Die Akte Schavan Gen, Verhinderte Nicht, Dass Die Angesehene Frau an Der Geliefert

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Die Akte Schavan Gen, Verhinderte Nicht, Dass Die Angesehene Frau an Der Geliefert Anfang Mai 2012 veröffentlichte der anonyme Rechercheur „Robert Schmidt“ im Internet eine umfangreiche Plagiatsdokumentation „schavanplag“ zur 1980 veröf- fentlichten Doktorarbeit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan. Die Philosophische Fakultät der Universität Düsseldorf leitete daraufhin eine Überprüfung der Arbeit ein. Mitte Oktober 2012 wurde bekannt, dass der Gut- achter der Fakultät die Vorwürfe bestätigte und von einer „leitenden Täuschungs- absicht“ ausging. Unter heftigen öffentlichen Kontroversen setzte die Fakultät das Prüfverfahren fort und entzog der Ministerin am 5. Februar 2013 schließlich den Doktorgrad. Am 9. Februar 2013 erklärte Schavan ihren Rücktritt vom Ministeramt. Wenig später reichte sie gegen die Entscheidung der Fakultät Klage beim Verwal- tungsgericht Düsseldorf ein. Nicht nur wegen der Person der Ministerin, sondern mehr noch wegen der beispiel- losen Mobilmachung ihrer Hilfstruppen in Politik und Wissenschaft erscheint die Causa Schavan als der größte Skandal in der deutschen Wissenschaftsgeschichte der Nachkriegszeit. Sie ist ein Lehrstück über Machtmissbrauch der politischen Elite, die Korrumpierbarkeit des Wissenschaftsbetriebs und das Versagen eines kritischen Journalismus. Wir haben in unserem Blog die Causa Schavan aufmerksam begleitet und so ein laufendes „Protokoll einer Wissenschaftsbetriebsstörung“ angefertigt. Hier finden Sie die Hauptstücke dieses „Protokolls“ aus dem Zeitraum von Juli 2012 bis De- zember 2013 noch einmal ordentlich zu einer Akte zusammengestellt. Oben: Bildmontage unter Verwendung einer Abbildung aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die am 17. Oktober 2012 einen Ausschnitt aus dem Rohrbacher-Gutachten zeigte. Anders als andere Medien war die FAZ frühzeitig im Besitz von offenbar authentischem Material. Zugleich hatte die FAZ-Redakteu- rin Heike Schmoll maßgeblichen Anteil daran, dass die Weitergabe des Gutachtens an die Medien skan- dalisiert wurde. http://causaschavan.wordpress.com/ 1 Hier gibt es erst mal eine Übersicht, damit Sie die einzelnen Aktenstücke schneller finden können: 2.7.2012 Wo die Basis in ihrer Typik zu 14.5.2013 Präsident und Nichtwissen (3): finden ist Voraussetzungen und Erfordernisse 7.7.2012 Die Wissenschaft selbst heutiger Honorarprofessuren 28.9.2012 Kaum zu (be)schaffen 9.6.2013 Johanna Wanka, Annette Schavan und das absolut Ungerechte 14.10.2012 Aktuelle Welle 18.6.2013 Personalie am Rande: Rietschel 20.10.2012 Es gerüchtet gerade goes BIG 20.10.2012 Nur Sekundäres aus dem Tertiär 2.7.2013 Wissenschaft fordert Festungshaft 22.10.2012 Heikle Frage für Rezensenten 27.10.2012 Einmal Glosse krass, bitte! 19.7.2013 Annette Schavan ist wieder da: Fallende Promotionspreise an der Das Düsseldorfer Prüfungsverfah- 21.11.2012 Universität Ulm ren 27.7.2013 Wanka: „Schavan soll wieder in 24.11.2012 „Wir, ein Autor dieser Zeilen“ Führungsposition“ 17.12.2012 Causa Schavan: Das Knochenorakel 8.8.2013 Grundlagen der Plagiatsphrasen- 18.1.2013 Spitzenforscher fordern Schavans forschung (1): Rückzug aus dem Bildungsministe- Die richtigen Umgangsformen rium 16.8.2013 Grundlagen der Plagiatsphrasen- 20.1.2013 Allianz versichert: Schavan, forschung (2): Koch-Mehrin – Beide Erklärungen Das Plagiatsfabulat im Wissen- sind echt schaftsrat 22.1.2013 Honnefelder: „Auf gute wissen- 23.8.2013 Klopfzeichen aus Düsseldorf: schaftliche Praxis gut achten!“ Hintergründiges zum Fall Schavan 22.1.2013 Causa Schavan: „Ich trete 11.9.2013 Der Fall Marc Jan Eumann und der zurück!“ Schavan-Skandal 23.1.2013 Uni gibt auf: Endlich externes 25.9.2013 Wie es für Schavan gelaufen ist Gutachten zu Schavan 30.9.2013 Herr Kamenz vom Kompetenzteam: 25.1.2013 Schavan – Wann geht sie endlich Wie man Plagiatsfreiheit für in die Offensive? Deutschland schafft 26.1.2013 Hausbesuch bei Humboldt-Uni-Präsi 3.10.2013 Hochschulrätin Schavan möchte Olbertz: „Tauscht endlich diese derzeit nicht Leuchte aus!“ 10.10.2013 Deutscher Hochschulverband stellt 2.2.2013 Heutige Voraussetzungen der sich gegen „überführte Gewissensbildung bei Annette Plagiatorin“ Schavan Schavan 15.10.2013 Richtig zitieren mit Fritz und 3.2.2013 Schavan: Wie sie zitieren musste Nikolaus – warum sie zittern muss 20.10.2013 Kalendarische Frühlingsgefühle Schavan: Plagiat für Anfänger. 5.2.2013 20.10.2013 Kulturkampf, oder: Vom Rücken her Ein kleiner Leitfaden erschossen Kurzzeitgedächtnis: Anmerkungen 8.2.2013 7.11.2013 Praktisch durchgängig, oder: zur aktuellen Bayreuth-Inszenie- Fenster auf für Steinmeier rung 11.11.2013 Zutiefst wissenschaftsfern: 9.2.2013 Ausgezeichnet: Blauer Engel für Geschichte ohne Zulassung Philologenverband 16.11.2013 Fall Eumann: Betriebsstörung an 10.2.2013 König Kurt – Das große Ausrasten der TU Dortmund Mobilmachung der Springteufel- 16.2.2013 28.12.2013 Schavan zur Weihnacht: „Irres chen: Schavans Amtsverständnis in Menschenbild“ – Uni Düsseldorf eigener Sache war falsch verbunden Nach Fall Schavan jetzt messer- 18.2.2013 scharfe Folgerung: Her mit dem Promibonus! Dramatis personae 6.5.2013 Ein Jahr Causa Schavan 7.5.2013 Präsident und Nichtwissen (1): Lenzen oder die Peinlichkeit des zivilisierten Menschen 10.5.2013 Präsident und Nichtwissen (2): Notorietät oder die zwei Körper der Ministerin http://causaschavan.wordpress.com/ 2 Angefangen hat es eigentlich mit unserer Ver- Damit ist dann schon mal klar, dass die Arbeitsweise von wunderung darüber, dass kurz nach Bekannt- VroniPlag, schavanplag und Co. (also alles, worauf sich die werden der Plagiatsvorwürfe die ersten nam- haften Wissenschaftler öffentlich auftraten, Plagiatsvorwürfe gegen die Ministerin bis zu diesem Zeit- um der Dissertation der Ministerin die Unbe- punkt stützen) nicht viel taugt. Zwar haben Plagiate denklichkeit zu bescheinigen. So erklärten in der letzten Zeit eine gewisse Prominenz errungen, zu der frühere DFG-Präsident Wolfgang Frühwald und der frühere Konstanzer Universitätsrektor Rücktritten von Ministern, zum Entzug von Doktorgraden Gerhard von Graevenitz schon am 9. Mai 2012 und zur Ausdifferenzierung von eigenen Praktiken und in der FAZ, dass die Arbeit keine Plagiate Spezialistenrollen geführt enthalte. womit offenbar die entwickelten Praktiken und die Rollen- Offenbar sollte von Beginn an kein Zweifel spiele der Plagiatsrechercheure gemeint sind. Und so sind daran gelassen werden, auf welches Ergebnis die Düsseldorfer Überprüfung der Arbeit auch die hinauszulaufen habe. Das wurde vollends deut- Techniken des Textvergleichs [...] EDV-basiert erheblich lich, als am 24. Mai 2012 zwei prominente raffinierter geworden, juristische Reputation kann man Erziehungswissenschaftler in der FAZ ein Gutachten veröffentlichten. Ihr Schluss: Kein offenbar auch in diesem Bereich publikumswirksam Plagiat, der Doktortitel war nicht zu ent- erwerben. ziehen. Nicht weniger irritierend als dieser Versuch, einem gerade angelaufenen Verfahren Aber wenngleich das Autoren-Duo nun behaupten will, dass einen Stoß in die gefällige Richtung zu dies für die öffentliche Plagiatsdebatte eine nützliche Sache geben, war es, dass die Medien diesen Versuch sei – uns ist doch nicht entgangen, welche Schäbigkeit hier nicht zu bemerken schienen und dass auch aus am Werke ist. Raffinesse, wo es schlicht um Klarheit gehen der Wissenschaft kein Protest zu hören war. müsste, und das Schielen auf das Publikum, wo allein die Das hat uns dann veranlasst, unser eigentlich Sache im Vordergrund stehen sollte – ach Ihr armseligen etwas anders gedachtes Wissenschaftsblog als „Protokoll einer Wissenschaftsbetriebsstö- Plagiatejäger, uns macht Ihr doch so leicht nichts vor. rung“ neu zu beginnen. Nach einigen wieder Dietrich Benner und Heinz-Elmar Tenorth selbst freilich verworfenen Experimenten machte A.M. Schnierl mit diesem Beitrag den Anfang: haben davon – liebenswert weltfremde Gelehrte, die sie nun einmal sind – gar nichts bemerkt. Sie sind schon weitergeeilt und stellen soeben höchst Grundsätzliches fest. Aufgemerkt 2. Juli 2012 nun: Das Zitieren ist ja überhaupt nur ein Teilaspekt guter Wo die Basis in ihrer Typik zu suchen ist wissenschaftlicher Praxis, also soooo wichtig nun auch wieder nicht. Und von A.M. Schnierl gute wissenschaftliche Praxis [...] kann in ihren Praktiken Nach allem, was wir über das Düsseldorfer Prüfungsver- nur disziplinspezifisch diskutiert werden. fahren wissen, gehören die beiden emeritierten Berliner Wir können nun natürlich nicht sagen, wie es sich mit der Erziehungswissenschaftler Dietrich Benner und Heinz-Elmar guten wissenschaftlichen Praxis im Allgemeinen so verhält. Tenorth nicht dem Promotionsausschuss an, und sie sind Aber wenn es um ihre Praktiken geht, dann kann diese aus Düsseldorf offenbar auch nicht um ihre Expertise Praxis keinesfalls anders als disziplinspezifisch diskutiert gebeten worden. Doch man ist ja gerne vorsorglich zur Stelle werden. Und das ist auch gut so. Wenn es sich nämlich um und jederzeit behilflich für den Fall, dass den Kollegen am die Praktiken der Praxis dreht, dann haben sich an einer Rhein die Sache über den Kopf wächst oder dass sie nicht solchen Diskussion nur, sagen wir mal zum Beispiel: Er- wissen, in welche Windrichtung sie diesen Kopf zu drehen ziehungswissenschaftler zu beteiligen, denn nur die kennen haben. Ganz und gar uneigennützig ist ein solches Engage- ja die disziplinspezifischen Praktiken der guten wissenschaft- ment. Einzig der edlen Verpflichtung ist es geschuldet, der lichen Praxis. Wahrheit in der Wissenschaft zum Siege zu verhelfen, und ganz gewiss gab es dazu keinerlei Anstoss von sonst irgend- Und so werden wohl nur sie dann auch die
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  • Juden Und Migration Im Ländlichen Raum Vom 16. Bis Zum 19
    Barbara Staudinger Juden und Migration im ländlichen Raum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert Stand und Perspektiven der Forschung St. Pölten 2014 23 Papers Working History ural R Publikationsort dieses Aufsatzes: Lars Amenda / Ernst Langthaler (Hg.), Kulinarische "Heimat" und "Fremde". Migration und Ernährung im 19. und 20. Jahrhundert (Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 10), Innsbruck / Wien / Bozen 2014, S. 189-202. Herausgeber: Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (IGLR) Kulturbezirk 4, 3109 St. Pölten, Österreich Telefon: +43-(0)2742-9005-12987 Fax: +43-(0)2742-9005-16275 E-Mail: [email protected] Website: www.ruralhistory.at Barbara Staudinger Juden und Migration im ländlichen Raum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert Stand und Perspektiven der Forschung Landjuden oder Juden im ländlichen Raum? Der Begriff „Landjuden“ hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten in der Forschung eta- bliert, insbesondere für die Zeit nach den großen Vertreibungen des Spätmittelalters im deutschsprachigen Raum. Nachdem die Juden aus fast allen mittelalterlichen Stadtgemein- den vertrieben worden waren, siedelten sie, sofern sie dem Heiligen Römischen Reich nicht gänzlich den Rücken kehrten, auf dem Land, in kleinen Dörfern, Städten und Märkten, und in kleinen Gemeinschaften, die oft keine jüdische Gemeinden im strukturellen Sinne, also mit allen wesentlichen Institutionen (Synagoge, Friedhof, Ritualbad), bildeten.1 Dies traf auch auf Regionen mit relativ dichter jüdischer Bevölkerung wie Niederösterreich, Böhmen und Mähren sowie Schwaben und Franken zu. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein lebten 80 Prozent der Juden auf dem Land. Gegenüber dem 16. Jahrhundert hatte sich jedoch ein relativ dichtes Netz an jüdischen Gemeinden herausgebildet, das das religiöse Le- ben sicherstellen konnte und auch die Herausbildung einer eigenen materiellen Kultur des Landjudentums förderte.2 Das Zeitalter der Landjuden endete im späten 19.
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