Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Maßnahme Betreuung des FFH-Gebietes DE 1747-301 „Greifswalder Bodden, Teile des Strelasunds und Nordspitze Usedom“

Berichtszeitraum 01.01.2018 – 31.12.2018

Auftraggeber Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern, Badenstraße 18, 18439

Auftragnehmer WWF Deutschland, Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin

Schutzgebietsbetreuer Dipl.-Biol. Florian Hoffmann

Förderung Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Florian Hoffmann, WWF Ostseebüro Stralsund, 31.01.2019

1 Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Inhaltsverzeichnis

1 Öffentlichkeitsarbeit ...... 3 2 Monitoring ...... 5 2.1 Bootmonitoring der Freiwilligen Vereinbarung ...... 5 2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes ...... 7 3 Berichte zu den Saisonauswertungen ...... 8 4 Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung ...... 10 4.1 Erfolge ……………………………………………………………………………………………………………………………………………10 4.2 Probleme ………………………..……………………………………………………………………………………………………………..10 5 Anhang ...... 13 5.1 Übersicht Bootmonitoring ...... 13 5.2 Verteilerliste Angelbroschüre Greifswalder Bodden ...... 17 5.3 Pressespiegel..……………………………………....……………………………………………………….……………………………....18 5.4 Stellungnahmen ...... 30

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Veröffentlichungen ...... 3 Tab. 2 Führungen ...... 5 Tab. 3 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung 2006 bis 2018 ...... 6 Tab. 4 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung nach Nutzergruppen ...... 6 Tab. 5 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung in den Teilgebieten ...... 7 Tab. 6 Anzahl der Datenpunkte im Jahresvergleich 2006 bis 2018 ...... 7 Tab. 7 Einhaltung Vereinbarung Schoritzer Wiek ...... 11 Tab. 8 Einhaltung Vereinbarung Ludwigsburger Haken ...... 12 Tab. 9 Einhaltung Vereinbarung Puddeminer Wiek ...... 12 Tab. 10 Übersicht Bootmonitoring (inkl. ohne Bootsichtungen) ...... 13 Tab. 11 Verteilerliste Angelbroschüre ...... 17

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 NDR Nordmagazin ...... 4 Abb. 2 NDR Landpartie – Lieblingsziele an der Ostsee ...... 4 Abb. 3 Kegelrobben-Exkursion mit einer Schulklasse und Segelschiff ...... 5 Abb. 4 Wasservögel (Eisenten, Bergenten, Schwäne) vor der Having ...... 8 Abb. 5 Kegelrobbensichtung im Bodden (Ausnahmeereignis) und Jungtier auf der Greifswalder Oie ...... 8 Abb. 7 Bebauungsplan Campingplatz Pritzwald auf Zudar ...... 10 Abb. 8 Watangler und Spaziergänger mit Hund im NSG Schoritzer Wiek ...... 11 Abb. 9 Kitesurfer am Ludwigsburger Haken im NSG Lanken...... 12 Abb. 10 Angler auf der Puddeminer Wiek ...... 13

2 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018 1 Öffentlichkeitsarbeit

Presse

2018 erschienen insgesamt 11 Print- und Online-Veröffentlichungen im Zusammenhang mit der Schutzgebietsbetreuung. Die Titel sind in der Tabelle 1 und die vollständigen Artikel im Pressespiegel im Anhang zu finden. 2018 überwiegten Artikel zu Kegelrobben. Zum einen waren die Anzeige im Zusammenhang der 23 vor Thiessow gefundenen toten Robben sowie die Rekordzahl von 300 Kegelrobben im April aktuelle Themen. Zudem wurde über die Planungen und Stellungnahmen zum Campingplatz auf Zudar berichtet.

Tab. 1 Veröffentlichungen

Nr. Titel Zeitung/Magazin Datum 1 Wurden 23 Robben in der Ostsee ertränkt? Hannoversche Allgemeine 17.01. 2018 2 Fischer wehren sich gegen Verdacht der Robbentötung SVZ 27.01.2017 3 Streit um die Kegelrobbe SVZ 21.02.2018 4 Rekord bei Kegelrobben-Zählung Hamburger Abendblatt 23.04.2018 5 Rund 300 Robben vor der deutschen Ostseeküste gesichtet Nordkurier 23.04.2018 Robbentourismus - Umwelt-Experten fordern Manage- 6 DER WESTEN 23.04.2018 ment-Plan 7 Ostseeküste : Die Robben kommen zurück SVZ 24. 04.2018 8 Ist dies das neue deutsche Konflikttier? Welt 28.04.2018 9 Tote Robben: Staatsanwalt will Ermittlungen einstellen SVZ 06.07.2018 10 Garzer streiten für den Erhalt eines Naturcampingplatzes Ostsee Zeitung 07.09.2018 11 Streit um Campingplatz geht in dritte Runde Ostsee Zeitung 09.11.2018

Faltblatt

2018 wurden 10.000 Exemplare der 6. Auflage des Faltblattes „Der Greifswalder Bodden in deiner Hand“ auf 100% Recyclingpapier gedruckt und rund um den Greifswalder Bodden verteilt. Zudem wurde das Faltblatt 2018 ins Englische übersetzt und davon 4.000 Exemplare gedruckt. Vereinsmitglieder haben bei der Saisonauswertung Faltblätter für ihre Vereine mitgenommen. Während des Monitorings wird das Faltblatt an die Nutzer zur Erläuterung der Regelungen vor Ort ausgegeben. Die englischen Versionen wurden gezielt an den großen Marinas ausgelegt und werden vom Amt des Biosphärenreservates Südostrügen im Reservatsgebiet u.a. an die Kurverwaltungen verteilt.

Tafel Seekarte

2018 wurden 20 Tafeln aus stabilem Verbundmaterial mit der Seekarte und der Befahrensregelung der Freiwilligen Vereinbarung an die Vereine in der Projektregion auf den Saisonauswertungen und über das Biosphärenreservat verteilt. Die Tafeln werden den Nutzern zur selbstständigen Montage, z.B. an oder in den Bootshallen der Vereine, kostenlos zur Verfügung gestellt. 10 Tafeln sind noch für 2019 vorhanden.

Informationstafeln

Die Tafel „Salzgrasland auf dem Struck und den Freesendorfer Wiesen – die Tundra vor der Haustür“ für das Teilgebiet Freesendorfer Wiesen und Struck des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“ wurde produziert und mit einem Eichengestell am Eingang des Gebietes aufgestellt. Eine PDF-Version des Entwurfes kann auf der Projektwebseite heruntergeladen werden. Zudem wurden in diesem Zusammenhang eine defekte Tafel auf Zudar ersetzt und eine Tafel mit der Seekarte in Altkamp ergänzt.

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Die Layouts der Informationstafeln über Rastvögel „Wintergäste auf dem Greifswalder Bodden“ und Fische „Heringe im Greifswalder Bodden“ wurden 2018 fertiggestellt. Zudem wurde ein Layout für ein Kegelrobbenposter durchgeführt. Die Produktion und Aufstellung, bzw. Verteilung der Poster, ist für 2019 geplant.

Angelbroschüre

Die 2017 produzierte zweite Auflage der Broschüre „Angeln und Naturschutz im Greifswalder Bodden und Strelasund“ im DIN lang Format (Faltblatt-Format) mit 44 Seiten und einer Auflage von 25.000 Exemplaren, aus 100% Recyclingpapier, wurde 2018 im Projektgebiet verteilt. Die Resonanz von u.a. Vereinen, Behörden und Gästen war auch 2018 durchweg positiv. Es wurde über das Jahr auch immer wieder nach Broschüren nachgefragt. An den Ausgabestellen der Angelerlaubnis, die im Anhang unter 5.2 aufgeführt sind, wurden und werden die Broschüren kostenlos mit ausgegeben.

Fernsehen

Abb. 1 NDR Nordmagazin

Am 22. & 23.02.2018 wurde im NDR Nordmagazin über die Situation der Kegelrobben in MV berichtet. Angesprochen wurde auch die Dringlichkeit eines Robbenmanagementplanes für Mecklenburg-Vorpommern, um gemeinsam Lösungen für den Konflikt zwischen Fischerei und Artenschutz gemeinsam zu entwickeln.

Abb. 2 NDR Landpartie – Lieblingsziele an der Ostsee

Am 8.4.2018 lief um 20:15 Uhr im NDR Fernsehen das Format Landpartie und eine Wiederholung am Sonntag, den 22. April 2018 um 14:30, mit dem Titel „Lieblingsziele an der Ostsee“. Dabei wurde der Greifswalder Bodden vorgestellt und Themen der Schutzgebietsbetreuung im Interview besprochen und mit Aufnahmen aus NDR Naturnah Sendungen zusammengeschnitten. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/landpartie_im_norden_unterwegs/Lieblingsziele-an-der- Ostsee,sendung759382.html (Minuten 01:09:40 bis 01:15:30)

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Seekarten-App

Für die Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung und als Dienstleistung für die Nutzer des Boddens wird derzeit die Umsetzung einer Karten‐Applikation für GPS‐fähige Smartphones beantragt. Für Wassersportler und Angler sind die Grenzen der Befahrensregelung der Kerngebiete auf dem Wasser teilweise schwer zu erkennen. Mithilfe einer neuen Seekarten-App kann der Bootsführer jederzeit sehen, wo er ist und wie nah er sich zur Grenze des geschützten Bereiches befindet. Ziel ist es, durch eine verbesserte Orientierung auf dem Wasser eine Verringerung des Nutzungsdrucks auf die zu schützenden Rast‐ und Zuggebiete der Wasservögel des EU‐Vogelschutzgebietes zu erreichen. Die Nutzungsmöglichkeiten von elektronischen Seekarten wurden mit dem BSH besprochen und ein Projektantrag 2018 erarbeitet. Für 2019 ist geplant den Antrag einzureichen, um Fördermittel für die technische Umsetzung der Seekarten-App zu beantragen.

Führungen

Im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung wurden unterschiedliche thematische Führungen und Vorträge durchgeführt. Die Veranstaltungen wurden überwiegend von Einheimischen besucht, die sich über aktuelle Entwicklungen im Naturschutzgebiet und allgemein im Naturschutz informieren wollten. Zudem hat im Herbst eine Ausfahrt ab Hafen Lauterbach mit einer Klasse der Freien Schule Rügen mit dem Segelschiff „Ernestine“ zum Großen Stubber im Greifswalder Bodden stattgefunden. Auf der Fahrt wurde die aktuelle Situation der Kegelrobben in der Ostsee dargestellt und die Robben vor Ort beobachtet. An der Universität Greifswald wurde im Rahmen einer Vorlesung zum marinen Naturschutz den Studenten das Fallbeispiel Kegelrobbe vorgestellt.

Tab. 2 Führungen

Nr. Datum Ort Thema Führer 1 03.03.2018 Vortrag Kegelrobbe Hoffmann 2 10.03.2018 Groß Schoritz Vortrag Kegelrobbe Hoffmann 3 23.04.2018 Dänholm Robbe Managementplan Hoffmann 4 17.05.2018 Seedorf Freiwillige Vereinbarung & Robben Hoffmann 5 29.05.2018 NSG Devin NSG und Freiwillige Vereinbarung Kossendey & Hoffmann 6 19.09.2018 Stubber Kegelrobben Ausfahrt Hoffmann 7 10.12.2018 Uni Greifswald Mariner Naturschutz: Kegelrobbe Hoffmann

Abb. 3 Kegelrobben-Exkursion mit einer Schulklasse und Segelschiff

Foto: Ralf Grunewald, 2017 2 Monitoring

2.1 Bootmonitoring der Freiwilligen Vereinbarung

In der Saison 2018 wurde über 184-mal das Bootmonitoring gemäß der „Freiwilligen Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund“ (s. Seekarte) rund um den Greifswalder Bodden durchgeführt (s. Anhang Übersicht Bootmonitoring). Davon wurden bei 123 (= 67%) Bootmonitoring

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Wasserfahrzeuge erfasst und bei 61 (=33%) keine Nutzung der Wasserfläche beobachtet. 2018 wurden mit insgesamt 2584 Datenpunkten wieder die meisten Daten seit Beginn des Monitorings (Tab. 6) erhoben. 75% aller beobachteten Nutzer im FFH-Gebiet Greifswalder Bodden hielten sich an die Grenzen der Befahrensregelung der Freiwilligen Vereinbarung. 25% aller erfassten Nutzer verstießen in dieser Saison gegen die Regelungen. Im Vorjahr hielten sich 87% an die Vereinbarung und 13% der erfassten Nutzer fuhren in die vereinbarten beschränkten Bereiche des Boddens. Somit wurden in diesem Jahr insgesamt 12% mehr Verstöße als im Vorjahr ermittelt. Mit der Zunahme der Verstöße befinden wir uns 13% über dem Jahresmittel von 12% des gesamten Monitoring-Zeitraumes 2006 bis 2018. In der Tabelle 3 sind die Ergebnisse des Monitorings der letzten 13 Jahre in einer Darstellung zusammengefasst. In den folgenden Tabellen werden die Ergebnisse nach Nutzergruppen (Tab. 4) und Teilgebieten (Tab. 5) getrennt dargestellt. Über die Ursachen der Verstöße wird unter 4.2 Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung eingegangen. Das Ergebnis des Bootmonitorings 2018 wird zudem detailliert je Monitoringgebiet bei der Saisonauswertung im Frühjahr 2019 und die konfliktreichen Gebiete unter 4.2 dargestellt. Im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung wird der direkte Kontakt mit den Wassersport- und Angel-Vereinen der Boddennutzer gesucht. Insbesondere auch den Vereinen, die in der Umgebung der ermittelten konfliktreichen Bereiche ansässig sind. Das Bootmonitoring wurde 2018 durch Ranger des Biosphärenreservates Südost-Rügen (Having) und den Naturschutzgebietsbetreuer der Schoritzer Wiek, Ralf Birk, unterstützt.

Tab. 3 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung 2006 bis 2018

Tab. 4 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung nach Nutzergruppen

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Tab. 5 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung in den Teilgebieten

Tab. 6 Anzahl der Datenpunkte im Jahresvergleich 2006 bis 2018

2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes

Flug über den Zentralen Greifswalder Bodden

Am 19. März 2018 wurde ein Flug über den zentralen Greifswalder Bodden zur Erfassung der Eisenten durchgeführt. Es wurde wieder festgestellt, dass das Vorkommen der Vögel täglich schwankt, so dass die mobilen Tiere zwischen der Pommerschen Bucht und dem Greifswalder Bodden je nach Witterung und Nahrungsaufkommen schnell hin und her fliegen. Auf diesem Flug konnten nur kleine Ansammlungen von Wasservögeln erfasst werden. Aufgrund der kalten Witterung im Februar und März 2018 sind die großen Ansammlungen der Eisenten wahrscheinlich erst später durchzogen sein. So wurden am 09.04.2018 auf dem Bodden 6.000 vor dem Wampener Riff und am 17.04.2018 über 10.000 Eisenten vom Struck aus erfasst (Quelle: OAMV).

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Abb. 4 Wasservögel (Eisenten, Bergenten, Schwäne) vor der Having

Foto: Florian Hoffmann, 19.03.2018

Kegelrobben

Zum Jahresende 2017 wurden 23 tote Kegelrobben im Südosten der Insel Rügen gefunden und im Deutschen Meeresmuseum untersucht. Es wurden keine Einwirkungen von außen oder Krankheiten festgestellt, die Tiere waren gut genährt und in einem außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand. Eine Todesursache konnte nicht festgestellt werden. Es wird vermutet, dass die Tiere z. B. in einer Reuse ertrunken sind. 2018 wurden keine weiteren Robben mit vergleichbaren Symptomen an der Küste des Greifswalder Boddens gefunden. Insgesamt ist die Anzahl der Kegelrobben-Totfunde an der Küste MV weiter angestiegen. 2018 haben auch die Sichtungen von Kegelrobben zugenommen, mit einem Maximalwert von fast 300 Kegelrobben am 19.04.2018 am Großen Stubber (200 Tiere) und der Greifswalder Oie (90 Tiere). Diese hohen Zahlen wurden nur für einen kurzen Zeitraum erfasst. In Mai (03.05.) und Juni (17.05.) 2018 wurden dann max. 21 bzw. 19 Kegelrobben auf der Greifswalder Oie erfasst. Die Anzahl der Kegelrobben schwankt über das Jahr saisonal stark. So dass im Jahresdurchschnitt am Großen Stubber und der Greifswalder Oie ca. 20-40 Tiere beobachtet wurden. Auffällig ist die Übereinstimmung der Maximalzahlen der Eisenten und der Kegelrobben am 17. und 19. April 2018, was auf eine hohe Laichaktivität des Herings zu dieser Zeit schließen lässt. Hervorzuheben ist, dass 2018 das erste lebende Jungtier einer Kegelrobbe im weißen Lanugo-Fell auf der Greifswalder Oie dokumentiert wurde. Dies unterstreicht die Tendenz, dass die Kegelrobben nach 100jähriger Abwesenheit wieder im Projektgebiet und somit insgesamt an der deutschen Ostseeküste heimisch werden.

Abb. 5 Kegelrobbensichtung im Bodden (Ausnahmeereignis) und Jungtier auf der Greifswalder Oie

Foto: Linda Westphal / DMM & BfN, 19.04.2018 Foto: Stella Klasan / Verein Jordsand, 19.04.2018

3 Berichte zu den Saisonauswertungen

Die Saisonauswertungen der „Freiwilligen Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund“ betrachten jeweils das vergangene Kalenderjahr und werden jährlich nach Beendigung der Wassersport- und Angelsaison durchgeführt. Dazu versendet der WWF Einladungen an Vereine, Behörden, Marinas, Angel-Guides, etc., um mit vielen Nutzern des Greifswalder Boddens ins Gespräch zu kommen und die

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Monitoring-Ergebnisse des Bootmonitorings im Detail vorzustellen. Die Saisonauswertung wird jeweils an zwei Orten kurz hintereinander durchgeführt, damit die Teilnehmer eine kurze Anreise haben. 2018 wurde die Saisonauswertung der Saison 2017 zur freiwilligen Vereinbarung am 16.04.2018 in Lauterbach auf Rügen im Seminarraum der Marina ‚im jaich‘ und am 17.04.2018 in Greifswald im Ortsteil Wieck im Schilfhaus des Greifswalder Yachtclubs, jeweils um 18:00 Uhr durchgeführt. Teilgenommen haben Vertreter der Angel-, Kanu- und Segelvereine, der Kiter, der Fischereiaufsicht, der Wasserschutzpolizei und der Naturschutzbehörden. Auf beiden Veranstaltungen wurde eine Präsentation vorgestellt, wobei je Standort auf regionale Schwerpunkte eingegangen wurde.

Zu Beginn wurden die Ergebnisse des Monitorings dargestellt (s. Betreuungsbericht 2017) und die erfassten Verstößen der Saison 2017 analysiert. Zudem wurden die Daten der Einzelgebiete im Detail dargestellt und mit den Teilnehmern diskutiert.

Folgende Themenschwerpunkte wurden besprochen: • Anwohner des Neuensiener Sees berichten über die Zunahme von Bootsaktivitäten, da durch die neue erhöhte Brücke auch größere Boote auf den Neuensiener See fahren können. Es wird darauf hingewiesen, dass an der Brücke ein Schild mit Informationen zur Befahrensregelung der Wasserflächen des Neuensiener Sees fehlt. Zudem wird nach subjektiver Einschätzung der Rückgang an Rastvögeln auf dem Neuensiener See angemerkt. Die Wasserqualität habe sich derart verschlechtert, dass es keine Nahrung mehr für die Enten und Schwäne gäbe. Außerdem soll der Makroalgenwuchs in den letzten Jahren stark abgenommen haben. Das Biosphärenreservat nimmt zur Kenntnis, dass hier ein Schild fehlt. Zum einen muss hier eine Naturschutz-Eule angebracht werden und geprüft werden, ob ein Schild zur Befahrung angebracht werden kann. Der WWF wird mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund (WSA) besprechen, ob das Anbringen eines Durchfahrt-Verboten Schildes rechtlich möglich ist • Es wird angeregt, in der Schoritzer Wiek vier Schilder aufzustellen, um die Grenzen des Naturschutzgebietes von Wasser auszuweisen. Die Schilder sollen an den Ufern die geraden Grenzlinien des NSG auf der Wasserfläche für die Nutzer anzeigen. Es wird berichtet, dass die Vogelscheuch-Tonnen sehr effektiv sind und somit aber auch das Rastgeschehen um und auf der Wiek negativ beeinflussen. Ein neu zu gestaltendes Schild mit Informationen zum Angelverbot im Naturschutzgebiet sollte am Parkplatz aufgestellt werden. • Das Watangeln, insbesondere mit der Fliegenrute, habe allgemein zugenommen. Da insgesamt weniger Fisch gefangen würde, würden die Watangler immer weiter in die Flachwasserbereiche hinein gehen. Das Thema Watangeln sollte zukünftig in der WWF-Angelbroschüre mit aufgenommen werden. • Es wird angeregt, dass der Angelladen „Angel Joe“ die WWF-Angelbroschüre in den Filialen in Berlin verteilen könnte. • Der private Hafen der Marina „im jaich“ in Lauterbach wird als wichtiges Winterlager für Fische dargestellt. Der Betreiber der Marina ist daran interessiert, zum Schutz der Fische im Hafenbecken, eine Winterlager-Regelung einzurichten. Der WWF wird sich erkundigen, welche Schritte für die Einrichtung eines neuen Winterlagers nötig sind. • Es wird berichtet, dass auf dem Selliner See gerade im Herbst viele Angler im roten Bereich angeln und kaum Kontrollen durch die Behörden durchgeführt werden. Eine Intensivierung der Kontrollen der Fischereiaufsicht (LALLF) und Wasserschutzpolizei (WSP) wäre eine wichtige Hilfe zur Reduktion des Nutzungsdrucks im NSG. • Insgesamt haben die Jetski-Aktivitäten im Bereich Wolgast zugenommen. Die Slipstelle Ludwigsburg wird viel genutzt. Es muss darauf geachtet werden, dass die 500 m Abstand zu den Badegästen eingehalten werden und Geschwindigkeit im Badebereich nicht schneller als 4 kn ist. • Es wird gefragt, ob eine bessere Kennzeichnung der Laichschonbezirke im Bereich Wolgast durch das LALLF möglich sei. • Die abgestimmte Wegesituation auf den Freesendorfer Wiesen vor dem Struck wurde erläutert. • Für die Wasserschutzpolizei (WSP) ist der Vollzug bezüglich der Stand-UP Paddler schwierig, da das Board rechtlich kein Wasserfahrzeug, sondern eine Schwimmhilfe darstellt. • Es wird angeregt, das Faltblatt der Freiwilligen Vereinbarung ins Polnische übersetzen zu lassen, da die Zahl der Gäste mit Wasserfahrzeugen aus Polen jährlich zunimmt und insbesondere für die WSP dieses Faltblatt hilfreiches Informationsmaterial darstellen würde.

Der Buchtranger der Wismarbucht hat an der Saisonauswertung in Greifswald und dem Treffen der Robbenschutz AG in Stralsund teilgenommen. Der Schutzgebietsbetreuer des Greifswalder Boddens hat an Treffen der Projektgruppe Wismarbucht in Wismar teilgenommen und die aktuellen Herausforderungen mitdiskutiert.

9 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018 4 Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung

4.1 Erfolge

Robbenschutz Arbeitsgruppe M-V

Am 23.04.2018 organisierte das Deutsche Meeresmuseum zusammen mit dem WWF das jährliche Treffen der Robbenschutz Arbeitsgruppe Mecklenburg-Vorpommern. Das Protokoll wurde vom WWF verfasst. Ein Überblick über die Robbensichtungen 2017 wurde vom LUNG vorgestellt. Insgesamt hatte sich das generelle Verbreitungsmuster der Robben an den Küsten von MV 2017 im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert. Der gute Umweltzustand gemäß der HELCOM Kriterien wurde in der Ostsee für die Kegelrobben nicht erreicht. Der WWF berichtete über seinen Einsatz für einen Kegelrobben-Managementplan MV. Der Text-Entwurf einer gemeinsam erarbeiteten Empfehlung an das Umweltministerium wurde vorgestellt und über die finale Fassung abgestimmt. Hervorzuheben ist das Vertreter der Fischerei und des Naturschutzes gemeinsam dieses Empfehlungsschreiben unterstützten. Folgende fünf Punkte wurden darin aufgeführt: Schadenserfassung, Schadensausgleich, Konfliktminderung, Bestandsmonitoring, Robbenmanagementplan M-V. Das neue Konzept „Das Management angelandeter Kegelrobben in Mecklenburg Vorpommern am Beispiel des Biosphärenreservates Südost Rügen“ wurde vom BRASOR vorgestellt. Das Nationalparkamt Vorpommersche Boddenlandschaft berichtete über Erfahrungen im Umgang mit lebenden Robben. Über die Häufung von Totfunden in Südost-Rügen 2017 und die aktuelle Entwicklung von Jungtier-Sichtungen 2018 informierte das DMM (s. 2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes). Das Thünen Institut stellte das STELLA Projekt vor. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von alternativen Managementansätzen und Fangtechniken zur Minimierung der Konflikte zwischen den fischereilichen Aktivitäten und Naturschutzzielen, insbesondere dem Schutz von Seevögeln und Meeressäugetieren.

Campingplatz Pritzwald

Die historisch gewachsenen und teils unklaren Bebauungsverhältnisse auf dem Naturcampingplatz Pritzwald auf Zudar sollen durch den neuen Eigentümer des Campingplatzes beendet werden. In dem dafür aufgestellten vorhabensbezogenen Bebauungsplan Nr. 14 Z. 2017 „Ferienpark Pritzwald“ vom Mai 2018 wird eine neue Ferienwohnungsiedlung mit 44 Häusern geplant. Der WWF hat zu diesem Plan Stellung genommen (s. 5.4 Stellungnahmen) und das Vorhaben in der Größe der Umsetzung und die vorgelegten Untersuchungen kritisiert. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Schoritzer Wiek ein besonders sensibler und artenreicher Lebensraum, der durch eine ganzjährige intensive Ferienwohnungsnutzung einer erheblichen zusätzlichen Störung ausgesetzt werden würde. Durch die zahlreichen Einwände zum B-Plan wurde der vorgelegte Plan nicht genehmigt und muss grundlegend überarbeitet und nochmals ausgelegt werden.

Abb. 6 Bebauungsplan Campingplatz Pritzwald auf Zudar

4.2 Probleme

Mehr Verstöße in 2018

Insgesamt wurden 2018 mit 25% die meisten Verstöße seit Beginn des Monitorings erfasst. Ein wesentlicher Grund für die Zunahme der Verstöße zum Vorjahr ist wahrscheinlich, dass die Saison 2018 ein Jahr mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden, hohen Temperaturen und geringem Niederschlag war. Die damit

10 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

einhergehende hohe touristische Auslastung der Küstenregion führte zu insgesamt mehr Personen an den Küsten mit einer längeren Verweildauer an und auf dem Wasser. Selbst im Herbst wurden noch viele Nutzer auf den Wasserflächen angetroffen. Dadurch waren auch mehr Wasserfahrzeuge in der Nähe der sensiblen Gebiete und es wurden verhältnismäßig mehr Verstöße als in den Vorjahren erfasst. Folgend werden die drei Teilgebiete mit den verhältnismäßig höchsten Verstoß-Anteilen angeführt: die Schoritzer Wiek mit 88%, der Ludwigsburger Haken mit 61% und die Puddeminer Wiek mit 43 %. Anmerkung: Die Kemlade wird hier nicht berücksichtigt, da nur ein einzelnes Boot erfasst wurde (s. Tab. 5).

Schoritzer Wiek

Tab. 7 Einhaltung Vereinbarung Schoritzer Wiek

2018 wurden 91% der im Rahmen des Bootmonitorings erfassten Angler innerhalb des Naturschutzgebietes Schoritzer Wiek angetroffen. Gemäß der geltenden Behandlungsrichtlinie ist hier das Töten von Tieren verboten und das bedeutet, dass das Angeln innerhalb der Grenzen des Naturschutzgebietes der Schoritzer Wiek nicht gestattet ist. In der Saison 2018 wurden - wie auch im Vorjahr - häufig Angler mit der Wathosen angetroffen, die mit bei dem Monitoring aufgenommen wurden, da sie direkt an der Fahrrinne standen (s. Abb. 8). Zudem fuhren auch immer wieder Boote zum Angeln in das Schutzgebiet. Das stetige Angeln, insbesondere im Herbst, stellt eine ständige Störung für die rastenden Wasservögel in diesem hochsensiblen Gebiet dar. Halterermittlungen von Booten und PKWs wurden von den Behörden durchgeführt. Zudem wurden auch Spaziergänger mit Hund außerhalb des ausgewiesenen Weges am Strand des Campingplatzes angetroffen (s. Abb. 8). Der Betreuer der Natura 2000 Kernzone Ralf Birk führte 2018 mit dem Boot des StALU auf der Wiek Kontrollen durch. Für 2019 sollten in den Monaten, in denen Herr Birk nicht vor Ort ist, durch den Schutzgebietsbetreuer weitere Bootskontrollen durchgeführt, bzw. organisiert, werden. Am Ufer der Schoritzer Wiek ist geplant Schilder mit der Naturschutz-Eule aufzustellen, damit die Grenze des Naturschutzgebietes auch besser vom Wasser aus zu erkennen ist. Zudem sollte u.a. für eine Slipstelle und einen Parkplatz ein Schild entworfen werden, auf dem kurz und klar mittels einer Karte die Angelregelungen für die gesamte Bucht dargestellt werden.

Abb. 7 Watangler und Spaziergänger mit Hund im NSG Schoritzer Wiek

Foto: Ralf Birk, 19.09.2018 Foto: Katrin Kunkel, 03.11.2018

11 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Ludwigsburger Haken

Tab. 8 Einhaltung Vereinbarung Ludwigsburger Haken

2018 wurden am Ludwigsburger Haken 84% der Motorboote und 45% der Kitesurfer im roten Bereich erfasst. Motorboote ankerten im Flachwasserbereich oder durchqueren ihn als Abkürzung bei der Umfahrung. Bei für Kitern günstigen Windbedingungen wurde es 2018 an manchen Tagen an den unbedenklichen Einstiegstellen eng und so wichen einige Kiter in die roten Zonen aus. Im Strandbereich unmittelbar an der Grenze des Naturschutzgebietes Lanken wurde das Kitegepäck gelagert und der Schirm am Strand im Schilf gestartet und dann zwischen dem erlaubten und roten Bereich hin und her gesurft. Kanuten nutzten die roten Flachwasserbereiche um an Land zu gelangen oder das Naturerlebnis in der Nähe der rastenden Wasservögel zu suchen. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde sollte abgestimmt werden, inwieweit hier Schilder und Kontrollen zu Einsicht der Kiter und somit zur Verringerung der Störungen helfen können.

Abb. 8 Kitesurfer am Ludwigsburger Haken im NSG Lanken

Foto: Felix Bügler, 15.10.2018

Puddeminer Wiek

Tab. 9 Einhaltung Vereinbarung Puddeminer Wiek

12 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

In der Puddeminer Wiek sind die Angler mit 76% Verstößen überwiegend in den roten Bereichen erfasst worden. Es wurde außerhalb der Fahrrinne nahe am Schilfufer geangelt. In der Puddeminer Wiek ist der nördliche Teil nur in der Fahrrinne befahrbar. In der Glewitzer Wiek ankerten vereinzelt Segler im roten Bereich, der überwiegende Anteil nutze die Fahrrinne, um den Hafen in Puddemin anzusteuern. In diesem Gebiet sollte über die Angelvereine versucht werden die Einsicht der Angler zu fördern aus Überzeugung dieses Gebiet, insbesondere zu den Zugzeiten, weniger zu frequentieren, um die Störungen für die rastenden Vögel zu verringern.

Abb. 9 Angler auf der Puddeminer Wiek

Foto: Felix Bügler, 18 .10. 2018

Befahrensregelung für die Wasserflächen in den Naturschutzgebieten

Im Rahmen der Verbänderunde in MV wurde 2018 vom WWF das Thema der fehlenden Befahrensregelung für die Wasserflächen in den Naturschutzgebieten mit Wasserfläche auf die Tagesordnung gesetzt. Die Vorschläge mit den detaillierten Karten für einen entsprechenden Antrag sind seit 2015 auf der Internetseite des WWF öffentlich einzusehen: www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/ostsee/unterlagen-fuer-antrag-befahrensregelung- naturschutzgebiete-mv/. Doch auch 2018 war die Antwort des Umweltministeriums, dass der Antrag zur Regelung derzeit nicht bearbeitet werden könne. Aus naturschutzfachlicher Sicht sollte der Antrag für die Befahrensregelung der Naturschutzgebiete unbedingt fertiggestellt und eingereicht werden. In diesem Zusammenhang sollte auf die noch ausstehende Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung für den Schweriner See und die Ausweisung von Kitesurfgebieten in der Wismarbucht hingewiesen werden. Diese genannten drei Vorhaben dienen alle der Minderung von Konflikten auf den Wasserflächen in M-V.

5 Anhang

5.1 Übersicht Bootmonitoring

Tab. 10 Übersicht Bootmonitoring (inkl. ohne Bootsichtungen)

Nr. Datum Beginn Ende Gebiet 1 12.01.2018 10:45 12:45 Having 2 22.01.2018 10:00 11:30 Having 3 24.01.2018 9:15 10:45 Having 4 02.02.2018 11:00 12:30 Having 5 11.04.2018 8:45 10:15 Having 6 16.04.2018 12:00 13:30 Having 7 24.04.2018 10:00 13:30 Having 8 04.05.2018 11:00 11:45 Deviner See 9 05.05.2018 12:30 14:00 Dän. Wiek 10 05.05.2018 12:30 14:00 Ludw. Haken 11 05.05.2018 12:30 14:00 Wampener Riff 12 09.05.2018 15:30 17:00 Kemlade 13 14.05.2018 16:15 17:00 Deviner See 14 15.05.2018 16:00 16:30 Gustower Wiek

13 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Nr. Datum Beginn Ende Gebiet 15 15.05.2018 16:30 17:00 Wamper Wiek 16 16.05.2018 13:30 15:00 Schoritzer Wiek 17 16.05.2018 15:30 16:30 Puddem. Wiek 18 18.05.2018 9:00 10:30 Having 19 31.05.2018 10:45 12:15 Having 20 05.06.2018 14:30 15:30 Gustower Wiek 21 05.06.2018 15:30 15:45 Wamper Wiek 22 06.06.2018 12:30 14:00 Dän. Wiek 23 06.06.2018 14:00 14:30 Ludw. Haken 24 06.06.2018 14:00 14:30 Wampener Riff 25 06.06.2018 15:00 16:00 Koos 26 06.06.2018 16:30 17:00 Miltzower Bucht 27 07.06.2018 14:00 15:30 Schoritzer Wiek 28 07.06.2018 15:45 16:15 Puddem. Wiek 29 07.06.2018 16:30 16:45 Gustower Wiek 30 08.06.2018 10:30 12:00 Having 31 08.06.2018 12:00 13:00 Deviner See 32 08.06.2018 12:30 13:00 Nördl. Devin 33 13.06.2018 9:00 12:15 Having 34 14.06.2018 16:00 17:30 Deviner See 35 14.06.2018 17:00 17:30 Nördl. Devin 36 15.06.2018 15:00 15:45 Wamper Wiek 37 15.06.2018 16:00 17:00 Gustower Wiek 38 15.06.2018 17:15 18:00 Puddem. Wiek 39 16.06.2018 14:30 15:30 Schoritzer Wiek 40 16.06.2018 16:00 17:00 Puddem. Wiek 41 16.06.2018 9:30 18:45 Gustower Wiek 42 17.06.2018 8:30 9:15 Puddem. Wiek 43 17.06.2018 9:30 11:00 Gustower Wiek 44 17.06.2018 11:00 12:00 Wamper Wiek 45 18.06.2018 15:30 17:00 Ludw. Haken 46 18.06.2018 15:30 17:00 Dän. Wiek 47 18.06.2018 15:30 17:00 Wampener Riff 48 18.06.2018 17:30 18:00 Koos 49 21.06.2018 9:00 14:00 Having 50 25.06.2018 9:30 14:00 Having 51 25.06.2018 12:00 14:30 Ludw. Haken 52 25.06.2018 12:00 14:30 Dän. Wiek 53 25.06.2018 12:00 14:30 Wampener Riff 54 25.06.2018 15:00 15:30 Koos 55 25.06.2018 16:00 17:00 Deviner See 56 26.06.2018 10:30 11:30 Schoritzer Wiek 57 26.06.2018 12:00 14:00 Puddem. Wiek 58 26.06.2018 14:30 15:30 Gustower Wiek 59 26.06.2018 16:00 17:00 Wamper Wiek 60 27.06.2018 11:30 14:00 Ludw. Haken 61 27.06.2018 11:30 14:00 Dän. Wiek 62 27.06.2018 11:30 14:00 Wampener Riff 63 27.06.2018 15:30 16:30 Koos 64 27.06.2018 17:00 18:00 Deviner See 65 27.06.2018 17:15 17:45 Nördl. Devin 66 28.06.2018 10:00 11:00 Deviner See 67 28.06.2018 11:30 12:30 Wamper Wiek 68 28.06.2018 12:30 13:30 Gustower Wiek 69 28.06.2018 14:15 15:00 Schoritzer Wiek 70 28.06.2018 15:30 16:30 Puddem. Wiek 71 29.06.2018 13:15 15:00 Schoritzer Wiek

14 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Nr. Datum Beginn Ende Gebiet 72 29.06.2018 9:30 12:45 Puddem. Wiek 73 29.06.2018 8:30 15:30 Gustower Wiek 74 29.06.2018 15:30 16:00 Wamper Wiek 75 31.06.2018 9:00 10:30 Having 76 02.07.2018 13:00 13:30 Deviner See 77 02.07.2018 15:45 16:15 Puddem. Wiek 78 02.07.2018 14:30 15:30 Gustower Wiek 79 02.07.2018 16:45 17:15 Wamper Wiek 80 03.07.2018 13:00 15:30 Puddem. Wiek 81 03.07.2018 15:45 16:00 Gustower Wiek 82 03.07.2018 16:00 16:30 Wamper Wiek 83 05.07.2018 9:30 11:00 Having 84 10.07.2018 13:30 14:30 Having 85 11.07.2018 11:00 12:30 Having 86 13.07.2018 10:30 11:30 Puddem. Wiek 87 13.07.2018 11:45 12:30 Gustower Wiek 88 13.07.2018 12:30 13:00 Wamper Wiek 89 16.07.2018 10:00 12:30 Ludw. Haken 90 16.07.2018 10:00 12:30 Dän. Wiek 91 16.07.2018 10:00 12:30 Wampener Riff 92 16.07.2018 13:30 14:00 Koos 93 16.07.2018 15:00 16:30 Deviner See 94 28.11.2018 15:30 16:30 Deviner See 94 16.07.2018 15:45 16:15 Nördl. Devin 95 17.07.2018 12:30 13:30 Puddem. Wiek 96 17.07.2018 14:00 15:00 Schoritzer Wiek 97 17.07.2018 16:00 16:30 Wamper Wiek 98 17.07.2018 16:30 17:00 Gustower Wiek 99 18.07.2018 9:30 10:15 Schoritzer Wiek 100 18.07.2018 10:45 11:00 Puddem. Wiek 101 18.07.2018 11:15 12:00 Gustower Wiek 102 18.07.2018 12:00 13:00 Wamper Wiek 103 21.07.2018 13:15 14:00 Schoritzer Wiek 104 21.07.2018 14:30 15:00 Puddem. Wiek 105 21.07.2018 15:15 16:00 Gustower Wiek 106 22.07.2018 13:30 14:30 Puddem. Wiek 107 22.07.2018 14:30 16:00 Gustower Wiek 108 22.07.2018 15:30 16:30 Wamper Wiek 109 30.07.2018 9:30 12:00 Having 110 31.07.2018 12:00 13:00 Schoritzer Wiek 111 31.07.2018 13:45 15:00 Gustower Wiek 112 31.07.2018 15:00 15:30 Wamper Wiek 113 31.07.2018 16:00 16:30 Deviner See 114 01.08.2018 8:15 11:30 Having 115 06.08.2018 8:00 11:30 Having 116 07.08.2018 8:30 10:30 Having 117 16.08.2018 10:30 12:30 Having 118 22.08.2018 9:00 12:00 Having 119 24.08.2018 9:00 10:30 Having 120 12.09.2018 8:00 10:30 Having 121 19.09.2018 17:45 18:30 Schoritzer Wiek 122 21.09.2018 9:00 12:00 Having 123 26.09.2018 14:30 15:00 Dän. Wiek 124 26.09.2018 12:45 15:00 Ludw. Haken 125 27.09.2018 8:30 11:00 Having 126 27.09.2018 12:45 13:15 Koos 127 27.09.2018 14:45 15:30 Deviner See

15 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Nr. Datum Beginn Ende Gebiet 128 28.09.2018 16:00 16:15 Schoritzer Wiek 129 28.09.2018 13:15 14:45 Puddem. Wiek 130 04.10.2018 13:00 13:45 Having 131 05.10.2018 10:00 11:45 Struck 132 05.10.2018 12:30 15:00 Dän. Wiek 133 05.10.2018 12:30 15:00 Ludw. Haken 134 06.10.2018 14:30 14:30 Deviner See 135 09.10.2018 9:30 11:00 Having 136 09.10.2018 14:30 14:45 Gustower Wiek 137 09.10.2018 14:45 15:30 Deviner See 138 10.10.2018 10:45 10:30 Schoritzer Wiek 139 10.10.2018 12:00 14:00 Puddem. Wiek 140 10.10.2018 14:30 14:45 Kemlade 141 10.10.2018 15:15 15:15 Gustower Wiek 142 13.10.2018 12:15 13:45 Koos 143 12.10.2018 14:30 14:30 Deviner See 144 15.10.2018 11:15 12:00 Struck 145 15.10.2018 13:30 15:15 Ludw. Haken 146 15.10.2018 13:30 15:15 Dän. Wiek 147 16.10.2018 11:30 12:45 Having 148 16.10.2018 16:00 16:45 Puddem. Wiek 149 17.10.2018 15:30 15:45 Ludw. Haken 150 17.10.2018 15:00 15:45 Dän. Wiek 151 17.10.2018 13:00 14:00 Spülfeld Wampen bis Hafen Ladebow 152 18.10.2018 9:00 9:30 Having 153 18.10.2018 11:00 0:00 Having 154 18.10.2018 14:30 14:30 Wampener Wiek 155 18.10.2018 15:00 15:00 Gustower Wiek 156 18.10.2018 15:45 17:00 Puddem. Wiek 157 19.10.2018 12:45 12:45 Deviner See 158 19.10.2018 13:30 15:00 Koos 159 30.10.2018 12:15 14:15 Schoritzer Wiek 160 30.10.2018 11:15 11:15 Dän. Wiek 161 30.10.2018 11:00 11:00 Struck 162 01.11.2018 11:15 11:15 Gustower Wiek 163 01.11.2018 12:45 14:30 Schoritzer Wiek 164 01.11.2018 11:30 15:15 Puddem. Wiek 165 01.11.2018 11:00 11:00 Wamper Wiek 166 02.11.2018 14:30 14:30 Deviner See 167 02.11.2018 13:00 13:15 Dän. Wiek 168 02.11.2018 13:00 13:30 Ludw. Haken 169 02.11.2018 11:15 12:15 Großer Wotig 170 05.11.2018 9:30 11:00 Having 171 05.11.2018 13:45 15:45 Gristower Wiek 172 05.11.2018 16:00 16:00 Deviner See 173 07.11.2018 13:00 16:30 Puddem. Wiek 174 07.11.2018 12:30 12:45 Wamper Wiek 175 07.11.2018 12:45 13:00 Gustower Wiek 176 07.11.2018 15:30 15:45 Schoritzer Wiek 177 08.11.2018 15:15 16.15 Dän. Wiek 178 08.11.2018 12:45 13:00 Großer Wotig 179 08.11.2018 13:00 13:15 Struck 180 09.11.2018 13:45 14:15 Deviner See 181 10.11.2018 13:00 13.30 Schoritzer Wiek 182 15.11.2018 12:00 14:00 Having 183 15.11.2018 9:00 11:30 Having 184 20.11.2018 9:00 12:00 Having

16 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

5.2 Verteilerliste Angelbroschüre Greifswalder Bodden

Tab. 11 Verteilerliste Angelbroschüre

Angelerlaubnis-Ausgabestelle Ort Straße Kurverwaltung Altefähr Altefähr Am Fährberg 9 Amt Mönchgut Granitz Göhrener Weg 1 Amt Bergen auf Rügen Bergen Markt 5-6 Angelverein Zum Kormoran e.V. Brandshagen Boddenring 22 Kurverwaltung Gager Gager Zum Höft 15a Amt Bergen auf Rügen – Büro Garz Lindenstr.5 Kurverwaltung Göhren Göhren Poststr. 9 Angelverein Sturmvogel Lubmin e.V. Greifswald Bergweg 16 a Hagen´s Angelshop Greifswald Lomonossowallee 58 Hansestadt Greifswald Greifswald Markt 15 Universitätsangelsportverein Greifswald e.V. Greifswald Dubnaring 8a im-jaich Naturoase Gustow Gustow Drigge 1 KAV Ostvorpommern e.V. Gützkow August-Bebel-Str. 39 Kurverwaltung Gemeinde Karlshagen Karlshagen Hauptstr. 4 Marina Kröslin GmbH Kröslin Hafenstr. 9 Angelparadies- Vorpommern Lauterbach Hafenstr. 11b Edeka V. Preller GmbH & Co. KG Lauterbach Chausseestr. 8 Marina Im Jaich Lauterbach Am Yachthafen 1 Angelverein Ortsgruppe Greifswald e.V. Lubmin Am Walde 8 Kurverwaltung Gemeinde Seebad Lubmin Lubmin Freester Str. 8 Kurverwaltung Middelhagen Middelhagen Dorfstr. 4 Sund-Angler Neuhof Am Strelasund 1 Backshop & Angelbedarf Peenemünde Hauptstr. 33 Halbinsel Betriebsgesellschaft mbH Peenemünde Fährstrasse 09 Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen Circus 1 Angelverein Möve e.V. Kiefernweg 13 Hafen Seedorf Sellin Seedorf 12a Kurverwaltung Sellin Sellin Warmbadstr. 4 Bootsverleih Stahlbrode Stahlbrode Wiesengrund 2 Angel Joe GbR Stralsund Greifswalder Chaussee 4 Angelservice Ullrich Stralsund Wasserstr. 63 Angelsportverein Drigge e.V. Stralsund Beethovenstr. 2 Aral Tankstelle Sedata T.S.G. Stralsund Greifswalder Chaussee 62d Fisherman´s in Stralsund GmbH Stralsund Albert-Schweitzer-Str. 16 SAV Voigdehäger See Stralsund e.V. Stralsund Lübecker Allee 29 Smutje’s – Bistro am Sund Stralsund Liebitzweg 22 Tourismuszentrale Hansestadt Stralsund Stralsund Alter Markt 9 Kurverwaltung Thiessow Thiessow Hauptstr. 36 Kurverwaltung Thiessow - Campingplatz Thiessow Hauptstr. 4 Kurverwaltung Ostseebad Trassenheide Trassenheide Strandstr. 36 Angelverband Zieserberg e.V. Wolgast An den Anlagen 4 Meier´s Anglerladen Wolgast Lange Str. 5

Quelle der Ausgabestellen: LALLF Adressliste der Ausgabestellen von Angelerlaubnissen für Küstengewässer M-V https://www.lallf.de/fischerei/angelfischerei/angelerlaubnis/

17 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

5.3 Pressespiegel

Wurden 23 Robben in der Ostsee ertränkt?, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 17.01.2018

Ende 2017 wurden 23 tote Kegelrobben an der Nordküste des Greifswalder Boddens in Mecklenburg- Vorpommern gefunden. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Stralsund wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Starben die Tiere keines natürlichen Todes?

Eine Kegelrobbe auf dem zugefrorenen Strelasund zwischen Stralsund und Greifswald (Mecklenburg- Vorpommern). Foto: Stefan Sauer

Stralsund. Mehr als 20 tote Kegelrobben sind Ende 2017 im Greifswalder Bodden gefunden worden - nun gibt es Hinweise, dass sie eines nicht natürlichen Todes starben. Nach einer Anzeige des Deutschen Meeresmuseums in der Hansestadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt die dortige Staatsanwaltschaft , wie die „Ostsee- Zeitung“ berichtet. Die Staatsanwaltschaft gehe den Hinweisen nach, bestätigte Sprecher Martin Cloppenburg. Ermittelt werde wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz.

Das Meeresmuseum in Mecklenburg-Vorpommern erstattete dem Bericht zufolge Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft betonte, in alle Richtungen zu ermitteln, erklärte aber: „Es gibt Tatverdächtige im Sinne eines Anfangsverdachtes.“

Labor-Untersuchungen hätten ergeben, dass die äußerlich unversehrten Tiere weder an Viren, Bakterien oder Giften verendet waren, sagte der Kurator für Meeressäuger, Michael Dähne. Nach der Ausschlussmethode komme nur ein akutes Herz-Kreislaufversagen in Betracht, vermutlich verursacht durch Ertrinken, sagte Dähne. Als Meeressäuger müssen die Robben zum Atmen immer wieder an die Wasseroberfläche.

Die toten Robben wurden zwischen September und Dezember wurden in einem Umkreis von etwa 5 Kilometer an der Nordküste des Greifswalder Boddens gefunden. Bei rund 100 in den vorpommerschen Boddengewässern lebenden Tieren ist das knapp ein Viertel des Bestandes.

Von dpa/ewo

Fischer wehren sich gegen Verdacht der Robbentötung, Schweriner Volkszeitung, 17.01.2018

Die zunehmende Zahl der Robben an der deutschen Ostseeküste sorgt für Zündstoff bei den Fischern. Sie sprechen sich für einen Managementplan aus, der auch eine Obergrenze beinhalten sollte.

18 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Nach Ermittlungen wegen des mysteriösen Todes von mehr als 20 Kegelrobben im Greifswalder Bodden haben die Fischer den Verdacht einer absichtlichen Tötung zurückgewiesen und die Forderung nach einem Managementplan erneuert. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fischer mutwillig Robben in Reusen locken, um sie zu töten“, sagte der Vize-Chef des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer, Michael Schütt, am Mittwoch. Dass eine Robbe versehentlich in einer Reuse lande, könne passieren. Allerdings sei damit nicht die hohe Zahl der gefundenen Kadaver zu erklären.

Schütt sprach sich für einen Managementplan aus, der den Umgang mit der zunehmenden Robbenpopulation im Greifswalder Bodden regelt. Man müsse in diesem Zusammenhang auch über eine Obergrenze reden. „Die Robben haben hier keine natürlichen Feinde“, sagte Schütt. Die Fischer klagen seit mehreren Jahren über sinkende Fänge, zerrissene Netze und angefressene Fische. Wünschenswert wäre, dass die Auswirkungen des zunehmenden Robbenbestandes auf andere Tierarten wissenschaftlich untersucht würden. Der Umweltverband WWF hat bereits ein Eckpunkte-Papier für einen solchen Managementplan erarbeitet, wie der Leiter des WWF- Ostseebüros, Jochen Lamp, sagte. Zunächst sei eine verlässliche Datengrundlage zur Bestandssituation, den Auswirkungen auf den Lebensraum und den mutmaßlichen Schäden erforderlich. Eine Obergrenze sei für ihn nicht vorstellbar, sagte Lamp. Ziel sei zunächst eine gesunde und stabile Robbenpopulation.

Zwischen September und Dezember 2017 waren 23 tote Kegelrobben an der Nordküste des Greifswalder Boddens entdeckt worden- etwa ein Viertel des auf 100 Tiere geschätzten Robbenbestandes an der vorpommerschen Ostseeküste. Experten des Deutschen Meeresmuseums hatten die äußerlich unversehrten Tiere untersucht und konnten ausschließen, dass die Tiere an Viren, Bakterien oder Giften starben. Sie gehen davon aus, dass die Meeressäuger an akutem Herz- und Kreislaufstillstand durch Ertrinken starben. Ein solcher Tod sei in nach oben geschlossenen Reusen möglich. Das Meeresmuseum erstattete Anzeige wegen der Tötung einer besonders geschützten Art.

Die Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und Bundesnaturschutzgesetz, wie Behördensprecher Martin Cloppenburg sagte. Man gehe Hinweisen nach, dass die Tiere eines nichtnatürlichen Todes starben. Nach Angaben von Cloppenburg gibt es „Tatverdächtige im Sinne eines Anfangsverdachtes“.

Martina Rathke

Streit um die Kegelrobbe, Schweriner Volkszeitung, 21. Februar 2018

Foto: dpa

Der Meeressäuger ist streng geschützt – doch nicht jeder ist froh über die Rückkehr des Raubtieres. Fischer beklagen Schäden

Die Kegelrobben im Greifswalder Bodden werden immer stärker zum Zankapfel. Der Umweltverband Nabu und die Grünen kritisierten Forderungen nach einer Begrenzung des Robbenbestandes als „schäbig“. Das Umwelt- und Agrarministerium wies Forderungen zur Bejagung der Robben zurück. Die Kegelrobbe unterliege nicht dem Jagdrecht, deshalb sei eine Ausnahmegenehmigung für bejagbares Wild derzeit keine Option, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Der EU-Abgeordnete Werner Kuhn (CDU) hatte sich im Zusammenhang mit dem geplanten Managementplan für bestandsregulierende Maßnahmen ausgesprochen. Eine Region wie der Greifswalder Bodden, der als Kinderstube für den Hering gelte, könne eine große Robbenpopulation nicht vertragen, sagte er im NDR. „Dann muss man auch darüber diskutieren, wie ist es möglich den Bestand zu reduzieren. Und dann muss auch eine Ausnahmegenehmigung für bejagbares Wild her.“ Auslöser war der mysteriöse Tod von 23 Kegelrobben im

19 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Herbst letzten Jahres. Schätzungen zufolge wurde damit der Robbenbestand im Greifswalder Bodden um die Hälfte dezimiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz, weil die Tiere ertränkt sein könnten. Bislang liegen noch keine Ergebnisse vor.

Fischer wiesen den Verdacht der Tötung zurück, sprachen sich aber für eine Obergrenze des Meeressäugers aus. Sie machen die Robben, die seit 15 Jahren an die deutschen Küsten zurückkehren, für zerrissene Netze und schlechte Fänge verantwortlich.

Nabu und Grüne forderten eine lückenlose Aufklärung der mysteriösen Todesfälle. „Während die Staatsanwaltschaft ermittelt und sich Naturschutz und Wissenschaft um den kleinen Bestand der Kegelrobben sorgen, sprechen Teile der Fischerei und Politik von einer Robbenplage und fordern Abschussquoten“, sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Dienstag. Die Akteure vor Ort wären gut beraten, aufzuklären und mögliche schwarze Schafe unter den Fischern zu identifizieren.

Im Januar hatte der Umweltverband WWF einen ersten Entwurf eines Managementplanes im Schweriner Umweltministerium vorgestellt. Das Eckpunktepapier sieht ein wissenschaftliches Monitoring, Maßnahmen zur Schadensermittlung und aufbauend darauf auch Entschädigungen für betroffene Fischer vor. „Wir benötigen einen Kompromiss, der von allen Seiten getragen wird“, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. Natürlich sehe man die Schäden an den Netzen. Im Zentrum aller Maßnahmen müsse aber stehen, dass die Wiederansiedlung der Robben nicht gefährdet werde. Heute tagt der Fischereiabgabeausschuss des Landes, um erstmals über Möglichkeiten der Schadensregulierungen zu beraten.

Rund 300 Robben vor der deutschen Ostseeküste gesichtet, Hamburger Abendblatt, 23.04.2018,

Im Greifswalder Bodden und an der Greifswalder Oie wurden etwa 300 Kegelrobben gezählt. Wegen der steigenden Tierbestände fordern Forscher und Umweltverbände einen Robbenmanagement-Plan.

Vor der deutschen Ostseeküste sind im Frühjahr so viele Kegelrobben gesichtet worden wie seit mehr als 100 Jahren nicht. Bei Zählungen im Greifswalder Bodden und an der Greifswalder Oie seien in den vergangenen Tagen knapp 300 Tiere entdeckt worden. Bei einer Ausfahrt zum Großen Stubber – einer Untiefe im Greifswalder Bodden – wurde eine große Gruppe von rund 200 Robben gesichtet, sagte der Kurator des Deutschen Meeresmuseums, Michael Dähne. Auf der Insel Greifswalder Oie wurden nach Angaben der Wildtierstiftung WWF rund 90 Tiere entdeckt. Forscher und Umweltverbände werten dies als Indiz für weiter wachsende Robbenbestände an der südlichen Ostseeküste und fordern einen Robbenmanagementplan.

Die saisonale Zunahme der Robben sei ein weiteres wichtiges Signal, dass ein Robbenmanagementplan für die deutsche Ostseeküste dringend notwendig sei, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. "Mit der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden müssen." Unterstützung kam vom Landesverband der Kutter- und Küstenfischer. "Wir brauchen schnelle Lösungen. Aber das Land lehnt sich zurück", sagte Vize-Verbandschef Michael Schütt. Die Robben sind Fischjäger. Fischer beklagen zunehmend zerrissene Netze und angefressene Heringe.

Das Schweriner Umweltministerium begrüßte die steigenden Robbenzahlen, sieht aber keinen akuten Bedarf für einen Managementplan. Eine Ministeriumssprecherin sagte, dass man zunächst die dreijährigen Untersuchungen des Rostocker Instituts für Fisch und Umwelt zu den Auswirkungen der Robben auf die Fischerei abwarten wolle. Erst auf dieser Grundlage könnten fundierte Aussagen zur Schadenshöhe getroffen und gegebenenfalls über Kompensationsmaßnahmen entschieden werden. 2018 wurden erstmals Robbenbabys an der Küste entdeckt

Die Zahl der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste schwankt jahreszeitlich sehr stark. Spitzenwerte werden immer im März und April während der Heringslaichzeit gezählt. "Wir gehen davon aus, dass die sehr guten Nahrungsbedingungen auch skandinavische Tiere in die deutsche Ostseegewässer gelockt haben", sagte Dähne.

Im vergangenen Jahr wurden im Frühjahr nach Angaben Dähnes 150 Tiere im Greifswalder Bodden gezählt, im Jahresmittel allerdings nur sechs Tiere. Ab Mai sinkt die Zahl der Meeressäuger an der deutschen Küste wieder drastisch. Die Forscher nehmen an, dass die Robben sich dann in ruhigere skandinavische Küstengebiete zurückziehen. In diesem Jahr hatte die ruhige Witterungslage für gute Bedingungen zum Zählen der Meeressäuger gesorgt.

20 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Die bis zu zweieinhalb Meter großen Säuger gelten seit etwa 100 Jahren an der Südküste der Ostsee als ausgerottet. Vor allem Abschussprämien hatten dafür gesorgt, dass der Tierbestand zwischen 1880 und 1920 vollständig verschwand. Durch bessere Umweltbedingungen und den Schutz der Tiere stieg die Zahl der Kegelrobben in der gesamten Ostsee inzwischen wieder auf etwa rund 30 000 Tiere, davon leben rund 90 Prozent in der nördlichen Ostsee. Seit etwa 15 Jahren kehren die Kegelrobben langsam an die deutsche Küste zurück. In diesem Jahr wurden dort erstmals Robbenbabys entdeckt.

Das Meeresmuseum beklagt, dass die Initiative des WWF für einen Robbenmanagementplan derzeit nicht durch das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wird. Fischerei, Naturschutz und Wissenschaft seien sich einig, dass umgehend ein natur- und fischereiverträglicher Umgang mit den Tieren begangen werden müsse. Dies beinhalte auch die Frage einer möglichen Entschädigung für Fischer bei nachgewiesenen Schäden an Fang und Gerät durch Kegelrobben, sagte Dähne.

Vor der deutschen Ostseeküste sind im Frühjahr fast 300 Kegelrobben gezählt worden - so viele wie seit mehr als 100 Jahren nicht. Forscher und Umweltverbände werten dies als Indiz für weiter wachsende Robbenbestände an der südlichen Ostseeküste und fordern vom Land zügig einen Robbenmanagementplan.

"Mit der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden müssen", sagte Florian Hoffmann von der Wildtierstiftung WWF.

Robbentourismus - Umwelt-Experten fordern Management-Plan, DERWESTEN, 23.04.2018

200 Robben wurde nun vor Rügen gesichtet. Um Konflikte zu vermeiden, fordern Umwelt-Experten einen Plan für den Umgang mit Kegelrobben.

Stralsund. Wissenschaftler haben in der vergangenen Woche im Greifswalder Bodden ein seltenes Naturspektakel beobachtet: Im Biosphärenreservat Südost Rügen wurde auf der Sandbank Großer Stubber eine Gruppe von rund 200 ruhenden Robben gesichtet, wie das Deutsche Meeresmuseum am Montag in Stralsund mitteilte. Grund für die große Ansammlung ist demnach, dass die dort ansässigen Kegelrobben zurzeit Besuch von ihren skandinavischen Artgenossen haben.

Wahrscheinlich sei, dass die Tiere die weite Wanderung auf sich genommen haben, weil sie in den Gewässern rund um Rügen momentan ausreichend Nahrung finden. Dort zieht der Hering derzeit in sein Laichgebiet. Allerdings werde die Zahl der Robben an der Küste wahrscheinlich schon bald wieder drastisch sinken, hieß es. Im Mai und Juni sind die Tiere im Fellwechsel. Dafür benötigen sie ruhige, geschützte Strände, an denen sie mehrere Wochen trocken liegen können. Diese finden sie jedoch nicht in Vorpommern, sondern in Dänemark und Schweden.

Um Konflikte mit der Fischerei und Störungen durch den Tourismus künftig zu vermeiden, fordern die Umwelt- Experten des Deutschen Meeresmuseums einen Plan für den Umgang mit Kegelrobben. Eine Initiative des World Wide Fund For Nature (WWF) zur Etablierung eines Managementplans werde aber derzeit nicht durch das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt, so die Kritik der Wissenschaftler. Die Dringlichkeit ihrer Forderung werde jedoch durch die jetzigen Zählungen und die erstmaligen Geburten von Kegelrobben an diesem Abschnitt der Ostsee-Küste in diesem Jahr mehr als deutlich untermauert, hieß es. (epd)

Foto: Stefan Sauer/dpa

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Zwei Kegelrobben schwimmen über der Sandbank (Untiefe) Großer Stubber im Greifswalder Bodden zwischen der Insel Rügen und Lubmin. Bei Zählungen im Greifswalder Bodden und an der Greifswalder Oie seien in den vergangenen Tagen knapp 300 Tiere entdeckt worden. Rekord bei Kegelrobben-Zählung, Hamburger Abendblatt, 23.04.18 Stralsund

Forscher und Umweltschützer sehen Indiz für wachsende Bestände in der Ostsee

Stralsund. Vor der deutschen Ostseeküste sind im Frühjahr fast 300 Kegelrobben gezählt worden – so viele wie seit mehr als 100 Jahren nicht. Bei einer Ausfahrt zum Großen Stubber – einer Untiefe im Greifswalder Bodden – wurden rund 200 Robben gesichtet, wie der Kurator des Deutschen Meeresmuseums, Michael Dähne, am Montag mitteilte. Auf der Insel Greifswalder Oie wurden nach Angaben der Wildtierstiftung WWF bei einer parallelen Zählung rund 90 Tiere entdeckt. Forscher und Umweltverbände werten dies als Indiz für weiter wachsende Robbenbestände an der südlichen Ostseeküste und fordern vom Land zügig einen Robbenmanagementplan.

Die saisonale Zunahme der Robben sei ein weiteres wichtiges Signal dafür, dass ein entsprechender Plan für die deutsche Ostseeküste dringend notwendig sei, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. „Mit der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden müssen.“ Robben sind Fischjäger. Fischer beklagen zunehmend zerrissene Netze und angefressene Heringe.

Die Zahl der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste schwankt jahreszeitlich sehr stark. Spitzenwerte werden immer im März und April während der Heringslaichzeit gezählt. „Wir gehen davon aus, dass die sehr guten Nahrungsbedingungen auch skandinavische Tiere in die deutschen Ostseegewässer gelockt haben“, sagte Dähne.

Im vergangenen Jahr wurden im Frühjahr nach Angaben Dähnes 150 Tiere im Greifswalder Bodden gezählt, im Jahresmittel allerdings nur sechs. Ab Mai sinkt die Zahl der Meeressäuger an der deutschen Küste wieder drastisch. Die Forscher nehmen an, dass die Robben sich dann – in der Zeit des Fellwechsels – in ruhigere skandinavische Küstengebiete zurückziehen. In diesem Jahr hatte die ruhige Witterungslage für gute Bedingungen zum Zählen der Meeressäuger gesorgt.

Die bis zu zweieinhalb Meter großen Säuger gelten seit etwa 100 Jahren an der Südküste der Ostsee als ausgerottet. Vor allem Abschussprämien hatten dafür gesorgt, dass der Tierbestand innerhalb von 40 Jahren zwischen 1880 und 1920 vollständig verschwand. Durch bessere Umweltbedingungen und den Schutz der Tiere stieg die Zahl der Kegelrobben in der gesamten Ostsee inzwischen wieder auf rund 30.000 Tiere, davon leben rund 90 Prozent in der nördlichen Ostsee. Seit etwa 15 Jahren kehren die Kegelrobben langsam an die deutsche Küste zurück. In diesem Jahr wurden dort erstmals Robbenbabys entdeckt. (dpa )

Auch in: Badische Zeitung, Berliner Zeitung, DER TAGESSPIEGEL, Kieler Nachrichten, Schweriner Volkszeitung, Stuttgarter Zeitung Auch auf: LN-online (Lübecker Nachrichten), lr-online.de (Lausitzer Rundschau), shz.de (Schleswig- Holsteinischer Zeitungsverlag), sz-online.de (Sächsische Zeitung), ZDF heute online

Ostseeküste: Die Robben kommen zurück, SCHWERINER VOLKSZEITUNG, 24.April 2018

Fast 300 dieser Meeressäuger wurden vor der deutschen Ostseeküste gezählt. Ein Managementplan wird gefordert.

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Vor der deutschen Ostseeküste sind im Frühjahr fast 300 Kegelrobben gezählt worden – so viele wie seit mehr als 100 Jahren nicht. Bei einer Ausfahrt zum Großen Stubber – einer Untiefe im Greifswalder Bodden – wurden rund 200 Robben gesichtet, wie der Kurator des Deutschen Meeresmuseums, Michael Dähne, sagte. Auf der Insel Greifswalder Oie wurden nach Angaben der Wildtierstiftung WWF bei einer parallelen Zählung rund 90 Tiere entdeckt. Forscher und Umweltverbände werten dies als Indiz für weiter wachsende Robbenbestände an der südlichen Ostseeküste und fordern vom Land zügig einen Robbenmanagementplan.

Die saisonale Zunahme der Robben sei ein weiteres wichtiges Signal, dass ein solcher Plan für die deutsche Ostseeküste dringend notwendig sei, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. „Mit der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden müssen.“ Die Robben sind Fischjäger. Fischer beklagen zunehmend zerrissene Netze und angefressene Heringe.

Die Zahl der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste schwankt jahreszeitlich sehr stark. Spitzenwerte werden immer während der Heringslaichzeit – im März und April – gezählt. „Wir gehen davon aus, dass die sehr guten Nahrungsbedingungen auch skandinavische Tiere in die deutschen Ostseegewässer gelockt haben“, sagte Dähne.

Im vergangenen Jahr wurden im Frühjahr nach Angaben Dähnes 150 Tiere im Greifswalder Bodden gezählt, im Jahresmittel allerdings nur sechs. Ab Mai sinkt die Zahl der Meeressäuger an der deutschen Küste wieder drastisch. Die Forscher nehmen an, dass die Robben sich dann – in der Zeit des Fellwechsels – in ruhigere skandinavische Küstengebiete zurückziehen. In diesem Jahr hatte die ruhige Witterungslage für gute Bedingungen zum Zählen der Meeressäuger gesorgt.

Die bis zu zweieinhalb Meter großen Säuger gelten seit etwa 100 Jahren an der Südküste der Ostsee als ausgerottet. Vor allem Abschussprämien hatten dafür gesorgt, dass der Tierbestand zwischen 1880 und 1920 vollständig verschwand. Durch bessere Umweltbedingungen und den Schutz der Tiere stieg die Zahl der Kegelrobben in der gesamten Ostsee inzwischen wieder auf etwa rund 30 000, davon leben rund 90 Prozent in der nördlichen Ostsee. Seit etwa 15 Jahren kehren die Kegelrobben langsam an die deutsche Küste zurück. In diesem Jahr wurden dort erstmals Robbenbabys entdeckt. Das Meeresmuseum beklagt jedoch, dass die Initiative des WWF für einen Robbenmanagementplan derzeit nicht durch das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wird. Fischerei, Naturschutz und Wissenschaft seien sich einig, dass umgehend ein natur- und fischereiverträglicher Umgang mit den Tieren gepflegt werden müsse.

Martina Rathke

Ist dies das neue deutsche Konflikttier?, WELT, 28.04.2018

Tierschützer haben vor der deutschen Ostseeküste so viele Robben wie nie zuvor gesichtet. Das freut allerdings nicht alle, denn die Tiere zerstören die Netze der Fischer. Ein Zoologe erklärt, wie man das Problemlösen könnte.

Guido Dehnhardt erforscht seit Jahrzehnten das Verhalten von Seehunden, Kegelrobben und Seelöwen. Sein Arbeitsplatz ist die "Lichtenberg" ein altes Flussschiff, das von der Universität Rostock zum Institut für Meeressäuger umgebaut wurde und nun im Yachthafen Hohe Düne liegt. Dehnhardt und seine 15 Kollegen interessiert, wie Meeressäuger ihre natürliche Umgebung wahrnehmen, wie sie sich im Meer orientieren können - und ob sich mithilfe dieser Erkenntnisse Lösungen für technische Orientierungssysteme finden lassen. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht immer das Tier: Auf der "Lichtenberg" werden deshalb zwölf Robben in einem großen Freiwassernetz gehalten und ihr Verhalten erforscht.

WELT: Herr Dehnhard, der WWF fordert, dass die Robben und ihr Treiben in der deutschen Ostsee besser überwacht werden. Anlass sind neue Zählungen, nach denen es fast 300 Kegelrobben vor der deutschen Ostseeküste geben soll. Bracht man wirklich ein Robbenmanagement? Dehnhard: Das halte ich für überzogen. Die Einteilung der Ostsee in dänische, schwedische, deutsche, polnische Gewässer -das sind politische, keine biologischen Grenzen. Für Robben ist die Ostsee ein großer Lebensraum, insgesamt gibt es hier um die 35.000 Tiere. Die meisten leben in Schweden, weil die Schärenküste mit ihren vielen flachen Felsen gute Liegeplätze und gute Nahrungsplätze bietet. In Deutschland leben noch immer recht wenige.

WELT: Ist die deutsche Küste nicht attraktiv genug für sie ist? Dehnhard: Genau. Hier gibt es nur wenige Strände, die geeignet sind und alle Kriterien einer Kegelrobbe für einen optimalen Lebensraum erfüllen.

23 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

WELT: Wofür brauchen die überhaupt Liegeplätze? Tiere sind ja eigentlich nicht faul Dehnhard: Ganz und gar nicht. Robben können tagelang auf Beutefang gehen - aber dann brauchen sie auch Erholungspausen. Und dann wechseln sie einmal im Jahr ihr Fell, das ist eine Zeit, in der sie viel Zeit an Land verbringen, damit ihre Haut gut durchblutet wird.

WELT: Robben haben einen Fellwechsel wie Katzen? Dehnhard: Ja. Das Fell der Robben dient dazu, den Körper im Wasser ganz glatt zu machen, es ist wie ein Gleitmittel. Nach einem Jahr sind die Haare aber abgenutzt, das Fell fühlt sich dann sehr rau an, was das Schwimmen erschwert. Dann fallen die Haare aus und neues, weiches Fell wächst. Und dann müssen Robben natürlich auch ihren Nachwuchs zur Welt bringen und bis zu vier Wochen säugen. Die kleinen Robben können noch nicht schwimmen – also müssen Mütter und Kinder gute Liegeplätze haben.

WELT: Obwohl es an der deutschen Ostseeküste keine ruhigen Sandstrände und flachen Felsen gibt, sind die Robben in den vergangenen Jahren zahlreicher geworden. Dehnhard: Stimmt. Das liegt vermutlich daran, dass es den Populationen in Schweden sehr gut geht. Sie vermehren sich stark.

WELT: Und anstatt sich um überfüllte Liegeplätze in Schweden zu streiten, nehmen die Tiere mit unseren Gewässern vorlieb? Dehnhard: Ja. Normalerweise werden Kegelrobben, sobald sie mit drei, vier Wochen nicht mehr gesäugt werden, von ihren Eltern vertrieben. Sie erkunden dann ihre Umgebung und müssen sich ihre Nahrung eigenständig fangen. Je nach individueller Vorliebe schwimmen sie dann auch Richtung Süden.

WELT: Und als Raubtiere zerstören sie die Netze der Fischer! Dehnhard: Das kommt natürlich vor. In der Ostsee gibt es drei Robbenarten: die Ringelrobbe, die nur in den vereisten Meeresregionen lebt, den Seehund, der aber vor allem in der westlichen Ostsee, etwa bis Rostock lebt. Und die Kegelrobbe, die in der gesamten Ostsee vorkommt. Sie ist sehr groß, stark, forsch und neugierig. Sie schwimmt in die Netze der Fischer hinein, zerreißt sie und beißt aus den Fischen Stücke heraus. Dass ärgert Fischer natürlich enorm.

WELT: Gibt es keine robbensicheren Netze? Oder Systeme, mit denen die Tiere mit Lärm oder anderen Mitteln verscheucht werden? Dehnhard: Nein. Die Systeme, die es gibt, haben einen allenfalls mäßigen Effekt. Und als Zoologe muss ich auch fragen, ob das wirklich die richtige Perspektive ist. Betrachten Sie die Sache doch mal so: In der Ostsee gibt es eine bestimmte Menge Fisch - und von dem leben sowohl die Robbe als auch der Fischer. Sie sind Nahrungskonkurrenten. Bedeutet das, dass man die Robben verjagen muss?

WELT: Das vielleicht nicht. Aber vielleicht muss man über Ausgleichsprämien für die Fischer nachdenken - so wie für Schäfer ja auch Prämien für Wolfsrisse diskutiert werden. Dehnhard: Das ist eine gesellschaftliche Entscheidung. Angesichts der Zahlen sind wir an der deutschen Ostseeküste jedoch weit davon entfernt, dass Fischer wegen der Kegelrobben aufgeben müssen. In Schweden, wo der Großteil der Kegelrobben lebt, gibt es auch kein Robbenmanagement, das fordert auch niemand. Natürlich sind ein zerstörtes Netz und ein beschädigter Fang für einen kleinen Fischereibetrieb ein großer Verlust. Aber das Problem ist doch auch selbst gemacht.

WELT: Wie meinen Sie das? Dehnhard: In einem Ökosystem gibt es immer Ursache und Wirkung. Und dass sich die Kegelrobben in Schweden so gut vermehren, hat doch einen Grund. Die Robben konnten in der Ostsee, aber auch in der Nordsee nur deshalb zu den größten Raubtieren werden, weil eine natürliche Regulierung fehlt, auch weil die Population eines noch größere Raubtieres stark dezimiert wurde.

WELT: Welches noch größere Raubtier fehlt dem Meer? Dehnhard: Der Heringshai. Das ist ein bis zu drei Meter großer Hai, der sieht ein wenig aus wie der weiße Hai. Früher gab es davon recht viele in der Ostsee - und übrigens auch in der Nordsee. Die Haie haben durch den Fang von Jungrobben sicher effektiv zur Regulierung der Robbenpopulationen beigetragen.

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WELT: Und dieser Hai ist Opfer der Fischerei geworden? Dehnhard: Unter anderem, ob gezielt oder als Beifang. Aber auch durch Hochseeangler. Er war, wie die Robben, auch ein Nahrungskonkurrent für die Fischer. Aber da er der einzige große Beutegreifer war, den wir hatten, müssen wir uns nicht wundern, dass die Robben sich nun stark vermehren.

WELT: Also müsste man ihrer Meinung nach für ein effizientes und ökologisches Robbenmanagement Haie besser schützen? Dehnhard: Genau. In einem gesunden Ökosystem gehört zu einem Beutegreifer auch immer ein Feind. Leider stehen Heringshaie erst seit etwa zwei Jahren unter Schutz - bis die Bestände sich erholt haben und die Robbenpopulationen wieder regulieren, wird es noch lange dauern.

Gemütlich oder gefräßig? Eine junge Kegelrobbe ruht sich aus

Guido Dehnhardt, 57, wusste als Kind schon, dass er später mit großen Tieren arbeiten wollte. Er studierte Zoologie und spezialisierte sich auf die Kognitionsforschung bei Tieren. Heute leitet er die Arbeitsgruppe des Marine Science Center der Universität Rostock.

Pia Heinemann

Tote Robben: Staatsanwalt will Ermittlungen einstellen, OSTSEE-ZEITUNG, 06.07.2018

23 Kadaver wurden im Herbst 2017 an Rügens Südküste angeschwemmt

Zwei Kegelrobben am Großen Stubber im Greifswalder Bodden zwischen der Insel Rügen und Lubmin. Foto: Stefan Sauer/dpa

Die Ursache für den Tod von 23 Kegelrobben im Herbst 2017 im Greifswalder Bodden bleibt ungeklärt. Die Stralsunder Staatsanwaltschaft will die Ermittlungen gegen einen Fischer in Kürze einstellen. Er war in Verdacht geraten, für den Tod der Tiere verantwortlich zu sein. Demnach soll er Fischreusen absichtlich so gestellt haben, dass sich Robben darin verfangen und ertrinken können. Der Tatnachweis habe nicht mit der für eine Anklage notwendigen Sicherheit geführt werden können, begründete der Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft, Martin Cloppenburg. Die Kadaver der streng geschützten Robben waren zwischen September und Dezember an der Südküste Rügens angespült worden. Allerdings konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Robben in den Reusen starben. Laut

25 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Beamten des Landeskriminalamtes sei es nicht möglich gewesen, verwertbare DNA-Spuren an den Reusen zu sichern und diese dann auch später den toten Tieren zuzuordnen, wie Cloppenburg weiter sagte. Daraufhin habe man auf das Beschlagnahmen der Reusen verzichtet.

Der als Beschuldigte geführte Fischer sei nicht zur Vernehmung erschienen, sagte Martin Cloppenburg. Das sei auch sein gutes Recht. Als Beschuldigter in dem Verfahren dürfe er schweigen. Ermittelt wurde wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz.

Das Meeresmuseum wie auch das Biosphärenreservat Südost-Rügen hatten Ende Dezember sowie im Januar Anzeige erstattet, weil die Experten nach gründlicher Untersuchung der Kadaver andere Todesursachen als das Ertrinken ausschlossen und davon ausgehen, dass Robben nicht ohne äußere Einflüsse einen Ertrinkungstod sterben.

Das Meeresmuseum bedauerte die Einstellung des Verfahrens. Es sei traurig, dass kein Verantwortlicher gefunden wurde, sagte der Kurator für Meeressäuger, Michael Dähne. Er kritisierte, dass die Reusen nicht zeitnah nach der Anzeige für eine Untersuchung beschlagnahmt wurden. „Dieser Versuch hätte aus meiner Sicht unternommen werden müssen“, sagte Dähne. Er appellierte an die Fischer, alle Robbenbeifänge dem Meeresmuseum zu melden und damit für Transparenz zu sorgen.

Der Konflikt um die Robben hat sich in den vergangenen Jahren mit der Zunahme des Bestandes verschärft. In diesem Winter und Frühjahr – und damit zum Höhepunkt der Heringsfangsaison – war die Population in den vorpommerschen Küstengewässern zeitweise sogar auf rund 300 Tiere angewachsen, weil sie den Heringsschwärmen folgten. Zwei Robbenbabys, die ersten seit etwa 100 Jahren, wurden an den Stränden Vorpommerns geboren. Inzwischen ist die Zahl der Robben wieder deutlich auf schätzungsweise rund 15 Tiere gesunken.

Fischer beklagten bei ihren Heringsfängen im Frühjahr Verluste von 20 Prozent und mehr, weil ein Teil ihres Fangs in den Stellnetzen angefressen war. Forderungen nach einem Abschuss der Robben und der Festlegung einer Obergrenze wurden laut.

Dähne appellierte an das Land, schnellstmöglich einen Managementplan auf den Weg zu bringen und so den Konflikt zwischen Fischerei und Naturschutz nicht weiter eskalieren zu lassen. Ein solcher Plan müsse auf der einen Seite den Fischern Entschädigungszahlungen für entgangene Fänge garantieren und auf der anderen Seite für einen tatsächlichen Schutz der Robben sorgen. Der Umweltverband WWF hatte dazu im Frühjahr einen Entwurf vorgelegt. Das Land verwies jedoch darauf, dass vor einem Managementplan zunächst über drei Jahre die tatsächlichen Schäden der Fischer ermittelt werden müssten.

Meeresbiologen gehen davon aus, dass dieser Zeitraum zu lang ist und der Konflikt vorher eskalieren wird. Die Staatsanwaltschaft will das Verfahren in Kürze einstellen, wenn die Akten, die dem Biosphärenreservat als anzeigender Behörde zur Stellungnahme zur Verfügung gestellt wurden, wieder zurück seien. In der bereits vorliegenden Stellungnahme habe das Biosphärenreservat keine Einwände gegen die beabsichtigte Einstellung erhoben, sagte Cloppenburg.

Infobox: Größtes Raubtier Die Kegelrobbe ist das größte in Deutschland freilebend vorkommende Raubtier. Sie wird bis zu 300 Kilogramm schwer und zweieinhalb Meter groß. Der Name leitet sich von den kegelförmigen Zähnen und der Kopfform der Robbe ab. Vom Seehund unterscheidet sich die Kegelrobbe durch ihre wesentlich kräftigere Gestalt. Außerdem haben Seehunde einen rundlichen, Kegelrobben einen spitz zulaufenden Kopf. In der Ostsee war die Kegelrobbe bis vor gut 100 Jahren überall verbreitet, wurde aber vor allem an der südlichen Ostsee durch die Jagd auf die Tiere ausgerottet. In den letzten Jahren werden aber immer mehr Tiere an der vorpommerschen Küste gesichtet.

Martina Rathke

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Garzer streiten für den Erhalt eines Naturcampingplatzes, OSTSEE-ZEITUNG, 07.09.2018

Rege Teilnahme und hitzige Diskussionen bei Einwohnerversammlung zum Bebauungsplan Pritzwald

Stadtvetreterin Eike Lüth engagiert sich gegen das Projekt in seiner jetzigen Form.

Garz. Mehr als 150 Einwohner beteiligten sich am Dienstag an einer streckenweise hitzig geführten Diskussion in der zum Bersten gefüllten Aula der Garzer Schule. Bereits vor der Tür wurden die Teilnehmer mit Transparenten begrüßt und mit Flyern und Buttons mit der Forderung „Keine 44 Häuser auf dem Naturcampingplatz Pritzwald, Zicker“ versorgt.

Entsprechend viel Mühe hatte Mayk Buettler, stellvertretender Bürgermeister von Garz, für die Einhaltung der proklamierten zweiminütigen Redezeit zu sorgen. Zunächst aber hatte Mirko Leddermann vom Neubrandenburger Planungsbüro „Baukonzept“ in das Thema eingeführt. Von „Klärung der Waldeigenschaft“ war da die Rede und von Hochwasser-, Küsten- und Brandschutz. Schließlich seien bei einem großen Feldbrand im Juli 850 Gäste mit 350 Kraftfahrzeugen einer unmittelbaren Gefährdung ausgesetzt gewesen. Auch die Modernisierung der Versorgung mit Strom, Wasser, Abwasser und Multimedia führte der Planer ins Feld. „Sie können nicht länger in nostalgischen Erinnerungen schwelgen“, meinte Leddermann, um es schließlich auf den Punkt zu bringen: „Man muss nicht drum herum reden: Was Ihnen Probleme bereitet, ist die Schaffung von 44 Häusern“.

Mögliche Planungsfehler sollen korrigiert werden

„Sie wollen uns besoffen quatschen. Was Sie hier vorführen, hat mit dem, was in Bergen ausliegt, nichts zu tun“, ruft jemand unter Applaus und dann wird es unruhig. Mehrere Redner betonen die Bedeutung der intakten Natur für den Erholungwert oder monieren, zu spät von den Plänen erfahren zu haben.„Wir haben uns mindestens sechs mal mit dem Thema beschäftigt und die Sitzungen waren immer öffentlich, aber da waren immer nur zwei oder drei Bürger“, hält Wolfgang Fiß, Vorsitzender des Bauausschusses, dem entgegen. „Wenn Sie das Gefühl haben, nicht mitgenommen worden zu sein, tut mir das leid. Dann ist das vielleicht auch ein Kommunikationsfeh- ler“, versucht Jens Brauer zu besänftigen. Den Investor trifft offenbar auch Unmut über eine bauliche Entwicklung, wie sie derzeit an vielen Orten der Insel stattfindet. „Warum wird so etwas in einem so sensiblen Gebiet geplant und nicht beispielsweise auf dem Areal eines verfallenen Feriendorfes?“, fragt auch Sabine Eisenknappl aus Groß Schoritz.

„Auf dem Platz muss Ordnung geschaffen werden“, findet Helmut Bartz, Vorsitzender der Ortsteilvertretung Zudar. „Aber wir wollen nicht 44 Häuser, die aussehen, wie große Einfamilienhäuser. Wir wollen einen Naturcampingplatz für Familien“. Am 20. September tage sein Gremium. „Werfen Sie Ihre Einwendungen in unseren Briefkasten.“ Aber auch konkrete und sachkundige Fragen hatten Planer und Investor zu beantworten. Und konnten dies nicht in allen Fällen aus dem Stegreif. „Sie haben bei dem Projekt große Teile des Bereichs der Gültigkeit des Erbbauvertrags überplant“, hielt Stadtvertreterin Eike Lüth dem Planer entgegen. „Wenn da eine fehlerhafte Zuordnung erfolgte, muss das selbstverständlich korrigiert werden“, so Leddermann, der „noch einmal in die Verträge hineinschauen“ will.

„Unrecht kann nicht mit Unrecht geheilt werden“ Andreas Meyer weist darauf hin, dass im Küstenschutzstreifen grundsätzlich nicht gebaut werden dürfe: „Dort müsste allenfalls zurückgebaut werden. Wollen sie Unrecht mit Unrecht heilen?“ Dafür interessiert sich auch Florian Hoffmann, Gebietsbetreuer des WWF, der sich um die Schoritzer Wiek sorgt. „Das Naturschutzgebiet ist eine Perle im Greifswalder Bodden.“ Wer sich dort aufhält, werde sicherlich auch die Wasserflächen nutzen, so Hoffmann. Der ebenfalls anwesende Bauamtsleiter Rainer Starke wies die Versammlung darauf hin, dass die Unterlagen zum B-Plan noch bis zum 28. September im Bergener Rathaus ausgelegt sind. Starke lenkte die Aufmerksamkeit auch auf den Städtebaulichen Vertrag „Der Vertrag ist nicht alltäglich und sollte ausführlich in den Ausschüssen beraten werden.“

Driest Uwe

27 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Streit um Campingplatz geht in dritte Runde, OSTSEE-ZEITUNG, 09.11.2018

Bürgerinitiative gegen die Bebauung des Naturcampingplatzes Pritzwald erreicht erneute Auslegung des Bebauungsplanes

Pritzwald. Im Konflikt um die Bebauung des Naturcampingplatzes in Pritzwald auf der Halbinsel Zudar geht die nächste Runde an die Kritiker des Projekts. „Es wird aller Voraussicht nach zu einer dritten Auslegung kommen“, meint Bauamtsleiter Rainer Starke. Zu zahl- und umfangreich wären die Einwendungen mit überwiegend ablehnendem Tenor gewesen. Starke dazu: „Wesentliche Kriterien der momentanen Auslegung werden wohl verändert werden müssen.“

Dies war das erklärte Ziel einer Bürgerinitiative um Stadtvertreterin Eike Lüth und Andreas Meyer gewesen, die zudem eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt gestartet hatte. Die Listen übergab Meyer in der vergangenen Stadtvertretersitzung an Bürgermeistern Gitta Gohla (parteilos). 1213 Bürgerinnen und Bürger aus dem Bereich der Stadt Garz haben ihre Unterschrift gegen die Bebauung des Areals mit 44 Ferienhäusern geleistet, so Lüth. „Damit haben von den Einwohnern der Stadt Garz und ihrer Ortsteile etwa 65 Prozent die Petition unterschrieben.“

Die Bürgerinitiative werde sich weiterhin um einen Dialog mit den Stadtvertretern bemühen. „Es werden zusätzliche demokratische Mittel zur Einbeziehung des Bürgerwillens geprüft“, kündigt Lüth an. Damit dürfte ein förmliches Bürgerbegehren nach Kommunalverfassung gemeint sein.

Tatsächlich hatte zuletzt auch der WWF bemängelt, dass entgegen ursprünglicher Mitteilung die im aktuellen Bebauungsplan vorgesehene Nutzung geschützter Flächen zu groß sei. Zwar sei das Areal Investor Jens Brauer zufolge durch die bisherige Nutzung als Campingplatz bereits „vorgeprägt“. „Diese Vorprägung steht aber flächenmäßig in keiner Relation mit der Bebauungsfläche im genannten Bebauungsplan“, sagt Florian Hoffmann, Schutzgebietsbetreuer des WWF. Vor allem durch die ganzjährige Nutzung der Ferienhäuser würden unweigerlich zusätzliche Störungen auch im Naturschutzgebiet „Schoritzer Wiek“ auftreten.

Zur Zukunft des Baumbestandes auf dem Areal des Campingplatzes stellten die Grünen inzwischen eine Anfrage im Kreistag des Landkreises Vorpommern-Rügen. Damit hat indes das Forstamt Rügen kein Problem. „Für die Waldumwandelung haben wir einen guten Kompromiss erarbeitet“, findet Amtsleiterin Ricarda Pries.

Die genutzte Fläche werde reduziert und die Nutzung eingeschränkt. So werde ein Viertel der Waldfläche der Nutzung als Campingplatz entzogen und im 300-Meter-Küstenstreifen werde Wald lediglich zu Grünfläche umgewandelt, auf der ausschließlich das Zelten erlaubt werde.

Vor diesem Hintergrund ließ Jens Brauer inzwischen einen neuen Entwurf erarbeiten. In der aktuellen Version werden die von der Gemeinde übernommenen Flächen ausschließlich als Camping- und Wochenendplätze ausgewiesen. „Auch auf die Forderung einer maßgeblich saisonalen Nutzung von April bis Oktober mit Erweiterung zum Jahreswechsel können wir uns einlassen“, sagt der Investor. Auf jenen Flächen, die er aus privatem Besitz erwirbt, will Brauer nun noch 14 bis 16 Ferienhäuser mit einer maximalen Grundfläche von 85 Quadratmetern plus Terrasse bauen. Die Kosten für Ausgleichsmaßnahmen würden sich auf 360 000 Euro summieren. Hinzu kämen rund 100 000 Euro für Waldbrandschutz. Werde hingegen kein genehmigter B-Plan erreicht, müsste der gesamte Betrieb geschlossen werden, meint Brauer. „Im schlimmsten Fall wird eine maßgebliche Einnahmequelle der Gemeinde durch die Schließung der Anlage versiegen.“

„So wie es ist, kann es in jedem Fall nicht bleiben“, sagt Wolfgang Fiß. Der Vorsitzende des Bauausschusses hatte dem Antrag des Investors zugestimmt. „Wir nehmen die Bedenken der Bürger schon ernst“, sagt er. „Aber auf der letzten Bürgerversammlung hat nicht einmal die Hälfte der Anwesenden ihren Wohnsitz in der Gemeinde gehabt.“ Nachdem nun einmal Bewegung in die Angelegenheit gekommen sei, könne auch der Landkreis die Augen vor den rechtlich fragwürdigen Zuständen nicht mehr verschließen. „Nach der erneuten Auslegung könnte es zu einer Abrissverfügung durch die Bauaufsicht kommen“, fürchtet Fiß.

28 WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

Ein neuer Investor möchte auf dem Naturcampingplatz Pritzwald Ferienhäuser errichten.

Gegen die Bebauung des Naturcampingplatzes in Pritzwald gründete sich eine Bürgerinitiative, die öffentlichkeitswirksam protestiert.

„Im schlimmsten Fall wird eine Einnahmequelle der Stadt versiegen.“ Jens Brauer, Investor

„Es werden weitere demokratische Mittel zur Einbeziehung des Bürgerwillens geprüft.“ Eike Lüth, Stadtvertreterin

„Wesentliche Kriterien der momentanen Auslegung müssen verändert werden.“ Rainer Starke, Bauamtsleiter

Fotos & Text: Uwe Driest

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5.4 Stellungnahmen

Stellungnahme vorhabensbezogener Bebauungsplan Nr. 14 Z. 2017 „Ferienpark Pritzwald“ 28.09.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr.14 Z.2017 „Ferienpark Pritzwald“ der Stadt Garz nimmt der WWF Deutschland im Rahmen seiner Tätigkeit zur Schutzgebietsbetreuung des NATURA 2000 Gebietes Greifswalder Bodden und Strelasund und der Umsetzung der „Freiwillige Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund“ (Maßnahmen L007 bis L009 im Managementplan für das FFH-Gebiet DE 1747-301) wie folgt Stellung (inkl. 2 Anlagen):

Bauverbot im 150m Küstenstreifen § 29 NatSchAG MV Die geplante bauliche Anlage liegt überwiegend innerhalb des mit einem Bauverbot belegtem 150m Küstenschutzstreifen. Es wird vom Vorhabensträger behauptet, dass die Bebauung in den bereits vorgeprägten Arealen zulässig wäre. Diese Vorprägung steht aber flächenmäßig in keiner Relation mit der Bebauungsfläche im oben genannten B-Plan. Zudem wurden die bestehenden „Klein-Wochenendhäuser“ seit Jahren nicht mehr genutzt und somit sollte die Wohnnutzung erloschen sein. Aus den vorliegenden Planunterlagen ist nicht erkennbar ist, wie den Verboten des § 29 NatSchAG MV nachgekommen werden soll. Somit ist eine Rechtsgrundlage für die geplante Bebauung nicht gegeben und das ausliegende Vorhaben nicht rechtssicher genehmigungsfähig.

Betriebsbedingte Wirkungen In der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung wird erläutert, dass in den geplanten 44 Ferienhäusern 220 Betten sind (kleine Ferienhäuser: 22 x 4 = 88 Betten, mittleren Ferienhäuser: 22 x 6 = 132 Betten). In der Verträglichkeitsuntersuchung zum EU-Vogelschutzgebiet (SPA) wird davon ausgegangen, dass durch die Umstrukturierung gemäß B-Plan keine zusätzliche Störwirkung entsteht. Dieser Aussage kann der WWF nicht zustimmen, zumal der Vorhabenträger in seiner Stellungnahmen zum Vorentwurf (Bürger 1) ausführt, dass es ein „Ziel ist, die Saison besser auszulasten, denn Ferienhäuser lassen sich auch außerhalb der Sommermonate noch gut nutzen“. Es ist also geplant an dem Standort eine ganzjährige Ferienwohnungsnutzung anzustreben, die es bisher hier nicht gegeben hat. Dies ist entgegen der Aussagen der Untersuchungen eine erhebliche Erweiterung der Nutzung und somit der betriebsbedingten Wirkung, da das ganze Jahr Personen die Wohnungen und die umliegende Natur nutzen und stören werden. Hier sieht der WWF einen Hauptkritikpunkt an der gesamten Planung. Die Auswirkung auf die umliegenden Schutzgebiete, neben FFH und SPA insbesondere auch auf das „Naturschutzgebiet Schoritzer Wiek“ wird überhaupt nicht in Betracht gezogen und auch nicht untersucht. Diese potentiellen 220 Personen werden nach Zudar kommen, um die Natur zu bewundern und zu nutzen. Sie werden über die Grenzen des Planungsraumes hinaus ganzjährig am Strand, im Flachwasser, im Naturschutzgebiet Störungen erzeugen. Bisher war die Nutzung des Campingplatzes ausschließlich auf die Sommermonate begrenzt, dies würde sich mit dem vorliegenden Bauvorhaben erheblich ändern. Der Campingplatz wurde u. a. von Anglern mit eigenen Booten und Kite-Surfern genutzt, die direkt an der Grenze des Naturschutzgebietes surften oder teils illegal im Naturschutzgebiet mit dem Boot oder Wathose angelten. Im Rahmen des Monitorings der „Freiwillige Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund“ werden seit 2006 Nutzungen in der Schoritzer Wiek erfasst. In der Anlage 1 zu dieser Stellungnahme sind die Ergebnisse der letzten drei Jahre des Monitorings tabellarisch dargestellt. 2017 haben sich fast 80% der erfassten Boote nicht an die Vereinbarung gehalten. Die Aussage, dass das Vorhaben keine negative betriebsbedingte Auswirkung haben wird ist schlichtweg falsch. Die vorgelegten Unterlagen enthalten keine Ausführungen dazu, wo die Boote zukünftig gelagert und zu Wasser gelassen (Slipanlage) werden sollen. In der Hausordnung des Ferienparks sollte aufgenommen werden, dass alle Gäste sich an die Freiwillige Vereinbarung zu halten haben und nicht mit Wathosen in direkter Nähe zum NSG angeln. Zur Information der Gäste sollte eine Tafel mit der Seekarte der Freiwilligen Vereinbarung auf dem Gelände des Campingplatzes aufgestellt werden (s. Faltblatt mit Seekarte: www.wwf.de/greifswalder-bodden). Zudem sollte ein Kite-Verbot vom nördlichen Strand für alle Gäste gelten, damit Störungen für die Rastvögel in den Schutzgebieten verringert werden. Jedoch ist insgesamt die Ausführung zu den betriebsbedingten Auswirkungen ungenügend und kann nicht ohne Überarbeitung für eine rechtsfeste Genehmigung ausreichen, da davon auszugehen ist, dass erhebliche betriebsbedingte Wirkungen auf die angrenzenden Schutzgebiete durch die geplante ganzjährige Nutzung zu erwarten sind.

Natura 2000: FFH- und SPA-Verträglichkeitsuntersuchung Die ausliegenden Verträglichkeitsuntersuchungen zum FFH- und SPA-Gebiet werden als nicht ausreichend beurteilt. Die SPA-Verträglichkeitsuntersuchung ist zu großen Teilen eine Kopie der FFH- Verträglichkeitsuntersuchung mit geringfügigen Abänderungen. Somit kann der Spezifik der beiden Schutzgebiete und der zu prüfenden Schutzziele nicht entsprochen werden. Der Aussage, dass durch das Vorhaben keine erhebliche Beeinträchtigung für das FFH- und SPA-Gebiet gegeben ist, kann auf Basis der vorliegenden Prüfung nicht gefolgt werden.

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In der SPA-Verträglichkeitsuntersuchung wird ausgeführt, dass keine der in der Landesverordnung für das Natura 2000 Gebiet gelisteten Art vorkommt. In der kommentierten Artenliste steht aber, dass Seeadler, Rotmilan und Schwarzmilan regelmäßig das Planungsgebiet frequentierten. Diese Arten werden in der genannten Landesverordnung geführt und somit ist eine genauere Betrachtung zwingend notwendig. Es entsteht der Eindruck, dass ein von vornherein feststehendes Ergebnis (=keine Beeinträchtigung) das Ziel dieser Prüfung war. Gleichzeitig wird aber eine Kompensation von Beeinträchtigungen geplant. Hier stellt sich die Frage: Warum ist denn ein Ausgleich notwendig, wenn keine Beeinträchtigung festgestellt wurde? Zudem wurden wiederum nicht die bau- und betriebsbedingten Auswirkung auf die angrenzenden Flächen berücksichtigt und mit untersucht. Im Flachwasserbereiche direkt am Strand des Campinglatzes sind Windwatten, die Nahrungshabitate für zahlreiche Watvogelarten darstellen (s. Fotos Anlage 2). Durch eine ganzjährige Nutzung der 44 Ferienwohnungen wird die Störung am Strand durch Spaziergänger, Angler und Wassersportler erheblich zunehmen und somit die Nahrungs- und Rasthabitate der geschützten Vögel negativ beeinflussen. Zudem wird der Wanderweg durch das NSG Schoritzer Wiek viel höher frequentiert werden, was zu einer konstanten Störung der Uferbereiche des NSG führen wird. Dies gilt insbesondere für die sensiblen Bruthabitate im Mai/Juni. Fazit: Die vorgelegten Unterlagen für die Natura 2000 Verträglichkeit sind nicht umfassend, noch sachgerecht ausgeführt, und müssen grundlegend überarbeitet werden, um aussagekräftig zu sein.

Kommentierte Artenliste, Artenschutzgutachten Die artenschutzfachliche Untersuchung entspricht nicht dem gängigen Standard. Die Methodik wird sehr vage dargestellt. Es wird nicht konkret aufgelistet und tabellarisch dargestellt, wann welche Begehungen und Untersuchungen stattgefunden haben und in der Tabelle entsprechend aufgeführt, welche Sichtungen dabei gemacht wurden. Zudem wurde das Umfeld des B-Plan-Gebietes in der Untersuchung nicht ausreichend berücksichtigt. Dies ist aber zwingend notwendig, um alle Auswirkungen sachgerecht darstellen zu können. Der Umfang der Untersuchungen, z. B. der Fledermäuse mit 2 Nächten Rufdetektion ist zu gering und daher nicht aussagekräftig, da so nicht alle Arten erfasst werden können. Es kann nicht nachvollzogen werden, ob Kot- Kontrollen der potentiellen Sommerquartiere gewissenhaft durchgeführt wurden. Der Totfund der Zwergfledermaus in einem der rückzubauenden Ferienhäuser und die genannten Fledermauskästen werden in der Karte zur Artenschutzerfassung nicht berücksichtigt. Gängige Praxis ist, dass bei der baubedingten Zerstörung von erfassten Sommerquartieren entsprechend Fledermauskästen als Kompensation im Planungsgebiet installiert werden müssen oder auch gleich in die Fassade der neuen Ferienhäuser mit eingeplant werden. Konkrete Vorgaben, wie viele Fledermauskästen wann wo installiert werden müssen werden nicht gemacht. Es wird nur eine ökologische Baubegeleitung empfohlen. Die Ausweichquartiere müssen aber aus artenschutzrechtlichen Gründen vor Baubeginn installiert werden. Eine Baubegleitung kann nicht die planerische und genehmigungsrechtliche Festlegung von Artenschutzmaßnahmen ersetzen. Es werden 37 Brutvogelarten mit 138 Revieren nachgewiesen. Ein Austausch mit den angrenzenden Schutzgebieten NSG (Offenlandbereiche im Norden) und dem EU-Vogelschutzgebiet werden dokumentiert, aber für die Einschätzung der Auswirkung des Vorhabens nicht weiter berücksichtigt. Dies stellt eine wesentliche Fehlstelle in den Unterlagen dar, die die Beurteilung der Auswirkungen nicht sachgerecht ermöglicht. Die Dachüberstände der bestehenden Bebauung werden von den Vögeln genutzt. Im Fazit werden der Rückbau und die Sanierung des Bestandes dringend außerhalb der Brutzeit angeraten. Um verlorengehende Fortpflanzungsstäten auszugleichen wird die „Nutzung diverser Nisthilfen angeraten, die direkt in die Bausubstanz von Neubauten integrierbar sind“. Die Aufgabe eines Artenschutzgutachtens ist es, konkret zu benennen wie viele und welche Ausgleichquartiere (z. B. spezifizierte Vogelkästen) wann und wo aufgehängt werden müssen. Die vage Beschreibung führt dazu, dass in den weiteren Planungsunterlagen und Festlegungen keine konkreten Maßnahmen genannt werden und wieder nur die ökologische Baubegleitung angeführt wird. Dies stellt eine weitere wesentliche Fehlstelle in den Unterlagen dar, die die Beurteilung der Auswirkungen nicht sachgerecht ermöglicht. Die Durchführung von Artenschutzmaßnahmen durch eine ökologische Baubegleitung ist nicht praktikabel. Der WWF begrüßt den Einsatz einer ökologischen Baubegleitung, die die festgelegten Vermeidungs-, Minderungs- und Schutzmaßnahmen kontrolliert und dokumentiert sowie den Umgang mit nicht vorhersehbaren naturschutzfachlichen Konflikten mit den zuständigen Behörden abstimmt. Vorhersehbare Konflikte sind aber planerisch aufzuarbeiten und müssen in die Genehmigung eingehen. Auch die Molchreusen-Art ist nicht gängiger Standard und es wird nicht beschrieben wie viele Reusen wie oft wie lange eingesetzt wurden. Daher kann nicht nachvollzogen werden, ob der Umfang der Untersuchung ausreichend war. Auch wurden zur Kartierung der Reptilien keine Schlangenbretter ausgebracht, was Methodenstandard ist. Es ist daher nicht verwunderlich, dass kaum Arten erfasst wurden. Aufgrund der fehlenden Darstellung des Untersuchungsumfangs ist die Aussagekraft der Untersuchung in Frage zu stellen und reicht nicht als Entscheidungsgrundlage für eine Genehmigung und die angemessene Festlegung von Ausgleichsmaßnahmen. Hinzu kommt, dass die wenigen konkret vorgeschlagenen Artenschutzmaßnahmen nicht in die weiteren Planungsunterlagen aufgenommen wurden. Somit sind keine in sich konsistenten Unterlagen entstanden, die einer Genehmigung im Bereich von hochrangigen Schutzgebieten als Grundlage dienen können (s. auch Bauzeiten).

Bauzeiten Die Aussagen zu den Bauzeiten sind unkonkret und widersprüchlich und werden nur in der FFH- & SPA- Verträglichkeitsprüfung konkreter beschrieben:

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1. Bauabschnitt SO F1 - 22 große Ferienhäuser Süd: • Jan. 2019, Gehölzbeseitigung und Baufeldfreimachung • Mär. 2019, Baubeginn • Dez. 2019, Fertigstellung • Parallel erfolgen die Sanierungsmaßnahmen für Wasserver- und Abwasserentsorgungssystem.

2. Bauabschnitt SO F2 - 22 kleine Ferienhäuser Nord • Jan. 2020, Gehölzbeseitigung und Baufeldfreimachung • Baubeginn im direkten Anschluss • Dez. 2020, Fertigstellung

Gemäß der Artenschutzerfassung soll dringend außerhalb der Brutzeit der Vögel gebaut werden – ohne Nennung eines konkreten Zeitraumes. Zudem soll der Rückbau außerhalb der Winterruhe der Amphibien und Reptilien erfolgen – ohne Nennung eines konkreten Zeitraumes. Eine nachvollziehbare Abwägung und konkrete Festlegung der Baufenster wird nicht durchgeführt und die Hinweise des Artenschutzes werden in der Bauzeitplanung nicht berücksichtigt. Eine Genehmigung der vorliegenden Planung ohne Festlegung der konkreten Bauzeiten würde die artenschutzfachlichen Belange nicht ausreichend berücksichtigen. Zudem werden die baubedingten Auswirkung der Bautätigkeit auf die umliegenden Schutzgebiete (FFH, SPA und NSG), die Vogelrast- und Brutgebiete von höchster Qualität darstellen, überhaupt nicht untersucht und müssen zwingend vor einer Genehmigung zur Bauzeit-Ermittlung betrachtet werden.

Parkplätze Die Aussagen zu PKW-Parkplätzen sind widersprüchlich, unkonkret und teils unrealistisch. In den Plänen sind keine Parkplätze ausgewiesen. Hie sind sowohl die Planungen als auch die Auswirkungen auf die Schutzgüter zu ergänzen.

Entschlammung des geschützten Kleingewässers Die Auswirkung der vorgesehenen Entschlammung des geschützten Kleingewässers wird nicht dargestellt und bewertet und fehlt in der Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung. Die Auswirkung muss nicht nur positiv sein und muss noch bewertet werden. Aus sind hier Bauzeiten festzulegen und Verbringungsorte für den entnommenen Schlamm aufzuzeigen.

Trinkwasserversorgung Gemäß der Stellungnahme des ZWAR zum Vorentwurf ist eine ganzheitliche Versorgung der geplanten Siedlung aus der öffentlichen Anlage nicht ohne weiteres möglich. Hierzu bedarf es „netzstruktureller Veränderungen“ im vorgelagerten Wasserverteilungsnetz in der Ortslage Zicker. Diese netzstrukturellen Veränderungen sind in den Planunterlagen nicht dargestellt. Damit bleibt unklar, ob und wo neue Leitungen bis zum Plangebiet verlegt werden müssen, welche Auswirkungen hier zu erwarten sind und wie diese zu kompensieren sind. Als Folgewirkungen sind diese Themen aber in die Auswirkungsprognose mit einzubeziehen.

Löschwasserversorgung Ein konkretes Löschwasserkonzept liegt nicht vor. Gemäß ZWAR ist eine Löschwasserversorgung über die bestehende öffentliche Anlage in keiner Weise möglich. Löschwasserteiche- behälter oder –brunnen sind in den Planungsunterlagen nicht aufgeführt. Eine Genehmigung des Vorhabens ohne konkretes Löschwasserkonzept wäre fahrlässig. Für die Betrachtung der Auswirkungen gilt das unter Trinkwasserversorgung genannte ebenso.

Schmutzwasserentsorgung In der Begründung steht, dass am Standort der ZWAR eine vollbiologische Kläranlage mit einem Anschlussgrad von 175 EW auf dem Flurstück 22/3 betreibt. Die Wasserbehördliche Genehmigung schränkt den Betrieb dieser Anlage vom 01.04. bis 31.10 eines jeden Jahres ein. Konkretere Ausführungen zur Beschränkung werden nicht gemacht. Zu den 220 Personen der geplanten Ferienwohnungen müssen noch ca. 140 Personen vom Campingplatz (70 Stellplätze x 2) addiert werden. Somit könnten sich bei Vollauslastung im Sommer fast 400 Personen auf dem die Planung betreffendem Areal aufhalten. In den Unterlagen wird keine max. Personenzahl genannt und eine konkrete Angabe zur Kapazität des gesamten Gebietes fehlt. Es wird nur aufgeführt, dass 321 Stromverteilerkästen (= 321 Stellplätze) auf dem Campingplatz und 120 Stellplätze auf Flurstück 22/4, 42 und 27, bzw. 28 Kleinwochenendhäuser, vorhanden sind. Nach der oben aufgeführten Berechnung reicht die Anlage noch nicht mal für die Hälfte der Personen bei voller Auslastung. Dazu kommt die Beschränkung über die Saison. Der ZWAR sagt dazu, dass die Aufbereitungskapazität in der Hauptsaison schon jetzt voll ausgeschöpft ist. In den Antragsunterlagen werden keine konkrete Angaben, wie das Schmutzwasser Problem gelöst wird, gemacht. Im B-Plan ist eine Kläranlage nicht aufgeführt. Im Greifswalder Bodden ist die fortschreitende Eutrophierung mit ihrer Algenblüte ein erhebliches Problem. Es muss sichergestellt werden, dass durch die Kläranlage keine Nährstoffe in den angrenzenden Bodden gelangen, auch nicht bei Hochwasser! Dazu fehlt jedwede Aussage in den Unterlagen. Somit können die Beeinträchtigungen nicht abgeschätzt werden. Ohne konkrete Planung der Schmutzwasserversorgung kann keine Genehmigung erteilt werden, da die Gefahr besteht, dass der Vorhabenträger die Kosten für eine angemessene Schmutzwasserentsorgung in seiner Berechnung nicht kalkuliert hat und evtl. nicht umsetzen und somit nicht gewährleisten kann. Dies ist vor dem Hintergrund der

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Hochwertigkeit der umliegenden Schutzgebiete aber auch der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinien nicht hinnehmbar. Ohnehin fehlt eine Darstellung der Auswirkungen auf die Erfordernisse der Wasserrahmenricht- linie.

Anzahl der Häuser In der Planungsrechtlichen Festsetzung gemäß § 9 BauGB wird die Anzahl der Häuser nicht beziffert. Um die Auswirkung auf Natur und Landschaft sowie die Schutzgebiete sachgerecht darstellen zu können wird gefordert die Häuserzahl konkret festzulegen. Zudem wird eine Verringerung der Anzahl dringend gefordert, um die betriebsbedingten Auswirkungen und die Zersiedlung des ländlichen Raumes zur verringern.

Generelles Es ist nachvollziehbar, dass die Gemeinde Garz aus wirtschaftlichen Gründen die touristische Entwicklung abseits der Zentren auf Rügen vor Ort fördern will. Jedoch ist der Naturcampingplatz Pritzwald für eine neue Ferienwohnungsiedlung ungeeignet. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Schoritzer Wiek ein besonders sensibler uns artenreicher Lebensraum, der durch eine ganzjährige Ferienwohnungsnutzung einer erheblichen zusätzlichen Störung ausgesetzt würde. Alternativ schlagen wir vor zu prüfen, ob das ehemalige Ferienwohnungsobjekt in Grabow entwickelt werden könnte. Hier ist in der Fläche ein entsprechendes Areal vorgeprägt und der Wiederaufbau würde nicht so einen massiven Eingriff darstellen wie die Schaffung einer neuen Feriensiedlung auf dem gering vorgeprägtem Gelände des Campingplatzes. Gleichzeitig würde ein städtebaulicher Missstand beseitigt.

Aus Sicht des WWF ist dieser B-Plan nicht genehmigungsfähig. Sollte eine Umsetzung des Vorhabens von der Gemeindevertretung Garz weiter verfolgt werden, fordert der WWF eine sachgerechte Überarbeitung der Unterlagen unter Berücksichtigung der Stellungnahmen und eine erneute öffentliche Auslegung mit der Möglichkeit zur Stellungnahme.

Wie bitten Sie um Berücksichtigung der Stellungnahme und bitten bei weiteren Planungsschritten den WWF mit einzubeziehen.

Anlage 1 (der Stellungnahme) Einhaltung der Freiwilligen Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund für die Jahre 2017 und 2016

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Anlage 2 (der Stellungnahme) Fotos zur Vogelerfassung vom 23.09.2018 von Rene Geyer

1. 15 Pfuhlschnepfen und 6 Alpenstrandläufer auf Windwatt am nördlichen Strand von Pritzwald

2. ca. 200 Kiebitze und Graugänse, Ufer der Schoritzer Wiek in inNähe des NSG-Wanderwegs

3. ca. 100 Kraniche vor der Silmenitzer Heide

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Stellungnahme Managementplan GGB DE 1749-301 Greifswalder Oie 19.12.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Schreiben nimmt der WWF Stellung zur Entwurfsfassung (November 2018) des Managementplanes für das Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung DE 1749-301 Greifswalder Oie.

Fischerei, Kegelrobben und LRT 1170 „Riffe“

Die Fläche von 218 ha des GGB „Greifswalder Oie“ ist im Vergleich zu anderen GGB klein und deckungsgleich mit dem gleichnamigen NSG. 76 % (166 ha) der Fläche sind marin geprägt. Die Fischereiaktivität innerhalb des GGB ist nach Aussage der Fischerei nicht sehr hoch.

Auf die Dringlichkeit eines Robbenmanagementplanes für MV wird hingewiesen und die wE „Erstellung eines Robbenmanagementplanes“ begrüßt.

Der Nachweis eines Kegelrobben-Jungtiers im Frühjahr 2018 unterstreicht die Bedeutung der Greifswalder Oie nicht nur als Liegeplatz, sondern auch als zukünftigen Wurfplatz für die geschützte Kegelrobbe. Insbesondere ist die Gefahr hoch, dass unerfahrene Jungtiere durch Stellnetze getötet werden. Zum Schutze der Kegelrobbe sollte eine verpflichtende - und nicht „wünschenswerte“ - Maßnahme jegliche fischereiliche Nutzung im GGB Greifswalder Oie untersagen.

Eine solche Maßnahme ist auch aus wirtschaftlicher Sicht vertretbar, da die Fläche des GGB verhältnismäßig klein ist und das Riff von den Fischern, nach eigener Aussage, kaum für die Fischerei genutzt wird. So wäre ein langfristiger Schutz gewährleistet, auch für den Fall, dass sich durch eine geänderte Fischereipraxis der Nutzungsdruck auf das Schutzgebiet zukünftig erhöhen könnte. Dies hätte zusätzlich auch noch einen positiven Effekt (Mehrfachnutzen) auf den LRT 1170 „Riffe“ im Sinne des Ökosystemansatzes, da dadurch auch Störungen der Riffstruktur z.B. durch die Anker der Fischkutter, Stellnetze und Angler verhindert werden. Durch die Einrichtung z.B. eines ganzjährigen Fischschonbezirkes würde ein Rückzugsraum gesichert, durch den eine Zunahme von Fischen, auch in den angrenzenden Bereichen des GGB, erwartet werden könnte. Daher schlagen wir vor, das Fischereiverbot im GGB auch für den Erhalt des LRT 1170 „Riffe“ als verpflichtende Maßnahme vorzusehen.

Mit einem generellen Fischereiverbot im GGB „Greifswalder Oie“ wäre auch gewährleistet, dass langfristig keine Ausnahmegenehmigungen für die Schleppnetzfischerei im Schutzgebiet erteilt werden.

Gemäß des LEP M-V 2016 ist das Gebiet „Greifswald Oie“ als Vorranggebiet für „Naturschutz und Landschaftspflege“ ausgewiesen. Eine raumbedeutsame Nutzung, wie z.B. die Fischerei mit Stellnetzen, ist in diesem Gebiet auszuschließen, da sie mit der vorrangigen Funktion des Naturschutzes nicht vereinbar ist. Das Foto (Abb. 1) zeigt als Beispiel die im Mai dieses Jahres verendete Kegelrobbe in einem Stellnetz vor der Greifswalder Oie, das die Raumbedeutsamkeit der Stellnetze für das Schutzgut darstellt.

Abb. 1 Kegelrobbe am 07.05.2018 verendet in einem Stellnetz vor der Greifswalder Oie Foto: Hagen von Phönix / Archeomare e.V.

Fischerei-Daten

Die Grundlage der Artenliste für Fische bezieht sich auf eine Studie (Jönsson et al.) von 1997 und eine unveröffentlichte Literaturstudie (Borchert & Winkler) aus dem Jahr 2001. Somit sind die Daten über 20, bzw. 17 Jahre alt. In solchen Zeiträumen können sich Ökosysteme erheblich verändern, insbesondere bei so hohen

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Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträgen durch die Peene. Seit 2001 haben sich z.B. die landwirtschaftlichen Einträge in die Gewässer durch andere Pflanzenbehandlungsmethoden – großflächiger Einsatz von Glyphosat und Neonikotinoide – stark verändert. Entsprechend sind die Aussagen aus den alten Kartierungen nicht mehr belastbar und entsprechend dem Vorsorgeansatz kann eine erheblich stärkere Belastung nicht ausgeschlossen werden, wenn man keine aktuellen Erhebungen vorlegt. Solche aktuellen Kartierungen müssen die Grundlagen für die Erstellung eines Managementplanes mit überwiegend marinem Anteil sein und mit in die Beurteilung einfließen. Aus unserer Sicht besteht hier dringender Nachbesserungsbedarf. Zudem ist unverständlich, warum allein die Fangstatistik für den Fischereibezirk 03 (Greifswalder Bodden) aufgeführt wird. Die Greifswalder Oie liegt aber inmitten des Fischereibezirkes 77 (s. MP-Entwurf Abb. 5). Gerade im Zusammenhang mit den Kegelrobben ist es wichtig zu wissen, auf welche Art und Weise rund um die Greifswalder Oie gefischt wird. Daher sollte der Managementplan um die Fangstatistik für den Fischereibezirk 77 ergänzt werden. Es sollte geprüft werden, ob nach Ergänzung der fehlenden Daten, evtl. die geplanten Maßnahmen entsprechend angepasst werden müssen.

Wasserwirtschaft

Der chemische Zustand des Wasserkörpers wird als nicht gut eingestuft. Neben der verstärkten Existenz von Nährstoffen werden Pflanzenschutzmittel als negative Faktoren genannt. Jedoch fehlen Konkretisierungen und Untersuchungen zu Rückständen von Pflanzenschutzmitteln im Wasserkörper. Aktuelle Studien, die im direkten Umfeld des GGB „Greifswalder Oie“ durchgeführt wurden, sind nicht im Managementplan berücksichtigt, u.a. Skeff et al.2015 “Glyphosate and AMPA in the estuaries of the Baltic Sea method optimization and field study” und Skeff et al. 2017 “ Methods comparison, transport and distribution of polar herbicides in the Baltic Sea”. Untersuchungen u.a. zu Glyphosat-Rückständen sind eine notwendige Grundlage, um Rückschlüsse auf Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln im GGB Greifswalder Oie zu ziehen. Sie sollten deshalb nachgeholt werden und mit in die Bewertung und Maßnahmenplanung einfließen, z.B. mit einer Maßnahme „Einrichtung einer langfristigen Herbizid-Datenreihe“.

Abbildungen

Die Abbildungen 7, 8, 11 und 12 des MP-Entwurfes sind teilweise schwer lesbar. Insbesondere in Abbildung 12 ist das Schutzgebiet GGB „Greifswalder Oie“ nicht zu erkennen. Es wird vorgeschlagen, die Seekarte als Hintergrundkarte zur besseren Orientierung einzufügen.

Korrekturhinweis

Auf Seite 43 in Zeile 15 steht, dass durch den WWF parallel auf der Greifswalder Oie 90 Tiere erfasst wurden. Diese 90 Tiere hatte der Verein Jordsand und nicht der WWF erfasst.

Wie bitten Sie um Berücksichtigung der Stellungnahme und bitten bei weiteren Planungsschritten den WWF mit einzubeziehen.

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