Sitzung Vom 9. Oktober 1911

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Sitzung Vom 9. Oktober 1911 Sitzung vom 9. Oktober 1911. Vorsitzender: Hr. C. Liebermann, Priisident. Nachdem das Protokoll der letzten Sitzung genehmigt ist, teilt der Vorsitzende Folgendes mit: PWlibrend der Ferien hatte die Chemische Gesellschak wider Verluste durch den Tod von Mitgliedern zu beklagena. .Am 15. August verschied nach langem Leiden der Professor an der Universitiit Breslau, Geheimrat Dr. ALBERT LADENBURG, Den hervorragenden Anteil, den er an der Entwicklung der Chemie im letzten halben Jahrhundert genommen hat, seine Verdienste um die Wissenschaft und den Unterricht, sowie die ungemein grode Zahl seiner Arbeiten im einzelnen zu wiirdigen, wird Sache eines spiteren ausfiihrlicheren Nekrologes sein. Hier SOU nur ein kurz zusammenfassendes Bild des Lebens und Wirkens dieses hervorragen- den Fachgenossen gegeben werden, der unserer Gesellschaft ds einer ihrer Mitbegrunder und als ihr dauernder, eifriger Mitarbeiter bh an sein Lebensende nahestand und 1907-1908 auch zu ihren Vizeprii- sidenten ziihlte. Albert Ladenbnrg entstammt einer angeseheoen Familie Mann- heims, woselbst sein Vater Rechtsanwalt war, nnd wo er am 2. Juli 1842 geboren ist. Sein Studium begann er 1860 in Heidelberg unter Bunsen und Kirchhoff. Schon damals waren der groBe wissenschaft- liche Ernst, mit dem der junge Student in der so heiteren Musenstadt seine Studien betrieb, und die Vertiefung, welche er ihnen gab, bemerkenswert; diese CharaktereiRenschafteo haben auch sein gauzes spiiteres Leben beherrscht. Nachdem er in Heidelberg die sicheren Grnndlagen in Cbemie und Physik gelegt und aus Carius’ Laborato- rium heraus seine Erstlingsarbeit siiber eine neue Methode der Ele- mentaranslysea veraffentlicht hatte, in der auch der Sauerstof! der or- ganischen Verbindungen bestimmt wird - in allgemeineren Gebrauch ist sie niemals gekommen -, wandte er sich sperieller der orgsnischen Chemie zu. Kekulks frischstrahlender Ruhm lockte ihn nnch Gent iind Bonn; in Pans arbeitete er bei Wurtz und bei Friedel. Friedel unternahm dort mit ihm zusammen eine Arbeit Uber siliciumorganische Verbindungen, welche damals ein aktuelles Interease darin besaBen, da13 man sie als die zugeharigen Kohlenstoffverbindungen auffassen konnte, in denen ein Teil des Kohlenstoffs durch Atome des vier- wertigen Siliciums ersetzt ist, und dab man Aneinanderkettungen zahl- reicher Siliciumntome nach Art der organischen Kohlenstoffketten er- hoffen durrte. Diese bemerkenswerten Arbeiten, welche aber schlieb- lich doch nur einen Teil der in sie gesetzten Hoffnungen erfiillten, hat Ladenburg anfangs zusanimen rnit Friedel, dann noch lange allein linter groI3er Bereicherung des Materials fortgesetzt. 1868 I) hrtbilitierte sich Laden burg an der Universitiit Heidelberg, kurz darauf gab er seine BVortrHge uber die Entwicklungsgeschichte der Cbemie in den letzten 100 Jahrena beraus, ein Werk, das sich dauernder Anerkennung erlreut hat, auch in englischer Ubersetzung erschienen ist und noch 1007 eine vermebrte und verbesserte 4. Auf- lage erlebt hat. 1874 wurde Ladenburg als ordentlicher Professor an die Universitlt Kiel berufen, wo ihrn eio neues Laboratorium erbaut wurde. 1889 folgte er einem Rufe an die Breslruer Universitgt, der er bis zu seinem Rticktritt Ende 1909 in dieser Stellung angeborte. Ladenburg besaB eine breit angelegte naturwissenscbaftlicbe Durch- bildung. Dies ist wobl mit der Grund, daI3 neben seinen sehr zahlreicben experimentellen stets iiterarische Arbeiten und Unternehniungen einher- laufen. So gab er 1876 eine STheorie der aromatischen Verbindungen. heraus, welche auch seine, spater nicht bewlihrte, bekannte Modifi- kation der Kekuldschen Benzolformel enthalt; spater eine *Samm- lung popultirer naturwissenscbaftlicher Vortriigea, die 1910 ibre 2. Auf- loge erlebte. Resonders hervorzuheben ist, daI3 ihm die Herausgabe eines kompletten SHandworterbuchs der Chemies in Einzelaufeiitzen in Verbindung mit eiber nicht einmal sehr groI3en Zahl von Mit- arbeitern, bei 13 Quartbanden Umfang in dem relativ kurzen Zeit- raum \'on 1882-1896 gelang. Ladenburgs experimentelles Hauptarbeitsgebiet bildeten von 1878 ab die Alkaloide, van denen er eine groWe Zahl aufs grtindlichste in allen ihren Teilen erforschte und viele synthetisch und halbsynthetisch auf baute. Hierhin gehiiren ror allem seine zahlreichen Arbeiten iiber die mydriatisch wirkenden Alkaloide der Solaneen, des Atropins und seiner Begleiter, sowie uber das Coniin. Das Atropin konnte er allelc dings nur halbsynthetisch aus dessen Spaltprodukten Tropasiiure und I) Ladenburg selbst gibt in Poggendorffs biograpbisch-literar. Handwcrterbuch wohl irrtfimlich 1870 an. 2809 Tropin darstellen; denn wiihrend er die Tropasiiure vollsynthetisch ge- wann, Rliickte ibm die des Tropine, und auch erst relativ spster, nur vom Tropidin aus, dessen Vollsynthese spiiter R. Willstiitter rorbe- halten blieb. Immerhin war auch diese Halbsynthese als einrerster Schritt zum Aufbau der Alkaloide sehr bemerkenswert. Namentlieh gelang es Ladenburg, durch Ersatz des im Atropin befiidlichen Reate der Tropasiiure durch die Radikde anderer organischer Siiuren eine ganze Oruppe z. T. mydnatisch wirkender Alkaloide, der Tropeine. darzustellen, von denen das als Homatropin bezeichnete Mnndelsiiure- derivnt durch seine hohe mydriatische Wirkung bei geringerer Giftig- keit eine wertvolle Bereicherung des Arzneischatzes der Ophthalmologen dnrstellt. Die Arbeiten Ladenburgs iiber das Coniin fden zeitlich mit denen A. W. Hofmanns iiber dense1ben:Gegenstand zusammen, beider Wege gehen aber sehr auseinander. Fast 'gleichxeitig erreichten beide Forscher das Ziel der Synthese des Coniins um 1886; wghrend aber dieser Aufbau bei IIof m ann halbsynthetischl blieb und noch vom Naturprodokt abhing, war derjenige Ladenburgs von den Elementen aus durchfhhrbar, ja es gelang ihm, auSer dem rechtsdrehenden Natur- produkt such den in der Natur fehlenden linksdrehenden Antipoden des Coniins aufzubruen. Dies war die erste Vollspthese einee na- turlich vorkommenden Alkaloids. Wie Ladenburgs Arbeiten uber das Atropio, so durchleuchteten aucb die uber dns Coniin das Gebiet auf einem sehr weiten UmkreiJe. So lehrte Ladenburg u. a., die Alkylhomologen des Pyridins und des Pi- yeridins darzustellen. Ferner iiihrte er die vorher schon von A.Baeger zur Reduktion des Chloroxindolchlorids zu Indol und yon Wiscbne- grad zki zur Hydrierung des khylpyridins eum hhylpiperidin be- nutzte Reduktionsmethode mit Natrium und Athyl- bezw. Amylalkohol mit eolchem Errolge allgemein zur Hydrieriing der Pyridin-, Chinolin- und analoger Kernverbindungen durch, daS diese Methode seitdem fur diese und andere Zwecke in allgemeine Anwendung gekommen ist. Auch die fur die Alkaloidchemie sehr wertrolle Reaktioo methylho- mologer Pyridine mit Aldehyd hat Ladenburg im Verlauf dieser Ar- beiten eotdeckt. Die Beschiiftigung mit den Alkaloiden', 'speziell ihre Spaltung in die Antipoden, gaben Ladenburg AnlaB, sich eingehend experimentell und theoretisch mit der Racemie der optiscb-aktiven Substanzen zu befassen. Zur Erkennung der Racemie stellte er ,neue Betrach- tungen au€ und gab daftir verwendbare Methoden an. Dies fuhrte ihn auch zu dem Begrift und zu Versuchen uber Halbracemie, uber Spal- tungen, uber Umwandlungspunkte und Ahnliches und hat ihn lange QSlQ beschiiftigt. Hierher gehtiren auch Ausfifhpungen zur Asymmetrie des Stickstoffs. Die immer mehr sich bahnbrechende Kiiltetechnik veranlaate Ladenburg, sich den Vorgiingen bei tiefen Temperaturen und den vw- fliissigten Gnsen zuzuwenden. Namentlich hat er in' einer langen Reihe von Untersuchungen - zum Teil gemeinsam rnit C. Kriigel - das Ozon bearbeitet, welches er durch Absieden des Sauerstoffs aus einem Sauerstoff-Ozon-Gemisch nahezu rein darstellen kobnte, und dessen Dichte, MolekulargroBe und Siedepunkt er neu bestimmte. Auf anorganischem Gebiete ist dann auch noch eine Atomgewicbts- bestimmung des Jods zu erwiihnen, so daI3 sich hieraus eine groBe Vielseitigkeit der Arbeitsrichtungen Laden burgs ergibt. Schwere Schicksalsschlage haben Ladenburg in den letzten Jahren heimgesucht. Ein bBses FuBleiden fuhrte zur Amputation des rechten Beines bis zum Knie, und kaum daI3 er durch ein kiinbtliches Bein die ntitigste Bewegungsfreiheit wieder erlangt hatte, so fing auch der linke FuB zu erkranken an, so daI3 er auf den Rollstuhl beschriinkt blieb. 1908 ertrank sein altester Sohn, der Berliner Privatdozent Erich Ladenburg, durcb Kentern seines Segelbootea im Wannsee, und im folgenden Jahre wurde Ladenburg seine Gattin und treue Pflegerin durch den Tod entrissen, die ihm auch wissenschaftlich nahe stand, so u. a. Pasteurs Abhandlung uber die Asymmetrie der natur- lichen organischen Verbindungen fur Ostwalds Klassiker mit ibni zusammen ubersetzt hat. Hohe Anerkennung verdienen die Standhaftigkeit und der uner- schutterliche Mut, rnit dem er seinern schmerzhaften kiirperlichen Leiden den Sieg seiner geistigen Tiitigkeit abtrotzte. Noch im Rollstuhl setzte er seine Vorlesungen fort, und selbst als er nach all den Schicksalsschllgen seine Professur im Herbst 1909 niederlegte, beschaftigten ihn noch bis zum letzten Augenblicke wissenschaftliche Aufgaben. Zahlreiche Schiiler, die er in seiner langen Laufbabn aus- gebildet und mit denen er gemeinsam geforscht hatte, trauern rnit uns um den Dahingeschiedenen.a SEnde August verschied unser langjahriges Mitglied, der Geheim- rat und Mitglied des Kaiserlichen Patentamts Dr. ULRICH SACIISE, im 58. Lebensjahre. Von 1888 bis 1896 hat er fur unsere Zeitschriit die SBerichte uber Patentea: in hervorragender Weise geliefert. Mit der obernahme
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