner Noxxon AG bereitet den Börsengang an der Euronext vor – wann Curevac: Fiebrige Pulsbeschleunigung genau es soweit ist, hänge „von der weiteren Marktentwicklung“ ab, teilte das Unterneh- Weit mehr Geld als selbst mit einem Börsengang hat – zumindest für europä- Noxxons Wissen- ische Verhältnisse – kürzlich die Curevac schaftsvorstand GmbH eingeworben. Offenbar bewirken Sven Klussmann die Krebsvakzine, die die Tübinger Bio- nimmt einen techfirma entwickelt, bei Investoren eine neuen Anlauf fiebrige Pulsfrequenzbeschleunigung, gefolgt von akuter Spendierlaune. In kür- zester Zeit kamen so noch einmal rund 100 Millionen Euro von neuen Geldgebern zu- sammen, zusätzlich zu den 200 Millionen, die die Altinvestoren Dietmar Hopp und die Gates-Stiftung bereits seit Firmengrün-

Foto: Thorsten Braun dung investiert hatten.

Laborjournal 12/2015 41

LJ_1215_WIRTSCHAFT_e.indd 41 26.11.15 15:01 WIRTSCHAFT

Anopheles gambiae, die häufigste Überträgerin einzelliger Plasmodium-Parasiten Wirtschafts-Ticker Malaria-Vakzin enttäuscht Die deutsch-spanische Sygnis AG besorgt sich frisches Kapital: Für jeweils sieben alte Aktien können bisherige Anteilseigner zwei neue zum Joker Stückpreis von 1,90 Euro beziehen; das Sygnis-Management erhofft sich dadurch 6,7 Millionen Euro. Zusätzlich Foto: CDC/James Gathany wird der bisherige Hauptaktionär, die sticht nicht spanische Firma Genetrix, ein beste- hendes Darlehen über 0,6 Millionen 30 Jahre lang hat Glaxo- die Wirksamkeit des Impfschutzes schon nach einem Jahr deutlich nach. Euro in einen Aktienanteil umwandeln. SmithKline am weltweit ersten Benötigt wird das Geld unter anderem Des weiteren sei der vorgesehene Impf- zur Kommerzialisierung der bishe- Malaria-Impfstoff gearbeitet, plan – vier Injektionen innerhalb von ein- einhalb Jahren – in Entwicklungsländern rigen Produkte speziell in den USA; doch viele Experten meckern bei diesen handelt es sich derzeit um mit notgedrungen schlechter Infrastruk- RT-PCR-Kits, DNA-Polymerase-Kits über das Resultat. tur nicht zuverlässig umzusetzen: Speziell und ähnliche Enzyme zur Manipula- die letzte der vier Impfungen könne in den tion von DNA. Firmenchefin Pilar de la ländlichen Regionen Afrikas wohl oft ver- Huerta charakterisierte das laufende So macht die Menschheit keinen Stich gegen säumt werden, und der theoretisch mög- Geschäftsjahr 2015 mit den Vokabeln Malaria: Der weltweit erste Impfstoff ge- liche Impfschutz sei damit nicht gegeben. „große Fortschritte“ und „bedeu- gen die Tropenseuche, die alljährlich knapp tendes Umsatzwachstum“; ihre Firma 600.000 Tote besonders unter Kleinkindern Besser Mosquitonetze kaufen? müsse nun „eine eigene Präsenz in fordert, macht Ärzte und Gesundheitspoli- den USA aufbauen, dem weltgrößten tiker eher verdrossen denn freudetrunken. Die 18 Euro für eine Vierfachimpfung Markt für Biotechnologie“. Die WHO sowie „Ärzte ohne Grenzen“ spra- sollte man daher besser in Mosquitonetze chen sich Ende Oktober sogar gegen den investieren – dies würde mehr Anste- Auch die Hallenser Probiodrug AG flächendeckenden Einsatz des jahrzehnte- ckungen verhüten helfen als eine Immuni- beschaffte sich Frischgeld: Knapp lang ersehnten Vakzins namens RTS,S (alias sierung mit Mosquirix, so der ernüchternde 700.000 neue Aktien gingen zum Mosquirix) aus, dessen wichtigste Zielgrup- Kommentar der Kritiker. Einig ist man sich Stückpreis von 20 Euro an institu- pe Säuglinge in afrikanischen Malariarisiko- allerdings nicht: Die Experten der Europä- tionelle Anleger; der Gesamterlös gebieten hätten sein sollen. Warum nur? ischen Arzneimittel-Agentur (EMA) emp- beträgt somit 13,5 Millionen Euro und fahlen das Mittel im Juli 2015: Die Wirk- soll zur Weiterentwicklung der Alz- samkeit sei zwar begrenzt, doch würden heimer-Therapie „PQ912“ (derzeit in die Vorteile die Risiken überwiegen. Und Phase-2a) verwendet werden. PQ912 Peter Kremsner vom Uniklinikum Tübin- ist ein Inhibitor der Glutaminylcyclase, gen betonte gegenüber dpa, die Wirkung deren Aktivität in den Neuronen von sei zwar nicht befriedigend, aber den- Alzheimer-Patienten erhöht ist, was noch das Beste, was es nach hundert dort zur Bildung des neurotoxischen Jahren Forschung bislang gebe. Pyroglutamats Aführt. Mosquirix wurde in den letzten 30 Jahren vom britischen Pharmakonzern

Auch für Patienten mit bösartigen Tübingen Foto: Uniklinikum GlaxoSmithKline (GSK) zusammen mit Lymphomen gibt‘s eine gute Nach- Peter Kremsner, Direktor des Instituts für der amerikanischen PATH Malaria Vac- richt: Der Heidelberger Antikör- Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tü- cine Initiative entwickelt; ein weiterer per-Spezialist Affimed hat sich 19 bingen, war in Gabun Koordinator der 2009 bedeutender Geldgeber ist die Bill & Millionen Euro beschafft; ein Altaktio- begonnenen Phase-III-Studie an Mosquirix. Melinda-Gates-Foundation. Der Impf- när, dessen Identität im Dunkeln bleibt, stoff besteht im wesentlichen aus dem habe eine entsprechende Stückzahl Den Experten ist zum einen die Schutz- Oberflächenprotein CSP aus Plasmodium an Aktien gekauft, teilte die Firma mit. wirkung zu gering: Bei sechs bis zwölf falciparum, das an ein Oberflächenprotein Affimeds bispezifische Antikörper wer- Wochen alten Babies konnte in einer Pha- in der Virushülle des Hepatitis-B-Virus den momentan in Phase-I- beziehungs- se-III-Studie in sieben afrikanischen Län- (HBsAg) gekoppelt ist. CPS ist das häu- weise -II-Studien an Lymphom patien- dern die Zahl der Erkrankungen um 27 Pro- figste Oberflächenprotein der Plasmodi- ten erprobt; vielversprechendster zent gesenkt werden, bei 5 bis 17 Monate um-Sporozoiten und ist notwendig für die Hoffnungsträger ist das tetravalente alten Babies um 46 Prozent. Obwohl dies Einnistung des Parasiten in menschlichen Antikörperkonstrukt AFM13, das im Idealfall bis zu 100.000 Tote weniger Leberzellen. gegen die Oberflächenantigene CD30 pro Jahr bedeuten würde – eine Ausrottung GSK hat sich verpflichtet, den Impfstoff und CD16A gerichtet ist und Hodg- der krankheitsverursachenden Parasiten günstig abzugeben und den erzielten Profit kin-Lymphome attackieren soll. -WK- sei damit aussichtslos. Dazu benötige man für die weitere Forschung an Tropenkrank- ein weit effektiveres Vakzin. Zudem lasse heiten zu verwenden. W. KÖPPELLE

42 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 42 25.11.15 21:15 WIRTSCHAFT

Zitat aus dem Firmenselbstportrait zum Deutschen Gründerpreis 2002: „Epigenomics beschäftigt inzwischen 120 Mitarbeiter und plant für spätestens 2005 schwarze Zahlen.“

Epigenomics-Darmkrebstest dreht Warteschleifen Foto: Deutscher Gründerpreis Unzureichende Datenlage Die US-Zulassungsbehörde ist bislang dürftig: Der Satz mit der Enttäu- sollten die Berliner dieses Mal aber akri- schung und den Anstrengungen war in den bisch in Zusammenarbeit mit der US-Be- FDA verweigert dem Darm- vergangenen Monaten bereits mehrmals hörde festlegen. Nicht, dass es erneut in die krebstest von Epigenomics zu hören – was die Effizienz und Qualität Hose geht, weil Anspruch und Wirklichkeit von Taapkens Bemühungen in Frage stellt. zu weit auseinanderklaffen. weiterhin die Zulassung. Für Fest steht: Der hochgelobte Berliner Auch wenn sich der Vorstand weiter- die Berliner Firma ist das fatal. Bluttest zur Darmkrebs-Früherkennung hin optimistisch gibt und gemeinsam mit wird endgültig zur Dauerbaustelle. Aber dem Vermarktungspartner Polymedco die mit teuren Endlos-Projekten hat man in Vorbereitung für den US-Markteintritt vo- Au weia – Epigenomics! Das ist doch diese Berlin ja hinlänglich Erfahrung. rantreibt – die Aktionäre haben längst das Berliner Biotechfirma, die ihre Krebstest-Zu- Vertrauen in die Berliner Firma verloren lassung in Amerika partout nicht gebacken Berliner Dauerbaustelle und den Epigenomics-Aktienkurs weiter kriegt. Anfang November war es mal wie- absacken lassen: auf derzeit nur noch 1,80 der soweit: Die US-Zulassungsbehörde Konkret bemängelte die FDA einmal Euro (Stand zum Redaktionsschluss). FDA forderte erneut „weitere Daten vor mehr die mangelhafte Datenlage: Epigeno- Zur Erinnerung: Vor eineinhalb Jah- Zulassung von Epigenomics‘ Bluttest zum mics beteuert, dass eine Einführung des Epi ren, am 21. März 2014, stand die Epige- Darmkrebs-Screening“, so steht’s groß über proColon(R)-Tests „zu einer erhöhten Teil- nomics-Aktie noch bei 8,35 Euro, vor acht der betreffenden Pressemitteilung vom 4. nehmerrate bei Patienten [führen würde], Monaten immerhin noch bei 6,78 Euro, November. Der Epigenomics-Chef Thomas die bisher nicht an Vorsorgemaßnahmen und am 3. November hatte der Kurs noch Taapken äußert sich darin „enttäuscht“ von gegen Darmkrebs teilgenommen haben“; 5,29 Euro betragen. Seitdem – nach dem dieser Entscheidung, er werde aber „alle An- die FDA sieht für diese Behauptung bis- FDA-Brandbrief und in nur zweieinhalb strengungen unternehmen, um die offenen lang jedoch keine ausreichenden Belege. Wochen – ging es um dramatische 66 Pro- Fragen schnellstmöglich zu beantworten“. In einer ersten Untersuchung an insgesamt zent nach unten; der Gesamtverlust in den 413 Probanden – letzten 20 Monaten beträgt 78 Prozent. der sogenannten ADMIT-Studie – Verhagelte Geschäftszahlen hatten 99,5 % der Testpersonen, die Natürlich wird die US-Misere den einen Epi proCo- Berlinern die Geschäftszahlen verha- lon-Blutkrebstest geln: Zeitgleich mit der Bekanntgabe des akzeptiert hatten, FDA-Schreibens wurde der Finanzausblick diesen zuhause für das Geschäftsjahr 2015 „angepasst“: (links) Der Kurs der Epigenomics-Aktie in den letzten sechs Monaten; auch durchge- Der Umsatz werde voraussichtlich „deut- (rechts) Thomas Taapken, CEO des Berliner Unternehmens. führt und zurück- lich unter der bisherigen Prognose“ von 3 geschickt. Die Ak- bis 4 Millionen Euro liegen; der Verlust wer- Das dürfen die Aktionäre – sprich: zeptanzrate beim Konkurrenzprodukt, dem de mindestens die prognostizierten 11 Mil- Firmenmitbesitzer – wohl auch erwarten, sogenannten FIT-Stuhltest, habe hingegen lionen Euro (oder etwas mehr) erreichen. angesichts der 889.000 Euro, die Taapken bei nur 88 % gelegen. Diese Differenz (99,5 Derzeit hat Epigenomics noch weniger als zusammen mit seinem Vorstandskollegen zu 88 Prozent) war der FDA jedoch zu we- 9,5 Millionen Euro flüssige Geldmittel auf Uwe Staub pro Jahr als Salär kassiert (im nig aussagekräftig. dem Konto, was laut Firmenaussage „bis Geschäftsbericht ist das Einkommen der Der Epi proColon(R)-Test weist im Pro- ins zweite Halbjahr 2016 reichen wird“. zweiköpfigen Führungsspitze nicht einzeln bandenblut mittels PCR methylierte Septin9- In China laufe es übrigens besser, so aufgeschlüsselt). Taapken als CEO und Gene nach, die aus krebserkranktem Darm- Epigenomics. Dort seien die Aussichten CFO in Doppelfunktion dürfte aber mehr gewebe ins Blut gelangten (in der gesunden „ermutigend“; der Kooperationspartner als Staub und somit gut eine halbe Million Dickdarmschleimhaut sind die Cytosinreste Biochain berichte, dass die Behörden kürz- Euro verdienen – das ist fünf- bis zehnmal des Septin9-Gens nicht methyliert). lich den blutbasierten Septin9-Test in die mehr als jeder einzelne seiner wissen- Es läuft wohl darauf hinaus, dass Epige- chinesische Screening-Richtlinie für Darm- schaftlichen Angestellten bekommt. Okay, nomics eine weitere, ähnlich angelegte – krebs aufgenommen und „als eine geeignete bestimmt arbeitet Taapken auch fünf- bis und erneut teure – Studie durchführen Methode zur Darmkrebs-Früherkennung zehnmal mehr als diese, doch sein Erfolg muss. Deren Details und Ausgestaltung empfohlen“ hätten. WiNFriEd KÖPPELLE

Laborjournal 12/2015 43

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 43 25.11.15 21:15 WIRTSCHAFT

Firmenporträt: Gemoab Monoclonals GmbH (Dresden)

Marc Armin Cartellieri Ehninger Zweifache Attacke

Als 2011 in Dresden die Firma Gemoab gegründet wurde, hatte Armin Ehninger gerade seine Doktorarbeit in Heidelberg verteidigt. Heute verantwortet er als Geschäftsführer die Entwicklung bispezifischer Antikörper-Medikamente. Foto: Kai Krämer

Vor vier Jahren beschlossen der Wissen- Verband Forschender Arzneimittelherstel- nische Entwicklung voran zu treiben, die schaftler Michael Bachmann und der Arzt ler (VFA), verbreitet seit 2001 den Mythos Produktion umzusetzen und in Zusammen- Gerhard Ehninger, eine Firma zu gründen. von den durchschnittlich 800 Mil lionen arbeit mit dem Uniklinikum Dresden die Bachmann, damals Professor am Institut Euro und einer angeblichen Entwicklungs- klinische Phase I-Studie durchzuführen“. für Immunologie an der TU Dresden, liefer- zeit von zwölf Jahren, die jedes neue Me- Was hat diese Pharmafirma davon? te die technologischen Grundlagen für eine dikament kosten würde. Diese Angaben Offenbar handelt es sich um die Celgene Tumorimmuntherapie. Sein langjähriger jedoch beruhen auf zweifelhaften Grundla- Corporation aus New Jersey, wie ein Blick Kooperationspartner Ehninger, Direktor gen aus fragwürdigen Quellen. Realistisch auf die Gemoab-Website verrät – ein an- der Medizinischen Klinik I am Universitäts- gerechnet dürften die tatsächlichen Kosten sehnliches Branchen-Dickschiff, dessen klinikum Dresden, steuerte sein Know-how pro Medikament – im Durchschnitt – eher 5.000 Mitarbeiter im Vorjahr 7,6 Milliarden als Kliniker bei, um aus der Technologie ein bei „nur“ 40 bis 50 Millionen Euro liegen. Dollar Umsatz erzielten. Medikament zu entwickeln. Ehninger selbst agiert als Geheimnis- Dann passierte scheinbar erstmal Ein teures Unterfangen krämer par excellence und will partout nicht nichts. Die Frau von Ehninger, Elisabeth, die Identität des Kooperationspartners be- kümmerte sich als Geschäftsführerin um Doch selbst einen solchen Betrag kann stätigen. Wie auch immer – die ominöse administrative Belange dieser Gemoab ein kleines Start-up-Unternehmen nur in US-Firma „wird die klinischen Studien Mono clonals GmbH, eine echte Geschäfts- den seltensten Fällen aufbringen. Mit dem nach der Phase I weiterführen“, versichert tätigkeit war allerdings nicht auszumachen. Kauf der Patente von der TU Dresden legte er. Und im Erfolgsfall natürlich auch den Doch das gehörte zur Strategie. Gemoab zwar erst einmal den Grundstein Gewinn einstreichen. „Wenn man den Schritt aus der akade- für eine kommerzielle Nutzung – dass der Der junge Firmengründer hätte keine mischen Forschung in die Translation un- Weg bis zum Medikament aber noch ein Probleme damit, die Entwicklung an die- ternimmt, dann sind die Finanzen ein wich- Vielfaches an Geld verschlingen würde, sem, noch nicht exakt zu benennendem tiger Faktor“, berichtet Armin Ehninger. Er war den Gründern bewusst. Und so wurde Zeitpunkt aus der Hand zu geben, sagt er: ist der Sohn von Gerhard und Elisabeth. im Hintergrund fleißig nach einem finanz- „Wir sehen uns eher als Forscher und Ent- In der Tat: Die Entwicklung eines Medi- starken Partner gesucht. Mit Erfolg, wie wickler, die Therapiekonzepte durch die kaments scheint ein Vermögen zu kosten. Armin Ehninger berichtet. erste klinische Erprobung bringen, aber Diverse Milchmädchenrechnungen vari- „Wir haben einen Entwicklungsvertrag nicht darüber hinaus“, erläutert er das Ge- ieren von knapp 50 Millionen bis zu weit mit einem US-amerikanischen Pharmaun- schäftsmodell von Gemoab. mehr als einer Milliarde Euro. Die Phar- ternehmen abgeschlossen. Das heißt, wir Die Frage, ob er bereits heute das näch- maindustrie, hierzulande vertreten vom haben Geld bekommen, um die präkli- ste Projekt in der Pipeline habe, bejaht

44 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 44 25.11.15 21:15 Wirtschaft

Ehninger, ohne Genaueres preisgeben zu „Das Immunsystem hat die Fähigkeit, Komponente, das so genannte Zielmodul, wollen. Tumoren zu unterdrücken. Allein die Tatsa- erreicht. Die Trennung der Komponenten Als sich die Entwicklungskooperation che, dass Tumorerkrankungen sehr häufig erlaubt eine separate Herstellung, was die mit der US-Firma herauskristallisierte und sind, zeigt, dass Tumoren oft der Kontrolle Entwicklungszeit stark verkürzen soll. damit Aussicht auf eine gut gefüllte Porto- durch das Immunsystem entweichen und „Die Verknüpfung der Module erfolgt, kasse bestand, nahm Gemoab Mitte 2013 sich weiter entwickeln“, erklärt Ehninger. indem sich die Komponenten über eine An- den bis dahin ruhenden Geschäftsbetrieb „Eine Immuntherapie basiert darauf, dass tikörper-Antigen-Interaktion finden und auf. Für Ehninger junior bot sich zu die- man dem Immunsystem hilft, gegen die binden“, erläutert Ehninger. Die hierdurch sem Zeitpunkt die Gelegenheit, als wissen- Krebszellen vorzugehen.“ geschaffene Flexibilität soll ermöglichen, schaftlicher Geschäftsführer einzusteigen. Ehninger und sein Team konzentrieren dass mehrere tumorspezifische Zielmodu- sich auf rekombinante bispezifische Anti- le mit einem einzigen Effektormodul ver- Biologe oder Arzt? körperkonstrukte, die zwei verschiedene knüpft werden können. Proteine binden können. „Dabei werden Die Popularität und steigende wirt- Der Biologe wäre ursprünglich auch die Anteile, die das Antigen binden, von schaftliche Bedeutung von Krebs-Immun- ganz gerne Mediziner geworden. „Ich habe zwei verschiedenen Antikörpern mit un- therapien zeigt sich nicht zuletzt daran, mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. terschiedlichen Spezifitäten auf einer Poly­ dass diese im Jahr 2013 von der Zeitschrift Letztendlich hat aber die Faszination für peptidkette vereint“, erläutert Ehninger. Science zum „Breakthrough of the Year“ unbeantwortete biologische Fragestel- „Hierfür werden die Sequenzen in silico gewählt wurden. Außerdem nahm der lungen überwogen.“ Mit einer Promotion fusioniert“, so Ehninger weiter. Und wie erste bispezifische Antikörper in einem am Deutschen Krebsforschungszentrum produziert man große Mengen davon? „Die beschleunigten Verfahren bereits vor in Heidelberg und hochkarätigen Publika­ gängigste Methode ist die Transfektion von knapp zwei Jahren die Zulassungshürden. tionen schuf sich Ehninger eine gute Basis Chinese Hamster Ovary (CHO)-Zellen mit Blincyto, vermarktet von der US-Firma für eine Karriere als Wissenschaftler. „Ich einem Expressionsplasmid, das für das Amgen, sorgt seit Ende 2014 für reichlich hatte immer die akademische Karriere vor Genkonstrukt sowie für Selektionsmarker Umsatz; das Medikament erhielt den Segen Augen und wollte als Postdoc noch einige kodiert, so dass stabile Zelllinien entstehen, der Food and Drug Administration (FDA) Jahre ins Ausland gehen, bevor ich über die das rekombinante Protein in den Reak­ zur Behandlung der akuten lymphatischen weitere Schritte nachdenke“, erklärt er. torüberstand sekretieren“, so Ehninger. Leukämie in den USA. Doch es kam anders. „Die Nähe zur An- Blincyto ist der Handelsname des bi­ wendung war schließlich der Reiz, der mich Bispezifische Antikörper gegen Krebs spezifischen Antikörpers Blinatumomab, zum Wechsel zu Gemoab bewegt hat. In der der ursprünglich von der Münchner Firma Grundlagenforschung liegt das große Ziel, Der Therapieansatz der Dresdener Micromet entwickelt wurde. Amgen kauf- zu dem man seinen Beitrag leisten möchte, basiert darauf, dass die bispezifischen te Micromet 2012 für 880 Millionen Euro immer irgendwo in weiter Ferne“, erklärt Antikörper einerseits Tumorzellen und und stellt bei bispezifischen Antikörpern er seine Beweggründe. andererseits T-Zellen des Immunsystems eine enorme Konkurrenz für Gemoab dar. Als Wissenschaftler ist man jedoch erkennen und zusammenbringen können. Ehninger sieht das demonstrativ sportlich: nicht unbedingt mit unternehmerischen „Das führt schließlich zu einer Aktivierung „In der Medikamentenentwicklung ist na- Qualitäten versehen. Der frisch gebackene der T-Zellen und damit zur Abtötung der turgemäß eine starke Konkurrenz vorhan- Geschäftsführer Ehninger verfolgte daher Tumorzellen. Die T-Zellen werden dabei den, schon allein dadurch, dass es viele offenbar den „Learning-by-doing“-Ansatz. durch Bindung an den CD3-Rezeptor, ei- Pharmaunternehmen gibt, die forschen „Ich habe diese Dinge durch den Austausch nen Teil des T-Zell-Rezeptor-Komplexes, und entwickeln.“ mit Leuten gelernt, die Erfahrung auf dem erkannt und aktiviert“, so Ehninger. Gebiet haben“, sagt er. Als kaufmännischer Der entscheidende Faktor, der die Spe- Auf dem Weg zur Phase I Geschäftsführer steht ihm bei Gemoab sein zifität der Therapie bestimmt, ist jedoch das Kollege Volker Knöll zur Seite. gewählte Tumorantigen. Gemoab konzen- Derzeit bereitet sich die Firma auf eine Und auch Ehninger senior könne ihn triert sich auf zwei Spitzenkandidaten, die klinische Studie der Phase I vor, deren Start mit Rat und Tat unterstützen: „Mein Va- noch aus der Arbeitsgruppe von Mitgrün- laut Ehninger für Herbst 2016 geplant ist. In ter hat viel Erfahrung, was Firmengrün- der Bachmann stammen: „Das ist einerseits dieser Testphase wird eine Dosissteigerung dungen betrifft. Innerhalb der Familie das Oberflächenantigen CD33 bei der aku- durchgeführt, um die maximal tolerable kann man sich leicht austauschen“, so ten myeloischen Leukämie (AML) und an- Dosis zu ermitteln. Ehninger weiter. Er betont, dass man ge- dererseits das Prostata-Stammzell-Antigen, „Die nötigen Tierexperimente sind schäftliche und private Themen trennen das in verschiedenen soliden Tumoren, wie abgeschlossen; wir führen aber weiterhin müsse, was einiges an Selbstdisziplin er- zum Beispiel dem Prostatakarzinom, expri- viele präklinische Arbeiten durch. Wir fordere. Über das Risiko des Unterneh- miert wird“, verrät Ehninger. entwickeln und validieren zum Beispiel mertums habe er sich bislang keine groß- Neu ist die Entwicklung bispezifischer Assays, die für die Freigabe produzierter en Gedanken gemacht: „Die Ansätze, die Antikörper jedoch nicht. Was kann Gemoab Chargen wichtig sind“, so Ehninger. Au- wir mit Gemoab verfolgen, haben mich so besser als andere? ßerdem müssten große Mengen der Anti- überzeugt und fasziniert, dass ich fest an „Wir verfolgen einen modularen Ansatz, körper für die klinische Anwendung herge- ihren Erfolg glaube.“ den wir als Plattformtechnologie nutzen“, stellt werden. „Die Produktion läuft bereits Das hätte ein Marketing-Experte nicht so Ehninger. Die Forscher entwickelten auf Hochtouren“, sagt Ehninger. Mit dem besser formulieren können. Doch was ge- ein Zweikomponentensystem, bei dem der Fraunhofer-Institut für Toxikologie und nau entwickelt diese zehnköpfige Firma in T-Zell-bindende Anteil – das Effektormodul Experimentelle Medizin ITEM in Braun- ihren Laboren im Bioinnovationszentrum – immer das gleiche universelle Molekül ist. schweig hat sich die kleine Firma einen (BIZ) Dresden eigentlich? Die Tumorspezifität wird durch die zweite Partner gesucht, der die Produktion ▲

Laborjournal 12/2015 45

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 45 25.11.15 21:15 WIRTSCHAFT

der Antikörper unter den Bedingungen der bereits das präklinische Arbeitsprogramm Treatment GmbH (CPT). Cellex ist eine Good Manufacturing Practice (GMP) über- abgesteckt wird. „Hier wird sichergestellt, von Gerhard Ehninger gegründete Firma nommen hat. dass man an alle Fragestellungen gedacht für hämatopoetischen Stammzelltransfer, Bisher entwickelte Gemoab die beiden hat, die beantwortet werden müssen, be- die mit ihren drei Tochterfirmen den Spen- Wirkstoffe gegen die AML und das Prosta- vor man in die klinische Phase eintritt. deprozess koordiniert und durchführt, den takarzinom parallel. „Unser Fokus liegt auf Man kann in einem Beratungsgespräch Transport der Stammzellen übernimmt und der AML“, so Armin Ehninger, der außer- sein Konzept und sein Arbeitsprogramm neue zelluläre Tumortherapien entwickelt. dem den medizinischen Bedarf erläutert: vorstellen und hat die Möglichkeit, Fragen Letzteres ist das Metier des promo- „Obwohl AML-Patienten relativ hohe An- zu stellen“, so Ehninger, und er ergänzt: vierten Biologen Marc Cartellieri, dem sprechraten auf eine initiale Chemotherapie „Es gibt viele Guidelines auf europäischer Geschäftsführer der CPT. Gemoab und aufweisen, kommt es sehr häufig zu Rück- Ebene und aus den USA, die global abge- CPT teilen sich nicht nur den gemeinsamen fällen oder Resistenzen. Für solche Patien- stimmt sind und die Rahmenbedingungen kaufmännischen Geschäftsführer Volker ten gibt es im Moment nur die Stammzell- für die Medikamentenentwicklung festle- Knöll, auch die Laborräume und Geräte transplantation als Therapieoption.“ gen. Hieraus kann man sehr viel lernen.“ werden gemeinsam benutzt. Ein weiterer Grund für die Fokussie- In Europa werden diese Richtlinien von der „Wir sind inhaltlich sehr eng mitei- rung auf die Leukämie ist sicher auch die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) nander verknüpft und entwickeln über Person von Ehninger senior und dessen festgelegt. die bispezifischen Antikörper hinaus ge- Fachgebiet – er ist Gründer und Gesell- meinsam noch ein weiteres Projekt“, so schafter von Gemoab und als Klinikdirek- Schwesterfirmen unter einem Dach Cartellieri. Seine Firma beschäftigt sich tor im Universitätsklinikum Dresden für schon immer mit Zellen, so dass es nicht die Hämatologie und Onkologie zuständig. Mit dem Ziel, ein Medikament zu ent- verwundert, dass es sich bei dem von ihm Keine Überraschung, dass die Phase I-Stu- wickeln und in einer Phase I-Studie zu angesprochenen Projekt um eine zelluläre die auch hauptsächlich am Uniklinikum testen, steht Gemoab nicht allein da. Das Therapie handelt. Dresden stattfinden soll. Eingangsschild der Gemoab GmbH trägt, Doch das ist eine Geschichte, die ein an- Ehninger betont, wie wichtig der Dialog wie auch alle anderen Türschilder, neben dermal in Laborjournal zu lesen sein wird. mit der regulatorischen Behörde sei, in dem dem eigenen Logo das der Cellex Patient KAi KräMEr

Die thematisch und räumlich verknüpften Firmen Gemoab und Cellex Patient Treatment gemeinsam vor der Kamera des Laborjournal-Reporters (hinten 2. von links: Armin Ehninger; 3. von links: Marc Cartellieri) Foto: Gemoab

46 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 46 25.11.15 21:15 Der westliche Teil des Martinsrieder WIRTSCHAFT Innovations- und Gründerzentrums Biotechnologie (IZB) mit dem neuen Hochhaushotel (rechts)

IZB Martinsried geht ins 21. Jahr

Auf der grünen Wiese Foto: Köppelle

Eines der ersten deutschen Neuroforscher Edvard Moser (Ålesund/ chen, den drei ortsansässigen MPIs (für Norwegen) und Tobias Bonhoeffer (MPI für Bio chemie, Neurobiologie und Psychia- Biotech-Gründerzentren feierte Neurobiologie), das Martinsrieder Struktur- trie), dem Großklinikum Großhadern und im Oktober ein Jubiläum. forschungs-Urgestein Robert Huber (ele- dem Helmholtz-Zentrum für Gesundheit gant in atmungsaktive Fahrradklamotten und Umwelt. Die einstigen Gentechnik-Vor- gehüllt) und ein Festzelt voller weiterer Eh- behalte der Bevölkerung, die das IZB in Das Martinsrieder Innovations- und Grün- rengäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und den 1990er Jahren beinahe verhindert hät- derzentrum Biotechnologie – kurz: IZB Politik anwesend waren. Das damalige Fazit ten, sind längst Geschichte, und einige der – feierte unlängst sein Zwanzigjähriges: des testwohnenden Redakteurs: Die in pro- „kleinen“ Startups von damals sind längst Am 25. Oktober 1995 richteten sich die gressivem schwarz-weiß eingerichteten Ho- erwachsene Mittelstandsunternehmen. ersten oberbayerischen Startup-Firmen auf telsuiten enthalten zu wenig Blattgrün, aber damals 1.000 Quadratmetern Labor- und luxuriöse Duschen; die mediterran-südfran- Erfolgreiche IZB-Mieter Bürofläche ein. zösische Gastronomie im Erdgeschoss hat sich auf geröstete Pinien- Zum Beispiel der einstige IZB-Mieter kerne und sprachliches Morphosys: Der Firmenwert des im TecDAX Gourmet-Yoga spezialisiert notierten Antikörper-Herstellers beträgt („Dorade Royal-Filet an inzwischen 1,5 Milliarden Euro; Morpho- Venusmuschelschaum auf sys-Gründer Simon Moroney hat somit das Zucchinispaghetti“); und derzeit (nach Qiagen) zweitgrößte deut- die Radlerhalbe kostet für sche Biotechunternehmen geschaffen. münchnerische Verhältnisse Auch die Firmen 4SC (Wert: 47 Mio. Euro) günstige 3,60 Euro. und Pieris (87 Mio. Euro) sind im IZB groß Nobelpreisträger Huber geworden, genauso wie das von Robert Hu- merkte seinerzeit mit Recht ber mitgegründete Unternehmen Proteros, 1997: Nicht der, aber einer der ersten Spatenstiche an, dass in München wei- das Serviceleistungen zur Röntgenstruk- (zweiter von links: IZB-Geschäftsführer Zobel) lende Gastforscher nicht un- turanalyse von Proteinen anbietet. Die bis

Foto: IZB bedingt luxuriös wohnen, dato letzte Finanzierungsrunde brachte der Inzwischen hat sich das biotech- aber ganz bestimmt selber kochen wollten. Firma stolze 126 Millionen Dollar ein. nologisch überdachte Gesamtterrain Und dass die schicken Suiten dafür nicht ge- Verkauft und damit nach außen hin – einst brachliegender Acker- und Wie- eignet seien. Es steht jedoch zu befürchten, „verschwunden“ ist die ehemalige Micro- sengrund unweit des südlich liegenden dass eine diesbezügliche Nachbesserung zu met AG, bei deren Gründung im Jahr Max-Planck-Instituts für Biochemie – auf bodenständig, sprich: zu wenig schick ist. 1993 der Münchener Immunologe Patrick 26.000 Quadratmeter vergrößert; dazu Übrigens übernachtete der erwähnte Ed- Bäuerle beteiligt war. 2013 ging das An- kamen bis heute zwei Kindergärten, eine vard Moser auch schon im IZB-Hotel, und tikörper-Unternehmen für 1,4 Milliarden Chemie- bzw. TA-Schule und ein schickes zwar just in jener Oktoberwoche, in der ihn Dollar an den amerikanischen US-Konzern Hochhausdesignhotel (auf denglisch: am Münchener Flughafen die Nachricht Amgen. Der IZB-Mieter Suppremol wurde „Boardinghouse“) namens „IZB Residen- vom Nobelpreisgewinn 2014 erreichte. 2015 für 200 Millionen Euro vom Baxal- ce“, in dem ausschließlich Gäste des Cam- Laut Aussage des langjährigen Ge- ta-Konzern gekauft; unter neuem Namen pus Martinsried übernachten dürfen. schäftsführers Peter Zobel hat das IZB in sollen die bisherigen Entwicklungsprojekte Der Laborjournal-Redakteur durfte Europa „eine herausragende Rolle“ und aber in Martinsried weitergeführt werden. auch schon mal rein in diesen Luxusschup- beherbergt derzeit rund 60 Biotechfirmen. Es gilt als ausgemacht, dass bis zum pen, anlässlich der Eröffnung vor genau Deren Gründer entstammen größtenteils nächsten Jubiläum im Herbst 2020 minde- einem Jahr, bei der die Politiker Ilse Aigner den benachbarten biologischen und medi- stens ein weiterer Neubau auf der schrump- (CSU) und Martin Stratmann (MPG), die zinischen Instituten der TU und LMU Mün- fenden grünen Wiese stehen wird. -WK-

Laborjournal 12/2015 47

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 47 25.11.15 21:15 WIRTSCHAFT

Experimentelles Plasma, extra für Laborjournal. Klein, aber oho.

Firmenportrait: Terraplasma GmbH (Garching) Plasma für alle(s)? Wie kann man mit kaltem Angefangen hatte alles am MPE. Bereits atmosphärischem Plasma Geld 2005 patentierte die verdienen? Indem man es zur Arbeitsgruppe um Morfill erste vielver- Wundbehandlung, zur Sterili- sprechende plasma- technologische An-

sation, zur Abwasser-Aufberei- März Foto: S. sätze, welche sich die tung und zur Beseitigung übler bakterizide Wirkung kalten Plasmas zu „Ein Plasma besteht aus verschiedenen Gerüche nutzt. Nutzen machen. Mit Geld aus dem Tech- Komponenten“, erklärt CEO Julia Zimmer- nologietransfertopf der Max-Planck-Gesell- mann: „Elektronen, Ionen, reaktive Spezi- schaft wagten Morfill & Friends den Schritt es wie zum Beispiel Ozon, irgendwelche Es geht um kaltes Plasma, und so befürch- von der reinen Grundlagen- in die anwen- Stickoxide, ein bisschen UV-Strahlung, tet die ob dieser Materie fröstelnde Labor- dungsorientierte Forschung, und im Jahre […] ein bisschen Hitze, ein elektromagne- journal-Reporterin dunkle Laborgänge, 2011 mit den weiteren Gründungsmitglie- tisches Feld.“ durch die eine kühler Luftzug weht; an dern und Plasmaphysikern Yangfang Li und Aus diesem Grund gäbe es nicht das schlecht beleuchteten Werkbänken hocken Tetsuji Shimizu gar den nächsten in die Plasma. Es sei immer ein Plasma-Cocktail, wahrscheinlich temperamentlose Physiker freie Wirtschaft. welcher je nach Anwendungswunsch durch – die fahlen Antlitze nur hin und wieder Erstaunlich und eher selten: Das junge geschickte Synthese variiert und angepasst durch grelle, blau-violette Plasmablitze Unternehmen kommt ohne externe Inves- werden könne. Zur Abtötung von Bakte- erhellt. toren aus. Das ist möglich durch Auftrags- rien, Pilzen und Viren benötigten die Physi- Doch welch eine Überraschung! forschung und -entwicklung für zahlreiche ker ein anderes kaltes Plasma als beispiels- In der Lichtenbergstraße des Garchin- große und kleine Firmen. weise zur Inaktivierung von Geruchsmole- ger Forschungszentrums, nur dreißig külen. Bei medizinischen Anwendungen sei U-Bahn-Minuten von der bayrischen Lan- Plasma: was ist das? ein UV-C-Anteil nicht erwünscht, denn der deshauptstadt entfernt, residiert das Bio- erzeuge Doppelstrangbrüche in der DNA. technologie-Startup Terraplasma GmbH Aber was genau ist denn nun kaltes at- Zimmermann verdeutlicht: „Ich kann nicht im lichtdurchfluteten Gründerzentrum mosphärisches Plasma (KAP), und wie kann mit einer Plasmaquelle alles machen. Das „Gate“. An diesem schönen Frühsommer- man damit Geld verdienen? Neben den be- ist nicht die eierlegende Wollmilchsau.“ tag finden sich immerhin fünf der acht kannten Aggregatzuständen „fest“, „flüssig“ Mann (und Frau) starken internationalen und „gasförmig“ führt das Plasma ein eher Keine Wollmilchsau, aber vielfältig Terraplasma-Truppe zum Gespräch ein, stiefmütterliches Dasein im menschlichen und die Stimmung ist alles andere als Bewusstsein. Im Weltall hingegen gibt es Dennoch ist die Bandbreite der mög- temperamentlos, sondern eher Klassen- reichlich davon: Unsere Sonne zum Beispiel lichen Anwendungen kalten Plasmas fahrt-tauglich ausgelassen. besteht aus Unmengen heißen Plasmas. enorm. Wer hat nicht schon von Plasma-TV Auf der Erde wird Plasma künstlich gehört, oder von Gasentladungslampen? Echtes Familienunternehmen hergestellt, indem Gas mittels angelegter Angeblich fördert Plasma sogar das Pflan- Hochspannung Energie zugeführt wird, zenwachstum, ganz zu schweigen von Mit dem hochdekorierten Astro- bis es teilweise ionisiert vorliegt. Heißes (derzeit noch utopischen) Plasmaantrie- physiker und ehemaligem Direktor des Plasma ist – so einfach kann Physik sein ben in der Raumfahrttechnik. Außerdem: Max-Planck-Instituts für extraterrestrische – schlicht und ergreifend heißer als kaltes Kaltes Plasma tötet Keime und inaktiviert Physik (MPE), Gregor Morfill, sowie der Plasma, wobei die Temperatur eines Plas- Schadstoffe. Diese Erkenntnis ist nicht neu, medizinisch habilitierten Biophysikerin mas sich über den Ionisierungsgrad defi- und so beschäftigen sich Heerscharen von Julia Zimmermann sitzen Vater und Toch- niert: Weniger Ionen, weniger Hitze. Forschungsgruppen und Firmen, und eben ter dem als Spin-Off der Max-Planck-Ge- Das ist sicherlich der enorme Vorteil auch Terraplasma, mit der Anwendung kal- sellschaft gegründeten Unternehmen vor. im Hinblick auf therapeutische Anwen- ten Plasmas in Medizintechnik sowie Luft- Bis vor kurzem war auch noch Rechtsan- dungen. Denn was nützte das beste bakte- und Wasseraufbereitung. walt Nikolai Zimmermann, Ehemann und rizide Plasma, wenn es bei der Behandlung Die Garchinger arbeiten mit sogenann- Schwiegersohn, als Rechtsbeistand und chronischer Wunden zu schweren Hautver- ten indirekten Plasmaquellen, die zwischen „Mensch für die Bücher“ mit von der Partie. brennungen käme? einer Elektrode und einem feinem Netz

48 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 48 25.11.15 21:15 Wirtschaft

ein homogenes Plasma erzeugen. So ein Und so springen die süddeutschen Tüftler Zudem ließen sich chemo- und ther- Plasma fühlt sich beim Kontakt mit der auf den plasmabetriebenen Zug auf. Noch molabile medizinische Geräte sterilisieren, Haut an wie ein warmer Luftstrom und in diesem Jahr soll das erste mit Terraplas- erläutert Shimizu. „Eine mögliche Anwen- ist bei korrekter Anwendung für gesun- ma-Technologie versehene therapeutische dung ist zum Beispiel die Sterilisierung des menschliches Gewebe ungefährlich. Plasmagerät auf den Markt kommen. Der eines Katheters, also sehr dünner, langer Bakterien, Pilze und deren Sporen sowie mit Normalstrom betriebene, an ein Ultra­ Schläuche.“ Viren hingegen überleben eine derartige schallgerät erinnernde „Steriplas“ wurde Behandlung nur wenige Minuten. von der Firma „Adtec Healthcare“ entwi- Tumortherapie und Kathetersterilisierung Wie genau das funktioniert, ist Ge- ckelt und ist ein auf Argon-Mikroplasma genstand aktueller Forschung (soll hei- basierender Apparillo zur Behandlung chro- Wem diese Plasmalobhudelei inzwi- ßen: nichts Genaues weiß man nicht). nischer sowie akuter Wunden. schen stinkt, der kann sich die schlechte Möglicherweise führen Lipidoxidationen Demnächst soll es so ein Gerät auch für Luft ebenfalls mit Plasma vom Halse schaf- durch OH-Radikale zur Entstehung klei- den Hausgebrauch geben, dann aber ohne fen. In Küchen oder Ställen könnten kleine ner Löcher in der Bakterienwand, erklärt Argon und akkubetrieben in Taschenlam- mattenförmige Plasmaelektroden bald die Zimmermann. Das sei nicht tödlich für die pengröße. Wofür? In einem Beitrag der BR giftige und aufwändige Reinigung der Um- Zelle, erlaube jedoch weiteren reaktiven Rundschau aus dem Jahre 2011 fand ein sol- gebungsluft mit Ozon ersetzen. Die Ideen Substanzen den Zugriff auf die nunmehr cher Prototyp seine Anwendung in der Ober- gehen der Plasmagemeinde nicht aus. ungeschützte bakterielle DNS, während flächensterilisation von, ähem, Karotten. Also Friede, Freude, Eierkuchen im eukaryotische DNS noch durch die Kern- Möglicherweise stehen in naher Zukunft Münchner Plasmahimmel? Nicht ganz. membran sowie enzymatische Repara- Millionen besorgter Mütter (und Väter) Zum Schluss entlässt die junge Geschäfts- turmechanismen geschützt sei. Denkbar bewaffnet mit einer Plasmakanone in der führerin die Laborjournal-Reporterin mit seien auch Effekte durch lokale Erhitzung Küche und töten auch den letzten Keim auf flehenden Worten: „Und bitte, bitte, nen- oder plasmainduzierte Scherkräfte, er- der für die Sprösslingsmahlzeit erstandenen nen Sie mich in dem Portrait nicht „Die gänzt Elektroingenieur Tetsuji Shimizu. Biopastinake. Onkel Hipp wäre stolz auf sie. Bakterien-Killerin“ oder so etwas!“ – so Pragmatisch fasst er zusammen: „Ich Aber damit ist das plasmatische Poten- geschehen im April 2015 im eidgenös- denke, niemand weiß das.“ tial längst nicht ausgeschöpft. Terraplasma sischen Online-Magazin Blick am Abend, strebt die Behandlung von Tumoren an, um auf dessen Startseite der Leser „Mit 10 ganz Wie das funktioniert? Keiner weiß es. aggressiven Krebsarten wie Glioblastom handfesten Tipps zum perfekten Liebha- oder auch leichter zugänglichen Hautkarzi­ ber“ wird. Dass es funktioniert, steht inzwischen nomen in einer Kombinationstherapie mit Kein Angst, Frau Zimmermann, mit jedoch außer Frage. In jahrelangen Studi- herkömmlichen Chemotherapeutika den Blick am Abend können und wollen wir uns en, zunächst in vitro, später auch an Pati- Garaus zu machen. Aktuelle Studien seien nicht messen! enten, habe sich das kalte Plasma in der vielversprechend, so Zimmermann. Sigrid März Wundbehandlung bewährt, so Zimmer- mann: „Wir wollen Plasmen so designen, dass sie ein therapeutisches Fenster haben, in dem eukaryotische Zellen nicht angegrif- fen werden. Ich sage nicht, dass es riesig ist, aber es existiert, und dann muss man eben in diesem Bereich bleiben.“ Als positiver Nebeneffekt sei zudem beobachtet worden, dass die Plasmabe- handlung die Wundheilung beschleunige. Der Markt für die Plasmamedizin scheint riesig, sehen doch insbesondere Kranken- häuser das Potential dieser Wunderwaffe im Kampf gegen multiresistente Keime. Denn Plasma tötet Bakterien speziesunabhängig. Bioingenieurin Silvia Binder hebt hervor „[...], dass es bisher keine Anzeichen dafür gibt, dass Bakterien Resistenzen bilden“.

Die (beinahe) komplette Beleg- schaft des Garchinger Startups (v. l. n. r.): Annika Krömer, Tetsuji Shimizu, Julia Zimmermann, Karin Kolmberger, Yangfang Li, Sylvia Binder und Gregor Morfill (es fehlt die studentische Hilfskraft Maximilian Cantzler). Foto: S. März Foto: S.

Laborjournal 12/2015 49

LJ_1215_WIRTSCHAFT.indd 49 25.11.15 21:15 Wirtschaft

Produktübersicht: Real-Time-PCR-Thermocycler Einheizer für Taq und Co.

Noch dominieren Regel etwas langsamer. Schnellere Heiz- Spitzenreiter in Sachen Temperatur­ raten bis zu 12 °C pro Sekunde und Kühl- uniformität sind aber nach wie vor luftbe- ­Silberblöcke sowie Heißluft- raten von 8 °C/s erreichen nur hochpreisige heizte Karussellcycler. Bereits 1997 stellte karussells das Innenleben von Geräte mit goldbeschichteten Silberblö- das kleine US-Unternehmen Idaho Tech- cken. Das größte physikalische Problem nologies den Light Cycler vor, bei dem sich qPCR Thermocyclern. In immer von Blockcyclern ist aber auch bei diesen die Reaktionsgefäße auf einem Karussell mehr Modellen finden sich High-End-Instrumenten nicht vollständig im Kreis drehen. Einige Jahre später ent- vom Tisch: Die Temperatur ist nicht exakt wickelte der australische Ingenieur John jedoch alternative Heiz- gleichmäßig über den Heizblock verteilt. Corbett mit dem Rotor-Gene einen weite- konzepte. Selbst bei den besten Blockcyclern liegt ren Karussellcycler. Idaho Technologies die Temperatur- oder Blockuniformität bei vertickte die Idee des Light Cyclers ziem- etwa ± 0,2 °C. Kleine Unregelmäßigkeiten lich schnell an Boehringer Mannheim, das Die technischen Anforderungen an einen innerhalb des Silberblocks verhindern bei fast zeitgleich von Roche geschluckt wurde. Real-Time-PCR oder kurz qPCR-Thermocy- Blockcyclern eine homogenere Tempera- Und auch John Corbett machte mit seiner ler sind im Grunde sehr einfach und klar turverteilung. Erfindung Kasse und verkaufte seine Firma umrissen: Eine Heizquelle muss zwei bis Corbett Life Sciences 2008 mitsamt dem drei Dutzend Temperaturzyklen durchlau- Rotor-Gene an Qiagen. fen und die PCR-Ansätze hierbei in defi- Nicht geändert hat sich während die- nierten Zeitintervallen zunächst auf 90 bis ser Firmenrochaden jedoch das genial ein- 98 °C erhitzen, anschließend auf 50 bis 65 fache Funktionsprinzip von Light Cycler °C abkühlen und zum Abschluss wieder auf und Rotor-Gene. Beim Light Cycler findet 70 bis 80 °C erwärmen. Gleichzeitig muss die PCR in langen dünnen Glaskapillaren ein optisches System die entstehenden, statt, die in einem rotierenden Karussell fluoreszierenden DNA-Amplikons erfassen fixiert sind und in eine zylindrische Heiz- und anhand der Stärke des Fluoreszenzsi- kammer hineinragen. Ein kleiner Ventila- gnals ihre Menge bestimmen. tor am Boden der Kammer saugt Luft über Das Gerät sollte zudem nicht zu viel eine Heizwendel in den Heizraum und bläst Foto: Winfried Köppelle Strom verbrauchen, problemlos auf der sie über seitlich angebrachte Öffnungen Bench Platz finden – oder für mobile Ein- Ein magnetisches Induktionsfeld erhitzt wieder aus diesem hinaus. Während der sätze am besten in die Kitteltasche passen die PCR-Ansätze in John Corbetts neuem Heizzyklen fließt Strom durch die Wendel –, das Budget einer durchschnittlichen Ar- Karussell-Cycler. und erhitzt sie. In den Abkühlphasen bleibt beitsgruppe nicht über Gebühr belasten, die Heizwendel dagegen aus, statt dessen einfach zu bedienen sein und, last but not Axel Scherers Gruppe am California In- läuft der Ventiltor schneller und saugt mehr least, nicht gerade potthässlich daherkom- stitute of Technology kam deshalb vor etwa kühle Luft in die Kammer. Den Antrieb des men. zehn Jahren auf die Idee, den Silberblock Karussells übernimmt ein Schrittmotor, der Interessant ist, welche unterschied- auszuhöhlen und mit einer wärmeleiten- die Kapillaren während der Fluoreszenz- lichen Lösungsansätze den Entwicklungs- den Metalllegierung zu füllen. Spezielle messungen exakt in der optischen Achse ingenieuren, insbesondere bei der Ausfüh- Agitatoren pumpen die mit Peltier-Ele- des Anregungslichts positioniert. rung der Heizquelle von qPCR-Thermocyc- menten temperierte Legierung durch den lern, hierzu einfielen. Die klassische, immer Hohlraum des Heizblocks. Mit diesem Trick Karussell mit Heißluft-Fön noch am weitesten verbreitete Variante sind erreicht Scherers Hohlblockcycler eine massive Heizblöcke aus Aluminum oder Sil- ­Blockuniformität von unter einem Zehn- Ganz ähnlich funktioniert auch der Ro- ber, die mit thermoelektrischen Peltier-Ele- tel Grad Celsius. Der Hohlblockcycler wur- tor-Gene. Statt Glaskapillaren verwendet menten erhitzt und gekühlt werden. Die de bis 2013 zunächst vom NGS-Giganten man bei diesem jedoch PCR-Tubes, die in maximalen Heizraten durchschnittlicher ­Illumina weiterentwickelt. Nach Illuminas einem Zentrifugenrotor stecken, der durch- Blockcycler bewegen sich meist zwischen Ausstieg aus dem Thermocycler-Geschäft löchert ist wie ein Schweizer-Käse, um ei- zwei und fünf Grad Celsius pro Sekunde, ist er inzwischen bei dem englischen La- nen optimalen Luftaustausch zu erzielen. die entsprechenden Kühlraten sind in der borausrüster Bibby Scientific gelandet. Angetrieben von einem Ventilator strömt

50 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Produktübersicht.indd 50 26.11.15 14:16 WIRTSCHAFT

Luft über Heizelemente in den Rotorraum, Äußerst einfallsreich ist das Heizkon- für die Kühlung sorgt ein zweites Gebläse, zept des Magnetic Induction Cyclers (MIC), Boost your das Umgebungsluft durch den Rotor pustet. den das Vater-Sohn-Duo John Corbett Se- Im Gegensatz zum Light Cycler dreht nior und John Corbett Junior auf der dies- sich der Rotor jedoch nicht in winzigen jährigen Biotechnica in Hannover vorstell- sample prep Einzelschritten sondern kontinuierlich. Die te. Offensichtlich wollte sich John Corbett Drehfrequenz ist mit der optischen Einheit Senior nicht auf den 70 Millonen Dollar des Geräts synchronisiert, wodurch sicher- ausruhen, die ihm der Verkauf seiner Firma gestellt ist, dass die Enden der Reaktionsge- an Qiagen einbrachte. Und trotz seines fort- fäße jeweils im 150-Millisekundentakt das geschritten Alters scheint sein Erfindergeist Anregungslicht einer LED-Lampe passieren. noch hellwach zu sein. Beim Kochen von Da die heiße Luft die Reaktionsgefäße Kaffeewasser auf einem Induktionsherd, so sowohl beim Light Cycler als auch beim Ro- erzählte Corbett Senior auf der Biotechnica tor-Gene sehr gleichmäßig umströmt, sind einem Kamerateam, kam er auf die Idee, die Temperaturabweichungen zwischen einen qPCR-Thermocycler zu konstruie- den Gefäßen verschwindend gering und ren, der ein magnetisches Induktionsfeld liegen beim Rotor Gene unter 0,02 °C. Be- als Heizquelle nutzt. günstigt durch die geringe Wärmekapazität von Luft, haben Karussellcycler auch bei Geistesblitz beim Kaffeekochen den Heizraten die Nase vorn. So erreicht zum Beispiel der Light Cycler 2.0 Heizraten Ausgangspunkt des magnetischen In- von bis zu 20 °C pro Sekunde. duktionscyclers ist ein Karussellcycler mit In den letzten Jahren tauchten zuneh- einem Rotor, in dessen Steckplätzen die mend Geräte mit alternativen Heizkon- Reaktionsgefäße unterbracht sind. Das zepten auf. Zu diesen zählt zum Beispiel magnetische Induktionsfeld erzeugt eine der 2006 von Cepheid eingeführte Smart Spule, die den Rotor ringförmig umgibt und Cycler, der mit bis zu 96 sogenannten Radiowellen im Frequenzspektrum von 5 i-core-Modulen bestückt ist, die an Druck- bis 100 kHz erzeugt. Treffen diese auf ma- patronen für Tintenstrahl-Drucker erin- gnetisch induzierbare Materialien, etwa Ei- nern. Jedes i-core-Modul besteht aus einem sen, so entstehen in diesen aufgrund von wärmeleitenden Keramikplättchen, einem elektromagnetischen Wechselwirkungen winzigen Ventilator sowie zwei integrierten sogenannte Eddy-Ströme, die bedingt optischen Systemen. durch den elektrischen Widerstand des induzierten Materials, Wärme erzeugen. Autarke Module Bei einem Induktionsherd erhitzt sich auf diese Weise die eisenhaltige Bratpfanne, Die PCR findet in speziellen, Pfeilspit- beim Induktionscycler könnte man mit die- Introducing zen-ähnlichen Reaktionsgefäßen statt, ser Methode sowohl den Rotor als auch die die in schmale Schlitze in den Keramik- Reaktionsgefäße separat erhitzen. Hierzu The fastest plättchen eingeschoben werden. Winzige müsste man letztere zum Beispiel mit einem Heizwiderstände auf der Oberfläche der eisenhaltigen Material versehen. enzymatic PCR Plättchen heizen diese auf, sobald ein Strom Wie John Corbett Senior dieses nicht durch sie hindurchfließt, die Kühlung er- unwichtige Detail, das sich unmittelbar auf cleanup method: folgt durch den Luftstrom des Mini-Venti- die Heizraten auswirkt, umgesetzt hat, ist lators. Da jedes i-core-Modul autark arbei- aus den spärlichen Informationen, die der- tet, sind theoretisch bis zu 96 verschiedene zeit für den Induktions-Cycler erhältlich NEW HT ExoSAP-IT® Fast qPCR-Protokolle möglich. sind, nicht ersichtlich. Beide Möglichkeiten Auch der von der englischen Firma sind jedoch in der von den beiden Corbetts High-Throughput BJS Biotechnologies 2013 auf den Markt eingereichten Patenschrift angedeutet. Wie gebrachte Xxpres Cycler nutzt die Wärme- beim Rotor-Gene erfolgt die Kühlung ganz PCR Product Cleanup entwicklung elektrischer Widerstände für konventionell mit einem Ventilator. Die n Half the time of standard enzymatic die Heizung der PCR-Ansätze. Die Stelle des Heiz- und Kühlraten des würfelförmigen, protocols Heizblocks nimmt hier ein mit 24, 56 oder nur 15 auf 15 Zentimeter großen Induk- 96 Reaktionsvertiefungen versehenes Me- tionscycler sind mit vier beziehungswei- n One simple pipetting step tallplättchen ein, das sich aufheizt, sobald se drei Grad Celsius nur besserer Durch- n es von einem Niedervoltstrom durchflos- schnitt. Dafür glänzt er mit einer sehr guten 100% recovery and only 5 μl of sen wird. Wie beim Smart Cycler reduziert Temperaturuniformität von 0.05 °C. PCR product needed der Luftstrom eines kleinen Ventilators die Wo Sie den Induktionscycler bereits er- n Ideal for automated platforms and Temperatur der PCR-Ansätze während der stehen können und welche weiteren interes- multi-channel pipettes jeweiligen Abkühlphasen. Dank einer flot- santen qPCR-Thermocycler derzeit von den ten Heizrate von bis zu 10 °C/s sind mit dem etablierten Herstellern angeboten werden, britischen Thermocycler 40 qPCR-Zylen in erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Learn more at: weniger als zehn Minuten möglich. HARALD ZÄHRINGER usb.affymetrix.com/fastercleanup

Laborjournal 12/2015 51 © 2015 Affymetrix Inc. All rights reserved.

LJ_1215_Produktübersicht.indd 51 26.11.15 14:16 LJ_1215_52_54.qxp_Layout 1 26.11.15 12:55 Seite 52

WIRTSCHAFT

„Einheizer für Taq und Co.“

Real-Time-PCR-Thermocycler Produktübersicht Anbieter/Hersteller Name des Heiztechnik | Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines Preis (€) Produkts Laufzeit Agilent Technologies AriaMx Real-Time Peltier-Block mit 96 Modularer Aufbau mit 1 bis 6 Farbmodulen (einfach durch Nutzer Von 9.500,– Waldbronn PCR System Wells | nachrüstbar) | Sensitiv und optimal für Multiplex-Anwendungen | bis 25.000,– www.genomics.agilent.com Ca. 35 Minuten für Hohe Temperaturuniformität mit +/- 0,2 °C | HRM inkludiert | (je nach Kontakt: Bernd Martin sondenbasierte und Frei verfügbare Software Konfigura- Tel. +49 531 575787 45 Minuten für tion) [email protected] SYBRGreen-Protokolle

Analytik Jena qTOWER Peltier-Element-basiert | Massereduzierter 96-Well-Probenblock aus goldbeschichtetem Ab 19.990,– Jena 20–40 Minuten Sterlingsilber im Low-Profile-Format | Herausragende www.analytik-jena.de (applikationsabhängig) Ramping raten mit 12 °C/s für Heizen und 8 °C/s für Kühlen | Kontakt: Tel. +49 3641 77 94 00 Real-Time rapidPCR in unter 30 Minuten | Flexible Konfiguration [email protected] mit bis zu 4 Filtermodulen | Lizenzfreie Software qPCRsoft für alle gängigen Quantifizierungsverfahren mit kostenfreien Updates qTOWER³ Peltier-Element-basiert | Massiver 96-Well-Probenblock aus goldbeschichtetem Ab 19.450,– 40–55 Minuten Sterlingsilber im SBS-Format | Flexible Konfiguration mit bis (applikationsabhängig) zu 6 Filtermodulen | Patentiertes, faseroptisches System mit 4 High-Power Long-Life LEDs als Anregungslichtquelle | Konkurrenzlose Rampingraten im Standardblockformat von 8 °C/s für Heizen und 6 °C/s für Kühlen | Lizenzfreie Software qPCRsoft für alle gängigen Quantifizierungsverfahren mit kostenfreien Updates qTOWER³ touch Peltier-Element-basiert | Stand-Alone Real-Time PCR-Gerät mit 10”-Touchscreen | Ab 20.950,– 40–55 Minuten Massiver 96-Well-Probenblock aus goldbeschichtetem Sterling- (applikationsabhängig) silber im SBS-Format | Flexible Konfiguration mit bis zu 6 Filter- modulen | Patentiertes, faseroptisches System mit 4 High-Power Long-Life LEDs als Anregungslichtquelle | Konkurrenzlose Ram- pingraten im Standardblockformat von 8 °C/s für Heizen und 6 °C/s für Kühlen | Lizenzfreie Software qPCRsoft für alle gängigen Quantifizierungsverfahren mit kostenfreien Updates TOptical Peltier-Element-basiert | Massiver 96-Well-Probenblock aus goldbeschichtetem Ab 18.990,– 45–60 Minuten Sterlingsilber im SBS-Format | Flexible Konfiguration mit bis zu (applikationsabhängig) 6 Filtermodulen | Patentiertes, faseroptisches System mit High- Power Long-Life LEDs als Anregungslichtquelle | Herausragende Rampingraten von 6 °C/s für Heizen und 4 °C/s für Kühlen | Durch Blockwechselsystem in 5 Sekunden auf Standard-PCR umrüstbar | Lizenzfreie Software qPCRsoft für alle gängigen Quantifizierungsverfahren mit kostenfreien Updates Bibby Scientific Techne Prime Pro 48 Peltier-Element: Blockuniformität: ±0.1 °C | Heizrate 5.5 °C/Sekunde | 15.000,– real-time PCR system Flüssigkeitsgefüllter Adaptive LED-Kontrolle, keine Sättigung des Detektors oder Staffordshire, England www.bibby-scientific.com Silberhohlblock mit Crosstalk der Signale | MIQE-Richtlinien kompatibel Kontakt: Jim Bratherton Gold eloxiert | Tel. 01785 810204 40 Zyklen in 40 Minuten Jim.bratherton@ bibby-scientific.com

BJS Biotechnologies Xxpress Heizwiderstand | Fünf-Farben Fluoreszenzdetektion | Heizrate 10 °C/s | Auf Anfrage Middlesex, Großbritannien Unter 10 Minuten 24, 56 und 96-Well-Einmal-Reaktionsplättchen www.bjsco.com/group.php Kontakt: Tel. +44 203 021 3750 [email protected]

Bio-Rad Laboratories CFX96 Touch Real- Peltier | Einfache Installation, ab Werk vorkalibriert | 5-Farben Multiplex Auf Anfrage München Time PCR Detection Typische Laufzeit mit PCR-Probenvolumen 10 µl | PCR-Optimierung dank Thermo- www.bio-rad.com System 40–60 Minuten gradient | Läuft ohne PC, mit PC sind bis zu vier CFX ansteuerbar | Kontakt: Marcus Neusser Inklusive qbasePlus Software (Fa.: Biogazelle) | Heizbereich Tel. +49 89 31884 0 0–100 °C, Heizdeckel max. 105 °C (max. Heizrate 5,0 °C/sec; Marcus_neusser@bio- durchschnittliche Heizrate 3,3 °C/sec) rad.com CFX384 Touch Real- Peltier | CFX-Automatisierungsoption für hohen Probendurchsatz | Auf Anfrage Time PCR Detection Typische Laufzeit IQ/OQ-Protokolle verfügbar zur Qualitätskontrolle | System 40–60 Minuten Genauste Ergebnisse mit geringsten Volumina von nur 3 µl | Einfache Integration mit LIMS-Datenmanagement | CFX Manager Software, Security Edition, konform mit U.S. FDA 21 CFR Part 11 | Heizbereich 0–100 °C, Heizdeckel max. 105 °C (max. Heizrate 2,5 °C/sec; durchschnittliche Heizrate 2,0 °C/sec)

52 12/2015 Laborjournal LJ_1215_52_54.qxp_Layout 1 26.11.15 12:55 Seite 53

WIRTSCHAFT

„Einheizer für Taq und Co.“

Real-Time-PCR-Thermocycler Produktübersicht Anbieter/Hersteller Name des Heiztechnik | Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines Preis (€) Produkts Laufzeit Bio-Rad Laboratories CFX Connect Real- Peltier | Einfache Installation, ab Werk vorkalibriert | 2-Farben Multiplex Auf Anfrage (Fortsetzung, Time PCR Detection Typische Laufzeit mit PCR-Probenvolumen 10 µl | PCR-Optimierung dank Thermo- Kontaktdaten siehe S. 52) System 40–60 Minuten gradient | Läuft ohne PC, mit PC sind bis zu vier CFX ansteuerbar | CFX-Automatisierungsoption für hohen Probendurchsatz | Inklusive qbasePlus Software (Fa. Biogazelle) | Heizbereich 0–100 °C, Heizdeckel max. 105 °C (max. Heizrate 5,0 °C/sec; durchschnittliche Heizrate 3,3 °C/sec) Biostep Prime Pro 48 Patentiertes thermisches Temperaturbereich: 30–100 °C | CCD-Kamera zur Detektion und 15.000,– Jahnsdorf 4-Well Real-Time System, flüssigkeitsgefüll- Quantifizierung | Sehr geringes Probenvolumen: 5 bis 20 µl | www.biostep.de PCR-System ter Silberhohlblock mit Anregungsbereich 452–486 nm und 542–582 nm | Kontakt: Gold eloxiert | 4 Emissionsfilter: 505–545 nm, 562–596 nm, 604–644 nm, Pia Altenhofer, Ilona Marzian 40 Zyklen in 40 Minuten 665–705 nm | Inklusive kostenfreier Steuersoftware Tel. +49 3721 3905 0 (optimiert unter (Mehrfachlizenz) | Ca. 400 qPCR-Kits, auch für andere [email protected] 20 Minuten) Real-Time-Cycler geeignet PrimeQ 96-Well Real- Peltiertechnik, Temperaturbereich: 4–98 °C | Multi-Channel-System | 22.398,– Time PCR-System 8 Peltierelemente | Detektor Photomultiplier | Anregungsbereich 470–650 nm | Ca. 1 Stunde, vom Detektionsbereich 500–710 nm | 4 Filter: 485–520 nm, 530–560 nm, Programm abhängig 580–615 nm, 640–685 nm | Inklusive lizenzfreier Software Quansoft Biozym Scientific für beliebig viele Anwender Hess. Oldendorf MIC Magnetic Magnetische Induktion | 48 Proben (10–25 µl) | Überragende Uniformität: 0,05 °C (ideal Ab 13.500,– www.biozym.com Induction Cycler 40 Zyklen in <30 Minuten auch für HRM) | 2 bis 4 optische Kanäle | Komplette qPCR-Suite, Kontakt: Helmut Prechel USB/Bluetooth | Grundfläche 15 x 15 cm Tel. +49 5152 9020 PikoReal Real-Time Peltier | 24 x 0,2 ml Tubes oder 96-Well-Platte | 5 optische Kanäle | Ab 13.269,– [email protected] PCR System 40 Zyklen in 45 Minuten Stand-alone Betrieb (USB) oder Kommunikation über Netzwerk | Hersteller MIC: Intuitive Software inkl. HRM | Kleine Grundfläche Bio Molecular Systems LineGene 9600+ qPCR Peltier | 96 x 0,2 ml Tubes oder Plate | Ferroctec High-Performance Ab 16.900,– Hersteller PikoReal: System 40 Zyklen in 55 Minuten Peltier-Elemente | 2 bis 5 optische Kanäle (LED/PMT) | Thermo Scientific Gradientenfunktion | Steuerung über Tablet oder PC Hersteller LineGene: Bioer

Cepheid Germany SmartCycler Widerstandsheizung | Bis zu 96 voneinander unabhängige PCR-Protokolle gleichzeitig | Auf Anfrage (Diagnostic) 20 bis 40 Minuten 16, 32, 48, 64, 80 oder 96 Reaktionsplätze | Frankfurt Keine beweglichen Teile www.cepheid.com Kontakt: Tel. +49 69 710 480 0 [email protected]

Gentaur Exicycler 96 Peltier Optische Kanäle: 3 (520–690 nm) | Lichttunnel-Technologie 41.750,– Aachen für gleichmäßige Beleuchtung | 96-Well-Format | www.gentaur.com Absolute Quantification, Relative Quantification, +/- Assays, Kontakt: [email protected] SNP Genotyping, Melting Curve Analysis Tel. +49 241 4008 9086 Line-Gene 9620 Peltier LED-Lichtquelle | Optische Kanäle: 2 (500–800 nm) | 14.709,– Hersteller Exicycler: Bioneer 96-Well-Format | Zwei Typen von Software – optimiert für Hersteller Line-Gene: Bioer klinische oder Forschungsanwendungen Line-Gene 9640 Peltier LED-Lichtquelle | Optische Kanäle: 3 (500–800 nm) | 15.619,– 96-Well-Format | Zwei Typen von Software – optimiert für klinische oder Forschungsanwendungen Line-Gene 9660 Peltier LED-Lichtquelle | Optische Kanäle: 6 (500–800 nm) | 20.988,– 96-Well-Format | Zwei Typen von Software – optimiert für klinische oder Forschungsanwendungen Line-Gene 9680 Peltier LED-Lichtquelle | Optische Kanäle: 7 (6 + 1 einstellbar), 24.719,– (500–800 nm) | 96-Well-Format | Zwei Typen von Software – optimiert für klinische oder Forschungsanwendungen Line-Gene K Peltier LED-Lichtquelle | Kühlfunktion für Aufbewahrung der Proben 11.979,– (48 Proben-Format) | Multipunkt-Temperaturkontrolle | Automatischer (4 Kanäle) oder handbetriebener (2 Kanäle) Deckel Hersteller SaCycler: SaCycler - 96 Peltier LED-Lichtquelle | Optische Kanäle: 4 (525–750 nm) | 18.594,– Sacace Biotechnologies 96-Well-Format LTF Labortechnik MyGo Pro Peltier mit Silver Mounts | HRM | Vollspektrum-Optik (FSO) | Anzahl Kanäle: 120, gleichzeitig Ab 14.500,– Wasserburg < 25 Minuten verwendbar: 7 | 32-Well-Format | Mehrere Geräte vernetzbar | www.labortechnik.com Reaktionsvolumen: 10–100 µl Kontakt: Tel. +49 8382 98520 MyGo Mini Peltier mit Alloy Mounts | HRM | Tragbar (Gewicht < 2 kg), - geräuschlos | 16-Well-Format | Ab 8.500,– [email protected] < 45 Minuten Reaktionsvolumen: 10–100 µl | Anzahl Kanäle: 2

Laborjournal 12/2015 53 LJ_1215_52_54.qxp_Layout 1 26.11.15 12:55 Seite 54

WIRTSCHAFT

„Einheizer für Taq und Co.“

Real-Time-PCR-Thermocycler Produktübersicht Anbieter/Hersteller Name des Heiztechnik | Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines Preis (€) Produkts Laufzeit MoBiTec Mini8 Real-Time PCR Peltier | Für mobile Anwendungen; Batteriebetrieb möglich | 9.231,– Göttingen Cycler 90 Minuten Tragbar (2,1 kg) und energieeffizient (12 V) | Kostengünstig | www.mobitec.com Hohe Sensitivität (1 Kopie) | Einfache Bedienung Kontakt: Arne Schulz Tel. +49 551 70722 0 [email protected]

Nippon Genetics PCR Eco 48 Mit wärmeleitender MIQE-Konform | ±0.1 °C Temperaturvarianz ermöglicht HRM | 14.990,– Europe Flüssigkeit gefüllter 40 Zyklen in 20 Minuten | Adaptive LED Control verhindert Düren Heizblock | Crosstalk-Effekt | Open-Licence-Softwarepaket www.nippongenetics.de 20 Minuten für 40 Zyklen Kontakt: Oliver Schwarz [email protected] Tel. +49 2421 55 496 15

Qiagen Rotor-Gene Q MDx Heizelemente und Multiplexfähigkeit: 2 (plus 1 HRM ), 5 (plus 1 HRM), 6 | Auf Anfrage Hilden Luftkühlung | Proben-/Reaktionsvolumen: 15/20 µl mit Qiagen Rotor-Gene-Kits | www.qiagen.com 45-60 Minuten Mind. 2–72 Proben pro Lauf oder 100 in Rotor-Disc | Kontakt: (Assay-spezifisch) Informationstechnik: LIMS-Anbindung bidirektional | Antje Plaschke-Schluetter Schnittstellen zu QIAsymphony Rotor-Gene Q AS und allen antje.plaschke-schluetter@ Qiagen Automaten | AssayManager für maximale Sicherheit und qiagen.com Ergebnisinterpretation | Barcodescanner, wartungsfrei Tel. +41 55 254 2118 Roche Diagnostics LightCycler 2.0 Kammer mit Exzellente Temperaturhomogenität | Wartungsfrei | Auf Anfrage System einströmender Luft | Funktioniert mit Glaskapillaren Mannheim www.roche.de/diagnostics < 35 Minuten bei 40 Zyklen Kontakt: LightCycler Nano Peltier-Elemente in Exzellente Temperaturhomogenität | Block ist so aufgebaut, Auf Anfrage Tel. +49 621 759 8568 System Silberblock | dass jedes Well ein Randwell ist | Wartungsfrei [email protected] 30 Minuten bei 40 Zyklen LightCycler 96 Peltier-basierte Heiz- Für Temperaturen von 37–98 °C; mit beheizter Klappe | Homogene Auf Anfrage System und Kühlblöcke | Cq- und Tm-Werte | Keine Gerätekalibrierung notwendig | < 35 Minuten bei 40 Zyklen Keine Reference-Dyes | Wartungsfrei LightCycler 480 6 Peltier-basierte Kein Edge-Effekt durch langen Lichtweg | Übt 50 psi auf die Auf Anfrage System Heiz/Kühlblöcke | Platte aus, sodass die Folie auf die Platte gepresst wird | < 40 Minuten bei 40 Zyklen Für Temperaturen von 40–95 °C mit Therma-Base-Technologie; mit beheizter Klappe | Wartungsfrei Thermo Fisher Scientific Applied Biosystems Heizblock | Webbrowser-basierte Software verfügbar über Thermo Fisher 25.000,– QuantStudio3 Real- Min. 30 Minuten Cloud | Verfügbare Formate: 96-Well, 96-Well-Fast | Schnelle In- Time PCR System stallation, intuitives Interface | 3 unabhängige Temperaturzonen für Optimierung der PCR | OptiFlex-Technology mit weißer LED und vier gekoppelten Kanälen Applied Biosystems Heizblock | Webbrowser-basierte Software verfügbar über Thermo Fisher 34.000,– QuantStudio5 Real- Min. 30 Minuten Cloud | Verfügbare Formate: 96-Well mit 0,1 oder 0,2 ml Well-Volu- Time PCR System men oder 384-Well | Schnelle Installation, intuitives Interface | 6 unabhängige Temperaturzonen für Optimierung der PCR Applied Biosystems Heizblock | 5 Farben | Verfügbare Formate: 96-Well, 96 Well-Fast und 53.800,– QuantStudio6 Flex Min. 30 Minuten 384-Well | Verbindung zu Thermo Fisher Cloud über Computer | Real-Time PCR Aufrüstbar für TaqMan Array und Automation System Applied Biosystems Heizblock | 6 Farben (21 Filterkombinationen) | Verfügbare Formate: 60.200,– QuantStudio7 Flex Min. 30 Minuten 96-Well, 96 Well-Fast und 384-Well und TaqMan Array Card Real-Time PCR (384-Well Microfluidic Card) | Verbindung zur Thermo Fisher System Cloud über Computer Applied Biosystems Heizblock | 4 OpenArray-Platten in einem Lauf | Bis zu 110.000 Einzeldaten 80.300,– QuantStudio12 Flex -- pro Arbeitstag | Kurze Vorbereitungs- und Bedienzeiten | Real-Time PCR Umstieg auf digitale PCR mit QuantStudio Digital PCR kits und System DigitalSuite Software mit QuantStudio OpenArray-Block | Optionen für Multiplexing Detektionschemie | Fluoreszenz-Detektion mit verbessertem OptiFlex System WaferGen Biosystems SmartChip Real-Time -- 5.184 Reaktionen in zwei Stunden | Lesen der SmartChips in 75.700,– Luxemburg PCR Cycler Echtzeit | Inklusive Analyse-Software für 5 Nutzer www.wafergen.com Kontakt: Tel. +352 26 970 970 [email protected]

54 12/2015 Laborjournal Methode

Ich kenne da einen Trick.... Farbstoff-Synergie Die DNA-Farbstoffe SiR und Hoechst-33342 haben Stärken und Schwächen. Vereint in einem einzigen Molekül sind sie jedoch unschlagbar.

Die Ansprüche, die Zellforscher an einen DNA-Farbstoff für die Lebendzell-Mikro- skopie stellen, sind ziemlich klar umrissen: der Farbstoff sollte die DNA selektiv anfär- ben und in verschiedenen Zelltypen und Geweben einsetzbar sein, ohne die Zellen zu vergiften. Gleichzeitig muss er fluo- rogen sein, also erst fluoreszieren wenn Foto: Kai Johnsson /EPFL er an DNA bindet. Darüber hinaus sollte Mitose in HeLa-Zellen, die mit SiR-Hoechst angefärbt wurden. er mit fernem Infrarotlicht anregbar und auch für die höchstauflösende Mikroskopie Johnssons Gruppe in Lausanne entwi- DNA bindet. Die Gruppe testete schließ- (Nanoskopie) geeignet sein. ckelt schon seit einiger Zeit SiR-Farbstoffe lich in ­Lebendzell-Imaging Versuchen mit und versucht deren Eigenschaften für den kultivierten HeLa-Zellen wie spezifisch Faule Farbstoff-Kompromisse Einsatz als Lebendzell-Farbstoff zu opti- ­SiR-Hoechst DNA in den Zellkernen an- mieren. So synthetisierte sie zum Beispiel färbt und welche zytotoxischen Auswir- Bisher gab es jedoch kein DNA-Fär- die nicht-toxischen, fluorogenen SiR-De- kungen der Farbstoff auf die Zellen hat. bemittel, das all diese Kriterien erfüllte. rivate SiR-Methyl sowie SiR-Tubulin und Die beiden Parameter verglich die Gruppe Zellforscher mussten sich deshalb oft mit SiR-Actin, die fluoreszieren, sobald sie an anschließend mit den Werten dreier kom- Kompromissen zufrieden geben. So ist zum Proteine (Sir-Methyl) beziehungsweise die merzieller Fern-Infrarotfarbstoffe. SiR-Ho- Beispiel der häufig verwendete Bisbenzi- ­Zytoskeletproteine Tubulin und Actin bin- echst schnitt bei beiden Kriterien deutlich mid-Farbstoff Hoechst 33342, der an die den (Lukinavicius et al, Nature Methods, 11, besser ab als die kommerziellen Farbstoffe. kleine Furche der DNA bindet, in kleinen 731-33; Nature Chemistry 5, 132-39). Die Zudem führt es auch bei Lebenzell-Mikro- Konzentration zwar ungiftig. Dafür muss Gruppe kam schließlich auf die Idee, den skopie Experimenten, die mehrere Stunden er jedoch mit energiereichem, blauen Licht klassischen DNA-Farbstoff Hoechst-33342 andauern, nicht zur Vergiftung der unter- angeregt werden, das die Zellen in Mitlei- mit den SiR-Derivaten zu verknüpfen und suchten Zellen. denschaft zieht. Zudem ist Hoechst 33342 landete damit einen Volltreffer. Da SiR-Hoechst DNA in unterschied- auch nicht für die Nanoskopie geeignet. lichen Zelltypen anfärbt und auch bei der Eine illustre Gruppe um Kai Johnsson Idealer DNA-Marker STED-Nanoskopie mit einem 775 nm- vom EPFL in Lausanne, Daniel Wolfram STED-Strahl hochaufgelöste Bilder ohne Gerlich vom Wiener Biocenter Campus, In Lebendzell-Imaging Versuchen mit Hintergrundrauschen liefert, ist es für das Stefan Hell vom MPI für Biophysika- SiR-Hoechst stellte sich schnell heraus, Lebendzell-Imaging bestens geeignet. lische Chemie in Göttingen sowie Marcos dass die Verbindung hierfür nahezu per- Harald Zähringer Gonzales-Gaitan von der Universität Genf fekt geeignet ist. Zwar bindet SiR-Hoechst stellte eine Verbindung vor, die dem Ideal nicht ganz so vehement an DNA wie Ho- eines optimalen DNA-Farbstoffs sehr nahe echst-33342, die Affinität zu ihr ist aber kommt (Lukinavicius et al., Nature Com- mehr als ausreichend und mit der anderer Sie kennen auch einen guten Labortrick? munications, DOI: 10.1038). Der von der Bis-Benzimid-Verbindungen vergleich- Für jeden abgedruckten Trick gibt‘s Gruppe synthetisierte Farbstoff hört auf bar. Wie es die Gruppe von den bisher ein Laborjournal-T-Shirt. den Namen SiR-Hoechst und entstand aus hergestellten SiR-Derviaten gewohnt Bitte mailen Sie an: [email protected] der Kombination eines Silicium-Rhoda- war, verstärkt sich auch bei Sir-Hoechst (Fotos von Trick & Tricklieferant erwünscht!) min-Derivats (SiR) mit Hoechst 33342. die Fluoreszenz, sobald der Farbstoff an

Laborjournal 12/2015 55

LJ_1215_Tipps und Tricks.indd 55 26.11.15 14:17 Methode

Neulich an der Bench (159): AptaBodies Enzymatische Mimikry stellte bereitet uns dieser sowohl Sorge als per bestellen bis zum Detektieren der Pro- Was erhält man, wenn auch Freude. Freude, weil das Protokoll teine auf der Membran beginnt von Neuem. man ein Protein-bindendes einfach und die Anwendungen vielfältig So ist nicht nur schnell Ebbe in der Kasse, sind. Sorge, weil er meist doch nicht so auch die drei Jahre Promotionszeit sind im Aptamer an ein DNAzym funktioniert, wie es im Lehrbuch steht. Nu vorbei. Ein markierter primärer Anti- hängt, das die Reaktion der Über die Jahre verfeinerten verschiedene körper sorgt vielleicht für einen besseren Gruppen das Western Blot-Protokoll mit Schlaf, das böse Erwachen kommt aber spä- ­Meerrettich-Peroxidase imi- dem Ziel, seltene Proteine zu detektieren testens, nachdem man die satte Rechnung tiert? Einen ­AptaBody für oder die langwierigen Wasch- und Inku- für diesen gesehen hat. Erschwert wird das bationszeiten zu umgehen. Ganze durch die nicht unerhebliche Zahl Western Blots! Ein kritischer Punkt des Western Blots, an Proteinen, für die noch kein passender der Biowissenschaftlern nicht nur Kopf- Antikörper entwickelt wurde. Wünschens- Jeder Molekularbiologe kennt ihn, die mei- schmerzen bereitet, sondern ihnen auch wert wäre deshalb eine günstige, schnelle sten haben ihn schon mal um Rat gefragt das Geld aus der Tasche zieht, ist der An- und zuverlässige Alternative zu Antikör- und alle fluchen über ihn. Nein, gemeint ist tikörper. Fast jedes Labor kennt Fälle, in pern. Aber wie soll diese aussehen? nicht der Chef – die Rede ist vom Western denen Antikörper nicht tun, was sie sol- Blot. Bei diesem trennt der Experimentator len, und unspezifisch oder überhaupt nicht Exotisches DNAzym die Proteine in einem Polyacrylamid-Gel binden. Das frustriert den Forscher gleich auf und transferiert sie anschließend auf zweifach: Er hat sich nicht nur experimen- Diese Frage stellten sich zehn Studenten eine Membran. Diese inkubiert er schließ- tell im Kreis bewegt, sondern auch noch der Universität Heidelberg, die mit ihrem lich mit einem Protein-spezifischen An- für viel Geld ein Reaktionsgefäß mit einer Lösungsansatz am diesjährigen iGEM tikörper, der an das gewünschte Protein nutzlosen Proteinlösung erstanden, das (international Genetically Engineered bindet. Meist ist für die Detektion noch zudem noch einen der hart umkämpften Machine)-Wettbewerb in Boston teilnah- ein zweiter Antikörper nötig, der an den Plätze im Freezer blockiert. men. Während der Projektfindungs-Phase Primärantikörper andockt. Nach jedem Fehlversuch geht die Suche tauchte die Gruppe tief in die Welt der Mo- Seit Harry Towbin 1979 den Western nach einem funktionierenden Antikörper leküle ein und konzentrierte sich schließ- Blot als Methode zur Proteindetektion vor- weiter und die zähe Prozedur vom Antikör- lich auf funktionelle RNA-Moleküle, etwa Ribozyme, die spezifische Reaktionen ka- talysieren. Das Heidelberger iGEM-Team musste jedoch schnell erkennen, dass die Arbeit mit RNA ihre Tücken hat, weil die- se sehr leicht degradiert. Gut, dass Biolo- gen schon vor einiger Zeit DNAzyme – die DNA-Pendants zu Ribozymen – entwickelt haben, die deutlich stabiler sind als klas- sische Ribozyme. Im Laufe der Recherche gingen den Studenten die abstrusesten funktionellen Moleküle ins Netz. Der größte Fang war die 17-Nukleotide-lange, katalytisch aktive DNA, Meerrettich-Peroxidase (HRP) mimi- cking DNAzym, die Dipankar Sens Gruppe von der Simon Fraser University in Kanada 1998 entdeckte (Travascio et al., Chemistry and Biology, 9, 505–17). Die klassische HRP katalysiert die chemilumineszente Reakti- on von Luminol und Wasserstoffperoxid,

Foto: iGEM Team Heidelberg Foto: iGEM Team bei der blaues Licht entsteht. Das Enzym Der AptaBody bindet über das Aptamer an ein Protein und katalysiert mit dem wird deshalb häufig für die Detektion von HRP-mimicking DNAzym die Reaktion von Luminol und Wasserstoffperoxid. Western Blots kovalent an Sekundäranti-

56 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Neulich an der Bench.indd 56 26.11.15 14:18 Methode Foto: iGEM Team Heidelberg Foto: iGEM Team

Die Heidelberger AptaBody-Crew mit Mentor Roland Eils (v.r) beim iGEM Finale in Boston.

körper geknüpft. Aber wie schafft es ein es für den Biowissenschaftler Abwarten 3D-Struktur des Ziel-Proteins die optimal- 17 Nukleotide langes DNA-Fragment, die und Teetrinken. Das anschließende Pro- sten Aptamer-Kandidaten. Der vom Heidel- gleiche Reaktion zu katalysieren wie HRP? tokoll ist für den eingefleischten Western berger iGEM-Team ausgesuchte Name für Das DNAzym bildet eine G-Quadruplex Blotter nichts neues. Nach einem kurzen die entwickelte Software MAWS (Making Sekundärstruktur, die das Binden von Hä- Waschschritt, der ungebundene AptaBo- Aptamers without SELEX) erinnert nicht min in dessen Zentrum ermöglicht. Das dies entfernen soll, wird eine Luminol/ zufällig an JAWS – den starken, weißen Hai so komplexierte Hämin katalysiert letzt- Wasserstoffperoxid-Lösung auf den Ansatz in Steven Spielberg’s erstem Blockbuster. endlich die gleiche Reaktion wie HRP. pipettiert. Der AptaBody funktioniert also Warum also nicht das HRP-mimicking wie ein markierter primärer Antikörper – Nur noch Oligos bestellen DNAzym als Signalgeber des geplanten ist aber um ein Vielfaches günstiger. ­Antikörperersatzes verwenden? AptaBodies wären natürlich ziemlich Funktionieren soll das Ganze in der Pra- Blieb noch die Frage zu klären, wie der eingeschränkt, wenn sie nur His-Tags er- xis folgendermaßen: Der von Antikörpern neuartige Antikörperersatz das anvisierte kennen würden. Wünschenswert wären für Western Blots enttäuschte Biowissen- Protein erkennt. Hier fiel die Wahl des Hei- AptaBodies, die auch an Ziel-Proteine ohne schaftler gibt die Struktur des Zielpro- delberger Teams auf eine weitere Klasse His-Tag binden. Die Voraussetzung hierfür teins in MAWS ein. Die Software generiert funktioneller DNA-Moleküle: Aptamere. sind Protein-spezifische Aptamere, die an verschiedene Aptamere, die spezifische Aptamere sind kurze Nukleinsäuren, die das HRP-mimicking DNAzym fusioniert Epitope des Proteins erkennen. Anschlie- an nahezu beliebige Targets binden. Für werden. Aptamere mit hoher Spezifität und ßend verknüpft der Forscher die erzeugten den Einsatz beim Western Blot benötigte Affinität für einen Protein-Liganden lassen Aptamere mit dem HRP-mimicking DNA- die Studentengruppe natürlich Protein-bin- sich routinemäßig mit dem SELEX-Verfah- zym. Die hierfür nötigen Oligos lässt er dende Aptamere. ren selektionieren. Bei diesem inkubiert synthetisieren und hat die einsatzfähigen man eine zufällige DNA-Bibliothek mit ­AptaBodies am nächsten Tag auf der Bench. Einfaches AptaBody Protokoll dem Ziel-Protein und wäscht danach un- Western Blots mit kurzen DNA-Frag- gebundene Sequenzen ab. Alle anderen menten, die hundertmal günstiger sind Hierzu koppelte sie das HRP-mimi- Sequenzen mutiert man, um die Bindung als Antikörper – das kling fast zu gut, um cking DNAzym an ein Aptamer, das His- zu optimieren, und gibt sie wieder zu den wahr zu sein. Die Daten des Heidelberger Tags erkennt. Das Resultat war ein kurzer Proteinen. Diese Schritte wiederholt man, Teams belegen jedochm dass die AptaBo- DNA-Einzelstrang, der über das 5‘-Ende bis man Aptamere mit einer maximalen dies tatsächlich funktionieren. Nicht um- His-getaggte Proteine bindet und mit dem Affinität zu den Zielproteinen erhält. sonst belegte die Heidelberger Crew beim 3‘-Ende Luminol aktiviert. Dieser soge- Aber mal ehrlich: das SELEX-Verfah- iGEM-Wettbewerb in der Gesamtwertung nannte AptaBody funktioniert auch in ren ist mühsam, verschlingt viel Zeit und den dritten Platz. Zelllysaten von Escherichia coli. Das Pro- führt nicht immer zum Ziel, da es stark vom Jasmin Dehnen & tokoll für die Verwendung von AptaBodies Ausgangs-DNA-Pool abhängt. Gute Gründe Frieda Anna Sorgenfrei bei Western Blots ist einfach und schnell: für die Heidelberger Studenten nach einer Zunächst kocht man den AptaBody, damit Alternative zur traditionellen Methode zu er beim anschließenden Abkühlungspro- suchen. Anstatt weiter an der Bench zu Sie wollen auch einen zess seine Sekundärstruktur einnimmt. stehen, entwickelten sie eine Software, Beitrag für diese Rubrik Anschließend pipettiert man Hämin hinzu. die neue Aptamere in silico generiert. Der Damit ist die meiste Arbeit auch schon hierzu verwendete Algorithmus basiert auf verfassen? getan. Während der Inkubationszeit von dem Prinzip der Entropie-Minimierung. ➩ [email protected] AptaBody und geblotteter Membran, heißt Er berechnet auf Basis einer bekannten

Laborjournal 12/2015 57

LJ_1215_Neulich an der Bench.indd 57 26.11.15 14:18 Wirtschaft

Verbraucherservice Neue Produkte

Hochdurchsatz-Screening Western Blotting

Genauigkeit werden übertroffen. Die robuste Kon- Produkt: Blotting-Kit struktion stellt die Messstabilität sicher und trägt Produkt: Mikroplatten-Reader Name und Hersteller: Express von Serva zur Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergeb- Name und Hersteller: PHERAstar FSX von BMG Technik: Ein speziell für das Blotten von Proteinen nisse bei. Die Xenonblitzlampe benötigt zur Stabi- Labtech entwickeltes neues Blotting Fleece ersetzt das Blot- lisierung keine Aufwärmzeit. Damit ist das Gerät Technik: Die außergewöhnliche Sensitivität des tingpapier, die Pufferzusammensetzung wurde op- stets einsatzbereit. Da die Lampe nur für tatsäch- Mikroplatten-Readers basiert auf einem optischen timiert. Der vollständige Transfer von nieder- und liche Messungen eingesetzt wird, weist sie eine er- System aus drei verschiedenen Lichtquellen. Um hochmolekularen Proteinen vom Gel auf die Mem- höhte Lebensdauer auf. Die UV/VIS-Excellence-Ge- die bestmögliche Leistung für alle Assays zu ga- bran erfolgt in 15 Minuten. Das Kit enthält je 10 räte beinhalten die Benutzerschnittstelle One Click, rantieren, ist das Gerät mit Lasern für TRF/TR- Blotting Fleece-Zuschnitte (80 mm x 85 mm) sowie ein einfacher und intuitiver Weg, um Aufgaben di- FRET ausgestattet. Der neue Laser schafft bis zu Blottingpuffer ausreichend für den Blot von 10 Mini- rekt vom Terminal aus durchzuführen. Ein großes, 60 Lichtblitze pro Sekunde. Hierdurch erhöht sich gelen. Das Kit ist auch erhältlich mit vorgeschnitte- hochauflösendes Sieben-Zoll-Terminal stellt Spek- sowohl der Durchsatz als auch die Genauigkeit der nen Nitrocellulose- oder PVDF-Membranen im For- tren und Ergebnisse auf einen Blick übersichtlich in Messergebnisse in allen Plattenformaten. Für die mat 80 mm x 85 mm. Farbe dar. Der Bediener wird mit Schritt-für-Schritt- HTS-Automation bietet das Instrument Integra- Vorteile: Das Blotting-Kit ist einfach zu handha- Anweisungen stets sicher geleitet. Spektrenscans, tionsfunktionen in Robotersysteme und kann mit ben, schnell durchführbar und ermöglicht einen ef- Absorption bei festgelegter Wellenlänge, Quantifi- BMG Labtechs Stacker kombiniert werden. Ein um- fizienten Proteintransfer. zierung mit Kalibrierkurven oder kinetische Analy- fassendes Software-Paket zur Steuerung und Da- Mehr Informationen: www.serva.de sen sind sofort als direkte Messung verfügbar. Ein- tenanalyse vervollständigt die Ausstattung des Ge- fach Parameter eingeben, Arbeitsablauf bestim- räts das die FDA-Richtlinien 21 CFT Part 11 vollstän- men, als Schnelltaste speichern und die Messung dig erfüllt. In dem Reader ist die simultane Dop- Spektroskopie mit One Click starten. pelemission für AlphaPlex-Assays implementiert, Vorteile: Die LabX UV/VIS PC-Software erweitert was den Durchsatz deutlich erhöht und die Mess- Produkt: UV/VIS-Spektrometer das Spektrometer mit einem umfangreichen, gra- zeiten halbiert. Name und Hersteller: UV5Bio von ­Mettler Toledo fischen Editor für die Spektren-Auswertung, fort- Vorteile: Aus der hohen Sensitivität und Technik: Die neue UV/VIS-Excellence-Technolo- schrittlichen Automatisierungsfunktionen sowie ei- ­Geschwindigkeit bei Fluoreszenz-Intensität (FI) und gie vereint robuste und hochmoderne Komponen- ner verbesserten Datenanalyse und Verwaltungs- Fluoreszenz-Polarisation (FP) resultiert der derzeit ten zu einem spektroskopischen System. Die Fast- möglichkeiten, die vollständig 21 CFR Part 11/EU sensitivste Mikroplatten-Reader auf dem Markt. Track UV/VIS-Technologie kombiniert moderne Glas- Annex 11 konform sind. Darüber hinaus ermöglicht Zusätzlich bietet der Reader ein deutlich größe- faseroptik mit Array-Detektion und einer Xenon- die LabX-Software eine nahtlose Integration der res Messfenster für Lumineszenzmessungen. Dies blitzlampe. Innerhalb von nur einer Sekunde wird UV/VIS-Geräte in ein Netzwerk mit Geräten von führt zu präziseren Messergebnissen und erhöht ein ganzer Spektrenscan durchgeführt. Die Geräte- Mettler Toledo. die Flexibilität. spezifikationen entsprechen den Vorgaben der Phar- Mehr Informationen: Mehr Informationen: www.bmglabtech.com makopöen, die Anforderungen an Streulicht und www.mt.com/UV-VIS

58 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_Neue Produkte.indd 58 27.11.15 14:43 Wirtschaft

Technik: Hohe Auflösung und ein Touchscreen sor- Wasseranalyse gen für die einfache Bedienung dieses kompakten, ergonomisch ausgeführten Instruments. Zusätz- lich ermöglicht die leistungsstarke automatische Schichtdickentechnik des Geräts genaue Mes- sungen an hochkonzentrierten Proben, selbst ohne vorherige Verdünnungsschritte. Auf dem paten- tierten NanoDrop-Probenträger können direkt und in Sekundenschnelle Kleinst-Volumina von 1 - 2 µL ohne den Einsatz von Küvetten gemessen werden. Dies spart Kosten und wertvolle Zeit im hektischen Laboralltag. Durch die automatische ­Messfunktion können Arbeitsabläufe optimiert werden und die Produkt: Spektralphotometer modernen Exportfunktionen via WLAN, Ethernet Name und Hersteller: Spectroquant Prove 100, oder USB helfen, den Austausch und die Archivie- 300 und 600 von Merck rung der Ergebnisse zu erleichtern. Das OneC In- Technik: Das Spectroquant Prove 100 misst im strument enthält zusätzlich zum integrierten Pro- sichtbaren (VIS) Bereich und bietet zusammen mit benträger einen Küvetten-Messplatz, wodurch der Spectroquant-Küvetten-Testsätzen eine hohe Qua- dynamische Bereich und die Assay-Flexibilität er- lität und zuverlässige Ergebnisse für Routinean- weitert werden. wendungen. Das Instrument Prove 300 ermögli- Vorteile: Die beiden Spektralphotometer verwen- cht UV/VIS-Analysen. Wegen seiner langlebigen den die Acclaro Sample Intelligence-Technologie, Xenon-Lampe eignet es sich vor allem für häufige die folgende Vorteile bietet: Korrigierte Konzentrati- Messungen. Mit vorprogrammierten Anwendungen onswerte durch die Identifizierung und Verrechnung wie Bromat-Tests oder Analysen für die Brauerei von Probenverunreinigungen; sofortige Hinweise zur ist es ideal für die Trinkwasser- und Getränke-Kon- Probenqualität, inklusive jederzeit abrufbarer tech- trolle. Das Spektralphotometer Prove 600 bietet nischer Unterstützung und geführter Fehlersuche; sämtliche Vorteile des Prove 300-Systems. Mit zuverlässige Messung durch integrierten Probens- exzellenter Auflösung, Sensitivität und hochwer- ensor und digitale Bildanalyse. tiger UV/VIS-Optik wurde es für komplexe Analy- Mehr Informationen: www.thermoscientific.com/ sen entwickelt.­ Das System bietet eine Bandbreite nanodrop von ­1,8 nm und Küvetten bis 100 mm. Unter Ver- wendung der äußerst sensitiven Silikat- und Chlo- Antikörper rid-Testsätze werden niedrigste Messbereiche in der Analyse von Prozesswasser erreicht. Vorteile: Das moderne Design der Instrumente beansprucht nur wenig Platz, zudem sind ihre Ober- flächen unempfindlich gegenüber vielen Laborche- mikalien. Die Geräte erleichtern darüber hinaus den Datentransfer mit größter Flexibilität und geringem Produkt: Aufeinander abgestimmte Antikörper Aufwand. Name und Hersteller: Antibody-Duos von Arigo Mehr Informationen: www.merckgroup.com Biolaboratories Vertrieb: Biomol Probenanalyse Technik: Antibody-Duos sind Zusammenstellungen von Antikörpern, die im Hinblick auf ein bestimm- tes Forschungsthema gruppiert wurden. Angebo- ten werden PTM-Duos für die Detektion von Protei- nen mit posttranslationalen Proteinmodifikationen, ­Pathway-Duos für die Identifikation und Verifizie- rung von Protein-Protein Beziehungen in einem Si- gnalweg, Control-Duos für WB, IHC, IF und FACS bei Proteinexpressionsstudien sowie ELISA-Duos für hochsensitive Sandwich ELISA-Experimente. ­Arigo Biolaboratories garantieren höchste Qualität und Spezifität ihrer Antikörper und stellen dies mit pH-Messung umfangreichen Validierungen sicher. Vorteile: Die neuen Antikörper-Paare ersparen Forschern Zeit und Geld. Mussten zueinander pas- sende Antikörper bisher in Eigenregie gesucht und zusammenstellt werden, kann jetzt auf bereits auf- Produkt: UV-VIS Spektralphotometer einander abgestimmte Antikörper zurückgriffen Name und Hersteller: NanoDrop One und­ werden. NanoDrop OneC von Thermo Scientific Mehr Informationen: www.biomol.de

Laborjournal 12/2015 59

LJ_1215_Neue Produkte_e.indd 59 26.11.15 17:14 BUCH ET AL.

„Zwei mal drei macht vier, widde widde witt und drei Schwerpunkt: Statistik für Anfänger macht neune. Ich mach‘ mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt…“ Die Qual (Pippi Langstrumpf) der Zahl Allgegenwärtig und doch – und würden absurde Dinge glauben, gesunde Menschenverstand, beruhigen sie etwa dass eine Zwiebel Schnupfenkranke in ihrem Vorwort. Und Formeln fehlen in gering geschätzt: Statistik hat kurieren kann, weil sie bei Gesunden die ihrem Buch gänzlich. eine miserable Reputation. Ob Schleimhäute reizt. 150 ihrer Wochenend-Kolumnen haben Abwegig? Keineswegs – das gesamte die Christensens für ihr Buch zweitverwer- es daran liegt, dass sich nur we- Gedankengebäude der Homöopathie be- tet und zum Teil mit zusätzlichen Erläu- nige mit der wissenschaftlichen ruht auf derlei statistisch abwegigen und terungen und Abbildungen versehen. In seit mehr als 200 Jahren unbewiesenen den jeweils ein bis zwei Seiten langen Fall- Datenanalyse auskennen? Hirngespinsten (googeln Sie mal „China- beispielen geht es um Fahrradfahrer, die rindenversuch“ und „Similia similibus“!). scheinbar umso sicherer unterwegs sind, je Statistik? Darüber gibt’s viele spöttische Rein statistisch ist die Homöopathie längst alkoholisierter sie sind; um das Mysterium Sprüche – am beliebtesten wohl jener, man widerlegt und ein klarer Fall für die Müllhal- der 890 Meter dicken Müllschicht auf der möge nur jener vertrauen, die man selbst de der Wissenschaftsgeschichte, auf der be- Nordsee, und um Ärzte, die laut eigener gefälscht habe, üblicherweise gefolgt vom reits Horoskope, Galens Viersäftelehre, das Aussage 18 Stunden täglich arbeiten. selbstgefälligen Hinweis, dass man in Ma- Wasserader-Aufspüren mittels Wünschelru- Wir erfahren ferner, warum in der thematik schon immer schlecht gewesen ten und die Heilsteintherapie „gegen Kratz- Marktforschung die „magische“ Zahl von sei (beifälliges Nicken der Zuhörerschaft). zwang am After und sonstige Beschwerden“ mindestens 1.000 Befragten oft nicht aus- Kollektiv ist man sich einig, dass Statistik liegen. Der Mehrheit der Bevölkerung ist reicht; wie man mit nur elf Stimmen trotz nur etwas für zahlenverliebte Spezialisten das aber wurst: Sie vertraut lieber auf Ku- 70 Millionen (!) Gegenstimmen ganz legal sei; gebraucht als probates Mittel, um den schelpraktik als auf faktenbasierte Realität. US-Präsident werden kann; und wieviele Bürgern Lügen aufzutischen. Dabei enthält Panini-Sammeltütchen man kaufen muss, diese Verschwörungstheorie einen imma- „Achtung: Statistik“ bis das Album voll ist (es sind 3.710). nenten Widerspruch: Wozu brauchte es denn Spezialisten, wenn ohnehin notorisch Wer über den eigenen Tellerrand hi- „Statistisch gesehen ist der getrickst würde? Schummeln kann jeder nauszuschauen vermag, sich jedoch bis- sicherste Platz bei einem Trottel (die Kunst ist vielmehr, es so zu tun, lang nicht näher mit der „Lehre von den dass es keinem auffällt). Methoden zum Umgang mit quantitativen Gewitter die Kirchturmspitze – Was Statistik-Verächter ferner notorisch Informationen“ beschäftigt hat, für den seit Menschengedenken gab ausblenden: Jene, die statt auf fundierte Da- bietet sich das populärwissenschaftliche ten lieber auf Anekdoten aus dem Bekann- Taschenbuch es dort keine Blitzschlagopfer.“ tenkreis vertrauen, fallen zwangsläufig häu- Achtung: Stati- figer auf Scharlatane und Verschwörungs- stik der Brüder Das Buch vermittelt in meist kurzwei- theoretiker herein. Kurios ist auch, dass sich Sören und Björn liger Form ein ansatzweises Gefühl für sta- ausgerechnet unter Statistik-Verweigerern Christensen als tistische Zusammenhänge und Fallstricke. verblüffend viele Akademiker finden. Man unkomplizierter Der Leser wird künftig die mediale Bericht- sollte meinen, die wüssten es besser. Einstieg an. erstattung öfter mal hinterfragen bezie- Sören arbeitet hungsweise anzweifeln – in manchen Fäl- Errungenschaft der Aufklärung als Wahrschein- len allerdings auch grundlos, da man nach lichkeitstheore- der Lektüre genausoviel beziehungsweise Dabei ist seriöse, moderne Wissen- tiker an der Uni genausowenig Ahnung von der mathema- schaft ohne ein solides, statistisch unter- Kiel, Björn lehrt tischen Disziplin „Statistik“ hat wie zuvor, mauertes Fundament gar nicht möglich. Statistik an der benachbarten Fachhoch- doch nun womöglich überall „Verschwö- Wie sollte das auch gehen, angesichts der schule. Seit 2012 bestücken die beiden eine rungen“ hinter veröffentlichten Schau- Computer- und Hochdurchsatz-bedingten Kolumne im Wochenend-Magazin Schles- bildern wittert. Für die fundierte Analyse Datenflut der letzten Jahrzehnte? Natür- wig-Holstein-Journal, in der sie alltägliche von Statistiken oder gar die selbständige lich wird mit Statistiken oft Schindluder statistische Sachverhalte dem mathema- Auswertung empirischer Daten reicht das getrieben, aus Unwissenheit und auch aus tisch-naturwissenschaftlich unbewan- Büchlein bei weitem nicht; dies liegt aber Berechnung; doch ohne Statistik lebten wir derten Leser nahebringen, so dass sie „auch auch nicht in der Absicht der Autoren. noch in der Gedankenwelt des Mittelalters, am Frühstückstisch gut zu verdauen sind“. Etwas tiefer gräbt Walter Krämers Klas- inmitten von Geistheilern und Inquisitoren Für alle behandelten Themen reiche der siker So lügt man mit Statistik. Die darin

60 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_BUCH.indd 60 26.11.15 11:55 Buch et al.

benutzten Fallbeispiele sind ebenfalls an- Und in der Tat: Sobald nicht mehr „die unterstützt durch ein klares Layout sowie schaulich und kurzweilig zu lesen, doch ist Passagier-Kilometer, sondern die Passagi- hilfreiche Abbildungen. Dennoch ist Stati- man als unbescholtener Leser weit weniger er-Stunden“ von Bedeutung sind, ist das stik für Dummies allenfalls eine oberfläch- hilflos der Argumentation der Autoren aus- Fliegen plötzlich, oh Schreck!, dreimal ge- liche Einführung ins Thema; die Autorin geliefert als beim eingangs vorgestellten fährlicher als das Eisenbahnfahren. redet zu viel drumherum und wiederholt Werk der Christensen-Brüder. Warum? Denken Sie daran, wenn Sie zu ihrer sich ständig, liefert aber zuwenig wissen- Nun, Krämer, ein Wirtschaftsstatistiker nächsten Urlaubsreise aufbrechen. an der TU Dortmund, nimmt seine Leser Krämers Sachbuch ist kurzweilig zu „Die beliebteste Anwendung von ernst; er serviert ihnen nicht nur witzige lesen und der geistige Mitnahmeeffekt ist Fallbeispiele, son- sogar wesentlich höher als beim Christen- Statistiken ist ihr Missbrauch.“ dern animiert sie, sen-Werk. Das Bestehen einer universitären (H.-J. Quadbeck-Seeger, Mit- selbst aktiv mitzu- Statistik-Klausur jedoch ermöglicht keines machen und die der beiden – da müssen Sie schon tiefgrün- glied der Bundestags-Enquête- Gedankengänge digeren Stoff durchackern. Kommis­sion für Gentechnik) des Autors nach- zuvollziehen. Um „Statistik für Dummies“ schaftlichen Praxisbezug und vor allem: zu dies zu gewähr- wenige Formeln. Doch ohne gelegentliches leisten, packt er Zum Beispiel die zweite, überarbeitete Rechnen geht‘s nun mal nicht in der Stati- (selten) eine For- Auflage von Statistik für Dummies. Mit dem, stik. Das begleitende Dummies-Übungsbuch mel oder eine ein- was Deborah Rumsey dem Leser auf 352 kann dieses Manko nur zum Teil beseitigen, fache Berechnung übersichtlich angelegten Seiten anbietet, da die darin befindlichen Übungsaufgaben ins reichhaltig be- scheint man fürs Grundstudium hervorra- zu eindimensional-simpel und damit fürs bilderte Buch. Das fordert den Leser zwar gend gerüstet – egal, ob man eher in der Bio­ Bestehen einer typisch-verzwickten aka- mehr, als wenn er nur über statistische Fehl­ statistik, der Chemometrik, der Epidemio­ demischen Prüfung eher untauglich sind. interpretationen schmunzelte, ohne diese logie oder der Populations­ökologie zuhause Kommen wir wirklich zu verstehen. Unmerklich aber ist. Rumsey ist Direktorin des „Mathematics zum letzten der verinnerlicht er auf diese Weise etliches and Statistics Learning Center” an der Ohio gesichteten Ein- an Basiswissen, egal ob es um „Trügerische State University – und soviel sei vorab verra- führungswerke: Trends“ (Kapitel 6) oder um manipula- ten: Ihr Buch aus der „Für Dummies“­-Reihe zu Statistik für tiv-suggestive Fragestellungen geht, um ein des Wiley-Verlags ist in der Tat leicht ver- Mediziner und gewünschtes Ergebnis zu erreichen („Darf ständlich, zumindest für all jene Dummies, Pharmazeuten, man beim Beten rauchen?“, Kapitel 10). die sich nicht zur Randgruppe der zahlen- verfasst vom verliebten Mathematik-Nerds zählen. britischen Bio- Was ist sicherer: Bahn oder Flugzeug? Oder, um es in korrektem „Statistisch“ statistiker Phi- auszudrücken: Sofern die Grundgesamt- lip Rowe. Die in Beispielhaft sei hier das Kapitel „Mani- heit aller Laborjournal-Leser ein unsymmet- der „Verdammt pulierte Mittelwerte“ genannt. Darin hinter- rischer Datensatz ist (dessen Mittelwert sich clever!“-Reihe erschienene Übersetzung fragt der Autor den Mythos des angeblich somit vom Meridian deutlich unterschei- besitzt das definitiv langweiligste Cover, „sichersten“ Verkehrmittels Flugzeug: Nach det), so wird selbst eine große Stichprobe unter dem sich jedoch der mit Abstand jedem Absturz und jedem Attentat wird uns in diesem Datensatz nur ganz selten einen frischeste, lesenswerteste und hilfreichste in Radio und Fernsehen versichert, Flug- Sheldon Cooper oder einen Leonard Hof- Text befindet. Für elogische Lobeshymnen zeuge lägen dennoch mit Abstand stadter zutage fördern. fehlt an dieser Stelle leider allmählich der an Nummer eins in der „Statistik der Genug gescherzt! Wie Platz, doch seien Sie versichert: Rowes sichersten Verkehrsmittel“. eingangs erwähnt, ist rundum gelungenes Grundlagenwerk ist Man darf anzweifeln, ob jene, plausible Wissenschaft das mit Abstand beste Statistikbuch für die dies seit Jahren unbeirrt vor- ohne eine statistisch naturwissenschaftliche Anfänger, das dem tragen, ihr Mantra vom sicheren untermauerte Datener- Rezensenten bislang untergekommen ist. Es Fliegen jemals hinterfragt haben. hebung und -auswer- balanciert präzise auf jenem schmalen Grat Es stimmt schon: Teilt man die Zahl tung schwerlich mach- zwischen (zu)komplizierter Mathematik der Verkehrstoten im Beobachtungs- bar. Schafft es Statistik und oberflächlichem Blabla. Folgerichtiger zeitraum durch die gefahrenen für Dummies, dem stu- Ratschlag: Kaufen! Winfried Köppelle Passagier-Kilometer, so sterben in dentischen Leser das Zügen dreimal soviele Menschen dafür nötige Rüstzeug ➤ Philip Rowe: Statistik für Mediziner und Phar- wie im Luftverkehr (9 beziehungsweise beizubringen? Nur mazeuten. Wiley-VCH, 2012. 287 Seiten, 25 Euro. 3 Verkehrstote pro zehn Milliarden Pas- bedingt. Auf den ➤ Deborah Rumsey: Statistik für Dummies. Wi- sagier-Kilometer). Doch wäre es nicht ersten 50 Seiten bietet Rumsey viel Ge- ley-VCH, 2010. 352 Seiten, 20 Euro. sinnvoller, fragt der Autor, die Zahl der Ver- schwätzigkeit, doch kaum akademisch Not- ➤ Deborah Rumsey: Übungsbuch Statistik für kehrstoten durch die Zeit zu dividieren, die wendiges (thematisch weist ihr Buch hier Dummies. Wiley-VCH, 2008. 396 Seiten, 20 Euro. wir im jeweiligen Verkehrsmittel verbringen deutliche Parallelen mit den beiden oben ➤ Walter Krämer: So lügt man mit Statistik. – sprich: sie auf die Zeit zu beziehen, die vorgestellten Sachbüchern auf). Danach Piper, 2011. 208 Seiten, 10 Euro. man sich potenziell in Gefahr befindet? Im- wird‘s fundierter. Zwar werden durchweg ➤ Björn & Sören Christensen: Achtung: Sta- merhin geht es hier ums Leben, und dessen nur Grundlagen und nichts Vertiefendes ge- tistik. Springer, 2015. 15 Euro (Softcover), 10 Dauer zählt in Stunden, nicht in Kilometern. boten, dies aber immerhin verständlich und Euro (eBook).

Laborjournal 12/2015 61

LJ_1215_BUCH.indd 61 26.11.15 11:55 BUCH ET AL. Foto: Anna Voigt

Mit dem unten besprochenen Gewässerführer identifiziert: Bergmolch-Jüngling (Ichthyosaura alpestris) aus dem elterlichen Gartenteich unserer Fotografin

Rezension: Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? Feuchte Gesellschaft

Mit der 17. Auflage dieses 83 Jahren starb, hatte er als langjähriger buchdruckerische Qualität tadellos (Was- General direktor der Staatlichen Natur- ser-tolerables Papier, stabile Bindung) und bewährten Gewässerführers im wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns die Sprache angenehm unprä ten ti ös. Gepäck macht es riesig Spaß, sowie in fast 50 Jahren als Mann an der Wer es noch nicht wusste, der lernt, dass Spitze des Deutschen Naturschutzrings sämtliche Hydrophyten von ursprünglich an mal wieder Sammelglas und (DNR) eine gewisse Prominenz erlangt. Land wachsender Flora abstammen; dass Botanisier trommel zu zücken Unter Naturfreunden mindestens eben- bestimmte Wasserschlauch-(Utricularia)- so bekannt machte den engagierten Öko- Arten fleischfressende Gemischtköstler und sich als „echter Biologe“ logen und Wirbellosenforscher Engelhardt sind; und dass sich in heimischen Gewässern zu fühlen. aber dessen legendäres, erstmals 1954 durchaus auch fremdländische Einwande- veröffentlichtes Bestimmungsbuch zum rer (genauer: Neobiota) herumtreiben – Lebensraum „Kleingewässer“ – wo man etwa die Chinesische Wollhandkrabbe oder Der 11. April 1954 gleich vor der Haustüre eine so vielfältige der Amerikanische Flusskrebs. Aber auch war der langwei- und artenreiche Tier- und Pflanzengesell- größere Zusammenhänge werden von den ligste Tag des 20. schaft findet wie an kaum einem anderen Autoren thematisiert, etwa inwiefern und Jahrhunderts, Ort in unserer Umgebung. Seit kurzem liegt wie sehr bestimmte Spezies voneinander glaubt man dem dieses „Jahrhundertwerk“ (Fachmagazin und von ihrem Lebensraum abhängig sind. britischen Pro- Aquaristik) in der 17. Auflage vor, nunmehr Der hintere, umfassendere Teil ist rund grammierer Wil- verantwortet vom Kieler Limnologen Peter 400 Artbeschreibungen vorbehalten und liam Tunstall- Martin, vom Herausgeber der naturwis- reicht von primitiven Algen bis zu den Blü- Pedoe. Rein gar senschaftlichen rundschau, Klaus Rehfeld, tenpflanzen; von den Strudelwürmern, nichts Bemer- sowie vom Freisinger Renaturierungsöko- Egeln und Gliedertieren bis zu den Wirbel- kenswertes sei an logen Jörg Pfadenhauer. tieren. Hervorragend und sehr praktisch: die diesem Sonntag Bestimmungshilfen auf den Buchklappen, passiert – kein großer Banküberfall, kei- Mehr als ein Bestimmungsbuch welche das schnelle Auffinden der jeweils ne nennenswerte Katastrophe, kein poli- gesuchten Art erleichtern. Die Bebilderung, tischer Skandal, kein Reissack-Umfall in Doch Engelhardts Klassiker ist mehr als teils noch aus der Feder von Engelhardts China. Nichts. „nur“ ein Bestimmungsbuch. Die ersten 80 Gattin Irmgard stammend, ist ebenfalls Vermutlich hat auch der 32-jährige der insgesamt 314 Seiten enthalten jede zu loben, auch wenn gelegentlich ein paar Wolfgang Engelhardt diesen Sonntag eher Menge Information zu den thematisierten Details mehr zur sicheren Artbestimmung unaufgeregt verbracht, womöglich als Na- Habitaten und deren individuellen Merk- wünschenswert wären (Platz dafür ist turbeobachter an einem Tümpel im Mün- malen – zu Naturschutzbestimmungen vorhanden). Im Praxistest gelang es dem chener Umland. Der junge Naturwissen- und zur Roten Liste, zur Nomenklatur, Rezen senten, binnen weniger Sekunden schaftler arbeitete zu der Zeit an der Zoolo- zum menschlichen Einfluss auf Gewässer das auf dem obigen Foto befindliche Tier gischen Staatssammlung, nach Kriegs- und deren Ökologie, zur Wassergüte-Be- zu identifizieren. WinfrieD KöPPeLLe ende provisorisch beherbergt in Schloss urteilung, zu wasserpflanzlichen Beson- Nymphenburg, an seiner Habilita tion – und derheiten, und und und. Die einzelnen Wolfgang Engelhardt, Peter Martin, Klaus Reh- parallel an den Druckfahnen eines schma- Biotope sind zweckmäßig untergliedert feld & Jörg Pfadenhauer: Was lebt in Tümpel, len limnologischen Bestimmungsbänd- (beispielsweise in „Gletscherbach–Hoch- Bach und Weiher? 17. Auflage, Kosmos, 2015. chens namens Was lebt in Tümpel, Bach und gebirgsbach–Mittelgebirgsbach–Niede- 314 Seiten, 92 Farbfotos, 527 Zeichnungen, 70 Weiher? Als Engel hardt im Mai 2006 mit rungsbach–Vom Bach zum Fluss“), die Farbtafeln. 27 Euro (gebunden).

62 12/2015 Laborjournal

LJ_1215_BUCH.indd 62 26.11.15 11:55 Buch et al. P. D. James (1920-2014) gehört zusammen mit Agatha Christie und Do- rothy L. Sayers zu den erfolgreichsten Krimi- Kleinode der Wissenschaftsliteratur (3): Autorinnen Englands. Tod im weißen Häubchen Phenol ist keine

Trinkmilch! Montan/Randomhouse Ulla Foto: Die detailversessenen Krimi- verätzung. Ihre Mitschülerinnen und die und überra- Lehrkräfte sind entsetzt – fragt sich nur, ob schend, doch keineswegs abwegig. Und nalkonstrukte der „British Lady ehrlich oder vorgeblich. weil auf den dreihundert Seiten durchwegs of Crime“ liebt man – oder Mord, makabrer Selbstmord oder Ver- eine subtile, nicht fassbare und doch das sehen, lautet also die Frage, die sich der Nackenhaar aufstellende Spannung liegt man findet sie todlangweilig. ermittelnde Scotland-Yard-Beamte Adam (selbst auf Hauptermittler Dalgliesh wird Dalgliesh stellt. Zumal wenig später ein ein Mordanschlag verübt), mag man das Naturwissenschaftlern wird nachgesagt, zweites Mädchen eines unnatürlichen Buch einfach nicht vorzeitig zuklappen. sie seien detailversessen. Pedanten halt. Todes stirbt und das erste Opfer posthum Mal ehrlich: Ganz falsch ist dieses Klischee als tückisches Erpresser-Luder entlarvt wird. Die Lady weiß, wovon sie schreibt nicht – eher sogar notwendig, denn exakte Heimliche Liebschaften quer durch alle Ge- Naturwissenschaft ist ohne eine gewisse schlechter und Gesellschaftsschichten des P. D. James gehört neben Agatha Detailversessenheit nicht möglich. morbiden Krankenhauses tun das Übrige, Christie und Dorothy Sayers zu den drei Gegen die große alte Lady des eng- um die Handlung verwickelt, die Motive großen Damen des englischen Kriminal- lischen Kriminalromans, Phyllis Dorothy plausibel und die Aufklärung der Todesfäl- romans. Und von diesen „British Crime („P. D.“) James, dürften die meisten Wis- le kompliziert zu machen. Selbst Dalgliesh Ladies“ weiß James wohl mit Abstand am senschaftler dennoch notorische Schlam- kann sich dem geheimnisumwitterten besten, wovon sie schreibt: Immerhin arbei- per sein. Baroness James, die vor genau Charme der Schwesternschule nicht ent- tete sie im zweiten Weltkrieg als Kranken- einem Jahr in Oxford im 95. Lebensjahr ziehen und verliebt sich ausgerechnet in... schwester, war danach in der staatlichen verstarb, ist berüchtigt für unsagbar akri- – doch dies soll hier nicht verraten werden. Krankenhausverwaltung tätig und hatte fer- bische Charakterisierungen; für Schau- ner einen Arzt als Ehemann. Später war sie plätze und Protagonisten, bei denen kein Subtile Spannung zwölf Jahre im britischen Innenministerium Stäubchen und kein Häärchen unerwähnt in der Abteilung Kriminalpolizei angestellt. bleibt. Da kann es schon mal eineinhalb Action-liebende Leser werden den Man kann also davon ausgehen, dass das Seiten dauern, ehe eine für den Fortgang ruhigen, detailversessenen Stil von P. D. handlungsmäßige Umfeld ihres Romans die der Handlung völlig nebensächliche Sze- James und damit auch ihren vierten Roman Realität authentisch wiederspiegelt. nerie bis ins allerletzte Detail beschrieben zäh und langatmig finden. Auch mag man- Die zeitlose Story des vorliegenden ist und das eigentliche Geschehen einen chen Leser das Fehlen einer heldenhaften Romans könnte genausogut am Anfang zaghaften Schritt vorwärts machen darf. Identifikationsfigur abschrecken (selbst des 20. wie des 21. Jahrhunderts spielen. Doch keine Angst. Wenn’s darauf an der schweigsame, verwitwete Kriminalbe- Nach dem Erscheinen wurde er mit dem kommt und ehe der Leser einzuschlafen amte Dalgliesh ist alles andere als ein mas- „Silbernen Dolch“ der English Crime Wri- droht, lässt P. D. James das Grauen von der sentauglicher Publikumsliebling); auch ters’ Association“ ausgezeichnet; das ist der Leine. Auf leisen Pfoten schleicht es sich ins wirken die Protagonisten in ihrer beinahe Preis für den zweitbesten Kriminalroman scheinbar so belanglose Geschehen – und unwirklichen Distanziertheit eher unsym- des Jahres. Sieger im gleichen Jahr (1971) offenbart sich unvermutet, jäh, brutal. patisch. Doch warum wurde Tod im weißen wurde übrigens der südafrikanische Ge- Häubchen dennoch ein Erfolgsbuch, und richtsreporter James H. McClure mit sei- Phenol in der Magensonde warum haben sich die Bücher der „Königin nem Krimidebut The Steam Pig, in dem er des kunstvollen Kriminalromans“ bisher ein gemischtrassiges Polizistenduo in der In ihrem auf Deutsch erstmals 1978 über zwei Millionen mal verkauft? Apartheid-geprägten Gesellschaft seines veröffentlichten Roman Tod im weißen Es dürfte zum einen am logischen, gut Heimatlandes ermitteln lässt. Häubchen ist dies bereits auf Seite 16 der durchdachten und präzise beschriebenen Wer Geschmack am Stil von James ge- Fall. Da stirbt Heather Pearce, die junge und Plot liegen, der auf lästige Unwahrschein- funden hat, dem seien Eine Seele von Mör- unbeliebte Schwesternschülerin, eines qual- lichkeiten und seltsame Zufälle verzichtet der (1963) sowie Der schwarze Turm (1975) vollen Todes. Jemand hat ihr am Morgen vor und auf den letzten achzig Seiten deutlich empfohlen. Beide handeln ebenfalls im der öffentlichen Nasogastralsonden-Vor- an Fahrt aufnimmt. Zudem kann bis zum Medi­ziner-Milieu. Winfried Köppelle führung eine Desinfektionslösung in den Schluss gerätselt werden, wer der oder die Sondenbeutel gefüllt. Statt Milch wird ihr Täter sind – zumindest der Rezensent lag P. D. James: Tod im weißen Häubchen (Shroud for Phenol eingeflößt. Dies ist ebenso fatal wie lange falsch mit seiner selbst gestrickten a Nightingale, 1971). Wunderlich/Rowohlt, 1978. letal: Binnen weniger Minuten stirbt Pear- Tathergangstheorie. Die Auflösung – sprich: 300 Seiten, vergriffen (in Antiquariaten und z.B. bei ce qualvoll an Speiseröhren- und Magen- der Grund für die Todesfälle – ist trickreich www.booklooker.de zwischen 0,25 und 4,40 Euro).

Laborjournal 12/2015 63

LJ_1215_BUCH.indd 63 26.11.15 11:55 LJ_1215_64_66.qxp_Layout 1 26.11.15 13:07 Seite 64

SERVICE

Kongresse Tagungen Symposien

29.1.-31.1. Lenzkirch (Freiburg) 2016 Black Forest Winter Conference on 14.1.-15.1. Straßburg (F) Autophagic Membrane Trafficking Conference on Epigenetic & Dynamics in Aging and Disease, and Chromatin Regulation Info: www.frias.uni-freiburg.de/ of Plant Traits, downloads/veranstaltungen/ Info: www.epi2016.com PosterdraftIV.pdf 19.1.-20.1. Frankfurt/M. 1.2.-2.2. Berlin On the 18th and 19th of February 2016, the 6th International Cross- 11th Status Seminar Chemical 2nd Annual Biologics & Biosimilars roads in Biology Symposium in Cologne will again bring together Biology, Info: http://events. Congress, Info: www. students with leading scientists providing a forum for multidisciplinary dechema.de/chembio2016.html globalengage.co.uk/biologics.html discussions and networking. 26.1.-28.1. Basel 1.2.-3.2. Dresden Viruses 2016 – At the Forefront Stem Cell Models of Neural Keynote Speaker: of Virus-Host Interactions, Degeneration and Disease, Info: Stefan Hell (Nobel Prize Chemistry 2014) Info: http://sciforum.net/ www.isscr.org/home/international- conference/viruses-2016 symposia/dresden-2016 Sessions: Cell Death & Immunity (Pascal Meier, John Silke, Henning Walczak) 26.1.-29.1. Heidelberg 1.2.-3.2. Wien Disease Models (John Collinge, Angeliki Malliri, Anja Niehoff) EMBO/EMBL Symposium: Plant Genetics and Breeding Tech- A New Age of Discovery for nologies, Info: http://viscea.org/ Neurobiology (Martin Giurfa, Christine Klein, Jochen Roeper) Aquatic Microeukaryotes, index.php/plant-genetics-breeding Development & Genetics (Marie-Ann Félix, Laura Johnston, Info: www.embo-embl-symposia. Ian M ackenzie) org/symposia/2016/EES16-01 4.2.-5.2. Wien Plant Model : Fundamen- Events: 28.1. Frankfurt/M. tals and Applications, Workshops, Student talks, Poster session, Meet-the-speakers lunch, Dechema-Kolloquium: Wie wir Info: http://viscea.org/index.php/ ticken – Chronobiologie und plant-model-species Get-together party Zeitwahrnehmung, Info: www.dechema.de/ 8.2.-9.2. Magdeburg Abstract deadline: December 20th, 2015 veranstaltungskalender.html Symposium on Advances and Register now! Webpage: http://crossroads.uni-koeln.de Applications in Metaproteomics, 28.1.-29.1. Berlin Info: www.mpi-magdeburg.mpg.de/ BIH Symposium: Exploring metaproteomics_symposium Systems Medicine, 23.2.-26.2. Göttingen 6.3.-11.3. Regensburg Info: www.bihealth.org/en/ 8.2.-9.2. Wien European Conference of Tagung des Fachverbandes Biolo- news/symposium/idea in vitro: Theory and Tropical Ecology, gische Physik (BP) im Rahmen der Practice, Info: http://viscea.org/ Info: www.gtoe-2016.de Frühjahrstagung der Deutschen 28.1.-29.1. Hamburg index.php/plant-in-vitro Physikalischen Gesellschaft (DPG), Vaccines – Symposium des 24.2.-28.2. Salzburg Info: www.dpg-physik.de/dpg/ Leibniz Center Infection (LCI), 11.2.-12.2. Wien 33rd Winter School on gliederung/fv/bp Info: www.lc-infection.de/termine Plant Genes and „Omics“: Proteinases and Inhibitors, Technology Development, Info: www.uni-salzburg.at/ 8.3.-10.3. Bonn Info: http://viscea.org/index. index.php?id=25444 German Plant Breeding php/plant-genes-omics Conference (GPZ 2016), 25.2.-28.2. Tübingen Info: www.plantbreeding.uni-bonn. 15.2.-16.2. Lausanne (CH) Philosophy of Death and Dying – de/GPZConference2016 Life Sciences Switzerland Meeting The 2016 Interdisciplinary Winter 2016: Interdisciplinary Sciences, School of the FSCI (Forum 9.3.-11.3. Heidelberg Info: www.ls2-annual-meeting.ch Scientiarum), Info: EMBO Conference on Visualizing www.nwg-info.de/de/node/12320 Biological Data (VIZBI 2016), Info: 17.2.-19.2. Göttingen http://events.embo.org/coming- 11th Tropical Meeting of the 29.2.-1.3. Frankfurt/M. soon/index.php?EventID=cfs3-16-01 Ethological Society, Frühjahrstagung der Info: www.ethoges2016.eu Biotechnologen, Info: http://events. 9.3.-10.3. Freiburg dechema.de/FTBIO2016.html 2nd International Symposium: One Ihr wollt wissen, was Forscher in 18.2.-19.2. Köln anderen Fächern so machen? Ihr Mitochondrion, Many Diseases – 6th International Symposium 29.2.-3.3. Berlin Biological and Molecular Perspec- wollt ins Gespräch kommen über Crossroads in Biology (CIB), Info: German Pharm-Tox Summit – tives, Info: www.mitodisease.org Themen, von denen Ihr heute http://crossroads.uni-koeln.de 82. Jahrestagung der Deutschen noch keine Ahnung habt? Ihr be- Gesellschaft für experimentelle 9.3.-12.3. Göttingen arbeitet ein spannendes Thema, 19.2.-20.2. Rostock und klinische Pharmakologie und 27th Annual Meeting of the aber Euer Showtalent wartet noch 10th Rostock Symposion for Toxikologie (DGPT) und 18. German Society for Parasitology darauf, entdeckt zu werden? Tumor Immunology and Brain Jahrestagung der Klinischen (DGP), Info: Dann kommt zum Science Slam! Tumors in Childhood, Pharmakologie (VKliPha), www.parasitology-meeting.de Info: www.kinderkrebsinfo.de/ Info: www.gpts-kongress.de Die nächsten Termine: aktuelles/termine 10.3. Darmstadt 3.3.-5.3. Berlin 12. Dezember 2015 Lübeck ELRIG.de-Forum 2016 – European 22.2.-24.2. Dresden 15. Dezember 2015 Ulm Cutting Edge Concepts in Laboratory Robotics Interest Trends in Microscopy (TIM) 2016: Molecular Pharmacology: GPCRs – Group für die Automatisierung im 16. Dezember 2015 Hamburg Grasping Higher Dimensions, G-Proteins – TRP channels, Life-Science-Bereich, 20. Januar 2016 Berlin Info: www.biodip.de/TIM2016 Info: www.mh-hannover.de/ Info: www.elrig.de 10. Februar 2016 Hamburg cutting_edge_pharmacology.html 07. März 2016 Köln 23.2.-24.2. München 13.3.-16.3. Jena Cell Culture World 2016 – Enhanc- 3.3.-5.3. Lübeck Jahrestagung 2016 der Vereini- Mehr Infos unter ing and Innovating your Cell Cul- 95. Jahrestagung der Deutschen gung für Allgemeine und Ange- www.scienceslam.de ture Process, Info: www.terrapinn. Physiologischen Gesellschaft, wandte Mikrobiologie (VAAM), com/conference/cell-culture Info: www.dpg2016.de Info: www.vaam-kongress.de

64 12/2015 Laborjournal LJ_1215_64_66.qxp_Layout 1 26.11.15 13:07 Seite 65

SERVICE

14.3.-16.3. Martinsried 11.4.-14.4. Bad Herrenalb International Meeting of the Joint Meeting of the Membrane German Society for Cell Biology, Sections of the French and German th Info: www.zellbiologie2016.de Biophysical Societies of Protein– 14 CIMT Membrane Interactions: From 15.3.-16.3. Düsseldorf Model Systems to Cells, Annual Meeting 2nd International Conference on Info: www.bpmi-badherrenalb.de Deep Brain Stimulation (DBS), MECHANISMS OF EFFICACY Info: www.dbs-conference.de 14.4.-17.4. Berlin IN CANCER IMMUNOTHERAPY ISN Nexus Symposium 2016: 16.3.-19.3. Davos (CH) Translational Immunology in 10th World Immune Regulation Kidney Disease, MAY 10 12, 2016 Meeting, Info: www.wirm.ch Info: www.isnnexus.org/berlin RHEINGOLDHALLE CONGRESS CENTER 17.3. Rapperswil (CH) 16.4.-20.4. Innsbruck MAINZ, GERMANY 6th Swiss Symposium on Lab 79th Harden Conference: Oxygen Automation 2016, Evolution and Reduction – meeting.cimt.eu Info: https://ilt.hsr.ch Common Principles, Info: www.biochemistry.org/Events 17.3.-19.3. Lübeck Noroviruses and Beyond: Glycans 18.4.-21.4. Freiburg as Drivers in Viral Infection – 3D Cell Culture 2016: How Close Noro2016, Info: http://noro2016.de to in vivo Can We Get? Models, Applications and Translation, 31.3.-2.4. Mosbach Info: http://events.dechema.de/ 67th Mosbach Kolloquium – Pro- 3DCC2016.html tein Design: From First Principles ABSTRACT SUBMISSION DEADLINE: to Biomedical Applications, Info: 19.4.-22.4. Leipzig FEBRUARY 26 www.mosbacher-kolloquium.org 9th Symposium on Neuro- protection and Neurorepair, CIMT 2016 Scientific Program: 2.4.-6.4. Sölden Therapeutic Vaccination, Cellular Therapy, Improving Info: www.neurorepair-2016.de Immunity, Combination Therapy, Regulatory Research, 18th International Neuroscience Tumor Microenvironment, Immunoguiding, Antibodies Winter Conference, Info: 20.4.-22.4. Heidelberg www.winterneuroscience.org/2016 EMBL Conference: The Epitran- scriptome, Info: www.embl.de/ 3.4.-6.4. Heidelberg training/events/2016/ETC16-01 10.5.-12.5. Mainz 28.5.-31.5. München EMBO-EMBL Symposium: Tumour 14th Annual Meeting of the Asso- 18th European Congress of Microenvironment and Signalling, 23.4.-25.4. Bad Lauterberg ciation for Cancer Immunotherapy Endocrinology (ECE 2016), Info: www.embo-embl-symposia. Frontiers in Sialic Acid Research (CIMT): Mechanisms of Efficacy in Info: www.ece2016.org org/symposia/2016/EES16-02 Conference – From Structural Cancer Immunotherapy, Diversity to Functional Glyco- Info: www.meeting.cimt.eu 28.5.-3.6. Les Diablerets 3.4.-7.4. Ascona (CH) biology, Info: www.gbm- Gordon Research Seminar and Fluid Mechanics and Collective online.de/tagungskalender.html 10.5.-13.5. München Conference: Salt & Water Stress Behavior: From Cells to Organisms analytica 2016: 25. Internationale in Plants, Info: www.grc.org/ – Conference and Workshop, 24.4.-28.4. Friedrichroda Fachmesse für Labor technik, Ana- programs.aspx?id=15059 Info: www.fmcb.ethz.ch 18th International Reinhardsbrunn lytik, Biotechnologie und analytica Symposium: Modern Fungicides Conference, Info: www.analytica.de 29.5.-1.6. Heidelberg 6.4.-8.4. Krems (AT) and Antifungal Compounds, EMBO-EMBL Symposium on 7th International Congress – Bio- Info: http://dpg.phytomedizin.org/ 18.5.-20.5. Heidelberg Microtubules: From Atoms to NanoMed 2016: Nanotechnology de/international-reinhardsbrunn- EMBL Conference on BioMalPar Complex Systems, Info: in Biology & Medicine, symposium XII: Biology and Pathology of www.embo-embl-symposia.org/ Info: www.bionanomed.at the Malaria Parasite, symposia/2016/EES16-04 26.4.-27.4. Heidelberg Info: www.embl.de/training/ 6.4.-8.4. München EMBL Conference: European events/2016/BMP16-01 1.6.-3.6. Kloster Irrsee 6th Conference on Systems Conference of Life Science Single Cell Technologies 2016, Biology of Mammalian Cells, Funders and Foundations, 22.5.-26.5. Alpbach (AT) Info: http://events.dechema.de/ Info: www.sbmc2016.de Info: www.embl.de/ State of the Brain – Keystone en/singlecell2016.html training/events/2016/LSF16-01 Symposia on Molecular and 6.4.-9.4. Münster Cellular Biology, Info: 3.6.-5.6. Heidelberg 26th Annual Meeting of the 26.4.-27.4. Leipzig www.keystonesymposia.org/16R1 EMBL Conference: Hematopoietic Society for Virology, Deutsche Biotechnologietage Stem Cells – From the Embryo Info: www.virology-meeting.de 2016, Info: 22.5.-27.5. Les Diablerets to the Aging Organism, www.biotechnologietage.de Gordon Research Conference: Info: www.embl.de/training/ 6.4.-10.4. Leipzig Chromatin Structure & Function, events/2016/EHT16-01 10th International Congress 2.5.-4.5. Koblenz Info: www.grc.org on Autoimmunity, Info: DECHEMA-Himmelfahrtstagung: /programs.aspx?id=11783 4.6.-10.6. Les Diablerets (CH) http://autoimmunity.kenes.com New Frontiers for Biotech Gordon Research Seminar and Processes, Info: http://events. 26.5.-28.5. München Conference: Bioinspired Materials, 7.4.-9.4. München dechema.de/en/BioTec16.html DACH-Tagung der DGE, ÖGES Info: www.grc.org/ 8th European Conference on Com- und SGED: 59. Symposium der programs.aspx?id=15059 parative Neurobiology (ECCN), 8.5.-11.5. Heidelberg Deutschen Gesellschaft für Endo- Info: www.eccn8-munich2016.com EMBO-EMBL Symposium: krinologie, 21. Jahrestagung der 6.6.-8.6. Heidelberg New Model Systems for Linking Österreichischen Gesellschaft für EMBL Partnership Conference: 10.4.-13.4. Freiburg Evolution and Ecology, Info: Endokrinologie und Frühjahres- Perspectives in Translational 3rd Freiburg Epigenetic Spring www.embo-embl-symposia.org/ tagung 2016 der Schweizerischen Medicine, Info: Meeting: Chemical Biology of symposia/2016/EES16-03 Gesellschaft für Endokrinologie www.embl.de/training/ Epigenetics, Info: www.frias.uni- und Diabetologie, events/2016/TME16-01 freiburg.de/de/veranstaltungen 8.5.-12.5. Dresden Info: www.dach2016.com Nucleic Acid Sensing Pathways: 11.6.-17.6. Les Diablerets Kurze Veranstaltungshinweise im Innate Immunity, Immunobiology 27.5.-29.5. Berlin Gordon Research Conference: -Kalender sind and Therapeutics – Keystone Tagung der Sektion Medizinische Biointerface Science – Active, kostenlos.Laborjournal Sie erreichen uns Symposia on Molecular and Biophysik der Deutschen Adaptive, and Responsive Bio- unter: [email protected] Cellular Biology, Info: Gesellschaft für Biophysik, interfaces, Info: www.grc.org/ www.keystonesymposia.org/16E2 Info: www.dgfb.org/web programs.aspx?id=14337

Laborjournal 12/2015 65 LJ_1215_64_66.qxp_Layout 1 26.11.15 13:07 Seite 66

SERVICE

12.6.-15.6. Heidelberg 3.9. Bremerhaven 25.9.-28.9. Erlangen 12.10.-15.10. Heidelberg EMBL Conference: Core Techno- Neuro 2016 – Multiple Sklerose Annual Meeting of the German EMBO/EMBL Symposium on logies for Life Science 2016, und Morbus Parkinson, Biophysical Society (DGfB), Organoids: Modelling Organ Devel- Info: www.embl.de/training/ Info: www.neuro2016.de Info: www.biophysics2016.org opment and Disease in 3D Culture, events/2016/CTL16-01 Info: www.embo-embl-symposia. 7.9.-10.9. Heidelberg 27.9.-30.9. Hamburg org/symposia/2016/EES16-07 15.6.-18.6. Würzburg EMBO/EMBL Symposium on 46th Annual Meeting of the Ger- 13. Kongress für Infektionskrank- Actin in Action: From Molecules man Society for Immunology, Info: 13.10.-14.10. Berlin heiten und Tropenmedizin (KIT), to Cellular Functions, Info: www.immunology-conference.de National Symposium on Zoonoses Info: www.kit2016.de www.embo-embl-symposia.org/ Research, Info: www.zoonosen.net symposia/2016/EES16-06 28.9.-30.9. Mannheim 22.6.-25.6. Erfurt Labormedizin verbindet – 19.10.-22.10. Hamburg 13th Congress of the International 10.9.-13.9. Mannheim Deutscher Kongress der 6th European Congress of Virology, Society for Immunology of The EMBO Meeting 2016 – Laboratoriumsmedizin (DKLM) Info: www.eurovirology2016.eu Reproduction, Advancing the Life Sciences, 2016, Info: www. Info: www.isir.org.in/isir.htm Info: www.the-embo-meeting.org laboratoriumsmedizin2016.de 19.10.-23.10. Heidelberg EMBO Conference on Experimental 25.6.-1.7. Les Diablerets 13.9.-15.9. Aachen 2.10.-7.10. Potsdam Approaches to Evolution and Gordon Research Seminar and ProcessNet-Jahrestagung und EMBO Conference on Retinal Ecology Using Yeast and Other Conference: Intrinsically Disor- 32. DECHEMA-Jahrestagung der Proteins, Info: http://events. Model Systems, Info: www.embl. dered Proteins, Info: www.grc.org/ Biotechnologen, Info: http:// embo.org/16-retinal-proteins de/training/events/2016/EAE16-01 programs.aspx?id=14532 events.dechema.de/jt2016.html 5.10.-8.10. Heidelberg 3.11.-4.11. Heidelberg 26.6.-29.6. Heidelberg 14.9.-17.9. Heidelberg EMBO/EMBL Symposium: 17th EMBL/EMBO Science and EMBO/EMBL Symposium: EMBL–Wellcome Trust Conference: Complex Life of mRNA, Society Conference: The Past in Innate Immunity in Host-Pathogen Proteomics in Cell Biology and Dis- Info: www.embo-embl-symposia. the Present – The Making of Interactions, Info: ease Mechanisms, Info: www.embl. org/symposia/2016/EES16-08 Memories, Info: www.embl.de/ www.embo-embl-symposia.org/ de/training/events/2016/PRO16-02 training/events/2016/SNS16-01 symposia/2016/EES16-05 10.10.-12.10. Ebsdorfergrund 25.9.-27.9. Heidelberg 2nd Discussion Meeting 12.11.-15.11. Heidelberg 5.7.-7.7. Heidelberg EMBL–Wellcome Trust Conference: Microbial Cell Biology, Info: EMBL Conference: From Functional EMBL Conference: Lifelong Learn- Big Data in Biology and Health, www.synmikro.com/de/startseite/ Genomics to Systems Biology, ing in the Biomedical Sciences, Info: www.embl.de/training/ 86-termine/729-7-9-19-9- Info: www.embl.de/training/ Info: www.embl.de/training/ events/2016/BIG16-01 2015_synmarburg.html events/2016/OMX16-01 events/2016/LLL16-01

6.7.-10.7. Straßburg (F) EMBO Conference on Ribosome Workshops 25.2.-27.2. Potsdam 3.4.-5.4. Tübingen Structure and Function, Info: 5th Translational Workshop on Assembly, Structure, http://events.embo.org/coming- 20.1.-22.1. Berlin Immunology School, and Function of Bacterial Type III soon/index.php?EventID=cfs16-04 Circadian Rhythms, Flowering Info: http://web.dgfi.org/ Secretion Systems, Info: www. Time Genes and Crop Plant translational-school imit.uni-tuebingen.de/t3ss2016 21.7.-22.7. Berlin Adaptation: Workshop of the International Conference on Next PP1530 (Flowering Time Control 28.2.-4.3. Ettal 5.6.-9.6. Seeon Generation Sequencing, Info: – From Natural Variation to 12th Spring School on EMBO Workshop on Mechanisms www.nextgenerationsequencing. Crop Improvement), Info: Immunology, of Neuronal Remodelling, Info: conferenceseries.com www.flowercrop.uni-kiel.de/ Info: http://web.dgfi.org/ http://events.embo.org/coming- en/scientific-workshops spring-school/?q=spring-school soon/index.php?EventID=w16-26 24.7.-26.7. Heidelberg EMBL Conference: Microfluidics 28.1.-30.1. Zürich 29.2.-1.3. München 22.6.-24.6. Wien 2016, Info: www.embl.de/ 5th International Workshop Praxis-Workshop Laboratoriums- EMBO Workshop on New Model training/events/2016/MCF16-01 on Humanized Mice, medizin – Hersteller treffen Systems for Early Land Plant Info: www.iwhm5.org Anwender, Info: Evolution, Info: http://events. 27.8.-30.8. Heidelberg www.vde.com/Labormedizin-2 embo.org/16-plant-evo EMBL Conference: Transcription 29.1.-1.2. Linz and Chromatin, Info: www.embl. Advances in Single-Molecule 10.3.-12.3. Lübeck 15.9.-17.9. Joachimsthal de/training/events/2016/TRM16-01 Research for Biology and Training in Genetischer EMBO Workshop on Cell Size Nanoscience – Annual Linz Win- Epidemiologie, Regulation, Info: 29.8.-1.9. Zürich ter Workshop, Info: www.jku.at/ Info: http://genepi.de http://events.embo.org/coming- 20th EUCARPIA General Congress: conferences/content/e94666 soon/index.php?EventID=w16-32 Plant Breeding – The Art of Bring- 13.3.-16.3. Heidelberg ing Science to Life, Info: www. 14.2.-16.2. Hannover EMBL Workshop: From 3D 16.9.-18.9. Kiel eucarpia.org/general-congress.html Joint Meeting on Neuroinfec- Light to 3D Electron Microscopy, Summer School Proteolysis tiology and Veterinary Neuro- Info: www.embl.de/training/ and Pathophysiology, Info: 30.8.-3.9. Heidelberg science, Info: www.zoonosen.net/ events/2016/ZEI16-01 www.uni-kiel.de/Biochemie/ 95. Jahrestagung der Deutschen Veranstaltungen.aspx sfb877/irtg/summerschool.html Gesellschaft für Rechtsmedizin, 25.3.-27.3. Potsdam Info: www.kongress-dgrm.de 24.2.-28.2. Salzburg 5th Translational Immunology 9.10.-14.10. Merseburg 33rd Winter School on School (TIS) of the German 8th Autumn School Current 31.8.-3.9. Heidelberg Proteinases and Inhibitors in Society for Immunology, Concepts in Immunology, EMBL Conference on Chemical Tiers, Info: www.uni- Info: www.dgfi.org/ Info: https://www.dgfi.org/ Biology 2016, Info: www.embl.de/ salzburg.at/index.php?id=25444 translationale-schule termine-dgfi-intern training/events/2016/CHB16-01

Mehr Kongresse, Tagungen, Symposien und Workshops finden Sie auf unserer Website www.laborjournal.de/rubric/termine/kongress.lasso

66 12/2015 Laborjournal LJ_1215_67_67_epaper.qxp 26.11.15 15:20 Seite 1 LJ_1215_68_71.qxp_Layout 1 26.11.15 17:10 Seite 68

SERVICE

Fortbildungen Kurse

3.3.-4.3. München 29.4. München 27.4.-29.4. Heidelberg 2016 Lab-Academy-Intensivkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: Anti- Promocell Academy: Biochemie/ Spezielle und angewandte körper, Info: www.lab-academy.de Proteinchromatografie, Info: Immunologie Immunologie, www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de 3.5.-4.5. München 1.2.-2.2. München Lab-Academy-Grundkurs: ELISA, in silico Lab-Academy-Grundkurs: 17.3.-18.3. München Info: www.lab-academy.de Proteinbiochemie und Lab-Academy-Intensivkurs: 14.2.-19.2. Heidelberg 9.5.-10.5. München Proteinanalytik, ELISA, Info: EMBL Advanced Course: Analysis Info: www.lab-academy.de www.lab-academy.de Lab-Academy-Grundkurs: Western and Integration of Transcriptome & Blot, Info: www.lab-academy.de Proteome Data, Info: www.embl.de/ 8.2.-9.2. Heidelberg 5.4.-6.4. München training/events/2016/PRO16-01 Promocell Academy: Lab-Academy-Intensivkurs: 10.5.-11.5. Heidelberg ELISA Basic Course, Info: Western Blot, Promocell Academy: Proteinreini- 23.5.-25.5. Heidelberg www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de gungs- und Analysemethoden, EMBL Advanced Course: Computa- Info: www.promocell-academy.com tional Aspects of High-throughput 11.2.-12.2. München 11.4.-12.4. Heidelberg Screening, Info: www.embl.de/ 30.5.-1.6. Heidelberg Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: training/events/2016/CHI16-01 Herstellung rekombinanter ELISA Basiskurs, Info: Promocell Academy: Basiskurs Proteine, www.promocell-academy.com SDS-PAGE, Info: 19.6.-23.6. Heidelberg Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com EMBO Practical Course: Computa- 13.4.-15.4. Heidelberg tional Biology: Genomes to 15.2.-16.2. München 2.6.-3.6. Heidelberg Promocell Academy: Systems, Info: www.embl.de/ Lab-Academy-Grundkurs: ELISA Aufbaukurs, Info: Promocell Academy: Labor-Kom- training/events/2016/COM16-01 Allgemeine Immunologie, www.promocell-academy.com paktkurs Western Blot, Info: Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com 28.6.-1.7. Heidelberg 20.4. Heidelberg EMBL Advanced Course: Whole 17.2.-19.2. Heidelberg 7.6.-8.6. Heidelberg Promocell Academy: Transcriptome Data Analysis, Promocell Academy: Isoelektrische Fokussierung, Promocell Academy: Immunhisto- Info: www.embl.de/training/ ELISA Advanced Course, Info: Info: www.promocell-academy.com chemie Färbemethoden, Info: events/2016/DAT16-01 www.promocell-academy.com www.promocell-academy.com 20.4.-22.4. München Mikrobiologie 29.2.-3.3. Erlangen Lab-Academy-Fortbildung: 9.6.-10.6. München KWI-Kurs: Proteinmodellierung, Serologische Diagnostik, Lab-Academy-Intensivkurs: 15.2.-16.2. München Info: http://kwi.dechema.de/kurse Info: www.lab-academy.de Assaydevelopment für ELISA, Info: www.lab-academy.de Lab-Academy-Grundkurs: Mikrobio- 1.3.-2.3. München 21.4.-22.4. Heidelberg logie, Info: www.lab-academy.de 13.6.-14.6. München Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: 2.3.-4.3. Heidelberg Assaydevelopment für ELISA, 2D-Gelelektrophorese Laborkurs, Lab-Academy-Grundkurs: Promocell Academy: Basiskurs Info: www.lab-academy.de Info: www.promocell-academy.com Allgemeine Immunologie, Info: www.lab-academy.de Mikrobiologie und Einführung in die Qualitätskontrolle, Info: 23.6.-24.6. München www.promocell-academy.com So kommen Sie an Ihr Lab-Academy-Intensivkurs: Spe- 18.4.-21.4. München Laborjournal zielle und angewandte Immunolo- gie, Info: www.lab-academy.de Lab-Academy-Kompaktfort- Auf unserer Homepage «www.laborjournal.de» können Sie sich bildung: Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de Ihr Laborjournal direkt bestellen. Wenn Sie in einem «Non-Pro- 18.7.-21.7. München fit-Institut» in Deutschland, Österreich oder der Schweiz tätig Lab-Academy-Kompaktfortbildung: 9.6.-10.6. München Proteine, Info: www.lab-academy.de sind, können wir Ihnen Laborjournal kostenlos ins Institut schik- Lab-Academy-Grundkurs: ken (z.B. Unis, MPIs, Leibniz-Institute, Bundesanstalten, Kranken- 16.8.-18.8. München Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de häuser...). Wenn Sie Laborjournal in Ihre Firma, nach Hause oder Lab Academy Training: Immuno- ins Ausland geschickt haben möchten, können Sie ein Abo be- logy, Info: www.lab-academy.de 23.6.-24.6. Heidelberg stellen. Wir stehen Ihnen bei Fragen hierzu auch gerne telefo- 29.8.-30.8. München Promocell Academy: Grundlagen nisch zur Verfügung: +49-(0)761-28 68 69. Per E-Mail erreichen Lab-Academy-Grundkurs: Protein- der mikrobiellen Fermentation, Info: www.promocell-academy.com Sie uns unter «[email protected]». Die folgenden Preise biochemie und Proteinanalytik, beziehen sich auf ein Jahresabo (10 Ausgaben). Info: www.lab-academy.de 4.7.-5.7. München Chromatographie/ Lab-Academy-Grundkurs: Virologie, Non-Profit Institut in D/CH/A: kostenlos Spektrometrie Info: www.lab-academy.de Non-Profit Institut in Europa: 33,- Euro Molekularbiologie Non-Profit Institut außerhalb Europas: 39,- Euro 18.4. Heidelberg Promocell Academy: Protein- und 18.1.-30.1. München Bitte bestellen Sie arbeitsgruppenweise, oder noch besser insti- Peptidanalytik mit MALDI-TOF Lab-Academy-Fortbildung: tutsweise. MS und ESI-Quadrupol MS, Fachkraft Molekularbiologie, Info: www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de

Privat/Firma in Deutschland: 29,- Euro 16.4.-20.4. Heidelberg 26.1.-27.1. München Privat/Firma in Europa: 35,- Euro Promocell Academy: Quantitative Lab-Academy-Intensivkurs: Massenspektrometrie in der Privat/Firma außerhalb Europas: 39,- Euro Klonierungstechniken, Proteomanalytik, Info: Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com Die Rechnung kommt mit der ersten Ausgabe. Das Abo gilt für ein Jahr. 1.2.-2.2. München Kurze Veranstaltungshinweise in unse- Wird nach einem Jahr die neue Rechnung nicht bezahlt, erlischt das Abo. Lab-Academy-Grundkurs: rem Serviceteil sind kostenlos. So errei- Sie haben also keine Probleme mit Kündigungsfristen! chen Sie uns: [email protected] PCR-Basiswissen für die Praxis, Info: www.lab-academy.de

68 12/2015 Laborjournal LJ_1215_68_71.qxp_Layout 1 26.11.15 17:10 Seite 69

SERVICE

3.2. München 9.5.-10.5. München 1.8.-13.8. München 25.4.-29.4. Mainz Lab-Academy-Grundkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: Se- Lab-Academy-Fortbildung: NWG-Methodenkurs: Detecting Molekulare Genetik, quenzaufklärung und Sequenzana- Fachkraft Molekularbiologie, Gene Expression in the Nervous Info: www.lab-academy.de lyse, Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de System by in situ Hybridisation, Info: http://nwg.glia. 18.2.-19.2. München 11.5.-12.5. Heidelberg 28.8.-5.9. Heidelberg mdc-berlin.de/de/courses/ Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: Laborkurs EMBO Practical Course: Solution method/2016/02.php Next-Generation-Sequencing, Multiplex-PCR, Info: Scattering from Biological Macro- Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com molecules, Info: www.embo.org/ 1.6.-3.6. Düsseldorf events/practical-courses NWG-Methodenkurs: Testing 22.2.-23.2. Heidelberg 13.6.-14.6. München Locomotor Behavior of the Rat – Promocell Academy: Cloning Lab-Academy-Grundkurs: 1.9.-2.9. München Open Field Test, Horizontal Ladder Strategies, Info: Realtime-PCR, Lab-Academy-Intensivkurs: PCR, Walking (Gridwalk) Test and www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de CatWalkgait Analysis, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/de/ 22.2.-24.2. München 15.6.-16.6. München 6.9.-9.9. Heidelberg courses/method/2016/03.php Lab-Academy-Grundkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: Basiskurs Basiswissen Molekularbiologie, Next-Generation-Sequencing, Molekularbiologie, Info: 5.9.-7.9. Göttingen Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com NWG-Methodenkurs: Transcranial Magnetic and Electrical 24.2.-26.2. Heidelberg 15.6.-17.6. Heidelberg Neurobiologie Stimulation, Info: http://nwg.glia. Promocell Academy: Laborkurs Promocell Academy: Laborkurs mdc-berlin.de/de/courses/ Realtime-PCR, Info: Realtime-PCR, Info: 13.2. Magdeburg method/2016/04.php www.promocell-academy.com www.promocell-academy.com NWG-Symposium: Human Visual Zellbiologie/ 25.2.-26.2. München 20.6.-21.6. München System – Physiology, Pathophysio- Mikroskopie Lab-Academy-Grundkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: logy, Rehabilitation and Restoration, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/ Realtime-PCR, Realtime-PCR, 20.1. Freising Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de de/courses/method/2016/00.php JEOL-Schulung: Präparationskurs 1.3.-2.3. München 27.6.-28.6. München 16.3.-19.3. München Rasterelektronenmikroskopie, Lab-Academy-Intensivkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: Intensivkurs Neuroanatomie, Info: Info: www.jeol.de/electronoptics/ High Resolution Melt (HRM), Genome Editing, www.intensivkurs-neuroanatomie.de schulungen Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de 25.4.-26.4. Berlin 22.1. Freising 7.3.-8.3. München 27.6.-29.6. München NWG-Methodenkurs: Cerebral JEOL-Schulung: Rasterelektronen- Lab-Academy-Intensivkurs: Lab-Academy-Grundkurs: Ischemia: in vivo & in vitro Models, mikroskopie nur für Studenten, RNA-Interferenz, Basiswissen Molekularbiologie, Info: http://nwg.glia.mdc-berlin. Info: www.jeol.de/electronoptics/ Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de de/de/courses/method/2016/01.php schulungen

7.3.-8.3. München 28.6.-29.6. Heidelberg Lab-Academy-Intensivkurs: Promocell Academy: Molekularbio- Realtime-PCR, logie Troubleshooting, Info: Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com

15.3.-16.3. Heidelberg 30.6.-1.7. Heidelberg Promocell Academy: Laborkurs Promocell Academy: PCR- und DNA-Sequenzierung, Info: Primer-Design, Info: www.promocell-academy.com www.promocell-academy.com

17.3.-18.3. München 5.7.-8.7. Heidelberg Diagnostikkurse in medizinischer Parasitologie Lab-Academy-Intensivkurs: Vali- Promocell Academy: Molecular Am Schweizerischen Tropen- und dierung bioanalytischer Methoden, Biology Basic Course, Info: Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com Public Health-Institut, Basel 5.4.-6.4. München 6.7.-7.7. München Jahr 2016 Lab-Academy-Intensivkurs: PCR, Lab-Academy-Intensivkurs: Vali- Tageskurse: Info: www.lab-academy.de dierung bioanalytischer Methoden, Info: www.lab-academy.de • Malaria 5.4.-8.4. Heidelberg Donnerstag, 04.02.2016 (09.15-17.00h) Promocell Academy: Basiskurs 14.7.-15.7. München Donnerstag, 28.04.2016 (09.15-17.00h) Molekularbiologie, Info: Lab-Academy-Intensivkurs: • Darmprotozoen www.promocell-academy.com Klonierungstechniken, Donnerstag, 07.04.2016 (09.15-17.00h) Info: www.lab-academy.de 11.4.-15.4. München • Helminthen Lab-Academy-Kompaktfortbildung: 19.7.-20.7. Heidelberg Donnerstag, 26.05.2016 (09.15-17.00h) Molekularbiologie, Promocell Academy: PCR Basic Kurskosten Info: www.lab-academy.de Course, Info: CHF 480.- pro Tageskurs www.promocell-academy.com 20.4.-21.4. Heidelberg TeilnehmerInnen EMBL Introductory Course: Trans- 21.7.-22.7. Heidelberg Biomedizinische AnalytikerInnen, ÄrztInnen, BiologInnen, genic Animals, Info: www.embl.de/ Promocell Academy: Basiskurs Laborleiter Innen training/events/2016/EPP16-01 PCR, Info: www.promocell-academy.com Auskünfte und Anmeldung 25.4.-27.4. München Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut Lab-Academy-Fortbildung: 26.7.-28.7. Heidelberg Kurssekretariat Molekulare Diagnostik, Promocell Academy: Postfach Info: www.lab-academy.de RNA-Interferenz, Info: CH-4002 Basel www.promocell-academy.com 9.5.-10.5. Heidelberg Telefon: +41 61 284 82 80 Fax: +41 61 284 81 06 Promocell Academy: 1.8.-5.8. München E-mail: [email protected] Klonierungsstrategien, Info: Lab Academy Training: Molecular www.promocell-academy.com Biology, Info: www.lab-academy.de Homepage: http://www.swisstph.ch

Laborjournal 12/2015 69 LJ_1215_68_71.qxp_Layout 1 26.11.15 17:10 Seite 70

SERVICE

Zellbiologie/ 2.3.-3.3. Martinsried 17.3. Freising 11.5.-12.5. München Mikroskopie (Forts.) Ibidi Lab Course: Cell Cultivation JEOL-Schulung: Digital Imaging Lab-Academy-Intensivkurs: under Perfusion and Live Cell und Kameratechnik, Info: www. Methoden des Gentransfers, Imaging, Info: http://ibidi.com/ jeol.de/electronoptics/schulungen Info: www.lab-academy.de 3.2.-4.2. Martinsried events/practical-courses Ibidi Laborkurs: Chemotaxis und 17.3.-18.3. Heidelberg 1.6.-3.6. Heidelberg Videomikroskopie, Info: http:// 2.3.-4.3. Heidelberg Promocell Acad.: Sphäroidkultur, Promocell Academy: Transfektion ibidi.com/events/practical-courses Promocell Academy: Info: www.promocell-academy.com und Reportergenanalyse, Info: Zellkultur Bioassays, www.promocell-academy.com 11.2. Freising Info: 17.3.-18.3. Heidelberg JEOL-Schulung: Fortgeschrittenen- www.promocell-academy.com Promocell Academy: STR-Analyse 2.6. Freising kurs Rasterelektronenmikroskopie, – Vaterschaftstests, Pränatal-Diag- JEOL-Schulung: Grundkurs Raster- Info: www.jeol.de/electronoptics/ 9.3.-10.3. Martinsried nostik und Nachweis von Kreuz- elektronenmikroskopie, Info: www. schulungen Ibidi Lab Course: Chemotaxis kontamination in der Zellkultur, jeol.de/electronoptics/schulungen Assays and Video Microscopy, Info: www.promocell-academy.com 14.2. Freising Info: http://ibidi.com/events/ 2.6.-3.6. München JEOL-Schulung: Grundkurs Raster- practical-courses 4.4. München Lab-Acad.-Grundkurs: In-situ-Hybri- elektronenmikroskopie, Info: www. Lab-Academy-Intensivkurs: disierung, Info: www.lab-academy.de jeol.de/electronoptics/schulungen 9.3.-10.3. München Prävention, Diagnose und Eliminie- Lab-Academy-Intensivkurs: rung von Kontaminationen, 6.6.-7.6. München 17.2.-18.2. Martinsried Pflanzenzellkultur, Info: www.lab-academy.de Lab-Academy-Grundkurs: Ibidi Laborkurs: Zellkultur unter Info: www.lab-academy.de Immunfluoreszenz, Flussbedingungen mit Lebendzell- 6.4. Freising Info: www.lab-academy.de mikroskopie, Info: http://ibidi.com/ 9.3.-11.3. Heidelberg JEOL-Schulung: Grundkurs Trans- events/practical-courses Promocell Academy: missionselektronenmikroskopie 8.6.-10.6. Heidelberg Zellkultur Troubleshooting, Life Science, Info: www.jeol.de/ Promocell Academy: 17.2.-18.2. München Info: electronoptics/schulungen Angiogenese-Modelle, Info: Lab-Academy-Intensivkurs: www.promocell-academy.com www.promocell-academy.com Optimierung der Zellkultur, 7.4. Freising Info: www.lab-academy.de 9.3.-11.3. München JEOL-Schulung: Grundkurs Trans- 9.6. Freising Lab-Academy-Intensivkurs: missionselektronenmikroskopie, JEOL-Schulung: Fortgeschrittenen- 17.2.-19.2. Heidelberg Optimierung der Zellkultur, Info: www.jeol.de/electronoptics/ kurs Rasterelektronenmikroskopie, Promocell Academy: Cell Culture Info: www.lab-academy.de schulungen Info: www.jeol.de/electronoptics/ Trouble Shooting, Info: schulungen www.promocell-academy.com 14.3.-16.3. München 7.4.-8.4. München Lab-Academy-Intensivkurs: Lab-Academy-Intensivkurs: 14.6.-17.6. Heidelberg 22.2.-26.2. München Assays in der Zellkultur, Viraler Gentransfer, Promocell Academy: Basiskurs Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de Zellkultur, Info: Molekulare Zellbiologie, www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de 15.3.-16.3. München 11.4.-15.4. München Lab-Academy-Grundkurs: Lab-Academy-Kompaktfortbildung: 15.6.-17.6. München 23.2.-26.2. Heidelberg Mikroskopieren mit Licht- Zellkultur, Lab-Academy-Grundkurs: Zellkul- Promocell Academy: Basiskurs und Fluoreszenzmikroskop, Info: www.lab-academy.de tur, Info: www.lab-academy.de Zellkultur, Info: Info: www.promocell-academy.com www.lab-academy.de 18.4.-19.4. Heidelberg 20.6.-22.6. München Promocell Academy: Zellviabilitäts-, Lab-Academy-Intensivkurs: Proliferations- und Toxizitätstests, Assays in der Zellkultur, Info: www.promocell-academy.com Info: www.lab-academy.de

Für 18.4.-19.4. München 21.6.-24.6. Heidelberg Lab-Academy-Intensivkurs: Myco- Promocell Academy: Laborkurs Aus dem Leben alle plasmen, Info: www.lab-academy.de Allgemeine Zellkultur, Info: einer TA www.promocell-academy.com im 20.4. Heidelberg Promocell Academy: Labor-Kom- 5.7.-8.7. Heidelberg Labor paktkurs Apoptose-Assay, Info: Promocell Academy: Cell www.promocell-academy.com Culture Basic Course, Info: www.promocell-academy.com 21.4.-22.4. Heidelberg Promocell Academy: Reaktive 11.7.-12.7. München Sauerstoffspezies – Oxidativer Lab-Academy-Grundkurs: Mikrosko- Stress und wichtige Botenstoffe, pieren m. Licht- und Fluoreszenzmi- Nur Info: www.promocell-academy.com kroskop, Info: www.lab-academy.de bei 25.4.-26.4. München 21.7.-22.7. Heidelberg Lab-Academy-Intensivkurs: Insek- Promocell Academy: Basiskurs uns! tenzellkultur und Baculovirussys- Primärzellkultur, Info: Szenen eines Berufslebens von teme, Info: www.lab-academy.de www.promocell-academy.com Annette Tietz 27.4.-28.4. München 8.8.-12.8. München mit Illustrationen von Chris Schlag Lab-Academy-Intensivkurs: Lab Academy Training: Cell Cul- Primärzellkultur, ture, Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de „Zwischen zwei „Hardcore“-Papers und dem Laborjournal-Hintergrundbericht 15.8.-26.8. Dresden genau das Richtige. Ein humoriger Blick auf die wirklichen Probleme dieser Welt: 28.4.-29.4. Heidelberg EMBO Practical Course: defekte Kaffeemaschinen, unverständliche Vorträge, miesgelaunte Chefs, oder Promocell Academy: Kontinuier- Light Sheet Microscopy, Info: noch schlimmer: gutgelaunte Chefs. Die führen garantiert etwas im Schilde.“ liche, markerfreie Zellanalyse, http://events.embo.org/coming- Annette Tietz: „Aus dem Leben einer TA“ 210 Seiten, Softcover, erschienen 2012 Info: www.promocell-academy.com soon/index.php?EventID=pc16-31 Preis: 12,80 € (inkl. MwSt. und Versand) 29.4. München 22.8.-26.8. München Bestellmöglichkeiten: „ http://www.laborjournal.de/rubric/shop/shop.lasso Lab-Academy-Intensivkurs: Opti- Lab-Academy-Kompaktfortbildung: „ per Email an [email protected] (bitte mit vollständiger Lieferadresse) mierung der Fluoreszenzmikrosko- Molekulare Zellbiologie, pie, Info: www.lab-academy.de Info: www.lab-academy.de

70 12/2015 Laborjournal LJ_1215_68_71.qxp_Layout 1 26.11.15 17:10 Seite 71

SERVICE

28.8.-5.9. Heidelberg 20.4. Freising 7.3.-10.3. Leimen 2.5. Bonn EMBO Practical Course: Cryo- JEOL-Schulung: Fortgeschrittenen- EMBO Laboratory Management DHV-Seminar: Die Professur – Electron Microscopy and 3D Image kurs Tomographie, Info: www.jeol. Courses for Group Leaders, Rechte & Pflichten, Info: www.hoch Processing, Info: www.embl.de/ de/electronoptics/schulungen Info: http://lab-management. schulverband.de/cms1/termine.html training/events/2016/CRY16-01 embo.org/dates#group-leaders 25.4.-26.4. Würzburg 3.5.-5.5. Leimen 29.8.-30.8. München AGGE-Kurs Stuhlparasiten: 10.3.-11.3. Bonn EMBO Laboratory Management Lab-Academy-Intensivkurs: Mikroskopie und Diagnostik von DHV-Seminar: Rhetorik in der Courses for Postdocs, Pflanzenzellkultur, Gewebe- und Darmparasiten, Lehre, Info: www.hochschulver- Info: http://lab-management. Info: www.lab-academy.de Info: www.agge-akademie.de band.de/cms1/termine.html embo.org/dates#postdocs

1.9.-2.9. München 27.4.-29.4. Würzburg 11.3.-13.3. Bad Staffelstein 9.5.-10.5. Bonn Lab-Academy-Intensivkurs: AGGE-Seminar: Malaria und DHV-Seminar: Medientraining DHV-Seminar: Fundraising für Optimierung der Zellkultur, andere Blutparasiten, für Wissenschaftler, Hochschulen, Info: www.hoch- Info: www.lab-academy.de Info: www.agge-akademie.de Info: www.hochschulverband.de/ schulverband.de/cms1/termine.html cms1/termine.html 6.9. Freising 28.4. Basel 9.5.-12.5. Leimen JEOL-Schulung: Grundkurs Trans- Diagnostikkurse in Medizinischer 14.3.-16.3. Leimen EMBO Laboratory Management missionselektronenmikroskopie Parasitologie: Malaria, EMBO Laboratory Management Courses for Group Leaders, Life Science, Info: www.jeol.de/ Info: www.swisstph.ch Courses for Postdocs, Info: http://lab-management. electronoptics/schulungen Info: http://lab-management. embo.org/dates#group-leaders 12.5. Basel embo.org/dates#postdocs Randgebiete Diagnostikkurse in Medizinischer 30.5.-1.6. Leimen Parasitologie: Paludisme (Franzö- 17.3. Bonn EMBO Laboratory Management 1.2.-19.2. Hamburg sisch), Info: www.swisstph.ch DHV-Seminar: Drittmittelein- Courses for Postdocs, BNI-Fortbildung: Medizin in werbung und -verwaltung, Info: http://lab-management. den Tropen, Info: 19.5. Basel Info: www.hochschulverband.de/ embo.org/dates#postdocs www.bnitm.de/lehre/kurse Diagnostikkurse in Medizinischer cms1/termine.html Parasitologie: Darmprotozoen, 6.6.-8.6. Leimen 4.2. Basel Info: www.swisstph.ch 29.3.-31.3. Leimen EMBO Laboratory Management Diagnostikkurse in Medizinischer EMBO Laboratory Management Courses for Postdocs, Parasitologie: Malaria, 26.5. Basel Courses for Postdocs, Info: http://lab-management. Info: www.swisstph.ch Diagnostikkurse in Medizinischer Info: http://lab-management. embo.org/dates#postdocs Parasitologie: Helminten, embo.org/dates#postdocs 29.2.-1.3. Würzburg Info: www.swisstph.ch 8.6.-10.6. Leimen AGGE-Kurs Stuhlparasiten: 7.4.-8.4. Bonn EMBO Laboratory Management Mikroskopie und Diagnostik von Sonstiges DHV-Seminar: Bewerbung und Courses for Postdocs, Gewebe- und Darmparasiten, Berufung für Natur- und Ingenieur- Info: http://lab-management. Info: www.agge-akademie.de 26.1.-28.1. Leimen wissenschaftler, Info: www.hoch- embo.org/dates#postdocs EMBO Laboratory Management schulverband.de/cms1/termine.html 2.3.-4.3. Würzburg Courses for Postdocs, 9.6. Mannheim AGGE-Kurs: Malaria und andere Info: http://lab-management. 11.4.-14.4. Leimen DHV-Seminar: Drittmitteleinwer- Blutparasiten, embo.org/dates#postdocs EMBO Laboratory Management bung & -verwaltung, Info: www.hoch Info: www.agge-akademie.de Courses for Group Leaders, schulverband.de/cms1/termine.html 1.2.-4.2. Leimen Info: http://lab-management. 3.3.-4.3. München EMBO Laboratory Management embo.org/dates#group-leaders 20.6. Bonn Lab-Academy-Grundkurs: Courses for Group Leaders, DHV-Seminar: Betreuung von Statistik im Labor, Info: http://lab-management. 15.4. Bonn Doktoranden, Info: www.hoch- Info: www.lab-academy.de embo.org/dates#group-leaders DHV-Seminar: Wissenschaft- schulverband.de/cms1/termine.html liches Fehlverhalten, 5.3. Tübingen 11.2. Mannheim Info: www.hochschulverband.de/ 20.6.-22.6. Leimen AGGE-Kurs: Malaria-Diagnostik, DHV-Seminar: Die Professur – cms1/termine.html EMBO Laboratory Management Info: www.agge-akademie.de Rechte & Pflichten, Info: www.hoch Courses for Postdocs, schulverband.de/cms1/termine.html 19.4. Bonn Info: http://lab-management. 7.3.-9.3. Tübingen DHV-Seminar: Wissenschaftlerin- embo.org/dates#postdocs AGGE-Kurs: Labordiagnostik 16.2.-18.2. Leimen nen auf dem Weg zur Professur – in der Tropenmedizin, EMBO Laboratory Management Karriereplanung und Verhand- 30.6. Bonn Info: www.agge-akademie.de Courses for Postdocs, Info: lungsführung, Info: www.hoch- DHV-Seminar: Karriere und Beru- http://lab-management. schulverband.de/cms1/termine.html fung – Wie werde ich Professor/ 4.4.-30.6. Hamburg embo.org/dates#postdocs Professorin?, Info: www.hochschul- BNI-Diplomkurs Tropenmedizin, 19.4.-21.4. Leimen verband.de/cms1/termine.html Info: www.bnitm.de/lehre/kurse 17.2. Mannheim EMBO Laboratory Management DHV-Seminar: Forschungsförde- Courses for Postdocs, 12.7.-15.7. Leimen 7.4.-8.4. München rung strategisch nutzen, Info: http://lab-management. EMBO Laboratory Management Lab-Academy-Intensivkurs: Info: www.hochschulverband.de/ embo.org/dates#postdocs Courses for Group Leaders, Statistik, Info: cms1/termine.html Info: http://lab-management. www.lab-academy.de 22.4. Bonn embo.org/dates#group-leaders 1.3. Mannheim DHV-Seminar: Präsentations- 13.4. Freising DHV-Seminar: Karriere und Beru- techniken und Medieneinsatz 26.8. Berlin JEOL-Schulung: Grundkurs fung – Wie werde ich Professor/ in der Hochschullehre, DHV-Seminar: Die Professur – Tomographie, Info: www.jeol.de/ Professorin?, Info: www.hochschul- Info: www.hochschulverband.de/ Rechte & Pflichten, Info: www.hoch electronoptics/schulungen verband.de/cms1/termine.html cms1/termine.html schulverband.de/cms1/termine.html

Mehr Fortbildungen und Kurse finden Sie im Internet: www.laborjournal.de/rubric/termine/schulung.lasso Kurze Veranstaltungshinweise im Serviceteil veröffentlichen wir kostenlos. So erreichen Sie uns: Laborjournal, Merzhauser Straße 177, D-79100 Freiburg, [email protected]

Laborjournal 12/2015 71 LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 72

SERVICE 15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016

Vorträge Seminare Kolloquia

AACHEN Dienstag, 22.12.2015 Mittwoch, 27.1.2016 Dienstag, 19.1.2016 Dienstag, 15.12.2015 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches 17:00 Uhr, Vortrag, Charité, Hinden- 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Rheuma-Forschungszentrum burgdamm 30, Eingang West, Technische Chemie, Hans-Sommer- 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für (DRFZ), Charité Campus Mitte, Treppe A, 1. Obergeschoss, Konfe- Str. 10, SR HS 10.1, P. del Pino, Physiologie, Bibliothek, 6. OG, Virchowweg 12, EG, SR 1+2, D. renzraum, A. Meyer-Lindenberg, Marburg: Heating with inorganic D-Flur, Raum 28, R. Reilly, Dublin: Schulz, Berlin: Dissecting the hete- Mannheim: Mechanismen von nanoparticles: applications in life Sensory processing in movement rogeneity of murine mesenchymal Umweltrisikofaktoren psychischer science disorders stromal cells in the bone marrow Erkrankungen Donnerstag, 21.1.2016 Dienstag, 26.1.2016 Dienstag, 5.1.2016 Mittwoch, 3.2.2016 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück Spielmannstr. 7, Raum 046, Physiologie, Bibliothek, 6. OG, Rheuma-Forschungszentrum Communications Center, Robert- H. Buschmann, Osnabrück: D-Flur, Raum 28, V. Keitel-Ansel- (DRFZ), Charité, Campus Mitte, Rössle-Str. 10, Dendrit 2+3, Microtubules and plant cell mino, Düsseldorf: TGR5: a G-Pro- Virchowweg 12, EG, SR 1+2, A.-C. Gavin, Heidelberg: morphogenesis tein-coupled bile acid-receptor Q. Cheng, Berlin: Specific targeting Protein metabolite interactions Donnerstag, 28.1.2016 Dienstag, 2.2.2016 plasma cells by matrix Mittwoch, 10.2.2016 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Mittwoch, 6.1.2016 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück Spielmannstr. 7, Raum 046, Physiologie, Bibliothek, 6. OG, 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück Communications Center, Robert- S. Fuchs, Wernigerode: Regulatory D-Flur, Raum 28, B. Gess, Aachen: Communications Center, Robert- Rössle-Str. 10, Dendrit 2+3, and metabolic networks in Molekularer Mechanismus der Rössle-Str. 10, Dendrit 2+3, J. G. Dittmar, Berlin: Targeted Staphylococcus aureus Vitamin-C-Funktion im peripheren Olsen, Kopenhagen: Quantitative proteomics / proteomics of the Nervensystem phosphoproteomics to delineate ubiquitin proteasome system Donnerstag, 4.2.2016 BASEL cell signaling pathways 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, BERN Spielmannstr. 7, Raum 046, Donnerstag, 7.1.2016 Donnerstag, 17.12.2015 R. Geffers, Braunschweig: 16:15 Uhr, Seminar, MPI für Infekti- Mittwoch, 20.1.2016 Deep sequencing for genome 11:15 Uhr, Vortrag, Schweizerisches onsbiologie, Charité, Campus Mitte, 12:15 Uhr, Seminar, Institut für and transcriptome analysis Tropen- und Public-Health-Institut SR 1+2, E. L. Pearce, Freiburg: Pharmakologie, Inselspital, Semi- (Swiss TPH), Socinstr. 57, SR 1, BLSC persistence of T cell memory narraum INO-F703, F. Tacchini- Donnerstag, 11.2.2016 M. Velarde, Barcelona: Status Cottier, Lausanne: The importance 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, of implementation research on Dienstag, 12.1.2016 of neutrophils in cutaneous Spielmannstr. 7, Raum 046, malaria elimination 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Leishmaniasis F. Meinhardt, Münster: Natural Rheuma-Forschungszentrum genetic competence of Bacillus 13:30 Uhr, Vortrag, Institut für (DRFZ), Charité, Campus Mitte, BONN licheniformis Rechtsmedizin, Pestalozzistr. 22, Virchowweg 12, EG, SR 1+2, J. Bibliothek, D. Dion, Basel: Günther, Berlin: Functional auto- Montag, 11.1.2016 Biostatistik in der DNA-Analyse DRESDEN antibodies in systemic sclerosis 17:00 Uhr, Kolloquium, Pharma - zeutsches Institut, Gerhard- Dienstag, 15.12.2015 18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistori- Mittwoch, 13.1.2016 Domagk-Str. 3, Hörsaal 2, T. Lauter- 14:30 Uhr, Seminar, Max-Planck- sches Museum, Augustinergasse 2, 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück bach, Monheim: Research and Institut für molekulare Zellbiologie Aula, E. Burri, Basel: Vom Winde Communications Center, Robert- development in the global pharma- und Genetik, Pfotenhauerstr. 108, verweht – Wenn sich Luft in Luft Rössle-Str. 10, Dendrit 2+3, ceutical industry – challenges and Auditorium, F. Noack, Dresden: auflöst P. Selenko, Berlin: NMR opportunities Frag die Maus... äh, den Wissen- Mittwoch, 13.1.2016 schaftler 15:00 Uhr, Kolloquium, Walter- Freitag, 29.1.2016 16:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Nernst-Haus, Newtonstr. 14, Marie- 12:15 Uhr, Kolloquium, Botanik, Dienstag, 12.1.2016 Lehre und Forschung (ZLF), Curie-Hörsaal 0'06, J. Pyun, Tucson Nussallee 4, Hörsaal, C. Gutjahr, 16:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Hebelstr. 20, 2. OG, SR, A. Peters, (USA): Polymerizing goblins and München: Arbuscular mycorrhiza Institut für molekulare Zellbiologie Basel: Epigenetic control of brimstone for energy and defense development und Genetik, Pfotenhauerstr. 108, mammalian germ line and early applications Auditorium, J. Lippincott-Schwartz, embryonic development Montag, 1.2.2016 Bethesda (USA): Looking under the Mittwoch, 20.1.2016 Dienstag, 19.1.2016 17:00 Uhr, Kolloquium, Pharmazeut- hood of cells through imaging 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück sches Institut, Gerhard-Domagk- 19:00 Uhr, Vortrag, Museum, Communications Center, R.-Rössle- Str. 3, Hörsaal 2, E. Schlicker, Bonn: Montag, 1.2.2016 Liestal, Zeughausplatz 28, M. Kusch, Str. 10, Dendrit 2+3, M. Vermeulen, Age-dependent plasticity of 16:00 Uhr, Seminar, Max-Planck- Reinach: Immuntherapie gegen Nijmegen: Quantitative interaction functional cannabinoid receptors Institut für molekulare Zellbiologie Krebs proteomics for epigenetics und Genetik, Pfotenhauerstr. 108, Mittwoch, 10.2.2016 BRAUNSCHWEIG Auditorium, G. H. Pollack, Washing- Donnerstag, 21.1.2016 ton (USA): The fourth phase of 16:00 Uhr, Seminar, Friedrich- 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Donnerstag, 7.1.2016 water: beyond solid, liquid and Miescher-Institut (FMI), Maulbeerstr. Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, vapor 66, Raum 5.30, C. Hess, Basel: Charité, Campus Mitte, Virchowweg Spielmannstr. 7, Raum 046, J. Metabolic adaptation and 12, EG, SR 1+2, J. Ahlers, Berlin: Wendland, Kopenhagen: Genome Dienstag, 9.2.2016 T cell-mediated immunity Modulation of human T cells via evolution in saccharomycetes 14:30 Uhr, Seminar, Max-Planck- BERLIN the notch signaling pathway Institut für molekulare Zellbiologie Donnerstag, 14.1.2016 und Genetik, Pfotenhauerstr. 108, Dienstag, 26.1.2016 Dienstag, 15.12.2015 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Auditorium, B. Wielockx, Dresden: 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Spielmannstr. 7, Raum 046, Oxygen sensors in vivo: three to 9:15 Uhr, Seminar, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), C. Hoogenraad, Utrecht: Cyto- tango? Rheuma-Forschungszentrum Charité, Campus Mitte, Virchowweg skeletal organization and (DRFZ), Charité, Campus Mitte, Vir- 12, EG, SR 1+2, B. Hoyer, Berlin: trafficking mechanisms chowweg 12, EG, SR 1+2, J. Siede, DÜSSELDORF Plasma cells in autoimmunity Berlin: Type I interferon-regulated Montag, 18.1.2016 Montag, 11.1.2016 microRNAs in CD4 T cells Mittwoch, 27.1.2016 17:15 Uhr, Kolloquium, Chemiezen- 16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Geb. 9:30 Uhr, Seminar, Max Delbrück trum, Hagenring 30, Seminarraum 26.11, Hörsaal 6F, S. Laubinger, Kurze Veranstaltungshinweise in unserem Ka- lender sind kostenlos. So erreichen Sie uns: Communications Center, Robert- HR 30.1, S. DeBeer, Mülheim a.d. Tübingen: Life after transcription – , [email protected] Rössle-Str. 10, Dendrit 2+3, E. Wan- Ruhr: X-ray spectroscopic studies Processing of coding and non- Laborjournal ker, Berlin: Neuroproteomics of biological dinitrogen reduction coding RNAs in plants

72 12/2015 Laborjournal LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 73

15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016 SERVICE

Mittwoch, 20.1.2016 Donnerstag, 14.1.2016 Altern ist das größte Risiko für neurode- generative Erkrankungen wie Alzheimer 15:00 Uhr, Seminar, DDZ, Auf’m 15:30 Uhr, Vortrag, Inst. f. Tumorbio- und Parkinson. Deren offensichtlichster Hennekamp 65, EG, SR, F. Bäckhed, logie und exp. Therapie, G.-Speyer- Auslöser ist der stetige Verlust be- Göteborg: Microbiome Haus, Paul-Ehrlich-Str. 42-44, HS, B. stimmter Nervenzellgruppen. Aber Becher, Zürich: T cell: myeloid cell warum sterben diese Neuronen im Montag, 25.1.2016 interactions in autoimmunity Alter? Die Laborforschung des vergan- 16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Geb. genen Jahrzehnts lässt vermuten, dass 26.11, HS 6F, W. Schmidt: Multi- Dienstag, 19.1.2016 Amyloid-Ablagerungen im Gehirn nicht faceted regulation of gene activity 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für die alleinige Ursache des altersbeding- in response to iron deficiency Molekulare Biowissenschaften, Biozentrum, Campus Riedberg, NU ten Nervenzellverlusts sind. Mit wel- Montag, 1.2.2016 260/3.13, K. Tittmann, Göttingen: chen Problemen Forscher kämpfen, die Alterungsvorgänge untersuchen und 16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Geb. Enzyme mechanisms at ultrahigh wie schwierig es ist, Daten von Labor- 26.11, HS 6F, W. Junge: Dynamics resolution: amazing, surprising experimenten auf den Menschen zu of rotary ATP-synthase and unexpected findings übertragen, diskutiert Ralf Baumeister ERLANGEN Mittwoch, 27.1.2016 am 3. Februar 2016 in Freiburg. 17:00 Uhr, SFB 807, Biozentrum, Dienstag, 15.12.2015 Campus Riedberg, Max-von-Laue- 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiolo- Str. 9, SR 0.15 / N100, S. Newstead, Mittwoch, 20.1.2016 Montag, 8.2.2016 gisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, Oxford: Structural basis of proton 17:15 Uhr, Kolloquium, Neurozen- 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für 1. OG, SR, M. Schmidt-Supprian, coupled transport in the PTR fa- trum, Breisacher Str. 64, EG, Chemie und Pharmazie, Albertstr. München: NF-kB activation in auto- mily of peptide/nitrate transporters Konferenzraum 2, T. Ball, Freiburg: 21, Chemie HS, A. R. de Lera, Vigo: immunity and lymphomagenesis Development of implantable Stereocontrolled polyene synthe- Dienstag, 9.2.2016 brain-computer interfaces sis: counting by the numbers Dienstag, 12.1.2016 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiolo- Molekulare Biowissenschaften, Montag, 25.1.2016 Mittwoch, 10.2.2016 gisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, Biozentrum, Campus Riedberg, NU 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für 1. OG, SR, F. Swirski, Boston: 260/3.13, P. Milkereit, Regensburg: Biologie I (Zoologie), Hauptstr. 1, HS, Chemie und Pharmazie, Hermann- Growth factors link B cells with Coordination of ribosomal protein W. Vautz, Dortmund: Rapid and Herder-Str. 7/9, Pharmazie HS, macrophages in inflammation and assembly events involved in proces- sensitive detection of metabolites O. J. Schmitz, Duisburg-Essen: metabolism sing and stabilization of yeast early using ion mobility spectrometry Die vier Trenndimensionen der large ribosomal subunit precursors 2D-LC-IM-qTOF-MS als optimales Dienstag, 19.1.2016 Mittwoch, 27.1.2016 Werkzeug der Non-target-Analyse 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiolo- FREIBURG 17:15 Uhr, Kolloquium, Neurozen- gisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, trum, Breisacher Str. 64, EG, Konfe- Donnerstag, 11.2.2016 1. OG, SR, H. Jonuleit, Mainz: IL-6 Dienstag, 15.12.2015 renzraum 2, M. Kerschersteiner, 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für modifies immunoregulation of T 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für München: Multiple Sklerose aus Biologie I (Zoologie), Hauptstr. 1, cell responses in multiple sclerosis Chemie und Pharmazie, Hermann- Sicht der Nervenzelle Hörsaal, S. Minguet, Freiburg: Herder-Str. 7/9, Pharmazie-HS, Caveolin-1 and lymphocytes: im- Dienstag, 26.1.2016 A. Allmendinger, Basel: Konzen- 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für munity, autoimmunity and cancer 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiolo- trierte monoklonale Antikörperfor- Chemie und Pharmazie, Hermann- gisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, mulierungen – Herausforderung für Herder-Str. 7/9, Pharmazie HS, W. GIESSEN 1. OG, SR, C. Romagnani, Berlin: die subkutane Applikation Wohlleben, Tübingen: Biosynthesis Adaptive traits of NKG2C+ NK cell of the zincophore ethylene dia- Donnerstag, 21.1.2016 expansions in HCMV seropositive Mittwoch, 16.12.2015 mine-disuccinic acid ([S,S]-EDDS) 16:00 Uhr, Seminar, Institut für Ana- individuals 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für and its control by the zur regulator tomie und Zellbiologie, Aulweg 123, Chemie und Pharmazie, Albertstr. in Amycolatopsis japonicum Kleiner Hörsaal, T. Borggrefe, Dienstag, 2.2.2016 21, Chemie HS, I. Siewert, Göt - Gießen: Chromatin players in the 17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiolo- tingen: Proton-coupled electron Freitag, 29.1.2016 notch pathway gisches Institut, Wasserturmstr. 3-5, transfer reactions involving copper 13:15 Uhr, Seminar, Institut für Mo- 1. OG, SR, E. Werner, Innsbruck: complexes and the application in lekulare Medizin und Zellforschung GÖTTINGEN Tetrahydrobiopterin: Impact on the hydrogen evolution reaction (IMMZ), Stefan-Meier-Str. 17, 1. OG, ischemia-reperfusion injury, Raum 01006, S. Lang, Freiburg: Dienstag, 12.1.2016 allograft rejection and lipid Freitag, 18.12.2015 Modulation of Tho GTPase activity 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für metabolism 14:15 Uhr, Kolloquium, SFB 850, in a 3D breast epithelial system Mikrobiologie und Genetik, Grise- Institut für Molekulare Medizin und bachstr. 8, HS MN06, S. Klee, Berlin: 18:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Zellforschung (IMMZ), Stefan- Montag, 1.2.2016 Bacillus cereus biovar anthracis: Physiologie und Pathophysiologie, Meier-Str. 17, 1. OG, Raum 01006, 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für untypical anthrax causing strains Universitätsstr. 17, Bibliothek, K. Ryan, Glasgow: Autophagy in Biologie I (Zoologie), Hauptstr. 1, 1. OG, A. May, New Haven: Consi- cell death and cancer HS, C. Wülfing, Bristol: The spatio- 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für dering the pathophysiology of temporal organisation of signalling Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg primary headaches – psycho- Mittwoch, 13.1.2016 as a regulator of T cell function 12, 2. OG, HS 223, U. Kornak, physics and functional imaging 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für Berlin: Old looks, new insights – Chemie und Pharmazie, Albertstr. Mittwoch, 3.2.2016 pathomechanisms of progeroid FRANKFURT 21, Chemie HS, T. Böttcher, Frei- 16:30 Uhr, Seminar, Klinik für Psych connective tissue disorders burg: NHC-SiCl4: Ein vielseitiges iatrie und Psychotherapie, Hauptstr. Dienstag, 12.1.2016 Carben-Transfer-Reagenz 5, 2. OG, SR, R. Baumeister, Frei- Mittwoch, 13.1.2016 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für burg: Neurobiologie des Alterns 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Freitag, 15.1.2016 Medizinische Mikrobiologie, Kreutz- Biozentrum, Campus Riedberg, NU 13:15 Uhr, Seminar, IMMZ, Stefan- 17:15 Uhr, Kolloquium, Neurozen- bergstr. 57, Forum, P. de Groot: 260/3.13, F. Narberhaus, Bochum: Meier-Str. 17, 1. OG, Raum 01006, trum, Breisacher Str. 64, EG, Konfe- Adhesis in fungal pathogens – a Unconventional phospholipid T. Benkler: Role of the serine- renzraum 2, M. Synowitz, Kiel: The sticky business biosynthesis pathways and global threonine Kinase STK36 in ovarian subventricular zone – an intrinsic RNA structuromics in bacteria cancer, pancreatic cancer and anti-tumorigenic source Dienstag, 19.1.2016 melanoma 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Mittwoch, 13.1.2016 17:15 Uhr, Seminar, Fakultät für Mikrobiologie und Genetik, Grise- 17:00 Uhr, Kolloquium, SFB 807, Montag, 18.1.2016 Chemie und Pharmazie, Albertstr. bachstr. 8, HS MN06, M. Blumen- Biozentrum, Campus Riedberg, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 21, Chemie HS, F. Tuczek, Kiel: berg, Hannover: Massive volcanic Max-von-Laue-Str. 9, SR 0.15 / Organische Chemie, Albertstr. 21, Synthetische Stickstoff-Fixierung exhalations as trigger for black N100, P. Kolb, Marburg: In silico Chemie HS, J. Piel, Zürich: mit Molybdän-Phosphinkom- shale formation, ocean acidifica- investigations of chemical and (Bio)Chemische Überraschungen plexen: Auf dem Weg zu einem tion and photic zone euxinia about GPCR ligand space aus nicht kultivierten Bakterien katalytischen System 200 million years before now

Laborjournal 12/2015 73 LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 74

SERVICE 15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016

GÖTTINGEN (Fortsetzung) Podiumsdiskussion, Hamburg, 27.1.16 Mittwoch, 13.1.2016 Montag, 11.1.2016 Mittwoch, 20.1.2016 Sinn und Unsinn 17:00 Uhr, Kolloquium, ZAP, Geb. 17:15 Uhr, Seminar, Institut für 4105 (Blaue Grotte), Raum F005, Pathologie, Im Neuenheimer Feld 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für rund ums Impfen L. Beerhues, Braunschweig: 220/221, GHS, R. Aebersold, Zürich: Medizinische Mikrobiologie, Kreutz- Biotechnology of active plant Molecular phenotyping via mas - bergstr. 57, Forum, S. Silling, Köln: Eine Podiumsdiskussion zum Thema polyketide derivatives sively parallel quantification of Aktuelles zur Impfung gegen „Masern-Grippe-Ebola: Sinn und Un- translationally important proteins Humane Papillomviren sinn rund ums Impfen“ (27.01.2016, 19h im Lichthof der Staats- und Uni- 17:00 Uhr, Seminar, Tierärztliche Hochschule, Bünteweg 17, 2. OG, Mittwoch, 13.1.2016 Mittwoch, 27.1.2016 versitätsbibliothek Hamburg). Veran- SR, S. Becker, Hannover: Insects 13:00 Uhr, Seminar, Interdisziplinä- 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für staltet wird die Diskussion vom Leib- and mammals: deciphering res Zentrum f. Neurowissenschaften Medizinische Mikrobiologie, Kreutz- niz-Center Infection (LCI). Das LCI ist molecular mechanisms of arboviral (IZN), Im Neuenheimer Feld 306, bergstr. 57, Forum, F. Eisenreich, eine Allianz von drei norddeutschen transmission cycle HS 2, F. Wörgötter, Göttingen: München: Metabolic pathway Leibniz-Instituten zur Erforschung The influence of synaptic scaling analysis of intracellular pathogens der wichtigsten Infektionserreger des Dienstag, 19.1.2016 on the stability of networks that using isotopologue profiling Menschen: Heinrich-Pette-Institut, 16:00 Uhr, Kolloquium, Uni, Institut learn to behave Leibniz-Institut für Experimentelle Donnerstag, 28.1.2016 für Gartenbauliche Produktionssy- Virologie (HPI), dem Bernhard-Nocht- steme, Abt. Phytomedizin (IPP), Her- Donnerstag, 14.1.2016 17:15 Uhr, Göttinger Zentrum für Institut für Tropenmedizin (BNITM) renhäuser Str. 2, HS, H. Mohammad, 16:00 Uhr, Kolloquium, Zentrum für Biowissenschaften (GZMB), Ent- und dem Forschungszentrum Borstel Hannover:Development of Virus-In- Molekulare Biologie (ZMBH), Im wicklungsbiologie, Justus-von-Lie- (FZB). Die Diskussion richtet sich ein duced Gene Silencing (VIGS) based Neuenheimer Feld 282, EG, SR 001, big Weg 11, Seminarraum 0.233, on beet necrotic yellow vein virus G. Voeltz, Boulder: Unraveling new R. Köster, Braunschweig: Imaging die interessierte Öffentlichkeit und and beet soil-borne mosaic virus functions for the endoplasmic reti- neuronal differentation and patho- ist der Auftakt für das wissenschaft- liche LCI-Symposium 2016 zum culum at organelle contract sites genesis in the zebrafish cerebellum Mittwoch, 20.1.2016 Thema „Vaccines“ (28.-29.1.2016). Freitag, 15.1.2016 Dienstag, 2.2.2016 Der Eintritt ist frei. 17:00 Uhr, Seminar, Tierärztliche Hochschule, Bünteweg 17, 2. OG, 17:00 Uhr, Seminar, DKFZ, Im 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für SR, M.Toutounji, Hannover: The Neuenheimer Feld 280, H1, Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg role of calcium signaling in the E. Bornberg-Bauer, Münster: 12, 2. Obergeschoss, Hörsaal 223, HAMBURG pathogenesis of Ulcerative Colitis Zufall und Notwendigkeit in der S. Eaton, Dresden: Lipid metabo- Evolution: Wie komplexe biolo - lism and the hedgehog pathway Donnerstag, 7.1.2016 Dienstag, 26.1.2016 gische Strukturen entstehen 16:00 Uhr, Seminar, Zentrum für 16:00 Uhr, Kolloquium, Universität, GRAZ Bioinformatik (ZBH), Bundesstr. 43, Institut für Gartenbauliche Produkti- Mittwoch, 20.1.2016 Raum 16, L. Vaas, Hamburg: onssysteme, Abt. Phytomedizin 13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuen- Dienstag, 12.1.2016 opm: an R package for analysing (IPP), Herrenhäuser Str. 2, HS, heimer Feld 306, HS 2, I. Simeo- 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Pflan- OmniLog phenotype microarray S. Laurenz, Hannover: Evaluation nova, Heidelberg: Generation of zenwissenschaften, Holteigasse 6, data and the specific task of of banker plant systems against astrocytes from hiPSCs and trans- N. Pipenbaher, Maribor (Slowe- metadata management the cabbage whitefly, Aleyrodes plantation after spinal cord injury nien): From plant traits to proletella (Hemiptera: Aleyrodidae) functional diversity: analyses of HANNOVER 16:30 Uhr, Kolloquium, Institut für Vegetation data with functional Donnerstag, 28.1.2016 Humangenetik, Im Neuenheimer approach Mittwoch, 16.12.2015 16:15 Uhr, Kolloquium, Physiol. Insti- Feld 366, 4. OG, Konferenzraum 17:00 Uhr, Seminar, Tierärztliche tut, Bischofsholer Damm 15, 2. OG, Raum 413, E. Schröck, Dresden: Dienstag, 19.1.2016 Hochschule, Bünteweg 17, 2. OG, SR, H. Pagel, Lübeck: Die isoliert Hereditary cancer – genetic dia- 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Pflan- Seminarraum, C. Goffinet, Hanno- perfundierte Niere – ein Werkzeug gnostics beyond BRCA1/2 using zenwissenschaften, Holteigasse 6, ver: Cell-intrinsic innate immunity der experimentellen Nephrologie next generation sequencing S. Glatzel, Wien: Die Folge von against HIV-1 Moornutzung und Moor-Revita - Dienstag, 2.2.2016 Donnerstag, 21.1.2016 lisierung auf deren Kohlenstoff- 17:15 Uhr, Seminar, MHH, Zentrum 16:00 Uhr, Kolloquium, Universität, 16:00 Uhr, Kolloquium, (ZMBH, Im haushalt für Immunologie, Carl-Neuberg-Str. Institut für Gartenbauliche Produk - Neuenheimer Feld 282, EG, SR 001, 1, Geb. J1, Ebene 01, HS N, I. För- tionssysteme, Abt. Phytomedizin D. Saur, München: Functional in GREIFSWALD ster, Bonn: Balancing immune (IPP), Herrenhäuser Str. 2, HS, vivo analysis of bile duct cancer responses at environmental A. Sartison, Hannover: Effect of flo- using advanced genetic models Donnerstag, 17.12.2015 barriers through the AhR/AhRR wers strips on the numbers of vi- 17:15 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- sensory system sits and the diversity of pollinators Montag, 25.1.2016 res Institut für Genetik und Funktio- 17:15 Uhr, Seminar, Institut für nelle Genomforschung, Friedrich- Donnerstag, 17.12.2015 16:15 Uhr, Kolloquium, MHH, Pathologie, Im Neuenheimer Feld Ludwig-Jahn-Str. 15a, Hörsaal Ost, 16:15 Uhr, Kolloquium, Physiologi- Institut für Versuchstierkunde, 220/221, GHS, K. Schulze-Osthoff, M. Givskow, Kopenhagen: Block - sches Institut, Bischofsholer Damm Carl-Neuberg-Str. 1, HS Q(J6), Tübingen: Role of atypical IkappaB ing of bacterial signaling as anti- 15, 2. OG, SR, P. Lange, Hannover: S. Petermann, Oldenburg: protein in cancer and inflammation microbial treatment strategies Segmentspezifischer Einfluss von Tierschutz in Niedersachsen Epinephrin auf den elektrogenen Mittwoch, 27.1.2016 Donnerstag, 28.1.2016 Glukosetransport im porcinen HEIDELBERG 13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuen- 17:15 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- Dünndarm heimer Feld 306, HS 2, A. Usiello, res Institut für Genetik und Funktio- Dienstag, 15.12.2015 Neapel: D-Aspartate: from bacteria nelle Genomforschung, Friedrich- Dienstag, 12.1.2016 11:00 Uhr, Seminar, EMBL, Meyer- cell-wall to schizophrenia Ludwig-Jahn-Str. 15a, Hörsaal Ost, 16:00 Uhr, Kolloquium, Universität, hofstr. 1, Raum 202, L. Collinson, L. Weißkopf, Schweiz: Bacteria- Institut für Gartenbauliche Produk - London: Super-resolution light Donnerstag, 28.1.2016 fungi interactions in the soil, the tionssysteme, Abt. Phytomedizin and electron imaging in a single 16:00 Uhr, Kolloquium, Zentrum für rhizosphere and the phyllosphere (IPP), Herrenhäuser Str. 2, HS, integrated microscope Molekulare Biologie (ZMBH), Im Neu- M. Rakoski, Hannover: The enheimer Feld 282, EG, SR 001, S. HALLE influence of metabolic changes Mittwoch, 16.12.2015 Leidel, Münster: When cells become in plants on herbivore insects 13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuen- dyslexic – how tRNA modification Dienstag, 12.1.2016 induced by ultraviolet radiation heimer Feld 306, HS 2, M. Koko- defects perturb protein homeostasis 11:00 Uhr, Seminar, Leibniz-Institut cinska, Posen: CDK5-dependent für Pflanzenbiochemie (IPB), Wein- 16:15 Uhr, Kolloquium, MHH, phosphorylation of gephyrin Donnerstag, 4.2.2016 berg 3, Kurt-Mothes-Saal, M. Holds- Institut für Versuchstierkunde, Carl- 16:00 Uhr, Kolloquium, ZMBH, Im worth, Nottingham: How do plants Neuberg-Str. 1, Hörsaal Q(J6), 13:30 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuen- Neuenheimer Feld 282, EG, SR 001, survive in a hostile world? Plants C. Engelmann, Brandenburg: Wie heimer Feld 306, HS 2, V. N. Chi, A. Scherf, Paris: Epigenetics offers cannot run away when confronted verarbeiten die Durchführenden Heidelberg: Hippocampal respira- new insight into parasite virulence with a problem, they have to sit it Stressreize aus tierexperimenteller tion-driven rhythm distinct from and other key biological processes out and try to survive Tätigkeit theta oscillations in awake mice in malaria parasites

74 12/2015 Laborjournal LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 75

15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016 SERVICE

Montag, 8.2.2016 KAISERSLAUTERN Mit Einzelmolekül-Techniken können For- scher in Echtzeit beobachten, wie mole- 17:15 Uhr, Seminar, Institut für Montag, 8.2.2016 kulare Maschinen arbeiten. So ist es ihnen Pathologie, Im Neuenheimer Feld 17:15 Uhr, Kolloquium, Universität, zum Beispiel mit der Methode des Einzel- 220/221, GHS, C. Hopf, Mannheim: Biologie, Geb. 42, HS 110, G. Layer, molekül-Resonanz-Energie-Transfers (sm - Mass spectrometry imaging – Leipzig: Old pathways still full of FRET) gelungen, die Mechanik des from preclinical pharmaceutical surprises: The biosynthesis of Hitzeschockproteins Hsp90 von Hefen research to ePathology heme d1 in denitrifying bacteria und Bakterien zu entschlüsseln. Offen- INNSBRUCK and heme in archaea sichtlich öffnet und schließt sich das mo- lekulare Chaperon Hsp90 wie eine Schere Donnerstag, 7.1.2016 KARLSRUHE um seiner Aufgabe als molekulare An- standsdame nachzukommen. Woher es 18:30 Uhr, Seminar, Frauenkopfkli- Montag, 11.1.2016 nik, Anichstr. 35, HS 1, A. Villunger, die hierzu nötige Energie bezieht und wie 17:30 Uhr, Kolloquium, Karlsruher In- Innsbruck: Hormone und Toleranz sich die Umwandlung von chemischer in stitut für Technologie (KIT), Mikrobio- mechanischer Energie bei Hefe- und Bak- Montag, 11.1.2016 logie, Fritz-Haber-Weg 2-6, Criegee- terien-Hsp90 unterscheidet, erklärt Thor- Hörsaal, B. Tudzynski, Münster: 17:15 Uhr, Seminar, Centrum für sten Hugel am 2. Februar in Innsbruck. Secondary metabolism in Fusarium Chemie und Biomedizin, Innrain 80- fujikuroi: genome mining and 82, HS L.EG.200, R. Sigel, Zürich: hierarchical regulatory networks Folding and structure of ribozymes Mittwoch, 27.1.2016 Dienstag, 26.1.2016 and riboswitches: moving from Montag, 18.1.2016 16:15 Uhr, Vortrag, Augenklinik, 17:00 Uhr, Vortrag, Leverkusen, TH NMR to the single molecule level 17:30 Uhr, Kolloquium, Karlsruher Hegewischstr. 2, Hörsaal, H.-J. Köln, FB 11, K. Meyer / T. Jüstel, Martin, Kiel: Risiken durch Erlangen / Münster: From nuclear Mittwoch, 13.1.2016 Institut für Technologie (KIT), Mikro- biologie, Fritz-Haber-Weg 2-6, Quecksilber? fuels to CO2 activation at reactive 8:15 Uhr, Vortrag, Frauenkopfklinik, uranium complexes – chemistry Criegee-Hörsaal, C. d’Enfert, Paris: Dienstag, 2.2.2016 Anichstr. 35, M. Metz, Berlin: Von Morphogenesis in the fungal between phobia and enthusiasm / Mastzellen und Schlangen, und pathogen Candida albicans: 19:00 Uhr, Vortrag, Plön, MPI für Structure-photoluminescence-rela- was sie miteinander zu tun haben a complex interplay between Evolutionsbiologie, Hörsaal, tions in rare-earth activated phos- transcription factors M. Liedvogel, Plön: Kompass- phors for solid state lighting Donnerstag, 14.1.2016 mechanismen der Zugvögel 18:30 Uhr, Seminar, Frauenkopfkli- Montag, 25.1.2016 Montag, 8.2.2016 nik, Anichstr. 35, HS 1, J. Zschocke, 17:30 Uhr, Kolloquium, Karlsruher KÖLN 16:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Innsbruck: Genetische Anmerkun- Institut für Technologie (KIT), Mikro- Molekulare Medizin (ZMMK), Donnerstag, 17.12.2015 gen von Mutter und Vater: biologie, Fritz-Haber-Weg 2-6, Robert-Koch-Str. 21, SR, L. Brant: Epigenetik und Imprinting Criegee-Hörsaal, W. Marwan, 12:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Capturing the 3D conformation of Magdeburg: Genome of the slime Molekulare Medizin (ZMMK), mammalian genomes Freitag, 15.1.2016 mold Physarum polycephalum Robert-Koch-Str. 21, Seminarraum, 16:00 Uhr, Seminar, Biocenter, Inn- B. Giebel, Essen: Extracellular KONSTANZ rain 80-82, HS M.01.490, M. Efrema- Montag, 1.2.2016 vesicles: basic biology and nova, Innsbruck: Immunoediting 17:30 Uhr, Kolloquium, Karlsruher therapeutic application Dienstag, 15.12.2015 of the tumor mutanome during Institut für Technologie (KIT), Mikro- 15:15 Uhr, Vortrag, Sonderfor- Donnerstag, 7.1.2016 cancer progression biologie, Fritz-Haber-Weg 2-6, Crie- schungsbereich 969, Chemie, gee-Hörsaal, H. Küster, Hannover: 12:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Raum A 704, E. Weber-Ban, Zürich: Freitag, 29.1.2016 Through the doors of perception to Molekulare Medizin (ZMMK), Prokaryotic ubiquitin-like tagging 16:00 Uhr, Seminar, Biocenter, Inn- function in arbuscular mycorrhizal Robert-Koch-Str. 21, Seminarraum, and other paths to the bacterial rain 80-82, HS M.01.490, O. Schmidt, symbioses R. Ullrich, Köln: From bench to proteasome Innsbruck: High throughput gene- bedside: personalized therapies tics reveal novel ESCRT function KASSEL in lung cancer Dienstag, 12.1.2016 15:15 Uhr, Vortrag, SFB 969, Che- Dienstag, 2.2.2016 Mittwoch, 16.12.2015 Dienstag, 12.1.2016 mie, Raum A 704, B. Bukau, Heidel- 17:15 Uhr, Kolloquium, Victor- 9:15 Uhr, Seminar, Institut für Biolo- 17:00 Uhr, Seminar, Zentrum für berg: The busy life of nascent Franz-Hess Haus, Technikerstr. 25, gie, Heinrich-Plett-Str. 40, Seminar- Molekulare Medizin (ZMMK), chains: mechanisms of folding of HS C, T. Hugel, Freiburg: Molecular raum 3139, H. Raus: Populations- Robert-Koch-Str. 21, SR, M. Paspa- newly synthesized proteins machines: energy conversion with genetik von micrantha rakis, Köln: Cell death and inflam- single polymers and proteins () in Mexiko mation in atherosclerosis Donnerstag, 14.1.2016 12:15 Uhr, Vortrag, SFB 969, Che- JENA Donnerstag, 4.2.2016 Donnerstag, 14.1.2016 mie, Raum M 629, M. Groettrup, 17:00 Uhr, Seminar, Institut für 12:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Konstanz: Regulation of the Mittwoch, 16.12.2015 Biologie, Heinrich-Plett-Str. 40, Molekulare Medizin (ZMMK), cytokine response and antigen 19:00 Uhr, Vortrag, Hans-Knöll- SR 3139, S. Leimkühler, Potsdam: Robert-Koch-Str. 21, SR, S. Eming, presentation by the ubiquitin-like Institut (HKI), Erbertstr., GHS, Connecting the biosynthesis of the Köln: Myeloid cells – sensors and modifier FAT10 R. Vögele, Hohenheim: Traffic of molybdenum cofactor, FeS clusters effector of skin damage and repair nutrients and effectors at the rust and tRNA thiolation in humans Montag, 18.1.2016 haustorium host plant interface Montag, 18.1.2016 17:00 Uhr, Seminar, Biophysika- KIEL 16:00 Uhr, Seminar, Zentrum für lische Chemie, Raum M 627, Dienstag, 12.1.2016 Molekulare Medizin (ZMMK), Ro- P. Dürre, Ulm: Gas fermentation 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Mittwoch, 16.12.2015 bert-Koch-Str. 21, SR, P. D. Adams, using autotrophic acetogenic Allgemeine Botanik und Pflanzenphy- 16:15 Uhr, Vortrag, Augenklinik, Glasgow: The dynamic epigenome bacteria for production of siologie, Am Planetarium 1, HS, K. Hegewischstr. 2, HS, J. P. Schu- – a challenge to healthy aging and chemicals and fuels Kühn, Berlin: Conserved and novel chardt, Hannover: Ernährung und suppression of cancer functions for nucleic acid-binding kognitive Funktion Dienstag, 19.1.2016 proteins in plant mitochondria Donnerstag, 21.1.2016 15:15 Uhr, Seminar, Chemie, Mittwoch, 13.1.2016 12:00 Uhr, Seminar, Zentrum für Raum A 704, L. Scorrano, Pavia Mittwoch, 13.1.2016 16:15 Uhr, Vortrag, Augenklinik, Molekulare Medizin (ZMMK), (Italien): Keeping mitochondria in 19:00 Uhr, Vortrag, Hans-Knöll- Hegewischstr. 2, HS, K. Ficken- Robert-Koch-Str. 21, SR, C. Nie- shape: a matter of life, death and Institut (HKI), Erbertstr., GHS, scher, Kiel: Umweltmedizinische mann, Köln: Stem cell-specific differentiation A. Zychlinsky, Berlin: NETs – the Gefährdungen im „echten Norden“ mechanisms in tumor initiation second function of chromatin and progression Donnerstag, 21.1.2016 Mittwoch, 20.1.2016 12:15 Uhr, Vortrag, Chemie, Mittwoch, 10.2.2016 16:15 Uhr, Vortrag, Augenklinik, Raum M 629, A. Mangerich, 19:00 Uhr, Vortrag, HKI, Erbertstr., Hegewischstr. 2, HS, J. Holst, Mehr Vorträge im Netz: Poly(ADP-ribosyl)ation: from GHS, J. Popp, Jena: Advanced Kiel: Qualität des Trinkwassers in www.laborjournal.de genotoxic stress response to spectroscopy for microbial analysis Schleswig-Holstein aging and cancer biology

Laborjournal 12/2015 75 LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 76

SERVICE 15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016

KONSTANZ (Fortsetzung) MAINZ Freitag, 18.12.2015 Montag, 25.1.2016 Dienstag, 26.1.2016 Montag, 11.1.2016 13:00 Uhr, Seminar, LMU Bio- 18:00 Uhr, Seminar, LMU BioCen- Center, Martinsried, Großhaderner ter, Martinsried, Großhaderner Str. 15:15 Uhr, Vortrag, SFB 969, Chemie, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut Str. 2, HS B01.027, S. Bultmann, 2, KHS B01.019, H. Spiers, London: Raum A 704, J. van den Bussche, für Pharmazie und Biochemie, München: CRISPR/Cas-assisted Neural systems for navigation Hasselt: Relational database repre- Staudinger Weg 5, EG, SR 00112, genome engineering: strategies sentation and manipulation in DNA E.-M. Albers, Mainz: Exosomes in and applications Dienstag, 2.2.2016 cell communication: care Montag, 1.2.2016 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum packages for neuronal fitness? Dienstag, 22.12.2015 17:00 Uhr, Seminar, Biophysikali- – Mikrobiologie, Martinsried, Groß- sche Chemie, Raum M 627, Montag, 18.1.2016 15:00 Uhr, Seminar, MPI für Psychia- haderner Str. 2, KHS 2, S. Schlim- trie, Kraepelinstr. 2, HS, M. Ising, pert: The role of dynamin-like R. Conrad, Marburg: Factors 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für München: The OptiMD project – proteins in the developmental controlling the pathway of Zoologie, Johannes-von-Müller- Validating genomic biomarkers as control of cell division in methane production in nature Weg 6, Seminarraum 11, I. Berg, risk markers for incidence, non-re- Streptomyces Freiburg: Bacterial itaconate de- Donnerstag, 11.2.2016 sponse & recurrence in depression gradation promotes pathogenicity Donnerstag, 4.2.2016 12:15 Uhr, Antrittsvorlesung, Che- Dienstag, 5.1.2016 mie, Raum M 627, A. Mangerich, Montag, 25.1.2016 17:00 Uhr, Seminar, Hörzentrum, Is- Konstanz: Poly(ADP-ribosyl)ation: 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut 15:00 Uhr, Seminar, MPI für Psychia- maninger Str. 33, S. Semmelbauer, From genotoxic stress response to für Allgemeine Botanik, Johannes- trie, Kraepelinstr. 2, HS, S. McIll- München: Einfluss der Cochlea-Im- aging and cancer biology von-Müller-Weg 6, SR 11, P. Stall- wrick, München: Genetic predisposi- plantat-Elektrode auf die Wander- forth, Jena: The role of secondary tion for high stress reactivity ampli- wellenausbreitung LEIPZIG fies the effects of early-life adversity metabolites in amoeba-bacteria Freitag, 5.2.2016 interactions Dienstag, 26.1.2016 Dienstag, 12.1.2016 12:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Mittwoch, 27.1.2016 15:00 Uhr, Seminar, MPI für Psychia- Martinsried, Großhaderner Str. 2, Biochemie, Brüderstr. 34, Beck- 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Phar- trie, Kraepelinstr. 2, HS, E. Miska, GHS B00.019, P. Cossart, Paris: mann-HS, G. Längst, Regensburg: mazie und Biochemie, Staudinger Cambridge (GB): Transgenerational Listeria monocytogenes, a unique Dynamic changes of higher order Weg 5, EG, SR 00112, M. P. Radsak, epigenetic inheritance and RNAe model in infection biology: from structures of chromatin during Mainz: Die Haut als Modulator von microbiology to cell biology and Donnerstag, 14.1.2016 gene activation Immunantwort: Neue Perspektiven epigenetics für Impfungen? 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissen- LÜBECK schafszentrum Weihenstephan, Donnerstag, 11.2.2016 Mittwoch, 3.2.2016 Emil-Ramann-Str. 2, HS 12, U. 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissen- Dienstag, 15.12.2015 17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Phar- Schaffrath, Aachen: Plant surface schafszentrum Weihenstephan, 17:15 Uhr, Kolloquium, Zentrum für mazie und Biochemie, Staudinger waxes: protectant or guide for Emil-Ramann-Str. 2, HS 12, Medizinische Struktur- und Zellbio- Weg 5, EG, Seminarraum 00112, approaching pathogens? G. de Jaeger, Ghent: Functional logie und Exzellenzcluster Inflam- H. Saller, Bad Vilbel: Qualitäts- interactomics in plants: tapping a Freitag, 15.1.2016 mation at Interfaces, Ratzeburger sicherung in der pharmazeutischen road towards crop biotechnology Allee 160, HS V1, I. Berger, Bristol: Industrie 12:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Synthetic biology meets structural Martinsried, Großhaderner Str. 2, MÜNSTER biology: new perspectives and MARBURG GHS B00.019, D. Bergmann, Stan- Dienstag, 15.12.2015 opportunities ford: Asymmetry, fate and self-re- Montag, 11.1.2016 newal in a plant stem-cell lineage 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Dienstag, 19.1.2016 18:15 Uhr, Kolloquium, Klinik für Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, 17:15 Uhr, Kolloquium, Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie, Dienstag, 19.1.2016 HS O1, G. Suske, Marburg: Diffe- Medizinische Struktur- und Zellbiolo- Rudolf-Bultmann-Str. 8, Hörsaal, 15:00 Uhr, Seminar, MPI für rent modes of regulation by the gie und Exzellenzcluster Inflamma- R. Menzel, Berlin: Neural correlates Psychiatrie, Kraepelinstr. 2, HS, transcription factors Sp1, Sp2 and tion at Interfaces, Ratzeburger Allee of learning and memory at the E. Schuman, Frankfurt: Local Sp3 – principles and mechanisms 160, HS V1, J. Peters, Greifswald: level of single neurons and identi- protein synthesis in neurons Mittwoch, 16.12.2015 The good, the bad and the ugly: fied net-works in the small brain renin research turned upside down of the honeybee 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum 16:15 Uhr, Kolloquium, Chemisches – Mikrobiologie, Martinsried, Groß- Institut, Corrensstr. 40, HS C2, Dienstag, 2.2.2016 Montag, 8.2.2016 haderner Str. 2, KHS 2, C. Sharma, E. U. Würthwein, Münster: 17:15 Uhr, Kolloquium, Zentrum für 18:15 Uhr, Kolloquium, Klinik für Würzburg: Regulatory RNAs in the Discovery of new reactions: Medizinische Struktur- und Zellbiolo- Psychiatrie und Psychotherapie, pathogenic Epsilonproteobacteria, first theory, then experiment! gie und Exzellenzcluster Inflamma- Rudolf-Bultmann-Str. 8, Hörsaal, Helicobacter pylori and Campylo - tion at Interfaces, Ratzeburger Allee E. Schuman, Frankfurt: Local trans- bacter jejuni 16:30 Uhr, Seminar, Centrum für 160, HS V1, R. Bartenschlager, lational control at synapses Reproduktionsmedizin und Andro- Heidelberg: From the discovery of Donnerstag, 21.1.2016 logie (CeRA), Domagkstr. 11, Biblio- the unknown to highly efficient MÜNCHEN 17:15 Uhr, SFB 924, TU, WZ Weihen- thek, E.-J. Vogt, Bethesda (USA): therapy: the case of hepatitis C stephan, Emil-Ramann-Str. 2, HS 12, From egg to embry: maternal and Dienstag, 15.12.2015 C. Luschnig, Wien: Post-transcriptio- paternal contributions to early MAGDEBURG 15:00 Uhr, Seminar, MPI für nal regulation of Arabidopsis PIN2 development Psychiatrie, Kraepelinstr. 2, Hörsaal, auxin transport protein: a means to Donnerstag, 21.1.2016 I. Kahn, Haifa (Israel): Novel adaptive growth responses Donnerstag, 17.12.2015 17:15 Uhr, Seminar, Medizinische functional imaging tools to study 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Fakultät, Haus 10, Kinderklinik, HS, the organization of the brain in Freitag, 22.1.2016 Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, A. Aebischer, Berlin: Leishmania: health and disease 10:00 Uhr, SFB 924, LMU Biozen- K. Brinkmann, Münster: Dissecting towards a molecular understan- trum, Martinsried, Großhaderner Str. the in vivo functions of WASP ding of intracellular survival 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum 2, HS G00.031, C. Grefen, Tübingen: proteins in actin dynamics – Mikrobiologie, Martinsried, SNAREs at the crossroads of mem- Donnerstag, 28.1.2016 Großhaderner Str. 2, KHS 2, brane traffic and ion transport 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:30 Uhr, Seminar, Medizinische Á. T. Kovács, Jena: Sociobiology Biologie und Biotechnologie der Fakultät, Haus 10, Kinderklinik, HS, of Bacillus subtilis biofilms: from 11:00 Uhr, Seminar, MPIB, Moleku- Pflanzen (IBB), Malmedyweg 15, C. Rössig, Münster: CAR T cell competition assays to experimen- lar Med., SR i8/10, M. Thery, Paris: SR, J. Kessler, Bielefeld: Emotional therapy of cancer tal evolution Strength and symmetry of actin biographic information modulates network contraction face perception: electrophysio- Donnerstag, 11.2.2016 Mittwoch, 16.12.2015 logical evidence 17:00 Uhr, Seminar, Medizinische 17:00 Uhr, SFB 1064, BioMedical 13:00 Uhr, Seminar, LMU BioCen- Fakultät, Haus 10, Kinderklinik, HS, Center, Martinsried, Seminarraum ter, Martinsried, Großhaderner Str. 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für S. Ludwig, Münster: Novel aspects N01.017, G. Legube, Toulouse: 2, HS B01.027, C. Grefen, Tübingen: Medizinische Mikrobiologie, Do- of influenza virus interference with Chromatin function during DNA In vivo protein-protein interaction magkstr. 10, HS, M. Grobusch, Am- innate immune signaling double strand break repair techniques and their application sterdam: Ebola outbreak in Africa

76 12/2015 Laborjournal LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 77

15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016 SERVICE

Dienstag, 12.1.2016 Donnerstag, 28.1.2016 Donnerstag, 28.1.2016 Montag, 11.1.2016 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:15 Uhr, Kolloquium, Chemisches 14:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, 15:15 Uhr, Kolloquium, Interfakul- Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, Institut, Corrensstr. 40, HS C2, Neubau, 1. OG, H 53, M. Piñeiro, täres Institut für Biochemie (IFIB), HS O1, S. Henrich, Münster: B-Myb J. Lacour, Genf: From stereogenic Madrid: Chromatin remodeling Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, and the DNA damage response nitrogen atoms to cationic helical mechanisms have a say in the G. Stöcklin, Heidelberg: Control derivatives regulation of flowering of mRNA decay and translation Donnerstag, 14.1.2016 during macrophage activation 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Eb. 05 Mittwoch, 3.2.2016 17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Ost, Konferenzraum 403, J. Zimmer- 19:30 Uhr, Vortrag, Medizinische Medizinische Mikrobiologie, Franz- Mittwoch, 13.1.2016 mann, Münster: The length of E-Se- Fakultät, Schloss, HS S8, D. Simon, Josef-Strauß-Allee 11, SR, A. Lin- 18:15 Uhr, SFB 685, Immunologie, lectin determines the different bin- Berlin: Neurobiologische Korrelate kermann, Kiel: Doing the graveyard Auf der Morgenstelle 15, Raum ding ability of monocytes and neu- gestörter Emotionsregulation bei waltz – balancing necrotic cell 2.033/2.034, M. Stieglbauer, Tübin- trophils to an endothelial cell layer psychischen Störungen death pathways in vivo gen: Development and analysis of innovative vaccine peptide cocktails Dienstag, 2.2.2016 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Donnerstag, 4.2.2016 Medizinische Mikrobiologie, 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Ebene 17:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, Donnerstag, 14.1.2016 Domagkstr. 10, HS, T. Rudel, Würz- 05 Ost, Konferenzraum 403, S. Korr, Neubau, 1. OG, H 53, H. Ulrich, 17:15 Uhr, SFB 766, Medizinische Mi- burg: DNA damage response in Münster: Functional expression of Mainz: Functions of ubiquitin and krobiologie, Elfriede-Aulhorn-Str. 6, Chlamydia-infected host cells tandem pore domain potassium SUMO in damage processing SR, A. Beaussart, Nancy: Life at the channels in oligodendroglial cells during DNA replication nanoscale: atomic force microscopy Montag, 18.1.2016 Mittwoch, 10.2.2016 to probe microbial adhesion 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- Donnerstag, 11.2.2016 17:00 Uhr, Seminar, Biologie, Neu- siologische Chemie & Pathobioche- 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, 18:15 Uhr, Kolloquium, Kinderklinik, bau, 1. OG, H 53, J. Engelmann, mie, Waldeyerstr. 15, HS, R. Kah- Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, Hoppe-Seyler-Str. 1, C3, Hörsaal, Regensburg: Design and analysis mann, Düsseldorf: Effectors of smut A. Galstyan, Münster: Targeted I. Tobler-Borbély, Zürich: of high-throughput experiments fungi: where and how they function photoinduced killing of bacterial Phylogeny of sleep pathogens: from chemical synthe- SAARBRÜCKEN 17:15 Uhr, Kolloquium, Chemisches sis to photobiological application Montag, 18.1.2016 Institut, Corrensstr. 40, HS C2, A. Donnerstag, 14.1.2016 15:15 Uhr, Kolloquium, IFIB, Berkessel, Köln: Carbene catalysis POTSDAM Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, 19:15 Uhr, Vortrag, Universität, Cam- and the Breslow intermediate G. Hansman, Heidelberg: pus E 1.3, HS 16, A. Vollmar, Mün- Mittwoch, 16.12.2015 Norovirus structural biology chen: Potential von Naturstoffen Dienstag, 19.1.2016 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches als chemische Werkzeuge und Leit- 11:15 Uhr, Vortrag, Julius Kühn-Insti- Institut f. Ernährungsforschung (DIfE), 18:00 Uhr, Kolloquium, Hertie-Insti- strukturen in der Krebsforschung tut (JKI), Toppheideweg 88, Biblio- Konferenzzentrum, Rehbrücke, tut für klinische Hirnforschung, thek, D. Reil, Münster: Hantaviren in Arthur-Scheunert-Allee 114-116, G. SALZBURG Otfried-Müller-Str. 27, Raum 2.310, Rötelmäusen – Prävalenz, Popula- Pacini, Padua: Assessment of meta- W. van Zoest, Trient: Dynamics tionsdynamik und Prognose bolic parameters in nutrition studies Montag, 18.1.2016 in oculomotor selection 16:00 Uhr, Vortrag, Universität, Hell- 14:00 Uhr, Seminar,Golm, MPI für Dienstag, 19.1.2016 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für brunnerstr. 34, HS 403, A. Chigaev, molekulare Pflanzenphysiologie, Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, New (USA): Methods and 17:15 Uhr, SFB 685, Immunologie, Am Mühlenberg 1, Zentralgeb., SR, HS O1, D. Summerer, Dortmund: overview of VLA-4 adhesion, affi- Auf der Morgenstelle 15, Raum C. Biemond, Wageningen: Expose Expanding the programmability of nity and conformational regulation 2.033/2.034, L. Apetoh, Dijon: DNA recognition the unexposed; non-destructive Th9 cells: novel players in root phenotyping in sugar beet Montag, 25.1.2016 anticancer immune responses? Donnerstag, 21.1.2016 using digital phenotyping 16:00 Uhr, Vortrag, Universität, Hell- Mittwoch, 20.1.2016 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, brunnerstr. 34, HS 403, P. Stoizner, Mittwoch, 27.1.2016 Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, Innsbruck: The role of skin 7:00 Uhr, SFB 685, Immunologie, S. Ramasamy, Münster: Dynamics 13:00 Uhr, Kolloquium, DIfE, dendritic cells in the immuno- Auf der Morgenstelle 15, Raum of angiogenesis in bone Konferenzzentrum, Rehbrücke, surveillance of cancer 2.033/2.034, J. Stefanie-Frick, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, Tübingen: Fecal transplantation – Montag, 25.1.2016 M. Blüher, Leipzig: Role of adipose STUTTGART risks and opportunities 14:15 Uhr, Vortrag, Uniklinik, tissue in insulin resistance and Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403, metabolic diseases Dienstag, 19.1.2016 17:00 Uhr, Kolloquium, Hertie-Insti- C. Scheidereit, Berlin: Roadmaps of 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für tut für klinische Hirnforschung, oncogenic NF-kB in lymphoma to REGENSBURG Biomaterialien & biomolekulare Sy- Otfried-Müller-Str. 27, CRONA SR targets for interference steme, Pfaffenwaldring 57, HS 57.06, 420-4-2221, M. Massimini, Mailand: Mittwoch, 13.1.2016 O. Masseck, Bochum: Illuminating Towards an objective index of 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- 17:00 Uhr, Seminar, Biologie, the serotonergic system – Modula- the level of consciousness: siologische Chemie & Pathobioche- Neubau, 1. OG, H 53, F. Sprenger, tion of GPCR signaling by light the TMS-EEG approach mie, Waldeyerstr. 15, HS, U. Kalinke, Regensburg: Live cell imaging Münster: Anti-viral interferon TÜBINGEN Donnerstag, 21.1.2016 responses in periphery and brain Donnerstag, 14.1.2016 17:15 Uhr, SFB 766, Biologie, Auf 17:00 Uhr,Seminar Uniklinikum, Me- Mittwoch, 16.12.2015 der Morgenstelle 28, HS N12, Dienstag, 26.1.2016 dizinische Mikrobiologie, Seminar- 7:00 Uhr, SFB 685, Immunologie, T. Economou, Leuven: Beyond 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für raum, S. Ljubojevic, Davis: Nuclear Auf der Morgenstelle 15, Raum signal peptides: novel signals Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, calcium in cardiac myocytes 2.033/2.034, M. Löffler, Tübingen: for protein sorting and targeting HS O1, J. Holstein, Münster: Cancer immunology in the age in the secretory pathway Donnerstag, 21.1.2016 Chemo-enzymatic labeling of of personalized medicine: Montag, 25.1.2016 the mRNA cap 17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum, new challenges for clinical trials Med. Mikrobiologie, F.-Josef-Strauß- 15:15 Uhr, Kolloquium, Interfakul- Donnerstag, 28.1.2016 Allee 11, SR, N. Budisa, Berlin: 17:00 Uhr, Kolloquium, Hertie-Inst. täres Institut für Biochemie (IFIB), 12:00 Uhr, Vortrag, Uniklinik, Ebene Opportunities for the design of non- f. klin. Hirnforschung, Otfried-Müller- Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, J. Briggs, 05 Ost, Konferenzraum 403, T. Betz, invasive markers for biomedical ap- Str. 27, CRONA SR 420-4-2221, W. Heidelberg: Coated vesicles and Münster: Pushing and pulling: plications by using protein chemi- Wick, Heidelberg: Angiogenese-In- enveloped viruses – new views how cell mechanics provides key stry with an expanded genetic code hibition in der Glioblastom-Therapie from (cryo-)electron microscopy insights to cell biology Dienstag, 26.1.2016 Donnerstag, 17.12.2015 18:00 Uhr, Kolloquium, Hertie-Insti- 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, 17:15 Uhr, SFB 766, Med. Mikrobio- tut für klinische Hirnforschung, Medizinische Mikrobiologie, Neubau, 1. OG, H 53, M. Frech: logie, Elfriede-Aulhorn-Str. 6, SR, Otfried-Müller-Str. 27, Raum 2.310, Domagkstr. 10, HS, E. Medina, Biophysical methods in drug J. Rossen, Groningen: Improving the J. Churan, Marburg: Perisaccadic Braunschweig: Staphylococcus discovery – a game changer in microbiology workflow in the lab changes in perceived heading and aureus and immune escape early pharmaceutical research? using Next Generation Sequencing their neural correlates

Laborjournal 12/2015 77 LJ_1215_72_78.qxp_Layout 1 26.11.15 17:02 Seite 78

SERVICE 15. DEZEMBER 2015 BIS 12. FEBRUAR 2016

Nahezu alle der 200 Zelltypen des Dienstag, 12.1.2016 Mittwoch, 20.1.2016 Menschen enthalten die gleiche DNA- 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Am Sequenz. Je nach Aufgabe wird die Veterinärplatz 1, Geb. NA, 2. OG, Hubland, HS A101, F. Uhlmann, Lon- Erbinformation in den einzelnen Zel- SR, E. Stukenbrock, Kiel: Host don: Chromatin and chromosomes len jedoch unterschiedlich abgerufen. specialisation and ecological spe- So sind zum Beispiel Stammzellen ciation of plant pathogenic fungi: Dienstag, 26.1.2016 nicht anhand der DNA-Sequenz als Insight from comparative popula- 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, solche zu erkennen, und Zwillinge tion genomics analyses Am Hubland, HS A101, S. Wich: können durchaus an unterschiedli- The use of conservation drones chen Krankheiten leiden. Verantwort- Dienstag, 19.1.2016 for biodiversity monitoring lich hierfür sind chemische und 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, strukturelle Modifikationen des Chro- Veterinärplatz 1, Geb. NA, 2. OG, 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für matins, die sich auf die Aktivität der SR, A. McLysaght, Dublin: Dosage molekulare Infektionsbiologie (IMIB), Gene auswirken. Wie diese epigeneti- sensitive genes in evolution and Josef-Schneider Str. 2, Geb. D15, sche Regulation der DNA im Detail disease Raum 01.002-004, D. Bumann, Basel: funktioniert, erläutert Thomas Jenu- Heterogeneity of Salmonella viru- wein am 8. Februar in Tübingen. Dienstag, 26.1.2016 lence and control during infection 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Mittwoch, 27.1.2016 TÜBINGEN (Fortsetzung) Veterinärplatz 1, Geb. NA, 2. OG, Mittwoch, 10.2.2016 SR, S. Baird, Prag: Introgression 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Mittwoch, 27.1.2016 7:00 Uhr, SFB 685, Immunologie, across the European house mouse Am Hubland, HS A101, R. Büttner, Auf der Morgenstelle 15, Raum hybrid zone Köln: Personalized therapy for 7:00 Uhr, SFB 685, Immunologie, 2.033/2.034, P. Lang, Tübingen: lung cancer: new possibilities Auf der Morgenstelle 15, Raum CAR-T cells: current clinical WÜRZBURG and limitations 2.033/2.034, C. Gouttefangeas, indications and applications Tübingen: Chromatic explosion in Dienstag, 15.12.2015 Dienstag, 2.2.2016 flow cytometry: promises and 17:00 Uhr, Kolloquium, Hertie-Insti- 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut challenges tut für klinische Hirnforschung, für molekulare Infektionsbiologie für molekulare Infektionsbiologie Otfried-Müller-Str. 27, CRONA SR Donnerstag, 28.1.2016 (IMIB), Josef-Schneider Str. 2, Geb. (IMIB), Josef-Schneider Str. 2, Geb. 420-4-2221, S. Debette, Paris: D15, Raum 01.002-004, J. Salje, D15, Raum 01.002-004, A. Waters, 17:15 Uhr, SFB 766, Medizinische Cervical artery dissection – update Bangkok: Orientia tsutsugamushi: Glasgow: Experimentally inducible Mikrobiologie, Elfriede-Aulhorn-Str. on clinical aspects and genetics a major human pathogen in tropi- gametocytogenesis in Plasmodium 6, SR, D. Hofreuter, Hannover: cal South East Asia and a promi- berghei facilitates a detailed Exploring the nutritional virulence 18:15 Uhr, SFB 685, Immunologie, sing model organism for studying dissection of sexual development of food-borne pathogens: Metabo- Auf der Morgenstelle 15, Raum host-pathogen biology in malaria parasites lic interactions of Campylobacter 2.033/2.034, B. Schmied, Tübingen: jejuni and Campylobacter coli with RANK/RANKL and their role in Dienstag, 12.1.2016 ZÜRICH the host and the microbiota Acute Myeloid Leukemia 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für molekulare Infektionsbiologie Dienstag, 15.12.2015 Montag, 1.2.2016 Donnerstag, 11.2.2016 (IMIB), Josef-Schneider Str. 2, Geb. 12:15 Uhr, Seminar, Institut für 15:15 Uhr, Kolloquium, Interfakul- 17:15 Uhr, SFB 766, Medizinische D15, Raum 01.002-004, O. Steele- Physiologie, Irchel, SR Y23 K52, täres Institut für Biochemie (IFIB), Mikrobiologie, Elfriede-Aulhorn-Str. Mortimer, Hamilton: Salmonella on K. Nolan, Zürich: Renal erythro- Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, M. Fusse- 6, SR, T. C. G. Bosch, Kiel: Control the brain – a mouse model for poietin producing cells in vivo negger, Zürich: Prosthetic gene net of health and disease by the micro- Gram negative bacterial meningitis works for biomedical applications biome: an evolutionary approach 12:15 Uhr, Seminar, Institut für Evo- Mittwoch, 13.1.2016 Mittwoch, 3.2.2016 lutionsbiologie und Umweltwissen- 18:15 Uhr, Kolloquium, Kinderklinik, 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, schaften, Irchel, HS Y03-G-85, F. 7:00 Uhr, SFB 685, Immunologie, Hoppe-Seyler-Str. 1, C3, Hörsaal, Am Hubland, HS A101, C. Winkler, Massol, Paris: Evolution of dispersal Auf der Morgenstelle 15, Raum K. E. Stephan, Zürich: Translational Singapore: Small fish models for in spatially and temporally variable 2.033/2.034, M. Kneilling, Tübingen: neuromodeling complex human diseases: New environments, with a side of self- Imaging of immuneresponses insight into mechanisms of neuro- fertilization and informed dispersal ULM degeneration and osteoporosis 18:15 Uhr, SFB 685, Immunologie, 17:00 Uhr, Seminar, Universität Ir- Auf der Morgenstelle 15, Raum Montag, 21.12.2015 Donnerstag, 14.1.2016 chel, Winterthurerstr. 190, Raum Y15 2.033/2.034, J. Schmidt, Tübingen: 12:30 Uhr, Seminar, DRK-Container, 17:15 Uhr, Vortrag, Julius-von- G-19, C. Tate, Cambridge: G protein- Neutralization of B cell activating SR E2/06, S. Henninger, Ulm: Sachs-Institut Julius-von-Sachs-Platz coupled receptors: structure, factor (BAFF) to enhance the Laufkinematik und Morphometrie 3, Seminarpavillon, A. Kamen, Basel: mechanism and drug discovery susceptibility of CLL to small bei Camponotus fellah What is the biological and environ- molecule treatment 17:15 Uhr, Seminar, Tierspital, Win- WIEN mental information that is recorded Donnerstag, 4.2.2016 in the carbon and hydrogen isotope terthurerstr. 260, GHS TFA 00.44, M. Holderied, Bristol: Mit Ohren Dienstag, 15.12.2015 composition of leaf wax 17:15 Uhr, SFB 766, Biologie, Auf (und der Nase) sehen: Orientierung der Morgenstelle 28, HS N12, J. R. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Montag, 18.1.2016 bei Fledermäusen Potts, York: Biofilm-forming sur- Veterinärplatz 1, Geb. NA, 2. OG, 16:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum, face proteins from staphylococci; SR, D. Setter, Wien: The footprint Am Hubland, HS A102, K. Rak, Mittwoch, 16.12.2015 a structural biologist's perspective of adaptive introgression Würzburg: Experience with animal 17:00 Uhr, Seminar, Institut für Phar- makologie und Toxikologie, Irchel, Montag, 8.2.2016 Mittwoch, 16.12.2015 models of hearing loss Raum Y-17-H-05, J. Grutzendler, 15:15 Uhr, Kolloquium, Interfakultä- 11:00 Uhr, Seminar, Forschungs- Dienstag, 19.1.2016 Yale (USA): Exploring mechanisms res Institut für Biochemie (IFIB), institut für molekulare Pathologie 17:15 Uhr, Vortrag, Biozentrum, of cerebral microvascular plasticity Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, (IMP), Dr. Bohr-Gasse 7, HS, Am Hubland, HS A101, A. Wilting, and blood flow control through in T. Jenuwein, Freiburg: Epigenetics J. Enderlein, Göttingen: High- Berlin: Orang-Utans im Anthropo- vivo imaging of the mouse brain – we are more than the sum of and super-resolution fluorescence zän – Was Waldverlust und Klima- our genes microscopy wandel bedeuten Donnerstag, 17.12.2015 12:00 Uhr, Seminar, IBT, ETZ E6, 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut G. Kwiatkowski: MRI with Mehr Vorträge, Seminare und für molekulare Infektionsbiologie hyperpolarized media (IMIB), Josef-Schneider Str. 2, Geb. Kolloquia finden Sie auf D15, Raum 01.002-004, L. Arbibe, Freitag, 18.12.2015 www.laborjournal.de/rubric/ Paris: Targeting of chromatin 12:15 Uhr, Kolloquium, Tierspital, readers: an epigenetic strategy Winterthurerstr. 270, SR, TBA 00.05, termine/termine_start.lasso used by the enteropathogen B. Humbel, Lausanne: Correlative Shigella flexneri microscopy in biology

78 12/2015 Laborjournal LJ_1215_79_83.qxp_Layout 1 26.11.15 15:10 Seite 79

SERVICE

Hier beginnt der Stellenmarkt

Institut für Molekulare Biologie gefördert durch die Boehringer Ingelheim Stiftung

Das Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB) ist auf dem Campus 1 BiotechnologIn FH und 1 LaborantIn der Johannes Gutenberg Universität Mainz angesiedelt. Wir suchen zum Das junge Spin-off Unternehmen Davos Diagnostics sucht für Entwick- nächstmöglichen Termin: lungsprojekte in der immunologischen medizinischen Diagnostik 1 Biotech - nologIn FH und 1 LaborantIn in Richtung Biologie, Biotechnologie oder BTA/Laborant (m/w) –Bewerbungsschluss: 06. Januar 2016 Chemie. Die Stelle bietet Gelegenheit für ein abwechslungsreiches, anspruchsvolles Wir suchen Personen mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein, und eigenverantwortliches Arbeiten in einem Team, auf dem Gebiet der immunologischen Diagnostik und der Biotechnologie / Protein-Engineering. Eigeninitiative, Flexibilität und Spaß an der Arbeit in einem internationalen InteressentInnen wenden sich mit den üblichen Unterlagen an: und dynamischen Umfeld. Wir bieten interessante, abwechslungsreiche Dr. Claudio Rhyner, Davos Diagnostics, Clavadelerstr. 1, CH-7270 Davos und anspruchsvolle Tätigkeiten sowie eine attraktive Vergütung. Tel. +41 81 410 08 48 E-mail: [email protected] Informationen zu der obigen Stelle finden Sie auf der Webpage des IMB: http://www.imb-mainz.de/jobs/.

Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. The Institute of Experimental Gene Therapy and Cancer Research at Rostock INNOVATIV, FAMILIENFREUNDLICH, University Medical Center has positions available for a NAH AM PATIENTEN: Post-Doc or PhD student (m/f) Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) stellt on Cancer Biology and Applied Medical Science mit rund 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den bei- den Standorten in Gießen und Marburg die Versorgung unse- The Institute of Experimental Gene Therapy and Cancer Research, located at the rer jährlich 400.000 Patientinnen und Patienten auf höchstem 8QLYHUVLW\ RI 5RVWRFN LV DQ LQWHUQDWLRQDOO\ UHQRZQHG LQVWLWXWLRQ GHOLYHULQJ ¿HOG PHGL]LQLVFKHQXQGSʐHJHULVFKHQ1LYHDXVLFKHU changing mechanistic insights into metastatic cancer and cellular reprogramming tech QRORJLHV7KH8QLWLVHTXLSSHGZLWKVWDWHRIWKHDUWIDFLOLWLHVDQGRIIHUVH[FHOOHQWRSSRU tunities for doctoral theses and postdoctoral development. Am Institut für Humangenetik am Standort Gießen suchen wir ab We are looking to appoint a PhD student or postdoctoral scientist to work on tumor 01.03.2016 eine/einen progression signaling with a particular focus on the E2F and p73 family of transcription factors. The project will concentrate on high throughput genomics to identify the main DOWHUDWLRQV LQ WKH UHJXODWRU\ QHWZRUNV DVVRFLDWHG WR () DQG S IDPLO\GHSHQGHQW Fachhumangenetiker/-in metastasis, stemness and chemoresistance phenotypes, as well as the development of LQGLYLGXDOL]HGDQWLPHWDVWDWLFGUXJVWRWDUJHWPROHFXODUG\VIXQFWLRQ (wiss. Angestellte/-r) The successful candidate will possess a Master or PhD in a relevant discipline and für eine zunächst auf 2 Jahre befristete Einstellung in Vollbeschäftigung. have experience of working with protein and RNA analysis, mammalian cell culture, WUDQVLHQW VWDEOHWUDQVIHFWLRQVDQGLPPXQRÀXRUHVFHQFH6WXGHQWVDQGSRVWGRFVZLWK Gerne steht Ihnen Herr Prof. Dr. Ulrich Müller unter der EDFNJURXQG LQ DQLPDO UHVHDUFK JHQRPH HGLWLQJ WHFKQRORJ\ RU QH[WJHQHUDWLRQ Telefonnummer 0641/99-41601 für weitere Auskünfte sequencing are especially encouraged to apply. Applicants must be committed to working DWDKLJKO\FRPSHWLWLYHOHYHOEHDEOHWRHI¿FLHQWO\FRPPXQLFDWHVFLHQWL¿FLGHDVDQG zur Verfügung. have a proven publication record. Knowledge of German and English is essential.

7KHSRVLWLRQLVIXQGHGE\WKLUGSDUW\IRUWZR\HDUVZLWKDVDODU\DFFRUGLQJWR79/7KH 'HWDLOOLHUWH,QIRUPDWLRQHQʏQGHQ6LHXQWHU University of Rostock is an equal opportunity employer. To increase the number of women http://www.ukgm.de/doc_uploads/public/567/2593_1.pdf in research and teaching, female applicants are recommended to apply. Applicants with GLVDELOLWLHVZLOOEHIDYRXUHGLIWKH\DUHHTXDOO\TXDOL¿HG Gerne können Sie Ihre Bewerbung auch per E-Mail an 7RDSSO\SOHDVHVHQG\RXU&9FRYHULQJOHWWHUSXEOLFDWLRQUHFRUGDQGGRFXPHQWVWR [email protected] oder per Post an UKGM - Personal- 3URIHVVRU%ULJLWWH03W]HU 'LUHFWRU DWEULJLWWHSXHW]HU#PHGXQLURVWRFNGH management/Bewerbermanagement -, Am Steg 21, 35392 Gießen, richten. Closing date for applications: 30th December 2016

Besuchen Sie uns im Netz: www.laborjournal.de Bloggen Sie mit: www.laborjournal.de/blog

Laborjournal 12/2015 79 LJ_1215_79_83.qxp_Layout 1 26.11.15 15:10 Seite 80

SERVICE

Das Universitätsklinikum Freiburg ist ein Krankenhaus der Maxi- malversorgung und eines der größten in Europa. Mehr als 10.000 Gemeinsame Ausschreibung Beschäftigte setzen sich rund um die Uhr für die Gesundheit und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten ein. Das Klinikum und der Universität zu Lübeck (UzL) ist seit 2005 erfolgreich nach KTQ® zertiႡziert. von 8 „Schleswig-Holstein-Excellence-Chairs“ zur Förderung des Exzellenzraumes Schleswig-Holstein in den angewandten Lebenswissenschaften (medizinische und naturwissenschaftliche Forschung) Mit der Ausschreibung dieses Förderprogramms stärken beide Universitäten die seit 2007 durch die Exzellenzinitiative geförderte Entzündungsforschung im Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ sowie weitere exzellente Forschung auf den Gebieten der präventiven Ernährungs- und Lebensmittel- Die Klinik für Plastische und Handchirurgie sucht eine/n forschung, Evolutionsbiologie, Interaktion von Gen und Umwelt, Infektions- forschung, Medizintechnik sowie Gehirn, Hormone, Verhalten und Onkologie, die einen signifikanten Beitrag zur Entzündungsforschung leisten.

MTA / BTA Überdurchschnittlich ausgewiesenen Wissenschaftlern und Wissenschaftle- rinnen wird für maximal 2 x 6 Jahre eine exzellente Lebens- und Karrierepers- pektive am Standort Schleswig-Holstein geboten, die mit den hervorragenden Eintrittstermin: 01.03.2016 Möglichkeiten an Spitzenforschungsinstituten im Ausland vergleichbar ist. Antragsberechtigt sind in dieser Ausschreibung ausschließlich ordentlich Ihr interessantes und vielseitiges Aufgabengebiet umfasst unter berufene W2- oder W3-Professoren und -Professorinnen beider Universitäten, anderem die Durchführung zellbiologischer und molekular-biologi- die sich durch hervorragende Leistungen in den oben genannten Themen- feldern ausgezeichnet haben und mit ihrem Beitrag den thematischen scher Untersuchungen (Zellisolation, Zellkultur, Isolation von RNA, Schwerpunkt des Exzellenzclusters I@I verstärken. DNA und Proteinen, Western Blot, RT-PCR), die Anfertigung von Gewebeschnitten und Immunhistochemische Untersuchungen. Das Antragsverfahren ist zweistufig: In der ersten Stufe wird die individuelle wissenschaftliche Qualität beurteilt. Die dazu erforderlichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 15. Januar 2016 an die Geschäftsstelle des Sie überzeugen durch: Exzellenzclusters „Inflammation at Interfaces“ zu Hd. Frau Dr. habil.

n Sie sollten über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Susanne Holstein ([email protected]; 0431-880-5536). Den Laborant/in oder Technische/r Assistent/in (BTA/MTA) verfü- vollständigen und verbindlichen Ausschreibungstext finden Sie unter: gen. Wünschenswert ist die Berufserfahrung mit zellbiologi- www.sh-chairs.de schen und immunologischen Verfahren und mit histologischen und immunhistochemischen Untersuchungen sowie Kennt- nisse im Bereich Klonierung, Proteinexpression und Aufreini- gung, PCR und RT-PCR Analysen. Sie sollten über gute PC- Kenntnisse (Word, Excel) und Grundkenntnisse der engli- schen Sprache verfügen. Teamfähigkeit, Freude am präzisen Arbeiten und zuverlässiges Arbeiten wird vorausgesetzt.

Wir bieten: n Einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz in Neuronal Cell Biology einem offenen, engagierten und motivierten Forschungsteam, bei geregelten Arbeitszeiten mit diversen Fort- und Weiterbil- Postdoctoral Position Available dungsmöglichkeiten. A postdoctoral position is available in the lab of Dr. Henri Tiedge at the Robert F. Furchgott Center for Neural and Behavioral Die Stelle ist zunächst auf 1 Jahr befristet mit Option auf Verlänge- Science, Department of Physiology and Pharmacology, SUNY rung. Bitte bewerben Sie sich mit den üblichen Unterlagen bis Downstate Medical Center. Research in the Tiedge lab is directed 31.01.2016 unter folgender Adresse: at RNA transport and RNA control in neurons, and at the impact Universitätsklinikum Freiburg of these mechanisms in neuronal function and plasticity (see Klinik für Plastische und Handchirurgie Trends Biochem. Sci. 38, 47-55, 2013; J. Cell Biol. 205, 493-510, OA PD Dr. Steffen Eisenhardt 2014; J. Cell Biol. 207, 237-252, 2014). Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg The successful candidate will have research experience in relevant Nähere Informationen erteilt Ihnen gerne Herr PD Dr. Eisen- neurobiology fields (e.g. molecular, cellular, or behavioral). Prior hardt: [email protected]. training in RNA biology is not required. The advertised position is NIH-funded. Candidates are invited to submit their applications, complete with Curriculum Vitae, a brief Allgemeiner Hinweis: statement of research interests, and the names and contact Die Vergütung erfolgt nach Tarif. Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar, information of three references, to [email protected]. soweit dienstliche oder rechtliche Gründe nicht entgegenstehen. Schwerbe- hinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Einstellungen State University of New York Downstate Medical Center erfolgen durch die Abteilung Personaladministration. 450 Clarkson Avenue, Brooklyn, New York 11203, USA Tel 001 718 270 1370

80 12/2015 Laborjournal LJ_1215_79_83.qxp_Layout 1 26.11.15 15:10 Seite 81

SERVICE

Laborassistent/in (Frankfurt/M.) Das Interdisziplinäre Labor (Leitung Prof. Cinatl, Frankfurter Stiftung für krebs- kranke Kinder) beschäftigt sich mit Tumor- und Virusforschung auf Zellkultur- basis, besonders mit Entstehung und Überwindung von Chemoresistenzen bei Tumoren und präklinischer Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten. Wir suchen ab sofort eine/n Laborassistent/in (MTA/BTA) im Bereich Zellkultur und molekularbiologischer Methoden (40 Stunden/Woche, BAT-Bezahlung, Du suchst eine neue Herauforderung in einem innovativen Bio- zunächst befristet bis 31.12.2018). Vorkenntnisse in sterilem Arbeiten, Zellkultur, tech-Unternehmen mit Mitgestaltungsmöglichkeiten? Dann bist Kryokonservierung, Viabilitätsassays,Western Blot, PCR sind von Vorteil. Per- du bei uns genau richtig! Wir bieten Dir spannende Tätigkeits- sönliche Eigenschaften wie Teamarbeit, Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit felder, Raum für eigene Ideen und neuartige Methoden. Wir sind sind erwünscht. Bewerbungen mit Bild an: f.rothweiler@kinderkrebsstiftung- in verschiedenen Bereichen ständig auf der Suche nach moti- frankfurt.de. Kontakt: Dr. Florian Rothweiler (f.rothweiler@kinderkrebsstiftung- vierten Technischen Assistenten (m/w). Sei dabei! Werde an un- frankfurt.de), Komturstraße 3a, Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder, serem Standort in Mainz unsere 60528 Frankfurt, Web: http://www.kinderkrebsstiftung-frankfurt.de Technische Assistenz (m/w)

Deine Aufgaben und Perspektiven Am Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme • Planung, Durchführung und Auswertung von Versuchen der Fakultät 4 Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Uni- (bspw. von biochemischen, molekularbiologischen Arbeiten versität Stuttgart ist die mit Schwerpunkt RNA/RNA Synthese, in-vivo, in-vitro Experimente oder immunologische Analysen) W3-Professur „Neurobiologie“ • Unterstützung bei der Entwicklung, Optimierung und baldmöglichst zu besetzen. Validierung neuer Methoden und Prozesse • Anfertigung von Berichten und Arbeitsanweisungen Mit der Professur ist die kollegiale Leitung des Instituts für • Organisatorische Laborarbeiten, Pflege und Wartung von Biomaterialien und biomolekulare Systeme verbunden. innovativen Geräten und Laboreinrichtungen Die Forschungstätigkeit des Stelleninhabers/der Stelleninha- berin soll auf einem aktuellen Gebiet der Neurobiologie liegen, Dein Profil bevorzugt im Bereich der experimentellen, molekularen und systemischen Neurobiologie. Dabei sind anwendungsbezo- • Abgeschlossene Ausbildung als Biologielaborant, BTA, gene Aspekte, z. B. die Entwicklung therapeutischer Konzepte MTA, PTA, CTA (m/w) oder vergleichbare Qualifikation oder pharmazeutische Anwendungen, erwünscht. • Praktische Erfahrung/Kenntnisse in einem der folgenden Bereiche: Molekularbiologie (DNA/RNA), Zellkultur, Die Professur vertritt in der Lehre das Gebiet der Human- humanen Gewebeproben, Robotik, GMP, NGS, und Tierphysiologie in den Bachelor- und Masterstudien- in-vitro RNA Herstellung und Reinigung gängen Technische Biologie. Sie ist darüber hinaus an den • Praktische Erfahrung im Umgang mit: PCR, Klonierung, ELI- Studiengängen Medizintechnik, Systembiologie (geplant), SPOT, Durchflusszytometrie, Immunfluoreszenz oder in-vivo Technische Kybernetik und Simulation Technology beteiligt. Präzise, gewissenhafte und selbstständige Arbeitsweise Die Professur ist in dem kollegial geleiteten Institut für Bio- • materialien und biomolekulare Systeme angesiedelt. Eine Beteiligung an der zentralen Einheit für Organismenkultur der Was wir bieten Fakultät „Energie-, Verfahrens- und Biotechnik“ wird erwartet. • Eigenverantwortliche Versuchsbetreuung - von der Planung Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der neurobiologischen bis zur Analyse Forschung international bestens ausgewiesen ist, einschlä- • Herausfordernde Aufgaben im Bereich Forschung und gige Erfahrungen in der Lehre sowie im tierexperimentellen Entwicklung von Krebstherapeutika Arbeiten besitzt und eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung • Moderne Laborausstattung mit neusten Technologien nachweisen kann. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zu- • Eigenverantwortliches Arbeiten und Gestalten sammenarbeit mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen • Jobticket für Mainz/Wiesbaden und das RNN-Gebiet Disziplinen sowie dem Stuttgart Research Center for Systems Biology (SRCSB) wird erwartet. Ein Beitrag zur Forschung mit Wer wir sind den Schwerpunkten Systembiologie oder Pharmazeutische Biotechnologie ist erwünscht. Wir sind ein dynamisch wachsendes Biotechnologie-Unterneh- men mit Hauptsitz in Mainz. Mit unseren 380 Mitarbeiterinnen Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 und Mitarbeitern verfolgen wir ein gemeinsames Ziel: Die Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg. Diagnose und Behandlung von Krebs und anderen schweren Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeug- Erkrankungen zu revolutionieren! Vereint unter dem Dach einer niskopien, Darstellung der Lehrtätigkeit, Forschungsschwer- Holding entwickeln wir individualisierte immuntherapeutische punkte, Publikationsliste) sind bis 15. Januar 2016 einzusenden Strategien und Technologieplattformen. an das Dekanat der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Bio- Erfahre mehr über uns unter www.biontech.de technik, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart oder dekanat@ f04.uni-stuttgart.de. Wir freuen uns auf Dich! Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm Aktuelle Stellenangebote findest Du auf www.biontech.de/ zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener careers. Bei Fragen zu den aktuellen Positionen wende Dich an Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/ Frau Marlen Saleh, +49 (0) 6131-9084-1241. dual-career/ www.biontech.de

Cell & Gene Therapies Diagnostics Protein Therapeutics RNA Pharmaceuticals

Laborjournal 12/2015 81 LJ_1215_79_83.qxp_Layout 1 26.11.15 15:10 Seite 82

SERVICE

PRE-ANNOUNCEMENTMENTT IC-3i International PhD Program

Das Universitätsklinikum Freiburg ist ein Krankenhaus der Maxi- malversorgung und eines der größten in Europa. Mehr als 10.000 Beschäftigte setzen sich rund um die Uhr für die Gesundheit und 12 PhD positions in October 2016 das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten ein. Das Klinikum Institut Curie’s international PhD Program called IC-3i PhD ist seit 2005 erfolgreich nach KTQ® zertiႡziert. program provides PhD students with a 3-year fellowship, a high level interdisciplinary, inter-sectorial, and international training with dedicated career development plans, secondments and mentoring.

PhD research projects in life sciences cover Institut Curie’s main research domains:  Biology & Chemistry of Radiations, Cell Signaling & Cancer  Development, Cancer, Genetics & Epigenetics Integrative Tumour Biology, Immunology & Environment Multiscale Physics-Biology-Chemistry & Cancer Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Institut Curie brings together a world-class multidisciplinary cancer research center and a model hospital group in Paris and surroundings. By embracing cross-disciplinary approaches, it drives Stellvertretende/n Leitende/n MTA the discovery of more effective treatments and leads to improved patient care.

Das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin More information & application: betreibt das Zentrallabor am Universitätsklinikum Freiburg, das die training.curie.fr/ic3iphd ambulanten und stationären Patienten des Klinikums mit klinisch- Application deadline: chemischen Routine- und Notfallanalysen rund um die Uhr ver- February 4th, 2016 sorgt. Das Institut bietet ein universitäres Spektrum an Methoden Contact: [email protected] aus den Bereichen der Hämatologie, Hämostaseologie, Molekular- biologie, Immunologie, Endokrinologie und Klinische Chemie an This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 und ihm obliegt zudem der Auftrag für die Lehre des Fachs Klini- UHVHDUFK DQG LQQRYDWLRQ SURJUDPPH XQGHU WKH 0DULH 6NãRGRZVND&XULH grant agreement No 666003. sche Chemie. Die Forschungsschwerpunkte befassen sich mit Fettstoffwechselstörungen und Risikofaktoren von Herz-Kreislauf- Together, let’s beat cancer www.training.curie.fr Erkrankungen. Idealerweise haben Sie bereits Erfahrung in einer Leitungsfunktion oder die Bereitschaft die Fortbildung zur Leiten- den MTA zu absolvieren und können sich eine stellvertretende Lei- tungsfunktion in einem Labor mit ca. 60 technischen Mitarbeitern nzeigen im Serviceteil vorstellen. A Sie überzeugen durch Erfahrung in den verschiedenen Bereichen Wenn Sie eine Stellen- oder Kongressanzeige schalten wollen, er- der Klinischen Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, durch eine reichen Sie uns per E-Mail ([email protected]), telefonisch selbstständige Arbeitsweise und organisatorisches Talent sowie (0761-2925885) oder per Fax (0761-35738). Führungskompetenz und Freude am Umgang mit Mitarbeitern und Kollegen. Preise für Stellen- und Kongressanzeigen: Wir bieten Ihnen eine attraktive Vergütung nach dem Tarifvertrag Anzeigen mit Logo und Rahmen (Grundpreis s/w) der vier Unikliniken in Baden-Württemberg sowie die regelmäßige 1/1 Seite (185 x 260 mm) 1.950,- Euro Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung. Es erwartet Sie ein 1/2 Seite (90 x 260 mm oder 185 x 130 mm) 1.040,- Euro abwechslungsreiches Aufgabengebiet, das neben der Routinever- 1/3 Seite (90 x 195 mm) 830,- Euro sorgung auch akademische Fragestellungen einschließt. 1/4 Seite (90 x 130 mm) 590,- Euro Die Stelle ist zunächst auf 2 Jahre befristet. 1/6 Seite (90 x 100 mm) 480,- Euro Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit 1/8 Seite (90 x 65 mm) 380,- Euro den üblichen Unterlagen bis zum 15.12.2015, gerne auch per E- Mail, unter folgender Adresse: Alle Printanzeigen mit Rahmen und Logo erscheinen zusätzlich kostenlos auf unserem Online-Stellenmarkt! Universitätsklinikum Freiburg Die Gestaltung ist im Preis inbegriffen, d.h. es genügt, wenn Sie Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin uns einen Text und die erforderlichen Bilddateien zuschicken. Dr. rer. nat. Gerhard Pütz Stellenanzeigen im Textformat (ohne Rahmen, ohne Logo): Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg 12,- Euro pro Zeile (die Zeile etwa 65 Zeichen) E-Mail: [email protected] Farbzuschläge: Nähere Informationen erteilt Ihnen gerne Dr. Gerhard Pütz 390,- Euro bis 1.100,- Euro unter der Tel.-Nr.: 0761/270-32070. Alle Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer.

Anzeigenschlusstermine Stellenanzeigen Allgemeiner Hinweis: Ausgabe 1/2-2016 (erscheint am 5.2.2016): 22.01.2016 Die Vergütung erfolgt nach Tarif. Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar, soweit dienstliche oder rechtliche Gründe nicht entgegenstehen. Schwerbe- Ausgabe 3-2016 (erscheint am 4.3.2016.): 19.02.2016 hinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Einstellungen Ausgabe 4-2016 (erscheint am 5.4.2016.): 18.03.2016 erfolgen durch die Abteilung Personaladministration. Da wir im Serviceteil möglichst aktuell sein wollen, gilt hier ein besonderer Anzeigenschluss. Am Besten per E-Mail anfragen: „[email protected]“.

82 12/2015 Laborjournal LJ_1215_79_83.qxp_Layout 1 26.11.15 15:10 Seite 83

SERVICE

MTA/BTA (Hannover) Zu besetzen ist eine Stelle in der Arbeitsgruppe Prof. Sauer (Adoptive Zell- therapie). Sie umfasst das breite Spektrum aller BTA-Tätigkeiten in einem ex- perimentellen Forschungslabor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Versuchstieren (Maus, FELASA-Schein). Desweiteren wird ein be- sonderes Interesse an zellbiologischen und molekularbiologischen Arbeiten Open Postdoctoral Position vorausgesetzt, welche Zellkulturarbeiten, Immunphänotypisierungen (Durch- flußzytometrie), Virusproduktion, Klonierungen, Sequenzierungen und Pro- in Immunology & Bioimaging teinisolationen einschließen. Aufgrund von engen Kooperationen mit Arbeitsgruppen in Hamburg wird eine gewisse Flexibilität vorausgesetzt, da A postdoctoral appointment is available full time to study immune cell punktuell Arbeiten dort durchgeführt werden müssen. Der Einsatz erfolgt im mechanisms in mouse models of hematopoietic cell transplantation. Bereich Forschungslabor. Praxisbezogene Fachkompetenzen: Sachkunde Interested and highly motivated candidates will be given the opportunity to nach §9 TSchG, Zellkultur, Mikroskopie, Immunologische Techniken, Durch- participate in an innovative translational research project on the cellular and flusszytometrie (FACS), Molekularbiologie. Schlüsselkompetenzen: Es handelt molecular mechanisms of acute graft-versus-host disease and cancer sich um eine nicht teilzeitgeeignete Vollzeitstelle. Eine gewisse Bereitschaft immunotherapy. We conduct experiments with fluorescent and luminescent zu flexiblen Arbeitszeiten wird erwartet. Eingruppierung erfolgt gemäß TV-L. transgenic mouse lines, in vivo bioluminescence imaging and state-of-the-art Kontakt: Prof. Dr. Martin Sauer ([email protected]), Carl-Neu- microscopy techniques, flowcytometry, and molecular biology methods. berg-Str. 1, Medizinische Hochschule Hannover, Kinderklinik, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, 30625 Hannover, Tel.: 0511-532-6711, Fax: 0511- Asuccessfulapplicantwillhavepriorexperienceinanimalmodels,in 532-9120, Web: www.mh-hannover.de/245.html particular, experience and aptitude with adoptive cellular transfer models, a background in immunology, cell culture techniques, molecular biology and/or regulation of gene expression. A demonstrated publication record in these or Hannover Biomedical related areas is essential along with excellent communication skills, fluency inEnglish(bothwrittenandspoken)andtheabilitytoworkindependentlyand Research School (HBRS) together with a team. Graduate School of Excellence Applications from severely handicapped persons with basically similar qualification will be given priority. PhD Compensation will be according to German TVL 13. Opportunities Interested applicants should send their electronic application including a brief in a First Class cover letter describing their previous research experience and current Research interests, updated CV,publication list and names of three potential referees to: Environment ------

Hannover Biomedical Research School, as part of Hannover Medical School (MHH), Open Postdoctoral Position invites applications for the above PhD studentships, to commence in October 2016. The three-year study programs, taught in English, are aimed at post- in Immunology & Fungal Research graduates in Medicine, Veterinary Medicine as well as those from Life Science fields. The PhD program “Regenerative Sciences” is also open to students from Apostdoctoralappointmentisavailablefulltimetostudytheinteractions the various disciplines of Natural and Materials Sciences. As well as working on a between Aspergillus fumigatus and different immune cell population in research project, students also attend seminars, lab and soft-skill courses, mouse models of invasive aspergillosis in hematopoietic cell transplantation congresses and summer schools. Successful candidates will be awarded a PhD, (e.g. Donat et al. Virulence 3; 51-61, 2012. Rieber et al. Cell Host Microbe alternatively Dr. rer. nat. Scholarships are fully funded by the DFG (Excellence Initiative), MHH and partner institutes. 17(4): 507-14, 2015, Chopra et al. Blood 126(4):437-444, 2015). Interested and highly motivated candidates will be given the opportunity to participate in an We are looking for highly-motivated candidates who have an active interest in innovative translational research consortium (FungiNet, DFG TRR124) on the one of the fields associated with one or more of the programs on offer. Excellent written and spoken English skills are required. With nearly two thirds of our cellular and molecular mechanisms of host-pathogen interactions after A. students coming from outside Germany, international applicants are welcome. fumigatus infection. We conduct experiments with fluorescent and Deadline for completed applications is April 1st, 2016. Online applications are luminescentA. fumigatus strains, transgenic optical reporter mouse lines, in i n v i t e d a t www.mh-hannover.de/hbrs.html vivo bioluminescence imaging and state-of-the-art microscopy techniques, PhD “Molecular Medicine”: The program aims to form a bridge between Science flowcytometry, and molecular biology methods. and the Clinic, in research as well as in teaching. Asuccessfulapplicantwillhavepriorexperienceinthemolecularbiologyof PhD “Infection Biology”: Students focus on the main topics in Infection, Immu- fungal infections or immunology, experience and aptitude with cell culture nology, Microbiology, Virology and Cell Biology. techniques, molecular biology and/or regulation of gene expression or animal PhD “Regenerative Sciences”: Research and teaching concentrate on basic topics models and adoptive cellular transfer models and/or microscopy and a in regenerative sciences, regeneration of the 4 organ systems covered in the Cluster of Excellence REBIRTH, additional organ systems, enabling technologies, theoretical background in microbiology and/or immunology. A demonstrated regulations and processes involved in translation from bench to bedside, ethics. publication record in these or related areas is essential along with excellent communication skills, fluency in English (both written and spoken) and the ability to work independently and together with a team. Applications from severely handicapped persons with basically similar M ehr Jobs auf www.laborjournal.de qualification will be given priority. Bitte beachten Sie auch unseren Online-Stellenmarkt, wo Sie Compensation will be according to German TVL 13. noch mehr Job-Angebote finden (www.laborjournal.de). Wie Interested applicants should send their electronic application including a brief in der Printausgabe können Sie auch dort gestaltete Anzeigen cover letter describing their previous research experience and current (im PDF-Format) oder reine Textanzeigen aufgeben. Wenn Sie interests, updated CV,publication list and names of three potential referees to: den Anzeigenschluss nicht gerade verpasst haben, empfehlen wir Ihnen aber nach wie vor Anzeigen in der gedruckten Aus- Contact: Prof. Andreas Beilhack, MD gabe – Sie erreichen mehr potentielle Bewerber. Und: Eine vier- E-mail: [email protected] wöchige Veröffentlichung auf unserem Online-Stellenmarkt ist Subject: Postdoc Position bei gestalteten Printanzeigen (nicht bei Fließtext) inklusive. www.ukw.de

Laborjournal 12/2015 83 Comic

84 12/2015

LJ_1215_Comic.indd 84 26.11.15 12:14 26.11.15 11:13

www.laborjournal.de Certain configurations of this product are not available for sale in the U.S.A. the in sale for available not are product this of configurations Certain fluorescence FRET uorescence fl time-resolved temperature control Microplate Readers, Luminometers, Luminometers, Readers, Microplate Systems and Imaging Isotope Detectors Radio www.berthold.com/bio detect and identify 2 3 reagent injectors double monochromator for absorbance & excitation UV/Vis absorbance luminescence BRET/BRET Multimode Multimode Microplate Reader* TriStar² S LB 942 LJ_1215_IC_IC.indd 2 12/2015

Even more from less. NEBNext® Ultra™ II DNA Library Prep Kit für NGS

Ist bei Ihrer Next-Gen-Seq Library-Herstellung die Menge an Input-DNA begrenzt oder möchten Sie die Anzahl der PCR-Zyklen für die Library-Amplifikation möglichst niedrig halten? Dann nutzen Sie das neue NEBNext Ultra II DNA

Library Prep Kit von NEB. www.laborjournal.de

Das NEBNext Ultra II DNA Library Prep Kit for Illumina® ermöglicht die Ihre Vorteile: größten Library-Ausbeuten von einer großen Bandbreite an Input DNA-Mengen.

Ultra II • Weniger Inputmaterial notwendig 140

™ 120 Kapa (bereits ab 500 pg gDNA) Hyper 100 TruSeq® • Höhere Library-Ausbeuten 80 Nano bei weniger PCR-Zyklen 60 40 Library Yield (nM) • Schnelle Protokolle 20 0 100 ng 10 ng 1 ng 500 pg DNA Input 5 8 11 14 PCR Cycles

Sequenzierbanken wurden aus Human NA19240 gDNA mit den angegeben Input DNA-Mengen und PCR-Zyklen generiert. Dazu wurden die empfohlenen Protokolle des Herstellers (ohne Besuchen Sie www.neb-online.de/ultra2 Größen-Selektion) verwendet. und erfahren Sie mehr über Ultra II. NEW ENGLAND BIOLABS®, NEB® and NEBNEXT® are registered trademarks of New England Biolabs, Inc. ULTRA™ is a trademark of New England Biolabs, Inc. KAPA™ is a trademark of Kapa Biosystems. ILLUMINA® and TRUSEQ® are registered trademarks of Illumina, Inc.

LJ_1215_OC_OC.indd 2 24.11.15 14:54