Bulgarien-Jahrbuch 2013
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BULGARIEN-JAHRBUCH Deutsch-Bulgarische Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e.V. 2013 Verlag Otto Sagner Bulgarien-Jahrbuch 2013 Bulgarien-Jahrbuch 2013 Herausgegeben von Helmut Schaller, Sigrun Comati und Raiko Krauß Verlag Otto Sagner München–Berlin–Leipzig–Washington, D.C. 2015 Das Bulgarien-Jahrbuch wird im Auftrag der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e.V. herausgegeben. Begründet von Wolfgang Gesemann, Helmut Schaller, Gabriele Schubert und Rumjana Zlatanova Fortgeführt von Wolfgang Gesemann, Rumjana Ivanova-Kiefer und Rumjana Zlatanova Gefördert aus Mitteln der Dr. Röhling-Stiftung Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Online steht dieses Buch in Kürze als Volltextversion über den Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (www.bsb-muenchen.de) zur Verfügung. Anschrift der Redaktion: Dr. Raiko Krauß Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Eberhard Karls Universität Schloß Hohentübingen Burgsteige 11 D-72070 Tübingen eMail: [email protected] Technische Redaktion: Manuel Birker eMail: [email protected] Manuskripte und Rezensionsexemplare sind bei der Redaktion einzureichen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. © 2015 bei Verlag Otto Sagner, München (http://verlag.kubon-sagner.de) «Verlag Otto Sagner» ist ein Imprint der Kubon & Sagner GmbH Alle Rechte vorbehalten Satz: robert jones, marburg Druck und Bindung: Difo-Druck, Bamberg Printed in Germany ISSN: 1869-3415 ISBN: 978-3-86688-540-0 ISBN (eBook): 978-3-86688-541-7 Sehr geehrte Leserinnen und Leser des Bulgarien-Jahrbuchs 2013, liebe Freunde Bulgariens! Seit Jahren schon zeichnet sich die Reihe „Bulgarien-Jahrbuch“ durch eine große thematische Bandbreite und fundierte Beiträge angesehener deutscher und bul- garischer Wissenschaftler aus, die den an Bulgarien interessierten Lesern immer wieder neue Einblicke in seinen Alltag, seine Geschichte und Kultur, Wirtschaft und Politik gewähren. Dabei bezieht die Themenvielfalt ihren Reiz vor allem auch aus der Berücksichtigung scheinbar „abseitiger“ Fragestellungen, die neugieriges Interesse wecken – selbst dann noch, wenn man sich für einen Bulgarien-Experten halten mag. Vor Ihnen liegt ein Buch, das wie seine Vorgängerausgaben eine bunte Vielfalt interessanter Themen diverser Wissenschaftsgebiete im Bulgarien-Kontext be- leuchtet. Es richtet sein Augenmerk in diesem Jahr vor allem auf Naturwissen- schaften und Technik, Archäologie, kultur- und sozialwissenschaftliche Frage- stellungen, Literatur-, Sprach- und andere Geisteswissenschaften. Die Rubriken „Aktuelles“ und „Personalia“ lassen uns Leser darüber hinaus an der jahres- aktuellen Arbeit der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft teilhaben. Wenn wir im Erscheinungsjahr dieses Jahrbuches auf „25 Jahre Mauerfall“ zurückblicken, sollten wir uns in Erinnerung rufen, was einst war und was seit 1989 in unseren Ländern geschehen ist. Die vielfältigen Veränderungen, vor allem in gesellschaftspolitischer Hinsicht, haben auch zu einer Vertiefung der Kenntnis der Menschen übereinander und ihre europäischen Herkunftsländer beigetragen, die sich zuvor aus ideologischen Gründen fremd waren oder sich zumindest zeitweise entfremdet hatten. Seit der Maueröffnung ist allerdings eine stärkere Zugewandtheit und Aufgeschlossenheit vieler Menschen ost- und südosteuropäischer Länder gegenüber dem Westen, insbesondere Deutschland, zu verzeichnen, als es umgekehrt leider nach wie vor der Fall ist. Die Reihe „Bulgarien-Jahrbuch“ der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e.V. bemüht sich seit Jahren sehr engagiert, dieses Ungleichgewicht in der gegenseitigen Wahrnehmung aufzuheben und Leser aus deutschsprachigen Ländern für Bul- garien und seine Vielfalt zu interessieren und zu gewinnen. Insofern ist diesem Jahrbuch eine große Leserschaft und Verbreitung und Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, viel Vergnügen und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre dieses Bandes zu wünschen. Jörg Schenk Wissenschaftsreferent der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Sofia Sofia, den 31.10.2014 Inhalt Grußwort von Jörg Schenk, Wissenschaftsreferent der Deutschen Botschaft in Sofia 5 Beiträge Helmut W. Schaller Bulgarische Literatur in Deutschland: Von den Anfängen am Ende des 19. und bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts 11 Helmut W. Schaller Die „B©lgarsko knižovno družestvo/Bulgarische Literarische Gesellschaft“ im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens 1869-1878 49 Beiträge des Symposiums „Wissenschaft und Technik“ in Berlin 2012 Hans-Dieter Döpmann Technischer Fortschritt und Religion 66 Dietmar Linke Ivan Nikolov Stranski (1897-1979), der bulgarisch-deutsche „Großmeister des Kristallwachstums“, und sein Wirken im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik 80 Helmut W. Schaller Aus Gustav Weigands „Bulgarischer Bibliothek“: Geographie, Eisenbahn und Bergbau in Bulgarien 105 Horst Röhling Von Außenzentren zu Eigenzentren und inländischen Interessen der Abonnenten mathematisch-naturwissenschaftlicher Bücher in Bulgarien 1833-1875 119 Beiträge des Symposiums „Bulgarien im europäischen Haus“ in Darmstadt 2012 Sigrun Comati Zum Symposium der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e.V. „Bulgarien im europäischen Haus“ am 15.11.2012 in Darmstadt 131 Ingo-Endrick Lankau Fürst Alexander I. von Bulgarien – ein Darmstädter 135 Denitza Kisseler Die bulgarischen Künstler und München. Kunstbeziehungen von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts 140 Dilyana Panayotova-Grün Merkmale der bulgarischen Migration am Beispiel von Bayern 156 Corinna Leschber Lateinische und italienische Etymologien im Bulgarischen 175 Ruselina Nicolova Der bulgarische Admirativ und seine Wiedergabe im Deutschen 184 Sigrun Comati Vergleichende Betrachtungen zur bulgarischen und deutschen Sprache im Zeitalter der Digitalisierung und des Internets 199 Deniza Popova „Die bulgarischen Musiken“ im Spannungsfeld zwischen Verständnis und Selbstverständnis 210 Archäologische Beiträge Jonas Abele Oberflächenbegehungen und Geländemodellierung des prähistorischen Fundplatzes Džuljunica-Sm©rdeš bei Veliko T©rnovo 233 Marion Etzel Die symbolischen Gräber mit Tongesichtern Nr. 2, 3 und 15 des kupferzeitlichen Gräberfeldes von Varna 249 Raiko Krauß Archäologische Forschungen in Bulgarien 2013 267 Personalia und Aktuelles Dietmar Endler Norbert Randow zum Gedächtnis 279 Sigrun Comati In memoriam Dr. Kiril Kostov 281 Sigrun Comati Der III. Internationale Bulgaristik-Kongress vom 23. -26. Mai 2013 in Sofia 285 Beiträge Helmut W. Schaller Bulgarische Literatur in Deutschland. Von den Anfängen am Ende des 19. und bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts Norbert Randow (1929–2013) zum Gedächtnis Wie wenig im Vergleich zu anderen Literaturen aus dem bulgarischen Schrifttum ins Deutsche übersetzt wurde, gibt Kiril Christov in der von Franz Spina und Gerhard Gesemann, den beiden Slavisten an der Deutschen Universität Prag begründeten und herausgegebenen „Slavischen Rundschau“ im Jahre 1929 wieder: „Aus keiner slavischen Sprache ist so wenig ins Deutsche übersetzt worden wie aus dem Bulgarischen. Ein paar kleine Erzählungen und Gedichte, die in unwichtigen Zeitschriften und hauptsächlich während des Krieges gedruckt wurden, tragen den Charakter der Zufälligkeit und dilettantischer Hand. Solche Übersetzungen verschwinden dann gewöhnlich mit dem Veralten der Zeitschriften, in denen sie erschienen sind. Die paar Bücher bulgarischer Schriftsteller, die von deutschen Verlegern herausgegeben wurden mit dem Be- streben, das Publikum für Bulgarien und die bulgarische Literatur zu interes- sieren, sind bare Ausnahmen, die nur beweisen, dass eine bulgarische Litera- tur in deutscher Sprache streng genommen nicht existiert.“ (Christov 1929, 36) Ganz so negativ ist das Bild der bulgarischen Literatur in Deutschland bis zum Jahre 1930 aber dennoch nicht, denkt man an die noch zu behandeln- den Übersetzungen von Georg Rosen, Gustav Weigand, Georg Adam und Otto Müller-Neudorf, zu denen dann Gerhard Gesemann – nicht zuletzt auch durch Kiril Christov angeregt – als weiterer Übersetzer bulgarischer Literatur kommt. In der vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland führenden, von der Deutschen Verlagsanstalt herausgegebenen Zeitschrift Aus fremden Zungen wurde im Jahre 1901 auf das immer mehr zunehmende Interesse an aus- ländischer Literatur hingewiesen, wenn es dort zum Schluss des elften Jahr- ganges hieß: „…Je mehr die moderne Kulturentwicklung das im deutschen Volke von jeher besonders rege Interesse am fremden Geistesleben steigert, desto mehr sind wir darauf bedacht, dieses Interesse, dem zu dienen unsere Zeitschrift berufen ist, durch eine gediegene Auswahl aus den dichterischen Schöpfungen des Aus- landes zu befriedigen. Dass wir uns dabei nicht auf die deutschen Literatur- 11 freunden auch anderweitig leicht zugänglichen Literaturen beschränken, sondern auch die zum Teil sehr beachtenswerten literarischen Bestrebungen kleinerer, räumlich entfernterer oder ihrer Kultur nach jüngerer Völker nicht unberücksichtigt lassen, bedarf keiner Rechtfertigung.“ (o. A. 1901, o. S.) In einem seinerzeit programmatischen Vortrag zum Thema „Der Slawen- freund Georg Adam und sein Verhältnis zur bulgarischen