Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund

Hessen in Europa

Newsletter Ausgabe 3/2014 der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union

V.i.S.d.P.: Friedrich von Heusinger Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union Rue Montoyer 21 B-1000 Brüssel 2 Hessen in Europa 03/2014

Grußwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

es ist mir eine große Freude, Ihnen die aktuelle Ausgabe des Newsletters der Hessischen Landesvertretung bei der EU zu präsentieren. In den vergangenen Wochen waren Europastaatssekretär Mark Weinmeister und ich wieder regelmäßig in Brüssel, um hier die für Hessen wichtigen Themen anzusprechen und unsere Europakontakte zu pflegen.

Da ist zuvorderst das Thema Meister. Die Pflicht zum Meister ist die Lebensader des hessischen Handwerks und Garantin für mittelständische Prosperität. Nicht ohne Grund hat sich das deutsche Modell der dualen Ausbildung zum Exportschlager in Europa entwickelt. Es wäre fatal, einen so hervorragend bewährten Qualitätsnachweis wie den Meisterbrief auszuhöhlen. Darauf haben wir bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main nachdrücklich hingewiesen.

Lucia Puttrich, Die aktuelle Ausgabe von „Hessen in Europa“ stellt Ihnen die große Bandbreite an Themen Hessische Ministerin für vor, die unsere Kolleginnen und Kollegen der Hessischen Landesvertretung bearbeiten. Ich Bundes- und Europaangelegenheiten freue mich sehr, dass wir wieder hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen © Hessische Institutionen in unserem Haus begrüßen durften. So ging EU-Sozialkommissar László Andor der Staatskanzlei Frage nach, ob und wie sich das Problem der Schwarzarbeit auf europäischer Ebene bekämpfen lässt.

Wie wir auch hessische Verbundenheit pflegen, zeigte die erfolgreiche Gründung des „EFC Euro-Adler“ in der Landesvertretung. Der Bundesligist Eintracht Frankfurt besitzt ab sofort im deutschen „Fußball-Oberhaus“ auch einen Fanclub in der EU-Hauptstadt Brüssel. Das Land Hessen ist stolz, Gastgeber der Vereinsgründung gewesen zu sein.

Bei der Europawahl am 25. Mai haben die hessischen Bürgerinnen und Bürger über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments mitentschieden. Wir stellen Ihnen auf der nächsten Seite kurz die neu bzw. wiedergewählten Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus Hessen vor.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Blättern in unserem Newsletter und sage

Auf bald in Wiesbaden, Berlin oder Brüssel!

Ihre

Lucia Puttrich Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten

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Wahlen 2014: Europaabgeordnete aus Hessen

Michael Gahler, CDU Dr. Hans Udo Legationsrat Erster Klasse Bullmann, SPD 64521 Groß-Gerau Politikwissenschaftler 60311 Frankfurt am Main Vorsitzender der SPD- Delegation im EP

Martin Häusling, Thomas Mann, CDU GRÜNE Kreativdirektor Biobauer 65824 Schwalbach 34596 Bad Zwesten

Julia Reda, , SPD Piratenpartei Diplom-Ökonomin

Politikwissenschaftlerin 34266 Ni estetal 60594 Frankfurt am Main Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grüne/EFA-Gruppe

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Hessische Highlights

Hessen stellt sich europäisch auf. Dies ist notwendig, denn mittlerweile fallen weit über die Hälfte der politischen Entscheidungen, die das tägliche Leben der Menschen in Hessen betreffen, in Brüssel. An den Europäischen Institutionen in Straßburg, Luxemburg und Brüssel setzt sich die Hessische Landesvertretung für hessische Interessen ein. Sie informiert die Landesregierung über aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene und dient gleichzeitig als Frühwarnstelle und Plattform für Kommunikation. In dieser Rubrik präsentieren wir besondere „Hessische Highlights“.

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Meisterbrief als Gütesiegel in der handwerklichen Ausbildung

26.03.2014 – Die Europäische Kommission evaluiert augenblicklich 5.000 reglementierte Berufe in Europa. Im Visier: der deutsche Meisterbrief. Das deutsche Handwerk ist in Sorge. Wird durch die Deregulierung der Handwerksberufe auch die Meisterpflicht aufgeweicht? Die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main haben diese Befürchtung auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel angesprochen.

Die Europäische Kommission entwickelt aktuell die „Europakarte der regulierten Berufe“. Mit dieser Karte sollen alle Mitgliedstaaten ihre bestehenden Reglementierungen kritisch hinterfragen. Das trifft mitten ins Herz des Deutschen Handwerks, denn viele handwerkliche Berufe wie der Elektriker oder Dachdecker sind reglementiert. Reglementierte Berufe sind Berufe, bei denen der Berufszugang und die Berufsausübung an den Nachweis einer bestimmten Qualifikation gebunden sind. Das gilt für viele medizinische 5 Hessen in Europa 03/2014

Berufsbilder wie zum Beispiel für den Orthopäden. Die Verbraucher profitieren so von gleichbleibend hoher Qualität. Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, sorgte sich ebenfalls um die Zukunft des deutschen Handwerks. Betriebe könnten künftig immer weniger bereit sein, Lehrlinge auszubilden. Doch ohne Ausbildung bleibt der qualifizierte Nachwuchs weg – mit dramatischen Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Hessen.

Gruppenbild im Anschluss an die Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Mark Weinmeister, Lucia Puttrich, Dr. Detlef Fechtner, Kristin Schreiber, Hans-Werner Schech, Claudia Menne, Dr. Christoph Riess, Thomas Mann MdEP, Eva Wunsch- Weber und Bernd Ehinger © Hess ische Landesvertretung / Horst Wagner

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Ehinger der hessische Europaabgeordnete Thomas Mann, Kristin Schreiber von der Generaldirektion Binnenmarkt der Europäischen Kommission, Eva Wunsch-Weber, Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank eG, und Claudia Menne, Politische Sekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, teil.

Wenn die Schwarzarbeit boomt – Gibt es europäische Lösungen?

27.01.2014 – Europaweit sind Baustellen besonders beliebte Orte, um „schwarz“ Geld zu verdienen. Aber auch im Einzelhandel oder in der Gastronomie geht viel am Fiskus vorbei. Lässt sich dieses Problem auf europäischer Ebene bekämpfen? Diese Frage diskutierte ein hochkarätiges Panel in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel. Entscheidende Impulse kamen von EU-Sozialkommissar László Andor.

Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Presse waren der gemeinsamen Einladung der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich, des Europabüros des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der österreichischen Bundesarbeitskammer (BAK) gefolgt. Zur effektiven Bekämpfung der Schwarzarbeit bedürfe es gemeinsamer Anstrengungen aller Mitgliedstaaten, so der Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der EU, Friedrich von Heusinger, in seiner Begrüßung.

László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Integration, hob hervor, dass angesichts der durch die Krise verursachten Zunahme von Schwarzarbeit alle Mitgliedstaaten teilweise äußerst effektive nationale Strategien entwickelt hätten, um insbesondere im Bauhandwerk und bei Haushaltshilfen entgegenzuwirken. Andor hob dabei 6 Hessen in Europa 03/2014

insbesondere die Anstrengungen von Österreich und Deutschland positiv hervor. Um die bereits bestehende Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in diesem nationalen Kompetenzbereich weiter zu vertiefen, werde die Kommission einen Vorschlag für die Errichtung einer „Europäischen Plattform zur Schwarzarbeit“ im Frühling 2014 vorlegen.

Die Europaabgeordente unterstützte den Plan zur zeitnahen Schaffung einer EU-Plattform in Gänze, wünschte aber noch weitergehende Maßnahmen. Auch ihr Kollege im Europaparlament, der hessische Abgeordnete Thomas Mann, begrüßte grundsätzlich einen europäischen Ansatz – jedoch nicht „grenzenlos“.

Oliver Röpke, Leiter des Europabüros des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, machte deutlich, dass bei grenzüberschreitenden Kontrollen und der verstärkten Zusammenarbeit nationaler Behörden europäischer Handlungsbedarf bestehe. Auch die Vertreterin der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Christina Breit, erachtete eine europäische Plattform in der angedachten Form als sinnvoll, insbesondere für den Informationsaustausch und zur Begründung eines gegenseitigen Verständnisses. Moderiert wurde die Veranstaltung von Matthias Krupa, EU-Korrespondent „Die ZEIT“.

Angeregte Diskussionen auf dem Podium in der Hessischen Landesvertretung (v.l.n.r.): Thomas Mann MdEP, László Andor, Matthias Krupa, Evelyn Regner MdEP, Oliver Röpke, Christina Breit. © Hessische Landesvertretung / Kindermann

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Food for thought, not for waste! Diskussion über Lebensmittelverschwendung

28.01.2014 – Tonnenweise Lebensmittel landen monatlich im Müll. Besonders groß ist dieses Problem in den europäischen Industriestaaten. In Brüssel hat die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich Lebensmittelverschwendung zum Thema gemacht. Gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland e.V. (HDE) lud sie in die Landesvertretung ein, um über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu diskutieren.

V.l.n.r.: Friedrich von Heusinger, Anne-Karin Walter, Dr. Astrid Krone-Hagenah, Rob Buurmann, Martin Häusling MdEP, MdEP, Mechthild Möllenkamp, Chantal Bruetschy, Konrad Linkenheil. © Hessische Landesvertretung

Für das Land Hessen begrüßte Europastaatssekretär Mark Weinmeister. In der Podiumsdiskussion wies der Europaabgeordnete und Landwirt Martin Häusling darauf hin, dass Lebensmittel „zu billig“ seien: Vielen Verbrauchern werde suggeriert, dass Essen kaum etwas wert sei und eben auch weggeworfen werden könne. Seine Kollegin im Europaparlament, die Abgeordnete Britta Reimers – auch Landwirtin – forderte Veränderungen in der gesamten Nahrungsmittelkette vom Landwirt zum Verbraucher. Es müsse ein Bewusstseinswandel im Umgang mit Nahrungsmitteln stattfinden. Dies mahnte auch Chantal Bruetschy, Referatsleiterin für Innovation und Nachhaltigkeit in der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission, an.

Der Präsident des Bundesverbands der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeitenden Industrie e.V. (BOGK), Konrad Linkenheil, identifizierte die Verschärfung der Qualitätssicherung bei Lebensmitteln als Problem. Mechthild Möllenkamp, Mitglied des Handelsverband Deutschland e.V. (HDE) und selbst Betreiberin mehrerer Supermärkte, erklärte, wie der Einzelhandel versuche, Müll zu vermeiden, da dies zwei Mal Geld koste. Im kritischen Verbraucher sah Rob Buurmann vom Belgischen Verbraucherschutzverband Problem und Lösung zugleich: Ihm gegenüber müsse der Einzelhandel deutlicher auf die Wertigkeit von Lebensmitteln hinweisen.

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Diskussionsveranstaltung mit Finanzminister Dr. Thomas Schäfer zu EPSAS

11.02.2014 – „Auch bei dem vielleicht etwas sperrigen Thema „Öffentliches Rechnungswesen“ ist Hessen einmal mehr Vorreiter in der Europäischen Union“, hob Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer in Brüssel hervor. Zu einer Diskussion über EPSAS, also European Public Sector Accounting Standards, hatte Schäfer zusammen mit der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, in die Hessische Landesvertretung eingeladen. „Das Projekt EPSAS mag womöglich zunächst wie ein reines Fachthema erscheinen. Dabei berührt es ganz grundsätzliche europäische Fragen der Transparenz im Umgang mit öffentlichen Geldern und der Möglichkeit weiterer europäischer Harmonisierung. Deshalb freue ich mich besonders, dass Sie unserer Einladung heute so zahlreich gefolgt sind“, erklärte der Finanzminister zum Auftakt der Veranstaltung.

Schäfer betonte, dass Hessen mit seiner Entscheidung, jährlich einen Geschäftsbericht zum konsolidierten Gesamtabschluss des Landes vorzulegen, aufs richtige Pferd gesetzt habe. „Anfänglich von Vielen skeptisch beäugt, können wir heute sagen: Der Aufwand hat sich gelohnt!“ In den kommenden Jahren werde auf alle öffentlichen Haushalte die Anforderung zukommen, ihre Rechnungslegung zu modernisieren.

Im Bild (v.l.n.r.): Moderator Guido Gehrt, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, Dr. Inge Gräßle (Mitglied des Europäischen Parlaments) sowie Thomas Müller-Marqués Berger, Ernst & Young GmbH, , Mitglied des Europäischen Parlaments, Professor Dr. Dennis Hilgers, Johannes Kepler Universität Linz, sowie Dr. Harald Noack ,Europäischer Rechnungshof und Dr. Alexandre Makaronidis, Europäische

Statistikbehörde EUROSTAT. © Horst Wagner

An der Podiumsdiskussion nahmen Dr. Harald Noack, Europäischer Rechnungshof, Dr. Alexandre Makaronidis, Europäische Statistikbehörde EUROSTAT, Professor Dr. Dennis Hilgers Johannes Kepler Universität Linz, Michael Theurer und Dr. Inge Gräßle, Mitglieder des Europäischen Parlaments, sowie Thomas Müller-Marqués Berger, Ernst & Young GmbH, teil. Die Veranstaltung moderierte Guido Gehrt, Redaktionsleiter des Bonner Behörden Spiegels. 9 Hessen in Europa 03/2014

Die Europäische Union strebt die qualitative Verbesserung europäischer Finanzdaten durch die Einführung einheitlicher, doppischer Rechnungslegungsstandards auch für den öffentlichen Sektor in Europa an. Eine unangemessene Finanzberichterstattung einiger EU- Mitgliedsstaaten und die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise haben aus Sicht der EU-Kommission verdeutlicht, dass das System der staatlichen Finanzstatistiken gestärkt werden muss. Das Risiko der Übermittlung qualitativ minderwertiger Daten soll so minimiert und die wirtschaftspolitische Steuerung im Euro-Raum und der gesamten EU gefördert werden.

Finanzminister Schäfer betonte: „Gemeinsam mit der Kommission fordern wir Offenheit und Ehrlichkeit bei der Verwendung von Staatsvermögen und der Darlegung von Schuldenständen. Hessen hat diesen Weg eingeschlagen und stellt sich seiner Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen.“ Nur valide und vergleichbare Haushaltsdaten der öffentlichen Hand auf doppischer Basis können eine effektive haushaltspolitische Überwachung auf EU-Ebene gewährleisten, so Schäfer weiter. Quelle: HMdF.

In Zeiten von „copy & paste“: Hessisches Mittagsforum Justiz diskutiert die Kulturflatrate

19.02.2014 –Das digitale Zeitalter stellt uns beständig vor neue Herausforderungen: In Zeiten von „copy & paste“, illegalen Tauschbörsen und gratis Downloads müssen wir neue Wege finden, um geistiges Eigentum besser zu schützen. Aktuell beflügelt die Kulturflatrate die Diskussion rund um Urheberrechte im Internet. Ist sie geeignet, um Kreative fair zu entlohnen? Kann sie der viel gescholtenen Gratismentalität im Internet etwas entgegen setzen?

Auf dem Dach des Mehr-Regionen- Hauses in Brüssel (v.l.n.r.): Mark Weinmeister, Dr. , Dr. Mark C. Hilgard, Sophia Klimanek, Kerstin Jorna, Jan Nicolas Höbel. © Hessische Landesvertretung 10 Hessen in Europa 03/2014

Wie ein fairer Interessensausgleich zwischen Kreativen, Nutzern und Verwertern aussehen könnte, damit beschäftigte sich das „Mittagsforum Justiz“ in der Hessischen Landesvertretung. Die vierte Ausgabe des erfolgreichen Formats wurde gemeinsam mit der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft organisiert.

Die „Kulturflatrate“ ist eine an die Rechteinhaber weitergeleitete Pauschalabgabe. Sie soll zentral eingezogen werden, etwa in Form eines Aufschlags auf den Internetanschluss. Doch wie wirksam kann so eine Flatrate sein, um kreative Schaffende zu schützen? Wie entlohnen wir die Urheber von Musik, Filmen und Büchern? Lässt sich so illegales Kopieren wirksam eindämmen?

Europastaatssekretär Mark Weinmeister und Dr. Mark C. Hilgard, Mitglied des Vorstands der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft, eröffneten gemeinsam das Forum. Jan Nicolas Höbel und Sophia Klimanek stellten ihre Siegerbeiträge aus dem Aufsatzwettbewerb der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft zur Kulturflatrate vor. Weitere Statements kamen von der Europaabgeordneten Dr. Angelika Niebler und Kerstin Jorna, Direktorin der Direktion „Geistiges Eigentum“ in der Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen bei der Europäischen Kommission.

Gemeinsame Veranstaltung mit der Metropolregion FrankfurtRheinMain: Die Energie-Herausforderung für Europa

05.03.2014 – Der europäische Energiemarkt gleicht einer großen Baustelle: 28 Mitgliedstaaten basteln an nationalen Energie-Infrastrukturen. Von einem vollendeten Binnenmarkt sind wir noch weit entfernt. Doch die Herausforderungen von morgen müssen europäisch gelöst werden. Welcher Energie-Mix bewegt unsere Kinder? Welcher Strom fließt in den Trassen der Zukunft? Fragen für eine Diskussionsrunde unter Expertenbeteiligung: Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizäcker gab entscheidende Impulse. Die Veranstaltung war eine Kooperation der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich, der Metropolregion FrankfurtRheinMain, des House of Logistics and Mobilty und der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH. Es begrüßten der Hessische Europastaatssekretär Mark Weinmeister und der Direktor des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Ludger Stüve.

Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizäcker. Der ehemalige Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag ist heute Co-Chair des International Ressource Panels des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Seine Thesen zur Energieeffizienz spielen auch bei der in Deutschland anstehenden Revision des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) eine Rolle.

Silke Wettach, Brüssel-Korrespondentin Wirtschaftswoche moderierte die Podiumsdiskussion. Mit Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizäcker debattierten Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand für das Ressort Transport und Logistik bei der DB Logistics AG, Dr. Matthias Ruete, Generaldirektor Mobilität der Europäischen Kommission und Frank J. Zachmann, Vorstandsmitglied von Digital HUB e.V.

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V.l.n.r.: Mark Weinmeister, Ludger Stüve, Frank J. Zachmann, Silke Wettach, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizäcker, , Dr. Karl-Friedrich Rausch, Dr. Matthias Ruete © Hessische Landesvertretung

Chlorhähnchen und Genfood? Chancen und Risiken des transatlantischen Freihandelsabkommens „TTIP“ 05.03.2014 – Das TTIP verunsichert Verbraucherschützer und Arbeitnehmer. Viele befürchten, dass unsere hohen Gesundheits- und Umweltstandards aufgeweicht werden. Ein neuer Streitschlichtungsmechanismus steht ebenfalls in der Kritik. Ein oft geäußerter Vorwurf: mangelnde Transparenz. Das Europabüro des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), die österreichische Bundesarbeitskammer (BAK) und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben sich in der Hessischen Landesvertretung kritisch in die Diskussion eingebracht.

V.l.n.r. Angela Pfister, MdEP Jörg Leichtfried, Moderator Eric Bonse, Florian Moritz, Dr. Jan schmitz und Franz Ebert © Hessische Landesvertretung / Felix Kindermann

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Es ist das vielleicht ehrgeizigste transatlantische Projekt. Seit Sommer 2013 verhandeln die Europäische Kommission und die USA über das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen, kurz: „TTIP“. Auf Einladung der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich hat sich ein hochrangiges Panel mit den angenommenen Beschäftigungs- und Wachstumseffekten des TTIP auseinandergesetzt.

Der Hessische Europastaatssekretär Mark Weinmeister ging einleitend auf die Perspektive von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein. Ziel sei es, eine angemessene Balance zwischen Wirtschaftsinteressen und den Anliegen von Verbrauchern und Arbeitnehmern zu finden.

Kritiker werfen den TTIP-Befürworten vor, ein Jobwunder herbeizureden, das es de facto nie geben werde. Diese Diskussion spiegelte sich auch auf dem Panel. Jan Schmitz von der Generaldirektion Handel der Europäischen Kommission wies auf eine Studie der Kommission hin, die steigende Beschäftigungszahlen vorhersieht. Sabine Stephan vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung setzte sich hingegen kritisch damit auseinander.

„Unsichtbare Türken – Erfolgreich in Europa“: Vernissage im Europäischen Parlament

18.03.2014 – Sie sind für uns „unsichtbar“, und doch sind sie da. Menschen mit Migrationshintergrund, die so gut integriert sind, dass ihr Hintergrund für uns „unsichtbar“ wird. Im Europäischen Parlament präsentierte die Hessische Landesvertretung die Ausstellung „Unsichtbare Türken“ von Galip Yılmabaşar und Bärbel Mietzschke. Schirmherrin MdEP, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments und der Leiter der Landesvertretung Friedrich von Heusinger begrüßten über 200 Gäste.

Das Kreativ-Team hinter den „Unsichtbaren Türken“ (v.l.): Galip Yılmabaşar und Bärbel Mietzschke im Europäischen Parlament.© Hessische Landesvertretung / Alexander Louvet 13 Hessen in Europa 03/2014

Sie sind die Ärztinnen, die unsere Kinder behandeln, die Piloten, die uns in den Urlaub fliegen. Die Beraterinnen, die uns mit der Steuererklärung helfen oder die Musiker, deren Werke wir angeregt lauschen. Sie sind so sehr Teil von uns und unserer Gesellschaft, dass wir ihren türkischen Migrationshintergrund gar nicht wahrnehmen.

Viele erfolgreiche Türkinnen und Türken seien auf diese Weise für uns „unsichtbar“ geworden, und dies im besten Sinne des Wortes. So formulieren es die Schöpfer des Projekts, Bärbel Mietzschke und Galip Yılmabaşar. Das deutsch-türkische Designer-Paar präsentiert auf Fotostrecken erfolgreiche Lebensmodelle von „unsichtbaren“ Türkinnen oder Türken in Deutschland. Unter Schirmherrschaft der Europaabgeordneten Nadja Hirsch hat die Hessische Landesvertretung diese Werke erstmals in Brüssel vorgestellt. Das Europäische Parlament erwies sich dabei als idealer Ort für die Vernissage „Unsichtbare Türken – Erfolgreich in Europa“.

Die Europaabgeordnete Nadja Hirsch, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland und der Leiter der Hessischen Landesvertretung, Friedrich von Heusinger, waren sich in ihren Grußworten einig: Die hier portraitierten Türkinnen oder Türken sind die besten Vorbilder, die man sich nur wünschen kann. In Hessen wie in Europa motivierten sie die wachsende Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund, mutig ihren Weg zu gehen und die „Willkommens-Kultur“ mit Leben zu füllen.

Über Fair Play und Null Toleranz: Gefährdungen der Integrität des Sports

25.03.2014 – Es ist ein globales Phänomen, das sich nicht auf den Fußball beschränkt: Spieler und Schiedsrichter werden korrumpiert, kriminelle Banden setzen auf vorab manipulierte Spielergebnisse. Wettbetrug ist ein florierendes Geschäft, insbesondere im Internet. Das Ansehen des Sports nimmt dadurch großen Schaden. Über Fair Play und Null Toleranz diskutierten Politik und Sportverbände in der Hessischen Landesvertretung.

Am Pult: Mark Weinmeister, auf dem Panel (v.l.n.r.): Andreas Krannich, Markus Stenger, Stanislas Frossard, Dr. Detlef Fechtner, Sylvia Schenk, Prof. Dr. Eike Emrich, Jürgen Creutzmann MdEP. © Hessische Landesvertretung / Felix Kindermann

Der Hessische Staatssekretär für Europa, Mark Weinmeister, beleuchtete einleitend die aktuellen Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe von internationalen Großereignissen. Exorbitante Summen würden weltweit durch die Manipulation von Wettspielen erzielt. Das 14 Hessen in Europa 03/2014

habe mit Fair Play nichts mehr zu tun – solche Absprachen schadeten der Integrität des Sports.

Prof. Dr. Heinz Zielinski, Abteilungsleiter Sport im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, und Yves Le Lostecque, Abteilungsleiter Sport in der Europäischen Kommission, führten in die Thematik ein. Der illegale Wettmarkt sei viel größer als der legale. Spielabsprachen seien globale Phänomene. Sie müssten europäisch und weltweit bekämpft werden. Die EU ergreife insbesondere durch das Sportförderprogramm Erasmus+ neue Initiativen.

An der Diskussion nahmen der Europaabgeordnete Jürgen Creutzmann, Stanislas Frossard, Generalsekretär Bereich Sport des Europarats, Sylvia Schenk von Transparency International Deutschland e.V., Prof. Dr. Eike Emrich von der Universität des Saarlandes, Andreas Krannich, Geschäftsführer Strategie und Integrität der Sportradar GmbH und Markus Stenger, Abteilungsleiter Spielbetrieb des Deutschen Fußball-Bundes teil.

Aufklärung und Sensibilisierung sind die Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung von Missbrauch. Mit den Sportreferentinnen und -referenten der deutschen Bundesländer war ein wichtiges Zielpublikum dafür im Saal anwesend. Die Gruppe hatte in der Hessischen Landesvertretung getagt.

Europa vor der Wahl: Spitzenkandidaten der deutschen Parteien liefern sich verbalen Schlagabtausch

08.04.2014 – Das gab es in Brüssel noch nie: Vertreterinnen und Vertreter aller im Europäischen Parlament vertretenen deutschen Parteien zusammen auf einem Panel. Mit diesem Format haben die Hessische Landesvertretung und der Brüsseler Verband der Europa-Union Deutschland die heiße Phase des Wahlkampfes eingeläutet. Es diskutierten die vier Spitzenkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, CSU, DIE LINKE und FDP. CDU und SPD waren ebenfalls hochrangig vertreten.

Läuteten die heiße Phase des Europawahlkampfs ein (v.l.n.r.:): , , Dr. , Dr. Detlef Fechtner, , Alexander Graf Lambsdorff, Gabriele Zimmer. © Hessische Landesvertretung / Alexander Louvet

Sechs Europaabgeordnete stellten sich der Brüsseler Öffentlichkeit: Dr. Udo Bullmann (SPD), Daniel Caspary (CDU), Markus Ferber (CSU), Rebecca Harms (Bündnis 90/Die Grünen), Alexander Graf Lambsdorff (FDP) und Gabriele Zimmer (DIE LINKE). Dieses besondere Format ließ das Publikum direkt vergleichen, was die deutschen Parteien inhaltlich und personell anzubieten haben. 15 Hessen in Europa 03/2014

Friedrich von Heusinger, Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der EU, freute sich, über 350 Gäste begrüßen zu können. Prof. Dr. Frank Hoffmeister, Vorstandsmitglied des Brüsseler Verbands der Europa-Union Deutschland, hob die besondere Tragweite der bevorstehenden Wahlen hervor. Zum ersten Mal gebe es deutliche Anzeichen für einen europäisierten Wahlkampf.

Während des verbalen Schlagabtauschs, moderiert durch den EU-Korrespondenten der Börsenzeitung, Dr. Detlef Fechtner, fühlte man sich an die TV-Duelle erinnert, die man sonst nur von nationalen Wahlen kennt. Kaum überraschend herrschte wenig eitel Sonnenschein auf dem Panel. Zu den Streitthemen Asylpolitik und Vorratsdatenspeicherung gingen die Meinungen weit auseinander. Ob die Staatsschuldenkrise ihren Zenit bereits überschritten habe, wurde ebenfalls sehr unterschiedlich bewertet.

Parteiübergreifend war man sich allerdings einig, wer nach den Wahlen als Kommissionspräsident in Frage komme: Es könne nur eine Person werden, die zuvor auch Spitzenkandidat ihrer Parteienfamilie war. Andere Personalentscheidungen würden die Glaubwürdigkeit der EU erheblich beschädigen.

Europäisches Seminar des Committee on Publication Ethics (COPE)

14.03.2014 – „European Perspectives on Publication Ethics“ war der Titel des Europäischen Seminar von COPE. Es fand erstmals in Zusammenarbeit mit der Hessischen Landesvertretung statt.

Mit großem Interesse verfolgen die Teilnehmer den Vortrag von Professorin Debora Weber- Wulff von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin © Hessische Landesvertretung

Das Committee on Publication Ethics widmet sich seit 1997 der ethischen und fehlerfreien Publikation wissenschaftlicher Artikel und das mit mittlerweile 9000 Mitgliedern. Siebzig von ihnen nahmen am Seminar in der Hessischen Landesvertretung teil. Es begrüßten der Leiter der Landesvertretung, Friedrich von Heusinger, und die Vorsitzende des COPE, Virginia Barbour.

Das ganztägige Programm bot ein breites Spektrum an Vorträgen, u.a. von Professor Christopher Baethge, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes, und Professorin Debora Weber-Wulff von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.

Inhaltlich drehten sich die Diskussionen um die Integrität und Authentizität von Publikationen. Dabei wurden auch die damit verbundenen Konsequenzen, die Verfasser und Publizisten von 16 Hessen in Europa 03/2014

Studien betreffen, beleuchtet. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die steigende Anzahl der entdeckten Plagiate sowohl bei deutschen als auch internationalen Politikern aufmerksam gemacht.

Mittagsveranstaltung zum „Transatlantischem Freihandelsabkommen TTIP“ mit der Europa-Union Deutschland

12.03.2014 – Gemeinsam mit dem Verband Brüssel der Europa-Union Deutschland lud die Hessische Landesvertretung ein, das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU zu beleuchten.

Friedrich von Heusinger, Leiter der Vertretung, begrüßte die Gäste. Prof. Dr. Frank Hoffmeister, stellvertretender Kabinettschef des EU-Handelskommissars Karel de Gucht, übernahm daraufhin das Wort und hielt ein Impulsreferat.

V.l.n.r.: Ralf Bingel, Benjamin

Hartmann, Friedrich von Heusinger , Prof. Dr. Frank Hoffmeister, Niels Schuster © Hessische Landesvertretung

Ziel der Verhandlungen zwischen den USA und der EU ist es unter anderem, gemeinsam neue Standards für Handelsbeziehungen zu etablieren, um ein starkes Gegengewicht zu den aufstrebenden asiatischen Märkten bilden zu können. Das Abkommen soll das gegenseitige Vertrauen stärken und dem wirtschaftlichen Wachstum zu Gute kommen. Zu diesem Zweck sollen die Zölle mit denen der Import von Gütern belegt ist, deutlich gesenkt werden.

Generalversammlung des Netzwerks PURPLE

29.01.2014 – Das Executive Board Treffen und die Generalversammlung des Netzwerks PURPLE fanden erstmals in der Vertretung des Landes Hessen bei der EU statt. PURPLE ist eine Plattform, die sich der Förderung der nachhaltigen Entwicklung peri-urbaner Regionen verpflichtet hat. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain, aber auch die hessische Partnerregion Wielkopolska sind Mitglieder.

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V.l.n.r.: Hilary Lowson, Generalsekretärin PURPLE, Friedrich von Heusinger, Leiter der Hessischen Landesvertretung, Wladyslaw Piskorz, Referatsleiter Generaldirektion Regionalpolitik, Michel Grégoire, Präsindent des PURPLE-Netzwerkes, Wojciech Jankoviak, Vizemarschall der Wojewodschaft Wielkopolska und Lambert van Nistelrooij, MdEP © Hessische Landesvertretung

Der Leiter der Hessischen Landesvertetung, Friedrich von Heusinger, begrüßte die Gäste. Danach folgten kurze Reden des Präsidenten des PURPLE-Netzwerks, Michel Grégoire, Vize- Präsident des Conseil Régional der Region Rhône-Alpes, des Vizepräsidenten und Direktors des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Ludger Stüve, sowie des Vizemarschalls der Wojewodschaft Wielkopolska, Wojciech Jankoviak.

Alle drei beschrieben anhand konkreter Beispiele die Herausforderungen, die peri-urbane Regionen zu bewältigen haben. Daran schlossen sich weitere Redebeiträge von MdEP Lambert van Nistelrooij, sowie des zuständigen Referatsleiters aus der Generaldirektion Regionalpolitik, Wladyslaw Piskorz, an. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Generalsekretärin des Netzwerks, Hilary Lowson. Im Anschluss luden das PURPLE-Netzwerk, das Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain und die Hessische Landesvertretung gemeinsam zu einem Empfang ein.

European Security Round Table diskutiert Verbesserungsmöglichkeiten bei der Meldung von Cybersicherheitsvorfällen bei Unternehmen

29.01.2014 – Der European Security Round Table (ESRT) und die Vertretung des Landes Hessen bei der EU luden zu einer Mittagsveranstaltung zum Thema „ICT Networks Security through Trust & Information Sharing“ ein.

Nach Begrüßung durch Andreas Kuckro, Referat für Angelegenheiten des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport, wurde die Frage, wie Unternehmen dazu bewegt werden können, verstärkt Informationen über Cyberangriffe sowohl untereinander als auch mit dem Staat auszutauschen, diskutiert. John Lyons, CEO, International Cyber Security Protection Alliance (ICSPA) wies darauf hin, dass er schon 12 Jahre in diesem Bereich arbeite, aber kaum Fortschritte erkennen könne. Die Problematik der Übermittlung von Informationen müsse entzaubert und der Nutzen klarer herausgestellt werden.

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V.l.n.r.: John Lyonsm CEO, International Cyber Security Alliance, Paul Timmer, Direktor für nachhaltige und sichere Gesellschaft in der Kommission, David Francis, Chief Security Officer bei Huawei und Andreas Kuckro, Referent Inneres, Sport,E-Government und

Ansprechpartner für Kommunen © Hessische Landesvertretung

Der Europaabgeordnete Ivailo Kalfin erläuterte die Auffassung des Parlaments zur im vergangenen Februar vorgeschlagenen Richtlinie zur Verbesserung der Netz- und Informationssicherheit – NIS-Richtlinie – in Europa. Das Europäische Paralment wird voraussichtlich im März über seine Stellungnahme abstimmen. Paul Timmers, Direktor für nachhaltige und sichere Gesellschaft in der Europäischen Kommission, GD Connect, nahm ebenfalls auf die NIS-Richtlinie Bezug. Er betonte, dass die Kommission, insbesondere mit der NIS-Plattform, ein Forum geschaffen hat, in dem effektive Lösungen zur Bewältigung des Problems gesucht werden.

David Pollington, Leiter Institutionelle Beziehungen bei Microsoft, und David Francis, Chief Security Officer bei Huawei, verwiesen auf die Aktivitäten ihrer Firmen, Microsoft und Huawei, und erläuterten, dass noch viel getan werden müsse. Ein regulativer Rahmen sei in diesem Zusammenhang weniger hilfreich als eine freiwillige Zusammenarbeit. Als Gast nahm Herr Prof. Helmbrecht, Leiter der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit/ENISA, teil.

Gründung des EFC Euro-Adler

02.04.2014 – 30 Fans der Eintracht in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel hoben den „EFC Euro-Adler“ aus der Taufe. Damit besitzt der Bundesligist Eintracht Frankfurt im deutschen „Fußball-Oberhaus“ jetzt auch einen Fanclub in der EU- Hauptstadt Brüssel. Das Land Hessen zeigt sich gerne als Gastgeber der Vereinsgründung.

Auf dem Gruppenbild: Axel Hellmann (mit Trikot in den Händen), Markus Hubbert (rechts daneben), Friedrich von Heusinger (rechts daneben), Thomas Mann MdEP (mit rot-weißem Schal)©Hessische Landesvertretung / Felix Kindemann Der 19 Hessen in Europa 03/2014

Leiter der Landesvertretung, Friedrich von Heusinger, begrüßte die Fans. Eintracht- Vorstandsmitglied Axel Hellmann, der für die Vereinsgründung nach Brüssel gereist war, freute sich sichtlich über die Etablierung des Fanclubs. Dieser zeige nicht nur die besondere Verbundenheit mit dem Frankfurter Traditionsclub, sondern könne auch beim Ausbau des Netzwerkes in den Europäischen Institutionen helfen. „Es ist gut, dass viele Multiplikatoren am Wochenende den Eintracht-Schal tragen“, sagte Hellmann.

Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour, Vorsitzender des Bundestags-Fanclubs, bedachte den neuen Fanclub mit einem humorvollen Glückwunschtelegramm und versicherte den Eintracht-Anhängern die Solidarität des Hohen Hauses. Zum 1. Vorsitzenden wählten die Vereinsgründer Markus Hubbert, der in der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU tätig ist. Sein Stellvertreter wurde der hessische Europaabgeordnete Thomas Mann.

Hessen besuchen Brüssel

„Guten Tag, bonjour, hello again!“ Von Wiesbaden nach Brüssel ist es gar nicht so weit. Die Hessische Landesvertretung bei der EU setzt sich dafür ein, dass die gefühlte Distanz nach Europa noch kürzer wird. So heißen wir regelmäßig hessische Besuchergruppen in Brüssel willkommen. Denn der persönliche Kontakt ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, das Verständnis für den jeweils anderen zu stärken. So entstehen oft gute, eng geknüpfte

Netzwerke und sogar so manche Freundschaft. In der Rubrik „Hessen besuchen Brüssel“ stellen wir regelmäßig unsere Gäste vor.

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Am 28. Januar 2014 durfte die Hessische Landesvertretung 56 Schüler der Georg-Christoph- Lichtenberg-Schule aus Kassel begrüßen.

Die Gruppe wurde von Nicole Spoerhase-Eisel, Leiterin des Referats Angelegenheiten des Hessischen Kultusministeriums empfangen (vorne rechts). © Hessische Landesvertretung

20 Hessen in Europa 03/2014

Am 18. Februar 2014 hielt sich der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, zu Gesprächen in Brüssel auf. In diesem Rahmen besuchte Feldmann auch die Vertretung des Landes Hessen bei der EU und führte gemeinsam mit dem Verbandsdirektor der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, Ludger Stüve, Gespräche mit dem Leiter der Vertretung des Landes Hessen, Friedrich von Heusinger, sowie den Referatsleiter(inn e)n Dr. Perdita de Buhr (Wirtschaft und Verkehr), Nicole Spoerhase-Eisel (Kultus) und Andreas Kuckro (Inneres und Sport sowie Ansprechpartner für Kommunen). © Hessische Landesvertretung

Unter organisatorischer Leitung von Andreas von Scharfenberg, Mitglied des Aufsichtsrats, waren Mitglieder der Gesellschafterversammlung der Gesellschaft für kommunale Kooperation mbH (GkK) aus Hessen und Niedersachsen am 5. und 6. März 2014 im Rahmen einer Informationsreise in Brüssel, um sich vor Ort über aktuelle Europathemen zu informieren. Nach einem Rundgang durch die neue Landesvertretung mit dem stellvertretenden Leiter Claus-Peter Appel fand ein Gespräch mit Europastaatsekretär Mark Weinmeister (3.v.l.) zu aktuellen europapolitischen Themen statt. © Hessische Landesvertretung

21 Hessen in Europa 03/2014

Vom 16. bis 18. März 2014 besuchte die Bürgermeisterkreisversammlung des Odenwaldkreises unter Leitung ihres Vorsitzenden, Bürgermeister Gottfried Görig, und des Landrats des Odenwaldkreises, Dietrich Kübler, Brüssel. Andreas Kuckro, Referat für Inneres, Sport, E-Government und Ansprechpartner für Kommunen, betreute die Versammlung (3. v .r.) © Hessische Landesvertretung

Am 8. April 2014 gab es Besuch aus Offenbach unter der Leitung von Christel Germer. Die Gruppe wurde von Monika Baer, Leiterin des Referats Angelegenheiten des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, empfangen (1.v.r.). © Hessische Landesvertretung

22 Hessen in Europa 03/2014

Am 10. April 2014 empfingen Staatssekretär Mark Weinmeister und Nicole Spoerhase-Eisel, Leiterin des Referats Angelegenheiten des Hessischen Kultusministeriums (beide vorne rechts) Schülerinnen und Schüler der Georg-Büchner -Schule aus Darmstadt. © Hessische Landesvertretung

23 Hessen in Europa 03/2014

Hessen in Brüssel

In Hessen geboren – in Europa zuhause. Viele gebürtige Hessinnen und Hessen sind beruflich in der „europäischen“ Hauptstadt tätig. Manche machen nur vorübergehend in Brüssel Station. Andere bleiben ein Leben lang. Unter „Hessen in Brüssel“ stellen wir regelmäßig Hessinnen und Hessen in Brüssel vor.

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Christoph Fuchs, Parlamentarischer Assistent, Europäisches Parlament

Ein starkes Heimatgefühl zu haben, gerne Hesse zu sein, und eine echte europäische Identität zu besitzen – das alles passt für mich bestens zusammen. Als ich vor drei Jahren nach Brüssel kam, hatte ich gerade mein Studium in London und Paris abgeschlossen und Arbeitserfahrungen in der Deutschen Botschaft in Washington und in der Delegation der EU im Niger gesammelt. Meiner hessischen Heimat, Marburg an der Lahn, habe ich mich in all den Jahren immer auf das Engste verbunden gefühlt. Auch heute noch werfe ich jeden Morgen einen Blick auf die Online-Ausgaben der Financial Times und der Oberhessischen Presse. Trotz der hessischen Herkunft arbeite ich mit viel Freude für die Bremer EU- Abgeordnete der Grünen, Helga Trüpel. Mein Arbeitsschwerpunkt, die EU-Haushaltspolitik, ist hier und da als spröde und langweilig verschrien. Ich glaube aber, dass ohne gemeinsame Investitionen in die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der schwächeren Regionen, die Integration Europas nicht erfolgreich sein kann. Ein starker EU-Haushalt ist eine Voraussetzung für das ist, woran ich glaube: ein föderales Europa.

Julia Sauer, Öffentlichkeits- und Regierungsangelegenheiten, Bayer Cropscience

Das hört man von Vielen in Brüssel: Eigentlich war es gar nicht mein Plan hier länger zu bleiben. Aber, wie viele andere, bin ich nach dem ersten Praktikum geblieben. Nach dem Studium von Kommunikationswissenschaft und VWL wollte ich nach Praktika in verschiedenen Sektoren und in Nord- und Südamerika auch die EU kennenlernen. Nach einigen Jahren als Assistentin im Europäischen Parlament habe ich schließlich in die Kommission, GD Landwirtschaft, gewechselt. Es war sicher eine der spannendsten Erfahrungen für mich erst die internen Prozesse, wie Komitologie, kennenzulernen, und dann im internationalen Bereich Themen wie Food Security, die Joint Africa-EU Partnership und die Verhandlungen mit afrikanischen Staaten zu betreuen. Und Landwirtschaft hat mich von Anfang an begeistert, auch und insbesondere die naturwissenschaftliche und technische Seite. Wie unser Essen entsteht und wie Landwirte arbeiten, ist alles andere als banal, sondern im Gegenteil unglaublich komplex und vielseitig. Deswegen arbeite ich nun seit fast 2 Jahren für Bayer CropScience und informiere über unseren Beitrag zu nachhaltiger und produktiver Landwirtschaft. Brüssel vereint auf einem kleinen Fleck Internationalität, spannende Jobs und interessante, interessierte und engagierte Menschen aus ganz Europa und der Welt. Das hat mich immer hiergehalten. Was ich in Brüssel am meisten vermisse? Die Berge – zum Wandern, Skifahren – weil ich alleine vom sie Ansehen schon erholt bin.