Der Freilandsessel Ursprung Wirkung
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Datenblatt Hintergrund Hintergrund ‘Butterfly-/ Hardoy-/ BKF-chair’, 1938 Butterfly-/ Hardoy-/ BKF-chair Butterfly-/ Hardoy-/ BKF-chair der Freilandsessel Ursprung Wirkung Chronologischer Abriss Entstehungsgeschichte Patente Bewertung Herstell-Geschichte: Le Corbusier hegte als Vertreter des Congrès International d'Architec- Der sehr vielseitige englische Erfinder ersann den ersten, komplett falt- Der Umstand, dass der Butterfly chair in Fenbys Faltsessel einen un- - 1938-1939: Entwicklungsarbeiten ture Moderne (CIAM) zeitlebens ein besonderes Interese an Latein- baren Sessel im Jahr 1855 (spätere seiner Schöpfungen umfassen u.a. mittelbaren oder zumindest recht ähnlichen Vorgänger hat, ändert - 1938-1940: Prototypen- und Kleinserien-Produktion in Argentinien amerika. Anlässlich der kurzzeitigen Mitarbeit der 3 Architekten Hardoy- 1863 den Elektromagnetischer Phonograph, 1874 einen Druckbehälter nichts an dessen Einzigartigkeit. In der Kulturgeschichte ist das evolu- - 1941/43: Artek Pascoe (1500 Einheiten) Ferrari, Antoni(o) Bonet-Castellana und Juan Kuchan bei Le Corbusier zum Kaffeebrauen…,1866 Verbesserungsvorschläge an Pumpen… tionäre Schema omnipräsent (>Klint), denn nur in ganz seltenen Mo- - 1947: Knoll Associates (> 1938 gegr., Hans & Florence Knoll) in Paris am Plan für Buenos Aires wurde 1938 die Idee zum Butterfly und 1876 an Kolben für hydraulische Pressen). menten geschieht es, dass eine Typologie absolut neu ins Leben geru- - 1951: Hans Knoll verliert Prozess gegen Nachahmer chair geboren; später wurde Ferrari-Hardoy übereinstimmend als allei- Aber erst 20 Jahre später (1877) liess er seine Idee aus dem Jahr 1855 fen wird. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass archetypi- - ab1951: unzählige Hersteller lancieren ähnliche Modelle niger Urheber referenziert. in Form einer ganzen Reihe faltbarer Möbel unter anderem in den USA sche Objekte latent vorhanden sind (siehe hierzu die Thesen des dt. - 1975: der Verkauf über > Knoll endgültig eingestellt - 2007: detailgetreue Butterfly-Reedition durch Manuf. Hardoy-Ferrari und Antoni(o) Bonet-Castellana waren 1937 Gründungs- unter dem Titel 'Camp stool' zum Patent anmelden. Er schloss seinen Physikers Dessauer) und sie ‘ent-deckt’ werden müssen. Mit dem But- mitglieder des 'Grupo Austral' (1937-41) und wandten die in Paris ge- ausführlichen Beschrieb in der Original-Patentschrift mit den Worten: terfly chair wurde eine alte Typologie wiederaufgenommen und verfei- Modell-Entwicklung: wonnene Erfahrung vorerst in Architektur- später auch in landschafts- 'For a camp chair four of the bars are made of an additional length so nert; die eben (Ende der 1920er-Jahre) geborene Stahrohr-Biegetechnik - 1938-1946: 12mm-Gestell Stahl, matt-schwarz emalliert, mit architektonischen Projekten in ihrer Heimat Argentinien an. Sie gaben as to serve as a support for the back of the sitter'*3. Dieses bekam er wurde auf massive Rundstangen übertragen, wodurch der Sessel im 27-Grad-Knick beider oberen Schlaufen-Enden die Zeitschrift Nosotros heraus und entwickelten umfassende Initiativen am 12. Juli 1881 unter der US-Patent Nummer 244,215 zugesprochen. Vergleich zu Stahlrohrmöbeln eine verführerische Leichtigkeit gewann. - ab 1947: auch rostfreies Stahlgestell zur Entwicklung des urbanen Raumes in und um Buenos Aires. Unter Jenseits der Militaristik fand der Sessel bald auch in der zur Wende Hardoy gelang es, Fenbys Konstruktion stringenter und eingängiger zu - ab 1951: Wildwuchs, diverse Hersteller, alle denkbaren Varianten der Ägide des Grupo entstanden u.a. die 'Edificio Charcas' (1938). Für zum 20. Jahrhundert schnell wachsenden Freizeit-Industrie Anklang: machen, indem er die horizontalen Traversen eliminierte und den Rah- (z.B. transparenter PVC-Bezug; zusammenlegbare Gestelle…) diese neuartigen Stadt-Appartments aus vorfabrizierten Industrie-Ele- um 1895 fand er wiederum in den USA beim Campingmöbel-Hersteller men in einen flüssigen Formverlauf überführte. Dass der Sessel seine menten, geschwungenen Glasflächen und Sonnenblenden fand ihr ‘Gold Medal Company, Wisconsin’ in die Massenproduktion Eingang. Faltbarkeit und Eignung als Camping- oder Reisesessel vollständig ein- Modellvarianten, Benennung: Butterfly chair erstmals Anwendung: der Ledersitz wurde in Buenos Die Firma schickte sich an, den Sessel unter dem Namen ''Gold medal büsste, schien ihm aber niemand nachzutragen – scheinen doch ge- ab 1951 existieren unzählige Modellvarianten Aires beim Sattler Rossi Caruso in Auftrag gegeben, der sich in der No.4'' sehr erfolgreich anzubieten. Um die gleiche Zeit veräusserte nau diese Details den Charakter des Sessels auszumachen. Denn Der Sessel läuft aufgrund seiner einmaligen Erscheinung unter divers- örtlichen Poloszene als Ausrüster der Stunde einen Namen gemacht Fenby seine Rechte nebst dem amerikanischen Hersteller auch an Hardoy hatte ihn in einen neuen Typ überführt: soweit wie möglich an esten konnotativen Namen wie z.B.: hatte; das 12mm dicke, stumpf zusammengeschweisste Stahlgestell französiche und italienische Fimen, wobei vorallem Letztere den Sessel die Hängematte angenähert lud er nun mehr zu diagonal liegender Stel- Knoll 198, Butterfly-, BKF-, Sling- Hardoy-, Safari-, Wing-, African chair; wurde bei einem nahegelegenen Schlosser in Auftrag gegeben. Am unter dem Namen 'Tripolina'-Sessel in den 30er-Jahren in Italien mit lung denn zum Sitzen ein; unkonventionell, demonstrativ entspannt, Tripolina (nach 'Tripoli', der damaligen Kapitale Italienisch-Libyens), Mo- 24. Juli 1940, anlässlich der Präsentation des Sessels am 3. Salon de Lederbezug als Ruhesessel für Zuhause äusserst populär machten. bisweilen gar lasziv, wie nie ein Möbel vorher und kaum je nachher. delo Austral, the Austral model, Sillón BKF, Pampeano, Africano Artistas Decoradores in Buenos Aires wurden sie beim dort durchge- z.B. Gestell schwarz, z.B. Gestell Edelstahl, z.B. Gestell schwarz, z.B. Gestell schwarz, führten Möbelwettbewerb ausgezeichnet. Bezug Segeltuch, weiss Bezug Segeltuch, schwarz Bezug Blankleder, maron (braun) Bezug Blankleder, schwarz Typologie, Beschrieb Spezifikationen Vorläufer Herstell-Geschichte Palmarès Wirkung Elementarer, bedingt allwettertauglicher Freiland-Sessel Höhe 89cm Tripod: seit der Mensch dem Wild auflauerte, gab es den Jägerstuhl Ein Pressebericht hiervon kam Edgar Kaufmann Jr. zu Gesicht, einer Permanente Sammlungen (Auszug, nur Butterfly chair): Fenbys Sessel-Konstruktion ist heute abgewandelt allgegenwärtig und (abhängig von Variante) mit unkonventioneller Sitzposition Breite 84cm aus 3 mittig gebündelten Stäben mit Überwurfsitz aber ohne Rückleh- Schlüsselfigur in der Förderung der modernen Architektur- und De- - MoMA, New York begegnet uns z.B. in zeitgenössischen Fischer- oder Campingmöbeln. Tiefe 74cm ne. War die Beute erlegt, liess sich dieser flugs zusammenklappen und sign-Bewegung im Umkreis des MoMA in New York, dessen Vater, - Knoll Museum, XY, Beide werden ständig in teilweise kuriose anmutende Extreme weiter- Gestell-Varianten Sitzhöhe (am tiefsten Punkt) 37cm wieder mitnehmen. Dieser Sitztyp wurde dann von den Landschafts- Edgar Kaufmann Sr. vom Freund der Familie, Frank Lloyd Wright, für - Vitra Design Museum, Weil am Rhein, D entwickelt (z.B. Fischerstühle mit integrierten Cup-Holdern u.ä.). Im malern (ab Mitte des 18.Jhd.) in dieser Form übernommen. seinen Sohn die Villa Falling Water in Pennsylvania bauen liess. Dieser - DHUB, Museu d’Arts Decoratives, Barcelona Gegensatz zu den Klappstühlen mit frontaler Z-Geometrie (z.B. >Fol- - Stahl, schwarz gespritzt, matt Gewicht Lederbezüge 5kg Pantographen: (Scherenprinzip) sind eines der ältesten Beispiele der kaufte prompt zwei der ersten in die USA importierten Sessel: einen ding chair) scheinen sie aber zumindest bequemer, da die vorderen - Edelstahl, nichtrostend, gebürstet Aufpreis CHF 110 Gewicht Stahlgestell 12kg Mehrgelenks-Mechanismen und sind wahrscheinlich ursprünglich für für Falling Water (der bis zum heutigen Tag dort neben dem Kamin Ausstellungen (Auszug): Sitzflächen-Begrenzungen kaum einschneiden. Transkriptions-Zwecke entwickelt worden (z.B. Kopieren vom Mustern steht – siehe Bild) und den anderen für seinen Freund, John Mc And- - House Fallingwater WO,,,, ? Nachdem Knoll die Rechte am seinem Modell 198 verloren hatte, wur- Bezugs-Varianten oder Silhouetten, zuerst manuell, später automatisiert z.B. für Stick- rew, damaliger Kurator des MoMA. Kaufmann [Jr.] prophezeite, dass de der Butterfly chair ab 1951 unkontrolliert weiterentwickelt: z.B. als maschinen). Dieses Prinzip wurde in der Folge auch für faltbare der leichte, günstige Sessel in den USA extrem populär werden würde, Auszeichnungen (Auszug): faltbare Ausführung, um Lager- und Versand-Volumen zu minimieren. - Segeltuch (wetterfestes Acryl): weiss, grau, schwarz Strukturen angewandt, mit jeweils ganz spezifischen geometrischen speziell an der Westküste*7. Mc Andrew führte diesen dem Möbelher- - Argentinischer Designpreis, 1940 (?) Mit meist an den extremen Enden der Arme angebrachten Gelenken - Neckleder: nature, braun, schwarz Aufpreis CHF 626 Einschränkungen. steller Clifford Pasco von Artek Pascoe vor, der sich interessiert zeigte - Acquisition Prize of the MoMA, New York,1941 liessen sich die Gestelle nun über einen raumgreifenden Faltmechanis- - Blankleder: cognac, braun, schwarz Aufpr.CHF 816 Fenby chair: Mitte der 1850er-Jahren entwicklte der britische Erfinder und das Möbel von 1941-43 in begrenzter Stückzahl auflegte. Nach mus ins schiere Nichts zusammenklappen. Sie waren zwar praktisch, Joseph Bever-ly Fenby (ca.1820-1890,