VI. Plädoyers Und Urteil – Die Finale Verwirrung

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VI. Plädoyers Und Urteil – Die Finale Verwirrung VI. Plädoyers und Urteil – die finale Verwirrung 1. Zeitspiel – aus den Tiefen der Ebene zum Ende Für die Berichterstattung über den Demjanjuk-Prozess hatte ich mich im Spätsommer 2009 freiwillig gemeldet, obwohl es für einen fest angestellten Redakteur der ARD eher ungewöhnlich ist, langfristig Reporteraufgaben zu übernehmen. Mir schien das Verfahren zeithistorisch interessant, auch wenn niemand wusste, wie lange es sich hinziehen würde. Allerdings gab es später auch Tage, an denen ich die Freiwilligkeit bereute. Vor allem wäh- rend der Beweisaufnahme, als scheinbar nichts vorwärts ging im Gerichtssaal. Andererseits war das Geschehen auch faszinierend: Das stete Kräftemessen zwischen Anklage, Richterbank und Verteidigung, die Prozessführung, die juristische Anwendung der Täterforschung zum Holocaust. Ein Neugier- Faktor mag auch das Gerichtsgebäude als solches gewesen sein. Der neue Münchner Justizpalast, eine grau-grüne Betonburg aus den 1970er Jahren, bot jeden Tag ein Kaleidoskop unserer Gesellschaft. Es genügte, sich still diejenigen anzuschauen, die morgens an der Sicherheitsschleuse standen. Wer war als Zeuge geladen, wer kam als Beschuldigter? Wenn nur ein Ende absehbar gewesen wäre! Anfangs hatte das Gericht nur bis Mai 2010 geplant. Danach begannen die Verlängerungen: Diese Verhandlungstage wurden durch Gerichtsmitteilungen bekannt gegeben: am 3. März und am 24. No- 1 vember 2010, am 3. Februar 2011 und am 18. März 2011 . Obwohl Straf- prozesse immer wieder Unwägbarkeiten mit sich bringen, war dies doch eher ungewöhnlich – und das umso mehr, als die Ungewissheit sogar bis zum letzten Prozesstag anhielt. Denn erst am Mittag des 12. Mai 2011 war allen klar, dass sie an diesem Tag auch das Urteil hören würden. Bis zuletzt hoffte ich mit anderen Zuhörern und Prozessbeteiligten, den einen historischen Augenblick zu erleben, wenn John Demjanjuk sein Schweigen brechen und berichten würde, was sich ereignet hatte nach seiner Gefangennahme durch die Wehrmacht im Frühjahr 1942. Dieses Warten auf den plötzlichen, erläuternden Monolog des Angeklagten war ein wich- tiges Motiv, weshalb ich kaum einen Verhandlungstag in diesem Prozess versäumte. Denn die Aussage eines Trawniki zu seinen Handlungsspielräu- 1 Die entsprechenden Schreiben des Oberlandesgerichts München befinden sich im Besitz des Verfassers. Zeitspiel – aus den Tiefen der Ebene zum Ende 95 men, seinen Motiven, Ängsten und Absichten wäre ein Novum gewesen – und ein Fortschritt. Zu hören bekamen wir in dieser Hinsicht jedoch nur wenige vage Sätze, die das Gericht dem Zeugen Nagorny bei der Ver- nehmung entlocken konnte. Gegen diesen lief zu diesem Zeitpunkt ein Vorermittlungsverfahren, sodass er sich nicht selbst belasten wollte. Unser Logbuch hielt deshalb nur Sätze fest wie: „Er habe ums Lager gestanden mit einem Karabiner, aber ohne Munition. Es hätte niemand versucht zu fliehen. Einer der es vorgehabt hätte, sei von den Deutschen aufgehängt worden. Es gab Arbeiter aus Polen, der Ukraine, ‚aus der ganzen Welt‘. […] Sie hätten 12 Stunden pro Tag arbeiten müssen, und manche seien gestorben, die Arbeiter hätten meist nur Wasser bekommen und die Wachleute gekochte Schild- kröten.“2 In meinem Radiobericht zu seinem Auftritt vor der Strafkammer schrieb ich unter anderem, Nagorny habe sich erst auf beharrliches Nachfragen an Ereignisse und Orte erinnert, und seine Aussage habe „diverse Unge- reimtheiten“ enthalten3. Die Hoffnung, mehr über die Trawniki zu erfah- ren, zerschlugen sich erst am 12. Mai 2011, als Demjanjuk die letzte Mög- lichkeit ungenutzt verstreichen ließ. Es war nicht übertrieben, für den Sommer und Herbst 2010 von einer zeitweiligen Agonie des juristischen Geschehens zu sprechen oder, wie die „Süddeutsche Zeitung“ noch im Februar 2011, von einem „schleppenden Prozess“4. Hauptursache dafür war sicherlich das Verhalten des Wahlvertei- digers. Es sei wie ein Ritual, schrieb Robert Probst kritisch-distanziert: „Zu Beginn der Verhandlung meldet sich stets Ulrich Busch zu Wort und stellt Beweis- anträge, gern im Dutzend. Regelmäßig lehnt er die Berufsrichter wegen der Besorgnis der Befangenheit ab. Auch gegen Zeugen und Sachverständige hat er meist wortreich Einwände vorzubringen.“ Die Mittel der Kammer, sich dagegen zu wehren, waren begrenzt. So nahm das Gericht jeden formgerecht gestellten Antrag bis zum Ende der Beweis- aufnahme entgegen. Jede Ablehnung eines Verteidiger-Papiers bedurfte einer Begründung. Gerade gegen Ende der Beweisaufnahme nutzten Busch und sein Mandant die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel voll aus. Ein Musterbeispiel dafür war die Sitzung am 22. Februar 2011, für die das Gericht eigentlich den Beginn der Plädoyers angesetzt hatte. Wir hatten 2 Logbuch-Eintrag vom 24. 2. 2010. 3 Rainer Volk, ARD-Angebot, Tageszusammenfassung vom 24. 2. 2010; Skript im Besitz des Verfassers. 4 Süddeutsche Zeitung vom 21. 2. 2011: „Schleppender Prozess“ (Robert Probst); das folgende Zitat findet sich ebenda. 96 Plädoyers und Urteil – die finale Verwirrung entsprechende vertrauliche Äußerungen aus den Kreisen der Justiz erhalten; zudem waren die Sicherheits- und Presseverfügungen vom November 2009 am 16. Februar 2011 offiziell wieder in Kraft gesetzt worden – was wir als Zeichen deuteten5. Diese Erwartungshaltung sorgte erstmals seit Monaten wieder dafür, dass der gesamte untere Zuschauerbereich des Saales voll besetzt war. Die Gegen-Inszenierung des Angeklagten begann damit, dass er sich beim Eintreffen im Gerichtssaal ein etwa DIN-A 4 großes Schild mit der Zahl 1627 vor die Brust hielt. Diese Zahl bezog sich auf eine angebliche Akten-Nummer in einem Moskauer Archiv, unter der – wie sein Verteidiger zuvor reklamiert hatte6 – die gesamte Fälschungs-Historie gegen Demjanjuk festgehalten sei. Nach der Eröffnung der Sitzung verlas Busch eine „Dritte Erklärung von John Demjanjuk in Deutschland“, ein 45 Zeilen umfassendes Anschuldigungsschreiben, das einen großen historischen Bogen von den Hungersnöten in der Ukraine zur Stalinzeit bis zum Prozess in München schlug und die Theorie einer Verfolgung des Angeklagten verfocht. Der deutschen Justiz warf Demjanjuk vor, sie wolle „meine Würde, meine Seele, meinen Geist und […] mein Leben auslöschen“. Er forderte, die Heraus- gabe der inkriminierten Akte von den Behörden Russlands zu verlangen, und endete mit der Drohung, binnen zwei Wochen in den Hungerstreik zu treten7. Das bemerkenswerteste Faktum an diesem „Gesamtkunstwerk“ der Verteidigung bestand jedoch in einem massiven Anlauf, die Zeitplanung des Gerichts vollkommen über den Haufen zu werfen. So begann Ulrich Busch nach der Erklärung, weitere Beweisanträge zu stellen. Anders als in den bisherigen 16 Monaten zuvor zog sich diese Prozedur über den gesamten Prozesstag. Erst als der Staatsanwalt am Nachmittag den Verdacht der Pro- zessverschleppung äußerte und der Vorsitzende Richter Busch fragte, wie viel Zeit er noch benötige, zeigte sich in der Antwort („morgen und vor- aussichtlich noch zwei Tage“)8 der volle Umfang des Manövers. Am folgenden Tag durfte der Verteidiger tatsächlich weiter Anträge vor- tragen. Mir gegenüber bekundete Busch in einem Gespräch am 23. Februar 2011 sein Erstaunen darüber, dass das Gericht sein Vorgehen bis dahin tole- riert habe. Er tue nur seine Pflicht und trage solange vor, „bis er gestoppt 5 Schreiben des Landgerichts München II vom 16. 2. 2011; Kopie im Besitz des Ver- fassers. 6 Vgl. etwa den Logbuch-Eintrag vom 11. 1. 2011. 7 Das Schreiben ist im Original in englischer Sprache abgefasst und liegt dem Verfasser als Kopie (mit der Unterschrift Demjanjuks) vor. 8 Schilderung und Zitat nach dem Logbuch-Eintrag vom 22. 2. 2011. Zeitspiel – aus den Tiefen der Ebene zum Ende 97 wird, sein gestriger Auftritt war Reaktion auf Ankündigung des Plädoyers“9. Mit anderen Worten: Sinn des Vorgehens war die Provokation des Gerichts und der anderen Prozessbeteiligten – nicht aber ein Sachzwang. Die Medien zeigten sich vom Vorgehen der Verteidigung stark beeindruckt. In den Meldungen der Nachrichtenagenturen am 22. Februar 2011 und in den Zeitungsartikeln des folgenden Tages wurde die Hungerstreik-Drohung in den Überschriften erwähnt: dpa umschrieb den massiven Angriff auf die Gerichtsplanungen mit dem Satz, Demjanjuk fahre „noch einmal alle Ge- schütze auf“10; die „Süddeutsche“ wies auf das eigentlich geplante Ende der Beweisaufnahme hin und resümierte die prozesstaktischen Aspekte mit den Sätzen: „Dem kam Busch zuvor, indem er über Stunden zahlreiche weitere Beweisanträge stellte. Bis zum Ende des Tages waren es mehr als 70.“11 In meinen eigenen Prozessberichten sprach ich von einer „Eskalation der Prozess-Strategie durch die Verteidigung“ (ARD-Kurzbeitrag) und von einem „Spektakel“ (ARD-Langbeitrag)12. Die Wortwahl deutete eine gewisse Ohnmacht an angesichts einer drohenden weiteren Verzögerung des Pro- zessgeschehens. Sicherlich war für keinen der Beobachter abzuschätzen, wie das Landgericht auf den Vorstoß reagieren würde und ob eventuell weitere Wochen mit Verhandlungsterminen bevorstanden. Der 1. März 2011 zeigte jedoch, dass eine Eskalation und Zuspitzung der Prozessdynamik nicht nur von Seiten der Verteidigung möglich war. Statt den Verteidiger weitere Anträge vortragen zu lassen, verlas die Kammer an diesem Prozesstag über mehrere Stunden Vernehmungsprotokolle ehemali- ger Trawniki-Männer – das heißt, es setzte die Beweisaufnahme mit der Einführung weiterer Dokumente fort13. Erst am Nachmittag fragte der Vor- sitzende Richter den Verteidiger Busch nach seinem Zeitbedarf für weitere Beweisanträge. Auf dessen Antwort, er benötige
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