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Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | Poppenricht | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach

Liebe Bürgerinnen und Bürger, BODENSCHÄTZE nunmehr zum achten Mal führt Sie unser Kulturkalender durch die AOVE-Kommunen Edelsfeld, Freihung, Freu- denberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Poppenricht, Schnaittenbach und Vilseck. Auch heuer präsentiert er sich wieder in neuem Gewand; wir würden uns freuen, wenn Sie uns mitteilten, wie er Ihnen gefällt. Nachdem wir uns 2006 dem Thema „Wasser“ widmeten, befasst sich der Kalender 2007 mit den „Bodenschätzen“ in der AOVE-Region. Hand auf’s Herz: Würde man die Frage stellen, welche Bo- denschätze es in unserer Heimat gibt, wäre wohl die meist- gegebene Antwort „Eisenerz“ und „Kaolinsand“. Auch die Mitglieder des Arbeitskreises Kultur der AOVE waren bei der Erstellung des Kalenders überrascht, welche Vielfalt an Schätzen wir von „Mutter Erde“ geschenkt bekamen und bekommen. Wussten Sie z. B., welch hochtechnisches Produkt aus Gebenbacher Sand gewonnen wird und dass Ehenfelder Ton die Basis von wunderschönem Porzellan ist? Ist Ihnen bekannt, dass Ockerbergbau in unserem Ge- biet Weltruf hatte und dass Freihung über die größten Bleivorkommen im süddeutschen Raum verfügte? Begleiten Sie uns auf unserer Reise und entdecken Sie die Schätze des Bodens in der AOVE-Region! Viel Freude dabei und auch beim Besuch der Veranstal- tungen, die wir wieder für Sie aufgelistet haben. Die Aus- wahl ist riesig! Ihr Arbeitskreis Kultur

Bürgermeister Hans Drexler Waltraud Lobenhofer AK-Leiter Geschäftsführerin

Ladies and gentlemen, join us on a trip through the AOVE-communities Edelsfeld, Freihung, Freudenberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Pop- penricht, Schnaittenbach and Vilseck and discover the mineral resources of our region! Enjoy the trip, and possible visit one or several of the numerous celebrations that are listed in this calen- dar. We would be pleased meeting you there! Quelle: © Bayerisches Landesamt für Umwelt © Bayerisches Quelle: Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach E d e l s f e l d | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Ocker - Siena - Umbra Ockerbergbau in der Gegend um Edelsfeld

Ockererden sind Gemenge aus Kalk, Ton und Hydroxiden (Sauerstoff/Wasserstoffverbindungen) dreiwertigen Ei- sens. Diesem Metall verdanken sie ihre Farbe. Weil Ocker leicht abfärbt, dient er seit alters zum Bemalen und Ma- len, wenn gelbe bis braune Töne erzielt werden sollen. Gebrannte Ockererde liefert auch kräftige rote Farben.1 Wie der Zeitzeuge Christian Hauenstein aus Kirchen- reinbach berichtet, fand für die Gemeinde Edelsfeld der Ockerbergbau (mundartlich Fahgrom = Farbgraben) z. B. beim Hensl (Familie Schatz) in Schnellersdorf, beim Wollner Schursch (jetzt Hans Pirkl) in Edelsfeld und beim Internwirt (Günther Spies) im G’schacht in Niederärndt statt. Die Grubenfelder selbst standen meist im Eigentum der Maxhütte oder der Luitpoldhütte, waren aber auch Privateigentum. Es wurden in der Hauptsache Goldocker, aber auch Terra di Siena (Umbra) sowie Eisenocker abge- baut. Früher (Familie Hauenstein von 1941 bis 1971) hat der Ockerbergbau ganze Familien ernährt, jetzt besteht durch die chemischen Farben kein Bedarf mehr.

The ocher mining industry in the region around Edelsfeld used to be known worldwide. It fed many families in former times, now; there are no more requirements, due to the production of chemical colors.

Christian Hauenstein, Kirchenreinbach, und Erhard Pickel, Schnellersdorf „Faa(r)luch“ (Farbenloch) bei Vögelas, Plan einer Farberdengrube aus dem Jahr 1893 beim Gespräch mit Erika-A. Renner, Edelsfeld (Bild/Text) hinten: Johann Hauenstein und Sohn Christian vor ihrem Bergwerk Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Fr e i h u n g | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Sandsteinbrüche in Seugast Schon im 19. Jahrhundert wurden die Sandsteinbrüche in Seugast in Betrieb genommen. Die letzten Steinbruchbesitzer: Hans Lehner, Weickenricht; Josef Rauscher („Seff’n“), Seugast; Dotzler, Großschön- brunn; Johann Rauscher („Jung“), Seugast; Hubmann, Großschönbrunn; Max Rauscher („Weber“), Weickenricht; Joseph Prösl, Weickenricht. Die Eigentümer Dotzler, Hub- mann und Rauscher hatten die Rechte des Steinbrechens an die Firma Vereinigte Seugaster Sandsteinbrüche Popp und Weisheit-Möckl und Freytag GmbH, Nürnberg, ver- geben. Johann Rauscher war seit 1901 ebenfalls vertrag- lich gebunden, sämtliche Steine aus seinem Steinbruch an Anwesen Müller in Freihung (früher Schwesternhaus) dieses Unternehmen zu liefern mit Ausnahme der Steine für den Eigenbedarf und der Steine, die „per Achse“ (d. h. mit eigenen Fuhrwerken) im Umkreis von Seugast trans- portiert werden konnten. Daraus resultiert, dass zahlrei- che Gebäude in der Markgemeinde Freihung, u. a. die Kirche St. Marien in Seugast (1904), die Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Freihung, Kath. Schwesternhaus Freihung „Rupprecht’sche Wohlfahrtsstiftung“, aus Seugaster Sandstein errichtet wurden. Aber auch für Marterln, Gar- tensäulen, Torbögen von Hofeinfahrten, Fut- tertröge und Denkmäler wurde der Seugaster Sandstein verwendet. Mitte der 50er Jahre wur- den die Steinbrüche stillgelegt.

The sandstone quarry at Seugast (community of Frei- hung) was in operation from the 19th century until approx. 1955. Numerous regional buildings, inclu- ding garden columns, archways, memorial stones and feeding troughs consisting out of sandstone from Seugast.

Die Sandsteinbrüche in den 40er/50er Jahren (Hintergrund) und heute (links) Text: Manfred Fritsche, Freihung Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Amberger Erzbergbau (früher Gemeinde Traßlberg, heute Gemeinde Poppenricht)

Im Jahr 1270 wird der mittelalterliche Bergbau in Amberg erstmals urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 14. Jahr- hunderts konnten in unserem Raum bereits 28 Eisen- hämmer nachgewiesen werden. Der Erzabbau fand in kleinen Schurf-Schächten auf dem damals baumlosen Höhenzug des Erzberges statt. Um das Jahr 1830 wurden zwei Schächte (Ludwig und Barbara) im vorderen Erzberg Bergmann Georg Götz (links) aus Traßlberg am Stollenmundloch und beim Erzsturz an der „Rolle“ abgeteuft. Auch im hinteren Erzberg (Karl und Wetter) gewann man Erz. Im Jahr 1881 wurde der neue Barbara- Schacht niedergebracht; das Erz wurde spä- ter mit Erz-Hunts über den Luitpold-Stollen zur Hochofenanlage gefahren. Anfang der 60er Jahre brachte man am süd- lichen Hang des Erzberges den sogenannten Phosphatstollen aus.

The medieval mining industry at Amberg was fi rst time documented in 1270. At the begin- ning of the 14th century already 28 iron-hea- ded hammers could be proved in our region. The iron ore deposits were proccesed by the Luitpoldhuette and Maxhuette factories until 1977.

Text: Hans Prem, Poppenricht Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | G e b e n b a c h | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Gebenbacher Sandgruben Hochwertige Quarzsande aus dem Raum Gebenbach-Frei- hung bilden seit 130 Jahren den Rohstoff für die Ferti- gung von Industriesanden zum Einsatz in der Glas-, Gie- ßerei- und Baustoffi ndustrie. Verlassen Sie Amberg auf der B 299 Richtung Norden, tauchen im Gemeindebereich nördlich von Gebenbach- Kainsricht-Atzmannsricht im Waldbereich Sandgruben wie grosse, gelbe Augen auf. Seit den 50er Jahren wird hier der Dogger abgebaut. Die Firmen Dorfner oHG, Hirschau, und Strobel, Freihung, gewinnen aus dem „Geba-Sand“ Quarz zur Glasproduktion. In der Firma Pilkington, Weiherhammer, wird bei 600° Sand geschmolzen und im Floatglas-Prozess durch eine dual-aktive Beschichtung Spezial-Fensterglas erzeugt. Die Spezialbeschichtung von „Pilkington Aktiv TM“ sorgt an der Außenseite des Glases für einen fortlaufen- den Reinigungsprozess. Die selbstreinigende Oberfl äche ist wasseranziehend. Regen spült den gelösten Schmutz rückstandfrei ab. Aus Gebenbacher Sand entsteht ein hochtechnisches Produkt.

The high-quality erinaceous quartz sand from the Ehenbach- Freihung area provides the raw material for the manufacturing of industry sands for the glass-, foundry and building materials industry, since 130 years.

Text: Christl Kredler, Gebenbach Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Granit, Gneis und Glimmer Steinbruch am Dambach bei Wutschdorf

Nicht reich gesegnet ist das Freudenberger Land mit Bo- denschätzen. Einzig die überall vorhandenen Gesteinsfor- mationen des sogenannten Urgesteins aus Granit, Gneis und Glimmer dienten Jahrhunderte als Baumaterial für die Gebäude und die Befestigung der Wege. Bei großen Straßenbaumaßnahmen, wie in den zwanziger Jahren der Neubau der Verbindungsstraße von Lintach nach Freudenberg, wurde das erforderliche Steinmateri- al direkt vor Ort aus geeigneten Steinbrüchen gesprengt, zerkleinert und auf Schienen mit einer Lokomotive und Loren zur Baustelle gebracht. Eine solche Steinbruchwand ist heute noch bei der Einfahrt zur Hammermühle sicht- bar. Nach dem 2. Weltkrieg wurde für die Gemeindewege der Steinbruch am Dambach bei Wutschdorf in Betrieb genommen. Vor allem in den „Stempelzeiten“, der sai- sonbedingten Arbeitslosigkeit im Baugewerbe, war es für viele Männer ein willkommener Nebenverdienst, in den Wintermonaten im Steinbruch zu arbeiten. Ein ausgebil- Die Staatsstraße 2399 an gleicher Stelle heute deter Sprengmeister führte die Sprengungen durch, an- schließend wurde das dabei abgelöste grobe Steinmaterial von den Arbeitern mit Steinhämmern in handliche Stücke Dipl.-Ing. Harlos begutachtet den Einbau des geschlagen und verladen. Eine Steinbrechmaschine zer- Schotters beim Straßenbau von Wutschdorf kleinerte das Steinmaterial in Schotterstücke, die für den nach Hainstetten Straßenunterbau benötigt wurden. Im „Rollierungsver- fahren“ erfolgte der Einbau im Straßenbereich. Auf diesen soliden Unterbau wurde dann die Teerdecke aufgebracht. The pre-historic rock formations of granite, gneiss and mica of the Freudenberger Land were used for the construction of roads and buildings.

Steinbrucharbeiter 1958 im Steinbruch am Dambach bei Bild/Text: Ferdinand Schwarz, Freudenberg Wutschdorf Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | H i r s c h a u | Freudenberg | Schnaittenbach „Salon-Bergbau“ Kaolin-Tonabbau in Ehenfeld – Grube Monika

Schon 1832 begann der Kaolin-Tonabbau in Ehenfeld. Damals gruben die Landwirte in eigener Regie Glocken- schächte und brachten den Kaolin-Ton mit ihren Fuhr- werken nach Amberg. Am 3. März 1953 begann der moderne Abbau durch die Firma Buchtal, Schwarzenfeld, in der Grube Monika in Ehenfeld mit 22 Beschäftigten. Zunächst fuhren die Berg- leute senkrecht untertage. Als 1955 Rupert Achmann den Posten des Obersteigers übernahm, verlegte er den Schachteingang aus der Senkrechte in die Schräge, denn die Vorkommen fi elen von Süden nach Norden schräg ein. Um den festen Ton ans Tageslicht fördern zu können, mussten zunächst Löcher in das Vorkommen gebohrt wer- den. Nach dem Befüllen der Bohrlöcher mit Pulver wurde dieses gezündet. Das lockere Material wurde dann in För- derwägen, früher als Hunt bezeichnet, geladen und auf Schienen zu Tage gefördert. Ehenfelder Bürger kamen mit Schaufeln zur Grube und beluden die LKWs mit dem Ka- olinton, der dann nach Hirschau zur Keramikfabrik gelie- fert wurde. Später wurden zur Erleichterung Lagerungs- bunker gebaut, von denen dann automatisch die LKWs beladen werden konnten. 1956 bauten die Bergleute ein Wohnhaus, in dem der Obersteiger mit seiner Familie ein- zog. Rupert Achmann erinnert sich an den großartigen Zusammenhalt der Bergleute und war stolz auf die Be- scheinigung des Bergamtes, dass die Grube Monika einen „Salon-Bergbau“ betreibt. Ende 1973 wurde der Bergbau beendet; die Grube ist jedoch noch befahrbar. Kaolin clay mining was exposited in Ehenfeld by local farmers already in 1832. In 1953 the modern mining started with the Buchtal Company, Schwarzenfeld, in the pit named „Monika“. At the end of 1973, the company stopped the mining; however, the pit is still passable. Text: Hermann Falk, Hirschau Tongrube Monika in den 50er Jahren Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | H a h n b a c h | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Entstanden vor 200 Millionen Jahren - Plattenkalk und Jurakalkstein Kalksteinbrüche in Unter-/Oberschalkenbach und Adlholz

In der Marktgemeinde Hahnbach kennen wir Kalkstein- bruch in Unter-und Oberschalkenbach sowie in Adlholz. Kalkstein ist ein Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Kalziumcarbonat, in der Mineralform aus Kalzit und Ara- gonit sowie aus Dolomit besteht. In der Oberpfalz gibt es Plattenkalk und Jurakalkstein, der vor ca. 200 Mio. Jahren entstand. Gebrannter Kalk entsteht, wenn man Kalksteine zwischen 1200° – 1400° brennt, es wird Kohlendioxid ausgetrieben, Calziumoxid (CaO) verbleibt. Der gebrannte Kalk ist po- rös, bröckelig und saugt begierig Wasser auf. Gelöschter Kalk wird verwendet in der Bauwirtschaft, Eisenindustrie, Landwirtschaft und zur Herstellung von Arzneimitteln. In den Orten Unter-, Oberschalkenbach und Adlholz exis- tierten folgende Steinbrüche: Engelhart (um 1700 - 1953), Wismet (1930 - 1988), Meiler (1936 – 1938), Linzer (1947 – 1950). Kalkbrennöfen standen in Adlholz am Bühl (nach 1700), auch als Bojerloch bekannt. Die Familie Wismet betrieb den letzten Brennofen bis 1953. Er stand am Teufelsbühl, war ca. 8 m hoch und hatte einen Durchmesser von 2,5 m.

Limestone arose 200 million years ago. Since approx. 1700, li- mestone quarries are known in the community of Hahnbach at the villages of Unterschalkenbach, Oberschalkenbach and Adl- holz. The last furnace was deactivated in 1953.

Kalksteinbruch Wismet, Adlholz, um 1950 Hintergrund: Kalksteine als Trockenmauer, Hahnbach, 2006

Text und Bilder: Josef Wismet und Ludwig Graf, Hahnbach Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Das „Weiße Gold“ der Oberpfalz Kaolinabbau

Daniel Christoph Eduard Kick (1803– 1880) aus Biberach an der Riß grün- dete 1833 mit Hilfe des Schnaitten- bacher Tafernwirts Johann Lorenz Popp in einem Stadel vor dem Lohtor in Schnaittenbach eine sogenannte „Schlämmerei“. Dort wurde das in der geförderten Roherde enthaltene Kaolin durch ein von ihm erdachtes neuartiges Prinzip von den übrigen Bestandteilen abgetrennt und an Porzellan- und Steingutfabriken ver- kauft. Im Jahre 1846 übernahm sein Schwager Wenzeslaus Rasel die Leitung des Schnaitten- bacher Kaolinwerks und baute es weiter aus. Ihm folgten Johann Rasel, Alfons Rasel, Dr. Martin Winkler und Kle- mens Rasel. 1993 übernahmen die Amberger Kaolinwerke aus Hirschau die Firma Eduard Kick. In den letzten Jahren wurden weitere große Abbaugebiete erschlossen. Auch in Zukunft ist die Erschließung neuer Abbaugebiete vorge- sehen. Nach vorsichtigen Schätzungen reichen die Kaol- invorräte noch für die nächsten 25 bis 30 Jahre. Kaolin fi ndet heute vor allem Verwendung in der Papierindustrie, aber auch u. a. in der Herstellung von Keramik, Glas, Por- zellan und Kunststoff. Kaolin is also called the „White Gold“ of the and fi nds particularly use in the paper industry, today, but also in the production of pottery, glass, china and plastics. Cautious estimates resulted that the available stocks still suffi ce for about 25 to 30 more years.

Text: Dietmar Krisch, Schnaittenbach Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Fr e i h u n g | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach „Vesuv“ in der Oberpfalz Die Bleibergwerke zu Freihung

Die Bleierzlagerstätte von Freihung galt als das reichhal- tigste Vorkommen in Süddeutschland. Über die Entstehung der Bergwerke geht die Sage, dass Hirten öfters bemerkten, wie weidendes Vieh, das aus be- stimmen Quellen trank, stets erkrankte oder einging. Kundige forschten nach und fanden in der Tiefe der Quel- len Bleierze. Wann dies genau war, lässt sich nicht mehr nachweisen. Zum ersten Mal ist das Freihunger Blei- bergwerk 1427 genannt. Dies ist die älteste Urkunde, die deutlich auf den bereits bestehenden Bergbau hinweist. Der Ort Freihung, der 1569 Wappen und Siegel erhielt, verdankt seinen Namen den Freiheiten, die den Bergleu- ten von den Landesherren verliehen wurden. Großen Auf- schwung nahm der Bergbau ab 1860 mit der Errichtung der Grube Vesuv. Bis zu 400 Knappen, Hammermeister, Schmelzer usw. waren hier beschäftigt. 1890 erfolgte nach einem Großbrand die Einstellung des gesamten Bergbaus. Ein 1937 aufgenommener Versuchsbetrieb wurde nach Kriegsende wieder eingestellt. Von den ehemaligen Bergwerksanlagen sind heute nur noch Ruinen zu sehen. The lead mineral deposit of Freihung was known as the most comprehensive occurrence in Southern . The Freihung lead mine was fi rst time documentary mentioned in 1427. In 1890, the entire mining industry was disused after a major fi re. An experimental operation started in 1937 and was stopped again after the end of the war. Die Betriebsgebäude der Grube Vesuv nach dem Brand von 1890

Die Reste der Grubenanlagen und Blick über die Halden auf Freihung (links oben) Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vi l s e c k | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Ziegel: der älteste künstliche Mauerstein Tonabbau und Ziegelfertigung in Schlicht und Schönlind

Der Ziegelstein, auch Backstein oder kurz Ziegel, ist der älteste künstliche Mauerstein; er wird aus tonhaltigem (fettem) Lehm gebrannt. Im Jahr 1899 wurde in Schlicht die Ziegelei Merkl durch Johann Merkl gegründet. Diese Ziegeltradition wird durch die jeweiligen Nachkommen bis heute weitergeführt. Das benötigte Rohmaterial wurde damals von der Tongrube Schlicht mit einer Feldbahn in den Ziegeleibetrieb Schlicht gebracht, wo es dann zu Mauerziegeln verarbeitet wurde. Im Jahr 1951 wurde in Schönlind ein modernes neues Zie- gelwerk mit einem kombinierten Kammerringofen erbaut, welches 1967 und 1980 mit zwei Tunnelöfen, 1985 mit einer Durchlauftrocknerei und 1988 mit einer neuen Auf- bereitungsanlage erweitert wurde. Der benötigte Ton wird hier in der an das Werk anschließenden Grube abgebaut und mit moderner Ziegeltechnik, u. a. mit Beschickern, Kollergang, Walzwerken und verschiedenen anderen Ap- paraten bis hin zu den Ziegelpressen, verarbeitet. In zwei Tunnelöfen werden dann die bewährten Mauerziegel in verschiedenen Abmessungen bis ca. 1000 Grad gebrannt. Der Ziegel hat sich seit Jahrtausenden bewährt; aufgrund seiner biologischen Eigenschaften, die ein gesundes Wohnklima schaffen, hat er bei den Wandbausteinen z. B. im Jahr 2004 in Bayern bis über 80 % Marktanteil errungen. The clinker brick stone is the oldest artifi cial brick stone and bur- ned of clayey loam. In 1899, the brick factory Merkl was founded in the village of Schlicht (City of Vilseck) by Johann Merkl. This tradition is continued by the respective successors until today.

Ziegelherstellung um 1568: Es wird gerade der Lehm in die Form gedrückt. Hinten sieht man den Ofen und den Tongrube Schönlind Text: Hansludwig Merkl, Vilseck Bau eines Gebäudes aus Ziegeln. Region zu entdecken! Obere Vils - Ehenbach Edelsfeld | Vilseck | Hahnbach | PoppenrichtBODENSCHÄTZE | Gebenbach | Freihung | Hirschau | Freudenberg | Schnaittenbach Schiefersedimentschichten bruchstellen

an den bruchstellen tauchen sonnenstrahlen auf und manchmal auch tränen wird licht sichtbar und der glanz des mondes

bruchstellen sind schmerzhaft sie bringen verborgenes zum leuchten kehren das innen nach außen zeigen oft neue noch nicht begangene wege

an bruchstellen muss man sich entscheiden entweder man schneidet sich oder man wird geschärft und stärker als zuvor

Friedrich Brandl

Aus: „schiefer“ edition mola-mola, nürnberg, 2005

Muschelversteinerung in einer Schieferplatte Fund von Christl Kredler am Mühlhölzl (südlich von Gebenbach) Quellenverzeichnis Bildnachweis Impressum

Februar Januar Herausgeber: AOVE Gesellschaft für Regionalentwicklung mbH 1„Der Eisengau“, Band 12/1999, Walter Schraml (1966), aus: „Die Geologische Karte von Bayern 1:25 000, Blatt Nr. 6438 Schnaittenbach, Herbert-Falk-Straße 5, 92256 Hahnbach Oberpfalz“, 1966, S. 203 (Quelle: © Bayerisches Landesamt für Umwelt) Tel. 0 96 64 / 95 24 67, Fax 0 96 64 / 95 24 66 [email protected], www.aove.de Mai: Februar Quellen: Fa. Strobel, Freihung; Fa. Pilkington, Weiherhammer Erika-A. Renner, Edelsfeld; Helen Werner, Edelsfeld Redaktion: Eva Maier Plan einer Farberdengrube aus dem Jahr 1893 Oktober: (Quelle: Staatsarchiv Amberg, Bergamt Amberg Nr. 1954) Gestaltung: Grafikbüro Brandel, Amberg Festschrift zur 400-Jahrfeier Freihung (1569 – 1969), Mitteilungsblatt Markt Freihung Nr. 5 vom 20.05.2005 März: Druck: Frischmann Druck&Medien, Amberg Archiv der Marktgemeinde Freihung, AOVE GmbH, Michael Brandel Auflage: ???? April: Georg Götz und Franz Birkl, Poppenricht Für die Richtigkeit der angegebenen Termine sowie aller übrigen Daten übernehmen wir keine Gewähr. Mai: Bilder: Fa. Strobel, Freihung; Fa. Pilkington, Weiherhammer; Erich Lobenhofer, Poppenricht

Juni: Fotoarchiv Ferdinand Schwarz, Freudenberg

Juli: Rupert Achmann, Hirschau

September: Stadtarchiv Schnaittenbach; Wolfgang Sander, Amberg

Oktober: Bilder Grube Vesuv: Maja Wiesnet, Vilseck, mit freundl. Unterstützung d. Josef Kohl, Freihung; Margret Friese

November: Fotos: Oswald Ringer, Vilseck Grafik: www.digitalis.uni-koeln.de/digitaletexte.html (aus: Amman, Jost / Sachs Hans: Eygentliche Beschreibung aller Stände auff Erden …, Frankfurt am Mayn: Feyerabend 1568)

Dezember: Cajetan Kredler, Gebenbach