15 Jahre BEGABTENFÖRDERUNG IN NATUR- UND INGENIEURWISSENSCHAFTEN JAHRBUCH 2020 15 JAHRE KARL SCHLOTMANN-STIFTUNG: JAHRBUCH 2020

Fortschritt durch Qualifikation und Bildung Fortschritt durch Qualifikation und Bildung  

iebe Stipendiatinnen und 2007 wurde die Stromag AG Stipendiaten! Mein Vater verkauft. Für mich war das ein LKarl Schlotmann war ei- sehr schmerzlicher Verlust. Der ner der Mitgründer der Stromag Erlös sollte aber einer sinn- GmbH in Unna. Mit zwölf Jahren vollen Verwendung zugeführt wurde er Vollwaise. Dennoch werden. Die Motivation dazu prägten Willensstärke, Beharr- war im Einzelnen: Ich bin alt lichkeit, Fleiß und große Bega- und werde für den Rest meines bung sein weiteres Leben, so- Lebens nicht mehr so viel brau- dass er sein Studium an der TH chen. Ich habe keine direkten Hannover als Diplom-Ingenieur Nachkommen. Der wichtigste erfolgreich beenden konnte. Punkt: Ich habe das Vermögen nicht durch eigene Arbeit er-

2 1932 gründete er mitten in der worben, sondern geerbt. So war 3 Wirtschaftskrise mit zwei ande- der Entschluss gefasst, die Karl ren Gesellschaftern die Stromag Schlotmann-Stiftung zur Begab- GmbH, ein Unternehmen für tenförderung in Technik- und mechanische Antriebstechnik. Er Naturwissenschaften zu grün- war der einzige technische Kopf den. des Werks. Entwicklung und Ver- trieb waren seine Arbeitsberei- Den Grundstein – und nicht nur che. Viele Patente tragen seinen den – hatte mein Vater bereits Namen. Eine enge Kooperation gelegt. Seinem Ethos fühle ich zwischen Wissenschaft und Pra- mich verpflichtet und in seinem xis war ihm wichtig. Insbesonde- Sinn wollte ich die Stiftung auf- re nach dem Krieg hat er enge bauen. Der Anfang war schwieri- Verbindungen zu Professoren in ger als gedacht, aber ich denke, und Hannover gehalten. wir sind auf einem guten Weg. Gerade die jungen Studentin- Mein Anliegen ist es, junge nen und Studenten lagen ihm Menschen zu fördern und zu am Herzen. Viele Praktika und unterstützen, die sich zielstre- Promotionen sind von ihm in der big einem technischen Studium Stromag GmbH erfolgreich ge- widmen wollen. Daran möchte fördert und begleitet worden. ich – mit Unterstützung eines Wirtschaftlicher Erfolg und ein engagierten Vorstandes – so gesundes Unternehmen waren lange wie möglich mitwirken. Dipl.-Vw. Marie-Luise Götz sein erstes Ziel und sein Lebens- geboren 1931, ist Stifterin und Gründerin der Karl Schlotmann-Stiftung. werk. Er hat es mit großem Ar- Ihre Marie-Luise Götz Ihr Vater Karl Schlotmann, Namensgeber der Stiftung, war Mitgründer der beitseinsatz und bescheidener Stifterin Stromag GmbH. privater Lebensführung erreicht.  

Karl Schlotmann geboren 1901, ist Namensgeber der Stiftung. Er war Mitgründer der Stromag GmbH.

as dem amerikanischen Staatsmann, Wissen- 4 Dschaftler, Erfinder und 5 Mitverfasser der Unabhängig- Einerseits stellt die Karl Schlot- keitserklärung Benjamin Franklin mann-Stiftung finanziellen Rück- zugeschriebene Zitat hat auch halt, damit sich die Studierenden nach rund 250 Jahren nichts an voll und ganz auf ihr Studium Aktualität verloren. konzentrieren können, anderer- „Eine seits gewährleisten die Geför- Für die Gründung einer Stiftung derten die Weiterentwicklung zur Begabtenförderung von Na- der Stiftung, indem sie selbst- Investition turwissenschaft und Technik ständig und aktiv mitgestalten. ist diese Erkenntnis sicherlich Des Weiteren knüpft die -Stif mitentscheidend. Etwas bewir- tung regelmäßig neue Partner- in Wissen ken, etwas der Gesellschaft zu- schaften mit Schulen aus Unna rückgeben, vielleicht sogar ver- und Umgebung und ruft neue ändern zu können; also nicht Projekte ins Leben, damit auch bringt noch darauf warten zu müssen, dass in Zukunft das Interesse von der Staat sich einer bestimmten Schülerinnen und Schülern an Aufgabe annimmt, sind weite- naturwissenschaftlichen und immer re wichtige Impulse. Aus diesen technischen Fächern gefördert Überlegungen heraus hat Ma- wird. rie-Luise Götz mit ihrem väter- die besten lichen Erbe, Karl Schlotmann 2020 - 15 Jahre nach Stiftungs- war Mitbegründer der Stromag gründung erscheint die dritte GmbH, eine Stiftung geschaffen, Auflage des Jahrbuchs. Zu die- Zinsen. die es sich zum Ziel gesetzt hat, sem Zeitpunkt hat die Stiftung Studierende der Natur- und Inge- bereits über 55 Alumni und 29 Benjamin Franklin (1706-1790)“ nieurwissenschaften zu fördern. aktuelle Stipendiaten. 

Inhalt

6 7 KSS Abroad 32 Abroad KSS

32 | Zum Doppelmaster nach Schweden...

38 | Auf nach Singapur 58 Engagement Wer wir sind 08 Wer

40 | Für die Masterarbeit nach Pakistan 58 | AG Stipendiat*innen 08 | Stiftungsgremien 42 | Zeit in Hangzhou und Wuhan 60 | AG Öffentlichkeitsarbeit 10 | Dankeschön

44 | Ein Semester an der amerikanischen Ostküste 62 | AG Internet 68 Stiftungsleben 12 | Stipendiatinnen und Stipendiaten 46 | Fürs Auslandssemester ins kalte Skandinavien... 63 | AG Unternehmensnetzwerke 68 | Stipendiat*innenfahrt und -akademie 18 | Alumni 48 | ...und fürs Solarrennen ins australische 64 | AG Projekte 70 | Kanu - Wasserski - Sommerfest 26 | Erfahrungen aus acht

Vorwort/Philosophie 02 Vorwort/Philosophie Stiftungsjahren 52 | Bosch, Consulting und Princeton 66 | KSSteps ahead 74 | Old-Meets-New  Stiftungsgremien

Stiftungsgremien

Stiftungs-Vorstand Kuratorium

Diplom-Betriebsw. Claudia Pscherer Dipl.-Kaufm. Klaus Lichtenauer

Claudia Pscherer studierte Betriebswirtschaftslehre in Mönchengladbach. Klaus Lichtenauer studierte Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1984 bei der Sozietät Husemann und von Hamburg, Lausanne, Paris und München. Nach dem Abschluss als Dip- Partner GbR in Dortmund und legte später das Steuerberater- sowie das lomkaufmann startete er seine Berufslaufbahn 1963 beim Bankhaus Burk- Wirtschaftsprüferexamen ab. Heute ist sie Gesellschafter-Geschäftsführe- hardt & Co. in Essen und Düsseldorf, wo er ab 1975 in der Position eines rin der IPG Revision GmbH in Dortmund. Zu ihrem Mandantenkreis zählen Generalbevollmächtigten tätig war. Im Jahr 1980 übernahm Lichtenauer überwiegend mittelständische international tätige Unternehmen. Daneben eine Vorstandsposition bei der Simonbank AG, bei der er für das kommer- engagiert sie sich seit 1994 als Mitglied der Vertreterversammlung des zielle Geschäft im In- und Ausland zuständig war. Seit 1988 widmet er sich WPV für berufsständische Belange. In ihrer Freizeit treibt sie leidenschaft- der Managementberatung, ausschließlich im Rahmen von Aufsichtsräten, lich gerne Sport und verbringt viel Zeit mit ihrer Familie und Freunden. Verwaltungsräten und Beiräten.

8 9 Heiderun John Dr.-Ing. Jürgen Onasch

Heiderun John studierte Maschinenbau-Technik, nach der Ausbildung zur Jürgen Onasch studierte Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum Technischen Zeichnerin bei der Stromag in Unna, an der Eduard Spranger und promovierte anschließend an der Universität Kassel. Seine berufliche Schule in Hamm. Nach acht Jahren Konstruktions- und Entwicklungsarbeit Laufbahn startete er als Entwicklungsleiter für Befestigungselemente bei erfolgte eine Neuorientierung innerhalb der Stromag mit einem Wechsel Fischer in Tumlingen. Anschließend nahm er weitere Führungsaufgaben in in den Marketingbereich als Marketingassistentin. Daraus resultierte ein Vertrieb und Technik in der Maschinenbau- und Gummiindustrie wahr. Von weiteres berufsbegleitendes Studium an der Werbefachlichen Akademie in 1994 bis 2012 war Onasch Vorstandssprecher der Stromag AG in Unna. Köln zum Werbe- und Marketingkaufmann. Von 2000 bis 2013 war sie Lei- Seitdem ist er als Beirat und Unternehmensberater für mittelständische terin der Marketingabteilung der Stromag AG. In Ihrer Freizeit unternimmt Unternehmen tätig sowie als Industriebeirat der HQ-Equita in Bad Hom- sie gerne mit ihrem Mann Segeltörns oder Hochgebirgswanderungen. burg. In seiner Freizeit unternimmt er gerne Fernreisen mit dem Motorrad.

Dipl.-Ing. Ralph Breuer Christoph B. Pöhler, MBA

Ralph Breuer studierte Maschinenbau mit Vertiefungsrichtung Automati- Christoph Pöhler studierte Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftswis- sierungstechnik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Abschluss als senschaften in Frankfurt, Mannheim, Los Angeles, Morehead und Rich- Diplomingenieur begann er seine berufliche Laufbahn 1994 als Projektin- mond. Nach dem Abschluss als MBA mit der Auszeichnung „Best MBA of genieur bei der Deutschen Babcock AG in Oberhausen. Nach zahlreicher the Year 2003“ startete er seine berufliche Laufbahn bei der BHF BANK internationaler Erfahrung im Bereich von Krananlagen und Antriebskompo- AG in Frankfurt am Main als Wertpapiertrainee. Seit 2011 leitet er als nenten für die Investitionsgüterindustrie stieg er 2006 als Vertriebsleiter Direktor die Niederlassung Hamburg und ist dort verantwortlich für die bei der Stromag AG in Unna ein. Heute ist er dort seit 2016 Direktor für Restrukturierung und Neuausrichtung. In seiner Freizeit spielt er gerne Produktmanagement und Engineering. Er liebt das Reisen, den Austausch Fußball, Tennis (ehemals 2. Bundesliga) und Golf, beschäftigt sich mit den mit fremden Kulturen und verbringt viel Zeit mit der Familie und Freunden. Entwicklungen an der Börse, reist und liest gerne. Dankeschön Wir wünschen Gerd Grube und Friedhelm Steinweg alles Gute!

Dankeschön santen Ausflügen in technische und wissenschaftliche Betriebe Wir wünschen Gerd Grube und Friedhelm Steinweg alles Gute! dient das Wochenende vor al- lem der Stärkung des Gruppen- zusammenhalts und der Einglie- derung neuer Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Zum Jour fixe geworden ist auch das Old-Meets-New. Traditionell werden an diesem Tag die „neu- en“ Mitglieder in die Stiftung eingeführt und mit den „alten“ aktiven Stipendiat*innen, den Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Grube Dr. med. Friedhelm Steinweg Alumni, und den Gremien der Vorstandsvorsitzender Kuratoriumsmitglied Stiftung bekannt gemacht. Wäh- 2005-2017 2005-2018 rend des Treffens stellen die

10 Arbeitsgruppen der Stiftung ihre 11 Projekte des vergangenen Jah- wei Männer der ersten Stunde haben sich Leitlinien der Stiftung beinhalten, dass Mitglieder res vor und erläutern die Ziele, aus dem aktiven Stiftungsalltag zurückgezo- der Karl Schlotmann-Stiftung nicht nur Netzwerk- die sie sich für das kommende Zgen. Gerd Grube und Friedhelm Steinweg teilnehmer sind, sondern auch aktiv an der Gestal- Jahr gesteckt haben. Weiterhin haben maßgeblich dazu beigetragen, die von Ma- tung der Stiftung mitarbeiten. Zu den Aufgaben stellen die Stiftungsmitglieder, rie-Luise Götz gegründete Karl Schlotmann-Stif- zählen dabei insbesondere, die Stiftung weiterzu- die gerade einen Bachelor- oder tung aufzubauen und für die Zukunft aufzustellen. entwickeln sowie das Wirken der Stiftung im Sinne Masterabschluss absolviert ha- ihres Grundgedankens voranzutreiben. Nach und ben, ihre Abschlussarbeiten vor, Gerd Grube hat als Vorstandsvorsitzender der Karl nach wurde die Struktur der Stiftung weiter opti- um einen Einblick in ihre Studien Schlotmann-Stiftung über zwölf Jahre durch sein miert und angepasst. Es entstanden Arbeitsgrup- zu geben. persönliches Engagement, mit innovativen Ideen pen, die jeweils von den Studierenden organisiert und viel Herzblut, die Stiftung prägend mitge- und betreut werden. Zum Selbstläufer geworden All dies wäre ohne die ehren- staltet. Gemeinsam mit seiner Vorstandskollegin sind das Flieger- und Lego Mindstorms-Projekt an amtliche Tätigkeit von Gerd Gru- Claudia Pscherer und den Kuratoriumsmitgliedern den Gymnasien und ein naturwissenschaftliches be und Friedhelm Steinweg mit Klaus Lichtenauer und Friedhelm Steinweg wur- Projekt als Nachmittagsbetreuung an den Grund- ihrem ständigen Antrieb, etwas den die Weichen zur Qualifizierung von Persön- schulen im Raum Unna. Ein besonderes Anliegen zu verbessern und zu optimie- lichkeiten in Natur- und Ingenieurwissenschaften von Gerd Grube war es schon immer, auch die ren, nicht möglich geworden – gestellt. jüngsten Schülerinnen und Schüler für Technik dafür sagen wir „DANKE“! und Naturwissenschaft zu begeistern. Die Stiftung startete Anfang 2008 mit sechs Sti- Danke für die jahrelange Unter- pendiatinnen und Stipendiaten, inzwischen sind Darüber hinaus gibt es mittlerweile feste jährliche stützung im Stiftungs-Vorstand/ es mehr als 80 Stiftungsmitglieder, davon 55 Treffen, dazu gehören unter anderem das Som- Kuratorium und vor allem für das Alumni. Der familiäre Charakter der Stiftung hatte merfest, die Stipendiat*innenakademie als Wo- Herzblut, das sie in all den Jah- von Beginn an einen hohen Stellenwert und wird chenendworkshop und die Stipendiat*innenfahrt; ren in ihre Aufgaben gelegt ha- auch heute noch nachhaltig durch die Gremien diese findet jeweils an einem Wochenende zu ben. Schön, dass sie der Stiftung vorgelebt. Die von Gerd Grube mitentwickelten Beginn des Wintersemesters statt. Neben interes- als Alumni erhalten bleiben! Stipendiatinnen und Stipendiaten Wer wird von uns gefördert?

Stipendiatinnen und Mitglied seit 2017

Arbeitsgruppe Stipendiaten Öffentlichkeitsarbeit Hochschule Ruhr-Universität Bochum

Wer wird von uns gefördert? Studium

Michael Abolnikov [email protected] Physik/Mathematik

Mitglied seit 2016

Arbeitsgruppe Mitglied seit Stipendiaten 2019

Hochschule Arbeitsgruppe TU Dortmund Öffentlichkeitsarbeit

Studium Hochschule

Christian Beckmann [email protected] Physik Universität Paderborn

Studium

Julius Bettermann [email protected] Maschinenbau 12 13

Mitglied seit Nach der Stiftungsgründung 2019 im Jahr 2005 wurden 2008 die Arbeitsgruppe ersten sechs Stipendiatinnen Unternehmensnetzwerk und Stipendiaten aus dem Kreis Hochschule Unna gefördert. Mittlerweile ist TU Dortmund die Zahl der aktiven Geförderten Studium

Katharina Brägelmann auf 29 angestiegen. So werden katharina.brä[email protected] Physik von der Karl Schlotmann-Stif- tung Studierende in den ver- Mitglied seit schiedensten technischen 2014 Fachrichtungen - vom Maschi- Arbeitsgruppe Stipendiaten nenbaustudium in Aachen bis hin zum Chemieingenieurstu- Hochschule RWTH Aachen dium in Dortmund - unterstützt. Mitglied seit Studium Jeden Einzelnen von uns ent- 2018 Hannah Buchholz [email protected] Maschinenbau lastet die Förderung im Lernall- Arbeitsgruppe tag, sodass wir unseren Fokus Öffentlichkeitsarbeit auf die Leistungen im Studium Hochschule richten und durch den zeitlichen TU Dortmund Freiraum auch zugleich unseren Studium

Tom Detambel persönlichen Interessen nachge- [email protected] Maschinenbau hen können. Stipendiatinnen und Stipendiaten Wer wird von uns gefördert?

Mitglied seit 2016

Arbeitsgruppe Mitglied seit Internet 2019

Hochschule Arbeitsgruppe RWTH Aachen Projekte

Studium Hochschule

Erik Fleischhauer [email protected] Elektrotechnik Bergische Universität Wuppertal

Studium Mitglied seit

Carlo Knabe [email protected] Sicherheitstechnik 2019

Arbeitsgruppe Unternehmensnetzwerk Mitglied seit 2019 Hochschule RWTH Aachen Arbeitsgruppe Projekte Studium

Jens Krengel [email protected] Maschinenbau Hochschule TU Dortmund

Studium

Carolin Harkort [email protected] Physik Mitglied seit 2015 Mitglied seit Arbeitsgruppe 2016 Öffentlichkeitsarbeit 14 15 Hochschule Arbeitsgruppe Unternehmensnetzwerk RWTH Aachen Hochschule Studium TU Dortmund Johannes Imort [email protected] Elektrotechnik Studium

Sebastian Lütge [email protected] Medizinphysik

Mitglied seit 2018 Mitglied seit Arbeitsgruppe 2016 Öffentlichkeitsarbeit Arbeitsgruppe Hochschule Stipendiaten RWTH Aachen Hochschule Studium TU Dortmund

Tim Januszek [email protected] Wirtschaftsingenieurwesen Studium

Tom Magorsch [email protected] Physik Mitglied seit 2018 Mitglied seit 2018 Arbeitsgruppe Projekte Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Hochschule RWTH Aachen Hochschule RWTH Aachen Studium Studium Selim Karakus [email protected] Maschinenbau

Chiara Maßmann [email protected] Maschinenbau Stipendiatinnen und Stipendiaten Wer wird von uns gefördert?

... und seit 2020 ganz neu dabei: Mitglied seit 2018

Arbeitsgruppe Projekte

Hochschule TU Dortmund

Studium

Konstantin Mrozik [email protected] Physik Hochschule RWTH Aachen

Studium Hochschule Mara Dauber [email protected] Biotechnologie TU Dortmund

Studium

Mohamad Alattar Mitglied seit [email protected] Maschinenbau 2018

Arbeitsgruppe Unternehmensnetzwerk Mitglied seit 2019 Hochschule RWTH Aachen Arbeitsgruppe Projekte Studium

Leonardo Pompe [email protected] Informatik Hochschule RWTH Aachen Hochschule Studium TU Dortmund

Tim Odenkirchen [email protected] Maschinenbau 16 Studium 17

Nils Heunemann Hochschule [email protected] Chemieingenieurwesen RWTH Aachen

Mitglied seit Studium Henning Südfeld [email protected] Maschinenbau 2017

Arbeitsgruppe Projekte

Mitglied seit Hochschule 2019 TU Dortmund

Arbeitsgruppe Studium

Noah Scheugenpflug Internet [email protected] Physik Hochschule Hochschule FH Dortmund Christian Albrechts Universität zu Kiel Studium Studium Nico Potthink [email protected] Maschinenbau

Tom Potthink [email protected] Mathematik Hochschule Universität Bonn

Studium

Tim Mayr [email protected] Mathematik

Mitglied seit 2017

Arbeitsgruppe Projekte

Hochschule TU Dortmund Hochschule TU Dortmund Studium Studium Delia Werner [email protected] Chemieingenieurwesen

Moritz Rabe [email protected] Bioingenieurwesen Alumni Wer hat mit uns das Studium bereits erfolgreich bestritten?

Mitglied seit 2008

Studium Elektrotechnik Alumni Hochschule Leibniz Universität Hannover

Aktuelle Tätigkeit

Jakob Arndt Wer hat mit uns das Studium bereits erfolgreich bestritten? [email protected] Doktorand, Leibniz Universität Hannover

Mitglied seit Mitglied seit 2016 2010

Studium Studium Physik Mathematik

Hochschule Hochschule TU Dortmund Universität Bonn

Aktuelle Tätigkeit Aktuelle Tätigkeit

Maik Becker Sören Behr [email protected] [email protected] Doktorand, TU Dortmund Doktorand, TU München

18 19

Mitglied seit Das Studium ist eine prägende Studium und Beruf. Die unter- 2012

und häufig richtungsweisende schiedlichen Lebensläufe kön- Studium Zeit im Leben jedes Einzelnen. nen als Anregung für den per- Maschinenbau Nach einem erfolgreichen Ab- sönlichen Karriereweg dienen Hochschule schluss gibt es eine Vielzahl un- und ermöglichen gleichzeitig das TH Georg Agricola, Bochum terschiedlicher Möglichkeiten, Kennenlernen von Ansprech- Aktuelle Tätigkeit

Pascal Behring die eigene berufliche Karriere zu partnern aus den unterschied- [email protected] IBH Hachmann und Partner GbR gestalten. Aber wo sind eigent- lichsten Tätigkeitsfeldern. Dieses lich die ehemaligen Stipendiatin- interdisziplinäre Netzwerk der nen und Stipendiaten der Karl Karl Schlotmann-Stiftung bietet Schlotmann-Stiftung, die als für die Stipendiat*innen und die Mitglied seit Alumni bezeichnet werden, ak- Alumni vielfältige Möglichkeiten, 2013 tuell tätig? Kontakte zu knüpfen und vonei- Studium Elektrotechnik nander zu profitieren. Auf den nachfolgenden Seiten Hochschule RWTH Aachen stellen sich die Alumni der Karl Zahlreiche Alumni engagieren Mitglied seit 2011 Schlotmann-Stiftung in ihren sich weiterhin innerhalb der Stif- Aktuelle Tätigkeit Maria Bezmenov [email protected] Doktorandin, Robert Bosch GmbH Steckbriefen vor. Diese stän- tung und sorgen so für ein ak- Studium Maschinenbau dig wachsende Gruppe an Ab- tives Stiftungsleben. Sie stehen solventen der verschiedensten für den Erfahrungsaustausch zur Hochschule Karlsruher Institut für Technologie Fachrichtungen im natur- und Verfügung und nehmen regel- ingenieurwissenschaftlichen Be- mäßig an Veranstaltungen der Aktuelle Tätigkeit Benedikt Biernat [email protected] Doktorand, WZL, RWTH Aachen reich bietet eine Vielzahl von Stiftung teil. interessanten Erfahrungen im Alumni Wer hat mit uns das Studium bereits erfolgreich bestritten?

Mitglied seit 2013

Studium Mitglied seit Physik 2011 Hochschule Studium TU Dortmund Wirtschaftsingenieurwesen Aktuelle Tätigkeit

Andreas Farenbruch Hochschule [email protected] Doktorand, TU Dortmund AKAD Mitglied seit Aktuelle Tätigkeit 2014

Marius Bitterschulte [email protected] Manufacturing Engineer, Stromag GmbH Studium Maschinenbau

Hochschule Mitglied seit TU Dortmund 2014 Aktuelle Tätigkeit

Studium Moritz Fröstl [email protected] Entwicklungsleiter Software, Humpert Sortiertechnik Maschinenbau

Hochschule FOM Dortmund Mitglied seit Aktuelle Tätigkeit 2012

David Bockholt [email protected] Altra Business System Leader, Stromag GmbH Mitglied seit Studium 2012 Elektrotechnik

Studium Hochschule Sicherheitstechnik Karlsruher Institut für Technologie

Hochschule Aktuelle Tätigkeit

20 Marlene Gebhard 21 Bergische Universität Wuppertal [email protected] Doktorandin, RWTH Aachen

Aktuelle Tätigkeit

Lukas Eckhoff [email protected] Landesfeuerwehrschule Brandenburg Vorstand Mitglied seit 2005 bis 2017 2014

Studium Physik

Hochschule TU Dortmund

Prof. Gerd Grube Aktuelle Tätigkeit [email protected]

Robin Eichhorn [email protected] IT Consultant, saracus consulting GmbH Mitglied seit Mitglied seit 2012 2010 Studium Studium Physik/Wirtschaftswissenschaften Psychologie Hochschule Hochschule RWTH Aachen Fernuni Hagen Aktuelle Tätigkeit Aktuelle Tätigkeit Niklas Hahn [email protected] Berater, Deloitte Consulting GmbH

Miriam Euler [email protected] Baustoffprüferin, Materialprüfungsamt NRW

Vorstand Mitglied seit 2008 bis 2013 2013

Studium Elektrotechnik

Hochschule TU Dortmund

Aktuelle Tätigkeit Dr. Reinhold Heßling* 19. August 1936 † 20. Februar 2020

Stefan Falten [email protected] Embedded System Engineer, Smart Mechatronics GmbH Alumni Wer hat mit uns das Studium bereits erfolgreich bestritten?

Mitglied seit 2011 Mitglied seit Studium 2010 Maschinenbau Studium Hochschule Elektrotechnik TU Dortmund Hochschule TU Dortmund Mitglied seit Julian Holzkamp [email protected] Aktuelle Tätigkeit 2009

Chris Kittl [email protected] Doktorand, TU Dortmund Studium Bioingenieurwesen

Mitglied seit Hochschule 2015 TU Dortmund Studium Chemie Sven Kockelke [email protected] Mitglied seit Hochschule 2008 RWTH Aachen Studium Mitglied seit Maschinenbau

Lea Hombach 2013 [email protected] Hochschule Studium Ruhr-Universität Bochum Elektrotechnik Aktuelle Tätigkeit

Lisa Lehmann Hochschule [email protected] Applikationsingenieurin, Bachmann Electronic RWTH Aachen

Aktuelle Tätigkeit

Sören Husarek [email protected] Elektroingenieur, KOSTAL Automobil Elektrik GmbH & Co. KG Mitglied seit 22 2010 23

Studium Mitglied seit Internationales Projektingenieurwesen 2015 Mitglied seit Hochschule Studium 2009 FH Dortmund Wirtschaftsingenieurwesen Studium Aktuelle Tätigkeit Physik Alexander Miodek Hochschule [email protected] Jungheinrich Vertrieb Deutschland AG & Co. KG RWTH Aachen Hochschule Aktuelle Tätigkeit TU Dortmund

Sven Januszek [email protected] Doktorand, ETH Zürich Aktuelle Tätigkeit

Henning Moldenhauer [email protected] Doktorand, TU Dortmund

Mitglied seit 2011

Studium Mitglied seit Maschinenbau 2008

Hochschule Mitglied seit Studium Ruhr-Universität Bochum 2015 Physik

Aktuelle Tätigkeit Studium Mitglied seit Hochschule

Christoph Kanthak [email protected] Projekt Manager, WILO SE Physik 2013 TU Dortmund

Hochschule Studium Aktuelle Tätigkeit

Dr. Nina Müller TU Dortmund Maschinenbau [email protected] Data Scientist, itsc GmbH

Hochschule

Yvonne Kasper [email protected] Karlsruher Institut für Technologie

Aktuelle Tätigkeit

Andreas Ratuschny [email protected] Entwicklungsingenieur, John Deere GmbH & Co. KG Alumni Wer hat mit uns das Studium bereits erfolgreich bestritten?

Mitglied seit 2010 Mitglied seit 2014 Studium Elektrotechnik Studium Physik, Mathematik Hochschule Hochschule Düsseldorf Hochschule University of Cambridge, TU Dortmund Aktuelle Tätigkeit Aktuelle Tätigkeit Justus Räcker [email protected] Applikationsingenieur, Siemens AG

Mark Schöne [email protected] Doktorand, TU Dresden

Mitglied seit 2013

Studium Informatik Kuratorium 2005-2018 Hochschule Universität des Saarlandes Mitglied seit 2014 Aktuelle Tätigkeit Studium Gerrit Schelter [email protected] Gründer/Softwareentwickler, enduco GmbH Elektrotechnik Mitglied seit 2011 Hochschule

Dr. Friedhelm Steinweg [email protected] RWTH Aachen/KTH Stockholm Studium Umweltingenieurwissenschaften Aktuelle Tätigkeit

Alexander Stramma [email protected] Doktorand, QOMS, University of Cambridge Hochschule RWTH Aachen 24 25 Aktuelle Tätigkeit

Lennart Schelter Mitglied seit [email protected] Doktorand, RWTH Aachen 2012 Mitglied seit Studium 2010 Computer Science Studium Hochschule Luft- und Raumfahrttechnik University of Limerick Hochschule Aktuelle Tätigkeit RWTH Aachen

Alexander Schieweck [email protected] Doktorand, University of Limerick Aktuelle Tätigkeit

Philipp Strathoff [email protected] Doktorand, RWTH Aachen

Mitglied seit 2008 Mitglied seit 2015 Studium Maschinenbau Studium Physik Hochschule RWTH Aachen Hochschule Westfälische Wilhelms-Universität Münster Mitglied seit Aktuelle Tätigkeit 2009 Dr. Marius Schumacher [email protected] Berater, McKinsey & Company Aktuelle Tätigkeit Mitglied seit Simon Vogel [email protected] Doktorand, Hella 2011 Studium Wirtschaftsingenieurwesen Studium Maschinenbau Hochschule RWTH Aachen Hochschule RWTH Aachen Aktuelle Tätigkeit

Marco Weber [email protected] Portfolio Analyst, RWE AG Aktuelle Tätigkeit

Christoph Schön [email protected] Doktorand, RWTH Aachen Erfahrungen aus acht Stiftungsjahren Ein persönlicher Rückblick von Niklas Hahn und Marlene Gebhard. Erfahrungen aus acht Stiftungsjahren

Ein persönlicher Rückblick von Niklas Hahn und Marlene Gebhard.

Seit acht Jahren sind wir Teil der tet unheimlich viele Möglichkeiten, sich aktiv an Dir war also ziemlich schnell klar, dass du gut in die Wie haben die Veranstaltungen der Stiftung, ihre Stiftungsfamilie. Stell dir vor, du der Entwicklung und an der Kultur zu beteiligen. Stiftung passen wirst? Wie ging es nach dem Bewer- Mitglieder und ihre Abläufe dein Studium ergänzt? würdest jetzt noch mal als Neu- bungsgespräch weiter? stipendiat einsteigen, wie war das Was ist deine Motivation für diese Beteiligung? Zu meinem Glück habe ich an einem Standort damals und was war und wäre dir Ja, ich habe mich direkt aufgenommen und wohl studiert, an dem sich bereits relativ viele Stipen- künftig besonders wichtig an der Meine Motivation ist es, zu sehen, wie Dinge sich gefühlt. Zwei Jahre später saß ich dann selber in diat*innen der KSS „herumtrieben“. Aachen als Stiftung? verändern und dabei geschickter, vollständiger der Jury beim Bewerbungsgespräch. Eine sehr in- Uni mit Fokus auf die Ingenieurwissenschaften und fairer werden. Die KSS bietet hier sehr viel teressante Erfahrung, das Bewerbungsgespräch hatte direkt höhere Semester an KSS Wirt-Ings ass es mittlerweile Spielraum, eigene Ideen zu entwickeln und diese von beiden Seiten gesehen zu haben! Zu der und Maschinenbauer zu diesem Zeitpunkt, die mir schon acht Jahre sind, dann entsprechend mit den anderen Stiftungs- ersten offiziellen Veranstaltung, dem Old-Meets- den einen oder anderen Tipp für das Studium ge- Dkommt einem wirklich mitgliedern zu diskutieren und umzusetzen. Die New, wurde direkt nach der Stipendienbestäti- ben konnten. Ebenfalls gab es einen regelmäßigen 26 nicht so vor. In den acht Jahren, Nähe und der kollegiale Umgang, welchen unser gung eingeladen. Hier trifft man dann auf den Rest Stammtisch in wechselnden Lokalen (meist aber 27 von denen ich sechs Jahre akti- Vorstand seit Jahren pflegt, sind hierbei insbeson- der Stiftungsfamilie, stellt sich vor und wählt eine das LikeLike), bei dem man sich nicht nur gegen- ver Stipendiat war, ist eine ganze dere positiv und als sehr angenehm zu erwähnen. Arbeitsgruppe aus, in der man sich beteiligen will. seitig besser kennenlernte, sondern ebenfalls Ein- Menge passiert. Nun, ich denke, Ohne die vielen ergebnisoffenen, aber zielgerich- Bevor es allerdings zum Old-Meets-New ging, be- blicke in andere Studienfächer erlangte. So gab es dass man gerade zum Eintritt teten Diskussionen und Abstimmungen wären gann das erste Semester und ich kann mich noch regelmäßig heitere Diskussionen zwischen den In- in die Stiftung einen gewissen viele Themen nicht umgesetzt worden. gut daran erinnern, wie Philipp Strathoff mich zu genieuren und dem neu hinzugekommenen Phy- Stolz hat und vor allem auf eine einem Pläuschchen auf dem Aachener Marktplatz siker. Dieser Austausch war wertvoll und hat bis sehr erfolgreiche Schullaufbahn Wenn du zurückdenkst an dein Bewerbungsge- einlud und mir bereits hier die weiteren Stiftungs- heute sehr starke Freundschaften aufgebaut. zurückblicken kann. Mit dem spräch und die ersten Veranstaltungen, wie war dein zusammenhänge erklärte. Hintergrund war vermutlich da- erster Eindruck von der Stiftung? mals tatsächlich die eventuelle Aussicht auf eine finanzielle För- An mein Bewerbungsgespräch kann ich mich noch derung der KSS als erstes selbst sehr gut erinnern, nicht zuletzt, weil unser Abiball „erarbeitetes“ Geld (abgesehen am Tag zuvor war, mir das Bewerbungsgespräch von Mini/Nebenjobs) enorm re- am nächsten Morgen aber auch sehr wichtig war. levant. Das Stipendium der KSS Es fand in der carat robotic in Dortmund in der ist höher als die meisten ande- Nähe der Universität statt. Schon 2012 war es die ren Stipendien-Programme, was Vereinbarung, dass zwei Stipendiat*innen zusätz- mehr als nur interessant und für lich zum Vorstand und auch Frau Götz an dem Ge- die Geförderten durchaus spür- spräch teilnahmen. Nina Müller und Marius Schu- bar ist. Dieser Aspekt ist aller- macher, beide selber noch im Studium, stellten dings zunehmend in den Hinter- Fragen und trugen zu einer sehr kollegialen Atmo- grund gerückt und gerade jetzt sphäre beim ersten persönlichen Kontakt mit der im Nachhinein bin ich für etwas Stiftungsfamilie bei. In diesem Moment war sehr anderes viel dankbarer: Die KSS, schnell klar, dass dies nur ein erster Vorgeschmack aufgrund ihrer Größe und noch auf die folgenden tollen Jahre werden sollte. jungen Stiftungsgeschichte, bie- Erfahrungen aus acht Stiftungsjahren Ein persönlicher Rückblick von Niklas Hahn und Marlene Gebhard.

welchen Rahmen an Verände- sammengehörigkeit, die wir alle rungen man sinnvoll vorschlagen durch die Stiftung erfahren. kann, denn die vornehmliche Aufgabe des Vorstandes ist es, Nicht nur die Studienorte der Sti- den Fortbestand der Stiftung zu pendiat*innen sind weit gestreut, sichern. Gute Vorbereitung und auch ihre Interessen und Vorlie- das Einholen von vielen Meinun- ben. Wie gelingt es deiner Mei- gen innerhalb der Stipendiat*in- nung nach am besten, die Stipen- nen haben sich aber immer als diat*innen zusammenzuhalten? sehr hilfreich herausgestellt. Großen Erfolg und die meisten Bei den formalen und den weni- langjährigen Verbindungen ha- Welche persönlichen Erfolge hast tern innerhalb und außerhalb der EU. ger formalen Treffen innerhalb ben meiner Meinung nach die du in der Stiftung erlebt? der Stiftung hast du die verschie- Stipendiat*innenfahrten erwirkt. Ein weiteres Thema, welches mir persönlich sehr denen Persönlichkeiten kennen- Einmal pro Jahr findet eine Fahrt In den vergangenen Jahren ha- wichtig war und ist, ist der Bewerbungsprozess gelernt. Wo siehst du die Stärken in eine größere Stadt statt, bei ben wir einige Dinge angepasst für Neustipendiat*innen. Die Stiftung hat seit der Stiftungsfamilie? der neben dem lokalen Kultur- und neu aufgebaut. Hierzu zäh- ihrer Gründung die aktiven Stipendiatinnen und programm und Firmenbesichti- len die Überarbeitung der Hi- Stipendiaten in den Auswahlprozess für Neu- Obwohl die Stiftungsfamilie sich gungen die sozialen Gruppen- wi-Regelung und die Erhöhung stipendiat*innen mit einbezogen, sowohl bei der hauptsächlich aus den Natur- aspekte im Fokus stehen. der Nebenverdienst-Obergren- Bewerbendenvorauswahl als auch direkt bei den und Ingenieurwissenschaften ze von 3000 € auf 4800 € jähr- Bewerbungsgesprächen. Meiner Meinung nach ist zusammenstellt, ist sie so he- 2013 wurde die erste Exkursion lich, die Überarbeitung der KSS die Auswahl der Neustipendiatinnen und Neusti- terogen wie sonst eine Gruppe nach München unternommen. Leitlinien, insbesondere der Re- pendiaten die wichtigste und weittragendste Akti- von jungen Erwachsenen. Man Diese Fahrt wird bei allen Teil-

28 gelstudienzeitklausel und der vität innerhalb der Stiftung. Da die KSS vor allem findet Freunde, mit denen man nehmern wohl ewig im Gedächt- 29 Verlängerung des Stipendiums von dem Engagement und Gemeinschaftswillen sich fachlich sehr tiefe Diskussi- nis bleiben. Mit dem Flieger am über diese hinaus sowie die Auf- ihrer Mitglieder abhängig ist, stellt man hier in ge- onen liefern kann, Freunde, mit frühen Morgen von Dortmund teilung bzw. Trennung der Sti- wisser Weise die Weichen für die kommenden denen man in eine Kneipe geht aus nach München, vom Flug- pendiat*innenfahrt in eine Fahrt Jahre. Aus diesem Grund haben wir in der Gruppe und eine gute Zeit verbringt, hafen zum Münchener Haupt- und eine Akademie. Stipendiat*innen den gesamten Vorauswahl-Pro- Freunde, mit denen man feiern bahnhof und vom Hauptbahnhof zess inklusive einer Überarbeitung der Bewerben- geht und ebenfalls Freunde, mit schnurstracks in den Augustiner Eine der größten und vermutlich denanalyse neu aufgesetzt und in vielerlei Hin- denen man sich auch über ganz zum Weißwurst-, Brezen- und auch intensivsten Diskussionen, sicht fairer und transparenter gestaltet. Im selben persönliche Dinge austauscht. Weißbier-Frühstück. So konnte die ich mit dem Vorstand hatte, Zug haben wir mit der Gruppe Internet zusammen So wurde zum Beispiel im No- das Wochenende fröhlich und drehte sich um die Umstruktu- ein Konzept entwickelt, welches den Bewerbungs- vember 2013 eine Tradition ins ausgelassen beginnen. rierung und Umverteilung des prozess komplett online bereitstellt und somit die Leben gerufen, die sich stabil Stipendienvolumens, sodass getackerten analogen Papier-Unterlagen in der über die letzten Jahre weiterent- Neben einem spannenden Be- nun auch eine Förderung von Zukunft entfallen sollten. Dieses System hat sich wickelt hat: Das Whisky Tasting, such bei MTU, einem feucht- Auslandssemestern ermöglicht bewährt, ist seit 2017 online und wird stetig wei- bei dem in Ausnahmefällen auch fröhlichen Abstecher zum wurde. Dieses Thema verlangte terentwickelt. Oetti-Cola getrunken werden Englischen Garten und dem einiges an Vorbereitung durch darf, erfreut sich immer noch Deutschen Museum, in dem uns die Gruppe Stipendiat*innen, Ich habe das Gefühl, wenn jemand Ideen beim Vor- hoher Begeisterung und Wohl- Chris Kittl als waschechter Elek- sodass ein faireres und aus- stand durchbringen kann, dann du. Was sind deiner gefallen. Dies ist aber sicherlich trotechniker die ganze Technik geglichenes Finanzkonzept auf Meinung nach die besten Tricks, um den Vorstand nur eines von mehreren Beispie- erklärte, fanden wir uns abends die Beine gestellt wurde. Als aus der Reserve zu locken? len, wo sich Stipendiat*innen immer in urigen Biergärten wie- Resultat haben wir heute eine zusammengefunden haben, um der oder spielten Wolfgang Pe- angemessene Bewertung des Mit Schokolade und Plätzchen. - Nein Quatsch, auch im privaten Bereich den try von der Musikanlage im Ha- Wohngeldzuschusses und des in meiner Erfahrung war der Vorstand immer für Kontakt zu halten und auszu- cker Pschorr von meinem Handy Grundstipendiums und ebenfalls Verbesserungsvorschläge offen und hat stets ext- bauen. Die große Stärke aus ab. Auch das Hacky Sack-Spie- eine klare Regelung und Wert- rem positiv auf Initiativen der Stipendiatinnen und meiner Sicht ist die Vielfältigkeit len wurde hier zu einer Stipen- schätzung von Auslandssemes- Stipendiaten reagiert. Man muss natürlich wissen, und die sehr angenehme Zu- diat*innenfahrt Tradition. Erfahrungen aus acht Stiftungsjahren Ein persönlicher Rückblick von Niklas Hahn und Marlene Gebhard.

Wo möchtest du in nächster Zeit Schwerpunkte set- Niklas wurde 2012 in die Karl zen? Schlotmann-Stiftung aufgenom- men und hat einen B. Sc./M. Sc. in In nächster Zeit werde ich mich um die stärke- Physik und einen M. Sc. in Econo- re Einbindung der Alumni in die Stiftung und die mics, Management and Business Alumni-interne Organisation kümmern. Wir haben Administration von der RWTH hierzu bereits die ersten Schritte eingeleitet und Aachen. Er hat in Kanada und müssen diese jetzt strukturieren und in geregelte Portugal studiert und arbeitete für Bahnen lenken. Die Alumni haben einen großen ein Jahr am Fraunhofer Institut für Wert für die Stiftung und ganz besonders für die Laser Technik (ILT) als Doktorand. aktiven Stipendiat*innen, der abgerufen werden Seit 2019 arbeitet Niklas bei der möchte. Deloitte Consulting GmbH im Be- reich Mergers and Acquisitions. Um die Zusammenarbeit zu verstärken, haben wir eine neue Veranstaltung initiiert, das KSSteps ahead. Bei der Veranstaltung, die zweimal jähr- lich stattfinden soll, kommt der Vorstand mit Ver- tretern der Stipendiatinnen und Stipendiaten und Vertretern der Alumni zusammen, um aktuelle Stiftungsthemen zu besprechen.

Ein weiterer Schritt ist es, dass die Alumni ab diesem Jahr mit in den Bewerbungsprozess ein- gebunden werden, sowohl bei der Besprechung

30 der Bewerbendenunterlagen als auch bei dem 31 Bewerbungsgespräch an sich. Hier erreichen wir durch die Teilnahme eines Alumnus eine Parität zwischen den drei Vorständen und den zwei Sti- Marlene wurde ebenfalls 2012 in pendiat*innen und Alumnus. die Karl Schlotmann-Stiftung auf- genommen und hat an der TU In diesem Bereich gibt es aber weiterhin und wird Dortmund ihren B. Sc. und am es weiterhin viel zu tun geben, damit die wertvol- KIT ihren M. Sc. jeweils in Elektro- len Verbindungen, die wir über die Jahre geknüpft und Informationstechnik gemacht. haben, nicht abreißen, sondern stärker werden. Sie hat ein Forschungspraktikum in North Carolina an der UNC at Das klingt danach, dass du auch als Alumnus noch Charlotte gemacht und arbeitet viel Spaß daran hast, dich in der Stiftung zu enga- seit 2018 als Doktorandin am In- gieren. Welchen Status wird die Stiftung für dich als stitut für Mensch-Maschine-Inter- Alumnus in Zukunft haben? aktion der RWTH Aachen.

Die KSS wird immer einen großen und festen Stel- lenwert in meinem Leben haben. Ich habe ihr ne- ben dem Stipendium wundervolle Freundschaften und einzigartige Erfahrungen zu verdanken, die mir sehr wichtig sind. Zum Doppelmaster nach Schweden...... und von dort direkt nach Tokio. Alex berichtet von Auslandserfahrungen mit der KSS. Zum Doppelmaster nach Schweden...

...und von dort direkt nach Tokio. Alex berichtet von Auslandserfahrungen mit der KSS.

m Rahmen meines Master- und bekommt beide Abschlüs- chien war der Kontakt zu den gehen oder sogar noch ein Buch studiums habe ich zweiein- se. Bei mir fiel die Wahl wegen Lehrern sehr persönlich. Natür- lesen kann. Vad härligt! Die Na- Ihalb Jahre im Ausland ver- der spannenden Fachrichtung lich gab es auch ein paar kleine tur ist selbst in Stockholm immer bracht, davon anderthalb Jahre Electrophysics, und weil mir das Enttäuschungen, diese verblas- sehr nah und der nächste kleine im wunderschönen Stockholm Land und die nordische Men- sen jedoch vor den interessan- Nationalpark durch den - her und ein Jahr auf der anderen talität sehr sympathisch waren, ten Erfahrungen. Der fachliche vorragenden Nahverkehr leicht Seite der Welt in der Nähe von auf die KTH Stockholm. Vorher Höhepunkt für mich war ein erreichbar. Die ruhige und ent- Tokio. Doch vorerst wie es dazu hatte ich bereits gemerkt, dass Scientific Computing-Projekt- spannte Art der Schweden hat kam. mich mein Interesse doch mehr kurs, bei dem ich - angefangen mich sehr beeindruckt. Der Hö- in Richtung Physik zieht. Dank vom Projektvorschlag bis zur Im- hepunkt im Drumherum war für

32 Am Ende meines Bachelorstudi- der Offenheit der Programm- plementierung - eine anspruchs- mich die Nobelpreis-Aftershow- 33 ums an der RWTH Aachen wur- koordinatoren konnte ich als volle numerische Simulation party, die von der Studierenden- de mir bewusst, dass mir etwas Elektrotechniker meinen Hori- unter persönlicher Betreuung vereinigung der KTH organisiert im Studium fehlte: die Freude, zont erweitern und Fächer wie eines Professors implementieren wurde und an der einige der No- Dinge zu entdecken, Fächer zu Plasmaphysik und Quantenelek- konnte. belpreisträger und schwedische wählen, die vielleicht nicht hun- tronik hören. Im Vergleich zur Ehrengäste teilnehmen. Dort dertprozentig in die Vertiefung RWTH sind die Kurse etwas an- Die Erfahrungen in Schweden war ich Head of Photography, passen, aber doch interessant ders gestaltet und haben mehr wären natürlich nur halb so was eine Menge Arbeit bedeu- klingen, (inter-)kulturelle Erfah- Fokus auf das eigenständige Er- schön gewesen ohne das Drum- tete, aber auch eine tolle und rungen zu sammeln, neue Spra- arbeiten von Themen, wodurch herum. Für mich war es eine intensive Zeit mit vielen Schwe- chen zu lernen, dem eigenen In- ich viel selbstständiger werden einmalige Erfahrung und ein den in einem großen Projekt teresse zu folgen und nicht nur konnte. Wegen der kleinen Aha-Erlebnis, eine Sprache zu war. Ich kann mir nun sehr gut angenommen zu werden, waren der Studienordnung, kurzum, Kursgrößen von meist zwischen lernen und direkt vor der Haus- vorstellen, zum Arbeiten nach zwar denkbar unrealistisch, aber den eigenen Horizont zu erwei- fünf und zehn Leuten und der tür anwenden zu können. Ne- Stockholm zurückzukehren. In ich wollte es einfach mal ver- tern. Was das angeht, konnte ich schwedischen, flachen Hierar- ben dem Schwedisch-Unterricht der Zeit in Schweden hat mir suchen. Durch einige glückliche im Ausland voll auf meine Kos- haben mir die guten schwedi- das Stipendium der KSS sehr ge- Entscheidungen vorher passte ten kommen und viele tolle Er- schen Krimi-Serien geholfen holfen, sodass ich das Beste aus meine bisherige Erfahrung sehr fahrungen sammeln. sowie das Språkcafé der KTH, der Zeit machen konnte. Wie gut zur Praktikumsstelle und ich bei dem man sich in der Mit- der Zufall so will, hatte mir ein bekam tatsächlich die Chance Von der Möglichkeit eines TIME tagspause zum gemeinsamen Student beim Kulissenaufbau für teilzunehmen. Somit verließ ich Doppel-Masters habe ich wäh- Schwedisch-Sprechen trifft. Zu- die Nobelpreisparty vom Vulca- Stockholm mit einem weinen- rend eines Kaffeeplausches bei gegeben, der erste dunkle Win- nus in Japan Programm erzählt. den und einem lachenden Auge, meiner Hiwi-Tätigkeit erfah- ter in Stockholm fiel mir nicht Bei dem Programm absolviert voller Vorfreude auf Japan. Zwi- ren. In dem Programm absol- so leicht. Dafür wird man im man einen viermonatigen Japa- schendurch war ich, eher auf der viert man anderthalb Jahre an Sommer umso mehr belohnt, nisch Intensivkurs in Tokio und Durchreise, wieder in Aachen einer Partneruni sowie andert- wenn man abends um 22h im anschließend ein achtmonatiges und im August 2017 ging es halb Jahre an der eigenen Uni Dämmerlicht am Meer spazieren Praktikum in Japan. Die Chancen schließlich nach Tokio. Zum Doppelmaster nach Schweden...... und von dort direkt nach Tokio. Alex berichtet von Auslandserfahrungen mit der KSS.

In Stockholm wie in Tokio, der Moment das al- Ab Anfang Januar ging dann ment noch einige Probleme auf, lererste Mal in einer Stadt anzukommen und zu mein Praktikum in der Quantum sodass ich nicht alles fertigstel- wissen, dass man dort für das nächste Jahr oder Optical Physics Research Group len konnte. Ich konnte während mehr leben wird, ist immer sehr besonders. Kurz bei NTT Basic Research Labo- des Praktikums sehr viel lernen nachdem der Jetlag überwunden und mein Zim- ratories in Atsugi, 45 km von und glaube, dass ich kaum wo- mer eingerichtet war, ging der Sprachkurs mitten Tokio, los. NTT ist ein riesiges anders so eine tolle Betreuung in Tokio bereits voll los. Der Sprachunterricht war Telekommunikationsunterneh- hätte bekommen können. Im sehr intensiv mit sechs Stunden pro Tag in kleinen men, betreibt jedoch in Atsu- Unterschied zur universitären Klassen von sechs Leuten. Jeden Morgen begann gi Grundlagenforschung. Mein Forschung hatten die Gruppen- der Tag mit einem Vokabeltest. Beim Nichtbeste- Thema war Halbleiterphysik mitglieder alle jahre- bis jahr- hen musste man in der Mittagspause nachsitzen. bzw. Spintronics, genauer gesagt zehntelange Erfahrung in der Abends folgten dann noch zeitintensive Hausauf- die Spindynamik in undotierten Forschung. Natürlich war der gaben und außerdem gab es alle zwei Wochen GaAs/AlGaAs Quantumwells. unterschiedliche Erfahrungs- größere Tests. Gerade da ich mich an die Freiheit Das Mess-Setup ist mit zwei schatz zwischen meinem Be- während des Studiums gewöhnt hatte, fühlte ich Pulslasern, eine Menge an elek- treuer und mir unverkennbar, mich etwas in die Grundschule zurückversetzt. trischem und optischem Equip- jedoch hatten wir lange und Die vier Monate in der Sprachschule reichen gera- ment und Kühlung mit flüssigem offene Diskussionen und es de für eine kurze Selbstvorstellung und ein wenig Helium sehr fortgeschritten. fühlte sich toll an, gemeinsam Smalltalk, jedoch hat die Zeit den Grundstein ge- Mein Betreuer war sehr gedul- zu forschen und zu entwickeln. legt und manche Freundschaften erst ermöglicht. dig und nach ein paar Versu- Beides wusste ich sehr zu schät- Mit viel Selbststudium und Privatunterricht klapp- chen konnte ich die Messungen zen. Da mein Betreuer für etwa te das Japanisch-Sprechen am Ende des Jahres eigenständig durchführen. Bei ein Jahr in Schweden gelebt recht gut. Problemen habe ich jedoch im- hatte, war auch die Kommuni- mer ein offenes Ohr bekommen. kation überhaupt kein Problem.

34 Über das ganze Jahr befand sich mein Zimmer in Nicht nur die Messungen, son- Sowieso fällt man als ausländi- 35 der Nähe meiner Firma, sodass ich während des dern auch in dem Prozess der scher Praktikant etwas aus den Sprachkurses jeden Tag etwa drei Stunden pen- Forschung involviert zu sein, war japanischen Strukturen heraus, deln musste. Es gibt durchaus schöneres als am sehr spannend. In dem Prakti- es ist etwas weniger distanziert Morgen wie eine Sardelle in einen Zug geschoben kum hatte ich zwei Projekte: bei und die europäische, für japani- zu werden und anderthalb Stunden zu stehen. Die dem Ersten habe ich die aktuelle sche Verhältnisse, ungehobelte Pendelzeiten sind für Japaner keine Seltenheit, al- Forschung meines Betreuers un- Direktheit wird einem eher ver- lerdings empfand ich es schon als ziemlich belas- terstützt und viele Messungen ziehen. tend. Natürlich war ich immer noch hellauf begeis- vorgenommen. Der eine oder tert in Japan zu sein, jedoch konnte ich die Freude andere lange Tag im dunklen Kulturell war Japan eine ganz im Alltag nicht immer empfinden. Befreundete Ja- Laserlabor war schon dabei. Je- andere Erfahrung als Schweden. paner haben mir später aber auch verraten, dass doch lief das Ganze sehr gut, so Die Unterschiede von Japan und sie sich nach Jahren nicht wirklich an das Pendeln dass die Ergebnisse teilweise auf Europa sind nicht alle augen- gewöhnen können. internationalen (z.B. Internatio- scheinlich, sondern liegen eher nal Conference on the Physics im Umgang miteinander und der of Semiconductors) und natio- Mentalität. Beides erfährt man nalen Konferenzen veröffent- gut, wenn man dort für einige licht wurden. Das zweite Projekt Zeit lebt und die Sprache lernt. war die Implementierung einer Themen im Schwedisch-Buch neuen Messtechnik, bei dem sind zum Beispiel: „Die roten ein FPGA (ein programmierbarer Ferien-Holzhäuser am See sind Prozessor) als Spektrumanalyzer ja echt schön, aber Holzhacken und HF-Messequipment be- und Rasenmähen kann echt an- nötigt werden. Das FPGA-Pro- strengend sein!“, im Japanisch- grammieren klappte nach vielen buch sind die Themen eher: Bemühungen sehr gut, jedoch „Herr Tanaka ist auf Geschäfts- tauchten im elektrischen Equip- reise, an welche Person muss ich Zum Doppelmaster nach Schweden...... und von dort direkt nach Tokio. Alex berichtet von Auslandserfahrungen mit der KSS.

mich wenden und welche Höflichkeitsform sollte ich verwenden? Oder: wie kann ich den Abtei- lungsleiter höflich um Erlaubnis für etwas bitten?“. Das Japanische kennt vier verschiedene Höflich- keitsformen und die Sprache kann sich je nach Situation sehr unterscheiden. Der sozial Höherge- stellte benutzt oft die schlichte Form und der Un- Titel tergebene die Höflichkeitsform, sodass bei jeder Satzendung klar ist, wer wo steht. Die Hierarchien Untertitel sind sehr feingliedrig und gerade ältere Menschen können recht statusbewusst und bevormundend sein.

In der japanischen Kultur ist Harmonie, Präzision, mich häufig auf einen Kaffee Disziplin, die Zugehörigkeit und die eigene Rolle in getroffen und etwas die japani- der Gruppe, Ausdauer sowie Reinheit sehr wichtig. schen Eigenheiten bzw. die Sicht Die Arbeit und vor allen Dingen die Arbeitsgruppe von innen und außen darauf dis- nimmt einen sehr hohen Stellenwert im Leben der kutiert, was mir viele Einblicke Menschen ein. Dadurch sind Auslandsaufenthalte gegeben hat. Außerdem habe für Japaner schwierig, da dadurch der enge Kon- ich recht viele Tage frei nehmen takt zeitweise unterbrochen wird (überraschen- dürfen und konnte tolle Rei- derweise stand ich im Labor jedoch einem beken- sen, besonders Wanderungen nenden japanischen Fan des Schnitzeltages der in den Bergen, unternehmen. RWTH-Mensa gegenüber). Die Introvertiertheit In den Bergen und am Lager-

36 Japans wird allerdings auch von vielen Japanern feuer auf dem Zeltplatz hatte 37 bemängelt. Da Harmonie so von Bedeutung ist, ich nette Gespräche (und wenn wird die Meinung im öffentlichen Leben fast nie die Japaner einen im Tee haben direkt geäußert (jap. Tatemae, das öffentliche Ver- auch eher Honne). Mit einigen halten) und man muss erahnen, was der Gegen- anderen Wanderfreunden habe über wirklich fühlt (jap. Honne, private Gedanken). ich später noch viele Woche- Dadurch sind die Japaner beeindruckend feinfüh- nend-Roadtrips unternommen. lig für die Stimmungen anderer Menschen, jedoch kann es sich zwischendurch etwas beengend an- Für immer in Japan zu leben, fühlen („Darf ich das jetzt wirklich sagen?“). Das kann ich mir nicht so gut vor- japanisch Ausgeflippte was man aus dem Internet stellen, für eine begrenzte Zeit kennt, ist eher eine Kompensation für den Anpas- würde ich jedoch gerne zurück- sungsdruck im Alltag. Außerdem sind die Japaner kommen. Natürlich muss man im extrem gut, was Prozesse im Alltag wie auch in der Ausland auch einige Entbehrun- Technik angeht, jedoch fühlt man sich manchmal gen hinnehmen oder wird kultu- wie ein Zahnrad in einer riesigen (36,9 Millionen relle Unterschiede wahrnehmen, Menschen großen) Maschine. mit denen man sich schwertut. Da man häufiger auf sich selbst Im Privatleben konnte ich einige schöne Freund- gestellt ist, erfährt man sicher- schaften schließen. Nach dem Praktikum war ich lich auch etwas über sich und abends sehr viel klettern im lokalen Bouldergym, welche Dinge einem wirklich bei dem ich sehr nette Leute kennengelernt habe etwas bedeuten. Die gewonne- und zum Abschied sogar selbst-handgemachtes nen Erfahrungen, gerade da man Kletterequipment geschenkt bekommen habe. sich mit einigen Sachen arran- Ohne das Bouldergym wäre der eine oder andere gieren muss, sind jedoch Teil von Abend wohl recht einsam gewesen. Mit meinem mir geworden und werden mich pensionierten Wanderfreund Mitsuru habe ich sicherlich in der Zukunft prägen. Auf nach Singapur Christoph ist fürs Auslandssemester nach Singapur gereist.

Auf nach Singapur

Christoph ist fürs Auslandssemester nach Singapur gereist.

ast 18 Stunden nachdem die A380 der Wie zu erwarten existieren auch hier immer zwei Emirates den Flughafen Düsseldorf verlas- Seiten der Medaille: Hohe Wohnungsmieten ste- Fsen hat, landet Flug EK 354 – nach einem hen günstigen Straßenrestaurants mit Mahlzeiten nächtlichen Zwischenstopp in Dubai – bei sonni- für 3 € gegenüber. Jeder Winkel wird mit Kameras gen 32°C Außentemperatur und immenser Luft- erfasst, Polizisten begegnet man hingegen fast nie feuchtigkeit am Changi Airport in Singapur. Es ist - ich habe mich an kaum einem Ort der Welt so der Startschuss für mein Semester an der National sicher gefühlt wie in Singapur, wo die Menschen University of Singapore (NUS), der größten und ihren Sitzplatz im öffentlichen Hawker Center mit renommiertesten Universität des knapp 5,5 Mil- Handys oder Portemonnaies reservieren, während lionen Einwohner zählenden Stadtstaates in Süd- sie sich Essen holen. ostasien, nur unwesentlich nördlich des Äquators

38 an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel gele- Allgegenwärtig ist die sprachliche und kulinarische 39 gen. Annähernd fünf Monate werde ich hier ver- Diversität, das multikulturelle, friedliche Zusam- bringen und einen mir bisher unbekannten Teil der menleben. Singapur ist ein Schmelztiegel verschie- Erde kennen – und in gewisser Weise auch lieben dener Kulturen und Ethnien – vor allem Chinesen, – lernen. Malaysiern und Indern – und bietet doch gleichzei- tig bei einem sehr hohen Lebensstandard nahezu Schon unmittelbar nach der Landung beim Passie- alle Annehmlichkeiten, auf die der Europäer oder ren des Flughafens und der Fahrt durch akkurat Nordamerikaner Wert legen würde. Verglichen mit angelegte, alleenartige Straßenbepflanzung ist un- den mit Zweirädern überladenen Straßen Viet- übersehbar, dass Singapur zu den wohlhabends- nams, den sehr einfachen und dreckigen Dörfern ten Nationen Asiens zählt. Der Aufstieg von einem Indonesiens oder den vor Menschen überquellen- Schwellenland zur Industrienation als sicheres Fi- den Städten Indiens, im Grunde mit allen Orten, nanz- und Handelszentrum vollzog sich in einer die ich während meiner Reisen besuchen durfte, Geschwindigkeit, die weltweit ihresgleichen sucht: ist Singapur eben doch ein ganz anderes Asien. allein das BIP pro Kopf hat sich in den letzten 50 Jahren verhundertfacht. Trotz – oder gerade we- Ein Semester in Singapur kann ich uneingeschränkt gen – dieses rasanten Aufstiegs halten sich über jedem empfehlen. Besonders für den ersten län- Singapur eine Vielzahl an Vorurteilen, mit denen geren Aufenthalt in Asien fällt der Kulturschock ich im Vorfeld meiner Reise konfrontiert wurde: eher mild aus, da der Stadtstaat genug Abwechs- Singapur sei ein Überwachungsstaat und keine lung und einen hohen Lebensstandard bietet. Vor echte Demokratie; es herrschen viele Verbote allem aber ist die NUS auf dem besten Wege, das und strenge Gesetze; Singapur ist die sauberste, Harvard Asiens zu werden, sodass auch dem aka- aber auch teuerste Stadt der Welt. Dank mehrerer demischen Erfolg nichts im Wege steht. Monate in diesem Stadtstaat hatte ich jedoch die Chance, durch persönliche Eindrücke eine diffe- renziertere Sicht auf derartige Dinge zu erlangen. Für die Masterarbeit nach Pakistan Lennart entschied sich, die Masterarbeit fernab der Heimatuniversität zu schreiben. Für die Masterarbeit nach Pakistan

Lennart entschied sich, die Masterarbeit fernab der Heimatuniversität zu schreiben.

Grundwassermodell erstellen Ministerien und Institute be- und damit die Auswirkungen suchen. Meistens kannte er die verschiedener Bewässerungs- Vorsitzenden oder zumindest praktiken sowie klimatischer Zu- hohe Angestellte dort und konn- kunftsszenarien auf den Grund- te mir so Zugang zu jeder Menge wasserkörper untersuchen. Die wertvoller Daten beschaffen. Es Arbeit ist Teil des InoCotton- waren fast alle ehemalige Stu- GROW Forschungsprojektes, dentinnen und Studenten von welches sich mit der Reduktion ihm. Die grundsätzliche Arbeits- des Wasserfußabdrucks von weise in Pakistan unterscheidet Baumwollprodukten über die sich jedoch enorm von der in

40 gesamte Wertschöpfungskette Deutschland. Jeder ist zwar den 41 beschäftigt. ganzen Tag am „arbeiten“, aller- dings wird davon ein Großteil Meine Unterkunft kostet schlap- mit Tee trinken und quatschen pe 25$ die Nacht, eigentlich zugebracht, sodass die meisten ziemlich überteuert aber da- auch Sonntags kommen, weil sie für haben wir eine Klimaanlage sonst ihr Programm nicht schaf- und 24 Stunden am Tag Securi- fen würden. ty Guards im Flur sitzen. Das ist praktisch, denn ohne die darf Bevor man nach Pakistan geht, man nämlich nicht aus dem Haus sollte man ungefähr wissen, - Sicherheitsvorschrift. Wenn worauf man sich einlässt. Aber man mal vom Campus möchte, wenn man darauf Lust hat, ist es muss man allerdings vorher die wirklich ein lebendiges Land mit Polizeieskorte bestellen, die be- unglaublich netten Menschen, steht aus vier Mann, vollbewaff- das unter einer sehr verzerrten eine Mutter war nicht net, in einem Polizeijeep. Die Außenwahrnehmung leidet. Es gerade begeistert, als Jungs sind aber nett drauf und ist immer viel Wert, sich ein ei- Mich ihr erzählte, dass mit Sirene kommt man schneller genes Bild zu machen, oft wird ich für meine Masterarbeit nach durch den dichten Verkehr. man positiv überrascht! Pakistan gehen würde. Trotz al- ler Warnungen und gut gemein- Die Menschen hier sind generell ten Ratschläge bin ich trotzdem sehr herzlich und hilfsbereit. Der nach Pakistan gegangen, um hier Professor, der mich betreut, hat Daten zu erheben und zu sam- mir einen Platz direkt in seinem meln, die ich für meine Master- Büro zur Verfügung gestellt. Mit arbeit benötige. Ich werde ein ihm war ich auch schon einige Zeit in Hangzhou und Wuhan Lennart hat ein ganzes Jahr in China verbracht - eine Erfahrung für sich.

doch lieber auf Chinesisch zu referieren. Das macht das gan- ze Vorhaben natürlich ungleich Zeit in Hangzhou schwieriger und oft auch leider unmöglich. und Wuhan Das Wohnen auf dem Cam- pus in Wuhan ist – verglichen mit den chinesischen Kommili- Lennart hat ein ganzes Jahr in China verbracht - eine Erfahrung für sich. tonen – sehr komfortabel. Als ausländischer Studierender ist man in einem eigenen Wohn- heim untergebracht, in dem nur in Auslandssemester in China ist eine Erfah- „Ausländer“ wohnen, Studieren- rung für sich. Sie ist sehr bereichernd aber de und auch Lehrer. Die Häuser Edurchaus herausfordernd und sicher wenig sind im chinesischen Standard vergleichbar mit einem Erasmus Aufenthalt zum sehr einfach. Undichte Türen, Beispiel. einfach verglaste Schiebefens- ter und nahezu keine Isolierung. China ist ein faszinierendes Land mit unglaublich Das kann im Winter verdammt vielen Facetten. Alles ist sehr schnell, die Entwick- kalt werden, da kommt auch die lung, das Leben, das Wachstum. Es ist sehr voll mit kleine Klimaanlage nur schwer Menschen, die zunächst sehr anonym wirken, aber gegen an. sehr interessiert und gastfreundlich sind. Mit Eng-

42 lisch kommt man nicht besonders weit, vor allem Man kann, wieder im Gegensatz 43 nicht außerhalb der Uni. Aber das macht es auch sieht fundamental andere Her- zu den chinesischen Studieren- irgendwie so spannend, man ist gezwungen, ganz angehensweisen und Lösungs- den, so lange draußen bleiben, anders auf die Menschen zuzugehen, sonst funk- ansätze, lernt mit anderen Stan- wie man möchte. Das Internet tioniert es nicht. dards zu arbeiten und sich an ist aber nicht schlecht, natürlich fremde Umgebungen und Ge- zensiert, wie überall in China, Ich habe damals ein dreimonatiges Praktikum in pflogenheiten anzupassen. Das aber die Geschwindigkeit ist in Hangzhou sowie ein anschließendes Austausch- sicherlich beeindruckendste ist Ordnung. semester in Wuhan gemacht. Von meinem sehr aber die unschlagbare Effizienz So ein Auslandssemester kann man dann natürlich einfachen, zugigen Zimmer in einer alten Fabrik der Chinesen. Es gibt deutlich auf vielfältige Weise gestalten. Wer feiern möchte, mit Mäusen und Kakerlaken bis hin zum all-inclu- weniger Prüfungen, Standards wird sicherlich auf seine Kosten kommen in den sive Business Trip als „International Expert“ war sind deutlich lockerer bis nicht vielen international renommierten Clubs Chinas. auch das gesamte Spektrum an Lebensqualität vorhanden und es wird oft bis in Wer sich geschickt anstellt, kommt auch oft als VIP gut abgedeckt. Gearbeitet habe ich in einer Fir- die Nacht gearbeitet. Aber dafür mit eigener Loge und Drinks aufs Haus rein, helle ma, die Anlagen zur Meerwasserentsalzung und kommt es nicht selten vor, dass Haare helfen dabei ungemein. Abwasseraufreinigung mittels Membrantechnik man wenige Tage nach Abgabe konzipiert und installiert. Da, wie gesagt, kaum je- seiner Pläne eine fertige Anlage Aber natürlich gibt es auch ein schier ungreifba- mand Englisch spricht, oft auch nicht rudimentär, in der Werkstatt begutachten res kulturelles Erbe und atemberaubende Natur zu versteht man sehr schnell, wie wichtig eine gute kann. sehen. Von der rasanten Entwicklung des Landes Skizze ist und dass es sich lohnt, die Auslegungs- ganz zu Schweigen. rechnung detailliert zu dokumentieren. Wenn man Bevor man in China studieren dann aber etwas kreativ an die Sache herantritt, möchte, sollte man lieber drei Alles in Allem ist China definitiv eine lohnende -Er funktioniert es auch non-verbal irgendwie und oft mal prüfen, ob die Kurse auch fahrung gewesen. Man wird vor viele neue Her- überraschend gut! wirklich in Englisch angeboten ausforderungen gestellt, an denen man wachsen werden. So ist es mir oft pas- kann. Und wenn man es locker nimmt und offen Zum Arbeiten kann ich China sehr empfehlen, ein- siert, dass Professoren in ihrer bleibt, erlebt man im Reich der Mitte Momente, fach weil es so anders ist als Deutschland. Man ersten Vorlesung verkündeten, die man so nirgendwo sonst erleben kann. Ein Semester an der amerikanischen Ostküste Sven hat sich 2016 ans MIT begeben, um wissenschaftlich zu forschen. Ein Semester an der amerikanischen Ostküste

Sven hat sich 2016 ans MIT begeben, um wissenschaftlich zu forschen.

icht nur nach Rom führen und habe im Rahmen dessen der offenen, interessierten und Outing Club in den White Mountains wandern zu viele Wege. Als Studie- auch meine Masterarbeit ge- hilfsbereiten Kultur des MIT gehen. Insbesondere in den Neuenglandstaaten ist Nrender hat man zahlrei- schrieben. Über insgesamt sie- profitiert. Für meine Forschung zu dieser Zeit das Phänomen des Indian Summers che Möglichkeiten, seine Uni- ben Monate hinweg habe ich habe ich Gespräche mit vielen gut zu beobachten. Dabei erstrahlen die vielen versität zu verlassen und etwas dort viele Eindrücke zum Studi- weiteren Forschern, auch aus Laubwälder mit einer intensiven Blattverfärbung, Zeit im Ausland zu verbringen; um in den USA gesammelt, neue fachfernen Forschungsgruppen, die man vor Ort als „Fall Foliage“ bezeichnet. Das sei es ein Praktikum, ein norma- Kontakte geknüpft, sogar enge geführt, um mir inhaltliche bzw. in Amerika beliebte Erntedankfest (Thanksgiving) les Studiensemester oder wie in Freundschaften geschlossen methodische Ratschläge ein- verbrachte ich in New York und erlebte dort auch meinem Fall ein Forschungsauf- und viel dazugelernt. zuholen oder einfach nur eine den darauffolgenden Black Friday, der die Weih- enthalt. Genauer gesagt führte andere Meinung zu meinen Er- nachtseinkaufsaison einläutet. An diesem beson- mich eine Forschungskooperati- Wie sah das Ganze aus? Insbe- gebnissen zu bekommen. Auf deren Tag herrscht in ganz Amerika ein kleiner

44 on zwischen der RWTH Aachen sondere in akademischer Hin- diese Weise habe ich viele of- Ausnahmezustand, da viele Geschäfte schon vor 45 und dem Massachusetts Insti- sicht war die Zeit in den USA fene Fragen beantworten und Sonnenaufgang öffnen und mit ihren Sonderange- tute of Technology (MIT) an die für mich sehr bereichernd. Im neue Inspiration für meine For- boten Unmengen an Kunden anziehen und somit nordamerikanische Westküste, Gegensatz zu den gewöhnlichen schung schöpfen können. Den der amerikanischen Wirtschaft den umsatzstärks- nach Boston. Vom September Abschlussarbeiten in Aachen intensiven Kontakt zwischen ten Tag des Jahres bescheren. Meinen Auslands- 2016 bis zum April 2017 habe wurde mir in den USA viel Frei- Studierenden und Professoren aufenthalt schloss ich mit einer unvergesslichen ich am Sociotechnical Systems raum bei der Ausgestaltung des war ich übrigens nicht in dem Reise nach Kalifornien ab, wo ich den Walk of Research Center untersucht, wie Themas meiner Arbeit überlas- Ausmaß gewohnt und empfand Fame in Los Angeles, die bekannten Seelöwen in sich verschiedene methodische sen. Einerseits konnte ich somit ihn als sehr positiv. Oftmals kam San Francisco und den eindrucksvollen Yosemite Ansätze und Teameigenschaften gezielt meinen persönlichen In- es sogar vor, dass ich mein Mit- National Park besuchte. Mit viel Sonne im Gepäck auf den Erfolg von Produktent- teressen nachgehen. Anderer- tagessen an einem Tisch mit reiste ich schließlich zurück nach Deutschland. wicklungsprojekten auswirken seits trug ich damit aber auch dem Professor verbrachte oder viel Verantwortung mit mir, da von ihm zum Abendessen einge- Und nun? Während meiner Zeit in den USA habe man meine Forschungsfragen, laden wurde. So hatte ich auch ich erlebt, wie förderlich solch ein Auslandsaufent- mit denen ich mich in den dar- Möglichkeiten für ungezwunge- halt für die persönliche Weiterentwicklung ist und auffolgenden Monaten ständig ne, persönliche Gespräche und empfehle diese Art der Erfahrung insbesondere beschäftigen musste, größten- lernte seine Forschungsgruppe jungen Studierenden weiter. Es ist eine hervor- teils selbst festlegte. Dass ich auf freundschaftlicher Ebene ragende Möglichkeit, seinen eigenen Horizont zu dabei eine tolle, methodische kennen. erweitern und neue Perspektiven dazuzugewin- Unterstützung von Seiten mei- nen. All dies war mitentscheidend für mich, den nes Betreuers vor Ort hatte, Und sonst? Neben all der Arbeit nächsten Schritt nach dem Studium ebenfalls ins kam mir dabei nur zugute. Ich war es natürlich wichtig, dass Ausland zu setzen. Die selbstständige Arbeitswei- traf mich wöchentlich mit ihm, ich auch mal etwas Zeit abseits se als Forscher während meiner Masterarbeit hat um meine neuesten Ergebnisse der Universität verbrachte und mich letzten Endes nicht nur davon überzeugt, der vorzustellen, zu diskutieren und mich ablenkte. Ich nutzte meine akademischen Laufbahn weiter zu folgen und ein Feedback zu erhalten. Hinzu- Freizeit also zum Beispiel, um im Doktorat anzufangen, sondern hat mir dafür auch kommend habe ich stark von Herbst gemeinsam mit dem MIT wichtige Erfahrungen mit auf den Weg gegeben. Fürs Auslandssemester ins kalte Skandinavien... Tim ist für ein eisig kaltes Wintersemester nach Linköping gereist. Fürs Auslandssemester ins kalte Skandinavien...

Tim ist für ein eisig kaltes Wintersemester nach Linköping gereist.

Nach meinen ersten drei Semes- viertel nicht weit entfernt vom Hauptcampus und Meine freie Zeit zwischen den der Samen (indigenes Volk in dinavien kennenzulernen. Mein tern des Studiums in Aachen fand dadurch schnell den Kontakt zu einheimi- beiden Semesterhälften nutz- Schweden). Mit der Fütterung Auslandssemester schloss ich habe ich für mich den Beschluss schen und internationalen Studierenden. Die Lin- te ich dazu, mehr vom Land zu einer Rentierherde verabschie- nach den letzten Klausuren im gefasst, mich durch ein Aus- köping University teilt sich in die zwei Campus in sehen. Neben einem kurzen deten wir uns vom kalten Nor- Januar ab und kehrte anschlie- landssemester vor neuen Her- Linköping und Norrköping auf. Beide Campus sind Städtetrip nach Stockholm und den Schwedens und begaben ßend mit vielen spannenden ausforderungen zu stellen. Nach sehr schön gelegen, unterscheiden sich jedoch Kopenhagen mit der Familie uns wieder auf die Rückreise Eindrücken und Erfahrungen einigen Überlegungen fiel meine dahingehend, dass der Hauptcampus in Linköping fuhr ich für ein Angelabenteuer nach Linköping. heim. Nicht nur die besonderen Entscheidung für ein Auslands- etwas abgelegener und der Campus in Norrköping mit meinem Bruder in den Sü- Ausflüge und die Natur, sondern semester in Schweden unter an- mehr in die Stadt integriert ist. den nach Karlskrona. Bevor die Da ich in Linköping mit sieben auch die vielen Menschen, die derem durch meine Faszination zweite Semesterhälfte wieder schwedischen Studierenden ich kennengelernt habe, mach- für die Landschaften und den In meiner ersten Semesterhälfte bin ich für einen startete, schloss ich mich zu- einen Wohnbereich und die ten mein Auslandssemester zu

46 starken Kontrast zum städti- Kurs mit dem Bus zwischen meinem Wohnort und dem einer Busreise nach Kiruna, Küche geteilt habe, lernte ich einem besonderen Erlebnis, auf 47 schen Leben in Aachen. dem Campus in Norrköping gependelt. Obwohl der nördlichsten Stadt Schwe- ihre Kultur sehr gut kennen. Be- das ich mein ganzes Leben in die Fahrten immer recht lang waren, gaben sie mir dens, an. Die 22-stündige Bus- sonders ihre Hilfsbereitschaft schöner Erinnerung zurückbli- täglich die Möglichkeit, die Landschaften Schwe- fahrt war schnell vergessen, als und Offenherzigkeit trotz ihrer cken werde. Kiruna dens zu bewundern. In der zweiten Semesterhälf- wir schließlich ankamen und zurückhaltenden Art sind mir te besuchte ich ausschließlich Kurse am Haupt- neben den schönen Landschaf- in Erinnerung geblieben. Der campus in Linköping. Für mich war der Kontrast ten Schwedens und Norwegens Wohnortwechsel in ein anders- zwischen diesen kleinen Kursgrößen und den Ver- das große Glück hatten, Polar- sprachiges Land gab mir zur Mit- anstaltungen der RWTH Aachen eine spannende lichter zu sehen. Neben einer te meines Studiums durch neue Erfahrung, die mich an den Schulunterricht erin- Hundeschlittenfahrt besuchte Herausforderungen im Alltag die nert hat. ich noch das bekannte Eishotel Möglichkeit, in meiner Persön- in Jukkasjärvi und einen Stamm lichkeit zu reifen und dabei Skan- Stockholm Linköping

Norrköping

Karlskrona

Als ich im 5. Semester Ende Au- Campus Linköping (oben) und Campus Norrköping (unten) gust meine Reise nach Schweden antrat, lag ein Semester voller Abenteuer vor mir. Mit 32.000 Studierenden unter 104.000 Einwohnern lässt sich Linköping als Studentenstadt bezeichnen. Ich wohnte in einem Studenten- ...und fürs Solarrennen ins australische Outback Tim ist für die World Solar Challenge nach Australien gereist. ...und fürs Solarrennen ins australische Outback

Tim ist für die World Solar Challenge nach Australien gereist.

In meiner Schulzeit hat mich die Begeisterung für Diskussionen arbeiten wir hier in verschiedenen Nachdem unser Fahrzeug die kritischen Untersu- Als wir am 3. Tag bereits mehr elektrisch angetriebene Fahrzeuge erfasst. Meine Abteilungen zwischen CAD-Konstruktionen und chungen der Rennleitung durchlaufen hat und wir als die Hälfte unserer Rennstre- Faszination hat ihre Ursprünge bereits in der Un- Aerodynamik-Simulationen am zukünftigen - Fahr die Erlaubnis zur Rennteilnahme erhalten haben, cke zurückgelegt haben, wurden terstufe des Gymnasiums, in welcher ich mit viel zeug. bereiteten wir uns mit Testrunden auf der ,,Hidden wir am Ende des Renntages von Leidenschaft in einer Solar AG aus einer Brotdo- Valley’’ Rennstrecke in Darwin auf das Qualifying einem gewaltigen Sandsturm se ein kleines fahrendes Solarauto gebaut habe. Mit dem Ende der Entwicklungsphase beginnt im vor. Auf dieser Rennstrecke treten die Teams aus überrascht. Hier half wortwört- Als ich vom studentischen Verein Sonnenwagen zweiten Projektjahr die Fertigung des Sonnenwa- aller Welt in einer schnell gefahrenen Runde ein lich nur ,,zusammenhalten’’ und Aachen gehört habe, musste ich nicht lange über gens. Viele unserer Teammitglieder, wie auch ich, erstes mal gegeneinander an. Aus der Erfahrung gemeinsam uns und das Fahr- eine Bewerbung nachdenken und trat dem Team haben zuvor noch nie mit kohlefaserverstärkten unserer ersten Teilnahme war uns bereits be- zeug in Sicherheit bringen. im Sommer 2017 bei. Kunststoffen, Epoxidharz sowie weiteren zur Fer- wusst, dass ein Rennen gegen die Teams aus Stan-

48 tigung benötigten Materialien gearbeitet. Daher ford, Michigan, Delft und weiteren renommierten Als wir dachten, mit dem Sand- 49 Unser Verein wurde 2015 gegründet, um im Zy- war die Fahrzeugfertigung im Frühjahr 2019 eine Universitäten kein Selbstläufer wird. Umso mehr sturm bereits das Schlimmste klus von zwei Jahren ein Solar-Rennfahrzeug zu ganz spannende Erfahrung für mich, in der ich waren wir auf den 2. Platz im Qualifying und den überstanden zu haben, forder- bauen, mit welchem unser Team an verschiedenen viel praktische Erfahrung zu verschiedenen Ferti- Sonnenwagen als Solarfahrzeug mit der höchsten ten uns am 4. Renntag schwie- Rennen teilnimmt. Bis das fertige Fahrzeug jedoch gungstechniken gesammelt habe. Spitzengeschwindigkeit von 144 km/h stolz. rige Straßenbedingungen durch auf Rädern steht, ist es ein weiter Weg geprägt von die vielen Bodenwellen und schlaflosen Nächten - sowohl im Büro als auch in Nach tausenden Arbeitsstunden in unserer Werk- Mit der Startposition 2 sind wir schließlich in unser starke Seitenwinde in der kargen der Werkstatt. Zu Beginn eines neuen Fahrzeug- statt ist im Juli endlich der Tag gekommen, auf den Rennen von Darwin nach Adelaide durch das wilde Outbacklandschaft heraus. Die projekts wird zunächst das Konzept festgelegt. wir so lange hingefiebert haben: Die Fahrzeugprä- Outback Australiens aufgebrochen. Nachdem wir Überlagerung dieser schwieri- sentation im Hauptgebäude unserer Universität im am ersten Renntag durch ungünstige Verkehrs- gen Bedingungen und ein uns Beisein von Professoren, Rektoren und Politikern einflüsse einige Plätze verloren haben, nahmen zudem entgegenkommender sowie vielen hundert weiteren Gästen. Nachdem wir die Aufholjagd bereits am zweiten Tag auf und Road-Train führten dazu, dass wir unser Fahrzeug, das Equipment und alle not- konnten uns über längere Zeit auf dem 4. Platz unser Sonnenwagen von der wendigen Werkzeuge und Bauteile für die weite hinter den langjährigen Top-Teams behaupten. Straße abgekommen ist. Pfeil-Form Katamaran-Form Reise nach Australien gepackt und verschickt ha- ben, begann das Abenteuer Australien für uns im In den letzten Jahren haben sich zwischen allen Herbst 2019. Solarfahrzeugen der verschiedenen Teams zwei Fahrzeugformen durchgesetzt: die Pfeil-Form und Eine Achterbahnfahrt der Gefühle - besser lässt die Katamaran-Form. Nachdem unser vorheriges sich unser Rennen nicht in wenigen Worten zu- Team den Katamaran als erstes Fahrzeugkonzept sammenfassen. Bereits die Wochen vor dem ei- festgelegt hatte, haben wir uns im aktuellen Pro- gentlichen Rennen Mitte Oktober waren nerven- jekt für den Pfeil entschieden. aufreibend und intensiv, da wir neben den vielen Testfahrten im Outback und den dabei gewonne- Im ersten der beiden Projektjahre verwandelt nen Daten sowohl das Simulationsmodell unserer sich unser so unscheinbar wirkendes Büro in ein Strategieabteilung als auch den Sonnenwagen Entwicklungs- und Konstruktionsbüro. In regen für das Rennen vorbereitet und optimiert haben. ...und fürs Solarrennen ins australische Outback Tim ist für die World Solar Challenge nach Australien gereist.

Glücklicherweise ist unser Fah- Der Karl Schlotmann-Stiftung rer unversehrt geblieben. Den- möchte ich einen besonderen noch konnten wir unsere Fahrt Dank für die Unterstützung aus- zunächst nicht fortsetzen. sprechen, welche mir ermög- Nach ersten Untersuchungen licht, neben dem Studium Teil am Fahrzeug war uns klar, dass eines so zeitintensiven und ein- lediglich die Außenhülle be- zigartigen Projektes zu sein. schädigt wurde und unsere me- chanischen sowie elektrischen Komponenten weitgehend ver- schont blieben. Mit dem Einsatz des gesamten Teams haben wir es geschafft, den Sonnenwagen so weit zu reparieren, dass wir unsere Fahrt nach vier Stunden fortsetzen konnten. Schließ- lich sind wir nach sechs Tagen und 3.022 zurückgelegten Ki- lometern als sechster im Ziel in Adelaide angekommen und sind stolz auf unsere Teamleistung der vergangenen zwei Jahre.

Unsere zweite Rennteilnahme

50 hat uns daran erinnert, dass die 51 World Solar Challenge nicht nur aus einem Rennen gegen ande- re Teams besteht, sondern dass zum erfolgreichen Erreichen der Ziellinie in Adelaide auch die Naturgewalten Australiens überwunden werden müssen. Mit dem sich nun neu bildenden Team möchten wir an unserem Erfolg anknüpfen und als Top- Team einen Podiumsplatz in der World Solar Challenge 2021 er- reichen. Die verbrachte Zeit mit den Teamkollegen im Rennen und zuvor in Aachen haben mei- ne letzten Monate besonders geprägt, da wir als Team immer wieder vor großen Herausforde- rungen standen und diese auch geschlossen als Team gemeistert haben. Fotos: Team Sonnenwagen Aachen Sonnenwagen Fotos: Team Bosch, Consulting und Princeton Mark berichtet von Praktika in Industrie, Beratung und Forschung.

weniger geht als beim Berufsein- handenen Sensoren wie Radar- stieg, und weil die Unternehmen oder Ultraschallsensoren er- hier mehr „Fehler“ verzeihen als weitern lassen, hat die gesamte Bosch, Consulting und bei Volleinsteigern. Branche ein großes Interesse an dieser Technologie. Durch das An selbstfahrenden Autos beim Zu- Praktikum konnte ich einen sehr Princeton lieferer Bosch arbeiten interessanten Einblick in den aktuellen Stand des autonomen Im Dschungel der Datenmen- Fahrens bekommen. Mark berichtet von Praktika in Industrie, Beratung und Forschung. gen ist es gar nicht so einfach, eine Tätigkeit auszumachen, die Gleichzeitig lernte ich zum ers- der Gesellschaft mehr nützt als ten Mal das Arbeiten in einem schadet. Von der Entwicklung großen Konzern kennen. Ob- Wie ist das eigentlich, nach dem Studium in den Beruf wollte, wo üblicherweise im Oktober begonnen bildgebender Verfahren, die wohl Bosch versucht, den Mit- zu starten? wird, und da ich verschiedene praktische Erfah- Ärzte bei der Krebsdiagnose arbeitern mit Gleitzeit und rungen machen wollte, entschied ich mich dazu, unterstützen, bis hin zum Op- Homeoffice viel Freiheit -zu er Um diese Frage drehten sich meine Gedanken ein ganzes Jahr Auszeit von der Uni und der Förde- timieren von Werbeanzeigen möglichen, war die Arbeit viel zu Anfang des Jahres 2018, als ich mein letztes rung durch die Karl Schlotmann-Stiftung zu neh- sind unzählige Praktika für Stu- festgelegter, als ich es aus dem Bachelorsemester an der TU Dortmund begann. men. Die Stiftung hat sich sehr unterstützend ge- dierende ausgeschrieben. In der Studium gewohnt war. Gera- Damals war ich gleichzeitig voller Tatendrang, aber zeigt und sofort eingewilligt, dass das Stipendium Schnittmenge von gesellschaft- de in einem geistig so fordern- auch durch das parallele Studieren von Mathema- für ein Jahr pausiert und dann im Master mit der lichem Mehrwert und technolo- den Job wünsche ich mir mehr tik und Physik des Studierens an sich für einen regulären Förderung fortgesetzt wird. Nun konnte gischer Begeisterung ergatterte Freiheiten, als es die typische kurzen Moment überdrüssig geworden. Ich wollte es also an die konkrete Planung gehen. ich eine sechsmonatige Stelle 40 Stunden Woche erlaubt. Ein meine Energie auf etwas fokussieren, was über die im Bereich autonomes Fahren Beispiel: Wenn ich mittags eine 52 Grenzen der akademischen Welt hinaus etwas be- Zu den wenigen beruflichen Möglichkeiten für bei Bosch. Als weltweit umsatz- Stunde spazieren gehe, um den 53 wegen kann. Doch wo würde ich so eine Aufgabe Physiker und Mathematiker, die an der Uni zu mir stärkster Automobilzulieferer Geist wieder frei zu kriegen finden? durchgedrungen waren, zählten typische Buz- entwickelt Bosch für verschie- und Inspirationen zu sammeln, zwords wie „Big Data“ oder „Consulting“. Deshalb denste Kunden ausgehend von dann stärkt das auf direkte Wei- Naturwissenschaften entfalten während des Stu- versuchte ich zunächst auf verschiedenen Berufs- seinen erfolgreichen Fahrassis- se sowohl mein Wohlbefinden diums eher wenig Nähe zu potenziellen Berufs- messen und Online-Plattformen etwas Licht hin- tenzsystemen Plattformen, die als auch meine Arbeitseffizienz. feldern außerhalb der Wissenschaft. Praktika oder ter diese Begriffe zu bringen. Auf diesen Veran- zunehmend autonomes Fahren Und da das Wohlbefinden sich Industrieprojekte? Fehlanzeige! Entsprechend staltungen lernte ich auch, wie man sich von den ermöglichen sollen. Hier arbei- nachweislich langfristig auf die orientierungslos war ich kurz vor meinem ersten Bewerbungsunterlagen bis hin zum Vorstellungs- tete ich an der Schnittstelle von Arbeitsleistung auswirkt, hat der angeblich „berufsqualifizierenden“ Hochschul- gespräch präsentiert. Ausgehend von dem Plan Vorentwicklung und Forschung Arbeitgeber sogar doppelt et- abschluss. Doch als Jemand, der gerne auf lange sechs Monate in einer technischen Rolle und sechs in einem Pilotprojekt, welches Sicht plant, nagte diese Orientierungslosigkeit an Monate als Berater zu arbeiten, stellte ich meine die Nutzbarkeit von neuronalen mir, und ich beschloss ihr so früh wie möglich ein Unterlagen zusammen und professionalisierte die Netzen zur Erkennung von Ob- Ende zu setzen. Bewerbungen schreiben, Praktika Bewerbung mit Hilfe verschiedener Coaches, de- jekten erprobte. machen, Orientierung finden, Master machen, den ren Vorträgen und Anregungen ich auf diesen Ver- perfekten Beruf finden – soweit die Theorie. Wel- anstaltungen lauschte. Neuronale Netze sind Algo- che Höhen und Tiefen so ein Jahr bereithält, lest rithmen, die auf Basis von Ihr in den folgenden Zeilen. Über die konkrete Arbeitserfahrung hinaus denke hunderttausenden Daten wie ich, dass diese Vorbereitungsphase für den später zum Beispiel Videoaufnahmen Die Vorbereitung folgenden Berufseinstieg mit am entscheidends- oder Radardaten lernen, Ent- ten ist. Denn wer schon Jahre vor dem Berufsein- scheidungen zu treffen. In der Wie viel Zeit nehme ich mir für die Praktika? Wel- stieg lernt, sich erfolgreich um seinen Traumjob zu Bildverarbeitung feierten tiefe che Auswirkungen hat so eine Auszeit auf mein bewerben, hat einen klaren Vorteil vor den Mit- neuronale Netze in den 2010er Stipendium? Wie schreibt man erfolgreiche Be- bewerber*innen, die den direkten Weg von der Jahren den Durchbruch zu mehr werbungen? Wie präsentiert man sich im - Vor Universität in ein Unternehmen suchen. Gerade als menschlicher Präzision. Da stellungsgespräch? Zu Beginn gab es viele Frage- Praktika sind dafür eine erstklassige Übung, weil sich diese Algorithmen sehr gut zeichen. Da ich den Master im Ausland machen es einerseits für die sich bewerbende Person um auf typische in Fahrzeugen vor- Bosch, Consulting und Princeton

was davon. Mein 24-jähriges Ich ist deshalb der hilfsbereit und haben dadurch Oder doch lieber in die Forschung? Eine Reise in die USA Meinung, dass in einer Wissensgesellschaft Erho- viel zu meiner Entwicklung bei- lung z.B. durch Spazierengehen oder Sporttreiben getragen. Mehr als ein Jahr rück- Ursprünglich wollte ich noch ein weiteres Prakti- zur Arbeitszeit zählen sollte. Wusstet Ihr, dass der blickend muss ich sagen, dass kum in der Beratung anschließen, dieses Mal mit Achtstundentag bereits 1918 in Deutschland ge- ich in diesen zwei Monaten viel einem Fokus auf Data Science Themen. Es ergab setzlich festgeschrieben wurde? Damals sah der mehr gelernt habe, als ich in sich jedoch die Möglichkeit, über eine Koopera- Arbeitsmarkt drastisch anders aus als der heutige dem Moment feststellen konnte. tion zwischen den drei Ruhr Universitäten, der Markt für hoch qualifizierte technologische Be- Das reicht von handfesten Fä- Princeton University und der Hong Kong Univer- rufe. Das Arbeiten in großen Konzernen bietet higkeiten, wie dem Erstellen von sity of Science and Technology ein zweimonatiges viel Sicherheit und gute Gehälter. Der klassische übersichtlichen Präsentationen Forschungspraktikum im Bereich des maschinellen Achtstundentag wird jedoch trotz aller Goodies, bis hin zum generellen Struktu- Lernens an der Princeton University zu machen. wie Gleitzeit und Homeoffice nicht den Anforde- rieren von Projekten. Ohne die- Also wieder Mal bewerben, hoffentlich erfolgreich, rungen gerecht, die langfristig für Innovation nötig se Erfahrung wären Projekte wie und Abflug. Tatsächlich lief nach der erfolgreichen sind. Deshalb geht meine Suche nach dem perfek- zum Beispiel die interne Evalua- Bewerbung dank der großartigen Unterstützung ten Job weiter. Ich möchte in Zukunft noch Erfah- tion der Karl Schlotmann-Stif- durch die TU Dortmund zuhause und die Prince- rungen in einer weniger standardisierten Arbeits- tung nicht so erfolgreich um- ton University vor Ort alles reibungslos. So wa- welt sammeln. setzbar gewesen. ren Finanzierung und Unterkunft bereits von der Gastgeberuni geregelt worden. Es war also alles Vom Detail zur Strategie – Unternehmensberatung bei In zwei Monaten zwei Projekte angerichtet, um meine Mitstreiter kennenzulernen Solon Management Consulting und somit zwei Kunden zu erle- und mit dem Forschen loszulegen. Unsere Aus- ben ist sicherlich ein Privileg der tauschgruppe bestand aus jeweils zwei deutschen Aufregend, weniger standardisiert, dafür unter Beratungsbranche, für das sich Masterstudierenden und Doktorand*innen, sowie der Woche nichts anderes als Arbeiten: Das ist ein Praktikum definitiv lohnt. fünf Hongkonger Undergraduates. Vor allem unter die Vereinbarung in der Welt der Unternehmens- Schlussendlich ist die entschei- den Deutschen verstanden wir uns sofort prächtig

54 berater. Mit vielseitigen Aufgaben, großer Verant- dende Frage, ob man bereit ist, und nach ein paar Wochen war auch das Eis mit wortung gleich von Anfang an und nicht zuletzt fünf Tage die Woche nichts als unseren asiatischen Kollegen gebrochen. Außer- saftigen Gehältern locken die Beratungshäuser die dem Job zu widmen. In diesem dem ist der Campus während des Sommers mit Topabsolventen aus ganz Deutschland. Ich woll- Fall ist die Beratung ein attrak- Austauschstudierenden aller möglichen Länder te mir meinen eigenen Eindruck verschaffen und tives Umfeld. Wer neben dem gefüllt und es gab auf der menschlichen Seite viel herausfinden, ob die schillernden Versprechun- Job andere Interessen verfolgen zu erleben. Lediglich die typischen College Partys gen der Branche die langen Arbeitszeiten wett oder sich gesellschaftlich enga- fehlten während des Sommers, da die heimischen machen können. So zog ich im April 2019 nach gieren möchte, könnte vielleicht Studierenden in dieser Zeit den Campus verlassen. München, um bei der kleinen, im Telekommunika- nicht glücklich werden. Am Ende tion, Medien und Technologie Sektor jedoch sehr sollte es jeder für sich auspro- Zusammen mit Cheng-hsin, einer Hongkonger renommierten Firma Solon Management Consul- bieren, denn auch das Praktikum Studentin aus Taiwan, wurde ich einem Doktoran- ting für zwei Monate als Praktikant anzuheuern. in der Beratung habe ich als be- den des Vision and Learning Labs zugeteilt, der an Vorne weg: Die Legenden von den langen Arbeits- reichernde Erfahrung wahrge- neuen Algorithmen zur Bilderkennung mit tiefen tagen kommen der Realität sehr nah. An mehr als nommen. neuronalen Netzen arbeitet. Unsere Aufgabe be- der Hälfte meiner Arbeitstage arbeite ich um Pau- stand darin, seinen kürzlich veröffentlichten State- sen bereinigt mehr als elf Stunden. Im Vergleich of-the-Art Algorithmus auf einem moderneren, zu Kollegen auf anderen Projekten habe ich den von Google veröffentlichten Datensatz namens Eindruck, dass meine Projekte vergleichsweise „Open Images“, zu trainieren. Zur Lösung mussten entspannt ablaufen; Nie musste ich länger als Mit- wir einerseits einfache Programmierarbeiten er- ternacht arbeiten. Wenn man so viel Zeit mit den füllen, wie zum Beispiel den Datenfluss auf den Kollegen verbringt, muss die Chemie stimmen. neuen Datensatz anzupassen. Andererseits bringt Zum Glück konnte ich das gängige Vorurteil, dass Open Images einige Besonderheiten im Vergleich Berater ein spezieller Schlag von Menschen sind, zum bisherigen Standard Datensatz „COCO“ von bei Solon überhaupt nicht bestätigen. Und so wa- Microsoft mit. Open Images besteht nicht nur aus ren auch längere Arbeitstage mit aktiven Pausen fast zehn mal so vielen Bildern, sondern enthält am Kickertisch schneller überstanden als gedacht. auch deutlich kompliziertere Szenerien als COCO. Die erfahreneren Kollegen waren auch durchweg Das zeigt sich zum Beispiel in Fotos von Großver- Bosch, Consulting und Princeton Mark berichtet von Praktika in Industrie, Beratung und Forschung.

anstaltungen, wo der Algorith- Herbst 2020 an theoretischeren Fragen des ma- mus Hunderte von Menschen schinellen Lernens arbeiten. gleichzeitig erkennen soll. Die größte Herausforderung be- Meine Empfehlung an Bachelor Studierende: Auf ins stand jedoch in der Unter- Gap-Year! scheidung von insgesamt 600 verschiedenen Klassen. Bild- Dass Studierende sich zwischen Bachelor und erkennungsalgorithmen wer- Master in verschiedenen Berufen ausprobieren, den meistens auf das Erkennen ist mehr die Ausnahme als die Regel. Ich kann von Klassen wie zum Beispiel natürlich nicht beurteilen, woran das genau liegt. „Hund“, „Auto“, „Tisch“ usw. trai- Was ich aber sagen kann, ist dass mir das Gap-Ye- niert. Open Images hat nicht nur ar viele bis dahin unbekannte Eindrücke verschafft deutlich mehr Klassen als die hat und mich auf meinem Weg in meine berufli- gängigen Bilderkennungsdaten- che Zukunft weit vorangebracht hat. Zwar habe sätze, sondern verfügt auch über ich meinen Traumberuf nicht gefunden, durch eine Hierarchie der Klassen. Ein die Erfahrungen kann ich meine beruflichen Zie- Hund soll also gleichzeitig als le jetzt aber viel konkreter eingrenzen. Das zahlt Fleischfresser und Tier erkannt sich spätestens beim Berufseinstieg aus, wo ich werden, während ein Auto eine nun genauere Vorstellungen habe, mich viel ge- Unterklasse von Landfahrzeug zielter bewerben kann und vor allem schon viel und Fahrzeug ist. Diese relevan- Erfahrung mit Bewerbungen an sich habe. Darü- ten Unterschiede forderten uns ber hinaus konnte ich durch das Gap-Year neue so einige Designentscheidungen Motivation für das Studium gewinnen. Dadurch ab, die am Ende dazu führten, dass man weiß, was einen nach dem Studium er-

56 dass der Lernprozess des Algo- wartet, kann man sein Masterstudium auf dieser 57 rithmus mehrere Wochen an- Erfahrung aufbauen und gegebenenfalls in neue dauerte, und das sogar auf vier Richtungen lenken. High Performance Grafikkarten gleichzeitig. Da fragt man sich Man kann jetzt behaupten: Da kaum jemand in wozu all dieser Rechenaufwand? ein Gap-Year geht, muss es doch auch signifikan- Besonders tiefe neuronale Net- te Nachteile geben, oder? Meine Erfahrung sagt ze benötigen riesige Datenmen- ganz klar: Nein, die gibt es nicht! Zum Beispiel gen, um menschenähnliche Er- werden freiwillige Praktika in Industrie, Beratung gebnisse in der Erkennung von und vielen anderen Branchen in der Regel bezahlt, Objekten in Bildern zu erzielen. es gibt also keine finanzielle Einstiegshürde. Dar- Solche Algorithmen sind die über hinaus kommt die praktische Erfahrung bei Grundlage vieler wegweisen- den Unternehmen besonders gut an, insbesonde- der Technologien, wie zum Bei- re besser als das strikte Einhalten der Regelstu- spiel autonome Fahrzeuge und dienzeit von fünf Jahren bis zum Master. Immer andere Roboter. Deshalb ist es wieder habe ich gehört, dass man ja ein Jahr „ver- wichtig zu verstehen, wie sich liert“. Diese Wortwahl könnte den Mehrwert eines die Auswahl der Trainingsdaten Gap-Year aber kaum mehr verfehlen. Am Ende ist auf das Lernverhalten des Algo- das eine Lebensjahr im Vergleich zu den persön- rithmus auswirkt. Aus Mangel an lichen und beruflichen Erfahrungen, sowie zu den einer tiefgehenden Theorie be- deutlich verbesserten Startbedingungen auf dem steht die Disziplin deshalb viel Arbeitsmarkt vernachlässigbar. Deshalb lautet aus Heuristiken und stochern mein Fazit: Auf ins Gap-Year! im Dunkeln, was besonders viel Rechenleistung und damit Ener- gie kostet. In meiner Doktorar- beit möchte ich deshalb ab dem Engagement der Mitglieder

Verbesserung der stiftungsinter- nen Struktur. Im vergangenen Jahr wurde das Bewerbungs- Engagement der verfahren auf die Website ein- gebunden. Die Bewerberinnen und Bewerber haben nun neben Mitglieder der Bewerbung per E-Mail die Möglichkeit, sich online zu be- werben. Hierbei handelte es sich Arbeitsgruppe Stipendiat*innen um ein gruppenübergreifendes Projekt mit der Arbeitsgrup- pe Internet. Nachdem im Jahr 2018 ein Pilotdurchlauf mit dem ie Arbeitsgruppe ist der erste Ansprech- der Aufgaben der Arbeitsgruppe neuen Verfahren durchgeführt partner bei Fragen und Problemen für alle ist das Mitwirken am jährlichen wurde, stellt es seit diesem Jahr DStipendiatinnen und Stipendiaten. Sie bil- Auswahlverfahren für die neuen einen festen Bestandteil des Be- det das Bindeglied zwischen den Geförderten und Stipendiatinnen und Stipendia- werbungsprozesses dar. Durch dem Vorstand und ist bei auftretenden Problemen ten. Im Vorfeld werden alle Be- diese Neuerung konnte das Ver- der Vermittler. Es werden Lösungsvorschläge aus- werbungen gesichtet und be- fahren sowohl für die Bewer- gearbeitet unter Berücksichtigung der Anliegen wertet. In einem Gespräch mit benden als auch stiftungsintern und Wünsche aller Beteiligten. dem Vorstand fällt im Anschluss erheblich vereinfacht werden. die Entscheidung, welche Be- Zur gruppenübergreifenden Absprache von Auf- werberinnen und Bewerber zu Die Arbeitsgruppe plant auch gaben, Terminen und Verantwortlichkeiten finden einem näheren Kennenlernen das jährlich stattfindende Som-

58 regelmäßige Stipendiat*innentreffen statt. Diese eingeladen werden. Bei den Be- mergrillen. Die ganze Stiftungs- 59 Treffen werden von der Arbeitsgruppe Stipen- werbungsgesprächen sind die familie ist bei der Veranstaltung diat*innen ausgerichtet und dienen dazu, dass Stipendiatinnen und Stipendia- herzlich dazu eingeladen, sich die Gruppen ihre Fortschritte vorstellen. Zugleich ten durch zwei Mitglieder der sportlich zu betätigen. In den können in produktiver Atmosphäre neue Ideen Arbeitsgruppe vertreten. vergangenen Jahren konnten gestaltet und ausgearbeitet werden. Im Anschluss die einen oder anderen un- an die Arbeitsphase klingen die Abende bei einem Die Arbeitsgruppe stellt sich re- bekannten Sportarten wie das gemeinsamen Essen aus. Wichtiger Bestandteil gelmäßig Projekten zur weiteren Wasserskifahren und gewöhn- lichere Aktivitäten – beispiels- weise Kanufahren und Kletter- garten – ausprobiert werden. Im Anschluss klingt der Tag beim gemeinsamen Grillen aus. In re- gelmäßigen Abständen finden in den beiden Städten mit den meisten Stipendiatinnen und Stipendiaten, in Dortmund und in Aachen, Stammtische statt. Je nach Jahreszeit treffen sich die Stiftungsmitglieder wahlwei- se im Biergarten oder auf dem Weihnachtsmarkt. Die Stamm- tische ermöglichen in lockerer Atmosphäre ein besseres Ken- nenlernen unter den Stipendi- at*innen und Alumni. Engagement der Mitglieder

Meets-New Treffen, unser großes stiftungsinter- nes Event, zu welchem sich das Kuratorium, der Vorstand, die aktiven Stiftungsmitglieder sowie die Alumni jährlich im November versammeln. An diesem Event steht vor allem das Zusammensein und das Hören spannender Vorträge zur Entwick- lung der Stiftung, zu Auslandssemestern sowie zu Studienprojekten im Vordergrund.

Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Seit der Veröffentlichung des letzten Jahrbuchs im Jahr 2014 ist rund um unsere Stiftung viel pas- siert. Die Stipendiat*innen haben während der Stiftungsaktivitäten und in ihrem Studium viel- er ie Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit ver- lebt und letztlich durch ihr Engagement dazu bei- antwortet die Außenwahrnehmung der Professor*innen, Lehrer*innen getragen, dass sich unsere Stiftung weiterentwi- DStiftung. Seit der Zunahme digitaler Me- und auch vielen Abiturient*in- ckelt hat. Wir freuen uns über Ihr Interesse an der dien in den vergangenen Jahren besitzt die Karl nen aus dem Kreis Unna über Karl Schlotmann-Stiftung und wünschen Ihnen Schlotmann-Stiftung eine Facebook- und LinkedIn die Karl Schlotmann-Stiftung noch viel Spaß beim Lesen der restlichen Seiten! Seite, auf welchen Neuigkeiten und Aktivitäten gesprochen haben. Uns hat es innerhalb der Stiftung veröffentlicht werden. Dies besonders gefreut, dass wir ermöglicht der Stiftung, sowohl Stiftungs-Interes- dem Nachwuchs sowohl hier als sierte als auch Alumni über die sozialen Kanäle zu auch auf der Stipendienmesse vernetzen, um mit ihnen aktuelle Informationen an der TU Dortmund und der zur Stiftung zu teilen. der Region Unna, um die an- Zukunftsmesse am Clara-Schu-

60 gehenden Abiturienten über mann-Gymnasium in Unna hilf- 61 Förderungsmöglichkeiten der reiche Tipps für einen gelun- Stiftung zu informieren und den genen Studienstart mit auf den Bewerbungsprozess zu erläu- Weg geben konnten. tern. Da viele Schülerinnen und Schüler das Angebot der Schul- Zu den weiteren Aufgaben die- vorträge nutzen, werden die ser Arbeitsgruppe zählt die Ver- Vorträge mittlerweile an sieben pflegung der Teilnehmer am Schulen der Region Unna gehal- Fliegerprojekt. Dieses einzigarti- ten. Für viele der Geförderten ge Projekt am Pestalozzi-Gym- ist es eine schöne Gelegenheit, nasium in Unna ist jedes Jahr an die ehemalige Schule zurück- ein schönes Ereignis für Tech- zukehren und hierbei ihre Er- nik-interessierte Schülerinnen Neben dem digitalen Informationsaustausch ist es fahrung vom Stiftungsleben und und Schüler, ihre Eltern und uns, ein Bestandteil der Arbeitsgruppe Öffentlichkeits- vom Studium zu teilen. weil wir so auch unsere Begeis- arbeit, die Präsenz der Karl Schlotmann-Stiftung terung für Naturwissenschaften auf Messen und an Schulen durch Vorträge und Um die Bekanntschaft der -Stif teilen können. Wir in unserer Messestände zu planen. Im Frühjahr besuchen tung im Kreis Unna zu stärken, Arbeitsgruppe freuen uns, dass Mitglieder der Karl Schlotmann-Stiftung Schulen lag unser Fokus im vergange- wir durch Unterstützung bei der nen Jahr auf der Teilnahme von Versorgung mit Essen und Ge- Messen, an denen wir mit unse- tränken einen schönen Rahmen ren neu entworfenen Print-Me- des Projektes gewährleisten. o dien für unsere Stiftung gewor- ben haben. Hervorzuheben ist Neben der Planung von Mess- F unsere erstmalige Teilnahme eteilnahmen und Schulvorträgen am Hochschultag in Kamen, organisiert die Arbeitsgruppe in welcher wir mit zahlreichen Öffentlichkeitsarbeit das Old- Engagement der Mitglieder

Arbeitsgruppe Internet Arbeitsgruppe Unternehmensnetzwerke

as Internet hat an vielen personalisiertes Formular, Letztere erhalten über- m Wesentlichen hat die spezielle Endschalter zur Be- und alte Mitglieder und Alumni Stellen in unseren Alltag sichtliche und aufgearbeitete Unterlagen. Da der Gruppe Unternehmensnetz- grenzung von Fahrstrecken und kennenlernen und gemeinsam DEinzug gefunden und effiziente Datenaustausch immer wichtiger wird, Iwerke zwei Aufgaben. Die hoch-elastische Kupplungen in entspannter Atmosphäre Zeit verändert diesen stetig. Für die besitzt die Stiftung nun auch eine eigene Cloud. Gruppe pflegt ein Netzwerk zu mit aufvulkanisierten Elasto- verbringen können. In den letz- KSS bedeutet dies, technologie- Über diese können die einzelnen Gruppen Daten Alumni und verschiedenen Un- merelementen gezeigt. Darüber ten Jahren wurden unter an- offen die Potenziale des Inter- austauschen, an einem gemeinsamen Ort spei- ternehmen in der Region Dort- hinaus erläuterte uns Herr Dr. derem die Städte Trier, Berlin, nets zu nutzen. Diese Aufgabe chern und langfristig sichern. mund/Unna und baut dieses Rosenhayn die Umsetzung des Dresden und Stuttgart als Ziele wird von der Arbeitsgruppe In- Netzwerk im Bereich Aachen Lean-Konzepts in der spanen- gewählt. Die Stipendiat*innen- ternet wahrgenommen. Dank der vielen Möglichkeiten des Internets ist aus. Mithilfe dieser Kontakte den Metallbearbeitung. akademie wird nun seit zwei abschließend jedoch eins gewiss: An neuen Auf- können verschiedene Firmen Jahren durchgeführt und ist eine Gerade in Zeiten, in denen sich gaben wird es der Arbeitsgruppe Internet nie man- besichtigt werden und so ein Neben der Pflege des Stiftungs- Fahrt zu Beginn des Sommerse-

62 die Kommunikationsplattformen geln. Eindruck in die verschiedenen netzwerks ist ein weiterer Be- mesters. Hier werden Abschluss- 63 schnell ändern, stellt die E-Mail Arbeitsweisen der Industrien er- standteil der Gruppenarbeit arbeiten vorgestellt, Workshops ein zeitloses Kommunikations- langt werden. Mit diesem Netz- die Organisation der jährlichen von Geförderten und Alumni mittel dar. Deswegen erhält jede werk wurden in der Vergangen- Stipendiat*innenfahrt und der und Teambuildingmaßnahmen Stipendiatin, jeder Stipendiat, heit bereits Unternehmen von Stipendiat*innenakademie. Im und -aktionen angeboten. Diese jede Alumna, jeder Alumnus und der Halbleiterindustrie bis in die Rahmen der Fahrt wird eine grö- Fahrt bietet außerdem die Chan- jedes Vorstandsmitglied eine Bereiche der Hygienepapier- ßere Stadt zu Beginn des Win- ce, dass sich die verschiedenen eigene E-Mail-Adresse, wodurch verarbeitung besucht. Auch im tersemesters besucht. Vor Ort Gruppen über Ideen austau- langfristige Kommunikation - er Maschinenbau, wie etwa in der können dann Kunst, Kultur und schen und neue Vorschläge für möglicht wird. Automobilindustrie oder bei Geschichte der Stadt in kleine- Projekte eingebracht werden. der Produktion von Wellen und ren Gruppen erkundet werden. Daher wird dieses Wochenende Im Mittelpunkt unserer Arbeit Kupplungssystemen konnten so Die Stipendiat*innenfahrt bietet oft mit einem Stipendiat*innen- steht jedoch die Gestaltung und Eindrücke erlangt werden. darüber hinaus die erste gro- treffen verknüpft. Pflege der KSS-Webseite. Der ße Gelegenheit, dass sich neue Funktionsumfang unserer Web- Im Herbst 2018 fanden wir uns seite hat sich dabei mit der Zeit beispielsweise für eine Unter- kontinuierlich weiterentwickelt. nehmensführung durch die Stro- Nach wie vor bietet diese Inter- mag GmbH zusammen. Diese essierten eine erste Anlaufstelle begleiteten Herr Breuer als neu- für Informationen über unsere es Vorstandsmitglied der Stif- Stiftung. Inzwischen wird aber tung und Herr Dr. Rosenhayn. auch das Bewerbungsverfah- Wir erhielten detaillierte Einbli- ren für neue Mitglieder über ein cke in einige Produktionsberei- Online-Formular abgewickelt. che, unter anderem in die Her- Dies bietet Vorteile für neue Be- stellung von Kupplungsscheiben werbende und für das Auswahl- aus gestanzten Blechen im Sin- komitee. Erstere erhalten ein terofen. Weiterhin wurden uns Engagement der Mitglieder

Fahrzeuges erweitert werden. Erste Teile des von Studierenden entworfen Programmcodes sind bereits funktionsfähig und wei- tere Funktionalitäten sind aktu- ell in Entwicklung.

Das zurzeit pausierende Grund- schulprojekt an der Sonnen- Arbeitsgruppe Projekte schule in Unna-Massen soll den Schülerinnen und Schü- lern bereits im Grundschulalter den Spaß an Wissenschaft und ie Arbeitsgruppe leitet seit 2009 mehrere Forschung näherbringen. Im Projekte an Schulen im Kreis Unna und er- Rahmen der sogenannten For- Dmöglicht den Schülerinnen und Schülern scher-AG werden einmal im so einen möglichst frühen Kontakt zu Wissen- Monat für eine Stunde kleine schaft und Technik. Die aktuell acht Stipendiatin- physikalische oder chemische nen und Stipendiaten in der Arbeitsgruppe tragen Experimente zum Mitmachen die Verantwortung für diese Projekte und über- durchgeführt. Im Vordergrund nehmen Planung, Organisation und Durchführung steht hierbei das Wecken von in enger Kooperation mit der jeweiligen Schule. Spaß und Interesse an der Wis- senschaft. Seit 2012 wird so mit dem Fliegerprojekt am Pes-

64 talozzi-Gymnasium das wohl bekannteste Projekt Das Lego Mindstorms-Projekt 65 der Gruppe durchgeführt. Dieses jährlich stattfin- wird gleich an zwei Schulen dende Projekt wurde im vergangenen Jahr am 16. durchgeführt. Am Geschwis- und am 23. März realisiert. Die zwölf interessierten ter-Scholl-Gymnasium wird es Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse bauten mit im Rahmen des Informatikunter- Hilfe der Studierenden an diesen zwei Terminen richtes der 8. Klasse angeboten, Segelflugzeugmodelle mit einer Spannweite von am Ernst-Barlach Gymnasium über einem Meter. Seit 2018 werden beim Flie- findet es als freiwillige AG für gerprojekt fertige Bausätze verwendet. Zusätzlich die 5. und 6. Klasse statt. Die zum Probefliegen in der Sporthalle der Schule wur- von der Stiftung den Schulen zur de in enger Zusammenarbeit mit der Gruppe Öf- Verfügung gestellten Lego Mind- fentlichkeitsarbeit für die Schülerinnen und Schü- storms-Sets ermöglichen es den ler sowie deren Eltern gegrillt. Die Kinder werden Schülerinnen und Schülern, Er- durch unser Projekt früh mit Spaß an Grundprinzi- fahrungen mit dem eigenständi- pien der Aerodynamik herangeführt und erlernen re Erfolg dieses Projektes wird gen Bauen und Programmieren wichtige motorische Fähigkeiten. Der besonde- auch im Gespräch mit den Eltern von Robotern zu sammeln. immer wieder deutlich. Auch das Mikrocontrollerprojekt findet am Weitere Projektideen sind in Pla- Pestalozzi-Gymnasium statt. In nung, so etwa die Organisation diesem Projekt wird im Informa- eines Programmierworkshops tikunterricht der 9. Klasse eine bzw. Programmierwettbewerbs, Smart-Home-Steuerung mit Mi- welcher schulübergreifend für krocontrollern entwickelt, wel- die Oberstufe vorgesehen ist. che unter anderem Temperatur- und Lichtsteuerung ermöglicht. Weiterhin soll das Projekt um die Entwicklung eines steuerbaren KSSteps ahead Wie geht es weiter?

KSSteps ahead

Wie geht es weiter?

rstmalig fand dieses Jahr das Treffen Zur Einbindung der Alumni wur- KSSteps ahead zwischen dem Vorstand, de unter anderem eine Über- EVertretern der Alumni und den Stipendiatin- sicht auf der Website geplant, nen und Stipendiaten statt. Das Treffen wurde auf auf welcher die Alumni und Ihre Initiative der Alumni und des Vorstandes hin ins aktuellen Arbeitgeber dargestellt Leben gerufen, um den Austausch über aktuelle werden sollen. Außerdem soll Themen zu ermöglichen und als Arbeitstreffen für das Sommergrillen für die Part- die Weiterentwicklung der Stiftung zu fungieren. ner und Familien der Stiftungs- Somit beinhaltet das Treffen eine kurze Präsenta- mitglieder geöffnet werden. Mit tion der einzelnen Arbeitsgruppen, in welcher die der Motivation und Ausdau- Gruppensprecher*innen aktuelle Veränderungen er unseres ersten 4-stündigen

66 und Ideen zur Weiterentwicklung der Gruppe vor- Treffens und den guten Ergeb- 67 stellen. Anschließend werden stiftungsrelevante nissen sind wir überzeugt, dass Themen diskutiert, welche im Vorhinein zu einer auch die zukünftigen KSSteps Tagesordnung gesammelt wurden. ahead-Treffen zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Stiftung Das KSSteps ahead-Treffen soll in Zukunft min- beitragen werden. destens zweimal jährlich stattfinden. Für die- Or ganisation ist die Gruppe Stipendiat*innen in Ko- operation mit dem Vorstand verantwortlich. Das erste KSSteps ahead-Treffen, welches im Mai 2020 stattfand, musste aufgrund der Corona-Kri- se digital abgehalten werden.

Die Hauptthemen dieses ersten Treffens waren die aktuelle Corona-Situation der Stiftung, die Auswertung der stiftungsinternen Evaluation, so- wie die weitere Integration der Alumni in das Stif- tungsleben. Als Reaktion auf die Corona-bedingten Verzögerungen wurde die Bewerbungsfrist für das Jahr 2020 auf den 20. Juli verschoben. Darüber hinaus wurde ein digitaler Vortrag als Alternative zu den ausgefallenen Schulvorträgen organisiert. Vom Organisator der stiftungsinternen Evaluation, Mark Schöne, wurde zudem ein Vortrag über die Ergebnisse der Umfrage gehalten und gemeinsam wurde im Anschluss das Vorgehen zur Umsetzung der Anpassungen diskutiert. KSSteps ahead KSSteps Stipendiat*innenfahrt und -akademie Auf Bildungsreise in ganz Deutschland unterwegs. Stipendiat*innenfahrt und -akademie

Auf Bildungsreise in ganz Deutschland unterwegs.

edes Jahr zu Beginn des Wintersemesters findet Jdie Stipendiat*innenfahrt und immer zu Beginn des Som- mersemesters die Stipendiat*in- nenakademie statt.

Auf dem Programm der Fahrt stehen Kunst, Kultur und Ge- schichte der jeweiligen besuch- ten Stadt. Das Wochenende bie-

68 tet außerdem eine Gelegenheit, 69 dass sich Neustipendiat*innen, Abschlussarbeiten auf dem Old- Stipendiat*innen und Alumni Meets-New Treffen den Rahmen kennenlernen. Dies an einem nicht ganz erfüllt hat. Dennoch Wochenende in entspannter At- war von allen Seiten der Wunsch mosphäre tun zu können, wird vorhanden, diese beizubehalten. von den Alumni auch Jahre nach Daher werden diese nun auf der ihrer aktiven Zeit gerne gemacht. Akademie neben Workshops Auch wird die Fahrt als eine von Stipendiat*innen und Alum- Möglichkeit wahrgenommen, ni vorgestellt. Auch Teambuil- „alte Bekannte“ wiederzutreffen. dingmaßnahmen und -aktionen Das sorgt für ein sehr geselliges werden angeboten, um so das Beisammensein. In der Vergan- Gruppengefühl zu stärken. Die- genheit haben wir die Städte se Gelegenheit wird auch gerne Frankfurt, Berlin, Dresden und genutzt, damit sich die verschie- Stuttgart als Ziele gewählt. Die denen Gruppen austauschen in diesem Jahr geplante Exkur- können. Die Idee, dies in einer sion nach Brüssel musste leider ungezwungenen Atmosphäre aufgrund der aktuellen Situation durchführen zu können, wird verschoben werden. Wir sind gerne angenommen. aber sicher, dass die kommen- den Fahrten genauso erfolgreich Im Rückblick auf die vergange- sein werden wie zuletzt. nen Jahre blicken wir auf viele tolle Akademien und Exkursio- Die Stipendiat*innenakademie nen zurück und freuen uns be- hingegen wurde ins Leben ge- reits auf die nächsten gemeinsa- rufen, da die Präsentation der men Aktivitäten. Kanu - Wasserski - Sommerfest Beim Sommerfest ist viel Gelegenheit für Austausch zwischen den Stiftungsmitgliedern. Kanu - Wasserski - Sommerfest

Beim Sommerfest ist viel Gelegenheit für Austausch zwischen den Stiftungsmitgliedern.

„Von Seiten der Gruppe Stipen- gut, die Ruhr ist mit ihren 219,3 km nun eher ein ich auch den ein oder anderen Fluch gehört zu diat*innen möchte ich euch bei Fluss als ein Bach, aber wir sind davon - ich sage haben. Doch mit etwas Durchhaltevermögen und der Karl Schlotmann-Stiftung mal zum Glück - auch nur etwa acht Kilometer, dem Vorsatz, es zumindest bis zur ersten Kurve zu willkommen heißen! […] Am 11. von der Ohler Mühle in Iserlohn-Hennen bis zum schaffen, hatten dann nach einigen Versuchen alle Juli 2015 [wird] unser diesjähri- Kanucamp in Schwerte, gepaddelt. Nach dem Ein- den Dreh mehr oder weniger raus und konnten ges Sommergrillen stattfinden, zu stieg ging es zunächst über einen eher ruhigen auf Skiern oder Wakeboards ihre Runden um die dem ihr natürlich herzlich einge- Abschnitt, der sich gut eignete, um erst die eigene Anlage drehen. laden seid!“ - Lukas Gerold Paddeltechnik zu perfektionieren und dann sport- liche Wettrennen zwischen den Gruppen auszu- Nach zwei Stunden waren dann alle gut ausge- fanden wir doch schnell Spaß an ie für die meisten tragen. Hinter dem Wehr ging es dann mit Strom- powert aber auch ganz schön stolz, die Seilbahn dem Programm, welches auf ei- Neustipendiat*innen schnellen weiter und der Ehrgeiz, Wettrennen zu besiegt zu haben. Das anschließende Grillen, di- ner Rundstrecke durch den Wald 70 Wwar die Einladung gewinnen, wich der Bemühung, nicht in den Bäu- rekt auf der Anlage, war dann auch dringend nötig, führte. Nachdem wir die ersten 71 zum Sommergrillen 2015 auch men und Büschen am Ufer zu landen. Was glück- um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. Aufgaben ohne größere Proble- für mich die erste Nachricht von licherweise den meisten auch gelang, auch wenn me bewältigt hatten, - wir sind ja den - ich glaube, ich darf das nicht alle ganz trocken blieben. Bei über 30 °C und „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“- nun auch schon vorher eine gut jetzt so sagen - „Alt“-Stipendi- Sonnenschein mag das aber auch Absicht gewe- Aristoteles eingespielte Truppe gewesen - at*innen. Kurz nach der offiziel- sen sein, wer weiß das schon noch so genau? wurden die Problemstellungen len Aufnahme in die Stiftungsfa- Das gilt natürlich auch für unsere Stiftungsfamilie. immer kniffliger, sodass wir all milie bot sich so für mich und die Im Anschluss konnten wir dann bei Frau Pscherer 2017 ging es in den Wildwald Vosswinkel, um ge- unsere Kommunikations- und anderen Neuen die Möglichkeit, im Garten zum gemütlichen Teil des Abends über- nau dieses „mehr“ zu finden. In der wunderschönen Kooperationsfähigkeiten aus- die übrigen Stiftungsmitglieder, gehen und diesen mit Grillgut und guten Gesprä- Umgebung des Wildwaldes nahmen wir an einer nutzen mussten. Mit cleveren sowohl die Stipendiat*innen als chen ausklingen lassen. Teambuilding-Maßnahme teil, was zunächst auf Ideen und genauen Absprachen auch den Vorstand, kennenzu- leichte Verwirrung stieß, denn die meisten hatten haben wir uns unter anderem lernen. Und das in feucht fröh- „Wenn sich am See alle brav in eine Reihe stellen wohl mit Klettern in dem zum Wald gehörenden aus Seilfesseln befreit oder mit licher Weise, denn es ging mit und dann einer nach dem anderen überrascht und Kletterpark gerechnet. Trotz anfänglicher Skepsis viel Geschicklichkeit Dinge ge- dem Kanu den Bach runter. Na vollkommen überfordert ins Wasser fliegt, klingt das stapelt, ohne sie berühren zu erst mal nach einer lustigen Idee fürs Sommergrillen müssen. Mit viel Freude am Tüf- der Stiftung!“- KSS Facebookpost teln, der richtigen Portion -Ehr geiz und großem Teamgeist ha- Dem kann ich nur zustimmen. Das Sommergril- ben wir alle Problemstellungen len 2016 startete mit Wasserskifahren in Hamm. erfolgreich lösen können. Also, Okay, für die meisten startete es mit dem Versuch, wenn das nicht mal eine gute Wasserski zu fahren, welcher dann keine zwei Se- Metapher für das Stiftungsleben kunden nach dem Start auch schon wieder been- ist. Das Grillen auf dem Gelände det war. Bei allen mit einem Klatschen ins Wasser, der Feuerwehr in Billmerich bot bei den meisten mit einem lauten Lachen - sobald wie immer eine super Möglich- man wieder beide Skier zusammen und den Kopf keit, um den Abend gemeinsam über dem Wasser hatte - und bei einigen meine ausklingen zu lassen. Kanu - Wasserski - Sommerfest Beim Sommerfest ist viel Gelegenheit für Austausch zwischen den Stiftungsmitgliedern.

„Und weil‘s so schön war... noch „Wir lassen niemanden hängen!“ - einmal“- Stefanie Hertel KSS Blogeintrag

Da die Tour-de-Ruhr im Jahr Das in 2017 erwartete Klettern 2015 so gut ankam, ging es fand dann in 2019 im Kletter- 2018 wieder mit den Kanus wald Freischütz statt. Leider aufs Wasser. Leider konnten konnte ich nicht an diesem Ter- uns in diesem Jahr die Neusti- min teilnehmen, aber ich habe lustige Anblicke von unten und das Sommergrillen 2020 leider pendiat*innen aus organisato- mir sagen lassen, dass auch natürlich Bewunderung für alle, nicht zur gewohnten Zeit ge- rischen Gründen nicht bei der dieses Sommergrillen - wie je- die die Route bezwungen ha- plant und durchgeführt werden. sportlichen Aktivität beistehen. des Jahr - ein voller Erfolg war. ben. Anschließend freuten sich Ich bin jedoch guter Hoffnung, Es ging eine leicht abgewandel- So bereiteten schon die Ein- alle auf das gemütliche Mitein- dass wir dies entweder im spä- te Strecke von Fröndenberg aus stiegs-Strecken im Kletterwald ander beim Grillen, was wie im- ten Sommer nachholen können in Richtung Schwerte die Ruhr viel Spaß und ließen den Kletter- mer eine sehr gute Gelegenheit oder uns eine andere Möglich- hinunter. Obwohl die meisten begeisterten viele Möglichkeiten bot, sich zusätzlich zu den loka- keit einfällt, um diese schöne Stipendiat*innen - zumindest für kleine Experimente. Span- len Stammtischen über Projekte, Tradition der Stiftung auch in theoretisch - noch vom letzten nender wurde es beim Bremsen Wettbewerbe und Neuigkeiten diesen schwierigen Zeiten erhal- Mal wussten, wie man ein Kanu am Ende der langen und rasan- auszutauschen. ten zu können. Denn ich denke, in die Richtung bewegt, in die ten Seilbahnfahrten quer durch ich spreche nicht nur für mich, man sich fortbewegen möchte, den Wald - nicht ganz einfach, „Aufgrund der sich dynamisch wenn ich sage, dass mir die Tra- war der Start dieses Mal durch- wenn man sich während der entwickelnden aktuellen Situa- dition des Sommergrillens einen aus - sagen wir mal - holprig. So Fahrt in Richtung Startpunkt tion, ...“ - Beginn einer typischen wunderbaren Start ins Stiftungs- erinnere ich mich zum Beispiel gedreht hat. Die Himalaya Rou- E-Mail im Frühjahr 2020 leben ermöglicht hat. daran, dass ein Boot eine ganze te - der schwierigste Parcours

72 Weile lang rückwärts im Fluss der Bahn - erforderte viel Kraft Aufgrund der globalen Pande- 73 trieb und andere Gruppen die und Technik, lieferte dafür aber mie im Frühjahr 2020 konnte Yvonne Kasper komplette Flussbreite ausge- nutzt haben und die ausladende Zick-Zack-Technik perfektionier- ten. Das hat uns natürlich nicht davon abgehalten, viel Spaß zu haben. Zwischenzeitlich flog da- bei mal ein Hacky Sack von Boot zu Boot oder das Pausieren des Paddelns wurde durch geplante Kollisionen sowie dem Dieb- stahl der Paddel bestraft. Wie dabei niemand unbeabsichtigt im Wasser gelandet ist, wird uns wohl allen ein Rätsel bleiben.

Zum Grillen auf dem Gelände des Kanucamps stießen dann auch die Neustipendiat*innen hinzu und wir konnten uns bei einer ausgezeichneten, wenn auch leicht zerlaufenen, vega- nen Snickerstorte und Grillgut kennenlernen und den Abend gemeinsam genießen. Old-Meets-New Aufnahme der Neustipendiat*innen in die Stiftungsfamilie.

in diesem Jahr erstmalig und bot die Möglichkeit für einen regen Austausch zwischen Alumni und Stipendiat*innen, nachdem die sieben Neustipendiat*innen sich vorgestellt hatten. Die Re- Old-Meets-New sonanz war durchweg positiv, sodass solche Pausenzeiten fes- ter Bestandteil kommender Old- Aufnahme der Neustipendiat*innen in die Stiftungsfamilie. Meets-New Treffen sein werden.

Gesprächsthemen waren dabei unter anderem die Präsenta- as Old-Meets-New te Teil gestaltet sich offener, tionen von Selim Karakus und Treffen findet traditio- sodass alle Teilnehmer die Mög- Stefan Falten. Selim stellte uns Dnell an einem Sonntag lichkeit haben, ihre Auslandsauf- sein Auslandspraktikum in Osa- im November statt. Der Ver- enthalte, Praktika und diverse ka, Japan, vor. Projektinhalt war anstaltungsort ist der Golfclub spannende Projekte zu präsen- die Untersuchung der additiven Gut Neuenhof in Fröndenberg. tieren. Der Nachmittag klingt in Herstellung von Schneidwerk- Anlass dieser Zusammenkunft einem offenen Rahmen aus. zeugen mit einem 3D-Drucker. ist die offizielle Vorstellung der Darüber hinaus haben wir durch Neustipendiat*innen, für die mit Das Old-Meets-New Treffen den Vortrag einige Eindrücke dem Start des Wintersemesters im Jahr 2019 begann mit einer verschiedener Landesteile Ja- auch ihre Zeit als Stipendiatin herzlichen Begrüßung der Stif- pans gewonnen. Stefan präsen-

74 oder Stipendiat in der Stiftung tungs-Gründerin Marie-Luise tierte uns das Unternehmen 75 beginnt. Götz. Frau Götz brachte uns nä- Smart Mechatronics, in dem er her, was sie zur Gründung der seit seinem Abschluss in Elekt- Die Gästeliste des Old-Meets- Stiftung motiviert hatte. Darauf ro- und Informationstechnik und New Treffen benötigt nur einen folgte ein Überblick über die bis- seinem Übergang zu den Alum- Eintrag: Die gesamte Stiftungs- herige Stiftungsentwicklung von ni tätig ist. Besonderheiten des familie ist eingeladen, darunter: nen. Diese studieren ebenso Seiten des Kuratoriums durch 2008 gegründeten Beratungs- Marie-Luise Götz, Gründerin der noch aktiv in Aachen, Dortmund Dr. Jürgen Onasch. Durch den und Entwicklungspartners für Karl Schlotmann-Stiftung, ist Teil und an einigen weiteren Hoch- Tag leiteten erstmalig Sebastian technische Lösungen sind flache des Kuratoriums, das eine Auf- schulen innerhalb Deutschlands. Lütge und Tom Detambel als sichtsfunktion über die Vorgän- Praktika und Abschlussarbeiten Moderatoren-Team. ge in der Stiftung übernimmt. werden auch im Ausland absol- Der Vorstand als unser direkter viert. Der erste Abschnitt der Das Vortragsprogramm begann Ansprechpartner übernimmt die Vortragsreihe fokussiert sich mit einer Vorstellung der ver- gesamte operative Organisation. auf die Stiftungsangelegenhei- schiedenen Arbeitsgruppen von Die Alumni bilden den „Old“-Teil ten. Der Jahresrückblick der fünf der Gruppe Stipendiat*innen des Treffens und können bereits Arbeitsgruppen gibt allen Betei- über unser Ein-Mann Inter- sehr umfangreich von ihrem ligten einen Überblick über die net Team - repräsentiert durch Studium, einer laufenden oder aktuellen Ideen, Entwicklungen Erik Fleischhauer - bis hin zur abgeschlossen Promotion be- und Erfolge auf dem Weg, die Gruppe Projekte, die mit Ihrem ziehungsweise ihrem Berufsein- Ziele der Stiftung umzusetzen. Vortrag alle Neustipendiat*in- stieg berichten. Auch werden die Neustipen- nen für sich begeistern konnte. diat*innen der Stiftungsfamilie Doch auch das Internet Team Den „New“-Teil bilden dabei die offiziell vorgestellt. Es folgt eine verdoppelte seine Gruppenstär- (in der Regel fünf bis sieben) ausgedehnte Mittagspause, die ke durch Tom Potthink, einem Neustipendiat*innen, zusam- stets Gelegenheit für einen re- der Neustipendiaten. Ein länge- men mit ihren Mitstipendiat*in- gen Austausch bietet. Der zwei- res freies Zeitfenster ergab sich Old-Meets-New Aufnahme der Neustipendiat*innen in die Stiftungsfamilie.

unbekannten Mitgliedern vorzustellen. In den Jah- ren darauf überwiegt hingegen die Neugier - „Stu- diert man an der selben Universität, womöglich noch das selbe Fach?“, „Bleiben die Physiker auch im kommenden Jahr die stärkste Fraktion?“. Sind jene wichtigen Fragen geklärt und hat sich die an- fängliche Anspannung gelegt, stellt das gemeinsa- me Mittagessen einen Ruhepol in der Veranstal- tung dar.

Einige Stiftungsmitglieder haben sich eine längere Zeit nicht oder auf dem Old-Meets-New Treffen Hierarchien und die Zusammen- tatsächlich zum ersten Mal gesehen. Es besteht arbeit in dynamischen Teams. demzufolge regelmäßig ein immenses Gesprächs- Besonders interessant stellte potenzial. Die frei gestalteten Vorträge bringen sich für die aktiven Stipendia- interessante neue Produkte, Arbeitgeber, For- tinnen und Stipendiaten- her schungsfelder und Auslandserfahrungen in den aus, dass ein Einstieg jederzeit kleinen Festsaal. Die ganz persönliche Schwer- - bereits während des Studiums punktsetzung des Berichts, verfeinert mit einer - möglich ist. Der Tag klang mit Prise Selbstironie, machte dabei noch jeden Vor- dem Bericht über die Stipen- trag zu einem eigenen Highlight des Nachmittags. diat*innenfahrt nach Trier und Die familiäre Atmosphäre verleiht dem Old-Meets- die Stipendiat*innenakademie New seinen äußerst lebendigen Charakter. Sie ist am Sorpesee aus. Mit dabei wa- der ausschlaggebende Faktor, dass eine jährliche

76 ren Bilder der kulturellen Höhe- offizielle Veranstaltung sich als bemerkenswerter 77 punkte Triers und der Unterneh- Teil des Stiftungslebens etabliert hat. mensbesichtigung bei der WEPA in Arnsberg, dem Produzenten der „Rolle des Lebens“.

Ein fröhliches Treffen inmitten des grauen Novembers, das mag zunächst widersprüchlich klingen, doch es funktioniert hervorragend. Beginnend beim Wetter, das gelegentlich sogar den Saal und die Terrasse in war- mes Sonnenlicht taucht, wäh- rend die Stiftungsfamilie eintrifft und darüber hinaus zuverläs- sig ein Gruppenbild der stetig wachsenden Gemeinschaft vor einem strahlenden Hintergrund erlaubt.

Die offizielle Vorstellung der neuen Stiftungsmitglieder -ver binden einige wohl bis heute noch mit zwei Gefühlen: Auf der einen Seite mit der Nervosität, sich vor fünfzig teilweise noch Old-Meets-New

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Das Jahrbuch 2020 zum fünfzehnjährigen Jubi- Kuratorium läum der Karl Schlotmann-Stiftung wird heraus- Dipl.-Kaufm. Klaus Lichtenauer gegeben von der Karl Schlotmann-Stiftung, einer Dr. Jürgen Onasch Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Unna. Christoph B. Pöhler, MBA

Sitz der Stiftung Verantwortlich für den Inhalt: Wiesenanger 8 Heiderun John 59423 Unna Bezirksregierung Arnsberg Redaktion: Reg.-Nr. 15.2.101-361 Heiderun John, Tim Januszek, Johannes Imort

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