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�� „Es begann mit einem Schuss vor den grenze ließ keine höhere Zahl zu. Man Meisterschaft eingeplant, und wenn es Bug“, sagt Werder-Fan Mike Redmann hat den Eindruck, die Fanszene wurde dann so kommt, muss jeder doppelt und rückblickend. „Aber gut, dass es so ge- von der auf der Erfolgswelle schwim- dreifach arbeiten, um da mitzuhalten. kommen ist, denn die Mehrbelastung menden Mannschaft schlichtweg über- Zum letzten Spiel muss man auf jeden durch eine Teilnahme am UEFA-Cup rascht und überrannt, hat aber alle Kräfte Fall noch mal ein Highlight setzen, und hätte uns in dieser Saison möglicherwei- mobilisiert, um mitzuhalten. Mit Erfolg, das geht nicht mit 20 Euro in der Kasse!“ se den Titel gekostet.“ Er redet vom 0:4 denn in der Schlussphase wurden einige Viel Arbeit also für den aktiven Teil in Pasching, von der peinlichen UI-Cup- Atmohöhepunkte gesetzt. der Werder-Fans, denn dieser hat sich in Niederlage im österreichischen „Fuß- „Am Ende haben wir ja fast in jedem den wenigen Monaten noch nicht über- ball-Dorf“. Keiner der mitgereisten 400 Spiel etwas gemacht“, sagt Frank Büße- mäßig vergrößert. „Das kommt erst in Bremer Fans ahnte an diesem Mittwoch- ler von der „Eastside“. „Wir waren alle den nächsten zwei Jahren, wenn sich die abend im Sommer 2003, was sich in den sehr motiviert, haben kleinere interne Auswirkungen dieser Saison zeigen“, folgenden Monaten abspielen sollte. Meinungsverschiedenheiten unter den prophezeit Redmann. Seit Oktober blieb Werder 27 Spiele in Teppich gekehrt, um das alles umzuset- Bei Auswärtsspielen zeigte sich der Folge ungeschlagen und steuerte unauf- zen. Gegen Hamburg und Hannover hät- Enthusiasmus schon während der Mei- haltsam auf den Titel zu. Innerhalb die- ten wir auch eine Aktion hingelegt, wenn stersaison: 8.000 Werderaner fuhren ses Zeitraums sprengte der Hype um den wir nicht im Meisterschaftsrennen gewe- sonntags nach Wolfsburg. „Normaler- Club alle Dimensionen. Kamen in der sen wären. Die gegen Leverkusen war weise sind es aber maximal 3.000“, sagt Hinrunde noch durchschnittlich 35.366 dann aber die Zugabe“, bilanziert Mike Büßeler. 32.000 Kartenbestellungen la- Fans ins Weserstadion, so waren es in der Redmann und ergänzt: „Keine Gruppie- gen für das Saisonﬁnale in Rostock vor. Rückrunde 40.563 – nur die Kapazitäts- rung hatte einen Etat für eine eventuelle Bei Hansa hatte man den Verkauf schon längst ausgesetzt, da man befürchtete, ein Auswärtsspiel zu haben. Am Ende sollte dieses nicht entscheidend sein – Karten gab es wieder zur genüge und schließlich reisten „nur“ 6.000 Bremer zu einem eigentlich unbedeutenden Spiel an. Die Entscheidung war nämlich schon zwei Wochen zuvor gefallen. 10.000 Grün-Weiße konnten in München dabei sein. Die beiden Busbesatzungen der „Eastside 97“ feierten den Titel noch bis 20 Uhr im Stadion, verließen zusammen mit dem Mannschaftsbus als Letzte den Olympiapark und konnten sich erst am nächsten Morgen um sechs Uhr in die Feierlichkeiten in Bremen stürzen. Die 600 Sonderzug-Fahrer räumten nachts um 24 Uhr die bayrische Hauptstadt und �� waren um 8:40 Uhr zurück.

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Gut neun Stunden zuvor hatten 15.000 Auf der Erfolgswelle wollten natür- sen Ordner engagiert werden. Dort, wo daheimgebliebene Fans am Bremer Flug- lich auch viele nicht-lizensierte Fan-Ar- sonst nur knapp mehr als 20 Leute zu- hafen die Absperrungen überrannt und tikel-Anbieter mitschwimmen. Rund schauen, kommen inzwischen Schulklas- die Rollbahn gestürmt. Die Maschine mit um das Stadion wurden gleich mehrere sen auf Wandertag oder mit Grill bewaff- den Meistern kam schon weit vor der vor- „fliegende Händler“ festgenommen und nete Kegelclubs. gesehenen Parkposition zum Stehen. Da Waren sowie Bargeld im Wert von mehr Bester Gradmesser für die Euphorie ist der Bremen Flughafen nun nicht gerade als 10.000 Euro beschlagnahmt. Insge- die Mitgliederzahl: „Zum 30. April 2002 ein Verkehrskontenpunkt ist, endete die samt zählte man 19 verschiedene „Mei- hatte der SV Werder 3.000 Mitglieder, Begeisterung nicht im Chaos – die we- sterschafts-T-Shirts“. Dabei verkauft im Mai 2004 wurde die 15.000er Marke nigen ankommenden Maschinen konn- sich das offizielle Shirt deutlich besser durchbrochen“, schwärmt Mediendirek- ten über die Nebenbahnen abgewickelt als erwartet. Mit 4.000 hatte man gerech- tor Tino Polster. „Wir haben zum richti- werden. Hieraus hat man gelernt: Um net, inzwischen sind schon 14.000 – trotz gen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen bei der Rückkehr der Mannschaft aus zwischenzeitlicher Lieferschwierigkeiten ergriffen. Unsere Offensive zur Gewin- Berlin nach dem DFB-Pokalfinale dabei - abgesetzt. nung neuer Mitglieder kam parallel zum zu sein, musste man sich im Vorfeld ak- Nach dem Spiel gegen Leverkusen pas- sportlichen Aufschwung. Allein durch kreditieren. sierte in Bremen das, was aus Angst vor unsere „Ich will Dich“-Kampagne, in der Eine Woche nach dem Gewinn der DFL-Strafen schon längst nicht mehr Stan- sich Freunde unseres Vereins ohne großen Meisterschaft folgte das Heimspiel gegen dard bei Meisterschafts- oder Aufstiegsfei- Aufwand online registrieren können, ha- Leverkusen, die Übergabe der Meister- ern ist: Ein Platzsturm. „Der Verein wollte ben wir seit dem 1. Dezember 2003 etwa schale und der Höhepunkt der Feierlich- das natürlich verhindern, da man Angst 7.000 Mitglieder hinzu gewonnen.“ keiten. Schon vor dem Spiel heizten die um den Rasen und die Werbebanden hat- Auch bei den Dauerkarten rechnet Dimple Minds die Fans im Ostkurvensaal te. Es drängten aber immer mehr Leute Werder mit einem deutlichen Zuwachs, ein, trommelten hierfür sogar die Origi- nach, so dass die Ordner schließlich nach- nicht zuletzt bedingt durch die erhöhte nalbesatzung zusammen. Davor hatte gaben. Die Polizeikette vor der Ostkurve Kapazität des Weserstadions von 42.500 sich die Bremer Punk-Band „Die Mimis“ hatte ohnehin schon keinen Sinn mehr, da Plätzen (vormals 35.282). „Allein schon aufgebaut und ihren 20 Jahre alten Hit von anderen Seiten bereits Leute in den durch das Vorkaufsrecht für die Cham- „Deutscher Meister wird der SVW!“ ge- Innenraum gelaufen waren“, erinnert sich pions League werden sich zahlreiche zu- sungen. Im Stadion wurde später noch Redmann. Es lief schließlich alles in ge- sätzliche Fans ihr Saison-Ticket sichern. die neue Werder-Hymne „Lebenslang ordneten Bahnen ab und nur wenige Fans Ich denke, die Zahl wird sich bei 25.000 grün-weiß“ präsentiert – mit Erfolg: Ein- sicherten sich ihr Stück „Souvenir-Rasen“. Abonnements einpendeln“, schätzt Pol- stieg in die deutschen Charts auf Platz 51. Am darauf folgenden Freitag konnte das ster. Die Stadion-Kapazität für Europa- Zum Höhepunkt des Tages präsentierten Spiel der Werder-Amateure gegen Dres- pokal-Spiele liegt jedoch bei gut 35.000, die Fans die erste Rundum-Choreografie den ohne Probleme gespielt werden und also noch Möglichkeiten nach oben? im Weserstadion. Unter der Woche wur- auch das Gartenbauamt meldete: „Nur „Spielraum sicherlich, aber lassen wir die de sogar im Radio und auf werder-onli- minimaler Schaden. Die günstigste Repa- Kirche mal im Dorf. Wir haben in den ne.de Werbung dafür gemacht, dass alle ratur, die wir je hatten.“ vergangenen Wochen in dieser Region Fans unbedingt ihre Schals und Fahnen Dafür kostet den Verein inzwischen ziemlich viele Grenzen gesprengt. Aber mit ins Stadion bringen – die Aktion ge- jede Trainingseinheit Geld. Um diese diese Zahl werden wir wohl nicht knak- lang, wie viele in den Wochen zuvor. überhaupt durchführen zu können, müs- ken“, vermutet Polster.  Maik Thesing

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ie Choreograﬁe der Fans im letz- urteilt die Vorkommnisse. „Der Gewinn gativ aufgefallen sind? „So was regeln ten Saisonheimspiel gegen die der Meisterschaft berechtigt nicht zu sol- wir intern, aber wir setzen dabei auf Inte- DYoung Boys Bern machte es deut- chen Schandtaten“, so die Erklärung der gration statt Repression. Bei uns werden lich: Der FC Basel ist Schweizer Meister Gruppe. keine Leute an die Polizei verraten“, er- 03/04. Und wie in vielen Ländern üblich, Für die Zukunft kündigt man aus den klärt er die Vorgehensweise. wird man in Basel für nun zehn errunge- Reihen der Baseler aber bereits an: „Wir In erster Linie machen die Baseler ne Titel einen Stern im Wappen tragen. werden keinesfalls auf den Einsatz von Fans mit kreativen Aktionen auf sich auf- Das dazugehörige Bild produzierten die Pyro verzichten. Gibt es einen schöneren merksam. „Fühlt Euch wie zu Hause“, Fans nach wochenlanger Vorbereitung in Ausdruck für Emotionen als Feuerwerk? lautete ein Spruchband, dem kurz darauf gewohnter Perfektion. Nein!“ die Erklärung folgte. Adressat waren die Wie es der Spielplan so wollte, wurde In der Champions League kostete der Fans des FC St. Gallen aus der ländlichen der Titelgewinn ausgerechnet in Thun, Pyro-Einsatz der Fans den FC Basel über Ostschweiz. Das Grün in den Vereinsfar- der tiefsten Provinz, wo der örtliche FC 50.000 Euro. Beim Inferno trotzt man nur über einen besseren Sportplatz ver- allerdings den Bestrebungen, dieses zu fügt, eingefahren. unterbinden und meint: „Die Spieler kas- Die Begeisterung der 3.000 Baseler sieren Löhne in Millionenhöhe, dagegen war nur schwer im Zaum zu halten sind die Bußgelder lächerlich. Zudem und ein Teil des Stadioninventars wur- dürfen gute und heißblütige Fans ruhig de Opfer der zur Gewalt eskalierenden auch was kosten!“ Eine Aussage wie Begeisterung. Das „Inferno Basel“ als diese würde man in Deutschland selten größte Gruppierung der Rot-Blauen ver- hören, zu groß scheint der Respekt vor Sanktionen gegen den eigenen Ver- ein. �� Von den Vor- kommnissen in ben ihres Clubs war an diesem Tag die Thun distanzierten dominierende Farbe der Baseler Kurve, sich Verein und die dazu Doppelhalter mit Kühen. Die von organisierten Fans alpinen Skirennen bekannten Kuhglocken jedoch demonstra- sorgten für die akustische Untermalung, tiv. Als einer der ebenso wie die „Muh“-Rufe der ganzen Capos gab Danie- Kurve. le Ferrara (19) für Nur eine von mehreren originellen diese eine entspre- Atmo-Höhepunkten im Meisterjahr. Was chende Erklärung die Mitglieder des „Inferno Basel“, von über die Video-An- den „Fanatics“, des „Mittenza Koatic zeigetafel ab. Gab Squad“, den „Goodfellas“ oder „Basili- es auch Mitglieder ensis“ sowie viele unorganisierte Fans, �� der Szene, die ne- kurz: die „Szene Basel“ an Atmosphäre

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hervorzaubert, ist schlichtweg europä- Und die „Szene“ verdient nicht nur im der Fans. Der FC Thun als Gastgeber der ische Spitzenklasse! Bereich der Choreografien Anerkennung. Meisterfeier verkaufte durchschnittlich nur Wie schaffen es die Baseler, dass hohe Auch „fanpolitisch“ hat man in Basel ei- 4.372 Karten. Niveau der Darbietungen zu halten? Wel- niges bewegt: Nach Protesten, Spruchbän- Ausschläge nach oben, gibt es bei den che Manpower sitzt dahinter? „An der dern und Unterschriftenaktion setzte man andern Vereinen immer dann, wenn die Choreo für das Spiel gegen YB haben rund in der Winterpause den Rückbau von 900 Baseler in der Stadt sind. Daniele Ferrara: 50 Leute mitgearbeitet. Normalerweise Sitzen, die erst 2002 eingebaut wurden, zu „Auswärts ist der Block immer voll. Zu sind es aber immer so 30 Personen, die sich Stehplätzen durch. „Man lässt nur nicht einem Spiel in Zürich fahren wir mit 4.000 dann fast täglich treffen. Aber das ist keine mehr Leute in den Block, dabei wäre hier Fans, bei weiten Fahrten wie nach Genf Belastung. Das Planen und Umsetzen ei- jetzt Platz für 500 weitere Fans“, sagt Fer- sind es aber mindestens immer 1.000. Bei ner Choreo macht einfach Spaß. Das ist die rara und weißt damit auf den Zuschauer- uns ist die Identifikation mit dem Club Freundschaft, die wir innerhalb der Szene boom hin. einfach höher als in anderen Städten der entwickelt haben, ein Gruppenfeeling, dass 27.947 Fans besuchten in der abgelau- Schweiz.“ nicht nur am Samstag stattfindet.“ fenen Saison durchschnittlich die Heim- Ist demnach jedes Spiel auch akustisch Auf das Auftreten als „Szene“ legt man spiele Spiel des FCB – eine Zahl, welche ein Heimspiel? „Es kommt natürlich im- hier Wert, die eigene Gruppierung steht die hohe Auslastung im St. Jakob-Park mer auf den Spielverlauf an und es gibt in der eigenen Sichtweise hinten an. „Die verdeutlicht, denn das Fassungsvermögen Tage, da sind wir auch nicht so gut. Aber „Szene Basel“ ist keine Gruppe oder or- liegt mit 31.539 Plätzen nur knapp darüber. wenn wir bei einem anderen Top-Verein ganisierter Dachverband. Vielmehr sagt Zum Vergleich: Servette Genf, als der am wie Grashoppers Zürich antreten, dann „Szene“ ja schon alles. Jeder, der sich mit zweitbesten besuchte Verein der Liga, ist unser Support immer mindestens auf der Entwicklung der Fankultur in Basel kommt mit 9.333 gerade mal auf ein Drittel dem gleichen Level.“  Maik Thesing in den letzten Jahren identifizieren kann, gehört dazu! Mit der Entwicklung meinen wir Dauersupport, Capo, Megafon, Cho- reografien, Pyro usw.“, erklärt Ferrara.

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Zwei Spitzenchoreos innerhalb von Minute besiegte die Roma und bedeutete nur 14 Tagen – kein Problem für die Fans den 17. Titel. Im Zentrum der Choreogra- vom AC Milan und insbesondere der ﬁe: Das weiß unterlegte rote Kreuz – das ausführenden Gruppierungen „Fossa die Stadtwappen der Lombardei-Metropole, Leonie“ und „Brigate Rossonere“. welches sich auch im Clubwappen wie- „Milan, das größte in Mailand“ präsen- der ﬁndet. „Campioni“, Meister, war man tierte man zum Spiel gegen den AS Rom schließlich, und die Curva Sud ließ es sich am 32. Spieltag. Kaum waren die Trans- nicht nehmen, beim abschließenden Sai- parente eingerollt, wurde der Spruch auf sonspiel gegen Brescia, dieses noch ein- �� dem Spielfeld umgesetzt: Das Tor in der 2. mal übergroß zu verkünden. ��

„Am Anfang habe ich das gar nicht Schewerer (33), der Vositzende der 8.643 Zuschauer, ein deutlicher Anstieg glauben können. Die richtige Freude hat „Red Firm“, hofft, dass diese nicht für zu den 6.919 im Vorjahr. Am Umzug vom sich erst drei Tage später eingestellt. In Ihre Begeisterung bestraft werden. Bei Hauptplatz in den Norden der Stadt nah- der ganzen Stadt, der ganzen Steiermark, der „Red Firm“ handelt es sich um den men 10.000 Personen teil. Ziel des Um- ist jetzt alles rot.“ Rot, wie die Farben des vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufe- zugs war das Casino-Stadion, der heu- Grazer AK, wie die Farben des Vereins, nen Dachverband der GAK-Fans. Dieser tige Trainingsplatz und die eigentlichen bei dem der 41-jährige Kirchangast seit wurde mit dem Ziel gegründet, „in ei- Heimat des GAK. Hier spielten die Roten Beginn des Jahres als Fanbeauftragter be- ner eigentlich kleinen Szene endlich mal bis zum Umzug ins Arnold-Schwarze- schäftigt ist. was zu bewegen.“ Doch was konnten die negger-Stadion 1997, welches man sich Der Grazer AK ist der neue Meister Fans in der letzten Zeit auf den Rängen heute mit Sturm Graz teilt. Österreichs – zum ersten Mal in der 102- veranstalten? „Es wurde zuletzt relativ jährigen Vereinsgeschichte und nach gerne gezündelt. Da haben wir es mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Titel- der Begeisterung etwas übertrieben. Der verteidiger und Favorit Austria Wien, Club hat dann aus Angst vor den drako- den man später auch noch im Pokalﬁnale nischen Strafen interveniert. Hier sind besiegte. Dem GAK reichte am vorletz- halt nicht die Millionen zu Hause.“ ten Spieltag ein 1:1 im Heimspiel gegen Rund 100 Mitglieder umfasst die Red Pasching, da Austria zeitgleich mit 4:1 Firm heute „Da sollte jetzt aber eine Stei- in Mattersburg unterlag. Rund 2.000 gerung drin sein. Wir brauchen einfach der an diesen Tag 15.000 anwesenden mehr Stimmungspotential im Stadion.“ Fans stürmten danach den Platz. Bernd In der Meistersaison kamen im Schnitt ��

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Die Bundesliga hat sich in die Som- von 31 Spielen ausverkauft. Das Inter- �� merpause verabschiedet, und wie in den esse ist immens, mit rund 500.000 Fuß- �� letzten Jahren wurde in der Schlusspha- ball-Touristen rechnet die UEFA. Beim �� se wieder viel gejubelt, geweint und ge- Deutschen Fußball Bund überstieg die �� feiert. Doch Zeit zum Luft holen bleibt Nachfrage das Angebot deutlich: 80.000 �� kaum, denn das nächste Großereignis Ticketwünsche sind dort in der knapp �� steht bereits vor der Tür. Vom 12. Juni einmonatigen Bestellphase eingegangen, bis zum 4. Juli ist Portugal Austragungs- zur Verfügung standen aber nur deut- �� ort der 12. Fußball-Europameisterschaft. lich weniger Karten: 7.600 Tickets für Vergessen ist der mitunter holprige Weg das Spiel gegen Lettland, 11.300 für die �� durch die Qualiﬁkation und das EM-Fie- Begegnung gegen die Niederlande und �� ber steigt. Die Sport-Medien kennen fast 10.000 Karten für die das Spiel gegen �� nur noch eine Thema, Fan-Devotionalien Tschechien. Dem DFB blieb keine ande- �� liegen in den Schaufenstern der Geschäf- re Möglichkeit als das Losverfahren über te aus und jede Menge Ratgeber, Zeit- die Kartenvergabe entscheiden zu lassen. �� schriften und Informationen zur EM sind Geschnürt wurden dabei zwei Pakete, �� erhältlich. In Büros und Sportvereinen eins mit allen Vorrundenspielen, das werden mühsam Regeln für Tippspiele zweite mit Optionsscheinen für mögliche �� erstellt und zu Hause ausgeschnittene Spiele der deutschen Mannschaft nach �� Spielpläne an Kühlschranktüren geklebt. der Vorrunde. Trotz fehlender Karten Unterdessen bereiten sich die Sendean- rechnet die Koordinationsstelle Fanpro- �� stalten auf einen Übertragungsmarathon jekte damit, dass bis zu 20.000 Fans die vor, und Kneipen und Sportbars haben Reise nach Portugal antreten werden und �� bereits Beamer und Großleinwände aus den Trip zur EM mit einem Urlaubsauf- �� dem Keller geholt, um die EM-Stimmung enthalt verbinden. Karten für Deutsch- �� direkt in ihre Biergärten zu holen. land-Spiele werden vor Ort jedoch höch- �� Das Angebot wird Anklang ﬁnden, stens auf dem Schwarzmarkt erhältlich denn live dabei sein können nur weni- sein, möglicherweise gibt es jedoch noch �� ge. Knapp drei Wochen vor dem Eröff- einmal die Chance, Karten über das In- nungsspiel in Porto waren bereits 23 ternet zu bestellen, nämlich dann, wenn

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nach der Vorrunde Kartenoptionen nicht Feuerwehrbus wird eingelöst werden. „Sollten wir dann noch an den Spielorten als über Tickets verfügen, planen wir einen mobile Fanbotschaft Lastminute-Verkauf im Internet“, so Kat- genutzt. Ab dem ja Sichtig, Verantwortliche beim DFB für Tag vor dem Spiel den Ticketverkauf. Mit einer Auftragsbe- werden dort elf Mit- stätigung können die Karten dann an den arbeiter verschiede- so genannten „Ticketcollectionpoints“ in ner Fanprojekte als den Service-Büros des DFB an den jewei- Ansprechpartner bei ligen Austragungsorten abgeholt wer- Problemen oder Fra- den. Infos über die Standorte dieser Bü- gen erreichbar sein. ros finden sich ab Turnierbeginn auf der Eine mobile Telefon- offiziellen Homepage des DFB. Nummer des KOS- Mit Spannung darf erwartet werden, Teams ist zudem wie sich die Stimmung in den Stadien während der EM 24 �� während der EM entwickeln wird. Nach- Stunden am Tag erdem die Weltmeisterschaft 2002 in Asien reichbar. Als besondere Service-Leistung Coaches aktiv sein. Ihre Hauptaufgabe für viele Fans aufgrund der Entfernung ist ein EM-Fanguide kostenlos erhältlich. ist die Betreuung der deutschen Fans in nahezu unerreichbar war, kommt es nun Darin finden sich wichtige Informationen den Stadien. erstmals wieder seit vier Jahren zu einem zu Portugal und den EM-Spielstätten, ein Darüber hinaus bieten zahlreiche Fan- Aufeinandertreffen der europäischen Ratgeber für eventuell auftretende Pro- projekte Gruppenfahrten zur EM an. Da- Fangruppen. Und bereits die Vorrunde bleme und alles über die Arbeit der deut- bei stehen neben dem Besuch der Spiele verspricht hochinteressante Spiele wie schen Fanprojekte in Portugal. meist auch ein kulturelles Programm das Nachbarschaftsduell zwischen Spa- Um bei den Aktivitäten keine bösen oder Treffen in den internationalen Fan- nien und Portugal, das Aufeinandertref- Überraschungen zu erleben, sind Vertre- camps an. Fußballspiele gegen Fans aus fen der Deutschen mit dem alten Rivalen ter der Fanprojekte in diesem Jahre be- anderen Ländern werden ebenfalls statt- Niederlande sowie das Duell zwischen reits mehrmals nach Portugal geflogen, finden. Das Münchener Fanprojekt reist Frankreich und England. Besonders die um Details mit Polizei und Behörden mit einer Gruppe von 50 Personen nach Fans von der Insel werden zahlenmäßig zu besprechen. Eingebetet ist die Ar- Portugal, Fans des FC Bayern und von wieder stark vertreten sein, mit rund beit der KOS in diesem Jahr erstmalig in 1860, in der Berliner Reisegruppe sind 50.000 wird pro Spiel gerechnet, davon eine internationale Kooperation mit den Anhänger von Hertha, Union und dem ein großer Teil ohne Tickets. Netzwerken „Football Supporters Inter- BFC vertreten. „Wir bleiben 15 Tage in Die Organisatoren versprechen den Be- national“ (FSI) sowie „Football Against Portugal und werden alle Vorrundenspiel suchern eine fanfreundliche EM. An den Rascism in Europe“ (FARE). Die im FSI der deutschen Mannschaft sehen“, erklärt beiden Hauptspielorten Lissabon und zusammengeschlossenen Projekte aus Thomas Jelinski vom Berliner Fanprojekt. Porto werden so genannte Fanzones ein- Deutschland, Italien, England, den Nie- Neben den Stadionbesuchen sollen dabei gerichtet, an denen die Fans mit Informa- derlanden, der Schweiz, Tschechien und vor allem internationale Kontakte ge- tionen versorgt werden und die Spiele auf Frankreich betreiben jeweils eigene Fan- knüpft werden. Der friedliche Umgang Großleinwänden verfolgt werden können. botschaften und haben landesspezifische im Rahmen von Großveranstaltungen Diese waren bei der EM 2000 und zwei EM-Guides heraus gebracht. „Wir wollen und der Austausch mit anderen Fans ist Jahre zuvor bei der Weltmeisterschaft in durch unsere Arbeit die Atmosphäre bei ebenfalls ein Ziel seiner Arbeit. Frankreich noch schmerzlich vermisst der EM positiv beeinflussen“, so KOS- Die Vermeidung von Konflikten ist je- worden. In Portugal hingegen soll es Lein- Mitarbeiter Michael Gabriel. Finanziert doch nicht nur die Arbeit der Fanprojek- wände an allen Spielorten geben. wird die EM-Betreuung in erster Linie te, sondern auch die der Polizei. Wie bei Für die deutschen Fans bietet zudem durch die UEFA, die insgesamt 388.000 allen Großveranstaltungen spielt die Si- die Koordinationsstelle Fanprojekte Euro zur Verfügung stellte, aber auch cherheit ein zentrales Thema in der Vor- (KOS) in Portugal ein umfassendes Pro- durch Verbände wie den DFB und kom- bereitung auf die EM. Um Ausschreitun- gramm. Ein umfunktionierter 50er-Jahre- merzielle Sponsoren. gen zu verhindern, arbeitet Portugal eng Neben der inter- mit Polizeikräften aus anderen Ländern nationalen Koope- zusammen. Mit rund 20 Beamten wird ration arbeiten die allein die deutsche Polizei die Arbeit vor deutschen Fanpro- Ort unterstützen. „Unsere Hauptaufgabe jektler in Portugal wird es sein, die portugiesischen Behör- eng mit dem Fanbe- den im Umgang mit deutschen Problem- treuer-Team des DFB fans zu beraten, Problemsituationen zu zusammen. Unter erkennen und nach Möglichkeit schon der Leitung von Dirk im Ansatz zu vermeiden“, erklärt An- Mansen (Hamburg) dreas Mohrbach von der Zentralen Infor- und Thomas Wein- mationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Dazu mann (Mönchen- gehören auch die Ausreiseverbote, Mel- gladbach) werden elf deauflagen und Gefährdeansprachen, Fanbeauftragte von die im Vorfeld des Turniers ausgespro- Vereinen der 1. und chen werden. Ähnlich sieht es in England 2. Bundesliga an den aus, dort müssen rund 2.500 auffällig ge- �� Spieltagen als Fan- wordene Fans ihre Pässe abgeben ►

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�� und können somit während der EM nicht Die EM-Besucher sollen die Sicher- �� ausreisen. Doch trotz dieser Maßnahmen heitsvorkehrungen jedoch nur am Ran- �� ist die Stimmung deutlich entspannter de mitbekommen. Portugal ist ein klas- �� als beispielsweise bei der Europamei- sisches Urlaubsland und will sich zur �� sterschaft in Holland und Belgien vor Euro 2004 von seiner besten Seite zeigen. vier Jahren. Die anreisenden Fans sollen Besonders die Badeorte an der Algarve dabei als Gäste und nicht als ein Sicher- und die Hauptstadt Lissabon verfügen heitsrisiko empfangen werden. Martin über eine hervorragende Erfahrung auf Kallen, leitender Geschäftsführer der diesem Gebiet. Daher werden viele Fans Euro 2004-Organisation, kündigte bereits die Möglichkeit nutzen, EM-Besuch und an, dass es eine ähnlich starke Polizeiprä- Urlaub miteinander zu vereinen. senz wie bei der EM 2000 beim Turnier in Einen besonderen Reiz haben auch Portugal nicht geben werde. „Natürlich die zehn Stadien. Zum Gesamtpreis von wird das Thema Sicherheit bei der Euro rund 612 Millionen Euro entstand eine ganz groß geschrieben, aber weniger ist ansehnliche Stadionlandschaft, zum Teil manchmal mehr“, so Kalden. Einen posi- inklusive Gewerbegebieten und Ver- �� tiven Eindruck haben auch die Mitarbei- kehrsanbindung. Sieben Spielstätten ter der Fanprojekte. „Wenn es so weiter sind Neubauten, drei wurden anlässlich �� geht, werden wir keine Probleme haben“, des UEFA-Turniers umgestaltet. Sieben �� zeigte sich Kevin Miles, Internationaler Architekturbüros waren am Werk, gleich �� Koordinator der englischen „Football drei Mal hatte der Designer Tómas Ta- �� Supporters Federation“, mit den Sicher- veira Gelegenheit, sich auf dem Feld heits-Planungen der Portugiesen zufrie- des Stadionbaus zu verwirklichen. Mit �� den. Ähnlich sieht es Michael Gabriel den bunten Werken in Lissabon (Alva- �� von der „Koordinationsstelle Fanprojek- lade), Leiria und Aveiro drückte er dem �� te“, der den Organisatoren eine umsich- Erscheinungsbild der EM in Portugal �� tige Planung attestiert. Mehr Sorgen als einen deutlichen Stempel auf. Streitbar �� mögliche Auseinandersetzungen rund ist auch Souto Moura, der in Braga auf �� um die Spiele bereitet den EM-Verant- Hintertortribünen verzichtete und Fels- �� wortlichen die Gefahr möglicher Terror- wände stehen ließ. Damon Lavelle vom �� anschläge. Nachdem im März Bomben in Welt umspannenden Planer-Netzwerk �� Nahverkehrzügen von Madrid gezündet HOK zeichnet für das teuerste und größ- �� wurden, werden nun die Sicherheitsvor- te Stadion Portugals, das neue „da Luz“ �� kehrungen an Bahnhöfen, Flughäfen und in Lissabon und das Estádio Algarve in �� öffentlichen Plätzen verschärft. Zudem Faro verantwortlich. �� wird der Luftraum über Portugal wäh- Die Stadien machen Lust auf Fußball �� rend der EM mit AWACS-Flugzeugen ebenso wie auf die große Party, die ein �� überwacht, die portugiesische Armee internationales Turnier ja auch immer ist. �� sichert den Seeweg ab. Da das Schen- Nach dem Fest werden einige kaum noch �� gener Abkommen für den Zeitraum der im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit ste- �� Europameisterschaft außer Kraft gesetzt hen. Aber Portugal hat in den letzten �� wurde, müssen sich anreisende Fans auf Jahren viel geleistet und sich dafür selbst �� Grenzkontrollen einstellen. Denkmäler gesetzt.

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Das Estádio da Luz in Lissabon ist mit 64.189 Plätzen das größte Stadion Portugals und der EM 2004. Hier findet das Finale statt sowie das Viertelfinale 1. Gruppe A gegen 2. Gruppe B und zuvor die Gruppenspiele Frankreich gegen England, Russland gegen Portugal und Kroatien gegen England. Es handelt sich um einen Neubau, der in unmittelbarer Nähe zum alten, gleichnamigen Stadion errichtet wurde. „Está- dio da Luz“ bedeutet wörtlich übersetzt „Stadion des Lichts“ – und diese Cha- rakterisierung traf auf die historischen, ebenfalls in Vereinsfarbe mit roten Sit- zen bestückten Tribünen ebenso zu wie auf den Neubau. Dieser wurde bewusst dem Vorgänger nachempfunden, es galt hierbei unter anderem, die Wirkung des Sonnenlichtes voll zur Geltung kommen zu lassen. Das neue Stadion bietet aus- schließlich überdachte Plätze, die riesige, transparente Dachkonstruktion scheint beinahe über den Tribünen zu schweben. Besonders in den Abendstunden bei Son- nenuntergang entsteht allein hierdurch eine einmalige Stimmung. Diese können im Liga-Betrieb die Fans von Sporting Lissabon genießen. Der portugiesische Rekordmeister ist Eigner der �� von der UEFA als Fünf-Sterne-Stadion ausgezeichneten Spielstätte, die am 25. Oktober 2003 mit dem Spiel SL Benfica – Nacional Montevideo offiziell eröffnet wurde. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf über 118,7 Mio. Euro. Auf 45.000 qm Fläche des gesamten Gebäudekomple- xes sind neben 156 Logen und weiteren Einrichtungen ein Dienstleistungs- und Einkaufszentrum, Gastronomiebetriebe, Konferenzsäle, Fitness-Clubs und Sport- hallen integriert. Das eigentliche Stadiongebäude besteht aus sieben Geschossebenen, wovon drei auf die Tiefgarage entfallen. Öffent- �� lich sind der Unterrang mit 21.800 und der Oberrang mit 33.600 Plätzen. Die dion auf der Südseite und den „Health Obata + Kassabaum, Inc. (HOK), einem Ebenen 2 und 3 beherbergen die VIP- Club“ mitsamt Schwimmbad auf der Global Player unter den Planungsbüros. und Business-Kontingente. Der 2. Tribü- anderen Seite verbunden. Der Oberrang, Die Abteilung „HOK Sport + Venue + nenring (7.300 Plätze) ist die VIP-Etage von Ebene 4 aus zugänglich, verleiht dem Events“ hat eine stolze Liste führender mit Ehrentribüne, Logen und repräsen- da Luz die charakteristische Wellenform. Sport- und Versammlungsstätten konzi- tativen Räumlichkeiten. In der Mitte der Durch die schmalen Logenebenen, von piert, wie zum Beispiel das Reliant Sta- Gegentribüne befindet sich das Museum. denen die erste nur drei Sitzreihen bietet, dium in Houston, das Hong Kong Sta- Ebene 3 – Kapazität 2.500 Plätze – ist die werden ein steiler Neigungswinkel der dium, das Telstra Stadium in Sydney, Business-Etage mit Logen sowie Konfe- Ränge und beste Sichtlinien für alle Zu- das neue Wembley in London und nicht renz- und Presse-Arbeitsräumen. In den schauer erreicht. zuletzt auch, wiederum vertreten durch Kurven werden die Ebenen durch das Federführender Architekt war der Damon Lavalle, das Estádio Algarve in Restaurant mit Panorama-Blick ins Sta- Australier Damon Lavelle von Hellmuth, Faro .

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Nur einen Kilometer Luftlinie vom des Vereins zu halten. Charakteristisch Estádio da Luz entfernt liegt das neue ist ferner der breite Graben zwischen Tri- Stadion des Benfica-Lokalrivalen SCP – bünen und Spielfeld. Das Dach wird von Sporting Clube Portugal. Der Neubau ko- vier Pylonen gehalten. Für die Zuschauer stete 79 Millionen Euro. Auch hier wurde auf dem Oberrang unerfreulich, entstehen nicht lediglich ein Stadion errichtet. Das doch durch die Bauweise Sichtbehinde- Projekt war eingebettet in städtebauli- rungen. Um möglichst viel Sonnenlicht an che Maßnahmen, im Rahmen derer ein den Rasen gelangen zu lassen, ist der vor- Wohnviertel, weitere Sportstätten, unter dere Bereich des Daches transparent. anderem eine riesiges Bowlingcenter, Der Verein kann im Stadion 1.641 VIP- und ein Einkaufszentrum realisiert wur- Gästen und 1.375 Journalisten einen Platz den. Der gesamte Multifunktionskomplex anbieten. 2.400 PKW können in der Tief- trägt den Namen Alvalade XXI. garage geparkt werden. Durch die vielen Eigentümer ist der Verein, der das Angebote im Stadion herrscht hier auch Stadion am 6. August 2003 mit einem 3:1- unter der Woche Aktivität. 120 Logen Sieg über Manchester United einweihte. sowie Konferenzräume stehen der Ge- Die Zuschauerkapazität beträgt 50.216 schäftswelt zur Verfügung. Das Restau- Plätze, die UEFA verlieh dem Estádio rant im VIP-Bereich ist täglich mittags José Alvalade fünf Sterne. 2005 wird hier und abends geöffnet. das UEFA Cup-Endspiel ausgetragen. Als eines der Top-Stadien des UEFA- Im alten Stadion nebenan fanden große Turniers wurden dem José Alvalade Konzerte statt – eine lukrative Tradition, fünf Spiele zugeteilt: Die Gruppenspiele die man im Neubau fortführen will. So Schweden – Bulgarien, das „Derby“ Spa- lag bei der Konzeption ein starker Ak- nien – Portugal, und auch die deutsche zent auf der Optimierung der Akustik. Mannschaft hat beim Spiel gegen Tsche- �� Die technische Ausstattung ist dement- chien die Ehre. Sollte das DFB-Team sprechend modern, wie alles, was im Gruppenzweiter werden und das Viertel- Bauwerk installiert wurde. Die Planer finale überstehen, würde man auch das um Architekt Tomás Taveira sahen aber Halbfinale hier austragen. Vorher spielt vor lauter bunten Stühlen die Tribünen im Alvalade der Zweite von Gruppe A nicht mehr. Und so versäumte man es, gegen den Ersten von Gruppe B. geeignete Flächen für die nicht eben kleinen Anzeigetafeln frei zu halten. Diese wurden schließlich in die Ecken gesetzt, 600 Plätzen fehlt die Sicht auf das Spiel- feld. Als Folge der Improvisation sind im Alvalade so viele Sitze wie nirgendwo sonst auf der Welt für Sehbehinderte re- serviert. Taveira, der auch die EM-Stadien in �� Aveiro und Leiria entwarf, gestaltete �� zwar wiederum ein farbenfrohes Stadion, hatte den Gesamteindruck aber im Grün ��

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Die Stadt Guimarães im Norden Por- Stadion wurde erweitert, überdacht und lionen Euro. Die Zuschauerkapazität tugals gilt als Wiege der Nation. Die ge- erhielt ein gänzlich neues Gesicht. Ein beläuft sich auf 30.029 Sitzplätze, das samte Gegend ist geschichtsträchtig, die solches ist auch auf einer Tribüne zu se- Eröffnungsspiel nach dem Umbau zum Innenstadt von Guimarães, in der auch hen, hier wird Afonso D. Henriques, der EM-Schauplatz – Guimarães konnte als das Stadion gelegen ist, wurde von der erste König Portugals, in Ritterrüstung erster Austragungsort die Fertigstellung UNESCO zum Weltkulturerbe deklariert. porträtiert. Weitere Motive mit histori- melden – war am 25.07.2003 ein 4:1-Sieg So erklärt sich, warum in diesem Falle schem Kontext zieren rundum die vier des SC Vitória gegen den 1. FC Kaisers- kein Stadtteil neu gebaut wurde, keine durch Ecktürme miteinander verbunde- lautern (Guimarães und Kaiserslautern Einkaufs- oder Sportzentren Teil des Sta- nen Tribünen, während die Fassade mit sind Partnerstädte). dionprojekts waren. Dennoch war der Metall eigekleidet wurde. Um das Stadion während der EM zu Bezirk neu zu gestalten. Hierbei wurde Antiquiert ist das neue Stadion in kei- erleben, gibt es nur zwei mögliche Termi- berücksichtigt, dass die Sportstätte inmit- ner Hinsicht. Selbstverständlich wurden ne: Am 14. Juni, wenn Dänemark gegen ten des Stadtzentrums liegt, sogar in der alle Anforderungen des Pﬂichtenheftes Italien spielt und am 22. Juni bei der Par- Gartenanlage von Portugals berümtestem erfüllt. In der Südtribüne beﬁnden sich tie Italien – Bulgarien. Wer vor Ort ist, Schloss. Der Auftrag ging bezeichnender Parkebenen mit 521 Stellplätzen, die aber keine Eintrittskarte mehr bekom- Weise an den Architekten Eduardo Gui- Westtribüne bietet VIP-Bereiche, Logen men konnte, sei getröstet: Guimarães marães, dem die „Operation an offenem und Arbeitsplätze für die Medienvertre- veranstaltet eine „einmonatige Feier“ Herzen“ gelang. Das moderne Bauwerk ter, denen auf der Tribüne 887 Sitze zur mit Live-Übertragungen der Spiele, fügt sich als beinahe musealer Bestand- Verfügung stehen. Konzerten und abwechslungsreichem teil durchaus in die Umgebung ein. Es Besitzer ist der Verein SC Vitória, Programm im Stadtpark, dem „Parque handelt sich um einen Umbau – das alte die Maßnahme kostete rund 26,4 Mil- da Cidade“.

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�� as Estádio Cidade de Coim- gegnungen England gegen die Schweiz �� bra ist neben dem Estádio Dr. und Schweiz gegen Frankreich statt. Magalhaes Pessoa in Leiria die Das Stadion ist seit der Erweiterung �� D einzige Spielstätte der Europameister- nicht wieder zu erkennen. Eine über- �� schaft, die noch über eine Leichtath- dachte Haupttribüne mit Sitzplätzen �� letik-Laufbahn verfügt. Beim Ausbau und flachen Stehplatzrängen rund um �� des im Volksmund auch „Calhabé“ die Leichtathletik-Anlage waren beina- �� genannten Stadions, welches vorher he alle nennenswerten Eigenschaften, �� 15.000 Zuschauern Platz bot, wurde die den Vorgänger-Bau ausmachten. �� diese nicht angetastet. Man nimmt die Das neue Stadion hingegen bietet zwei �� größere Entfernung der Zuschauerrän- Ränge, ist zu drei Vierteln überdacht �� ge zum Spielfeld und die Möglichkeit, und in der Mantelbebauung wurden dass sich die Zuschauer dort verloren zeitgemäße Infrastrukturen geschaffen. �� vorkommen, in Kauf, um dafür bei Das U-förmige von Architekt António �� Großveranstaltungen flexibler zu sein. Monteiro entworfene Gebäude fällt vor So fand als Eröffnungsevent auch kein allen Dingen durch die moderne gläser- Fußballspiel statt, sondern im Septem- ne Fassade auf. In die blauen Sitzreihen ber 2003 ein Rolling Stones-Konzert vor ist ein oranges Muster eingearbeitet. 45.000 Zuschauern. Die Fußball-Quali- Eine Kurve blieb von der Überdachung täten des rundum erneuerten Stadions und Aufstockung ausgenommen, hier wurden erst einen Monat später beim spendet eine Zeltkonstruktion Schatten. Spiel Académica de Coimbra gegen SL In dieser Kurve bietet sich die Möglich- Benfica erprobt. Der Name des Heim- keit, bei Konzerten Bühnen von Ausma- vereins deutet die Besonderheit der ßen zu installieren, wie sie Top-Acts der Stadt an: Coimbra ist die Studentenme- Kategorie Rolling Stones auf ihren Tour- tropole Nr. 1 im Land, die Universität neen mit sich führen. Das Fassungsver- eine der ältesten in Europa. Coimbra ist mögen beträgt 30.333 Zuschauer, davon für die EM lediglich während der Vor- 882 Presse-, 764 VIP- und 95 Behinder- �� runde eingeplant. Hier finden die Be- tenplätze. Eigner ist die Stadt.

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Porto, die „Hauptstadt des Nordens“, ist wie Lissabon mit zwei Stadien an der Ausrichtung der EM beteiligt. Das Estádio Dragão als größeres der beiden fasst 49.692 Zuschauer und wurde von der UEFA mit dem Premium-Merkmal „Fünf-Sterne-Stadion“ gekennzeichnet. Sportliches Aushängeschild der Stadt und Besitzer des Dragão ist der aktuel- le Champions League-Sieger FC Porto, das standesgemäße Stadion war bereits vor dem diesjährigen Triumph fertig. Benannt ist es nach dem Drachen im Vereinswappen. Am 16. November 2003 öffnete das neue Dragão seine Pforten für das Eröffnungsspiel, bei dem der Haus- herr den FC Barcelona 2:0 schlug. Die Kosten für den Neubau neben der alten Heimat, dem klassischen Oval „das Antas“, betrugen knapp 98 Millionen Euro. Abermals war es bei der Planung nicht mit dem Entwurf der Sportstätte getan; die Konzeption wurde zur städ- tebaulichen Lösung erweitert. Während der Komplex schon öffentliche Einrich- tungen, Gewerbeﬂächen und Freizeit- möglichkeiten bietet, wird darüber hinaus das Viertel umgestaltet. Das von Manuel Salgado entworfene Stadion ist der moderne Klassiker unter den Neubauten der EM. Mit schlichter blauer Farbgebung und einer dynami- schen aber klaren Linienführung auf kreisrundem Grundriss betont es die �� Funktionalität. Dies aber nicht ohne spektakuläre Elemente. Die Anzeigetafeln zum Bei- spiel sind drehbar, können mediale Bot- schaften in jede beliebige Richtung auch außerhalb des Stadions verbreiten, in dem der Verein einen eigenen TV-Kanal produziert. Spektakulär wird wohl auch die Eröffnungsfeier der EM vor dem Spiel Portugal-Griechenland. Leider hatten der FCP und seine Fans seit dem Eröffnungsspiel noch nicht viel von dem prächtigen Neubau. Weil sich das eigentliche Herzstück als Achillesfer- se erwies: Der Rasen. Der litt unter Pilz- befall, war unbespielbar und erzwang den Verbleib im alten „das Antas“. Die Rettung kam vom Niederrhein. Frischer Rollrasen und die geballte Kompetenz eines europaweit tätigen Spezialbetriebs aus Willich sorgten für einen Sportrasen, der sich den drei Gruppen- und zwei Finalrundenspielen sowie dem Liga-Be- trieb der kommenden Saison hoffentlich als gewachsen erweisen wird. ��

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Zweite Kraft in Porto ist der Boavista mit Vereinsemblem und Regenbogen. Spiel vier Tage zuvor im Dragão werden Futebol Clube, das Stadion mit knapp Diese Farbtupfer nehmen dem Bau ein noch frisch sein und den interessanten 30.000 Plätzen deutlich kleiner als das wenig die Strenge. Der „Betonkasten“ Vergleich ermöglichen. Des weiteren des FC Porto. Das Estádio do Bessa wur- mit den steilen Tribünen mag sich positiv spielt im Boavista-Stadion am 16. Juni de für die Europameisterschaft bei lau- auf die Atmosphäre auswirken, ist aber Spanien gegen Griechenland und am fendem Spielbetrieb ab Sommer 1998 sicher auch in der Lage, Beklemmungen 22. Juni Schweden gegen Dänemark. ausgebaut und konnte am 30. Dezember auslösen. Durch den vorspringenden Porto bietet mehr, als man in vier 2003 offiziell eröffnet werden. Boavista Eckausbau ist es auf vielen Sitzplätzen Tagen unternehmen kann. Und egal trug ein Spiel gegen Málaga CF aus. Die kaum möglich, die benachbarte Tribü- welche Sehenswürdigkeiten der ural- Westtribüne ist ein bereits im Dezember ne zu sehen. Die Ecktürme verbinden ten Hafenstadt oder gastronomische 2001 in Betrieb genommener Neubau. die vier einzelnen Tribünen und dienen Genüsse der Besucher hier sucht – das Hier befinden sich die Mannschafts- und zudem jeweils als Haupteingang. Hohes neue U-Bahn-Netz, erst seit kurzer Zeit Schiedsrichterkabinen, 748 Presseplätze, gestalterisches Niveau zeigt nach außen in Betrieb, erleichtert die Erkundung 1.600 VIP-Plätze, ein Restaurant, weitere die Ausarbeitung der Fassaden, wenn- der Stadt deutlich. Das enorme Ver- Gastronomie-Betriebe sowie das Vereins- gleich man dahinter eher ein Museum kehrsprojekt war eine der größten An- museum. Auch ein Kongresszentrum für moderne Kunst als ein Fußballsta- strengungen, die von den Portugiesen und ein Hotel dürfen nicht fehlen. Die dion erwarten würde. Ausladendere Ar- im Zuge der Europameisterschaft un- Parkplätze im Untergeschoss sind Pres- chitektur wäre auch gar nicht realisier- ternommen wurde. se, VIPs, Organisationsteams und den bar gewesen, da das Bauwerk auf allen Als weitere Maßnahme, die aus An- Mannschaftsbussen vorbehalten. Seiten an bebaute Grundstücke stößt. lass der EURO-Gastgeberschaft in An- Für den Entwurf zeichnen die Archi- der Es ist einfach ein Stadion, an dem griff genommen wurde, startet Porto tekten von Grupo 3/Arquitectos Associa- sich die Geister scheiden, sicher vielen eine Anti-Müll-Kampagne. Bislang sam- dos verantwortlich, der Gesamtauftrag auch ein willkommener Kontrapunkt zu melte man in den Straßen der Metropole umfasste über das eigentliche Stadion den fließenden Formen der anderen EM- täglich 30 Tonnen Müll ein. Die Bürger hinaus Anlagen des Sportkomplexes auf Spielstätten. sollen mehr Bewusstein für die Sauber- dem Vereinsgelände. Ob das „do Bessa“ inspiriert, erfah- keit der Stadt entwickeln, vorsorglich Die Bauart ist unverwechselbar, wie ren die deutschen Fans am 19. Juni beim wird aber auch die Stadtreinigung be- auch das Schachbrett-Muster der Sitze Spiel gegen Lettland. Die Eindrücke vom sonders um die Stadien intensiviert.

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Das Estádio Municipal de Braga ist Teams zu Siegen gegen Bulgarien und es mehr als 5.000 PKW-Stellplätze, deren wohl mit keinem anderen Stadion und Lettland anzutreiben. Das für die EM Zahl noch um 2.000 aufgestockt werden überhaupt mit wenigen Gebäuden auf gebaute städtische Stadion wird danach soll. Im Inneren befinden sich zahlreiche der Welt vergleichbar. Es mag Stadien vom Sporting Clube de Braga genutzt. Bars zuzüglich der Presse-, VIP- und mit lediglich zwei Tribünen geben, sicher Der Verein hat sich für den UEFA-Pokal Konferenzräume. Das Stadion sollte ur- auch einige, bei denen sich Balljungen qualifiziert, eine weitere willkommene sprünglich inklusive Spielfeld komplett wegen naher Schluchten erübrigen oder Gelegenheit für das internationale Publi- überdacht werden. Vorbild: Der Balda- Felshänge angrenzen. kum, Eindrücke von der Atmosphäre zu chin des Portugal-Pavillons im Parque Keine Sportstätte wurde bislang aber gewinnen. Fankurven im gängigen Sin- das Nações in Lissabon. Hierauf verzich- ohne Not unter Verzicht auf die Kopftri- ne gibt es hier nicht; die Anhänger der tete man aber. Relikt der Konstruktion bünen in ein Felsmassiv gesetzt. Archi- Vereine finden sich neben dem „norma- sind von Tribünendach zu Tribünendach tekt Eduardo Souto de Moura wird mit len“ Publikum auf den Seitentribünen verlaufende Stahlseile. Auch die Medien- der Aussage zitiert, Fußball werde aus wieder. technik weicht von der Norm ab: An ei- der Sicht des Zuschauers von links nach Eröffnet wurde das Estádio Municipal ner der Hintertor-Felswände wurde ein rechts gespielt, nicht von oben nach un- am 30. Dezember 2003 beim Spiel SC Bra- 270 qm großer Bildschirm installiert. ten. So benötige man auch keine Hinter- ga gegen Celta de Vigo, der Heimverein Das Stadion bietet 30.359 Zuschauern tortribünen. siegte 1:0. Platz, 83 Millionen Euro kostete das Pro- Ob der Bau am Ende nicht doch eher Allen UEFA-Anforderungen entspre- jekt. Die Kommune Braga erhofft sich un- eine Skulptur, als ein mit Atmosphäre chend, dennoch in jeder denkbaren Hin- ter anderem durch weitere Erschließung geladener Fußballtempel sein wird, ob sicht unkonventionell ist fast alles, was ge- des Geländes mit Sport- und Freizeitpark die Spieler nicht beklommen wie dem baut wurde, angeordnet. Der Zugang zur einen Aufschwung. Für Stadionenthu- Tode geweihte Gladiatoren einlaufen, Haupttribüne erfolgt unter dem Spielfeld siasten ist eine neue Pilgerstätte entstan- wird sich zeigen. Bei der EM gibt es entlang durch den Eingang zur Gegentri- den, aber auch vielen diesbezüglich nicht dazu leider nur zwei Termine: Wenn büne. Der Platz im Untergeschoss wurde vorbelasteten Touristen wird diese neu- die Party-Völker aus Dänemark und den darüber hinaus für über 300 VIP-Park- zeitliche Sehenswürdigkeit einen Aus- Niederlanden die Ränge füllen, um ihre plätze genutzt, rund um das Stadion gibt flug wert sein.

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Mit 29.398 Zuschauerplätzen ist das pograﬁe und Platzmangels ließ sich die- Fußballspiele in der zwischen Lissabon nach einem ehemaligen Bürgermeister ses Vorhaben jedoch nicht realisieren. und Coimbra gelegenen Stadt geben. der Stadt benannte Stadion mit dem Está- Auch der Ausbau in der Kurve war nicht Erstligist UD Leiria, der die zurück lie- dio do Bessa in Porto das kleinste der von Beginn an Bestandteil der Konzep- gende Saison als Tabellenzehnter ab- Euro 2004. Neben der bei von Architekt tion, ebenso wenig wie das Dach in sei- schloss, wird in Zukunft hier spielen Tomás Taveira geplanten Bauten übli- ner jetzigen Form. Dieses sollte gänzlich und möglicherweise mit dem neuen chen Mischung von Sitzschalen in allen transparent werden, aber die Eingabe Stadion einen Zuschauerzuwachs ver- verfügbaren Farben weist es eine Reihe scheiterte. Bei allem hin und her war es zeichnen können. weiterer Kuriositäten auf: Nur eine Hin- allerdings immer beabsichtigt gewesen, Bei der ofﬁziellen Eröffnung hatte tertortribüne grenzt direkt an das Spiel- eine Beziehung zu der auf dem benach- aber die Nationalmannschaft den Vor- feld, zwischen den übrigen Tribünen barten Berg thronenden Burg herzustel- tritt. Am 19. November kickten Luis und dem Platz liegt eine Laufbahn, bzw. len, was auch umgesetzt wurde: Wer Figo & Co. das Team Kuwaits mit 8:0 in die Vorbereitung für eine solche. Grund im Westen des Stadions sitzt, hat freien Grund und Boden. hierfür ist, dass das Stadion nach der Eu- Blick auf das von der Wellenbewegung Kernstück des Stadions ist die West- ropameisterschaft in ein Leichtathletik- des Daches eingerahmte Postkartenmo- tribüne mit 907 Plätzen für die Presse, Stadion für 20.000 Zuschauer umgewan- tiv. 935 VIP-Sitzen und den üblichen Busi- delt wird. Genannte Hintertortribüne 48 Millionen Euro war den Behörden ness-Lounges und Logen. Das Estádio ist eine provisorische Stahlrohrkon- von Leiria das bauliche Abenteuer wert. Municipal von Leiria bietet weniger struktion, die derzeit noch den dahinter Dafür spielt hier einer der Turnierfavo- Infrastruktur als Fünf-Sterne-Paläste, liegenden Gebäudekomplex mit Hotel riten, Frankreich, ein Vorrundenspiel daher wird ein Sportpavillon auf dem und Einkaufszentrum verdeckt und spä- gegen Kroatien und diese wiederum ge- Gelände ebenfalls der Renovierung unter der Laufbahn weicht. gen die Schweiz. Heutzutage baut man terzogen. Die Planungen für den Bau waren nicht ohne gute Gründe ein Leichtath- Die Stadt bietet kulturell und ge- im Vorfeld mehrmals geändert worden. letikstadion – Leiria möchte diesbezüg- schichtlich wie alle weiteren EM-Stand- Ursprünglich hatten die Planer der Stadt lich einen Standort mit Perspektive eta- orte viel. Und möglicherweise werden auf dem Gelände, das zuvor Standort ei- blieren und hat dafür mit einem mehr sich auch EM-Touristen für eine Besich- nes gleichnamigen alten Stadions war, als attraktiven Stadion einen wichtigen tigung der Burg auf dem Felsen, von einen Neubau mit höherer Zuschauer- Grundstein gelegt. Dennoch wird es dem aus man eigenhändig Stadion-Luft- kapazit vorgesehen. Aufgrund der To- nach der EM weiterhin hochklassige aufnahmen machen kann, interessieren.

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as Estádio Algarve ist der süd- Während der EM bietet das Stadion Auf Ebene 4 schließlich wurden weitere lichste EM-Schauplatz, ein Ge- 30.305 Sitzplätze: 9.420 überdacht auf der Gastronomie-Bereiche, die Erste-Hilfe- Dmeinschaftsprojekt der Städte Westtribüne, 10.761 überdacht auf der Zentrale und technische Einrichtungen Faro und Loulé. Die Bevölkerung der Osttribüne sowie jeweils 5.062 unüber- untergebracht. Algarve als wichtigster Touristenregion dachte Plätze im Norden und Süden. Die Erschließung der Ebenen erfolgt Portugals verzeichnet in den Sommer- Enthalten sind 652 VIP-Plätze, die Me- über die spiralförmigen Ecktürme, die monaten einen Zuwachs von 60 Prozent. dien werden mit einem Kontingent von zugleich auch als Fundamente für die Doch selbst im Winter beziehen wegen insgesamt 1.039 Plätzen bedient, Spiel- Tragswerke der Dächer fungieren. An des milden Klimas unter anderem auch beobachtern stehen 140 Sitze zur Verfü- zweien dieser Türme befinden sich Vi- deutsche Profi-Teams in dieser Gegend gung, den Rollstuhlfahrern 42 Flächen. deo-Leinwände. ihr Trainingsquartier. Die Haupttribüne mit ihren vier Ge- Architekt war der Australier Damon Auf diesen Gegebenheiten gründet das schossebenen enthält alle wesentlichen Lavelle von HOK Sport, dem Architek- Nutzungskonzept für die Anlage nach Einrichtungen: Die erste Etage beher- tur-Giganten, der auch das neue da Luz der Europameisterschaft. Es ist ein Neu- bergt die Umkleiden für Mannschaften geplant hat. Die Kosten betrugen rund 34 bau und Zentrum des „Parque des Cida- und Schiedsrichter, die Doping-Kontrol- Millionen Euro. des“, eines Areals auf 225 Hektar, das als le sowie Arbeitsräume der UEFA-Spiel- Der SC Farense als lokaler Verein Freizeitpark inklusive Golfplatz und bo- beobachter. All dies wurde gemäß dem wird auf absehbare Zeit nicht in den Ge- tanischem Garten mit Möglichkeiten für Pflichtenheft realisiert – ebenso wie zwei nuss dieser Spielstätte kommen, sondern Großveranstaltungen erschlossen wird. Im Aufwärmhallen. Die zweite Etage ist den sich im alten Estádio São Luís bemühen, Rahmen dieses Konzeptes werden nach Medien vorbehalten; 375 Arbeitsplätze wieder Anschluss an den Profi-Fußball der EM die beiden Kopftribünen zurück und der Pressekonferenzraum mit 150 herzustellen. Das Estádio Algarve wurde gebaut, das Stadion erhält eine Leichtath- Plätzen schaffen professionelle Arbeits- am 23. November offiziell eingeweiht. Es letik-Wettkampfanlage mit Laufbahn und bedingungen. fanden Feierlichkeiten statt, jedoch kein wird multifunktional einsetzbar sein. Im Ebene 3 beherbergt die Sicherheits- Fußballspiel. Am 18. Februar 2004 dann Süden des Stadions kommt ein Trainings- zentrale, die VIP-Logen, ein Restaurant das erste Länderspiel: Portugal und Eng- gelände mit drei Fußballplätzen hinzu. und TV-Studios mit Technik-Räumen. land trennten sich 1:1.

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Das Aveiro Municipal ist beispiel- Funktionalitäten auf, die im 21. Jahr- sind. Der Oberrang der Haupttribüne haft für den optischen Eindruck, den hundert erwartet werden. Es handelt besteht zu einem großen Teil aus Pres- die EM-Stadien in ihrer Gesamtheit er- sich um einen Neubau „auf der grü- se-Arbeitsplätzen. Der Publikumsver- zeugen – bunt und phantasievoll. Diese nen Wiese“ am Stadtrand von Aveiro. kehr auf den Tribünen wird an diesem Charakteristik zieht sich durch alle Be- Rundherum liegt, wie bei den EM-Sta- Trakt vorbei durch die weitläufigen reiche. Sogar die außer für Piloten für dien die Regel, ein frisch erschlossener Gänge geleitet. niemanden sichtbare Oberfläche des Sport- und Freizeitpark, der „Parque da Das Gebäude, das nicht zuletzt durch Daches wurde farbig gestaltet. Cidade“ mit Multifunktionshalle, Golf- das gleichsam schwebende, 2.537 Qua- Dies ist die Handschrift des Archi- platz, Schwimmbädern und Hotels. Für dratmeter große, transparente Dach tekten Tómas Taveira, der mit dem Al- Aveiro, dem mit 70.000 Einwohnern aus Polycarbonat und die hoch aufra- valade in Lissabon und in Leiria zwei kleinstem Ausrichtungsort der Europa- genden Pfosten den Anschein erweckt, weitere ähnliche Stadien für die EM in meisterschaft, stellte die Maßnahme ein weit mehr als „nur“ ein 30.000er Stadi- Portugal entwarf. Der Lissaboner Ar- Projekt von erheblichem Umfang dar. on zu sein, besteht aus drei unterirdi- chitektur- und Design-Professor mit Eigentümer ist die Stadt. schen und drei sichtbaren Ebenen. Meriten am Massachusets Institute Of Die Kapazität des Stadions beläuft Die Kosten für den Bau betrugen Technology (MIT) im Bereich Städte- sich auf 30.970 komplett überdachte 43.322 Millionen Euro, im Ligabetrieb ist bau entwirft alles von der Kaffeetasse Sitzplätze, von denen 897 den Medien das Stadion Heimat des SC Beira-Mar, über Fernsehstudio-Kulissen, bis eben und 900 den VIP-Gästen zugeordnet der das kleinere und weniger attraktive hin zu Stadien. Das Ergebnis freilich ist sind. Funktionsräume, Organisation Estádio Mário Duarte verlassen hat. An- Geschmackssache und kann unter Fach- und Verwaltung wurden in einem in lässlich der Eröffnung des Neubaus im leuten und Laien Gegenstand nächte- die Haupttribüne (West) integrierten November 2003 spielte Portugal gegen langer Diskussionen sein. Wie auch im- Gebäudetrakt zusammengefasst, in Griechenland. Im Rahmen der EM finden mer, Taveira trägt auf seine Weise zur dem auch die Umkleiden, die VIP- und nur zwei Gruppenspiele im Aveiro Mu- sympathischen Ausstrahlung der EM Business-Lounges, ein Panorama-Re- nicipal statt: Tschechien gegen Lettland in Portugal bei. Das Stadion weist alle staurant und Geschäfte untergebracht und Niederlande gegen Tschechien.

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�� sein. Bereits im Vorfeld haben wir einen �� Fanguide erstellt, während des Turniers wird zu jedem Spiel ein Fanzine erschei- �� nen, eine Telefon-Helpline 24 Stunden am �� Tag erreichbar sein und an den Spielorten werden Freundschaftsspiele für die Fans �� organisiert. �� Wie wird die Arbeit finan- �� Die Fußball-Europameis- �� Im Stadion findet sich eine bunte ziert? terschaft 2004 steht unmittelbar bevor, Mischung. In erster Linie handelt es sich �� Bei der Europameisterschaft wer- wie ist die Stimmung bei den englischen dabei um Fans, die auch Woche für Wo- den wir in besonderem Maße durch eine Fans? che die Spiele ihres Vereins besuchen, englische Bank unterstützt. Finanziert �� Das Fan-Interesse ist wie bei den allerdings in besonderem Maße auch An- wird die Arbeit zudem durch Fördergel- vergangenen Turnieren riesig. Hinzu hänger von kleinen Clubs, die nicht im der der Regierung und der UEFA sowie kommt, dass Portugal ein ideales Ur- Europacup spielen. Für diese Leute bietet Mitgliedsbeiträge. laubsland ist, weshalb viele Engländer die Nationalmannschaft die Chance, ein- �� Seit wann gibt es diese Art die Mannschaft begleiten und direkt zwei mal Auswärtsspiele auf internationaler von Fanarbeit und wie haben sich die bis drei Wochen vor Ort bleiben werden. Ebene zu erleben. Das ist für viele eine Rahmenbedingungen hierfür entwi- Die Vorfreude auf die EM war im Vorfeld attraktive Option, daher bilden die eng- ckelt? etwas getrübt, da der englische Verband lischen Fans bei solchen Turnieren, aber �� Die erste englische Fanbotschaft für die beiden letzten Qualifikationsspie- auch generell bei Länderspielen, immer gab es 1990 in Italien. Danach waren wir le in Mazedonien und in der Türkei dar- eine zahlenmäßig sehr starke Gruppe. bei jeder EM und WM, auch in Japan und auf verzichtet hat, Karten anzufordern. �� War das schon immer so? Südkorea, vor Ort. Die Arbeitsbedingun- Mittlerweile ist jedoch bereits eine deutli- �� In den letzten 15 Jahren ist das In- gen sind im Lauf der 14 Jahre immer bes- che EM-Stimmung spürbar. teresse an der Nationalmannschaft deut- ser geworden. In Italien und Schweden �� Wie viele englische Fans lich gestiegen. Die Weltmeisterschaft 1990 waren wir nur mit ehrenamtlichen Hel- werden in Portugal erwartet? mit dem unglücklichen Ausscheiden im fern dabei, anfallende Kosten wurden �� Unsere Schätzungen gehen derzeit Halbfinale erst nach Elfmeterschießen, aus Mitgliedsbeiträgen bezahlt. Bei der von rund 50.000 aus. mit den Tränen von Paul Gascoigne und EM 96 im eigenen Land gab es erstmals finanzielle Unterstützung durch die Re- gierung sowie kommerzielle Sponsoren. Heute gibt es viele verschiedene Seiten, von denen wir unterstützt werden, da- durch bleiben wir meines Erachtens absolut unabhängig von Regierung und Sponsoren. Es ist zudem vorgeschrieben, dass diese keinen Einfluss auf unsere Ar- beit nehmen dürfen. �� Die Stimmung bei den Spie- len mit englischer Beteiligung wird allge- mein geschätzt. Trotzdem eilt den Fans noch immer ein negativer Ruf voraus. �� Inwiefern ist Gewalt ein Aspekt im Rah- men eurer Planungen? �� … und wie viele werden da- einigen anderen Spielern, all das hat für �� Das ist immer ein Thema, aber si- von ohne Karten anreisen? einen deutlichen Popularitätsschub ge- cher nicht das Hauptthema. Wir betonen �� Der englische Verband hat für je- sorgt, der bis heute anhält. immer, dass wir für alle Fans da sind, des Spiel ein Kontingent von 20 Prozent �� Wie begleitet die FSF die Eu- und dass es unser Ziel ist, dass alle Fans der Karten bekommen. Darüber hinaus ropameisterschaft? die Zeit vor Ort genießen und freund- wurden viele Tickets direkt über die �� Wir werden mit zwei Fanbotschaf- schaftliche Kontakte knüpfen können UEFA sowie andere Verkaufsquellen ten vor Ort sein. Die erste reist mit in die Wir glauben, dass wir mit unserer Arbeit besorgt. Trotzdem rechnen wir mit etwa Städte, wo die Spiele stattfinden werden, dazu beitragen, die Gewalt im Umfeld 15.000 Fans, die ohne Karten nach Portu- das sind in der Vorrunde Lissabon und der Stadien einzudämmen. Das ist jedoch gal reisen, in der Hoffnung, möglicher- Coimbra, die zweite wird während der nicht das Hauptziel unser alltäglichen weise noch vor Ort welche erwerben zu gesamten Zeit an der Algarve sein, da Arbeit, sondern ein Nebeneffekt, wenn können. dort etwa 60 Prozent der englischen Fans auch ein sehr schöner. �� Wie setzt sich die englische wohnen werden. Die FSF wird während �� Wie hat sich die Problematik Fanszene bei Länderspielen zusammen? der EM mit 15 Mitarbeitern in Portugal in den letzten Jahren entwickelt?

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�� Es war immer nur eine Minderheit, die Art und Weise, wie die Polizei arbei- �� die in der Vergangenheit bei den Spielen tet, wie sie den Fans begegnet und wie sie negativ aufgefallen ist, jedoch war es die- in Problemsituationen auftritt. Wir haben �� se Minderheit, die in der Öffentlichkeit bisher mit der portugiesischen Polizei wahrgenommen wurde. In den letzten sehr gut zusammengearbeitet und unser �� Jahren hat sich das Bild jedoch verändert, Eindruck ist positiv. So wie es aussieht, �� es gibt Gruppen und Initiativen, die sich will die Polizei nicht aggressiv auftre- �� mit verschiedenen Projekten gegen die- �� sen schlechten Ruf engagieren. Auf der �� anderen Seite geht der Staat heute härter �� gegen Personen vor, die bei Fußballspie- �� len negativ aufgefallen sind. Hierzu wur- �� den neue Gesetze erlassen. Während der �� EM müssen rund 2.500 Personen ihren �� Pass abgeben und dürfen England nicht �� verlassen. Obwohl es sich dabei um eine �� repressive Maßnahme handelt, sehen �� viele Fans das positiv, da das Verhalten �� einzelner auch auf sie abfärbt. Für sie ist �� es angenehmer, wenn die Gewalttäter �� nicht fahren, als wenn alle Fans wie Ge- ten, die Pläne klingen durchdacht und �� walttäter behandelt werden. besonnen. Wir hatten bereits im Februar �� Wie sind die Erwartungen ein Freundschaftsspiel in Faro, bei dem �� auf diesem Gebiet vor der EM und wie alles ganz gut geklappt hat. Die Stadt �� schätzen Sie die Arbeit der portugiesi- hatte Fanpartys organisiert. Ich denke, �� schen Sicherheitsbehörden ein? wenn alles in den nächsten Wochen so �� Einer der entscheidenden Fakto- weiter geht, werden wir keine Probleme �� ren, ob es bei Spielen friedlich bleibt, ist haben.  Stefan Diener �� Zugang zu internen Foren und Mailing- �� listen. Zudem haben sie die Möglichkeit, �� an den regionalen Versammlungen teil- �� zunehmen. �� ktive Fanarbeit hat in England Die FSF ist eine demokratische Orga- �� Tradition. Bereits 1927 schlossen nisation, deren Vorsitzender im Rahmen �� Asich Fangruppen verschiedener der jährlich stattfindenden Fan-Konfe- �� Vereine in der „National Federation of renz gewählt wird. Daran nehmen 300 �� Football Supporters Clubs“ (NSFC) zu- Delegierte aus den verschiedenen Fan- �� sammen. Nach der Tragödie von Heysel gruppen teil. Insgesamt ist die FSF in die �� im Jahr 1985 wurde mit der „Football fünf verschiedenen Divisionen „Nort- �� Supporters Asociation“ (FSA) eine weite- hern“, „Midlands“, „Southern“, „South �� re große Fan-Organisation ins Leben ge- West“ und „Wales“ aufgeteilt. �� rufen. Ihr Ziel war es, sich für die Rechte In erster Linie finanziert sich die FSF �� von Fußballfans einzusetzen und Fan-In- aus den Mitgliedbeiträgen, sie wird aber �� teressen zu artikulieren. auch von der Regierung und der Spieler- �� Beide Organisationen vereinigten sich union unterstützt. Für einzelne Projekte �� 2002 zur „Football Supporters Federati- wird zudem mit privaten Sponsoren ko- �� on“ (FSF), nachdem die Zusammenar- operiert. �� beit der beiden Gruppen bereits in den Einer der Arbeitsschwerpunkte ist die �� Jahren zuvor immer engere Formen an- Lobby-Arbeit für Fans in Gesprächen mit �� genommen hatte. Ein weiterer Grund lag Behörden und Polizei. Inhaltlich wird �� darin, dass die Regierung für eine verein- versucht, dem zunehmenden Einfluss �� te, landesweite Organisation Fördergel- von Geld und Sponsoren auf den Fußball �� der in Aussicht gestellt hatte. eine starke Fan-Stimme entgegenzuset- �� Mittlerweile verfügt die FSF über zen. �� 130.000 Mitglieder aus England und Auch wenn die FSF gelegentlich mit �� Wales. Eine Mitgliedschaft ist sowohl dem englischen Verband zusammenar- �� für Einzelpersonen (15 Pfund im Jahr) beitet, versteht sie sich selbst als kritische �� sowie Fangruppen (Beitrag je nach Zahl Organisation und hat sich in den vergan- �� der Mitglieder bis zu 100 Pfund im Jahr) genen Jahren als angesehene Institution �� möglich. etabliert. Selbst die Regierung respektiert �� Die Mitglieder erhalten vierteljährlich die Arbeit der FSF und tritt regelmäßig �� ein Magazin, Preisnachlass bei verschie- mit ihr in Kontakt. Die FSF im Internet: �� denen Fußball-Publikationen sowie den www.fsf.org.uk ��

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Noch bei der Gruppen-Auslosung Lettland ist der große Unbekannte Schon bei der WM 1994 hatten 35.000 und nach einer souverän gestalteten Vor- der Europameisterschaft und lettische Fans die niederländische Mannschaft zu runde galten die Fußballer Tschechiens Fans hat kaum jemand überhaupt einmal Spielen in Florida begleitet. Also stand es als der große Turnierfavorit. Dies hat sich wahrgenommen. Doch es gibt sie, wenn außer Frage, dass sie ihr Kontingent von nach den Testspielniederlagen gegen Ir- auch eher in den beiden Nationalsportar- 10.000 Karten für die Spiele in Portugal land und Japan nun allerdings ein wenig ten Basketball und Eishockey. Immerhin locker absetzen würden. relativiert. reisten 2001 stolze 6.000 Fans zur Eishok- Um überhaupt Karten zu erhalten, Dennoch - trotz gedämpfter Euphorie key-WM in Deutschland. musste man Mitglied im Supporters Club im Lande - die Tickets sind verteilt, die Bei der EM werden es 4.000 Letten Oranje, dem vom KNVB organisierten Kontingente ausgeschöpft. Jeweils 6.000 sein. „Der Verband arbeitet zwar mit Rei- Fanclub, sein. Die Anzahl derer, die sich Tschechen werden die Begegnungen ge- seagenturen zusammen, doch viele wer- Tickets auf Umwegen besorgten, wird gen Lettland und Holland sehen, rund den die Reise im Auto auf sich nehmen.“ auf mindesten 3.000 geschätzt. 10.000 sind gegen Deutschland dabei. Es sagt Nils Kalns, der Pressesprecher des Die Fans der Oranje-Elf haben weist nicht damit zu rechnen, dass eine grö- lettischen Verbandes „Latvijas Futbola nig mit denen anderer Länder oder des ßere Anzahl ohne Karten anreisen wird, Federäcija.“ Da somit das Kontingent Vereinsfußballs im eigenen Lande ge- denn gemessen an den landesüblichen nicht ausgereizt wurde, ergibt sich für meinsam. Sie sind fast alle nur Gelegen- Verdienstmöglichkeiten ist der Besuch den einen oder anderen EM-Fahrer ohne heitsbesucher, aber ganz selten einmal der Europameisterschaft ein nicht gerade Karten noch die Möglichkeit einzusprin- Stammzuschauer des Vereinsfußballs. günstiges Vergnügen. gen. Zumindest hat der LFF vor Ort ein Beides sind in Holland völlig unter- Vaclav Demling (23), der Betreiber der Ticketbüro eingerichtet, das während schiedliche Erlebnisse – es gibt zwei par- deutschsprachigen Seite www.90minutes. des Turniers im Hotel Imperial, Rua Dr. allel existierende Fankulturen und die de – Fußball und Stadien in Tschechien, Nascimneto Leitao, Aveiro seine Räume Schnittmenge ist gering. „Länderspiele“, erläutert, was ein Fan investieren muss: hat. sagt Illya Jongeneel (54), der für das nie- „Die Tickets kosten in den Gruppenspie- Ansonsten ist man gerne bereit, auch derländische Sportministerium die Fans len 1100 bis 3200 Kronen, ab dem Viertel- weitere Fußballfreunde mit Karten zu nach Portugal begleiten wird „das ist finale 1300 bis 8600. Der Durchschnitts- versorgen. Kalns: „Es waren schon min- für mich kein Fußball, sondern Karne- verdienst liegt aber nur bei rund 16.000 destens 300 Fans aus unseren Nachbar- val. Man versucht sich so originell wie Kronen, was gut 500 Euro entspricht. Für ländern Litauen und Estland in unserem möglich zu verkleiden. Viele laufen in die meisten Fans spielt Geld aber in die- Verbandsgebäude und haben sich Karten Frauenkostümen oder Holzschuhen rum, sem Fall keine Rolle, es geht einfach um gesichert.“ Auch mit dem russischen Ver- hängen sich Möhren um den Hals oder das Erlebnis Europameisterschaft“. band hat wurde eine Kooperation verein- setzen sich Federn auf den Kopf – Haupt- Dir Organisation der Reise bleibt den bart. Schließlich sind 30% der lettischen sache orange!“ Fans selber überlassen. Da es keine An- Bevölkerung Russen. Die Stimmung hat sich inzwischen gebote vom Verband gibt, werden die Was sich nach einer verschwende- dem populären Eisschnelllaufen ange- meisten Fans die Dienste der großen Rei- rischen Kartenpolitik anhört, kaschiert passt, sogar die Blaskapelle hat man seagentur Cedok nutzen. Die Gesamtko- aber, dass sich im Lande ein großer Fuß- übernommen. „Einige, die sich wirklich sten für das komplette Turnier dürften ball-Boom andeutet. Die Vereine der na- für den Sport interessieren, fühlen sich bei etwa 30.000 Kronen pro Person liegen, tionalen Virslîga steigerten in der gerade hierdurch sehr stark genervt“, so der wobei die Anreise mit dem Flugzeug be- erst angelaufenen Saison ihren Besucher- Deventer-Fan Jongeneel. Ganz unbeliebt vorzugt wird. schnitt. Einige um bis zu 80 Prozent. FHK sind solche, die sich ihr Outfit und ihre Beachtenswert ist zumindest die Tat- Liepâjas Metalurgs als Zuschauerkrösus Reisen sogar von einer Küchenfirma sache, dass nicht die Fans aller Vereine kommt so immerhin auf 2050 Fans pro sponsern lassen – die Werbung prangt gleichermaßen die Nationalmannschaft Spiel. Bedenkt man, dass das Land mit auf der orangefarbenen Trommel. unterstützen. Die Unterstützung kommt seinen nur 2,36 Millionen Einwohnern Auch in der deutsch-holländischen zwar relativ gleichmäßig aus den Fan- kleiner als Schleswig-Holstein ist, ge- Rivalität lässt sich erkennen, was kenn- szenen einiger großer Clubs wie Banik winnt die Zahl an Bedeutung. zeichnend für die Fan-Kultur der Natio- Ostrava, Slovan Liberec, Sparta und Sla- Im Heimatland geht man aber davon nalelf ist. Die erste Generation der nie- via Prag oder 1. FC Brünn, doch fahren aus, dass sich die Letten während des derländischen Hooligans ist nicht mehr die Anhänger von Sigma Olmütz oder Turniers nahezu komplett der Fußball- so aktiv und viele Jüngere werden sich FK Teplice eher selten zu Länderspielen. Nationalelf hingeben werden. So wie bei die Reise nach Portugal nicht leisten kön- So ganz unproblematisch ist das Ver- der Qualifikation, als man das überra- nen. Gerade einmal 15 Polizisten entsen- hältnis der Club-Fans untereinander bei schende Weiterkommen gegen die Tür- den die Holländer deshalb zum Turnier. Länderspielen allerdings nicht. Die Fans kei bis spät in die Nacht auf den Straßen Der Konflikt findet auch hier inzwischen von Ostrava stehen hier mit vielen ande- feierte. Denn bis sich die Auswahl erneut auf der Spaß-Ebene und rein verbal in ren Gruppen auf Kriegsfuß. Doch gibt es in den Brennpunkt der Öffentlichkeit den Gästebüchern des Internet statt. Ein durchaus Bestrebungen, diese Rivalitäten schießen wird, gehen sicher noch einige Besuch auf schade-deutschland-alles-ist- bei der EM hinten an zu stellen. Eishockey-Turniere ins Land. vorbei.com zeigt Beispiele.

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Die Aktion der Bayer-Fans in der Nord- kurve stand am Derby-Tag beim Spiel gegen den 1. FC Köln unter dem Motto „Goatbusters“. Die Geisterjäger aus New York City, sonst Film- und Zeichtrick- Helden in „Ghostbusters“ wurden zu den Protagonisten der Kurve. Ein Wortspiel vertauschte „goat“ (Englisch: Ziege bzw. Geißbock) und „ghost“. Man präsentierte �� die „Geißbockjäger“. Andreas Eckert von den Mad Boyz Le- verkusen erklärt das Zustandekommen: „Fünf Wochen lang haben bis zu 30 Leute an der Choreografie gearbeitet. Sie gehört damit zu den aufwändigsten Aktionen, die hier je durchgeführt wurden. Dabei war der finanzielle Aufwand eher gering. Für die 22 mal 18 Meter große Blockfahne, das 3 mal 34 Meter große Spruchband, die bei- �� den fünf mal sechs Meter großen Ghostbu- sters-Figuren, die 2000 Doppelhalter und Um die Aktion stimmig umzusetzen, sorgte in den Tagen nach dem Spiel für die Wurfrollen haben wir rund 2800 Euro fehlte nun noch die Musik. Die Titelmusik Aufregung in den Medien. Zwei Banner ausgegeben, dazu noch einiges für Farbe von Ghostbusters wurde zum Intro über wurden gezeigt, die sich gegen die Kölner und weitere Kleinigkeiten.“ die Stadionlautsprecher eingespielt. Eckert: Gruppe „Wilde Horde“ richteten (siehe Fo- Das Finanzierungsmodell: Auf einem „Der Stadiontechniker hat das ohne Proble- tos). Zum Hintergrund: Im Sommer spiel- Fanclubmeeting vor einigen Jahren stimm- me gemacht und somit auch akustisch für te Bayer ein Testspiel in der französischen te die große Mehrheit aller Fanclubvorsit- einen perfekten Rahmen gesorgt. Das zeigt Hauptstadt. Teile der Pariser Ultra-Szene zenden dafür, dass zu Beginn jeder Saison halt unser gutes Verhältnis zum Verein. und die WH pflegen seit geraumer Zeit bei jeder der 6.000 Fanclub-Dauerkarten Calli fand die Idee ja auch lustig.“ eine Freundschaft. Diese Tatsache reichte 5 Euro zusätzlich für solche Aktionen frei- Das galt zumindest für den Teil, der ihm den Franzosen, um die Fahne der Ultras willig gezahlt werden.“ So kommen 30.000 bekannt war, denn eines der Spruchbänder Leverkusen zu entwenden. Euro zusammen, welche zwar auf einem Bayer-Konto geparkt werden, aber von den Fans selbst aufgebracht wurden und auf die der Arbeitskreis Stimmung jeder- zeit zugreifen kann.“ Mit der Geheimhaltung hatte es allerdings nicht so ganz geklappt. Ein Presse- Fotograf befand sich während des Probe- durchlaufes am Freitag im Stadion. Einen Teil des Kurvenbildes, welches die Besu- cher dann nachmittags im Stadion erwarten sollte, konnten sie schon morgens im Lokalteil einer Zeitung betrachten. ��

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Mainz atmet auf. Keiner ist in den letzten Jahren so knapp und so dramatisch am Aufstieg gescheitert wie die 05er. Als es dann endlich, nachdem man einige Spieltage zuvor schon aussichtslos in der Tabelle zurücklag, mit einem 3:0 am letzten Spieltag gegen Trieer klappte, brachen alle Dämme. Der Fanbeauftragte Frank Trautwein �� (28): „Eigentlich sollte es keinen Platz- sturm geben, doch der Verein und die Dass für die Erstliga-Spiele im Stadion �� Ordner haben schon frühzeitig signa- nicht genug Platz sein wird, daran besteht lisiert, dass man die Fans durchlassen kein Zweifel. Das Stadion am Bruchweg „Wir hatten die ganze Saison recht we- würde – das hat die Situation doch sehr wird komplett mit Jahreskarten ausge- nig Zuschauer, erst am Ende stellte sich beruhigt.“ Den Rasen hatte man schon für bucht sein. „Für die Gäste bleiben je Spiel ein Boom ein“, fasst Jürgen Bergmann die anstehende U21-Europameisterschaft leider nur noch knapp 2.000 Karten über“, (41), einer von drei ehrenamtlichen Fan- herrichten lassen – jetzt stehen einige Re- sagt Trautwein. Einige Mainzer werden Beauftragten beim 1. FC Nürnberg, das paraturen an. dann möglicherweise auch nicht dabei Aufstiegsjahr zusammen, und ergänzt: Noch in den Abendstunden wurde sein. Direkt nach dem Spiels wurde im „Die Leute haben erst spät die Leistung die Party vom Innenraum auf den Guten- Block ein bengalisches Feuer gezündet , honoriert.“ Für ihn ist das nicht überra- bergplatz verlegt. 35.000 waren dabei und der Verursacher gefasst. Weitere Fans lie- schend: „Wenn man in elf Jahren acht zogen der Statue des gleichnamigen be- fen während der Feier mit Fackeln in der mal die Liga wechselt, sogar bis runter rühmtesten Mainzers ein Trikot über. Bei Hand über den Rasen – leicht identiﬁzier- in die Regionalliga, dann sieht man das der ofﬁziellen Feier am darauf folgenden bar im TV. „Da dies aber kontrolliert ge- alles etwas entspannter.“ Montag waren es sogar 50.000. Trautwein: schah, wird es sehr wahrscheinlich keine Bis es dann ernst wurde: 2.000 Fans „Unsere Fans sind halt Frohnaturen!“ Konsequenzen haben.“ so Trautwein. begleiteten die Mannschaft an einem

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Freitag zum entscheidenden Spiel nach �� Alm steht noch der Preis von einer Mark. Osnabrück. Bergmann: „Wir haben es da Er blickt zurück: „Der erste Aufstieg war ein wenig spannend gemacht und erst Der 52-jährige Arminia-Bielefeld-Fan ein Aufbruch in einen neue Zeit. Bis da- spät den Sieg eingefahren. Ausschlag- Michael Schallenberg ist, zusammen mit hin haben wir nie wirklich hochklassig gebend war aber der Erfolg in Bielefeld. wenigen anderen, Deutscher Rekordhal- gespielt. Und herausragend war natür- Neun Punkte Vorsprung in drei Spie- ter im Erstliga-Aufsteigen: Alle sieben lich der von 1996 nach sieben Jahren in len zu verlieren – das schaffen selbst wir Aufstiege in die höchste Spielklasse hat der Ober- und der Regionalliga. Danach nicht.“ Am Ende war alles wie immer: er als aktiver Fan miterlebt. in nur einem Jahr durch die 2. Liga – das 1.500 empﬁngen den Bus aus Osnabrück Kann man da überhaupt noch alle war was Besonderes.“ um halb fünf morgens, 3.000 kamen am Aufstiege gedanklich auseinander hal- Jetzt feierten wieder 8.000 Fans in nächsten Tag zum Auslaufen und schließ- ten? Stellt sich nicht sogar eine Aufstiegs- Osnabrück und 15.000 auf dem Rathaus- lich 39.000 zum bedeutungslosen Spiel ge- routine ein? „Von einer Routine kann platz. Schallenberg: „Jedes Mal haben wir gen RW Oberhausen. 20.000 blieben noch ich wirklich nicht sprechen, es ist immer die Hoffnung, mal länger als ein Jahr die nach Spielschluss, um die Mannschaft bei wieder schön“, sagt Schallenberg, der seit Klasse zu halten. Anfang der 80er haben der Fahrt im offenen Doppeldeckerbus zu Mitte der 60er Jahre zur Arminia fährt wir sogar mal fünf Jahre in Folge erstklas- feiern. Auf seinen ersten Eintrittskarten von der sig gespielt. Das streben wir wieder an.“

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Viele, die eine Karte für das Cham- musste sich hinter dem Original nicht pions League-Finale in Gelsenkirchen verstecken. Am Ende feierten die 18.000 ergattern konnten, waren ein wenig Portugiesen den Titel. enttäuscht, als die Endspielteilnehmer Auf der anderen Seite: 14.000 Fans des feststanden: Porto statt Madrid, Mona- AS Monaco – eine stolze Zahl, wenn co statt Manchester. Es sollten nicht die man bedenkt, dass die Heimspiele der ganz großen Namen auf dem Platz ste- Rot-Weißen nur von durchschnittlich hen und auch auf den Rängen erwartete 9.932 Fans besucht werden. Unter de- man kein übermäßiges Feuerwerk. nen, die nach Schalke kamen: der mo- Die Fans des FC Porto erinnerten sich per negassische Hochadel, der mit einer Filmstreifen-Blockfahne an den größten beachtlichen Polizeieskorte vorgefahren Erfolg ihrer Vereinsgeschichte – an eben wurde. In der Kurve schwenkten die jenen Sieg in diesem Wettbewerb, in normalsterblichen Fans rote und weiße �� dem sie damals noch den Europapokal Schwenkfahnen. der Landesmeister gewannen. Die Fah- Auch „schaulustige“ Deutsche zeigten ne zeigt den Algerier Rahab Madjer in begeistert: „Das war ein unvergessli- Aktion. Es war sein sensationelles Tor ches Erlebnis. Die Choreos auf beiden mit der Hacke, welches 1987 im Finale Seiten waren gut gemacht“, so Florian von Wien Bayern München den Cup aus Herne. Die ersten positiven Ein- kostete. In der Art, wie es hier aufge- drücke hatte man schon vor dem Stadi- malt wurde, scheinen die Bilder wieder on gewinnen können. Fans aus beiden lebendig zu werden. Jean-Marie Pfaff Lagern bereiteten sich gemeinsam auf geschlagen, der Pokal im Abspann. das Spiel vor. Eine ursprünglich vor- So sollte es an diesem Abend wieder gesehene Trennung im Stadionumfeld sein: „Ein unvergesslicher, aber nicht wurde hinfällig. „Bei der Siegerehrung unwiederholbarer Film!“ lautete das setzte sich das fort – man bedachte auch Motto des Spruchbandes im Oberrang. die jeweils andere Mannschaft mit viel Der weitere Verlauf der Veranstaltung Applaus.“ Der Autokorso dauerte noch sollte es zeigen: Die Wiederholung bis nach Mitternacht. � ��

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Einige auf den Platz geworfene Ge- genstände, die Verletzung von Trainer Wolfgang Wolf und der Abbruch des Spiels zwischen Alemannia Aachen und dem 1. FC Nürnberg waren der Auslöser: Kurzfristig wurde das sogenannte „Gei- sterspiel“ vor leeren Rängen wiederholt, langfristig müssen die Aachener Fans im kompletten Stehbereich mit einem sicht- behindernden Fangnetz leben. Rocco Bartsch (26) von den Aktiven Aleman- niafans (AAF) erklärt, was die Aachener Fans zum Rückspiel geplant hatten. �� Das von Euch in die Höhe gehaltene Netz war natürlich eine An- �� spielung auf die Folgen der Hinrunden- Begegnung… �� Ganz genau! Eigentlich wollten wir ein Spruchband präsentieren, aber dies wurde untersagt. Es wurde uns von Nürnberger Seite nur das Netz ge- nehmigt. �� Warum das? Schließlich geht es hier doch um ein höchst brisantes Thema. ��Eigentlich war sogar ein grö- ßeres Netz für den ganzen Block und über das gesamte Spiel hinweg geplant. � �� Da das Thema in den Medien hochge- kocht wurde, es deshalb auch eine Über- tragung am Montag gab und wenige Fans anreisen konnten, kam das alles nicht so rüber. Immerhin war ja dann �� ein Gespenst im Block, das aber weniger Teil der Aktion, sondern vielmehr ein „Einzeltäter“ war. Man hatte die Kostü- me ja auch bei uns im Fanshop verkauft. �� Seit einem ähnlich brisan- �� ten Spiel auf dem Tivoli und der „Ball- wurf-Affäre“ ist das Verhältnis zu den �� Fans von Waldhof Mannheim äußerst problematisch. Ist in Bezug auf die Nürn- berger nun ähnliches zu erwarten? �� Nein, das denke ich nicht. Vorher gab es ja auch schon keine Pro- bleme. Wir haben in Nürnberg zwar Schlimmeres erwartet aber man ging sich weitgehend aus dem Weg. Die machen ihr Ding und wir unseres.

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pricht man mit in den Menschen in geschmückt und überall am Straßenrand bensrettende Bedeutung. Am Rande des fi- Kaiserslautern, so darf man sich nicht zeigten die Lauterer, vom Kind bis zur nanziellen Kollaps waren es die vom Land Swundern, wenn die Frage gestellt Oma, den Gästefans Fahnen schwenkend, getragene Lottogesellschaft und die Stadt, wird: „Was hat der Betze heute gemacht?“ wer hier über allem steht. Bei einem Sieg welche die Transferrechte am Spieler Klose Oder sie äußern: „Der Betze spielt heute in wiederholte sich dieses Schauspiel auf der übernahmen bzw. mit dem Erwerb des bis- Freiburg!“ Oder sie freuen sich: „Der Bet- Rückfahrt. Dass innerhalb der Stadt alle her vereinseigenen Stadions einsprangen. ze hat gewunne!“ Mit „Betze“, also dem Verkehrsströme zusammenbrechen, ver- Letztendlich waren es zum allergröß- Hügel auf dem das Stadion ihres Vereins steht sich von selbst – Ausnahmezustand ten Teil die Steuergelder von FCK-Fans, 1. FC Kaiserslautern thront, meinen sie im vierzehntägigen Takt. die hier investiert wurden. Nicht aus po- nichts anderes als eben den FCK. Club und pulistischen Gründen, denn Ministerprä- Berg werden hier im alltäglichen Sprach- �� sident Kurt Beck ist seit jeher Dauerkar- gebrauch synonym verwendet. Was könn- teninhaber. In den Verwaltungen ist man te die enge Verbundenheit zwischen den Keine Frage: Der Verein ist hier eine sich vielmehr der enormen wirtschaftli- Menschen und dem Verein mit dem hoch Art Heiligtum, sein Status unerschütter- chen und Image fördernden Bedeutung über der Stadt gelegenen Betzenberg mit lich. Nur ein Beispiel: Während die ver- des FCK bewusst. seinem Stadion besser dokumentieren? einsspezifischen TV-Sendungen, wie es Wenn es dem Betze schlecht geht, dann Die perfekte Identifikation. sie vor wenigen Jahren noch bei Schalke, ist eben der ganzen Pfalz, Politik wie Fans, Der 1. FC Kaiserslautern ist hier eine Dortmund oder Hertha gab, mangels alles Recht, um den Club zu retten. „Man Institution, nicht nur in der Stadt, son- Werbegeldern längst eingestampft wur- merkt das nicht unbedingt in Durch- dern in der ganzen Region. Seine Fans den, existiert im öffentlich-rechtlichen schnittsspielen“, so Stefan Hilmes von der sind allgegenwärtig, und er ist es auch. Südwest-Dritten weiterhin die Sendung populärsten Lauterer Internet-Seite der- In der Zeit, bevor es Umgehungsstraßen „Treffpunkt Betze“, welche jeden Freitag- betze-brennt.de, „aber wenn es um was gab, kämpften sich die aus dem Norden abend live aus den Räumen der Nordtri- geht, so wie letztes Jahr gegen Cottbus, kommenden Gästefans auf den letzen 60 büne ausgestrahlt wird. In keinem ande- als die Finanzprobleme bekannt wurden, Kilometern hinter Alzey durch unzählige ren Bundesland wäre das möglich. als wir auf einem Abstiegsplatz standen, Ortsdurchfahrten über die Bundesstraße Diese Konstellation des uneinge- da merkt man, dass alle an einem Strang Richtung Pfalzmetropole. Das war nicht schränkten Rückhalts der ganzen Region ziehen. Niemand käme dann auf die Idee, nur eine fahrerische Tortur, sondern man inklusive der lokalen TV-Stationen hat den die Mannschaft auszupfeifen.“ Der „sup- erlebte auch eine Demonstration von Ver- FCK nicht nur zu dem gemacht, was er ist, port your local team“-Aufruf bedarf hier bundenheit: Nicht wenige Häuser waren sondern hatte in jüngster Zeit geradezu le- keiner besonderen Aufforderung.

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in der 2. Liga (allein 15.000 fuhren damals zum ersten Spiel bei den Stuttgarter Kik- �� kers) oder entscheidenden Spielen um die Meisterschaft. Neben den mindestens 30.000 sind es �� zudem unzählige Plüschteufel, die regel- �� mäßig den Berg hinaufgetragen werden, �� um an Zäunen und den hinteren Torstan- �� gen festgebunden zu werden. Dort, wo �� früher eine große Anzahl von Fahnen aus- �� gelegt wurde, in dem Niemandsland, wel- �� ches nun den Trommlern vorbehalten ist. �� So wie Carl-Werner Kaul von den �� FCK-Freunden Waldböckelheim. Der 50- �� jährige ist jetzt seit über einem Jahrzehnt �� an der Trommel und – seit Mönchenglad- �� bachs Manolo seinen gesundheitsbeding- �� ten Rücktritt bekannt geben musste – der �� dienstälteste aller „offiziellen“ Trommler in der Bundesliga. „Wir reagieren nur auf �� die Westkurve und geben nur dann was �� vor, wenn die Stimmung einzuschlafen �� droht“, so Tankstellenbesitzer Kaul. Und �� auch beim Vorlesen der Mannschaftsauf- �� stellung ist sein Einsatz für den FCK ge- �� fragt: „Fünf Schläge nach jedem Namen �� – vier normale und dazu ein lauter!“ �� Plüschteufel und Trommeln – das sind Rituale der Lauterer Fans, ein Teil der Ze- �� remonie, welche sie bei den Heimspielen �� abrufen und die das Erlebnis unverwech- �� selbar machen. So wie auch die Schalpa- �� rade – immer eine halbe Stunde vor dem �� Anpfiff zu den Klängen von „You’ll Never Walk Alone“. Das beherrschte in Deutsch- �� land lange keiner so perfekt wie die Fans der Westkurve – eine Wand, im rot-weiß- �� Eines muss man den FCK-Fans ein- roten Querstreifen-Look. Doch heute wer- �� deutig attestieren: Ihre Unterstützung ist den immer weniger Schals in die Höhe �� immer da. Die Zuschauerzahlen sind seit gestreckt. Stefan Roßkopf, der Fanbeauf- �� Jahren die konstantesten der Liga, ähnlich tragte, den man hier sonst eigentlich nur wie bei vielen britischen Vereinen, wo Rossi nennt: „Das hat abgenommen. Wie �� sie ebenfalls nur geringfügig schwanken. überall sind auch hier die Leute schwer �� Kein Wunder, denn 75 % der Zuschauer dazu zu bewegen, selber was zu bringen. �� besitzen eine Dauerkarte. Die Verbun- Früher hat die gesamte Westkurve mitge- denheit besteht unabhängig vom Gegner, macht. Da wollen wir wieder hinkommen �� dem Event-Faktor des Spiels oder der ak- und legen großen Wert darauf, dass das �� tuellen Tabellensituation. Dass zum letz- Ritual bestehen bleibt.“ �� ten Mal weniger als 30.000 zu einem Liga- Stefan Hilmes ergänzt: „Ich persön- �� Heimspiel kamen, ist elf Jahre her – an lich finde das auch sehr okay – das ► �� einem Freitag gegen �� Wattenscheid wurde �� damals diese Grenze �� auch nur knapp ver- �� fehlt. Wohlgemerkt in der kleinsten aller �� Bundesligastädte, �� denn in Kaiserslau- �� tern leben gerade �� einmal 100.000 Men- �� schen. „Ausschläge“ �� nach oben fallen �� aber oft sehr hoch �� aus, wie bei vielen Spielen in der Saison ��

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ist unser eigener Touch, gerade heute, wo �� bei vielen Fanszenen alles immer gleich �� abläuft. Bei vielen Ultras würde man von �� reinem Support her gar nicht mehr erken- �� nen, welcher Verein da eigentlich spielt. �� Lautern hat seine Identität zumindest von �� dieser Seite her ein Stück weit behalten.“ �� Ihrem Engagement für die Atmosphäre �� am Betzenberg verdankt die Internetseite �� der-betze-brennt.de die Existenz. Heute �� ist sie die umfassende Plattform der Fans. �� Dabei war sie ursprünglich im September �� 2000 als Unterschriftensammlung für das �� kontrollierte Abbrennen von Feuerwerks- �� körpern geplant. Es sollte wieder so wer- �� den, wie beim legendären Europapokal- �� spiel gegen Barcelona 1991. �� Der Verein reagierte auf die Initiative, �� wenn auch nicht wie gewünscht und mit �� einer Maßnahme getreu dem Motto: Vom �� Regen in die Traufe. Schnell als „Disco-Be- �� leuchtung“ verschrieene Strahler sollten �� das rote Licht der Bengalen simulieren. �� der-betze-brennt.de hat diese überlebt �� und ist nicht zuletzt deshalb der virtuelle �� Anlaufpunkt geworden, weil die ofﬁzielle �� Seite des FCK den Fans mehr als zwei Jahre �� kein Forum zum Meinungsaustausch ge- �� boten hat. Viele vermuten bis heute, dass �� die alte, umstrittene Vereinsführung we- �� nig daran interessiert war, kritischen Äu- �� ßerungen eine Plattform zu geben. Nach �� dem Wechsel an der Spitze der Vereins- �� führung hat man zwar lange gebraucht, �� dieses Manko zu korrigieren, doch seit ein �� paar Wochen steht der neue Web-Auftritt. �� „Wenn man hätte zensieren wollen, dann �� hätte man sicher noch ein paar Wochen �� gewartet und das Forum nicht in den kri- �� tischen Wochen des Abstiegskampfes on- �� line gestellt“, so Roßkopf. �� Insgesamt haben die Fans einen hohen �� Stellenwert. Die Stadionzeitung „Betze- �� Magazin“ widmet sich auf fünf Seiten �� den Fan-Angelegenheiten und auch in der �� Fan-Betreuung wurde ein vorbildliches �� System geschaffen. Um die Anfragen der �� FCK-Freunde abwickeln zu können, sind �� – wie könnte es anders sein – in insgesamt �� neun Regionen Ansprechpartner einge- �� setzt. Von den Fanclubs der jeweiligen Re- �� gion gewählt bilden diese den Fan-Beirat. Zwischen Bus- und Partyorganisa- ►

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tion regeln sie alles, was in ihren Bezirken anfällt. Eine Struktur, die sich seit der Ein- �� führung vor rund zehn Jahren bewährt hat. Darüber hinaus ist beim FCK eine Mitarbeiterin allein mit dem Kartenver- � sand für die Fanclubs beschäftigt, „und � � die hat einen sehr guten Überblick, welche � Fans auch Karten verdient haben, wenn es �� mal zu Engpässen kommt“, so Rossi. Für � � �� die „allesfahrenden“ Fans arbeitet er gera- �� de am Service einer Auswärtsdauerkarte, so wie es sie bereits in Mönchengladbach �� und Köln gibt. Wenn Konzept und Umset- �� zung frühzeitig stehen, wird diese bereits �� ab kommender Saison angeboten. Stefan � � Roßkopf schätzt, dass es hier einen Markt � � � für 50 bis 100 Fans gibt, die den Club bei jedem Spiel begleiten. �� Profitieren würden hiervon insbesondere auch die Fanclubs, die sich engagiert �� um einen organisierten Support auch bei Der Standpunkt vieler Fanclubs liegt im 1. Generation Luzifer Auswärtsspielen bemühen. An erster Stel- Zentrum der Westkurve: Block 8. Nach 2. Pfalz Inferno le ist hier als aktuell bestimmende Gruppe dem Umbau werden hier noch mehr 3. Primsdeiweil die „Generation Luzifer“ zu nennen. Ins- Fans ihren Platz finden. 4. Lautrer Jungs gesamt hat sie es in ihrem fast sechsjäh- 5. Betzeknaller rigen Bestehen auf inzwischen rund 400 6. Pfälzer Chaos Mitglieder gebracht. 7. Red Devils Rheinland 8. Boys Diabolo �� 9. Devil Corps 10. Brigade Barbarossa Sie haben sich vor allem den Verdienst 11. K-Town Reds erworben, in Kaiserslautern eine Trend- 12. True Devils wende gegen eine immer weiter abfla- 13. Legion Palatina chende Stimmung eingeleitet zu haben. 14. Tribuna Nord Das Fazit der GL klingt daher unbeschei- 15. Cracknel Devils den, entspricht aber weitestgehend der �� 46.615 Plätze, davon 16. Die Derschdiche Realität: „Wir können mit Recht behaup- 27.982 Sitzplätze, 18.633 Stehplätze (alle 17. Bad Ems ten, dass alleine wir die Szene in Lautern überdacht). Nach Abschluss der Umbau- zusammengehalten haben – wir sind die Arbeiten Kapazität von 48.500 Sitzplätzen. Szene!“ Begonnen hat alles mit einem Zu- sammenschluss einiger Gruppen, die zuvor relativ zersplittert und in Eigenregie aktiv waren. Sie fanden sich rund um den damaligen Macher des Fanzines „West- side Story“, Stefan Rosskopf, zusammen. Heute sind Mitglieder der GL bei jedem Spiel anwesend und die angebotenen Bus- fahrten sind für jedermann, also auch für Nichtmitglieder, offen. Gleiches gilt für die Mitgliedschaft, denn die GL ist über- zeugt, dass man durch ein gebündeltes Auftreten „gegen die Kommerzialisierung im Weltfußball, gegen den Verfall unserer Kurve und für unsere Rechte“ kämpfen kann. Im Bereich des Ultra-orientierten Fan-Daseins gibt es aber auch weitere Or- ganisationen. Zu nennen wären hier beispielsweise die Devil Corps. Wie überall sind ihnen aber Grenzen gesetzt. Dass es so wird wie früher, als bengalische Feuer en masse abgebrannt wurden, scheint trotz aller allgemeinen Wünsche und Initiativen Utopie. Wird es die Hölle Betzenberg also jemals wieder �� geben? Unbestritten sind die Fakten: ►

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�� Helmut Kohl (ehem. Bundeskanzler) �� Kurt Beck (Ministerpräsident) �� Die Gaststätte befindet sich Matthias Jäger („Marienhof“) hinter dem Gästeblock, dort wo sich Marcel Reif (Sportreporter, früherer FCK- bis zum Ausbau der Ostkurve der Trai- Jugendspieler) ningsplatz befand. So erklärt sich auch der Name, da die vom FCK selber be- �� triebenen Räumlichkeiten hauptsächlich Region Überregional: Otto Roth, Telefon: für die Besucher der Trainings aufgebaut 0631/12731 und von denen genutzt wird. Region Saarland/Luxemburg: Harald �� Die Halle im Inneren der Fuhrmann, 06858/754 Haupttribüne hat Platz für mehrere hun- Region Rheinhessen/Pfalz: Klaus Becker, �� dert Besucher und bietet Großbildlein- Telefon: 06735/1339 wand, Biertischgarnituren und Fast-Food- Region Nahe/Hunsrück/Mosel: Albert Stände. Bei schlechtem Wetter oder miesem Buch, Telefon: 06751/7764 Spielverlauf finden sich schon während Region Kusel: Jürgen Krauß, Telefon: des Spiels einige Dutzend Fans ein. 06384/514933 ��Das Stammlokal der Gene- Region Südwestpfalz: Udo Herz, Telefon: ration Luzifer, aber auch von Fanclubs 06331/77516 wie den Lauterer Jungs oder den Betze Region Südpfalz: Alfred Wünstel, Tele- Knallern. Unter der Woche eine Studen- fon: 07275/1607 tenkneipe im Kellergewölbe, öffnet diese Region K’lautern/Sickinger Höhe: Wer- an Spieltagen nicht erst um 20 Uhr, son- ner Bohl, Telefon: 06307/536 dern bereits um 11 Uhr morgens, hat aber Region Ludwigshafen/Neustadt/Berg- nach den Spielen zu. Hier kann man sich straße: Georg Roth, Telefon: 06328/258 �� auch für Auswärtsfahrten anmelden oder Behindertenbeauftragter: Arnulf Weber, die Artikel der GL erwerben. Telefon: 06371/52224 �� St.-Martins-Platz 1, 65657 �� Kaiserslautern, Tel. 0631/66280 Offizielle Seite: www.fck.de �� Steinstraße 30, 67657 Kaisers- Fan-Links im Internet bei Stadionwelt.de lautern �� Glockenstraße 41, 67655 Kaisers- lautern, Tel. 0631/68268 �� Trippstadter Straße 46, 67663 Kaiserslautern, Tel. 0631/4148880

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Der Betze ist das Stadion, in dem die meisten Roten Karten in der Bundesliga gezeigt wurden – eine Folge der Hitzigkeit, die sich schon oft von den Rängen auf den Platz übertragen hat. Dieses Image entstand vor allem in den Jahren vor dem Umbau der Längsseiten, als die Enge des Stadions es erlaubte, dass die Zuschauer mit ihren Schirmen bis an die Trainerbank reichen konnten und schnell mal eine Bierdusche verteilt war. Das Bild der fa- natischen Rentner, die bei jedem harmlo- sen Trikotzupfer gestikulierend aufspran- gen, kennt jeder, der in dieser Zeit mal ein Spiel am Betzenberg erlebt hat. So eine Atmosphäre hilft: Auf dem Höhepunkt des Leidenschaft sicherte sich �� Kaiserslautern 1991 die Meisterschaft, unter anderem wegen sieben gewonnener absichtlich ins Aus gespielten Ball diesen warm geworden, weil er der üblichen Punkte durch Tore in den Schlussminu- nicht zurückwarf, weshalb Lautern im Aufforderung der Kurve „Wink e’mol!“ ten und durch entsprechenden Druck auf Gegenzug den entscheidenden Treffer im nicht nachkam – sein Engagement war die Schiedsrichter. Wenn es jemals einen Abstiegsendspiel in Leverkusen kassierte nach nur sieben Spielen beendet. Beweis für die These gab, dass Fans den – sie alle sind bei den Lauterer Fans „un- Wie kann sich ein Spieler dann über- Ball ins Tor schreien können, dann wurde ten durch“. In dieser Auflistung hat auch haupt seiner Beliebtheit sicher sein, wenn er zu dieser Zeit auf dem Betzenberg er- Carsten Jancker seinen festen Platz. Ein die Seele der FCK-Anhänger so sensi- bracht. Das Ganze oft genug am Rande der gestreckter Mittelfinger des Ex-National- bel auf sie und ihre Eigenarten reagiert? Eskalation: Winfried Schäfer, der damali- spielers, dazu eine angebliche Äußerung Es gibt durchaus welche, die sich in die ge Trainer des Karlsruher SC, warf dem („niedriger IQ der FCK-Fans“) sowie eine Herzen gekickt haben: „Strasser, Wagner Stadionsprecher Udo Scholz Manipulati- Schwalbe in der Champions League ge- oder Roos…“, fallen dem Fanbeauftragten on vor, unter anderem durch falsche Mi- gen Lautern waren Auslöser dafür, dass als erstes ein, „…das waren vereinstreue nutenangaben bei den Auswechselungen. die Bekanntgabe seiner Verpflichtung zu Kämpfernaturen. Hier legt man keinen Inzwischen ist Scholz Hallensprecher bei heftigen Protesten führte. Auch Stefan Wert auf Technik und Kabinettstücken. Es den Mannheimer Adlern. Eine gesteuerte Hilmes setzte seine Seite für drei Tage liegt viel daran, ob die Spieler die richti- Einflussnahme wäre heute auch aufgrund offline, es war lediglich eine ablehnende ge Mentalität rüberbringen. Im Endeffekt strenger DFL-Auflagen für Stadionspre- Stellungnahme zu lesen. kommt es nur darauf an, ob einer für den cher und eines präzisen Regieplanes ge- Hier sind die Lauterer Fans gnadenlos. FCK kämpft.“ So wie Harry Koch, bei dem nerell nicht mehr möglich. Und auch Roß- Das bekam selbst Otto Rehhagel zu spü- lang gezogene Rufe seines Vornamens je- kopf relativiert: „Scholz hat es damals halt ren. Er schaffte den bisher einzigartigen den Ballkontakt untermalten. geschafft, die richtigen Worte zu finden, Durchmarsch vom Aufstieg zu Meister- um die Fans ein wenig zu pushen!“ schaft und wurde trotzdem nur wenige �� Winnie Schäfer mögen die Fans bis Monate später unter lautem Jubel entlas- heute nicht, denn – auch das ist charak- sen. Ist das außerhalb der Pfalz – mit ein Tradition und Identifikation haben in teristisch für Kaiserslautern – in manchen wenig Distanz – eigentlich nicht nachvoll- Kaiserslautern einen hohen Stellenwert. Dingen haben die Fans ein sprichwört- ziehbar, so ist man sich hier einig, dass Und wenn es um die Bewahrung geht, liches Elefantengedächtnis. Egal ob der es an Dingen außerhalb des Platzes lag. ist auch die Vereinssatzung eingebunden. Ex-Mannheimer Karl-Heinz Bührer, der Stefan Roßkopf: „Als er den Titel holte, Hier gibt es zum Beispiel einen Passus, sich mit dem ehemaligen Torwart Gerry da war er natürlich der König Otto. Aber dass eine Umbenennung des Stadions nur Ehrmann anlegte, ob Andy Möller, der dass er als Trainer der Star war, kam bei möglich ist, wenn sie von der Mehrheit Ciriaco Sforza einen Ellenbogencheck den Fans so an, als sei er der unantastbare der Mitgliederversammlung beschlossen versetzte, oder Sergio, der nach einem Alleinherrscher und die Meinung des Vol- wird. In die Vereinsatzung wurde dieser kes schien ihm egal Paragraph aufgenommen, als vor ein paar zu sein.“ Ganz an- Jahren der bundesweite Trend zur Sta- ders verhält es sich dionvermarktung einsetzte. Inzwischen mit Andy Brehme. gehört das Stadion nicht mehr dem Ver- Seine große Beliebt- ein, sondern einer Stadiongesellschaft aus heit machte es zu- Stadt und Banken. „Die Fans sind natür- nächst schwer, sich lich dagegen, aber auch die neuen Betrei- von ihm zu trennen. ber haben schon angekündigt, den Namen Beispiele gibt es „Fritz Walter“ nicht zu verkaufen.“ sagt viele und manches Stefan Hilmes, und Rossi ergänzt: „Kei- Mal wirken sie ein ner wünscht sich, dass das mal eintritt, wenig irrational, aber wenn sich irgendwann mal die Fra- wenn nicht skurril: ge stellt, ob man mit dem Geld die Lizenz Claus Reitmaier ist sichern kann oder in der Oberliga spielt, �� mit den Fans nie dann kann das passieren.“  M.T./J.S.

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�� Frankfurter durch die Nicht-Präsenz von Altstadt nach dem Spiel der Bielfelder Offenbach ein neues Feinbild gebraucht gegen die heimische Eintracht. Seither �� haben..“ Durch den gemeinsamen Ab- gab es einige Besuche bei Spielen der �� stieg hatte sich das schnell etabliert, und jeweils anderen Mannschaft und zahlrei- Gegen Bayern München finden seit die jüngere Generation hat das übernom- che feucht-fröhliche Partys. jeher die hitzigsten Duelle auf dem Bet- men. „Die Rivalität ist inzwischen auch zenberg statt, nirgendwo hatten die auf Lautrer Seite durchaus angenommen �� Bayern höhere Hürden zu nehmen als und bei Spielen gegeneinander spürt Regelmäßige Spiele gegeneinander in Kaiserslautern. Und immer wenn in man das schon. gab es erst in den 80er Jahren. Heute Kaiserslautern das Betze-Lied zum Ein- aber sind die Waldhöfer noch immer laufen der Mannschaften läuft, wenn die �� der Rivale Nummer 1 und bezeichnen Fans die Zeile „Jeder Club ist uns will- Abgesehen vom Engagement älte- ihrerseits die FCK-Fans gerne als „Trak- kommen, jede Mannschaft gern geseh’n“ rer Fanclubs ist die früher sehr aktive torenmob“. In der 90ern gab es hier mehr mitsingen, dann schreien sie in der fol- Freundschaft tot. Es gab in Bremen sogar als einmal Auseinandersetzungen der genden textlosen Passage voller Inbrunst schon Anti-FCK-Spruchbänder. Stefan Hooligan-Szenen, welche teilweise auf „Außer Bayern“ hinaus in die Stadt. Der Roßkopf: „Von Bremer Seite wurde hier den Weinfesten der Region ausgetragen Gegner ist dabei völlig unerheblich, denn plötzlich Hass reingetragen. Man muss wurde. Noch heute ist es oft so, dass sich die Abneigung gegen die roten Münche- ja nicht auf gespielte Liebe machen, son- dort die Jugend aus dem ganzen Ein- ner sitzt tief. dern hätte das einfach auslaufen lassen zugsgebiet trifft und jeder in einer Ecke können. Ich finde es traurig, wenn teil- zusammensteht. Zu größeren Konflikten �� weise junge Leute Freundschaften been- kommt es außerhalb des Fußballplatzes Als Anfang der 90er nicht nur der den, die Generationen vorher aufgebaut aber nur noch selten. Beim Derby im FCK der schärfste sportliche Konkurrent haben.“ Die jüngeren Bremer unterhal- Pokalspiel der letzten Saison hatte man der Bayern war, sondern zeitgleich auch ten heute hauptsächlich Kontakte zu einen regelrechten Krieg befürchtet. Es 1860 München nach etlichen Jahren in Fans von Rot-Weiss Essen. „Aber es gibt blieb aber beim Einsatz von Pyro in ei- der Bayernliga das Comeback im bezah- FCK-Fans die haben mehr Bremen-Spiele nem Ausmaß, in dem es den Ordnern len Fußball schaffte, schlossen sich Fans gesehen als mancher Werder-Ultra“ Ein unmöglich war, dieses zu kontrollieren. beider Vereine auch deshalb zusammen, Blick zurück in andere Zeiten: 1991 hatte weil sie dasselbe Feindbild pflegten. noch ganz Bremen mit Kaiserslautern die �� Bis heute ist diese Verbindung die prä- Meisterschaft gefeiert. Wie in der Grenzregion üblich un- senteste in der FCK-Szene. In früheren terhalten neben den Fans aus Karlsruhe Zeiten gab es zahlreiche gegenseitige �� und Strassburg, beziehungsweise denen Spielbesuche und sogar Fan-Clubs, die In die Beziehung zu den Fans des 1. aus Saarbrücken und Nancy, auch die sich auf beide Vereine konzentrierten. FC Saarbrücken spielt auch das generelle aus Kaiserslautern ihre Freundschaft Die Freundschaft ist inzwischen etwas Verhältnis Saarland / Pfalz rein. Früher im kleinen Grenzverkehr und hier ins- abgeflacht, da auch die Einstellungen der wurde dieses vor allem auf Hooligan-Sei- besondere zur Horda Frenetik, der beiden Ultra-Szenen nicht immer in die- te relativ heftig ausgetragen. Während es zweitgrößten Gruppe beim FC Metz. selbe Richtung gingen. Da es zudem auf bei den Fans des FCS immer noch Anti- Eine nicht unbedingt logische Freund- beiden Seiten Leute gab, die nichts von FCK-Gesänge gibt, werden diese von schaft, gelten doch die Metzer als „linke einer Freundschaft hielten, hatte die Poli- Lauterer Seite aus eher belächelt. Anson- Revolutionäre, während wir eher etwas zei auch schon mal Einwände gegen das sten ist das höchstens in den Orten zwi- unpolitischer sind. Aber wir können Veranstalten gemeinsamer Partys. Aktu- schen beiden Städten noch ein Thema viel von deren Mentalität lernen“, er- ell entwickelt sich das Verhältnis wieder klärt Stefan Roßkopf. Bis zu zehn Mal zum positiven. �� jährlich fahren die Lauterer nach Metz Noch nicht sehr lange und bisher aus- – manchmal mit bis zu 50 Leuten. Dass �� schließlich auf die Seite der Ultras be- es bei Derbys deutsche oder französi- Früher gab es da eine neutrale Bezie- schränkt, bestehen gute Kontakte zu den sche Anti-Gesänge auf der jeweils an- hung und eigentlich sind die Frankfurter „Boys Bielefeld“. Verstärkt wurden die dere Seite der Grenze gegen eine andere ja auch sehr weit weg. Stefan Roßkopf er- bis dato eher losen Beziehungen 2002 mit Gruppierung aus dem eigenen Land klärt: „Man hatte den Eindruck, dass die einer gemeinsamen Party in der Trierer gibt, ist keine Seltenheit.

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�� er Jubel der 7.100 Düsseldorfer im Mit dem sportlichen Erfolg kehrte auch Strecke zum Ratinger Stadion abzubiegen. ausverkauften Paul-Janes-Stadion die Begeisterung zurück: Im Schnitt 5.400 Doch trotz aller Anekdoten und Randge- Dkannte keine Grenzen, als der For- Fans bei den Heimspielen, und das in einer schichten, trotz zahlreichen Platzstürmen, tuna im April der Aufstieg in die Regional- Saison, in der Gästefans bisweilen mit der selbstgebackenen Kuchen und Bierständen liga gelang. Nach sieben Jahren konnte eine Lupe gesucht werden mussten. Anders sah neben der Eckfahne, ist jeder froh, dass die atemberaubende Talfahrt gestoppt werden, es auswärts aus, rund 3.388 Fans begeleite- Oberligazeit vorbei ist. Für ein weiteres die 1997 mit dem Abstieg aus der Bundes- ten die Fortuna im Schnitt, zudem waren Jahr hätten sich nur noch wenige begeistern liga begann. Damals ahnte wohl niemand im Niederrhein-Pokal 8.000 Fortunen in können, zumal Ideen und Argumente, wa- Uerdingen dabei, gar 13.000 beim Endspiel rum die Oberliga Kult ist, bereits nach dem in der Grotenburg gegen Essen. Während ersten Jahr ausgegangen waren. Mit Span- die Spiele in Krefeld an bessere Zeiten erin- nung wird nun die neue Saison erwartet, nerten, war die Oberliga dem Ansturm der besonders die vielen jungen Fans freuen Fortuna-Fans nicht gewachsen, insgesamt sich auf Auswärtsspiele, die diesen Namen neun von 17 Teams mussten ihre Spiele auch verdienen. Zudem wird der Club in ein anderes Stadion verlegen. Um die neben den Spielen künftig für bestimmte kurzen Anfahrtszeiten zu verlängern, wur- Spiele in die neue Düsseldorfer Arena aus- den alternative Reisemöglichkeiten ge- weichen. Die Fans schwanken diesbezüg- sucht. Nach Bonn fuhren 300 Fans mit dem lich zwischen Vorfreude und Skepsis. Für �� Schiff, für das Nachbarschaftsduell in Ra- Möglichkeiten, sich mal wieder in einem tingen charterten die „Lost Boyz Flingern“ größeren Rahmen zu präsentieren, ist je- die katastrophale Entwicklung: Innerhalb eine Party-Straßenbahn, fuhren damit drei doch deﬁnitiv gesorgt, zumal sich die For- von fünf Jahren stürzte die Fortuna in die Stunden in der Düsseldorfer Innenstadt tuna erstmals seit fünf Jahren wieder für Oberliga und konnte selbst dort im ersten im Kreis, um dann auf die 20-minütige den DFB-Pokal qualiﬁzieren konnte. Jahr nicht überzeugen: Ein mäßiger 8. Platz ließ wenig Anlass zur Freude. Teils wütend, teils ohnmächtig erlebten die Fans die Abstiege ihres Clubs. Doch während das Team verlor, begann die Fan- szene sich zu organisieren. Die Initialzün- dung gab es im Frühling 2001. Um den Ab- stieg in die 4. Liga zu vermeiden, begannen die Fans mit einer Kampagne zur Rettung des Clubs. Es gelang 14.000 Zuschauer für das Kellerduell gegen Leipzig, und sogar 18.000 zwei Wochen später gegen Fortu- na Köln zu mobilisieren. Eine völlig neue �� Stimmung im für diese Liga völlig über- �� dimensionierten Rheinstadion. Zeitgleich �� gründeten sich zahlreiche Ultra-Gruppen, �� durch die sich die Stimmung verbesserte. �� Wichtig war der Umzug ins alte Stadion �� am Flinger Broich, dort wuchs die Fanszene �� zusammen und das Miteinander zwischen �� den verschiedenen Fangruppen ist besser �� als je zuvor. Ende 2003 gründete sich der �� „Supporters Club Düsseldorf“ (SCD), um �� die Interessen aller Fans zu bündeln.

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ittlerweile elf Jahre ist es her, Aufgrund des wiederholt geäußerten �� seit der deutsche Fußballbund Vorwurfs, dass bei Stadionverboten im Mneue Richtlinien erlassen hat, Hinblick auf die Fußballweltmeister- Veranstaltung unter dem Motto „Die um die Gewalt im Umfeld von Fußball- schaft im eigenen Land bewusst Laufzei- soziale Verantwortung der Vereine am stadien effektiver zu bekämpfen. Durch ten gewählt würden, die über 2006 hin- Beispiel bundesweiter Stadionverbote“ die Einführung bundesweiter Stadion- aus gingen, lies Sengle exemplarisch die nahmen Heinrich Bernhard als Mitglied verbote kann auffällig gewordenen Per- ausgesprochenen Verbote aus dem Jahr der DFB-Sicherheitskommission, Bayer sonen über einen Zeitraum von bis zu 2001 prüfen. Dabei stellte sich heraus, 04-Fanbeauftragter Andreas Paffrath, fünf Jahren der Besuch aller Stadien von dass lediglich 0,01 Prozent der Verbote BAFF-Mitglied Wilko Zicht, Leverkusens der ersten bis zur dritten Liga sowie in eine Laufzeit von unter drei Jahren ha- Sicherheitsbeauftragter Ralf Ziewer, Ralf Deutschland stattﬁndenden Spielen auf ben. Über einen Zeitraum von fünf Jahre Busch vom Berliner Fanprojekt und Mar- internationaler Ebene untersagt werden. wurden 20,83 Prozent der Verbote ausge- tina Schreiber von der Universität Liver- pool teil. Als Ergebnis einer kontrovers geführ- ten Diskussion könnte es möglicherweise zu Änderungen im Umgang mit Stadion- verboten sowie in den Richtlinien kommen. Heinrich Bernhardt, der diese in der aktuellen Form verfasst hat, zeigte sich gesprächsbereit und räumte ein, dass der DFB bestimmte Punkte noch einmal über- denken müsse. Insbesondere über ein Anhörungsrecht und das Erstellen einer Sozialprognose sollte in den kommenden Wochen intensiver gesprochen werden. Ziel müsse es sein, ein praktikables Vorgehen zu ﬁnden, betroffene Fans als �� Individuen entsprechend zu behandeln. Möglicherweise sei es falsch, einem Ver- Hält sich die betroffene Person nicht an sprochen, 12,96 Prozent laufen über vier ein die Entscheidung über eine Person das Verbot, begeht sie Hausfriedensbruch Jahre. Das in den Folgejahren erreichte zu geben, die er nur einmal gesehen hat, und kann juristisch belangt werden. Maximum bei fünfjährigen Stadionver- stattdessen müsse die Möglichkeit gege- Die alltägliche Praxis im Umgang mit boten liegt bei 26,67 Prozent. ben werden, sich über die entsprechende diesen Richtlinien wird von Fans und Die meisten Stadionverbote wurden Person zu informieren. Fanprojekten jedoch seit Jahren kritisiert. im Zusammenhang mit der Einleitung Thomas Schneider von der Koordina- Demnach fehle es bei der Durchführung eines Ermittlungsverfahrens ausgespro- tionsstelle Fanprojekte begrüßte die Ge- an Transparenz, viele Strafen seien un- chen. Rund 93,1 Prozent wurden auf- sprächsbereitschaft. Nach jahrelangen verhältnismäßig lang und der Erteilung grund so genannter „schwerer Verge- Diskussionen sei man nun einen deut- eines Verbots gehe kein rechtsstaatliches hen“, das sind in erster Linie Straftaten lichen Schritt vorangekommen. Nun Verfahren, in den allermeisten Fällen unter Anwendung von Gewalt gegen müssten die Ergebnisse aus Leverkusen nicht mal ein Anhörungsrecht für die be- Leib und Leben, ausgesprochen. In wie als Grundlage für weitere Gespräche in troffene Person, voraus. vielen Fällen es nach der Einleitung des Aufgrund der fortwährenden Kritik Ermittlungsverfahrens auch zu einer ließ Alfred Sengle, Sicherheitsbeauftrag- Verurteilung gekommen ist, lässt sich ter des Deutschen Fußball-Bunds, eine der Auswertung nicht entnehmen. Die Auswertung der derzeit aktuellen 1.661 Zahl der ausgesprochenen Stadionverbo- Stadionverbote vornehmen. Dabei wur- te aufgrund pyrotechnischer Vorfälle lag den verschiedene Ergebnisse sichtbar. So in den einzelnen Kategorien zwischen liegt die Zahl der Stadionverbote, die für 2,14 und 14,67 Prozent. Gästefans ausgesprochen wurden, mit Die ermittelten Zahlen sind Ergebnis rund zwei Dritteln deutlich höher als die der aktuellen Praxis, die Anfang Mai in der Verbote für Heimfans. Dieser Trend Leverkusen Thema einer Podiumsdis- zeigt sich von der ersten bis zur dritten kussion im Rahmen der „10. Bundes- Liga. konferenz der Fanprojekte“ war. An der ��

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der nächsten Zeit genutzt werden. Es war chen wurde, hätten Fanprojekte kei- das erste Mal, dass sich ein ranghoher nerlei Einfluss mehr, daher müsse das �� Vertreter der DFB-Sicherheitskommissi- ganze Konzept neu überdacht werden. �� on so deutlich dafür ausgesprochen hat, Er forderte einen Arbeitskreis mit allen die Einführung eines Anhörungsrechtes Beteiligten von Fanprojekten über die �� sowie den flexibleren Umgang mit bun- Vereine bis hin zu Polizei und DFB, um �� desweiten Stadionverboten zu prüfen. die Richtlinien komplett zu überarbeiten �� Zuvor war die derzeitige Situation von und einen Lösungsweg für die alltägliche �� den anderen Teilnehmern der Diskussi- Praxis zu finden. Stadionverbote würden �� on scharf kritisiert worden. Wilko Zicht ausgesprochen, ohne dass die Schuld der bezeichnet die Regelung als das Gegen- betreffenden Person bewiesen sei. Dieses teil von sozialer Verantwortung. Statt Verbot durch ein ordentliches Gericht die Möglichkeit zu nutzen, auffällig ge- aufheben zu lassen sei ein monatelanger �� wordene Fans zu betreuen, würden diese Prozess, den sich viele vor allem jüngere Fans nicht leisten könnten. Die im Grund- gesetz verankerte Unschuldsvermutung �� würde in der Frage der Stadionverbote �� nicht greifen. Ähnlich sah das Ralf Busch vom Berli- ner Fanprojekt. Dabei betont er, dass die Fans ihr eigenes Handeln in den letzten Jahren durchaus reflektiert hätten und als Ergebnis eines Diskussionsprozesses Stadionverbote nicht mehr kategorisch �� ablehnten. Auf der anderen Seite sei hin- �� gegen wenig Bewegung zu sehen. DFB �� und Polizei müssten mehr auf die Dialog- �� ausgeschlossen. Ebenso sei es falsch, dass bereitschaft der Fans eingehen. Ebenfalls die Clubs, bei denen etwas vorgefallen kritisierte er das aus der Übernahmega- �� ist, die bundesweiten Verbote ausspre- rantie der Vereine resultierende Problem, �� chen. Viel mehr sollten die Vereine, de- nur sehr wenige Einflussmöglichkeiten �� nen der Fan angehört, sich mit der Person auf die Stadionverbote zu haben, die bei �� befassen und die Einflussmöglichkeiten Auswärtsspielen ausgesprochen wurden. �� nutzen. Als besorgniserregend skizzier- Er machte sich für ein Beratergremium te er eine Entwicklung, wonach immer stark, bei dem eine Sozialprognose über �� mehr junge Menschen aufgrund ihrer Er- die betreffende Person gestellt wird. Die fahrungen, die sie beim Fußball gesam- Frage sei, ob die Verantwortlichen der �� melt haben, Deutschland nicht mehr als Vereine die Einflussmöglichkeiten auf Rechtsstaat wahrnehmen würden. Polizei eine Person nutzen oder diese stattdes- und DFB müssten etwas dagegen unter- sen für lange Zeit ausschließen wollten. �� nehmen, dass sich bei diesen Fans bereits In den kommenden Wochen werden �� im frühen Alter diesbezüglich ein absolut weitere Gespräche zwischen allen Betei- �� negatives Bild entwickelt. Die fehlenden ligten stattfinden. Sollten sich dabei tat- �� Möglichkeiten, sich gegen Verbote zu sächlich Veränderungen in der Stadion- �� wehren, würden dieses Misstrauen noch verbotspraxis ergeben, wäre dies auch �� unterstreichen. ein Erfolg für die vielen Fangruppen, die Unterstützung erhielt Zicht von Le- in der vergangenen Saison im Rahmen �� verkusens Fanbeauftragten Andreas der Kampagne „in dubio pro Fans“ Ak- �� Paffrath. Auf Personen, gegen die ein tionen durchgeführt haben.  �� mehrjähriges Stadionverbot ausgespro- Stefan Diener ��

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Immer wieder präsentieren die Olym- Olympique Marseille verkauft die Tickets Fans als die besten der Liga – definitiv pique-Fans in den Kurven des stade Vé- mit „Großhändlerrabatt“ an das Com- sind es die am besten organisierten Fans lodrôme und auswärts spektakuläre, auf- mando Ultra (Unterrang Südkurve) oder in Frankreich, vielleicht sogar in Europa. wändige Choreografien. In Deutschland die South Winners (Oberrang Südkurve). Diese Art von Selbstverwaltung genießt mag man sich fragen, wie diese Kunst- Die Gruppen verkaufen die Tickets dann in Europa kaum eine andere Fankurve. werke finanziert werden. Dabei liegen bewusst mit Gewinn weiter, um diesen bei „OM“ manche Dinge einfach anders, für Fan-Zwecke zu nutzen. Die Mitglie- �� als man sie aus Deutschland kennt: derverwaltung in den Marseiller Kurven �� Der Verein Olympique de Marseille ist unbürokratisch. Wird eine Karte im �� verkauft das komplette Dauerkarten- Sektor des Commando Ultra erworben, �� Kontingent für die Fan-Kurven exklusiv so gilt man gleichzeitig als Mitglied der �� an die führenden Gruppen. Schon zu Zei- Gruppe, da der im Kartenpreis enthalte- �� ten von Präsident Bernard Tapie wurde ne Aufschlag als Jahresbeitrag verbucht �� diese Regelung eingeführt. Tapie vertrat wird. So haben die Gruppen Mitglieder- �� die Meinung, dass es die Kurve der Fans zahlen im Tausenderbereich und eine �� sei, und diese sich um die Verwaltung enorme Macht erlangt. �� selbst kümmern sollten. Die Fan-An- Marseille verkauft die meisten Dau- �� gelegenheiten werden in Marseille von erkarten in der französischen Liga und �� den Ultras in einer Form geregelt, die in steht in der Zuschauertabelle auf Platz �� Deutschland beinahe unvorstellbar wäre. eins. Der Club selbst bezeichnet seine

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Wann immer es gilt, die Fans des 1. FC nicht mehr zu überbietende Karriere- Spieltag mit 2.000 Mann nach Berlin. So Köln zu charakterisieren, wird gerne der Highlights. Aber die Fans? Die wissen viel Komfort bietet die Deutsche Bahn Begriff „begeisterungsfähig“ verwendet, durchaus noch, dass man früher Meister nun doch nicht, als dass in deren Qua- gelegentlich mit Zusätzen wie „bis hin war, auch Pokalsieger, und dass man einst litäten eine Erklärung für die Reiselust zum Hirntod“. Der Außenstehende regt Pflichtspiele gegen Real Madrid absolvier- zu finden wäre. 500 Auswärts-Dauer- sich über diese ulkigen Wesen auf, amü- te. Und das wollen sie gerne wieder – oder karten verkaufte der FC zu Saisonbe- siert sich oder wendet sich kurzerhand endlich einmal erleben. Niemand hätte es ginn, 2003/04 stellte man einen neuen achselzuckend ab. So richtig verstehen ihnen übel genommen, nicht mehr zum Vereins-Zuschauerrekord im eigenen kann und will die scheinbar an minde- Heimspiel zu erscheinen, in der Live- Stadion auf. Der Verein kalkuliert für stens 300 Tagen pro Jahr Karneval fei- Schaltung die grotesken Tore-Tänze der die kommende DSF-Montagssaison mit ernden Rheinländer eigentlich niemand. Ailtons zu bestaunen und sich still und an die 13.000 Dauerkarten. Eine sehr Warum auch, wer will das verlangen? heimlich im Internet nach einem Werder- vorsichtige Prognose. Angesichts der Sie verstehen sich ja selbst nicht einmal. Wimpel umzusehen. kommenden Spiele z.B. gegen Essen, Oder gibt es eine Erklärung dafür, dass Es gab Zeiten, da haben sie es sich Aachen, Duisburg, die alle im 100-km- ein Verein, der rein rechnerisch und selbst nicht übel genommen. In der er- Umkreis rangieren, plus Frankfurt und dazu auch noch sportlich in die 2. Liga sten Abstiegssaison und dann in der weitere Gegner können jetzt schon Wet- abgestiegen ist, beim letzten Heimspiel 2. Liga herrschte eher Tristesse in der ten angenommen werden, ob Köln den gegen den zuvor Niemandem als Pu- alten Müngersdorfer Schüssel. „Aha! Zweitliga-Rekord der Lauterer toppen blikumsmagneten bekannten FC Hansa Das Stadion ist der Star!“ Das schon, wird. 36.709 Zuschauer im Schnitt sind Rostock vor einer Kulisse von 40.000 Zu- zu einem gewissen Ausmaß, aber las- zu schlagen. Man würde den Kölnern schauern spielt? sen wir die Kirche im Dorf. Und – hier beinahe zutrauen, ins Stadion zu strö- Für einige FC-Profis bedeuteten zwei setzt sich die Reihe der Merkwürdigkei- men, nur um diesen Rekord feiern zu Wiederaufstiege in die 1. Liga schon ten fort – man fährt ja auch noch am 34. können…

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�� ie Rivalität zwischen den Städten Paris und Marseille währt schon Dseit Jahren. Paris als unanfecht- bare Hauptstadt im zentralistisch organisierten Frankreich reißt förmlich alles an sich, die Autobahnen führen sternförmig auf „la capitale“ zu, keine Firma, die etwas auf sich hält, kann es sich erlauben, einen Briefbogen ohne Pariser Adresse zu verschicken. Marseille – „die Son- nenstadt“ – stand und steht im Schatten der Zentralmacht. Doch die Bürger der mediterranen Hafenstadt sind selbstbewusst, kommen zwar nicht umhin, die Führungsrolle der Hauptstadt anzuer- kennen, schauen aber auf den verdor- benen Moloch Paris herab, stellen bei jeder Gelegenheit ihr von Sonne, Meer und Freiheit geprägtes Lebensgefühl in den Vordergrund. Der arrogante Parisi- en rümpft seinerseits die Nase über die �� ölverschmierte Hafenstadt mit ihrem Fischgestank, dem Drogenhandel, den Die Rivalität der Ultra-Szenen beider lienischem Stil und die Rangers Paris als Einwanderern aus Übersee und, und, Vereine geht zurück bis in die 80er Jah- Supporters nach englischem Vorbild. Das und… re. Frankreichs erste Ultra-Gruppierung, dritte Element ist der Nationalismus. So werden die Vorurteile und Kli- das „Commando Ultra Virage Sud“, wur- Die Aktion der Supras und Lutece schees mit Liebe gepflegt und von Gene- de 1984 in Marseille gegründet, ein Jahr Falco auf dem Oberrang von Auteuil ration zu Generation weiter gegeben. später erschienen in Paris die „Boulogne zeigt einen Kicker in einer Pariser Knei- In sportlicher Sicht lag Marseille lan- Boys 85“ auf der Szenerie. Noch heute pe. beim Spiel PSG – OM. PSG schießt ge vorn. Anfang der 90er war „OM“ die zählen diese Gruppen zu den stärksten ein Tor, der Spruch bedeutet sinngemäß: einzige Fußballmacht Frankreichs, im und einflussreichsten in Frankreich und „Heute Abend gibt’s eine Packung!“ Laufe der Jahre aber gelang PSG der Europa. Gerade diese beiden Gruppen Tigris Mystic auf dem Unterrang ver- Anschluss, wurde zur zweiten Größe. leben die Rivalität untereinander aus. zichteten auf eine Aktion, da ihnen ihnen Das Verhältnis zwischen den beiden Kaum ein „Derby“ vergeht ohne Provo- in Marseille auch nichts geboten worden Vereinen wurde angespannter, gerade kationen durch Spruchbänder. war und dieses Spiel ohnehin sportlich auch auf höchster Ebene. Der damali- Die diesjährige Begegnung beider nicht so bedeutend gewesen sei wie das ge PSG-Präsident Deniso, Besitzer des Mannschaften wurde von Pariser Fansei- gegen Lyon. Zudem hatte die Gruppe TV-Senders „Canal+“, nutzte seinen te (Die Kurven „Kop Of Boulogne“ und vergangenes Jahr schon ihr zehnjähriges publizistischen Einfluss, nicht ohne „Virage Auteuil“ sind jeweils nach den Bestehen gefeiert und dabei viel Geld wirtschaftliche Hintergedanken, um die angrenzenden Stadtteilen benannt) mit ausgegeben. So zündete TM ’93 lediglich Rivalität reißerisch in Szene zu setzen. einem großen Auftakt eingeleitet. Der bunte Rauchtöpfe. OM-Präsident Bernard Tapie, ebenfalls „Kop of Boulogne“ breitete ein Spruch- Während die Pariser Kurven beste ein Freund öffentlicher Auftritte, nahm band aus: „Trois styles qui font notre Stimmung verbreiteten, stellten die Gäste den Kampf an. Als Resultat des hohen force“ – „Drei Charaktere/Styles machen aus Marseille den Support nach 30 Minu- Medieninteresses gilt seither jede Begeg- unsere Stärke aus.“ Die Pariser bezogen ten komplett ein, lediglich die „South nung der 800 km voneinander entfern- sich damit auf die Zusammensetzung Winners“ versuchten, noch etwas Stim- ten Städte als „Derby“. ihrer Kurve: Die Boulogne Boys mit ita- mung in den Block zu bringen.

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�� Gibt es ein Spiel in Ihrer bis- �� Man muss beachten, dass es zum wir als Mannschaft an den Spieltagen, herigen Karriere, das Ihnen wegen der einen Schwaben und Rheinländer sind wenn das Stadion wieder nicht ausver- Atmosphäre in besonderer Erinnerung und ich nun im hohen Norden gelandet kauft ist. Das hat auch mit dem Umbruch geblieben ist? bin. Da gibt es allein von der Mentalität zu tun. Es gibt viele Baustellen im gesam- �� Von den Emotionen her war das her regionale Unterschiede. Alle lieben ten Verein, und diese müssen nach und Highlight das Rückspiel mit Leverkusen ihren Verein und tun wirklich viel für nach beseitigt werden. im Viertelfinale der Championsleague ge- ihren Klub. In Hannover und Umgebung �� Wie schätzen Sie ihre eigene gen Liverpool. Nach der 0:1-Hinspiel-Nie- zählt nur 96! Im Rheinland vermischen Popularität bei den Fans ein? derlage war es in der BayArena ein wirk- sich die Fans durch die Anzahl anderer �� Ich bin nach Hannover gekom- licher Schlagabtausch. Bei diesem Spiel Vereine viel mehr. Im Süden sind die men und habe mir selbst sehr viel vor- waren wir zwischendurch dreimal ausge- meisten Menschen VfB-Fan oder Bayern- genommen. Ich wollte mir hier etwas schieden und machen am Ende noch das Anhänger. Aber ich kann nicht sagen, aufbauen und habe viel Freizeit und Zeit 4:2. Unglaublich, was sich da nach dem Einzug ins Halbfinale im Stadion abspiel- te. Von der Atmosphäre her war es das Größte, was ich bis jetzt erlebt habe. �� Nimmt man als Spieler eigentlich die Aktionen und Choreografien, die Gesänge und Rufe auf der Tribüne vor und während des Spiels wahr? �� Eigentlich ist man schon während des Warmlaufens so konzentriert, dass man um sich herum nicht viel bewusst mitbekommt. Im Unterbewusstsein aber bekommt man alles mit. Wenn ich zum Spiel ins Stadion einlaufe, fühle ich schon die Grundstimmung und schaue, was in die Kurve so los ist. �� Schauen Sie sich im Internet eigentlich Fan-Foren an und verfolgen Sie die Reaktionen nach Spielen? �� Das ist für mich eigentlich kein Thema. Nach gewonnenen Spielen könn- te man sich da bestimmt aufbauen und �� zu Hause selbst feiern, aber ich vermei- de das. Man hört von Freunden schon so dass sich Fans irgendwie unterscheiden. mit meiner Familie dafür geopfert, habe einiges, was da diskutiert wird, aber ich �� Wann kommen Sie mit den kaum einen Termin ausfallen lassen. selber schaue da lieber nicht rein. Fans in Kontakt. Man sollte immer ehrlich und offen sein. �� Schreiben Sie die Texte für �� Es gibt vom Verein viele Veran- Wenn man das berücksichtigt, dann be- Ihre Homepage eigentlich selbst? staltungen, wo wir mit den Fans in Kon- kommt man das Gegebene in irgendeiner �� Ich halte nichts davon, wenn takt treten. Und außerhalb dieser Termi- Form wieder zurück. Und wenn man sich eine Agentur das Ganze übernimmt. So- ne brauche ich eigentlich nur durch die so wohl fühlt wie ich hier in Hannover, weit es die Zeit zulässt, schreibe ich alle Stadt laufen. Überall wird man erkannt erleichtert das natürlich auch einiges. Berichte selber und kümmere mich auch und angesprochen. Und wenn ein Fan �� Nach einem Treffer laufen sonst um meine Internetseite. Das geht einen Wunsch hat, versuche ich, soweit sie stets in den Fankurve und suchen den bei den aktuellen Themen los und endet es geht, diesen zu erfüllen. Diese Stadt ist direkten Kontakt mit den Fans... damit, dass ich mir die Fragen für das so fußballverrückt. Nach Siegen oder wie �� Ich denke, dass solche Reaktio- Quiz ausdenke. In Zukunft soll die Seite jetzt gerade nach dem Klassenerhalt gibt nen aus dem Unterbewusstsein kommen. aber in einigen Bereichen weiter ausge- es sehr viele positive Reaktionen. Leider darf man heutzutage ja nicht mehr baut werden, und dann werde ich wohl �� Haben Sie in der Hinrunde ungestraft auf den Zaun klettern oder auf fremde Hilfe zurückgreifen müssen! etwas von den Fanprotesten gegen die das Trikot ausziehen. Das sind nun mal �� Wo liegen die Besonderhei- Eintrittspreise mitgekommen? Reaktionen, die eigentlich in solchen Si- ten der Fans der Vereine, in denen Sie �� So etwas bekommt man schon tuationen erlaubt sein müssten, um seine schon gespielt haben? mit. Die Quittung dafür bekommen auch Freude ausdrücken zu können.

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�� Als Sie nach Hannover gekommen sind, bestand das Stadion nur �� noch aus zwei Tribünen. Interessiert man sich als Spieler dafür, wie der Baufort- �� schritt des Stadions voran geht? �� Seit dem Moment, in dem der �� Wechsel nach Hannover feststand, habe �� ich mich mit dem Thema beschäftigt. �� Positiv ist auf jeden Fall zu bewerten, �� dass es nun ein reines Fußballstadion ist �� und diese wirklich störende Laufbahn �� weg ist. Außerdem hat das Stadion sei- �� nen ganz eigenen Stil, was es eigentlich �� unverwechselbar macht. Wenn es etwas �� Negatives gibt, dann ist es vielleicht der immer noch große Abstand zu den Tri- �� bünen. �� Wie fällt Ihr Saisonfazit aus �� nach dem Klassenerhalt aus? �� Es gab in dieser Saison viele Aus- �� rutscher und Kuriositäten. Der Kopf der �� Mannschaft verschwindet einfach, da �� steht der Trainer plötzlich da und muss �� sich mit der Situation erst einmal zu- �� rechtﬁnden. Den kann man dann auch �� nicht durch einen beliebigen anderen �� Spieler ersetzen. Zum anderen hatten wir �� so viele Sperren, dass wir, glaub’ ich, 20 �� Spiele nicht mit der gleichen Mannschaft �� spielen konnten. Das kann ein Verein wie �� Hannover 96 nicht so ohne weiteres kom- �� pensieren. Wir sind oft ausgerutscht, aber �� immer wieder aufgestanden, und genau �� das hat uns diese Saison ausgezeichnet. �� Hannover 96 beﬁndet sich noch im Auf- �� bau, doch wenn ich allein sehe, was in �� der Stadt und dem extrem großen Ein- �� zugsgebiet für eine Fußballbegeisterung �� herrscht, kann ich mir sehr gut vorstel- �� len, das sich hier wirklich etwas Großes �� entwickeln kann. �� Wie schalten Sie in ihrer �� Freizeit am besten ab? �� In meiner Freizeit spiele ich lei- �� denschaftlich gern Golf. Nachdem ich �� mich in den letzten Wochen total auf den �� Abstiegskampf konzentriert habe, konnte �� ich leider erst jetzt die Saison einläuten. Es �� ist total entspannend. Des weiteren habe �� ich zu Hause Sky Channel aus England �� abonniert. Wenn ich im Sessel sitze und �� durch die ca. 30 Sportprogramme zappe, �� dann ist das Erholung pur für mich. �� Hatten Sie in Ihrer Kindheit �� einen Lieblingsverein? �� Früher war ich großer Fan von �� den Bayern und es war Karl-Heinz Rum- �� menigge, der mich sehr beeindruckt hat. �� Und ausgerechnet gegen den FC Bayern �� München mache ich dann Jahre später �� mein erstes Bundesligaspiel. Das war �� schon etwas ganz Besonderes für mich. �� Aber komischerweise war das Interesse �� an den Bayern dann kurze Zeit später �� auch vorbei.  Stefan Zwing

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ür jeden, der sich mit viel Zeit an kleineren Halle mit Diaprojektoren die diese Fahnen einfach zum Stadionbild ge- der Planung, Gestaltung und Um- Vorlagen vergrößert auf Stoff gebracht, hörten.“ Nicht ohne Stolz erklärt er: „Der Fsetzung einer Choreografie betei- die Hauptaufgaben wurden allerdings im Verein hat sich nach dem Spiel persönlich ligt, ist es der Super-Gau: Ein Verbot aus Innenraum des Stadions erledigt. Dass das bedankt, die Spieler haben sich positiv in Sicherheitsgründen! Solch eine Nachricht Material im Stadion liegen bleiben konnte, der Presse geäußert und die gesamte Fan- ereilte die Schalker Fans nur drei Tage war organisatorisch eine große Hilfe, führ- szene war begeistert!“ vor dem Spiel gegen Kaiserslautern. Dass te aber zur Hektik der letzten Tage. Nach Es wäre jedoch falsch zu behaupten, die es überhaupt so weit kam, lag am Pflicht- dem Verbot gingen die „Ultras Gelsenkir- Festlichkeiten hätten nur aus der Choreo bewusstsein der Technischen Leitung der chen“ den Weg in die Öffentlichkeit und bestanden. Neben der Party auf dem Ver- Arena AufSchalke. Man hatte, dank guter legten in einer Erklärung ihrer Situation einsgelände am eigentlichen Geburtstag Kontakte zum Verein, eine Vereinbarung dar. In der Reaktion hierauf haben sich und dem halbstündigen Kirchenglocken- getroffen, dass die Blockfahne über Nacht etliche Fans beim Verein beschwert. Tho- Läuten in der Stadt, neben der TV-Gala im Stadion liegen bleiben durfte. Für die mas „Kirsche“ Kirschner (24) von den inklusive Europacuphelden, Pur und Feu- Sicherheitsleute ergab sich so die Möglich- Ultras: „Schließlich wurde der Druck der erwerk, und neben den extra für den Ver- keit, den Stoff genauer zu untersuchen. Er- Fans zu groß, um das Verbot aufrecht ein geschriebenen Musical „Nullvier – An gebnis: Die Feuerwehr wurde kontaktiert zu erhalten.“ Die Rücknahme, dank des Gott kommt keiner vorbei“, organisierte und das Material der Folie als gefährlich, Einsatzes durch den Verein, erfolgte somit der engere Kreis der Schalker Fans noch da extrem brennbar, eingestuft. 45 Stunden vor dem Anpfiff. seine eigene Feier in der Gelsenkirchener Ein Blick zurück: Die „Ultras Gelsen- Am Donnerstagabend wurden alle Ma- Diskothek „Fledermaus“.Rund 400 Gäste kirchen“ hatten bereits im März mit der terialien erneut in die Arena gebracht, auf aus dem Umfeld des Supporters Clubs, praktischen Arbeit an der Choreo begon- die Schnelle 80 Leute mobilisiert, die zum der Fan-Initiative und der Ultras Gelsen- nen. Erst kurz vor dem Spiel sollte es zur Teil die Nacht in der Arena verbrachten kirchen waren geladen, um unter ande- Fertigstellung kommen, und das obwohl und die Blockfahnen fertig stellten. Freitags rem Ruhrpott Kult-Sänger Ärwin Weiß zu zunächst in Spitzenzeiten bis zu 80 Leute begann der Feinschliff, die Blockfahnen bewundern. daran beteiligt waren. Aufwand und Grö- wurden festgemacht, die Tafeln verklebt, Über allem aber stand die gigantische ße (die Materialkosten beliefen sich auf die Positionen für die Fahnen bestimmt Stadionchoreo, deren Wiederholung sich rund 12.000 Euro) waren enorm: Allein und schwierige Elemente geprobt. In die jeder Schalker wünscht, auf deren Begleit- die Blockfahne hatte eine Dimension von unmittelbare Umsetzung am Spieltag wa- umstände aber jeder verzichten möchte. 1632 Quadratmetern, während der Wim- ren schließlich 150 Schalker einbezogen. Es ist deshalb geplant, dass sich in der pel in einem Ausmaß vom 35 mal 55 m Die Stunde Null: Die Choreografie lief Sommerpause Vertreter von Sicherheits- hergestellt wurde. Die Blockfahne wurde perfekt ab! Kirsche: „Es wurde versucht, dienst, Feuerwehr, Verein und Fans an ei- aus optischen Gründen mit einer Silber- eine Mischung zwischen aufwendigen Ef- nen Tisch setzen, um über die Problematik Metallic-Folie beklebt, was die meiste Ar- fekten und traditionellen Aspekten zu fin- zu diskutieren. Es soll eine Lösung gefun- beit bedeutete. Schon das Auslegen gestal- den. Die 500 selbst genähten Fähnchen im den werden, mit der sich mindestens bis tete sich als Problem, da sich nur schwer Unterrang – immerhin 1,40 mal 1,60 Meter zum nächsten Jubiläum die Nordkurve ein entsprechender Platz finden ließ. Für groß - sollten beispielsweise an die Zeit in problemlos in königsblau-weiß präsentie- die Feinarbeiten hatte man noch in einer der Glückauf-Kampfbahn erinnern, als ren kann.  Maik Thesing

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�� m 24. Mai berief das WM-Organi- oder überdacht denkbar ist, Dortmund �� sationskomitee mit Blick auf die stellt seit dem Umbau das wahrschein- �� AWM in zwei Jahren erstmalig die lich meist besuchte Fußballstadion der �� so genannte „Fanbetreuungsgruppe“ ein. Welt, und Köln ist auch fast durch. Der �� In der Frankfurter Zentrale kamen Ver- ungeliebte Stuttgarter Kompromiss aus �� treter verschiedener Organisationsebe- Leichtathletik- und Fußball-Stadion be- �� nen zusammen. findet sich in diesen Tagen in der letz- �� Seitens des DFB nahmen die für die ten Ausbaustufe, in München läuft die �� Bereiche Sicherheit, Hosting, Hospitali- gigantische Baustelle auf Hochtouren, �� ty, Kunst und Kultur sowie Marketing man hält den Atem an. War da noch �� verantwortlichen Stellen teil. Ferner wa- was? Ach so, Nürnberg hat begonnen �� ren der Fanclub Nationalmannschaft, die zu arbeiten und Kaiserslautern kom- �� KOS, die Fanbeauftragten, die Polizei plettiert in loser Abfolge das eine oder �� und die Bundeszentrale für Politische Bil- andere Gewerk Die werden garantiert �� dung hinzugezogen worden. Gunter Pilz auch noch fertig. Selbst wenn das Resul- �� von der Uni Hannover, durch zahlrei- tat vielleicht ein wenig anders aussieht, �� che Publikationen zu fansoziologischen als zur Bewerbung vorgezeigte Baupläne �� Sachverhalten bekannt, stand der Runde oder zwischenzeitlich angefertigte Lego- �� mit wissenschaftlich untermauerter Fak- Modelle. �� tenKenntnis zur Seite. �� Bei diesem ersten gemeinsamen Ter- ann wäre es noch wichtig, dass �� min ging es zunächst um eine Ideen- die rund drei Mio. Zuschauer �� sammlung. Ziel ist es, „ein fanfreundli- DZutritt zu den „Tempeln“ finden. �� ches, einheitliches Rahmenprogramm für Dafür gibt es Ticketing-Systeme. Am 1. �� alle Austragungsorte“ zu organisieren. Februar 2005 startet der Verkauf, es ist �� mit einem Ansturm ungeheuren Aus- �� irklich entscheidend für die maßes zu rechnen. Der Run wird online �� Durchführung einer Fußball- stattfinden, aber auch ein Bestellschein ist �� WWeltmeisterschaft ist letzten geplant. Horst R. Schmidt vom WM-OK Endes aber die Verfügbarkeit der Stadi- erklärt das Anliegen, „den Verkauf der en. Und die deutsche WM-Stadion-Land- WM-Karten so fair und transparent wie schaft nimmt Monat für Monat deutli- möglich“ gestalten zu wollen. Nun liegt chere Konturen an: aber der Fall so, dass die FIFA ein ein- Hamburg ist längst fertig, in Hanno- heitliches Ticketing-System vorschreibt, ver hat sich das Niedersachsenstadion sich in manchen Stadien aber schon an- schon weitgehend zur „Arena“ gewan- dere Programme in Betrieb befinden. Die delt. Das Endspielstadion in Berlin feiert Folge: Zusatzkosten. nach schier endlos währendem Umbau Südafrika wird gespannt verfolgen, Ende Juli die Fertigstellung, Leipzig ist wie wir das alles vormachen – und sich seit März bereit. Gelsenkirchen hat schon hoffentlich die Vorfreude nicht nehmen alles erlebt, was mit unter freiem Himmel lassen.  Ingo Partecke

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ange hatte man sich auf dieses Spiel In einem Countdown wurden die verblie- wurden Überziehfahnen entrollt, die Bil- vorbereitet, auf den letzten Auftritt benen Spiele runtergezählt, es gab Ab- der von der Meisterschale, dem DFB-Po- Lder Borussia am Bökelberg. Seit der schieds-T-Shirts, Pins, Poster und Tassen kal und dem UEFA-Pokal zeigten, um an Unterzeichnung der Verträge für das neue zu kaufen. Die letzten Auftritte der Saison große Erfolge der Borussia in diesem Sta- Stadion im Nordpark war allen bewusst, waren bereits Wochen vorher ausverkauft, dion zu erinnern. dass die Tage für den Bökelberg gezählt da niemand beim Abschied fehlen wollte. Aber es gab auch viele kleine Spruch- sind. Nachdem sich Pläne, dieses Stadion Und am letzten Tag waren dann auch alle bänder, mit denen Fans ihren persönli- auszubauen, aufgrund der Anwohner- noch einmal da. Ehemalige Spieler, Fans, chen Abschied begingen. Während der situation nicht realisieren ließen, musste Freunde und Wegbegleiter des Vereins zweiten Halbzeit entwickelte sich eine ein alternativer Standort gesucht werden. waren gekommen, um gemeinsam die ausgelassene Party auf den Rängen. Das Dieser wurde gefunden, und mit der Fer- Verabschiedung des Stadions zu feiern. Spiel geriet dabei in den Hintergrund, die tigstellung der neuen Spielstätte verab- Die Fans der Borussia veranstalteten aus Fans feierten sich, die Borussia und das schiedet sich der Bökelberg für immer von diesem Anlass eine große Choreographie. Stadion. Nach Spielende blieben die Zu- der großen Fußballbühne. Der TSV 1860 Auf der Haupttribüne wurde mit Trans- schauer noch lange im Stadion, bevor es München war die letzte Mannschaft, die parenten und mehr als 5.000 Papptafeln zur Fanfete am Eickener Markt ging. Und dort gastierte. der Schriftzug „Unser Bökelberg – Seit sie hielten sich sich an die Bitte, das Spiel- „Bye, bye Bökelberg“ hieß es am 22. 1919“ gebildet. Die Nordkurve zog ein feld nicht zu betreten, da der Bökelberg Mai 2004, aber im Grunde begann der großes Transparent mit dem Slogan „Bye, noch für den Zeitraum eines Jahres für Abschied bereits mit Beginn der Saison. bye Bölkelberg“ auf und auf der Ostseite Amateure und Jugend benötigt wird.

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�� Ein würdiger Abschied für ein Stadion, ger die Anforderungen an Kapazität und �� das vor 85 Jahren mit einem Spiel zwischen Komfort. Immer wieder hätte die Borussia �� Borussia und Eintracht Mönchengladbach mehr als die 34.500 Karten verkaufen kön- eingeweiht wurde. Ein Jahr später erhielt nen und die Anzahl der Presse- und VIP- �� es den Namen „Westdeutsches Stadion“, Plätze entsprachen längst nicht mehr den �� der später durch die Bezeichnung „Bökel- Ansprüchen. Mit dem 85 Millionen-Euro- �� berg“ abgelöst wurde. Ein Sportjournalist Neubau im Nordpark eröffnen sich für �� hat ihn in Anlehnung an den Betzenberg den Verein völlig neue Möglichkeiten, so so getauft. dass bei allem Abschiedsschmerz die Vor- �� Und das Stadion schrieb Fußballge- freude in Mönchengladbach überwiegt. �� schichte: Rund 14 Millionen Zuschauer Los geht es im neuen Stadion am 30. �� sahen dort 628 Bundesliga-Spiele; fünf Juli. Zur Eröffnung ﬁndet ein Turnier mit Meisterschaften und zwei UEFA-Cup-Sie- Bayern München und dem AS Monaco �� ge wurden dort gefeiert. Es gab unvergess- statt. Bereits am Nachmittag startet eine �� liche Momente wie den legendären Pfo- große Fanparade vom Bökelberg zum neu- stenbruch, der eine Fortsetzung des Spiels en Stadion. Ziel der Veranstaltung soll es �� gegen Werder Bremen unmöglich machte, sein, den „Mythos des alten Stadions“ in �� oder aber der 7:1-Erfolg im UEFA-Pokal die neue Heimat zu transportieren. Etwa �� gegen Inter Mailand, der später annuliert 7,5 Kilometer beträgt die Strecke für den wurde, weil der italienische Spieler Bo- Umzug, an dem neben Fußgruppen auch �� ninsegna von einer Büchse getroffen wur- mehrere mit Fanutensilien geschmück- �� de. Und auch aus Zuschauersicht bleibt te Karnevalswagen teilnehmen werden. �� das Stadion unvergessen. Die Nähe zum Rund 500 Fanclubs wurden hierfür an- Spielfeld und die steilen Ränge waren geschrieben. Nach etwa drei Stunden �� einzigartig in der Bundesliga. Aber das wird der Umzug dann am neuen Stadion �� Stadion erfüllte von Jahr zu Jahr weni- ankommen.  Stefan Diener ��

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ichael Böhm tritt selbstbewusst der Stadion-Bauboom mit vorbildlichen das Salär eines Sergej Barbarez, doch auf. Er verspricht vollmundig Resultaten aufwartet, erfreuen sich Are- kurbeln die Besichtigungen den lukra- M„Erlebnisse, die Sie nicht so nenrundgänge nicht nur bei Schweizern tiven Devotionalienhandel mächtig an. schnell vergessen“ und „Einblicke, die immer größerer Beliebtheit. In Gladbach, Gerade wenn, wie in Hamburg, am Ende normalen Gästen eigentlich niemals ge- wo derzeit kräftig am neuen Borussen- der Führung der Besuch des sehr emp- währt werden“. Doch noch beeindruk- Park gewerkelt wird, stapfte kürzlich gar fehlenswerten Vereinsmuseums oder ein ken die Verheißungen seine Zuhörer eine 80jährige Omi in Gummistiefeln, Fan-Shop lockt. wenig. Viele der 20köpfigen Gruppe aus durch die Pfützen der Großbaustelle. Generell gilt: Je renommierter die der Schweiz schauen ihn trübe, fast un- Das ist aber eher die Ausnahme, weiß Spielstätte, desto höher die Wertschöp- fung. Das Stade de France in Paris war- tet deshalb gleich mit drei Restaurants, für jeden Geldbeutel eines, auf. Im riesi- gen Estadio Nou Camp hingegen, beim ruhmreichen FC Barcelona, durchlaufen die Fans eine ganze Reihe von Eurogrä- bern: Eintritt fürs Museum, ein Souvenir aus dem Fan-Shop und abschließend katalanische Spezialitäten im Stadion- Restaurant. Dafür rollen die zahlreichen Supporter, Touristen und Familien in Reisebussen an. An manchen Tagen scheint es, das leere Estadio Nou Camp schlage mehr Zuschauer in seinen Bann als Rot-Weiß Oberhausen bei einem durchschnittlichen Zweitligakick im Nie- derrhein-Stadion. In Amsterdam indes scheinen die Betreiber der ArenA gleich die gesamte Kreativabteilung einer Werbeagentur damit beauftragt zu haben, sich den Kopf über die sinnvolle Nutzung eines Stadi- �� ons jenseits von Massenveranstaltungen zu zerbrechen. Deshalb mutet das Areal beteiligt an. Die Männer sind bereits seit Böhm: „Meistens sind es Vereine, Schul- zuweilen an wie ein alternativer Aben- gestern in Köln und leiden offensichtlich klassen oder andere Gruppen, die sich teuerspielplatz für Groß und klein – mit unter einem Schlafdefizit. Zu ihrer mor- anmelden.“ Zum Sommer hin steigt ihre Angeboten vom Kindergeburtstag samt gendlichen Führung durchs RheinEner- Zahl, weshalb Dirk Mansen, beim HSV Quiz bis hin zu Schnitzeljagd und Schatz- gieStadion haben einige von Ihnen ver- zuständig für die Führungen, in den Fe- suche für Sie und Ihre Kumpels. Kosten- einsneutrale Fahnen und Wasserflaschen rien wohl einige Sonderschichten fahren punkt für letzteres: ab 719 € aufwärts. mitgebracht. Tapfer trotten sie Michael wird: „Wir haben zusätzliche Führungen Muss nicht sein, wohl wahr, die „norma- Böhm hinterher. Er ist ihr Stadionguide. vorgesehen und sechs komplette Kinder- le“ Führung mit Videovorführung und Davon gibt es derzeit gut hundert in tage konzipiert, mit Mittagessen, Spielen Deutschland. Sie präsentieren Fans das und allem was dazu gehört,“ erläutert Innenleben bedeutender Arenen, wenn er. Derartige Fannähe schlägt sich natür- dort mal ausnahmsweise nicht gerade lich in der Besucherfrequenz nieder. Im Fußball gespielt wird. Wer schon immer vergangenen Jahr zählte Mansen 17.000 Details über den ausfahrbaren Rasen der Teilnehmer, für 2004 rechnet er dank des Schalke-Arena, das Dach des Münchner neuen HSV-Museums gar mit 40.000 Be- Olympiastadions oder die weitläufigen suchern. Angesichts solcher Zahlen wird Katakomben des Berliner Olympiasta- deutlich, dass die Vereine neben der vor- dions in Erfahrung bringen wollte, der dergründigen Fanpflege auch ein handfe- kann sich nun von Böhm und seiner stes wirtschaftliches Interesse verfolgen. Zunft alles Wissenswerte darüber er- Zwar deckt auch beim HSV die Summe zählen lassen. Denn seit in Deutschland der Teilnahmegebühren nicht annähernd ��

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le. Um einen schmucken Kühlschrank herum sind sie u-förmig angeordnet mit Blick auf Fernseher und Taktikbrett, das heute tatsächlich die theoretischen Über- reste der jüngsten Halbzeit-Predigt von FC-Coach Marcel Koller zeigt. Ein paar Kreuze, augenscheinlich wirre Pfeile und zu viele rote Magnetknöpfe, die wohl Spieler symbolisieren. Ein Fernsehfuß- baller wird nicht schlau draus. „Mit so einem Gekritzel wär´ auch Bremen abgestiegen“, äußert einer der Schweizer leise Zweifel an der Kompetenz seines Lands- mannes Koller. Dass der FC ausgerechnet nach diesem Halbzeit-Vortag noch 3 Tore gegen Hansa Rostock schaffte, vergaß er dabei wohl. In Köln komplettieren der Besuch von Business-Lounge und Presseraum sowie das Betreten des Innerraums samt Fototermin auf der Trainerbank den gut 80minütigen Rundgang. Ein insgesamt gleichsam lohnender wie informativer Ausﬂug, der sich auf das Wesentliche �� konzentriert und auf schmückendes Bei-

Cafebesuch reicht vollkommen. So gese- Hoeneß und Hitzfeld mal so richtig aufs hen hat Michael Böhm zweifelsfrei recht, Dach zu steigen. wenn er schwärmt: „Jeder Besuch ist un- Die spektakuläre Bergexpedition auf verwechselbar, ein Riesenerlebnis. Denn das Stadion-Dach bieten die Verantwort- jede Arena weist ihre Eigenheiten auf.“ lichen im taufrischen RheinEnergieSta- Und so gelingt es einigen Betreibern tat- dion noch nicht an – womöglich ganz sächlich, das Alleinstellungsmerkmal zum Leidwesen der klettererfahrenen ihrer Spielstätte geschickt in den Fokus Schweizer. Das wird sich aber laut Böhm zu rücken. Auch im Münchner Olym- bald ändern. Bis dahin bleibt als Herz- piapark beispielsweise besitzen Fans stück und unbestrittener Höhepunkt gleich die Auswahl zwischen mehreren das Heiligtum eines jeden Stadions: die Führungen. Aber während die „Fußball- Spieler-Kabinen. Noch vor geraumer �� Tour“ ungefähr das abdeckt, was man Zeit kam hier niemand hinein, der nicht sich darunter vorstellt, bietet die einzig- unmittelbar zur Mannschaft gehörte. artige „Zeltdach-Tour“ Reizvolles auch Seit jedoch allenorten wissbegierige Be- für Alpinisten und Freeclimber. In Seil- sucher herum geführt werden, hat sich schaften – wir sind in Bayern – geht’s das das ein wenig gelockert. Trotz dieser Glas-Dach des Olympiastadions hinauf. Entmystiﬁzierung herrscht hier immer Das stillt Abenteuerlust und gewährt ar- noch die Aura des für Fans meist uner- chitektonischen Durchblick durch die reichbaren ganz großen Fußballs. Man weltweit wohl einmalige Konstruktion. hört förmlich die berühmte Standpauke Und so mancher Bayernfan wird sich mehr oder weniger eloquenter Trainer, während der Kraxelei diebisch darüber man riecht den Schweiß abgekämpfter freuen, dass er in diesem Moment genau Recken und wähnt jenen Nebel vor sich, das tut, wovon er nach der verkorksten den Fernseh-Kameras immer dann ein- �� Saison schon insgeheim geträumt hatte: fangen, wenn halbnackte Helden atonal „und wir haben den Pokal“ grölen – auch werk à la Amsterdam verzichtet. Und wenn das in Köln schon einige Jährchen übrigens: Das hartnäckige Gerücht, dem- her ist. zufolge Stadionführungen gerne auch Schmucklose Bänke mit Kleiderhaken als Beutezug devotionaliengeiler Fans gibt es hier schon lange nicht mehr. Je- missbraucht werden, möchte Michael der Spieler besitzt seinen eigenen Platz, Böhm nicht bestätigen: „Hier ist eigent- gekennzeichnet mit Namensschild und lich noch nie was weggekommen.“ Wa- Rückennummer – und mit klarer Abtren- rum aber in der FC-Kabine ausgerechnet nung zum Nachbarn. Ein bisschen schau- von den Namensschildchen der kölschen en diese Nischen aus wie die berühmten Integrationsﬁguren Lottner und Podolski Designerstühle des Schotten Charles nur noch hässliche Klebereste übrig sind, Rennie Mackintosh, aber bezeichnender- kann er auch nicht erklären. �� weise auch ein bisschen wie Beichtstüh- Andreas Schulte 

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In Zürich ließ die Delegation aus Süd- Nun konnte Südafrika bereits im er- stützung der Regierung. Da hat Südafri- afrika die Champagnerkorken knallen. sten Wahlgang 14 Stimmen für sich ge- kas Präsentation einen großen Eindruck Der Grund der Freude: Im Jahr 2010 wird winnen, Hauptkonkurrent Marokko nur gemacht.“ Ein Kernstück dabei war die die Weltmeisterschaft am Kap stattﬁnden 10. FIFA-Präsident Joseph Blatter: „Ich Stadionlandschaft, von der sich Teile – zum ersten Mal auf dem afrikanischen bin sehr glücklich, denn endlich haben bereits bei der Rugby Weltmeisterschaft Kontinent. Schon bei der Vergabe des wir es geschafft, eine Fußball-WM in die 1995 bewährt haben. Endrunden-Turniers 2006 war Südafri- Hände eines afrikanischen Verbandes zu Stadionwelt zeigt bereits jetzt, sechs ka Favorit, unterlag aber in der Abstim- geben. Um eine WM zu organisieren, be- Jahre vor dem ersten Anstoß, einen Über- mung mit 11:12 gegen Deutschland. nötigt man auch die rückhaltlose Unter- blick über die Spielorte.

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uf Hannovers größter Baustelle „Zahnbürsten“, wie die jeweils 70 Meter französischen Nationalmannschaft statt. herrscht mal wieder reger Betrieb. hohen Masten im Volksmund liebevoll Hannover besaß von nun an das zweit- AAus den Räumen unter der Tri- genannt werden, waren über Jahrzehn- größte Stadion in Deutschland, denn mit büne klingen laute Maschinengeräusche, te ein charakteristisches Merkmal des Hilfe von Zusatztribünen hatten 86.656 draußen werden neue Sitzplatzschalen Niedersachsenstadions. Doch auch ihre Zuschauer das Spiel besuchen können verladen und in atemberaubender Höhe Tage sind gezählt, da eine im Dach inte- und somit einen bis heute gültigen Sta- sind mehrere Kräne im Einsatz, um das grierte Lichtanlage künftig ihre Aufgabe dionrekord aufgestellt. Dach des Stadions zu montieren. Rund übernehmen wird. Bis diese jedoch Ende 15 Monate nachdem mit dem Umbau be- des Jahres in Betrieb genommen werden �� gonnen wurde, erinnert nur noch wenig kann, bleiben die alten Flutlichtmasten in an das alte, traditionsreiche Niedersach- Funktion, vereinen dabei die Vergangen- In den Folgejahren wurde das Nieder- senstadion: Drei Tribünen wurden kom- heit mit der Zukunft, und erinnern an die sachsenstadion immer wieder vom Deut- plett erneuert, die verbliebene ausgebaut Geschichte des Stadions, die in den Jah- schen Fußball-Bund genutzt, um Länder- und modernisiert. Erstmals gibt es auf al- ren nach dem Zweiten Weltkrieg begann. spiele sowie Endspiele um die Deutsche len vier Seiten überdachte Plätze und auf Hannover war damals durch die Bom- Meisterschaft und den DFB-Pokal auszu- der Westtribüne bilden farbige Sitzplatz- benangriffe schwer gezeichnet. Nach tragen. Im Jahr 1959 zog dann auch Han- schalen den Schriftzug „AWDarena“. Der Beendigung der Kampfhandlungen im nover 96, fünf Jahre zuvor zum zweiten Umbau liegt im Zeitplan und die Besu- Mai 1945 waren rund zwei Drittel aller und bis heute letzten Mal Deutscher cher der Heimspiele von Hannover 96 Gebäude in der Stadt zerstört, die Bevöl- Meister geworden, endgültig ins neue haben bisweilen das Gefühl, jede Woche kerungszahl von 470.000 auf 239.000 zu- Stadion um. ein anderes Stadion zu besuchen. Die zu rückgegangen, rund sechs Millionen Ku- Die erfolgreiche Bewerbung Deutsch- erwartende Optik und die zu passieren- bikmeter Kriegsschutt erschwerten den lands für die Fußballweltmeisterschaft den Wege sind zwar nicht so spannend Wiederaufbau. Doch diesem Umstand 1974 stellte die Stadt vor die Aufgabe, das wie das Spiel, bieten jedoch ebenfalls ei- verdankt das Stadion sein zentrale Lage Stadion umzubauen und zu modernisie- nen gewissen Unterhaltungswert. in der City, unmittelbar an Maschsee und ren, denn das Anforderungsproﬁl des Während das Alte von Woche zu Wo- Leine gelegen. Denn um den Aufwand DFB sah neben einem Mindestvolumen che immer weniger, das Neue zeitgleich für den Abtransport der Kriegstrümmer von 60.000 Plätzen auch eine Sitzplatz- immer mehr wird, hat ein Symbol ver- zu verringern, begann die Stadt ab 1951 rate von 50 Prozent vor. Dieser Bereich gangener Tage bislang dem Wandel der auf dem heutigen Stadiongelände Geröll musste wiederum zu zwei Dritteln über- Zeit wiederstanden. Zwischen der auf- aufzuschütten und darauf Tribünen zu dacht sein. Das Stadion verfügte jedoch wendigen Dachkonstruktion blicken fast errichten. Bereits 1952 war der Rohbau gerade mal über 2.500 überdachte Sitz- schon neugierig vier Flutlichtmasten ins fertig und 1954 fand das Eröffnungsspiel plätze, so dass ein umfassender Umbau Stadioninnere und schauen zu, wie sich zwischen dem frisch gebackenen Fuß- unausweichlich war. Doch die Stadt tat die Umgebung tagtäglich verändert. Die ball-Weltmeister Deutschland und der sich schwer mit diesem Schritt und den

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damit verbundenen Kosten. Erst nach massiven Bekundungen für den Umbau von Seiten der Bevölkerung wurden 22 Millionen DM für diesen Schritt bereit- gestellt. Neben der Überdachung verschiedener Tribünenbereiche erhielt das Stadion auch eine Anzeigetafel. In einem deutlich kleineren Rahmen wurde das Niedersachsenstadion für die Europameisterschaft 1988 hergerichtet. Für rund 1,94 Millionen DM wurden die Sicherheitsstandards erhöht, sowie Teile des Stadions modernisiert. Mit der Be- werbung Deutschlands für die Ausrich- tung der WM 2006 wurde jedoch offensichtlich, das eine weitere kleine Lösung für Hannover nicht mehr möglich sein würde, wenn die Stadt nach der EXPO 2000 ein weiteres Mal als Ausrichter eines internationalen Großereignisses auftreten möchte. ��

�� komplett überdacht. Nach der Fertigstel- die Kreditanstalt für Wiederaufbau bei. lung im März 2005 wird eine Kapazität Diese Summe muss mit geringen Zinsen Wie schon in den 70er Jahren folgte von 49.000 Zuschauern im Liga-Betrieb von der Stadion-Betreibergesellschaft eine lange Diskussion über die Finan- sowie 44.000 bei internationalen Spie- zurückgezahlt werden, ebenso wie das zierbarkeit sowie die Art und Weise des len zur Verfügung stehen. Mit diesem letzte Drittel, für das die Norddeutsche Umbaus. Dabei stand immer wieder die Konzept konnte die niedersächsische Landesbank und die Sparkasse Hanno- Frage im Raum, ob das Niedersachsen- Landeshauptstadt im Jahr 2002 den DFB ver einen Kredit zur Verfügung stellten. stadion auch künftig für die Leichtathle- überzeugen: Bei der Weltmeisterschaft „Der Umbau in Hannover ist eine Sym- tik nutzbar sein soll. Letztendlich konnte werden vier Vorrundenspiele sowie ein biose aus wirtschaftlicher Vernunft und sich jedoch der Wunsch nach einem rei- Achtelfinale an der Leine ausgetragen. einem ausgezeichneten Produkt, das wir nen Fußballstadion durchsetzen. Um den Mit der benötigten Investitionssumme für unsere Investitionen erhalten“, er- idealen Weg zum neuen Stadion zu fin- liegt Hannover deutlich unter Projekten klärt Ralf Schnitzmeier, Vorstandsspre- den, wurde ein Architektenwettbewerb wie in Berlin, München oder Gelsenkir- cher der „Hannover 96 Sales & Service durchgeführt. Dabei stand auch zur De- chen. Unter der verbliebenen Tribüne Gmbh“ (Hannover S&S). „Bei diesem batte, ein Stadion im Stil der AOL-Arena aus dem alten Niedersachsenstadion lie- Projekt stimmt das Preis-Leistungsver- zu errichten, was jedoch an der Finan- gen immer noch die Kriegstrümmer von hältnis. Die Besucher können sich künftig zierbarkeit scheiterte. Mit dem heutigen einst. Ein Abtransport hätte die Kosten auf ein erstklassiges Stadion freuen“, so Modell konnte sich das Braunschweiger drastisch in die Höhe steigen lassen. So Schnitzmeier. Architekturbüro Schulitz und Partner hat sich Hannover beim Umbau an den Die Hannover S&S, die 51 Prozent der durchsetzen. Für eine Summe von 65 Mil- örtlichen Begebenheiten orientiert und in Anteile an der Lizenzabteilung des Ver- lionen Euro werden drei Tribünen kom- einem finanziell überschaubaren Rahmen eins hält, wird nach der Fertigstellung plett erneuert und eine ausgebaut und bewegt. Die 65 Millionen Euro werden des Stadion zudem über die gesamten modernisiert. Auf der Ostseite entstehen zu einem Drittel aus einem Zuschuss, 100 Prozent der Anteile an der „Nieder- Funktionsräume, Logen und ein Busi- den sich der Bund, das Land Nieder- sachsen Stadion Projekt und Betriebs ness-Bereich. Das Stadion erhält darüber sachsen sowie die Stadt Hannover teilen, GmbH“, der Betreibergesellschaft des hinaus zwei Videoleinwände und wird finanziert. Ein weiteres Drittel steuert Stadion, verfügen. Bis dahin lie- ►

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gen 51 Prozent bei der Wayß & Freitag ist eine Momentaufnahme. Das tägliche hätten wir diese Bereiche an unsere GmbH, die als Generalunternehmer fünf Geschäft um den Stadionneubau ist da- Partner vermietet. Nur bei den Business- Millionen Euro in das Projekt investier- von nicht betroffen. Es gibt einen festen Seats wäre es dann natürlich schwerer te. Mit der Finanzgruppe AWD konnte Termin, wann das Stadion fertig gestellt geworden“, zeigt sich Schnitzmeier zu- zudem ein Namensgeber für das Stadion wird, unabhängig davon, in welcher Liga versichtlich. Seitdem der Klassenerhalt gefunden werden. Der Vertrag läuft der- der Verein spielt“, beurteilt Schnitzmeier geschafft wurde, ist der Absatz auf die- zeit bis 2005, wird danach aber verlängert die Situation und führt an: „Natürlich ist sem Gebiet deutlich gestiegen. Derzeit werden. „Ein solches Sponsoring macht es so, dass die AWDarena in der 2. Liga werden die VIP-Gäste noch in einem nur Sinn, wenn es auf lange Zeit ausge- überdimensioniert wäre.“ Zelt neben der Arena betreut, während legt ist“, erklärt Schnitzmeier. Während der Konzessionslaufzeit der Spiele waren sie zeitweise auf provi- Im Gegensatz zum Niedersachsen- würde die Betreibergesellschaft nach sorischen Tribünen untergebracht. „Das stadion ist die AWDarena kein städ- eigenen Angaben mit drei Jahren in der war nicht immer einfach“, so Schnitz- tisches Stadion mehr. Die Betreiber- 2. Liga auskommen, danach könnte der meier, „aber in der nächsten Saison wer- gesellschaft hat für die Dauer von 27 Business-Plan jedoch nicht mehr wie ge- den alle mit unserem neuen Angebot Jahren die Konzession für das Stadion wünscht eingehalten werden, zumal das sehr zufrieden sein.“ erhalten. Trotzdem lässt sich die Stadt Konzept voll und ganz auf den Fußball Das gilt wohl auch für die Zuschau- ihr neues Vorzeigeobjekt auch in Zu- ausgelegt ist. Konzerte und sonstige Ver- er auf den anderen Tribünen-Bereichen, kunft einiges kosten: 850.000 Euro Be- anstaltungen sind ein Zusatzgeschäft, denn im Sommer werden die Dachstüt- triebskosten-Zuschuss pro Jahr wurden spielen aber nur eine untergeordnete zen abgebaut, so dass auf allen Plätzen vereinbart. Rolle in der Finanzierung. im Stadion wieder freie Sicht besteht. Völlig neue Möglichkeiten eröffnen Zudem wird man künftig auf allen Plät- �� sich dem Verein hingegen in der Sponso- zen in der Arena im Trockenen sitzen ren- und VIP-Kunden-Betreuung. Über können. Hannover hat wie viele andere aktu- insgesamt 29 Logen verfügt die AWD- Beim Dach der AWDarena handelt es elle Neubauprojekte das Problem, dass arena und 1.219 Business-Seats stehen sich um eine besondere Konstruktion, die der sportliche Erfolg nicht planbar ist. zu Verfügung. Der Verein plant bereits zum Spielfeld hin UV-durchlässig ist. So Erst am vorletzten Spieltag der Saison im ersten Jahr, für sämtliche Logen Ab- sollen die Lichtverhältnisse für den Ra- konnte der Abstieg in die 2. Liga verhin- nehmer zu ﬁnden. „Davon gehe ich aus. sen, der in der Sommerpause neu verlegt dert werden. „Die sportliche Situation Selbst bei einem Abstieg in die 2. Liga wird, verbessert werden.

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�� Zu Beginn der kommenden Spielzeit son wurden Protesttransparente gegen stehen 40.000 Plätze zur Verfügung. Ein die Dauerkartenpreise entrollt. Auch in �� deutlicher Fortschritt, nach zuletzt ma- den Internetforen finden heiße Diskus- �� ximal 27.500. Der Zuschauerschnitt der sionen statt. �� 96er ist in der vergangenen Saison durch Insgesamt ist die Stimmung der Fans �� die verringerte Kapazität auf 22.000 ge- zum Stadionumbau jedoch überaus po- sunken, was einen deutlichen Einnahme- sitiv und das Interesse enorm. Gleich �� Verlust für den Verein bedeutet. Im Vor- mehrere Seiten im Internet berichten mit �� jahr hatten im Schnitt 34.600 Zuschauer vielen aktuellen Bildern regelmäßig über �� die Spiele besucht. Diese Zahl strebt der den Baufortschritt. Die bisher angebo- Club auch für die kommende Spielzeit ten Stadionführungen waren zudem alle �� wieder an, mit 30.000 wird offiziell kal- innerhalb von wenigen Stunden ausge- �� kuliert, davon die Hälfte Dauerkarten. bucht. Ab Oktober, nach Abschluss der Die geringere Kapazität bekamen auch Dacharbeiten, werden diese regelmäßig �� die Fans zu spüren. Von 140 auf 195 Euro angeboten. „Die Fans stehen voll hinter �� erhöhte sich vor einem Jahr der Preis dem Stadionumbau“, ist sich Schnitz- �� für die günstigste Dauerkarte, „Die Fans meier sicher. Lediglich über den ver- �� mussten in dieser Saison an ihre finan- gleichsweise gut positionierten, stim- �� zielle Grenze gehen, aber dieser auch für mungsfreundlichen Gästeblock auf dem �� uns schmerzhafte Schritt war nötig, um Oberrang gibt es bei den 96-Fans Vorbe- wettbewerbsfähig zu bleiben“, bedauert halte. „Aufgrund der Zuwege gab es kei- �� Schnitzmeier die Preispolitik. „Für die nen anderen Standort“, so Schnitzmeier. �� kommende Saison werden die Preise in Die Gästefans werden somit künftig ger- �� diesem Bereich jedoch wieder auf 155 ne nach Hannover fahren, bekommen Euro gesenkt.“ sie doch auf ihren Stehplätzen eine gute �� Während die Fans auf der Nordtribü- Sicht geboten. Vergleicht man diese mit �� ne relativ zufrieden sind, gibt es Unmut manch anderem Stadion der Bundesliga, bei den Fans, die auf der Westtribüne so ist die neue AWDarena bereits jetzt ein �� sitzen. Beim letzten Heimspiel der Sai- Lichtblick.  Stefan Diener ��

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�� ut zwölf Millionen Menschen machen die Bevölkerung Bayerns aus, Gknapp eine halbe Million davon sind Bürger Nürnbergs. Wer mehr über die Franken in Erfahrung bringen will, findet zum Beispiel auf den offiziellen In- ternet-Seiten des Freistaats Bayern www. bayern.de folgende Charakterisierung: „Die rund 4,1 Millionen Franken aus den Regierungsbezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken gehören seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum bayerischen Staatsver- band. Ausgeprägter Gemeinschaftssinn, Organisationstalent, Heiterkeit und ein schnelles Auffassungsvermögen zeichnen diesen Stamm aus.“ All die hier genannten Eigenschaf- �� ten deuten darauf hin, dass eine Veran- staltungshalle in der Frankenmetropole spräch kam, dann einige Jahre brauchte, ungewohnte Aufgabe, die aber für kurze Nürnberg mit einigem Erfolg zu betrei- um zu reifen, und schließlich zur Jahrtau- Dienstwege und nicht zuletzt für eine ben sein sollte. Und dies ist offensicht- sendwende von der „Projektgesellschaft pünktliche Fertigstellung des Baus sorg- lich der Fall, denn seit Anfang 2001, dem Arena 2000“ realisiert wurde. Diesen Zu- te. Max Bögl hat sich mit weiteren hoch- Jahr, in dem die Arena Nürnberg eröffnet sammenschluss bildeten mit dem Bauun- karätigen Projekten – so ist das Unterneh- wurde, vermochte sie über eine Million ternehmen Max Bögl (sowie ursprünglich men aus Neumarkt auch maßgeblich am Besucher anzuziehen. auch Philipp Holzmann) und Architekt Bau der Fußball-WM-Stadien in Frank- furt und Köln beteiligt, beinahe wäre noch München hinzu gekommen – in die „Chefetage“ des deutschen Sportstätten- baus gearbeitet. Thomas Glöckner gelang mit einem Wettbewerbssieg in China ebenfalls ein Coup: Ein Großteil seiner Mitarbeiter arbeitet mittlerweile in einer Dependance in Peking, um das „National Indoor Stadium“ für die Olympiade 2008 zu errichten. Ein konkreter Anlass für die am Ende zügige Umsetzung der Nürnberger Pläne war die erfolgreiche Bewerbung als Aus- tragungsort der Eishockey-WM 2001, die in Nürnberg, Köln und Hannover statt- �� fand. Mit den Nürnberg Ice Tigers, dem aus dem 1980 gegründeten EHC 80 her- �� Thomas Glöckner Firmen aus der Regi- vorgegangenen DEL-Team, kam für die on. Hierzu Thomas Glöckner: „Ich hatte Nutzung nach der WM ein Hauptmie- Eine der Säulen des Erfolgs stellt die mit einigen Betreibergesellschaften, die ter aus dem Eissport hinzu. Arena und multifunktionale Ausrichtung dar, zu- es schon gab, Verhandlungen geführt, Home-Team stehen in einem Mietver- dem ist diese Arena in einem weiten Um- mit amerikanischen und auch deutschen hältnis, andernorts liegen die Dinge mit- kreis über die fränkischen Regional- und Gesellschaften, aber das hat hier alles unter anders – so gingen etwa kürzlich die bayerischen Landesgrenzen hinaus nicht gepasst. Wir haben uns deshalb ent- die Hannover Scorpions in den Besitz der schlichtweg ohne Konkurrenz. Solche schlossen, eine eigene fränkische Lösung AWD Arena über. Betreibergesellschaft Anforderungen konnte der Vorgänger- für diesen lokalen Markt zu kreieren. Ich ist die Arena Nürnberg Betriebs GmbH, bau, der altehrwürdige Linde-Eispalast, glaube, es war eine gute Entscheidung.“ an der wiederum Max Bögl und Thomas im 21. Jahrhundert nicht mehr erfüllen. Er Für Max Bögl bedeutete das Betreiber- Glöckner beteiligt sind. Die Verpflich- wurde dem Neubauprojekt geopfert, das modell gleichzeitig Bauherr und ausfüh- tung gegenüber der Stadt Nürnberg ne- Anfang der 90er Jahre erstmals ins Ge- rendes Bauunternehmen zu sein – eine ben der bereits erfolgten Finanzierung

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�� und Planung besteht darin, die Arena �� über einen Zeitraum von 30 Jahren Ge- �� winn bringend zu betreiben. �� Hierfür sind die Gegebenheiten güns- �� tig. Während sich die neuen Veran- �� staltungspaläste im Westen im Ringen �� um Veranstaltungskunden und Stars �� gegenseitig das Wasser abgraben, ist �� Nürnberg auf der Deutschlandkarte der �� Tourneeplaner die einzige Top-Adres- �� se in Nordbayern. So kann Arena-Chef �� Rudolf Schnabel klangvolle Namen wie �� Robbie Williams, Herbert Grönemeyer, �� Eros Ramazotti, Pur und die Toten Ho- �� sen als Referenz vorweisen, auch Opern �� wie Carmina Burana und Tanz-Inszenie- �� rungen wie River Dance wurden in der �� Multifunktionshalle bereits präsentiert. �� Im Dezember wird Verdis Nabucco die �� Opern-Reihe fortsetzen. Einige der Stars �� gastierten gleich mehrmals in der „Erleb- �� nishochburg Frankens“. �� Neben dem Entertainment, das etwa �� ein Drittel der Veranstaltungen aus- �� macht, steht über Eishockey hinaus eine �� Menge Sport auf dem Programm: Fuß- �� ball, Basketball, Handball, Tennis, ► ��

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Eishockey-Fans sowie die Anhänger der Gastmannschaften nicht restlos begeistert.

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Ohnehin bedeutete der Umzug aus der kultigen Linde-Halle in die Arena einen Umbruch. „Es herrschte Euphorie, aber auch Wehmut“, so Fan-Beauftragter Sven Trautner. „Die Ice Tigers waren an der Planung nicht beteiligt. Jetzt gibt es keine Stimmungskurve mehr. Nach dem Umzug haben sich die Fans auf Bereiche in der ganzen Halle verteilt und sind bislang auch dort geblieben. Wir liegen, was die Stimmung betrifft, im Mittelmaß der Liga.“ Mit dem Ziel, dies zu verbessern, treten unter anderem die ultra-orientierten „Red-Blue-Supporters ’01“ an. Groß angelegte Fanaktionen sind optisches �� Indiz für das rege Engagement bei dem Bemühen, die Fanströmungen zu bün- Motorsport, Boxen, Inline-Hockey – seit Die Architektur ist funktional und deln. RBS-Vorstand Christoph Weber: 2001 konnte sich die Arena in vielen Dis- sachlich gehalten, bietet aber sehenswer- „Das Potenzial der Halle ist schon okay, ziplinen bewähren. In Nürnberg erfolgte Details. Über dem aus 1.800 Teilen zu- aber die Stimmung leidet unter dem reichster Individualsportler ist wohl Box- sammengesetzten Massivbau wölbt sich ‚Arena-Tourismus‘ und dem Überange- Idol Sven Ottke, der hier insgesamt über ein „mit Fischbauch-Stahlträgern ausge- bot an Stehplätzen. Im Eishockey hat man 47 Runden ging und dabei viermal den bildetes Walmdach“, das auf 60 m langen aber auch jede Woche ein Heimspiel, da IBF-Weltmeister-Titel im Super-Mittelge- Leimholz-Stahlverbundträgern liegt. Die kann man einfach nicht jedes Mal gute wicht verteidigte. Aber auch Boris Becker Arena Nürnberg hat im Gegensatz zu Stimmung erwarten.“ demonstrierte in der Arena sein Können, den meisten anderen Multifunktionshal- Arena-Chef Schnabel kennt die Ein- ebenso wie Deutschlands berühmtester len keine Teleskoptribünen, lediglich die wände der Fans und entgegnet: „Bei Kon- Basketballer Dirk Nowitzki. Bühne mit Zusatzelementen ist mobil. zerten haben wir kurze Sichtlinien, der Bei der Konstruktion der Zuschauerrän- atmosphärische Funke springt bei dieser �� ge ging man, so Rudolf Schnabel, „bis an Anordnung der Ränge schnell über. Und die Grenze“. Die Vorderkante des bis zu beim Eishockey bieten wir immerhin Im Gebäudekomplex mit der Haupt- 35 Grad steilen Oberrangs ragt weit über 7.000 einwandfreie Plätze an.“ halle und einer Nebenhalle, die zwei wei- den Unterrang. Und hierin liegt das ein- An die 6.000 Zuschauer kommen im tere Eisflächen aufbietet, ist ein Höchst- zige nennenswerte konstruktive Defizit Schnitt zu den Ice Tigers, mit der Erst- maß an Multifunktionalität möglich. So der Arena, denn beim Eishockey gibt es ligazugehörigkeit des FCN wächst nun können etwa die öffentliche Eisdisco und Sichtbehinderungen. Von vielen Plätzen wieder die Konkurrenz in der Stadt. Die ein Konzert parallel stattfinden. Wenn auf dem Oberrang aus ist das Geschehen führende Rolle der Arena sollte in der beim Eishockey die Sommerpause be- an der Bande und bei den Toren kaum zu Region jedoch auf Jahre unangefochten ginnt, verzichten die Arena-Betreiber auf sehen. Die Montage von Variositzen auf bleiben, zumal das Management sich am den kostenintensiven Erhalt der Eisfläche dem Oberrang konnte zum Teil Abhil- Puls der Zeit sieht und zukunftsträchtige und rüsten um für Sport auf Rädern. 2002 fe schaffen, jedoch sind die Nürnberger Formate entwickelt.  Ingo Partecke und 2003 war man Gastgeber der Inline- WM. Im Sommer – dieses Jahr seit dem 3. Mai bis voraussichtlich Ende Juli – können Inline-Flächen in drei verschiedenen Größen stundenweise angemietet werden. Aber auch die Einbindung in das Wirtschaftsleben der Region gelingt. Mit 24 VIP-Lounges, Business-Seats und Veranstaltungsräumen sowie den entsprechenden Catering-Angeboten ist die Arena eine repräsentative Option für Konferenzen, Messen und gesellschaftli- che Anlässe. Mit ihrer Nähe zum Nürn- berger WM-Stadion, das unmittelbar gegenüber liegt, und die Business-Faci- litäten wird die Arena dann auch zum FIFA-Presse- und Logistik-Zentrum des Austragungsortes Nürnberg. ��

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