Prof. Dr. Peter Fischer Vors
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Prof. Dr. Peter Fischer Vors. Richter am BFH a.D., Rechtsanwalt _______________________________ Rechtsfragen einer Anerkennung des e-Sports als gemeinnützig erstellt für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) Düsseldorf, 10.08.2019 2 Inhaltsübersicht A. Zusammenfassende Thesen ................................................................................... 4 B. Einleitung .............................................................................................................. 17 I. e-Sport als gesellschaftliches Massenphänomen ........................................... 17 II. Die Positionen des DOSB und des IOC. ......................................................... 17 III. Der durch die games-Branche forcierte Trend ............................................. 21 IV. Vorüberlegungen ......................................................................................... 24 C. Die Pläne der Großen Koalition............................................................................ 25 D. Die aktuelle Diskussion ......................................................................................... 28 I. Schlaglichter aus der parlamentarischen Debatte ......................................... 28 II. Anhörung im Sportausschuss des Deutschen Bundestages am 20.02.2019 ............................................................................................ 34 III. Zur Diskussion in den Bundesländern ........................................................... 36 IV. Stellungnahmen aus der games-Branche ..................................................... 39 E. Sport im Rechtssinne und e-Sport ....................................................................... 41 I. Rechtsgrundlagen ........................................................................................... 41 II. Methodologische Vorbemerkungen ............................................................. 42 III. Die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) ........................................ 44 IV. Die Spielhallen Entscheidung des BVerwG .................................................. 45 V. Anwendung der Öffnungsklausel (§ 52 Abs. 2 Satz 2 AO)? ........................... 46 VI. Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) ............................. 49 VII. Europäisches Softlaw ................................................................................... 51 VIII. Sonstige Stellungnahmen .......................................................................... 55 IX. Folgerungen .................................................................................................. 56 F. Förderung der Allgemeinheit ................................................................................ 56 I. Grundlagen ..................................................................................................... 56 II. Förderung von Freizeitzwecken am Beispiel der Sportförderung ................. 61 G. Was spricht für die Gemeinnützigkeit des e-Sports? ........................................... 65 I. Erforderlichkeit einer Abwägung .................................................................... 65 II. Ökonomische Aspekte ................................................................................... 66 III. Kunst und Kultur ........................................................................................... 69 IV. Exkurs zum Beihilferecht (Art. 107 AEUV) .................................................... 72 IV. Bildung, Medienkompetenz ......................................................................... 76 VI. Der e-Sportverein als Jugendpfleger? .......................................................... 77 VII. Inklusion ....................................................................................................... 80 VIII. „Anschluss an die Jugendkultur“ ................................................................ 80 3 IX. Zur Verantwortlichkeit der games-Industrie ................................................ 82 H. Suchtprävention und Suchttherapie ................................................................... 83 I. Vorbemerkung ................................................................................................ 83 II. Befassung des Deutschen Bundestages ......................................................... 86 III. Die nicht abgeschlossene Diskussion über Sucht und Suchtfolgen .............. 87 IV. Der 15. Kinder- und Jugendbericht ............................................................... 88 V. Bericht des 18. Ausschuss des Deutschen Bundestags: Technikfolgenabschätzung (TA) – Neue elektronische Medien und Suchtverhalten ............................................................................................ 88 VI. Bundesbehörden - Suchtberichte ................................................................. 89 VII. Sonstige Studien .......................................................................................... 91 VIII. Jugendschutz / Jugendmedienschutz ......................................................... 93 IX. Richtlinie (EU) 2018/1808 v. 18.12.2018 – Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste ............................................................................................ 97 X. Schlussfolgerungen des Rates zum Schutz der Kinder in der digitalen Welt .............................................................................................. 99 XI. Computerspiele und Bewegungsarmut ........................................................ 99 I. Ergebnis: Fördert der organisierte e-Sport das Gemeinwohl? ............................ 103 I. Das Abwägungspotential .............................................................................. 103 II. Art. 165 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 AEUV: Der europäische Auftrag an die „verantwortlichen Organisationen“ ......................................................... 104 J. Steuerrechtliche Einzelfragen ............................................................................. 105 I. e-Sport-Vermarktung und gewinnzweckfreie Verfolgung ideeller Zwecke . 105 II. Verquickung mit den kommerziellen Interessen der Software-Industrie .................................................................................... 106 III. Nebenzwecke des Sportvereins ................................................................. 107 1. Fragestellung ......................................................................................... 107 2. Der Wille des historischen Gesetzgebers ............................................. 108 IV. Sportliche Veranstaltungen gemeinnütziger Rechtsträger ........................ 110 V. Empfehlung eines Outsourcings .................................................................. 111 VI. Computerspiele, Ausschließlichkeitsgebot und unschädlicher Nebenzweck ...................................................................... 112 Literatur (Auswahl) ................................................................................................. 116 Parlamentaria .......................................................................................................... 120 EU-Dokumente ........................................................................................................ 121 Über den Autor ....................................................................................................... 123 4 A. Zusammenfassende Thesen 1. Die Literatur (Spitzer, Pusch u.a.) geht überwiegend davon aus, dass „die Gesetze“ offen lassen, was unter dem Begriff „Sport“ zu verstehen ist. Erläuterungsbedürftig ist die Aussage des DOSB1. Hierzu ist klarzustellen, dass die verfassungsrechtlich auto- nomen Sportverbände ein eigenes Einschätzungsermessen zur Definition des Sports haben. Dieses wird in den Aufnahme- und Förderstatuten des DOSB ausgeübt mit einer Verweisung auf das staatliche Gemeinnützigkeitsrecht. Freilich ist diese ver- bandsautonome Festlegung „nicht in Stein gemeißelt“. So könnte der DOSB dem Um- stand Rechnung tragen, dass „die Anerkennung von Sportarten ein gesellschaftlicher Prozess ist“. 2. Deswegen ist es prinzipiell richtig, dass der status quo einer permanenten Überprü- fung unterzogen wird und dass sich der DOSB auf eine Diskussion mit dem ESBD „auf Augenhöhe“ einlässt. Freilich dürfte es schwer sein, eine gemeinsame Gesprächs- ebene zu finden z.B. in Bezug auf die ethische Beurteilung des Inhalts von Spielen, wenn etwa der Geschäftsführer des ESBD Hans Jagnow vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages (Wortprotokoll S. 27) äußert: „. wir fangen da nicht an, mit den Publishern oder den Spielentwicklern in Dialog zu gehen und zu sagen, ihr müsst eure Spiele anders gestalten, sondern wir nehmen das so, wie es kommt. Es gibt die gesetzlichen Regelungen der USK, es gibt die gesetzlichen Regelungen im Strafrecht, welche Inhalte erlaubt sind oder nicht. Das ist die Regulierung, die da ist, und die hal- ten wir für ausreichend.“ Der Geschäftsführer des Industrieverbandes „game“ Felix Falk hat Forderungen nach einem Ausschluss von ‚Gewaltspielen‘, wie sie Sportpoliti- ker der Großen Koalition bei der Anhörung des Sportausschusses des Deutschen Bun- destages ins Gespräch gebracht hatten, eine Absage erteilt: Die Einheit des digitalen Sports sei „keine Verhandlungsmasse“. Dies zeigt, dass sich die e-Sport-Branche in einer anderen Galaxis bewegt. Die Ge- gensätze sind – und erscheinen nicht nur – unüberbrückbar. 3. Nicht hilfreich ist die in ein rechtliches Vakuum führende Aussage von Hans Jagnow vor dem Sportausschuss des (Wortprotokoll