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Heimatverein e.V. Geschäftsstelle: Rathaus , Zimmer 2 Berkaer Platz 1, 14199 Tel.: 822 57 57 / 0152 53036337 www.HeimatvereinWilmersdorf.-wilmersdorf.de eMail: [email protected] Berliner Bank AG IBAN: DE80100708480313921900 BIC: DEUTDEB110

Wilmersdorf, 24. März 2017

Liebe Mitglieder, wir hoffen, dass Sie bei guter Gesundheit in das neue Jahr 2017 starten konnten. Mögen die „guten Vorsätze“ für das neue Jahr nicht im Alltagsgeschäft untergehen und erreichbar sein.

Der Buchbestand in unserer Geschäftsstelle ist nunmehr im Aufbau und es können folgende Bücher bzw. Bildbände eingesehen oder von unseren Mitgliedern ausgeliehen werden:

Arbeitskreis Geschichte Wilmersdorf (Hg.): Bleib übrig. Ende und Anfang. Berlin- Wilmersdorf im Jahr 1945. Eine Dokumentation, Berlin 1999 Baedeker, Karl: Berlin-Wilmersdorf. Stadtführer. Freiburg/Brsg 1975, 2. Auflage 1978 Christoffel, Udo (Hg.): Berlin-Wilmersdorf. In Stadtansichten, Berlin 1982 Christoffel, Udo (Hg.): Berlin-Wilmersdorf. Die Jahre 1920 bis 1945, Berlin 1985 Christoffel, Udo (Hg.): Berlin-Wilmersdorf. Die Juden – Leben und Leiden, Berlin 1987 Eichhorn, Peter: Der Kurfürstendamm. Ein Bummel über legendären Boulevard, Berlin (Grebennikov) 2011 Girra, Dagmar; Lais, Sylvia: Die Berliner Straßennamen – Kommentiertes Verzeichnis – Charlottenburg-Wilmersdorf, Stapp Verlag Berlin 2001 Jüttemann, Andreas: Spaziergänge und Entdeckungen im Kurbäderviertel, Berlin 2015 Kunstamt Charlottenburg-Wilmersdorf: Schoeler-Schlösschen 250 Jahre, Berlin 2003 Metzger, Karl-Heinz: Kirchen, Moschee und Synagogen in Wilmersdorf, Berlin 1986 Postkarten aus dem alten Berlin, Band 4: Berlin-Wilmersdorf, Berlin 1982 Wilmersdorf. Ein Bezirk von Berlin. Fotografiert von B. Schneider, Text von G. Holmsten, Bln 1980 Wilmersdorf. Entwurf und Bearbeitung: Deputation für Verwaltung, Text und Gestaltung: K. Habermann und R. Nämsch, aus den 1970er Jahren

Als neue Mitglieder heißen wir Barbara Bade, Gisela Frick, Ingo Jahnes, Gabriele Popien- Jahnes, Dagmar Peschel, Brigitte und Jürgen Zander herzlich willkommen.

In seinem 91. Lebensjahr ist am 5. Januar dieses Jahres nach schwerer Erkrankung unser ehemaliges Mitglied und früherer Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister (1971-1979) Heribert Baumann verstorben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Auch in diesem Rundbrief finden Sie die weiteren geplanten Veranstaltungen für die nächsten Monate bis September 2017. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen und Wünsche auf und würden uns auch über Ihre Unterstützung an der einen oder anderen Stelle freuen.

1 Einen Rückblick auf die durchgeführten Veranstaltungen haben dankenswerterweise wieder einige Mitglieder übernommen.

Abschließend wünschen wir viel Spaß beim weiteren Lesen des Mitgliederrundbriefes.

Ihre Monika Thiemen Vorsitzende

Rückblick:

24. November 2016, Politische Informationstagesfahrt auf Einladung des MdB Swen Schulz Von Monika Thiemen Pünktlich um 9 Uhr ging es mit 44 Interessierten in einem Bus vom ehemaligen Rathaus Wilmersdorf durch das politische Berlin. Die Tagesfahrt wurde vom Besucherdienst des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung organisiert und eine Mitarbeiterin, Anne-Kathrin Stoll, begleitete uns bis in den späten Abend hinein. Der erste Stop war am Bundesrat. Dort erwartete uns gegen 9:45 Uhr ein Mitarbeiter der Pressestelle, der kurzweilig und informativ die Geschichte des Gebäudes erläuterte und den Ablauf einer Bundesratssitzung darstellte. Dies brachte mich auf die Idee, in diesem Jahr noch mit Mitgliedern unseres Heimatvereins an einer Sitzung des Bundesrates teilzunehmen. Ab 11 Uhr bestand die Möglichkeit, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu besuchen und sich bei dieser Gelegenheit die Beine zu vertreten; denn nur eine Stunde später gab es ein umfangreiches Mittagessen im Alt-Berliner Wirtshaus – quasi um die Ecke. Nach dem Mittagessen folgte eine 90minütige Stadtrundfahrt durch das Regierungsviertel und links und rechts wurden die jeweiligen Gebäude erläutert. Gegen 14:30 Uhr stand der Sicherheits- Check auf dem Plan, damit wir ab 15 Uhr an der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude teilnehmen konnten. Im Reichstag waren wir nicht die einzige Gruppe, die den Deutschen Bundestag auf Einladung eines oder einer Bundestagsabgeordneten besuchen. Für die Berlinerinnen und Berliner beschränkt sich die Informationsfahrt auf einen Tag, auswärtige Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit mit An- und Abreise sich an drei Tagen zu informieren. Im Anschluß an das Plenum hatten wir die Gelegenheit mit Swen Schulz zu diskutieren und die Kuppel des Reichstagsgebäudes zu besuchen. Dabei wurde dann ein offizielles Erinnerungsfoto mit Swen Schulz gemacht, das jeder und jede ein paar Tage später mit der Post bekam. Um 18 Uhr wurde der letzte Punkt eingeläutet: mit vielen neuen Informationen und Eindrücken wurde der offizielle Teil unserer politischen Informationsfahrt mit einem Abendessen im Beef Grill Club am Leipziger Platz beendet. Das ehemalige Rathaus Wilmersdorf erreichten wir wohl gelaunt gegen 19:30 Uhr.

10. Dezember 2016, Martinsgansessen im Restaurant Marende Von Charlotte Bendyk-Al Husari Hurra, hurra die Weihnachtsgans war wieder da. Ja nee, nicht mit Federn auf zwei Beinen, sondern in Form von lecker gebratenen Keulen und Brüsten mit Klößen, Kartoffeln, Grün- und Rotkohl und sehr schmackhafter Soße. Gegessen haben wir dieses Jahr im bekannten, "kuscheligen" Restaurant Marende. Das Ambiente ist sehr nett und die Bedienung war männlich, jung und sehr bemüht uns jeden Getränkewunsch zu erfüllen. Was auch super gelang! Auch in diesem Jahr hieß es wieder - Brust oder Keule - kein Unentschieden, sondern 39x Brust, 30x Keule und 1x a la Carte. Ich denke allen hat es geschmeckt, waren sehr zufrieden und wurden satt. Bevor wir schlemmen "durften", wurden wir durch unsere Vorsitzende Frau Thiemen begrüßt und erhielten einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2016. Der Heimatverein erhielt auch dieses Jahr wieder, bis zu diesem Bericht, Zuwachs. Von 99 stieg die Zahl der Mitglieder auf 2 103 Personen. "UNSER" Weinberg wurde ganz fleißig gepflegt, dies liegt ja, unter Anleitung der Rheingauer Winzer vom Rüdesheimer Weinbrunnen, in den Händen des Vereins und die Helferlein werden dem Wein wohl auch weiterhin so kräftig beim Wachsen helfen, damit 2017 Wilmersdorfer Wein gekeltert werden kann. Diese Mitglieder erhielten als Dankeschön eine Flasche Wein der Sorte „Wilmersdorfer Rheingau-Perle“ aus dem Jahre 2013, produziert von den Rheingauer Winzer vom Rüdesheimer Weinbrunnen. Ebenso bekam Herr Dr. Kersten, der zusammen mit Frau Thiemen die informative und sehr interessante Broschüre über Berliner Ehrengräber auf Wilmersdorfer Friedhöfen erstellt hat, verbunden mit einem herzlichen Dank für die engagierte Arbeit, eine Flasche des guten Tröpfchens. Geehrt wurden auch die Mitglieder die schon fünfzehn, zwanzig und fünfunddreißig Jahre Mitglied im Heimatverein sind - ganz schön lange Jahre. Sie bekamen eine Urkunde und anwesende Jubilare ebenfalls eine Flasche Wein, die durch Frau Katrin Lück überreicht wurden. Die "Tradition", die seit drei Jahren fortgeführt wird, dass nämlich zum Gänsebratenessen auch ein Geburtstagskind gehört, wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Diesmal kam meine Schwester mit Ehemann aus Hamburg und nutzte die Gelegenheit, um ihren Ehrentag mit uns und dem leckeren Federvieh zu krönen. Zum Jubiläum des Heimatvereins am 30. Aug. 2015 erhielten wir ja das erste Mal einen wunderschönen Kalender für das Jahr 2016 mit historischen Gaststätten aus Wilmersdorf, Schmargendorf, und . Für den Kalender 2017 wurden, von meinem Bruder Wolf-Dietrich Kroll, Brunnen fotografiert und teilweise mit alten Postkarten, als Vergleich, ergänzt. Ich würde behaupten - sehr gelungen - und für die Arbeit, lieben Dank. Mal sehen, was es nächstes Jahr wird. Damit ist, denke ich, alles berichtet und so werde ich schließen, aber bitte daran denken, dass wir für das nächste Gänsebratenessen bestimmt eine größere Lokalität und ein Geburtstagskind benötigen. Da der Bericht ja erst 2017 zu lesen sein wird, wünsche ich allen ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr.

11. Dezember 2016, Wanderung: Ruhlebener Schanzenwald und Murellenschlucht Von Elke Latzel (Mitglied des Berliner Turn- und Sportvereins Friesen e.V.) Regen, grauer Himmel und laut Wetterbericht wenig Hoffnung, dass es sich ändert. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt! Also macht sich ein gutes Dutzend neugieriger Wanderfreunde auf, um das recht unbekannte Terrain kennenzulernen. Als die Gruppe am S-Bhf. Pichelsberg nach Begrüßung und ersten Informationen durch Monika Thiemen um 11 Uhr aufbricht, können wir bald die Regenschirme zusammenklappen. Die Herkunft der Namen Pichelsberg, Schirwindter Allee und Passenheimer Straße wurden erklärt, ehe wir am Glockenturm pausieren. Wahrscheinlich waren alle bereits auf dem 77,17 m hohen Turm und haben die Ausblicke über Olympiastadion und Waldbühne genossen. Alle drei Bauwerke entstanden für die Olympiade von 1936. So ist auch die Rede vom Rolling Stones-Konzert am 15. September 1965 in der Waldbühne: Als Zeitzeugin kann ich berichten, das es nicht nur enttäuschte Konzertbesucher waren, sondern dass viele durch die Springer-Presse angestachelte gewaltbereite Menschen am Konzertende in die Waldbühne strömten, um Sitzbänke zu zerschlagen und sich Schlägereien mit der Polizei zu liefern. Es dauerte sieben Jahre bis die Waldbühne wieder instand gesetzt war. Wir passieren das Horst-Korber-Sportzentrum und die seit 2012 existierende Charlottenburger Eissporthalle. Nun geht es in die Murellenschlucht, die sich gemeinsam mit der Fließwiese Ruhleben durch die lange Sperrung für die Berliner Bevölkerung zu einem Biotop entwickeln konnte. Tafeln weisen uns auf aussterbende Arten hin, die sich hier wieder angesiedelt haben. Die Murellenschlucht ist eine 30 m tiefe Schmelzwasserrinne, die aus Toteis entstanden ist. Baumaßnahmen für Olympia 1936 haben die Struktur der Murellenschlucht verändert. Die Murellen, eine alte Kirschsorte, sind der Namensgeber der Schlucht. Wir kommen zu einem offenen Gelände, dem Schanzenwald, der bereits ab 1840 als militärischer Übungs- und Schießplatz genutzt wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg nutzten die britischen Alliierten das Gelände bis 1991. 3 Zu Beginn der Wanderung haben wir bereits die Spiegel gesehen, nun stehen wir oberhalb der Treppenanlage. Das Mahnmal mit 104 Verkehrsspiegeln der Künstlerin Patricia Pisani wurde 2002 eingeweiht, um an 232 Personen zu erinnern, die auf dem 62 m hohen Murellenberg 1944/45 wegen Wehrkraftzersetzung und Fahnenflucht erschossen wurden. Auf 16 Spiegel sind informative Schriften aufgetragen. Auf dem Berg stehen die Spiegel eng beieinander. Weil der Weg mit dem nassen Laub hinunter zur Fließwiese Ruhleben zu rutschig gewesen wäre, wählen wir den von Spiegeln flankierten Treppenweg. Nachdem die zweistündige Wanderung fast regenfrei war, regnet es auf den letzten Hundert Metern vor dem S-Bhf. Pichelsberg heftig. Nach letzten Informationen über Elsa Rendschmidt bedanken wir uns vor der Heimfahrt bei unser tollen Führerin! Die meisten freuen sich noch auf die „Heidelbeere“, um sich an Speis‘ und Trank zu laben.

27. Januar 2017, Lokalgeschichtliches beim Kaffee – eine literarische Spurensuche Von und mit Dr. Oliver Kersten (Historiker und Wilmersdorfer Heimatforscher) An diesem Freitagnachmittag begaben sich unsere Mitglieder und Gäste mit mir im Kunstwerk Blisse auf eine literarische Spurensuche durch unseren Teilbezirk. Es wurden zumeist weltbekannte Autoren vorgestellt, die über Wilmersdorf und teilweise auch in Wilmersdorf geschrieben haben. Im Vortrag wurde zunächst der heute leider kaum noch bekannte Joseph Alois Mercy vorgestellt, der in den „Berlinischen Nächten“ (1803/1804 erschienen) in der 34. Nacht berichtet, wie die Berliner zur nächtlicher Stunde nach Wilmersdorf ziehen und sich dort an der köstlichen Schafmilch bei aufgehender Sonne laben. Auch in Theodor Fontanes Roman „Irrungen, Wirrungen“ spielten interessanterweise mehrere Szenen im alten Wilmersdorf. Ein weiterer berühmter Schriftsteller, nämlich Maxim Gorki, beschreibt schließlich plastisch seine Erlebnisse im gigantischen Lunapark zusammen mit seinem Freund Sergey Jessenin und der berühmten Tänzerin Isadora Duncan um das Jahr 1920/1921. In seinem Revolutionsroman „Karl und Rosa“ dagegen setzt sich Alfred Döblin mit der Verhaftung der Symbolfiguren der Revolution, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, auseinander. Beide waren auf der Flucht und fanden in der Wilmersdorfer Mannheimer Straße 43 (heute Hausnummer 27) Unterschlupf, wurden jedoch von der Wilmersdorfer Bürgerwehr verhaftet und schließlich von Freikorpsoffizieren ermordet. Daran anschließend wurde der bekannte Schriftsteller, Publizist und Drehbuchautor Erich Kästner vorgestellt. Dieser läßt in seinem Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ die Hauptfigur in der Schaperstraße 17 wohnen und durch diverse Straßen und Orte Wilmersdorfs wandern. Der Vortrag endete mit einem Brief von Lion Feuchtwanger. Dieser hatte 1930 eine Villa in der Grunewalder Mahlerstraße 8 (ab 1935 Regerstraße) erworben, mußte diese aber infolge seiner Emigration schlagartig verlassen. Im französischen Exil veröffentlichte er am 20. März 1935 im „Pariser Tageblatt“ einen Artikel mit der Überschrift „Offener Brief an die Bewohner meines Hauses Mahlerstraße 8 in Berlin“, der fast vollständig den Zuhörern vorgestellt wurde. Die Veranstaltung klang bei Kaffee und Kuchen aus.

23. Februar 2017, Führung durch den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Von Wolfgang Hauf Treff- und Ausgangspunkt war der Haupteingang am Fernsehzentrum in der Masurenallee. Begrüßung durch Herrn Felix Lehmann, der sich als unser Guide vorstellte und uns während der knapp zweistündigen Führung begleitete. Einleitende Worte über das Sendegebiet des rbb als Rundfunk- und Fernsehsender. Als Mitglied der ARD-Senderkette werden Sendungen für die ca. 6 Millionen Einwohner in Berlin und Brandenburg ausgestrahlt mit Sendestudios u.a. in Potsdam und Cottbus. Zunächst wurde das Fernsehstudio besichtigt, aus dem die rbb-Abendschau täglich gesendet wird. Beeindruckend der Blick zur Decke, an der eine große Anzahl von Scheinwerfern für die optimale Ausleuchtung des Studios bei Sendung sorgen (für 1 qm werden ca. 500 Watt benötigt). Fünf festinstallierte Kameras sorgen für die gewünschten Perspektiven. Funktion der Teleprompter-Technik wurde erklärt. Interessant auch die Technik und Produktion der Wetterkarten (grüne u. blaue Wand). 4 Weiter ging es in das Fernsehstudio A. Mit 800 qm das größte am Standort. Produziert werden hier u.a. die bekannten Sendungen: Sportplatz, Thadeus, Wort zum Sonntag. Mobile Zuschauertribünen können dem jeweiligen Bedarf aktuell angepasst werden und auch hier sorgen ca. 170 Scheinwerfer für optimale Ausleuchtung. Für die Umgestaltung des Studios, je nach Sendung, erfordert es Handwerker der unterschiedlichsten Berufsgattungen, z.B. Elektriker, Bühnenbildner, Zimmerleute, ja sogar Schmiede sind keine Seltenheit. Wir verließen dann das Fernsehzentrum und gingen hinüber in das historische Haus des Rundfunks, zunächst in den Senderaum von Radio 88,8. Ein sog. Selbstfahrerstudio, in dem die Moderatoren die Mischpulte eigenhändig steuern müssen. Das Studio war gerade auf Sendung und der den meisten von uns bekannte Moderator Alexander Schurig ließ es sich nicht nehmen, uns während einer Musikeinspielung persönlich zu begrüßen. Das hat man ja auch nicht alle Tage. Endlose Flure führen uns dann zum großen Sendesaal. Auf dem Weg dorthin fiel unser Blick auf einen alten Paternoster. Leider war er gesperrt. Hier kamen Erinnerungen an die Kindheit auf, ich hätte gerne noch mal eine Fahrt riskiert. Der große Sendesaal beeindruckt allein schon durch Größe und Architektur. Akustisch konnten wir ein Posaunensolo genießen, dargebracht von einem Solisten, der hier eine Probe hatte. Nette Einlage. Wir hörten dann noch etwas zur Geschichte des historisch einzigartigen Gebäudes. Hier grob zusammengefasst. Falls etwas nicht exakt stimmt, bitte seht es mir nach. Gebaut in den Jahren 1929 bis 1933. Der eindrucksvolle Lichthof im Eingangsbereich wurde 1970 dem Original entsprechend restauriert. Als Großdeutscher Rundfunk unter den Nationalsozialisten zur Verbreitung von Propagandazwecken eingesetzt (Goebbels). In den Kriegsjahren von Bombenangriffen der Alliierten verschont geblieben. Vermutlich auch aus taktischen Gründen. Der markante Gebäudekomplex aus der Luft gut erkennbar, diente er den Bomberflotten vermutlich als guter Wegweiser zu den anderen Zielen der Stadt. Die enorme Potenz des Senders war für die Alliierten auch Kalkül für die weitere Nutzung nach Ende des Krieges. Von den Sowjets besetzt bis 1952. Danach Berliner Rundfunk und ab 1956/57 SFB. Gemeinsam ab 2003 SFB/RBB. Zur Erinnerung an diese durchaus interessante und lehrreiche Führung erhielt jeder Teilnehmer zum Abschluss einen rbb-Schlüsselanhänger.

26. Februar 2017, Wanderung vom Hafen zu den Sternen Von Elke Latzel (Mitglied des Berliner Turn- und Sportvereins Friesen e.V.) Sooft ich die Stubenrauchbrücke zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto überquerte, nie habe ich gefragt, warum die östliche Brückenhälfte deutlich höher verläuft als die westliche. Am 26. Februar erfahren wir von Monika Thiemen, dass sich unter der Brücke seit 1966 in einem Stahlbetonkasten der U-Bahnhof Ullsteinstraße mit ungewöhnlicher Konstruktion befindet. Das denkmalgeschützte Lagergebäude des Hafens ist seit 2009 ein Einkaufszentrum und auch für das 1925/26 für die Verlegerfamilie Ullstein von Eugen Schmohl errichtete Druckhaus Tempelhof musste nach 1985 eine neue Nutzung gefunden werden. Vom Weg rechts parallel des Teltowkanals erblicken wir die ufa-Vollkorn-Bäckerei von 1980. Nach dem Niedergang des ufa-Filmgeländes war die alternative ufa-Fabrik entstanden. Die folgenden Straßen versetzen uns in die Zeit der Völkerwanderung: Der König der Westgoten Alarich, Bischof Wulfila, der Frankenkönig Clodwig I., der Wandalenkönig Geiserich und schließlich Attila, der König der Hunnen. Nun erklimmen wir die Marienhöhe: Einst 80 m tiefe Kiesgruben, schufen Müll und das Abladen von 190.000 m³ Trümmerschutt den 73 m hohen künstlichen Berg, der den Trigonometrischen Punkt Rauenberg beherbergt: Er war der zentrale Vermessungspunkt Berlin, Preußens und später des gesamten Deutschen Reiches für unzählige Kartenwerke. In der Röblingstraße dient die Fidelis-Kirche nunmehr der Koreanischen Gemeinde. Auf dem Friedhof der St. Matthias-Gemeinde zeigt uns Monika eine Bronzestatue mit Einschussloch im Rücken, weil man sie bei den Kämpfen 1945 für eine lebende Person hielt. Die denkmalgeschützte Vorzeigesiedlung Lindenhof ist leider im Krieg zu 70 % zerstört worden. Wir erklimmen den 78 m hohen Trümmerberg bis „zu den Sternen“, denn seit 1961 steht auf

5 der Spitze die Wilhelm-Forster-Sternwarte. Wir kannten alle den Refrain des beliebten Kabaretts „Der Insulaner verliert die Ruhe nicht“, den Namensgeber des neuen Berges. Am S-Bhf. Priesterweg verabschieden sich die ersten Teilnehmer, die anderen durchwandern das 18 ha große Südgelände. Einst Rangierbahnhof und Ausbesserungswerk der Reichsbahn, entwickelte sich das brachliegende Gelände zu einem Naturpark, der, mit Wegen hergerichtet, seit dem Jahr 2000 die Öffentlichkeit durch Wasserturm, Lichtmasten, Gleisanlagen, Wasserkräne und seit 2008 mit einer Dampflok von 1941 an die Vergangenheit erinnert. Auf dem letzten halben Kilometer kommt sogar die Sonne heraus. Die meisten haben Neues entdeckt, alte Geschichtskenntnisse sind aufgefrischt worden und dadurch ist kaum aufgefallen, dass wir 9 km gewandert sind.

24. März 2017, Jahreshauptversammlung im Restaurant Berliner Hof Bericht erfolgt im nächsten Mitgliederrundbrief

Monatliche Mitgliederzusammenkünfte:

Sonntag, 23. April 2017, 11-13 Uhr Wanderung: Immer am Ufer der Spree entlang Vom geht es ca. 7 km mit einem Abstecher auf die Insel der Jugend und einem Besuch des Sowjetischen Ehrenmals zum Treptower Park. Start: S-Bhf. Baumschulenweg. Ziel: S-Bhf. Treptower Park. Für Mitglieder kostenlos, Gäste zahlen 4 € fürs Ökowerk. Treffpunkt und Anfahrt aus Wilmersdorf: S-Bhf. Heidelberger Platz 10:25 Uhr Richtung Königs Wusterhausen bis S-Bhf. Baumschulenweg (an 10:45 Uhr).

Freitag, 28. April 2017, 15-18 Uhr Lokalgeschichtliches beim Kaffee Kunstwerk blisse, Blissestr. 14, 10713 Berlin (U-Bhf. Blissestraße, Bus 101, 249, 310 Haltestelle Blissestraße / Mecklenburgische Straße) Sagen und Geschichten um das Jagdschloß und den Grunewald Das erste Getränk ist für unsere Mitglieder kostenlos. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 20. April 2017

Sonnabend, 27. Mai 2017, 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr Busfahrt zum Spargel- und Erlebnishof Klaistow, Glindower Str. 28, 14547 Klaistow Teilnahme an einer einstündigen Betriebsführung (der Weg des Spargels vom Feld auf den Teller) und Spargelessen „satt“ (Beelitzer Spargel – soviel wir möchten – mit Sauce nach Wahl und dazu ein paniertes Schweineschnitzel, roher bzw. gekochter Schinken, Kräuterrührei und Salzkartoffeln). Ferner Zeit zum Bummeln durch den Hofladen oder durch das Naturwildgehege. Abfahrt mit einem Bus des Unternehmens Pucky Tours vom ehem. Rathaus Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 4, 10:00 Uhr Kosten für unsere Mitglieder: 40 €, für Gäste: 45 €. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 15. Mai 2017

Freitag, 30. Juni 2017, 19 Uhr Abendspaziergang durch den Zoo, Treffpunkt Löwentor am Hardenbergplatz Nach der positiven Resonanz im letzten Jahr, möchten wir auch in diesem Jahr wieder nach Zooschluss durch den Berliner Zoo spazieren. Bei einer ca. 90minütigen Tour erfahren wir spannende Geschichten über die Zoobewohner und hören von dem einen oder anderen 6 tierischen Geheimnis. Gehen alle Zoobewohner sofort ins Nachtquartier? Oder gibt es Tiere, die lieber unter freiem Himmel bleiben möchten und auch dürfen? Und wer wird am Abend erst richtig wach? Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!! Teilnahmebeitrag für Mitglieder 15 €, für Gäste 20 €. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 15. Juni 2017

Freitag, 7. Juli 2017 ab 15 Uhr Lokal(geschichtlich)es beim Wein am Rheingauer Weinbrunnen, Rüdesheimer Platz U-Bhf. Rüdesheimer Platz Seit 1967 gibt es in den Sommermonaten den Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz. Der traditionelle Weinbrunnen mit drei Winzern (Weingüter Basting, Abel und Nikolai) aus dem Partnerlandkreis Rheingau-Taunus findet in diesem Jahr zum 51. Mal statt. An diesem hoffentlich regenfreien Nachmittag können wir nicht nur die flüssigen „Rheingauer Blumen“ genießen, sondern auch mit Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann über Lokal(geschichtlich)es diskutieren. Die Kosten für den Rheingauer Wein und die alkoholfreien Getränke übernimmt der Heimatverein für seine Mitglieder. Kleinigkeiten zum Essen bringt jeder und jede selbst mit. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 30. Juni 2017

Sonntag, 13. August 2017, 15 Uhr Historische Stadtrundfahrt mit dem Schiff der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. Abfahrtsstelle Historischer Hafen am Märkischen Ufer 36, Nähe Märkisches Museum und U- Bhf. Märkisches Museum oder S- und U-Bhf. Jannowitzbrücke, Schiff Blue Star Am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet, die die Stadt 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage teilte. Mittlerweile ist eine Generation aufgewachsen, für die ein Berlin ohne Diktatur und Mauer wieder normal ist. Die Spuren der Teilung sind aber noch zu erkennen. Die Schiffstour führt an Orten vorbei, die die wechselvolle Geschichte des geteilten Berlins dokumentieren. Diese Fahrt entstand in Zusammenarbeit mit der Stasi-Unterlagen-Behörde. Teilnahmebeitrag für Mitglieder 15 €, für Gäste 20 €. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 29. Juli 2017

Sonntag, 20. August 2017, 11 – 14 Uhr Wanderung: Von Konradshöhe durch den Forst nach Tegelort. Schon die Anreise an den Startort Konradshöhe vermittelt den Eindruck, längst nicht mehr in Berlin zu sein. Doch weit gefehlt. Die Ortsteile Konradshöhe (Beginn der ca. 7,5 km langen Wanderung) und Tegelort (Ende der Wanderung) gehören zu Tegel. Sie sind nur durch den schönen Tegeler Forst oder über die Havel zu erreichen. Start: Bus 222, Haltestelle Schwarzspechtweg. Ziel: Bus 222, Haltestelle Jörsstraße. Für Mitglieder kostenlos, Gäste zahlen 4 € fürs Ökowerk. Treffpunkt und Anfahrt aus Wilmersdorf: 9:53 Uhr S41 S-Bhf. Heidelberger Platz bis S-Bhf. (an 10:12 Uhr), Abfahrt 10:21 Uhr U6 Richtung Alt-Tegel (an 10:37 Uhr), 10:40 Uhr Bus 222 Richtung Tegelort (an 10:50 Uhr Haltestelle Schwarzspechtweg).

Freitag, 22. September 2017, vormittags Besuch einer Plenarsitzung des Bundesrates Treffpunkt Leipziger Str. 3-4, 10117 Berlin. Haltestelle Potsdamer Platz: S-Bahn S1, S2, S25, U-Bahn U2, Bus M41, M48, M85, 200, 347, Bahn: RE3, RE4, RE5. Der Aufenthalt im Bundesrat wird ca. 90 Minuten betragen. Zunächst wird die Arbeit des Bundesrates erläutert und in die Tagesordnung der September-Sitzung eingeführt. Danach werden wir ca. 45 Minuten auf der Besuchertribüne die Sitzung verfolgen können.

7 Die genaue Uhrzeit wird leider erst 3-4 Wochen vor dem 22.9.2017 mitgeteilt. Zu diesem Zeitpunkt müssen auch der Name, Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort der Teilnehmenden übermittelt werden. Telefonische Anmeldung (822 57 57 oder 0152 5303 6337) bis zum 25. August 2017

Weitere Veranstaltungen im Bezirk:

Kiezspaziergänge Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann bietet einmal monatlich, jeweils am zweiten Sonnabend im Monat von 14 bis 16 Uhr einen Kiezspaziergang durch einen Charlottenburg- Wilmersdorfer Kiez an. Wenn der Bezirksbürgermeister verhindert ist, übernimmt ein anderes Bezirksamtsmitglied die Führung. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Treffpunkte bitte unter 90 29 12203 erfragen. Die nächsten Termine sind am 8. April 2017, 13. Mai 2017, 10. Juni 2017, 8. Juli 2017 und am 12. Aug. 2017.

Heimatverein Charlottenburg: Weitere Informationen und Anmeldung bei Otto Arnold, Tel. 321 14 76, [email protected].

Freitag, 21. April 2017 Fahrt mit Hans Paul Prümm nach Fr ankfurt/Oder, Lebus und z ur dortigen Blüte der Adonisrosen an den Oderhängen

Mittwoch, 10. Mai 2017 Führung durch Schloß

Freitag, 9. Juni 2017 Fahrt mit Otto Arnold nach Magdeburg

Freitag, 6. Juli 2017, 15 Uhr Führung mit Herrn Scharmann (Kastellan) vom Schloß Charlottenburg durch die dortigen Gartenanlagen

Donnerstag, 24. August 2017, 16 Uhr Vortrag von Hans Paul Prümm zum Thema „Berliner High Society um 1800“

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim Schloßstr. 55, 14059 Berlin (Bus-Haltestellen Seelingstr. 309, Haubachstr. 109, Zillestr. 309, U-Bhf. Bismarckstr. U2, U7)

Angeboten werden Familiensonntage, Vorträge, Führungen, Lesungen, Bildgespräche und vieles mehr. Der Eintritt ist in der Regel frei. Bei Redaktionsschluß war leider das Programm für die kommende Monate noch nicht verfügbar. Das Programm bitte daher unter Tel. 90 29 241 06 erfragen oder unter www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/heimatmuseum/veranstaltungen, nachlesen.

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