Hessen in Europa
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Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund Hessen in Europa Newsletter Ausgabe 3/2014 der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union V.i.S.d.P.: Friedrich von Heusinger Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union Rue Montoyer 21 B-1000 Brüssel 2 Hessen in Europa 03/2014 Grußwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, es ist mir eine große Freude, Ihnen die aktuelle Ausgabe des Newsletters der Hessischen Landesvertretung bei der EU zu präsentieren. In den vergangenen Wochen waren Europastaatssekretär Mark Weinmeister und ich wieder regelmäßig in Brüssel, um hier die für Hessen wichtigen Themen anzusprechen und unsere Europakontakte zu pflegen. Da ist zuvorderst das Thema Meister. Die Pflicht zum Meister ist die Lebensader des hessischen Handwerks und Garantin für mittelständische Prosperität. Nicht ohne Grund hat sich das deutsche Modell der dualen Ausbildung zum Exportschlager in Europa entwickelt. Es wäre fatal, einen so hervorragend bewährten Qualitätsnachweis wie den Meisterbrief auszuhöhlen. Darauf haben wir bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main nachdrücklich hingewiesen. Lucia Puttrich, Die aktuelle Ausgabe von „Hessen in Europa“ stellt Ihnen die große Bandbreite an Themen Hessische Ministerin für vor, die unsere Kolleginnen und Kollegen der Hessischen Landesvertretung bearbeiten. Ich Bundes- und Europaangelegenheiten freue mich sehr, dass wir wieder hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen © Hessische Institutionen in unserem Haus begrüßen durften. So ging EU-Sozialkommissar László Andor der Staatskanzlei Frage nach, ob und wie sich das Problem der Schwarzarbeit auf europäischer Ebene bekämpfen lässt. Wie wir auch hessische Verbundenheit pflegen, zeigte die erfolgreiche Gründung des „EFC Euro-Adler“ in der Landesvertretung. Der Bundesligist Eintracht Frankfurt besitzt ab sofort im deutschen „Fußball-Oberhaus“ auch einen Fanclub in der EU-Hauptstadt Brüssel. Das Land Hessen ist stolz, Gastgeber der Vereinsgründung gewesen zu sein. Bei der Europawahl am 25. Mai haben die hessischen Bürgerinnen und Bürger über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments mitentschieden. Wir stellen Ihnen auf der nächsten Seite kurz die neu bzw. wiedergewählten Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus Hessen vor. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Blättern in unserem Newsletter und sage Auf bald in Wiesbaden, Berlin oder Brüssel! Ihre Lucia Puttrich Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten 3 Hessen in Europa 03/2014 Wahlen 2014: Europaabgeordnete aus Hessen Michael Gahler, CDU Dr. Hans Udo Legationsrat Erster Klasse Bullmann, SPD 64521 Groß-Gerau Politikwissenschaftler 60311 Frankfurt am Main Vorsitzender der SPD- Delegation im EP Martin Häusling, Thomas Mann, CDU GRÜNE Kreativdirektor Biobauer 65824 Schwalbach 34596 Bad Zwesten Julia Reda, Martina Werner, SPD Piratenpartei Diplom-Ökonomin Politikwissenschaftlerin 34266 Ni estetal 60594 Frankfurt am Main Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grüne/EFA-Gruppe 4 Hessen in Europa 03/2014 Hessische Highlights Hessen stellt sich europäisch auf. Dies ist notwendig, denn mittlerweile fallen weit über die Hälfte der politischen Entscheidungen, die das tägliche Leben der Menschen in Hessen betreffen, in Brüssel. An den Europäischen Institutionen in Straßburg, Luxemburg und Brüssel setzt sich die Hessische Landesvertretung für hessische Interessen ein. Sie informiert die Landesregierung über aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene und dient gleichzeitig als Frühwarnstelle und Plattform für Kommunikation. In dieser Rubrik präsentieren wir besondere „Hessische Highlights“. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Meisterbrief als Gütesiegel in der handwerklichen Ausbildung 26.03.2014 – Die Europäische Kommission evaluiert augenblicklich 5.000 reglementierte Berufe in Europa. Im Visier: der deutsche Meisterbrief. Das deutsche Handwerk ist in Sorge. Wird durch die Deregulierung der Handwerksberufe auch die Meisterpflicht aufgeweicht? Die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main haben diese Befürchtung auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel angesprochen. Die Europäische Kommission entwickelt aktuell die „Europakarte der regulierten Berufe“. Mit dieser Karte sollen alle Mitgliedstaaten ihre bestehenden Reglementierungen kritisch hinterfragen. Das trifft mitten ins Herz des Deutschen Handwerks, denn viele handwerkliche Berufe wie der Elektriker oder Dachdecker sind reglementiert. Reglementierte Berufe sind Berufe, bei denen der Berufszugang und die Berufsausübung an den Nachweis einer bestimmten Qualifikation gebunden sind. Das gilt für viele medizinische 5 Hessen in Europa 03/2014 Berufsbilder wie zum Beispiel für den Orthopäden. Die Verbraucher profitieren so von gleichbleibend hoher Qualität. Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, sorgte sich ebenfalls um die Zukunft des deutschen Handwerks. Betriebe könnten künftig immer weniger bereit sein, Lehrlinge auszubilden. Doch ohne Ausbildung bleibt der qualifizierte Nachwuchs weg – mit dramatischen Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Hessen. Gruppenbild im Anschluss an die Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Mark Weinmeister, Lucia Puttrich, Dr. Detlef Fechtner, Kristin Schreiber, Hans-Werner Schech, Claudia Menne, Dr. Christoph Riess, Thomas Mann MdEP, Eva Wunsch- Weber und Bernd Ehinger © Hess ische Landesvertretung / Horst Wagner An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Ehinger der hessische Europaabgeordnete Thomas Mann, Kristin Schreiber von der Generaldirektion Binnenmarkt der Europäischen Kommission, Eva Wunsch-Weber, Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank eG, und Claudia Menne, Politische Sekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, teil. Wenn die Schwarzarbeit boomt – Gibt es europäische Lösungen? 27.01.2014 – Europaweit sind Baustellen besonders beliebte Orte, um „schwarz“ Geld zu verdienen. Aber auch im Einzelhandel oder in der Gastronomie geht viel am Fiskus vorbei. Lässt sich dieses Problem auf europäischer Ebene bekämpfen? Diese Frage diskutierte ein hochkarätiges Panel in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel. Entscheidende Impulse kamen von EU-Sozialkommissar László Andor. Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Presse waren der gemeinsamen Einladung der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich, des Europabüros des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der österreichischen Bundesarbeitskammer (BAK) gefolgt. Zur effektiven Bekämpfung der Schwarzarbeit bedürfe es gemeinsamer Anstrengungen aller Mitgliedstaaten, so der Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der EU, Friedrich von Heusinger, in seiner Begrüßung. László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Integration, hob hervor, dass angesichts der durch die Krise verursachten Zunahme von Schwarzarbeit alle Mitgliedstaaten teilweise äußerst effektive nationale Strategien entwickelt hätten, um insbesondere im Bauhandwerk und bei Haushaltshilfen entgegenzuwirken. Andor hob dabei 6 Hessen in Europa 03/2014 insbesondere die Anstrengungen von Österreich und Deutschland positiv hervor. Um die bereits bestehende Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in diesem nationalen Kompetenzbereich weiter zu vertiefen, werde die Kommission einen Vorschlag für die Errichtung einer „Europäischen Plattform zur Schwarzarbeit“ im Frühling 2014 vorlegen. Die Europaabgeordente Evelyn Regner unterstützte den Plan zur zeitnahen Schaffung einer EU-Plattform in Gänze, wünschte aber noch weitergehende Maßnahmen. Auch ihr Kollege im Europaparlament, der hessische Abgeordnete Thomas Mann, begrüßte grundsätzlich einen europäischen Ansatz – jedoch nicht „grenzenlos“. Oliver Röpke, Leiter des Europabüros des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, machte deutlich, dass bei grenzüberschreitenden Kontrollen und der verstärkten Zusammenarbeit nationaler Behörden europäischer Handlungsbedarf bestehe. Auch die Vertreterin der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Christina Breit, erachtete eine europäische Plattform in der angedachten Form als sinnvoll, insbesondere für den Informationsaustausch und zur Begründung eines gegenseitigen Verständnisses. Moderiert wurde die Veranstaltung von Matthias Krupa, EU-Korrespondent „Die ZEIT“. Angeregte Diskussionen auf dem Podium in der Hessischen Landesvertretung (v.l.n.r.): Thomas Mann MdEP, László Andor, Matthias Krupa, Evelyn Regner MdEP, Oliver Röpke, Christina Breit. © Hessische Landesvertretung / Kindermann 7 Hessen in Europa 03/2014 Food for thought, not for waste! Diskussion über Lebensmittelverschwendung 28.01.2014 – Tonnenweise Lebensmittel landen monatlich im Müll. Besonders groß ist dieses Problem in den europäischen Industriestaaten. In Brüssel hat die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich Lebensmittelverschwendung zum Thema gemacht. Gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland e.V. (HDE) lud sie in die Landesvertretung ein, um über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu diskutieren. V.l.n.r.: Friedrich von Heusinger, Anne-Karin Walter, Dr. Astrid Krone-Hagenah, Rob Buurmann, Martin Häusling MdEP, Britta Reimers MdEP, Mechthild Möllenkamp, Chantal Bruetschy, Konrad Linkenheil. © Hessische Landesvertretung Für das Land Hessen begrüßte Europastaatssekretär Mark Weinmeister.