Beitrag zur Verbreitung des Genus in Georgien 79

Entomologie heute 23 (2011): 79-92

Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena (: ) in Georgien während der letzten 100 Jahre

Contribution to the Distribution of the Genus Zygaena (Lepidoptera: Zygaenidae) in during the Recent 100 Years

GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV

Zusammenfassung: Die Sammlung von Zygaeniden im Georgischen Nationalmuseum stammt im Wesentlichen aus zwei Sammelperioden. Die erste Sammlung wurde vom russischen Großfürsten NIKOLAI MIKHAILOVICH ROMANOV (1868-1919) am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Die zweite Sammelperiode begann vor etwa 50 Jahren mit den Untersuchungen von E. DIDMANIDZE. Einen vorläufi gen Abschluss fand die Zusammenstellung von B. ALBERTI 1971 für den gesamten Kaukasus mit dem Nordkaukasus als Schwerpunkt. Während der letzten Jahrzehnte ist die Zygaenenfauna erneut in zahlreichen Regionen Georgiens untersucht worden, wobei Habitat und Biologie der Zygaeniden einbezogen wurden.

Schlüsselwörter: Fauna, Zygaena, Georgien, Kaukasus

Summary: The collection of Zygaena at the National Museum of Georgia comprises mainly two periods of monitoring. The fi rst collection period has been established by Duke NIKOLAI MIKHAILOV- ICH ROMANOV at the end of the 19th and the beginning of the 20th century. The second campaign of investigation has been started with E. DIDMANIDZE about 50 years ago. B. ALBERTI has summarized his knowledge of the whole Caucasus emphasing the North Caucasian region in 1971. During the recent decades, the monitoring has been intensifi ed again in many regions of Georgia with special attendance to habitat and biology of the Zygaenidae.

Keywords: Fauna, Zygaena, Georgia, Caucasus

1. Einleitung E. DIDMANIDZE Ende der 50er Jahre und dauerte etwa 20 Jahre. Während der 60er Die Verbreitung von Arten des Genus Zygae- Jahre bereisten verschiedene Entomologen na Fabricius, 1775 in Georgien wird seit etwa die kaukasische Region und trugen auch zur 1870 dokumentiert. Aus der Frühzeit gibt Kenntnis der Verbreitung der Zygaeniden bei es nur wenige Belegstücke. Der Großfürst (z. B. ALBERTI 1964; SLABÝ 1967 a, b; MOUCHA NIKOLAI MIKHAILOVIC ROMANOV, der bei 1968; ALBERTI 1971). Ihre Expeditionen fan- Borjomi seinen Wohnsitz hatte, sammelte den jedoch im Wesentlichen im Nordkaukasus sehr intensiv Lepidopteren und damit auch statt und auf georgischem Gebiet lediglich in Zygaeniden, hauptsächlich um die Wende der Umgebung von Tbilisi, wo die Fundorte zum 20. Jahrhundert. Die in das Georgische auch von den Autoren und in der Romanov- Nationalmuseum eingegliederte Sammlung Sammlung gut belegt sind, so dass ihre Auf- wurde durch gelegentliche Zugänge bis in sammlungen hier nicht behandelt werden. die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ergänzt. Seit den 90er Jahren wird von BUNTEBARTH Eine zweite Sammelperiode begann mit Frau (2009) das Vorkommen der Zygaeniden

Entomologie heute 23 (2011) 80 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV in Georgien erkundet und seit Beginn des gibt jedoch keine Belegstücke dieser Spezies 21. Jahrhunderts werden neue Exkursio- in seiner Sammlung. ALBERTI (1971) hat sie nen vom Georgischen Nationalmuseum Ende der 60er Jahre bei Tbilisi gefangen, wo veranstaltet. sie in den 90er Jahren bestätigt worden ist. Es werden insgesamt 17 Spezies des Genus Ein Einzeltier wurde 1996 bei Udsharma Zygaena Fabricius, 1775 in Georgien festge- gefunden. Es ist keine kaukasische Subspe- stellt. Davon gehören zies beschrieben, auch wegen der wenigen sechs Spezies zum Subgenus Mesembrynus Belegstücke kaum begründbar. Diese Spe- Hübner, [1819]: zies gehört zu den früh fl iegenden Arten. Zygaena (M.) punctum Ochsenheimer, 1808 Die ersten Tiere werden Anfang Juni und Zygaena (M.) cynarae (Esper, 1789) die letzten Ende Juli angetroffen. Zygaena (M.) brizae (Esper, 1800) Zygaena (M.) minos ([Denis & Schiffermül- 2.2. Zygaena (M.) cynarae ler], 1775) Zygaena (M.) purpuralis (Brünnich, 1763) Sie ist sehr selten in Georgien und wurde nur Zygaena (M.) alpherakyi Sheljuzhko, 1936; an zwei Orten Anfang der 90er Jahre belegt, vier Spezies zum Subgenus Agrumenia Hüb- und zwar in der Region Ratscha in verschie- ner, [1819]: denen Jahren (1991-1993), aber an gleicher Zygaena (A.) fraxini Ménétriés, 1832 Stelle, und 1964 im Süden Georgiens, der Zygaena (A.) haberhaueri Lederer, 1870 Region Dshawakheti. ROMANOV (1884) er- Zygaena (A.) olivieri Boisduval, [1828] wähnt die Spezies nicht und im Nationalmu- Zygaena (A.) carniolica (Scopoli, 1763); seum befi ndet sich nur ein Einzelstück. Vom sieben Spezies zum Subgenus Zygaena Fa- Adshara-Gebirge wird die Art bei HOLIK & bricius, 1775: SHELJUZHKO (1954/55) erwähnt, was jedoch Zygaena (Z.) loti ([Denis & Schiffermüller], nicht bestätigt werden konnte. 1775) Die Belegexemplare wurden in der 2. Juni- Zygaena (Z.) armena Eversmann, 1851 hälfte bzw. 1. Julihälfte auf feuchten Wiesen Zygaena (Z.) mana (Kirby, 1892) in Kalkgebieten gesammelt. Sie zeigen keine Zygaena (Z.) viciae ([Denis & Schiffermül- auffallende Abweichung von der Nominat- ler], 1775) form. Das Cingulum ist deutlich. Da Kalk- Zygaena (Z.) dorycnii Ochsenheimer, 1808 gebiete in Georgien nicht weit verbreitet Zygaena (Z.) fi lipendulae (Linnaeus, 1758) sind, ist auch die Futterpfl anze ( Zygaena (Z.) lonicerae (Scheven, 1777). sp.) und damit die Spezies selten. Die Vor- Die Zuordnung zu den einzelnen Spezies kommen sind in Abbildung 2 eingetragen. erfolgt nach dem Katalog der Zygaeninae (HOFMANN & TREMEWAN 1996) und der Be- 2.3. Zygaena (M.) brizae schreibung der Genitalstrukturen (ALBERTI 1958/59). Bei Zygaena brizae können zwei Subspezies in Georgien unterschieden werden. Westlich 2. Subgenus Mesembrynus 43,5°E kommt die subsp. araratensis REISS, 1935 vor und östlich 44,5°E wird die subsp. 2.1. Zygaena (M.) punctum tbilisensis REISS & REISS, 1973 gefunden (Abb. 3). Im Zwischenbereich gibt es keinen Nach- Die Spezies ist in Georgien nicht häufi g weis von Zygaena brizae. Die Spezies wurde und wurde nur in der Region um Tbilisi bei allen Sammelexpeditionen im Mai/Juni in gefunden (Abb. 1). ROMANOV (1884) gibt als Höhen unterhalb 1000 m angetroffen, und Vorkommen Achalziche und Borjomi an. Es im Hochgebirge (über 1800 m) verschiebt Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 81

Abb. 1: Vorkommen von Zygaena punctum (Δ) und Zygaena viciae (□) in Georgien, belegt in den Samm- lungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 1: Occurrence of Zygaena punctum (Δ) and Zygaena viciae (□) in Georgia according to the collec- tions of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Abb. 2: Vorkommen von Zygaena cynarae (□) und Zygaena fraxini (Δ) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 2: Occurrence of Zygaena cynarae (□) and Zygaena fraxini (Δ) in Georgia according to the collec- tions of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Entomologie heute 23 (2011) 82 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV sich die Flugzeit auf den Juli (BUNTEBARTH, der georgischen Seite des Großen Kaukasus 2003). gefunden wurden (Abb. 4). Später wurde die Es ist keine Änderung im Vorkommen seit Art nicht wieder gefunden. Beginn der Registrierung erkennbar. Das älteste Belegexemplar wurde 1925 gesam- 3. Subgenus Agrumenia melt, die Didmanidze-Sammlung enthält Tiere seit 1963. 3.1. Zygaena (A.) fraxini

2.4. Zygaena (M.) minos Diese Spezies wurde in zwei Regionen nachgewiesen (Abb. 2). ROMANOV (1884) Die in Georgien vorkommende subsp. ingens gibt Borjomi als Fundort in Georgien an. BURGEFF, 1927 fl iegt schon im Mai bis Juni. Seit seiner Sammelaktivität hat sich die Sie ist sehr groß, dünn beschuppt und damit Stadt sehr erweitert und die meisten Frei- von zu unterscheiden, die fl ächen sind bebaut, so dass kaum noch erst im Juli fl iegt und deutlich kleiner ist. Zygaenenpopulationen gefunden werden. Zygaena minos ingens ist in der südlichen Hälfte 2010 wurden wenige Eier an Onobrychis Georgiens zu fi nden, wo sie in der Region meschetica gefunden, aber keine Imagines um Tbilisi häufi ger ist. In der Sammlung bis gesehen. Drei Tiere befi nden sich in der 1940 ist sie lediglich aus Borjomi vorhanden Sammlung des Nationalmuseums, die 1914 und wird seit 1964 regelmäßig gefunden. und 1964 gesammelt wurden. Das weitere Die Spezies ist nur von wenigen und weit Fluggebiet ist die Region um Tbilisi, wo die voneinander entfernten Lokationen bekannt Populationen an Onobrychis radiata bis etwa (Abb. 4). 800 m Höhe leben. Die Populationsdichte schwankt stark. In manchen Jahren ist sie 2.5. Zygaena (M.) purpuralis ganz selten und in anderen etwas häufi ger. Beide Onobrychis-Arten unterscheiden sich Die hauptsächlich im Juli fl iegende Spezies nur in der Blütenfarbe. Es wurde bislang ist in Georgien weit verbreitet und häufi g angenommen, die Spezies sei streng mono- (Abb. 4). Dennoch wird sie von ROMANOV phag (BUNTEBARTH 2009). In 1000 m Höhe (1884) nur aus Borjomi gemeldet, wo sie von konnte jedoch eine Population gefunden 1876 bis 1937 gefangen wurde. Sie wurde werden, die an Astragalus schischkinii lebt. in den 60er und 70er Jahren des letzten Es ist der einzige Nachweis, dass die für Jahrhunderts in ganz Georgien, auch in monophag angesehene Art einen weiteren großen Höhen des Kaukasus, gefunden, Lebensraum eroberte, denn Onobrychis radiata wo sie noch im August fl iegt. Die geringe wächst in dieser Höhe nicht mehr. Die von Anzahl aus der frühen Sammelperiode SLABÝ (1967 b) angegebene Futterpfl anze kann nur bedeuten, dass die Spezies vor 50 Astragalus microcephalus wird nicht von den bis 150 Jahren seltener war. Seit 1995 wird Raupen angenommen. sie regelmäßig beobachtet. Subspezies sind keine beschrieben. 3.2. Zygaena (A.) haberhaueri

2.6. Zygaena (M.) alpherakyi Über die Zygaena haberhaueri aus der Umge- bung von Tbilisi hat SLABÝ (1967a) ausführ- Diese Spezies ist von zwei Fundstellen be- lich geschrieben und aus den 300 Tieren kannt (ALBERTI 1971), die auf russischem die subsp. kobachidzei SLABÝ, 1967 mit neun Gebiet liegen. Es gibt jedoch drei Tiere von Formen defi niert. ROMANOV (1884) erwähnt 1914 in der Sammlung Romanov, die auf keinen Fundort in Georgien. ALBERTI (1971) Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 83

Abb. 3: Vorkommen von Zygaena brizae (□) und Zygaena mana (Δ) in Georgien, belegt in den Samm- lungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 3: Occurrence of Zygaena brizae (□) and Zygaena mana (Δ) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Abb. 4: Vorkommen von Zygaena purpuralis (□), Zygaena minos (Δ) und Zygaena alpherakyi (●) in Geor- gien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz und blau), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 4: Occurrence of Zygaena purpuralis (□), Zygaena minos (Δ) and Zygaena alpherakyi (●) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black and blue), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Entomologie heute 23 (2011) 84 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV bezweifelt den Artwert und stellt sie zu Zy- chen gegen eine Artgleichheit. Es sind keine gaena olivieri. Argumente für und gegen eine Überschneidungen in der Verbreitung auf Bewertung als eigenständige Art, die über die georgischem Gebiet bekannt. Beurteilung der Genitalstrukturen hinausge- hen, werden unter Einbeziehung der Biotope 3.4. Zygaena (A.) carniolica und der Präimaginalstadien im Abschnitt 2.3. zusammengefasst. Es wird deutlich, dass die Diese Spezies hat eine große Verbreitung Klassifi kation ihre Grenzen hat, wenn es sich in Georgien. Sie wurde in der Nähe des um Transienten handelt. Schwarzen Meeres wie auch im Großen Die Feststellung dieser Spezies von den Au- Kaukasus bis in 2000 m Höhe und wäh- toren nach 1994 in der Region nahe Tbilisi rend des gesamten Beobachtungszeit- (Abb. 5), von wo die genannte Subspezies raums gefunden. Die ROMANOV-Sammlung beschrieben ist, ermöglichte, die Präimagi- enthält Tiere von 1876 bis 1918 und die nalstadien zu studieren (BUNTEBARTH 2009). DIDMANIDZE-Sammlung seit 1964. Es gibt Die Flugzeit beginnt in der 1. Julihälfte und keine Fundmeldungen aus NW-Georgien. endet noch im selben Monat. Abbildung 6 zeigt diese Lücke auf. Die Variationsbreite schon innerhalb einer 3.3. Zygaena (A.) olivieri Population und die subtilen Unterschiede in einzelnen Zeichnungselementen erlauben es Die in Georgien vorkommende Zygaena nicht, Subspezies zu defi nieren. Es können olivieri wird als subsp. dsidsilia Freyer, 1851 keine eindeutigen Diskriminierungsmerk- beschrieben. Obwohl die Art offensichtlich male erkannt werden. Die Vorkommen in in Borjomi vorkam (ROMANOV 1884), wird Georgien werden der von KOLENATI (1846) sie nur noch in der südlichen Region von defi nierten subsp. iberica zugeordnet. Meskheti gefunden. Es befi ndet sich aber kein Belegstück aus Borjomi in der Muse- 4. Subgenus Zygaena umssammlung und die vorhandenen Tiere stammen aus nur zwei Populationen (Abb. 4.1. Zygaena (Z.) loti 5), die 1964 und 2000 gefunden wurden. Die sich nahe stehenden Arten Zygaena Die loti-Gruppe gehört zu den interes- haberhaueri und Zygaena olivieri dsidsilia sind santesten Gruppen in Georgien, weil zur im Aussehen sehr unterschiedlich. Sie Abgrenzung der Spezies Zygaena loti und können eindeutig determiniert werden. Die Zygaena armena schon viel geschrieben wurde Raupen sind ebenfalls verschieden mit den (ALBERTI 1964, 1971). Die Einbeziehung der Grundfarben Braun bzw. weißlich Grün Präimaginalstadien in die Diskussion kann (BUNTEBARTH 2009). Beide Eigenschaften dazu beitragen, die Problematik mit zusätz- sprechen für eine Artverschiedenheit. lichen Argumenten zu klären (BUNTEBARTH Gemeinsamkeiten sind die gleiche Fut- 2009), denn die Raupen sind zwar ähnlich, terpfl anze (Astragalus caucasicus) und kaum weisen aber konstante Unterschiede auf. unterscheidbare Genitalstrukturen. Die Die von Zygaena loti sind in der Grundfarbe wenigen Populationen von Z. olivieri dsidsilia weniger dunkelbraun mit einer Tendenz zum kommen an sehr trockenen, heißen Hängen Grün und die schwarze Fleckenreihe besteht vor und die von Z. haberhaueri auf Wiesen aus Punkten jeweils am Segmentanfang und mit Buschbestand, die teilweise auch gemäht -ende. Die von Zygaena armena sind dunkel- werden. Die unterschiedlichen Biotope, die braun bis schwarz und die Punkte sind nicht wegen der wenigen Vorkommen nicht als nur kleiner, sondern es fehlen die Punkte am typisch generalisiert werden sollten, spre- Segmentende. Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 85

Abb. 5: Vorkommen von Zygaena haberhaueri (Δ) und Zygaena olivieri (□) in Georgien, belegt in den Sammlungen DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 5: Occurrence of Zygaena haberhaueri (Δ) und Zygaena olivieri (□) in Georgia according to the collections of DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Abb. 6: Vorkommen von Zygaena carniolica (□) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 6: Occurrence of Zygaena carniolica (□) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Entomologie heute 23 (2011) 86 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV

ALBERTI (1971) versucht unter geografi schen Zygaena loti vor derjenigen von Zygaena armena Aspekten eine Differenzierung zwischen liegt und dass Farb- und Zeichnungsmerk- den einzelnen defi nierten loti-Subspezies male unterscheidbar sind. Auch bei Borjomi zu erklären und kommt zu der generellen konnte 2010 beobachtet werden, dass beide Erkenntnis, dass große Areale zwischen den Spezies zeitlich versetzt im selben Biotop Populationen wenig erforscht sind. Weil AL- leben können. Während noch wenige abge- BERTI (1971) hauptsächlich im N-Kaukasus fl ogene Zygaena loti gefunden wurden, gab tätig war, lassen sich seine Erkenntnisse es die ersten frischen Zygaena armena. Eine nicht übertragen. Die in Georgien weit syntop fl iegende Z. loti legte 25 Eier ab, aus verbreitet fl iegende Zygaena loti georgiae Reiss, denen 20 Falter gezüchtet wurden. Keines 1922 wird hier nicht weiter unterteilt, wenn- der Tiere wies Merkmale der Z. armena auf. gleich ALBERTI (1971) es nahelegt. Es gibt in Bevorzugte Futterpfl anzen sind für Z. loti der Sammlung des Nationalmuseums wenige Coronilla varia und für Z. armena Coronilla balan- Tiere, die so markant von der subsp. georgiae sae (BUNTEBARTH, 2009). In höheren Lagen, abweichen und aus dem Hochgebirge von wo nur Coronilla balansae wächst, wurde bisher Swanetien und Tusheti stammen, dass ihr keine Z. loti gesehen. Vorkommen noch verifi ziert werden muss. Bei ROMANOV (1884) werden Vorkommen Ebenso verhält es sich mit einem Tier aus angegeben bei Borjomi, Achalziche und Ab- der Region Imereti in W-Georgien, von bastumani mit Flugzeiten von Juni bis Juli. dem nicht gesagt werden kann, ob es eine Die von ihm beschriebene und abgebildete Aberration ist oder zu einer Subspezies ab. fl ava befi ndet sich nicht mehr in seiner gehört. Verwirrend kommt der ausgeprägte Sammlung, die Tiere von 1900 bis 1923 Geschlechtsdimorphismus hinzu. ALBERTI enthält. Die Spezies wird in den Regionen (1971) gibt an, dass es keine Zygaena loti mit Meskheti und Dshawakheti seit 1958 gefun- rotem Cingulum gibt. Es gibt aber Einzel- den. Offensichtlich fl ogen sie, belegt mit tiere bei Tbilisi mit Cingulum, und sie sind zwei Tieren, auch bei Tbilisi. In den letzten nicht armenoid. Jahrzehnten wurde jedoch keine Zygaena ar- In Abbildung 7 ist die geografi sche Verbrei- mena dort gesehen. Es wäre denkbar, dass sie tung dargestellt. ROMANOV (1884) erwähnt noch vor 100 oder 50 Jahren dort lebte, denn nur Borjomi als Fluggebiet, wo die Art aus die Einzelstücke von Zygaena loti mit Cingu- dem Jahr 1876 vorhanden ist. Später (bis lum könnten Überbleibsel einer früheren 1927) wurde seine Sammlung durch mehrere sekundären Hybridisierung sein, obgleich Funde in der östlichen Hälfte Georgiens eine solche Hybridisierung bei sympatrisch erweitert. Seit 1964 wird diese Art auch fl iegenden Tieren nicht beobachtet worden gegenwärtig mehr oder weniger häufi g von ist. In keiner anderen Population konnten Z. Ende Mai an bis Juli und in höheren Lagen loti mit Cingulum gefunden werden. bis August gefunden. Fragen wirft die Hochgebirgsform subsp. caucasica Rebel, 1901 auf. Das disjunkte Vor- 4.2 Zygaena (Z.) armena kommen könnte nur damit erklärt werden, dass die Stammform, sei es Z. loti oder Z. ar- An der Artverschiedenheit zu Zygaena loti gibt mena armena, Coronilla balansae als Nahrungs- es wohl keine Zweifel mehr. Die Aufspaltung pfl anze nutzte und ein Teil der Population ist soweit fortgeschritten, dass mehr Tren- nach Ende der Eiszeit der Nahrungspfl anze nendes als Verbindendes festgestellt werden bei ihrer Besiedlung des Hochgebirges folgte kann. NAUMANN & NAUMANN (1980) haben in und unter den extremen Klimabedingungen der NE-Türkei beide Arten im selben Biotop eine eigene Entwicklung einleitete. Diese gefunden und bemerkt, dass die Flugzeit von Hochgebirgsform von Z. armena, die subsp. Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 87

Abb. 7: Vorkommen von Zygaena loti (□), Zygaena armena armena (Δ), Zygaena armena caucasica (●) und Zygaena loti subsp. (◊) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 7: Occurrence of Zygaena loti (□), Zygaena armena armena (Δ), Zygaena armena caucasica (●) and Zygaena loti subsp. (◊) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Abb. 8: Vorkommen von Zygaena dorycnii korbiana (□) und Zygaena dorycnii araratica (Δ) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 8: Occurrence of Zygaena dorycnii korbiana (□) and Zygaena dorycnii araratica (Δ) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Entomologie heute 23 (2011) 88 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV caucasica, unterscheidet sich deutlich von Z. 4.4. Zygaena (Z.) viciae loti. Die Zeichnung ist armenoid, aber sie ist kleiner als Z. armena, der Hinterleib ist Bei ROMANOV (1884) wird sie in Borjomi, stärker behaart und das Cingulum ist bei Bakuriani und der Bergregion Khefsurien nur der Hälfte der Tiere sichtbar. Auch die vorkommend berichtet. Seine Sammlung Färbung der Raupen ist nur geringfügig von enthält Tiere von 1908 bis 1918. Seit 1964 Z. armena abweichend (BUNTEBARTH 2009). wird sie regelmäßig gefunden (Abb. 8). Zy- Die subsp. caucasica wurde auf georgischem gaena viciae ist weit verbreitet und fl iegt im Gebiet bisher nur in Swanetien Anfang Juli, in größeren Höhen (2000 m) noch im August festgestellt (Abb. 7). Weil die Tiere August. Von W-Georgien wird die Art nicht teilweise abgeflogen waren, beginnt die gemeldet. Aus dem Zentralkaukasus wird Flugzeit wahrscheinlich schon im Juli. die subsp. digorica Holik, 1939 beschrieben, die vorerst als Subspezies für das ganze 4.3. Zygaena (Z.) mana Gebiet Georgiens angenommen wird. Die- se Art variiert sehr stark, schon innerhalb Zygaena mana ist in der ROMANOV-Sammlung einer Population. Statistisch lassen sich die aus den Regionen Meskheti und Tbilisi aus Populationen aus verschiedenen Regionen den Jahren 1911 bis 1914 vorhanden. Die differenzieren, doch dazu bedarf es jeweils Spezies wurde später auch in Megrelien einer Serie. So werden in höheren Lagen und Swanetien gefunden. Die DIDMANIDZE- Swanetiens (um 1800 m) vermehrt Tiere Sammlung enthält Tiere aus dem Zeitraum mit sechs Vorderfl ügelfl ecken festgestellt, von 1964 bis 1982. Die BUNTEBARTH- bei ähnlicher Höhe in Ratscha mehr ver- Sammlung enthält sie von 1991 bis 2003. Die dunkelte. Das Cingulum fehlt meist bei den Verbreitung zeigt Abbildung 3. Es deutet verdunkelten Tieren. In der Regel trägt es die sich keine Veränderung seit der frühesten Hälfte der Tiere im Verbreitungsgebiet. Bei Aufsammlung an. Die Flugzeit beginnt einem Belegstück ist es sogar drei Segmente in den niederen Lagen bei Tbilisi bereits breit. Die zahlreichen Synonyme, die bei im Mai und endet in größeren Höhen bei HOFMANN & TREMEWAN (1996) erwähnt sind, 2000 m im Juli. Die Tiere leben an Lathyrus bedürfen einer Neuordnung. Entsprechend roseus (BUNTEBARTH 2001). Die Nahrungs- der vorhandenen Sammlung sind vermutlich pfl anze ist überall dort zu fi nden, wo Zygaena mehrere Subspezies zu Recht benannt. mana fl iegt. Es ist daher anzunehmen, dass Bei ROMANOV (1884) sind mehrere Fundorte dies die bevorzugte Futterpfl anze ist. in Georgien genannt, jedoch ist kein Beleg- ALBERTI & MUCHE (1969) vergleichen Zygae- exemplar in seiner Sammlung im National- na mana aus dem N-Kaukasus mit Zygaena museum vorhanden. Wahrscheinlich war nevadensis Rambur, 1858 und folgern, dass die jedoch die Spezies in früherer Zeit ebenso Frage der Artzugehörigkeit der kaukasischen verbreitet wie gegenwärtig. Z. mana zu Z. nevadensis weiterer Klärung bedarf. Auch die bei Tbilisi vorkommen- 4.5. Zygaena (Z.) dorycnii de Z. mana chaos Burgeff, 1926 gleicht im Zeichnungsmuster eher Z. nevadensis gallica Diese Spezies ist eine der häufi gsten in als Z. mana. Hingegen ist Z. mana aus der Georgien und kann ab Mitte Juli in allen Region Meskheti eher Z. brizae ähnlich als Regionen bis etwa 2000 m Höhe gefunden Z. mana. Die Variationsbreite innerhalb einer werden, von wo sie schon vor über 100 Population ist sehr groß, sodass sie nur mit Jahren gemäß der ROMANOV-Sammlung Hilfe einer statistischen Beschreibung erfasst (1900 bis 1933) zu fi nden war. Die in werden kann. Georgien fliegende Spezies wird seit Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 89

Abb. 9: Vorkommen von Zygaena fi lipendulae (□) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 9: Occurrence of Zygaena fi lipendulae (□) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Abb. 10: Vorkommen von Zygaena lonicerae (□) und Zygaena lonicerae kindermanni (Δ) in Georgien, belegt in den Sammlungen ROMANOV (schwarz), DIDMANIDZE (rot) und BUNTEBARTH (grün). Fig. 10: Occurrence of Zygaena lonicerae (□) and Zygaena lonicerae kindermanni (Δ) in Georgia according to the collections of ROMANOV (black), DIDMANIDZE (red) and BUNTEBARTH (green).

Entomologie heute 23 (2011) 90 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV

1958 regelmäßig dokumentiert und zur 4.6. Zygaena (Z.) fi lipendulae Nominatform gezählt (HOFMANN & TRE- MEWAN 1996). Sie variiert nur wenig und Sie ist überall verbreitet, war früher und ist etwas größer bei Abbastumani. Selten ist gegenwärtig häufi g (Abb. 9) und weicht ist ein etwas breiterer Marginalrand in von der Nominatform nicht ab. Die ältere W-Georgien zu fi nden. Zwei Subspezies, Sammlung enthält Tiere von 1900 bis 1935, korbiana Reiss, 1935 und grusica Reiss, 1936, und seit 1961 ist das Vorkommen regelmäßig wurden als Synonyme zusammengefasst. belegt. Die ersten Tiere werden bei Tbilisi Obwohl diese Spezies eine konstante Ende Mai gefunden und im Hochgebirge Zeichnung hat, gibt es die sehr dunkle Swanetiens (bis 2500 m) fl iegen sie noch Variante araratica Staudinger, 1871, bei im August. der zumeist alles Rot durch Schwarz, Weiß oder Gelb substituiert ist. Diese Variante 4.7. Zygaena (Z.) lonicerae ist im Hauptverbreitungsgebiet von West- kachetien häufi ger als die Nominatform. Diese Spezies ist häufi g und weit verbreitet Sie wurde bisher innerhalb eines Radius (Abb. 10). In der ROMANOV-Sammlung ist von etwa 80 km um Tbilisi herum in allen sie von 1905 bis 1935 belegt und seit 1964 Richtungen nachgewiesen (BUNTEBARTH & regelmäßig. Die Art kann in vielen Regionen DIDMANIDZE 2007). Nachzuchten beider sehr stark variieren. Die roten Pigmente Varianten aus diesem Gebiet ergeben stets können kontinuierlich durch schwarze subs- wieder beide Formen. HOFMANN & KIA- tituiert werden, bis das Rot auf kleine Punkte HOFMANN (2009) haben gezeigt, dass die reduziert ist. Da dies in verschiedenen Po- schwarze Form dominant ist gegenüber pulationen in einem unterschiedlichen Grad der peucedanoiden Form. erfolgt, werden einige Subspezies beschrie- Nach ROMANOV (1884) ergibt sich der Ein- ben, die schließlich in nur einer, der subsp. druck, dass in früherer Zeit die schwarze kindermanni Oberthür, 1910, sublimiert wer- Form auch in W-Georgien beheimatet war den. In den südlichen Regionen Georgiens und zwar in Adsharien und bei Borjomi, wird keinerlei Verschwärzung festgestellt, wo gegenwärtig kein verdunkeltes Tier weder in tieferen noch in höheren Lagen beobachtet wird. Seine Sammlung belegt bis 2200 m Höhe der Region Dshawakheti. Funde von 1905 bis 1916. Seit 1966 wird Die Verschwärzung wird nur in mittle- sie regelmäßig nur in der Region Tbilisi ren Bergregionen zwischen 1100 m und nachgewiesen. 2000 m beobachtet. In den Hochlagen des Die dunkle Form kann nur aus Zuchten Kaukasus wird die Nominatform gefunden. hervorgehen, wenn die Tiere aus der Region Die extremste Verschwärzung tritt dort auf, Tbilisi stammen. Mehrere Nachzuchten von wo auch Zygaena dorycnii araratica ihre stärkste Tieren aus W-Georgien ergaben keinerlei Verschwärzung zeigt. Dies könnte ein Hin- Abweichung von der Nominatform, auch weis auf eine frühere Klimaeinwirkung sein, nicht bei unterschiedlicher Fotoperiode lässt sich jedoch nicht mit anderen Regionen im Experiment, die nach dem Einspinnen in Einklang bringen. Beide Spezies werden der Raupen bis zum Schlüpfen angewandt von BUNTEBARTH & DIDMANIDZE (2007) wurde. Da die Variation lokal abzugrenzen ausführlicher dokumentiert. ist und teilweise die Nominatform über- wiegend ersetzt, hat sie den Charakter einer 5. Diskussion Subspezies, wenn die Defi nition von MAYR (1969) als konzeptionelle Grundlage ange- Ein Vergleich der Vorkommen der verschie- nommen wird. denen Spezies zu den früheren und den Beitrag zur Verbreitung des Genus Zygaena in Georgien 91 gegenwärtigen Zeiträumen ergibt regional bedanken sich die Autoren sehr bei Herrn betrachtet keine erkennbare Veränderung. Prof. Dr. H. GREVEN, Universität Düssel- Auf lokaler Ebene ist jedoch die Urbani- dorf, bei Frau Dr. S. STOLL, Düsseldorf, und sierung Grund dafür, dass bei Borjomi die bei den Gutachtern. Fauna deutlich an Vielfalt eingebüßt hat, weil die Wiesenfl ächen weitgehend verschwun- Literatur den sind. Bei Tbilisi hingegen gibt es in der Umgebung noch genügend Wiesen, auf die ALBERTI, B. (1958/59): Über den stammesgeschicht- die Populationen ausweichen konnten, wenn lichen Aufbau der Gattung Zygaena F. und ihrer die Bebauung ausgeweitet wurde. Deshalb Vorstufen (Insecta, Lepidoptera). Mitteilungen ist die Fauna dort noch so vielfältig wie des Zoologischen Museums Berlin 34: 245-396 vor 100 Jahren, obgleich einzelne Biotope und 35: 203-243. zerstört sind. ALBERTI, B. (1964): Über Zygaena armena Ev. – Ein Bemerkenswert ist, dass die Form araratica Beitrag zu den Problemen von Artbildung der Zygaena dorycnii in früherer Zeit auch und Artwertung (Lep., Zygaenidae). Deutsche Entomologische Zeitschrift, N. F. 11: 381-392. aus SW-Georgien vorhanden ist, wo sie seit ALBERTI, B. (1971): Zur Kenntnis der Zyga- den letzten 50 Jahren nicht belegt werden eniden-Fauna des Grossen Kaukasus und kann, wenngleich dort zahlreich Zygaena Transkaukasiens (Lepidoptera, Zygaenidae). dorycnii gesammelt wurde. Der vermutliche Faunistische Abhandlungen des Museums für Rückgang der schwarzen Form ist mit Tierkunde Dresden 3: 51-81. Umweltveränderungen nicht erklärbar. Ein ALBERTI, B., & MUCHE, W.H. (1969): Sur Zygaena Selektionsprozess kann derzeit nicht erkannt mana Kby. et nevadensis Rmb. (Lep. Zygaeni- werden. dae). Bulletion de la Societé entomologique Von besonderem Interesse ist die loti-Gruppe, Mulhouse 1969: 69-80. BUNTEBARTH, G. (2001): Beitrag zur Kenntnis von die einer Entwicklung unterliegt, die eine ein- Zygaena (Zygaena) mana Kirby, 1892 (Lepidoptera: deutige Klassifi kation der Spezies in manchen Zygaenidae). Entomologische Zeitschrift 111: Populationen nicht zulässt. Es gibt Z. loti, 113-115. die armenoid sind, weil sie einen schwachen, BUNTEBARTH, G. (2003): Variation of Zygaena roten Hinterleibsring haben, und es gibt brizae (Esper, 1800) (Lepid.: Zygaenidae, Z. armena armena, die ohne Hinterleibsring Zygaeninae) in Georgia, in: Efetov, K.A., einer Z. loti ähnlich sind. Zwischen beiden W.G.Tremewan & G.M.Tarmann (eds.). Pro- Spezies steht Z. armena caucasica. Weitere vor- ceedings of the VII International Symposium handene Subspezies von Z. loti, markiert in on Zygaenidae, Innsbruck/ 2000, 9-14, Simferopol. Abbildung 7, erfordern eine baldige Analyse BUNTEBARTH, G. (2009): Zur Biologie einiger dieser Gruppe. Zygaeniden des Südkaukasus (Lepidoptera: Ob Z. haberhaueri zur Spezies Z. olivieri als Zygaenidae). Entomologische Zeitschrift 119: Subspezies gehört oder eine eigenständige 87-92. Art bleibt, erfordert Aufsammlungen im BUNTEBARTH, G., & DIDMANIDZE, E. (2007): Zur Zwischenbereich, um herauszufi nden, ob Verbreitung der schwarzen Subspezies von beide Spezies sich gegenseitig ausschließen Zygaena lonicerae (Scheven, 1777) und Zygaena oder ob sich überschneidende Vorkommen dorycnii Ochsenheimer, 1808 (Lepidoptera, belegen lassen. Zygaenidae). Atalanta 38: 221-227. HOFMANN, A., & KIA-HOFMANN, T. (2009): Zygaena dorycnii Ochsenheimer, 1808, morph Danksagung araratica Staudinger, 1871 (Lepidoptera: Zy- gaenidae): its Mendelian genetics, sex ratios, Für die Anregungen und Diskussionen hybridisation and speciation. Entomologist’s während der Anfertigung des Manuskriptes Gazette 60: 3-23.

Entomologie heute 23 (2011) 92 GÜNTER BUNTEBARTH, ETERI DIDMANIDZE & VALERI PETROV

HOFMANN, A., & TREMEWAN, W.G. (1996): A sys- SLABÝ, O. (1967 a): Zygaena haberhaueri Lederer in tematic catalogue of the Zygaeninae (Lepido- der Umgebung von Tbilisi, Grusinische SSR ptera, Zygaenidae). Harley Books; Colchester. (Lepidoptera, Zygaenidae). Acta Faunistica HOLIK, O. (1939): Zyg. araratensis Reiss und Zyg. Entomologica Musei Nationalis Pragae 12: mana Kirby. Entomologische Rundschau 56: 177-184. 70-72, 113-116, 150-153. SLABÝ, O. (1967 b): Ökologie, Faunistik und HOLIK, O., & SHELJUZHKO, L. (1954/1955): Über Variabilität von Zygaena fraxini slabyiana Reiss, die Zygaenen-Fauna Osteuropas, Kleinasiens, 1965 (Lepidoptera, Zygaenidae). Acta Faunis- Irans, Zentralasiens und Sibiriens. Mitteilun- tica Entomologica Musei Nationalis Pragae gen der Münchner entomologischen Gesell- 12: 185-192. schaft 44/45 (1954/1955): 26-155. KOLENATI, F.A. (1846): Meletemata entomologica Fasc. 5 Insecta Caucasi. Petropoli, Imperialis Prof. Dr. Günter Buntebarth Academiae Scientiarum; Petropoli. (korrespondierender Autor) MAYR, E. (1969): Principles of systematic zool- Ampferweg 10 ogy. McGraw-Hill; New York. D-38678 Clausthal-Zellerfeld MOUCHA, J. (1968) : Zur Kenntnis der Schmet- terlingsfauna der Grusinischen SSR (Lepido- E-Mail: [email protected] ptera). Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 38: 267-278. Dr. Eteri Didmanidze NAUMANN, S., & NAUMANN, C.M. (1980): Ein Zoologische Abteilung des Georgischen Beitrag zur Kenntnis der Zygaenen-Fauna Nationalmuseums Nord- und Ost-Anatoliens (Lep., Zygaeni- 3, Rustaveli Avenue dae). Entomofauna 1: 302-353. 0105 Tbilisi/Georgien REISS, H., & REISS, G. (1973): On Zygaena (Mesembrynus) adsharica Reiss (Lep. Zygaeni- dae): Description of two new races. The Valeri Petrov Entomologist‘s record and journal of varia- Zoologische Abteilung des Georgischen tion 85: 89-92, pl.VI. Nationalmuseums ROMANOV, N.M. (1884): Mémoires sur les Lépido- 3, Rustaveli Avenue ptères 1. M.M. Stassuléwitch; St. Petersburg. 0105 Tbilisi/Georgien