Diplomarbeit Gunzer Philipp
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Humangeographische Prozesse und Strukturen in Litauen unter besonderer Berücksichtigung regionaler Disparitäten Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Naturwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Philipp GUNZER Am Institut für Geographie und Raumforschung Begutachter Ao. Univ. Prof. Dr. Phil. Peter Čede Graz, 2011 Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Datum: Unterschrift: 2 Vorwort Die Masse der Westeuropäer sieht das Baltikum als Einheit, welche irgendwo vor Russland liegt. Auch bei der Zuordnung der jeweiligen Hauptstädte zu ihren Ländern gibt es in unseren Breiten Probleme. Als ich im Rahmen meines Erasmus Auslandsstudiums ein Jahr in Litauen verbringen durfte, wurden mir die Eigenheiten und Besonderheiten dieses Landes näher gebracht. Speziell der lange Kampf um die Selbstständigkeit hat das Land in seiner wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung geprägt. Durch die erlebten Eindrücke war es für mich von Anfang an selbstverständlich das Thema meiner Diplomarbeit diesem Land zu widmen, in welcher ich humangeographische Aspekte durch wissenschaftliche und persönliche Hintergründe beleuchte. Vor allem der Wechsel der politischen Systeme in den vergangenen 100 Jahren hat in Litauen seine Spuren im Landschaftsbild hinterlassen Mein Dank gilt in erster Linie meinen Eltern, sie unterstützten mich in meinen Entscheidungen, finanzierten mir mein Studium und ermöglichten mir auch den Auslandsaufenthalt in der getätigten Form. Danke sagen darf ich aber auch Ao. Univ. Prof. Dr. Peter Čede, dem Betreuer meiner Diplomarbeit für seine Geduld mit mir bei der Durchführung meiner Diplomarbeit aber auch für die gemeinsam getätigten Exkursionen. Weiters möchte ich mich noch bei meinen litauischen Professoren Dr. Giedre Beconyte und Assoc. Prof. Dr. Donatas Burneika für ihre sehr persönliche Unterstützung und Fachinformationen bedanken. Tomas Cerkasas gilt meine letzte Anerkennung, bei jeder Frage und jedem Problem war er bereit, mir zu helfen. Vielen Dank – Aciu Labai! Zuletzt erfüllt es mich noch mit großer Freude, dass alle 40 Personen, denen ich Litauen näher bringen konnte, von den Reizen dieser unbekannten Region angetan waren. 3 Zusammenfassung Obwohl die wiederhergestellte Souveränität Litauens bereits 20 Jahre zurückliegt, befindet es sich noch immer in einem nicht abgeschlossenen Transformationsprozess. Trotz sofortiger Reformen und der Orientierung Richtung Westen, waren die ideologischen Unterschiede der beiden Systeme zu groß um einen raschen Übergang zu gewährleisten. Wirtschaftlich gesehen zählt Litauen zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Europas. Ein durchschnittliches Wachstum von sechs Prozent lässt für die Zukunft hoffen, allerdings war die wirtschaftliche Ausgangslage auf einem entsprechend niedrigen Niveau. Die Konzentration der Entwicklungsprozesse richtet sich leider meist auf den litauischen Zentralraum. Die Achse Vilnius – Kaunas – Klaipeda trägt über zwei Drittel zum gesamten Bruttoinlandsprodukt bei. Problematischer fällt die Bevölkerungsanalyse aus. Der Großteil der statistischen Bevölkerungsdaten zeigt negative Entwicklungen. Kein einziger Bezirk kann eine positive Bevölkerungsentwicklung vorweisen. Die größten Sorgen bereiten die Migrationssalden. So ist dieses junge Land in den ersten 20 Jahren der Unabhängigkeit bereits um mehr als zehn Prozent von der Gesamtbevölkerung geschrumpft. Hauptgrund sind mangelnde Perspektiven in der Heimat und seit dem EU-Betritt die Möglichkeit, in Ländern mit höherem Lohnniveau einer Tätigkeit nachzukommen. Trotzdem bestehen Potentiale für eine positive Entwicklung. So könnte sich Litauen als Knotenpunkt zwischen West- und Osteuropa positionieren, abhängig von einer wirtschaftlichen Grenzöffnung in Russland und Weißrussland. Wie in der Landwirtschaft besteht auch im Tourismus die Möglichkeit der Intensivierung. Dazu bedarf es einer Modernisierung der veralteten Infrastrukturen. Sind die drei größten Städte schon sehr am westlichen Niveau orientiert, so vergrößern sich die Disparitäten innerhalb des Staatsgebietes leider zunehmend. Das sind auch die Hauptaufgaben der EU sowie der lokalen Politik um die derzeit noch funktionierenden Strukturen zu erhalten. 4 Abstract Tough the lithuanian sovereignity took place almost twenty years ago, Lithuania is still in an ongoing transformation process. In spite of prompt reforms and the orientation towards western Europe, the ideologic differences had been too big to bring a quick transfer to the new system. From an economic point of view Lithuania belongs to one of the fastest growing countries in Europe. The average increase can be pointed at six percent, however on a low level, but it is a strong sign for future developments. Unfortunately the main focus of these development processes is concentrated on the central lithuanian region. More than two thirds of the total gross domestic product is contributed by the axis Vilnius – Kaunas – Klaipeda. A more problematic scene is shown by the analysis of the demographic changes. The major part of all statistical data provides negative tendencies. Not a single county did have a growth of it´s population. The most serious problem is definitely the balance of migration. As a result this young republic already lost more than 10 percent of its population since the independence. Main reasons for leaving homecountry is a lack of prospects and since becoming member of European Union to have the posibility of an employment in a country with higher saleries. Nevertheless there are excisting potentials to turn these facts into positive tendencies. Lithuania could play a role as a junction between East and West in European economy. Of course dependent on a liberalization of russian and belarussion borders. Specially in the agriculture or tourism ressources are wasted, indeed there is a need of modernization of the obsolete infrastructure. The three big cities already reached a relative high level, so the inner disparities of the Republic of Lithuania are aggravating. So European Union and Lithuania focus their main tasks to equalize the regional developement. 5 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung……...…………………………………………………………………..…….10 1.1 Problemstellung und Zielsetzung ................................................................................. 10 1.2 Arbeitsgrundlagen und Arbeitsmethodik ..................................................................... 11 1.3 Die administrative Gliederung Litauens ....................................................................... 12 2 Historische Entwicklung………………………………………………………………...15 2.1 Das Baltikum – Einheit oder Vielfalt ........................................................................... 15 2.2 Vom Großfürstentum zur staatlichen Unabhängigkeit ................................................. 16 2.3 Die Staatsbildung nach dem Zusammenbruch der UdSSR .......................................... 22 2.4 Die sozioökonomische Entwicklung ............................................................................ 22 3. Humangeographische Prozesse und Strukturen auf nationaler Ebene…………………..24 3.1 Demographie ................................................................................................................ 24 3.1.1 Bevölkerungsentwicklung……………………………………………………...24 3.1.2 Ethnische Minderheiten………………………………………………………..28 3.1.3 Migration……………………………………………………………………….31 3.1.4 Demographische Eckdaten im EU Vergleich………………………………….34 3.1.5 Bevölkerungsprognosen……………………………………………………….37 3.2 Wirtschaft ..................................................................................................................... 38 3.2.1 Die Landwirtschaft Litauens…………………………………………………...41 3.2.2 Sekundär- und Tertiärsektor……………………………………………………44 3.2.3 Stabilisierungsmaßnahmen…………………………………………………….46 3.2.3.1 Indikatoren der Makrostabilisierung………………………………………….47 3.2.3.2 Indikatoren der Mikroliberalisierung…………………………………………48 3.2.4 Die ersten 10 Jahre der Transformationspolitik………………………………..49 3.3 Siedlungsgeographie..................................................................................................... 52 3.4 Regionalentwicklung .................................................................................................... 54 3.5 Natur und Umwelt – Potential und Problematik .......................................................... 54 4. Regionale Disparitäten…………………………………………………………………..58 4.1 Bevölkerung nach Regionen ......................................................................................... 58 4.2 Bruttoregionalprodukt .................................................................................................... 66 4.3 Beschäftigung ............................................................................................................... 70 4.4 Landwirtschaft .............................................................................................................. 71 6 4.5 Industrie ........................................................................................................................ 74 4.6