AKADEMIE 2016 EIN RÜCKBLICK DIE AKADEMIE 2016 Ein Rückblick
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AKADEMIE 2016 EIN RÜCKBLICK DIE AKADEMIE 2016 Ein Rückblick Mit dem Galakonzert am 10. September 2016 Klangbilder entwickelt wurden, wurde dort über ging die III. Internationale Mendelssohn-Akade- das Wesen der Musik und über philosophische mie Leipzig zu Ende. Mehr als 130 Pianistinnen Zusammenhänge gesprochen. Den vier Dozenten und Pianisten hatten sich um eine aktive Teilnah- gemein ist ein unermesslicher Erfahrungsschatz me beworben, 66 von ihnen wurden ausgewählt und die Leidenschaft, diesen weiterzugeben. und nach Leipzig eingeladen. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr der Preis Aus 27 Ländern reisten die jungen Musikerinnen der Internationalen Mendelssohn-Akademie und Musiker an, die Atmosphäre bestach erneut Leipzig vergeben. Während sich die Teilnehmer durch Gastfreundschaft, Herzlichkeit und künst- für die abendlichen Konzerte selbst anmelden lerisches Arbeiten auf höchstem Niveau. Davon und täglich im Großen Saal der HMT Leipzig Büh- konnten sich die vielen Besucher der Meisterkur- nenerfahrung sammeln konnten, wurde für das se und besonders die Zuhörer der Teilnehmer- Galakonzert von den Dozenten jeweils ein Teil- konzerte täglich überzeugen. nehmer nominiert. Während mit Prof. Vardi, Prof. Rouvier und Prof. Unter diesen vier Pianistinnnen und Pianisten Gililov Dozenten nach Leipzig kamen, die bereits wurde am Ende des Konzerts eine/einer für den die beiden vorangegangenen Akademien be- Preis nominiert. reicherten und die IMAL mit ihrer Meisterschaft Dem Pianisten Da Sol Kim, ehemals Student an prägten, kam in diesem Jahr der finnische Pia- der HMT Leipzig und mittlerweile ein weltweit ge- nist und Klavierprofessor Matti Raekallio neu hin- fragter Solist, wurde der Preis nach einem sen- zu. Er lehrt an der Juilliard School New York und sationellen Vortrag von Maurice Ravels „Gaspard gehört zu den gefragtesten Pädagogen unserer de la nuit“ zuerkannt. Zeit. Der Unterricht aller vier Dozenten war so unter- Die vorliegende Broschüre dokumentiert die zu- schiedlich wie deren Persönlichkeiten. Während rückliegende Akademie und lässt die spannen- hier an einzelnen Tönen gefeilt, feinste Tempo- den Tage im September 2016 noch einmal leben- nuancen modelliert oder auch hochdifferenzierte dig werden. Prof. Gerald Fauth Prof. Christian A. Pohl IMAL Direktion IMAL Direktion DANK DEN FÖRDERERN Florian & Anette Stapper DIE BEDEUTUNG VON MEISTERKURSEN in der musikalischen Ausbildung ie Ausbildung eines hochtalentierten gehört die Tatsache, dass eine einzige Nachwuchsmusikers erfordert immen- Beethoven-Sonate in ihrer feststehenden seD Investitionen. Es gibt sowohl in materi- Form unzählige Interpretationsmöglichkei- eller als auch in ideeller Hinsicht kaum eine ten zulässt, die allesamt legitim und über- Studienform, die ebenso kostenintensiv zeugend sind. Und nur eine ideale Balance ist und einen ähnlich rückhaltlosen Ein- zwischen objektiver Vorgabe und subjekti- satz fordert. Von den ersten spielerischen ver Deutung garantiert den Anspruch auf Übungen am Instrument bis zum ersehn- eine gültige, unverwechselbare und höchs- ten Wettbewerbsgewinn bzw. Engagement ten Maßstäben gerecht werdende Auffüh- vergehen oft mehr als zwanzig Jahre. rung. Die Verpflichtung zu lebenslangem Lernen Musik, diese vielleicht unergründlichste begleitet alle, die sich oft schon in jungen Kunstform, bewegt Millionen Menschen Jahren für die Laufbahn eines Berufsmu- über alle Grenzen hinweg. Gerade Men- sikers entscheiden. Und gerade Pianisten delssohn verband in seinen Ansichten und DIE HOCHSCHULE FÜR MUSIK sind aufgrund der einmaligen Vielfalt der seinem Wirken aufs Glücklichste Tradition Klavierliteratur stets zum Einsatz aller ih- und Innovation. Unsere Meisterkurse er- nen zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichen jungen Musikern aus der gan- UND THEATER verpflichtet. zen Welt in Lehr- und Hospitationsstunden ls erste höhere Bildungsanstalt für Musiker Im Zuge der friedlichen Herbst-Revolution be- Dazu gehört auch der regelmäßige Besuch interessante Einblicke, bereichernde Erleb- im Gebiet des heutigen Deutschland wurde gannen 1989 tiefgreifende Umstrukturierungen von Meisterkursen. Worte versagen, wenn nisse und unvergessliche Begegnungen. dasA „Leipziger Conservatorium der Musik“ am 2. und Veränderungen, wozu auch der Zusammen- es zu beschreiben gilt, was die Ideen eines April 1843 eröffnet. Primus inter pares und Direk- schluss mit der Theaterhochschule „Hans Otto“ einfühlsamen Pädagogen bei einem ta- Im Sinne der Weisheit „Tradition ist nicht tor war Felix Mendelssohn Bartholdy. Ihm gelang sowie die Wiedereröffnung des Kirchenmusikali- lentierten Musiker zu bewirken vermögen. das Bewahren der Asche, sondern das es, in den ersten Jahren renommierte Lehrer an schen Instituts gehören. Aber nur die Besten der Zunft sind in der Weitergeben des Feuers“ wollen wir sie das Conservatorium zu binden: Neben und nach Zu den bekanntesten Studierenden der Neuzeit Lage, diese Welten zu öffnen und den tech- mit der Internationalen Mendelssohn-Aka- ihm unterrichteten hier die Komponisten Robert zählen der frühere Gewandhauskapellmeister nisch oft schon perfekten jungen Künstlern demie Leipzig ein Stück auf diesem Weg Schumann und Niels W. Gade, der Pianist Ignaz Kurt Masur, Thomaskantor Georg Christoph Bil- jene entscheidenden Impulse zu geben. begleiten. Moscheles, der Gewandhauskapellmeister Carl ler, Gewandhausorganist Michael Schönheit und Denn zu den größten Wundern der Kunst Reinecke und sein Konzertmeister Ferdinand Da- der Pianist Karl-Heinz Kämmerling. vid. Die Einrichtung erlangte schnell internationa- Heute bietet die Hochschule für Musik und Thea- le Bekanntheit. Zahlreiche Studierende, unter ih- ter „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (HMT) nen z.B. Edvard Grieg, kamen aus vielen Ländern ein breites und praxisnahes Ausbildungsangebot Europas und bald auch aus Übersee. von Alter Musik und Klassik bis hin zu Jazz/Po- 1887 bezog das Konservatorium sein neues Ge- pularmusik, Schulmusik und Schauspiel. Etwa bäude im Leipziger Musikerviertel. Das Haupt- 900 junge Menschen aus der ganzen Welt studie- gebäude wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört, ren hier und präsentieren sich jährlich in über 600 konnte aber nach und nach wieder aufgebaut Veranstaltungen. Damit hat sich die HMT einen und erweitert werden. Seit 2002 verfügt die festen Platz in der Kulturszene der traditionsrei- Hochschule zudem über ein hervorragend aus- chen Musikstadt Leipzig erobert, in der auch der gestattetes Zweitgebäude am Dittrichring nahe Thomanerchor und das Gewandhausorchester der Thomaskirche. Dieses Ensemble wird durch fest verwurzelt sind und in der das Erbe von Jo- ein liebevoll restauriertes Bläserhaus ergänzt und hann Sebastian Bach oder auch Felix Mendels- zählt in der Summe zu den schönsten Musik- sohn Bartholdy lebendige Pflege erfährt. hochschulen Europas. MENDELSSOHN-STIPENDIEN Die Welt zu Gast in Leipzig RIMSKY-KORSAKOV KONSERVATORIUM SIBELIUS AKADEMIE St. Petersburg Helsinki NEW ENGLAND CONSERVATORY Boston JUILLIARD SCHOOL TOHO GAKUEN SCHOOL OF MUSIC New York Tokio ROYAL ACADEMY OF MUSIC CHOPIN AKADEMIE London Warschau CONSERVATORIUM OF MUSIC Sydney CNSM UNIVERSITÄT DER KÜNSTE Paris Wien MOZARTEUM Salzburg FRANZ LISZT AKADEMIE Budapest m Rahmen der Internationalen Mendelssohn- konnten. Die Beherbergung der jungen Musiker, Akademie musizierten und studierten 70 junge die mitunter aus anderen Kulturkreisen stammen, PianistinnenI und Pianisten der weltbesten Hoch- wurde für die Familien zu einer ganz besonderen schulen. Zwölf internationale Spitzeninstitute wa- und bereichernden Erfahrung. PROFESSOREN ren eingeladen, ihre beiden besten Studierenden nach Leipzig zu entsenden. Mit Freude begrüß- ten wir insgesamt 17 Pianisten, die wir, ausge- der Akademie 2016 stattet mit unserem „Mendelssohn-Stipendium“, Gefördert durch den DAAD aus Mitteln allesamt in Leipziger Privatfamilien unterbringen des Auswärtigen Amtes PROF. PAVEL GILILOV Salzburg Pavel Gililov genoss als Stu- war er Preisträger des Internati- Er lehrt als Professor an der dent alle Vorzüge der legen- onalen Chopin-Wettbewerbs in Universität Mozarteum in Salz- dären russischen Klavierschule Warschau, wiederum drei Jahre burg und gibt weltweit zahlrei- und wird heute selbst als einer später gewann er den ersten che Meisterkurse. ihrer Bewahrer weltweit hoch Preis beim Viotti-Wettbewerb in Aus seiner Klasse sind zahlrei- geschätzt. Vercelli. che internationale Preisträger Er wurde 1950 in Donezk (So- Pavel Gililov ist als Solist und hervorgegangen. wjetunion) geboren. Seine Kammermusiker gleichermaßen Pavel Gililov ist ein gefragter Studien am St. Petersburger gefragt. Er arbeitete u.a. über- Juror bei internationalen Kla- Konservatorium schloss er mit aus erfolgreich mit den Cellis- vier-Wettbewerben und auch Auszeichnung ab. Bereits als ten Mischa Maisky und Boris Jury-Präsident und künstleri- Student gewann er 1972 den Pergamentschikow sowie mit scher Leiter des Beethoven- nationalen Moskauer Klavier- den Geigern Viktor Tretjakow Wettbewerbs der Telekom in wettbewerb. Drei Jahre später und Pierre Amoyal zusammen. Bonn. PROF. MATTI RAEKALLIO New York Der finnische Pianist Matti Ra- mals den kompletten Zyklus Wien (Beethoven), Tokyo, New ekallio wurde 1954 in Helsinki der 32 Beethoven-Sonaten, der York (Artists International) und geboren. Er studierte zunächst 10 Scriabin-Sonaten und der Budapest (Liszt-Bartók). Als Ju- in seinem Heimatland, dann 9 Prokofiew-Sonaten auf. Sein ror wirkt er in den bedeutends- in London bei Maria Curcio, Repertoire umfasst zudem 62 ten Klavierwettbewerben, z.B. in Wien