Die Translatorischen Biographien Von Jan Nepomucen Kamiński, Walenty Chłędowski Und Wiktor Baworowski
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Die translatorischen Biographien von Jan Nepomucen Kamiński, Walenty Chłędowski und Wiktor Baworowski. Zum Leben und Werk von drei Literaturübersetzern im 19. Jahrhundert MULTILINGUAL APPLIED LINGUISTICS WIELOJĘZYCZNA LINGWISTYKA STOSOWANA Redaktor serii: Ewa Gruszczyńska TOM V Instytut Lingwistyki Stosowanej WLS Uniwersytet Warszawski Komitet Redakcyjny serii: Agnieszka Biernacka, Markus Eberharter, Agnieszka Kulczyńska, Agnieszka Leńko-Szymańska, Anna Szczęsny. Universität Warschau Fakultät für Angewandte Linguistik Institut für Angewandte Linguistik Die translatorischen Biographien von Jan Nepomucen Kamiński, Walenty Chłędowski und Wiktor Baworowski. Zum Leben und Werk von drei Literaturübersetzern im 19. Jahrhundert Markus Eberharter Warschau 2018 Die Veröffentlichung dieses Bandes wurde von der Fakultät für Angewandte Linguistik finanziert. Wissenschaftliche Begutachtung: Prof. Dr. Wojciech Kunicki Umschlaggestaltung: Barbara Kuropiejska-Przybyszewska Satz: Witold Woicki Copyright: Instytut Lingwistyki Stosowanej 2018 Markus Eberharter Veröffentlicht von: Institut für Angewandte Linguistik Fakultät für Angewandte Linguistik, Universität Warschau Druck und Bindung: Sowa Sp. z o.o. www.sowadruk.pl ISBN: 978-83-951407-0-9 ISSN: 2544-4913 Inhaltsverzeichnis Danksagung 7 1 Einleitung 9 2 Theoretische und methodologische Vorüberlegungen 21 2.1. Die Entdeckung des „konkreten Übersetzers“ durch die Übersetzungswissenschaft . 21 2.2. Die translatorische Biographie . 28 2.3. Translationssoziologische Implikationen (Ausblick) . 38 3 Biographische Grunddaten 45 3.1. Jan Nepomucen Kamiński (1777-1855) . 45 3.2. Walenty Chłędowski (1797-1846). 66 3.3. Wiktor Baworowski (1826-1894) . 76 4 Der Weg zum Übersetzen 93 4.1. Die sprachliche Sozialisation . 93 4.1.1. Kamiński . 94 4.1.2. Chłędowski . 101 4.1.3. Baworowski . 102 4.2. Die literarische Sozialisation. .105 4.2.1. Kamiński . .106 4.2.2. Chłędowski . 111 4.2.3. Baworowski . 129 4.3. Der Schritt zum Übersetzen . .144 4.3.1. Kamiński . .144 4.3.2. Chłędowski . 151 4.3.3. Baworowski . 152 5 Das translatorische Oeuvre 159 5.1. Kamiński. .159 5.1.1. Überblick über das Gesamtwerk. .159 5.1.2. Überblick über die Theaterübersetzungen . 164 5.1.3. Komödien und Dramen: Fokus auf das Zeitgenössische . 175 5.1.4. Tragödie: Shakespeare und Calderón . 192 5.1.5. Kamińskis Schiller-Übersetzungen . 213 5.1.6. Stellenwert der Übersetzungen im gesamten Schaffen Kamińskis . 242 5.1.7. Nachdrucke von Übersetzungen und der Nachlass Kamińskis . .249 5.2. Chłędowski . 264 5.2.1. Das translatorische Oeuvre . 264 5.2.2. Zum Verhältnis zwischen translatorischem Oeuvre und übrigem Schaffen . 275 5.2.3. Der Nachlass Chłędowskis . .288 5.3. Baworowski . 291 5.3.1. Frühe Übersetzungen und Übersetzungen aus dem Deutschen . 291 5.3.2. Lord Byron und weitere Übersetzungen . 296 5.3.3. Baworowskis eigene Werke und sein Nachlass. .308 6 Das Bild von der Übersetzung und vom Übersetzer – Vergleich und Synthese 315 6.1. Die Reflexion über die Übersetzung . 315 6.2. Die „translatorische Identität“. .337 6.2.1. Selbst- und Fremdwahrnehmung . 337 6.2.2. Die Arbeit als Übersetzer. .344 6.2.3. Würdigung. .354 7 Resümee und Ausblick 369 8 Bibliographie 377 Danksagung Dieses Buch wäre ohne die Hilfe und die Unterstützung vieler Personen nicht zustande gekommen. Ich möchte mich somit auf diesem Weg bei meinen Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Angewandte Linguistik der Universität Warschau sowie vom Arbeitsbereich für Bibliotheks- und Lesegeschichte der polnischen Nationalbibliothek bedanken, und zwar für ihre zahlreichen wertvollen Hinweise während gemeinsamer Seminare und Arbeitstreffen, auf denen ich Gelegenheit hatte, Teile meiner Forschungen zu präsentieren. Zu großem Dank verpflichtet bin ich außerdem der Direktorin des Instituts für Angewandte Linguistik, Frau Dr. hab. Ewa Gruszczyńska, die den Druck dieser Arbeit förderte und sie in die Reihe „Multilingual Applied Linguistics / Wielojęzyczna Lingwistyka Stosowana“ aufnahm, ebenso wie Herrn Prof. Dr. hab. Wojciech Kunicki von der Universität Wrocław, der sie für die Veröffentlichung wissenschaftlich begutachtete. Mein Dank gilt schließlich Herrn Mag. Witold Woicki, der den Druck der Arbeit vorbereitete und das Layout erstellte. Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber bei meiner Familie, die mich in der langen und nicht immer einfachen Zeit des Schreibprozesses stets mit großer Hilfsbereitschaft und viel Verständnis unterstützte. 1. Einleitung Das Ziel dieser Arbeit ist es, die translatorischen Biographien dreier literarischer Übersetzer, die im 19. Jahrhundert in Lemberg und im damaligen Galizien wirkten, zu beschreiben. Es geht dabei um ihren „Weg zum Überset- zen“ und um ihr „Übersetzer-Sein“, d. h. darum, wie sie zu Übersetzern wurden, welche Umstände dies begleiteten, wie sie in diesem Bereich arbeiteten, welches übersetzerische Werk sie schufen und hinterließen sowie um die Frage, wie sie von ihren Zeitgenossen als Übersetzer wahrgenommen bzw. von der Nachwelt als solche erinnert wurden. Als Protagonisten gewählt wurden dafür Jan Nepo- mucen Kamiński, Walenty Chłędowski und Wiktor Baworowski. Sie waren als Übersetzer aus der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert aktiv, aber nicht nur, so beschäftigte sich Baworowski in späteren Jahren intensiv mit Lord Byron und Victor Hugo. Dennoch ist die Behauptung nicht übertrieben, dass für alle die deutsche Literatur eine besondere Bedeutung in ihrer Biographie als Überset- zer hatte: Für Kamiński und Chłędowski war sie jene, aus der sie mit Abstand am meisten übersetzten, Baworowski hingegen kam über sie zum Übersetzen. Kamiński übertrug außerdem Calderón und Shakespeare auf der Grundlage deutscher Bearbeitungen ins Polnische. Bei der Beschreibung der Übersetzun- gen der drei Genannten muss daher die Frage mitbedacht werden, welchen Stel- lenwert die Übersetzungen aus dem Deutschen im Vergleich zu Übersetzungen aus anderen Sprachen im Falle einnehmen. Zugleich war das Übersetzen für alle drei nicht ihre einzige und haupt- sächliche Tätigkeit. Sie waren gleichzeitig in anderen Bereichen aktiv, womit sie in erster Linie sogar häufig in Verbindung gebracht wurden und werden: Kamiński als Initiator und langjähriger Direktor des polnischen Lemberger Theaters, Chłędowski als Publizist sowie Literaturkritiker und Baworowski als Gründer der wertvollen Bibliothek unter seinem Namen. Das Übersetzen stellte für sie also – wie es bei Übersetzern bis heute ebenso oft der Fall ist – eine Akti- vität unter anderen dar, worauf die Beschreibung ihrer translatorischen Biogra- phien selbstverständlich Rücksicht nehmen muss. Es gibt mehrere Gründe, warum die drei genannten Persönlichkeiten für diese Arbeit gewählt wurden. Erstens scheinen sie in mehrfacher Hinsicht repräsentativ für galizische Übersetzerkarrieren im 19. Jahrhundert zu sein, was 10 Die translatorischen Biographien von J. N. Kamiński, W. Chłędowski und W. Baworowski... sich etwa in der schulischen Prägung durch die deutsche Sprache und einem damit erschwerten Zugang zur eigenen polnischen Muttersprache äußert, insbesondere, wenn es um deren Gebrauch auf einem höheren, literarischen Niveau geht. Zugleich spielte für alle drei gerade die deutsche Literatur eine wichtige Rolle in ihrer literarischen Sozialisation, so wie es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Polen generell nicht selten der Fall war. Dies betrifft auch die Entdeckung der eigenen, polnischen Literatur, wofür Schriftsteller wie Herder oder Schiller inspirativ wirkten. In dieser Hinsicht erscheinen die translatorischen Biographien von Kamiński, Chłędowski und Baworowski anschlussfähig an die anderer Übersetzerpersönlichkeiten jener Zeit, wodurch ein Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen zur Erforschung der polni- schen Übersetzungsgeschichte im 19. Jahrhundert gegeben ist. Im Falle aller drei Protagonisten existiert außerdem relativ umfang- reiches und vielfältiges Material, das es erlaubt, ihre translatorischen Biogra- phien in vielerlei Aspekten zu beschreiben. Dies bezieht auf die sprachliche und literarische Bildung, ebenso wie auf die Arbeit als Übersetzer sowie auf ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung. Dieses Material wird zusammen mit der bestehenden Sekundärliteratur jeweils einleitend zu den entsprechenen Abschnitten, die Kamiński, Chłędowski oder Baworowski gewidmet sind, näher charakterisiert. Von besonderem Interesse sind nicht zuletzt ihre drei Texte, in denen sie sich mit dem Wesen und der Funktion der Übersetzung an sich auseinandersetzen. Damit soll aber nicht gesagt werden, dass es möglich war alle Aspekte der translatorischen Biographien in jedem der drei Fälle zu beschreiben. Es sei nicht verschwiegen, dass auf die Bearbeitung mancher bio- graphischer Aspekte verzichtet werden musste, u. a. da entsprechende Quellen oder Sekundärliteratur fehlen. Auch im Falle zeitgenössischer Übersetzer ist es oft nicht einfach oder sogar unmöglich, ihre translatorischen Biographien einigermaßen lückenlos zu rekonstruieren und entsprechend zu belegen, was in zumindest gleichem Ausmaß auf das 19. Jahrhundert zutrifft, mit dem sich diese Arbeit beschäftigt. In dieser Hinsicht scheint es aber von Vorteil, dass sie sich auf drei Übersetzer gleichzeitig stützt, da bestimmte Fragen, die sich bei einer Person erläutern lassen, gewisse Annahmen auch in Bezug auf eine andere erlauben, in deren Fall eine eigene Beantwortung nicht möglich war. So wird z. B. an Chłędowskis literarischer Sozialisation deutlich, wie sehr seine Mittelschulbildung vom Deutschen geprägt war, was in ähnlicher Form auch für