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HETEROPTERON

Mitteilungsblatt der

Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen

öln, Dezember 2008 ISSN 1432 Heft Nr. 28 - K -3761

INHALT Einleitende Bemerkungen des Herausgebers ...... 1 ündigung zum äischer RALF ZANGE: Ank 35. Treffen der "Arbeitsgruppe Mitteleurop Heteropterologen" 2009...... 3 : KLAUS VOIGT Das 34. Heteropterologentreffen 2008 in Niederspree ...... 4 : KLAUS VOIGT Zum Gedenken an I.M. KERZHNER (1936 - 2008) ...... 9 Ç über MERAL FENT & NIHAT AKTA : Anmerkungen zu einigen im Adultstadium winternden Überwinterungsplätzen in der (Türkischen) Provinz Edirne Heteropteren und ihren ...... 11 longiceps ROLAND ACHTZIGER & URSULA NIGMANN: Was macht im Sommer? Beobachtungen zur Lebensweise in Leipzig 2008 [Posterdemonstration] ...... 16 ÄSTNER : ROLAND ACHTZIGER, ANNE K & JANET WISSUWA Wanzengemeinschaften auf Kippen- ächen in der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft in Ost und Referenzfl -Sachsen (Deutschland) [Posterdemonstration] ...... 17 Noualhieria quadripunctata É SIEGFRIED RIETSCHEL & HERBERT GRIMM: Wanzenreste ( cf. (BRULL , 1838)) ätzers [Saxicola dacotiae im Kot des Kanarenschm (MEADE-WALDO, 1889)] ...... 19 änzung zu GERHARD STRAUSS: Digitale Wanzenbilder als Erg WAGNERs und STICHELs Bestimmungswerken .. 22 ÖRICKE äufigkeite PETER G : Beobachtungen zu lokalen H n einzelner Wanzenarten ) (: Reduvidae, , Alydidae, Coreidae, Pentatomidae, Acanthosomatidae ...... 23 ÖRICKE Arocatus longiceps Å PETER G : Zum Auftreten von ST L,1872 (Lygaeidae) an der üste Portugals Atlantikk ...... 27 Philomyrmex insignis JENS ESSER: Ein weiterer Fund von R.F. SAHLBERG, 1848 (Heteroptera, Lygaeidae) aus Brandenburg ...... 28 ‚Wanzenfänge aus den Naturschutzgebieten „Aaper Vennekes“, PETER KOTT: Nachtrag zu „Pliesterbergsche Sohlen“, „Kaninchenberge“ und „Loosenberge“ bei Wesel / Niederrhein (NRW) ’ (, Heteroptera) ...... 28 Arocatus Kleidocerys CHRISTIAN RIEGER: Kurze Bemerkungen zu und zu ...... 29 Coranus subapterus – ärme und Trockenheit, zwei Herausforderungen im Sanddünen PETER KOTT: W -

biotop ...... 29 ürttembe KLAUS VOIGT: Baden-W rgs Heteropterologen trafen sich im Nordschwarzwald ...... 30 ÜRGEN ÄFER „Arbeitsgruppe HANS-J HOFFMANN & PETER SCH : Bericht vom 4. und 5. Treffen der ‚Wanzen’ NRW“; im Anhang: änge vom Niederrhein, mit PETER KOTT: Wanzenf Europiella artemisiae „ “ für BECK., neu NRW ...... 31 / änderungen / Gesucht Wanzenliteratur: Neuerscheinungen Adress ...... 34 ÜRGEN äten 14) HANS-J HOFFMANN: Berliner Wanze - ganz gross! (Heteropterologische Kuriosit ...... 36 üherer Hefte und Allgemeines zum Herausgeber s. [Inhaltsverzeichnisse fr www.uni-koeln.de/math-nat-fak/zoologie/sieoek]

2 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers

önen Wanzentreff Wieder einmal ist ein Jahr verstrichen, wieder einmal mit einem sch an einem vor 17 Jahren schon einmal besuchten Ort. Die dort gehaltenen Referate, Poster usw. sind im Folgenden in Kurzfassungen nachzulesen. (Die noch nicht eingegangenen Berichte zu übrigen Vorträgen sollten im nächsten Heft folgen.) den ür das nächste Treffen der Arbeitsgruppe in Ingolstadt findet sich Auch die Einladung f wie gewohnt im vorliegenden Heft. Ausserdem haben einige Kollegen wieder Interessantes zu öffentlichungen ist ebenfalls wieder Wanzen mitzuteilen, und die Liste neu erschienener Ver recht lang. ür das kommende Jahr sei allen Kollegen nebst Angehörigen vor allem allerbeste F ürlich viele Wanzen gewünscht. Gesundheit und nat H.J. Hoffmann

Übrigens: Für zukünftige Tagungen sollte bedacht werden, dass der Name einer Vereinigung öglichst nicht nach Belieben geändert im Hinblick auf Wiedererkennung selbiger m werden sollte. HETEROPTERON Heft 28 / 2008 3

Ankündigung d es 35. Treffens der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 21.08. bis 23.08.2009 in Ingolstadt ündet, lädt Herr Dipl.Biol. R. Wie schon auf dem Treffen in Niederspree 2008 verk ür das kommende Jahr nach Ingolstadt ein. Folge ZANGE f ndes Programm ist vorgesehen:

1. Tag Freitag: Ab 18 Uhr: üßung durch den Präsidenten des IHS Herrn Prof. D.I Dr. Begr ERNST HEISS, im VHS-Saal ßwort der Stadt Ingolstadt, Umweltreferent Herr Gru BERNHARD ührung in das Programm durch Herrn Einf ZANGE Stehempfang

2. Tag Samstag: Ab 9 Uhr bis ca. 12 Uhr: äge im VHS Vortr -Saal Ab 12 bis 13:30 Uhr: Mittagessen Ab 13:30 Uhr: Exkursion in den Gerolfinger Eichenwald ür Damen: Einkaufszentrum (Westpark) Programm f Ab 18 Uhr: Abendessen. Ab 19 Uhr: Leuchten (nach Wetterlage)

3. Tag Sonntag: Ab 9 Uhr: Treffen am Stadttheater ßend Fahrt zur Exkursion in das NSG Kälberschütt oder in die Donauauen Anschlie äten Nachmittag Ende am sp ür Damen: Stadtführung Programm f Zwischen 16 und 17 Uhr: offizielle Verabschiedung am Stadttheater

ächste Einladung per e Betr. Anmeldung usw. erfolgt beizeiten eine n -mail. 4 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Foto: TH. MARTSCHEI

HETEROPTERON Heft 28 / 2008 5

Das 34. Heteropterologentreffen 2008 in Niederspree

KLAUS VOIGT

ÄISCHER Das 34. Treffen der ARBEITSGRUPPE MITTELEUROP HETEROPTEROLOGEN fand vom 05.-07. September 2008 im Bundesland Sachsen im Naturschutzzentrum Schloss ür Naturkunde Görlitz statt. Niederspree in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum f Österreich und ürkei Fast vierzig Heteropterologen aus Deutschland, Belgien, Italien, der T waren der Einladung von HANS-DIETER ENGELMANN und THOMAS MARTSCHEI gefolgt. Der ön gelegene Tagungsort Naturschutzzentrum Schloss Niederspree bei Niesky war wundersch ählt. Dieser Ort war vielen Teilnehmern der Jahrestagung von 1991 noch i gut gew n bester Erinnerung. Damals war es das erste Treffen der AG auf dem Gebiet der ehemaligen DDR kurz nach der Wende. Auch aus diesem Grunde war eine Wiederbegegnung mit diesem Ort össchen, lange Zeit eine und HANS-DIETER ENGELMANN besonders reizvoll. Das Schl ßenstelle der Stasi, hat sich inzwischen zu einem Naturschutzzentrum und Tagungsort für Au Ökologen, Biologen, Landschaftsplaner und Jugendgruppen entwickelt, wo vielerlei örtert und biologische Grundlagen erforscht werden Naturschutzfragen und -probleme er önnen. Außerdem werden Schüler, Jugendgruppen und Studenten im Umgang mit der k lebenden Natur trainiert und die dazu notwendigen Artenkenntnisse vermittelt. Hierzu eignet sich dieser am weitesten im Osten Deutschlands gelegene Platz in hervorragender Weise, da er inmitten einer Seenplatte liegt, die zu zahlreichen biologischen Beobachtungen anregt. ögel, Eulen, Kraniche, Limikolen, Gänse und Enten, aber auch Seeadler, vielerlei Greifv ösche, Eidechsen und Schlangen laden zu gezieltem Be Fischotter, Bisam, Fr obachten ein. ülle. Kein Wunder, dass zum 34. Treffer so viele Insekten und Spinnen gibt es in F Heteropterologen nach Niederspree kamen, dass nicht alle im Schloss untergebracht werden konnten.

ßem H Am Freitag trafen nacheinander die Teilnehmer unter gro allo der bereits üßt. Auch die mitgereisten Frauen hatten viel Anwesenden ein und wurden herzlich begr äche und ein erster Freude am Wiedersehen. Schon beim Abendessen fanden erste Fachgespr über Erfolge und Misserfolge im vergangenen J Informationsaustausch ahr statt. Nach dem üßte Essen begr H.-D. ENGELMANN alle Anwesenden, stellte kurz die Vielfalt des ührte in die geplanten Exkursionsgebiete ein. Im Landschaftsgebietes Niederlausitz vor und f äsentierte Anschluss daran pr GERHARD STRAUSS die neueste Fassung seiner exzellenten Über 1.420 europäische Heteropteren können mit ihr im Detail studiert werden. Wanzen-CD. Neben den farbigen Habitusbildern der Ober- und der Unterseite sind oft auch öße, Verbreitung und ök Detailaufnahmen und die Genitalien abgebildet. Gr ologische önnen abgerufen werden. Die Angaben, sowie Vergleichsabbildungen benachbarter Arten k ür alle Heteropterologen dar. Die Teilnehmer CD stellt ein unentbehrliches Hilfsmittel f ür diese einzigar applaudierten dem Redner und Fotografen enthusiastisch f tige Leistung.

ägen gewidmet, die Der Samstagmorgen war wie gewohnt den wissenschaftlichen Vortr THOMAS MARTSCHEI betreute. Da die Vortragenden die Kurz- oder Langfassungen ihrer äge selbst publizieren werden, werden hier nur die Themen mit wenigen An Beitr merkungen über seine Beobachtungen und Untersuchungen bei aufgelistet. PETER KOTT berichtete „Coranus subapterus – ärme und Trockenheit, zwei Herausforderungen im W ünenbiotop“. ÜNCH über den „Stand der Wanzenfaunistik Sandd - MICHAEL M sprach “. Er w ücken und geographisch Sachsens ies dabei auf historische Vorkommen, Verbreitungsl - ökologische Besonderheiten des Bundeslandes Sachsen (z.B. Kalkmangel) hin. - REINHARD „Heteropteren in der Rhön REMANE lenkte die Aufmerksamkeit bei seinem Vortrag - 6 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

ückgang montaner “ auf ein durch den Klimawandel und Nutzungsänderungen R Arten? ündeten Verdacht. ürsinn bei seinem begr - SIEGFRIED RIETSCHEL zeigte detektivischen Sp „Endemit fraß Endemit“, in dem er darlegte, wie er aus Bruchstücken aus dem Kot Thema ätze ßliche Wanzenbeute identifizieren konnte. eines Kanaren-Schm rs die mutma - KLAUS „Nachruf auf “ an den verstorbenen ‚Wanzenpapst’ VOIGT erinnerte in seinem IZYA KERZHNER aus Sankt Petersburg / Russland, der Wesentliches zur Kenntnis der Wanzenfauna weltweit „Anmerkungen zu den Problemen beigetragen hat. - CHRISTIAN RIEGER wies bei seinen Arocatus Kleidocerys“ auf ungeklärte Fragen bei diesen Gattungen hin. und

Der Nachmittag war der Exkursion gewidmet. Sowohl das Seengebiet, wie auch ein ü ürtel und einem kleinen Niedermoor bei nahe gelegenes Waldgebiet mit Binnend neng ßen trotz des trüben Wetters auf gute Ergebnisse hoffen. Leider war dem Daubitz-Walddorf lie ühle Frühjahr und der kalte August hatten anscheinend die nicht so. Das relativ k ög ächtigt. Daher waren die Ausbeuten Larvenentwicklung vieler Insekten verz ert und beeintr ück bemerkenswerte weit geringer als erwartet. Doch konnten einige Teilnehmer mit etwas Gl Rubiconia intermedia, Eysarcoris aeneus, Arma custos, Cymus claviculus, Arten erbeuten: Stygnocoris sabulosus, Neides tipularius, Prostemma guttula, Aradus betulae, Aradus cinnamomeus, Notostira ferrugata, Pinalitus viscicola Dicyphus globulifer, Tingis crispata, Aquarius paludum seien als Beispiele genannt. °51’38’’ E 51°24’ ’’N bis 14°50’43’’E 51°24’43’’N Geographische Koordinaten des Gebietes: 14 43 ührte die Frauen zuerst zum Museumsdorf Erlichthof Rietschen Das Damenprogramm f und dann zum FÜRST-PÜCKLER-Park in Bad Muskau, der als Weltkulturerbe anerkannt ist.

üde zurück und freu Am Abend kehrten beide Gruppen m ten sich auf das angesagte Wildschwein-Essen. Und wirklich, es kam ein Metzger mit einem angegrillten Wildschwein ß zu Besuch. Es war so reichlich, dass jeder soviel von dem geschmackvollen Fleisch am Spie ßen Freude aller dazu einen essen konnte, wie er wollte. KLAUS VOIGT spendierte zur gro ährigen Wodka als ‚Verdauerle’. zehnj

ür den Sonntagmorgen stand die Besichtigung des Staatlichen Museums für F örlitz oder ein Stadtrundgang durch das historische Zentrum auf dem Naturkunde in G Programm. Die Bibliothek mit der Separatensammlung von K.H.C. JORDAN und die ßes Interesse. Auch das Entomologische Abteilung mit Teilen seiner Sammlung erweckten gro regionale Fernsehen nahm Anteil an unserer Tagung. Es zeichnete verschiedene Stationen auf und brachte am Sonntagabend in der Landesschau Sachsen eine kurze Zusammenfassung unseres Treffens. Am Ende des Vormittags dankte KLAUS VOIGT im Namen aller den beiden ür die Organisation und die Organisatoren H.-D. ENGELMANN und THOMAS MARTSCHEI f ührung des gelungenen Treff Durchf ens, das wegen seiner Besonderheiten sicher wieder lange ächtnis haften wird. im Ged

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN, email: [email protected] HETEROPTERON Heft 28 / 2008 7

Teilnehmer des 34. Heteropterologen-Treffens 2008

ACHTZIGER, ROLAND 8 & NIGMANN, URSULA 12 MORKEL, CARSTEN 37 ÜNCH BRUERS, JOS 27 & VISKENS, GABY 24 M , MICHAEL 2, DORIS & 2 KINDER fehlen ÜTTNER B , REINER 39 NAWRATIL, JOSEF 6 DOROW, WOLFGANG 30 & SUSANNE RABITSCH, WOLFGANG 22 ENGELMANN, HANS-DIETER fehlt REMANE, REINHARDT 4 FARACI, FRANCO 11 & MUTTER fehlt RIEGER, CHRISTIAN 23 & UTE 15 FENT, MERAL 1 RIETSCHEL, SIEGFRIED 10 & H. 33 ÖRICKE G , PETER 26 & MARION 31 SCHARMANN, KARL-HEINZ 20 & UTE 14 ÖNITZER GOSSNER, MARTIN 21 SCH , KLAUS 40, FRAU & 2 KINDER fehlen GRUSCHWITZ, WOLFGANG 38 SIMON, HELGA 25 HEISS, ERNST 41 & INGRID 32 STRAUSS GERHARD fehlt & GERTI 13 ÜRGEN HOFFMANN, HANS J 7 & RENATE 34 VOIGT, KLAUS 3 & FRIEDLINDE 5 KOTHE, TANJA 19 WACHMANN, EKKEHARD 36 KOTT, PETER 29 & MARILLI 18 WIEZOREK, ELMAR 35 ÜSSNER ÜRGEN K , J ZANGE, RALPH 28 LIEBENOW, KLAUS 17 & GERDA 16 MARTSCHEI, THOMAS, FRAU & KIND fehlen

ARTENLISTE DER WANZEN DER NIEDERSPREE-EXKURSION Zusammenstellung H.D. ENGELMANN Stand: 10.12.2008 EG-Nr. EntGerm-Nr. 1 ACHTZIGER 09 2 HOFFMANN 22 3 KOTT 25 4 MARTSCHEI 40 5 REMANE 16 6 RIEGER 36 ÖNITZER 7 SCH 11 Artenzahl insqes.: 75 8 HETEROPTERON Heft 28 / 2008 HETEROPTERON Heft 28 / 2008 9

Zum Gedenken an I.M. KERZHNER (1936 - 2008) KLAUS VOIGT

ühmte russische Wanzenforscher Am 29. Mai 2008 ist der ber IZYA M. KERZHNER im ßer Geduld ertragener Krankheit Alter von 72 Jahren in Sankt Petersburg nach langer, mit gro über sind alle, die ihn kannten, sehr er üttert und traurig. verstorben. Dar sch

ädischen Wissen über die Wanzen der Mit seinem umfassenden, geradezu enzyklop äarktis, aber auch der anderen Weltteile, hat er jahrzehntelang die Wanzenforschung Pal ägt und viel zur Kenntnis dieser Ordnung beigetragen. Er kannte gepr die Arten, ihre örigkeit, ihre Verbreitung, ihre Lebensweise, ihre Synonymie. Mit sicherem Gattungszugeh ür konnte er die Unterschiede zu Nachbararten benennen und verdeutlichen. Das zeigen Gesp über 250 Neubeschreibungen und zahlreichen Revisionen, wi ßen seine e auch seine gro Bearbeitungen der Faunen des Fernen Ostens, der Mongolei, Tadschikistans u. a. Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Sie legten Grundlagen und erweiterten die Kenntnisse der Arten und ihrer geographischen Verbreitung. Er wies zahlreiche neue Arten nach und zeigte die über die Nabiden aus Unterschiede zu benachbarten Spezies auf. Seine zahlreichen Arbeiten ündlichen und umfassenden Wissens über diese schwierige aller Welt sind Beispiele seines gr „Fauna of Russia“ Gruppe. Seine monographische Bearbeitung der Nabidae in der Buchreihe ist bis heute ein unverzichtbares Arbeitsmittel. Seine genauen Kenntnisse der Faunen und die ße Hilfe, die er großzügig und Verbreitung ihrer Arten waren vielen Wanzenforschern eine gro ährt „ ätigt!“ war immer eine Absicherung bei hilfsbereit immer gew e. KERZHNER hat es best fraglichen Arten.

örtliche Gastfreundschaft und uneigennützige Hilfe kam allen zu Gute, die Seine sprichw äste in seiner bescheiden um sie baten. Viele Wanzenforscher aus der ganzen Welt waren G en ämter, wie Wohnung und bei seiner Frau MARGARITA. Dass er trotz seiner zahlreichen Neben äsident der russischen Nomenklaturkommission, Herausgeber von Katalogen und z.B. Pr üchern zur Fauna der Sowjetunion, Vorlesungen an der Universität Sankt Petersburg B , noch Zeit fand, die umfangreichen Sammlungen des St. Petersburger Zoologischen Instituts und Museums und die Doktoranden zu betreuen, ist bewundernswert und zeugt von seiner hohen ß. Arbeitskraft und seinem unglaublichen Flei

ährig erscheinende Zeitschrift „Zoologica Bis zuletzt redigierte er seine halbj “. Mit ihren faunistischen und systematischen Beiträgen ist sie ein Bindeglied und Systematica ein wichtiges Sprachrohr der russischen und internationalen Forschung zum Ausland.

„ Zum siebzigsten Geburtstag von I. M. KERZHNER im Jahr 2006 erschien das Moskauer “ (Vol. 15, No.2) Russian Entomological Journal ihm zu Ehren als Spezialausgabe. In diesem Heft haben zahlreiche Wanzenforscher aus der ganzen Welt ihm Arbeiten gewidmet und Gattungen und Arten nach ihm benannt. Darin sind auch ein Lebenslauf und ein Werkverzeichnis mit ca. 250 Arbeiten abgedruckt. Einige Arbeiten, die danach erschienen sind, werden im Folgenden genannt:

AUKEMA, B. & KERZHNER, I.M. (2005): specimens of some Palearctic Pentatomorpha described by E. 14 WAGNER (Heteroptera: Rhopalidae, Cydnidae, Scutelleridae and Pentatomidae). - Zoosystematica Rossica (1) , 69-72, St. Petersburg. 10 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

KERZHNER, I. M. (2005): Notes on nomenclature and distribution of dome Palearctic Pentatomidae. - 14 (1) Zoosystematica Rossica , 73-75, St. Petersburg. Metatropiphorus KERZHNER, I. M. (2006): A new species of from Vietnam (Heteroptera: Nabidae). - 15 (1), Zoosystematica Rossica, 79-80, St. Petersburg. Nabis KERZHNER, I. M. (2006): A new species of from Madeira (Heteroptera; Nabidae). - Zoosystematica 15 (1) Rossica, , 81-82,. St. Petersburg. ASANOVICH, T.A., GROZDILOVA, L. P. & KERZHNER, I. M. (2007): Publications of the Zoological Institute, St. “Ezhegodnik” and “Trudy”. 15 (2) Petersburg. 1. - Zoosytematica Rossica (2006),: 195-213, St. Petersburg. KERZHNER, I. M. (2007): New records of Nabini from Indochina (Heteroptera: Nabidae). - Zoosystematica 15 (2) Rossica (2006), 290. St. Petersburg. – KERZHNER, I. M. (2007): The etymology of Fabrician generic names in Hemiptera. Zoosystematica Rossica 15 (2) (2006), 304. St. Petersburg.

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN, email: [email protected]

HETEROPTERON Heft 28 / 2008 11

Anmerkungen zu einigen im Adultstadium überwinternden Heteropteren und ihren Überwinterungsplätzen in der (Türkischen) Provinz Edirne

Ç MERAL FENT & NIHAT AKTA

Zusammenfassung äten die im Zwischen November 1996 und Februar 1997 wurden in der Provinz Edirne an 7 Lokalit überwinternden Heteropteren und ihre Überwi ätze untersucht. Dabei wurden 28 Arten Adultstadium nterungspl aus 8 Familien (Pentatomidae, Cydnidae, Thyreocoridae, Scutelleridae, Lygaeidae, Leptopodidae, Tingidae, Horvathiolus superbus Scolopostethus pictus Emblethis Pyrrhocoridae) festgestellt. Davon sind die Arten , , ciliatus Patapius spinosus ür die (Familie Lygaeidae) sowie (Familie Leptopodidae) Erstnachweise f ürkischen Teil Thrakiens. Heteropterenfauna im t Mit den Forschungsergebnissen konnte belegt werden, dass die Wanzen im allgemeinen als Überwinterungsplät ämme, Detritus, Bodensubstrat sowie ze die Unterseite von Baumborke, verfaulte Baumst äume bevorzugen. menschliche Wohnr Schlüsselwörter: Überwinterungsplätze, Adultüberwinterung, Edirne Heteroptera,

Einleitung Insekten verstecken sich, wie auch andere poikilotherme Lebewesen, in den kalten Überwinterungshabitaten, wo sie besser geschützt sind, oder an Herbstmonaten in speziellen ützten Stellen innerhalb ihres normalen Lebensraums. In Frage kommen z. B. feuchtes gesch Falllaub, die Unterseite loser Borke oder Steine, trockene Erde, Spalten zwischen Steinen oder äuden. Die Phase der Herbst Felsspalten, Pflanzengallen und auch das Innere von Geb - und Wintermonate, in denen sich die Tiere verstecken und ihr Metabolismus auf ein Minimum ückgefahren ist, die Akti ät eingeschränkt ist oder ganz zum Erliegen kommt, nennt man zur vit Überwinterung (Hibernation). Die Überwinterung kann bei den Insekten im Ei -, Larval-, Nymphen-, Puppen- oder auch Imaginalstadium stattfinden (LODOS et al. 1983). ökonomisch bedeutsamer Insbesondere die Erforschung der Biologie und der Diapause Insekten spielt eine wichtige Rolle. ürkei sind Forschungen über den Überwinterungsverlauf von Heteropteren im In der T über die ökonomische wichtige bzw. als Schädling auftretend Vergleich zu den Studien e Art Eurygaster integriceps ürftig. Die Studie über hibernierende Heteropteren und ihre ziemlich d Überwinterungsplätze, die im Jahre 1983 in der Provinz Ýzmir und Umgebung durch LODOS et al. gemacht wurde, stellt bislang die eingehendste Untersuchung in diesem Gebiet dar. Die Forscher haben am Ende dieser Studie insgesamt 115 Arten aus 17 Familien in den Gallen ättern von Ulmen, unter Baumborke und Steinen, in der Erde, in Steinspalten, zwischen den Bl Astragalus ättern der Königskerze (Verbascum von Tragant ( sp.) und unter den Bl spec.) festgestellt. önnen diese Arten von Forschungen über die im Adultstadium Nach unserer Ansicht k Überwinterungsplätze für Ökologen hilfreich sein, die hibernierenden Heteropteren und ihre äftigen, sowie für Biologen, die ökonomisch sich mit der Insektendiapause besch mit wichtigen Insekten arbeiten. Dies war der Hauptzweck dieser Studie, die erst als ein Anfang gedacht war.

Material und Methode Die sich in der Diapause befindenden adulten Tiere wurden an ihren Überwinterungsplätzen entweder mit der Hand ode r mit einem Saugexhaustor gesammelt. Dies fand im Zeitraum November 1996 und Februar 1997 in der Provinz Edirne an 7 äten statt. Lokalit ür die Identifikationen der Arten wurden die Schlüssel von F STICHEL (1956, 1957, 1958, 12 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Ö Ö 1962), ABBAS & NDER (1990) und LODOS & NDER (1980) verwendet. öhen der äten Die Koordinaten und die H Lokalit üllapoðlu Yerleºkesi (41°40' 28’’ N, 26° 33' 39’’ E, 41 m); Karaaðaç (41° 39' 28’’ N, Edirne-G ° 31' 25’’ E, 23 m); Sarayiçi (Tavukormaný) (41°40' 28’’ N, 26° 33' 39’’ E, 25 m); öðütlük 26 S °40' 28’’ N, 26° 33' 39’’ E, 25 m); Keºan Çamlýca (40° 46' 0’’ N, 26° 38' 60’’ E, 100 m); (41 - ° 43' 60’’ N, 26° 23' 60’’ E, 21 m); Hasköy (40° 40' 0’’ N, 26° 19' 0’’ E, 85 m). Akhoca (40

Die Funde Familie: Cydnidae Geotomus elongatus (HERRICH-SCHAEFFER, 1840) Material: ºan Çamlýca, 29.01.1997, 1 ♂; Akhoca, 22.02.1997, 1 ♀. Edirne-Ke - Überwinterungsplatz: Unter Steinen, 5-6 cm tief im Boden.

Tritomegas sexmaculatus (RAMBUR, 1842) Material: ºan öy, 22.02.1997, 1 ♀, 1 ♂. Edirne-Ke -Hask Überwinterungsplatz: Im Mulm des verfaulten Stamminneren einer alten Platane.

Familie: Thyreocoridae Thyreocoris fulvipennis (DALLAS, 1851) Material: üllapoðlu Yerleºkesi, 21.02.2008, 1 ♂. Edirne-G Überwinterungsplatz: äude der Abteilung Biologie der Universität. Im Geb

Familie: Scutelleridae Eurygaster integriceps PUTON, 1881. Material: ºan ♂. Edirne-Ke -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: Unter der Borke eines Mandelbaums.

Familie: Pentatomidae Raphigaster nebulosa (PODA, 1761) Material: çi (Tavukormaný ♀; Keºan Çamlýca, 29.01.1997, 1♀, 1 ♂. Edirne-Sarayi ),15.12.1996, 1 - Überwinterungsplatz: Unter der Borke einer alten Pappel sowie unter Tannenborke.

Apodiphus amygdali (GERMAR, 1817) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♂. Edirne-Sarayi Überwinterungsplatz: Unter Pappelborke.

Mustha spinosula (LEFEBVRE, l831) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♂. Edirne-Sarayi Überwinterungsplatz: Unter Pappelborke.

Zicrona caerulea (LINNAEUS, 1758) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 4 ♀♀, 2 ♂ Edirne-Sarayi Überwinterungsplatz: Zwischen den Wurzeln einer lebenden Compositae, ein paar cm tief im Boden.

Familie: Tingidae Dictyla echii (SCHRANK, 1782) Material: ºan öy, 22.02.1997, 1 ♂. Edine-Ke -Hask Überwinterungsplatz: Unter der Borke eines Mandelbaums.

Familie: Lygaeidae Horvathiolus syriacus (REUTER, 1885) Material: öðütlük, 30.11.1996, 1 ♂; Keºan ♀. Edirne-S -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: Unter der Borke eines Mandelbaums und einer Pappel.

HETEROPTERON Heft 28 / 2008 13

Horvathiolus superbus (POLLICH, 1781) Material: ðaç, 22.12 ♂; Keºan ♀. Edirne-Karaa .1996,1 -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: Unter der Borke eines Mandelbaums und zwischen feuchtem Falllaub. Merkmale: örperlänge 4 Membran mit rundlichem weissen Fleck am Distalrand. K -5 mm. Proximalkante des Pronotum 1,6-1,7 mal so lang wie Distalkante, Mediane etwa 0,6 mal so lang wie die Proximalkante. Neunachweis für Türkisch-Thrakien

Lygaeus equestris (LINNAEUS, 1758) Material: üllapoðlu Yerleºkesi, 02.11.1996, 1 ♀; Karaaðaç, 22.12.1996, 1 ♀. Edirne-G Überwinterungsplatz: Unter feuchtem Falllaub.

Arocatus melanocephalus (FABRICIUS, 1798) Material: öðütlük, 30.11.1996, 4 ♀♀, 8 ♂♂; Güllapoðlu Yerleºkesi, 02.11.1996, 1 ♀; Sarayiçi Edirne-S ý), 15.12.1996, 21 ♀♀, 28 ♂♂. (Tavukorman Überwinterungsplatz: üllen von Schmetterlingen. Unter der Borke von Pappeln und in den leeren Puppenh

Arocatus longiceps STÅL, 1872 Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♀, 1 ♂. Edirne-Sarayi Überwinterungsplatz: Unter Pappelborke.

Rhyparochromus vulgaris (SCHILLING, 1829) Material: üllapoðlu Yerleº ♂♂; Söðütlük, 30.11.1996 , 3 ♀♀, 5 ♂♂; Karaaðaç, Edirne-G kesi, 02.11.1996, 3 ♂; Sarayiçi (Tavukormaný), 15.12.1996, 3 ♀♀, 2 ♂♂; Keºan öy, 22.02.1997, 9 ♀♀, 4 ♂♂. 22.12.1996,1 -Hask Überwinterungsplatz: üllen von Schmett Unter Pappel- und Ulmenborke, in leeren Puppenh erlingen, unter ßgängen eines verfaulten Platanenstammes. abgefallenem Laub, in Fra

Xanthochilus quadratus (FABRICIUS, 1798) Material: öðütlük, 30.11.1996, 1 ♀; Keºan ♀, 1 ♂. Edirne- S -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: Unter Pappel- und Akazienborke, unter Steinen und Gras.

Raglius confusus (REUTER, 1886) Material: üllapoðlu Yerleºkesi, 02.11.1996, 1 ♀; Keºan öy, 22.02.1997, 1 ♀. Edirne-G -Hask Überwinterungsplatz ßgängen eines verfaulten alten Platanenstammes und unter Ulmenborke. : In Fra

Raglius alboacuminatus (GOEZE, 1778) Material: üllapoðlu Yerleºkesi, 02.11.1996, 1 ♀; Sarayiçi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♀; Keºan Edirne- G - öy, 22.02.1997, 1 ♀. Hask Überwinterungsplatz: ßgängen von verfaulten alten Platanen ämmen. In Fra - und Pappelst

Beosus quadripunctatus (MÜLLER, 1776) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 2 ♀♀. Edirne- Sarayi Überwinterungsplatz: Im Boden, zwischen Compositen-Wurzeln.

Geocoris (Piocoris) erythrocephalus (LEPELETIER & SERVILLE, 1825) Material: öðütlük, 30.11.1996, 1 ♀. Edirne-S Überwinterungsplatz: Unter abstehender Borke einer Pappel

Scolopostethus pictus (LEPELETIER & SERVILLE, 1825) Material: öðütlük, 30.11.1996, 3 ♂♂; Sarayiçi (Tavukormaný),15.12.1996, 2 ♀♀, 4 ♂♂. Edirne-S Überwinterungsplatz: ßgängen unter abstehender B in Fra orke einer Pappel Merkmale: ühler sind einfarbig hell rotbraun und deutlich Rostrum nicht bis zu den Hintercoxen reichend. F örper. mehr als 0,5 mal so lang wie der ganze K Neunachweis für Türkisch-Thrakien.

Emblethis ciliatus HORVÁTH, 1875 Material: ºan ♀. Edirne-Ke -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: Unter Steinen. 14 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Merkmale: 1. Glied des Hintertarsus mindestens 2,4 mal so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen. Pronotum über die Lateralkante hinausragenden, steifen s ühlerglied lateral mit vereinzelten, deutlich chwarzen Haren. 1. F örmig. gedrungen eif Neunachweis für Türkisch-Thrakien.

Emblethis griseus (WOLFF, 1802) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♀. Edirne- Sarayi Überwinterungsplatz: Unter Pappelborke.

Emblethis verbasci FABRICIUS, 1803 Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♀. Edirne- Sarayi Überwinterungsplatz: Im Boden, zwischen Compositen-Wurzeln.

Holcocranum saturejae (KOLENATI, 1845) Material: çi (Tavukormaný), 15.12.1996, 1 ♂. Edirne- Sarayi Überwinterungsplatz: Unter Pappelborke.

Familie: Pyrrhocoridae Scantius aegyptius rossii CARAPEZZA, KERZHNER& RIEGER, 1999 Material: ºan ♀♀, 8 ♂♂; Hasköy, 22.02.1997, 1 ♀, 1 ♂. Edirne-Ke -Akhoca, 22.02.1997, 15 Überwinterungsplatz: ßgängen eines verfaulten Unter der Borke eines Mandelbaums, in Fra alten Platanenstammes bzw. 9-10 cm tief im Boden

Pyrrhocoris apterus (LINNAEUS, 1758) Material: öðütlük, 30.11.1996, 1♂; Sarayiçi (Tavukormaný), 15.12.1996, 8 ♀♀, 12 ♂♂. Edirne-S Überwinterungsplatz: Unter abgefallenem Laub.

Familie: Leptopodidae Patapius spinosus (ROSSI, 1790) Material: ºan ♂. Edirne-Ke -Akhoca, 22.02.1997, 1 Überwinterungsplatz: ügel. Unter grossen Steinen auf einem H Merkmale äche bedornt. Fühler hell gelblich; 2. : Kopf schwarz, bei den Ocellen mit 3 langen Dornen, Augenfl ürz ürzer als das 1. und 2. Glied Glied etwas k er als das 1.; 3. Glied fast 10 mal so lang wie das 2; 4. Glied etwas k ügel weiss zusammen. Proximalabschnitt des Pronotum mit in 2 Reihen angeordneten langen Dornen. Deckfl - gelblich; Corium medial mit brauner Binde und distal mit braunem Fleck. Adern mit langen Dornen. Rostrum hell gelblich; 1. und 2. Segment beiderseits mit langen Dornen. Neunachweis für Türkisch-Thrakien.

Diskussion und Ergebnisse über die im Adultstadium überwintenden Heteroptere Als Ergebnis einer Studie n und Überwinterungsplätze an 7 Lokalitäten in der türkischen Provinz Edirne wurden ihrer insgesamt 28 Arten festgestellt. Davon stammen 4 Arten aus der Familie Pentatomidae, 2 aus der Familie Cydnidae, je eine Art aus den Familien Thyreocoridae, Leptopodidae, Tingidae und Scutelleridae, 16 aus der Familie Lygaeidae und 2 aus der Familie Pyrrhocoridae. Von Horvathiolus superbus, Scolopostethus pictus, Emblethis ciliatus den Nachweisen sind aus ören Patapius spinosus der Familie Lygaeidae sowie die zur Familie Leptopodidae geh de ür die Heteropterafauna des türkischen Teils von Thrakien. Erstnachweise f Die Familie Leptopodidae ist in der Palaearktis mit nur 4 Gattungen und 11 Arten ürkei 3 Gat vertreten (RIDER, 2006). Davon finden sich im anatolischen Teil der T tungen mit 4 Ö ürkischen Teil Thrakiens nachgewiesene Arten ( NDER et al. 2006). Die bisher noch nicht im t Patapius spinosus Familie wurde zum ersten mal bei der vorliegenden Studie mit der Art belegt. Patapius spinosus Die Verbreitung von erstreckt sich von den zu unserem ändern Bulgarien und Griechenland über das europäische Untersuchungsgebiet benachbarten L HETEROPTERON Heft 28 / 2008 15

ßerhalb dieses Areals existieren und nordafrikanische Mittelmeergebiet bis Asien. Au ürkei wa Nachweise aus den USA und aus Chile (RIDER 2006). In der T r die Art bereits aus üdost Ýzmir, bekannt (Önder et al. 2006). S -Anatolien, Bursa und Horvathiolus superbus, Die in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreiteten Arten Scolopostethus pictus, Emblethis ciliatus sind in fast allen Gebieten Anatoliens zu finden Ö (RIDER 2006; NDER et al. 2006). Rhyporochramus vulgaris Von den festgestellten Arten ist in den erforschten äten eine häufig anzutreffende Art. Arocatus melanocephalus, Scantius aegyptius Lokalit und Pyrrhocoris apterus ßer Individuenzahl wurden nur an wenigen Stellen, aber in gro äuberisch lebende, in der Natur aber selten aktiv anzutreffende Zicrona nachgewiesen. Die r caerulea äufig und in größeren wurde bei der Studie im selben Gebiet h Individuengemeinschaften angetroffen. Überwinterungsplätze die Die gefundenen Arten bevorzugen im allgemeinen als ämme alter Bäume und abstehende Borke. Ein interessantes Ergebnis der Studie morschen St üllen von Schmetterlingen als war nicht zuletzt die Nutzung leerer Puppenh Überwinterungsplätze.

Danksagung ür Deutsch Übersetzung und Korrekturen möchten wir Ç ÐLAYAN ÐLU ÜTTNER F - A KARAO und REINER B danken.

Literatur Ö ürkiye’deki Eurygaster Lap. (Heteroptera: Scutelleridae) türleri üzerinde ABBAS, H. & NDER, F. (1990): T ºtýrmalar. ýlmamýº yüksek lisans tezi. Ege Üni. Fen Bil. Ens. Bit. Kor. Ana ý, 95 s. sistematik ara - Bas bilim Dal Ö ürkiye Pentatomidae (Heteroptera) Üstfamilyasý Üzerine Araºtýrmalar. III. LODOS, N. & NDER, F. (1980): T Üniversitesi Zi. Fak. Yay. Familie Cydnidae Billberg. - Ege Ö LODOS, N. & NDER, F. (1983): Controbution to the study on the Turkish Pentatomoidea (Heteroptera) VI. üriye Bitki Kouma Dergisi 7 Asopinae (AMYOT & SERVILLE) 1843. - T , 221-230. Ö Ýzmir ili ve çevresinde kýºý ergin halde geçiren Heteroptera NDER, F., ATALAY, R. & KARSAVURAN, Y. (1983): ürleri ve kýºlak yerleri üzerinde araºtýrm ürk. Bit. Kor. Derg. 7 t alar I. , Pentatomoidea. - T , 129- 144. Ö ürkiye Heteroptera (Insecta) Kataloðu. NDER F., KARSAVURAN, K. TEZCAN, S. & FENT, M. (2006): T - Meta ým Matbaacýlýk Hizmetleri Bornova Ýzmir, ISBN 975 Bas - -98739-2-3, 164 s. RIDER, D., 2006. Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. - The Netherlands Entomological 5 Society, Amsterdam, Vol. , 550 p. STICHEL, W. (1956-1958): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen II Europa (Hemiptera- Heteroptera II, Europae), Vol. 170-907, Berlin. STICHEL, W. (1958-1960): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen II Europa (Hemiptera-Heteroptera III, Europae) Vol 1-428, Berlin. STICHEL, W. (1957-1962):Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen II Europa (Hemiptera-Heteroptera IV, Europae) Vol 1-830, Berlin.

Anschrift der Autoren: ç ät Trakya, Naturwissenschaftliche u. Geisteswissenschaftliche Meral Fent & Nihat Akta , Universit ät, Abteilung Biologie, 22030 Edirne, [email protected] Fakult 16 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Was macht Arocatus longiceps im Sommer? Beobachtungen zur Lebensweise in Leipzig 2008 [Posterdemonstration]

ROLAND ACHTZIGER und URSULA NIGMANN

Arocatus longiceps ÅL Some observations on the bionomy of ST , 1872 (Heteroptera: Lygaeidae) on trees in the summer season 2008 in Leipzig (, Saxony). Young larvae and eggs were mainly ´s seed heads, found in the seed heads of the last year. Older larvae as well as adults were found also in last years in dry, involute leafs, and on riping seed heads of the current year.

Arocatus longiceps ÅL Die rasante Ausbreitung der Platanenwanze ST , 1872 (Heteroptera: Lygaeidae) in Deutschland wurde seit ihres ersten Auftretens 1996 sehr gut ÜNCH ÜNCH dokumentiert (z.B. RIETSCHEL 2003, 2007, M & M 2007, NIGMANN et al. 2008). In ällen l Überwinterungsquartier unter den den meisten F agen dabei Nachweise im ÖRICKE Rindenschuppen von Platanen zu Grunde (z.B. ACHTZIGER & NIGMANN 2008, G 2008). Beobachtungen zum Vorkommen der Art im Sommerhalbjahr sind dagegen eher ärlich (z.B. sp BÜTTNER 2007). Auf dem Poster wurden einige Beobachtungen zur änologie, Aufenthaltsorte von Adulten und Larven) im Lebensweise der Platanenwanze (Ph ärz bis Anfang September in Leipzig präsentiert. Sommerhalbjahr 2008 von Mitte M Bis Mitte April wurden noch einzelne adulte Wanzen unter Rindenschuppen ößere Teil war vermutlich bereits in das sich ausbildende Blattwerk angetroffen, der gr gewandert, wo die Eiablage stattfindet. Wir fanden Larven der Stadien L1 bis L5 sowie ärbte Eier in den letztjährigen, kugelförmigen Fr änden Anfang Juni einzelne rot gef uchtst (08.06.2008, L1-5) sowie Ende Juni (21.06., L1-5; 27.06., L2-5, Eier), Ende Juli (29.07. L1-2) und Anfang August (04.08., L3-4). Mitte (18.08., L4-5) und Ende August (23.08., L1-5) ährigen Fruchtständen sowie wurden Larven an letztj zum Teil auch an den mittlerweile ährigen Fruchtständen gefunden. Ältere Larvenstadien (L4 herangereiften diesj -5) und insbesondere die Adulten konnten den gesamten Sommer bis in den Herbst hinein (Ende Juli ßer an den letztjährigen Fruchtstä bis Oktober) au nden auch meist gruppenweise in ättern beobachtet werden, welche vermutlich als vertrockneten und zusammengerollten Bl ünen Blättern zu sehen. In Tagesverstecke dienen. Einzelne Adulte waren auch auf den gr üssigkeitsaufnahme in einem Zuchtversuch konnte beobachtet werden, dass die Tiere zur Fl ätter einstachen. Ab Mitte Juni (15.06.) konnten an den letztjährigen Fruchtständen die die Bl üpften Adulten beobachtet werden, welche höchstwahrscheinlich die erste ersten frisch geschl Generation darstellen. Ob es sich bei den oben genannten Larvenbeobachtungen um zwei überlappende weitere Generationen oder um insgesamt zwei, stark auseinandergezogene und ärt werden. In der Literatur werden 1 bis 2 Generationen handelt, konnte nicht gekl Generationen pro Jahr angegeben (z.B. RABITSCH 2008), wobei uns zwei Generationen bei den beobachteten Populationen am wahrscheinlichsten erscheinen. Überwinterungsquartieren (Rindenschuppen) sollten in Zukunft auch die Neben den ährige Fruchtstände, Aufenthaltsorte an den Platanen im Sommerhalbjahr, insbesondere letztj ätter sowie die reiferen diesjährigen Fruchtstände in die vertrocknete und zusammengerollte Bl über die Lebensweise Untersuchungen zu der Art einbezogen werden, um mehr Kenntnisse Arocatus longiceps ür diesbezügliche und den Lebenszyklus von zu gewinnen. F ären die Autoren sehr dankbar. Beobachtungen oder Erkenntnisse w

Literatur Arocatus longiceps ÅL ACHTZIGER, R. & NIGMANN, U. (2008): Neue Nachweise der Platanenwanze ST , 1872 in ändern Sachsen, Sachsen ü den Bundesl -Anhalt, Th ringen, Brandenburg und Niedersachsen. - 26, HETEROPTERON 22-23. HETEROPTERON Heft 28 / 2008 17

ÜTTNER Arocatus longiceps ÅL B , R. (2007): ST , 1872 in der Innenstadt von Erlangen (Bayern, Mittelfranken). - 25, Heteropteron 15. ÖRICKE Arocatus longiceps ÅL G , P. (2008): Zum weiteren Vordringen des Neozoons ST , 1872 (Heteroptera, 52, Lygaeidae) in Sachsen-Anhalt. - Entomologische Nachrichten und Berichte 59-61. MÜNCH, D. & MÜNCH, M. (2007): Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) in ächsische Entomologische 2, Sachsen. - S Zeitschrift 13-36. ÜNCH ÜNCH NIGMANN, U., M , D., M , M. & ACHTZIGER, R. (2008): Verbreitung und Ausbreitung der Arocatus longiceps ÅL ächsische Platanenwanze ST , 1872 in Ostdeutschland (Heteroptera: Lygaeidae). - S 3, Entomologische Zeitschrift 76-89. 1827 RABITSCH, W. (2008): Alien true bugs of Europe (Insecta: Hemiptera: Heteroptera). - Zootaxa , 1-44. Arocatus longiceps ÅL – RIETSCHEL, S. (2003): Zur Ausbreitung von ST , 1873 (Lygaeidae) in Mitteleuropa neue 17, Nachweise am Ober- und Hochrhein. - Heteropteron 12-16. ürger und Arealerweiterer in Südwestdeutschland – RIETSCHEL, S. (2007): Wanzen (Heteroptera) als Neub änderung? Zeugen einer Klimaver - In: RENKER, C. (Hrsg.): Festschrift zum 70. Geburtstag von HANNES Beih. 31, GÜNTHER. - Mainzer naturwiss. Arch. 301-317.

Anschrift der Autoren: ät Bergakademie Freiberg, AG Biologie / Ökologie, Dr. Roland Achtziger, Technische Universit ße 29, D Leipziger Stra -09599 FREIBERG, e-mail [email protected]. ür Umweltforschu Dr. Ursula Nigmann, Helmholtz-Zentrum f ng - UFZ, Department önoseforschung, Theodor ße 4, D Bioz -Lieser-Stra -06120 HALLE/SAALE, e-mail [email protected].

Wanzengemeinschaften auf Kippen- und Referenzflächen in der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft in Ost-Sachsen (Deutschland) [Posterdemonstration]

ÄSTNER ROLAND ACHTZIGER, ANNE K und JANET WISSUWA

Results of an investigation on Heteroptera communities in the lignite mining landscape of Eastern Saxony (Germany) are presented. In 2005, Heteroptera were sampled on 11 post-mining and 5 undisturbed reference sites belonging to four vegetation types representing different successional stages. In total, 40 bugs species were identified. As was shown in a species-by-site-matrix and in an ordination diagram, Heteroptera community structure differed both between the four vegetation types and between post-mining and reference sites. In favour of a high level of species diversity, a heterogeneous habitat mosaic consisting of different vegetation types and successional stages has to established and maintained for longer periods in post-mining landscapes.

Es werden Ergebnisse einer Untersuchung zu Sukzessionsprozessen in der ßwasser (Ost Bergbaufolgelandschaft am Beispiel des Braunkohletagebaus Nochten bei Wei - Sachsen, Deutschland) vorgestellt. Hierbei wurden im Jahr 2005 die Wanzen-, Zikaden- und äscherfänge) sowie die Vegetation auf 11 Kippenflächen und Heuschreckengemeinschaften (K örten Referenzflächen in folgenden vier unterschiedlichen Vegetationstypen 5 ungest ÄSTNER ÄSTNER ÄSTNER aufgenommen (s. K 2007, ACHTZIGER & K 2008, K 2008): ächen mit hohen Anteilen offenen Sandbodens und Silbergras (Corynephorus canescens - Fl ), ächen mit mittleren Anteilen offenen Sandbodens und bewachsen mit einer Mischung aus - Fl Calluna vulgaris Calamagrostis epigejos Heidekraut ( ) und Land-Reitgras ( ), ächen mit geringen Anteilen offenen Bodens dominiert durch Land C. epigejos - Fl -Reitgras ( ), ächen (insbesondere Festuca rubra - Schwingel-Ansaatfl ). Es konnten insgesamt 40 Wanzenarten aus 2109 Individuen festgestellt werden. 18 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Darunter dominierten insbesondere Besiedler von trockenen Sand- und Grasfluren wie Chorosoma schillingii Stenodema virens Trigonotylus pulchellus , und . Als faunistische önnen Spathocera dalmanii ächen der Besonderheiten k (auf alten Silbergrasfl ächen) Amblytylus albidus ächen) und Referenzfl , (Silbergras- und Calluna-Reitgras-Kippenfl Xanthochilus quadratus Calluna ächen) genannt werden. Die Analyse ( -Reitgras-Kippenfl ächen anhand einer Fl -Arten-Tabelle sowie einer NMS-Ordination zeigte, dass sich äuf Vorkommen und H igkeit der Wanzenarten entsprechend ihrer jeweiligen Habitat- und üche (Mikroklima, Nahrungspflanzen, Vegetationsstruktur) zwischen den Nahrungsanspr ächen differenzierten. Für jeden Vegetationstypen sowie zwischen Kippen- und Referenzfl Vegetationstyp konnten spezifische dominante Arten und bestimmte Artenzusammensetzungen festgestellt werden. Um eine hohe Artenvielfalt in Bergbaufolgelandschaften zu erreichen, ist es daher notwendig, ein heterogenes Habitatmosaik aus unterschiedlichen Vegetationstypen und Sukzessionsstadien zu etablieren ängerfristig zu erhalten. Wie die Ergebnisse auch zeigen, bilden Wanzengemeinschaften und l ätzung der Biodiversität und ihrer Entwicklung in geeignete Indikatoren zur Einsch Bergbaufolgelandschaften (vgl. ACHTZIGER et al. 2007).

Literatur

ACHTZIGER, R., FRIESS, T. & RABITSCH, W. (2007): Die Eignung der Wanzen (Heteroptera) als Indikatoren im 10, Naturschutz. - Insecta 5-39. ÄSTNER ür die Entwicklung der Bio ACHTZIGER, R. & K , A. (2008): Zikadengemeinschaften als Indikatoren f - ät in der Bergbaufolgelandschaft in Ost 22, diversit -Sachsen (Deutschland). - DGaaE-Nachrichten 56-57. Ökologische Untersuchungen zur Sukzessionsdynamik von renaturierten Kippenflächen im KÄSTNER, A. (2007): Tagebau Nochten (Lausitzer Bergbaufolgelandschaft): Besiedelung durch Pflanzen, Heuschrecken (Saltatoria) “. und Zikaden (Auchenorrhyncha) - Diplomarbeit, TU Bergakademie Freiberg, 91 S. + Anhang. KÄSTNER, A. (2008): Besiedlung unterschiedlicher Sukzessionsstadien durch Heuschrecken in der Tagebau- ächsische Entomologische Zeitschrift 3 folgelandschaft Nochten (Saltatoria). - S , 49-75.

ützt. Die Untersuchung wurde durch VATTENFALL EUROPE MINING & GENERATION finanziell unterst

Anschrift der Autoren: ät Bergakademie Fr Ökologie, Dr. Roland Achtziger, Technische Universit eiberg, AG Biologie / ße 29, D Leipziger Stra -09599 FREIBERG, e-mail [email protected]. ökol. Anne Kästner, Vetschauer Straße 1, D Dipl.-Geo -01237 DRESDEN, e-mail [email protected] ökol. Janet Wissuwa, Universität für Bodenk ür Integrative Dipl.-Geo ultur Wien, Department f ätsforschung, A Biologie und Biodiversit -1180 WIEN, e-mail janet.wissuwa(@)boku.ac.at.

HETEROPTERON Heft 28 / 2008 19

Wanzenreste (Noualhieria cf. quadripunctata (BRULLÉ, 1838)) im Kot des Kanarenschmätzers [Saxicola dacotiae (MEADE-WALDO, 1889)]

SIEGFRIED RIETSCHEL und HERBERT GRIMM

Wanzen sondern i.d.R. stark duftende und gelegentlich giftige Abwehrsekrete ab. Man önnte dementsprechend erwarten, dass Wanzen nicht in das feste Nahrungsspektrum der k ören. Trotzdem gibt meisten Vogelarten geh es zahlreiche Beobachtungen, nach denen ögeln nicht nur gelegentlich aufgenommen werden (ausführliche Übersichten Wanzen von V bei CREUTZ 1953 sowie GERBER 1956). HEIKERTINGER (u.a. 1919, 1922) hat eine Reihe von ührt, mit denen er zei ögeln Experimenten durchgef gen konnte, dass viele Wanzenarten von V gefressen werden, und setzte sich mit der Wirksamkeit von Schutzmechanismen der Wanzen über Fressfeinden auseinander. „Heteroptera are eaten by gegen MILLER (1956: 33) stellt fest: ” ängen, dass das Geruchsvermögen fast birds quite frequently. Das mag damit zusammenh ögel bei der Nahrungssuche visuell aller Vogelarten kaum entwickelt ist und sich V orientieren. Jedoch sind viele Wanzensekrete wirksame Kontaktgifte (s. WACHMANN 1989: 44) und beeinflussen somit auch die Geschmacksorgane. Wer einmal gewisse Wanzenarten Lygus maritimus ößerer Zahl mit dem Exhaustor eingesaugt hat, [z.B. (WAGNER, 1949)] in gr öhle und im kennt gewiss das mitunter stundenlange Kratzen und Brennen in der Mundh Rachen. öglicherweise erste ündliche Bericht über wanzenfressende Vögel stammt aus Der m gr älfte des 18. Jahrhunderts: In der „Nachricht von einer schwarzbraunen Wanze, der zweiten H ählt, und gegen diese jahreszeit den die sich die roth-tannenzapfen zu ihrem winterlager erw ögeln zu äglichen speise dient“ schildert der Botaniker creutzv r t JOSEPH GOTTLIEB ührlich, wie er im Oktober und November 1754 bei Sulz am Neckar KÖLREUTER*) 1775 ausf äbel (Loxia curvirostra É „rot Fichtenkreuzschn LINN ) beobachtete, die in den -tannen- “ auf Nahrung ündlich auf Samen waldungen ssuche waren. Da sie die Fichtenzapfen nicht gr ausbeuteten, vermutete er, dass sie in den Zapfen eine andere Nahrung suchten. Er fand dann, nachdem er einen weiblichen Kreuzschnabel geschossen hatte, dessen Schlund und Magen mit üllt. Angesichts der großen Zahl von Wanzen im Magen lag schwarzbraunen Wanzen angef ällig mit den Samen aufgenommen waren. Bei der Wanze nahe, dass die Insekten nicht zuf Gastrodes abietum ÖLREUTER handelt es sich um die Lygaeide BERGROTH, 1914, die K nach É „cimex abietis“ identifizierte und ausführlich beschrieb (S. 66 LINN (1758) korrekt als -68, Taf. I Fig. Xa, b). Er untersuchte zudem im Experiment das Verhalten der lebenden Wanzen äbel, bei unterschiedlichen Temperaturen und schloss aus dem Verhalten der Kreuzschn dass ächlich die im „winterlager“ befindlichen diese im Winter, d.h. vor der Brutzeit, haupts ögel der Wanzen suchen und fressen. Dabei geht er sogar so weit zu vermuten, dass sich die V „specifiques aphrodisiacum“ bedienen und spricht auf die Wanzen als ein se Weise eine ögel zur Brutzeit an; denn für die Vögel sind die Wanzen eine, die Nahrungsumstellung der V änzende, Eiweißnahrung. Die Bedeutung der fettreiche Samenkost wertvoll erg ür die Kreuzschnäbel nimmt ür eine „nothwendige Insektennahrung f KÖLREUTER als Beispiel f ürlichen dinge“ und schließt seine Erwägungen (S. 66) mit einem Hinweis verbindung aller nat äteren ökologischen Erkenntnissen weit vorgreifenden auf den von ihm aufgestellten, sp „ … dass die größte anscheinende unordnung und vermen Grundsatz: gung aller wesen ößte ordnung ist.“ untereinander in der that die gr

ÖLREUTER † 11.11.1806 in Karlsruhe) war als Begründer der *) JOSEPH GOTTLIEB K (* 27.04.1733 in Sulz a.N., ütenökologie nicht nur ein bedeutender Botaniker, dem sehr frühe Forschungserg ät der Bl ebnisse zur Sexualit überaus kenntnisreicher Zoologe und Entomologe. Pflanzen zu verdanken sind, sondern auch ein 20 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

über das weitere Schicksal der gefressenen Wanzen, Leider berichtet KÖLREUTER nicht äbel nachzuweisen und so wissen wir nicht, ob Reste von ihnen noch im Kot der Kreuzschn äre es, da kräftige Chitinteile den Vogeldarm unzerstört passieren. Dies waren. Zu vermuten w zeigen nun die Reste von Wanzen und Zikaden, die einer der Autoren (G) aus dem Kot des ätzers (Saxicola dacotiae Kanarenschm MEADE-WALDO, 1889) isolieren konnte. Die Untersuchung von Kotproben verschiedener Wirbeltiergruppen zur Analyse der ängige Methode (z.B. aufgenommenen Nahrung ist seit langem eine g RALPH et al. 1985, ÄDT ÖLLER EICHST & BASSUS 1995, ROSENBERG & COOPER 1990, M 1997). JENNI et al. (1990) ütterungsexperimenten zeigen, dass mit dieser Methode eine gute Abschätzung konnten in F ögeln möglich ist. der aufgenommenen Arthropoden-Nahrung bei Singv ährung des auf der Kanareninsel Fuertev Im Rahmen einer Untersuchung zur Ern entura ätzers ( endemischen Kanarenschm NICOLAI & GRIMM, im Druck) wurden Chitinteile aus Kotproben isoliert, die auch Wanzen-Reste enthielten. Sie stammen vom Oktober 2006 von äten Pozo Negro, Embalse des los Molinos und Embalse de los Penitas. den Lokalit Von 30 Kotproben dieser Aufsammlung enthielten sieben die Reste von Hemipteren, öße und Erhaltung von denen wiederum vier eine zur weiteren Bestimmung verwertbare Gr ücke vorwiegend von Kopf und Flügeldecken von aufwiesen. In allen waren kleine Bruchst Zikaden vorhanden, die sich ohne genauere Kenntnis der lokalen Zikadenfaunen keiner ßen. Sie dürften alle von einer Zikade der Familie/Unterfamilie Gattung und Art zuordnen lie Dictyophara europaea É Dictyopharidae/Dictyopharinae stammen, jedoch nicht von (LINN ). ßerdem Chitin In zwei Kotproben waren au -Reste auszumachen, die zweifelsfrei von ßer dem Kopf und einer Wanze stammten. In der ersten Probe (Nr. 8) befanden sich au ügeldecken und das Scutellum einer Lygaeide. In der Rumpfresten einer Zikade zwei Fl zweiten Probe (Nr. 9) fanden sich wiederum der Kopf einer Zikade und dazu, neben Resten ühler, Pronotum, Mesothorax, Scutellum und zwei Flügeldecken der von Beinen und einem F gleichen Wanzen-Art. Die Teile dieser Probe hatten vergleichbare Proportionen und konnten öslichem Leim aneinandergefügt werden. Sie passten so gut zusammen, deshalb mit wasserl ören. dass sie ohne Zweifel zu einem einzigen Tier geh örigkeit der Wanze ließ sich anhand folgender Merkmale sicher Die Gattungszugeh ölbt, das Scutellum festlegen: Das Pronotum ist im vorderen Abschnitt etwas aufgew ß, dreieckig. Die Flügeldecken sind robust, breit, dunkel gefärbt mit je zwei hellen mittelgro örmig verkürzte, stark chitinisierte randlichen Flecken, und sie enden in eine halbmondf ünglich vermutlich schwarz und sind auf ihrem Weg durch Membran. Alle Teile waren urspr äfte leicht bräunlich aufgehellt. Auf Grund dieser Merkmale lässt sich die Wanze Verdauungss Noualhieria der Lygaeiden-Gattung PUTON, 1889 zuordnen, eine auf den atlantischen Inseln endemische Gattung der Rhyparochrominae/Ozophorini (s. PERICART 1993: 222-226, AUKEMA, DUFFELS & BAEZ, 2006: 757-759).

örigkeit der Wanze ist nicht ganz eindeutig festzulegen. Insgesamt sind Die Artzugeh Noualhieria von den atlantischen Inseln vier -Arten beschrieben N. heissi – AUKEMA, DUFFELS & BAEZ, 2006 von El Hierro, N. herbanica – RIBES, 1976 von Fuerteventura, Teneriffa, Gran Canaria, N. pieltaini – GOMEZ-MENOR, 1924 von Teneriffa, La Palma, El Hierro, N. quadripunctata É – (BRULL , 1838) von Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, El Hierro.

ügeldecken kommt Das auffallende Merkmal der randlichen, hellen Felder auf den Fl N. pieltani N. quadripunctata sowohl bei als auch bei vor (PERICART 1993: Abb. 225c, AUKEMA, DUFFELS & BAEZ 2006: Abb. 4). Die Proportionen von Pronotum und Scutellum öglichkeit einer Trennung zwischen den Arten; ein wesentliches artspezifisches bieten keine M Merkmal ist die Behaarung von Kopf, Pronotum und Scutellum. Sie fehlt bei den Resten aus HETEROPTERON Heft 28 / 2008 21

N. quadripunctata, ür die Zugehörigkeit zu dieser Art dem Vogelkot und auch bei was f spricht. Da aber die Behaarung auch bei der Verdauung verloren gegangen sein kann, erfolgt Noualhieria quadripunctata É die Bestimmung der Reste vorsichtshalber hier als cf. (BRULL , 1838). Der Fundort Fuerteventura steht dem nicht entgegen.

Literatur

AUKEMA, B., DUFFELS, J. P. & BAEZ, M. (2006): A Checklist of the Heteroptera of the Canary Islands (Insecta). – 19 Denisia , 755-774, 23 Abb., 2 Tab.; Linz. – BEHRENS, J. (1896): JOSEPH GOTTLIEB KOELREUTER. Ein Karlsruher Botaniker des 18. Jahrhunderts. Verh. 11 naturwiss. Ver. Karlsruhe , 268-320, 1 Taf.; Karlsruhe. – 3 CREUTZ, G. (1953): Heteropteren als Vogelnahrung. Beitr. Entomol. , 411-419. ÄDT ökologie der Zwe Pipistrellus EICHST , H. & BASSUS, W. (1995): Untersuchungen zur Nahrungs rgfledermaus ( pipistrellus – 5 ). Nyctalus (n. F.) , 561-584. ögel als Vertilger von Wanzen. – 3 GERBER, R. (1956): V Der Falke , 46-48, 84-89. ösung des Trutzfärbungsproblems. Der Fall Pyrrhocoris apterus HEIKERTINGER, F. (1919): Zur L und des ärbung. – 37, Prinzips der Ungewohntf Wiener entomol. Z. 179-196; Wien. ützt? – 42 HEIKERTINGER, F. (1922): Sind Wanzen (Hemiptera Heteroptera) durch Ekelgeruch gesch Biol. Z.-Bl. , 441-464. KÖLREUTER, J. G. (1775): Nachricht von einer schwarzbraunen Wanze, die sich die roth-tannenzapfen zu ihrem ählt, und gegen diese jahreszeit den creuzvögeln zur täglichen speise dient. – winterlager erw Historia et 3 Commentationes Academiae Electoralis Scientiarum et Elegantiorum Literarum Theodoro-Palatinae (Physicum), 62-68, Taf. 1 Fig. 10 (S. 57); Mannheim. – MILLER, N. C. E. (1956): The Biology of the Heteroptera. 162 S., 64 Abb., 1 Taf.; London. Lacerta agilis Lacerta vivipara – 7 MÖLLER, S. (1997): Nahrungsanalysen an und . Mertensiella , 341-348. Saxicola dacotiae NICOLAI, B. & GRIMM, H. (im Druck): Diet composition of the Canary Island Stonechat – (MEADE-WALDO, 1899) on Fuerteventura. Ardea. émiptères Lygaeidae Euro èditerraneéens, 2. – 84 B, PÉRICART, J. (1953): H -M Faune de III + 453 S., 291 Abb, 142 Kt.; Paris. – RALPH, C. F., NAGATA, S. E. & RALPH, C. J. (1995): Analsysis of droppings to describe diet of small birds. J. 56 Field Ornithol. , 165-174. – 13 ROSENBERG, K.V. & COOPER, J. (1990): Aproach to avian diet analyysis. Stud. Avian Biol. , 80-90. – WACHMANN, E. (1989): Wanzen beobachten - kennenlernen. 274 S., viele Abb.; Melsungen.

Anschriften der Autoren: Prof. Dr. Siegfried Rietschel, Waldrebenweg 6, D-76149 KARLSRUHE, e-mail: [email protected] ße Arche 14, D Herbert Grimm, Naturkundemuseum Erfurt, Gro -99084 ERFURT, e-mail: [email protected] 22 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Digitale Wanzenbilder als Ergänzung zu WAGNERs und STICHELs Bestimmungswerken

GERHARD STRAUSS

Meine Arbeit an diesem Werk habe ich bereits in der Zeitschrift HETEROPTERON, Heft 21, vom Dezember 2005 beschrieben.

„Wanzen “ gefragt. Seither werde ich immer wieder nach einer neuen Version meiner -CD äischen Daher habe ich mich entschlossen, bei der Jahrestagung der Mitteleurop Heteropterologen im September 2008 in Niederspree wieder einmal Auskunft zum Stand meiner Arbeit zu geben.

önnen jeweils nach Familie, Gattung und Art aufgerufen werden. Die einzelnen Tiere k ätzlich besteht die Möglichkeit, auch in der Reihenfolge des Katalogs der Zus Wanzen der äarktischen Region durchzublättern. Bei vielen Arten sind zur besseren Übersicht mehrere pal ätzlich auf einer Seite zusammengefasst. Auch für die Vertreter einer Gattung zus äparate werden Übersichtstafeln verwendet. Zu den meisten Arte Genitalpr n sind Angaben zur Verbreitung und zu den Vorkommen gemacht. Bei einigen findet sich ein Link zur jeweiligen Wirtspflanze. äuft optimal mit einer Bildschirmauflösung von 1280 x 1024 Pixeln. Das Programm l ösung muss häufig zur S Bei geringerer Bildschirmaufl eite und nach unten gescrollt werden. öße von 495 x 800 Bildpunkten dargestellt. Die einzelnen Abbildungen werden in einer Gr Der aktuelle Stand (September 2008) umfasst 1.400 Arten mit mehr als 4.000 Abbildungen.

ächsten Jahren nicht fr äuflich. Die CD ist in den n ei verk öchten, können Kollegen, die eine Kopie meiner momentanen Arbeitsversion erhalten m sich bei mir telefonisch (07351-169146) danach erkundigen.

Überblick über den aktuellen Stand der Abbildungen finden Sie unter: Einen www.corisa.de ügten Arten aktualisiert. Diese Homepage wird jeweils nach 50 hinzugef

Literatur:

AUKEMA, B. & RIEGER, CH.. (Hrsg.) (1995-2005): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region 1-5 ,Netherlands Entomological Society (Hrsg.), Amsterdam.

Anschrift des Autors: ß, Mozartstrasse 4, D Gerhard Strau -88400 BIBERACH, [email protected], www.corisa.de HETEROPTERON Heft 28 / 2008 23

Beobachtungen zu lokalen Häufigkeiten einzelner Wanzenarten (Heteroptera: Reduvidae, Lygaeidae, Alydidae, Coreidae, Pentatomidae, Acanthosomatidae)

ÖRICKE PETER G Z usammenfassung ührt, die in beachtenswerter Häufigkeit und/oder an Es werden sieben Heteropterenartäehnn eanusfgweefrten Umständen festgestellt wurden. Diesbezügliche bemerkenswerten Orten bzäwn.g eu nwterr deernw diskutiert. Ursachen und Zusammenh A bstract In the following seven species of heteroptera will be listed which have been observed in noteworthy frequency, places or under worth mentioning circumstances. I`m giving my views regarding some reasons and correlations. 1 . Einleitung über Beobachtungsergebnisse des vermehrten bzw. Ziel dieses Beitrages soll es sein, äuften Auftretens von ansonsten im Regelfall vereinzelt auf geh tretender respektive wenig Öfteren wurden schon Arbeiten zu derartigen festgestellter Wanzenarten zu berichten. Des Feststellungen erstellt. Beispielhaft wiesen HOFFMANN & MELBER (2003) bei der Bearbeitung der Entomofauna Germanica auf den vermehrten Nachweis, die weitere Verbreitung bzw. das , Orsillus depressus, Massenauftreten diverser Heteropteren, u.a. von Arocatus longiceps, Deraeocoris flavilinea, Graphosoma lineatum Rhaphigaster und nebulosa, hin. Neben anderen Autoren hat auch der Verfasser Beobachtungsergebnisse zu den O. depressus, A. longiceps R. nebulosa Arten und wiedergegeben (GÖRICKE 2006, 2008a, ände 2005). In diesem Beitrag geht es um weitere Arten, bei denen die festgestellten Fundumst bemerkenswert sind.

2. Beobachtungsergebnisse 2.1 Empicoris vagabundus (LINNAEUS, 1758) ücken in Form von zwei Dem Autor war die Art nur durch den Nachweis in Einzelst „Colbitzer Lindenwald“ (MTB 3635/3) und einem Tier Exemplaren vom 28.08.2004 im NSG vom 10.09.2005 von Zichtau/Altmark (MTB 3333/4) bekannt. In Bischofswald bei Ivenrode über 20 Imagines und ca. 10 Larven von E. (MTB 3733/1) wurden durch den Verfasser vagabundus Thuja plicata . von vier kapitalen Exemplaren von am 23.07.2007 geklopft Zu änden ist zu bemerken, dass di Th. plicata- äume eine Höhe von ca. 15 m den Fundumst e B aufweisen, am Rand eines beidseitig durch hohen Mischwaldbestand beschatteten Weges „Bodendorfer Schweiz“ genannt wird, stehen und sich in einem Landschaftsgebiet, das Äste der befinden. Das Wetter war sommerlich warm und trocken und die beklopften unteren äume waren reichlich mit Pflanzenläusen besetzt. Bei einer Kontrollbegehung mit B W. ßfurt) am 24.09.2007 bei schönem spätsommerlichen Wetter konnte kein GRUSCHWITZ (Sta einziges Tier festgestellt werden.

2.2 Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) Eine Aggregation der Art wurde vom Verfasser am 15.10.2007 in Marling bei Meran üdtirol/Italien festgestellt. An einem Ahornstamm mit lediglich ca. 15 cm S O. lavaterae Stammdurchmesser auf dem dortigen Busparkplatz wurde eine Ansammlung von ähr 1,5 m Stammhöhe von ca. 10– – übereinander in ungef 12 cm Durchmesser und 5 6 Lagen übereinander sitzenden Tiere beobachtet. Optisch machte die Ansammlung hinsichtlich der den Eindruck eines auf Wanderschaft befindlichen Bienenschwarmes. Unter Beachtung der öße der Einzeltiere wird von einer Individuenzahl von 2.500– Gr 3.000 Tieren bei der beobachteten Zusammenlagerung ausgegangen. Noch in einem Umkreis von ca. 100 m 24 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

äumen wurden an der niedrigen Vegetation und an verschiedenen Nadel- und Laubb Oxycarenus lavaterae Exemplare von festgestellt, maximal allerdings in einer Konzentration ück pro „Klopfschirmfüllung“ und nirgends so zahlreich wie an dem beschriebenen von 10 St Ahornstamm. R. REMANE (Marburg) bezeichnete die mir bis dahin unbekannte Art nach ände dankenswerterweise auf der Rote Beschreibung der Merkmale und der Fundumst -Liste- O. lavaterae üfung der Ferndetermination Tagung am 20.10.2007 in Fischbach als . Die Nachpr äparierten Tiere und der einschlägigen Literatur war d an Hand der pr ann einfach und zwingend. Zu den bei WACHMANN et al. (2007) beschriebenen und abgebildeten ügliche weitere Beobachtung hinzugefügt Massenvorkommen der Art kann eine diesbez ü werden. HOFFMANN (2005) hat bereits ber Massenauftreten der Art in der Schweiz und in Österreich, sowie erste Nachweise in Deutschland und Nordfrankreich berichtet.

2.3 Rhyparochromus vulgaris (SCHILLING, 1829) ößeren Die Art an sich ist nicht selten und wird in Einzeltieren und gr Überwinterungsgemeinschaften des Öfteren beobachtet und nachgewiesen. Auch der Autor ückzahlen hat neben vielen Einzelfunden Ansammlungen der Art unter loser Eichenrinde in St „Rogätzer Hang“ bei Wolmirstedt (MTB von 10 bis 30 Tieren am 17.04.2004 im NSG 3636/4) und am 30.09.2004 im Rotehornpark in Magdeburg (MTB 3835/4) festgestellt. Eine erstaunliche Beobachtung machte der Verfasser am 12.04.2007 in der Umgebung von ärlich Ziegelsdorf bei Burg (MTB 3737/2). Auf einem sp bewachsenen Trockenrasenbiotop am ß einer einzeln stehenden Eiche in unmittelbarer Nähe der ße zwischen Reesen und Fu Landstra öhe Ziegelsdorf, tummelten sich tausende von Einzeltieren von Rhyparochromus Grabow, H vulgaris und liefen eifrig im Sonnenschein auf dem Sandboden zwischen den im lockeren äsern und Moosen herum. Das er Bestand vorhandenen Gr staunlichste war allerdings die Tatsache, dass in scheinbar gleicher Anzahl wie Wanzen auch tausende Exemplare der Formica Formica rufa Ameisengattung , wahrscheinlich der Roten Waldameise , auf der äche umher liefen. Die einzelnen Exemplare sowie gleichen Fl auch die jeweilige Gruppe von Rhyparochromus Formica und vermittelten dabei den Eindruck, dass man sich nicht beachtet ändig und wahrnimmt, obwohl die Tiere eifrig durcheinander liefen und sich ihre Wege st äche von 10 cm im Quadrat, ², befanden sich dabei jeweils kreuzten. Auf einer Fl also 100 cm zwischen 0 und 3 Exemplaren der jeweiligen Tiergruppe, Heteroptera und Hymenoptera. Die äche von insgesamt ca. 30 m² ab. geschilderte Situation spielte sich auf einer Fl

2.4 Alydus calcaratus (LINNAEUS, 1758) öfters festgestellt. Auch diese Art ist nicht sehr selten und wird in geeigneten Biotopen ällt, ist das sehr lokale Auftreten. In der Sammlung des Verfassers Was bei der Art auff ♂ vom 16.07.2007 vom Bückeberg bei Gernrode befinden sich Einzelexemplare von einem ♀ ächennaturdenkmal „Steinberg“ bei (MTB 4232/4), von einem vom 23.07.2007 vom Fl ärchen vom 29.08.2006 vom NSG „Harsleber Berge“ Ostingersleben (MTB 3732/4) und ein P ÖRICKE ößeren Stückzahlen wurde die Art vom (MTB 4142/3), leg. BREITBARTH/coll. G . In gr Autor am 17. und 20.09.2005 in Walbeck bei Weferlingen (MTB 3732/1) auf einem ♂, Trockenrasen am Rande des Sportplatzes mit ca. 25 Exemplaren und am 28.08.2008 ein ♀♀ zwei und mehrere Larven in Reesen bei Burg (MTB 3737/2) auf einer Brachstelle ca. 300 öst äschert. Interessant war in beiden Fällen, m lich des Ortes von der Bodenvegetation gek äche ca. 10 m im dass die Tiere sehr lokal aufzufinden waren. In Walbeck war die Fundfl ß. An beiden Fundplätzen unterschieden Quadrat und in Reesen ca. 5 m im Quadrat gro sich äußerlich nicht von denen der Auffindungsplätze und waren um die umgebenen Biotope rein ößer als die der Fundorte. ein vielfaches gr

2.5 Gonocerus acuteangulatus (GOEZE, 1778)

D.J. WERNER (2007) hat die Biologie und die Verbreitung der Art in Deutschland HETEROPTERON Heft 28 / 2008 25 umfassend dokumentiert. Auch die Funde des Autors sind in der vorgenannten Arbeit ück, bestanden immer enthalten. Diese Feststellungen liegen aber alle schon mehrere Jahre zur Frangula alnus aus dem Nachweis von Einzeltieren und erfolgten alle an . Am 14.08.2008 ördlich von Tangerhütte am Ufer der Tanger (MTB 3536/4) ein ca. 30 m wurde ca. 500 m n Prunus spinosa langer offener Heckenbestand von (Schlehe) beklopft. Es wurden mehr als 20 Gonocerus acuteangulatus Imagines und ca. 35 Larven unterschiedlicher Stadien von festgestellt. Einige Larven wurden bis zur Imago gezogen. Am 28.08.2008 wurden in Reesen änden an einem ca. 2,5 m bei Burg (MTB 3737/2) am Waldrand mit ausgedehnten Kiefernbest Rosa canina G. hohen Busch von (Hundsrose) neun Imagines und sechs Larven von acuteangulatus ähr 30 m entferntem gleichartigen Rosenbusch gesammelt. An einem ungef ♀ waren keine Tiere vorhanden, stattdessen wurde ein einzelnes der Art von einer ca. 50 m entfernten Eiche geklopft.

2.6 Eysarcoris venustissimus (SCHRANK, 1776) Eysarcoris venustissimus fabricii (syn. ) ist eine Art, die im Regelfall immer einmal wieder verstreut und in Einzelexemplaren nachgewiesen wird. So hat auch der Verfasser Nachweise der Art mit jeweils einem Exemplar vom 15.06.2005 vom Sonnenberg am Forsthaus Eggerode bei Wienrode (MTB 4232/1), vom 03.09.2005 von einem Waldrand üdöstlich von Weferlingen (MTB 3632/3), vom 01.08.2003 aus Ramstedt bei Wolmirst s edt ÖRICKE ärchen (MTB 3636/3), hier leg. BREITBARTH/coll. G , und vom 18.05.2007 mit einem P „Rogätzer Hang“ (MTB 3636/4). Am 17.09.2005 wurden in vom NSG Walbeck bei äche unmittelbar an Weferlingen (MTB 3732/1) mitten im Ort an einer beschatteten Ruderalfl ße zwei stattliche über einen Meter hohe Exemplare von Chenopodium album einer Nebenstra E. venustissimus untersucht und mehr als 30 Imagines beiderlei Geschlechts von per äte Klopfschirm gesammelt. In der Umgebung des gleichen Ortes jedoch an anderen Lokalit n ♀♀ wurden am 26.05.2005 ein Einzeltier und am 02.06.2007 vier festgestellt. In Karlsbad/Tschechien hatte der Verfasser eine weitere Erfahrung mit dem vermehrten ♂♂ und Auffinden der Art. In der Umgebung vom Hirschsprung wurden am 18.05.2005 zwei ünf ♀♀ f von Lamiaceae gesammelt.

2.7 Elasmucha ferrugata (FABRICIUS, 1787) Die Art ist in Deutschland weit verbreitet, wird aber immer seltener und nur vereinzelt üneburger Heide in nachgewiesen. Vom Verfasser wurde die Art bei einem Besuch der L ähe von Neulutt Anzahl gesammelt. Am 03.10.2004 wurde in Niedersachsen in der N erloh bei üß im Naturpark Südheide ca. 25 km nordöstlich von Celle E. ferrugata Vaccinium Unterl von myrtillus (Heidelbeere) gestreift. Dabei wurden ca. 20 Imagines festgestellt. Die Tiere wurden über eine größere Fläche gesammelt und saßen dabei i.d.R. ein Vaccinium zeln an . Der Hauptteil der Tiere befand sich an einem von altem Mischwald stark beschattetem Waldweg. Calluna vulgaris Als Begleitart im angrenzenden offenen Biotop wurde an (Heidekraut) Rubiconia intermedia (WOLFF, 1811) in Anzahl eingetragen.

3. Diskussion ür Eine Anzahl von Wanzenarten ist hinsichtlich ihrer Individuendichte und f ähigkeit auf Heteropterologen sowie den interessierten Naturbeobachter einfachen Nachweisf „offenen Lebensweise“ häufig in Menge bzw. Anzahl festzustellen. ählen Grund ihrer Dazu z ärtige Arten wie Palomena prasina Kleidocerys resedae, Pyrrhocoris apterus allgegenw , und Liocoris tripustulatus , aber auch die sich rasant verbreitenden und im Expansionsraum Deraeocoris flavilinea Arocatus longiceps. vermehrt festzustellenden Neozoen und Eine ßen zu Aggregationen, wozu Arten wie Reihe von Heteropteren neigt bekannterma Oxycarenus lavaterae Tropidothorax leucopterus ören, und geh siehe hier u.a. RIETSCHEL änderungen werden Arten häufiger aufgefunden, die frü (2007). Durch Klimaver her selten 26 HETEROPTERON Heft 28 / 2008 waren, oder werden erstmals in Deutschland festgestellt. Des weiteren unterliegen andere ür Rhaphigaster nebulosa Arten einem Massenwechsel, wie dies f angenommen wird. Bei den ären Auf hier beschriebenen sieben Arten mit vermehrtem lokalen tempor treten mag der eine ür das Auffinden größerer Stückzahlen maßgebend oder andere zuvor geschilderte Grund f sein. Zu allen Zeiten wurden jedoch auch vermeintlich seltene Wanzen- sowie insgesamt äume gehäuft Insektenarten von Sammlern einmalig, lokal und/oder innerhalb kurzer Zeitr gefunden. Der Beobachter war insofern zur richtigen Zeit genau an dem Ort, wo ggf. unter önotischen Bedingungen die ansonsten seltene Art vermehrt optimalen Klima- und bioz beobachtet werden konnte. In diesem Sinne sollte auch die Feststellung des Autors (GÖRICKE 2008b) betrachtet werden, die er im April 2007 an der Einfriedungsmauer des Gutes KEHNERT ütte (Landkreis Stendal) gemacht hat. Von der in Deutschland weitgehend bei Tangerh Emblethis denticollis ÁTH seltenen Art HORV , 1878 wurden mehr als 50 Tiere an der Mauerkrone beim eifrigen Hin-und-herlaufen zwischen Sonnen- und Schattenseite beobachtet. 4 . Danksagung ür Hinweise zu Oxycarenus lavaterae Herrn Prof. Dr. R. REMANE (Marburg) danke ich f und öln) für s Herrn Dr. H.J. HOFFMANN (K eine freundlich verpflichtenden Worte zur Mitarbeit in unserer äre. An Zeitschrift HETEROPTERON, ohne die dieser Beitrag nicht entstanden w Herrn W. ßfurt) geht mein Dank für freundliche Hinweise und die Durchsicht des GRUSCHWITZ (Sta ür die Z ügungstellung von Heteropterenbeifängen danke ich Herrn Manuskriptes. F urverf H. BREITBARTH (Magdeburg). 5 . Literatur ÖRICKE Rhaphigaster nebulosa G , P. (2005): Das Auftreten von (PODA, 1761) (Het.,Pentatomidae) im Land – 20 öln. Sachsen-Anhalt und die Verbreitung in und um Magdeburg. Heteropteron , 3-7, K ÖRICKE Orsillus depressus G , P. (2006): Funde von (DALLAS,1852) (Heteroptera,Lygaeidae) nun auch in – 50 Sachsen-Anhalt. Entomologische Nachrichten und Berichte , 78, Dresden. ÖRICKE Arocatus longiceps G , P. (2008a):Zum weiteren Vordringen des Neozoons STAL,1872 (Heteroptera, – 52 Lygaeidae) in Sachsen-Anhalt. Entomologische Nachrichten und Berichte , 59-61, Dresden. änden GÖRICKE, P. (2008b): Weitere Ergebnisse bei der Feststellung von Wanzen (Insecta, Heteroptera) an W – 16 (2), önebeck. und Mauern. Entomologische Mitteilungen Sachsen-Anhalt im Druck, Sch Oxycarenus lavaterae HOFFMANN, H.-J. (2005): (FABRICIUS, 1787) nun auch im Norden Frankreichs, und im SW – 21 öln. Deutschlands. Heteropteron , 25-27, K HOFFMANN, H.-J. & MELBER, A. (2003): Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. In: – Beiheft KLAUSNITZER, B. (Hrsg.): Entomofauna Germanica 6. Entomologische Nachrichten und Berichte, 8 , 209-272, Dresden. ürger und Areale üdwestdeutschland – RIETSCHEL, S. (2007): Wanzen (Heteroptera) als Neub rweiterer in S änderung? – Beiheft 31 Zeugen einer Klimaver Mainzer naturwiss. Archiv, ,: 301-317, Mainz. 77 WACHMANN, E., A. MELBER & J. DECKERT (2006): Wanzen 1. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands , 1- 264, Keltern. 78 WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2007): Wanzen 3. - In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands , 1-272, Keltern. 81 WACHMANN, E., A. MELBER & DECKERT, J. (2008): Wanzen 4. - In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands . Teil, 1-230, Keltern. • Hemiptera. WAGNER, E. (1961): Heteroptera - In: BROHMER, P., EHRMANN, P. & ULMER, G.: Die Tierwelt IV, Heft Xa, Mitteleuropas. Band 1-173, Leipzig. WAGNER, E. (1966): Wanzen oder Heteropteren. I. Pentatomorpha. - In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands 54 und der angrenzenden Meeresteile. . Teil, 1-235, Jena. WAGNER, E. (1967): Wanzen oder Heteropteren. II. Cimicomorpha. - In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands 55 und der angrenzenden Meeresteile. . Teil, 1-179, Jena. Gonocerus acuteangulatus WERNER, D. J. (2007): Die Verbreitung der Braunen Randwanze (GOEZE, 1778) – Beiheft (Heteroptera: Coreidae) in Deutschland mit Angaben zu deren Biologie. Mainzer naturwiss.Archiv, 31 , 153-180, Mainz.

Anschrift des Autors: öricke, Fasanengasse 6, D Peter G -39179 EBENDORF, e-mail [email protected] HETEROPTERON Heft 28 / 2008 27

Zum Auftreten von Arocatus longiceps STÅL, 1872 (Lygaeidae) und Vorkommen von Cephalocteus scarabaeoides (Fabricius , 1803) (Cydnidae) an der Atlantikküste Portugals

ÖRICKE PETER G öln) machte mich dankenswerterweise darauf aufmerksam, dass das H.J. HOFFMANN (K Arocatus longiceps in meinem Beitrag zum weiteren Vordringen von in Sachsen-Anhalt (GÖRICKE 2008), in einem einleitenden Nebensatz genannte Auffinden der Art in Portugal, einen Erstnachweis der Art in diesem Land darstellt. A. longiceps ßen Population an vier stattlichen Exemplaren von wurde in einer gro ähe des Eingangsbereiches des Hotels „ Golden “ in Cabanas an der Platanen in der N Clube ähe von Tavira / Portugal vom Verfasser festgestellt. Die Tiere „regneten“ in Algarve in der N Menge beim Abklopfen der Platanenzweige in den Klopfschirm und in der coll. GÖRICKE ärchen der Art vom 11.08.2007 vom ätzlich zur befinden sich 12 P Fundort in Cabanas. Zus äischer Heteropterologen im September 2007 vom Fundort mitgebrachte Tagung Mitteleurop ürtingen) ca. 20 lebende Exemplare wurden freundlicherweise von Herrn Dr. CHR. RIEGER (N Arocatus longicep als s gekennzeichnet. Die Art war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Ungeachtet der Fragestellung, ob die von RIETSCHEL in Basel und/oder SIMON in Arocatus roeselii Rheinland-Pfalz gemachten Feststellungen der Art oder die Nachweise von A. longiceps in Paris und London ggfls. doch darstellen (HOFFMANN 2008), die bislang westlichsten Funde darstellen, scheint die Population in Portugal zur Zeit der westlichste Fundnachweis zu sein. Die in den letzten Jahren beschriebene Expansion der Art findet eine ätigung. weitere Best ähe in Im Umfeld des Fundortes wurde in ca. 1 km Entfernung in unmittelbarer Strandn der Lagunenlandschaft von Cabanas eine weitere interessante Wanze festgestellt. Aus den ephalocteus scarabaeoides Wurzeln von Strandhafer wurde die Cydnide C (FABRICIUS, 1803) ür die Hilfe bei der Determination. Im gesammelt. Herrn Dr. B. AUKEMA (Renkum) danke ich f über Zeitraum zwischen dem 08. bis 16.08.2007 wurden bei wenigen sporadischen Grabungen ür ihn 50 Tiere gefunden. Der Verfasser kann feststellen, dass das Eintragen der Art die f bisher angenehmste Sammelmethode von Wanzen darstellte: Mit einer Badehose bekleidet ß einer Stranddüne an der Küste des und auf dem Bauch im Sand liegend, wurde am Fu ße, lose Sand aus dem Wurze atlantischen Ozeans mit der flachen Hand der fast wei lbereich ärts befördert. Neben verschiedenen Käferarten, waren die dem des Strandhafers talw „schwarzen Punkte“ auf dem hellen Sand oftmals Unterzeichner entgegen rieselnden ephalocteus scarabaeoides. C L iteratur ÖRICKE Arocatus longiceps Å G , P. (2008): Zum weiteren Vordringen des Neozoons ST L,1872 (Heteroptera, – 52 Lygaeidae) in Sachsen-Anhalt. Entomologische Nachrichten und Berichte , 59-61, Dresden. Arocatus longiceps A. roeselii? – HOFFMANN, H.J. (2008): Auf Platanen: Nur oder doch auch Heteropteron, äischer Heteropterologen 26, öln. Mitteilungsblatt der Arbeitsgruppe Mitteleurop 24-29, K ürger und Arealerweiterer in Südwestdeutschland – RIETSCHEL, S. (2007): Wanzen (Heteroptera) als Neub Zeugen änderung? – ÜNTHER einer Klimaver In: RENKER, C. (Hrsg.): Festschrift zum 70. Geburtstag von HANNES G .- Beih.31 Mainzer naturwiss. Arch., , 301-317, Mainz. – 78 WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2007): Wanzen 3. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands , 1- 272, Keltern.

Anschrift des Autors: öricke, Fasanengas Peter G se 6, D-39179 EBENDORF, e-mail: [email protected]

PS des Herausgebers: Es sieht so aus, dass von RIBES in den letzten Wochen ebenfalls Funde von der Iberischen Halbinsel publiziert wurden, die aber noch nicht eingesehen werden konnten. 28 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Ein weiterer Fund von Philomyrmex insignis R.F. SAHLBERG, 1848 (Heteroptera, Lygaeidae) aus Brandenburg

JENS ESSER

ünsdorf (Eichberg, 10.05.2008) ein Fund der Bodenwanze In Brandenburg gelang bei W Philomyrmex insignis R. F. SAHLBERG, 1848. Damit liegt ein weiterer, vierter Fundpunkt üdlich Berlins dieser Art aus Brandenburg vor. Auch dieser neue Fund stammt aus einem s ßen Forstgebiet, in dem auch der bei gelegenen gro DECKERT (2004) genannte Fundort Kallinchen liegt. Philomyrmex insignis Bedingungen, wie sie zu bevorzugen scheint, findet man dort Cladonia reichlich: Flechtenreiche Standorte ( ) am Rand von Kiefernforsten (DECKERT 2004, ähnenswerte WACHMANN et al. 2007). Am neuen Fundort allerdings fanden sich kaum erw Überwinterung wichtigen Kiefernzapfen. Mengen von Flechten, wohl aber die wenigstens zur Vielmehr liefen die Tiere zwischen Moos und Streu an einer Stelle umher, an der viel Helichrysum arenarium ährend einer Exkursionspause an dieser Sandstrohblume ( ) wuchs. W Stelle tauchten immer wieder einzelne Tiere auf. Ganz vereinzelt erklommen Tiere auch die Pflanzen, die zu dieser Zeit nur aus Rosetten bestanden. Ein Besaugen der Strohblumen oder anderer Pflanzen konnte nicht beobachtet werden.

Literatur:

DECKERT, J. (2004): Zum Vorkommen von Oxycarinae (Heteroptera, Lygaeidae) in Berlin und Brandenburg. - 9 Insecta , 67-75. – 78 WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2007): Wanzen 3 In: DAHL, F.: Tierwelt Deutschlands , 100- 102.

Anschrift des Autors: örnerstr. Jens Esser, K 20, D-13156 BERLIN, e-mail: [email protected]

Nachtrag zu Wanzenfänge aus den Naturschutzgebieten „Aaper Vennekes“, „Pliesterbergsche Sohlen“, „Kaninchenberge“ und „Loosenberge“ bei Wesel / Niederrhein (NRW) (Hemiptera, Heteroptera)

PETER KOTT

ührlichen Behandlung von Leider habe ich bei der ausf Aelia klugii HAHN (EntGerm-Nr. 816) ÄFER übersehen, in der zwei Exemplare von Aelia klugii die Arbeit von SCH & HANNIG (2005) ür den Truppenübungsplatz Haltern aus dem Jahre 2000 f -Lavesum in den Landkreisen ührt werden. Dadurch erhöht sich die Zahl der bisher für Recklinghausen und Borken aufgef ünf Meldungen die Zeit nach NRW gemachten Fundmeldungen auf neun und davon betreffen f 1950. L iteratur: ÄFER übungsplatzes Haltern SCH , P. & HANNIG, K. (2005): Die Wanzen (Insecta, Heteroptera) des Truppen - – ünster 67 Platzteil Lavesum (Kreis Recklinghausen und Kreis Borken). Abhand. Westf. Museum Naturk. M , 93-99. Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38, D-50259 PULHEIM, [email protected] HETEROPTERON Heft 28 / 2008 29

Kurze Bemerkungen zu Arocatus und zu Kleidocerys

CHRISTIAN RIEGER

Arocatus roeselii A. longiceps ärbung in der Regel sicher und lassen sich mit Hilfe der F ännlichen Genitalien sind gering. Die unterscheiden. Die Unterschiede im Bau der m ät. Spermatheken der Weibchen zeigen bei beiden Arten hohe individuelle Variabilit A. roeselii incana A. viridis entwickelt sich an und (an bisher keine A. longiceps A. roeselii Funde), an Platane. Im Winter unter Platanenrinde aufgefundene äume ausschließlich zur Ü ühjahr in der suchen diese B berwinterung auf und suchen im Fr ähe wachsende Alnus A. roeselii N auf. Der mancherorts als selten geltende kann in den ühjahrsmonaten auf alten, mit vorjährigen Fruchtständen behangenen Erlen, regelmäßig Fr gefunden werden.*

Kleidocerys Die vier in Mitteleuropa auftretenden Formen von werden im Bild vorgestellt: „normale“ Form K. resedae Betula K. privignus Alnus K. ericae Die von , von , von Calluna ärbte Form, die in den Alpen an Rhododendron sp und eine intensiv rot gef . lebt Kleidocerys rhododendri (Arbeitsname: ). Die Frage nach dem Status der Formen wird aufgeworfen und auf das Tatsache hingewiesen, dass das Problem mit den klassischen ärbung, Maße, Gestalt der Genitalien usw. nicht zu lösen ist. Methoden des Systematikers: F

ür BW. *Gilt nach Aussagen anderer Kollegen wohl nur f

Anschrift des Autors: ÜRTINGEN, Dr. Christian Rieger, Lenbachstr. 11, D-72622 N [email protected]

Coranus subapterus – Wärme und Trockenheit, zwei Herausforderungen im Sanddünenbiotop

PETER KOTT

Zusammenfassung: Coranus Anhand von eigenen Beobachtungen wurden die Hitzevermeidungsstrategien von subapterus beschrieben. Ferner wurden die von PENTH (1952) durch Laboruntersuchungen ärmetoleranz durch Freilandbeobachtungen bestätigt. A ßerdem gewonnenen Aussagen zur W u ür das konzentrierte Vorkommen von C. subapterus wurde der Grund f in einem kleinen äutert. Und es wurde aufgezeigt, welche Strukturen das Bereich des NSG Wahler Berg erl C. subapterus über Biotop haben muss, damit auch Jahre mit extremer Trockenheit stehen kann.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38, D-50259 PULHEIM, [email protected]

30 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Baden-Württembergs Heteropterologen trafen sich im Nordschwarzwald

KLAUS VOIGT

ürttembergischen Heteropterologe Das traditionelle Treffen der baden-w n fand vom 11- öfen statt. Es diente in erster Linie dem Informationsaustausch, in 13. Juli 2008 in Ottenh öhen über zweiter Linie der Erfassung der Landesfauna. Dieses Mal sollten die Schwarzwaldh äftige 1.000 Meter gezielt untersucht werden. Leider spielte da das Wetter nicht mit. Kr üsse am Freitagabend und in der Nacht durchnässten die Vegetation erheblich. Die Regeng öhen steckten am Samstagmorgen noch in den Wolken. Trotzdem machten sich Schwarzwaldh ÜNCH RALF HECKMANN, MICHAEL M , JOSEF NAWRATIL, CHRISTIAN und UTE RIEGER, SIEGFRIED RIETSCHEL, KATHARINA SCHNEIDER und KLAUS VOIGT am Vormittag auf, um das Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein aufzusuchen. JOSEF NAWRATIL, der die Tagung gut vorbereitet hatte, hatte ein Treffen mit dem Leiter des Naturschutzzentrums Dr. W. SCHLUND ührung in das Exkursionsgebiet erhielten wir die arrangiert. Nach einer kurzen Einf Sammelgenehmigung unter der Bedingung, dass wesentliche Ergebnisse unserer ätigkeit an das Naturschutzzentrum übermittelt werden. Sammelt

öglichte es, dass wir auf sonst gesperrten Der Ranger W. HESSNER begleitete uns. Er erm Wegen nahe an verschiedene Biotope heranfahren konnten. Besonders interessant waren die ährend der Exkursion nicht Latschenregion und die Hangmoore um 1.000 m. Obwohl es w ächtlichen Starkregens durchnässt (und mehr regnete, war die ganze Vegetation wegen des n äter auch). Dadurch waren das Käschern der Halbsträucher (Heidel wir sp -, Rausch- und ächen, sowie das Klopfen der Latschen, Preiselbeeren), der Pfeifgras- und Rasenbinsenfl Fichten und Tannen wenig erfolgreich. Die gesammelten Tiere verklebten im Exhaustor und am Klopfschirm. Trotz dieser widrigen Bedingungen konnten am Ruhestein (980 m) und am Pachytomella parallela, Camptozygum aequale, Stenodema spec., Schliffkopf (1.050 m) Megaloceraea recticornis, Trigonotylus caelestialium, Stenotus binotatus, Mecomma ambulans, Cremnocephalus alpestris, Phoenicocoris modestus, Loricula ., Gastrodes spec grossipes, Nabicula ericetorum u.a.m. erbeutet werden. Am Nachmittag klarte es auf und die Sonne schien manchmal vom Himmel. Im Hochmoor auf der Hornisgrinde (1.150 m) konnten Saldula saltatoria, Gerris einige Sammler neben den schon oben genannten Arten noch gibbifer, Notonecta larval, und wenige Lygaeiden am Boden erbeuten. Wegen des äumen, Latschen und Tannen wenig aufkommenden Windes war das Klopfen an Vogelbeerb erfolgreich. An dem zahlreich herumliegenden Totholz und den Baumruinen des Orkans LOTHAR konnten keine Aradiden entdeckt werden. Nach einem reichlichen Abendessen im Hotel ging der Tag zu Ende.

Da es am Abend und in der Nacht stark geregnet hatte, beschlossen die Teilnehmer ön an bereits am Sonntagmorgen wieder abzureisen. Mit einem herzlichen Dankesch JOSEF ür die Vorbereitung und Organisation dieses Tref NAWRATIL und KATHARINA SCHNEIDER f fens ür die bereitwillige Unterstützung der Regionaltagung machten sich und an Dr. W. SCHLUND f die Heteropterologen auf den Heimweg.

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN, email: [email protected] HETEROPTERON Heft 28 / 2008 31

Bericht vom 4. und 5. Treffen der „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“

ÜRGEN ÄFER HANS-J HOFFMANN und PETER SCH

ährige Wintertreffen Am 23.02.2008 fand auf Einladung von H.J. HOFFMANN das diesj ät zu der AG zum wiederholten Mal im Kurssaal des Zoologischen Institutes der Universit öln K statt. ÜRGEN ÖRG Anwesend waren MICHAEL BUSSMANN, HANS-J HOFFMANN, J KINKELE, ÄFER PETER KOTT, HEINZ-OTTO REHAGE, PETER SCH , SIGMUND SCHARF, HELGA STEIN und DIETRICH J. WERNER.

üßung der Teilnehmer durch ÄFER Nach der Begr H.J. HOFFMANN wurde von P. SCH als ätzen nordrhein älischer erstes der Stand der Datenauswertung mit 1.872 Datens -westf überwiegend Wanzenfundmeldungen in der zentralen Datenbank vorgestellt. Es handelt sich um publizierte Meldungen aus 39 der 185 auszuwertenden Publikationen. Art und Umfang der ätze konnte mit Hilfe einer von Datens C. MORKEL auf der Basis der Datenbank erstellten öglichkeiten vorgestellt werden. Excel-Tabelle inkl. verschiedener Auswertungsm ßend demonstrierte ÄFER Anschlie P. SCH anhand einer konkreten Publikation die Eingabe von Daten in die vorgegebene Excel-Datei (E-File_Wanzenkartierung_NRW.xls auf „TOP 50 digital“ http://www.heteroptera.net/nrw/), mit Hinweisen zu Hilfsmitteln wie die des ür von Landesvermessungsamtes NRW, der daf J. KINKELE erstellte Layer mit den TK25- „TIM Blattnummern sowie -online" vom Landesvermessungsamt NRW (www.tim- – online.nrw.de) mit Deutscher Grundkarte und Luftbildern. Als sehr wichtig wurde im ühzeitige Ausgabe der Daten Hinblick auf die Suche nach einem geeigneten Programm - die fr ür die weitere Arbeit darstellt und als Karten angesehen, da dies einen wichtigen Ansporn f auch das Interesse bei anderen Personen wecken kann.

ächstes berichtete ÄFER Als N P. SCH von den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung zur „Roten ährdeten Pflanze “ am 08.12.2007 beim LANUV neuen Liste der gef n und Tiere NRW in Recklinghausen, auf der auch unsere Arbeitsgruppe kurz vorgestellt werden konnte. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die mittlerweile sehr hohen Datenanforderungen an eine üllt werden können. Die Möglichkeit der Rote Liste zum jetzigen Zeitpunkt von uns nicht erf Abgabe einer reinen Checkliste (s. NRW-Liste von KOTT & HOFFMANN 2003) sollte allerdings genutzt werden. ängen Zur Bearbeitung von (vermehrt angebotenen) Fallenbeif war allerdings keiner der ÄFER Anwesenden spontan bereit. In diesem Zusammenhang berichtete P. SCH von einem ünster, nordrhein älische Fallenbeifänge zu neuen Projekt des Naturkundemuseums M -westf ügung zu erfassen und im eigenen Haus zu deponieren, um sie Spezialisten bei Bedarf zur Verf stellen.

Vom 29.-31.08.2008 trafen sich auf Einladung von H.J. HOFFMANN Mitglieder der „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“ in der Außenstelle des Zoologischen Instituts der ät zu Köln in Grietherbusch/Rees am Niederrhein. Leider mussten einige Universit Interessenten schon kurz nach der Einladung, andere kurz vor Beginn noch absagen, so dass üglich eines zeitweiligen Gastes (W. sich nur 6 Wanzologen zuz KOTH-HOMANN) und einem Wasserwanzenspezialisten, der uns nicht antraf und deshalb wieder abreiste, einfanden: H.J. ÜLLER ÄFER HOFFMANN, P. KOTT, A. M , P. SCH , S. SCHARF und H. STEIN.

ünktlich um 16 Uhr vor der Station getroffen hatten, Nachdem sich die Teilnehmer p 32 HETEROPTERON Heft 28 / 2008 erfolgte nach einer kurzen Besichtigung der bestens ausgestatteten Arbeits- und äume und Schlafsäle „direkt hinter der Aufenthaltsr der Station eine erste Exkursion nach “, um die regionale Wanzenfauna bei sonnigem Wetter zu dezimieren. Nachdem das Station ündert worden war, traf man sich zum Buffet des nahe gelegenen China-Restaurants gepl äch. Vor abendlichen Gespr allem der schleppende Aufbau der Datenbank und der äuterte die von ihm bestens Vergleichssammlung NRW boten wieder viel Stoff. S. SCHARF erl ür die nächsten Tage. Dank Wohnmobil und nahe gelegenem vorbereiteten Exkursionsziele f übernachteten am Ende – Gasthof nur 4 Teilnehmer kostenlos in der Station dank 2 älen mit insgesamt 20 Betten und zwei Einzelzimmern konnten sich so alle Schnarcher Schlafs aus dem Wege gehen. üßte die Teilnehmer pünktlich um 7 Uhr mit Geläute der Der folgende Tag begr überstehend ärm des Milch gegen en Kapelle und dem L -Abholungslasters. Vormittags besuchte ünen auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Schon früher hatten man das NSG Wisseler D über H.J. HOFFMANN (in den 90er Jahren) und P. KOTT (2008) dort gesammelt und die gegen üne spärlichen Sammelergebnisse betont. Auch diesmal war dem Eindruck einer intakten D die Ausbeute nicht umwerfend. Nach Einkauf im Supermarkt und Mittagspause in der Station ünxe. Hier kamen alle – ging es dann am Mittag zum NSG Kaninchenberge an der Lippe bei H – ängen. Abends entschlossen sich alle, bei starker Sonnenbestrahlung zu interessanten F ündern und auf ein eigenständiges Grillen in der Station zu wieder den Chinesen zu pl verzichten. Danach wurden dann noch einige Tiere unter dem Binokular untersucht und Fotos üherer Treffen begutachtet. fr Der Sonntag stand im Zeichen des Diersfordter Waldes bei Wesel, wo sich S. SCHARF ückten sich leider nicht in einer entsprechend wieder bestens auskannte. Die langen Wege dr ßen Ausbeute an Wanzen aus, das herrliche Sonne gro nwetter und der interessante alte ädigte für die Etliche öste sich der Kreis Baumbestand entsch -km-Wanderung. Gegen 14 Uhr l ückkehrerverkehrs nach Hause zu kommen. Insgesamt eine auf, um noch vor dem Sonntagsr ür die sehr gelungene Veranstaltung bei tollem Wetter, wobei vor allem S. SCHARF f ührungen und die leider etwas umständliche Organisation der behördlichen ortskundigen F ß. Anschließend findet sich eine Liste der bereits Genehmigungen gedankt werden mu ausgewerteten Funde von P. KOTT. ächste Treffen ünster statt. Das n findet am 21. Februar 2009 im Naturkundemuseum M ür den Sommer 2009 ist eine mehrtägige Exkursion ins Sauerland geplant. F

Anschrift der Autoren: ät zu Köln, Weyertal 119, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut der Universit ÖLN, e D-90381 K -mail [email protected] äfer, Stettiner Weg 13, D Dipl.-Geogr. Peter Sch -48291 TELGTE, email [email protected]

HETEROPTERON Heft 28 / 2008 33

Wanzenfänge vom Niederrhein, mit Europiella artemisiae BECKER, 1864, „neu“ für NRW

Von PETER KOTT

Grietherbusch, Rheindeich, 29.08.08 NSG Kaninchenberge bei Wesel, 30.08.08

EntGerm- Art Fund- EntGerm-- Art Fund- Nr. Nr. daten daten Deraeocoris lutescens ♀ Acalypta parvula ♀ 200 SCHILL. 1 106 Fall. 1 Adelphocoris lineolatus ♂, 1♀ Lygus pratensis ♂, 1♀ 204 GZ. 1 276 L. 1 Adelphocoris quadripunctatus ♀♀ Notostira elongata ♂, 1♀ 205 F. 2 309 GEOFFR. 1 Adelphocoris seticornis ♂ Stenodema laevigata ♀♀ 207 F. 1 317 L. 3 Pantilius tunicatus ♀ Trigonotylus caelestialium ♀ 231 F. 1 323 KIRK. 1 Lygocoris contaminatus ♀♀ Himacerus mirmicoides ♀ 270 FALL. 2 501 O. Ca. 1 Lygus gemellatus ♀ Nabis ericetorum ♂, 1♀ 274 H.-S. 1 508 Sz. 1 Orthops basalis ♂♂, 1♀ Nabis rugosus ♂ 282 A. CA. 2 512 L. 1 Orthops kalmii ♂, 4♀♀ Nysius thymi ♂, 2♀♀ 284 L. 1 614 Wff. 1 Stenodema laevigata ♂ Ischnocoris angustulus ♂ 317 L. 1 658 Boh. 1 Blepharidopterus angulatus ♂, 1♀ Scolopostethus decoratus ♂, 1♀ 344 FALL. 1 664 Hhn. 1 Europiella artemisiae ♀♀ Pionosomus varius ♀♀ 428 * BECK. 3 680 Wff. 2 Himacerus apterus ♀ Stygnocoris fuligineus ♀ 502 F. 1 720 Geoffr. 1 Heterogaster urticae ♀ Stygnocoris sabulosus ♀♀ 635 F. 1 723 Schill. 2 Alydus calcaratus ♂ Coreus marginatus ♀ 743 L. 1 745 L. 1 Orius ♀♀ Spathocera dahlmannii ♂♂, 3♀♀ spec. 2 750 Schill. 2 Rhopalus parumpunctatus ♀ 775 Schill. 1 Arma custos ♀ ünen bei Kalkar, 30.08.08 808 F. 1 NSG Wisseler D Aelia acuminata ♂ 815 L. 1 EntGerm- Art Fund- Nr. daten NSG Diersfordter Forst bei Wesel, 31.08.08

Adelphocoris lineolatus ♀ EntGerm-- Art 204 GZ. 1 Fund- Stenodema calcarata ♀ Nr. 313 FALL. 1 Trigonotylus caelestialium ♂ ♀ daten 323 KIRK. 1 , 1 Megalocoleus tanaceti ♂ Nabis ericetorum ♂, 2♀♀ 445 FALL. 1 508 SZ. 1 Nabis rugosus ♂ ♀ Cymus melanocephalus ♀ 512 L. 1 , 1 623 FIEB. 1 Nysius thymi ♂ ♀ Eremocoris plebejus ♂♂,6♀♀ 614 WFF. 1 , 1 654 FALL. 6 Kleidocerys resedae ♀häufig Gastrodes grossipes ♂, 1♀ 619 Panz. 1 657 DEG. 1 Cymus melanocephalus ♂ Trapezonotus arenarius ♂♂ ♀♀ 623 FIEB. 1 683 L. 7 12 Geocoris grylloides ♂ Plinthisus brevipennis ♂ 629 L. 1 699 LATR. 1 Stygnocoris fuligineus ♂ 720 Geoffr. 1 Gonocerus acuteangulatus ♂ 747 GZ. 1 Palomena prasina ♂ 831 L. 1

Europiella artemisiae Artemisia- äßig feuchten * lebt an Arten an offenen, trockenen bis m Standorten. Bisher wurde sie in NRW (s. EntGerm-Liste) anscheinend nicht nachgewiesen, ändern Niedersachsen, Hessen und Rheinland obwohl sie aus den benachbarten Bundesl - Pfalz gemeldet ist. Plagiognathus albipennis Das beruht darauf, dass Fundmeldungen von - nach der systematischen Neuordnung bzw. Umbenennung - bei Erstellung der NRW-Liste nicht überprüft werden konnten und vorläufig zu Europiella albipennis gestellt wurden. Hier liegt ür NRW der zu erwartende, gesicherte Nachweis für Eu. artemisiae jetzt auch f vor.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38, D-50259 PULHEIM, [email protected] 34 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Wanzenliteratur: Neuerscheinungen

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Im HETEROPTERON H. 27: Amphiareus obscuriceps HOFFMANN, H.J. (2008).: (POPPIUS, 1909) nunmehr auch in Nordrhein-Westfalen – H. 27 (NRW) / Deutschland (Heteroptera, Anthocoridae). Heteropteron , 17-18. – H. 27 HOFFMANN, H.J. (2008): Wer war WOLFGANG STICHEL?. Heteropteron , 19-30. – H. 27 HOFFMANN, H.J. (2008): Heteropterologische Kuriosa 13. Heteropteron , 31. – HOFFMANN, H.J. (2008): Wanzenabbildungen auf div. Materialien (Heteropterologische Kuriosa 14). H. 27 Heteropteron , 32. änge aus den Naturschutzgebieten „Aaper Vennekes“, „Pliesterbergsche Sohlen“, KOTT, P. (2008): Wanzenf „Kaninchenberge“ und „Loosenberge“ bei Wesel / Niederrhein (NRW) (Hem – iptera, Heteroptera). H. 27 Heteropteron , 5-14. äischer MARTSCHEI, TH. & ENGELMANN, H.-D. (2008): 34. Treffen der "Arbeitsgruppe mitteleurop – H. 27 Heteropterologen" 2008. Heteropteron , 3-4. – H. 27 SCHMOLKE, F. & SCHULZ-MIRBACH, T. (2008): Wanzen-Fundmeldungen aus Bayern. Heteropteron , 15- 16.

Wanzen-CD Der Inhalt der von G. STRAUSS ist ab sofort in www.corisa.de im Internet abrufbar.

Adressänderungen

ACHTZIGER, ROLAND: e-mail roland.achtziger@t-online ÖRING BR , UDO ??? BRUERS, JOS: e-mail [email protected] BUSSMANN, MICHAEL: Amselstr. 18, D-58285 GEVELSBERG ENGELMANN, HANS-DIETER: e-mail [email protected], Tel. 03581/667865, 0172/5393327 örnerstr. 20, D ESSER; JENS: K -13156 BERLIN, e-mail [email protected] GOSSNER, MARTIN: e-mail auch [email protected] MARTSCHEI, THOMAS: e-mail auch [email protected], [email protected] streichen NAWRATIL, JOSEF: e-mail [email protected] önoseforschung, Theodor NIGMANN, Dr. URSULA, Helmholtz-Zentrum f. Umweltforschung UFZ, Dep. Bioz - Lieser-Str. 4, D-06120 HALLE, e-mail [email protected] RABITSCH, WOLFGANG: Tel.+43-1-31304-3340, e-mail [email protected], http://homepage.univie.ac.at/wolfgang.rabitsch REMANE, REINHARD: Tel. auch d 06421/2823392 SCHARMANN, KARL-HEINZ: e-mail [email protected] STRAUSS, GERHARD: e-mail [email protected] (softcol.@... streichen!) WACHMANN, EKKEHARD: e-mail [email protected] WERNER, DIETRICH: priv. Eichendorffstr. 12, D-51427 BERGISCH-GLADBACH WIEZOREK, ELMAR, Stadt Aachen Fachbereich Umwelt, Reumontstr. 1, D-52064 AACHEN, Tel. d 0421/432- 3600, Fax -3699, e-mail [email protected], privat 02408/80546 e-mail [email protected], ZANGE, RALF, Stadt Ingolstadt Umweltamt, Rathausplatz 9, D-85049 INGOLSTADT, e-mail – [email protected], Tel. 0841/305-2563, Fax 2543

Gesucht: ß, Dr. JAROSLAV STEHLIK bittet um Information, ob jemand wei - wo sich die Heteropteren-Kollektion von G.&W. SCHULTZE von den Philippinen und - wo sich die Pyrrhocoriden-Sammlung von H.W. TAUBER befindet. So sich jemand erinnert, bitte Nachricht an:

ÜNN Dr. Jaroslav Stehlik, Jeneweinova 9, CZ-617 00 BR , Tschechische Republik, e-mail [email protected]

36 HETEROPTERON Heft 28 / 2008

Berliner Wanz e - ganz gross! (Heteropterologische Kuriositäten 14)

ÜRGE HANS-J N HOFFMANN

ößer – Die Wanzen werden immer gr zumindest in Berlin. An der Aussenmauer des TACHELES (in der ehem. DDR gelegenes alternatives Kunsthaus) schiebt sich eine riesige ätzungsweise 1,60 m die Vorderhälfte, ist sie (für den Wanze aus der Mauer. Sch üssel als typisches Heteropterologen leider!) gekennzeichnet durch einen fehlenden R ühlerglieder, wo doch die Pentatomiden wie Pentatoma rufipes Wanzenmerkmal und nur 2 F (die wohl Modell gestanden hat) sich durch 5 auszeichnen. ß ist die Verabschiedung Anla des BKA(Bundeskriminalamt)-Gesetzes zur Online- Durchsuchung und Vorratsdatenspeicherung im September 2008 durch den Bundestag. Das ÜNDNIS 96 ÜNEN, vertreten durch B - Die GR CLAUDIA ROTH und WOLFGANG WIELAND hielten eine flammende Rede unterhalb der Wanze am 06.06.2008, die im Internetauftritt der Partei und unter YOUTUBE auch als Video (inkl. Wanze!) zu sehen ist.

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Weyertal 119, D ÖLN Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut der Universit -50931 K e-mail [email protected]