Zu Gast Beim Kicker „Es Gab Noch Keine „Wir Hätten Giftpfeile“ Ihn Zur TSG Holen Sollen“
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SCHALKE 04 Der große Ärger um Werners Schwalbe BAYERN_LAHM Heute Profi. Morgen Manager. Geht das? DORTMUND_INTERVIEW Weidenfeller Dänemark 31,– Dkr über Neuer, Real und das Griechenland € 4,20, Karriereende 220 Ft., Ungarn 1 Kanaren (Luftfracht) € 4,20, Spanien (cont.) € 3,90, Portugal (cont.) € 3,90, Portugal Italien € 3,70, „ Wir haben uns Frankreich € 3,70, gesucht und gefunden“ BeNeLux € 3,20, Schweiz 5,40 sFr., Schweiz Österreich € 3,10, RANGNICK Zu Gast beim kicker „Es gab noch keine „Wir hätten Giftpfeile“ ihn zur TSG holen sollen“ MÖNCHENGLADBACH WOLFSBURG LEVERKUSEN_KRISE Nr. 98 5. 12. 2016 Schuberts Borussen Allofs und der Theater um die 49. Woche außer Rand und Band kaputte Klub Verletzten € 2,80 Deutschland 2. LIGA Lieberknecht & Arnold – Braunschweigs ewiges Paar Titelfoto: Sportfoto Zink kicker, 5. Dezember 2016 3 In dieser Ausgabe Rangnicks zweiter Besuch or acht Jahren war Ralf Rangnick Vschon einmal zu Gast beim kicker. Die Geschichte der Saison 2008/09 6 Meinungsstark: ist in jüngster Zeit aus gegebenem Ralf Rangnick Anlass häufig nacherzählt worden. zu Besuch in der Der Fußballlehrer stürmte mit dem kicker-Zentrale in Nürnberg vielbeachteten, aber nicht wirk- lich geliebten sogenannten „Dorf- klub“ TSG 1899 Hoffenheim an die Bundesligaspitze. Jetzt eroberte Rangnick als Sportdirektor mit dem vielbeachteten und ständig ange- feindeten sogenannten „Dosenklub“ RB Leipzig im höchsten Tempo die Tabellenführung. Wieder winkt kurz vor Weihnachten ein Liga-Gipfel mit dem FC Bayern. Die Gefahr, dass 60 Jahre und viel Stress beim VfL: Zwischen BVB und Barcelona: auf den Höhenflug der Hinrunde 10Klaus Allofs feiert Geburtstag, 18 Mahmoud Dahoud sucht mit das Abschmieren folgt, ist diesmal Partylaune kommt derzeit aber nicht auf. Gladbach nach der Vorjahresform. geringer. Das Konstrukt RB erscheint ohnehin stabiler als so mancher Verein, weil die Entscheidungswege kurz sind. Was auch daran liegt, dass der Sponsor Dietrich Mateschitz distanzierter agiert als der Mäzen Dietmar Hopp. Vor allem aber hat Rangnick neben einem Plan, den er so leidenschaftlich wie überzeugend darlegen kann, mit Ralph Hasen- hüttl einen kongenialen Partner als Beruflich seit 2008 ein Paar: Trainer an seiner Seite. Ihr erster 92 Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht und Sportchef Marc Arnold gemeinsamer Erfolg: Immer mehr Fans wollen Leipzig spielen sehen. 12 Wir wünschen Ihnen Heute Profi, morgen Manager: eine gute Woche! Philipp Lahm, die Bayern und die Frage nach dem Wann Fotos: Witters/Speck Zink, Die Ligen. Die Rubriken. Was war da los? 4 3. Liga Berichte vom 17. Spieltag 77 Bundesliga Berichte vom 13. Spieltag 21 4. Liga Aktuelles aus den Regionen 82 International Aktuelles aus aller Welt 54 Business 96 Jörg Jakob, kicker-Chefredaktion Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 64 Leserforum 100 2. Bundesliga Berichte vom 15. Spieltag 65 Nachspielzeit und Abpfiff 102 kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Türkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Südkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England). 4 kicker, 5. Dezember 2016 Foto: Schöllhorn Schön war die Zeit, so schön WAS och die Tasse! Der junge Mann es Verlängerung, dann Elfmeter- Him Zentrum des Geschehens schießen, dann einen Elfmeter- nennt sich Thomas Tuchel. Der töter namens Michael Fuchs – der WAR ist Kapitän in der Jugend des spielt für den FCA und macht die FC Augsburg und steht gegen Titelverteidigung der Schwaben Eintracht Braunschweig im perfekt. Schilling, unser Mann vor Finale des DFB-Jugend-kicker- Ort, schreibt von „zweieinhalb DA Pokals, so heißt 1992 die Deut- Stunden Hitchcock“. Und weiter: sche A-Jugend-Meisterschaft. „Die Akzente setzte beim Sieger Heinz-Herbert Kreh von der der umsichtige Libero Thomas LOS? UEFA-Juniorenkommission, DFB- Tuchel.“ Der sollte sich nicht so Jugendtrainer Fritz Bischoff und grämen, wenn’s in Dortmund mal kicker-Redakteur Werner Schil- nicht so perfekt läuft. Der sollte ling (helle Jacke) nehmen die auch mal an früher denken. Ehrung vor. Nach einem 1:1 gibt Waren schöne Zeiten. Im “ vor 10 Jahren Ausgabe vom 11. Dezember 2006 Zuletzt ging das Revierderby ja Als Neuer noch für 0:0 aus, damals dagegen, vor genau zehn Jahren, fielen vier Tore. Schalke behielt mit 3:1 die Oberhand gegen Borussia Dortmund. Zwischen den Pfosten der Königsblauen stand Schalke flog noch ein gewisser Manuel Neuer. 6 INTERVIEW „ Wir sind fast immer Außenseiter“ Schon wieder er! Im Jahr 2008 gewann RALF RANGNICK (58) mit Aufsteiger Hoffenheim die Herbstmeisterschaft. Nun steht er mit Neuling RB Leipzig oben – und provoziert viele Fragen. ie 285 Kilometer von Leipzig nach Nürnberg hat Ralf Rangnick zügig und ohne Kompli- Dkationen zurückgelegt. Also exakt so, wie RB Leipzig bisher durch die Bundesliga braust. Beim Rundgang durch die kicker-Zentrale so- wie beim Gespräch wirkt der Sportdirektor des Aufsteigers aufgeräumt und gut gelaunt. Kein Wunder angesichts der Auftritte des Neulings. Herr Rangnick, als Sie vor acht Jahren die kicker-Redak- tion besuchten, mischten Sie mit Aufsteiger Hoffenheim die Bundesliga auf. Jetzt mit Leipzig. Welche Erklärung haben Sie für diesen Höhenflug? Dass wir so viele Punkte haben, das hat niemand erwartet. Die Neuzugänge haben das Team deutlich verstärkt und durch das dann höhere Trainingsniveau auch dafür gesorgt, dass alle anderen noch mal zugelegt haben. Zudem stan- den zuletzt acht Spieler in der Startelf, die schon vergangenes Jahr bei uns waren. Wir sind ein- gespielt und auch physisch stark. Dazu kommt eine Top-Mentalität – ein Schlüssel für unseren Fußball. Jeder übernimmt Verantwortung, keiner versteckt sich. Geht Ihnen die Entwicklung von RB momentan fast ein bisschen zu schnell? Es ist schon alles sehr rasant, was hier passiert. Ich sehe uns aber im Gegensatz zu Hoffenheim damals in vielen Bereichen stabiler aufgestellt. Als ich 2006 dort hinkam, war Hoffenheim ein kleiner Klub, von den Strukturen waren wir da- mals längst nicht so weit wie jetzt in Leipzig. Deshalb glaube ich, dass wir besser mit diesem Tempo und der Euphorie umgehen können. Dann befürchten Sie auch nicht, dass RB Leipzig wie Hoffenheim in der Saison 2008/09 in der Rückrunde abstürzen könnte? Damals gab es schon ein paar handfeste Gründe, den Kreuzbandriss von Vedad Ibisevic (erzielte damals in der Hinrunde in 17 Partien 18 Tore, d. Red.) zum Beispiel. Dazu mussten wir bin- nen eines halben Jahres in drei verschiedenen Heimstadien spielen: erst in Hoffenheim, in der Bundesliga zunächst in Mannheim und schließ- lich in der Rückrunde in Sinsheim. Es gab aber auch Punkte, die man mit der Erfahrung von jetzt hätte anders machen können. Diese Dinge waren zum damaligen Zeitpunkt unnötig und haben dazu geführt, dass der eingeschlagene Weg nicht mehr konsequent beibehalten wurde. Damals wie heute gab es Äußerungen vom FC Bayern München, die auf eine gewisse psychologische Wirkung abzielen. Wie bereiten Sie die Spieler darauf vor? kicker, 5. Dezember 2016 7 ZU GAST Wir sind fast immer Außenseiter“ beim Vor dem Spiel Bayern gegen Hoffenheim Ende ist, dass wir die jüngste Mannschaft mit der ge- 2008 haben wir uns von den Ansagen aus Mün- ringsten Bundesliga-Erfahrung haben und mit chen ein bisschen locken lassen. Das hat außer unserem Gehaltsetat im Mittelfeld liegen. den Medien niemandem gedient – uns schon gar Sie holen aus Prinzip fast nur Spieler, die nicht älter als nicht. Deshalb sind wir gut beraten, wenn wir 23 Jahre sind. Wieso? uns nur auf uns konzentrieren. Wobei ich aus Wir holen Spieler, bei denen wir glauben, dass München noch nichts vernommen habe, was der Zeitpunkt ihrer Verpflichtung durch uns nur annähernd als Giftpfeil bezeichnet werden genau der nächste logische Karriereschritt für könnte. sie ist. Dann können wir von einer ganz an- Uli Hoeneß hat RB den „neuen Feind“ genannt. deren Motivationslage ausgehen. Kein Ist das auch eine Auszeichnung? Spieler kommt in erster Linie wegen Er hat das ja umgehend korrigiert des Geldes zu uns. Und wir ha- und uns als Rivalen bezeichnet. ben nach dem Aufstieg in die Wenn wir von Bayern jetzt 1. Liga auch nicht den ganzen schon als ernsthafter Rivale Kader einbestellt und gesagt: gesehen werden, nehmen wir Glückwunsch, ab jetzt ver- das als Kompliment. dreifachen wir eure Gehälter. Die Tabelle hat Aussagekraft. Ist Gekonnt hätten Sie es aber. RB im Titelrennen? Das hätten wir weder gekonnt Wir haben gerade etwas mehr noch gewollt. als ein Drittel der Saison ge- RB hat sich einen Salary Cap auf- spielt. Ich vergleiche das erlegt. Warum? mal mit der Formel 1: Wenn Es wäre für den Teamspirit ich etwa ein Rennen ansehe, nicht gut, wenn wir bei Neu- schaue ich den Start, weil er „Um unser Nervenkostüm zugängen gesagt hätten: Wir wichtig ist. Und dann wieder spielen jetzt Monopoly, sechs die letzten fünf Minuten. Die mache ich mir keine Sorgen.“ Millionen Gehalt, kein Prob- Manöver dazwischen interes- lem. Uns ist jedoch klar: Wenn sieren mich nicht so sehr. Um wir in zwei, drei oder vielleicht im Bild zu bleiben: Momentan sind wir mitten fünf Jahren unsere Spieler halten und neue Top- im Rennen, es werden noch keine Meister ge- Talente holen wollen, kommen wir wahrschein- kürt. Wir sind hervorragend gestartet. Wenn wir lich nicht umhin, den Salary Cap gegebenenfalls unseren Punkteschnitt halten würden, wären wir anzupassen. Er ist aber aktuell ein fester Be- tatsächlich ein Spitzenteam. Aber das müssen standteil und bleibt so. wir erst mal schaffen, und demnach schauen wir Wie gehen Sie damit um, wenn Ihnen die Bayern oder nur von Spiel zu Spiel. ein anderer Topklub einen Spieler weglocken wollen? Am 16. Spieltag geht es nach München. Glauben Sie, Im Moment ist das eine hypothetische Frage. dass Ihre junge Elf der Partie psychisch gewachsen ist? Alle wichtigen Spieler bei uns haben langfristige Die Bayern interessieren uns erst nach dem Her- Verträge. Bei Diego Demme (bis 2018 gebunden, tha-Spiel am 17. Dezember. Und grundsätzlich d. Red.) sind wir in konkreten Gesprächen und ist es doch so: Wir haben dort nichts zu verlieren.