Hauptabteilung Politik und Beratung Team Innenpolitik Berlin, 23. Januar 2017 PARTEIENMONITOR AKTUELL Zu bedeutungslos für ein Verbot Die Entwicklung der NPD seit 2013 Marc Brandstetter ANSPRECHPARTNER: Dr. Viola Neu Tobias Montag Kommissarische Leiterin Koordinator Innenpolitik der Hauptabteilung Team Innenpolitik Politik und Beratung und Leiterin des Team Empirische Sozialforschung Hauptabteilung Politik und Beratung Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Klingelhöferstr. 23 Klingelhöferstr. 23 10785 Berlin 10785 Berlin 030269963506 030269963377
[email protected] [email protected] Foto: dpa Picture-Alliance GmbH PARTEIENMONITOR AKTU ELL 2 Das Wichtigste auf einer Seite . Am 17. Januar 2017 wies das Bundesverfassungsgericht den Antrag des Bundesrates auf ein Verbot der NPD zurück. Nach Meinung der Karlsruher Richter vertrete die NPD ein auf die Beseitigung der bestehenden freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtetes politisches Konzept, sie sei aber aktuell schlicht zu unbedeutend für ein Verbot. Die höchstrichterliche Feststellung der Verfassungsfeindlichkeit der NPD schränkt ihren Handlungsspielraum ein. Die NPD wird im Gegensatz zum ersten Verfahren nicht von der Einstellung des Verfahrens profitieren. Ihre Führungsrolle innerhalb des rechten und extrem rechten Milieus hat die NPD im Laufe der letzten Jahre eingebüßt. Sie ist nicht mehr das „Gravitationszentrum“ des Rechtsextremismus. Während sie auf der Straße neue Neonazi-Parteien wie „Der Dritte Weg“ oder „Die Rechte“ bzw. neue Organisationsformen wie PEGIDA und die „Identitäre Bewegung“ (IB) unter Druck setzen, hat ihr die AfD an der Wahlurne längst den Rang abgelaufen. Die NPD wird in absehbarer Zeit nicht auf die Erfolgsspur zurückfinden. Die Flügelkämpfe sind längst nicht aufgearbeitet und werden zukünftig für Meinungsverschiedenheiten sorgen. Die Parteifunktionäre setzen verstärkt auf „verdeckte“ Ansprachen.