TYPISCH GRENZECHO

Die Jahre zwischen 1927-2012

Für alle, Testen Sie das neue GrenzEcho. Probeabo sichern unter www.grenzecho.net die es wissen wollen. GrenzEcho 2 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

INHALTSVERZEICHNIS

Teil 1: Typisch GrenzEcho

 Das Titelbild von David Hagemann zeigt den Druck des GrenzEchos am 23. September 2012 kurz vor Mitternacht. An diesem Abend wurde die Zeitung erstmals im neuen Erscheinungsbild gedruckt.

 Seite 4: Vorworte Ernst Thommessen, Präsident des Verwaltungsrates der GrenzEcho AG Bernard Marchant, Delegierter Verwalter AG

 Seite 6: Im Gespräch mit... Verleger Alfred Küchenberg und Geschäftsführer Olivier Verdin

 Seite 8: Die Menschen hinter dem GrenzEcho Der Zeitungsverlag beschäftigt im Jahre 2012 71 Personen.

 Seite 10: Die Zeitung ist tot? Es lebe die Zeitung? Die Zeitungsdruckerei ist ein wichtiger Eckpfeiler des Unternehmens.

 Seite 12: 16 Redakteure machen die Zeitung Die Redaktionsmitglieder stellen sich vor.

 Seite 14: Wenn aus Bäumen gute Seiten werden Der GEV setzt auf qualitativ ansprechende Bücher

 Seite 16: Zeitungsgeschichte in Abschlussarbeiten Studenten forschten gern zum Grenz-Echo in der Vorkriegszeit.

 Seite 20: Die Zukunft hat begonnen Medientechnische Entwicklungen haben das Konsumverhalten drastisch verändert.

 Seite 21: Werbung lädt Produkte emotional auf Wenn‘s ans Einkaufen geht, übernimmt das Unterbewusstsein die Kontrolle.

 Seite 22: Im Reich der digital Eingeborenen Elektronische Medien spielen bei der Freizeitgestaltung eine immer größere Rolle.

 Seite 24: Jobsuche 2.0 Wirksame Online-Profile werden zu einem wichtigen Werkzeug bei der Arbeitssuche.

 Seite 26: „Wir gründeten unser eigenes Presseorgan“ Das Stadtmagazin „Klenkes“ ist seit fast 40 Jahren fest in der Aachener Presselandschaft verwurzelt.

 Seite 29: Medien-Overkill? Massenmedien haben sich so dynamisch entwickelt wie kaum ein anderer Gesellschaftsbereich.

 Seite 30: Schrumpfungsprozess Seit der Staatsgründung 1830 sank die Zahl der Tageszeitungen ständig.

 Seite 34: Drei Standardwerke für Eupen-Malmedy Anerkennung für Klaus Pabst, Heinz Doepgen und Martin R. Schärer

 Seite 36: Das Jahr 1927 und seine Schlagzeilen Vom Wirtschaftsboom bis zur Atlantiküberquerung

Teil 2: Zeitzeuge GrenzEcho

 Das Titelbild zeigt einen Redakteur Ende der 60er Jahre an einem „Ticker“ der Agentur Belga.

 Seite 3: Minister de Man brachte 1935 das „Ja“ zur Wesertalsperre.

 Seite 9: Fast ein Eklat beim Abschied in Léopoldville

 Seite 10: „Tutti cadaveri“

 Seite 12: Beim Namen „Bollenien“ beginnt heute das Rätseln.

 Seite 15: Weltausstellung ließ Belgien glänzen.

 Seite 16: Hunderte sterben im brennenden Brüsseler Großkaufhaus.

 Seite 17: Das „Walen buiten“ der Löwener Studenten

 Seite 18: Tindemans schmiss hin und ging zum König.

 Seite 20: An Voeren drohte das Land zu zerbrechen.

 Seite 23: Beim Abtreibungsgesetz war Gewissensnot dem König zwingender als die Pflicht.

Ihr Partner für alle KLAROKLARO Karosseriearbeiten, Anerkannt von den Versicherungen. mit Garantie. Solvaystraße 7 Industriezone II - 4780 St.Vith Tel. 080/22 15 81 - Fax: 080/22 15 32 www.Klaro.be ERSATZFAHRZEUGE kostenlos für die Dauer der Reparatur. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 3 www.volkswagen.be

1974-1983 EINE LEGENDE IST GEBOREN.

Nach dem legendären Erfolg des Käfers beschließt Volkswagen, beim Ersatz dieses Modells einen radikalen Weg zu gehen. Die Wolfsburger Marke beauftragt deshalb einen sehr jungen Designer, ein innovatives und überraschendes Modell zu entwickeln. Beim dem Designer handelte es sich um den heute berühmten Giorgetto Giugaro. Seine Originalzeichnung mit kubischen Formen erhält sofort die Zustimmung von Volkswagen, und später von Millionen Käufern … Der Golf 1 ist so erfolgreich, dass er bis 2009 in Südafrika unter dem Namen Citigolf produziert wird.

Wüssten Sie es?

Der Verantwortliche für das Design des neuen Golf ist niemand anders als Walter Da Silva, einer der talentiertesten Designer seiner Generation. Er arbeitete zuerst für SEAT, anschließend für Audi, bevor er für die gesamte Volkswagen-Gruppe verantwortlich wurde.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 4 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

VORWORT VON ERNST THOMMESSEN, PRÄSIDENT DES VERWALTUNGSRATES Auf dem eingeschlagenen Kurs mit Mut zum Wandel

Sonderausgaben schon im Zukunft bestätigen. An der Fünfjahresrhythmus vermit- starken Seite der Rossel AG in teln ein packendes Bild der Brüssel, die sich auf einer hö- sich rasch wandelnden Gesell- heren Ebene ebenfalls stets schaft. Wer GE-Ausgaben der neu aufstellen muss, haben Vergangenheit zur Hand wir für die Zeitung die sie tra- nimmt, die jeweils eine zu- genden Kräfte gestärkt. rückgelegte Etappe in Erinne- Der Standort in der deutsch- rung brachten und eher vor- sprachigen Heimat konnte ge- sichtig den Blick in die Medi- sichert werden. Das war in der enzukunft wagten, darf Vergangenheit nicht selbst- schlussfolgern, dass die Hei- verständlich. Die Arbeitsplät- matzeitung GrenzEcho doch ze im Verlag und die bleibend hohe Hürden genommen hat, starke Wirkung der Tageszei- die sich ihr manchmal ur- tung innerhalb der Gemein- plötzlich in den Weg stellten. schaft der Ostbelgier lassen So warfen wir beispielsweise uns auch an die Chancen der vor 15 Jahren den Blick auf die kommenden Jahre glauben. „Zeitung im Wandel“ und be- Wir haben uns im Verlag er- kannten uns zu dem Ziel, als neut und beherzt zu Neuge- selbstständiges Zeitungsun- staltung und Ausbau bekannt. ternehmen mit bescheidener Neu ist seit einigen Tagen das Größe den uns aufgezwunge- Bild der Zeitung. Auch überra- nen Herausforderungen zu schend, denn wir müssen uns begegnen. Und im 85. Jahr des als Leser umgewöhnen, mit Bestehens dürfen wir rückbli- Änderungen anfreunden, die ckend bilanzieren, dass wir wir so vielleicht nicht erwartet Gefahren frühzeitig erkannt hatten. und uns für neue Wege gerüs- Doch lehrt uns der Blick zu- tet haben. Fast monatlich be- rück in die Vergangenheit richtet auch diese Zeitung von auch hier, dass es richtig ist, erneut landesweit steigenden sich als Zeitung immer wieder Zahlen gescheiterter Unter- neu zu definieren. Dies um- nehmen in allen Sektoren, fasst sowohl die Zeitung als selbst in jenen, die wir als zu- auch die elektronischen Medi- kunftsorientiert einordnen. rückzublicken. Spannend ist dieser Jubiläumsausgabe ei- en, in denen wir als Grenz- Kleingesellschaften wie Groß- es seit der Gründung im Jahre nen Blick auf die wechselvolle Echo ebenfalls als kritische Be- betriebe werden in negativen 1927 immer geblieben. Mit der Geschichte der belgischen obachter und Anbieter Prä- Gesamtdaten erfasst, die wir „ostbelgischen Lösung“ haben Presse zu werfen. senz zeigen und als selbststän- fast wie selbstverständlich wir zweifellos im richtigen Als Präsident des Verwal- diges Unternehmen bereit hinnehmen ... und weiterblät- Moment entschlossen gehan- tungsrats darf ich dem Ge- sind, zügig zu handeln. tern. delt. Doch ist nichts, was wir samtunternehmen und damit Wir sind mit 85 entschlos- Unser Zeitungsverlag hat gemeinsam erfolgreich aufge- jedem in gleich welcher Abtei- sen, auf dem Weg zu künfti- Grund dazu, nach 85 Jahren baut haben, für die Zukunft lung Einsatz für Fortbestehen gen Jubiläen den eingeschla- mit einem guten Gefühl zu- gesichert. Dazu genügt es, in und geschärften Blick für die genen Kurs einzuhalten.

VORWORT VON BERNARD MARCHANT, DELEGIERTER VERWALTER ROSSEL AG Was für spannende Herausforderungen! In welch komplexem Umfeld!

So würde ich unseren Arbeits- denn je konzentrieren. Wir rahmen seit einigen Jahren müssen unsere Angebote neu zusammenfassen. verpacken, sie zu nützlichen, Die Medienwelt befindet einmaligen und leicht zugäng- sich im Umbruch. Und sie ge- lichen Produkten entwickeln. hört zu einem Sektor von Ak- Wir müssen unser Publikum tivitäten, der sich mit der all- und unsere Leserschaft diffe- gemeinen Wirtschaft stark renziert betrachten und überschneidet, die ihrerseits gleichzeitig den Inserenten ei- auch tiefgreifende Änderun- nen einheitlichen Kontext gen erfährt, die zu Brüchen, bieten. Krisen und dem Verlust von Vor 125 Jahren gründete Orientierungspunkten führt. Emile Rossel die Zeitung Le Eine Mediengruppe erfindet Soir, auf der Basis eines für die sich nicht von Grund auf neu, damalige Zeit innovativen sie stellt sich in Frage, sieht Konzepts: Die Zeitung sollte diese Veränderungen als echte kostenlos sein und sich über Chance, indem sie auf Bewe- Werbung finanzieren. Die Zei- gung und Hinterfragen setzt. tung war sehr schnell sehr er- Ihr Ziel besteht darin, sich im folgreich, verbesserte die Qua- Einklang, im Rhythmus des lität ihrer Inhalte, was es ihr Marktes zu verändern. Dabei ermöglichte, nach einigen Jah- stützen wir uns auf unsere ren kostenpflichtig zu werden Grundfesten: unsere qualitati- und gleichzeitig ihre Werbe- ven Inhalte und unsere Leser- dynamik zu entwickeln. gemeinschaften! Als Partner des GrenzEchos Wir sind in erster Linie Ope- können wir unsere Erfahrung ratoren, die auf Informations- einbringen und eine gemein- inhalte spezialisiert sind. Seit same Vision der Zukunft tei- einigen Jahrzehnten hat die len. geschriebene Presse Proble- Das GrenzEcho ist in seiner me, echte Ansätze für Wachs- Region sehr stark verwurzelt. tum zu finden. Seine Herausforderungen Das Internet stellt sicher ei- sind aber die gleichen wie auf ne einmalige Gelegenheit dar, dass sich auch die Konkurrenz rung erfolgreich meistern. Wir nationaler und internationa- unsere Inhalte besser in Wert in diesem Umfeld, in dem wir müssen unser Einnahmemo- ler Ebene. zu setzen. Unsere Pressemar- arbeiten, gewandelt hat. dell neu erfinden, sowohl ge- In diesem Sinne wünschen ken sind multimedial gewor- Wenn wir die Herausforde- genüber unserer Leserschaft wir dem GrenzEcho anlässlich den und haben nie zuvor so rung des Publikums ange- als auch gegenüber den Inse- seines 85. Geburtstages noch viele Menschen erreicht. Aber nommen haben, so müssen renten. Auf diese Herausfor- viel Erfolg und ein langes Le- man muss sich eingestehen, wir auch jene der Monetisie- derung sollten wir uns mehr ben. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 5 www.volkswagen.be

1983-1992 DER GOLF WIRD ZUR IKONE.

Alle erinnern sich an den Golf 2 GTI, den Golf Rallye, die Country-Version, den G60 und natürlich an den GTD. Aufgrund des phänomenalen Verkaufserfolgs des Golf lancieren die Ingenieure und Marketing-Verantwortlichen eine Vielzahl raffi niertester und innovativster Versionen. Vielleicht denken deshalb alle, die einen Golf 2 im Kopf haben, an eine andere Version.

Wüssten Sie es?

Die Konzeption des neuen Golf fügt sich immer in eine Logik der Kontinuität ein. Tatsächlich gehört der Golf heute zu den bekanntesten Designs weltweit.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 6 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Im Gespräch mit … Verleger Alfred Küchenberg und Geschäftsführer Olivier Verdin „Internet ist schnell, Zeitung entschleunigt“ Im GrenzEcho-Verlag hat sich in den vergangenen zwölf Monaten viel getan. Die Neugestaltung der Zei- tung steht als sichtbares Zeichen für einen tiefgrei- fenden Veränderungspro- zess, dem sich das Medien- haus stellen muss. Im Interview sagen Verleger Alfred Küchenberg und Geschäftsführer Olivier Verdin, wo die Herausfor- derungen im Internetzeit- alter liegen, wie die Zei- tung auf die Bedürfnisse der Leser reagieren muss und warum bedrucktes Pa- pier seine Daseinsberech- tigung behält.

VON LUTZ BERNHARDT

Herr Küchenberg, ein ehema- liger Mitarbeiter des Grenz- Echos schrieb uns anlässlich der Neugestaltung den Satz: „Zeitungmachen ist heutzu- tage kein Zuckerschlecken.“ Stimmt das? Küchenberg: Es ist sicherlich weder Zuckerschlecken noch ein Selbstläufer, denn auf- grund des rasanten Wandels im Mediensektor sind visionä- res Handeln und unternehme- rischer Mut wirklich unerläss- lich. Auch die Neugestaltung einer Zeitung durchzuziehen, ist eine wichtige und risikorei- che Aufgabe. Man muss den Trend der Zeit erkennen und ihn richtig treffen. Seit einem Jahr arbeiten wir daran, das Resultat lässt sich sehen. Per- sönlich bin ich sehr zufrieden und habe viel positive Reso- nanz aus der Leserschaft. Verdin: Um sich in der heuti- gen Medienlandschaft zu be- haupten, muss man kämpfen, keine Frage. Die Zeitung ist ein Produkt, das fast immer Verleger Alfred Küchenberg (links) und Geschäftsführer Olivier Verdin lenken das Medienhaus GrenzEcho. Fotos: David Hagemann unter seinem Entstehungs- preis verkauft wird, zudem verteilt sich das Werbebudget Sie einen turbulenten Ein- haben wir abgegeben, um uns hin eine äußerst wichtige Rol- häuser sind davon abgekom- platz“ abstreifen? der Firmen zusehends auf stand? auf unser Kerngeschäft kon- le spielen. Darüber hinaus gilt men, die gedruckte Zeitung Verdin: Ich erinnere mich, mehrere Medien. Da sind wir Verdin: Gelangweilt haben wir zentrieren zu können. Wirt- es, die Marke GrenzEcho zu als einzig seligmachendes Me- dass das GrenzEcho schon vor gefordert, durch innovative uns mit Sicherheit nicht in der schaftlich ist das nicht immer pushen, d. h. alle GE-Produkte dium zu betrachten. Im Sinne einem Vierteljahrhundert zu- Konzepte und Geschäftsmo- jüngeren Vergangenheit... Ne- einfach, aber als wichtiger Ar- und GE-Titel zu fördern und von Crossmedia wird auch das weilen als die „alte Dame vom delle für viele Rezipienten at- ben den tagtäglichen Aufga- beitgeber in der Region ver- dabei unsere Trumpfkarte, GrenzEcho kombinierte Ge- Marktplatz“ bezeichnet wur- traktiv zu bleiben. ben standen ja auch etliche stehen wir unsere Rolle als zu- sprich den hohen Bekannt- schäftsmodelle zwischen de. Damals, sprich Ende 1985, punktuelle Dinge an, wie etwa kunftsorientierter Player zu heitsgrad und den guten Na- Printprodukten und digitalen als Alfred Küchenberg und Wo lauern die Fallstricke in die Events und Publikationen handeln und zu agieren. men des GrenzEchos, auszu- Medien weiter fördern. Ernst Thommessen das Ihrem Geschäft? im Rahmen unseres 85-jähri- Verdin: Die letzten fünf Jahre spielen. Wir müssen uns da- GrenzEcho übernahmen und Küchenberg: Die Fallstricke gen Bestehens. Nach außen sind tatsächlich durch einen von lösen, jedes Medium für Durch das neue Layout sollte vor dem Aus retteten, hing die könnten darin liegen, dass wir hin dürften wohl das neue Er- tiefgreifenden Wandel ge- sich alleine anzuschauen. Das mehr Struktur und Über- Dame tatsächlich am Tropf. mit unserem Flaggschiffpro- scheinungsbild und das neue kennzeichnet. Die Tageszei- gilt sowohl in kommerzieller sichtlichkeit in die Zeitung. Im Laufe der letzten zweiein- dukt, dem GrenzEcho, auf ei- Logo der Tageszeitung, flan- tung ist unser Flaggschiff und als auch in redaktioneller Hin- Wollten Sie auch das Image halb Jahrzehnte ist es jedoch nem doch begrenzten Markt kiert von einer breit angeleg- wird als Leitmedium weiter- sicht. Erfolgreiche Medien- der „alten Dame vom Markt- gelungen, das Unternehmen tätig sind, aber zugleich eine ten Imagekampagne, und die anspruchsvolle Zeitung unse- angesprochene App ins Auge ren Lesern und Kunden anbie- fallen. Aber auch intern wur- ten müssen. Die möglichen den einige Verantwortlichkei- Erlöse stehen nicht immer im ten neu definiert, unter ande- gesunden Verhältnis zu den rem mit einer Doppelspitze in anstehenden Kosten. Hinzu der Redaktionsleitung. Die kommt die Internet-Entwick- Anstrengungen zur Konsoli- lung, wo viele Inhalte gratis dierung unseres Industrie- erscheinen. Die Zeitungen standbeins GE-Printing sind müssen ihre Inhalte aufwer- ein kontinuierlicher, wenn- ten, um Zahlschranken ein- gleich weniger öffentlich bauen zu können. Und sie wahrnehmbarer Prozess. müssen dem veränderten, sprich mobileren Konsumver- Das GrenzEcho hat sich im halten der Leser, Rechnung Laufe seines Bestehens ja im- tragen. So ist die komplette mer weiterentwickelt. Inwie- Zeitung sehr bald auch auf fern trägt der aktuelle Schritt dem iPad zu lesen und zu blät- besondere Züge? tern. Ein enormer Fortschritt, Küchenberg: In den letzten der verständlicherweise auch fünf Jahren sind wir konse- Einkünfte generieren muss. quent zu einem Medienhaus geworden, wir müssen unser Sie sprechen es an: In den verlegerisches Portfolio erwei- vergangenen zwölf Monaten tern sowie im digitalen Be- hat sich ja einiges am Eupe- reich mehr als präsent sein. ner Marktplatz getan. Herr Auch geografisch erweitern Verdin, Sie haben vor rund wir uns durch unsere euregio- einem Jahr die neue Aufgabe nale Präsenz im Magazin- und des operativen Geschäftsfüh- Buchbereich. Neue Bereiche Alfred Küchenberg, Redaktionsleiter Lutz Bernhardt und Olivier Verdin (v.l.n.r.) werfen an einem Leitstand der Rotations- rers übernommen. Hatten sind hinzugekommen, andere druckerei an der Vervierser Straße einen Blick in die ersten Exemplare des „neuen“ GrenzEchos. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 7

zu konsolidieren und die er- muss jeder zuerst verstehen forderliche Weichenstellung und verinnerlichen. Das ist ei- Versicherungen für die Zukunft vorzunehmen. ne enorme Herausforderung, Somit ist das GrenzEcho heute die es zu bewältigen gilt. Dafür eine bemerkenswert vitale Da- haben wir, unter einer kompe- SCHRÖDER-CORMANN me. Und eine elegante Dame, tenten Doppelführung, eine wie es Zeitungsdesigner Nor- gute und engagierte Mann- Annabel Schröder bert Küpper ausdrückte, der schaft, die sich hervorragend gemeinsam mit der Redaktion einbringt. Dipl. Versicherungsmakler den Relaunch unserer Tages- CBFA 48652 A zeitung erarbeitet hat. Vor al- Wie steht das GrenzEcho lem wollen wir natürlich fit heute wirtschaftlich da? für die Zukunft sein. Lohnt sich das „Zeitungsma- Unser Schwerpunkt: chen“ noch? Woher soll diese Fitness Küchenberg: In den letzten kommen? Wo liegen die Jahren haben wir es geschafft, Unternehmensversicherungen Stärken der Zeitung? unsere Bilanz zu konsolidie- Verdin: Zu den Stärken der ren, dennoch bleibt unsere  Hufengasse 89 · 4700 Eupen Printzeitung zählen wohl die Gewinn- und Verlustrechnung Qualität, die Glaubwürdigkeit, äußerst knapp. Wir sind ein  087/55.79.88 · 087/55.79.88 die Analyse, die Hintergrund- Dienstleistungsunternehmen, berichterstattung. Im Falle des wobei die Kostenentwicklung [email protected] GrenzEchos kommt die starke schwer im Griff zu halten ist, regionale Verankerung, um weil die Einnahmen nicht nicht zu sagen Verwurzelung mehr im gleichen Maße nach- hinzu. So sind 87 Prozent un- ziehen. Das kennt auch der serer Leser Abonnenten - die- BRF. Im Vergleich zu unseren ser Prozentsatz liegt weit über deutschen lokalen Kollegen dem Landesdurchschnitt. Wir sind wir bei unseren Leistun- müssen also unsere Qualität gen zu günstig. Hier besteht auf einem hohen Level halten Nachholbedarf, um das finan- - und dafür Sorge tragen, dass zielle Gleichgewicht zu halten. sowohl der Leser als auch der Verdin: Ich bin fest davon Anzeigenkunde von seiner überzeugt, dass wir etliche Zeitung überrascht, ja begeis- Trümpfe in der Hand haben, tert wird. Hingucker, Reize für um auch die Zukunft erfolg- die Sinne, Sonderwerbefor- reich zu gestalten. Wir haben men… die Palette ist breit. ein ehrgeiziges, enthusiasti- sches Team und eine Unter- Bei der Zeitung werden viele nehmensphilosophie, die ih- Veränderungen in Gang ge- Nach einjähriger Vorbereitung erschien das GrenzEcho resgleichen sucht. Zudem ha- setzt, weil der Leser sie an- am 24. September erstmals im neuen Layout. ben wir mit Rossel einen star- geblich erwartet. Andere ken Medienpartner, was gera- werden verhindert, weil sie de vor dem Hintergrund der den Leser angeblich verär- ob klein oder groß, unerläss- che Nachrichten, die schnell rasanten Entwicklung im Me- gern. Komischer Typ, dieser lich ist, sich dem Konsumver- und hochaktuell sein müssen, dienbereich von großer Be- Leser. Wer ist das eigentlich - halten ihrer Leser anzupassen. werden sich mehr und mehr deutung ist. Ich sehe da etli- Eupen · Aachener Straße 64A · 087/74 08 42 hier in Ostbelgien? Gerade die jüngere Generati- ins Internet verlagern, so wie che Synergien und Entwick- Küchenberg: Wir haben in Ost- on konsumiert News nicht wir es jetzt schon mit den lungspotenzial. belgien wie gerade angespro- mehr unbedingt morgens am Fußballresultaten handhaben. chen eine sehr hohe Haus- Frühstückstisch, sondern Es muss eine crossmediale Einerseits entsteht die Wert- haltsabdeckung und verzeich- dank Smartphones und Ta- Komplementarität erfolgen. schöpfung in der Redaktion nen mehr als drei Leser pro blets gleich wo und gleich Einerseits die schnellen Ergeb- bei der täglichen Berichter- Zeitung. Das ist beachtlich, wann, also müssen wir dem nisse, anderseits die längeren stattung. Andererseits exis- und kennzeichnet die Eigen- Bedürfnis der mobilen Infor- Geschichten und die Hinter- tieren auch beim GrenzEcho art unserer Zeitung. Quer mation gerecht werden, gar gründe. Sparziele - zum Beispiel in durch die Gesellschaft geht keine Frage. Auch die Interak- Bezug auf den Zeitungsum- unsere Leserschaft, horizontal tivität wird immer wichtiger, Die Menschen werden sich fang. Wie passt das zusam- durch alle sozialen Schichten, vor allem die jungen Leser zunehmend fragen: Ist mein men? Ihr Spezialist und vertikal von jung bis alt. wollen zur Mitwirkung ermu- Job sicher? Ist mein Geld Küchenberg: Zeitungsumfang für Einblasdämmung Das heißt, dass keine spezielle tigt werden. Dennoch hat die noch etwas wert? Wie bleibe ist Formsache und Gestaltung. Gruppe bevorzugt werden Printzeitung durchaus noch ich gesund? Welche Partei Es ist nicht die Länge, die die kann. Wir müssen alle anspre- ihre Daseinsberechtigung, kann ich heute noch wählen? Qualität gewährleistet, meis- chen und eine Antwort auf die und dies wohl noch eine ge- Kann eine Regionalzeitung tens ist es das Gegenteil. Gute Bedürfnisse von allen geben wisse Zeit lang, denn schließ- diese komplexen Fragen Inhalte sind unser Maßstab, können. lich gibt es ja noch zahlreiche überhaupt noch beantwor- Papierverbrauch unsere print-affine Menschen, die ten? Zwänge. 5RKUODVHUWHFKQLNಹ Was bedeutet das für die einfach gerne in einer Papier- Küchenberg: Selbstverständ- Themensetzung? Zeitung blättern. Sicher ist lich muss sich eine Regional- Wie wird sich das Medien- Küchenberg: Das bedeutet aber, dass die gedruckte Zei- zeitung mit diesen Themen haus GrenzEcho mittelfristig zum Beispiel, dass wir für eine tung jetzt mehr denn je gefor- auseinandersetzen. Das ge- positionieren? Was wird der ]XJHVFKQLWWHQ relativ kleine Zeitung eine dert ist, zu beweisen, dass sie hört zur primären Aufgabe. Markt von ihm verlangen? vollständige Redaktion benö- spezifische Stärken hat und Das Problem dabei ist, die Re- Verdin: Zeitungsverlage treten Der nächste Winter kommt bestimmt. tigen, im Gegensatz zu deut- dass innovatives Potenzial in cherchen zu machen und die auf einem Doppelmarkt auf: schen Lokalzeitungen, die ih- ihr steckt. zuverlässigen Quellen zu fin- Sie müssen sowohl eine publi- Dämmen Sie jetzt mit uns Ihr Dach. ren Mantel mit nationalen den. zistische Dienstleistung für Wir beraten Sie gern und freuen uns auf Ihre und internationalen Nach- Denken wir mal fünf, viel- Verdin: Als Regionalzeitung den Publikumsmarkt als auch Kontaktaufnahme. richten von einer größeren leicht zehn Jahre weiter. Wie müssen wir unsere Stärke in eine Werbeleistung für den In- Zeitung übernehmen. Aus die- sehen Sie speziell die Aufga- der regionalen Berichterstat- serentenmarkt erbringen. ser Konstellation heraus ist be des GrenzEchos? Was tung ausspielen, das ist ganz Dies in einem sich rasant ent- leicht zu verstehen, dass wir muss die Zeitung in Zukunft klar. Der Horizont der ostbel- wickelnden Medienumfeld. den einen oder anderen Leser bieten: Unterhaltung, Bil- gischen Leser hört aber nicht Ausschlaggebend wird sein, Raida Dämmtechnik GmbH hin und wieder verärgern. An- dung, Nachrichten? am Garnstock oder hinter die Bedürfnisse unserer Lese-, Am Windrad 3 derseits ist da auch der Reiz. Küchenberg: Die Zeitung Oudler auf. Und, wie gesagt, Werbe- und Druckkunden 52156 Monschau Es öffnet den Horizont des Le- bringt heute Entschleunigung. müssen wir unsere Inhalte in richtig einzuschätzen und ihr Tel. 0049 2472 4030 sers, der nicht mehr der glei- Das ist ein interessanter und Print und Online zusehends Vertrauen auch künftig zu www.raida.org, [email protected] che ist, wie vor dreißig Jahren. pointierter Begriff. Internet komplementär gestalten. verdienen. Heute sind die Leute besser und Radio bringen Schnellig- Auch die Redaktion muss sich Küchenberg: Wir beabsichti- %OHFKWDIHOQ informiert, haben zum großen keit und Sensation. Die Zei- als äußerst beweglich in ihrer gen, konsequent unseren Weg Teil eine höhere Kaufkraft, rei- tung verkörpert Unverzicht- Anpassung an den Vormarsch als modernes Medienhaus zu sen durch die ganze Welt und barkeit, Zuverlässigkeit, Hin- der digitalen Medien erwei- gehen. Die Leute werden wei- 'LHQHXHVWH5RKUODVHUWHFKQLNಹ genießen ihr Pensionsalter. tergrund und Meinung. Dazu sen. terhin zuverlässige und un- Denen, die mehr zu Hause kommen selbstverständlich verzichtbare Nachrichten ha- bleiben, müssen wir Traum Unterhaltung und Service. Es Wie sehen das denn die Re- ben wollen. Für manche wer- ಹRSWLPDODXI,KUH%HG¾UIQLVVH]XJHVFKQLWWHQ und Erlebnis bieten, wobei der bleibt von großer Bedeutung, dakteure? Stehen sie nicht den sie bereit sein zu zahlen, lokale Aspekt der Nachrichten dass der Leser sich morgens auch vor einer Veränderung für andere nicht. Das müssen der wichtigste bleibt. auf seine Zeitung freut. Aus ihres Arbeitsprofils? wir richtig managen. Da ich diesem Grunde ist auch die Küchenberg: Das Arbeitsprofil nicht mehr voll im Tagesge- 5RKUHQ Bei all dem gehen Sie beide zuverlässige Zustellung durch des Redakteurs verändert sich schäft involviert bin, besteht offenbar davon aus, dass das die Post so wichtig. beziehungsweise entwickelt meine Rolle darin, im Ein- Medium Regionalzeitung ei- sich permanent. Vor 27 Jahren klang mit Olivier Verdin die ner sicheren Zukunft entge- Was bedeutet das für die In- tippte er noch auf seiner strategischen Linien zu defi- gensieht. Wie sicher sind Sie halte? Was fällt weg, was Schreibmaschine, heute ge- nieren und Impulse zu geben.

sich? kommt hinzu? staltet er selbst seine Seite auf Mit Olivier Verdin an der Spit- Verdin: Nun, zu diesem Thema Küchenberg: Unsere neue Zei- dem Bildschirm. Gestern war ze haben wir ein motiviertes sind unzählige Referate gehal- tung beantwortet diese Frage es mehr Terminjournalismus, Managementteam, das für die %OHFKWDIHOQ ten und Beiträge verfasst wor- ganz klar. Die Gestaltung der heute ist es mehr Recherche Zukunft bestens gerüstet ist. den - oftmals mit konträren „Seite Vier“ dokumentiert das und Reportage. Früher ging es Zur Seite steht ihm ein hoch- INDUSTRIEZONE II - STEINERBERG 5 - 4780 ST.VITH Schlussfolgerungen. Leider genau. Themen angehen, die nur um die Zeitung, heute motiviertes und kompetentes T: 080/29 10 70 - F: 080/29 10 79 verfüge ich über keine Glasku- nicht unmittelbar aktualitäts- müssen die Redakteure cross- Personal, das unsere hervorra- [email protected] - WWW.NEWLASER.BE gel, doch ich bin davon über- gebunden sind und die inter- medial denken und das Inter- gende Unternehmenskultur zeugt, dass es für jede Zeitung, essieren und begeistern. Man- net mit einbeziehen. Das täglich trägt und lebt. 5RKUHQ GrenzEcho 8 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Das GrenzEcho beschäftigt 71 Mitarbeiter Die Menschen hinter dem GrenzEcho

Das GrenzEcho beschäftigt zu seinem 85. Geburtstag 71 Mitarbeiter. Diese arbeiten an den Standorten in Eupen (Marktplatz und Vervierser Straße) sowie in der Außenstelle in St.Vith bzw. in der Brüsseler Redaktion. Wie die Menschen hinter dem GrenzEcho aussehen, erfahren Sie auf dieser und auf den nächsten Seiten.

Abonnement und Empfang

Der GrenzEcho-Leser, der am vice zu bieten. Hierzu gehört Küchentisch, bei der Arbeit neben einem immer offenen oder unterwegs die Tageszei- Ohr für die Anliegen der Leser tung liest, ist immer in unse- auch die Betreuung der Zei- rem Fokus. Um die Betreuung tungsgeschäfte. der Abonnenten kümmern Außerdem stehen die Mitar- sich Sylvie Jousten und ihr beiterinnen der Abonne- Team. „Jeder einzelne Leser ist ment-Abteilung am Empfang wichtig“, sagt die Leiterin der für Fragen, Auskünfte, Anre- Abonnement- und Service-Ab- gungen sowie den Verkauf al- teilung, die in der Geschäfts- ler GrenzEcho-Produkte zur stelle am Eupener Marktplatz Verfügung. Kleine, kurze Wege untergebracht ist. Dabei wird und viel gute Laune, das sind darauf Wert gelegt, den Kun- die Erfolgskomponenten des den den bestmöglichen Ser- Teams.

Natascha Houscheid, Sylvie Jousten, Mandy Souren und Sarah Dodt (v.l.n.r.)

Neue Medien Das Internet ist ein rasantes cebook die Fanseite des Medium, das natürlich auch GrenzEchos ständig betreut der Betreuung bedarf. Diese und auf die Wünsche und Kri- wird durch Jérôme Wetzels tik der „Follower“ eingegan- und Mario Vondegracht ge- gen. Inzwischen unternahm währleistet. Während sich Jé- das GrenzEcho den nächsten rôme um die Verwaltung der Schritt in die digitale Welt: Seite kümmert, füttert Mario Mit der neuen App für Tablet- als Internetredakteur die Seite Rechner wird das GrenzEcho mit Neuigkeiten. Mario hält so nun auch auf dem iPad und die User auf www.grenze- dem Android-Tablet zu lesen cho.net stets auf dem Laufen- sein. „Wir möchten die Quali- den. Außerdem entwickeln täten der gedruckten Zeitung beide gemeinsam die Seite mit den Vorzügen der Online- kontinuierlich weiter und sind Welt vereinen“, macht Ronnie Marianne Arimont (Team- und Werbeleitung), Ingrid für das GrenzEcho auch in den Jorquera, Geschäftsleiter Neue Herzog (Medienberatung), Melanie Collas (Sekretari- sozialen Medien unterwegs. Medien, Appetit aufs mobile at), Isabel Hansen (Fakturation), Myriam Reuter (Emp- So wird beispielsweise auf Fa- Lesevergnügen. fangsbürokraft), Nadja Banckaert (Empfangsbüro- kraft), Ramona Wiesemes-Jacobs (Sekretariat) und Christa Krings-Cremer (Sekretariat, v.l.n.r.). Foto: Alfons Henkes Alexa Blum, Mireille Havenith und Gaby Elsen (v.l.n.r.) Empfang in St.Vith Satz Die drei Damen, die diesem oder alles, was noch auf Papier Wie in Eupen herrscht auch in Nummer 89. Das Team be- Bereich angehören, sind in in der Redaktion landet. Aus der Eifeler Geschäftsstelle im- treut die Kunden vom Grenz- und für die Redaktion uner- der Satzabteilung ist im Laufe mer großer Andrang. Echo und beantwortet gerne setzlich. der Jahre eine Service-Abtei- Die GrenzEcho-Verkaufsstel- alle Anfragen. Dort werden Ob Termine, Notdienste, TV lung geworden. le in St.Vith befindet sich in ebenfalls alle Bücher des der Annahmestelle des Kurier Grenz-Echo Verlags angebo- Mario Vondegracht (links) und Jérôme Wetzels Journals in der Hauptstraße ten. Personalverwaltung, Buchhaltung, Kostenkontrolle und Qualitätsmanagement Ein wesentlicher Bestandteil Echo-Mitarbeiter ihre Löhne ihres beruflichen Alltags sind und Gehälter pünktlich erhal- Zahlen, Statistiken und Quali- ten und dass die zu verrich- tät. tenden Arbeiten stets der Die Rede ist von den Buch- selbst auferlegten Qualitäts- halterinnen Martha Giovanel- norm entsprechen. Das Rech- li-Taeter, Katharina Brüls, San- nungswesen, die Bilanzerstel- dra Dericum, Brigitte Kever lung und das Verbuchen der und Deborah Schindler sowie vielen ein- und ausgehenden der Personalverantwortlichen Zahlungen liegen in der Ver- Erika Signon und der QM-Be- antwortung des Teams um die auftragten Daniela Koch. Sie Verwaltungsverantwortliche sorgen dafür, dass alle Grenz- Deborah Schindler.

Erika Signon, Deborah Schindler, Brigitte Kever, Katharina Brüls, Daniela Koch, Martha Giovanelli-Taeter und Sandra Dericum (v.l.n.r.) GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 9

Grafik-Abteilung Dass eine Zeitung nicht nur on oder den diversen Motor-, aus der Aneinanderreihung Kunst- oder FußballEchos rei- von Buchstaben besteht, ist je- chen, sind Anzeigen und Gra- dem bekannt. fiken das A und O. Sowohl im GrenzEcho als Wer sich allerdings hinter auch in den zahlreichen ande- diesen anschaulichen Be- ren Produkten des Medien- standteilen der GrenzEcho- hauses, die von Internetban- Produkte versteckt, ist vielen nern über Buchcover bis hin Lesern der diversen Publikati- zum Jugendmagazin GEnerati- onen nicht bekannt...

Die sogenannte MAC-Abteilung besteht aus Sven Peters, Ralf Schaus, Carolin Schulzen, Patrick Bettendorff, Abteilungsleiter Roland Van Cauteren, Ingrid Theelen-Haep und dem Auszubildenden Markus Kever (v.l.n.r.).

Druckvorstufe und IT

Dass die Zeitung aus Papier stehend aus Olivier Weber, und Druckerschwärze besteht, Verantwortlicher Druckvor- weiß jedes Kind. Dass sich die stufe und beigeordneter Pro- technischen Anforderungen duktionsleiter, sowie Marc im medialen Zeitalter aller- Vonhoff) als auch der Satz (sie- dings stark erhöht haben, wis- he Seite 8) und die IT-Abtei- sen die wenigsten. lung (Fabrice Bongartz und Zumindest können sie es Sylvain Scheen) vieles gleich- nicht im gesamten Ausmaß zeitig und vor allem mit be- erahnen. sonderer Akribie leisten. Neben den anderen Abtei- Für diese Herausforderung lungen des GrenzEchos müs- ist das GrenzEcho aber mit sen heutzutage vor allem so- diesen Kollegen bestens ge- wohl die Druckvorstufe (be- rüstet.

Olivier Weber, Fabrice Bongartz, Sylvain Scheen und Marc Vonhoff (v.l.n.r.).

Werbung, Marketing und Druckagentur

Ohne Werbung wäre die Zei- „Just in time“ lautet auch tung nicht bezahlbar. Deswe- das oberste Gebot in einem gen kümmert sich die Werbe- weiteren wesentlichen Aufga- und Marketing-Abteilung mit bengebiet von Jean-Luc Gir- Verve darum, dass die Tages- retz: Als Geschäftsleiter der zeitung, der Onlineauftritt GE-Druckagentur wickelt er und die weiteren Publikatio- Druckaufträge im Rotations- nen des GrenzEcho Verlags, druck internationaler Groß- wie etwa die Euregio Guides kunden ab. und das monatlich erschei- „Der nette und kollegiale nende Magazin Votre Région, Umgang miteinander impo- bestmöglich vermarktet wer- niert mir jeden Tag“, sagt Ron- den. „Dass es hier manchmal nie Jorquera, seines Zeichens mitunter stressig werden Geschäftsleiter Marketing kann, ist normal, doch herr- beim GrenzEcho. Neben sei- schen im Haus beste Bedin- nen Verantwortungsbereichen gungen und ein wohltuendes Marketing und Neue Medien und spannendes Arbeitsum- betreut er vor allem auch die feld. Da legt sich der Stress nationalen Werbekunden. auch schnell wieder“, meint „Dass wir als relativ kleines Jean-Luc Girretz, der sich als Haus so flexibel sind, schätzen Anzeigenleiter um die Wer- die Firmen und Agenturen bung kümmert. sehr“, so Jorquera.

Edith Schleck, Erik Solheid, Ursula Fick, Tobias Walpot, Jean-Luc Girretz, Emmanuel Cremer, Gisela Dassy, Jérôme Wetzels, Ronnie Jorquera, David Schmitz und Mario Vondegracht (v.l.n.r.). GrenzEcho 10 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Besuchen Sie unser

Entspannt schlafen Öffnungszeiten: Auf Ihre Wünsche Mo-Fr: 9-12.30 & 14-18 Uhr himmlisch träumen Sa: 9-14 Uhr www.kohnen.be Herzborn, 6 kommt es an! B-4780 Emmels RELAX 2000 Bettsysteme T +32(0)80 22 64 13

GrenzEcho-Zeitungsdruckerei: Wichtiger Eckpfeiler des Unternehmens Die Zeitung ist tot? Es lebe die Zeitung!

Wissen Sie eigentlich, werter ser eine vergleichsweise kleine Leser, dass Sie gerade für ei- Produktionsstätte. Und den- nen Teil der selbsternannten noch: 52 Millionen Zeitungen, Medienexperten als furchtbar Werbeblätter und Prospekte altmodisch gelten? Es ist sehr haben die derzeit 15 Kollegen wahrscheinlich, dass Sie die- der Abteilungen Rotation und sen Artikel gerade auf Papier Versand auf unseren Druck- und nicht am PC- oder Han- maschinen seit Anfang des dy-Bildschirm lesen. Jahres hergestellt. Rund 2.300 Sie halten ein Produkt in Tonnen Papier wurden dafür den Händen, dessen schnellen verbraucht, das entspricht Tod manche Fachleute bereits rund hundert LKW-Ladungen. seit Langem vorhersagen. Von Die Zeitung soll tot sein? Es le- einer „tiefgreifenden Struktur- be die Zeitung! krise der Zeitungs- und Zeit- Das Drucken galt zu Guten- schriftenbranche“ ist die Rede, bergs Zeiten als Kunst. Heute kürzer und prägnanter von ist es längst zu einer Industrie „Zeitungssterben“. Oder von geworden. Sogar auf einer re- „erdrutschartigen Verschie- lativ kleinen Zeitungsdruck- bungen von den klassischen maschine wie der unseren lie- Printmedien hin zum Inter- gen die produzierten Stück- net“. zahlen je nach Auflage zwi- Und dennoch: Nicht zuletzt schen 30.000 und 70.000 Ex- durch den kürzlich durchge- emplaren pro Stunde. Bis zu führten „Relaunch“ unter- 40 Seiten im sogenannten streicht das GrenzEcho seinen „Berliner Zeitungsformat“ – Glauben an die gute alte klas- vierfarbig bedruckt, gefalzt, sische Zeitung. Auch auf ganz geschnitten, bei Bedarf ge- „altmodischem“ Papier! leimt und abholbereit für die Das Unternehmen Grenz- Post oder einen Verteiler- Echo leistet sich unverändert dienst gebündelt und gesta- den Luxus einer eigenen Zei- pelt. tungsdruckerei bzw. es be- trachtet diese Druckerei als Profit-Center, das in nicht un- erheblichem Maße zum Ge- Zwischen 30.000 und schäftsergebnis beiträgt. Am 70.000 Exemplaren Marktplatz erfolgen die tech- werden pro Stunde nischen Dienstleistungen der sogenannten „Druckvorstufe“, gedruckt. hier werden Daten empfan- gen, geprüft, gewandelt, auf- Dass diese eindrucksvollen bereitet, um auf der Website Zahlen nicht auf dem kleinen oder in mobilen Anwendun- ostbelgischen Markt allein er- gen digital weiter genutzt zu zielt werden können, versteht werden – vor allem jedoch, sich von selbst. Die Tageszei- um an der Vervierser Straße tung GrenzEcho sowie die hie- in Form von Druckplatten aus sigen Wochenzeitungen „Wo- Aluminium belichtet und auf chenspiegel“ und „Kurier- die Zylinder unserer Druck- Journal“ sind wichtige, aber maschine aufgespannt zu wer- längst nicht die einzigen Eck- den. pfeiler unserer Drucktätigkeit. Ein knappes Dutzend Wo- chenzeitungen für die angren- zende Wallonie, für Niederlän- 52 Millionen Zeitungen, disch-Limburg, für das deut- Werbeblätter und sche Grenzland, für einige flä- Prospekte seit Anfang des mische Gebiete und sogar für Nordfrankreich bilden einen Jahres hergestellt weiteren wichtigen Schwer- punkt. Viel „schwere Technik“ in Und der Zeitungsdruck ist Form von Stahl und Eisen auch für kommerzielle Kun- steht in unserer Druckerei. Ein den, die Werbeprospekte in älterer Maschinenteil aus dem großer Stückzahl herstellen Jahr 1997, ein neuerer mit lassen, immer mehr eine Baujahr 2005 – acht Y-Druck- preislich und ökologisch inte- werke auf der einen Seite, drei ressante Alternative zu den 8er-Drucktürme auf der ande- aufwendigen Hochglanzfol- ren, jeweils mit einem Falzap- dern. parat. Dazu leistungsfähige So kommt es, dass auf den Versandraumtechnik mit Ein- Lieferscheinen und Paletten- legetrommel und Schneidean- karten von „GrenzEcho-Prin- lage. Natürlich ist unsere Dru- ting“ nicht nur Eupen oder ckerei im Vergleich zu den St.Vith steht, sondern auch Druckzentren der großen Colmar, Aalst, Kerkrade, Saar- überregionalen Zeitungshäu- brücken oder Bielefeld. Geschäftsleiter Marc Komoth (vorne links) und sein Team von Rotation und Versand. Foto: David Hagemann GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 11 www.volkswagen.be

1991-1997 DIE ABSOLUTE REFERENZ.

Die Form des Golf 3 führte zu Beginn zu zahlreichen Schlagzeilen. Einige fanden die Form skan- dalös, andere waren voller Bewunderung für die revolutionären Linien. Die Zeit sollte schnell die wenigen Kritiker seines Designs verstummen lassen. Tatsächlich war der Golf 3 mit Sicherheit das am öftesten kopierte Auto der 90er Jahre. Wenn die Bon Jovi oder Rolling Stones Sonderserien in unserem Land sehr erfolgreich waren, tragen Automobilfans die VR6-Version mit ihrem 6-Zylinder-Reihenmotor für immer in ihrem Herzen.

Wüssten Sie es?

Auch den neuen Golf wird es in zahlreichen Varianten geben, die in den kommenden Monaten vorgestellt werden.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 12 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Sie machen Ihre Zeitung Boris Christian Gerd 16 Redakteure Cremer Schmitz Zeimers im Einsatz 16 Journalisten sind in der Redaktion des GrenzEchos beschäftigt. Täglich sammeln sie in den verschiedenen Ressorts die Informationen und arbeiten diese auf. Unterstützt werden sie von Dutzenden freien Mitar- beitern und den Fotografen David Hagemann, Helmut Thönnissen und Ralf Schaus. Lutz Bernhardt Boris Cremer möchte gerne Silvio Berlusconi Christian Schmitz (links) im Gespräch mit Gerd Zeimers (rechts) traf Pierre Kroll zum In- Lutz Bernhardt, geboren am 10. Januar 1974 in Aachen, interviewen. Martin Schulz. terview. studierte Forstwissenschaften in Göttingen. Zur Grenz-Echo-Redaktion ist er erst im Juni dieses Jahres Boris Cremer, geboren am 13. Oktober 1981, Christian Schmitz, geboren am 24. Oktober Gerd Zeimers, geboren am 31. August 1964 gestoßen. Sein Aufgabenbereich ist die strategische ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen, 1978 in St.Vith, ist glücklich liiert und lebt in in St.Vith, ist seit 18 Jahren verheiratet, Vater Weiterentwicklung der Tageszeitung. Gleichzeitig ar- Maris (3) und Kolja (1). Nach seinem Studi- Wirtzfeld. Seit 2003 arbeitet er für das einer Tochter (17) und lebt in Malmedy. Seit beitet er als Redaktionsleiter beim Klenkes, dem Aa- um der Politikwissenschaft begann er seine GrenzEcho, zunächst als freier Mitarbeiter, 1987 arbeitet er für das GrenzEcho, zunächst chener Stadtmagazin - auch eine GrenzEcho-Tochter. journalistische Laufbahn beim Belgischen ab 2005 als Redakteur. Nachdem er zu Be- als freier Mitarbeiter, ab 1990 als Redakteur Mein einprägendstes berufliches Erlebnis war Geprägt Rundfunk (BRF). Seit 2007 arbeitet er für das ginn für den Sport zuständig war, wechselte im Ressort Politik und seit Mai 2006 als haben mich viele Begegnungen mit Menschen. Beson- GrenzEcho im Ressort Politik & Gesellschaft. er später ins Ressort Politik. Zwischendurch ständiger Korrespondent in Brüssel. 2013 ders waren ein langes Interview mit einer Prostituier- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis war und ist er auch für die Lokalredaktion zieht er mit seiner Familie in die Hauptstadt. ten, ein Besuch bei einem verurteilten Kriegsverbre- lässt noch auf sich warten (oder blieb unbe- Eifel-Ardennen tätig. Mein einprägendstes berufliches Erlebnis cher im Knast und ein Frühstück mit einem Journalis- merkt). Mein einprägendstes berufliches Erlebnis war mein Einsatz als Reporter im vom Bür- ten aus Sri Lanka, der sich im früheren Böll-Wohnhaus Ich kann lachen über Kurt Krömer und waren die Gemeinschaftswahlen im Jahr gerkrieg zerrissenen Somalia im Jahr 1993. in der Eifel verstecken musste. meine Söhne. 2009, weil ich viel Freude und große Trauer Ich war eine knappe Woche lang mit einer Ich kann lachen über Pierre Richard und Peter Sellers. Als Kind wollte ich sein wie der Kinder- hautnah miterlebt habe... Einheit der belgischen Armee im südsomali- Als Kind wollte ich sein wie unser Nachbar Norbert. buchautor Michael Ende und Nationaltor- Ich kann lachen über den Humor meiner schen Kismayo (am Äquator) stationiert. Der war immer monatelang mit einem Jeep unterwegs wart Michel Preud’homme. Hat beides nicht Lebensgefährtin Anja. Ich kann lachen über die unschuldige Ko- und kam stinkend aus exotischen Ländern zurück. hingehauen. Als Kind wollte ich sein wie Michael Knight mik meiner Tochter, über tiefschwarzen Hu- Ich bin Journalist geworden, weil ich Geschichten er- Ich bin Journalist geworden, weil ich nie et- (aus der US-Serie „Knight Rider“) und wie mor aus Großbritannien (Monty Python), zählen wollte. Deswegen war ich auch jahrelang Repor- was anderes gemacht habe. Meine ersten der Zauberer Rumburak (aus der tschechi- über Loriot und Kroll. ter. „Zeitungen“ tippte ich mit acht Jahren auf schen Serie „Die Märchenbraut“) Als Kind wollte ich sein wie deutsche Ich trinke am liebsten ... am häufigsten: Kaffee und der Schreibmaschine. Alternative Berufszie- Ich bin Journalist geworden, weil ich gerne Showmaster im Stile eines Wim Thoelke, stilles Wasser. le (Handwerker, Geschäftsmann, Ingeni- neue Menschen kennenlerne und es in die- Hans Rosenthal oder Rudi Carrell. Mein Wunschinterviewpartner ist im Moment? Wenn eur,...) schieden wegen völliger Talentfrei- sem Beruf niemals langweilig wird. Ich bin Journalist geworden, weil es der ich sie zur Ehrlichkeit zwingen könnte: Woody Allen, heit frühzeitig aus. Meine drei Lieblingssongs sind “Three Li- schönste Beruf der Welt ist. Ich bin von Na- Angela Merkel, Josef Ackermann. Meine drei Lieblingssongs sind „Bochum“ ons“ (The Lightning Seeds), „Königsblauer tur aus neugierig, interessiere mich für alle (Herbert Grönemeyer), die russische Natio- S04“ (The Florians) und „Die Internationale“. möglichen Sachverhalte und schreibe gerne. nalhymne, „Somebody that I used to know“ Ich trinke am liebsten Hoegaarden. Als Korrespondent in Brüssel lerne ich täg- (Gotye). Mein Wunschinterviewpartner ist Hum- lich neue Menschen und Lebenswelten ken- Ich trinke am liebsten Single Malt Whisky phrey Bogart, aber leider ist die US-Schau- nen, komme manchmal an Orte, die nicht Mein Wunschinterviewpartner ist Silvio spiellegende schon viel zu früh - vor über 50 für jedermann bestimmt sind, und darf über Berlusconi. Jahren - gestorben. all dies berichten. Meine drei Lieblingssongs sind von Muse (gleich welche) – zumindest im Augenblick. Ewig halten sich bei mir „Child in time“ von Deep Purple, „November Rain“ von Guns n‘ Nathalie Ulrike Roses und „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Wimmer Mockel Ich trinke am liebsten blondes Starkbier Lutz Bernhardt (links) und Heinz Genster- aus Belgien. blum Mein Wunschinterviewpartner ist ein Poli- tiker, der mir ehrlich antwortet. Heinz Gensterblum Heinz Gensterblum veröffentlichte seinen ersten Arti- Patrick kel am 25. März 1989 im GrenzEcho. Seit 1996 gehört er der Redaktion an und war seitdem in den Ressorts Bildstein Eupener Land und Sport aktiv. Seit Juni 2012 leitet er mit Lutz Bernhardt die Redaktion. Der 41-jährige Eupe- ner lebt mit seiner Frau und den zwei Töchtern (7 und 5 Jahre) in seiner Heimatstadt. Mein einprägendstes berufliches Erlebnis war die Teil- nahme an den Beerdigungen der Dutroux-Opfer Julie Nathalie Wimmer lacht über ungewollte Ko- Ulrike Mockel ist seit 1984 Mitglied der GE-Re- und Melissa sowie An und Eefje und die Berichterstat- mik und spontanen Witz. daktion. tung von der Fußball-WM 1998 in Frankreich. Ich kann lachen über Harald Schmidt und Cartoons Nathalie Wimmer, geboren am 16. Februar Ulrike Mockel, geboren am 11. Juni 1961, ver- von Martin Perscheid. 1979, stammt aus Herbesthal, lebt aber mitt- heiratet, Mutter zweier Töchter (12 und 9), Als Kind wollte ich sein wie Bayern-Stürmer Karl- lerweile mit ihren beiden Männern (Jean- ist Eupenerin und mit Leib und Seele Unter- Heinz Rummenigge. Endstation war für mich aber der Paul 33, Matthis 2) in Hergenrath. Erste Zei- städterin. Der GrenzEcho-Redaktion gehört FC Eupen. tungsluft schnupperte sie ab 2009 in der Po- sie seit 1984 an, zunächst in der Lokalredak- Ich bin Journalist geworden, weil Verleger Alfred Kü- litik- und Lokalredaktion des GrenzEchos. tion Eupener Land/Euregio. Seit 2009 ist sie chenberg ein entsprechendes Angebot gemacht hat Jetzt ist sie für das Reportagen-Ressort im als Halbtagskraft für die internationalen Sei- und mich somit einen Kindheitstraum erfüllen ließ. Einsatz. ten (Aus aller Welt, Wirtschaft, Medien/Kul- Patrick Bildstein würde gerne mit Bob Dylan Meine drei Lieblingssongs sind „Schönheit der Chan- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis tur) zuständig. sprechen. ce“ (Tomte), „The Whole of the Moon“ (The Waterboys) war die Erkenntnis zu Beginn meiner jour- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis und „Born to run“ (Bruce Springsteen). nalistischen Laufbahn, wie viel Arbeit in der war 1995 eine Zugreise mit 60 jungen Euro- Patrick Bildstein, geboren am 6. Juli 1972 in Ich trinke am liebsten Wein - bei Farbe und Rebsorte Produktion einer Tageszeitung steckt. päern aus elf Ländern anlässlich des 50. Jah- Aachen, ist Vater eines Sohnes (Tom/13) und bin ich absolut flexibel. Ich kann lachen über ungewollte Komik restages der Befreiung der Konzentrations- lebt in Eupen. Seit 1999 arbeitet er als Jour- Mein Wunschinterviewpartner hat wahrscheinlich und spontanen Witz. lager und des Endes des Zweiten Weltkriegs. nalist für das GrenzEcho. Vor seiner Anstel- ohnehin keine Zeit für mich. Als Kind wollte ich sein wie die weibliche Der „Dialog auf Schienen“ führte von War- lung war er freier Mitarbeiter der Redaktion. Variante einer Mischung aus Robin Hood schau nach Brüssel, wobei die KZ-Besuche Momentan ist er Teil des Sportressorts. und Henry Morton Stanley. bis heute in Erinnerung geblieben sind. Mein einprägendstes berufliches Erlebnis Ich bin Journalistin geworden, weil ich ger- Ich kann lachen über blöde Sprüche. war die Bekanntschaft meiner Freundin. Carine Heinen ne schreibe. Außerdem ist der Beruf ab- Als Kind wollte ich sein wie „Little Joe“. Ich kann lachen über Leute, die das Leben wechslungsreich und informativ. Ich bin Journalistin geworden, weil ich ger- und sich nicht zu ernst nehmen. und Brigitte Czaja Meine drei Lieblingssongs sind mir entfal- ne schreibe, gerne unterwegs bin und gerne Als Kind wollte ich sein wie Pierre Littbar- len. Ich kann mir nur schwer Liedernamen Leute treffe. ski. Carine Heinen-Beckers merken. Generell stehe ich auf ruhige Melo- Meine drei Lieblingssongs sind: „Beds Are Ich bin Journalist geworden, weil mein Va- (links) und Brigitte Czaja dien. Burning“ (Midnight Oil), „No Woman No ter am Frühstückstisch immer Zeitung gele- unterstützen die Redakti- Ich trinke am liebsten in Gesellschaft. Nie Cry“ (Bob Marley), „Hard To Say I´m Sorry“ sen und er mich irgendwie damit angesteckt on. Die Erste ist als Sekre- Bier, eher Wein, noch lieber White Russian. (Chicago). hat. tärin und Archivarin in Mein Wunschinterviewpartner ist Albert Ich trinke am liebsten Weißwein in gemüt- Meine drei Lieblingssongs sind „Jeremy“ vielen Fällen erste An- Einstein - dürfte aber schwierig werden. Als licher Runde. von Pearl Jam, „Suds & Soda“ von dEUS, sprechpartnerin für die zweite Wahl setze ich auf Martin Suter. Mein Wunschinterviewpartner ist Königin „Where is my mind?“ von Pixies. Leser, die mit der Redak- Fabiola. Ich trinke am liebsten 0,33. tion in Kontakt treten. Mein Wunschinterviewpartner ist Bob Dy- Die Zweite betreut den lan. Tipp des Tages, die Kul- turseite am Freitag und nimmt verschiedene Aufga- ben im Internetangebot wahr. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 13

Jürgen Werner Cynthia Martin Heck Keutgen Lemaire Klever

Jürgen Heck packt an: Hier auf der Baustelle Werner Keutgen singt gerne Kölsche Cynthia Lemaire, ein Kind der Martin Klever traf in diesem Jahr den Innenstadt. Lieder. Unterstadt Dalai Lama.

Jürgen Heck, geboren am 11. Juli 1957 in Eu- Werner Keutgen, geboren am 19. Januar Cynthia Lemaire, geboren am 12. September Martin Klever (30) arbeitete während der pen, lebt in festen Händen in Eupen und ist 1956 in Eupen, ist Vater einer Tochter (Lisa, 1982, war bereits als Jugendliche freie Mitar- Studienzeit zunächst als freier Mitarbeiter Vater eines Sohnes (22) sowie einer Tochter 17) und eines Sohns (Jan, 15). Er ist »beken- beiterin des GrenzEchos. Sie studierte Ge- für das GrenzEcho, ehe er vor einem halben (21). Nachdem er 1977 ein mehrwöchiges nender Ketteniser«, lebt aber seit drei Jahr- schichte an der Universität Lüttich. Nach ei- Jahrzehnt als Redakteur bei der Zeitung ein- Praktikum in der GrenzEcho-Redaktion ab- zehnten in Eupen. Seit 1980 als Lokalredak- nem Exkurs als Sekundarschullehrerin wur- stieg. Seitdem hat er nahezu alle Teilressorts solvierte, gehört er inzwischen im 25. Jahr teur (Eupener Land/An Göhl und Iter/Eure- de die Unterstädterin 2009 GrenzEcho-Re- durchlaufen. Aktueller Aufenthaltsort: das hauptamtlich der Redaktion an und ist in- gio) im Dienste des GrenzEchos. Auch be- dakteurin. Eupener Land. zwischen der dienstälteste vollzeitbeschäf- treut er die Gerichtsberichterstattung seit Mein einprägendstes berufliches Erlebnis Mein einprägendstes berufliches Erlebnis tigte Journalist des Hauses. Abgesehen von Einsetzung des eigenen Gerichtsbezirks für war mein erster Assisenprozess gegen den war das Treffen des Dalai Lama. Eifel-Ardennen hat er in allen Ressorts gear- Ostbelgien. Hombourger Axtmörder Bruno Werner. Ich kann lachen über wenig, aber dann beitet, seit 2009 für die Rubriken Eupener Mein einprägendstes berufliches Erlebnis Ich kann lachen über Jürgen von der Lippe auch richtig. Land, An Göhl und Iter sowie Euregio. war eine Privataudienz bei Papst Johannes und Loriot. Als Kind wollte ich sein wie zum Glück ha- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis Paul II. im Juli 1988 in dessen Bibliothek im Als Kind wollte ich sein wie Pippi Lang- be ich mir hierüber nie Gedanken gemacht. war die aktuelle Berichterstattung über den Vatikan. Ich war Mitglied einer kleinen Dele- strumpf. Ich bin Journalist geworden, weil ich eines 11. September 2001. gation des nationalen Katholischen Journa- Ich bin Journalistin geworden, weil ich neu- Tages einen Anruf des Chefredakteurs er- Ich kann lachen über meine eigene Tollpat- listenverbandes. Der Papst nahm sich viel gierig bin und Zusammenhänge verstehen hielt. schigkeit, Versprecher und Situationskomik. Zeit für uns. Auf Anhieb wusste er Ostbelgi- will. Meine drei Lieblingssongs sind „Battle of Als Kind wollte ich sein wie Professor Ber- en einzuordnen und unterhielt sich mit mir Meine drei Lieblingssongs sind „Inner smi- who could Care less“ (Ben Folds Five), „Ca- nard Grzimek, dessen Tiersendungen für auf Deutsch. le“ von Texas, „Sittin‘ on the dock of the boose“ (Snapcase), „Man in the Mirror“ (Mi- mich damals das Nonplusultra waren. Ich kann lachen über Situationskomik, gu- bay“ von Otis Redding, „My baby just cares chael Jackson). Ich bin Journalist geworden, weil mich der tes Kabarett und über mich selbst. for me“ von Nina Simone. Ich trinke am liebsten alles tagesform- und Umgang mit Sprache und Informationen Als Kind wollte ich sein wie Eberhard Schö- Ich trinke am liebsten Schuss. zeitabhängig. reizt. ler, der damals beste deutsche Tischtennis- Mein Wunschinterviewpartner ist Romy Mein Wunschinterviewpartner ist seit Jah- Meine drei Lieblingssongs sind „Smoke on spieler und Vize-Weltmeister 1969. Schneider, wenn sie noch leben würde. ren Lukas Podolski. the water“ (Deep Purple), „Denn wenn et Ich bin Journalist geworden, weil das GE Trömmelche geht“ (Höhner), „Kristallnaach“ 1979 eine entsprechende Stelle ausgeschrie- (BAP). ben hatte und meine Bewerbung positiv be- Ich trinke am liebsten Eupener Bier, Rot- antwortete. Thomas wein und Aperol Spritz. Meine drei Lieblingssongs sind „Hey Kölle, Herbert Einen Wunschinterviewpartner habe ich du ming Stadt am Rhing“ (Höhner), „Blaue Evers derzeit nicht. Funken-Marsch“, „Da streiten sich die Leut‘ Simon herum“ (Conradin Kreutzer 1780-1849). Ich trinke am liebsten im Freundeskreis. Mein Wunschinterviewpartner ist der Mann auf der Straße mit seinen besonderen Petra Anliegen. Förster Arno Colaris

Thomas Evers schwimmt stromaufwärts, in- Herbert Simon fotografiert auch leidenschaft- teressiert sich aber auch für Radsport. lich gerne. Thomas Evers, geboren am 29. September Herbert Simon, geboren am 12. April 1953 in 1977 in Koblenz, aufgewachsen in Raeren St.Vith, wohnhaft in Weywertz. Arbeitet seit und seit fünf Jahren wohnhaft in Eupen. Seit Dezember 1976 für das GrenzEcho, Ressort 1999 arbeitet er im GrenzEcho, zunächst als Eifel-Ardennen und Zulieferer für die Sport- freier Mitarbeiter im Ressort Eupener Land, Petra Förster wollte als Kind wie die „Großen“ redaktion (Motorsport). nach seiner Anstellung im Januar 2005 als aus dem nächsten Jahrgang sein. Mein einprägendstes berufliches Erlebnis „Springer“ eingesetzt. Seit Sommer 2006 war: Haften geblieben von den unzähligen Sportredakteur, seit September 2009 Petra Förster, geboren am 15. April 1970, ist Erlebnissen sind u.a. eine einwöchige USA- schreibt er die Kolumne „Stromaufwärts“. verheiratet und hat zwei Töchter im Alter Reise unter dem Motto „ today“ (da- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis von sieben und fünf Jahren. Sie arbeitet seit Arno Colaris erinnert sich besonders gerne an bei musste die belgische Ministerriege we- waren die Reaktionen nach einer Kolumne 1992 für das GrenzEcho, zunächst als freie die Fußball-WM 2006. gen einer akuten Regierungskrise vorzeitig über das Freizeitverhalten mancher Eifler, Mitarbeiterin, seit 1998 als Redakteurin in abreisen!), eine Reportage nach einer Test- auf deren Veröffentlichung wochenlang Le- den beiden Lokalressorts „Eupener Land“ Arno Colaris, geboren am 14. Februar 1970 in woche auf der Nordschleife des Nürburg- serbriefe, sogar eine Stellungnahme eines und „Eifel/Ardennen“. Mit ihrer Familie lebt St.Vith, ist verheiratet, Vater von zwei Söh- rings, eine Reportage vom größten Rennen Bürgermeisters sowie die Gründung einer sie in Eupen. nen (12 und 7 Jahre alt) und lebt in Bütgen- der Welt (500 Meilen Indianapolis/USA), ein Facebook-Gruppe folgten und mehrere in Mein einprägendstes berufliches Erlebnis bach. Seit 1990 arbeitet er für das Grenz- Arbeitstag im Ford-Montagewerk in Genk, privaten Mails geäußerte freundliche Rat- war eine Begegnung mit einer krebskranken Echo, zunächst als freier Mitarbeiter, ab 1997 ein glimpflich verlaufener Unfall bei einer schläge den Autor erreichten. Frau aus Kelmis, die in Vorträgen und Inter- als Redakteur zunächst in den Ressorts Poli- Reportage über den missglückten Aufbau ei- Ich kann lachen über Harald Schmidt, der views anderen Mut machen möchte und ih- tik und Lokales, während fünf Jahren in der ner Behelfsbrücke am Ausstellungsgelände leider im PayTV versteckt wird. Und gute rem bevorstehenden Tod positiv begegnet. Sportredaktion und seit August 2006 in der in Malmedy, wo ich beinahe von einer Ei- Bücher, bei denen man nicht nur lachen, Ich kann lachen über den skurrilen Humor Lokalredaktion Eifel/Ardennen. senstange erschlagen worden wäre... sondern im Bedarfsfall auch weinen kann. in der Kohlhaas-Inszenierung des Agora- Mein einprägendstes berufliches Erlebnis Ich kann lachen über all die Blüten in den Als Kind wollte ich sein wie ich. Als Feuer- Theaters. war die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Internet-Foren. wehrmann oder Lokomotivführer sah ich Als Kind wollte ich sein wie die „Großen“ Ich kann lachen über alte französische Als Kind wollte ich sein wie Eddy Merckx mich nie, zum Sportprofi fehlte es an Talent. aus dem nächsten Jahrgang, die schon län- Filmkomödien. oder Jacky Ickx. Später vielleicht eine Mischung aus Charles ger aufbleiben und später länger ausgehen Als Kind wollte ich sein wie ich selbst (Vor- Ich bin Journalist geworden, weil ich schon Bukowski und Hunter S. Thompson. durften. bilder waren mir immer fremd). immer gerne schreiben und Neues entde- Ich bin Journalist geworden, weil ich sonst Ich bin Journalistin geworden, weil es Ich bin Journalist geworden, weil man als cken mochte. dem Sozialstaat auf der Tasche liegen würde. kaum einen anderen Beruf gibt, in dem man Journalist immer nah am Geschehen dran Meine drei Lieblingssongs sind „Crazy“ Stattdessen genieße ich freien Eintritt bei sich mit so vielen verschiedenen Themen ist, die Tage oft spannend und abwechs- (Alanis Morissette), „Slow It Down“ (Amy Sportveranstaltungen und Konzerten. beschäftigen kann. lungsreich sind. Macdonald), und „Who Wants To Live Fore- Meine drei Lieblingssongs sind „Het Wilhel- Meine drei Lieblingssongs sind „Yellow“ Meine drei Lieblingssongs sind „Highway to ver“ (Queen). mus“ (nach dem WM-Finale 2014 in Rio), von Coldplay, viele von Kettcar, vor allem Hell“ (AC/DC), „Through the Barricades“ Ich trinke am liebsten Scotch. „Willkommen in Ostbelgien“ von Patrick „Deiche“, und „Valerie“ von Amy Winehouse (Spandau Ballet), „Smoke on the Water“ Mein Wunschinterviewpartner ist Arnold und den ostbelgischen Zipfelbuben, „Ich Ich trinke am liebsten Aperol Spritz oder (Deep Purple). Schwarzenegger. verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst Weißwein. Ich trinke am liebsten Bier. zutiefst“ von Tocotronic. Mein Wunschinterviewpartner ist John Ir- Mein Wunschinterviewpartner ist Tommy Ich trinke am liebsten Kamillentee und ving. Chiragarhula. Wasser. Meine Wunschinterviewpartner sind Joel und Ethan Coen. GrenzEcho 14 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Verlag: Der GEV setzt auf qualitativ ansprechende Bücher Wenn aus Bäumen gute Seiten werden

VON GUIDO BERTEMES auch die Tourismusstrategen in der Region, wenn ein Reise- Das hätte der Tuchkaufmann führer über Ostbelgien Besu- Ackens sich nicht träumen cher aus nah und fern anlockt. lassen: In dem im 18. Jahrhun- dert erbauten Patrizierhaus am Eupener Markplatz wird seit nunmehr fast 25 Jahren ZITAT intensiv über Buchinhalte de- battiert. Früher Tuchmanufak- „Das Reden vom Ende des tur, heute Verlagshaus mit ei- nem eigenen Buchverlag: GEV Buches kenne ich (GrenzEcho Verlag). Und die- nunmehr seit 25 Jahren. ser Buchverlag kann von sich Erst war es der behaupten, dass er den Takt in Bildschirmtext, dann die der Euregio Maas-Rhein an- sogenannte tragbare gibt. Staatsbibliothek von Sony, Das Verlagsprogramm hat anschließend CD-ROM und sich gewandelt und gefestigt. Nichts wird dem Zufall über- DVD, jetzt ist es das World lassen. Bestimmten einst regi- Wide Web, welches das onale - überwiegend zeitge- Buch verdrängen soll. schichtliche - Themen das Pro- Nein! Das Buch hat eine gramm, so widmet sich der wunderbare Zukunft!“ Verlag heute anspruchsvoll Florian Langenscheidt aufgemachten Themen. Eine Konstante ist unverän- dert geblieben: Das Thema muss passen und die Qualität lässt keine Kompromisse zu. Die digitale Welt hat schon Als Produktionsschwerpunkte lange Einzug gehalten im Ver- stehen weiterhin hochwertige lagsgeschäft. Schlagwörter wie Bildbände und Reiseführer im das elektronische Buch sind Kurs. Der Verlag bewegt sich keine Fremdwörter. Viele zweifellos in einer Nische, in GEV-Titel sind im Netz auch der er sich ausgesprochen als e-book abrufbar. Eine will- wohlfühlt. kommene Alternative zum klassischen Buch. Es hat den Vorteil, dass kurzfristig oder spontan ein Buch aus dem ZITAT Netz heruntergeladen werden kann. Es entfallen die (meist) „Die Erfindung des stressige Parkplatzsuche in der Stadt, die Suche nach dem Buchdruckes ist das Buch - unter Umständen ist es größte Ereignis der nicht vorrätig und muss be- Weltgeschichte. “ stellt werden -, das Warten an Victor Hugo der Kasse. Ein Buch hat aber ganz andere Werte: Es spricht die Sinne an. Das ist entschei- dend und möglicherweise die Überlebensgarantie, dass es Das Interesse an Belgien ist sich auch gegen den Ansturm in den letzten Jahren gesun- des Internets behaupten wird. ken. Dies macht sich auch im Ein Buch lässt sich benutzen Verlagsprogramm bemerkbar. ohne Auflagegerät oder Kabel. Wurden zu Beginn der 1990- Ein Buch ist eben immer noch er-Jahre zahlreiche belgische Der Bildband über den Premium-Wanderweg „Der Eifelsteig“ (Peter Stollenwerk & Guido Bertemes) wird die Besonderheit etwas Besonderes. Eine immer Themen aufgegriffen, so muss der Eifel in den Vordergrund stellen. noch überzeugende Erfin- man heute feststellen, dass dung. dieser Markt nicht mehr son- Klassisch, nostalgisch und derlich reizvoll ist. Aufwendi- line-Druckereien eine will- che sogar antiquiert. Sich in duziert er zu wenig, wird er Glück haben ist eine schöne gut. Sicher, der Markt der elek- ge Kooperationen mit belgi- kommene Alternative, sein ei- punkto Geschwindigkeit mit sich ärgern, zurückhaltend ge- Angewohnheit: Als deutsch- tronischen Bücher wird schen Verlagen stehen kaum genes Werk in den Händen zu anderen Medien messen zu wesen zu sein. Und: Auch sprachiger Buchverlag in Bel- Marktanteile hinzugewinnen - noch auf der Tagesordnung. halten. Aber die Aussicht da- wollen, ist völlig absurd. Bü- Neuauflagen erfordern Mittel. gien steht man gewisserma- in den Vereinigten Staaten ge- Die wenigen in Belgien ansäs- mit auf den Bestsellerlisten zu cher können nur auf langfris- ßen vor besonderen - aber in- hören Lesegeräte zum sichtba- sigen Verlagshäuser produzie- landen ist gleich null. Darauf tige Trends reagieren, nicht teressanten Herausforderun- ren Alltag -, aber sie werden ren für ihr jeweiliges Sprach- kommt es vielen vermutlich auf kurzfristige Moden. Gera- gen – denn der ostbelgische das Printmedium Buch mittel- gebiet. Jeder kocht sozusagen auch gar nicht an. Sie sind ein- de das aber ist ein strategi- ZITAT Buchmarkt ist tatsächlich fristig nicht vom Thron sto- sein eigenes Süppchen. Dies fach glücklich, ihr eigenes scher Vorteil. Nur gut durch- recht überschaubar mit sei- ßen. Die GEV-Reiseführer-Rei- erfordert schon einiges an Buch in den Händen zu hal- dachte Konzepte gehen in »Mancher schreibt gleich nen ca. 74.000 Einwohnern. Es he hat erfreulicherweise einen Kreativität, um dem Leser ten, eine große Verbreitung Produktion. dürfte nicht überraschen, dass Platz im Premium-Reisefüh- nicht immer wieder dieselben ihres Werks ist nicht das vor- Die Bestimmung der Aufla- zwei Bücher auf einmal: dies nicht ausreicht, um sich rermarkt gefunden und ist Themen anzubieten. dergründige Ziel. ge gestaltet sich in der heuti- das erste und das letzte.« langfristig wirtschaftlich zu seit Kurzem in neuer Aufma- Erfolg ist nicht immer vor- gen Zeit als eine der wichtigs- Mark Twain etablieren. Für die Vermark- chung erschienen - moderner hersehbar, denn letztendlich ten Herausforderungen. Das tung und den Vertrieb ist der und frischer. Die Stadtführer entscheidet der Leser, was be- Thema und das Produkt müs- deutsche Buchhandel von gro- „Maastricht“ und „Lüttich“ ha- nötigt wird. Auf dem Laufsteg ZITAT sen richtig eingeschätzt wer- ßer Bedeutung: Dort wird der ben den Anfang gemacht und der gerade zu Ende gegange- den. Gibt es schon etwas zu Großteil der Bücher abgesetzt. sind durchgestartet. Über die- nen Frankfurter Buchmesse „Das Schicksal der Bücher diesem Thema? Wen spricht Und dann stellt sich wieder Dort ist erfreulicherweise se sehenswerten Städte liegen durfte der Beobachter feststel- es überhaupt an? Wie werden die Frage: Wie viele Exemplare auch das Medieninteresse an die ersten beiden deutsch- len, dass die Verlage immer ist geheimnisvoll.“ die Medien es transportieren? benötigt der Markt noch? Es den Aktivitäten des Verlags sprachigen Reiseführer vor. größere Anstrengungen un- Sully Prudhomme Viele Fragen, die es zu beant- mag verwundern: Verlage ver- vorhanden. Ja, Ostbelgien und Das mag verwundern! Im Hin- ternehmen müssen, um einen worten gilt. Produziert ein kaufen - streng genommen - die Euregio Maas-Rhein sind blick auf die Bewerbung von Bestseller zu landen. Renom- Verlag zu viele Exemplare, keine Bücher, sie verkaufen reizvolle Reisegebiete. Davon Maastricht zur Kulturhaupt- mierte Autoren leisten Schüt- bindet er unnötig Kapitel. Pro- letztendlich Auflagen. profitieren selbstverständlich stadt 2018 und Lüttich Expo zenhilfe, neue aufstrebende Was Verlage produzieren, 2017 eine gute Wahl. Die Reso- Schreiber haben kaum eine entscheidet letztendlich der nanz ist überwältigend und Chance, einen Verlag zu fin- Käufer im Buchhandel. Aber ein Zeichen, dass die Städte in den, der bereit ist, ihr Werk zu ein wesentlicher Unterschied der Euregio Maas-Rhein gro- veröffentlichen. Aufbauarbeit zu vielen anderen Konsumgü- ßes touristisches Potenzial be- bindet Mittel und Zeit. Und tern ist die Tatsache, dass der sitzen. Der soeben erschiene- gerade das hat kein Verlag, Buchmarkt erst mal ein An- ne Reiseführer „Die Euregio denn der Erfolg eines Titels bietermarkt ist. Ein Verlag tritt Maas-Rhein. Unterwegs im muss sich unmittelbar nach immer in Vorleistung. Das Land ohne Grenzen“ aus der Erscheinen einstellen. Die Le- birgt ein gewisses unterneh- Feder von Christoph Wendt bensdauer eines Buchs ist merisches Risiko. Nur das fer- verstärkt diese Einschätzung: nicht ewig, nur einige Klassi- tige Produkt - das Buch - kann Die Region ist reizvoll und ker der Literatur haben die dem Leser vorgelegt werden. vielseitig. Außerdem wird Stürme der Zeit überlebt. Kein Muster, kein Dummy, Horst Michels Ende des Jahres Viele Autoren suchen nun- keine Testversion. sein Wanderbuch vorlegen: mehr ihr Glück im Word Wide Hinzu kommt, dass Bücher Die Ostbelgienroute. Eine Ent- Web, veröffentlichen in Blogs ein langsames Medium sind. deckungswanderung von Kel- oder im Eigenverlag. Beim In der heutigen schnelllebigen mis nach Ouren. vielfältigen Angebot von On- Zeit wirkt das Buch für man- Autor Roland Siegloff (links) und GEV-Leiter Guido Bertemes bei einer Buchvorstellung. – Fortsetzung Seite 16 – GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 15 www.volkswagen.be

1997-2004 DER GOLF DES JAHRES 2000.

Die Rolle des Golf 4 war von größter Bedeutung und äußerst delikat: Der Golf musste im 21. Jahr- hundert ankommen. Mit über 4.300.000 produzierten Golf zwischen 1997 und 2004 übertraf dieses Modell die optimistischsten Vorhersagen. Und wenn ihm heute noch zahlreiche Websites und Blogs gewidmet sind, dann auch dank einer inzwischen zum Mythos gewordenen Version: der R32. Mit seinem 6-Zylinder-Motor mit 241 PS und Allradantrieb ist er heute noch eine unangefochtene Referenz in der Kategorie der ultra sportlichen Kompakten.

Wüssten Sie es?

Der neue Golf gibt sich resolut zukunftsorientiert mit futuristischen Technologien wie dem Müdigkeitssensor, der automatischen Distanzregelung ACC und der Rundumüberwachung «Front Assist» mit Notbremsfunktion.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 16 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

–Fortsetzung von Seite 14 – Dr. Christoph Brüll hat kürz- den Krieg nicht gegeben hätte. pen und St. Vith erhältlich. Es Die Geschenkbücher und lich ein Buch über den Versail- Auch in Ostbelgien ... kann auch telefonisch ange- Bildbände aus dem GEV er- ler Vertrag (Zoom 1920-2010. Die Belletristik kommt – wie fordert werden (Tel. 087/59 13 scheinen rundweg im origi- Nachbarschaften neun Jahr- immer - auch nicht zu kurz: 00) oder per E-Mail: buchver- nellen und handlichen Format zehnte nach Versailles) veröf- Unser Stammautor Günter [email protected]. 23 x 23 cm. Ohne Kompromis- fentlicht und der ehemalige Krieger aus Langerwehe hat Im Haifischbecken der Ver- se in Bezug auf Qualität und GE-Chefredakteur Heinz War- soeben einen Roman über das lagswelt fühlt der GEV sich Aufmachung. Die letzte Veröf- ny hat in einem 432 Seiten Kreuz der Verlobten veröf- richtig wohl. Denn wer kleiner fentlichung über das Natur- umfassenden Werk einen le- fentlicht. ist, ist in der Regel schnell – schutzgebiet „Das Hohe Er erzählt in seinem Buch beweglich und flexibel. Diese Venn“ - mit Texten von Ulrike die Geschichte eines Paares, Eigenschaften und der feste Schwieren-Höger und Fotos das hundertvierzig Jahre spä- Wille, Qualität zu fördern, tra- Nous protégeons et améliorons l’environnement von Guido Bertemes - offen- ZITAT ter in eine ähnliche Situation gen zum Erfolg bei. Der Tuch- baren die ganze Schönheit gerät ... In der Vergangenheit macher Ackens wäre sicher pour une meilleure qualité de vie au travail dieses Landstrichs, der zu je- sorgte Günter Krieger bereits stolz auf die heutige Entwick- „Mit seiner Unterwegs...- BRUXELLES LIÈGE NAMUR CHARLEROI der Jahreszeit seine Reize hat. für Aufsehen mit den Roma- lung im altehrwürdigen Haus Der Bildband über den Premi- Reihe hat sich das Eupener nen „Flammen über Aachen“, am Eupener Marktplatz. rue Waelhem, Parc Industriel des rue de Dave, 54 Aéropôle de um-Wanderweg „Der Eifels- Verlagshaus längst einen „Das Haupt der Anna“ oder 80 bte 8 Hauts-Sarts 115-117 5100 Jambes Charleroi, rue teig“ (Peter Stollenwerk & Gui- Namen als führender „Gertrudisnacht“. 1030 Brüssel 4040 Herstal Fax: 081 30 33 36 Clément Ader, 12 do Bertemes) wird die Beson- Herausgeber von Die in Ostbelgien aufge- Fax: 02 245 92 45 Fax: 04 355 20 12 Tél. 081 30 14 24 6041 Gosselies derheit der Eifel in den Vor- anspruchsvollen wachsene und seit einigen www.gev.be Tél. 02 245 91 45 Tél. 04 256 50 70 Fax: 071 37 73 00 dergrund stellen. Selten hat Reiseführern gemacht.“ Jahren in Berlin lebende Auto- Tél. 071 37 73 10 Wandern so viel Spaß ge- rin Maryanne Becker veröf- Aachener Nachrichten macht. Dieses Buch birgt aller- fentlicht seit kurzem ihre Bü- dings die Gefahr, dass der Be- cher im Eupener Verlag. Und trachter umgehend seine das mit beachtlichem Erfolg. Wanderschuhe schnüren wird Ihr Erstlingswerk „Grenzland- (Erscheinungstermin: Anfang senswerten Streifzug durch frau“ überraschte gleich: Be- November 2012). die parlamentarischen Debat- cker verknüpft in ihrem Buch In diesem Kontext reiht sich ten über die „Cantons regionale Geschichte mit auch das jüngste Werk aus der Rédimés“ veröffentlicht. Diese spannender Unterhaltung. Feder von Marcel Bauer ein: Publikationen verstehen sich Das Schicksal der Menschen Der Journalist hat das Archiv als wertvolle Zeitdokumente liegt ihr am Herzen. Auch in der Fotografendynastie Fran- von geschichtlicher Bedeu- den Bänden „Fräulein Engel“ ken aus Eupen durchforstet tung. Ein wichtiger Aspekt in und „Die Flickschneiderin“ und in einem Buch dokumen- der Ausrichtung des Verlags: widmet sie sich der Vergan- tiert. Es hält viele Einblicke Dokumentieren und für die genheit in der Region. Mary- und Überraschungen bereit. Nachwelt erhalten - in der anne Becker, eine Autorin, die Ein Zeitdokument, das - recht- heutigen Zeit eine Aufgabe, aus der Ferne betrachtet kein zeitig zu den Feierlichkeiten die immer wichtiger wird. Geheimtipp mehr ist. 800 Jahre Eupen im kommen- Auch Paul Schmitz hat mit Das gesamte Verlagspro- den Jahr - viel mehr über die seiner eigenen Geschichte ein gramm ist im Internet abruf- Stadtgeschichte und das Le- Buch vorgelegt, das absolut le- bar unter www.gev.be. Dort ben der Menschen in der We- senswert ist. Seine Suche nach kann auch das GEV-Newsletter serstadt aussagt als so manche seinem amerikanischen Vater abonniert werden, um laufend Ausstellung („Eupen. Das glä- ist in dem Band „Kriegskind“ über die Neuerscheinungen serne Gedächtnis“, Marcel nachzulesen. Er gewährt einen des Verlags informiert zu wer- Bauer & George Dyba, Novem- tiefen Einblick in die damalige den. Ein 36-seitiges Verlags- ber 2012). Die Aufarbeitung Zeit und beschreibt die lange verzeichnis mit allen lieferba- zeitgeschichtlicher Themen Suche nach seinem Vater. ren Büchern ist kostenlos als wurde nicht vernachlässigt. Kein Einzelschicksal, es gibt Printausgabe in den Grenz- Ganz im Gegenteil: Der Autor unzählige Kinder, die es ohne Echo-Geschäftsstellen in Eu-

Wir gratulieren dem GrenzEcho zum 85-jährigen Bestehen

Der Journalist Marcel Bauer hat das Archiv der Fotografendynastie Franken aus Eupen durchforstet. „Eupen. Das gläserne Gedächtnis“ erscheint November 2012.

BUCHEMPFEHLUNGEN VON GUIDO BERTEMES

 „Stadt der Diebe“ von David sich für nichts interessieren. balltaktik“ von Jonathan Wil- Benioff. Ein Buch über Sie sind so frei, dass sie sich son. Seitdem habe ich das Freundschaft. Ein Abenteuer- vor allem Sicherheit wün- Gefühl, mit dem National- roman, manchmal hart an schen. Die Demos überlassen trainer auf Augenhöhe zu der Grenze. sie den Wutbürgern. Sie ha- sein.  „“Tief im Wald und unter der dern mit Luxusproblemen  Traurig, wie das Leben Erde“ von Andreas Winkel- anstatt Verantwortung zu manchmal sein kann, aber mann. Ich konnte nicht mehr übernehmen. Sie sind nicht trotzdem mit einer hoff- aufhören zu lesen. Das Grau- dabei. Sie sind auf Facebook. nungsvollen Botschaft: „Os- en lässt einen nicht mehr los. Oder beim Feiern. Oder ma- kar und die Dame in Rosa“ Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten sind die regionalen Tages- Ich freue mich bereits auf chen ein Praktikum. von Eric-Emmanuel Schmitt. zeitungen für die Städteregion Aachen, die Kreise Düren und Heinsberg. „Blinder Instinkt“ ...  „Der Vorleser“ von Bernhard Wer denn sonst?  Meine Frau liest gerade „Der Schlink. Ein Klassiker, der es  „Eifel. Ein Heimatbuch“ von Täglich erreichen wir mit 17 Ausgaben rund 370.000 Seele weißes Blut“ von Sabi- auf die Leinwand gebracht Hubert vom Venn. Mit vielen Menschen mit bewegenden Geschichten und ne Klewe. Es scheint sehr hat. tollen Beiträgen über die Ei- den aktuellsten Ereignissen aus dem lokalen spannend zu sein, ich darf  „Der Dativ ist dem Genitiv fel. Schmunzeln erlaubt. sie nicht stören. sein Tod“ von Bastian Sick.  „Die Päpstin Johanna - Bio- Leben. Wir wissen, was die Region bewegt.  Wer die heutige Jugend ver- Kann Grammatik Spaß ma- graphie einer Legende“ von stehen will: „Heult doch“ chen? Ja! Max Kerner und Klaus Her- von Meredith Haaf. Ein Buch  „Kleines Lexikon der Wein- bers. Wenn es die Päpstin über eine Generation und ih- Irrtümer“ (Frank Kämmer): nicht gab, so hätte es sie re Luxusprobleme. Sie sind Endlich mal einer, der mit doch geben können. mobil, dass sie sich Mitte den Halbwahrheiten und  Gerne empfehle ich auch die zwanzig wieder nach dem Vorurteilen aufräumt. Bücher von Ralf Kramp, dem warmen Nest sehnen. Sie  „Revolutionen auf dem Ra- Meister des schwarzen Hu- sind so informiert, dass sie sen. Eine Geschichte der Fuß- mors. www.az-web.de www.an-online.de GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 17 www.volkswagen.be

2003-2009 WILLKOMMEN IM ZEITALTER DER VERBRAUCHSSENKUNG.

Lange vor der allgemeinen Begeisterung hatte Volkswagen begriffen, dass die Verbrauchssenkung im Mittelpunkt der automobilen Anliegen des 21. Jahrhunderts stehen würde. Nachdem man in den 90er Jahren den Lupo TDI 3 Liter entwickelt hatte, lässt Volkswagen nicht nach und beschließt, ökologischere Fahrzeuge in Massenherstellung anzubieten. Der Nachwelt wird im Gedächtnis bleiben, dass der Golf 5 als erster von der BlueMotion-Technologie profi tierte!

Wüssten Sie es?

Dank des Einsatzes neuer Materialien verliert der neue Golf bis zu 100 kg. Dieser Gewichtsverlust ermöglicht es dem neuen Golf, bis zu 23% weniger als sein Vorgänger zu verbrauchen.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 18 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

»An unsere Leser« wandte sich das Grenz-Echo in seiner zweiten Ausgabe vom 11. Juni 1927, um zu gestehen, dass die erste Nummer der Zeitung nicht wie gewünscht erscheinen konnte. Das Original der Nummer 2 befindet sich in Händen des Eupeners Erich Krafft, der seit vielen Jahren schon GE-Leser ist und die seltene Zeitung zur Reproduktion für diese Jubiläumsausgabe zur Verfügung stellte. Die Suche nach der ersten Ausgabe ist bis zum 85. Jubiläum jedenfalls ergebnislos geblieben.

Studienobjekt: Studenten forschten gern zum Grenz-Echo in der Vorkriegszeit Zeitungsgeschichte in Abschlussarbeiten

Das frühe Grenz-Echo ist in nicht erwähnt sind. 8.000 Artikel gelesen und kann man feststellen, dass die und für den Förderverein des Thema „Oral History“. Im Rah- anderen Zeitungen seit seiner Das GrenzEcho selbst hat analysiert. Ich könnte mir aber definitive Integration in den Archivwesens. Während meh- men dieses Projektes wurde Gründung im Jahre 1927 gern sich zu seinem 80-Jährigen im vorstellen, mich mit dem Bel- belgischen Staat von vielen rerer Jahre stand die Mitarbeit die Regionalgeschichte in den zitiert worden – sei es als Ziel- Jahre 2007 erstmals in Buch- gienbild der Zeitung der Jahre Faktoren beeinflusst wurde. an dem Projekt „FUER Ge- Mittelpunkt des Unterrichts scheibe härtester Kritik in an- form mit der eigenen Ge- 1945 bis 1965 zu beschäftigen. schichtsbewusstsein“ im Vor- gerückt und zahlreiche Zeit- deren Zeitungen in der Vor- schichte befasst, und dies in Das wäre dann schon eine Henri Michel nahm im „Bel- dergrund. Hier ging es um Fra- zeugen zum Alltagsleben in kriegszeit oder als Objekt von der bisher ausführlichsten Aufgabe für einige Jahre, da gienbild des Grenz-Echos“ lo- gen der Geschichtsdidaktik den 50er und 60er Jahren be- Recherchen und Abschlussar- Darstellung. In „Zwei Jahrhun- man sich nicht immer nur auf gischerweise eine zentrale und die Anwendung von fragt. Es gibt natürlich auch beiten an Hochschulen. derte deutschsprachige Zei- die Analyse der Zeitungsarti- Rolle ein. Hat sich Ihr Bild Kompetenzen im Unterricht. die Zeiten, in denen die Be- Zu den frühen Veröffentli- tung in Ostbelgien“ werden kel konzentrieren kann – die von Henri Michel seitdem Über dieses Projekt entwickel- schäftigung mit der Geschich- chungen gehört „Le Grenz- zudem alle im GE-Verbrei- pädagogische Arbeit hat da noch geschärft? ten sich neue Kontakte und te und der Kultur Wiens im Echo, cas particulier de la pres- tungsgebiet herausgegebenen Vorrang. Havenith: Der Name Henri Mi- führten zu einem Projekt zum Vordergrund steht ... se belge“ von Marie-Louise Zeitungen behandelt. chel ist gerade für die Vor- Claudine Genet (früher Burg- An der Lütticher Universität Sie schrieben damals im Ti- kriegszeit eng mit dem Grenz- Reuland, heute Brüssel), die an legte der Raerener Pädagoge tel: „Das Belgienbild im Echo verbunden. Er hat die der Freien Universität Brüssel Guido Havenith im akademi- Grenz-Echo 1927-1940. Ein Zeitung stark geprägt. Jedoch Journalismus und Sozialkom- schen Jahr 1994-1995 eine sehr Weg der Integration?“ Wel- bleiben einige Fragen offen: munikation studiert hatte. Sie detaillierte Abhandlung über che Integration sprachen Sie Warum hat er sich nach 1965 legte ihren Bericht über das „Das Belgienbild des Grenz- an? Können Sie diese Frage aus dem politischen Gesche- Grenz-Echo im akademischen Echos in den Jahren 1927-1940 inzwischen klar beantwor- hen Ostbelgiens zurückgezo- Jahr 1974/1975 vor. Ihr Mémoi- – Ein Weg der Integration?“ ten? Weshalb sollte es über- gen? Hier wäre auch eine Ana- re diente manchen Studenten vor. Diese Arbeit ist aktuell haupt eine offene Frage sein? lyse der Kommentare Michels wohl als Fundgrube für erste vom Förderverein des Archiv- Havenith: Es ging um die Inte- in der Presse der letzten Jahre Hinweise zur GE-Geschichte. wesens in der Deutschsprachi- gration der Eupen-Malmedyer vor seiner Pensionierung inte- Im Jahr 1974 veröffentlichte gen Gemeinschaft in einer in den belgischen Staat. Infor- ressant. die Eupenerin Heidi Christ- deutschsprachigen Ausgabe mationen waren für die Ost- mann ihre an der Ludwig-Ma- veröffentlicht worden. Es han- belgier enorm wichtig. Nur so Haben Sie sich in Ihrer freien ximilian-Universität in Mün- delt sich um die integrale konnten sie etwas in ihrer Zeit inzwischen noch mit der chen eingereichte Arbeit Übersetzung des französi- Muttersprache über Belgien Geschichte des GrenzEchos „Presse und gesellschaftliche schen Originals in die deut- (Politik, Kultur...) erfahren. Ei- oder mit der Entwicklung der Kommunikation in Eupen- sche Sprache. Autor Guido Ha- ne Rolle, die das GrenzEcho Presse in Ostbelgien allge- Malmedy zwischen den bei- venith blickt in einem Ge- heute noch übernimmt. Die mein beschäftigt? Oder fes- den Weltkriegen“ vor. Es wur- spräch mit dem GE auf seine Frage sollte eine offene Frage selt Sie Ihre Hinwendung zur de ein Nachschlagewerk für Studienarbeit zurück: sein, da die Integration der Stadt Wien doch allzu sehr? die Zeitungen in dieser Zwi- Belgier nicht nur durch eine Havenith: Es ist nicht so, dass schenkriegszeit. Sie hatten sich mit den Jah- konsequente probelgische In- die angesprochene Hinwen- Werner Brüls befasste sich ren 1927 bis 1940 befasst. formationspolitik vorange- dung zur Stadt Wien mich so in seiner Lizenzarbeit an der Reizt es Sie nicht, der ersten trieben wurde. Vielleicht wäre sehr beschäftigen würde, dass Universität Löwen 1991-1992 Arbeit eine weitere für die auch eine Analyse der Schul- ich Ostbelgien aus dem Blick- mit den „Eupener Nachrichten Zeit ab 1945 anzufügen? bücher zu diesem Thema inte- winkel verlieren würde. In und dem Grenz-Echo in den Havenith: Es würde mich ressant. Wie wurde in den 20- meiner Freizeit kann ich mich Jahren 1933 bis 1940“. schon reizen, die Analyse des er und 30er Jahren den Schü- natürlich auch noch mit der Hinzu kommen weitere Ar- Belgienbildes nach 1945 im lern die belgische Geschichte Regionalgeschichte beschäfti- beiten als Hochschulabschlüs- GrenzEcho zu analysieren. Je- näher gebracht? Hat die Schu- gen. Die Schwerpunkte haben se von deutschsprachigen, in- doch ist eine derartige Arbeit le die Eupen-Malmedyer zu sich schon etwas verlagert. Da- nerbelgischen und auch Stu- sehr zeitintensiv. Schon für Belgiern gemacht? Welche zu gehört das Engagement für denten des Auslands, die hier die Vorkriegszeit wurden über Rolle spielte der Krieg? Hier das Töpfereimuseum Raeren Guido Haveniths Abschlussarbeit in deutscher Sprache GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 19 www.volkswagen.be

2008-2012 QUALITAT BIS INS KLEINSTE DETAIL.

Wer einmal in einem Golf 6 Platz genommen hatte, war beeindruckt von den Fortschritten gegenüber seinem Vorgänger. Die Geräuschdämmung erreichte das Niveau von Limousinen der höheren Klasse, die Verarbeitung war eine Klasse besser und der Verbrauch war stark gesenkt worden. Kein Wunder, dass Ihnen heute Millionen Exemplare auf der Straße begegnen!

Wüssten Sie es?

Mit seinem 5,8-Zoll-Touchscreen mit Annäherungssensorik führt der neue Golf eine weitere Innovation ein. Nähert sich ein Finger dem Bildschirm, wechselt das System automatisch vom Darstellungs- in den Bedienmodus.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 20 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Medientechnische Entwicklungen: Verschmelzung schreitet voran Die Zukunft hat begonnen

Im Lauf der Menschheitsge- ereignisse versucht man, neue zumindest für den Privatge- schichte gab es immer wieder Zielgruppen zu gewinnen. Der brauch. Erst mit der serienmä- Erfindungen, die das Leben Durchschnittsbürger schaut ßigen Produktion von Mikro- auf unserem Planeten revolu- heute am Tag vier bis sechs prozessoren (Computerchips) tionierten. Etwa der Buch- Stunden fern. In der Anfangs- wurden PCs immer kleiner druck. Oder die Dampfmaschi- zeit des Mediums war dies und vor allem leistungsfähi- ne. Doch wohl keine Entwick- schlicht undenkbar. Denn täg- ger. So setzten sich in den lung hat die Welt so radikal lich wurden nicht mehr als 1980er Jahren die ersten und rasant verändert wie die zwei Stunden Programm ge- Heimcomputer durch. Liebha- des Computers. sendet. ber geraten noch heute bei 1927, im Gründungsjahr des Trotzdem explodierte die Namen wie „Atari“ oder „Com- GrenzEchos, schienen mobile Zahl der Fernsehgeräte in den modore“ ins Schwärmen. Telefone, elektronische Post 1950ern. Die Vernetzung einzelner und tragbare Musik noch in Computer wurde früh ange- weiter Ferne. Dafür schickten strebt. Bereits 1969 verband sich gerade andere Medien an, man in den USA die ersten Ge- unseren Alltag zu erobern. Die 1990er wurden zum räte mit dem Internet. Zu- Das Radio steckte in seinen Jahrzehnt des Internets. nächst wurden Universitäten Anfängen und mit dem „Jazz- und Forschungseinrichtungen sänger“ kam im Oktober 1927 vernetzt. Es dauerte bis 1990, der erste Tonfilm in die ameri- Die Krönung von Queen Eli- bis man schließlich beschloss, kanischen Kinos. zabeth am 2. Juni 1953 war das das Netzwerk kommerziell zu- Obwohl das Werk gerade erste direkt im Fernsehen gänglich zu machen. einmal zwei Sprachsequenzen übertragene Großereignis. 27 Die 1990er wurden zum besaß (von denen eine ledig- Millionen Briten verfolgten Jahrzehnt des Internets. lich aus drei Sätzen bestand), die Zeremonie vor ihren Flim- Mittlerweile ist das World bedeutete er das Ende des merkisten. Wide Web zu einem Standort Stummfilms. Im darauffolgen- Heutige Fernsehgeräte als für Informationen aller Art ge- den Jahrzehnt etablierte sich „Flimmerkisten“ zu bezeich- worden. Google hat (beinah) das Kino als Kunstform. Welt- nen, wäre jedoch beinah eine auf jede Frage eine Antwort. weit wurden prunkvolle Licht- Beleidigung: Wackelige, grie- Nicht zuletzt hat das Internet Ob Handys mit Touchscreen, Tablet-PCs oder hochleistungsfähige Computer - seit 1927 spielhäuser erbaut, um dem ßige Sendungen gibt es schon unsere Art zu kommunizieren hat sich medientechnisch eine Menge entwickelt. neuen Kulturgut gerecht zu lange nicht mehr. Moderne verändert. Längst hat die E- werden. Bildschirme sind nur wenige Mail Brief, Fax und Tele- Noch heute gelten die 1930- Zentimeter dick und liefern gramm ersetzt. Kommunikati- er Jahre als Blütezeit des gro- dennoch ein gestochen schar- on ist dadurch viel unmittel- ßen Hollywood-Kinos. Es ent- fes Bild. Mittlerweile sind viele barer und die Welt kleiner ge- standen Klassiker wie „Der von ihnen gar 3D-fähig. Und worden. Schriftwechsel mit www.manrolandbenelux.be Zauberer von Oz“ oder „Vom die nächste Generation von Geschäftspartnern in Japan Winde verweht“, die gleichzei- Fernsehapparaten steht schon oder Südamerika? Früher tig den Grundstein für den Er- vor der Tür. Smart TVs verfü- langwierig - wenn nicht gar folg des Farbfilms legten. gen über einen Internetzu- undenkbar. Heute trennt le- Doch in den 1950er Jahren, gang und erlauben somit un- diglich die Zeitverschiebung. als sich das Fernsehen allmäh- zählige Zusatzfunktionen. lich zum Massenmedium Im Vergleich zu vielen ande- mauserte, bekam der Film ren Technologien entwickelte ernstzunehmende Konkur- sich die Computer-Technik be- Die massenhafte renz. sonders schnell. Als Konrad Verbreitung von Die Zahl der Kinosucher Zuse in den 1940er Jahren den Mobilfunktelefonen sank rapide. Und erst in der ersten rechenfähigen Compu- jüngeren Vergangenheit ge- ter zusammenschraubte, ahn- hat unser lang es der Filmindustrie, wie- te er nicht, dass er damit eine Kommunikationsverhalten der mehr Zuschauer vor die (digitale) Revolution auslösen drastisch verändert. Leinwand zu locken. 3D-Spek- würde. Zur Ahnenforschung takel wie „Avatar“ machen aus tauge das Gerät, urteilte er. Auch die massenhafte Ver- dem Kinobesuch wieder ein Lange Zeit wurde das Poten- breitung von Mobilfunktele- Erlebnis. Mit Live-Übertragun- zial der intelligenten Rechen- fonen hat unser Kommunika- gen großer Opern oder Sport- maschinen deshalb verkannt - tionsverhalten drastisch ver- ändert. Vorläufer der Handys waren die Autotelefone, die erstmals in den 1950er Jahren instal- liert wurden. Die Sprechanla- gen machten damals rund die Hälfte des Fahrzeugpreises aus, waren so groß wie ein Rei- sekoffer und wogen gut 20 Ki- logramm. Ende der 1980- er/Anfang der 1990er machte die Einführung eines flächen- deckenden Mobilfunknetzes die Geräte handlicher - bis man schließlich kein Auto mehr brauchte, um sie zu transportieren. Heute kom- men schon Schulkinder kaum mehr ohne Handy aus. Das womöglich größte Er- eignis des 20. Jahrhunderts, die Mondlandung, hätte es oh- ne Computer nicht gegeben. Kaum vorstellbar, dass mitt- Geschichte wird nicht lerweile in einem schnöden Mobiltelefon mehr Technik steckt als 1969 in Apollo 11. jeden Tag gedruckt. Telefonieren, Radiohören, Fernsehen, im Internet surfen Wir gratulieren zu 85 Jahren Grenz-Echo ! - das alles ist mit einem mo- dernen Smartphone möglich. Konvergenz nennen Kommu- nikationswissenschaftler die- Telefonieren, Radiohören, Fernsehen, im Internet sur- ses Verschmelzen der einzel- fen - das alles ist mit einem modernen Smartphone nen Medien. Ein Trend, der möglich. sich fortsetzen wird. (drn) GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 21

Werbung wird immer intensiver und man kommt kaum noch an ihr vorbei. Quelle: Sebastian Bertalan

Anzeigen: Wenn’s ans Einkaufen geht, übernimmt das Unterbewusstsein die Kontrolle Werbung lädt Produkte emotional auf

Das Nachrichtenmagazin ze machen. Früher fast aus- Hälfte des Geldes bleibt un- geweckt werden, das Produkt die weiße Bluse und das grü- dass Print-Anzeigen von allen „Der Spiegel“ ist das meistzi- schließlich ein Phänomen wirksam. Wie lassen sich Wer- zu besitzen und ihn schließ- ne Gras unserem Unterbe- Mediengattungen das meiste tierte Medium in Deutsch- von Frauen- und Boulevard- beinvestitionen also in Um- lich zum Kauf (Action) verlei- wusstsein Sauberkeit sowie Vertrauen genießen. land. Das Hamburger Maga- Zeitschriften, findet man sie satzerfolg umwandeln? ten. Konsumenten glauben, Umweltverträglichkeit. Oft löst eine Anzeige den zin steht wie kaum ein zwei- heute immer öfter auch in Theorien zur Werbewir- rational zu entscheiden. Tat- So oder so ähnlich funktio- Wunsch nach zusätzlichen In- tes für Seriosität und journa- Nachrichtenmagazinen. kungsforschung gibt es mitt- sächlich leitet sie jedoch ihr niert im Grunde jede listische Glaubwürdigkeit; für Der Pressekodex gebietet lerweile viele. Die erste entwi- Unterbewusstsein. Wenn eine Werbung. Damit sie im Informationen, denen der Le- eine klare Trennung von re- ckelte Elmo Lewis bereits junge Mutter mit blütenwei- Gedächtnis der Men- ser vertraut. daktionellen und werblichen 1898: Das AIDA-Modell hat bis ßer Bluse durch saftig grüne schen bleibt, wird sie Umso größer war die Empö- Inhalten. In der Praxis ist das heute Gültigkeit. Demnach Wiesen streift und dabei von ausreichend oft wieder- Denn Werbung spricht ihre rung, als das Traditionsblatt nicht immer der Fall. Das wirkt Werbung in vier Phasen. ihrem neuen Waschmittel er- holt. eigene Sprache, durch die im Rezessionsjahr 2009 seine macht redaktionelle Anzeigen Zunächst soll die Aufmerk- zählt, das nicht nur die Wä- Jede Mediengattung Produkte emotional „Hausmitteilung“, die seit zu einem problematischen samkeit (Attention) des Kun- sche rein macht, sondern hat ihre ganz eigenen 1947 jedem Heft voransteht, Werbemittel, das mitunter ei- den erregt werden, dann sein auch die Umwelt schont - Stärken in Bezug auf aufgeladen und mit an den Automobilhersteller nen erheblichen Seriositäts- Interesse (Interest). Dabei soll dann schenken wir ihr Glau- die Platzierung von bestimmten Schlüsselreizen verlust für das jeweilige in ihm der Wunsch (Desire) ben. Immerhin signalisieren Werbung und Anzei- verbunden werden. Medium bedeutet. gen. Angesichts der Werbung und Anzei- wachsenden Wichtig- gen sind aber keine Er- keit des Internets und der formationen zum Produkt Werbung muss für den Leser findung der Neuzeit. weltweiten Wirtschaftskrise, aus. Zeitschriften und Zeitun- klar als solche erkennbar sein. Schon in der Antike hatten es aber vor allem die gen vermögen es - besser als wurden etwa Politiker Print-Medien in den vergan- andere Werbeträger - ihre Le- oder Gaststätten auf genen Jahren schwer, Anzei- ser zielgerichtet auf die Web- Toyota verdingte. Mit viel steinernen Werbetafeln ange- gen zu verkaufen. Dabei spre- site des Herstellers zu brin- Text und großen Bildern wur- priesen. chen zahlreiche Argumente gen. Daher ergaben Studien: de da das Innenraumkonzept Der Buchdruck erleichterte für Werbung in Zeitungen Bei jeder fünften Anzeige hat des neuesten Fahrzeugmo- schließlich die Verbreitung und Zeitschriften. sich mehr als die Hälfte der dells gepriesen. Die eigentli- von Werbung, und mit Be- Knapp 93 Prozent der deut- Betrachter näher mit dem che (redaktionelle) „Hausmit- ginn der industriellen Revolu- schen Bevölkerung liest bei- Produkt beschäftigt oder es teilung“ folgte erst auf der tion im 18. Jahrhundert er- spielsweise Magazine. Darun- gar gekauft. nächsten Seite. schienen die ersten Anzeigen- ter befinden sich auch viele Werbeannoncen - insbeson- Auf den Leser wirkten beide blätter. Rund 100 Jahre später junge Leute - im Gegensatz zu dere jene, die den Leser visu- Hausmitteilungen nahezu entdeckten die Zeitungen, der weitverbreiteten Annah- ell ansprechen - bleiben im identisch. Dass es sich bei der dass sie sich über Anzeigen fi- me, Heranwachsende würden Gedächtnis. Mehr als ein Vier- Toyota-Mitteilung jedoch um nanzieren können. sich nicht mehr mit klassi- tel der Nutzer erinnert sich an eine dreiste Werbung handel- Heute ist Werbung allge- schen Medien beschäftigen. ein durchschnittliches Anzei- te, fiel nicht auf. Erst bei ge- genwärtig. Ob im Radio, im So ziemlich jede relevante genmotiv. nauerer Betrachtung wurden Fernsehen oder im Internet: Zielgruppe hat ihre eigene Während Werbe-Spots im Unterschiede in Typografie Wir sind ständig von ihr um- Zeitschrift. Potenzielle Kun- TV nach 30 Sekunden ver- und Aufmachung sichtbar. geben. Doch: Wie wirkt Wer- den können auf diese Weise schwinden, nehmen Leser ei- Auf die Kennzeichnung „An- bung? Wieso sprechen uns passgenau angesprochen wer- ne Zeitschrift mehrfach zur zeige“ hatte der Spiegel ver- manche Anzeigen an und wa- den. Hand. Sie begleitet uns im Ta- zichtet - ein Fehler, den die rum lassen uns andere völlig 62 Prozent der Mediennut- gesverlauf, wird sichtbar in Zeitschrift bereits unmittel- kalt? zer geben an, in Zeitschriften der Wohnung platziert, oft ge- bar nach Erscheinen bedauer- Vor allem Betriebswirte ha- schon einmal interessante sammelt oder an Freunde te und der vom Presserat ben ein reges Interesse daran, Anregungen gefunden zu ha- weitergereicht. missbilligt wurde. diese Fragen zu klären. Liegt ben. Nicht einmal die Hälfte So kommt der Leser immer Doch sogenannte redaktio- doch allein das Gesamtvolu- (40 Prozent) würde dies über wieder mit der Anzeige und nelle Anzeigen wie diese wer- men des deutschen Werbe- das Fernsehen sagen. Anzei- dem beworbenen Produkt in den bei Anzeigenkunden im- marktes laut „Nielsen Media gen werden von Lesern nicht Kontakt. Für die Betriebswirte mer beliebter - nicht zuletzt, Research“ jährlich bei mehr als störend empfunden, son- und Manager bedeutet das: weil sie sich die Glaubwürdig- als 25 Milliarden Euro. Eine al- dern besitzen eine hohe Ak- Die Werbung wirkt nachhal- keit der Print-Produkte zunut- te Branchen-Weisheit sagt, die Werbung ist allgegenwärtig. Foto: dpa zeptanzrate. So erklärt sich, tig. (drn) GrenzEcho 22 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Jugendliche: Elektronische Medien spielen bei der Freizeitgestaltung eine immer größere Rolle Im Reich der digital Eingeborenen

Computer sind „Lernverhin- Nicht zuletzt aufgrund ih- einem Jahr - besitzen ein derungsmaschinen“, so die rer Affinität zu allem Neuen Smartphone. Die intelligen- These von Manfred Spitzer, widmen sich unzählige Stu- ten Handys (oft zum Missfal- der mit seinem Buch „Digitale dien dem Mediennutzungs- len der Mitmenschen zur Demenz: Wie wir unsere Kin- verhalten junger Menschen. Wiedergabe von Musik oder der um den Verstand brin- Eine der größten und wich- Videos) ermöglichen es, auch gen“ in diesem Sommer nicht tigsten unter ihnen ist die unterwegs, in der Schule oder nur die Bestsellerlisten, son- Studienreihe „Jugend, Infor- am Arbeitsplatz online zu ge- dern auch die öffentliche Dis- mation, (Multi-)Media“, kurz hen. kussion bestimmte. Mit sei- JIM, die seit 1998 jährlich in ner provokanten Streitschrift Deutschland durchgeführt zum digitalen Wandel schürte wird. Befragt werden Jugend- der Hirnforscher Ängste - vor liche im Alter von zwölf bis 19 Community-Nutzer haben allem wohl bei besorgten El- Jahren. im Durchschnitt tern. Denn längst bietet (ex- Wenig überraschend ergab 206 „Freunde“ zessiver) Medienkonsum im- die aktuellste Befragung, dass mer wieder Anlass zum Fami- alle Teenager mit Fernsehern, lienkrach („Du hängst den Computern, Internetzugang Laut der JIM-Studie dient ganzen Tag nur vor der Glot- und Handy aufwachsen. Auch das Netz insbesondere als ze. Geh‘ mal aus an die frische Radios und Digitalkameras Kommunikationsplattform. Luft!“). sind in fast allen Haushalten Beinahe die Hälfte ihrer On- Führen Handy, Computer vorhanden. Elektronische Me- line-Zeit bringen junge Leute und Internet zur sozialen Iso- dien spielen für das Freizeit- mit Chatten zu oder in diver- lation? Behindern sie Lern- verhalten der Zwölf- bis 19- sen sozialen Netzwerken. Hier leistungen oder verdrängen Jährigen eine immer größere ein Foto auf Instagram gepos- sie gar die klassischen Medi- Rolle. Neben dem Handy, das tet. Da schnell getwittert. Und en? Mit Fragen wie dieser be- 96 Prozent besitzen, nutzen dann noch schnell einge- schäftigen sich Kommunika- sie Fernsehen und Internet. checkt via Foursquare. tionswissenschaftler bereits Dabei hat das World Wide Vor allem die Zahl der Face- book-Nutzer ist in den ver- gangenen zwölf Monaten ...... sprunghaft gestiegen und hat sich annährend verdoppelt. Zwei Drittel der Fast drei Viertel der befragten Jugendlichen surfen Mädchen und Jungen sind in der mittlerweile omnipräsen- täglich im Internet ten Community angemeldet. – und das länger als Teilweise mehrmals täglich loggen sie sich ein, um ihre zwei Stunden. Freunde via Statusmitteilung oder Pinnwandeintrag über Neuigkeiten auf dem Laufen- den zu halten. Im Schnitt haben die Com- munity-Nutzer 206 „Freun- de“. Diese Zahl legt nahe, dass es sich nicht um Freunde im engeren Sinne des Wortes handelt. Dennoch geben 96 Prozent der Jugendlichen an, die Freunde des Profils auch persönlich zu kennen.

Damit scheint die These wi- ......

. derlegt, dass Internet und Computer zu sozialer Isolati- on führen. Denn oft bereitet seit den 1980er Jahren. Web der Flimmerkiste inzwi- die Online-Kommunikation Tatsache ist: Kinder entde- schen sogar den Rang ange- die Face-to-Face-Kommunika- cken die bunte Welt der Medi- laufen: Zwei Drittel der Ju- tion vor. Nach wie vor ist en immer früher. Durch- gendlichen surfen täglich im nämlich das Treffen mit schnittlich beginnen sie bei- Internet - und das länger als Freunden die liebste Beschäf- spielsweise im Alter von vier zwei Stunden (134 Minuten). tigung Heranwachsender. Jahren fernzusehen. Mittler- Wer frühmorgens hin und Zu diesem Schluss kommt weile wachsen sie so selbst- wieder einer Horde Halbstar- eine Studie der Leuphana Ein fünfjähriges Mädchen sitzt auf dem Teppich im Wohnzimmer und schaut einen verständlich mit dem vielfäl- ker auf dem Weg zur Schule Universität Lüneburg, die den Trickfilm im Fernseher. Jede Stunde vor dem Fernseher wirkt sich bei Kleinkindern einer tigen Medienangebot auf, begegnet, ahnt es vielleicht Medienkonsum von Schülern kanadischen Studie zufolge langfristig auf Körperumfang und Sportlichkeit aus. dass sie die Fachsprache als bereits: Immerhin ein Viertel analysierte. Demnach hat die „digital Eingeborene“ be- der Jugendlichen - und damit Mediennutzung keinen Ein- zeichnet. elf Prozent mehr als noch vor fluss auf den Freundeskreis. Im Gegenteil. Tatsächlich sind der Medienkonsum vielmehr Privacy-Einstellungen in sozi- Intensivnutzer - also Schüler, negativ auf die Noten aus- alen Netzwerken. Fast 80 Pro- die täglich mehr als sechs wirkt, konnten die Wissen- zent schützen ihr Profil vor Stunden mit Radio, TV und schaftler nicht feststellen. den Blicken Fremder. Auch WWW verbringen - öfter mit Denn entgegen aller Befürch- mit dem Einstellen persönli- ihren Freunden unterwegs. tungen, begreift die Mehrheit cher Daten werden sie zuneh- der Kinder und Jugendlichen mend zurückhaltender. den Computer nicht aus- Das alles darf jedoch nicht schließlich als Spielgerät. darüber hinwegtäuschen, 80 Prozent schützen ihr Schon im Grundschulalter dass digital eingeboren nicht Profil vor den Blicken verwenden sie ihn zur Re- gleichbedeutend mit einer Fremder. cherche oder zum Lernen. angeborenen Medienkompe- Vor diesem Hintergrund tenz ist. sollte auch der Einfluss von Diese muss erlernt werden. Medien scheinen also eine Computerspielen betrachtet Dazu gehört nicht nur, mit soziale Komponente zu besit- werden. Ihre Bandbreite den unterschiedlichen Medi- zen - wie jede Mutter weiß, reicht von Lern-, über Simula- en verantwortungsvoll umge- deren Sohn sich mehrfach in tions- und Sportspiele bis hin hen zu können, sie auszuwäh- der Woche mit seinem besten zu den als gewaltverherrli- len oder gar aktiv gestalten zu Freund zum Wii-Spielen ver- chend geltenden Ego-Shoo- können. Sondern die ver- abredet. Dass Intensivnutzer tern. „Call of Duty“ (zwölf Pro- schiedenen Angebote wollen häufiger körperlich inaktiv zent) oder „Counter-Strike“ auch eingeordnet und kri- sind, sei hier nur am Rande (fünf Prozent) sind jedoch we- tisch reflektiert werden. Hier- erwähnt. Ebenso, dass Schü- niger beliebt, als vielleicht ge- bei sind vor allem Lehrer und ler, die intensiv Medien nut- dacht. Generell muss festge- Eltern Vorbild. Sie können ih- zen, weniger Lust auf Schule halten werden, dass Jugendli- ren Schützlingen zeigen, wie haben. Ob sie sich allerdings che verantwortlicher mit Me- man Medien positiv für sich durch die Medien von ihren dien umgehen als gemeinhin nutzt - um etwa tragische Cy- Gewaltverherrlichende Ego-Shooter wie „Call of Duty“ sind weniger beliebt als vielleicht schlechten Schulleistungen angenommen. Das zeigt sich bermobbing-Fälle zu vermei- gedacht. ablenken lassen oder, ob sich zum Beispiel am Einsatz von den. (drn) GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 23 www.volkswagen.be

2012 DIE LEGENDE LEBT.

Verbesserte Qualität, gesenkter Verbrauch, der neue Golf ist so einmalig wie sein unvergleichliches und sofort wiedererkennbares Design. Einmalig auch, weil er der einzige ist, der mit “Front Assist” serienmäßig ein exklusives Notbremssystem anbietet. Entdecken Sie den neuen Golf bei Ihrem Volkswagen-Vertragshändler.

3,8 - 5,3 L/100 KM • 99 - 129 G CO2/KM

Umweltinformationen (K.E. 19/03/2004): www.volkswagen.be GrenzEcho 24 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Inhalte sozialer Netzwerke werden oft von Vorgesetzten genutzt, um sich ein genaueres Bild von Mitarbeitern oder potenziellen Bewerbern zu machen. 4,3 Mio. Belgier nutzen Facebook.

Facebook, Twitter, Xing, Tumblr & Co.: Wirksame Online-Profile werden zu einem wichtigen Werkzeug bei der Arbeitsuche Jobsuche 2.0

Anfang August macht Maxi- Verstärkt nutzen auch Politi- Kommentaren, die auf einmal InSites die Internetcommuni- Kontakte via Social Media. Das ternet über Ausbildungsplät- miliane Rüggeberg ihrem Un- ker und Parteien Social Me- für die ganze Welt sichtbar tys LinkedIn, Google+ und machen sich immer häufiger ze. Online-Profile werden so mut auf dem Blogging-Dienst dia-Seiten, um mit ihren Wäh- sind. Twitter. 28 Prozent der Surfer Personalmanager zunutze. Für zu einer Art Visitenkarte. Ent- „Tumblr“ Luft. Unter der Über- lern in direkten Kontakt zu Schlagzeilen machte unter verfügen über ein Smart- sie sind soziale Netzwerke ein sprechend sorgfältig sollte der schrift „Ausbeutungsmaschi- treten. US-Präsident Barack anderem der US-Abgeordnete phone, aber nur die Hälfte von Rekrutierungswerkzeug, des- Internetauftritt daher gepflegt ne Journalismus“ beschreibt Obama machte es vor. Dank Anthony Weiner, der im ver- ihnen besitzt ein Abonne- sen Stärke in der Kontaktauf- werden. Jedoch gilt zu beden- die junge Studentin ihre eben- des Web 2.0 mobilisierte er im gangenen Jahr unbeabsichtigt ment für mobiles Surfen. Elf nahme mit den Bewerbern ken: Wer seine Bewerbungs- so frustrierende wie ergebnis- letzten Wahlkampf (2008) vor intime Fotos von sich online Prozent der Internetnutzer liegt. unterlagen - inklusive Zeug- lose Suche nach einem Zei- allem junge Menschen. Dabei stellte und damit seine politi- können ein Tablet ihr Eigen So gaben in einer aktuellen nisse - ins Netz stellt, macht tungsvolontariat und nutzt veranstaltete sein Team auf sche Karriere ruinierte. Aber nennen. Umfrage 60 Prozent der Per- sie unter Umständen für je- den Eintrag für eine engagier- YouTube sogenannte Town auch Privatpersonen können Die meisten Nutzer sind täg- sonaler an, online die Reputa- dermann zugänglich und te Branchenkritik. Hall Meetings, zu denen inter- ihre Internet-Profile zum Ver- lich in ihrer Community aktiv. tion ihrer potenziellen Mitar- sichtbar. Von der Internetgemeinde essierte Bürger ihre Fragen per hängnis werden. Die Hälfte von ihnen gibt an, beiter zu überprüfen und erfährt sie dafür viel Solidari- Videobotschaft einsenden Laut einer Studie sind sie- bis zu zwei Stunden auf Face- nach zusätzlichen Informatio- tät. Und plötzlich wird auch konnten. ben von zehn Internetnutzern book und Co. zu verbringen. nen über sie zu suchen. ein Chefredakteur auf Maxi- Wenn Promis und Politiker in Belgien in sozialen Netz- Vor allem die Kommunikation Neben der Rechtschreibefä- Viele Berufseinsteiger sind miliane aufmerksam. Ihm im- twittern oder facebooken, werken aktiv. Mit 4,3 Millio- mit Freunden, Bekannten so- higkeit und dem Ausdruck ei- heute in der glücklichen poniert der Mut der angehen- läuft das nicht immer fehler- nen Mitgliedern ist Facebook wie der Familie spielt dabei ei- nes Bewerbers liegt das Haupt- Lage, zwischen den Journalistin und er bietet los ab. Denn die Netzwerke mittlerweile am beliebtesten. ne wichtige Rolle. augenmerk bei Hinweisen auf ihr prompt einen Ausbil- verleiten zu flapsigen Formu- Auf den nächsten Rängen fol- Jedoch: Circa 20 Prozent der Alkohol- oder Drogenkonsum. verschiedenen dungsplatz an. lierungen oder unüberlegten gen laut der Consulting-Firma User pflegen auch berufliche Denn das Freizeitverhalten Jobangeboten wählen zu Auch auf dem Business- sollte keinen Zweifel an seiner können. Netzwerk „Xing“ finden sich Persönlichkeit aufkommen unzählige Erfahrungsberichte lassen. So werden manch ei- Mit Blick auf die sozialen von Nutzern, die mithilfe der nem wilde Partyfotos, wie sie Netzwerke liegt für Unterneh- Plattform einen (neuen) Job besonders von jungen Men- men das „Employer Branding“ gefunden haben. schen gerne online gestellt - also die eigene Positionie- Angesichts solcher Fälle werden, zum Verhängnis. Pri- rung als Arbeitgeber - bisher stellt sich die Frage: Geht heu- vate Aufnahmen müssen al- an zweiter Stelle. Obgleich sie te eigentlich noch etwas ohne lerdings kein Hindernis sein. den Ruf ihrer Bewerber online ein wirksames Online-Profil? Vielmehr beweisen sie meist, ausloten, überprüft nur ein Wohl die Ersten, die soziale dass ein Kandidat sozial integ- Drittel der Firmen, was über Netzwerke wie Facebook, My- riert ist. sie im World Wide Web ge- Space oder MeinVz für sich In den USA sind solche Prüf- schrieben wird - etwa Beurtei- entdeckten, waren die Schö- verfahren bereits gängige Pra- lungen ehemaliger Mitarbei- nen und Reichen Hollywoods. xis. Im deutschsprachigen ter. Munter tauschten Demi Moo- Raum steckt die Entwicklung Angesichts des wachsenden re und Ashton Kutscher via noch in den Anfängen, wird Arbeitskräftemangels sind vie- Twitter nicht nur Liebesbot- aber in der IT-Branche sowie le Berufseinsteiger heute je- schaften aus, sondern promo- im Sales- und Marketingbe- doch in der glücklichen Lage, teten auch ihre eigenen Pro- reich verstärkt eingesetzt. zwischen verschiedenen Job- jekte. Für viele Schauspieler Selbst Praktikanten müssen angeboten wählen zu können. und Musiker sind die Plattfor- mit einer Überprüfung rech- Daher suchen die Bewerber men zu einem praktischen nen. Firmen investieren im- abseits der Firmen-Websites Werkzeug geworden, um mit mer weniger in traditionelle nach ungeschönten, ungefil- ihren Anhängern zu interagie- Print-Stellenmärkte. Stattdes- terten Informationen über die ren. Längst ist ein Wettkampf sen werden Jobs häufiger on- Unternehmen. So wird es für um die meisten Internet-Fans line ausgeschrieben. diese immer wichtiger, die ei- entbrannt. Wer kann Popdiva Schüler nutzen soziale Netz- genen Arbeitgeberqualitäten Lady Gaga und ihre 30 Millio- werke bei der Arbeitsuche be- herauszustellen - beispielswei- nen Twitter-Follower schla- Auf dem Business-Netzwerk „Xing“ finden sich unzählige Erfahrungsberichte von Nut- sonders rege. 88 Prozent von se via sozialem Netzwerk. gen? zern, die mithilfe der Plattform einen (neuen) Job gefunden haben. ihnen informieren sich im In- (drn) GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 25

- Herzlichen Glückwunsch, GrenzEcho -

Seit nunmehr 85 Jahren ein zuverlässiger Fels in der Nachrichtenbrandung. Darauf kann man stolz sein.

Das GrenzEcho wird 85. So lange schon gelingt es den Journalis- wir uns nicht nur von der Zeit leiten lassen, sondern sinddieser ten dieser Qualitätstageszeitung, tausende Leser tagein tagaus auch ein ganzes Stück voraus gegangen. professionell und zuverlässig zu informieren. Wir bei der Belga Bei einem Besuch auf belga.be können Sie sich davon überzeu- News Agency wissen, welchen Einsatz dies verlangt, denn wir gen. Danke, GrenzEcho, für all die vergangenen Jahre. Und vor unterstützen sie seit zig Jahren. Und genau wie sie haben auch allem die, die noch kommen werden.

belga.be GrenzEcho 26 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der „Klenkes" heute: ein typi- sches Veranstaltungsmagazin mit Terminen, Ausstellungsbe- sprechungen und Theaterkriti- ken. Seit 2002 wird das Heft „Was geht in Aachen?" Chefredakteur Lutz Bernhardt (links) bespricht mit der Redaktion die nächste „Klenkes"-Ausgabe. Fotos: David Hagemann gratis verteilt.

Mediengeschichte: Das Stadtmagazin „Klenkes“ ist seit fast 40 Jahren fest in der Aachener Presselandschaft verwurzelt „Wir gründeten unser eigenes Presseorgan“

VON LUTZ BERNHARDT nicht statt“, sagt Heinrichs. haben. Seit Beginn der achtzi- In dieser Zeit stieg das Eupe- und der Euregio leben lässt.“ lokalen Wirtschaft bis zum Praktisch jede Interessens- ger Jahre war der Tageskalen- ner GrenzEcho als Partner Der „Klenkes“ ist heute das Schützen- und Sportverein be- Beinahe jeder Tourist, der ir- gruppe durfte sich einbringen, der ein zentraler Bestandteil beim print'n'press-Verlag ein. Flaggschiff des print'n'press richtet. Ebenfalls neu in der gendwann mal Aachen be- was dazu führte, dass eine Re- des Magazins. Nach und nach Damals entschieden sich Josef Verlags. An über 400 sucht, nimmt zwei Dinge aus daktionssitzung schon mal baute die Redaktion die Kul- Heinrichs und GrenzEcho-Ver- Auslagestellen wird er der Stadt mit: ein Päckchen vierzig Teilnehmer zählte und turressorts auf und berichtete leger Alfred Küchenberg dafür, monatlich verteilt, Printen und die Anekdote einen ganzen Tag dauerte - je- von Theaterpremieren und aus dem „Klenkes“ ein Gratis- wobei die Hefte in der Der „Klenkes“ ist heute vom Klenkes, dem kleinen der hatte Rederecht. Ausstellungen, lieferte Film- Heft zu machen und die Aufla- Regel nach spätestens das Flaggschiff des Finger, der angeblich den Aa- Eine Ausgabe kostete da- und Plattenkritiken. ge zu steigern. Heinrichs: „Die zehn Tagen vergriffen print'n'press Verlags. chenern seit der Hochzeit der mals 50 Pfennige, und die Auf- Als Ende der Achtziger die Schwierigkeit bestand darin, sind. Ergänzt wird das Nadelindustrie als Erken- lagen waren meistens in kür- überregionalen Werbeagentu- dass wir als Kauftitel nur eine Heft von einem um- nungs- und Grußzeichen ge- zester Zeit ausverkauft. Ir- ren die Leserschaft der Stadt- Auflage von etwa 10.000 Stück fangreichen Angebot dient hat. Der Ursprung dieser gendwie ging das Konzept also magazine entdeckten, wuchs vorweisen konnten. Das war im Netz mit mehr als Grüß-Geschichte ist nicht auf. Und das führte den Grün- auch der Umfang des „Klen- den nationalen Vermarktern 2.000 regionalen Terminen, „Klenkes“-Familie ist NEO, ei- überprüfbar - böse Zungen derkreis schnell zu der Er- kes“. Die monatlichen Ausga- zu wenig.“ Der einzige Weg aktuellen Kinotrailern und ne Zeitung für junge Erwach- sprechen von einer zynischen sene, die vier Mal pro Jahr er- Idee des Stadtmarketings. scheint und sich mit Popkul- Richtig ist nämlich, dass vor tur, Lifestyle- und Karriere- allem Frauen und Kinder aus Themen beschäftigt. Aachener Arbeiterfamilien im Ein wichtiges Aushänge- 18. und 19. Jahrhundert an schild des „Klenkes“ ist auch missgebildeten kleinen Fin- der verlagseigene Ticketshop, gern litten. Sie mussten mit der sich mitten in der Stadt im den kleinen Fingern stunden- Kapuzinerkarree befindet. lang am Fließband fehlerhafte Konsequent hat der Nadeln aussortieren. print'n'press Verlag in den ver- Weniger eine romantische, gangenen zehn Jahren sein sondern eher eine gesell- service-orientiertes Portfolio schaftskritische Haltung mag weiter entwickelt. So erschien somit dazu geführt haben, 2002 in enger Kooperation dass eine kleine Gruppe von mit dem GrenzEcho-Verlag der unzufriedenen RWTH-Studen- „GastroGuide Euregio“, ein ten und -Assistenten im Som- Restaurantführer für das ge- mer 1975 bei der Namensfin- samte Gebiet zwischen Maast- dung für ihre kommunalpoli- richt, Lüttich und Aachen. Spä- tische Zeitschrift den „Klen- Seit der ersten Ausgabe dabei: 1975 gründeten Josef Hein- Redakteurin Belinda Petri koordiniert die Restaurant-Tests ter wurde die Euregio Guide- kes“ wählten. richs und seine Mitstreiter den „Klenkes“. für die nächste „GastroGuide“-Ausgabe. Reihe weiter ausgebaut, ein Das ist lange her, sagen die Freizeit- und ein Shoppingfüh- Protagonisten von einst. Aber rer kamen hinzu und werden interessanter Weise hat der nun jährlich neu herausgege- „Klenkes“ überlebt. Wie ben. manch ein Akteur vom Steine- Das Engagement der Ostbel- werfer zum Minister wurde, gier wurde in den folgenden vollzog die Statt-Zeitung - Jahren verstärkt und erwies „Statt“ im Sinne einer Alterna- sich für den print'n'press Ver- tive zu den etablierten Zeitun- lag als wichtiger Baustein zur gen - den Wandel zum Stadt- Stabilisierung. Heute arbeiten magazin. die Redaktionen des Grenz- Verantwortlich im Sinne des Echos und des „Klenkes“ bei Presserechts zeichnete bereits der Produktion aller Titel, die in der ersten Ausgabe des inzwischen Eigentum des „Klenkes“ der heute 66-jährige GrenzEchos sind, eng zusam- Josef Heinrichs: „Wir wollten men. Alfred Küchenberg: Gegenöffentlichkeit herstel- „Hiermit dokumentieren wir len, weil die Zeitungen über unsere euregionale Präsenz vieles nicht berichteten, was und schaffen eine bereichern- die Aachener bewegt hat. Und Klenkes Ticket im Kapuzinerkarree: Hier gibt es Eintrittskar- Der print'n'press-Verlag bildet Mediengestalter und Journa- de grenzüberschreitende Zu- so entschieden wir uns zur ten für regionale und internationale Events. Foto: pnp listen aus. Katrin Cuber ist Azubine in der Grafik-Abteilung. sammenarbeit.“ Gründung unseres eigenen In drei Jahren feiert der Presseorgans.“ „Klenkes“ seinen vierzigsten Der „Klenkes“ wurde zum kenntnis, dass die Arbeit pro- ben erschienen regelmäßig war, die Auflage auf über Filmkritiken sowie Ausstel- Geburtstag. Hinter ihm liegt Sprachrohr der Bürgerinitiati- fessionell organisiert und vor mit weit über 100 Seiten. Die- 30.000 Exemplare zu erhöhen lungs- und Theaterbespre- eine bewegte Geschichte. ven, die damals einen großen allem finanziell auf sichere Fü- se ertragreiche Zeit dauerte und diese kostenlos zu vertei- chungen. Bekannt ist der Was die Zukunft bringt, das ße gestellt werden lange genug an, sodass der len. Heinrichs ist sich sicher: „Klenkes“ auch als Veranstal- kann nur die Glaskugel sagen. musste. Der erste „Klenkes“ sich im Bewusstsein „Ohne diesen Schritt gäbe es ter der Shuttle-Party, die zwei- Heinrichs: „Sicher ist, dass die Schritt in diese Rich- der Aachener zu einer festen den ’Klenkes‘ heute nicht mal im Jahr 8.000 Besucher in Herausforderungen durch di- Josef Heinrichs zeichnet seit tung war die Anschaf- Größe in der regionalen Medi- mehr.“ die Aachener Clubs und Dis- gitale Technologien bestimmt der ersten Ausgabe für den fung einer eigenen enlandschaft entwickeln So viel zur Geschichte. Heu- kos zieht, und der Langen werden.“ Aber auch darauf, „Klenkes“ verantwortlich. Druckmaschine. Fi- konnte. te, fast vier Jahrzehnte nach Nacht der Museen. wird der „Klenkes“ reagieren - nanziert durch Klein- Allerdings zeigte sich gegen seiner Gründung, ist der Zweimal im Jahr erscheint in welchem Format auch im- kredite, die die Grün- Ende der Neunziger, dass die „Klenkes“ ein anderer, stellt Jo- eine Sonderausgabe jeweils mer. der als Privatpersonen Abhängigkeit von Tabak-, Al- sef Heinrichs ohne Wehmut zum Semesterbeginn, die sich aufnahmen. Aus ei- kohol- und Auto-Anzeigen fa- fest: „Von der Grundhaltung speziell an die neuen Aache- Zulauf hatten. „Eine Auseinan- nem Hinterhof in der Oppen- tal war. Immer häufiger blieb her sind wir immer noch kri- ner, die Erstsemester, richtet. dersetzung über Themen wie hoffallee ging es in ein altes die überregionale Werbung tisch, das ist geblieben. Aber Im Zuge der Erweiterung des die Fahrpreiserhöhungen bei Fabrikgebäude in der Oranien- aus, und damit wurde die Fi- heute sind wir in erster Linie Produktportfolios veröffent- den Bussen oder die Abschaf- straße, wo der herausgebende nanzierung des mittlerweile ein reines Veranstaltungsma- licht der Verlag seit 2011 au- www.klenkes.de fung der Straßenbahn fand in print'n'press-Verlag und die sehr aufwendig produzierten gazin, das den Aachenern sagt, ßerdem „Klenkes Viertel“, ein der etablierten Presse einfach Redaktion bis heute ihren Sitz Magazins problematisch. wie gut es sich in dieser Stadt Viertelmagazin, das von der GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 27

Ethias Eupen Öffnungszeiten: Klötzerbahn, 24-26 Mo. – Mi.: 9 - 12.15 Uhr – 13.30 - 16.45 Uhr 4700 Eupen Do.: 9 - 12.15 Uhr – 13.30 - 17.45 Uhr Tel.: 087 59 10 00 Fr.: 9 - 12.15 Uhr – 13.30 - 16.15 Uhr Wir arbeiten auch auf Termin.

Ethias AG, rue des Croisiers 24, 4000 Lüttich. RJP Lüttich- MwSt.: BE 0404.484.654 - IBAN: BE72 0910 0078 4416 - BIC: GKCCBEBB MÖBELHAUS PALM – EIN BESUCH LOHNT SICH IMMER!

Nach Umbau jetzt im

neuenmit vielen neuen Ideen! ‹ Hüpfburg und Kinderanimation ook ‹ und viele Überraschungen mehr ... L Kommen Sie auf ein Glas Sekt und stoßen Sie mit uns an!

Ganz neu bei uns!

Lassen Sie sich MÖBEL HAUS Morsheck 3 4760 Büllingen (Belgien) überraschen. Tel 00 32 - 80 64 05 50 Fax 00 32 - 80 64 22 49

Der Weg nach Geöffnet täglich 8-18 Uhr Sa+So 10-18 Uhr Büllingen lohnt sich. palm mit Verkauf BÜLLINGEN WWW.MOEBEL-PALM.BE

Gemeinsam 85 Jahre viel erreicht Wir gratulieren zum Jubiläum!

FUNKINFORM DIALOG

Wenn alle im selben Boot sitzen, ist es wichtig, Wir gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum und So wichtig wie die Tageszeitung: sich auf den anderen verlassen zu können. Erst wünschen auch weiterhin viel Erfolg! dann werden Höchstleistungen möglich. Die Dienstleistungen der DG FUNKINFORM ist ein erfolgreicher Anbieter von FUNKINFORM ist stolz darauf, seit vielen Jahren Systemlösungen für Zeitungen, Zeitschriften so- Technologiepartner für das GrenzEcho SA in wie Nachrichtenportalen. Wir bedienen mit dem Eupen im Bereich der digitalen Medienproduk- DIALOG-System alle Bereiche eines modernen tion zu sein. Medienhauses.

Informations- und Datentechnik GmbH Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens Täglich für Sie da: www.dglive.be / Bürgertelefon: 0800 23 0 32 Rudolf-Plank-Straße 31, D-76275 Ettlingen Telefon: +49 (0) 7243 595 0, Fax: +49 (0) 7243 595 200 E-Mail: [email protected], www.funkinform.de GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 29

Massenmedien: Kaum ein anderer Gesellschaftsbereich hat sich so dynamisch erweitert Medien-Overkill?

Die Massenmedien haben sich vielen Geräte - seien es Com- ren tradierte Medienanbieter Blick auf das wachsende Ange- in den vergangenen Jahrzehn- puter, Fernseher oder Mobilte- angesichts des Internets zu- bot kontinuierlich. So wurde ten so dynamisch entwickelt lefone - immer handlicher, so- nehmend an Relevanz. Aber beispielsweise im Jahr 2000 wie kaum ein zweiter Bereich. dass Mobilität beim Medien- das World Wide Web eröffnet erstmals das Internet in die Die digitale Revolution, ausge- gebrauch eine wachsende Rol- ihnen auch neue Perspekti- Erhebung aufgenommen. löst durch die Erfindung des le spielt. Kabellose Internet- ven, neue Distributions- und Damals verbrachte der Computers, durchdrang alle verbindungen ermöglichen Vermarktungsstrategien. Durchschnittsbürger täglich Lebenswelten und veränderte nicht nur in den eigenen vier Gemäß des Riepl’schen Ge- 13 Minuten im Netz. Seither ist unser Mediennutzungsverhal- Wänden Bewegungsfreiheit. setzes ist unser tägliches Zeit- die Nutzungsdauer deutlich in ten grundlegend. Heute integriert schon ein budget für die Mediennut- die Höhe geschnellt. Während der Mensch zu Be- winziges Handy beinah alle zung in den vergangenen Die aktuellste Studie im Jahr ginn des 20. Jahrhunderts sei- klassischen Medien und Jahrzehnten stetig gestiegen. 2010 ergab daher, dass die ne Informationen fast aus- macht es möglich, sie unter- Mit jedem neuen Medium in- Menschen inzwischen mehr schließlich aus Büchern und wegs an jedem Ort der Welt zu vestieren wir etwas mehr Zeit. als 80 Minuten am Tag online Zeitungen bezog, stehen ihm nutzen. Allein in den letzten 30 Jahren sind. Erwartungsgemäß nut- heute unzählige Kanäle zur hat sich der Medienkonsum zen die 14- bis 29-Jährigen, die Verfügung. Eine wahre Infor- der Bevölkerung annähernd von Kommunikationswissen- mationsexplosion. Denn mitt- verdoppelt und liegt heute bei schaftlern auch gerne „Digital lerweile ist mehr Wissen on- Medienkonsum hat sich knapp zehn Stunden am Tag: Eingeborene“ genannt wer- line gespeichert, als auf Papier annähernd verdoppelt. Zehn Stunden, die wir mit Le- den, das Internet besonders gebannt. sen, Radiohören, Fernsehen intensiv. Nach dem Fernsehen In den 1920er Jahren dräng- oder Surfen im Internet ver- steht das WWW in ihrem Me- ten erstmals elektronische 1913 schrieb der Nürnberger bringen. Nicht selten nutzen dienrepertoire an zweiter Stel- Medien in die Haushalte - zu- Journalist Wolfgang Riepl in wir mehrere Medien gleichzei- le. 72 Prozent der befragten nächst das Radio, später das seiner Doktorarbeit über die tig. jungen Menschen würden, der Fernsehen, das sich innerhalb Koexistenz der Medien. Er Trends wie diese sind vor al- Studie zufolge, das Internet kürzester Zeit zum beliebtes- ging davon aus, dass ein Medi- lem für Medienschaffende stark vermissen. ten Medium entwickelte und um, das sich einmal bewährt von Bedeutung. Die bis heute seine Stellung als hat, nicht mehr von einem an- ARD/ZDF-Langzeitstudie Mas- solches behauptet. Seit der deren verdrängt oder ersetzt senkommunikation doku- massenhaften Verbreitung werden kann. Knapp 100 Jahre mentiert daher seit rund ei- Mehr als 80 Minuten des Computers fassen Kom- später hat diese These - in der nem halben Jahrhundert die am Tag online munikationswissenschaftler Medienwissenschaft als Mediennutzung und -bewer- ihre Definition weiter: Um Riepl’sches Gesetz bekannt - tung der Bevölkerung im den neuen Technologien ge- weiterhin Bestand. Obgleich Nachbarland. Seit 1964 wird Auch auf die Frage „Welches recht zu werden, sprechen sie die klassischen Medien, wie sie alle fünf Jahre durchge- Medium würden Sie mit auf nicht länger von elektroni- Zeitung oder Radio, schon führt und Probanden minuti- eine einsame Insel nehmen?“, schen, sondern von digitalen mehr als einmal als totgesagt ös zu ihrem Mediennutzungs- lautet die Antwort immer öf- Medien. galten. Bisher konnten sie sich verhalten befragt. Dabei er- ter: das Internet. Als aus- Durch die fortschreitende jedoch allen Unkenrufen zum weiterte sich die Palette der schlaggebend dafür sehen die Digitalisierung wurden die Trotz behaupten. Zwar verlie- berücksichtigten Medien mit Autoren der Studie die Er- kenntnis, dass das Internet als All-in-One-Medium jede Art Entwicklung der Mediennutzung 1980 bis 2010 der Mediennutzung erlaubt. Die klassischen Medien, ins- BRD gesamt*, Montag-Sonntag**, 5:00 - 24:00 Uhr, Personen ab 14 Jahre in Minuten pro Tag (brutto) besondere die Print-Medien, mussten dahingegen seit Be- ginn der Erhebungen einen 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 starken Bindungsverlust hin- An der Vorherrschaft des te der Medienkonsum der nehmen - obgleich sie weiter- Fernsehens konnte aber auch Deutschen mit 600 Minuten Min. 600 hin ein durchaus positives das Internet (bisher) nicht viel sein bisheriges Maximum und 583 Image genießen. ändern. Trotz der Vervielfa- scheint nun auf diesem Ni- 600 Während 1980 drei von vier chung des Medienangebots ist veau zu stagnieren (Vgl. 2010: 595 550 503 563 Bundesbürgern täglich zu ei- es nach wie vor das reichwei- 583 Minuten). Dabei konnten ner Zeitung griffen, sind es tenstärkste Medium. 86 Pro- sich seit 1980 vor allem die 500 heute lediglich 44 Prozent. zent der Bürger schauen täg- nichttagesaktuellen Medien 502 Nur noch 23 Minuten werden lich fern. 97 Prozent der Haus- anteilig im Medienzeitbudget 450 387 393 am Tag der Zeitungslektüre halte besitzen mindestens ein behaupten. Das Internet baute 400 gewidmet - gegenüber 1980 Fernsehgerät. Die tägliche seinen Anteil - zu Lasten der 350 351 ein Rückgang von 15 Minuten. Sehdauer hat sich in den letz- tagesaktuellen Medien - konti- 350 380 378 Konkurrenz haben die Ta- ten vier Jahrzehnten annä- nuierlich aus und schickt sich geszeitungen und Nachrich- hernd verdoppelt. Fast vier an, sie zu verdrängen. Ob ihm 300 346 330 tenmagazine vor allem vom Stunden (220 Minuten) wer- das gelingt und somit das Internet bekommen. Doch an- den täglich vorm Fernseher Riepl’sche Gesetz widerlegt Gesamtbevölkerung 14 - 29 Jahre ders als viele befürchteten, verbracht. Dazu trug nicht zu- werden kann, hängt davon ab, werden Online-Nachrichten letzt die Schließung von Sen- wie die Bedürfnisse der Nutzer * Bis 1990 nur alte Bundesländer ** Der Sonntag wurde erst ab 1990 in die Erhebung aufgenommen nicht substitutiv, sondern depausen und das Aufkom- am komfortabelsten befrie- Quelle: ARD/ ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation vielmehr ergänzend zu traditi- men des Privatfernsehens zu digt werden. Seit Aufkommen der elektronischen Medien ist der Medienkonsum stetig gestiegen, onellen Zeitungen und Zeit- Beginn der 1990er Jahre bei. In Derzeit zeigt der Trend in scheint nun jedoch sein Maximum erreicht zu haben. schriften genutzt. der Studienwelle 2005 erreich- Richtung Mobilität. (drn) GrenzEcho 30 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Schrumpfungsprozesse: Um das Jahr 1900 gab es 105 Tageszeitungen, heute sind es noch 16 Seit Staatsgründung 1830 sank die Zahl der

VON JOSEF LEHNEN uws“ und die sozialistische Zeitung „Vooruit“. Nach der Unabhängigkeit Bel- Auf frankophoner Seite gab giens im Jahre 1830 hat sich es u. a. und hauptsächlich „La die Presse schnell und sehr Libre Belgique“ (katholisch), stark entwickelt. Am Ende die- „La Dernière Heure“ (liberal) ser Entwicklung gab es um das und „“ (sozialistisch). Jahr 1900 über 1.100 Zeitun- „“ und „“ gal- gen, darunter 105 Tageszeitun- ten als „neutral“. Neu waren gen. Sie deckten das gesamte nach Kriegsende „De Stand- ideologisch-politische Spekt- aard“ und „Vers L’Avenir“. rum ab, das von erzkonserva- Kennzeichnend für die bel- tiv-katholisch, über liberal bis gische Presse zwischen den sozialistisch und kommunis- beiden Weltkriegen war, dass tisch reichte. Mit Beginn des es sich bei den Tageszeitungen 20. Jahrhunderts begann aber noch weitgehend um eine die Pressekonzentration. Die Meinungspresse handelte. In- Zahl der Publikationen sank nerhalb der politischen Fami- und die Verleger schlossen lien gab es aber auch ein brei- sich zu Pressegruppen zusam- tes Spektrum an Blättern, die men. Diese Entwicklung setzte nicht nur auf sozialer und sich auch nach dem Zweiten wirtschaftlicher Ebene kon- Weltkrieg fort. In den siebziger kurrierten, sondern sich um Jahren des vergangenen Jahr- heiße Themen kristallisierten. hunderts gab es nur noch 25 Diese Themen liefen auch Tageszeitungen, verteilt auf elf quer durch die Parteien, wo- Pressegruppen. Heute teilen bei, los von den politischen sich deren sechs die 16 verblie- Parteien, ideologische Unter- benen Tageszeitungen. Erklärt schiede auftauchten. wird diese Entwicklung vor al- Zum Beispiel schlossen sich lem mit dem Aufkommen von im Schulstreit sozialistische Funk und Fernsehen. Und mit und liberale Blätter gegen die der Konzentration der Zeitun- christlichen zusammen. Die gen verschwand auch fast die Zeitungen entwickelten sich gesamte Meinungspresse. Es zudem zu sogenannten Mas- war eben wirtschaftlich risiko- senblättern, nicht zuletzt dank loser, sich einer allgemeinen, neuer Drucktechniken, billige- Die sozialistische Tageszeitung „Le Peuple“ verurteilt am 11. Mai 1940 aufs Schärfste den Einfall der deutschen Armee. politisch nicht oder kaum ge- rem Papier und neuen The- färbten Information zu ver- men in der Berichterstattung schreiben. (Sport, Regionales) und in der worden. Kollaborationszeitun- Nieuwe Standaard“ (später zette de Liège“ kaufte, und die- Werbung. gen, die während des Zweiten wurde daraus „De Nieuwe ser Titel schon einen Tag nach Nach dem Zweiten Welt- Weltkriegs gegründet worden Gids“), „De Rode Vaan“, „La dem Kauf verschwand. Anders krieg spielten die ideologi- waren, erhielten von einem Lanterne“, die regionalen Zei- „La Cité“, „La Wallonie“, machte es die ehemalige Abhängigkeit von schen und politischen Aus- Sonderkriegsgericht ein end- tungen von „Le Rappel“, „Le Peuple“ und andere Standaardgroep, die 1975 „Het Werbung nimmt richtungen der Zeitungen im- gültiges Publikationsverbot: „L’Écho du Centre“ und „Le Zeitungen konnten sich Nieuws van den Dag“ kaufte, Zeitungen gleichzeitig mer weniger eine Rolle. Nach „Volk en Staat“, „Het Vlaem- Journal de Mons“. Einige Zei- den Titel aber bis 1966 beste- und nach wurden die Bande sche Land“, „De Gazet“, „Le tungen, die ihr Erscheinen zu nicht behaupten. hen ließ, allerdings dann mit das Profil. zu den politischen Parteien Pays Réel“, „L’Avenir“ und „Le Beginn der deutschen Beset- fast dem gleichen Inhalt wie und auch zu den Gewerkschaf- Nouveau Journal“. zung eingestellt hatten, über- Fusion, Integration und „“. Das ge- Der Erste Weltkrieg hatte ten hin gekappt. Man wollte Aber auch Zeitungen, die lebten den Krieg nicht, darun- Konsolidierung wurden in der schah auch mit „Het Handels- keinen großen Einfluss auf die den Leser informieren und unter deutscher Zensur wei- ter „Gazet van Gent“ und „Le geschriebenen Presse in den blad“ (1957) und „“ Presse in Belgien gehabt. Nach nicht mehr unbedingt über- tergeführt worden waren, Journal de Liège“, die liberale letzten Jahrzehnten des ver- (1994). diesem Krieg wurden Zeitun- zeugen. Doch damit wurden mussten ihr Erscheinen (eini- „L’Indépendance Belge“ und gangenen Jahrhunderts Zeitungen, die von einer gen, die zum Teil neu gegrün- die Zeitungen immer abhängi- ge davon vorübergehend) ein- „Le Vingtième Siècle“ (katho- gleichbedeutend mit einem Mediengruppe aufgekauft det worden waren und kolla- ger von der Werbung. Sie ver- stellen. Dazu gehörte auch „De lisch und antiflämisch). Schrumpfen ihres bisherigen wurden, aber ihren bisherigen boriert hatten, verboten. Zei- loren ihr Profil. Vielleicht wur- Standaard“. Als einzige flämi- Waren 1939 noch 65 Tages- pluralistischen Charakters. Titel behalten durften und so- tungen, die auf „Tauchstation“ de auch damit der Weg frei für sche Zeitung konnte „Het zeitungen erschienen, so war Als positiv kann man aller- mit nicht verschwanden, gab gegangen waren, konnten wie- weitere Pressekonzentratio- Laatste Nieuws“nach der Be- deren Zahl 1945 auf 55 ge- dings die Tatsache bezeich- es auch. Davon zeugen »De der erscheinen. nen. Und umgekehrt: Der sel- freiung sofort wieder erschei- schrumpft. Und das Sterben nen, dass dadurch mehrere Ti- Morgen«,» « und Dazu gehörten beispielswei- ben Pressegruppe gehörten nen. Zwischen 1944 und 1947 im Blätterwald sollte weiterge- tel vor dem Bankrott bewahrt »L’Écho«. se die flämisch-katholischen Blätter unterschiedlicher Kon- wurden auch ungefähr 20 Zei- hen. 2007 gab es nur noch 22 wurden. Wie dramatisch Me- Die lange, aber noch unvoll- Blätter „Het Volk“ und „Gazet venienz. Vorher aber waren tungen gegründet, doch 16 Tageszeitungen und fünf dienkonzentration sein kann, ständige Liste der Zeitungsti- van Antwerpen“, die liberale zahlreiche Blätter von der Jus- überlebten noch keine zwei selbstständige Tageszeitungs- bewies 1967 „La Libre Belgi- tel, die im vergangenen 20. Tageszeitung „Het Laatste Nie- tiz aus dem Verkehr gezogen Jahre. Es behaupteten sich „De unternehmen. que“, als diese Zeitung „La Ga- Jahrhundert verschwunden

Die Vervierser Tageszeitung „Le Jour“ konnte nicht auf eigenen Füßen fortbestehen. „“ hat sich allen Schwierigkeiten erfolgreich widersetzt. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 31

Tageszeitungen ständig

sind, zeugt von der Dramatik „Le journal Indépendance-Le di@bel-Konzern, heute in tenfonds (13,14 %) und De Eik dieser Entwicklung: „La Cité“, Peuple“, „La Wallonie“, „L’ave- Händen von Corelio. Bis in die (11,84 %) befindet. „La Wallonie“, „Le Gaulois“, „Le nir du Tournaisis“, „Le Matin“, Achtzigerjahre des vergange- Und damit wäre auch der Petit Belge“, „Le Pays Wallon Il- „La Métropole“, „De Gazet van nen Jahrhunderts befand sich Übergang zu Flandern ge- lustré“, „Le Peuple“, „La Lanter- Mechelen“, „Vooruit“, „De die sozialistische Presse („Le schafft. Auch auf der flämi- ne“, „L’Echo de la Bourse“ wur- Nieuwe Gazet“, „De Nieuwe Peuple“, „Le Journal et Indé- schen Seite teilen sich drei de „L’Echo“, „La Libre Belgique“ Gids“. pendance“, „La Wallonie“) in Pressegruppen den Tageszei- wurde „La Libre“, „Le Vingtiè- Es fällt auch auf, dass die Händen der PS und der sozia- tungsmarkt, reißen sich ge- me Siècle“, „La Nation Belge“, frankophone sozialistische listischen Gewerkschaften. „Le radezu darum: Corelio (ehe- „Le Pays Réel“, „L’Universel“, Presse vollkommen von der Peuple“ und „Le Journal et In- mals VUM), Persgroep und „Le Patriote“, „Le National“, Bildschirmfläche verschwun- dépendance“ gingen dann Concentra. „“, „L’étoile Belge“, „Les Archives den ist. Auch die christlichen aber eine Allianz mit dem Ver- „Het Nieuwsblad“ und „De Belges“, „l’Indépendance Bel- Gewerkschaftszeitungen star- lag Rossel ein und fusionier- Gentenaar“ gehören Corelio, ge“, „La Gazette“, „La Gazette ben einen sicheren Tod. Dabei ten 1998 zu einer neuen Zei- die auch Magazine heraus- de Charleroi“, „Le Journal de erinnert man sich vor allem tung: „Le Matin“. Diese war gibt und sich in der walloni- Liège“, „Le Journal de Mons“, an den Untergang von „Le aber dem Untergang geweiht, schen Region niedergelas- „La Chronique“, „Le Journal de Peuple“ und „La Cité“. und so verschwand 2001 das sen hat. Bruxelles“, „Le Courrier de Heute gilt „De pers in België. letzte links-progressive Blatt Bruxelles“, „Le Messager de Het verhaal van de Belgische der Wallonie. Bruxelles“, „Courrier des Pays- dagbladpers gisteren, vandaag Heute sieht die Lage wie Bas“, „Le Petit Bleu“. en morgen“ als die Referenz. folgt aus. Im frankophonen Allen gemeinsam bleiben Geschrieben wurde es von Els Teil Belgiens teilen sich drei die Sorgen wegen De Bens und Karin Raeymae- große Pressegruppen den sinkender Einnahmen. ckers. Darin ist dem Unter- Markt der Tageszeitungen: Standardwerk gang der sozialistischen Pres- Rossel, Les Éditions de l’Avenir „Radioscopie“ gilt seit se sogar ein eigenes Kapitel und IPM. Die beiden Regionalzei- Jahrzehnten als wichtigste gewidmet. Für die beiden flä- Les Éditions de l’Avenir be- tungen „Gazet van Antwer- mischen Professorinnen findet sich in Händen der Ge- pen“ und „Belang van Lim- Informationsquelle. (Gent) wird in Belgien den Zei- sellschaft Corelio mit Sitz in burg“ gehören der Gruppe „Radioscopie de la presse belge“,1975, bietet eine Fülle tungen noch immer ein jahr- Flämisch-Brabant (Groot-Bij- Concentra, die ebenfalls Ma- von Informationen zur belgischen Pressegeschichte. Davon klingen wohl einige hundertealtes, heute aber gaarden). Die beiden anderen gazine herausgibt. Und zur Titel dem Leser ganz beson- überholtes Etikett aufgeklebt: haben ihren Sitz in der Brüsse- Persgroep zählen „De Mor- ders im Ohr nach, vor allem katholisch, liberal, sozialis- ler Region und befinden sich gen“ und „Het Laatste Nie- die mit französischer Reso- tisch. Ausgenommen davon in den Händen der beiden He- uws“, die auflagenstärkste nanz. 1972 erschien das Buch sind „Le Soir“, „La Meuse“, „La rausgeberfamilien Hurbain belgische Tageszeitung über- „Radioscopie de la presse bel- Lanterne“ und die beiden Fi- und Le Hodey. haupt. ge“ von René Campé. nanzzeitungen „De Tijd“ und Die Groupe Rossel ist zur- »De Tijd« und »L’Écho« Der RTBF-Journalist hatte „L’Écho“. zeit die größte Pressegruppe. sind teilweise Eigentum von zusammen mit Rundfunkkol- Doch schon seit 1995 befin- Dazu gehören auch die regio- Rossel. A propos: Während legen zuerst eine Sendeserie den sich auf dem flämischen nalen Tageszeitungen der man die Tageszeitungen fast über die belgische Presse er- Markt keinerlei Zeitungen Groupe Sud Presse („La Meu- an den Fingern beider Hän- stellt, die Inhalte danach in ei- mehr, die einer Partei oder ei- se“, „“, „La Nouvelle de abzählen kann, gibt es auf nem Buch zusammengefasst. ner Gewerkschaft angehören. Gazette“). Die bedeutendste dem Zeitschriften- und Ma- Das bei Marabout erschienene Bis 1986 gehörte „“ Rossel-Zeitung ist „Le Soir“. gazinmarkt über 10.000 Ti- Buch wurde zu einem Stan- noch der flämischen sozialisti- Diese Führungsposition kann tel. Die belgischen Tageszei- dardwerk. schen Partei, und die flämi- die Groupe IPM auch mit dem tungen müssen sich zurzeit Es bedurfte eines Viertel- sche christliche Gewerkschaft Massenblatt „Dernière Heure“ mehreren Herausforderun- jahrhunderts, ehe ein weiteres verkaufte „Het Volk“ 1994 an und der Qualitätszeitung „La gen stellen. über die belgische Presse er- die Vlaamse Uitgeversmaat- Libre Belgique“, Rossel nicht Dazu gehören deren kos- schien. Verfasst wurde dieses schappij. streitig machen. IPM befindet tenintensive elektronischen von Jean-François Dumont, sich im Besitz der Familie Le Ausgaben im Internet, die Benoît Grevisse und Gabriel Hodey. kostenlosen Online-Infor- Ringlet. Sie kamen zu dem Auf regionaler Ebene ist die mationen und der Erfolg der Schluss, dass sich in diesen „La Cité“ kämpfte lange Groupe des Editions de l’Ave- kostenfreien Tageszeitung (nur) 25 Jahren das Gesamtbild vergebens. nir tätig. Ihr gehören neun re- „Metro“. Weiter haben sie der belgischen Tageszeitun- gionale Ausgaben, darunter mit sinkenden Verkaufszah- gen vollkommen änderte. Sie „L’Avenir Verviers“, „L’Avenir len und spärlicher fließen- gaben Unternehmensbank- 1986 verschwand „La Cité“ Luxembourg“. Sie erscheinen den Werbeeinnahmen zu rott und Fusionen die Schuld vom Markt, bis dahin Eigen- seit Juni 2010 unter dem glei- kämpfen. Alle diese Faktoren an dieser Entwicklung. Und tum der wallonischen christli- chen Mantel „L’Avenir“. Les zusammengenommen las- der Pluralismus war das chen Gewerkschaft (CSC). Bis Éditions de l’Avenir gehört der sen noch folgende Zusam- Hauptopfer. Die Autoren erin- zum Jahre 2006 besaß das Bis- Holding Corelio, die sich ihrer- menschlüsse im Blätterwald nern an die wichtigsten Opfer: tum Namur auch noch Anteile seits in Händen von Synvest erahnen. „Le Drapeau rouge“, „La Cité“, an dem flämischen Me- (40,31 %), Cecan (20 %), Kran- „De Pers in België“, Lannoo 2001.

In Flandern glückte die Gründung einer neuen Tageszeitung: „De Morgen“. Mir „La Cité“ musste ein wichtiges Organ der engagierten Meinungspresse aufgeben. GrenzEcho 32 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

www.mediaconcept.be

Mediaconcept PGmbH Kehrweg 11 B-4700 Eupen T. +32 (0)87/59 11 06 F. +32 (0)87/59 11 99 M. [email protected] GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 33 Betten zum Träumen !

EIGENHEIMKREDIT GESELLSCHAFT A.G. Anerkannt durch die Wallonische Region Zinssätze ab 2,50%* * (gemäß Lage der Immobilie, weniger Reduktion auf 8 Jahre oder 0% Zins auf Teil des Darlehens, 8 Jahre, dann Hälfte des Zins auf 4 Jahre, tiefstmöglicher Zinssatz 1,50%) Hypothekendarlehen mit dem besten Festzins- satz ohne Bankverpflichtungen bis 110%, ohne Zinserhöhung, bis 30 Jahre fest Rue des Arsilliers 26 • Tel. 080/33 06 25 GSM 0477/24 13 80 Fax 080/33 06 56 (L. Kuckartz) [email protected] Auch Termine bei Ihnen, nachmittags oder abends. Jeden 3. Mittwoch im Monat von 14-16 Uhr Sprechstunde in St.Vith, Rathaus-Seiteneingang. ** Zinssätze seit 24. September 2012 Jeder Mensch verbringt etwa 27 Jahre Ihr Bett wird zu einer Notwendigkeit und seines Lebens im Bett mit Schlafen und verschafft Ihnen viele kostbare, entspan- ACHTUNG: Geld leihen kostet Geld. Erholen. nende Schlafstunden - über viele Jahre Schon immer war ein bequemer hinweg. und erholsamer Schlaf ein wichtiger Bestandteil im Tagesablauf. Wir haben die schönsten Betten für Sie in unserem Sortiment, exklusive Hand- Aus welchen Gründen man sich nun arbeit, qualitativ hochwertige Modelle, für welches Bett entscheidet, wichtig passende Bettwäsche und Accessoires. sind neben einem Maximum an Kom- Unsere Betten garantieren eine lange fort auch die Qualität des verwendeten Lebensdauer und einen erholsamen Elektroanlagen Materials, dessen Verarbeitung und das Schlaf. für Industrie und Privat Design. ELEKTRO ausgestellt in St.Vith ausgestellt in Weiswampach

Wilfried HICK B - 4780 ST.VITH L - 9991 WEISWAMPACH Luxemburger Str. 54 73, Gruuss-Strooss SPRL/PGmbH Tel. + 32 (0)80 228 902 Tel. + 352 24 83 68 1

Verkauf Täglich von 9.00 bis 18.30 Uhr, Täglich, auch sonntags von 10.00 bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr 18.30 Uhr geöffnet. geöffnet.

von Elektromaterial www.moebelcenter.be www.thommessen.lu

4730 RAEREN • Hochstraße 50 • Tel. 087/85 21 28 Auf Wunsch auch Beratung bei Ihnen zu Hause durch unsere Innenarchitektin 85Jahre TI GE 190x305 BETTEN DEF.indd 1 12.10.2012 10:50:13 Uhr GrenzEcho

Die HUP AG, Ihr Partner für Verlagssoftware, gratuliert herzlich zum 85-jährigen Jubiläum und wünscht viel Erfolg für die Zukunft! Auf weiterhin gute Zusammenarbeit! GrenzEcho 34 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Christoph Brüll: Henri Michel und Kurt Grünebaum zollten Klaus Pabst, Heinz Doepgen und Martin R. Schärer frühe Anerkennung Drei Standardwerke für Eupen-Malmedy

VON CHRISTOPH BRÜLL Regierungs- und Parteienpoli- maligen GE-Direktor wurde Grünebaum, den man als ei- schung. In einer Besprechung der Schweiz das Museum „Ali- tik 1914-1940“ erschien im Jahr neben der unbestreitbaren nen der besten Kenner der im Juli 1974 bescheinigte Kurt mentarium“ aufbaute, war Als in den 1960er und 1970er 1964 in der Zeitschrift des Aa- Qualität der Arbeit sicherlich deutsch-belgischen Beziehun- Grünebaum auch hier „größte Klaus Pabst der einzige, der Jahren die ersten wissen- chener Geschichtsvereins. Da- auch durch die Würdigung der gen bezeichnen kann, lobte in Objektivität“. In seinem Kom- auch später noch Veröffentli- schaftlichen Studien zur Epo- mit lag die erste ausführliche Rolle der Zeitung in den 1930- zwei Besprechungen im Juni mentar zu einem Vortrag chungen zur Geschichte der che 1918-1940 erschienen, gin- Analyse dieser Zeitspanne vor, er Jahren bestimmt. Für Pabst und Dezember 1966 die Um- Schärers in Eupen im März deutsch-belgischen Grenzregi- gen mit Henri Michel und die allerdings nur auf den hatte sich das Blatt „als eine sichtigkeit und Objektivität 1976 stellte der Eupener Ge- on vorlegte und zum „Nestor“ Kurt Grünebaum zwei Zeit- deutschen Archiven beruhte, der wirksamsten Waffen der des Verfassers, der „einen an- schichtslehrer Hans Havenith der ostbelgischen Geschichts- zeugen recht ausführlich auf da die belgischen Dokumente Katholischen Partei“ erwiesen, erkennenswerten Abstand fest, „dass es heute auch an ge- schreibung wurde. diese Veröffentlichungen ein. noch der Sperrfrist unterla- das zum Kampf gegen den von allem überholten Volks- schichtlich fundierten […] Ar- Bis heute sind alle drei Bü- Die Gründung des Grenz- gen. Henri Michel widmete prodeutschen Revisionismus tums-, Brauchtums- und Spra- beiten über die ersten Nach- cher aufgrund ihrer Akribie Echos als Sprachohr der Ka- dem Buch zwischen Dezem- und zur Verbreitung „eines chendusel“ gewahrt habe. kriegsjahre in unserem Gebiet und Ausgewogenheit Stan- tholischen Partei und resolu- ber 1964 und Februar 1965 belgischen Staatsbewusst- Die dritte zu nennende Dis- fehlt“. Diese Beobachtung soll- dardwerke geblieben. Inwie- ter Verfechter der belgischen nicht weniger als zehn Artikel. seins“ erheblich beigetragen sertation ist das 1975 (bzw. in te bis weit in die 1990er Jahre fern die Berichterstattung des Interessen im Ostbelgien der Er bescheinigte Pabst „bei- habe. einer Neuauflage 1978) publi- gültig bleiben. GrenzEchos die seinerzeitige Zeit zwischen den beiden spielhafte Objektivität“ und Zwei Jahre nach dem Buch zierte Buch des Schweizer His- Allen Arbeiten war gemein, Rezeption der Bücher durch Weltkriegen war ja überhaupt nannte es – für einen Zeitzeu- von Pabst griff der Bonner torikers Martin R. Schärer dass ihre Verfasser nicht di- die deutschsprachigen Belgier nur im Kontext der damaligen gen nicht gerade üblich – ei- Historiker Heinz Doepgen in „Deutsche Annexionspolitik rekt aus dem Gebiet stamm- beeinflusst hat, muss offen schwierigen politischen und nen Vorteil, dass der dreißig- seiner Dissertation „Die Abtre- im Westen. Die Wiedereinglie- ten, über das sie schrieben, bleiben – und damit auch, wie gesellschaftlichen Konstellati- jährige Pabst zu jung sei, um tung des Gebietes von Eupen- derung Eupen-Malmedys im dass sie jedoch verwandt- die Zeitung, die selbst ein on zu verstehen. Die Disserta- die „sturmbewegten Zeiten“ Malmedy an Belgien im Jahre Zweiten Weltkrieg“. Hier rück- schaftliche Verbindungen Kind der hier beschriebenen tion des deutschen Histori- persönlich erlebt zu haben. 1920“ die Umstände des vom ten erstmals die Annexion dorthin hatten. Während historischen Entwicklungen kers Klaus Pabst zu „Eupen- Die wohlwollende Aufnah- Versailler Vertrag bestimmten vom Mai 1940 und die Kriegs- Doepgen die Archivarslauf- war, ostbelgische Geschichts- Malmedy in der belgischen me des Werks durch den da- Staatenwechsels auf. Kurt jahre in den Fokus der For- bahn einschlug und Schärer in bilder bestimmte.

Klaus Pabst: Eupen-Malmedy 1914-1940 Heinz Doepgen: Eupen-Malmedy 1920 Martin Schärer: Eupen-Malmedy 1940-1945

Klaus Pabst: Persönliche Bindungen hielten Interesse für Eupen-Malmedy und die Deutschsprachige Gemeinschaft aufrecht Zur Doktorarbeit auf den Dachboden des Vervierser Rathauses

Klaus Pabst, 1934, in Aachen sätzliche Archive eingesehen, tungsausschnitte des ehemali- der über seinen Onkel (evan- Unterscheidungen zwischen ter wohl nicht mehr aus. geboren, lebt heute in Kerpen als sich diese öffneten? gen Büllinger Gemeindesekre- gelischer Pfarrer in Eupen) an den drei genannten Büchern? im Ruhestand. Er stammt aus Pabst: Die maßgebenden bel- tärs Wilhelm Benker im Bun- das Thema gekommen war, ist Pabst: Alle drei haben ihre Welches könnten die Gründe einer Raerener Familie und gischen Archive hatten am En- desarchiv, die dieser in zwei schon frühzeitig an mich her- Schwerpunkte in verschiede- dafür sein, dass bis heute widmet der Geschichte Ost- de der 1950er Jahre noch lange Jahrzehnten mit viel Eifer zu- an getreten, und wir haben nen Zeitabschnitten. Doepgen noch kein mit Ihrem Buch belgiens in seinen Veröffentli- Sperrfristen, oft noch längere sammengetragen hatte. Für uns über den Fortgang seiner hat vor allem über die Volks- vergleichbares, aktuelleres chungen viel Aufmerksam- als die heute üblichen 30 Jah- die belgische Seite musste ich Arbeit vielseitig ausgetauscht. befragung von 1920 und da- vorliegt? keit. Zu seiner Doktorarbeit re. In Deutschland war das mich damals noch vielfach auf Auch nach deren Erscheinen mit über den Anfang der Bal- Pabst: Mit dem Vergleichen ist (siehe oben) beantwortet er ei- nicht der Fall, weil die westli- gedruckte Literatur stützen, sind wir bis vor wenigen Jah- tia-Zeit geschrieben, und Schä- das so eine Sache, da möchte nige Fragen von Heinz Warny: chen Alliierten die bei Kriegs- die ich vor allem in der Uni- ren stets in Verbindung geblie- rer über die zweite „deutsche“ ich mich als Betroffener un- ende von ihnen beschlag- versitätsbibliothek Lüttich be- ben, während Heinz Doepgen Zeit von 1940 bis 1945, wäh- gern zu äußern. Aber es gibt Wie fiel Ihre Wahl auf dieses nahmten deutschen Akten nutzt habe. Unvergesslich schon vor längerer Zeit ver- rend ich mich vor allem um inzwischen eine Fülle von gu- Thema, und wie kam es über- nur unter der Bedingung zu- bleibt mir auch die Arbeit bei storben ist. die dazwischen liegenden ten Veröffentlichungen zu ein- haupt zur Veröffentlichung rückgegeben hatten, dass sie großer Sommerhitze auf dem Jahrzehnte gekümmert habe. zelnen Themen, auf deren als Buch? der Forschung ab sofort frei Dachboden des Rathauses von Martin R. Schärer ist Schwei- Grundlage vielleicht auch ein- Pabst: Die meisten Historiker zur Verfügung standen. So Verviers, wo die nächsten für zer, Heinz Doepgen und Sie Ich vermute, diese Veröffent- mal wieder eine Gesamtdar- haben eine persönliche Bezie- konnte ich mich im Bundesar- mich erreichbaren Exemplare haben als Deutsche über Eu- lichungen sind seit langem stellung entsteht. hung zu ihrem Lieblingsthe- chiv und im Politischen Ar- der „Annales parlementaires“ pen-Malmedy nachgeforscht nur noch antiquarisch zu fin- ma, die deshalb auch für des- chiv des Auswärtigen Amtes und des „Moniteur“ der Vor- und veröffentlicht. Weshalb, den. Bleibt Eupen-Malmedy für sen Wahl ausschlaggebend auf einen reichhaltigen Akten- kriegszeit mit dem Wortlaut glauben Sie, wagten sich die Pabst: Ja, man findet sie gele- Sie auch heute noch ein war. In meinem Fall ist das die bestand über „Eupen-Malme- der Kammerdebatten und Ge- Belgier selbst erst spät und gentlich noch in Antiquaria- wichtiges Betätigungsfeld in Herkunft meiner Familie aus dy“ stützen, ergänzt um zahl- setzestexte über Eupen-Mal- eher zögernd an dieses The- ten, auf Büchermärkten oder Ihren Nachforschungen und Raeren, wo auch mein Vater reiche an sich noch gesperrten medy standen. Da musste ma heran? im Internet. Aber sie stehen Veröffentlichungen? geboren ist und seine von mir Unterlagen im Hauptstaatsar- man oft erst einmal die Spinn- Pabst: Es gab schon kleinere auch in vielen öffentlichen Bi- Pabst: Auf jeden Fall. Ich habe oft besuchten Geschwister bis chiv Düsseldorf und im Archiv weben entfernen, um an die altbelgische Veröffentlichun- bliotheken, wo sie jederzeit auch später noch viel über Eu- um 1980 lebten, und dazu des Landschaftsverbands jahrelang nicht mehr benutz- gen aus der Nachkriegszeit einsehbar sind. pen-Malmedy veröffentlichen meine eigenen Erinnerungen Rheinland, für deren Benut- ten Bücher heran zu kommen. wie die von Pierre Maxence können, u. a. auch zu den an ein Lebensjahr in Eupen, zung ich sogenannte Ministe- (um 1958). In den von ihrer Haben Sie inzwischen nie- Sprachverhältnissen, zur Ge- wo ich bis zum Einmarsch der rialerlaubnis erhalten hatte. In Wie wurden Ihnen die Eu- jüngsten Vergangenheit trau- mals an eine ergänzte Neu- schichte des kurzlebigen Bis- Amerikaner im September Düsseldorf konnte ich sogar pen-Malmedy-Veröffentli- matisierten Ostkantonen auflage gedacht? tums Eupen-Malmedy oder 1944 auch zur Schule gegan- belgische Akten wie die Me- chungen von Heinz Doepgen selbst war das Thema aber bis Pabst: Doch, der Gedanke ist über den deutschsprachigen gen bin. moiren des Generals Baltia in und Martin R. Schärer be- in die 1970er Jahre hinein ta- mir, auch auf Grund von Anre- Rundfunk für die Ostkantone Kopien einsehen, die während kannt? Haben Sie nachfol- bu, wie ich auch selbst in vie- gungen aus der heutigen DG, und die deutschsprachige Für Ihr Buch „Eupen-Malme- des Krieges von der deutschen gend noch Erfahrungen mit len Gesprächen mit Zeitzeu- schon oft gekommen. Aber Presse, aber zu einer neuen dy in der belgischen Regie- „Archivschutzkommission“ ihnen ausgetauscht? gen feststellen musste. Da das würde bedeuten, dieses Gesamtdarstellung ist es nicht rungs- und Parteienpolitik im belgischen Generalarchiv Pabst: Heinz Doepgen hat sei- musste erst eine neue Genera- Buch, nicht zuletzt wegen der mehr gekommen. Vielleicht 1914-1940“ mussten Sie auf angefertigt und in Düsseldorf ne Arbeit bei dem Luxembur- tion heranwachsen, die von inzwischen zugänglichen bel- wird sie einmal von einem der noch nicht zugängliche belgi- deponiert worden waren. Da- ger Prof. Dr. Jean Schoos an den Erfahrungen ihrer Eltern gischen und zahlreicher ande- tüchtigen jungen Historiker sche Archive Rücksicht neh- zu kamen verschiedene priva- der Universität Bonn geschrie- und Großeltern persönlich rer neu hinzugekommener geschrieben, die es heute men. Welche Quellen stan- te Nachlässe und nicht zuletzt ben, was sich auch im benach- nicht mehr belastet war. Quellen praktisch ganz neu zu schon in der Deutschsprachi- den Ihnen zur Verfügung? die reichhaltige Sammlung barten Kölner Seminar herum schreiben. Und dazu reichen gen Gemeinschaft Belgiens Haben Sie in der Folgezeit zu- deutscher und belgischer Zei- sprach. Und Martin Schärer, Welches sind die wichtigsten Zeit und Kräfte in meinem Al- gibt. GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 35

85 Jahre GrenzEcho? Herzlichen Glückwunsch!

Schon seit 85 Jahren spricht das GrenzEcho die Sprache Ostbelgiens. Tag für Tag sorgt die Zeitung für eine frische Portion Nachrichten aus der Gegend und für die Gegend. Diese Leistung muss gefeiert werden. Wir möchten daher dem GrenzEcho ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren!

KBC. Wir sprechen die gleiche Sprache.

Herzlichen Glückwunsch, GrenzEcho! GrenzEcho 36 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der amerikanische Pilot Charles Lindbergh (Zweiter von links) steht nach seiner Rückkehr aus Frankreich vor seinem Flugzeug „Spirit of St. Louis“. 33 Stunden und 32 Minuten nach dem Start in New York erreichte der Amerikaner nach 5750 Kilometern mit seiner einmotorigen „Spirit of St. Louis“ am 21. Mai 1927 Paris. Damit hatte er als Erster allein und nonstop den Atlantik überquert. Sein endlos langer und einsamer Flug über den Ozean katapultierte den jungen Postflie- ger aus St. Louis in Missouri vor 80 Jahren auf einen Schlag in die Weltöffentlichkeit. Foto: New York Times

Rückblende: Vom Wirtschaftsboom bis zur Atlantiküberquerung Das Jahr 1927 und seine Schlagzeilen

Wir schreiben den 4. Juni 1927, als die erste Ausgabe des Grenz-Echos mit rund 400 Exemplaren erscheint. Während das laufende Jahr in Belgien ohne herausragende Ereignisse verläuft, scheint die Welt andernorts in Aufbruchstimmung und produziert interessante Schlagzeilen. Im Folgenden ein kleiner Überblick:

Lindbergh überquert Hindenburgdamm Wirtschaftsboom Kulturelle Blüte Nürburgring König Albert I. regt den Atlantik wird eröffnet in den USA in Berlin wird eingeweiht die Wissenschaft an

Eines der größten Mediener- Schon im Jahre 1855 wird die In den USA kommt es im Berlin entwickelt sich zu ei- Der derzeit vor allem mit In- Eine wichtige Nachricht für eignisse sowohl in den USA als Nordseeinsel Sylt zum Seebad Jahre 1927 zu einem regelrech- ner Hauptstadt für Musik, solvenz- und Pleitemeldungen Belgien: König Albert I. hält auch in Europa ist 1927 zwei- erklärt und immer mehr Men- ten Wirtschaftsboom, der sich Tanz, Theater und Film. Ob in Verbindung stehende Nür- 1927 eine beeindruckende Re- felsohne die Atlantiküberque- schen nutzen das dortige ge- nicht zuletzt in Detroit be- vor Ballhaus, Kino oder Thea- burgring wird am 18. Juni im de in den Betriebsstätten des rung des Flugpioniers Charles sunde Reizklima für einen merkbar macht, wo in den ter - überall bilden sich Rahmen des „Großen Preis belgischen Konzerns Cockerill. Lindbergh. Im Alleinflug und Kuraufenthalt. Auch durch die Ford-Werken bereits der fünf- Schlangen begeisterter Men- von Europa“ für Motorräder Er fordert u. a. Industrielle, Fi- ohne Zwischenlandung über- Errichtung der ersten Schul- zehnmillionste Ford T vom schen, die die Blüte der Kultur (Eifelrennen) eröffnet. Die nanziers und Ingenieure auf, fliegt er in 33 Stunden und 22 landheime in ehemaligen Ka- Band läuft. Getrübt wird der genießen wollen. Viele der da- Strecke entwickelt sich schnell an einem Strang zu ziehen Minuten „den großen Teich“ sernen aus dem Ersten Welt- Aufschwung nur durch das mals auf- und vorgeführten zu einem Publikumsmagne- und die „Krise der wissen- mit seiner einmotorigen Ma- krieg nehmen die Besucher- schreckliche Schulmassaker Stücke und Filme waren maß- ten und wird Veranstaltungs- schaftlichen Einrichtungen schine „Spirit of St. Louis“ und ströme nach Sylt stark zu. von Bath, im US-Bundesstaat geblich für die künftige Ent- ort vieler spektakulärer Ren- und Laboratorien“ im Land zu geht damit in die Flugge- Kommen die Touristen und Michigan. Nach einer Serie wicklung des jeweiligen Gen- nen. Vom ADAC-Truck-Grand- beenden. In Reaktion darauf schichte ein. Lindbergh wird Badegäste anfangs meist mit von Bombenanschlägen durch res. So wird mit dem Stumm- Prix, über Mofa-Rennen, Por- wurde nur ein Jahr darauf mit wie ein Star gefeiert und eine Postschiff oder Schnelldamp- das Mitglied des Schulkomi- film „Metropolis“ von Fritz sche-Sport-Cup und Deutsche Unterstützung einer kapital- Woche nach seiner Landung fer auf die Insel, planen die tees, Andrew Kehoe, kamen Lang eines der bedeutendsten Tourenwagen-Masters (DTM) starken Familie und der wich- auf dem Pariser Flughafen Le Verantwortlichen bereits 1910 hierbei 45 Personen ums Le- Werke der Filmgeschichte ur- bis hin zur Formel 1 - der Nür- tigsten Banken ein National- Bourget auch in Brüssel wie den Bau eines Dammes, der ben - unter ihnen viele Kinder aufgeführt, das in einer res- burgring taucht noch heute fonds für wissenschaftliche ein Staatsgast empfangen. das nordfriesische Festland aus der ersten bis sechsten taurierten Fassung später so- regelmäßig in den Medien auf Forschung unter Vorsitz des mit der Insel verbindet. Die Klasse. Das Massaker gilt bis gar zum Weltdokumentener- und liefert spannende Head- Geschäftsmanns Emile Franc- durch den Ersten Weltkrieg heute als eines der schlimms- be der Unesco erklärt wird. lines. qui gegründet. Der mit unterbrochene Planung wird ten Massaker, das jemals an ei- 1927 ist das Geburtsjahr der 150.000 Euro dotierte Franc- 1923 fortgesetzt, bevor der ner Schule begangen wurde. „Comedian Harmonists“, der qui-Preis wird noch heute an nach dem damaligen Reichs- ersten Boygroup der Welt, die Nachwuchswissenschaftler präsidenten Hindenburg be- jahrelang mit ihrer Musik so- vergeben und gilt als wichtigs- nannte Damm 1927 einge- wohl im In- als auch im Aus- ter Wissenschaftspreis. weiht wird. Am 1. Mai rollt der land zu begeistern weiß. erste offizielle Zug ein.

Die undatierte Grafik zeigt eine Übersicht des Verlaufes des Nürburgringes. Am 18. Juni 1927 Henry Ford I schuf die moderne Fahrzeugproduktion. Mit dem Ford Model T, der legendären war nach rund zweijähriger Bauzeit die erste „Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke“ eröffnet wor- „Tin Lizzie“, wurden in den USA ab 1908 erstmals Fahrzeuge am laufenden Band produziert. den. Fotos: dpa GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 Anzeigen 37 6SDUHQ6LHXQGJHZLQQHQ 6LH,KUH7UDXPUHLVH

Die Crédit Agricole Gruppe feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum. Ein Meilenstein, den wir nicht unbemerkt verstreichen lassen möchten. Daher organisieren wir vom 1. Oktober bis 30. November 2012 einen nicht alltäglichen Wettbewerb. Fidelio-Kunden, die jetzt mindestens € 1.000 sparen, haben die Aussicht, eines der vielen Traumgeschenke zu gewinnen, darunter 5 Traumreisen im Werte von je € 7.500. Begeben Sie sich auf www.epargnez-gagnez75.be oder holen Sie sich weitere Infos bei Ihrer Crédit Agricole Zweigstelle. GrenzEcho 38 1927-2012 Donnerstag, 25. Oktober 2012 GrenzEcho Donnerstag, 25. Oktober 2012 1927-2012 39

MEDIALE VIELFALT

Weit mehr als „nur“ eine Tageszeitung

Seit 2002 ist das GrenzEcho mit seinem erweiterten Portal GRENZECHO.net erfolgreich im World Wide Web präsent. www.grenzecho.net versteht sich in erster Linie als regionale Informationsplattform mit starken redaktionellen Leistungen. Junge, interessante Themen für junge, Im Zeitalter des mobilen Medienkonsums interessierte Menschen: GEneration stehen auch eine mobile Version für erreicht die Zielgruppe der 16- bis Smartphones sowie eine App für’s iPad 24-jährigen Ostbelgier nicht nur als und das Android-Tablet zur Verfügung. Gratisbeilage zur Tageszeitung, sondern Damit vereint das GrenzEcho die Quali - auch durch die Verteilung in Schulen täten der gedruckten Zeitung mit den und Jugendzentren. Das junge Magazin Vorzügen der Online-Welt. des GrenzEchos: so facettenreich wie die junge GEneration. Das Wochenend-Magazin erscheint als Beilage in der Samstagsausgabe und bietet Lesestoff über die tagesaktuellen Informationen hinaus. Auf zwölf Seiten bilden Mode und Trends, Kultur, Reisen, Das Branchenverzeichnis Mobilität, Gesellschaft ebenso wie Reportagen die des GrenzEchos lässt mit vielseitigen Rubriken. seinen umfangreichen Informationen zur ostbelgischen An jedem letzten Mittwoch im Monat erscheint Unternehmenslandschaft keine in der aktuellen Ausgabe des GrenzEchos das Fragen offen. DerBranchenindex KinderEcho. Auf vier Seiten finden unsere jüngsten wird allen ostbelgischen Haus- Leser hier viele Informationen, die auf ihr Alter zu- halten und Verwaltungen kosten- geschnitten sind. los zugestellt und ist das perfekte Spiegelbild der ostbelgischen Geschäftswelt. Die jeden Freitag erscheinende TV-Beilage des GrenzEchos umfasst 48 Seiten und bietet das komplette Programm der wesentlichen belgischen Es richtet sein Augenmerk auf die positiven und deutschen Fernsehsender, ferner eine Programm- Seiten des Älterwerdens: Im 40-seitigen übersicht der größten europäischen Sender. Senio-Magazin findet der Leser auf ihn ab- Die TV-Beilage beinhaltet zudem redaktionelle gestimmte Informationen, Nützliches rund um die Beiträge zu Fernsehen, Kino und Medien. Gesundheit, die Rubrik „Senioren schreiben“, Veranstaltungstipps, uvm.

Viermal jährlich liegt das KunstEcho dem GrenzEcho bei. Das seit Jahren erscheinende AS-Journal liegt einmal im Mal richtet die Kulturzeitschrift den Focus auf aktuelle Monat der Tagesausgabe des GrenzEchos bei. Auf 32 Kultur-Events in der Region, mal werden Ausstellungen farbigen Seiten wird rund um das Geschehen aus dem oder kreative Köpfe in den Mittelpunkt gerückt. Lager der KAS informiert. Professionelle Fotos und ein ansprechendes Layout machen das Heft zu einem absoluten Hingucker.

Als kostenlose Beilage zur Tageszeitung liefert das MotorEcho Neuigkeiten rund um die Themen Technik, Sicherheit und Fahrspaß, berichtet vom Renngeschehen Für die Freunde des Regionalfußballs ist es eine unverzichtbare auf zwei und vier Rädern und blickt auch regelmäßig Informationsquelle kurz vor dem Start in die neue Saison: Als GrenzEcho- hinter die Kulissen der PS-Szene. Sonderbeilage zur Eröffnung der neuen Spielzeit stellt dasFußballEcho die ostbelgischen Klubs und ihre Spieler vor, dazu gibt es zahlreiche Interviews, Analysen und Kommentare.

Im Mai 2011 haben das „Welkenraedt Magazine“ und das „Journal d'Aubel“ haben zu einem Magazin fusioniert. Sein Zweimal im Jahr veröffentlicht der GrenzEcho-Verlag das von vielen Name: „Votre région“. Die Publikation erscheint jeden deutschsprachigen Mitbürgern geschätzte Magazin Neu in Belgien. Diese Monat und wird an 35.000 Haushalte verteilt. Das Magazin Sonderausgabe ist nicht nur eine Orientierungshilfe für Neuankömmlinge bietet eine Fülle an regionalen Informationen. in unserem Land, sondern liefert auch schon länger in Belgien lebenden deutschsprachigen Europäern wertvolle Informationen.

Seit 1927 ist das GrenzEcho für viele Ostbelgier die erste Informationsquelle. 85 Jahre nach der Gründung ist das GrenzEcho jedoch weit mehr als „nur“ eine (Tages-)Zeitung, da um sie herum eine Vielzahl von Publikationen entstanden OHNE GRENZECHO sind, die unterschiedliche Leserschichten ansprechen und unter dem Dach des Medienhauses GrenzEcho bestens gedeihen. FEHLT DIR WAS GrenzEcho 40 Anzeigen Donnerstag, 25. Oktober 2012

Concours exclusivement réservé aux lecteurs du Soir. 24 H ZEIT UM 100 VOObox ZU GEWINNEN !

Mit der VOObox, erhalten Sie Zugang zum digitalen TV.

Mehr Sender in digitaler Qualität, so ein Sonderangebot an deutschen Sendern*: ZDF, ARD, SAT1, Pro 7, ... (die komplette Liste sehen Sie auf voo.be)

Mit dem elektronischen Programmführer haben sie eine Gesamtübersicht über die Wert Programmierung aller Sender. 99 € Unglaubliche Bild- und Tonqualität dank High Defi nition*. 5min Einfache und schnelle Installation. Anschließen und los geht’s! Aktivieren Sie Be tv (auf Wunsch) mit einem Anruf.

Sie möchten eine kostenlose VOObox erhalten ? Um teilzunehmen, beantworten sie vor Mitternacht folgende Fragen: t8FMDIFO8FSUIBUEJF700CPY  t8JFWJFMF1FSTPOFOXFSEFOIFVUFOBOEJFTFN700CPY8FUUCFXFSCUFJMOFINFO  Schicken Sie Ihre Antworten, indem Sie auf www.concoursvoobox.be surfen oder QFS4.4BO  ûHFTDIJDLUF4.4 $PEF700"OUXPSU"OUXPSU/BNF7PSOBNF&.BJM

* Dieses Angebot ist gültig abhängig von der Verfügbarkeit der Dienstleistung in Ihrer Region. Für zusätzliche Infos kontaktieren Sie unsere Fachhändler oder konsultieren unsere Website: http://www.voo.be. Das Wettbewerbsreglement ist auf der Website verfügbar oder per E-Mail an antoine.menalda@staff .voo.be