Nr. 39 2006 1 Abbildungen 1) (Titelseite): Porträt Des Andreas Musculus (1514 - 1581), 1537 Schulmeister in Amberg; 2) (Rückseite): Dr
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Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz e.V. Sitz Regensburg Dr. Hans Ammon Georg Paulus (Bearb.) Beiträge zu einem Schulmeisterlexicon Oberpfalz FAMILIENKUNDLICHE BEITRÄGE Nr. 39 2006 1 Abbildungen 1) (Titelseite): Porträt des Andreas Musculus (1514 - 1581), 1537 Schulmeister in Amberg; 2) (Rückseite): Dr. phil. Hans Ammon (1905 - 1978); Gedruckt mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainald Ammon, Rickenbach; Gedruckt mit freundlicher Genehmigung der Familie Ammon © 2006, Georg Paulus, Kapellenstr. 22, 86558 Hohenwart Herausgeber: Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz e.V., Regensburg 1. Vorsitzender: Dr. Volker Wappmann, Friedrichstr. 16, 92648 Vohenstrauß 2. Vorsitzender: Bo Larsen, Nürnberger Str. 234, 93059 Regensburg Schriftführer: Dr. Frank Präger, Adolf-Kolping-Str. 4, 90318 Neumarkt/Opf. Kassiererin: Lore Pöppl, Rachelstr. 12, 93059 Regensburg ISSN 1862-8982 2 Beiträge zu einem Schulmeisterlexicon Oberpfalz Dr. Hans Ammon Neuausgabe, bearbeitet von Georg Paulus Vorwort zur Neuedition 2006 Im Jahre 1965 veröffentlichten das „Schwandorfer Tagblatt“ und die „Burglengenfelder Zeitung“ in ihrer gemeinsamen Beilage „Heimaterzähler“1 eine Artikelserie von Dr. Hans Ammon2, die dieser „Beiträge zu einem oberpfälzischen Schulmeisterlexicon des 16. und 17. Jahrhunderts“ betitelt hatte. Diese Beiträge mit ihren 734 biographischen Einträgen sind nie in einem zusammenhängenden Druck erschienen, wie zum Beispiel das „Ambergische Pfarrerbuch3“, an dem Herr Dr. Ammon ebenfalls mitgewirkt hat. Diesen Mangel will die Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz mit diesem Heft beheben, um die wertvolle Arbeit von Dr. Ammon wieder verfügbar und leichter zugänglich zu machen. Damit dieses Lexikon für den Heimat- und Familienforscher besser nutzbar und als Nachschlagewerk verwendet werden kann, wurde für die Neuausgabe einen Personenindex erstellt, der am Schluss dieses Heftes zu finden ist. Diese Arbeit soll auch zusätzlich im Internet und in digitalisierter Form veröffentlicht werden, damit sie leichter nach Ortsnamen durchsucht werden kann. Neben den „Beiträgen zu einem oberpfälzischen Schulmeisterlexicon“ hat Dr. Ammon auch an einem solchen für die Jungpfalz (Herzogtum Neuburg) und das Amt Parkstein-Weiden gearbeitet, das ebenfalls in einem der nächsten Hefte der „Familienkundlichen Beiträge“ als Neuausgabe erscheinen soll. Editorische Erläuterungen: Die als Kopien aus dem Staatsarchiv Amberg vorliegenden Ausgaben des „Heimaterzähler“ wurden mit einem OCR-Programm erfasst und dann komplett durchgesehen. Fehler beim Einlesen des Textes, die in der Regel auf unreinen oder ausgebleichten Stellen in den Kopien beruhten - vor allem Interpunktions- zeichen - wurden von Hand nachgebessert. Der Zeilenumbruch der Vorlage wurde beibehalten (Ausnahme: Quellen- und Literaturverzeichnis). Offenkundige Schreibfehler wurden korrigiert (z. B. „Kemnaht“ / „Kemnath“). Im Sinne der Quellentreue wurden auch die von Dr. Ammon vorgenommenen Umrechungen von Gulden- Besoldungen in DM, für die er konstant den Faktor 25 verwendete, in der Neuedition erhalten, auch wenn diese einer wissenschaftlichen Beurteilung nicht standhalten dürften. Denn eine Umrechnung ohne Berücksichtigung grundlegender Kaufkraftunterschiede bezüglich lebensnotwendiger Güter und Dienstleistungen ist bekanntermaßen nur schwer vertretbar. Die in der Vorlage enthaltenen Nachträge wurden in der Reihenfolge ihrer Nummerierung in das Ver- zeichnis eingegliedert. Die numerische Reihenfolge bleibt dadurch gewahrt. Die alphabetische Reihen- folge war bereits in der Originalausgabe wegen einiger Nachträge nicht mehr durchgängig aufrecht erhalten. Dieser Mangel wird durch den nun verfügbaren Index ausgeglichen. Georg Paulus, April 2006 1 „Heimaterzähler“, 16. Jahrgang, 1965, Nr. 5 - 24 2 Biographische Angaben: siehe hintere Umschlaginnenseite 3 Weigel, Wopper, Ammon: Ambergisches Pfarrerbuch, Kallmünz 1967 3 Vorwort zur Ausgabe von 1965 Die große und kleine Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts bemüht sich allerorten, den Ereignissen und Personen vorzeiten auf die Spur zu kommen und vor allem den ersten Anfängen ein besonderes Augenmerk zuzuwenden. Das geschieht auf vielen Gebieten mit Erfolg, auf vielen aber nur mühsam und weniger erfolgreich. Die Schule - seit vielen Jahrzehnten Mittelpunkt der Bildung und Ausbildung - ist heute vielfältig verzweigt und müht sich mit ihren Meistern und Bildnern rechtschaffen ab, das ganze Volk "auf die Höhe der Bildung der Neuzeit" zu führen. Aber auch ihre Anfänge sind bescheiden und klein gewesen; trotzdem plagen sich Forscher und Kenner immer wieder mit ihren Anfängen ab, in Altertum. Mittelalter und Neuzeit. Das Thema „Beiträge zu einem oberpfälzischen Schulmeisterlexicon des 16. und 17. Jahrhunderts" ist erwachsen aus dem intensiven Studium oberpfälzischer Bücher, Akten, Denkmäler zu dem Hauptthema eines „Amberger und Neuburger Pfarrerbuches für das 16. und 17. Jahrhundert". Pfarrer und Kirchenrat Weigel, zuletzt im Kirchendienst zu Amberg, hatte als begeisterter Erforscher vieler Gebiete auch hier eine Zettelsammlung (3000 - 4000 Stück) bis zu seinem Tode 1947 zusammengebracht aus gedruckten Schriften, handgeschriebenen Biographien, Leichenpredigten und Kirchenakten. Der Tod nahm ihn von der mühevollen Kleinarbeit hinweg. Joseph Wopper, Genealoge in Amberg, später in Weiden, hatte diese Kleinarbeit gefördert durch wertvolle handschriftliche Auszüge aus den Amberger Akten und ohne Lohn zur Verfügung gestellt. Und der dritte im Bunde, Dr. Ammon, tätig 1934 - 1948 als Pfarrer im ehemaligen Neuburger-Sulzbacher Land, übernahm freiwillig die gesam- melten Materialien und machte sie seit 1949 durch eigenes Studium in Neuburger, Amberger, Nürnberger und Regensburger Akten druckreif. Als ein wesentliches Ergebnis dieser intensiven Pfarrerforschung werden nun hier zunächst „Beiträge zu einem oberpfälzischen Schulmeisterlexicon" zusammengestellt und durch das freundliche Entgegenkommen der Schriftleitung im Schwandorfer Tagblatt und Heimat- erzähler dem aufmerksamen oberpfälzischen Volk dargeboten. Man verzeihe den gewählten Ausdruck des "Schulmeisterlexicons" Er will besagen, daß versucht wird, eine größere Zusammenstellung der einstigen Schulmeister darzubieten. Der Berufstitel ist nicht vom Bearbeiter gewählt, sondern ist sach- und zeitgemäß dem Lebens des 16. u. 17. Jahrhunderts entnommen in der ehrlichen Meinung, daß man 1600 nicht nach 1965 ordnen und beurteilen darf, sondern nach seinen eigenen Maßen. Wer das bekritelt, der möge die zum Teil „hysterische" Literatur einer vergangenen Zeit ansehen, dann wird er für sich und andere das sach- und zeitgemäße Urteil eher finden. Die vielen vorkommenden Titel des 16. und 17, Jahrhunderts beruhen natürlich auf der Sache und ihrer Gliederung. Große Städte haben ihre Lateinschulen mit Rector oder Supremus, Ludimoderator oder Schulmeister in der Oberklasse, haben ihren Medius als Collaborator in der mittleren Klasse, auch Secundus genannt; und die Erstlinge beginnen mit ihrem Infimus. Kleine Städte, Märkte und Dörfer haben ihre einlache Schule mit dem Schulmeister oder Rector oder Ludimoderator. Daneben begegnen viele andere Namen: Schuldiener. Collega, Paedagogus. Praeceptor, Locat u. a. Man merkt die Abfärbung des - doch auch eitlen - Humanismus damaliger Zeit, der sich bewußt vom deutschen Schulmeister in der „Winkelschule" abheben will. Selten - um 1600 - begegnet der „Lehrer"; ich habe ihn bis jetzt nur in reformierten Kirchenakten um 1600 gefunden. Ist sein eigentlicher Urgrund im lehrhaften Kirchenwesen des 16. Jahrhunderts zu suchen? Fast könnte man es meinen; denn die Entdeckung der „reinen Lehre des Evangeliums" zu Beginn des 16. Jahrhunderts und ihre konfessionelle, leidenschaftliche Deklination im Luthertum, Papsttum, Calvinismus und bei den Einzelgängern (Schwärmern) zeigt die lebenswichtige Bedeutung und die frühzeitige Erfassung der Jugend durch alle Konfessionen, läßt auch auf die „Spezi- alisierung des Lehrers an der Jugend" schließen. Zum Schulmeister gehört auch der Cantor (Abkürzung Cr.), der Schulamt und Cantorat innehatte. Doch genug davon! Es folgt nun als 1. Teil des „oberpfälzischen Schulmeisterlexicons" in alphabetischer Folge eine Zusam- menstellung der Kirchendiener (Kapläne, Diaconi, Pfarrer, ministri), die vor ihrem Kirchendienst im - natürlich kirchlich bedingten und geführten - Schuldienst an Lateinschulen und einfachen Schulen der Amberger Oberpfalz und anderwärts tätig waren und an irgendeinem historischen Datum erfaßt werden konnten. Dr. Hans Ammon 4 1. Alberti Melchior M. aus Krappitz Waldsassen; später Pf. in Münchenreuth in Sachsen 1569 - 1570 in Kastl bei Am- und Tirschenreuth. berg als Schulmeister (Abk. Schrn.); 1570 - 1573 in Amberg als Praeceptor am 9. Barreuther Ludwig aus Amberg Paedagogium; hernach Pfarrer. Seine war in Waldsassen 1592 f. Amberg am Besoldung in Kastl (Lateinschule) betrug Paedagogium 1594 f und 1595 ff in Kastl 60 fl. (ca. 1500 M) jährlich. als Schm. eingesetzt. In Amberg war er an der Unterklasse der vielgenannte In- 2. Albinus Kaspar (= Weiss). vor 1580 fimus; seine Besoldung in Kastl betrug in Tirschenreuth als Schm. nachgewie- 600 fl.4 (ca. 1500 M.). Später Pf. in Rieden sen, später Pfarrer. und Ammerthal. 3. Alt Johannes, 1563 im Kloster Rei- 10. Barreyther Georg Fabian aus Nab- chenbach als Schm. bezeugt. 1568 - 1576) burg wird 1612 für Rötz als Cr. erwähnt, in Nabburg, hier zugleich Cantor nach wird später Pf. in Untertraubenbach, in der Übung der Zeit, meist den 2. unter der schwedischen Zeit 1634 Feldpredi-