Die City – Entwicklung und Trends

Bodo Freund

Die Entwicklung eines zentralen Ge- (Fern-)Bahnhofs und in hochwertige der Frankfurter City z.B. mit über 7500 Stadtgrenze markiert das Datum, von schäftsbezirks, der von konkurrierenden Wohngebiete. Diese früh angelegte Stellplätzen. dem an der Einzelhandel der City kräf- und interagierenden Unternehmen be- Asymmetrie erwies sich in der Regel Während auf Flächen der öffentli- tige Konkurrenz auf der grünen Wiese stimmt wird, begann in deutschen trotz geschichtlicher Zäsuren als lang- chen Hand kleinere Ensembles des sozi- erhielt (ĪĪ Beitrag Gerhard/Jürgens, Großstädten schon in den siebziger Jah- fristig persistent. alen Wohnungsbaues entstanden, setz- S. 144). Bald danach entstanden in sub- ren des 19. Jhs. Während die Städte ten private Grundeigentümer möglichst urbanen Gemeinden auch Fachmärkte, damals flächenmäßig und demogra- Die Entwicklung nach dem den Bau reiner Büro- und Geschäftshäu- zuerst für Bau und Garten, dann auch phisch stark wuchsen, zeichnete sich in Zweiten Weltkrieg ser durch. Bei Abschluss des Wiederauf- für innerstädtische Leitsortimente (Tep- ihrer Mitte schon eine Abnahme der Nach den großflächigen Zerstörungen baus Anfang der 1960er Jahre wiesen pichböden, Bekleidung, Unterhaltungs- Wohnbevölkerung ab ᕢ. des Zweiten Weltkriegs veränderte der die westdeutschen Innenstädte eine elektronik, Spielwaren, Möbel und Die europäische City dehnte sich ho- Wiederaufbau die deutschen Städte stark veränderte Nutzungsstruktur auf: Hausrat). rizontal aus und entwickelte dabei früh grundlegend (ĪĪ Beitrag Bode, S. 88). Es gab deutlich weniger Wohnungen, Die Kommunalpolitiker sahen im Tendenzen zur funktionalen Differenzie- In Westdeutschland setzte bald nach Geschäfte des kurzfristigen Bedarfs, Auszug von Betrieben und im Abzug rung ᕡ. Denn zum Schutz des Stadtbil- der Währungsreform 1948 unter Gaststätten und (klein-)gewerbliche Be- von Kaufkraft eine Schädigung der des wurden Bauordnungen beibehalten, marktwirtschaftlichen Prinzipien ein triebe, dagegen mehr Bürobauten sowie Stadtökonomie, auf höherer Ebene welche keine Hochhäuser zuließen, die unerwarteter Aufschwung ein (Wirt- größere Waren- und Bekleidungshäuser, sprach man sogar von der Gefährdung seit Ende des 19. Jhs. für nordamerika- schaftswunder). Kommunalpolitiker oft mit rückseitigen Parkhäusern. Die der europäischen Stadt. Deshalb gilt nische und bald auch sonstige Wirt- konzipierten den Umbau der Innen- Kriegszerstörungen hatten also einen seit nunmehr fast vierzig Jahren die schaftszentren der Welt typisch wurden. städte im Hinblick auf eine zukünftige Schub in der Citybildung ermöglicht. Stärkung der Einkaufs-City als überaus Bezogen auf die Altstadt expandierte Autofahrer-Gesellschaft (ĪĪ Beitrag wichtiges Planungsziel. der Geschäftsbezirk nicht einfach zen- Kagermeier, S. 148). Dazu wurden neue Die Einkaufs-City: Gefährdet Als erstes verbesserte man die Erreich- tral-peripher, sondern von einem Seg- breite Trassen durchgesetzt und alte und gefördert barkeit im öffentlichen Personennahver- ment der historischen Neu- oder Innen- Geschäftsstraßen erweitert ᕤ. Ab Mit- Die Eröffnung des ersten deutschen Ein- kehr, wofür die größten Städte ab 1967 stadt ausgehend zumeist in Richtung te der 1950er Jahre errichteten die kaufszentrums im Frühjahr 1964 in finanzielle Hilfe des Bundes für den Bau des anfangs noch randlich gelegenen Städte auch kommunale Parkhäuser, in Sulzbach direkt vor der Frankfurter von U- und S-Bahnen erhielten. Nach

³ am Main Gebäudefunktionen der Innenstadt Stand Anfang 2001

. E r Gebäudefunktionen s t R c s

e h d e n u r Geschäftsgebiete s a t h e e L r im - e e und Dienstleistungen B r ag r oc nl e ke A g nh r öffentl. Dienst, Verband, Konsulat eim e e er L b g a d a n l ie d - r n n h F Bank, Versicherung, Börse s eimer A t e r . h c s ße sonstiges Bürogebäude E ra w st

e A nl der Privatwirtschaft g ag e h- leic Büro, dazu Wohnen B S e il er K s Kauf- und Warenhaus, La r tr n ime . a ds Bockenhe ß reiner Einzelhandel t - e r A a e . ß aß r r t d e hst e Mischnutzung oc S -

H n r g r e a (Handel, Dienste, Büro) e u m

e b i . r e r n t - h e Hotel, Gaststätte s

k n S n

c e

t e

r

e h

e . s

r c S g Zeil a s Bordell l ö Zeil

E n B

a .

r

G eil unterirdischer Geschäftsbereich A.d. Z K

u

- Haupt- r s t u - n wache u Fr a Wohngebiete itz T - t rk S Wohnen und gewerbliche Nutzung T a c a N sm h str. P u e s onn- u n Batt u o e m e u e R traß ß S a Wohnen, z.T. mit Läden E a s r. r a st c b t n s e lu h r s l l t d a a . e - n G tr a g e r

s - L e oß r Gr e ner Sonstige Gebäudefunktionen is erli r a B sto K S

u tr Kirche, Religionsgemeinschaft un

P a Ta M

A . ß

n a r r e lag e i t z s n G n Ausbildungsstätte e i z s a a er M l n lu e s d a e Schö i n n i e Auss Kultur und Unterhaltung D r ka icht ü l ss a F el g - do e t A e nd r ß a l Leerstand e fe ra r t ß t B e ra r S s ly- S - t il l. t n i B s tr W P r a d . a M n Am U r La ß ü Baustelle, Großprojekt n e r- c e t H s k ai e e

a e K ß r u a m p tr t s a b i häuser U n en fe a U chs r a a h i S Deutschh n n errn n a Main Verkehr und Grünflächen k t ufer l e h . r

o m

f a Fußgängerbereich i r n ai e t- b k nz u r in E ai e ü a tr. lis Parkhaus/öffentl. Tiefgarage/ M l c m S ab e k eth ß e e Parkfläche - ns ra b t t l r. S o S K Tiefgarage - c in h P r a - w r- a e u e l m r a e lt r h a a e te c iz W S- bzw. U-Bahn-Haltestelle - S d s t n e u i a U G r str. e B S n s te g t ar r. G . öffentliche Grünfläche

Autor: B.Freund 0 250 500 m © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Geländeaufnahme: J.Kirsch Maßstab 1:17500

136 Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Dörfer und Städte bahnhof 1978); von manchen Stationen kann man direkt in die Untergeschosse » Frankfurt amMain der Kaufhäuser gelangen. Wohn- und Erwerbsfunktionen der Stadtbezirke 1987/2000 Gleichzeitig versuchten die Stadtpla- Beschäftigte pro 100 Einwohner 1987 nungsämter ab 1970, mit Fußgängerzo- Stadtbezirke mit dominanter Erwerbsfunktion nen eine ähnliche Atmosphäre wie in > 500 Verhältnis tertiärer zu den Einkaufszentren zu erzielen. In 200 - 500 sekundärer Sektor 100 - 200 > 75 : 25 Frankfurt a.M. ᕡ wurde 1971 die wich- Bad Homburger Kr. tigste Verkehrsader der Nachkriegszeit City-Erweiterung 1987 bis 2000 · Frankfurt am Main für den Autoverkehr gesperrt und nach Bad Vilbel Bevölkerungsentwicklung in > 500 Verhältnis tertiärer zu der City und im übrigen Stadt- dem Bau einer U-Bahn als Flanier- und 200 - 500 sekundärer Sektor 100 - 200 < 75 : 25 Einkaufsmeile den Fußgängern vorbe- 3 gebiet 1871-2000 B Merton- nach aktuellem Gebietsstand halten (Fressgass 1977, Zeil 1983). viertel 5 Stadtbezirke mit A Bevölkerung Pflastergestaltung, Baumbestand, Ruhe- dominanter Wohnfunktion A 661 in 1000 plätze, Kunstwerke, Straßenverkäufer, 50 - 100 700 übriges Stadtgebiet Musikanten, inszenierte Märkte und 25 - 50 12,5 - 25 A66 City Innenstadt Aktionswochen sollen helfen, die seit Eschborn- Nord-

westkr. F 3 Altstadt < 12,5 Süd A66 B 1960 verstärkt geforderte Urbanität zu B40 8 600 B8 B Esch- 40 erhalten oder wieder herzustellen. borner B

Dreieck 8 Anfang der 1970er Jahre regte sich B A648 6 500 Unzufriedenheit mit den durchweg neu- A6 West- kreuz F Kaiserlei- en funktional und schlicht gehaltenen B43 Kreisel Innenstädten. Nach dem Denkmal- 400 schutzjahr 1975 setzten sich konservie- Main B

a 3 0 4 4 4 B rende und postmodern-historisierende B Niederrad Tendenzen durch (Wiedereröffnung der B40 300

Alten Oper 1981; Collage rekonstruier- 5 A AB-Kr. ter Häuser am Römerberg 1983). Nun F-Süd A3 Offenbacher Frankfurter Kreuz 200 sollte die City zum integrierenden Er- Kreuz lebnisraum für alle Bevölkerungsschich- ten werden. Kontrapunktisch zur Kom- Bürostädte 2000 3 100 merzialisierung und zugleich als weicher A Bestand entstehend Standortfaktor wurde allenthalben auch Kultur gefördert. Als thematische Er- topographischer 0 Legende 4 71 80 90 10 25 33 39 50 61 70 80 90 gänzung der City geschah dies oft in Karteninhalt: 1900 2000 Jahr städtebaulich konzentrierter Form (Mu- 0 2,5 5 km © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Autor: B.Freund seumsufer). Maßstab 1:200000 In der anhaltenden Diskussion um die Zukunft der City wird stets fast ganz auf Fertigstellung der ersten Neubaustrecke die Belange des Einzelhandels abgeho- beitsplätze lehrt jedoch, dass der Han- beitsplätze der verschiedenen Wirt- (U-Bahn Frankfurt 1968) folgten bis ben (Ladenöffnungszeiten, Gestaltung del nur einen erstaunlich kleinen Teil schaftszweige ᕥ. Allerdings hatte sich 1972 Stuttgart, Nürnberg, München und des öffentlichen Raumes, Sicherheit, der Arbeitsplätze bietet. schon Ende der 1950er Jahre in den Köln. An Kreuzungspunkten der City City-Marketing). Auch die Themen westdeutschen Metropolen abgezeich- entstanden ausgedehnte unterirdische B- Multiplex-Kinos, Events und Urban En- Dezentralisierung von Bürobe- net, dass bei baulicher Höhenbeschrän- Ebenen mit relativ viel unauffälliger Ver- tertainment Center lassen die City vor- trieben kung der Raum für Büroflächen in der kaufsfläche für den kurzfristigen Bedarf rangig als Gebiet des Konsums erschei- Quantitativ und nach der Wertschöp- Innenstadt knapp würde. Doch die (Frankfurt Hauptwache 1968, Haupt- nen. Ein Blick auf die Struktur der Ar- fung dominieren ganz klar die Büroar- Kommunalpolitiker wollten R

ᕤ Frankfurt am Main Veränderungen im zentralen Bereich – Bebauungsstrukturen 1943 und 1996

G S S r

r e t . t i i f f F S t m t i s - r S t i t e r

e r t . 1943 a 1996

r h d a . ß

r n

e Ade- K. ß b Börsen-P Börsenplatz t e

e Str. nauer

l. . S Zeil h

Konstabler Zeil c „Freß- s Konstabler- Wache E H wache .

a gass“ r Schiller-Straße s

G Zeil e Zeil n Haupt- g a Haupt- wache s e s A wache s e llerheili s

gen- a g

Straße r

h T

a r

i F Goethe- Lieb- e e r ß i a Platz frauen- s ße str c tra berg h S Battonn- e n- N atton t B Straße k e Ro ar G Roßmarkt ßm u

a e e s ß e Domi- Berliner a F s ß tr a e Gr. Kornmarkt a s tr F nikaner- h S a r K h Platz - r r - ä h- h- m bac ße Pauls- bac

ra Straße Schumacher- u ße t u e a S a Br kirche Br Dom Kaiserstr. Dom Pauls- tra g kirche a e r s raß e s St g Lange Str. - in e n S l n a Fischerfeld-Straße r Römer- a e s e m Römer- s th B berg Gr. Hirschgraben e e ng B berg

La Kurt-

Schöne Aussicht kai n- Mai Mainkai MAIN MAIN

0 100 200 300 m Maßstab 1:10000

137 Die City – Entwicklung und Trends ´ Region Frankfurt am Main Anteil der Beschäftigten 1987 nach Wirtschaftsabteilungen Prozent 100 Organisationen ohne Erwerbszweck Baugewerbe 90 Standort weder aus Gründen des Kun- 80 ² Region Frankfurt am Main ¶ Ausgewählte Großstädte verarbeitendes Gewerbe denverkehrs noch der Repräsentativität nötig erschien. Dort werden Leistungen Spitzenmieten in Bürolagen Bürospitzenmieten 1988-2001 1988-2001 70 für einen großen Wirkungsraum (Regio- naldirektionen, Zentralverwaltungen) DM / m² / Monat DM / m² / Monat 100 100 60 Verkehr und oder für Hauptverwaltungen in der City B Berlin D Düsseldorf Nachrichtenübermittlung 90 l 90 e erbracht (back offices). Sehr bald rt F Frankfurt a.M. ie 80 v 80 L Leipzig n 50 allerdings kritisierten die Beschäftigten e M München nk Gebietskörperschaften und 70 a d 70 F die Monofunktionalität, vor allem den B n Sozialversicherung te 60 s 60 40 e M Mangel an Geschäften und Betrieben W Inn B 50 en 50 für persönliche Dienstleistungen. Des- sta Handel dt 40 40 D 30 halb wiesen die Kommunalpolitiker seit F-Niederrad 30 30 den 1970er Jahren keine derartigen Eschborn L 20 Sondergebiete mehr aus, aber die beste- 20 20 sonstige henden füllten sich weiter auf, wobei 10 10 Dienstleistungen 10 das Mietniveau stets weit unter dem der 0 0 City blieb ᕦ. Die Randverlagerungen 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 19801985 19901995 2000 Kreditinstitute und Jahr Jahr 0 Versicherungen von Bürobetrieben richteten sich zu- © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Bürostadt übriges City Niederad Stadtgebiet nehmend auf kleinere Areale in Um- landgemeinden sowie auf neue Gewer- © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 be- und Büroparks, von denen es derzeit halb der Großstädte, aber außerhalb der furter Gewerbegebietes Bockenheim- im Frankfurter Raum etwa 45 gibt. Erst City zahlreiche Fabrikbauten funktions- Süd, das an der Achse vom zentralen seit den 1990er Jahren werden wieder los. Bürobetriebe, für die im zentralen Geschäftsbezirk zum Autobahn-West- expandierende Unternehmen als Steu- große dezentrale Bürostandorte gebaut, Geschäftsbezirk und in dessen bisheri- kreuz und damit auch zum Flughafen erzahler behalten, Flächen für ansied- nach der Devise der Funktionsmischung gen Erweiterungsgebieten die Mieten zu liegt. Durch Abriss und Neubau, lungswillige neue Firmen bereitstellen, nunmehr in Kombination mit Wohn- hoch wurden, konnten dorthin verla- besonders für Versicherungen und Fi- den Anstieg der Bodenpreise dämpfen häusern. Dabei wird offiziell der Aus- gert werden. Kennzeichnend hierfür ist nanzdienstleister, mutierte es zur City und Einpendler schon vor der City ab- druck Bürostadt vermieden, auch wenn der radikale Strukturwandel des Frank- West. Im Osten der Stadt hingegen fangen. Die Lösung der Probleme suchte schon in der Planung die Zahl der Ar- man in der dezentralen Einrichtung so- beitsplätze die der Einwohner weit über- genannter Bürostädte (z.B. City-Nord/ steigt, wie beispielsweise im Frankfurter ¾ Frankfurt am Main Mertonviertel – Bürobetriebe 2001 Hamburg, Seestern/Düsseldorf, Arabel- Merton-Viertel ᕩ.

la-Center/München). Durch die anhaltende Deindustriali- Bonifatius- B

brunnen a In solche Entlastungszentren wie die sierung und das in den 1980er Jahren d H K

o r

Wohngebiet e m ᕨ U2 u Frankfurter Bürostadt Niederrad zo- einsetzende Immobilien-Management b in Bau z u

r g gen Bürobetriebe, für die ein zentraler der Großunternehmen wurden inner- e r Gothaer Vers., Niederlassung A geplantes 6 6 1 º Frankfurt am Main PwC Deutsche Revision Wohngebiet J.W.Goethe-Universität (Wirtschaftsprüfung) Bürostadt Niederrad 2001 Niederurseler Hang n. Str. O F f - KPMG fe N n o Bauten der b r (Wirtschaftsprüfung) a d c , Bürostadt Curie- h Goldsteinstraße Naturschutzgebiet

iederrad, geplante Bauten

T A Stadtmitte Westkreuz N H Marie- Riedwiesen a der Bürostadt Lurgi (Anlagenbau, h n Undine Ingenieur-Consulting)

- Straße Riedwiese GOLD- Parkdeck ICI (Imperial Chemical debis- Industries); DB AG STEIN Tiefgarage Rechenzentrum Lyoner Hessen-Metall Relaxa-Hotel Allgemeine (Arbeitgeberverband) Haus der Niederrad T Tankstelle Leasing u.a. Deponie Baugewerkschaft A DER (Dt. Reisebüro, L A Autoservice y Zentrale); Metallbank straße o Einkaufs- und Dienst- n Flughafen n.Oberursel e leistungszentrum r Haus d. 5 Kleingärten A Deutsche ev. Publizistik

e Telekom ß Straße a Verband baugewerbl. tr Immobilien S Unternehmen Hessen Kindertagesstätte Wiesenau (Hundertwasser) N reuz i d U3 Kupfer- d a T Sport- Sandel- Lyoner platz Urselbach VDO (Luftfahrtgeräte, Sport- mühle Industriemeßtechnik) hammer e U1 Flughafen, ß Frankfurter K ra plätze St er urg Niederurseler Straßb Landstr. HEDDERNHEIM Reitställe Heddernheimer Autor: B.Freund Landstr. NORD- Zeilweg topographischer WEST- Legende 2 Heddernheimer Karteninhalt: STADT 0 150 m Heddern- r St © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Maßstab 1:7500 ge raß n.F-Mitte heim C r e bu ity en Dill Landstr.

topographischer Legende Bürobetrieb Karteninhalt: 2

0 200 400 m

© Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Autor: B.Freund Maßstab 1:15000

138 Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Dörfer und Städte ¸ Frankfurt amMain Zentraler Hochhausbereich 2002

e g B a oc l ke n n- a g r heimer e b n e k c Landstraße n geplanter/möglicher e Alte Oper S Hochhausstandort burg: Außen- und Großhandel, Versi- AfE-Turm (Universität) Deutsche µ Ausgewählte Großstädte cherungen, Zeitschriftenverlage). Zürich-Haus Gewerblicher Immobilien- Bank In Frankfurt konzentrieren sich Be- 0 100 200 300 m „Fr bestand der offenen Immo- essg triebe für Finanzdienstleistungen, ass“ bilienfonds Ende 2000 Taunus- Tsd. m² Rechtsberatung und Immobilienwirt- Trianon Helaba- Turm 17 2400 schaft und zeigen in der City eine be- F anlage ri ed N F Frankfurt am Main r Eurotheum e sondere Verdrängungsenergie. Dadurch .- u 2200 e D Düsseldorf Main-Tower verdichtet sich das alte Messeturm e 2000 M München ß E ra b st HH Hansestadt Hamburg und expandiert bis in jüngste Zeit. Frü- er nd Taunustor Messe t La 1800 B Berlin - (Japan- he personenbezogene Ausnahmen von Center) M K Köln Frankfurter a 1600 Castor und in A Büro Center z S Stuttgart der Bauordnung und danach erst die fi- n e Commerz- Pollux la (FBC) r 1400 g G bank L Leipzig e DZ-Bank a nanzielle Potenz der Kreditinstitute er- l l H Hannover u s Eurotower 1200 - WI Wiesbaden möglichten es, dass das Quartier seit City-Hochhaus (EZB) A n l 1000 den 1970er Jahren immer deutlicher Dresdner Bank a g S r e t ze aß e r in str . von Hochhäusern geprägt wurde, was a ser 800 M Kai Schau- der Stadt inzwischen eine urbanistische spiel- 600 haus Sonderstellung verleiht ¸. Wo Türme 400 aus Gründen des Denkmal- oder En- Hauptbahnhof 200 sembleschutzes nicht zugelassen wur- Quelle: Malkemus, Amt für kommunale Gesamtplanung und Stadtentwicklung, Frankfurt a.M. 0 den, wird die maximale Grundstücks- FDMBKSLHWI HH ausnutzung durch kompakte Bauten mit © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 großen Tiefgaragen, Atrien und Passa- gen angestrebt. Die starke Nachfrage Ƹ Frankfurt am Main nach Büroflächen und die Möglichkei- Bodenpreise 2000 ten einer nicht nur vielgeschossigen, ¹ Frankfurt am Main, Umland- kreise und Wiesbaden sondern auch teuren Bebauung machen Nutzflächen der 1986-1999 die Mainmetropole zur Stadt der höchs- FH fertiggestellten Büro- und ten Büromieten ᕧ. Dies wie auch die Verwaltungsgebäude vermutete Wertbeständigkeit bewirken, Uni Palmen- dass die Finanzmetropole auch Investi- garten Frankfurt und Umlandkreise tionsschwerpunkt von Immobilienfonds 5820600 m² ist µ. Im Bankenviertel liegt allerdings

nur die optische und preisliche Spitze Uni Frankfurt einer ausgedehnten Bürolandschaft, wo- 2766000 m² Justiz bei in den eindrucksvollen Türmen nur künftiges Zoo Rebstock- ein kleiner Teil der gesamten Büroflä- viertel Ostbf che gestapelt ist ¹. Die nutzungsrecht- Messe Messe liche Gliederung der Städte durch Bau- Wiesbaden 8 Hochhäuser künftiges „Europa- viertel“ Großmarkt- 554200 m² (Bankenviertel) leitplanung und der besondere Schutz halle 372000 m² Osthfn. der Wohnfunktion seit 1973 (Häuser- Frankfurt Hbf © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 kampf) haben ein scharfes Bodenwert- gefälle von Büro- und Geschäftsarealen Main Museen zu den Wohngebieten bewirkt Ƹ. (Hanauer Landstraße) zogen Büros für Im Vergleich zu anderen europäi- Westhfn. Theol. Architektur, Design, Internet und Wer- schen Ländern (besonders Italien) er- Hoch- Südbf sch. bung in die erneuerten alten Geschoss- scheint die Verbreitung von City-Ein- Uni bauten mit hallenartigem Innern und richtungen in angrenzende Gebiete sehr großflächiger Verglasung, die als Lofts erschwert, und kleinere Sozialbaube- Preise in diesen Branchen geschätzt werden. stände blieben der Umwidmung entzo- in DM/m² Da gleichzeitig in den Büros der City gen, so dass sie innerhalb hochwertiger Bürolage Geschäftslage Geschosswohnung Eigenheim Gewerbe die durchschnittliche Flächenausstat- zentral gelegener Gebiete wie „errati- 25000 - 35000 25000 - 35000 2000 - 3200 1000 - 1500 400 - 850 tung der Arbeitsplätze stieg, kam es – sche“ stille Gebiete erscheinen. 10000 - 25000 10000 - 25000 1500 - 2000 500 - 1000 öffentliches Gebäude trotz höherer baulicher Ausnutzung des 5000 - 10000 5000 - 10000 860 - 1500 Alter Ortskern Gartenland Areals – zu einer Dekonzentration der Privatisierung und Recycling 860 - 5000 2800 - 5000 800 - 1300 Park Arbeitsplätze. Erkennbar wird dieser der City Krankenhaus Prozess darin, dass von 1970 bis 1987 Seit etwa 1990 zieht sich die öffentliche Sportanlage die Zahl der Arbeitsplätze im zentralen Hand schnell, aber wenig beachtet aus Geschäftsbezirk um fast 10% sank, wäh- der City zurück. Nicht nur die früheren 0 500 1000 m © Institut für Länderkunde, Leipzig 2002 Autor: B.Freund rend sie in der Bürostadt Niederrad um Staatsunternehmen Bahn, Post und Te- Maßstab 1:50000 240% und im übrigen Stadtgebiet um lekom verkaufen Liegenschaften, son- 3,5% zunahm. dern auch Stadt, Land und Bund veräu- ßern Amtsgebäude und andere Einrich- ve Bürobauten eignen. Außerdem wer- fordernissen entsprechen. Das geringe Das Bankenviertel tungen (Frankfurt: Hallenbad, Volks- den Geschäfts- und Bürogebäude der bauliche Alter der deutschen City er- In den deutschen Metropolen verteilen hochschule, Finanzämter, Polizeipräsidi- ersten dreißig Nachkriegsjahre schon leichtert also ein Recycling der Gebäu- sich die Beschäftigten unterschiedlich um, Flugsicherung, Bundesrechnungs- wieder durch Neubauten ersetzt, die desubstanz.ͷ auf Wirtschaftsabteilungen und Bran- hof). Zu dieser Entwicklung gehört der nach Konstruktion und Material den chen, wobei eine komplementäre Spezi- Abriss kommunaler Parkhäuser, deren Ansprüchen der (neuen) Eigentümer alisierung erkennbar wird (z.B. Ham- große Grundstücke sich gut für lukrati- und aktuellen betriebstechnischen Er-

139 Die City – Entwicklung und Trends