März 2012

Das Kundenmagazin von SWITCH

Forscher nutzen SWITCH Interview mit Simon Leinen Seite 5 SWITCH Webcam Jungfraujoch Seite 30 Ein Pionier geht neue Wege Seite 48

Inhalt

FACT

Forscher nutzen SWITCH Dem Higgs-Teilchen auf der Spur FACT: Solution to Track Connectivity Unser Beitrag zu Forschungsvielfalt und Physiker aus aller Welt an CERN- A new method for troubleshooting network Internet-Innovationen Experiment beteiligt problems S. 5 S. 8 S. 10

AT HU CH FR 40 113 368 SI HR 97 71 Controller

MEM IT 1 213

Open Flow

MT ShanghAI Lectures im Trend eduroam startet zur Aufholjagd Open Flow – Innovative Networking Die virtuelle Vorlesungshalle erobert den Roamingplattform jetzt auch in der Th e ideal compromise for researchers and Globus Schweiz ein «Renner» vendors S. 12 S. 18 S. 20

4 Editorial 36 switchplus startet mit Elan ins 47 Erfolgreich gegen böse Webseiten neue Jahr 15 A4-Mesh: Connecting Remote Sites 47 SWITCH Nummer 38 Neue Internet-Adressen braucht 22 Vertrag mit Fürstentum das Land – oder etwa doch nicht? 48 Thomas Brunner: Ein Pionier geht Liechtenstein für .li neue Wege 39 Domain pulse: Stelldichein der 24 SWITCHtoolbox: Internetbranche 50 Zwei Visionäre mit neuer Nutzerfreundlichkeit im Test Verantwortung 39 Agenda 26 SWITCHcast macht 52 Neue Rubrik für «alte Hasen»: Kunden wünsche wahr 40 The Global Chessboard is Changing unsere Jubilare

28 Neuer Glanz für SWITCHpoint 42 Pérennisation des études des 54 SWITCH persönlich terroirs 30 SWITCH Webcam 56 SWITCH-Kinder übernehmen das Jungfraujoch 44 Global News Kommando!

32 Karrieretipps: vom Studium in 45 Laptop-Olympiade beim Projekt 57 SWITCH-Mitarbeiter in den Beruf Neptun Weiterbildung

34 SWITCH Security Training 46 You Ask, SWITCH Answers 58 Impressum

AUSGABE MÄRZ 2012 // 3 // E D I T O R I A L

Editorial

Chère lectrice, cher lecteur Lorsqu'il s'agit de mettre en œuvre intelli- gemment ses idées et inventions, la Suisse est championne d'Europe. Le dernier rap- port d'innovation de la Commission de l'UE vient de le confi rmer. La base de ce succès est un univers performant de hautes écoles et de recherche. SWITCH est une des nombreuses institutions assistant les chercheurs en deçà et au delà des frontières: Liebe Leserin, lieber Leser avec les services et instruments appropriés, Wenn es darum geht, die eigenen Ideen et surtout par du savoir-faire. C'est précisé- und Erfi ndungen sinnvoll umzusetzen, ist ment cet esprit d'innovation qui a jadis die Schweiz europaweit Spitzenreiterin. incité les fondateurs de SWITCH à créer Gerade hat das der jüngste Innovations- une fondation qui se consacre à l'assistance bericht der EU-Kommission bestätigt. Basis du monde suisse de la recherche. Et nous dieses Erfolgs ist eine starke Hochschul- vous montrerons dans ce numéro du jour- und Forschungslandschaft . SWITCH ist nal que 25 ans plus tard, ce n'est pas un aveu eine von vielen Institutionen, die Forschen- prononcé du bout des lèvres. de in- und ausserhalb der Landesgrenzen nach Kräft en unterstützt: Mit den richtigen Cara lettrice, caro lettore Dienstleistungen, Werkzeugen und vor Quando si tratta di attuare sensatamente allem mit Know-how. Genau dieser Inno- le propie idee e invenzioni, la Svizzera è la vationsgeist war es auch, der einst die prima in classifi ca in tutta Europa. Lo ha «Gründungsväter» von SWITCH dazu be- appena confermato il più recente rapporto wegt hat, eine Stift ung zur Unterstützung sull’innovazione della Commissione UE. der Schweizer Forschungswelt zu schaff en. Alla base di questo successo vi è un forte Dass dies für uns auch heute, 25 Jahre spä- panorama universitario e della ricerca. ter, nicht nur Lippenbekenntnisse sind, SWITCH è una delle numerose istituzioni zeigen wir Ihnen in dieser Journal-Ausgabe. che sostengono nella misura del possibile i ricercatori in Svizzera e all’estero: con i Dear reader servizi e gli strumenti giusti e, soprattutto, When it comes to implementing one's own con il know-how. È stato proprio questo ideas and inventions in a meaningful man- spirito innovativo a indurre a suo tempo ner, then tops the league in uno dei «padri fondatori» di SWITCH a Europe. Th e latest innovation report from costituire una Fondazione che si è votata the EU Commission has just confi rmed al sostegno del mondo della ricerca svizze- this. And the basis for this success is a ra. In questa edizione del Journal vi dimost- strong university and research landscape. riamo che queste non sono per noi soltan- SWITCH is one of many institutions which to promesse vane anche oggi, 25 anni più supports researchers both within and be- tardi. yond the national borders to the best of its ability: with the right services and tools and, above all, with know-how. It was pre- cisely this innovative spirit that prompted the «founding fathers» of SWITCH to set up a foundation committed to supporting the Swiss world of research. In this issue of Th omas Brunner the Journal, we show you that, 25 years Managing Director SWITCH later, this is more than simply lip service. [email protected]

4 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH // Forscher nutzen SWITCH

Als kleines Land mit wenig natürlichen Ressourcen verdankt die Schweiz ihren Wohlstand stark der Bereitschaft zur Innovation. Die Schweiz verfügt über eine hohe Forschungsdichte. Im internationalen Vergleich gehört sie zu den Ländern mit dem höchsten Anteil von Forschungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt.

Tex t: Konrad O. Jaggi und Simon Leinen

iele weltweit bedeutende Forschungsinstitutionen wie zum Nano- und Biotechnologie, Klimaforschung bis hin zur Welt- Beispiel die ETH, EPFL oder auch das CERN tragen zur raumforschung gefördert werden. V Bedeutung des Standortes Schweiz bei. Ebenso wie die Unterstützt wird die Forschung im universitären Bereich durch Vielzahl kleinerer bis grösserer Forschungseinrichtungen, welche Institutionen wie den Nationalfonds, die Kommission für Tech- häufi g einen direkten oder indirekten Bezug zur universitären nologie und Innovation, die Schweizerische Universitätskonferenz, Landschaft haben. Beispiele dafür sind etwa die Forschungslabo- das Staatssekretariat für Bildung und Forschung oder das Bun- ratorien von IBM oder das Friedrich-Miescher-Institut. Mehr als desamt für Berufsbildung und Technologie, aber auch durch die zwei Drittel der schweizerischen Forschungstätigkeit werden Europäische Union mit ihren Rahmenprogrammen. Sie alle leis- dabei durch die Privatwirtschaft fi nanziert. Die Schweizer Wirt- ten einen wesentlichen Beitrag in den von ihnen geförderten schaft forscht allerdings auch intensiv im Ausland mit nochmals Forschungsgebieten. grösseren Mitteln. SWITCH engagiert sich mit ihren Dienstleistungen auch für Neben der durch die Privatwirtschaft betriebenen angewand- den Forschungsstandort Schweiz. Um dies noch zu verstärken, ten Forschung fi ndet die Grundlagenforschung vielfach an den wurde im Rahmen der organisatorischen Neuausrichtung, das universitären Hochschulen statt. Es ist eine beeindruckende Team Peta-Solutions geschaff en, welches sich auf die Bedürfnisse Tatsache, dass in der Schweiz führende Forschungsbereiche wie der Forschenden fokussiert.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 5 // FORSCHER NUTZEN SWITCH

«SWITCH will den Fokus auf die Forschenden lenken. Wir werden dabei nicht alle individuellen Bedürfnisse ansprechen, sondern vielmehr ICT-Th emen, welche für Forschungscommunities und eine Vielzahl von Forschenden relevant sind. Man kann hier auch von e-Infrastrukturen für Forschung sprechen.»

Simon Leinen arbeitet seit 1996 bei SWITCH und leitet seit Oktober 2011 das Team Peta Solutions. Er interessiert sich für innovative Cloud- und Netzwerkdienste mit Mehrwert für die Forschung. [email protected]

Meine Lieblingslinks: https://a4-mesh.unibe.ch http://perspectives.mvdirona.com www.smscg.ch

«Unsere Vision ist es, als zentraler Ansprechpartner für Forschende für alle Dienste von SWITCH zu agieren.» Simon Leinen, Team Leader Peta Solutions.

6 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

Konrad O. Jaggi im Gespräch mit dem Leiter des Team Simon Leinen: Grundsätzlich gilt, dass wir unseren Fokus Peta Solutions Simon Leinen. auf die Forschenden lenken. Wir werden dabei nicht alle indivi- Konrad O. Jaggi: SWITCH trägt zur Forschungsvielfalt bei. duellen Bedürfnisse ansprechen, sondern vielmehr ICT-Th emen, Nehmen wir zum Beispiel die Nutzung des akademischen welche für Forschungscommunities und eine Vielzahl von For- Netzwerks für Projekte der Umweltwissenschaft en. Die heutigen schenden relevant sind. Man kann hier auch von e-Infrastruktu- Backbones werden durch wegweisende Inititativen wie das ren für Forschung sprechen. Unsere Vision ist es, als zentraler AAA/SWITCH-Projekt «A4-Mesh» der Universität Bern mit Ansprechpartner für Forschende für alle Dienste von SWITCH kapillaren Sensornetzwerken erweitert. Diese ermöglichen es, zu agieren. Damit können wir zum Beispiel die SWITCH Netz- Forschungsdaten aus geografi sch schwierig zugänglichen werk-, Authentisierungs- oder Security-Kompetenz in High-End Lokalitäten zu übermitteln. Damit wird ein Umweltmonitoring Forschungsprojekte einbringen und diese bereits in einem frühen nachhaltig gefördert. Design-Stadium unterstützen. Simon Leinen: Ja, und wir arbeiten auch an der Zukunft des Konrad O. Jaggi: Forschungsunterstützung von den Hoch- Internets mit. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie schulen für die Hochschulen also? Doch das geht nicht von einem künft ige Netzwerktopologien eine optimale Traffi c-Verteilung Tag auf den anderen. Eure Roadmap sieht vor, dass ihr bis ins Jahr unterstützen können und wie man dynamische Lichtpfade über 2014 die Commitments im Bereich Grid wahrnehmt. Gleichzeitig die ganze Welt legen kann. Diese Forschungen fi nden im euro- werdet ihr national und international Kontakte zu Forschungs- päischen Rahmen der GÉANT-Projekte statt und ermöglichen communities aufb auen und euch an geeigneten Projekten betei- die künft ige Anschlussfähigkeit der Schweiz auf allen Layern des ligen. Netzes. Davon profi tieren werden auch die Hochschulen und die Simon Leinen: Wir streben einen etappierten Übergang von rund 30 Forschungseinrichtungen, die an SWITCH angeschlos- Grid zu Distributed Computing und Cloud an und ja, wir freuen sen sind. uns auf Anfragen aus der Forschungscommunity. Dabei ist es für Konrad O. Jaggi: Das passt gut zur neuen Vision von SWITCH. uns selbstverständlich, dass wir umfassend planen, das heisst die Wir wollen den Wissensraum erschliessen. Die hochperforman- zentralen ICT-Dienste bereits ab der Designphase einbeziehen ten Verbindungen hierfür liefert uns das Netzwerk. Wie sieht dies und auf gut integrierte Lösungen hinarbeiten. Mit auf die nun mit weiteren Leistungen für die Forschenden aus? Zukunft gerichtet sehe ich ein Team Peta-Solutions – verwurzelt Simon Leinen: SWITCH engagiert sich für das Swiss Multi- im Netzwerk und mit einer Ausstrahlung bis in die Cloud. Science Computing Grid. Dort wird Rechenleistung für ganze Forschungscommunities zur Verfügung gestellt. Ähnliche Ziele Vielen Dank für das Gespräch. verfolgen auch Grid-Projekte auf europäischer Ebene, an welchen SWITCH beteiligt ist. Diese Werkzeuge sind stark auf die «Power- Pour la version française, voir: www.switch.ch/fr/journal user» der Hochenergiephysik ausgerichtet, werden aber vermehrt auch von anderen Bereichen genutzt. Wir sehen gerade auch im internationalen Umfeld, dass neue Trends – Stichwort «Clouds» – für die Forschung genutzt und entsprechend konfi guriert werden. Konrad O. Jaggi: Du sprichst sicher zukunft sgerichtete Ini- tiativen wie Aspire (TERENA) oder auch den Bericht «Riding the Konrad O. Jaggi Wave 2020» (Digitale Agenda der EU) an. Wie siehst du den Bezug zwischen Cloud-Diensten und der Hochschulwelt? Simon Leinen: Die grossen Cloud-Anbieter sind in ihrem Kerngeschäft unschlagbar. Google, Amazon, Microsoft und wei- tere erreichen immer bessere Skaleneff ekte. Diese können im reinen Hochschulbereich so nicht erreicht werden. Was mir jedoch sicher scheint, ist, dass ein Community-basierter Approach, wie SWITCH ihn pfl egt, hier einen wesentlichen Mehrwert bringen kann. Dabei geht es nicht nur um Fragen der Souveränität, der Sicherheit und des Schutzes von Daten, sondern auch um eine Nach seinem Studium in Zürich und Aber deen gemeinsame, effi ziente und nachhaltige Nutzung von Ressourcen. (GB) leitete Konrad O. Jaggi Informatik- und Konrad O. Jaggi: Damit wären wir bei deiner neuen Aufgabe. Informationsdienste und machte vielfältige Als Leiter von Peta Solutions sind einige der oben erwähnten Erfahrungen im regulatorischen Bereich sowie Dienste oder Projekte in deinem Team angesiedelt. Konkret geht in der strategischen Planung. Seit Oktober es um Grid, Cloud, Netzwerkforschung und PERT. Dem Namen 2011 leitet er den Bereich Researchers und nach möchtet ihr auch die Highend-Anforderungen von Forschen- Lecturers, bei SWITCH. den adressieren. Wie stellt ihr euch das konkret vor? [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 7 // FORSCHER NUTZEN SWITCH Dem Higgs-Teilchen auf der Spur Seit Ende 2009 fi ndet am CERN in Genf ein gigantisches wissenschaft liches Experiment statt: Auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen lassen Forscher in einem unterirdischen, 27 km langen, ringförmigen Tunnel Protonen mit un geheurer Geschwindigkeit aufeinanderprallen.

Tex t: Willi Huber

8 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

as Standardmodell der Elementarteilchenphysik sagt die Der Beitrag von SWITCH Existenz eines Teilchens voraus, das bisher nicht experi- SWITCH beteiligt sich am Projekt in drei Bereichen: mit der D mentell nachgewiesen werden konnte: Das Higgs-Teilchen, Bereitstellung von genügend Netzwerk-Kapazität, der Unterstüt- benannt nach dem britischen Physiker Peter Higgs. In Experi- zung der Mobilität sowie mit Grid Middleware. menten am «Large Hadron Collider» (LHC) am CERN soll der Das CSCS ist mittlerweile – gemessen an der Netzwerknutzung – Nachweis der Existenz dieses Teilchens erbracht werden. Gelingt zur grössten SWITCH-Teilnehmerorganisation angewachsen. Ab dies, so ist das ein starker Hinweis auf die Gültigkeit des Modells. März 2012 ist das CSCS an seinem neuen Standort im Norden von Lugano als erste SWITCH-Teilnehmerorganisation mit 20 Experimente am LHC Gbit/s am IP-Backbone von SWITCHlan angeschlossen. Protonen sind die positiv geladenen Teilchen des Atomkerns. Sie Mobilität, das heisst mobiler Zugriff auf die eigenen Ressour- werden mit starken elektromagnetischen Feldern beschleunigt cen – zum Beispiel auf Dokumente, E-Mail und Rechenleistung – und auf ihrer Umlaufb ahn im Ring gehalten, so dass zwei gegen- ist unabdingbar in einer globalen Welt. Innerhalb der akademi- läufi ge Protonen-Strahlen entstehen. Am Standort eines Detektors schen Welt ist dies heute fast durchgängig möglich dank werden die Strahlen so gelenkt, dass die Protonen kollidieren, SWITCHconnect und eduroam. sozusagen ein Frontalzusammenstoss bei fast Lichtgeschwindig- Der Zugriff auf die LHC-Daten erfolgt mittels Grid Middle- keit. Dabei hat jedes Proton eine Energie von 3.5 Tera Elektronen- ware. SWITCH hat im Rahmen der EU-Projekte «Middleware volt (TeV). Das sind unvorstellbar grosse Zahlen. Wollte man mit Initiative» und «Enabling Grids for E-sciencE» dazu beigetragen. herkömmlichen 1.5-Volt-Batterien ein elektrisches Feld von 3.5 Der Betrieb der Grid-Infrastruktur wird durch die dazu gegrün- Tera Volt (TV) erzeugen, so bräuchte man mehr als zwei Billionen dete Stift ung «Europäische Grid Infrastruktur» (EGI.eu) in Ams- Batterien, die hintereinander gereiht eine Stange von der Erde bis terdam koordiniert. SWITCH hat die Schweizer Beteiligung bei nahezu zur Sonne ergäben. EGI.eu initiiert und die Führung dieser Aufgabe seit Anfang 2012 Die bei den Kollisionen entstehenden Zerfallsprodukte werden an den Verein SwiNG abgetreten. von Detektoren kolossalen Ausmasses erfasst. Von den 40 Milli- Weitere Informationen zum Th ema: onen Strahlenkreuzungen pro Sekunde werden mittels eines www.lhc-facts.ch, http://lhcopn.cern.ch, www.eu-emi.eu, mehrstufi gen Hard- und Soft ware-Triggersystems «nur» etwa die www.eu-egee.org 200 vielversprechendsten Kollisionsaufzeichnungen pro Sekunde selektiert und für die weitere Analyse gespeichert. Das sind immer Pour la version française, voir: www.switch.ch/fr/journal noch sehr, sehr viele Daten, jährlich rund 15 Petabyte. «Eine Kollision bei Lichtgeschwindigkeit soll Physiker auf die Spur des Higgs-Teilchens bringen.»

An der Auswertung dieser Daten beteiligen sich tausende von Physikern in aller Welt. Dass dies nur mithilfe eines leistungsfä- higen Datennetzwerks möglich ist, liegt auf der Hand. Die Daten werden vom CERN, als Tier-0-Center bezeichnet, über das LHC Willi Huber Optical Privat Network (LHCOPN) zu elf Tier-1-Centers in Nordamerika, Europa und Asien verteilt. Das LHCOPN ist ein Overlay-Netzwerk, bestehend aus Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit meist zehn Gbit/s Kapazität. Diese Verbindungen sind imple- mentiert als separate Lambdas, sprich optische Wellenlängen, auf dem GÉANT-Forschungsnetz und anderen Glasfaserverbindun- gen. Vom CERN weg führen insgesamt 160 Gbit/s Bandbreite über das LHCOPN und zusätzlich 20 Gbit/s über das IP-Netzwerk von SWITCH ins GÉANT-Forschungsnetz. Forscher an den über hundert über die gesamte Welt verteilten Nach seinem Diplom in Elektrotechnik an Tier-2-Centers, typischerweise Rechenzentren an Universitäten der ETH Zürich arbeitete er mehr als zehn und Forschungseinrichtungen, greifen auf die Daten zu, analy- Jahre bei den Informatikdiensten der ETH sieren sie und werten sie aus auf der Suche nach Spuren dieses Zürich. Vor 20 Jahren wechselte Willi Huber geheimnisvollen Higgs-Teilchens. Das Schweizerische Hochleis- zu SWITCH, wo er während 15 Jahren den tungsrechenzentrum CSCS fungiert als Tier-2-Center. Forscher Network Bereich leitete. Heute ist er Stabs- der Physikinstitute von mehreren Schweizer Universitäten und mitarbeiter. dem Paul Scherrer Institut beteiligen sich an den Experimenten. [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 9 // FORSCHER NUTZEN SWITCH FACT: Solution to Track Connectivity

More than 20 years aft er the launch of the public Internet, operator forums are still full of reports about temporary unreachability of complete networks. In this article we present «FACT», a system that helps network operators to track connectivity problems with remote networks.

Tex t: Dominik Schatzmann

Trouble-shooting want to be alerted about disrupted peerings found in the data then we can assume that «Please try to reach my network before customers complain. the two sites are currently successfully in- 194.9.82.0/24 from your networks... Kind- In contrast to existing solutions, FACT terconnected. However, the lack of a res- ly anyone assist.» E-mails – like this one relies solely on information about observed ponse is a possible indicator for a connec- from the North American Network Ope- traffi c, is capable of online data processing, tivity problem. rators’ Group, March 2008, manifest the and is highly effi cient in alerting only about need for tools that allow monitoring and those events that actually aff ect the moni- troubleshooting connectivity and perfor- tored network or its users. In this article, 103 1 2 mance problems in the Internet. Th is par- we only explain the key principles behind 5 ticularly holds from the perspective of an FACT and demonstrate its utility for ISPs. 10 individual network and its operators who More details about our system developed 102 in collaboration between ETH , Uni- Validating research versity of Stuttgart, and SWITCH can be «Applied research in computer networks re- found in our publication (Schatzmann, 101 lies on the availability of traffi c data taken Leinen, Kögel, & Mühlbauer, PAM 2011) from real networks. Th e analysis of such data gives insight into the behavior of the network, Ongoing traffi c 100 allowing for creating realistic models and for To determine whether remote hosts and 7:00 9:00 11:00 validating the eff ectiveness and performance networks are reachable, FACT analyzes the 18.5.2010 18.5.2010 18.5.2010 of new methods and algorithms. Without the current traffi c patterns caused by the Number of unreachable BGP prefi xes anno- close cooperation of our research group with customer’s networks. Th e underlying fl ow tated with the number of affected customers for the black-holing event. SWITCH and the traffi c data made available data can be collected by the border routers as part of this collaboration, this research – of the network using, e.g., Cisco’s NetFlow and other related projects would not have protocol. been possible.» In brief, FACT uses this data to track Prof. Dr. Bernhard Plattner, Communication all TCP connections that leave the network We applied this algorithm on data collected Systems Group, ETH Zurich toward remote servers. If both the request at SWITCH and found that most connec- [email protected] and the response of the TCP connection is tions (>99,9%) consist, as expected, of a

10 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

FACT

request and a response. Nevertheless, in many hosts and customers, or even other certain cases, more than 1000 unanswer ed /24 networks were aff ected by this problem. connections leaving the SWITCH network Applying FACT we confi rmed that the re- within a single fi ve minute interval were ported /24 network was indeed reported as recorded. unreachable at around 08:30. Surprisingly, Raising an alarm for each unanswered FACT revealed that the overall number of connection would clearly overrun the trou- BGP prefi xes with unresponsive hosts was bleshooting capacity of any ISP. Instead, to increased by a factor 6 compared to the reduce the number of cases FACT aggre- time before 08:30 (see Figure). Moreover, gates the connectivity information on BGP the reported /24 network was not even in prefi xes or CIDR blocks. Furthermore, in- the top ten list of the most popular unres- Dominik Schatzmann cidents are prioritized based on the number ponsive networks. Th is suggests that the of customers that are aff ected by the prob- impact of this event was more serious than lem to pinpoint the operator to the most previously believed. critical cases fi rst. Wrap up Case Study: Black-holing We presented FACT, an online data pro- To evaluate the potential benefi t of FACT cessing system that helps operators to ac- for ISPs we analyzed several events that quire facts about connectivity problems were reported in the past by the SWITCH with remote systems relying solely on fl ow- NOC. On 18 May 2010, for example, all level information extracted from traffi c Received his MSc in Electrical Engineering services in an external /24 network were crossing the border of the network. Cur- and Information Technology from the ETH not accessible from SWITCH between 08:30 rently, we are working on a prototype that Zurich in 2007. Currently he is pursuing his and 08:45. According to SWITCH, this constantly tracks the connectivity state of PhD in the Communication Systems Group problem was most likely due to a tier-1 large network and provides detailed reports at ETH Zurich working in the area of Internet provider that dropped parts of the reverse for troubleshooting. measurements, network troubleshooting, and traffi c towards SWITCH. Yet, at this time For more information, visit: network security. the operators could only speculate how www.csg.ethz.ch/people/schadomi [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 11 // FORSCHER NUTZEN SWITCH ShanghAI Lectures im Trend

Als wir im März 2010 das erste Mal über die ShanghAI Lectures, kurz «Shail», berichtet haben, war das Projekt gerade aus dem Ei geschlüpft . Die Vorlesungsreihe des Artifi cial Intelligence wurde unter Rolf Pfeifer, Professor für Künstliche Intelligenz an der Universität Zürich, initiiert.

Tex t: Andy Zbinden

edes Herbstsemester seit 2009 werden die «ShanghAI auf welche Art und Weise beides miteinander verbunden ist und Lectures» von einer anderen Universität aus gehalten – optimiert werden kann. Für jemanden, der «Human Computer J ursprünglich aus Shanghai, daher der Name. Es werden Interaction» lehrt, ist das ausgesprochen spannend. Neben dem dabei bis zu 16 Hörsäle interaktiv über SWITCHpoint verschaltet, eigentlichen Th ema der ShanghAI Lectures interessiert uns ins- Gastredner eingeladen, gemeinsam kollaboriert und alle Vorträ- besondere auch, wie Schwierigkeiten überwunden werden bezüg- ge per SWITCHcast aufgezeichnet. lich Technik und Personal: Wie zum Beispiel ein leerer Klassen- Ziel des Projekts ist es unter anderem, Wissen und Bildung raum eine Frage beantworten soll. innovativer wissenschaft licher Technologien jedem zugänglich Rolf Pfeifer: Wir sind in sieben EU-Projekten tätig. Für die zu machen, dabei neue Methoden des Wissenstransfers zu nutzen Vernetzung braucht es Infrastruktur. Praktisch in allen EU- und eine feste Community von Studierenden und Forschenden Projekten arbeiten wir mit Videokonferenz, in manchen im Wo- zu schaff en. Hochschulen weltweit sollen sich zur «Global virtu- chentakt. Das ist praktisch null Aufwand mehr. Ohne entsprechend al lecture hall» zusammentun, um virtuelle Kommunikations- und einfach zugängliche Infrastruktur wäre das so nicht möglich. Kollaborationsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Dienstleistungen von SWITCH sollen auch den Forschen- Inwiefern helfen euch die Dienste von SWITCH bei dieser den helfen. Ob und wie sie das tun? Zu einer spannenden Diskus- Wissenserschliessung? sionsrunde darüber lud Andy Zbinden, Ex-e-Collaboration- Nathan Labhart: Aus der ShanghAI-Perspektive gesprochen: Leiter von SWITCH, drei «Shail»-Mitwirkende: Rolf Pfeifer von SWITCH unterstützt uns nicht nur mit Infrastruktur, sondern der Uni Zürich, Christopher Lueg, Professor für Informatik und auch mit ihren Verbindungen. Wenn es darum geht, Technologie- Human Computer Interaction an der University of Tasmania, Partner zu fi nden, zum Beispiel «CollabCom» als Sponsor von Australien, sowie Nathan Labhart, Doktorand an der Uni Zürich Videokonferenz-Equipment oder das St.Paul College in Minne- und Projektleiter von «Shail». sota für Server der virtuellen Welt und für Betriebs-Know-how. SWITCH bringt aber auch Vorschläge, welche Technologie wir Die «Shail» verstehe ich in erster Linie als Lehre. Wie wie effi zient einsetzen können. kommt da die Forschung ins Spiel? Christopher Lueg: Ich sehe SWITCH als einen «Enabler». Rolf Pfeifer: Die Lehre ist sicher eine Hauptkomponenten der Rolf Pfeifer: Mit den Dienstleistungen von SWITCH konnten Vorlesungsreihe. Wir im AI-Lab leben der idealistischen Ansicht wir eine internationale Community aufb auen, wir können For- nach, dass Wissen für alle auf dem Planeten zugänglich sein schende aus aller Welt zusammenführen und die Studierenden sollte. Dafür müssen aber auch gewisse Grundvoraussetzungen für Technologie begeistern. SWITCH hilft uns auch, diese neuen geschaff en werden, die über Forschungsarbeit hinausgehen. Wir Technologien im Unterricht einzusetzen, damit zu experimentie- haben an der Uni Zürich nebst den zwei Hauptleistungsauft rägen ren. Das ist auch Forschung, nur nicht auf dem Gebiet der «Arti- «Lehre» und «Forschung» zum Beispiel auch jede Menge Öff ent- fi cial Intelligence» und Robotik. lichkeitsarbeit zu leisten. SWITCH hilft uns beim Unterricht und Nathan Labhart: Die Zusammenarbeit mit SWITCH ist auch hat bisher jedes Experiment unterstützt: mit Personal, Ideen, sehr unkompliziert: Problem? Wird gelöst, ein Anruf beim Help- Infrastruktur, aber auch mit Enthusiasmus. desk genügt. Christopher Lueg: Die verschiedenen Aspekte von Lehre und Christopher Lueg: Was SWITCH mit «Shail» unterstützt, ist Forschung nennen wir bei uns an der University of Hobart in nichts anderes als «Action Research»: Das Lösen konkreter Pra- Tasmanien «Teaching research nexus». Damit drücken wir aus, xisprobleme, um direktes soziales Handeln zu ermöglichen. dass die Aspekte sich gegenseitig beeinfl ussen. Wir untersuchen, SWITCH ist involviert in das «Shail»-Projekt und schaut,

12 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

ROBOROBBO DOGG

ROBO BONEBONE

AUSGABE MÄRZ 2012 // 13 // FORSCHER NUTZEN SWITCH

was da passiert. Nathans Dissertation, in der er systematische die ideale Möglichkeit, das systematisch oder quantitativ zu un- Technologien in der globalen Lehre untersucht, hat übrigens genau tersuchen. das zum Th ema. Nathan Labhart: Der Arbeitstitel ist «Explorations in Global Für die Demokratisierung von Wissen braucht es einen Education». Dabei geht es zurzeit um das Technology Acceptance guten Internet-Anschluss für jeden zu Hause – ist das in Model und Videokonferenzen, vielleicht auch 3D-Welten und Tasmanien nicht ein Problem? Community Website. Christopher Lueg: Australiens Regierung hat mehrere Mil- Rolf Pfeifer: Mit dem AAA-Programm konnten wir die Ent- liarden zur Seite gestellt, um alle Haushalte mit Breitband- oder wicklung unserer ersten «Shail» mitfi nanzieren. SWITCH/AAA Glasfaseranschluss zu versorgen. Tasmanien ist der erste Staat, und die Hasler-Stift ung waren unsere Hauptsponsoren. der das angeht: Kabel legen, Zugang zum Internet und damit zu Nathan Labhart: SWITCHcast ist ebenfalls wertvoll für die Wissen schaff en. Besonders in ländlichen Regionen ist dieses Community-Bildung und Öff entlichkeitsarbeit, die wir leisten Defi zit an Wissenszugang und Bildungsmöglichkeiten ein Prob- müssen. So können alle Vorlesungen und Gastvorlesungen von lem. Auch für uns, denn wir stehen vor der Frage, ob wir noch überall und jederzeit nochmal angeschaut werden. neue Uni-Zugänger motivieren können. Wir wollen die «Shail» Christopher Lueg: Ich fi nde es auch toll, dass wir in Tasma- generell für andere Wissensgebiete nutzen, zum Beispiel im Bereich nien, geographisch gesehen fast am Ende der Welt, an so einer «Social Informatics», um mithilfe von IT die Demokratisierung globalen Lehrveranstaltung teilnehmen können. Die Studenten von Gesellschaft en zu fördern. erleben live mit, wie sie mittels innovativer Kommunikations- Nathan Labhart: Je geringer die Barrieren zur Partizipation technologie Teil einer globalen Community werden. und je spannender die Th emen sind, desto eher lassen sich die Rolf Pfeifer: Und es ist phänomenal zu sehen, wie die Com- Leute begeistern. Rolf war 2007 in Tasmanien, an einer öff entlichen munity immer weiter wächst. Erst kürzlich kamen Studierende, Vorlesung der University of Tasmania, die zuvor per Zeitung die die «Shail» erlebt haben, persönlich zu mir, um mir zu sagen, angekündigt wurde. Trotz des wunderschönen Wetters am Vor- wie eindrücklich es für sie war, sowas hätten sie noch nie erlebt. lesungstag war sie hervorragend besucht. Genau das ist die Her- Extrem positives Feedback erhielten wir aus Russland und China. ausforderung für die Hochschulen heute: «Community-Engage- Christopher Lueg: Und zu mir kamen Leute von der Univer- ment». Raus aus dem Elfenbeinturm, Lobbyarbeit machen und sity of Hobart, die auf jeden Fall wieder dabei sein wollen. Sogar Leute mobilisieren. «Shail» ist dafür ein sehr gutes Vehikel. über Twitter kam Feedback von Leuten, die begeistert waren. Dann sind wir gespannt, was dabei herauskommt! Vielen Dank für das interessante Gespräch. Wie geht es nun weiter? Was für Änderungen gibt es? http://shanghailectures.org Braucht ihr Unterstützung? Rolf Pfeifer: Nach drei Jahren ist es an der Zeit, eine qualitativ Pour la version française, voir: www.switch.ch/fr/journal neue Komponente reinzubringen. Da könnt ihr uns jetzt helfen. Das Hauptproblem ist, dass mit der heutigen Technologie der wirkliche «Sense of presence», wirklich dabei zu sein in der Vir- Andy Zbinden tual lecture hall, noch fehlt. Es fühlt sich alles noch zu «distanziert» an. Nebst dem gibt es noch haufenweise kleinere Probleme. Christopher Lueg: Interessant wäre auch die Frage, wie man einen Dialog zwischen denen, die im Hörsaal sitzen, und denen, die sich ausserhalb befi nden. Wie kann man zum Beispiel einge- wählte Twitter-User oder Skype-Nutzende im Hörsaal sichtbar machen? Ein Dialog ist ja schon in grossen Hörsälen schwierig, in einer Videokonferenz ist dies bislang praktisch unmöglich. Solche Probleme gemeinsam mit SWITCH anzugehen, das wäre für mich spannend. Nicht zu vergessen: «Embodiment». Dieses Andy Zbinden ist Team Leader der Gruppe Th ema taucht als absolut neue Denkrichtung in der kogni tiven Infrastructure und verantwortlich für die Forschung auf und ist auch im Bereich der Robotik brandaktuell. Basis-Infrastruktur bei SWITCH. Server, Rolf Pfeifer: Es gibt dazu bereits erste EU-Forschungspro- Storage und Arbeitsplatz-Systeme und deren gramme. Kollaboration über grosse geographische Distanz hinweg Pfl ege gehören mit zu seinen Aufgaben. wird immer wichtiger. [email protected] Christopher Lueg: Die Dynamik von sozialen Netzwerken zu untersuchen, wäre auch interessant: Wie bilden sich Gruppen, wie Meine Lieblingslinks: zerfallen sie, gibt es kulturelle Unterschiede? Videokonferenzen www.hypergridbusiness.com in Kombination mit der virtuellen Welt und Internetforen bieten http://openwonderland.org

14 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH // A4-Mesh: Connecting Remote Sites

Developments in A4-Mesh have turned wireless mesh networks into a valuable technology for Swiss institutions of higher education. Large numbers of research projects in diff erent areas, like climate research and geology, will profi t from an easily deployable outdoor wireless network that also supports mechanisms for authentication, authorization, accounting and auditing (A4) functionalities.

Tex t: Almerima Jamakovic

Equipment for the deployed A4-Mesh network for environmental research in the Valais region.

ireless mesh networks (WMNs) are a candidate tech- A4-Mesh: technological novelty nology for the easy and cost-effi cient connection of A4-Mesh has generated tailored technologies for extending co- W remote sites to public or corporate networks. So far, verage and providing redundancy for campus networks, as well WMNs have enjoyed only limited deployment and have been used as for connecting up remote sites for research experiments. In mainly in community networks to provide cheap Internet access, particular, A4-Mesh technology has made it possible to develop in industrial settings for control and monitoring, and in military and integrate innovative A4 mechanisms: applications to permit mobile communications within fi eld units. a) broadband network access, plus integration into the authen- However, in the near future several new applications – mainly in tication and authorization infrastructure (AAI) for Swiss the area of higher education and healthcare – are likely to make higher education, based on SWITCHaai mechanisms, WMNs an everyday reality.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 15 // FORSCHER NUTZEN SWITCH

b) an accounting system adjusted for federated WMNs using tion network using A4-Mesh technologies was deployed in the SWITCHaai. Th e accounting mechanism keeps track of a Crans Montana Sierre region to connect the hydrological sensors user's traffi c consumption on every mesh node forwarding to the university network. Th is network consists of seven nodes the user's traffi c to the Internet so as to be able to fairly share that collaborate and propagate the data between each other. Two out the costs among the organizations using the wireless additional nodes are planned for spring 2012. network infrastructure concurrently, c) a reduction in network maintenance costs through auditing Th ese developments of four innovative A4-me- functions which can trigger recovery mechanisms for suc- chanisms for authentication, authorization, cessful operation even under inconsistent and erroneous states. accounting and auditing have proved the value of A4-Mesh technology for Swiss institutions of A4-Mesh: an interdisciplinary approach higher education. Th e A4-Mesh project has been carried out as part of the «AAA/ SWITCH-e-Infrastructure for e-Science» programme. It is an Th e Les Roches Gruyère private university in Bluche kindly pro- interdisciplinary collaboration between SWITCH and two net- vides facilities for entrance to the SWITCHlan backbone and vice working research groups, UniBE IAM and UniNe IIUN, plus versa, which we refer to as the gateway node. Th e fi rst link from several potential WMN users, namely the environmental research- the gateway node is directed to a relay station in Vercorin, on the ers from UniBE GIUB and the IT services from UniBE IT and opposite hill slope, where the MontanAqua webcam is located. UniNE SITEL. Th e project has profi ted tremendously from the Th e second link from the gateway node connects to nodes in Cry synthesis of diff erent disciplines. On one hand, it has generated d’Er, which in turn interlink with all the other nodes, except a tailored technologies for the increased coverage of campus net- node which is, due to constraints of the mountain environment, works and, on the other, it has created new opportunities for only connected to the in Vercorin located node. A line of sight environmental research. Th e initial goal of the project to develop propagation between neighbouring stations permits a wireless a fully functional wireless mesh network supporting the A4 func- link even up to 10 km using directional antennas that internally tionality, has resulted so far in the successful deployment of two have two antennas, one of which is vertically and one horizontally indoor test beds and two outdoor networks. Among these, the polarized. deployment pilot network for environmental research in the Th e A4-Mesh is a WLAN-based network using IEEE 802.11n Valais region deserves a closer look. Th e deployed A4-Mesh network technology, which builds on previous 802.11 standards by adding supports the transdisciplinary MontanAqua project for national multiple-input multiple output (MIMO) to improve the network research programme NRP 61, which is aimed at developing strat- throughput between neighbouring stations. In this way, the de- egies for sustainable and integral water management in dry valleys ployed network has been confi gured to achieve the best possible in the Alps. Th e Crans Montana Sierre region has been chosen as throughput. Additionally, as a means of improving lifetime and a study area which is already aff ected by water shortage. reducing the maintenance cost of WMNs, most of the mesh nodes come with a self-contained power supply based on a solar panel Th e A4-Mesh project has profi ted tremendous ly and a battery. from the synthesis of diff erent disciplines. Th e deployment of the A4-Mesh pilot network in the Crans Montana Sierre region has brought many benefi ts to researchers MontanAqua pilot network wishing to access remote sites at any time. One of these is doubt- In 2010, as a part of the MontanAqua project, an extensive hydro- less the combination of almost real-time data collection, ease of meteorological monitoring network was set up for estimating and access and convenience – aspects that are necessary for performing modeling water availability under present and future conditions. qualitative research experiments. A4-Mesh has eventually achieved Th is network comprises twelve automatic weather stations, seven- the very fi rst, basic step towards developing a fully functional teen rain gauges, six soil moisture plots, one hill-slope lysimeter, wireless mesh network, which is furthermore integrated in the a high resolution webcam and six runoff gauges. All these devices authentication and infrastructure, in our case the one for Swiss produce a large amount of data, which needs to be transferred higher education. from the diff erent fi eld sites to the Institute of Geography at Uni- https://a4-mesh.unibe.ch BE, preferably in near real time. It would be very convenient to be able to access measurement devices directly from the univer- sity, ensuring data transfer at frequent intervals as well as giving the option of remote control, both of which reduce the risk of data loss. A4-Mesh technology fulfi lls these requirements, since this technology allows the university’s campus network to be extended to virtually every measuring site. In 2011, a wireless communica-

16 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

Almerima Jamakovic

Almerima Jamakovic has a PhD degree in Electrical Engineering from TU Delft . Aft er fi nishing her studies she joined TNO to work as a research scientist in the Performance of Networks and Systems group. In her current position, she is a senior researcher in the Communications and Distributed Systems group at UniBE, where she has been coordi- nating the A4-Mesh project since 2012. [email protected] Co-authors Markus Anwander, University of Bern Torsten Braun, University of Bern Peter Kropf, University of Neuchâtel Eryk Schiller, University of Neuchâtel Jan Schwanbeck, University of Bern Th omas Staub, University of Bern

Installation of an infi eld mesh node for environmental research in the Valais region.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 17 // FORSCHER NUTZEN SWITCH eduroam startet zur Aufholjagd

Während eduroam in Europa seit Jahren ein Renner ist, hinkte die Schweiz im Vergleich dazu stets hinterher. Das hat sich jetzt allerdings geändert. Über 2,7 Millionen Mal haben Schweizerinnen und Schweizer die akademische Roaming-Plattform 2011 genutzt. Tendenz: steigend.

Tex t: Daniel Bertolo

er internationale akademische Roaming-Dienst eduroam Messbarer Erfolg erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Er bietet For- Die leitenden Instanzen des GÉANT3-Projekts verlangten als D scherinnen und Studenten weltweiten mobilen Wissens- Grundlage der Finanzierung, dass die eduroam-Nutzung erfasst zugang. Wo immer ein eduroam-WLAN verfügbar ist, können und ausgewertet wird. Aus dieser Anforderung heraus entstand sie sich mit ihren Geräten kostenlos und sicher ins Internet ver- das so genannte «F-Ticks»-System. Diese Datenkrake sammelt binden. Informationen zu jeder Authentifi zierung, die über die eduroam- Infrastruktur erfolgt. Gesammelt werden natürlich nur Daten, Ein Blick zurück die ohnehin für die Authentifi zierung übertragen werden. Zudem Das eduroam-Projekt wurde im Jahr 2003 im Rahmen der TE- werden nur anonymisierte Reports veröff entlicht. RENA «Task Force Mobility» entworfen. Ein Jahr später, nach Die Auswertung der gesammelten Daten in Bezug auf die erfolgreichem Proof-of-Concept, wurde das «inter-NREN WLAN Schweiz liest sich eindrucksvoll: An hiesigen eduroam-Hotspots roaming» in das GÉANT2-Projekt integriert. Ziel war der Aufb au verzeichneten wir im Jahr 2011 insgesamt 2.7 Millionen erfolg- eines europaweiten akademischen Roaming-Netzwerks, basierend reiche eduroam-Logins von über 21 000 verschiedenen Userinnen auf aktuellster Technologie. Kurze Zeit später entstand aus dem und Usern. Rund 20 Prozent der Logins stammten von rund 10 Forschungsprojekt der produktive Dienst namens eduroam. Zu 000 internationalen Gästen aus über 1500 Institutionen, während diesem Zeitpunkt existierte in der Schweiz mit SWITCHmobile die übrigen Logins von mobilen, einheimischen Userinnen und (heute SWITCHconnect Classic) bereits eine Roaming-Lösung. Usern erfolgten. Aber eduroam wird auch von Schweizer Nutze- Trotzdem erklärten sich einige grosse Hochschulen bereit, in rinnen und Nutzern im Ausland benutzt: Rund 300 000 Mal einer Testphase mitzuwirken. Und obwohl diese Testumgebung loggten sie sich im europäischen Ausland ein. problemlos funktionierte, fand eduroam in der Schweiz vorerst keinen grossen Anklang. Die bestehende Lösung funktionierte Grosses Wachstum in Aussicht und die Internationalität war noch nicht bis zu den gesteigerten Auch das rasante Wachstum von eduroam beeindruckt: Benutz- Bedürfnissen betreff end Roaming vorgedrungen. ten im Dezember 2010 erst rund 2100 Userinnen und User den Anders sah die Situation im übrigen Europa aus. Die meisten Dienst, so waren es ein Jahr später bereits 6100. Eine Verdreifa- Länder verfügten nicht über eine Roaming-Lösung. Mit dieser chung innerhalb nur eines Jahres. Aber weiteres Potenzial ist Ausgangslage erwies sich eduroam als ideal und verbreitete sich vorhanden: Noch haben einige grössere Hochschulen der Schweiz rasant. Bis heute sind weit über 3000 europäische Hochschulen eduroam nicht eingeführt. Mit steigender Nachfrage dürft en sie und akademische Einrichtungen Teil von eduroam. sich allerdings ebenfalls in absehbarer Zeit eduroam anschliessen. Der grosse Erfolg von eduroam in Europa weckte rasch das Und so wird eduroam – mit etwas Verspätung – auch in der Interesse anderer akademischer Netzwerk-Verbunde. Im Laufe Schweiz zum Renner. der Jahre stiessen zuerst Länder aus dem asiatisch-pazifi schen http://monitor.eduroam.org/f-ticks Raum hinzu, unter anderem Australien, China und Japan, später Kanada und die USA. Heute nehmen akademische Institutionen aus insgesamt 48 Ländern an eduroam teil. Pour la version française, voir: www.switch.ch/fr/journal

18 // AUSGABE MÄRZ 2012 IS 18 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

SE 184 FI 143 NO Keine Daten 18 > 10 Hotspots > 100 Hotspots

> 200 Hotspots EE > 300 Hotspots 45 LV > 400 Hotspots 19

> 500 Hotspots DK > 600 Hotspots 18 LT BY IE 1 47 PL NL 515 419 UK 575 BE DE 22 309 LU CZ 39 458 SK

AT MD HU CH 3 FR 40 113 368 SI HR 97 RO 71 21

MEM RS IT 1 40 AD 213 1 MK BG 19 3 AM 1 TR ES AZ 71 238 GR PT 2 163

MT CY

IL

Diese Karte zeigt die im europäischen Raum teilnehmenden Länder mit der Anzahl eduroam-Hotspots.

Nutzer aus Anzahl Institutionen LOGINS Schweiz (ch) SWITCH 17 2298713 Deutschland (de) DFN 262 114148 Daniel Bertolo Schweden (se) SUNET 44 54967 Grossbritannien (uk) JANET 120 49161 Niederlande (nl) SURFnet 51 44636 Österreich (at) ACOnet 44 33279 Frankreich (fr) RENATER/CRU 122 23980 Spanien (es) RedIRIS 77 18074 Portugal (pt) FCCN 81 13418 Dänemark (dk) UNI-C 52 11224 Slowenien (si) ARNES 25 8222 Belgien (be) BELNET 20 6806 Tschech. (cz) CESNET 29 5174 Daniel Bertolo studierte Informatik an der Griechenland (gr) GRNET 21 3863 Hochschule Rapperswil und baute die Infor- Norwegen (no) UNINETT 34 3235 matikabteilung der Stift ung Bühl auf, einem Kroatien (hr) CARNet/Srce 6 3144 Italien (it) GARR 43 3052 Zentrum für Heilpädagogik in Wädenswil. Polen (pl) PIONIER/U.Tourn 29 2784 Seit 2007 arbeitet er als System Engineer bei Luxemburg (lu) RESTENA 5 1968 SWITCH und ist unter anderem verantwort- Andere 505 41924 lich für eduroam. Logins in der Schweiz 2011 (Quelle: http://monitor.eduroam.org/f-ticks). [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 19 // FORSCHER NUTZEN SWITCH OpenFlow – Innovative Networking

Th e aim of a next generation network is to meet the communication requirements of diff erent research communities. Th ese requirements imply a transport facility for production data and a network environment where experiments can be conducted.

Tex t: Kurt Baumann

Interdependence between network vendors and researchers Hence the OpenFlow switch consists, on the one hand, of a fl ow Th e question here is: how can researchers on the campus try out table, which performs packet lookup and forwarding and, on the new ideas that make it possible to modify the behaviour of infra- other hand, it off ers a secure channel to an external con troller that structure elements on real networks at scale? Approaches to manages the control logic for the switch via the OpenFlow pro- achieving this spectrum of functionality constitute the focus of tocol. Furthermore, the fl ow table consists of a set of fl ow entries current research activities. Th ey refl ect the confl ict of interests (header values for matching packets against), activity counters, between network vendors and researchers. and a set of zero and more actions to apply the matching packets. Th e OpenFlow protocol will be standardized by the Open Net- Principal requirements working Foundation, and its specifi cation will be provided on the Commercial routers and switches do not provide an open soft ware website. platform, let alone capabilities for virtualizing their hardware or In practice: if an OpenFlow switch receives a packet it has soft ware. Th e practice of commercial networking is that the stan- never seen before and for which it has no matching fl ow-entries, dardized external interface is narrow and the internal fl exibility it sends the packet to the external controller. Th e controller will of the switch is hidden. While a few open soft ware platforms exist, decide – based on policy-rules and possibly using a diff erent pol- these do not support either a wide range of research or the requi- icy per user – how to handle the packets. It can drop the packet red performance, port-density, reliability or scalability at a rea- or it can add a fl ow entry instructing the switch how to forward sonable cost. It thus makes sense to develop a switch feature that similar packets in future. will allow high performance, low-cost implementation with the Th us the system administrator of the OpenFlow device can ability to support a wide range of research and the separation of partition production traffi c from experimental traffi c. And re- experimental traffi c from production traffi c, while meeting the searchers are able to control their own fl ows by choosing the vendor’s need for closed platforms. routes their packets are to follow and the processing they will receive. What is OpenFlow and how does it work? One approach to satisfying the above requirements is OpenFlow. What can we do with OpenFlow? OpenFlow is a pragmatic compromise that allows researchers to OpenFlow makes it possible to compile innovative routing and run their experiments on «heterogeneous» switches in a uniform switching protocols. Th e protocol is used for applications such as way at line rate with high port density. At the same time, vendors virtual machine (VM) mobility, high-security networks and next do not have to expose their internal expertise and workings. In generation IP-based mobile networks. Over time and focusing on comparison to a classical switch that integrates fast packet for- programmable networks, it permits islands of OpenFlow networks warding (data path) and high-level routing decisions (control to be interconnected at diff erent universities through tunnels and path), these two functions are separated on an OpenFlow device. overlay networks, and perhaps also by new OpenFlow networks Th e data path still resides on the switch, but the control path is running on the backbone that connects universities with each moved onto a separate controller. Th is is typically a standard other. Successful ongoing initiatives where OpenFlow is imple- server (e.g. a PC), which controls network elements on a uniform mented are GENI, Network Deployment and Development and collective basis. Furthermore, it allows fl ow-entries to be Initiative, plus the large-scale OpenFlow test bed in Japan with added and removed from the fl ow table for a user’s experiment JGN2+. slice. www.opennetworking.org

20 // AUSGABE MÄRZ 2012 FORSCHER NUTZEN SWITCH //

Server room

Controller

OpenFlow Access Open Point Flow

OpenFlow- enabled Commercial Open Open Flow Flow Switch

NormalNormal SoftwareSo Source ftware Channel

NormalNormal DatapathDatap Open ath Flow Kurt Baumann

Kurt Baumann obtained a Master’s Degree in mathematics at the University of Zurich in 2001. Aft er working at IBM, he joined SWITCH in 2005 as a project leader for SWITCHconnect in the Middleware group. Today he is working for Peta Solutions focu- sing on support for network research. Example of an OpenFlow based network (source: Open Flow White Paper). [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 21 // VERTRAG MIT .LI

Vertrag mit Fürstentum Liechtenstein für .li

Die langjährige, gute Zusammenarbeit zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und SWITCH führt zu einem neuen Vertrag für die Registrierungstätigkeit der .li-Domain. Anlässlich dieser Vertragsunterzeichnung am 8. Februar 2012 wurde mit Kurt Bühler, Leiter des Amtes für Kommunikation, über die bisherige Zusammenarbeit und die Zukunft von .li gesprochen.

Tex t: Constantin Tönz

V.l.n.r: Constantin Tönz, Direktor SWITCH; Kurt Bühler, Leiter des Amtes für Kommunikation; Thomas Brunner, Managing Director SWITCH.

as Fürstentum Liechtenstein und weltweit verbunden. SWITCH stellt ihr anderen Ländern – vor allem aus der SWITCH haben seit Beginn eine neben der Netzwerkanbindung die gleichen Schweiz – sehr attraktiv ist. D enge Zusammenarbeit. SWITCH Dienstleistungen wie den Schweizer Hoch- Der Vertrag zwischen dem Amt für Kom- erbringt Dienstleistungen für die Univer- schulen zur Verfügung. Die Universität munikation des Fürstentums Liechtenstein sität Liechtenstein und betreibt seit den Lichtenstein nimmt auch an den Manage- und SWITCH regelt die Zusammenarbeit Anfängen des Internets die Registrierungs- ment-Meetings im Rahmen der Fachhoch- für die Erbringung der zentralen Regist- stelle für .li. Für diese Dienstleistung wur- schule Ostschweiz teil. rierungsfunktion, auch Registry genannt. de jetzt mit dem Amt für Kommunikation SWITCH ist für die Top-Level-Domain Der Vertrag wurde für eine Laufzeit von des Fürstentums Liechtenstein ein neuer .li auch die Registrierungsstelle und nimmt mehr als fünf Jahren abgeschlossen. Bei der Vertrag abgeschlossen. Das Fürstentum diese Funktion seit den Anfängen des In- offi ziellen Vertragsunterzeichnung liess Liechtenstein und SWITCH können auf ternets wahr. Unter der Top-Level-Domain man nicht nur die vergangenen Jahrzehn- eine langjährige, erfolgreiche Zusammen- .li sind rund 68'000 Domain-Namen regis- te Revue passieren. Auch Fragen, wie es um arbeit zurückschauen, die durch gegensei- triert. Damit hat Liechtenstein eine der die Zukunft des Domain-Namen-Marktes tiges Vertrauen geprägt ist. höchsten Domain-Namen-Dichten per ca- sowie speziell der .li-Domain steht, wurden Die Universität Liechtenstein ist durch pita. Diese wird natürlich vor allem auch beratschlagt. Constantin Tönz, stellvertre- SWITCH mit den Schweizer Hochschulen dadurch erreicht, dass die liechtensteinische tender Geschäft sführer von SWITCH, hat und der wissenschaft lichen Gemeinschaft Top-Level-Domain ebenso für Halter aus dazu Amtsleiter Kurt Bühler befragt.

22 // AUSGABE MÄRZ 2012 VERTRAG MIT .LI //

Seit Beginn des Internets verwaltet Insgesamt schätzt das Amt für Kommuni- umfangreicher Schutz und die Verwaltung SWITCH für Liechtenstein die .li-Do- kation als Regulierungs- und Aufsichtsbe- eines Domain-Namens, den SWITCH in main-Namen. Erinnern Sie sich noch hörde des Fürstentums Liechtenstein die hoher Qualität anbietet, äusserst wertvoll. an Ihre erste Begegnung mit SWITCH qualitative Dienstleistung, die SWITCH in 2002, als Sie Leiter des AK wurden? Bezug auf die TLD .li erbringt. Da sich Wie schätzen Sie die Zukunft der .li- Ja natürlich erinnere ich mich an die ersten SWITCH als schweizerische Stift ung mit Domain in Hinblick auf die Öffnung der Kontakte. Es ging ja gleich «richtig zur der liechtensteinischen Domäne .li in zwei TLD-Landschaft ein? Sache». Auch die ersten Treff en, bei denen Ländern mit teilweise unterschiedlichem Die konkreten Auswirkungen der Öff nung man sich persönlich besser kennenlernen Rechtsrahmen bewegt, müssen spezifi sche der TLD-Landschaft sind schwierig abzu- konnte, haben viel zum gegenseitigen Ver- Abläufe vertraglich geregelt werden. Mit schätzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ständnis und Vertrauen beigetragen. Da diesem Vertragsabschluss werden mögliche diese Öff nungen bei Nutzern auch eine ich SWITCH bereits vor meinem Amtsan- rechtliche Lücken geschlossen, was mit Verunsicherung verursachen und dass da- tritt vor zehn Jahren als Kunde kannte, Sicherheit sowohl für SWITCH als auch durch die bereits gut etablierten Domains konnte ich die Stift ung auch «hinter den für Liechtenstein von Vorteil ist. zusätzlich gestärkt werden. Kulissen» besser kennenlernen. Was bedeutet eine .li-Domain für einen Wir danken für das Gespräch, Herr Was ändert sich mit dieser Vertrags- Liechtensteiner? Sind Domain-Namen Bühler, und freuen uns auf die unterzeichnung? für Liechtenstein ein relevanter Wirt- kommenden erfolgreichen Jahre der Die ersten Kontakte von SWITCH mit schaftsfaktor? Zusammenarbeit. Liechtenstein reichen bis ins Jahr 1987, da- International tätige liechtensteinische mals noch mit dem damaligen Abendtech- Firmen betreiben hauptsächlich globale Der von Kurt Bühler erwähnte umfangrei- nikum Vaduz, der heutigen Universität Domain-Namen wie beispielsweise .com che Schutz der Domain-Namen-Verwaltung Liechtenstein. Im Laufe der Jahre ist eine oder ähnliche. Die lokale Industrie, der und des Domain-Namen-Systems steht für Vertragsanpassung aufgrund der geänder- Handel und das Gewerbe betreiben ihre SWITCH im Zentrum. Die Sicherheit und ten rechtlichen Rahmenbedingungen Internetauft ritte hingegen eher mit der das Vertrauen der Nutzer in die Infrastruk- (Stichwort: liechtensteinisches Kommuni- liechtensteinischen Identität. .li ist somit tur ist von zentraler Bedeutung, damit kationsgesetz) notwendig geworden. ein entscheidendes Stück Identität für diese Infrastruktur umfassend und auch Liechtenstein. für geschäft skritische Anwendung genutzt Welche Aspekte bei der Registrie- Die Registrierung einer .li-Domain ist wird. In diesem Sinne trägt SWITCH auch rungsdienstleistung und der Zusam- allerdings nicht restriktiv und ausschliess- für die Attraktivität der Top-Level Domain menarbeit mit SWITCH sind Ihnen lich auf Liechtenstein begrenzt. Daher ist .li bei. wichtig? es uns nicht verborgen geblieben, dass auch Pour la version française, voir: viele ausländische Betreiber ihren Interne- www.switch.ch/fr/journal tauft ritt unter einem .li-Domain-Namen betreiben. Constantin Tönz Wie beurteilen Sie die Bedrohungen aus dem Internet und die Bedeutung eines stabilen Domain-Namen-Systems für .li? Inwieweit betrachten Sie dies als kritische Infrastruktur des Fürstentums Liechtenstein? In den vielen Jahren der Zusammenarbeit mit SWITCH und weiterer behördlichen internationalen Kontakte müssen weit mehr als nur die Registrierung und Verwaltung Constantin Tönz ist stellvertretender Ge- eines Domain-Namens in Betracht gezogen schäft sführer und leitet den Bereich Univer- werden. Liechtenstein – als vergleichsweise sities and Public. Bevor er 2001 bei SWITCH kleiner Staat – ist in vieler Hinsicht Bedro- diese Funktion übernahm, war er in leitenden hungen ausgesetzt. Die gesamte elektroni- Positionen in der Beratung und bei Dienst- sche Kommunikation ist eines der wichtig- leistungsunternehmen tätig. Er studierte und sten Hilfsmittel für professionelle und promovierte an der Universität St. Gallen. Grosser Moment der Vertragsunterzeichnung. private Aktivitäten. So ist ein möglichst [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 23 // SWITCH TOOLBOX

SWITCHtoolbox: Nutzerfreundlichkeit im Test

Eine Dienstleistung entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Es braucht Benutzer, die sich schon in der frühen Entwicklungsphase für eine Idee begeistern und mithelfen, daraus ein Produkt zu formen. Eine junge Dienstleistung muss sich weiterentwickeln und reifen, damit sie sich etablieren kann. Die beste Möglichkeit, um eine neue Dienst- leistung zu optimieren, ist diejenigen zu fragen, die sie benutzen.

Tex te: Michael Stücheli, Andreas Uebelbacher, Carsten Probst und Lara Heliotis

«Usabilitytests» der Universität jeweilige Zielgruppe einfach bedienbar sind keiten und Erfordernissen der Technologie Fribourg und ein positives Nutzungserlebnis erzeu- ausgegangen als von den Bedürfnissen der Autoren: Andreas Uebelbacher und gen. Kriterien dafür sind nach ISO-Norm Benutzer. Carsten Probst 9241- 10 etwa Selbstbeschreibungsfähigkeit, Eine Methode, die Bedürfnisse der Erwartungskonformität oder Fehlertole- Anwender besser zu berücksichtigen, ist Technologie ist heute allgegenwärtig und ranz. der so genannte «Usability-Test». Dabei in vielerlei Hinsicht ein Segen. Unsere täg- bearbeitet eine kleine Zahl von Bedienern liche Erfahrung damit umfasst aber leider Technologie ist heute allgegen- realistische Aufgaben direkt am geprüft en auch noch immer Kompliziertes, Unver- wärtig und in vielerlei Hinsicht System. Gleichzeitig wird ihr Verhalten ständliches – zum Beispiel auf Websites, ein Segen. systematisch beobachtet und aufge zeich - wo wir nicht fi nden, was wir suchen. Zwar net. So wird schnell ersichtlich, wo welche gibt es klare Empfehlungen, wie Systeme Dennoch wird häufi g bei der Gestaltung Stolpersteine für Website-Besucher be- gestaltet werden sollten. Damit sie für die eines Systems stärker von den Möglich- stehen.

24 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH TOOLBOX //

Da diese Methode in der Produktentwick- Gruppe oder zur Navigation zwischen den lung zu sehr hilfreichen Ergebnissen führt einzelnen Tools und der SWITCHtoolbox. und entsprechend häufi g Verwendung Da der zeitliche Rahmen der Präsentation fi ndet, ist sie auch Bestandteil des Master- jedoch kaum Gelegenheit bot, allen Ergeb- Studiengangs der kognitiven Ergonomie nissen gerecht zu werden, erhielt SWITCH an der Universität Fribourg. Aufgabe der eine umfassende Dokumentation weiterer Teilnehmer des Seminars «Usability-Tests Problematiken und Optimierungsempfeh- und Produkt-Evaluation» im Herbstsemes- lungen. ter 2011 war es, einen solchen Test in Klein- gruppen mit potenziellen Nutzer durchzu- Für die Master-Studierenden führen. Und welches Produkt würde sich war es eine herausfordernde, in diesem universitären Kontext besser als Testsystem eignen als die SWITCHtoolbox? interessante und vor allen Die Aufgabe, die SWITCHtoolbox auf Dingen eine lehrreiche Auf- ihre Benutzerfreundlichkeit zu testen, stell- gabe, die SWITCHtoolbox auf te für die Master-Studierenden eine her- ausfordernde, interessante und vor allem ihre Benutzerfreundlichkeit lehrreiche Aufgabe dar. Hervorzuheben ist zu testen. der direkte Praxisbezug: Statt einer «tro- ckenen» Übung innerhalb der Universität Erfahrungsbericht der Pädagogischen bot sich durch die Kooperation mit Hochschule Bern SWITCH als externem Auft raggeber die Autorin: Lara Heliotis Gelegenheit, an der Weiterentwicklung eines real existierenden Produktes mitzu- SWITCHtoolbox – für uns einerseits Datei- arbeiten. ablage und andererseits eine Plattform, SWITCHtoolbox Doch bevor der Usability-Test über- welche die kooperative Arbeitsweise zwi- Die SWITCHtoolbox ist eine einfach zu ge- haupt beginnen konnte, waren eine gute schen den Benutzern fördert. Jeder Veran- brauchende Collaboration-Plattform für vir- Planung und viel Flexibilität der Seminar- staltung an unserem Institut wird standard- tuelle Organisationen. Alle Mitarbeitenden teilnehmer gefragt. Schwerpunkte mussten mässig eine Toolbox-Gruppe zugeordnet, und Studierenden der Schweizer Universitä- gesetzt, Testszenarien entwickelt und – in die den Informationsaustausch zwischen ten und Hochschulen können sie verwenden, Rücksprache mit SWITCH – die einzelnen Dozierenden und Studierenden ermöglicht. indem sie einer Gruppe beitreten oder ihre Testaufgaben formuliert werden. Für die SWITCHtoolbox bietet Schweizer eigene Gruppe erstellen. Testdurchführung stellten sich freundli- Hochschulen die Möglichkeit, eigene An- www.switch.ch/toolbox cherweise Studierende und Lehrende der wendungen und Tools einzubinden. Die Universität Fribourg zur Verfügung. Wäh- Standardtools, die darin von Beginn an zur Michael Stücheli rend der Usability-Tests war ausserdem Verfügung stehen und genutzt werden darauf zu achten, wie, wann und ob auf können, empfi nden wir als besonders Fragen der Testpersonen reagiert wurde. praktisch. Sie decken bereits einen grossen Schliesslich sollte der Testleiter weder Auf- Teil un serer Bedürfnisse ab: Dokumente gabenverständnis noch Nutzerverhalten können in der Dateiablage problemlos beeinfl ussen. hinauf- und heruntergeladen werden. Das Nach Abschluss der Testphase wurden Wiki ermöglicht eine einfache Zusammen- Bildschirmaufnahmen und Testprotokolle arbeit innerhalb von Projekten. Und mit ausgewertet. Was dabei herauskam, fassten der Mailingliste können Dozierende alle die Seminarteilnehmer in einer Präsenta- Teilnehmenden ihrer Veranstaltung auf Michael Stuecheli ist Team Leader Interaction tion inklusive Beispielvideos und Optimie- einmal anschreiben. Enabling bei SWITCH. Seit über 15 Jahren be- rungsempfehlungen für SWITCH zusam- Wir konnten bei der Mit- und Weiter- schäft igt er sich mit der Soft ware-Entwicklung. men. entwicklung der Toolbox von Anfang an [email protected] Besonders interessant waren dabei die mitreden und durft en neue Funktionen Resultate, was die Auffi ndbarkeit der testen. Dabei war ein zuverlässiger und Meine Lieblingslinks: SWITCHtoolbox auf www.switch.ch an- schneller Support für uns unerlässlich – http://apache.org geht. Spannende Erkenntnisse gab es unter diesem Anspruch wurde das Team von http://it-republik.de anderem auch zur Administration einer SWITCHtoolbox jederzeit gerecht. www.zdnet.com

AUSGABE MÄRZ 2012 // 25 // S W I T C H C A S T

SWITCHcast macht Kundenwünsche wahr

Neue Lehr- und Unterrichtsmethoden nutzen immer stärker die Vorzüge neuer Medien zur Wissensvermittlung. Für die Entwickler von SWITCHcast bedeutet das vor allem eines: kontinuierliches Lernen. Markus Buerer stellt die neuesten Neuerungen und Anwendungsfälle des Online-Vorlesungsdienstes vor.

Tex t: Markus Buerer

ideoaufzeichnungen sind eine Mög- seren Schulen und deren Dozenten standen die Videos mit Annotationen. Dies erlaubt lichkeit, das Wissen besser zu ver- bei unseren Neuerungen und Erweiterun- es dem Student nicht nur öff entliche (und V mitteln. SWITCH hat seit Jahren gen klar im Fokus. evtl. strukturierte) Annotationen auszu- grosse Erfahrung mit Videoaufzeichnungen füllen, sondern auch private Annotationen und deren Verbreitung. Hierbei spielen Mit SWITCHcast werden Video- zu erfassen. Obwohl Videoaufzeichnungen verschiedene Aspekte eine Rolle – je nach- aufnahmen wie Vor lesungs - nicht zu den neuen sozialen Medien wie dem, von welchem Standpunkt man es sieht. Facebook oder Twitter gehören, ist deren Der Student zum Beispiel möchte möglichst aufzeichnungen, Kommunika- Möglichkeit noch längst nicht ausgeschöpft . einfach, von überall und jederzeit auf die tionstraining, Prüfungsvorbe- Wie Dozent Werner Maurer von der ZHAW Videos zugreifen. Ein Dozent wiederum reitung oder Tutorials zum bekräft igt, stehen wir erst am Anfang von möchte gerne Videoaufnahmen dort ein- der Einbeziehung neuer Medien wie der setzen, wo es sinnvoll ist, sie eventuell zu- Kinderspiel. Videotechnik. sätzlich verändern oder sogar mit Kom- Werner Maurer hat die letzten Jahre mentaren versehen. Dabei soll der Aufwand Video aufzeichnen – wofür? Videoaufzeichnungen getätigt und befragte so klein wie möglich sein. Für die Infor- Seit Jahren zeichnen verschiedene Schulen auch die Studenten anschliessend darüber. matikabteilungen hingegen ist eher wichtig, Vorlesungen auf. Dabei wird einerseits der dass die Videosysteme einwandfrei laufen, Dozent – teilweise auch nur seine Stimme – Einfache und benutzerunter- die Videos an einem sicheren Ort aufb e- aufgezeichnet, andererseits dessen Präsen- stützte Bedienung trotz zusätz- wahrt sind und dass bei grosser Nachfrage tation. Bei diesem Anwendungsfall von eine Automatisierung möglich ist. SWITCHcast hat sich im Laufe der Zeit vor licher Funktionalität. SWITCH hat über die letzten Jahre allem die Art der Präsentation geändert: hinweg viele Schulen bei Videoaufzeich- Viele Dozenten spielen heutzutage zu den Technische Neuerungen am Recorder nungen begleitet. Dabei haben wir sehr viel vorhandenen Slides zusätzlich noch Videos Seit Jahren sammelt SWITCH zusammen gelernt, unsere Programme und unseren zur Veranschaulichung ihres Stoff es ein. mit den Schulen Erfahrungen mit Video- Service verbessert. IT-Dienstleiter an un- Dem wird eine wichtige Neuentwicklung aufzeichnungen. Die Anforderungen für des neuen Recorders 3.0 von SWITCHcast einen Recorder werden immer komplexer, SWITCHcast 1.7 gerecht: Er ist in der Lage, nun auch diese wobei das Aufnahmeprozedere trotzdem Server zusätzlich in der Präsentation gezeigten einfach bleiben soll. Dies hat dazu geführt, Intelligente Suchfunktion Videos aufzuzeichnen. Statt einem «Frame dass wir den SWITCHcast Recorder neu Grafi sche Statistiken Grabber» (Epiphan) kann zudem auch eine überarbeitet haben. Unsere Prioritäten da- Verbesserte Videoqualität zweite Kamera angeschlossen werden. Diese bei waren klar: Für die Benutzer erreichen erlaubt es z. B. Experimente oder andere wir eineeinfache Bedienung trotz grosser Recorder (Mac) mögliche Szenarien aufzunehmen. Flexibilität. Technisch muss das System Lauff ähig auf Lion (OS X 10.7) Ein anderes wichtiges Szenario ist das nicht nur auf dem neuesten Stand, sondern Flexibles auswählen der Inputs (video, Kommunikationstraining, welches sich auf auch zuverlässig sein. Entsprechend opti- frame graber) die Kommunikation zwischen Personen miert wurde nun der SWITCHcast Recorder. Benachrichtigungen von defekten Inputs konzentriert. Dies kann zwischen zwei Er läuft auf allen Mac-Systemen, die Automatische Aufnahmen mit Übergabe Personen sein (z.B. Training für Mediziner), 10.7 unterstützen. Nach wie vor sind zwei der Metadaten wie auch für eine ganze Gruppe (z.B. Präsentationseingänge (Video und/oder Drag & drop von eigenen Videos Training für Lehrpersonen). Hierzu wurde Slides) vorgesehen (wobei auch nur einer Variables Verändern der Aufnahmezeiten ein AAA-Projekt von der Uni Bern, Uni benutzt werden kann). Die Eingänge sind Screenaufnahmen Lausanne und der Uni Fribourg gestartet. fl exibel und können beliebig gemischt wer- Defi nieren der maximalen Slidegrösse Ein weiterführendes AAA-Projekt erweitert den. Das heisst, dass auf einem Kanal das

26 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH CAST //

Recorder3 erlaubt eine einfache Bedienung und der Produktionsserver unterstützt die intelligente Suche.

Videosignal des Dozenten aufgenommen einige erfolgen in Zusammenarbeit mit werden kann, auf dem zweiten Kanal die verschiedenen Schulen. Zu den wichtigsten Markus Buerer Slides und ein zusätzliches Audiosignal. gehören Falls man ein Video ohne SWITCHcast Erweiterung Recorder mit iVT Funktion Recorder aufgenommen hat, das man auf Annotationen den SWITCHcast-Server laden möchte, so Neues GUI auf dem Server. ist dies nun per «Drag & Drop» möglich: Einfach in den «Upload Manager» ziehen, Channel zuweisen und auf den Server laden. Ebenfalls ist es nun möglich, die Aufnah- mezeiten während einer Aufnahme zu verändern. Möchte man etwa eine automa- Markus Buerer arbeitet heute im Team Inter- tische Aufnahme um zehn Minuten ver- action Enabling von SWITCH. Er studierte längern, so wird dies unterstützt. Kundenvorteile Informatik an der Ingenierschule Bern (ISBE). Unterstützung neuer Hardware Danach arbeitete er in den Bereichen Tele- Nächste SWITCHcast-Version OSX 10.7 kommunikation, Leasing, Banken, Auto- Die Ideen gehen uns und der Community Zusätzliche Kameras (USB, FW, HDMI, etc.) branche und Versicherungen als Consultant, nicht aus, so dass es für die nächste Versi- Automatische Aufnahmen Soft ware ingenieur oder Projektleiter. on von SWITCHcast schon viele Pläne gibt, Device-Überwachung [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 27 // HARMONISIERTES WEBDESIGN

Neuer Glanz für SWITCHpoint

Stück für Stück werden die Webangebote von SWITCH benutzerfreundlicher und einheitlicher gestaltet. Im Herbst 2011 wurde der Web- und Videokonferenzdienst SWITCHpoint komplett umgebaut.

Tex t: Adrian Heydecker

ach SWITCHtoolbox (siehe site aus über einen auff älligen Knopf in der Auf dem Laufenden bleiben SWITCH Journal Oktober 2011) rechten Spalte tun. Verlinkungen auf an- Unterhalb der Knöpfe fi ndet sich in der N ist SWITCHpoint die zweite dere SWITCH-Websites, z. B. auf das rechten Spalte auf eine weitere Neuerung: Webapplikation, die dem neuen harmoni- Community-Portal oder eduhub.ch, werden News zu den SWITCH-Dienstleistungen sierten Webdesign angepasst wird. Dieses ebenfalls auf diese Weise präsentiert. Eine werden in Zukunft direkt auf der entspre- Beispiel zeigt, wie die Webauft ritte der Spezialität von SWITCHpoint besteht da- chenden Webseite als Newsmeldungen Dienstleistungen von SWITCH in den kom- rin, dass die Dienstleistung aus zwei ver- platziert. Unter dem Navigationspunkt menden Wochen und Monaten nachein- schiedenen Anwendungen zur Online- «News» befi ndet sich neu eine Newsüber- ander umgestaltet werden. Die auff älligste Kommunikation besteht. Darum gibt es sicht inklusive Archivfunktion. Wer eine Änderung ist eine neue Verteilung der auf der dazugehörigen Seite rechtsseitig Newsreader-Soft ware benutzt, kann auf Inhalte: Informationen über eine Dienst- zwei Knöpfe: Der eine führt zur Webmee- dieser Seite die Meldungen rund um leistung sind in Zukunft klar von der je- ting-Anwendung «Adobe Connect». Hier SWITCHpoint auch als Newsfeed abon- weiligen Webanwendung getrennt. Das können alle Meeting-Teilnehmer direkt nieren. vereinfacht die Navigation und schafft einen über den eigenen Webbrowser miteinander Alle Informationen rund um eine besseren Überblick für unsere Kunden. kommunizieren. Der andere Knopf leitet Dienstleistung werden in Zukunft auf ein- den Benutzer zur Anwendung für die Bu- heitliche Weise in die SWITCH-Webseite Start per Knopfdruck chung von Videokonferenzen. Diese setzen integriert. Neben den News fi nden sich Wer in Zukunft eine Anwendung starten in der Regel ein an den Hochschulen fest darum im linksseitigen Navigationsmenü möchte, wird dies von der SWITCH-Web- installiertes Videokonferenztelefon voraus. noch weitere Unterpunkte. Bei SWITCH- point sind dies zum Beispiel zusätzliche Informationen zu Events, Links zur Doku- mentation oder auch eine Übersicht der Videokonferenzräume an den schweizeri- schen Hochschulen. Informationen über eine Dienst- leistung sind klar von der jeweiligen Webanwendung ge trennt. Das vereinfacht die Navigation.

Neuer Look für alle Anwendungen Ein Klick auf den Knopf «Videokonferenz (MCU) buchen» führt weg von der SWITCH-Webseite und hin zur Videokon- ferenz-Anwendung. Wer einen virtuellen Meeting-Raum buchen möchte, muss sich hier wie gewohnt per SWITCHaai anmel- den. Die Auswahl der Heimorganisation ist aber neuerdings direkt in die Anwen- dung integriert und folgt nicht wie bisher erst in einem zweiten Schritt. Zudem er- scheinen neu rund um die Loginbox wich- Neue SWITCHpoint Webpage: Knöpfe für Webanwendungen und News zur Dienstleistung. tige Zusatzinformationen und Hilfelinks.

28 // AUSGABE MÄRZ 2012 HARMONISIERTES WEBDESIGN //

Nach dem Login befi ndet sich der Benutzer in der Videokonferenz-Reservation von SWITCHpoint. Der eigentliche Reservati- onsprozess wurde nur wenig verändert und dürft e langjährigen Benutzern immer noch vertraut sein. Die meisten Änderungen fi nden sich in der oberen Bildschirmhälft e. Der Link «About SWITCHpoint» ist auf allen Seiten der Reservationsanwendung sichtbar und führt wieder zurück zur SWITCHpoint-Webpage. Mit Hilfe des Knopfs «All Services by SWITCH» am oberen Bildschirmrand ist es neu möglich, aus jeder Dienstleistung heraus direkt zu einer anderen zu springen. Wird der Knopf gedrückt, öff net sich eine Übersicht aller Dienstleistungen von SWITCH. Die Dienstleistungen sind gleich wie auf der SWITCH-Webseite kategori- siert, was die Auswahl zusätzlich erleichtert. Finden statt Suchen. Dank der neuen Hilfefunktionen sind alle weiterführenden Inhalte Das überarbeitete System zur Videokonferenz-Buchung (hinten) und das neue Hilfefenster (vorne). nur einen Mausklick entfernt. meetings und eines für das Videokonferenz- System. Dank der neuen Hilfefunktionen Benutzerfreundliche Hilfe sind nun alle weiterführenden Inhalte rund Die neu gestaltete SWITCH-Hilfe öff net um SWITCHpoint nur einen Mausklick sich in einem zusätzlichen Browserfenster. entfernt. Dieses enthält alle Hilfe- und Dokumen- tationsinhalte rund um die Dienstleistung. SWITCHpoint war erst der Anfang Der Vorteil: Durch das neue Fenster ist Bis Sommer 2012 sollen alle SWITCH- Adrian Heydecker sichergestellt, dass keine Eingabe verloren Dienstleistungen ans neue Design angepasst geht. Es genügt, das Hilfsfenster zu schlies- werden. In der Übergangszeit kann dies sen, und schon ist man wieder an der Stel- dazu führen, dass einige Inhalte vielleicht le, an der man zuletzt gearbeitet hat. Auf nicht mehr an der Stelle platziert sind, an breiteren Bildschirmen kann das Hilfefens- der man sie erwarten würde. Ist die Um- ter zudem auch neben die Anwendung stellung aber erst einmal komplett, wird geschoben werden. So ist es möglich, auf die Benutzung der Dienstleistungen von der einen Seite die Hilfeinhalte zu lesen SWITCH insgesamt einfacher, klarer und und auf der anderen Seite die Tipps gleich konsistenter. in die Praxis umzusetzen. www.switch.ch/point Adrian Heydecker ist bei SWITCH für die Durch das Hilfefenster wird auch die Benutzerfreundlichkeit des Webauft ritts zu- gezielte Suche nach einem bestimmten Th e- ständig. Er studierte in Zürich Publizistik ma vereinfacht. Jedes Fenster beinhaltet und Informatik. Vor seinem Engagement bei eine eigene Suchmaschine. Somit ist sicher- SWITCH war er als Usability-Berater tätig. gestellt, dass die Suchtreff er sich auch tat- [email protected] sächlich auf die gegenwärtig geöff nete Anwendung und nicht auf eine andere Meine Lieblingslinks: SWITCH-Dienstleistung beziehen. Im Fal- www.theoatmeal.com le von SWITCHpoint gibt es wiederum www.clientsfromhell.net gleich zwei Hilfefenster. Eines für die Web- www.velociped.ch

AUSGABE MÄRZ 2012 // 29 // S W I T C H W E B C A M

V.l.n.r: Dreiecks- und Aletschhorn, Konkordiaplatz, Jungfrau-Gipfel und Blick ins Berner Oberland. Aufgenommen mit der SWITCH Webcam Jungfraujoch.

SWITCH Webcam Jungfraujoch

Schon wieder so trüb und dunkel unten im Tal? Wer hier entgegenwirken möchte, dem empfehlen wir einen virtuel- len Ausfl ug auf das Jungfraujoch! Unter «http://webcam.switch.ch» fi nden Internetnutzer ab sofort zwei Webcams: neben der altbekannten Zürich-Kamera nun auch die neue SWITCH Webcam Jungfraujoch.

Tex t: Dominik Aebli

ie neue SWITCH Webcam fängt scher des Jungfraufi rns fl iessen hinunter keln zusammengefügt. Besonders bei einer auf 3521 Meter über Meer 24 Stun- zum Konkordiaplatz, wo sie sich mit zwei hochfrequentierten Aussichtsplattform D den pro Tag das imposante Berg- weiteren Firnen zum Aletschgletscher ver- oder starkem Wolkengang entstehen so panorama der Jungfraujoch-Region ein. einen. Die optionale Höchstaufl ösung liegt spannende und oft spektakuläre Einblicke «Aber Webcams gibt es doch wie Sand am bei 7500x2450 Pixel, bestehen aus mehreren in eine eigene Welt. Der Menüpunkt «Ar- Meer», mag sich manch einer fragen. Die zusammengefügten Einzelbildern. chiv» lädt den User ein, in Bildern vergan- Jungfraujoch-Kamera besticht jedoch – gener Tage zu stöbern. nebst dem wohl höchsten Standpunkt Eu- Video-Sequenzen in 1080 p ropas – durch einige interessante Features, Nebst Standbildern kann sich der Internet- Interview mit Reto Diethelm, redics.ch: etwa der zeitgemässen, exzellenten Bild- benutzer ebenfalls pro Stunde eine Video- aufl ösung. sequenz ansehen; auf Wunsch als Download Viele Webcams anderer Anbieter sind in «Kinoqualität» mit FullHD-Aufl ösung an der eisigen Kälte gescheitert. Hochaufl ösende Panoramabilder von 1920x1080 Pixeln. Warum wird die SWITCH Webcam den Die Kamera nimmt stündlich hochaufl ö- «Härtetest» bestehen? sende 180-Grad-Panoramabilder auf. Der Der Tag im Zeitraffer Die eingesetzte FullHD-Dome-Kamera Blick schweift vom Fiescher Gabelhorn am Bei der dritten Funktion – dem Zeitraff er gehört zur neuesten Webcam-Generation. linken Bildrand über Dreieckshorn und – werden viele Einzelbilder von frühmor- Sie wurde speziell für den Ausseneinsatz Aletschhorn im Hintergrund, bis zur mäch- gens bis am späten Abend aufgezeichnet entwickelt. Aussen wird sie durch eine tigen Jungfrau in der Bildmitte. Die Glet- und zu einem Film aus diversen Blickwin- Kunststoff -Kuppel vor der Witterung ge-

30 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH WEBCAM //

schützt. Das hat den Vorteil, dass sich die ursachen Schwingungen und Vibrationen, tersituationen dokumentieren. Ich könnte gesamte Mechanik im schützenden Gehäu- die sich trotz robustem Mast nicht ganz mir auch vorstellen, dass die visuelle Do- se befi ndet. Gegenüber meist grösseren und vermeiden lassen. Dies ist bisher nicht sehr kumentation der Gletscherbewegung lang- schwerfälligeren Schwenk-/Neige-Kameras störend aufgefallen, sondern hat eher dazu fristig sehr interessante Einblicke geben ist das ein entscheidendes Plus. Die Tem- beigetragen, dass man das Wetter in den könnte. peraturen bringen die eingesetzte Kamera Bildern sozusagen «spürt». Reto, vielen Dank für das Interview! nicht in Schwierigkeiten. Dank «Arctic Temperature Control» lässt sich die Jung- Wie gross ist die Menge an Daten, die Dominik Aebli fraujoch-Webcam selbst bei minus 40 Grad die Kamera pro Tag produziert? problemlos betreiben und sogar nach einem Etwa sechs Gigabyte Bilder und Videos. Stromunterbruch wieder aktivieren. Dass Der spezielle Server steht im Rechen- je nach Windrichtung eine Seite der Ka- zentrum von SWITCH in Zürich. Über mera mit Eis zugepackt ist, kann vorkom- das leistungsfähige und zuverlässige men. Da aber nie die ganze Sicht verdeckt SWITCHlan, das den Forschungsstandort ist, sehe ich die verschiedenen Eis-Gebilde Jungfraujoch erschliesst, ist die Kamera als spannende Einblicke in die Natur. Wie mit dem Server verbunden. Er steuert die sich längerfristig die starke Sonnenein- Kamera und zeichnet die FullHD-Video- strahlung und Eiskristalle auf der Acryl- Streams live auf. Die Bilder und Videose- Dominik Aebli begann im März 2003 bei glas-Haube bemerkbar machen, wird sich quenzen werden aufb ereitet und stehen SWITCH als Key Account Manager. Seit 2009 zeigen. Diesem Einfl uss kann mit einem kurz darauf den Internetbesuchern zur ist er auf den Bereich Webdesign, Grafi k und geeigneten Wartungsintervall begegnet Verfügung. Fotografi e spezialisiert. Vor Kurzem hat er werden. das Diplom «Webdesign & Development» Die Bilder von SWITCH liefern Meteo- an der SAE Zürich erlangt. Wo stösst das System technisch an Schweiz wichtige Anhaltspunkte für [email protected] seine Grenzen? die Wetterprognosen. Windgeschwindigkeiten von über 200km/h Ja, die Zeitraff er geben interessante Einbli- Meine Lieblingslinks: werden eine ganz spezielle Herausforde- cke ins Wettergeschehen und können somit www.splügen.ch rung. Aber auch normalstarke Winde ver- die Entstehung von speziellen lokalen Wet- www.dreampix.ch

AUSGABE MÄRZ 2012 // 31 // E - I D E N T I T Y

Karrieretipps: vom Studium in den Beruf

Die Schweizer Hochschulen vermitteln ihren Studierenden nicht nur Bildung und Wissen, sondern helfen ihnen auch beim Einstieg in das Berufsleben. Wie gehen die Hochschulen dabei vor und welche Rolle spielen künft ige e-Identity Dienste? Wir haben mit Roger Gfrörer von den «Career Services» der Universität Zürich gesprochen.

Tex t: Rolf Brugger

Rolf Brugger, SWITCH, im Gespräch mit Roger Gfrörer, Leiter der «Career Services» der Uni Zürich.

Die «Career Services» beraten Studie- sprächen oder in Gruppenveranstaltungen. der Unternehmen, Personal zu rekrutieren. rende beim Einstieg in die Erwerbstä- Dazu liefern wir ein reichhaltiges Informa- Wir beobachten, dass sowohl für Arbeit- tigkeit. Wie sieht eine typische Woche tionsangebot auf unserer Webseite mit nehmer als auch Arbeitgeber die langfris- bei Ihnen aus? Ratgebern, Links zu Stellenbörsen und ei- tige Verbindlichkeit einer Anstellung ab- Unsere Hauptaufgabe ist es, den Studieren- nem Veranstaltungskalender. nimmt. Mitarbeiter müssen darum darauf den aufzuzeigen, welche berufl ichen Mög- achten, anstellbar, «employable», zu bleiben, lichkeiten ihnen off en stehen und wie sie Die Frequenz der Stellenwech- um künft ig im Arbeitsmarkt bestehen zu berufl iche Ziele erreichen können. sel wird sich erhöhen. können. Wir unterstützen sie bei der Standort- Arbeitgeber auf der anderen Seite haben bestimmung, bei der sie ihre Fähigkeiten Wie werden sich Stellenmarkt und Re- ein Interesse, die noch hohen Transaktions- analysieren und Präferenzen festlegen. Auf krutierungsmethoden in der Zukunft kosten von Anstellungen zu senken. Folge grosses Interesse stösst auch unser Bera- verändern? Welche Anforderungen er- davon ist eine Zunahme der Weiterbildun- tungsangebot rund um die Bewerbung, also geben sich daraus für Stellensuchende? gen mit formalen Abschlüssen. Gleichzeitig beispielsweise für die Aufb ereitung von Der Stellenmarkt befi ndet sich im Umbruch steigt das Kompetenbewusstsein bei Rek- Bewerbungsunterlagen, die Beschaff ung und ich erwarte Veränderungen in vier rutierern, die informelle Qualifi kationen von Informationen und Kontakten oder Bereichen: Einmal wird sich die Frequenz anerkennen, die im berufl ichen und aus- die Vorbereitung auf Interviews. Dies ver- der Stellenwechsel erhöhen. Damit einher- serberufl ichen Kontext erworben wurden. mitteln wir in persönlichen Beratungsge- gehend verstärken sich die Bemühungen Drittens werden neue Medien verstärkt als

32 // AUSGABE MÄRZ 2012 E-IDENTITY //

Rekrutierungswerkzeuge zum Einsatz kom- weiteren oder engeren Beziehungsnetz zu- wegen, wäre ein weiterer Wunsch, dass die men: In der Art, dass Stellenausschreibun- gänglich gemacht. e-Identity Infrastruktur eine Verbindung gen und Empfehlungen über soziale Netze zwischen ihnen herstellt und die Verwal- laufen, aber auch von Bewerbern eine Prä- Der künft ige Arbeitsmarkt tung vereinfacht. Unser privates Netzwerk senz in sozialen Medien erwartet wird. wird erfordern, dass persönli- ist eine wertvolle Ressource. Die Unterneh- Schliesslich sehen Zukunft sforscher men beginnen zu realisieren, dass sie direkt den Trend zur kreativen Selbständigkeit. che Leistungen aus Bildung erheblich davon mitprofi tieren können. Aus Sicht der Unternehmen ist es interes- und Beruf sichtbar sind. Diese Infrastruktur wäre idealerweise sant, Tätigkeiten ausserhalb der eigenen nicht auf die Hochschulwelt beschränkt. Kernkompetenz an selbständig Erwerben- Wie können e-Portfolios nach dem Die Vergegenwärtigung des Handlungs- de auszulagern. Diese wiederum erbringen Studium weiter genutzt werden? raums eines Individuums ist für alle Bil- ihre zunehmend komplexeren und kreati- Wie wir ja vorhin gesehen haben, wird der dungsstufen und Berufsbranchen relevant. veren Dienste gleichzeitig mehreren Auf- künft ige Arbeitsmarkt erfordern, dass per- traggebern. sönliche Leistungen aus Bildung und Beruf Herr Gfrörer, wir danken für das sichtbar sind. Ein «Career Portfolio» hat Gespräch. Das persönliche Beziehungsnetz ist als Positionierungsinstrument jedoch nur eine wesentliche Karriere-Ressource. dann einen Nutzen, wenn es in die sozialen Welche Rolle spielen soziale Netze Netzwerke integriert ist. Leider sind die wie Facebook, LinkedIn etc.? heute verfügbaren e-Portfolio Werkzeuge Das Beziehungsnetz hat schon immer eine mühsam zu handhaben und ungenügend wichtige Rolle gespielt. Die neuen Medien integriert. Ein weiteres Problem ist die feh- vereinfachen aber dessen Verwaltung und lende Durchgängigkeit der e-Portfolio Der Experte machen den Informationsaustausch effi zi- Dienste. Wenn ein Studierender nach Ende Roger Gfrörer arbeitete bei IBM und tamedia. enter. So wird ein erheblicher Anteil off ener des Studiums das e-Portfolio weiter pfl egen Er absolvierte berufsbegleitend ein BWL- Stellen gar nicht ausgeschrieben oder unter will, so muss er es umständlich exportieren, Studium an der Uni Zürich, war dort als As- der Hand vergeben. Ein Unternehmen er- um es andernorts wieder zu importieren. sistent tätig und entdeckte dabei seine Freu- höht die Chance für gute Bewerbungen, E-Portfolios bieten also noch nicht den de an der universitären Lehre und Forschung. wenn seine Mitarbeitenden über ihre Kon- Mehrwert, der für einen breiten Einsatz Nach seiner Promotion am Lehrstuhl für takte Bewerber suchen. Insbesondere, wenn erforderlich wäre. Human Resource Management wurde er 2008 es um die Bewertung informeller Kompe- von der Uni Zürich mit dem Aufb au der «Ca- tenzen geht. Eine e-Identity Infrastruktur soll das reer Services» beauft ragt, die er seither leitet. Qualifi kations- und Fähigkeitsprofi l Und wo liegen die Grenzen einer Person und ihres Beziehungs- von sozialen Netzen? netzes sichtbar machen. Wie müsste Rolf Brugger Eine Schwierigkeit stellt zurzeit die Frag- eine solche e-Identity-Infrastruktur mentierung der Netze dar. Weil je nach beschaffen sein, um Personen ihre Kommunikationsart, Medientyp oder An- karriere- und bildungsbezogenen wendungskontext unterschiedliche Diens- Chancen vor Augen zu führen? te verwendet werden. Zudem können kos- Allgemein gesprochen müsste eine solche tenpfl ichtige Dienste recht teuer sein, und Infrastruktur die individuellen Ressourcen bei Gratisangeboten muss man mit einem und die Netzwerkressourcen abdecken. ständig wechselnden Funktionsumfang Eine Anforderung wäre daher, dass die und einer benutzerunfreundlichen Daten- Studierenden an einem Ort alle formalen schutzpolicy rechnen. Abschlüsse und Ergebnisse verwalten Rolf Brugger leitet das e-Identity-Projekt bei können. Darüber hinaus braucht es Werk- SWITCH. Davor war er beim Swiss Virtual Welche Rolle spielen e-Portfolios zeuge, mit denen die Studierenden ihre Campus als Berater und Projektverantwort- künftig für Studierende? informellen Kompetenzen strukturiert licher tätig. E-Portfolios haben das Potenzial, die per- darstellen können. In Verbindung mit den [email protected] sönlichen Lernleistungen besser wahrzu- Lernzielen von Studiengängen wäre dies nehmen. Wenn ein Lernschritt erfolgt, ein Mehrwert gegenüber heutigen Schluss- Meine Lieblingslinks: kann dieser in strukturierter Weise doku- zeugnissen und Zertifi katen. www.heise.de/tp mentiert und refl ektiert werden. Bei Bedarf Da wir uns meist in mehreren, gegen- www.spiegel.de/thema/spon_lobo wird er publiziert und so wiederum einem seitig abgeschotteten sozialen Netzen be- www.tazzine.ch

AUSGABE MÄRZ 2012 // 33 // SECURITY TRAINING

SWITCH Security Training retrospective

A look back over a year and a bit of SWITCH Security’s fl edgling security training service, during which time we made our portfolio available to the general public, as well as to our traditional customer community within the academic and Internet banking world.

Tex t: Thorben Jändling

Thorben Jändling from SWITCH-CERT giving a security training workshop.

WITCH Security has long been pro- posed by vulnerabilities. We show you how ers proceed and the tricks that they employ. viding security support and training drive-by attacks work and how attackers Finally, we show you how you can avoid S to our academic community. Over exploit vulnerabilities in the client soft ware introducing vulnerabilities into your web the past 3 years we have expanded our cus- (e.g. Web browsers/Internet Explorer). You applications. tomer base to include a number of Swiss learn, among other things, how counter- Banks. You may remember my writing measures are implemented in the MS Win- Course 3: Introduction to IT forensics about our security courses in the March dows operating systems and the precise way A forensic investigation in the IT environ- 2011 SWITCH Journal. In those articles, I in which they work. You will also adopt the ment is always prompted by a suspected wrote about the history of how the courses role of the attacker and learn how to bypass attack (DDOS attack, break-in, theft ). In came into existence and the infrastructure these countermeasures in order to compro- this course, we show you how to substan- we built to support our courses. Th ere are mise a system. tiate or refute a suspicion of this type with currently three courses available, with more the aid of electronic evidence: from the to come in the near future: Course 2: Web application security error-free securing of evidence through to Th is course deals with vulnerabilities and the compilation of a forensic copy and the Course 1: Vulnerability exploitation programming errors in the web environ- analysis of a memory image. In addition to and countermeasures ment. As a participant, you will gain an organisational and procedural matters, we Th is course is designed for companies and overview of key web technologies and the deal primarily with the technical aspects individuals who are professionally involved way they work. You take on the role of an and make use of practical exercises. Since in assessing at a technical level the risk attacker yourself, thus learning how attack- the launch of our training portfolio, the

34 // AUSGABE MÄRZ 2012 SECURITY TRAINING //

Course calendar Handout quality Web Application Security Date: 20th and 21th June 2012 Instructor: Th orben Jändling Instructor performaceace Vulnerability Exploitation & Counter- measures Level of depth Date: 4th and 5th July 2012 Instructor: Renato Ettisberger IPv6 Deployment and Security Subject coverage Date: Planned for 3th Quarter 2012 Instructor TBC Met stated goals Introduction to IT Forensics 2 Date: Planned for 4th Quarter 2012 Instructor TBC Fulfilled expectationsns

02 4 6 810 WebAppSec, course feedback November 2011.

courses have been available to the Swiss ten Konzepte im Wesentlichen unabhängig Obviously we remain open to hearing your public, as well as to our academic commu- von besonderen Programmiersprachen bzw. thoughts – we are always actively conside- nity, on our website at http://www.switch. Frameworks waren. Die Informationen ring new course ideas. Please feel free to get ch/securitytraining. All three courses have waren gut aufb ereitet und deckten ein wei- in touch with us if you have any queries. been held for our (SWITCH Security) im- tes Feld ab, ohne dabei oberfl ächlich zu www.switch.ch/all/cert mediate customers, in both the academic bleiben. and the Internet banking world. Das ist vor allem dem Kursleiter Th orben Jändling zu verdanken, der den roten Faden The feedback des Kurses konsequent verfolgt hat. Dabei Th e Web Application Security course has würzte er seinen Vortrag immer wieder mit Thorben Jändling been held a number of times. Th e graph seinem eigenen, umfassenden Praxiswissen above shows the feedback we collected from und schuf so eine lebendige, produktive the November 2011 course, which was Kursatmosphäre. Die optimale technische available to anyone visiting the SWITCH Ausstattung an bereitgestelltem Lehrma- website. terial, Hard- und Soft ware rundeten das Th omas Gross of FHNW, attended this insgesamt sehr positive Bild ab. course and he has very kindly agreed to «Last but not least» war die Verpfl egung give us his thoughts on his experiences und Gastfreundschaft bei SWITCH ausge- during the course: zeichnet. Ich werde den Kurs unbedingt weiterempfehlen. Th orben grew up amongst the picturesque Thomas Gross, Web-Entwickler FHNW mountains of Snowdonia in north Wales. He Ich habe im November 2011 an der Schu- Next steps obtained Master of Engineering degree with lung «Web Application Security» bei Given the success of the existing courses, Honours in Computer System Engineering SWITCH teilgenommen. Der Kurs war für we intend to develop our portfolio further. at the University of Wales: Bangor. Later he mich sehr wertvoll, da er praxisorientiert We are currently in the planning stages worked in the CSIRT at JANET(UK) for 3 wichtige Konzepte der Sicherheit im Web of a new «IPv6 Deployment and Security» years; before moving to Zürich to work for anschaulich näher brachte. Ich konnte das course, which we hope to be holding in the SWITCH-CERT as a Security Engineer. Wissen sofort in der bereitgestellten Test- latter half of 2012. Th is course will be com- [email protected] umgebung ausprobieren und später bei piled in conjunction with our NOC, who meinen eigenen Systemen sinnvoll umset- have been successfully running a dual stack My favourite links: zen. Wichtige Th emen des Kurses waren network for our academic community for www.theregister.co.uk/odds/bofh für mich Cross-Site-Scripting, SQL-Injec- many years now. Both teams have received http://slashdot.org tion, Header-Injection und AJAX Security. a lot of feedback to the eff ect that our com- http://events.ccc.de/congress/2011/ Wichtig fand ich auch, dass die vorgestell- munity would welcome such a course. wiki/documentation

AUSGABE MÄRZ 2012 // 35 // S W I T C H P L U S switchplus startet mit Elan ins neue Jahr

Für ihre Kunden lanciert die 2009 gegründete Tochtergesellschaft laufend neue Dienstleistungen. Aktuell sind dies «Hosted Exchange» – für den professionellen E-Mail-Verkehr – und «Link» für die Weiterleitung eigener Domain- Namen auf öff entliche Web-Speicherplätze. Gespannt darf man ausserdem auf das massgeschneiderte Schulungs- und Trainingsprogramm «Learn» sein, das Kunden ab 2012 gezielt bei ihrem Internet-Auft ritt unterstützt.

Tex t: Wolfram Schmidt

or rund drei Jahren gründete SWITCH ihre Tochtergesellschaft V switchplus, um dem Kundenbedürf- nis gerecht zu werden, neben .ch-Domain- Namen auch weitere Dienstleistungen rund um den Internet-Auft ritt anzubieten. Die- ses Versprechen erfüllt switchplus, indem sie neben einer breiten Palette von Domain- HEX Namen Endungen wie .com und .eu auch auf den Kunden abgestimmte Hosting- Die neuen switchplus-Produkte «Hosted Exchange», «Link» und «Learn». Dienstleistungen für Webseiten und E-Mail anbietet. Geschäft sführer Wolfram Schmidt stellt die zwei neuesten Produkte vor und Verfügung. switchplus bietet Mailbox- eines E-Mail-Kontos oder Breitbandan- verrät, was hinter dem speziellen Schu- Grössen von 1 bis 15 GB an, wobei Kunden schlusses nutzen dürfen. Problem: Die lungs- und Trainingsprogramm für Kunden jederzeit nach Bedarf auf eine höhere Spei- Webseite lässt sich nicht einfach mit dem steckt. cherplatzgrösse upgraden können. Auch eigenen Domain-Namen verbinden, son- Lizenzen für Microsoft Outlook (Windows, dern ist nur über eine komplizierte Adres- Hosted Exchange macht Kunden mobil Mac) können fl exibel bestellt werden. Da- se erreichbar, die sich für die Kommuni- Mit dem neuen switchplus-Angebot «Hos- bei werden die bisher geleisteten Zahlungen kation nicht eignet. Weiteres Beispiel: Ein ted Exchange» lassen sich E-Mails, Kalen- anteilsmässig angerechnet. Der Service Kunde möchte seine E-Mail von einem dereinträge und Kontakte von jedem kom- beinhaltet natürlich die aktuellste Soft - anderen Provider beziehen als seine Web- patiblen Gerät synchronisieren – ideal für wareversion von Microsoft , ein unlimitier- seite und beides über den eigenen Domain- Privat- und Geschäft skunden, die viel un- tes Datentransfervolumen, mehrfachen Namen erreichen. Für solche Fälle bietet terwegs sind. Auch für Kleinunternehmen, Spam- und Virenschutz sowie viele weite- switchplus mit «Link» ab sofort die Mög- die bisher eine eigene E-Mail-Infrastruktur re attraktive Leistungsmerkmale. betreiben mussten, lohnt sich der Wechsel switchplus zu «Hosted Exchange»: Sie sparen sich die Mit «Link» fl exibel verlinken switchplus bietet zuverlässige und unkompli- Kosten für eine eigene Infrastruktur samt Das neueste Produkt aus der «switchplus- zierte Internet-Produkte für Privatpersonen deren Betrieb und können günstig auf einen Küche» heisst «Link» und ist in der Schweiz und Geschäft skunden an. Spezialgebiet ist professionellen Service zugreifen. so bei keinem anderen Domain-Namen das Registrieren von Domain-Namen sowie Registrar oder Hoster erhältlich. Bereits das Hosting von Webseiten, E-Mail, CMS und Mit «Link» bekommt der spar- für 29 Franken pro Jahr ermöglicht «Link» Hosted Exchange. same Kunde für 29 Franken den Kunden, ihre Domain-Namen bei Wer ein faires Preis-Leistungsverhältnis, switchplus mit Hostingangeboten für Web- persönliche Betreuung, schnelle Reaktions- im Jahr den Zugang zu seinem seiten und E-Mail anderer Anbieter zu zeiten und hohe Qualität zu schätzen weiss, eigenen Internet-Auft ritt. verbinden. ist bei switchplus genau richtig. Einfach aus- «Link» deckt ein stetig wachsendes probieren! Hohe Flexibilität und ein faires Preis-Leis- Kundenbedürfnis ab: Kunden nutzen oft Als nachhaltig agierendes Unternehmen tungs-Verhältnis zeichnen das «Hosted verschiedene Anbieter für die Registrierung kompensiert switchplus unvermeidbare CO2- Exchange»-Angebot von switchplus beson- ihres Domain-Namens, das Hosting ihrer Emissionen: Indem wieder genauso viel emis- ders aus: Schon ab 15 Franken im Monat Webseite und den Betrieb ihres E-Mails. sionsfreie Energie in das Stromnetz einge- steht den Kunden eine Microsoft Exchange Zum Beispiel speichern sie ihre Webseite speist wird, wie switchplus-Dienstleistungen Mailbox mit kompletter Funktionalität zur auf einem Speicherplatz, den sie im Rahmen verbrauchen.

36 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCHPLUS //

Module des switchplus-Schulungsprogramms «Learn».

lichkeit, seinen eigenen, aussagekräft igen Gewinnung von Kunden bis hin zur Such- des klaren Fokus auf KMU, Privatpersonen Domain-Namen mit den Angeboten von maschinenoptimierung. Auch die sinnvol- und Initiativen wird switchplus noch wei- Drittanbietern zu verbinden. Genau das le Einbindung in Social-Media-Plattformen ter überraschen: Mit Produkten und Dienst- Richtige für Kunden, die fl exibel bleiben ist ein Schwerpunkt im switchplus-Trai- leistungen, die es dieser Zielgruppe erlau- möchten. ningsprogramm für die Kunden. ben, sich auf das Wesentliche – nämlich Je nach Kenntnisstand können Kunden die Inhalte – zu konzentrieren. Mit «Learn» mehr herausholen auch ein Modul ergänzend buchen, sich Im Schweizer Markt gibt es eine neue, ein- schrittweise in der gewünschten Geschwin- zigartige Dienstleistung: das Schulungs- digkeit neues Wissen aneignen und gleich- und Trainingsprogramm von switchplus. zeitig praktisch anwenden. Ideal für Kunden, welche die selbstständi- ge Gestaltung und Pfl ege eines attraktiven Unsere Kunden erhalten mit Wolfram Schmidt Internet-Auft ritts unter professioneller An- «Learn» massgeschneiderte leitung erlernen wollen. Das switchplus-Programm «Learn» Schulungen zur Optimierung eignet sich vor allem für kleinere Unter- ihres Internet-Auft ritts. nehmen, Initiativen und Privatpersonen, die Wert auf Unabhängigkeit und Flexibi- switchplus konzipiert und veranstaltet das lität legen. Schulungs- und Trainingsprogramm. Die In verschiedenen halbtägigen und von- Klubschule Migros übernimmt die Admi- einander unabhängigen Modulen lernen nistration und Anmeldung, sie stellt zudem die Kunden, wie sie ohne tiefere Vorkennt- ihre Räumlichkeiten samt ausgezeichneter Wolfram Schmidt ist seit Beginn der Ge- nisse eine Webseite selbst erstellen können, Infrastruktur für die Kurse zur Verfügung. schäft sführer der switchplus ag. Er ist Diplom- welche Kosten damit verbunden sind, und Damit ist sichergestellt, dass bei Bedarf das Wirtschaft sinformatiker und baute bereits wie man möglichst viele Besucherklicks Angebot räumlich erweitert und auch früher für ABB und Swisscom verschiedene generiert. Das thematische Spektrum der schweizweit angeboten werden kann. Geschäft e erfolgreich auf. Schulungen ist gross: Angefangen bei der [email protected] Frage «Was benötige ich alles für meinen Ausblick Internet-Auft ritt?» über Details zur Gestal- Was kann man als Nächstes von dem in- Meine Lieblingslinks: tung der Webseite, zur Analyse der Besu- novativen Schweizer Internet Service An- www.switchie.ch cher, zur Steigerung der Attraktivität, der bieter in der Schweiz erwarten? Im Sinne www.google.ch/ig

AUSGABE MÄRZ 2012 // 37 // E V E N T S

Neue Internet-Adressen braucht das Land – oder etwa doch nicht?

Seit Januar 2012 können bei der «Internet Corporation für Assigned Names and Numbers», kurz ICANN, beliebige neue generische Top-Level-Domains à la «www.info.bern» oder «www.mariott.hotel» beantragt werden. Über Chancen und Risiken dieser «new gTLD» für Wirtschaft und Verwaltung diskutierten Experten am gleichnamigen Informationsanlass, den das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und SWITCH gemeinsam organisierten.

Tex t: Marco D'Alessandro

CANN spricht von einem «historischen Wandel im Domain-Namen-System». I «New gTLD» seinen eine Weiterentwick- lung des Domain-Namen-Markts, die In- halte und Marken im Internet sichtbarer machen kann. Schon 1997 wurde erstmals diskutiert, ob zusätzlich zu den bekannten Länderendungen wie .ch bzw. den generi- schen Endungen wie .com oder .net neue Top-Level-Domains (TLD) eingeführt wer- den sollen. In einer ersten Runde wurde dann auch 2009 .aero (für Fluggesellschaf- ten) eingeführt, später folgten .post, .info, .asia und andere. 150 Interessierte aus Wirtschaft und Verwaltung nahmen am «new gTLD» Event teil.

Komplex und kostspielig Kritische Stimmen sich Mitte April 2012 zeigen, wenn das Be- Jede Organisation, die eine new gTLD be- Generische Endungen verändern das In- werbungsfenster geschlossen wird. treiben möchte, muss ihre Bewerbung bei ternet nicht grundlegend. Aber sie können www.new-gtld.ch ICANN selbst einreichen. Antrag und Be- die Informationssuche beeinfl ussen und wertung sind komplex und kostspielig, nur neue Strukturen in der Online-Präsenz von schon die Bewerbungsgebühr beträgt Unternehmen, Verbänden und Regierungen Marco D’Alessandro 185'000 US-Dollar (à fond perdu). Ein auf- ermöglichen. wändiger Prozess soll sicherstellen, dass Gegen die new gTLD regt sich aber be- die neuen Domain-Endungen streng kon- reits Widerstand: Die «Coalition for Res- trolliert und limitiert vergeben werden. Für ponsible Internet Domain Oversight», generische Namen wie .bank oder .versi- bestehend aus 87 Organisationen und Ver- cherung fehlen bisher einschränkenden bänden mehrheitlich aus den USA, wehrt Bestimmungen, allerdings sind öff entliche sich gegen die Neuerung. Sie befürchtet Einsprachen Teil des Bewertungsprozesses. übermässige Kosten und einen enormen Hingegen registrierte Markennamen wie Aufwand für Unternehmen, wenn diese .microsoft und wichtige geografi sche Na- alle möglicherweise markenverletzenden Marco D’Alessandro hat seine kaufmännische men wie .berlin sind geschützt, so dass nur Namenskombinationen berücksichtigen Ausbildung beim «Tages-Anzeiger» absol- rechtmässige Eigner sie registrieren können. müssen. Inzwischen haben auch die US- viert. Er kam 1996 zu SWITCH, startete in In der Schweiz haben Firmen wie die Regierung sowie die «Association of Nati- der Abteilung Domain-Namen-Registrierung Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) oder onal Advertisers» grosse Bedenken ange- und leitete später das Helpdesk. Am Medien- Nestlé bereits durchblicken lassen, dass sie meldet. Die «Federal Trade Commission» ausbildungszentrum Luzern hat er den CAS- sich zwar nicht für die eigene new gTLD verlangte von ICANN gar, bei der Einfüh- Studiengang Professionelle Medienarbeit bewerben, aber mit allen Mitteln gegen eine rung neuer gTLD deutlich auf die Bremse erfolgreich abgeschlossen und ist heute Me- allfällige missbräuchliche Registrierung zu treten. Wie viele Bewerbungen bei diensprecher von SWITCH. vorgehen wollen. ICANN tatsächlich eingegangen sind, wird [email protected]

38 // AUSGABE MÄRZ 2012 EVENTS //

Domain pulse: Stelldichein der Agenda

Internetbranche AAA/SWITCH Wettbewerb E-Infrastruktur-Endspurt ist angesagt: Das Domain pulse ist die wichtigste Fachtagung im deutschsprachigen Raum, Innovations- und Kooperationsprojekt von wenn es um Domain-Namen und Internet geht. Dieses Jahr trafen sich über SWITCH und den Schweizer Hochschulen geht in die letzte Runde. Deadline für Pro- 300 Teilnehmer in Hamburg, um über Trends und Tendenzen der Branche jektanträge: 31. März 2012. zu diskutieren. Nächstes Jahr ist wieder SWITCH an der Reihe.

Tex t: Claudia Gonzalez eduhub days 2./3. April 2012, Centre Loewenberg, Murten Unter dem Motto «Smart Wave – Sozial uf der Agenda standen Diskussio- Seit die drei Registrierungsstellen Denic Trends in Learning» steht das vierte Treff en nen über die neuen Top-Level- (Deutschland), nic.at (Österreich) und der Schweizer e-Learning-Community. A Domains (TLDs), Ausblicke und SWITCH 2004 das erste Mal zum Domain Anmeldung: www.eduhub.ch Einblicke in Th emen wie Netzregulierung pulse geladen haben, hat sich die Fachta- und Zugangssperren, Vorratsdatenspeiche- gung heute zur grössten ihrer Art etabliert. Global INET rung und politische Ansätze zum Schutz Fachleute, Internet Service Provider, Re- 22. bis 24. April 2012, Genf des Urheberrechts vor dem Hintergrund gistrare und Interessierte kommen dabei Die Konferenz steht diesmal ganz im Zeichen aktueller Abkommen und Gesetzesinitia- zusammen, um regelmässig aktuelle des 20-jährigen Bestehens der «Internet tiven in Europa. Trends, Innovationen und spannende Fra- Society». Es referiert u.a. Internet-Koryphäe Die Branchenprofi s haben sich auch mit gen zu beleuchten. Dr. Leonard Kleinrock. unterschiedlichsten Fragen befasst, zum Die zehnte Aufl age der Veranstaltung Anmeldung: www.internetsociety.org Beispiel damit, welche verschiedenen Nut- fi ndet 2013 wieder in der Schweiz statt: Am zungsmuster von Domains sich hinter ver- 18. und 19. Februar trifft sich die Branche Preisverleihung schiedenen TLDs erkennen lassen. Oder zum Stelldichein im Kongresszentrum SWITCH Junior Web Award mit den negativen Randerscheinungen des Davos. 24. Mai 2012, 11.30 bis 14.00 Uhr im Internets, der Internetsucht. www.domainpulse.ch Kongresshaus, Zürich Um die Wurst, besser gesagt um Anerken- nung und schicke Preise geht es, wenn sich die teilnehmenden Schulklassen des SWITCH Junior Web Awards ums Sieger- treppchen scharen. Bei der Kür der besten selbstgestalteten Webseiten der Kinder und Jugendlichen aus der gesamten Schweiz. www.juniorwebaward.ch

Sec-Training: Vulnerability Exploitation and Countermeasures 4./5. Juni bei SWITCH in Zürich Dieser Kurs richtet sich an Firmen und Personen, die berufl ich mit der Risikoein- schätzung von Schwachstellen auf techni- scher Ebene zu tun haben. Anmeldung: www.switch.ch/securitytraining

Sec-Training: Web Application Security 20./21. Juni bei SWITCH in Zürich Wie nutzen Angreifer Schwachstellen und Programmierfehler in Webapplikationen aus und wie schützt man sich? Urs Eppenberger, Head of Commercial Customers, kündigt die Domain pulse 2013 an. Anmeldung: www.switch.ch/securitytraining

AUSGABE MÄRZ 2012 // 39 // N R E N

The Global Chessboard is Changing

National research and education networks (NREN) enable collaboration on a global basis. Th e users meeting of Ankabut – the NREN of the UAE – revealed the importance of services provided across geographic boundaries. SWITCH supported this event with a presentation on its strategy and federated identity management.

Tex t: Constantin Tönz

esearchers and lecturers are collab- Ankabut, the UAE research and education NREN Enable Global Collaboration orating in teams across geographic network, supports initiatives in the e-lear- Th e NRENs play a crucial role in supporting R boundaries in order to achieve out- ning environment, in library content and global research and education teams. Th e standing results. Th ese results fuel a good distribution systems and in research colla- role of the NREN in enabling research and reputation, which then attracts the best boration. Ankabut believes that identifying education has changed over time. Up until talents globally, whether these be students, these initiatives and off ering network, pro- the late Nineties, the main focus was on researchers or lecturers. Many universities cessing and storage support is the best way connecting the national universities by a are focusing on specifi c areas in order to to develop a collective collaborative ap- high-speed network. In the fi rst decade of compete in these on a global scale. proach to research and education. the new century, the NREN started to con- Th e global chessboard of leading re- nect research and education centers globally search and education is changing rapidly. Ankabut – the NREN of UAE and began providing network-based servi- A few decades ago, research and education Th e initiative to create a research and ces specifi cally enabling collaboration. was dominated by North America, Europe education network was taken by Khalifa NREN started to provide and support ser- and Japan. Th e landscape has shift ed totally University and the Institute of Applied vices like e-conferencing, infrastructures over the past twenty years, and many new Technology in early 2006. Other govern- for e-learning and federated identity man- geographic areas of the world have entered ment-funded colleges and universities, UAE agement. Th ese initiatives were taken up this domain. University, Zayed University and Higher again on a national basis and are now being Colleges of Technology also expressed in- globalized on the basis of user needs for Research in the fi eld of ICT will terest in the proposal and this resulted in global research and education initiatives. contribute to the knowledge a memorandum of understanding being Ankabut’s users meeting with 140 par- signed by the leading Universities in UAE ticipants in Abu Dhabi this January was based economy. in August 2006. attended by UAE universities and interna- A study was undertaken to determine tional universities including Paris-Sor- The United Arab Emirates’ focus on the feasibility of establishing such a net- bonne, New York University, the American research in ICT work, the costs involved and the funding University and EPFL with a branch in the One new player is the Middle East, mainly options. Th e study was based on leading UAE. Th e management boards of the uni- the United Arab Emirates (UAE) and other NRENs around the world, and especially versities and also the ICT departments were Gulf costal countries. Th e UAE defi ned a in North America, Europe and the UK. It represented at the meeting. Topics like e- strategy to invest heavily in research and was agreed that the proposed network conferences, collaborative learning, HPC education, and especially in the ICT sector, would be named Ankabut, the Arabic word applications and Cloud Computing were in order to diversify its business activities. for Spider. In 2009, the Ankabut Project covered. SWITCH presented its strategy Dr. Eesa Bastaki, CEO ICT Fund and Chair- was jointly funded by the Telecommunica- and federated identity management with man of IEEE, UAE, said: «An area of vital tions Regulatory Authority (TRA) through AAI, which attracted great interest. importance to the UAE economy is to fund the ICT Fund and by Khalifa University for academic research, which, in turn, will grow a period of 5 years. EPFL ME is supported by Ankabut and entrepreneurialism in the fi eld of ICT; for «Ankabut and its services will really SWITCH this to be a success, government, industry help improve and boost higher education In its move towards a diversifi ed «know- and academics need to work closely to- in the country and permit more institutions ledge-based» economy, UAE is looking at gether. In the UAE we already have a busi- to be established in this part of the world,» education and research as key enablers for ness-based economy, and research in the said Fahem Al Nuaimi, newly appointed this transition. It has attracted prestigious fi eld of ICT will contribute to the develop- CEO of Ankabut. «Ankabut will facilitate worldwide universities, one being EPFL ment of the knowledge based economy. In institutional operations via collaboration Middle East (EPFL ME), an off -shore eff ect what we want is 'made in the UAE, and networking and will therefore encour- branch of EPFL in UAE. Th e mission of sold to the world'». age the growth of higher education here.» EPFL ME is to promote top-level research

40 // AUSGABE MÄRZ 2012 NREN //

From left to right: Fahem Al Nuaimi, CEO Ankabut; Dr. Sulaiman M. Al Jassim, Vice President of Zayed University; Dr. Arif Sultan Al Hammadi, Executive Vice President Khalifa University; Dr. Constantin Tönz, Deputy Managing Director SWITCH. in the region. It is looking into major chal- extension of the EPFL infrastructure in Constantin Tönz lenges of this century, such as renewable Lausanne. Th is gives access to all the ser- energy, water, smart cities and Minergie. vices off ered by SWITCH and, in particu- UAE is the ideal location for EPFL ME, lar, to the research infrastructure in Swit- being at the heart of a region facing these zerland, which is one of the most advanced challenges and, furthermore, constituting in the world. «EPFL ME is part of the Edu- a hub toward Asia. roam network thanks to SWITCH and is connected to both the local and the world- Ankabut and SWITCH are wide research community by Ankabut. Both indispensable for successful connections, to Ankabut and SWITCH, are indispensable for successful world-class Constantin Tönz is Deputy Managing Direc- world-class research. research at EPFL ME», said Dr. Alaeddine tor and Head of Universities and Public at El Fawal Head of IT EPFL ME. SWITCH. Before taking on these functions EPFL ME is following the Swiss model of in 2001, he held management posts in con- research by establishing international as sultancies and service companies. He com- well as national collaborations. Its ICT in- pleted his studies and obtained his doctorate frastructure has been designed to support at the University of St. Gallen. these partnerships. It has been built as an [email protected]

AUSGABE MÄRZ 2012 // 41 // ECOLE D’INGENIEURS DE CHANGINS

Pérennisation des études des terroirs

L’Ecole d’Ingénieurs de Changins est une haute école spécialisée en Œnologie, unique en Suisse, intégrée à la HES-SO. Elle conduit et collabore à divers projets de R&D dans le domaine de la vigne et du vin. Un de ces projets vise à pérenniser et valoriser les études des terroirs viticoles réalisées en Suisse.

Tex te: Stéphane Burgos

ans le monde viticole, la notion de terroir a souvent des signifi cations D diff érentes telles que sols, roche ou parcelle. C’est pourquoi, en 2010, une dé- fi nition a été proposée par l’Organisation internationale de la vigne et du vin (OIV): Le «terroir» vitivinicole est un concept qui se réfère à un espace sur lequel se dé- veloppe un savoir collectif des interactions entre un milieu physique et biologique iden- tifi able et les pratiques vitivinicoles appli- quées, qui confèrent des caractéristiques distinctives aux produits originaires de cet espace. Le «terroir» inclut des caractéris- tiques spécifi ques du sol, de la topographie, du climat, du paysage et de la biodiversité. Parmi les paramètres physiques, on trouve la géologie, le sol et le climat. La Suisse possède des lithologies et un relief très variés qui, associés à un grand choix de cépages, lui confèrent une grande diver- sité de terroirs. Cette diversité conduit à une très grande variabilité au niveau des La Suisse possède des lithologies et un relief très variés. conditions de croissance de la vigne et du potentiel qualitatif des raisins. Légende Des études de terroirs ont été conduites Type de sols dans les principaux vignobles de Suisse. Arenosol Ces études, gérées par les cantons, visaient Brunisol à cartographier le milieu physique de la Calcosol plante afi n de guider les viticulteurs dans Luvisol leurs choix en matière d’encépagement et d’itinéraires techniques. Neoluvisol Tous les cantons romands ainsi que le Redoxisol Tessin possèdent actuellement une carto- graphie des terroirs à une échelle du légèrement rédoxique 1:10 000. Chaque étude cantonale est com- rédoxique posée d’une base de données Access con- rédoxique en profondeur tenant les observations faites sur le terrain réductique ainsi qu’une carte digitalisée des diff érentes réductique en profondeur entités pédologiques en format shape de ArcGIS. Elles contiennent énormément d’informations, résultat d’un long et dur travail. Ces bases doivent être préservées 100m 200m mais aussi utilisées. Une mise à jour avec Extrait de la carte des sols viticoles du canton de Genève.

42 // AUSGABE MÄRZ 2012 ECOLE D’INGENIEURS DE CHANGINS //

l’ajout de nouvelles données permettrait, à de réalisation dans le canton de Genève. Contribution SWITCH long terme, d’améliorer leur précision. D’un Cela permet d’illustrer les termes tech- La Haute Ecole Spécialisée de Changins (EIC) état statique et dispersé, ces bases de don- niques avec des exemples locaux. Ils seront a été raccordée l'année dernière par une nou- nées doivent évoluer vers un état dynamique pour l’instant sous format papier ou pdf. velle ligne à fi bres optiques avec l'aide de et centralisé. La sauvegarde des données SWITCH et est désormais intégrée au réseau des études de terroirs est l’objectif principal Des méthodes modernes de SWITCHlan. du projet «Uniterroir» conduit par l’Ecole diff usion de l’information pour L'école ne dispose elle-même que d'un pe- d’Ingénieurs de Changins. tit département informatique et obtient une les viticulteurs. grande partie de ses services informatiques, Uniformisation des données par exemple e-mail et fi rewall, par la Haute L’objectif premier du projet consiste à cen- Mise à disposition des informations Ecole spécialisée HEIG à Yverdon. L'inté- traliser et à uniformiser les termes descrip- sur un portail internet gration informatique de l'EIC à la HEIG est tifs pédologiques. Cette uniformisation Un projet pilote mené dans le canton de rendue possible par une liaison OPN de passe par la défi nition d’un vocabulaire Genève a permis de mettre à disposition de SWITCH. commun à tous les cantons au niveau des tout un chacun les résultats des diff érentes attributs de description tel que les substrats études faites dans ce canton. Les données L'EIC en bref géologiques, les types de sols et les qualifi - sont accessibles sur un portail lié à un sys- L’école d’Ingénieurs de Changins, à catifs permettant de caractériser les sols tème d’information au territoire (SITG) qui Nyon, forme les futurs œnologues et avec précision. permet de visualiser les diff érentes cartes conduit de nombreux projets de re- Le deuxième objectif est de transférer et les documents liés. cherche en viticulture et en œnologie. ces informations sur une plateforme cen- Parallèlement, des documents utilisa- Pour l’œnologie, l’EIC off re une trale robuste créée spécialement pour bles par les étudiants sur une plateforme formation Bachelor HES et, dès accueillir toutes les données pédologiques Moodle accessible via Internet sont en cours septembre 2012, un Master HES en suisses. La sauvegarde sur cette base cen- d’élaboration. Ils permettent de proposer viticulture et œnologie. trale nécessite aussi une transcription dans des exercices interactifs, des fi lms illustra- Le projet « Uniterroir » a pour objectif un autre système de description des sols. tifs ainsi que tous les supports de cours. A de réunir et homogénéiser les bases de Il s’agit alors de trouver une correspon - moyen terme, ces documents pourraient données contenant les résultats des dance cohérente entre les deux systèmes être mis à disposition des producteurs. études sur les terroirs viticoles de Suisse. de description. L’accès aux données et l’in- Le projet «Uniterroir» est un projet troduction de nouvelles informations se emblématique de l’innovation scientifi que fera via internet avec un portail inter actif. au service de la viticulture, par l’usage Stéphane Burgos des technologies informatiques pour une Sauvegarder les données des culture, la vigne, issue d’une tradition études de terroir est l’objectif de plusieurs milliers d’années. L’Ecole d’Ingénieurs de Changins conduit des pro- du projet. jets de recherche scientifi que sur d’autres thématiques traitant de la vigne et du vin. Rédaction de fi ches didactiques Parmi les thèmes qui associent la vinifi ca- Un dernier objectif est le développement tion et les nouvelles technologies, on peut de documents permettant une compréhen- citer le contrôle automatique «on-line» des sion aisée des termes techniques par les processus de vinifi cation et de distillation, Docteur ès Sciences naturelles, ingénieur producteurs. Aussi simple que la légende à l’aide de sondes spécifi ques de mesures, agronome EPFZ, Stéphane Burgos est profes- puisse être, des termes tels que «rédoxique de la technologie sans fi l ou de logiciels de seur à l’Ecole d’Ingénieurs de Changins de- en profondeur» ou «PEYROSOL» n’ont pilotage. La gestion durable des sols, le trai- puis l’année 2000. Il enseigne et conduit des encore que peu de sens pour le viticulteur. tement des effl uents, la caractérisation des projets de recherche dans les sciences du sol. Des fi ches d’interprétation simples, didac- composés du vin (tannins, protéines) ou le Il est le promoteur du projet d’unifi cation des tiques et axées sur l’utilisation et la pratique développement de méthodologies fi ables données des études de terroir. seront rédigées. Ainsi, l’utilisation de la d’analyse sensorielle sont d’autres sujets [email protected] carte des terroirs ne sera plus réservée aux prioritaires parmi ceux traités dans le pro- scientifi ques. Ces cartes seront un outil gramme de recherche. Les sites préférés: d’aide aux choix des cépages et des porte- http://etat.geneve.ch/geoportail/geovit http://videolectures.net greff es qui pourront être implantés dans www.ucmp.berkeley.edu une parcelle. Ces documents sont en cours http://map.geo.admin.ch

AUSGABE MÄRZ 2012 // 43 // G L O B A L N E W S

Global News

Have you ever wanted to know what’s going on at SWITCH’s counterparts in other countries? In a new series, the SWITCH Journal publishes a collection of brief news from Europe and overseas. And if a news item tickles your interest, read the full article by simply scanning the QR-code below or visit www.terena.org/news/community where you can also subscribe to receive the news via email or RSS feed.

eduroam companion App for iPhone will act as the leader of the study, sharing unifi ed method. Th is was the second time and iPad the work with three other partners: LIBER that a EuroCAMP training has been orga- Published by JANET, United Kingdom (the association of European research lib- nised by TERENA in collaboration with raries), the Systems and Network Engineer- the GN3 (GÉANT) project – specifi cally ing research group at the University of the Development Support and the eduGAIN Amsterdam, and the Library of the Uni- activities. versity of Debrecen (Hungary). Th e countries represented at the event were Bulgaria, Cyprus, Estonia, Georgia, Fast research networks make global Israel, Latvia, Lithuania, Romania, the Rus- collaboration possible sian Federation and Slovakia. Published by www.internet2.edu, USA As research increasingly becomes more RedIRIS deploys 100 Gbps link in new global, universities worldwide work to- advanced communications network gether through high-speed networks. But for Spanish researchers they face a number of challenges as they Published by RedIris, Spain seek to research on an international scale. Since 1 November, Spanish scientists and Scientists used to travel to diff erent coun- universities have had a new, state-of-the-art tries to gather data from science instru- communications infrastructure at their ments including the Large Hadron Collider disposal. RedIRIS-NOVA is a fi bre optic and major telescopes. Th at's not the case network for universities and research cen- anymore. tres, which will enable them to share infor- mation at speeds up to 10 000 times faster eduroam users can now more easily locate EuroCAMP trains 10 new countries in than that of domestic Internet connections. eduroam-enabled sites thanks to a new app federated identity for the iPhone and iPad. Th e app «eduroam Published by TERENA, Europe Shared Testbed to strengthen re- companion» helps users to locate their near- search at the leading universities est eduroam point by visualising the central Published by CSC, Finland database of eduroam-enabled facilities on IT Center for Science Ltd, Tampere Univer- a map and provides information that the sity of Technology (TUT), Aalto University, user will need in order to connect to the and Tampere Region Exchange (TREX) service. Th e App can be downloaded free have signed a Memorandum of Understand- from iTunes or from the App-Store. ing on Internet Testbed Finland, a service that will enable more effi cient Internet TERENA wins its fi rst tender for EC research collaboration and shared use of study project NREN and Campus representatives from Internet networks and services. Published by TERENA, Europe ten countries learned how to implement TERENA has been awarded a contract by federated identity infrastructure on their To read the full articles scan the the European Commission to carry out a own campuses during the EuroCAMP (Eu- QR-code or visit www.terena.org/news/ study into AAA (authentication, authorisa- ropean Campus Architecture and Middle- community tion and accounting) platforms and services ware Planning) training event, from 28 for scientifi c data/information resources. November to 1 December 2011. Th e train- Th is is the result of TERENA’s fi rst-ever ing, themed «Building Federated Identity response to an EC call for tender. TERENA Infrastructure», off ered a newly revised and

44 // AUSGABE MÄRZ 2012 NEPTUN //

Laptop-Olympiade beim Projekt Neptun

Ein Laptop, der es bis in ein Verkaufsfenster des ETH-Spin-Off «Projekt Neptun» schafft , gehört zur Crème de la Crème unter seinesgleichen. Das Neptun-Team kennt die Bedürfnisse der Studierenden an ihre Arbeitsgeräte ganz genau. Deshalb hat es ein Evaluationsverfahren entwickelt, das die geeignetsten Rechner aus der kaum über- schaubaren Angebotsfülle herausschält.

Tex t: Roland Eugster

ominik Candreia sagt: «Papier und Das Selektionsverfahren schulen sowie Experten von Neptun. Sie Bleistift sind immer noch die at- Laptops spielen vor allem ausserhalb des legen gemeinsam Prüfverfahren und Test- D traktivsten Vorlesungs-Tools». Hörsaals eine wichtige Rolle, etwa in prak- kriterien fest. Die Mindestanforderungen Stören tut dies den Leiter des Projekts Nep- tischen Veranstaltungen oder wenn es ans in dieser Vorrunde bezüglich CPU-Leis- tun allerdings gar nicht. Zum einen, weil Lernen geht. Damit die Rechner den An- tung, Festplatten- und RAM-Grösse, Ge- bei Neptun im Verkaufsfenster Ende 2011 forderungen der Benutzer standhalten, hat häusestabilität, Akkulaufzeit, Hersteller- mehr Laptops bestellt wurden als je zuvor. das Neptun-Team ein ausgeklügeltes Selek- Service oder Garantie bestehen nur wenige Zum anderen, weil Candreia weiss, warum tionsverfahren entwickelt. Das müssen alle Hersteller. dem so ist. Er und sein Team haben es sich Rechner durchlaufen, die neu auf dem zur Aufgabe gemacht, genau Bescheid zu Markt sind und den Sprung in ein Neptun- «Wir schieben auch mal ein wissen, wie Studierende lernen und welche Verkaufsfenster schaff en möchten. Warum altes Gerät über die Tischkante.» Geräte sie dabei am besten unterstützen. man sich nicht einfach auf die Angaben der Hersteller verlässt? «Die sind für unsere Ablenkungsmanöver Zwecke unvollständig und zu ungenau», Der Härtetest In einer gross angelegten Studie fanden sie sagt Candreia. «Es gibt extrem viele Kon- Jetzt geht es ans Eingemachte: Unter reali- unter anderem heraus, dass gerade Studi- fi gurationen, die die Performance des tätsnahen Bedingungen durchläuft jedes enanfänger ihre Laptops häufi g zu Vorle- Laptops beeinfl ussen. Wir haben ganz be- Gerät eine Reihe von Simulationen. Gros- sungen mitnehmen. Viele lassen sich von stimmte Anforderungen, die genau auf die se Unterschiede, sagt Dominik Candreia, ihren Geräten aber allzu leicht ablenken Bedürfnisse im Hochschulalltag ausgerich- gibt es erfahrungsgemäss beim Wlan- – um noch schnell ein paar private E-Mails tet sind. Daher messen und vergleichen wir Empfang. Je weiter der «Access Point» ent- zu beantworten oder das Facebook-Profi l lieber selbst.» fernt ist, desto grössere Unterschiede: «Hier zu aktualisieren. Und diese Ablenkung unterscheiden sich die Geräte beim Daten- wirkt sich schnell auf die Noten aus. Wer Sprung ins Halbfi nale: Hopp oder Topp durchsatz schon mal um das Zehnfache.» sein Studium erfolgreich zu Ende führen In dem Evaluationsteam, das alle Geräte will, lässt bald den Rechner in der Tasche beurteilt, sitzen Vertreter der Studenten- Absturzgefahr liegen und spitzt seinen Bleistift . schaft , der Informatikdienste der Hoch- Um herauszufi nden, wie widerstandsfähig die Geräte sind, simulieren die Neptun- Tester sogar Alltagssituationen der fi esen Art, schildert Dominik Candreia: «Wir schieben auch mal alte Laptops sanft über die Tischkante.» Bis auf kleinere Risse im Gehäuse haben bislang alle Neptun-Gerä- te den Sturz-Test bestanden und weiterge- arbeitet. Alles in allem schafft es nur die Elite bis ins Verkaufsfenster von Neptun. Das ist gut für die Käufer. Sie können sich darauf verlassen, dass alle Geräte im Angebot bes- tens für den Campus-Alltag geeignet sind. Alle Angehörigen der Schweizer Hochschu- len haben mit ihrem SWITCHaai-Login Zugriff auf den Neptun-Store. Ein Laptop auf dem Prüfstand im Neptun-Labor.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 45 // FRAGE AN SWITCH

You Ask, SWITCH Answers

Th is section of the journal is entirely for you: here we will answer those questions that you and other SWITCH Journal readers have always wanted to know the answers to.

Tex t: Andres Aeschlimann

«What's new at SWITCHsms?»

or several years the popular SWITCHsms service has been transforming mail into SMSes for mobile devices. Whether F you need to send alerts from a monitoring service or whe- ther you just prefer typing with a computer keyboard, SWITCHsms off ers a convenient and easy to use alternative for instantly sending short messages. By the beginning of this year, the service had been enhanced by a few convenient features, as for example: Th e recipient now immediately sees important information about the sender and the subject. Th e sender may specifi cally turn the SMS into a special kind of SMS called fl ash SMS. A fl ash SMS instantly appears on the main screen without user interaction. Moreover, the fl ash SMS is not automatically stored in the inbox of the receiving device. Th is kind of message is therefore very convenient in cases such as an emergency (for example, a fi re alarm) or confi den- tiality (for example, a one-time password). Th e sender may request a delivery notifi cation, which is sent back to him once the message is delivered to the mobile net- work within Switzerland. Last but not least, the prices have been reduced, in particular for institutions providing higher volumes, as can be seen in the table. We hope our customers fi nd these changes useful and will be able to profi t from the lower prices. www.switch.ch/sms

Andres Aeschlimann Be f or e 1.1.2012 S t ar t ing f r om 1.1.2012 SMSs CHF SMSs CHF per quarter per e-mail per quarter per e-mail The first 3000 0.50 The first 2000 0.50 The next 5000 0.25 The next 4000 0.25 The next 22000 0.16 The next 6000 0.13 All further SMSs 0.12 All further SMSs 0.07

Price list for participating organisations.

Andres Aeschlimann joined SWITCH in August 2010. He is team leader of Central Send us your questions! Solutions, and is responsible for the In each issue of SWITCH Journal, we will answer one of your ques- SWITCHsms service. tions in detail. Please send your question to: [email protected] or to: [email protected] SWITCH, Redaktion SWITCH Journal, Postfach, 8021 Zürich

46 // AUSGABE MÄRZ 2012 VERMISCHTES //

Erfolgreich gegen böse Webseiten SWITCH Tex t: Marco D'Alessandro Nummer Tex t: Petra Kauer-Ott

n einem weltweit einzigartigen Prozess Verbreitet eine Webseite Malware, kon- prüft SWITCH Hinweise auf schädliche taktiert SWITCH den Halter und den Be- I Soft ware (Malware) bei .ch- und .li-Web- treiber. Innerhalb eines Arbeitstages muss seiten. Das Ziel ist, gemeinsam mit den die schädliche Seite gesäubert sein, andern- Haltern und den Betreibern (Hosting- falls sperrt SWITCH sie maximal fünf Tage. Providern) infi zierte Webseiten möglichst Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit rasch zu säubern, damit sich die schädliche den Hosting-Providern konnten die Pro- Soft ware nicht weiter verbreitet. zesse weiter optimiert werden.

Internationale Beachtung Die Jagd von SWITCH auf missbrauchte 89 ...sind es aktuell, und im Sommer wird wohl 6% 93 Webseiten fi ndet international Beachtung. 197 die 100er-Marke überschritten werden. Die Registrierungsstellen anderer Länder inte- 13% Rede ist von den AAA/SWITCH-Projekten. ressieren sich bereits für diesen Prozess, Seit das Förderprogramm «e-Infrastructure denn Malware ist auch ihr Problem. In der for e-Science» für Hochschulkooperations- Schweiz hat die Sicherheitsabteilung von projekte 2008 gestartet ist, konnten 93 Pro- SWITCH den Prozess am 25. November jekte bewilligt werden. Das Neueste davon ist 2010 eingeführt. Letztes Jahr wurde «Mobile Voting – movo.ch» der Universität SWITCH in insgesamt 1547 Fällen aktiv, , eines von 52 e-Learning-Projekten. 1261 kontaktierte Domain-Namen-Halter und 81% Mit movo.ch wird allen Schweizer Hoch- Hoster. 94 Prozent aller Malware-verbrei- schulen Ende 2012 ein webbasierter Dienst tenden Webseiten konnten 2011 durch die Nicht gesäubert für e-Voting zur Verfügung stehen. Dozie- Betreiber gesäubert werden. Der Bereini- Gesäubert nach Blockierung rende können damit Verständnisfragen stel- gungserfolg stieg stetig an: Im vierten Quar- Gesäubert ohne Blockierung len oder Studierende abstimmen lassen, um tal mussten nur drei Webseiten (< 1%) ohne den Unterricht interaktiver zu gestalten. Auf Malware-Bekämpfung in der Schweiz: Säuberung deblockiert werden. Im ersten Webseiten, die 2011 Malware verbreiteten, diese Weise können Rückmeldungen zu Wis- Quartal waren es noch 56 Webseiten (12 %). im Total... sensstand, Präferenzen oder Meinungen kostengünstig, schnell und ohne grossen 500 - Aufwand eingeholt werden. Und an die Stelle der mancherorts installierten Clicker- 56 Systeme treten studentische Geräte wie Lap- 400 - 43 tops, Tablets oder Smartphones. 7 3 Wieso gibt es nicht schon längst ein solches 23 49 75 e-Voting-System? Weil zur Realisierung eben 300 - 30 mehr nötig ist als nur Idee und Nachfrage. Es braucht Institutionen, die Werkzeuge bedürfnisgerecht entwickeln und betreiben. 200 - Die Anforderungen an nationale Dienste sind 374 dabei andere als jene an ein Tool, das nur 311 für die eigene Hochschule betrieben wird. 288 288 AAA/SWITCH hilft , das Know-how der 100 - Hoch schulen zu vernetzen und es für eine e-Infrastruktur zum Nutzen aller einzusetzen. www.switch.ch/aaa 0 - www.switch.ch/aaa/projects/detail/ UNIBAS.4 2011 Q1 2011 Q2 2011 Q3 2011 Q4 www.movo.ch ...und im Quartalsvergleich.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 47 // ABSCHIED VON THOMAS BRUNNER

Ein Mann, der den Dingen auf den Grund geht! Damals...

Thomas Brunner: Ein Pionier geht neue Wege

Informativ-distanziert oder eher nostalgisch? Mit einem pathetischen Unterton oder lieber in klarer, wissenschaft - licher Diktion? Nüchtern, ohne viel Gefühlsduselei, oder vielleicht ein wenig nachdenklich-philosophisch? Wen man auch fragt – Arbeitskollegen, Zeitzeugen, langjährige Weggefährten – die Antworten darauf, wie ein Abschiedsartikel über Th omas Brunner aussehen sollte, sind immer ähnlich: «lachend», «lustig», «positiv». Fragt man weiter, warum das so sein sollte, fi ndet man schnell heraus: So ist er eben.

Tex t: SWITCH

ach 23 Jahren hat Th omas Brunner dig: Th omas Brunner gehört heute zur Rie- 1988 erst als Vize-Direktor, 1994 dann als beschlossen, sich langsam, aber ge der Internetpioniere, die das Internet in Managing Director von SWITCH. N sicher von der Führungsposition die Schweiz gebracht haben. Mitte der 90er-Jahre, als der Internet- bei SWITCH zurückzuziehen, um einen boom in der Schweiz ausbracht, galt das ersten Schritt Richtung Pensionierung zu Die besten Ideen aus den Boom-Zeiten Schweizer Wissenschaft snetzwerk SWITCH- wagen. In einer Zeit, in der die Aufgaben im Netz- lan als beispielhaft in Europa. Die IT-Lö- Der Versuch, auch nur grob aufzuskiz- werkbereich schneller wuchsen als man sungen, die er fand, wurden später euro- zieren, was Th omas Brunner im letzten schauen konnte, bescherte er SWITCH – paweit adaptiert und setzen bis heute Vierteljahrhundert (!) für die Hochschulwelt mit seinem Gespür für IT-Trends und zu- Standards. So gehörte Th omas Brunner zu und für die Internetnutzenden in der Schweiz kunft sfähige Innovationen – das tiefe Ver- den Ersten in Europa, die Ende der 80er- geleistet hat, würde leicht den Umfang die- trauen der Hochschulgemeinschaft , Erfolg Jahre so genannte Multiprotokoll-Router ses Journals sprengen. Daher kurz und bün- und damit (inter)nationale Anerkennung. in Netzwerken einsetzten. Heute beruht

48 // AUSGABE MÄRZ 2012 ABSCHIED VON THOMAS BRUNNER //

ein grosser Teil des Internetverkehrs auf unterschrift für links nebenstehendes Foto und Tastendruck-optimiert seinen Bedürf- diesen Routern. von Th omas Brunner, das wir aus den nissen angepasst. «Ich kenne keinen, der SWITCH-Archiven gekramt haben. so schafft », schmunzelt Willi Huber, Ex- Kreative «Hinterlassenschaften» Netzwerk-Chef bei SWITCH und seit Jahr- Auf Th omas’ Konto gehen in den darauf- Das gewisse Etwas zehnten mit Th omas befreundet. folgenden Jahren unter anderem die er- «Th omas ist eine Fachperson, die nach Lö- folgreiche Realisierung eines Glasfaser- sungen sucht, stets den Mehrwert und die Quod erat demonstrandum Hochgeschwindigkeits-Netzwerks Unabhängigkeit der Stift ung für die Hoch- «Chef ist gleich Chef – das macht doch SWITCHlambda in der Schweiz, genau- schulen klar in den Vordergrund stellte», keinen Unterschied!» Eben doch. Und wel- so wie SWITCHaai, SWITCHaward, sagt Urs Eppenberger. Als allererster Mit- ches Unternehmen kann schon von sich SWITCH basic, SWITCHcast, SWITCHcert arbeiter von SWITCH hatte er sein Büro sagen, dass der eigene Chef derjenige ist, SWITCHcollection, SWITCHconnect, schon eingerichtet, als Th omas Brunner der mit der grössten Begeisterung an die SWITCH guard, SWITCHinfo, SWITCH- 1988 von der ETH zu SWITCH wechselt. Arbeit geht. Getreu Th omas Brunners Er- mail, SWITCH mirror, SWITCHmobile, folgsrezept «Den Job macht nur gut, wer SWITCHng, SWITCHsuper, SWITCH- «Den Job macht nur gut, wer wirklich Freude daran hat.» toolbox und, und, und. Im Laufe von 25 wirklich Freude daran hat.» In die SWITCH-Historie ging er zudem Jahren ist die Liste an Produkt-, Dienst- und Th omas Brunner als einziger Mitarbeitender ein, der sich ein Projektnamen so lang wie originell. Unterm Bett in sein Büro stellen liess. Nicht, um Strich steckt überall ein Stück Th omas Von ihm gelernt, sagt Urs heute, habe er spontan Nickerchen zuhalten, sondern we- Brunner drin. trotz dem «einfach alles: Die ganze Art, wie gen akuter Rückenprobleme: So mogelte er er durchs Leben geht», mit einem Lächeln sich um die vom Arzt verordnete Auszeit Unter uns gesprochen im Gesicht. Und vor allem mit einem un- herum und arbeitete, telefonierte und kon- Was wäre ein Abschiedsartikel ohne die trüglichen Instinkt für neue Technologien. ferierte kurzerhand liegend weiter. Fotos Geschichte «hinter der Geschichte». Ohne aus dieser «Schaff ensphase» liessen sich die Anekdoten, die sonst keiner erzählt, die Ein «leerer» Bauch studiert nicht gern leider keine aufspüren. nirgends zu lesen sind, die nur Freunde Fast schon legendär ist Th omas Brunners und langjährige Kollegen kennen. Vielen Verhandlungsgeschick: Angesichts einer Was wir noch sagen wollten... davon lief Th omas Brunner vor rund 25 für viele unerwarteten Melange aus Sach- Auf den Gängen von SWITCH ist von Jahren das erste Mal über den Weg – auf verstand, Charme, Diplomatie, Überzeu- Nostalgie keine Spur – schliesslich bleibt den Gängen der ETH. Nach seinem Ma- gungskraft und Gewicht blieb so mancher Th omas Brunner uns noch einige Jahre als thematik-Studium war er dort ab 1972 für Gesprächspartner zwar stellenweise sprach- Teilzeit-Mitarbeitender erhalten. Ein paar die gesamte Datenkommunikation der ETH los – am Schluss allerdings doch grosszü- feuchte Augen gab es bereits, als er beim verantwortlich. Th omas Lenggenhager, der giger und zufriedener als erwartet. Dabei vergangenen Community Meeting seinen mit ihm 1988 zu SWITCH wechselte, er- kam ihm sein Sinn für Genuss und ein Rückzug aus der Geschäft sführung bekannt innert sich zum Beispiel noch gut an diese gutes Essen oft zugute. Wichtige Entschei- gab. Zeit: «Ich hab Th omas oft hinter seinem dungen, Gespräche und die nötige Inspi- Th omas, wir wissen, du warst nie ein Rechner sitzen sehen. Er ging den Proble- ration holt sich Th omas Brunner damals Mann grosser Worte – und uns fehlen jetzt men auf den Grund und hatte eine Riesen- wie heute gerne in geselliger Runde, beim irgendwie auch die richtigen. Aber wir freude wenn er sie lösen konnte!» Damit Lunch oder gemeinsamen Abendessen. wünschen dir vor allem eines: Dass du als liefert er unbemerkt die passendste Bild- Denn Verhandlungen, das musste selbst Schweizer Netzwerk-Urgestein, als Mensch, die Hartnäckigsten zugeben, gestalten sich der so viel Nerven und Herzblut in das so wesentlich angenehmer. Netz-Tuning der Schweiz gesteckt hat; der sich die Nächte um die Ohren geschlagen Multitaskingfähig10 hat, um die Hochschulen ans Highspeed- Bei SWITCH wird man zudem keinen tref- Datennetz mit Mega-Gigabit-Speed zu fen, der sämtliche Applikation seines Lap- bringen; dass du in deiner Engadiner tops so detailliert kennt und nutzt wie Ferienwohnung endlich auch mal in den Th omas Brunner. So mancher Kollege stand Genuss einer anständigen Internetleitung Zeugenberichten zufolge schon mit off enem kommst. Weiterhin viel Nervenstärke, Mund vor Th omas’ Laptop, der «gefühlte Durchhaltevermögen und Freude am Leben! 30 Minuten hochfährt und um die 50 Ap-

plikationen gleichzeitig öff net»: Alle bis ins Pour la version française, voir: ...wie heute. kleinstes Feature individuell eingerichtet www.switch.ch/fr/journal

AUSGABE MÄRZ 2012 // 49 // VORSTELLUNG ANDREAS DUDLER

Zwei Visionäre mit neuer Verantwortung

Tex t: SWITCH

ndreas Dudler ist ab Mai 2012 neuer Geschäft sführer von SWITCH. Was ihn von anderen Bewerbern unterscheidet? A Wenn er von SWITCH spricht, benutzt er das Wort «Wir». Denn er kennt die Stift ung wie seine Westentasche – als ehema- liger Informatikdienstleiter der ETH Zürich und Präsident des SWITCH-Stift ungsrats. In einem Interview direkt nach seiner Wahl zum Stift ungs- ratspräsidenten 2000 sprach Andreas Dudler davon, dass SWITCH «als Know-how-Tank» für die Schweizer Hochschul- und For- schungslandschaft fungieren sollte. Heute, elf Jahre später, ist dieser Gedanke Teil der «Strategie 2020», die SWITCH in den kommenden Jahren lenken wird und die Andreas Dudler wesent- lich mitgeprägt hat. Andreas Dudler begleitete 1999 bis 2011 den Ausbau des leistungsfähigen Datennetzes für die Schweizer Hochschulen und gestaltete auch die strategische Ausrichtung von SWITCH mass- geblich mit. Als Stift ungsratspräsident erlebte er das Anwachsen des Kundenkreises ebenso wie die Geburt und Weiterentwicklung des Gedankens «AAI» – bis zur heute fl ächendeckenden Dienst- leitung. Hauptberufl ich war Andreas Dudler zuletzt, 1995 bis 2010, für die gesamten Informatikdienste an der ETH Zürich, deren Weiterentwicklung und rund 180 Mitarbeitende verant- wortlich. Dabei waren vor allem Sozialkompetenz, Führungsstär- ke und ganzheitliches, konzeptionelles Denken gefragt. Der Wechsel – vom Stift ungsratspräsidenten und Ex-ID- Leiter zum Geschäft sführer – ist für Andreas Dudler ein Seiten- wechsel, aber auch eine Herausforderung: «Diese Herausforderung liegt in der Gesamtverantwortung für ein KMU. Als ID-Leiter hat man viele verschiedene Aufgaben, aber immer beschränkt auf die Informatik und deren Einsatz. Bei SWITCH geht es um alle Aspekte der Führung. Ein wesentlicher Punkt ist aber ganz ähnlich: Wir können und wollen den Hochschulen – unseren Kunden – nicht vorschreiben, welche Dienstleistungen sie haben wollen. Wir müssen mit Dienstleistungs-Qualität, Erfahrung und Verbindlichkeit punkten und dabei die Bedürfnisse der Hoch- schulen treff en.» Worauf man sich also ab Mai 2012 konkret gefasst machen soll? «SWITCH muss einen grossen Schritt gehen in Sachen Verbindlichkeit und Kundenorientierung». Und dies, schickt Andreas Dudler schon mal voraus, sei «Knochenarbeit». Die neue Organisation der Geschäft sstelle ist dazu ein tragfähiges Funda- ment.

Haben ausreichend Gesprächsstoff: Andreas Dudler, neuer Geschäftsführer

50 // AUSGABE MÄRZ 2012 VORSTELLUNG MARKUS BRÖNNIMANN //

arkus Brönnimann, Verwaltungsdirektor der Univer- sität St. Gallen, übernimmt für die kommenden vier M Jahre das Amt des Stift ungsratspräsidenten von SWITCH und steigt damit in die Fussstapfen von Andreas Dudler. Vor seiner Berufung zum Präsidenten engagierte sich der gebürtige Appenzeller seit 2006 als Mitglied des Stift ungsrat von SWITCH. In dieser Zeit, sagt Markus Brönnimann, habe er SWITCH stets als einen kompetenten, zielgenauen und wichtigen Anbieter erlebt: «Eine Organisation, die mit ihren Dienstleistun- gen für Wissenschaft und Hochschulen die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz entscheidend fördert und verstärkt.» Was Markus Brönnimann an seinem Amt als Stift ungspräsident reizt? «Die spannende Aufgabe, mich in ein Team einbringen zu können, das visionär ist, das Ideen hat. Genauso wie die nötige Ausdauer, am Ball zu bleiben, wenn es sich lohnt.» Der gebürtige Appenzeller hat einen Grossteil seines bisheri- gen berufl ichen Schaff ens innerhalb der akademischen Gemein- schaft geleistet: Zunächst, 1984–1989, als Studierender im Fach Wirtschaft an der Universität St. Gallen, später im Management- Zentrum St. Gallen. Dort sammelte ab 1995 Erfahrung als Pro- jektleiter bei Beratungs- und Schulprojekten. Im Jahr 2002 wurde Markus Brönnimann an die Universität St. Gallen berufen. Dort war er zunächst als stellvertretender Verwaltungsdirektor, 2006 dann als Verwaltungsdirektor der Hochschule tätig. Im Rahmen dessen verwirklichte er unter anderem die Erweiterung des Wei- terbildungszentrums. Er brachte zudem die Einführung von Mittelfristplanung und Projektmanagement sowie die Sanierung des Universitätsgebäudes zu einem erfolgreichen Abschluss. Zu den weiteren Mandaten von Markus Brönnimann gehören die Präsidentschaft des Verwaltungsrats der Radioschule Schweiz sowie der Stift ung zur Förderung der Ausserrhoder Wirtschaft . Ausserdem leitete er das erfolgreiche Projekt zur «Erhebung von Studierenden-Vollzeitäquivalenten an Schweizer Hochschulen», das von der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten CRUS initiiert wurde.

Pour la version française, voir: www.switch.ch/fr/journal

von SWITCH und Markus Brönnimann, neuer Stiftungsratspräsident.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 51 // SWITCH CELEBRATION

Neue Rubrik für «alte Hasen»: unsere Jubilare

Ab sofort kommen an dieser Stelle die Personen zur Sprache, die den Aufb au und die Weiterentwicklung des Internets in der Schweiz mitgeprägt haben: unsere langjährigen Mitarbeitenden, die ein rundes Jubiläum feiern.

Tex t: Gudrun Reheis

en Auft akt machen gleich drei «Ur- Lounge, mit dickem Teppich und braunem und die Verteilung der Mail lief streng hi- gesteine» von SWITCH, die seit 20 Holztäfer ausgestattet. erarchisch. D bzw. 25 Jahren für SWITCH im Bei SWITCH selbst gibt es auch heute Ich mag mich erinnern, wie wir öft ers Einsatz sind. Einzige Voraussetzung: Jeder, viele Aufgaben, die es einfach zu erledigen zu dritt um einen Computer herum standen der hier in Erinnerungen aus seinen An- gilt und wo es nachher heisst: «Job done.» und verzweifelt versuchten, eine stecken- fangszeiten bei SWITCH schwelgt, muss Doch mindestens genauso häufi g erreichen gebliebene E-Mail an eine Universität auf einen historischen «Fotobeweis» liefern. wir ganz Spezielles, das wir dann auch ge- unseren zentralen Mail-Server loszueisen – Und nach Sichtung des ersten Fotomateri- bührend feiern.» Ehrensache! als aus dieser Rubrik kann man schon mal Zwanzig Jahre später würde niemand sagen: SWITCH macht noch schöner! Urgestein 2 mehr im Traum daran denken, soviel Auf- «Im November 1991 bin ich bei SWITCH wand für eine einzelne Mail zu betreiben. Urgestein 1 eingetreten. Von Beginn an habe ich mich Heute besteht das Hauptziel eines E-Mail- «Wenn ich mich im Bürostuhl zurückleh- um Betrieb und Ausbau des SWITCHlan- Verantwortlichen in der möglichst effi zi- ne und an die 25 Jahre bei SWITCH denke, Netzwerks gekümmert. Zu jener Zeit reich- enten Vernichtung der grossen Mehrheit dann kommen so einige Episoden zusam- ten 64 oder 128 kbit/s noch aus, um eine aller E-Mails. Weil sie nämlich als uner- men, die zumindest mich schmunzeln las- Hochschulen ans Internet anzuschliessen. wünschter Spam unsere Mailboxen über- sen. Berichte im Journal zeigen, dass Und wenn eine Mietleitung während eines fl uten!» SWITCH immer noch neue Anschlüsse für halben Tages unterbrochen und die Schu- Hochschulen baut. Damit war auch ich in le weg vom Netz war, dann gehörte das eben den ersten Jahren beschäft igt. In Winter- zur Tagesordnung. Heute, 20 Jahre später, thur gab es damals keinen Informatik- steht die 100Gbit/s-Technologie vor der dienst. Ein Professor führte mich durch die Tür: Eine Million Mal schneller! Die An- ehrwürdigen Hallen der Zürcher Hoch- sprüche an die Verfügbarkeit des Netzwerks schule. Er bemerkte, wie ich auf ein Kabel sind genauso gestiegen. «Five nines» res- blickte, das frei am Boden lag und sich quer pektive 99.999 Prozent Uptime ist heute durch die halbe Hochschule schlängelte. der Massstab – und der wird meist auch Daraufh in meinte er entschuldigend, das erreicht. Was geblieben ist? Die gute Zu- sei noch ein Provisorium. Am Ende des sammenarbeit innerhalb des Network- Gudrun Reheis Kabels in einer Abstellkammer stand dann Teams von SWITCH und die guten, zum der Rechner, der für die Hochschule die Teil sogar herzlichen Beziehungen über E-Mails aus der ganzen Welt empfangen viele Jahre hinweg zu den Network-Mana- und intern verteilen sollte. Wir haben das gern der Schweizer Hochschulen.» gemeinsam zum Laufen gekriegt und der Professor machte sich sofort daran, mit Urgestein 3 seinen Forschungskollegen Kontakt aufzu- «Hurra, wir haben eine E-Mail gerettet! Als nehmen. Ich hatte meinen Job getan und ich im Januar 1992 bei SWITCH eintrat, konnte gehen. gab es keine Stelle mehr als Netzwerker und Etwas anders stellte sich der Besuch in ich musste mich mit elektronischer Mail Auch schon bald ein alter Hase... Seit 1996 einer Zürcher Bank dar. Ein Direktor bat befassen. Das waren noch Zeiten, in denen im HR-Bereich tätig – seit 2001 bei SWITCH. mich herein, führte mich zu ihrem Mail- massgebliche Leute an die Standardisierung Nach Erfahrungen und Ausbildungen, er- system, an dem ich unter Aufsicht die «von oben herab» glaubten. X.400 und OSI gänzt mit einem MAS in Human Resources Verbindung zu SWITCH konfi gurierte. waren damals bei SWITCH die angesagten am IAP, ist sie immer weiter am Lernen, Nachdem die E-Mail-Übertragung funk- Zauberwörter. Meine E-Mail-Adresse lau- aktuell in Richtung Organisationsberatung tionierte, wurde mir zur Feier des Tages tete beispielsweise «S=kugler; O=switch; und Change Management. ein feudales Mittagessen serviert – in einer PRMD=switch; ADMD=arcom; C=ch» [email protected]

52 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH CELEBRATION //

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3

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Das fotografifotografi sche «Bew«Beweismaterial»e aus den SWITCH-Anfangsjahren.

AUSGABE MÄRZ 2012 // 53 // SWITCH PERSÖNLICH

SWITCH persönlich

Im Empfangsbereich der SWITCH Büros in Zürich begrüssen wir unsere Gäste auf eine besondere Art. In einem Leuchtkasten porträtieren wir alternierend immer zwei Mitarbeitende, die das gleiche Hobby haben. Diesmal sind die Schlittler an der Reihe. Schauen Sie hinter die Kulissen: vom Making of bis zum Endresultat.

Tex t: Eva Christener Assistant to Managing Director [email protected]

it Schlitteln habe ich sehr früh begonnen. Schon als Kleinkind M wurde ich auf dem Schlitten im Schnee umhergezogen. Selbständig ge- schlittelt bin ich anfangs an sanft en Hügeln mit wenig Gefälle. Je grösser und älter ich wurde, umso länger, steiler und rasanter wurden die Fahrten. Später ging ich auch nachts auf die Piste, das war ein Spass! Wo- bei zu bemerken ist: Es hilft , ortskundig zu sein. Mit meinem Mann und Freunden schlittle ich immer noch ab und zu nachts die Piste runter. Jetzt allerdings mit Stirn- lampen ausgerüstet und bremsfreudiger als früher. Dafür fahre ich nun einen super Rodel, der gut lenkbar ist und die Stösse etwas abfedert. Wegen akuter Wetterkapriolen steigt der Schlittel-Dreh auf fl achem Terrain. Ein absolutes Vergnügen ist der Schlit- telweg auf dem Ricken (SG). Mit tief ver- schneiten Bäumen bei eisiger Kälte ist er fantastisch schön, fürs Auge wie zum Schlit- teln. Es lohnt sich in jedem Fall, den Weg unter die Füsse zu nehmen und den Schlit- ten auf die Alp Egg hochzuziehen!

Noch schnell die Shooting-Stars ordentlich mit Kunstschnee einseifen…

54 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH PERSÖNLICH //

Tex t: Renato Furter Software Engineer [email protected]

auf wird gefahren, runter geht's von selber. Schlitteln ist der perfekte R Sport für Sportmuff el – also wie geschaff en für mich! Trotzdem ist es nichts für Angsthasen. Zumindest nicht am An- fang, wenn man noch nicht Herr des Schlitte(l)ns, sondern eher dessen Sklave ist. Man muss es schon lieben, dieses Gefühl zwischen «Ich krieg die Kurve garantiert» und «Falls nicht, dann ziele ich links am Baum vorbei». Gute Schuhe sind das A und O, sie ent- scheiden über das Schicksal des Schlittlers, über Stehenbleiben im richtigen oder Run- terrutschen im falschen Moment. Auch sind kalte Füsse Spassverderber Nummer eins beim Schlittelplausch, genauso wie …dann heisst es «Action, bitte!». Fehlt nur noch… eingefrorene Hände. Aber dagegen hilft ein Hüttenkafi an der Schneebar. Der nimmt einem dann auch die Angst vor den Kurven. Aber leider nicht den Muskelkater am Tag danach; obwohl es doch gar kein Sport ist...

…das gewisse alpine Flair: Hier, bitteschön!

AUSGABE MÄRZ 2012 // 55 // SWITCH ZUKUNFTSTAG

SWITCH-Kinder übernehmen das Kommando!

Am 10. November 2011 fand der schweizerische Zukunft stag statt. Die Mitarbeiter von SWITCH hatten die Möglichkeit, ihre Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren mitzubringen. Bei SWITCH haben zwei Mädchen und zwei Jungs gemeinsam mit ihren Vätern teilgenommen. Diana, die Tochter von Soft ware-Ingenieur Paul Rebholz, berichtet, wie sie den Tag bei SWITCH erlebt hat.

Tex t: Diana Rebholz

mehrere Dateien von vielen Menschen, die etwas am Computer machen. Danach sind wir wieder zurück zu SWITCH gegangen. Dort erwartete uns Nathalie zur Videokonferenz. Im Raum war eine grosse Leinwand mit einer Kame- ra, die uns alle aufgezeichnet hat. Wir durf- ten alles ausprobieren. Dann haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt, Jungs und Mäd- chen, und haben selbst eine echte Video- konferenz gehalten, komplett mit Bild und Ton. Ich und Fiona haben manchmal extra so getan, als hätten wir geschlafen. Wir hatten sehr viel Spass mit Zeichnen, Chat- ten und Spielen. Leider war der Tag viel zu schnell vor- bei und ich musste mich schon wieder von allen verabschieden. Danach bin ich zurück zu meinem Dad gegangen, der noch am Arbeiten war. Am Ende des Tages gingen wir in den Regen hinaus und warteten auf das Tram nach Hause. All das durft en wir am Zukunft stag von SWITCH erleben.

Diana am Arbeitsplatz von Papa Paul Rebholz.

ein Dad und ich sind als Erste gang durch die Stöcke von SWITCH ge- am Zukunft stag bei SWITCH macht. Später sind wir mit den Vätern und Diana Rebholz M eingetroff en. Am Vormittag hat den anderen von SWITCH Mittagessen mein Vater mir seinen Arbeitsplatz gezeigt gegangen. Am Nachmittag hatten wir einen und erklärt. Na ja, ich hab nicht alles ver- strengen Zeitplan. Erst hat Daniel uns die standen, dafür hörte es sich interessant an. Glasfasertechnik erklärt und gezeigt, wie Nach und nach sind dann die anderen Kin- eine E-Mail zu uns kommt. Daniel hat uns der eingetroff en: Fiona, Quirin und Malte. auch einige bunte Kabel gezeigt, die es da- für braucht. «Meine Tochter Diana war Mit der Polybahn und Markus ging es nach dem Tag so begeistert, dann ins Rechenzentrum an der ETH. Das Rechenzentrum ist eigentlich nur für Mit- Diana Rebholz ist zehn Jahre alt und geht in dass sie gleich für das nächste arbeiter, aber wir durft en trotzdem rein. die 5. Klasse des Schulhauses Triemli in Zü- Jahr anfragte!» Papa Paul Rebholz Vor uns hatte es mehrere Regale, das letzte rich. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten gehörte SWITCH. Im Regal waren Schliess- mit Lesen, Geige und Klavier spielen oder mit Mit einem Kollegen von meinem Dad und fächer, die man mit einem Schlüssel öff nen Sport, vor allem Eiskunstlauf, Jogging und seinem Sohn Malte haben wir einen Rund- konnte. In den Schliessfächern hatte es Schwimmen.

56 // AUSGABE MÄRZ 2012 SWITCH WEITERBILDUNG //

SWITCH-Mitarbeiter in Weiterbildung

«Lebenslanges Lernen» hat bei SWITCH einen grossen Stellenwert. Mitarbeiter die neben der Arbeit eine Weiter- bildung absolvieren möchten, erhalten von SWITCH Unterstützung im Rahmen ihrer Ressourcen sowie bei der Findung geeigneter Th emen für Abschlussarbeiten.

Tex t: Christa Falkensammer

in berufsbegleitendes Studium er- möglicht es, neues Wissen zeitnah E und fortwährend in die Praxis um- zusetzen. Speziell in der IT-Branche ist eine ständige Weiterbildung der Mitarbeiter notwendig, da Arbeitsprozesse komplexer werden und stärkere Handlungskompetenz ETHZ auf allen Ebenen erforderlich ist. Mitarbeiter, welche berufsbegleitend SWITCH einen Bachelor- oder Masterabschluss be- wältigen, haben ein beschränktes Zeitbud- get. Es zahlt sich aus, ein Th ema für die Diplomarbeit zu wählen, das von SWITCH unterstützt wird. Es entsteht eine wertvolle «Win-Win»-Situation, die sowohl SWITCH wie auch dem Mitarbeiter in Weiterbildung Konkretes Notfallszenario: Talsperrenbruch des Sihlsees und dessen Konsequenzen. grosse Vorteile bringt. Ich habe mich deshalb 2008 entschie- setzt wird, ist ein praxisbezogener Vorge- Das Resultat der Studie wird nun verwen- den, einen berufsbegleitenden Bachelor of hensplan des ISMS sowie des so genannten det, um die Umsetzung des ISMS und des Science mit Abschluss in Wirtschaft sinfor- Notfallmanagement-Prozesses. Ausserdem Notfallmanagements zu planen und abzu- matik zu absolvieren, da mich die Mischung resultiert daraus die Abschätzung der schätzen. aus Informatik, Mathematik und Wirt- personellen und fi nanziellen Ressourcen, schaft swissenschaft en begeistert. welche zur Erreichung der Ziele nötig sind. Christa Falkensammer Ein Teil der IT-Infrastruktur sowie ein Machbarkeitsstudie konkreter Prozess wurden im Rahmen Th ema meiner Diplomarbeit war die Er- meiner Arbeit mit Hilfe einer «Business- stellung einer Machbarkeitsstudie eines Engineering-Soft ware» modelliert. Der Information Security Management Systems, Schutzbedarf aller Komponenten und die kurz ISMS. Darin geht es um die Frage, Risikoeinschätzung liess sich anhand von welche Sicherheitskonzepte und –Mass- Interviews mit Spezialisten grob abschätzen nahmen unterschiedlicher Granularität und damit auch das IT-Sicherheitsniveau und mit unterschiedlichen Sicherheitsni- bestimmen. veaus in Firmen eingesetzt werden. Dies Die Studie umfasste des Weiteren ein Christa Falkensammer arbeitet seit 2009 für kann eine Bedrohung für das Image und Notfallmanagement inklusive eines Ge- SWITCH im Domain Relation Team. Sie stu- die Existenz des Unternehmens darstellen. schäft sfortführungs- und Wiederherstel- dierte Wirtschaft sinformatik an der FHNW Ein ISMS kann diesen Gefahren entgegen- lungsplans sowie einer «Business Impact»- und absolviert zurzeit einen Master of Science wirken. SWITCH betreibt eine kritische Analyse. Als konkretes Notfallszenario, bei in Business Information Systems an der Internet-Infrastruktur für die Schweiz und dem der Geschäft sfortführungsplan zum FHNW in Olten. leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Einsatz kommt, wurde ein Talsperrenbruch [email protected] Stabilität des Internets. Um Risiken früh- der Sihlsee und dessen Konsequenzen ana- zeitig zu erkennen und zu eliminieren, soll lysiert. Die Bürogebäude von SWITCH Meine Lieblingslinks: zusätzlich ein ISMS eingesetzt werden. lägen in einem solchen Fall genau in der www.nebelspalter.ch Ergebnis dieser Machbarkeitsstudie, Hochgefahrenzone, wo der Wasserstand http://mashable.com die als Vorprojekt dient und später umge- acht Meter Höhe erreichen könnte. www.sac-cas.ch

AUSGABE MÄRZ 2012 // 57 Impressum

Herausgeberin SWITCH

Leitung Franziska Imhof ([email protected])

Redaktionskommission Christoph Graf ([email protected]) Christoph Witzig ([email protected]) Konrad O. Jaggi ([email protected]) Roland Eugster ([email protected]) Urs Eppenberger ([email protected])

Redaktion Franziska Imhof ([email protected]) Katja Locker ([email protected])

Gestaltung Eclat, Erlenbach ZH

Fotografi e Ankabut (S. 41) Bakom (S. 38) Denic (S. 39) Dominik Aebli (S. 22, 23, 32, 45) EIC (S. 42) Frank Brüderli, Stallikon SWITCH Fotoarchiv (S. 48, 49, 53) TERENA (S. 44) Thomas Staub (S. 15, 17) Webcam (S. 30–31) llustrationen Christoph Frei, Bern

Druck UD Print, Luzern

Adresse SWITCH Werdstrasse 2, Postfach CH-8021 Zürich Telefon +41 44 268 15 15 Fax +41 44 268 15 68 E-Mail [email protected]

Webseite www.switch.ch/de/journal

Aufl age 4 200 Exemplare, erscheint zweimal jährlich jeweils im März und Oktober.