Aove Kultur Kultur Bodenschätze
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www.aove.de Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach AOVE Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | Poppenricht | Gebenbach | Freihung | Hirschau |KULTUR Freudenberg | Schnaittenbach KALENDER 2007 KAOLINBODENSCHÄTZESANDOCKER BLEIERZTON www.die-goldene-strasse.de Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | Poppenricht | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Liebe Bürgerinnen und Bürger, BODENSCHÄTZE nunmehr zum achten Mal führt Sie unser Kulturkalender durch die AOVE-Kommunen Edelsfeld, Freihung, Freu- denberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Poppenricht, Schnaittenbach und Vilseck. Auch heuer präsentiert er sich wieder in neuem Gewand; wir würden uns freuen, wenn Sie uns mitteilten, wie er Ihnen gefällt. Nachdem wir uns 2006 dem Thema „Wasser“ widmeten, befasst sich der Kalender 2007 mit den „Bodenschätzen“ in der AOVE-Region. Hand auf’s Herz: Würde man die Frage stellen, welche Bo- denschätze es in unserer Heimat gibt, wäre wohl die meist- gegebene Antwort „Eisenerz“ und „Kaolinsand“. Auch die Mitglieder des Arbeitskreises Kultur der AOVE waren bei der Erstellung des Kalenders überrascht, welche Vielfalt an Schätzen wir von „Mutter Erde“ geschenkt bekamen und bekommen. Wussten Sie z. B., welch hochtechnisches Produkt aus Gebenbacher Sand gewonnen wird und dass Ehenfelder Ton die Basis von wunderschönem Porzellan ist? Ist Ihnen bekannt, dass Ockerbergbau in unserem Ge- biet Weltruf hatte und dass Freihung über die größten Bleivorkommen im süddeutschen Raum verfügte? Begleiten Sie uns auf unserer Reise und entdecken Sie die Schätze des Bodens in der AOVE-Region! Viel Freude dabei und auch beim Besuch der Veranstal- tungen, die wir wieder für Sie aufgelistet haben. Die Aus- wahl ist riesig! Ihr Arbeitskreis Kultur Bürgermeister Hans Drexler Waltraud Lobenhofer AK-Leiter Geschäftsführerin Ladies and gentlemen, join us on a trip through the AOVE-communities Edelsfeld, Freihung, Freudenberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Pop- penricht, Schnaittenbach and Vilseck and discover the mineral resources of our region! Enjoy the trip, and possible visit one or several of the numerous celebrations that are listed in this calen- dar. We would be pleased meeting you there! Quelle: © Bayerisches Landesamt für Umwelt © Bayerisches Quelle: Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach E d e l s f e l d | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Ocker - Siena - Umbra Ockerbergbau in der Gegend um Edelsfeld Ockererden sind Gemenge aus Kalk, Ton und Hydroxiden (Sauerstoff/Wasserstoffverbindungen) dreiwertigen Ei- sens. Diesem Metall verdanken sie ihre Farbe. Weil Ocker leicht abfärbt, dient er seit alters zum Bemalen und Ma- len, wenn gelbe bis braune Töne erzielt werden sollen. Gebrannte Ockererde liefert auch kräftige rote Farben.1 Wie der Zeitzeuge Christian Hauenstein aus Kirchen- reinbach berichtet, fand für die Gemeinde Edelsfeld der Ockerbergbau (mundartlich Fahgrom = Farbgraben) z. B. beim Hensl (Familie Schatz) in Schnellersdorf, beim Wollner Schursch (jetzt Hans Pirkl) in Edelsfeld und beim Internwirt (Günther Spies) im G’schacht in Niederärndt statt. Die Grubenfelder selbst standen meist im Eigentum der Maxhütte oder der Luitpoldhütte, waren aber auch Privateigentum. Es wurden in der Hauptsache Goldocker, aber auch Terra di Siena (Umbra) sowie Eisenocker abge- baut. Früher (Familie Hauenstein von 1941 bis 1971) hat der Ockerbergbau ganze Familien ernährt, jetzt besteht durch die chemischen Farben kein Bedarf mehr. The ocher mining industry in the region around Edelsfeld used to be known worldwide. It fed many families in former times, now; there are no more requirements, due to the production of chemical colors. Christian Hauenstein, Kirchenreinbach, und Erhard Pickel, Schnellersdorf „Faa(r)luch“ (Farbenloch) bei Vögelas, Plan einer Farberdengrube aus dem Jahr 1893 beim Gespräch mit Erika-A. Renner, Edelsfeld (Bild/Text) hinten: Johann Hauenstein und Sohn Christian vor ihrem Bergwerk Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Fr e i h u n g | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Sandsteinbrüche in Seugast Schon im 19. Jahrhundert wurden die Sandsteinbrüche in Seugast in Betrieb genommen. Die letzten Steinbruchbesitzer: Hans Lehner, Weickenricht; Josef Rauscher („Seff’n“), Seugast; Dotzler, Großschön- brunn; Johann Rauscher („Jung“), Seugast; Hubmann, Großschönbrunn; Max Rauscher („Weber“), Weickenricht; Joseph Prösl, Weickenricht. Die Eigentümer Dotzler, Hub- mann und Rauscher hatten die Rechte des Steinbrechens an die Firma Vereinigte Seugaster Sandsteinbrüche Popp und Weisheit-Möckl und Freytag GmbH, Nürnberg, ver- geben. Johann Rauscher war seit 1901 ebenfalls vertrag- lich gebunden, sämtliche Steine aus seinem Steinbruch an Anwesen Müller in Freihung (früher Schwesternhaus) dieses Unternehmen zu liefern mit Ausnahme der Steine für den Eigenbedarf und der Steine, die „per Achse“ (d. h. mit eigenen Fuhrwerken) im Umkreis von Seugast trans- portiert werden konnten. Daraus resultiert, dass zahlrei- che Gebäude in der Markgemeinde Freihung, u. a. die Kirche St. Marien in Seugast (1904), die Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Freihung, Kath. Schwesternhaus Freihung „Rupprecht’sche Wohlfahrtsstiftung“, aus Seugaster Sandstein errichtet wurden. Aber auch für Marterln, Gar- tensäulen, Torbögen von Hofeinfahrten, Fut- tertröge und Denkmäler wurde der Seugaster Sandstein verwendet. Mitte der 50er Jahre wur- den die Steinbrüche stillgelegt. The sandstone quarry at Seugast (community of Frei- hung) was in operation from the 19th century until approx. 1955. Numerous regional buildings, inclu- ding garden columns, archways, memorial stones and feeding troughs consisting out of sandstone from Seugast. Die Sandsteinbrüche in den 40er/50er Jahren (Hintergrund) und heute (links) Text: Manfred Fritsche, Freihung Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Amberger Erzbergbau (früher Gemeinde Traßlberg, heute Gemeinde Poppenricht) Im Jahr 1270 wird der mittelalterliche Bergbau in Amberg erstmals urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 14. Jahr- hunderts konnten in unserem Raum bereits 28 Eisen- hämmer nachgewiesen werden. Der Erzabbau fand in kleinen Schurf-Schächten auf dem damals baumlosen Höhenzug des Erzberges statt. Um das Jahr 1830 wurden zwei Schächte (Ludwig und Barbara) im vorderen Erzberg Bergmann Georg Götz (links) aus Traßlberg am Stollenmundloch und beim Erzsturz an der „Rolle“ abgeteuft. Auch im hinteren Erzberg (Karl und Wetter) gewann man Erz. Im Jahr 1881 wurde der neue Barbara- Schacht niedergebracht; das Erz wurde spä- ter mit Erz-Hunts über den Luitpold-Stollen zur Hochofenanlage gefahren. Anfang der 60er Jahre brachte man am süd- lichen Hang des Erzberges den sogenannten Phosphatstollen aus. The medieval mining industry at Amberg was fi rst time documented in 1270. At the begin- ning of the 14th century already 28 iron-hea- ded hammers could be proved in our region. The iron ore deposits were proccesed by the Luitpoldhuette and Maxhuette factories until 1977. Text: Hans Prem, Poppenricht Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | G e b e n b a c h | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Gebenbacher Sandgruben Hochwertige Quarzsande aus dem Raum Gebenbach-Frei- hung bilden seit 130 Jahren den Rohstoff für die Ferti- gung von Industriesanden zum Einsatz in der Glas-, Gie- ßerei- und Baustoffi ndustrie. Verlassen Sie Amberg auf der B 299 Richtung Norden, tauchen im Gemeindebereich nördlich von Gebenbach- Kainsricht-Atzmannsricht im Waldbereich Sandgruben wie grosse, gelbe Augen auf. Seit den 50er Jahren wird hier der Dogger abgebaut. Die Firmen Dorfner oHG, Hirschau, und Strobel, Freihung, gewinnen aus dem „Geba-Sand“ Quarz zur Glasproduktion. In der Firma Pilkington, Weiherhammer, wird bei 600° Sand geschmolzen und im Floatglas-Prozess durch eine dual-aktive Beschichtung Spezial-Fensterglas erzeugt. Die Spezialbeschichtung von „Pilkington Aktiv TM“ sorgt an der Außenseite des Glases für einen fortlaufen- den Reinigungsprozess. Die selbstreinigende Oberfl äche ist wasseranziehend. Regen spült den gelösten Schmutz rückstandfrei ab. Aus Gebenbacher Sand entsteht ein hochtechnisches Produkt. The high-quality erinaceous quartz sand from the Ehenbach- Freihung area provides the raw material for the manufacturing of industry sands for the glass-, foundry and building materials industry, since 130 years. Text: Christl Kredler, Gebenbach Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Granit, Gneis und Glimmer Steinbruch am Dambach bei Wutschdorf Nicht reich gesegnet ist das Freudenberger Land mit Bo- denschätzen. Einzig die überall vorhandenen Gesteinsfor- mationen des sogenannten Urgesteins aus Granit, Gneis und Glimmer dienten Jahrhunderte als Baumaterial für die Gebäude und die Befestigung der Wege. Bei großen Straßenbaumaßnahmen, wie in den zwanziger Jahren der Neubau der Verbindungsstraße von Lintach nach Freudenberg, wurde das erforderliche Steinmateri- al direkt vor Ort aus geeigneten Steinbrüchen gesprengt, zerkleinert und auf Schienen mit einer Lokomotive und Loren zur Baustelle gebracht. Eine solche Steinbruchwand ist heute noch bei der Einfahrt zur