Newsletter 03/20 (Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletterDIGITAL EDITION Nr. 380 03/20- Juni 2020 Michael J. Fox Christopher Lloyd Cordula Kablitz-Post Regisseurin („Weil Du nur einmal lebst - Die Toten Hosen auf Tour“) LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 03/20 (Nr. 380) Juni 2020 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, Filme zeigen durften, hat der junge negativ neu gescannt und die Tonspur liebe Filmfreunde! Mann aus der Not eine Tugend ge- in 5.1 neu abgemischt. So macht Heim- macht und seinen Film den Autokinos kino richtig Spaß! Enttäuschend dage- Waren Sie schon mal im Autokino? Ei- angeboten. Und die haben dankend gen die Veröffentlichung von BOUND gentlich nicht gerade der Ort, wo sich zugegriffen – mit Riesenerfolg. Wo auf dem Olive Films Label, die zwar Kinoenthusiasten treffen, um gepflegte auch immer sein Film im Autokino ge- bildtechnisch in Ordnung geht, auf der Filmkunst zu goutieren *zwinker*. In zeigt wurde, war binnen kurzer Zeit Tonspur aber nur in Stereo tönt. War- den 1960er und 1970er Jahren sind die- ausverkauft. Genau das haben wir uns um hier auf die originale 5.1-Mischung se Abspielstätten entstanden und wa- im Autokino Kornwestheim mal etwas verzichtet wurde, bleibt ein Rätsel. ren quasi der “letzte Schrei”. Man ging genauer angeschaut und haben Dennis dort nicht hin, um sich voll und ganz bei seiner Aktion vor Ort mit der Kame- Die Schließung sämtlicher Kinos hatte auf den Film zu konzentrieren, sondern ra begleitet. Das so entstandene Video natürlich auch zur Folge, dass es keine um neue Erfahrungen im zwischen- gibt es in unserem YouTube-Kanal zu Pressevorführungen mehr gab. Damit menschlichen Bereich zu sammeln. Be- sehen. Der Dreh vor Ort war ziemlich entfällt Wolfram Hannemanns Film- sonders eindrucksvoll inszeniert von abenteuerlich, weil wir vom Dach der Blog in dieser Ausgabe unseres Francis Ford Coppola in seinem Klassi- Snackbar drehen wollten und es nur Newsletters. Es wird vermutlich noch ker DIE OUTSIDER. Immerhin haben eine handelsübliche Haushaltsleiter ein ganzes Weilchen dauern, bis hier sich einige dieser Autokinos bis heute gab, mit deren Hilfe man auf das Dach alles wieder im eingeschwungenen Zu- gehalten – und erleben nun während klettern konnte. Die war allerdings viel stand ist. Was aber bleibt sind Annas der Corona-Pandemie einen neuen Hö- zu kurz, so dass man am Ende noch ein Kolumne (beginnend auf Seite 3) sowie henflug! Zu den stationären Autokinos gutes Stück klettern musste – und das die Übersicht aller wichtigen deut- gesellen ich inzwischen viele soge- mit Stativ und Kameraausrüstung! Aber schen DVD-, BD- und UHD-Veröffentli- nannte Pop-Up Autokinos – aus der was wäre das Leben ohne die großen chungen (ab Seite 8). Was die Kolumne Not entstandene improvisierte Autoki- Herausforderungen... angeht, so darf sich unsere liebe Anna nos, mit denen Kinobetreiber die staat- dieses Mal statt auf nur zwei Seiten auf lich angeordnete Schließung ihrer Ki- Hand aufs Herz: hatte der Lockdown insgesamt vier Seiten austoben. Und nos wenigstens einigermaßen kompen- nicht auch seine positiven Seiten? das zu recht, wie wir meinen. Denn sie sieren können. Denn im Autokino las- Endlich einmal hatte man gefühlt un- hat für ihre Kolumne tatsächlich das sen sich Hygenievorschriften weitaus endlich viel Zeit, jene Dinge zu erledi- erschaffen, was seit vielen Jahren im unproblematischer umsetzen als in ge- gen, die man schon seit Jahren vor sich Filmgeschäft gängige Praxis ist: sie hat schlossenen Räumen. So weit, so gut. hergeschoben hatte. So haben wir die eine Fortsetzung zu ihrer Kolumne vom Doch der eigentliche Knackpunkt ist Zeit genutzt um beispielsweise unser April 2018 geschrieben. Aus aktuellem das Fehlen neuer Filme. Aufgrund der gesamtes Lager aufzuräumen. Heraus- Anlass natürlich. Entstanden ist dabei Corona-Krise haben die Filmverleiher gekommen dabei sind unsere “Corona- ein sehr lesenswerter Text. Und damit sämtliche Filmstarts in den Herbst ver- Deals”, die wir auf unserer Website Sie nicht die alten Newsletter-Ausga- schoben. Klar kann man im Autokino verlinkt haben. Das sind Hunderte von ben extra dafür herauskramen müssen, nun Klassiker rauf und runter spielen, DVDs, aus denen Sie Ihr persönliches haben wir Annas Originaltext aus 2018 doch sind diese Filme schon längst auf “Corana-Paket” zum Schnäppchenpreis nochmals abgedruckt. Heimkinomedien verfügbar und daher schnüren können. Schauen Sie einfach speziell für Autokinos nicht mehr son- mal rein! Last but not least noch ein Wort zu derlich attraktiv. Doch ein Film stellte unserem Titelbild: Schauspielerin Nina das alles auf den Kopf: BESSER WELT Die Zeit der geschlossenen Kinos ha- Hoss, eine gebürtige Stuttgarterin, hat- ALS NIE. Dennis Kailings selfmade ben wir natürlich auch dafür genutzt, ten wir zwar schon im vorigen Dokumentation über seine Weltum- um endlich einmal die schon seit Mo- Newsletter im Rahmen der Hinweise zu rundung per Fahrrad hatte seine Pre- naten im Heimkino lagernden Filme zu unserem YouTube-Angebot abgebildet, miere zwar bereits im März (siehe hierzu begutachten. Hier seien speziell Fans sind aber der Meinung, dass die talen- unser entsprechendes Video in unse- amerikanischer Blu-rays die Releases tierte Dame auch ein Titelbild verdient rem YouTube-Kanal), doch hat ihm der des kleinen Labels Shout Factory emp- hat. Voila! Ab 16.07.2020 gibt es ihren Corona-Lockdown für die deutschland- fohlen, das u.a. Walter Hills STREETS neuesten Film DAS VORSPIEL endlich weit geplante Kinotour einen Strich OF FIRE und William Friedkins TO auch auf DVD. Sehr empfehlenswert! durch die Rechnung gemacht. Als dann LIVE AND DIE IN L.A. in perfekter jedoch klar wurde, dass Autokinos die Bild- und Tonqualität veröffentlichte. Bleiben Sie uns gewogen! einzigen Orte sind, die noch öffentlich Beide Filme wurden dafür vom Original- Ihr Laser Hotline Team LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 03/20 (Nr. 380) Juni 2020 Black Films Matter - Das Original - (erstmals veröffentlicht in Newsletter Nr. 369 / April 2018) Seit einigen Tagen ist es offiziell: Black Panther Diese Kolumne war in ihrer Vorbereitung zum ist die Nummer 10 unter den erfolgreichsten Fil- Haareraufen. Welche anderen Filme mit haupt- men aller Zeiten. Über eine Milliarde Dollar hat er sächlich schwarzen Darstellern könnte man noch bislang weltweit eingenommen und T’Challa, als Beispiel heranziehen? Zum Vergleichen, zum Shuri, Nakia, Okoye und Killmonger sind jetzt Analysieren? Die ernüchternde und traurige Ant- schon zu Kultfiguren geworden. Ein grandioser, wort: Es gibt innerhalb der letzten 10 Jahre einen. wohlverdienter Erfolg… und doch ein absoluter Girls Trip, von Regisseur Malcolm D. Lee. Davor Sonderfall nicht nur im Marvel Cinematic Uni- gab es noch Dreamgirls aus dem Jahr 2006, der verse, sondern allgemein in der Filmwelt. Nie zu- immerhin das Doppelte seines Budgets wieder vor hat es einen Film gegeben, dessen Darsteller einspielte, doch wer hatte hier Regie geführt? Ge- (fast) alle schwarz waren. Nie zuvor einen Film, nau, Bill Condon, ein weißer Mann. Girls Trip war bei dem der Regisseur, der Hauptproduzent und 2017 ein fulminanter nationaler Erfolg in den USA. die meisten Department Heads nicht nur eine an- Die Komödie um eine Gruppe schwarzer Freun- dere Ethnie als “weiß” hatten, sondern auch noch dinnen füllte offensichtlich eine Lücke, die deutlich Frauen sowie LGBTQ waren. Black Panther hat zu spüren war. Eine der Darstellerinnen, Tiffany nicht nur als Film eine Lanze für Schwarze und Haddish, wurde über Nacht zum Superstar. deren Recht auf Repräsentation und Anerkennung Der Erfolg von Black Panther und Girls Trip zeigt, gebrochen, sondern war auch als Gesamt- wie ausgehungert das schwarze und farbige Pu- produktion ein Meisterwerk an Menschlichkeit. blikum ist. In einer Welt von Weißen für Weiße Dass Regisseur Ryan Coogler der erste Schwar- werden seine Bedürfnisse und seine Kaufkraft völ- ze und nur der zweite nicht-Weiße ist, der einen lig missachtet. Wie tief dieser systemische, ende- solchen Erfolg erzielt hat, ist trotzdem eine mische Rassismus geht sieht man, wenn auch Schande. Denn es liegt nicht an mangelndem Ta- die Ansage der geknackten Milliarde Dollar die lent unter schwarzen Regisseuren und Regisseu- männlichen, weißen Marketing-Fuzzis nicht zum rinnen, sondern schlicht und ergreifend daran, Umdenken bewegen kann. Avengers: Infinity War dass Schwarze und überhaupt Farbige (dieses kommt demnächst in die Kinos. Hinblicklich dar- Wort wird hier als sinngemäße Übersetzung des auf wird der Markt jetzt schon mit entsprechender Begriffes “person of colour” benutzt, welcher jede Merchandise geflutet. Im Trailer sind sowohl nicht-kaukasische Ethnie bezeichnet, also z.B. T’Challa als auch Shuri und die Nation Wakanda auch Asiaten, Polynesier, Inder, usw.) in Holly- deutlich zu sehen. Auf den T-Shirts, wo sich wood weniger Chancen bekommen. Darüber hin- Captain American, Black Widow, Iron Man, aus sind sie auch rein statistisch in der Minderheit Gamora und andere tummeln, ist der schwarze gegenüber weißen Männern und Frauen, da sie Panther abwesend. “Kleine Jungs haben einfach sich in den Vereinigten Staaten in der Regel weni- kein Interesse an Black Panther” hieß es aus der ger häufig ein Studium leisten können, welches Marketing-Abteilung. Was sie eigentlich meint: sie dann auf den Weg nach Hollywood bringen “Wir Weiße, die sich einen Dreck um Schwarze würde. scheren, können uns nicht mal im Traum vorstel- len, dass sich kleine weiße Jungs für einen LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 03/20 (Nr. 380) Juni 2020 schwarzen Superhelden begeistern könnten und Shuri, die nicht nur unglaublich cool und hübsch, diesen Floh wollen wir ihnen eigentlich auch gar sondern vor allem genial, witzig und selbstsicher nicht erst ins Ohr setzen”. ist. Das bislang weitgehend ignorierte schwarze Wenn es um weiße Frauen geht, die viel Geld in Publikum hat endlich einen Film, der auch das die Kasse spülen, dann lassen sich die Träumen zulässt: Das Träumen von einer Identi- Entscheider doch manchmal auf das waghalsige tät, die nichts mit den Weißen zu tun hat.