Michel Majerus: Installationen 92-02 Landesmuseum Joanneum 2 Seiten Lendkai 1, A–8020 Graz T +43-316/8017-9213, F -9212
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Presseinformation 17.02.2005 Kunsthaus Graz am [email protected] Michel Majerus: Installationen 92-02 Landesmuseum Joanneum www.kunsthausgraz.at 2 Seiten Lendkai 1, A–8020 Graz T +43-316/8017-9213, F -9212 Michel Majerus Installationen 92-02 Michel Majerus hat in seinem kurzen Leben (1967-2002) ein außergewöhnliches Werk zeitgenössischer Malerei geschaffen. Das Kunsthaus Graz rekonstruiert die wesentlichen raumbezogenen Arbeiten und Installationen des Künstlers – ein nicht zuletzt architektonisch herausforderndes Unterfangen! Michel Majerus folgte nicht nur dem Zeitgefühl der 1990er Jahre, das von der Digitalisierung in der Kultur, von Techno und Ekstase geprägt war, er bestimmte es mit. Dabei entstand ein Mix aus visuellen Codes von High und Low, wobei sich Majerus des Mediums „Malerei“ bediente und Technologien wie Video und Computer sparsam bzw. indirekt einsetzte. Das Kunsthaus Graz mit seiner avancierten architektonischen Struktur ist ein idealer Ort, um Michel Majerus’ zentrale raumbezogene Arbeiten zu präsentieren. Michel Majerus trat nie gegen die Malerei an. Vielmehr nahm er sie als Instrumentarium auf, um damit das Phänomen „Raum“ neu zu definieren. Von der Bildfläche als Arena bei Jackson Pollock über die Farbräume Barnett Newmans bis zur Übertragung der Malerei in den Objektbereich in der Pop-Art reichte sein Weg, der ihn schließlich in die Virtualität der Gaming- Culture führte. Beim Spielen am Computer oder an der Konsole erfährt Majerus die zeitgemäßen Erweiterungsmöglichkeiten künstlerischer Produktion durch die elektronischen Medien. In der Übertragung dieser Erfahrung sowie in der Revitalisierung des kunsthistorischen Repertoires (Minimal Art, Pop-Art, etc.) liegen die wesentlichen Voraussetzungen im Werk von Michel Majerus. Mit dem Einsatz von Sampling war Techno die erste digitale Musikbewegung, die massenwirksam wurde. Alle erdenkbaren Sounds wurden digital gemixt und gesequenced. Majerus transferierte diese Praxis in den Bereich des Visuellen. Ein Nebeneinander und Übereinander verschiedenster Zitate – von Rubens bis Disney – erzeugten einen Pluralismus, der seine frühen Arbeiten bestimmte. Der enge assoziative Bezug zur Gaming-Culture – Majerus war begeisterter Spieler von „Supermario“ – ließ die Räume, die er kreierte, immer dynamischer, transparenter und flüchtiger werden, womit er seiner Malerei unheimliche Aktualität verlieh. Er hat den viel beklagten Tod der Malerei nicht akzeptiert; im Gegenteil: er versuchte die Vitalität und Leitfunktion dieses Mediums zu beweisen. Die traditionelle Vorstellung des Künstlers, die von Subjektivität, Originalität und Authentizität ausgeht, wurde von Majerus negiert. Er fungierte vielmehr als Organisator des Visuellen, als Regisseur. In seinen späten Arbeiten verzichtete Michel Majerus weitgehend auf direkte Zitate. In Assoziationen wurden jedoch Anklänge an die Pop-Art evoziert. In dieser Phase interessierten den Künstler in erster Linie Wahrnehmungsphänomene, erkennbar daran, wenn er etwa durch Positionierung von architektonischen Elementen den Blick auf Bilder verstellte, gleichzeitig aber neue optische Varianten anbot. Das Kunsthaus Graz ist mit seiner deutlich vom White Cube abweichenden Struktur ein idealer Ort, um die Installationen von Michel Majerus adäquat zu präsentieren. In der Ausstellung werden die wesentlichen raumbezogenen Arbeiten und Installationen des Künstlers rekonstruiert und einige andere zitathaft in die Ausstellung integriert. Die Gleichzeitigkeit und das Ineinandergreifen verschiedener Ausstellungsteile ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern ein Navigieren durch die kurze Schaffenszeit von Michel Majerus. Die Ausstellung Michel Majerus. Installationen 92-02 wird in abgewandelter Form in den kommenden Monaten an folgenden Schauplätzen zu sehen sein: Stedelijk Museum (Amsterdam) 25.06. – 16.11. 2005 Deichtorhallen Hamburg: „demand the best“ 25.11.2005 – 02.02.2006 kestnergesellschaft (Hannover): “what looks good today may not look good tomorrow” 26.11.2005 – 26.02.2006 Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean Luxembourg (Mudam) 13.12.2006 – 16.04.2007 Kuratoren: Günther Holler-Schuster, Peter Pakesch Eröffnung: 12. Februar 2004, 11:00 Uhr Kunsthaus Graz, Foyer Öffnungszeiten: 12.02.2005 – 16.05.2005 Di – So 10:00 – 18:00 Uhr, Do 10:00 – 20:00 Uhr Seite 2/2 .