nem propagiefi wird. Es hilft einzig und allein gegen Kiemenwürmer und die genann- ten Nematoden im Darm der Fische und so1l wie andere Medikamente nur nach genauer Diagnose und unter Beachtung aller Vorsichtsmaßregeln eingesetzt werden.

Weiterführende Literatur Untergasser, D (1988): Krankheiten der Aquarienfische Franckhsche Verlagshandlung, Stuttgafr

- (1991)l Abschlußbericht zu Flubenol (5 7r) Diskus-Jahrbuch: 68 bede-Verlag, Kollnbürg

- (1991)i Cesunde Diskus und Großcichliden, Band I und II bede-Verlag, Kollnburg

Die neue Klassifizierung der Malawisee-Haplochrominen

Alfred Ufermann

Viele Cichlidenliebhaber haben sich mittlerweile mit der Umbenennung der meisren Malawisee-Haplochrominen vertraut gemacht. Dennoch gibt es immer noch Unsi- cherheiten und Mißverständnisse bei der korrekten Bezeichnung der Malawicichliden der ehemaligen Sammelgattung,,Haplochromls ". Aus diesem Grunde veröffentlichen wir nachfolgend eine Übersicht über die nomenklatorischen Anderlngen, die sich aus der 1989 erschienenen Revision von David H. Eccles und Ethelwynn Trewavas erge- ben haben. Das Buch heißt ,,Malafrian Fishes - The classification of some genera" und umfaßt 335 Seiten. Nicht behandelt werden die Mbuna und die Tilapien. 23 neue und 15 bereits früher beschriebene Gattungen werden vorgestellt bzw. aktuali- siert. Bekanntlich hatte Peter Humphry Greenwood in seiner 1980 veröffentlichten Revision der Gattung die Arten des Malawisees nicht berücksichtigt. Greenwood machte damals den Vorschlag, für diese Arten bis auf weiteres den Gat- tungsnamen CyrtocaraBoulenger, 1 902 zu verwenden. In der aquaristischen Literatur wurde statt dessen der Name ,,Haplochromls " (mit Anftihrungszeichen) vorgezogen, da abzusehen war, daß bei einer Bearbeitung der Malawisee-Haplochrominen Cyrlo- caralediglichfidr eine sehr kleine Anzahl von Arten Gültigkeit behalten würde (etzt ist die Gattung sogar monotypisch). Eccles und Trewavas beschreiben in ihrer Arbeit etliche Gattungen und einige Arten neu. Fast jede Art ist in einer Zeichnung, mitunter auch in einem Schwarzweiß-Foto

DCG-Info 22 (4) 1991:19-83 Lichnochro- mis acuti- ceps, einzige Art der Gat- tung

gezeigt. Außerdem werden für einige Taxa Kiefer- und/oder Schiundbezahnung abge- bildet. Als höchste taxonomische Einheit für die Haplochrominen des Malawisees beschrei- ben die Autoren die neue Gattungsgruppe (Tribus) Haplochromini. Hierher gehören alle Buntbarsche des Malawisees - die früheren ,,Haplochromis" bzw . Cyrtocara, die Mbuna und einige kleinere G attungen, nicht aber die Gattungen Tilapiatnd Oreochro- rnis, die nämlich zu den Tilapiini zählen. Ztden Haplochromini gehören auch alle Haplochrotnis-Artigen (im weiteren Sinne) des Viktoria-, Kir,,u- und Edward-Sees, einige wenige aus dem Tanganjikasee sowie zahlreiche frühere Haplochroruls aus dem

Placidochro- mis electra, Männchen

80 DCG-Info 22 (4) 1991:79-83 @ Männchen von Aristo- chromis christyi

gesamten Afrika und eine Art aus Israel. Die Cattungen Tilapia, Sarotherodon, , Danakilia rnd Tristramella sind Tilapien und werden in der Gattungs- gruppe (Tribus) Tilapiini zusammengefaßt. Zur systematischen Einteilung der Buntbarsche wurden bisher vorwiegend die Schlundzahnknochen (Pharyngealknochen) herangezogen. Allerdings hat sich gezeigt, daß dieses Merkmal a11ein nicht ausreicht. So haben zum Beispiel alle Fischräuber, alle Schneckenknacker usw. jeweils sehr ähnliche Pharyngealbezahnun- gen, sind deshalb aber noch lange nicht näher miteinander verwandt. Ihre der Nah- rungsaufnahme angepaßten Zahnformen sind vielmehr Konvergenzerscheinungen.

Lethrinops cf. oculatus Fotos: Spreinat

@ ,.o-r,,ro r, (o) ,rrt, ,r-0, 8l Bei ihrer Klassifikation gingen Eccles und Trewavas zum Teil einen neuen Weg. Sie griffen einen Gedanken des belgischen Ichthyologen J. Voss auf, der die Zeichnungs- muster afrikanischer Cichliden (wenn auch vorwiegend bei Tilapiinen) untersucht hatte. Dieses Verfahren wandten Eccles und Trewavas nun bei den Malawi-Haplo- chrominen an. Ich gehe bei den einzelnen Gattungen kurz darauf ein. In der tabellarischen Aufzählung steht hinter dem Gattungsnamen immer zuerst die Typusaft. Um dem interessierten Cichlidenliebhaber das Erlernen der Umbenennun- gen zu erleichtern, setze ich hinter jeden Artnamen eine der folgenden Abkürzungen (in Klammern) für die früheren Bezeichnungen: Ii für ,,Haplochromis" , C fid;r Cyrto- cara, L fir Lethrinops, A fijr , T firiir Trematocranus. Weriger bekannte Gattungsnamen der Erstbeschreibungen (Chromis, Hemichromis, Tilapia) berück- sichtige ich dabei nicht und verweise den interessierten Liebhaber auf die entspre- chende Literatur. Eccles & Trewavas, 1989: Protomelas kirkii (H, C). Eine dunkle Linie erstueckt sich über die Mitte des Körpers vom Kiemendeckel bis zur Schwanzwurzel. Ein zweiter, schwächer ausgeprägter Streifen verläuft darüber, vom Kopf ausgehend, zum Teil bis zum Ende der Rückenflosse, manchmal aber auch nur bis zu deren ersten Weichstrahlen. Bei einigen Arten können diese Linien auch in einzelne Flecke aufge- löst sein. Weitere Arten: Protomelas labridens (H, C), P. pleurotaenia (H, C), P. macrodon, P. similis (H, C), P. marginatus (H, C)mitdenUnterartenP. m. margina- tustndP. m. yuae, P. spilonotus (H, C), P. insignis (H, C), P. annectens (H, C), P. fenestratus (H, C), P. spilopterus (H, C). Hemitaeniochromis Eccles & Trewavas, 1989, einzige Art Hemitaeniochromis uro- taenia(H, C). SiebesitztdieglercheZeichnung wieProtomelas, mitdemUnterschied, daß die obere Linie völlig, die untere im vorderen Bereich in Flecke aufgelöst ist. Das tiefgespaltene Maul und die großen Augen verraten den Raubfisch. TaeniochromisEccles&Trewavas, 1989: Taeniochromisholotaenia(H, C). Auffällig ist der durchgehende dunkle Streifen, der sich vom Hinterrand des Kiemendeckels bis kurz vor den Schwanz erstreckt. Die Art ist deutlich schlanker als Hemitaeniochromis . Maul und Auge sind ebenfalls groß. NyassachromisEccles&Trewavas, 1989: Nyassachromisbreviceps(H,C),N.micro- cephalus (H, C), N. nigritaeniatus (H, C), N. serenus (H, C), N. purpurans (H, C), N. leuciscus (11, C). Auch diese Arten tragen ein ähnliches Zeichnungsmuster; meist sind die Binden in Flecke aufgelöst. DimidiochromlsEccles&Trewavas, 1989:Dimidiochromisstrigatus(H,C),D.dimi- diatus (H, C), D. kiwinge (H, C), D. compressiceps (H, C). Alle vier Afien haben ein tiefgespaltenes Maul. Die zuerst genannten drei Arten tragen nur einen deutlich ausge- prägten Mittelstreifen vom Kiemendeckel bis zur Schwanzwurzel, die zuletzt genannte Art besitzt drei dunk-le Streifen. Tyrannochromls Eccles & Trewavas, 1989: Tyrannochromis macrostoma (H, C), polyodon (H, C), maculiceps (I1, C) und die von Eccles neubeschriebene Artnigriven-

82 DCC-Inl-o 22 (4) 199 l: 79-83 ter. Neben großen Flecken zeigen die Arten eine deutliche Mitteltinie, die kurz hinrer den Kiemendeckeln beginnt. Cheilochromis Eccles & Trewavas, 1989: Cheilochromis euchilus (H, C) ist ein bekannter Aquarienfisch. Der in einer französischen Aquarienzeitschrift veröffent- lichte Name Pseudohaplochromis Allgayer, 1981 fand bei Eccles & Trewavas keine Anerkennung. Chilotilapia rhoadesii behält seinen Namen. Placidochromis Eccles & Trewavas, 7989: Placidochromis longimanus (H, C), P. sto- nemani (H), P. hennydaviesae (H, C), P. electra (H, C), P. johnstoni (H, C), P. sub- ocularis ( H, C ) md die neue Art P. milomo (,,Super VC 10"). Die Art wurde zusam- men mit drei weiteren Arten 1984 von Oliver in seiner Doktorarbeit beschrieben, die jedoch nach den Internationalen Regeln der Zoologischen Nomenklatur nicht als gü1- tige Veröffentiichung anzusehen ist. Eccles & Trewavas publizierten in ihrer Arbeit nun Olivers Beschreibungen, um sie nomenklatorisch verfügbar zu machen. Lethrinops rsteine alte Gattung, die allerdings stark geschrumpftist: Lethrinops lethri- nus, L. Ieptodon, L. lunaris , L. argenteus , L. longipinnis, L. christyi, L. polli, L. altus, L. gossei, L. microdon, L. stridei, L. micrentodon, (H, C), L. longimanus, L. macra- canthus, L. mylodon, L. oculatus, L. marginatus, L. albus, L.furcfer, L. auritus (H, C), L. microstoma, L. macrochir (H, L), L. parvidens, L. macrophthalmus (H, L). Schluß folst. Portrait von livingstonii - Foto: Stawikowski

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