Bychkov London Voices 14., 15
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14., 15. und 16. April 2018 Semperoper 9. SYMPHONIEKONZERT Semyon BYCHKOV LONDON VOICES 14., 15. und 16. April 2018 Semperoper 9. SYMPHONIEKONZERT Semyon BYCHKOV LONDON VOICES Kunst zählt zu den wichtigsten Kulturgütern unserer Gesellschaft und setzt immer wieder neue Impulse, die uns inspirieren und zum Nachdenken anregen. Wir freuen uns daher ganz besonders, als Partner der Semperoper Dresden Kunst und Kultur zu fördern und so einen Beitrag leisten zu können. VW_Programmhefte_135x210.indd 1 30.08.17 09:34 9. SYMPHONIEKONZERT PROGRAMM SAMSTAG SONNTAG MONTAG SEMPEROPER 14.4.18 15.4.18 16.4.18 DRESDEN 20 UHR 11 UHR 20 UHR Semyon Bychkov Dirigent Luciano Berio (1925-2003) (anstelle des erkrankten Myung-Whun Chung) »Sinfonia« für acht Stimmen und Orchester 1. [ohne Bezeichnung] London Voices Stimmen 2. O King. Immobile e lontano Einstudierung: Ben Parry 3. In ruhig fließender Bewegung 4. [ohne Bezeichnung] 5. [ohne Bezeichnung] P A U S E Pjotr I. Tschaikowsky (1840-1893) Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 1. Andante – Allegro con anima 2. Andante cantabile, con alcuna licenza 3. Valse. Allegro moderato 4. Finale. Andante maestoso – Allegro vivace Rückkehr mit symphonischen Meisterwerken Leider musste Myung-Whun Chung seine Mitwirkung im 9. Symphonie- konzert krankheitsbedingt absagen. Die Staatskapelle Dresden freut sich jedoch, dass Semyon Bychkov nach langer Zeit wieder zurückkehrt, diesmal mit einem Programm, das Geschichte und Moderne produktiv verbindet. Luciano Berios 1967 / 68 komponierte »Sinfonia« steht für Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn ein Werk, das rätselhaft und zugänglich zugleich ist. Hochkomplexe im Opernkeller der Semperoper Avantgarde wuchert neben schwelgerischen Harmonien der europä- ischen Kunstmusik. Verknüpft wird das Opus mit Tschaikowskys fünfter Aufzeichnung durch MDR Kultur Symphonie, in der der russische Komponist den Spuren des Schicksals Sendetermin: Dienstag, 17. April 2018 ab 20.05 Uhr und der Vorsehung nachgeht. auf MDR Kultur und MDR Klassik 2 3 9. SYMPHONIEKONZERT Semyon Bychkov Dirigent er in Leningrad (St. Petersburg) geborene Semyon Bychkov gewann als Zwanzigjähriger den Rachmaninow-Dirigierwett- bewerb. Dass ihm der Preis, die Leningrader Philharmonie zu dirigieren, vorenthalten wurde, trug wesentlich zu seiner Entscheidung bei, zwei Jahre später die ehemalige Sowjet- D union zu verlassen. Zu dem Zeitpunkt, als Bychkov 1989 als Erster Gast- dirigent des Philharmonischen Orchesters nach St. Petersburg zurück- kehrte, wurde er in den USA bereits als Music Director des Grand Rapids Symphony Orchestra und des Buffalo Philharmonic Orchestra gefeiert. Seine internationale Karriere, die in Frankreich mit Debüts an der Opéra de Lyon sowie beim Festival in Aix-en-Provence begonnen hatte, nahm durch Einspringen bei den New York Philharmonic, den Berliner Phil- harmonikern und dem Concertgebouw Orkest rasant an Fahrt auf. Er wurde Chefdirigent des Orchestre de Paris (1989), Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln (1997-2010) und von 1998-2003 Chefdirigent der Semperoper Dresden. Im Vereinigten Königreich tritt er regelmäßig mit dem London Symphony Orchestra auf. Als Gastdirigent kehrt er jedes Jahr zu den Berliner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestre National de France und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia zurück. In den Vereinigten Staaten ist er regelmäßig mit den dortigen großen Orchestern zu erleben. Wenngleich Bychkov vor allem für seine Interpretationen des Kern- repertoires bekannt ist, verbanden ihn stets auch intensive Arbeitsbezie- hungen mit außergewöhnlichen zeitgenössischen Komponisten, darunter Luciano Berio, Henri Dutilleux und Maurizio Kagel. Aus seiner 13-jährigen Zusammenarbeit mit dem WDR Sinfonieorchester ging eine Serie bahnbre- chender Aufnahmen hervor. 2010 wurde Bychkovs Aufnahme des »Lohen- grin« vom BBC Music Magazine als »Record of the Year« ausgezeichnet, seine im Juni 2017 erschienene Einspielung von Franz Schmidts zweiter Symphonie als »Record of the Month« gefeiert. Die International Opera Awards kürten ihn zum »Dirigenten des Jahres 2015«. Kürzlich wurde Semyon Bychkov zum neuen Musikdirektor und Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie ernannt. Er tritt diese Position mit Beginn der Saison 2018 / 2019 an. 4 5 9. SYMPHONIEKONZERT London Voices Stimmen DIREKTION: TERRY EDWARDS & BEN PARRY EINSTUDIERUNG: BEN PARRY Sopran Joanna L’Estrange, Sarah Eyden Alt Joanna Goldsmith, Wendy Nieper Tenor Richard Eteson, Christopher Jay Neale Bass Jeremy Sadler, Nicholas Garrett Sound Design John Milner as britische, aus London stammende Chorensemble London Voices hat bisher an über zweihundert Plattenaufnahmen teilgenommen. Sein breites Repertoire reicht dabei von eher populären Alben mit Nigel Kennedy, Bryn Terfel und Luciano Pavarotti bis hin zu Aufnahmen mit Werken der D Neuen Musik und Avantgarde; hier sind es insbesondere Komponisten wie John Adams, György Ligeti und Luciano Berio, die von London Voices interpretiert werden. London Voices hat auch in zahlreichen Soundtracks von Filmen Pianola Music« drei Stimmen gefordert, bei Steve Reichs »Tehillim« vier, mitgewirkt, so in sämtlichen »Harry Potter«- und »Star Wars«-Folgen. bei Karlheinz Stockhausens »Stimmung« sechs, bei Igor Strawinskys Das Ensemble wurde von Terry Edwards���������������������������� gegründet, einem der erfah- »Rake’s Progress« vierzig, bei György Ligetis Requiem 120 und bei »La rensten und angesehensten Chorleiter und Chordirigenten Europas. damnation de Faust« von Hector Berlioz 150 Stimmen. Es ist zudem Er dirigierte London Voices z. B. in allen der vielen Chorsektionen der üblich, dass zwei Gruppen des Ensembles gleichzeitig in verschiedenen »Herr der Ringe«-Trilogie. Terry Edwards und London Voices arbeiten Städten oder Ländern auftreten. mit vielen wichtigen Orchesterleitern und Dirigenten zusammen, u. a. Zu den jüngsten herausragenden Projekten der London Voices mit Christoph von Dohnányi, Bernard Haitink, Sir Simon Rattle und zählen u. a. Beethovens »Fidelio« in der Londoner Royal Festival Hall Peter Eötvös. unter Leitung von Vladimir Jurowski im Januar 2017 mit dem London London Voices werden geleitet von Terry Edwards (ehemaliger Philharmonic Orchestra sowie Luciano Berios »Sinfonia« mit dem Chordirektor der Royal Opera) und Ben Parry (Komponist und künstle- Orchestre de Paris unter der Stabführung von Daniel Harding im rischer Leiter des National Youth Choirs Großbritanniens). Die Anzahl der November 2017. Die London Voices werden Berios »Sinfonia« zudem am Mitglieder ist nicht festgelegt, die Choristen werden für jedes einzelne 21. und 22. April 2018 mit den Münchner Philharmonikern unter Leitung Engagement und Projekt ausgewählt. So sind für John Adams’ »Grand von Semyon Bychkov zur Aufführung bringen. 6 7 9. SYMPHONIEKONZERT Luciano Berio STATT EINES ABDRUCKS DER * 24. September 1925 in Oneglia bei Genua GESANGS- UND REZITATIONSTEXTE † 27. Mai 2003 in Rom AUS BERIOS »SINFONIA« Eine Werkeinführung als Bestandteil des Stückes »Sinfonia« für acht Stimmen und Orchester 1. [ohne Bezeichnung] 2. O King. Immobile e lontano 3. In ruhig fließender Bewegung 4. [ohne Bezeichnung] 5. [ohne Bezeichnung] er Titel »Sinfonia« ist hier im etymologischen Sinn des »Zusammenklingens« – von acht Stimmen und Instru- menten – zu verstehen. Obwohl die fünf Sätze äußerst ENTSTEHUNG BESETZUNG verschiedenartige Ausdruckscharaktere aufweisen, sind 1967 / 1968 / 1969, u. a. auf Sizilien 3 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, sie aufs Ganze gesehen doch durch vergleichbare harmo- Englischhorn, 3 Klarinetten, D nische und artikulatorische Eigenschaften miteinander verbunden. URAUFFÜHRUNG Es-Klarinette, Alt-Saxophon, Der Text des ersten Teils besteht aus einer Reihe kurzer Fragmente viersätzige Fassung: Tenor-Saxophon, 2 Fagotte, aus dem Buch »Le cru et le cuit« vvonon Claude Lévi-Strauss.������������������������� Diese FragFrag-- 10. Oktober 1968 in New York Kontrafagott, 4 Hörner, mente sind den Abschnitten des Buches entnommen, in denen der endgültige, fünfsätzige Fassung: 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, französische Anthropologe die Struktur und die Symbolik brasilia- 18. Oktober 1969 in Pauken, Schlagzeug, Harfe, nischer Mythen über den Ursprung des Wassers analysiert. Donaueschingen – Auftragswerk E-Orgel, E-Cembalo, Klavier des New York Philharmonic und Streicher Der zweite Teil ehrt das Andenken Martin Luther Kings. Die Orchestra Vokalpartie beruht ausschließlich auf seinem Namen. DAUER WIDMUNG ca. 30-35 Minuten Der Text des dritten Teils enthält im wesentlichen Exzerpte Leonard Bernstein in Erin- aus »The Unnamable« von Samuel Beckett, denen sich Zug um Zug nerung an eine denkwürdige andere Elemente verschiedenartiger Herkunft zugesellen: Joyce, Aufführung von Gustav Mahlers Sätze von Harvard-Studenten, Parolen, die Studenten im Mai 1968 zweiter Symphonie, die Berio während des Pariser Aufstands – dessen Zeuge ich war – an die unter Bernsteins Leitung 1967 Mauern der Sorbonne schrieben, auf Tonband aufgenommene Ge- in New York erlebt hat spräche mit Freunden und mit meiner Familie, Solfège-Fetzen usw. 8 9 9. SYMPHONIEKONZERT Im vierten Satz beruht die Vokalpartie auf einem kurzen Aus- Das Ergebnis wird zu einer Art »Voyage à Cythère« an Bord schnitt eines Textes, den ich bereits im ersten Satz verwendet habe. des dritten Satzes aus Mahlers zweiter Symphonie. Ich habe den Mahlerschen Satz wie ein Gefäß behandelt, in dessen Wänden eine Auch der Text des fünften Satzes ist im Wesentlichen vom große Zahl »musikalischer Mythen« und Anspielungen entwickelt, ersten