Heft 4/2012 Als

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Heft 4/2012 Als Soziale Marktwirtschaft für Europa? Peter Schallenberg, Arndt Küppers Soziale Marktwirtschaft – kulturgeschichtlich Michael Wohlgemuth Europäische Ordnungspolitik in der Krise Jörg Althammer Perspektiven europäischer Sozialpolitik Ursula Nothelle-Wildfeuer Ökologische Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft Martin Stochma, Ondrej Socuvka Ökonomie und Ethik Michael Barnier Finanzmarkt und Soziale Marktwirtschaft Internationale Zeitschrift für christliche Sozialethik Stark gegen Rechts Christoph Kopke Neonazis und Neonazismus in Deutschland Armin Pfahl-Traugber Politische Entwicklung der NPD Wilfried Schubarth, Juliane Ulbricht Pädagogische Strategien gegen Rechtsextremismus Wolfgang Palaver Christliche Antwort auf den Rechtspopulismus in Europa Rainer Maria Kardinal Wölki Fremdenfeindlichkeit ist mit dem christlichen Glauben unvereinbar Sozialinstitut Kommende Dortmund Sozialinstitut Kommende Dortmund 4/2012 4/2012 24.05.2012 23:28:11 Impressum 6. Jahrgang 2012 Heft 4 Verlag und Anzeigenverwaltung Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG Herausgeber D–48135 Münster Prälat Dr. theol. Peter Klasvogt, Dortmund Tel. (0251) 69 01 31 Sozialinstitut Kommende Anzeigen: Petra Landsknecht, Tel. (0251) 69 01 33 Prof. Dr. Markus Vogt, München Anzeigenschluss: am 20. vor dem jeweiligen Erscheinungsmonat Prof. Dr. Joachim Wiemeyer, Bochum Erfüllungsort und Gerichtsstand: Münster Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Sozialethiker Prof. Dr. Peter Schallenberg, Mönchengladbach Bezugsbedingungen Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle Preis im Abonnement jährlich: 49,80 €/sFr 85,- Stefan Lunte, F-Bresson/B-Brüssel Vorzugspreis für Studenten, Assistenten, Referendare: 39,80 €/sFr 69,20 Redaktion Einzelheft: 12,80 €/sFr 23,30; jeweils zzgl. Versandkosten Dr. phil. Dr. theol. Richard Geisen (Kommende, Dortmund) Alle Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Dipl.-Theol. Detlef Herbers (Kommende, Dortmund) Abonnements gelten, sofern nicht befristet, jeweils bis auf Widerruf. Dr. phil. Wolfgang Kurek (KSZ, Mönchengladbach) Kündigungen sind mit Ablauf des Jahres möglich, sie müssen bis zum 15. November des laufenden Jahres eingehen. Konzept Schwerpunktthema Prof. Dr. Axel Bohmeyer Bestellungen und geschäftliche Korrespondenz Prof. Dr. Christian Spieß Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG D–48135 Münster Redaktionsanschrift Tel. (0251) 69 01 36 Sozialinstitut Kommende, Redaktion Amosinternational, Brackeler Hellweg 144, D–44291 Dortmund Druck Mail [email protected] Druckhaus Aschendorff, Münster Internet amosinternational.de Printed in Germany Erscheinungsweise Umschlaggestaltung Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich freistil – Büro für Visuelle Kommunikation, Werl (Februar, Mai, August, November) ISSN 1867–6421 amos 04_2012 - U2.indd U2 23.10.2012 14:22:20 Inhalt Editorial Peter Schallenberg (Mönchengladbach) Herausforderung Rechtsextremismus 2 Zu diesem Heft Schwerpunktthema Christoph Kopke (Berlin/Potsdam) Neonazis und Neonazismus in der Bundesrepublik Deutschland 3 Eine seit Jahrzehnten agierende Szene mit wachsender Schlagkraft Armin Pfahl-Traughber (Brühl) Die politische Entwicklung der NPD 10 Ideologie, Organisation, Strategie und Wirkung einer rechtsextremistischen Partei Wilfried Schubarth, Juliane Ulbricht (Potsdam) Rechtsextremismus als Herausforderung für die Demokratie 20 Chancen und Grenzen pädagogischer Gegenstrategien Wolfgang Palaver (Innsbruck) Rechtspopulismus in Europa als Herausforderung für die christliche Sozialethik 27 Zur Antwort gehört eine Kultur der universalen Geschwisterlichkeit Lilian Moreno Sánchez (Augsburg) Correcturas Simulativas IV 28 Interview Rainer Maria Kardinal Woelki (Berlin) „Mit dem christlichen Glauben absolut unvereinbar“ 36 Interview mit dem Erzbischof von Berlin über Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus Dokumentation Katholische Akademiearbeit und Rechtsextremismus 41 Kompetenzen gegen Rechts – Katholisch-soziale Bildung in Deutschland Umschau Rechtsextremismus in osteuropäischen Ländern 44 Zeitschriftenlese OST-WEST. Europäische Perspektiven, Heft 3/2012 Buchbesprechung Verfassung ohne Grund? 46 Entweltlichung der Kirche? 48 Sozialstaat zwischen Freiheit und Zwang 50 Leistungsfähigkeit der Sozialpartnerschaft 51 Bibelhermeneutik und Sozialethik 52 Der Überblick Summaries 54 Résumés 55 Impressum U2 MOSINTERNATIONAL 6. Jg. (2012) Heft 4 1 amos 04_2012 - seiten001-056.indd 1 23.10.2012 14:25:57 Editorial ie Aufarbeitung der Drechtsextrem moti- Herausforderung vierten Morde der Zwi- ckauer Terrorzelle des „Nationalsozialistischen Rechtsextremismus Untergrunds (NSU)“ hat das Thema Rechtsextre- mismus wieder verstärkt auf die politische Agen- neuen rechtspopulistischen Bewegun- me der Arbeitsgemeinschaft katholisch- da gebracht. Auch die gen in Europa. Er verknüpft diese Ent- sozialer Bildungswerke (AKSB) setzen Peter Schallenberg Zivilgesellschaft ist neu wicklung mit spezifi schen Indikatoren, sich mit pädagogischen Konsequen- sensibilisiert. Nicht zu- bei denen vor allem die Konsens-De- zen auseinander, die aus dem Faktum letzt die Kirche und ihre verschiedenen mokratie und die aus ihr entstehende des Rechtsextremismus entstehen: Wil- Verbände sind aufgerufen, sich diesem Problematik des Minderheitenschutzes fried Schubarth und Juliane Ulbricht Problem zu widmen, stellen sich doch herauszustellen sind. Darüber hinaus entwickeln dabei mögliche Strategien rechtsextreme Tendenzen diametral macht er sich für die christliche Über- aus Sicht der Erziehungswissenschaf- gegen die von ihnen vertretene Bot- zeugung stark, die Idee der Mensch- ten, die in schulischen und außerschu- schaft. Als Problem der Gegenwart ist heitsfamilie in diesem Kontext zu be- lischen Projekten implementiert werden der Rechtsextremismus unzweifelhaft tonen, um Solidarität über ethnische können. Dabei steht jeweils eine ganz- mit einer historischen Epoche verbun- und religiöse Grenzen hinweg ermög- heitliche Persönlichkeitsentwicklung im den, die wesentliche Errungenschaf- lichen zu können. Vordergrund. Die AKSB-Stellungnah- ten der europäischen Geschichte und Zwei andere Artikel widmen sich me „Katholische Akademiearbeit und mithin wesentliche Überzeugungen des dem Thema aus historischer Sicht: Rechtsextremismus“ richtet das Augen- geschichtlich gewachsenen Christen- Christoph Kopke betont, dass erste merk auf die spezifi sch katholische Aus- tums geleugnet und umgekehrt hat. Ge- rechtsextreme Gruppierungen bereits richtung der außerschulischen Bildung, rade die vielen Blutzeugen, die sich in der frühen Bundesrepublik aktiv wa- die einen nicht unerheblichen Anteil an ob ihrer christlichen Überzeugungen ren. Diese Bewegungen, die zum einen der Erziehung zur freiheitlich-demokra- gegen das Terrorregime des National- durch ehemalige Nationalsozialisten tischen Grundordnung ausmacht. Dabei sozialismus stellten, machen deut- und zum anderen durch in der Nach- bleibt es nicht bei einfacher Wissens- lich, wie sehr die Kirche auch heu- kriegszeit sozialisierte Jugendliche ge- vermittlung: Ziel ist es in einem letzten te gefordert ist, sich politischen Ten- tragen wurden, bildeten die Grundlage Schritt durchaus auch Handlungskom- denzen entgegenzustellen, die sich zu für den Erfolg der NPD in den sechzi- petenzen herzustellen, durch die Phäno- diesem menschenverachtenden Werten ger Jahren, der allerdings 1969 jäh be- mene des politischen Geschehens ange- bekennen. Ihr Leben und Sterben für endet war. Danach begann die eigent- messen und refl exiv eingeordnet wer- die Wahrhaftigkeit ist daher zugleich liche Radikalisierung und die Heraus- den können. Erbe und Auftrag für Gegenwart und bildung einer Neo-Nazi Szene, deren Dieses Heft will an den gesamt- Zukunft der Kirche und der gesamten Mobilisierungskraft vor allem unter Ju- gesellschaftlichen Diskurs anschlie- Gesellschaft. Der Berliner Erzbischof gendlichen stark ist. Mit der spezifi sch ßen, zu dem die Kirche einen spezifi - Kardinal Rainer Maria Woelki, den politischen Entwicklung der NPD setzt schen Beitrag leisten kann. Durch die Amosinternational in diesem Zusam- sich Armin Pfahl-Traughber auseinan- Schöpfungstheologie wird die Eben- menhang interviewt, betont zu Recht, der: Dabei zeichnet er den wechselvol- bildlichkeit eines jeden Menschen mit dass die Kirche dabei klar und nachhal- len Weg der Partei zwischen 1964 bis dem Schöpfer betont. Daher dürfen wir tig Stellung beziehen muss: „Rechts- heute nach und geht auf die internen alle Menschen zu einer Menschheits- extremismus stellt eine ernste dauer- wie externen Auseinandersetzungen familie zählen, die zu Solidarität und hafte Herausforderung dar, gerade da, ein. Er betont, dass es der Partei nicht Gegenseitigkeit berufen ist. Diese Er- wo kirchliche aber auch staatliche In- gelingt, sich von einem rechtsradika- kenntnis ist immer wieder neu aufzuar- frastruktur sich zurückzieht.“ Aus wis- len Image zu lösen. beiten, denn die Ablehnung des Rechts- senschaftlich-sozialethischer Sicht be- Sowohl Wilfried Schubarth und Ju- extremismus ist leider keine Selbstver- fasst sich Wolfgang Palaver mit den liane Ulbricht als auch die Stellungnah- ständlichkeit. 2 MOSINTERNATIONAL 6. Jg. (2012) Heft 4 amos 04_2012 - seiten001-056.indd 2 23.10.2012 14:25:57 Schwerpunktthema Neonazis und Neonazismus in der Bundesrepublik Deutschland Eine seit Jahrzehnten agierende Szene mit wachsender Schlagkraft Extrem rechte Tendenzen in der Bundesrepublik wurden schon in den 1950er und 1960er Jahren als neonazistisch bezeichnet. Als Geburtsstunde des Neonazismus, wie wir ihn heute verstehen, gelten die Jahre 1970/71. Nach verschiedenen
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