Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V. Nr. 2 • 2014 • 33. Jahrgang • 5273

Startet bei Der neue den Olympischen Vizepräsident Jugendspielen.:. Breitensport Larissa Eifler Uwe Richter Das neue Top-Modell Unser Rollbag „Premium“

Die Besonderheiten: bietet besonders viel Platz; stabiler Kunst- stoffrahmen und Kunststoffgriffe; in verschiedenen Farben (inkl. MwSt) erhältlich; langlebige, inlinerähnliche Räder Art.-Nr. 142508 225,- Euro

Elektrohandschuh für Säbelfechten

Mit F.I.E Zulassung

Innovatives, leichtes Material mit 800 N Durchstoßfestigkeit. Mit besonders gut stoßabsorbierenden Polstern. Manschette (inkl. MwSt) mit Klettverschluss. Art.-Nr. 10415 47,- Euro

www.uhlmann-fechtsport.de

Uhlmann Fechtsport GmbH & Co. KG · Uhlandstraße 12 · D-88471 Laupheim/ · Telefon +49 (0)7392 9697-0 · Fax +49 (0)7392 969779 · [email protected]

14513 Teltow Fechtsport Kindermann, Iserstraße 8-10, Haus 2, Tel. + Fax 03328 308173 · 20255 Hamburg Fechten im Norden, Friederike Janshen, Wiesenstraße 47, Tel. 040 69081165 · 32427 Minden Adam Robak, Ringstrasse 93 / 97, Tel. 0162 6921240 · 50767 Köln Fechtsport H. Lieffertz, Eibenweg 1, Tel. 0221 795254, Fax 0221 7904633 53111 Bonn Andreas Müller, Breite Straße 93, Tel. 0228 695960 · 63069 Offenbach/M. Hansjoachim Langenkamp, Blumenstraße 120, Tel. 069 845566, Fax 069 83837278 80686 München Andreas Strohmaier, Fürstenrieder Straße 109, Tel. 089 58939274, Fax 089 58939273 editorial inhalt

Die Fechtwelt ist in Bewegung FECHTFORUM 4 Junioren- und Es gibt viel Bewegung! Nicht zuletzt hat sicher Kadetten-WM dazu die intensive Diskussion zum äußerst sen- Bedingt konkurrenzfähig 6 siblen Problem um den Verbleib einer der Grün- dungssportarten im olympischen Programm – DFJ-INTERVIEW-SERIE dem Ringen – beigetragen. Im Bemühen um die Zu Gast bei der Säbel-WG Dormagen 8 entscheidenden Vorteile in der TV-Präsenz ist der Weltverband FIE auf allen Ebenen bemüht, KADETTEN- UND Aktivitäten zu zeigen. Dabei wird die „Professio- JUNIOREN-EM nalität“ aller Orten bemüht. Nachwuchs mit Perspektiven 10 Die beim FIE-Kongress 2013 in zurück- DFB gestellten und in Arbeitsgruppen verwiesenen Florett-Bundestrainer Magro: Vorschläge intendieren überwiegend einen me- Gefühl statt Gewalt 12 diengerechten Auftritt unserer Sportart. Über- Claus Janka Uwe Richter ist neuer einstimmung besteht im Ziel, „leere” Zeit im Gefecht (wenig oder keine Treffer, wenig Aktivität, wenig Handlungsfolgen usw.) zu Vizepräsident Breitensport 14 vermeiden. Im Kern der Auseinandersetzung steht letztlich eine strikte Vereinfachung Diskussion um einheitliche der Regeln oder eine Modifizierung im Rahmen des bestehenden Kerns – und das Ausbildung im DFB 18 alles möglichst schnell. Dabei scheinen Änderungen im Reglement, die wesentlichen Einfluss auf die Gefechtstaktik haben und noch während dieses Olympia-Zykluses zum LÖWE von bonn Tragen kommen sollen, für viele der Mitgestalter leider hinnehmbar. Gemischte Gefühle 16

Am radikalsten sind die Vorstellungen zur Veränderung des Floretts. Hier wird „Hand- FECHT-TIPPS 20 lungszwang“ suggeriert und die Abschaffung der weißen Lampe propagiert. Die Ge- fahr, dass sich damit letztlich eine Waffe immer mehr entbehrlich macht, liegt auf der RAT AUS DER Hand. Hier sind auch Athleten- und Trainerkommission der FIE gefordert. SPORTMEDIZIN 21 Bewegung ist auch im hauptamtlichen Personaltableau der FIE unübersehbar. Gleich Plötzlicher Herztod bei Jugendlichen – auf fünf Positionen wird neu besetzt. Die Neubesetzungen beginnen beim Techni- Sportattest rettet Leben schen Direktor und sind demnächst auf der FIE-Website nachzulesen. Sicht- und hör- bar sind Bemühungen, für eine Zeit nach dem gegenwärtigen Präsidenten Vorsorge SENIOREN zu treffen. Dabei wird natürlich auf die dann entstehenden, erheblichen finanziellen Senioren-Länderkampf in Ditzingen 22 Lücken abgehoben. Diese können auch unsere Absichten zur Ausrichtung der Welt- meisterschaften 2017 tangieren. Unser Mitkonkurrent Katar und die arabische Welt LANDESVERBÄNDE ist für die FIE finanziell interessant. Berlin 23 Bewegung im sportlichen Bereich waren auch bei den eben zu Ende gegangenen Hessen, Mecklenburg-Vorpommern 24 Weltmeisterschaften der Junioren und Kadetten in Plovdiv deutlich sichtbar. Das fech- Niedersachsen 25 terische Niveau einer Vielzahl bisher „kleinerer“ Länder ist weiter enorm gestiegen. Nordrhein, Saar 26 Waren vor einigen Jahren die Kadetten im Niveau deutlich zurück, so sind jetzt zum Sachsen 28 Teil beeindruckende Leistungen erkennbar. Die Dominanz der traditionellen Länder ist Sachsen-Anhalt, Südbaden 29 gebrochen. Die mit dem Mauerfall begonnene, weltweite Verbreitung des sportlichen Südwest 31 Know-hows, verbunden mit der Universalitätsstrategie der FIE, hat das bewirkt. Westfalen 32

Leider halten wir diesem Entwicklungstempo eindeutig nicht stand. Die internatio- MENSCHEN DES SPORTS nale Wahrnehmung des sportlichen Auftretens der deutschen Delegation ist stark Horst Tein zum 80. 33 ramponiert – und das mit allen seinen Folgeerscheinungen. Unsere gegenwärtige 60 Jahre Fechtsport – Nachwuchsbasis kann den irgendwann anstehenden Weggang unserer aktuellen Herbert Berndt feiert Jubiläum 33 Leistungsträger im Aktivenbereich nicht auffangen. Es besteht dringender Hand- lungsbedarf. TERMINE 34 Claus Janka Vizepräsident IMPRESSUM 34

fechtsport magazin 02/2014 3 FECHTFORUM

NADA-App jetzt auch mit der Kölner Liste

Die Nationale Anti Doping Agentur Deutsch- land (NADA) baut ihr mobiles Angebot wei- ter aus. In Kooperation mit dem Olympia- stützpunkt Rheinland integriert die NADA die Kölner Liste in ihre neue App, die als iOS-Variante im App-Store erhältlich ist. Die Android-Version folgt in den kommenden Tagen. Die Kölner Liste enthält Informatio- nen zu Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), die auf Dopingsubstanzen getestet wurden. Sie reduziert die Gefahr für Athleten, in eine Dopingfalle zu geraten. Denn NEM können dopingrelevante Substanzen enthalten und zu positiven Dopingtests führen. Allerdings weisen sowohl die Kölner Liste als auch die NADA explizit darauf hin, dass das Risiko von Verunreinigungen oder Fälschungen durch dopingrelevante Substanzen selbst bei den Produkten der Liste lediglich minimiert, Das Säbeltalent Larissa Eifler qualifizierte sich für die Olympischen Jugendspiele aber nicht ausgeschlossen werden kann. Die in Nanjing. Foto: Walter Steegmüller Kölner Liste stellt auch keine Empfehlung dar, NEM zu konsumieren. Larissa Eifler für Jugend-Olympia qualifiziert

Italienischer „Sheriff“ Als einzige deutsche Fechterin konnte sich Larissa Eifler für die Olympischen Jugend- Malacarne ist tot spiele vom 16. bis 28. August in Nanjing (China) qualifizieren. Das Talent vom TV Wetz- lar war bei der Kadetten-Weltmeisterschaft in Plovdiv Fünfte im Damensäbel geworden. Der Italiener Guido Malacarne, von 1981 bis Eifler ist eine von 25 europäischen Startern. Insgesamt werden bei den Jugendspielen 1984 Schatzmeister des Fecht-Weltverbandes 78 Nachwuchsfechter antreten. FIE, ist tot. Er starb am 30. Januar im Alter von 92 Jahren. Malacarne, der im jugoslawischen Svetlina geboren wurde, hat sich große Ver- Britta Heidemann in zu pflegen und zu verbessern. Die frühere dienste um die Entwicklung des Refereeings IOC-Kommission Weltmeisterin Claudia Bokel gehört als Vor- erworben. In den 70er-Jahren galt er als ein sitzende der Athletenkommission auch noch eleganter, aufrichtiger Obmann in einer Zeit, Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann dem IOC-Exekutivkomitee und der Ethik- in der mit vielen Tricks im Fechten gekämpft ist als Expertin in die Entourage-Kommissi- Kommission an. wurde und nicht immer alles mit rechten Din- on des Internationalen Olympischen Komi- gen zuging. Wegen seiner Objektivität erhielt tees (IOC) gewählt worden. Aufgabe dieses Ein Team-Wettbewerb er den Namen der italienische „Sheriff”. Gremiums ist, das Umfeld der Athleten und bei Veteranen-WM mehr die Beziehungen zu Trainern oder Sponsoren Rörig bleibt Missbrauchsbeauftragter Bei den Veteranen-Weltmeisterschaften 2014 wird es einen Team-Wettbewerb pro Der Unabhängige Beauftragte für Fragen Waffe mehr geben. Das bestätigte das Exeku- des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes- tivkomitee des Weltverbandes FIE. In diesem Wilhelm Rörig, ist vom Bundeskabinett im Wettbewerb sollen die Altersklassen +50, Amt bestätigt worden. Rörigs neue Amtszeit +60 und +70 zusammengefasst werden. hat am 1. April begonnen und ist zunächst auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt. Dormagener Doppelsieg Rörig konnte sich in den vergangenen Wo- in Nürnberg chen mit der Bundesregierung über künf- tige Aufgaben, Befugnisse, Rechtsstellung Der TSV Bayer Dormagen dominierte bei und Ressourcen seines Amtes verständigen. den deutschen Säbel-Meisterschaften im Wesentliche Festlegungen sind in einem Britta Heidemann ist die zweite Fechte- März in Nürnberg fast auf ganzer Linie. Im Kooperationsvertrag niedergelegt (www. rin nach Claudia Bokel mit einer Funktion Einzel gingen fünf der acht Medaillen an die beauftragter-missbrauch.de). im IOC. Foto: Olaf Wolf Rheinländer. Bei den Damen siegte Sybille

4 fechtsport magazin 02/2014 Klemm vor ihrer Clubkameradin Anna Lim- bach. Geimsame Dritte wurden Alexandra Bujdoso (Koblenz) und Larissa Eifler (Wetz- lar). Bei den Herren holte sich Matyas Szabo den Titel gegen seinen Dormagener Rivalen Max Hartung. Komplettiert wurde der Bayer- Dreifacherfolg von Benedikt Wagner. Eben- falls Platz drei belegte Björn Hübner (Tau- berbischofsheim). Bei diesem Einzelergebnis wunderte es nicht, dass Dormagen auch bei- den Team-Titel mit nach Hause nahm.

FIE-Ehrenmitglied Azemar gestorben

Der Franzose Guy Azemar hat die Medizini- sche Kommission des Weltverbandes FIE im Jahr 1966 gegründet. Seit dieser Zeit gehör- te er diesem Gremium bis 2004 an. Beim FIE-Kongress 2013 wurde der Mediziner zum Ehrenmitglied des Weltverbandes er- nannt. Bei seiner Forschung auf dem Gebiet der Sportmedizin hat er zahlreiche statisti- sche Erhebungen initiiert. Eine davon be- Die jungen Kampfrichterinnen nach der bestandenen Prüfung Foto: Privat schäftigte sich einmal mit dem Thema der Linkshänder. Das Ergebnis seiner viele Jahre Prüfung bestanden Sportbetriebswirt (DSA) vermitteln spezi- zurückliegenden Studie war: Bei internatio- fische Kenntnisse in BWL und Marketing nalen Fecht-Titelkämpfen sind 25 Prozent Am Rande der Junioren-EM in Jerusalem und bereiten innerhalb von 18 Monaten Linkshänder am Start – und sie gewinnen haben Bianca Enache-Mija (Koblenz), Mai- auf eine Führungsposition im Management- 60 Prozent der Goldmedaillen. Guy Azemar ke Fischer (Halle) und Karen Blank (Hei- und ­Organisationsbereich vor. Die Deutsche ist am 10. Februar gestorben. denheim) ihre Kampfrichter-B-Prüfung er- Sportmanagement Akademie bietet das folgreich bestanden. Bodo Vogel, Chef der neue Modul erstmalig im Oktober 2014 Fond zur Unterstützung Kampfrichter-Kommission des Deutschen an. Die Gebühren betragen 139,00 Euro von Seniorenfechtern Fechter-Bundes, gratulierte: „Alle drei haben im Monat, Sportbetriebswirte kommen in ihre Prüfung auf direktem Wege erfolgreich den Genuss eines Gesamtpakets in Höhe Im Jahr 2012 wurde die Foundation „Für die und mit Bravour absolviert.” Enache-Mija von 695,00 Euro. Weitere Informationen Zukunft des Fechtens“ ins Leben gerufen. bestand ihre Prüfung im Säbel, Fischer im erhalten Interessierte auf der Internetseite ­ Darin integriert wurde ein Fond zur Unter- Florett und Blank im Degen. www.dsa-akademie.de. Unter der Nummer stützung von Seniorenfechtern. Ausgestat- 0800 – 34 22 100 bietet die DSA kosten- tet ist er mit 10 Millionen US-Dollar. Die Karriere als Sportmanager freie Studienberatungen an. jährliche Rendite der Stiftung soll seit April 2014 verfügbar sein. Schwerpunkte der För- Eine Managementaufgabe im Sport ist für FIE untersucht Unfall in TBB derung sollen medizinische Leistungen für sportbegeisterte Menschen ein Traumjob. Veteranen-Fechter, der Zugang zur Kranken- Je nach Interessen und Vorlieben stehen Der Weltverband FIE untersucht einen versicherung oder die Hilfe bei Materialpro- dabei die Sportvereine und -verbände oder Fecht­unfall beim Damenflorett-Turnier am blemen sein. Primäres Ziel der Stiftung ist die kommerziellen Sportanbieter und Agen- 15. März in Tauberbischofsheim. Im Viertel- die Verbesserung der Lebensbedingungen turen im Fokus. Beiden Zielgruppen bietet finale war nach einem Schlag der Italienerin von Fecht-Senioren. Die Unterstützung kann die Deutsche Sportmanagement Akademie Elisa Di Francisca mit dem Florett auf die schriftlich beantragt werden. (DSA) die Möglichkeit, sich neben dem Job Maske von Lee Kiefer der Schutz hochge- Kontakt: Rodion Plitukhin, 28, Ul. Povarska- für spannende und verantwortungsvolle rutscht, wodurch Teile des Gesichts der US- ya, bld. 3, Moskau 121069, Russland, E-Mail: Tätigkeiten im Sport zu qualifizieren. Die Amerikanerin ungeschützt war. Glücklicher- [email protected]. DSA-Lehrgänge Sportfachwirt (IHK) und weise wurde Kie fer nicht verletzt.

fechtsport magazin 02/2014 5 Junioren- und Kadetten-WM Bedingt konkurrenzfähig

Der deutsche Fechtnachwuchs ließ bei den Kadetten- und Junioren-Weltmeisterschaften in Plovdiv viel zu wünschen übrig. Bei der Medaillenvergabe konnten sie nur zuschauen.

Meisterschaften in Nürnberg geworden. „Das Ergebnis mit der Finalplatzierung­ von Larissa Eifler ist auf jeden Fall hervorzuhe- ben. Sie hat einen sehr guten Wettkampf gefochten“, sagte Delegationsleiter Dieter Lammer.

Aufgefallen ist auch noch Florettfechter Mark Perelmann, der bei den Junioren Rang sechs erreichte. Nach außen oftmals ruhig und zurückhaltend wirkend, überzeugte der sympathische 20-Jährige im Einzel. Sou- verän kam er mit teilweise deutlichen Sie- gen durch die Vorrunde. Im 32-er-Tableau siegte er gegen den Weißrussen Uladizlau Lahunou mit 15:13 und im Achtelfinale setzte Perelmann sich gegen den Ägypter Marvan Ahmed mit 15:10 durch. Doch im Viertelfinale wartete eine nahezu unlösbare Aufgabe auf ihn: Kein Geringerer als Juni- oren-Europameister Alexander Choupenitch (Tschechien) wartete auf den Mannheim- Neckarauer. Perelmann zeigte sich keines- falls beeindruckt oder respektvoll, ging sogar in Führung. Doch sein Drei-Punkte- Vorsprung beim Stand von 9:6 währte nicht lange und Choupenitch gewann mit 15:9. „Im Viertelfinale war Choupenitch nicht zu Das neu formierte Herrensäbel-Team war nah an einer Medaille dran. Fotos: Walter Steegmüller überwinden. Mark kann mit sich durchaus zufrieden sein“, befand Lammer.

ie bulgarische Hauptstadt ist Frech, unbeschwert und frei von jeglichem Nah an einer Medaille für die deutschen Fechter bei Druck fechtend, ließ sie die Konkurrenz der EM 2009 ein gutes Plaster gleich reihenweise hinter sich. In die Final- In den Team-Entscheidungen im Herrenflo- gewesen. Britta Heidemann runde zog sie mit 15:4 gegen die Südkore- rett und -säbel fehlte nicht viel an einer Me- Dund Sven Schmidt wurden Europameister im anerin Lee Wojeong ein, scheiterte danach daille. Die neu formierte Säbelmannschaft Einzel. Auch der Nachwuchs hätte in ­Plovdiv aber gegen ihre Landsfrau Jeon Eunhye mit Benno Schneider, Rouven Redwanz, einen Medaille verdient gehabt, denn das (11:15). Als Fünfte konnte sie ihre bisher Frederik Koch (alle Dormagen) und Andre- gegenseitige Anfeuern und Daumendrück­ en beste Platzierung bei einer internationalen as Falb (Tauberbischofsheim) ließ zunächst war preiswürdig – der Teamgeist war Gold Meisterschaft feiern und für Hoffnung im so nichts anbrennen. Bulgarien wurde im Auf- wert! Doch fechterisch konnten die Talente gescholtenen Damensäbel sorgen. taktgefecht mit 45:34 bezwungen, Vene- des Deutschen Fechter-Bundes (DFB) weni- zuela ließ man im Achtelfinale mit 45:39 ge Akzente setzen. Was Larissa Eifler, die sich für die Olympi- hinter sich. Danach konnte das Quartett schen Jugendspiele im August in Nanjing Mitfavorit Italien lange die Stirn bieten, Larissa Eifler, das „Kücken“ der deutschen qualifizierte, draufhat, zeigte sie schon vor musste sich aber am Ende mit 43:45 ge- Mannschaft, war einer der wenigen Lichtbli- der WM. Sie wurde Siebente der deutschen schlagen geben. „Die Jungs haben ge- cke des DFB. Die erst 14-jährige Säbelfech- Juniorenmeisterschaften, gewann die A-Ju- kämpft, waren Italien ein ebenbürtiger terin vom TV Wetzlar landete mit Platz fünf gend-Säbelturniere in Kenten und Mülheim Gegner“, urteilte Junioren-Bundestrainer bei den Kadetten einen Achtungserfolg. und war Dritte der deutschen Aktiven- Dan Costache. „Leider mussten wir, und

6 fechtsport magazin 02/2014 „Bei den Kadetten und Junioren ohne Liegt“ in der Vielfalt die Stärke? Grafik: Hans Liebl Medaille dazustehen, ist ernüchternd.“ Delegationsleiter Dieter Lammer

das nicht zum ersten Mal, Fehlentscheidun- gen hinnehmen. Das hatte schon Auswir- kungen auf den Endstand.“

Immerhin stand Costache vor einer schwie- rigen Aufgabe. Er und Fachbereichstrainer Olaf Kawald hatten immer wieder vor zu großen Erwartungen gewarnt. Die Deut- schen sind zwar als Titelverteidiger ange- treten, doch von den Vorjahressiegern sind in Richard Hübers, Maximilian Kindler und Robin Schrödter drei der vier aus dem Team zu den Aktiven gewechselt.

Die deutsche Florett-Equipe zog sich acht- bar aus der Affäre. Georg Dörr (Weinheim), Mark Perelmann (Mannheim-Neckarau), Dominik Schoppa (Bonn) und Andrej Raisch (Tauberbischofsheim) gewannen das Auf- taktgefecht gegen Thailand (45:20) und im Achtelfinale gegen Frankreich (45:40). Da- nach beendete China alle Medaillenträume mit einem 54:43-Sieg.

Den Anschluss verpasst

Ansonsten herrschte beim Blick auf den Me- daillenspiegel eher Tristesse. Deutschland fehlte dort gänzlich. Oft war das Achtelfi- nals für die DFB-Fechter Endstation. Den Tiefpunkt erlebte die deutsche Mannschaft mit dem frühen Aus in den Team-Entschei- dungen mit dem Degen. Ein magerer 10. Rang im Damendegen war auch eine Folge der Einzel-Auftritte, die sämtlich vor oder im 32-er-Tableau endeten. Den Tiefpunkt bilde- te der 24. Platz der Degenherren, die bereits in der Qualifikation nach einer Niederlage gegen Israel ausschieden.

„Bei den Kadetten und Junioren ohne Me- daille dazustehen, ist schon ernüchternd“, kritisierte Lammer. Nach der Kadetten- und Junioren-EM war ein entsprechender Trend aber schon zu befürchten. Zu erkennen sei, dass die USA und die Asiaten augenblick- lich alles überrollen. Selbst Fechtnationen wie Italien, Frankreich oder Russland täten sich inzwischen schwer. „Das ist für unser Er- gebnis aber keine Ausrede“, sagte Lammer. „Wir haben den Anschluss schlichtweg ver- Oben: Larissa Eifler sorgte als Fünfte im Damensäbel der Kadetten für einen Lichtblick passt. Es besteht akuter Handlungsbedarf.“ bei der WM . Unten: Auch der ruhige Mark Perelmann wusste zu überzeugen. Olaf Wolf

fechtsport magazin 02/2014 7 DAS INTERVIEW

WG mit Gartenzwerg: Matyas Szabo, Richard Hübers und Benedikt Wagner mit Besucher Vassili Golod Foto: Philipp Gorray

Fechterjugend zu Gast bei der Säbel-WG in Dormagen „Zu Hause ist man einfach nur befreundet und lebt zusammen“

Drei Fechter, ein gemeinsamer Traum: die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Richard Hübers fechten nicht nur zusammen im Säbel-Nationalteam, sie wohnen auch noch unter einem Dach. ­Warum die Jungs einen eigenen Gartenzwerg vor der Haustür haben und was in ihrem ­Kühlschrank steht, haben Philipp Gorray und Vassili Golod von der Deutschen Fechter- jugend bei ihrem Hausbesuch in der Säbel-WG für euch herausgefunden.

ls wir in Dormagen an- gar ein bisschen wild. Ihr Haus dagegen ist ihrer Eingangstür platziert haben, um sich kommen, müssen wir ein in einer der ruhigeren Ecken des ohnehin noch besser an ihr Wohnviertel anzupas- bisschen schmunzeln. So schon überschaubaren Dormagen gelegen. sen. Unser erster Eindruck: irgendwie ziem- haben wir uns das Heim Viele kleine Reihenhäuser sind hier zu fin- lich spießig. von Matyas Szabo, Bene- den. Nummer 58 gehört den Säbel-Jungs diktA Wagner und Richard Hübers nicht wirk- – zur Miete versteht sich, denn Fechter sind Weniger spießig nehmen es die Athleten lich vorgestellt. Wir kennen die Jungs bisher ja schließlich keine Fußballer. Bewacht wird des TSV Bayer Dormagen mit der Uhrzeit. nur von der Planche. Hier präsentieren sie das Haus von Salvador. So heißt der kleine Wir klingeln zunächst vergeblich und ha- sich emotional, dynamisch – manchmal so- Gartenzwerg, den die Fechter rechts neben ben deshalb ausreichend Zeit, uns inten-

8 fechtsport magazin 02/2014 siv mit der gerade beschriebenen Umge- Hartung schon vor einiger Zeit aus der ge- Worauf es speziell in der Turnierphase außer- bung vertraut zu machen. In einem alten meinsamen WG mit Kumpel Wagner ausge- dem ankommt, ist das richtige Essen. Bei un- Golf trudeln die drei schließlich ein und zogen. Für ihn „nachgerückt“ sind Matyas serem unangekündigten Kühlschrank-Check marschieren lässig auf uns zu. Vorneweg Szabo und Richard Hübers. stoßen wir auf Milch, Ketchup, Aufstrich, Benedikt Wagner, modebewusst mit einer Gouda und Pudding. Eine ausgewogene Er- schwarzen Bommelmütze auf dem Kopf, Szabo kocht, Hübers macht nährung sieht anders aus. „Wir waren jetzt dahinter Richard Hübers mit einem strah- den Abwasch alle länger unterwegs, aber der Kühlschrank lenden Siegerlächeln, als würde er gera- wird bald wieder aufgefüllt“, verspricht Wag- de vom Treppchen zu uns herabsteigen, „Jung und wild“ – so beschreibt Benedikt ner. „Der ist aber auch relativ schnell danach zuletzt folgt Matyas Szabo, ganz cool mit Wagner schmunzelnd die Eigenschaften wieder leer, das dauert hier nicht allzu lan- der ernsten Miene eines zielstrebigen Leis- seiner aktuellen Mitbewohner. Die Jungs ge“, lacht Hübers. Die Jungs haben Spaß am tungssportlers. Wir fühlen uns bei diesem verstehen sich gut, machen Späße, lachen Kochen und essen nach eigenen Angaben Anblick an „Die Drei Musketiere“ erinnert viel. An der gegenüberliegenden Wohn- gesund und abwechslungsreich. „Matyas ist – den legendären Roman von Alexandre zimmerwand ist jetzt das neue gemeinsa- ein sehr guter Koch“, schwärmt Mitbewohner Dumas – und fragen uns, wie es wohl im me Ziel abgebildet: Rio de Janeiro. „Wir Hübers, der selbst lieber den Abwasch über- Haus der drei Musketiere 2.0 aussieht. haben uns ein großes Graffiti machen nimmt, als am Herd zu stehen. Auf ein Lieb- lassen. Weil wir von unserem Trainer als lingsgericht will sich Szabo nicht festlegen. Die Jungs führen uns herum, zeigen uns Affentruppe bezeichnet werden, sind da- Er sieht sich als Allrounder. „Ich habe mir ein ihre Zimmer, die Küche, das Bad und den rauf drei Affen zu sehen und im Hinter- paar Kochbücher gekauft und probiere ein- Garten. Wir stellen nach dem Rundgang grund natürlich Rio – unser Ziel für 2016“, fach mal verschiedene Rezepte aus. Hauptsa- fest, dass wir uns geirrt haben. Dieses Haus sagt Matyas Szabo, der nicht nur Athlet, che, es schmeckt.“ Einen festen Ernährungs- mag, von außen betrachtet, noch so spießig sondern auch Sohn von Bundestrainer Vil- plan gibt es in der WG nicht. „Wir haben im wirken, im Inneren ist es eine ganz normale mos Szabo ist. Ein mögliches Erfolgsrezept Fechten keine Gewichtsklassen, deshalb ist es Männer-WG. Die Einrichtung ist sehr schlicht für die gute WG-Atmosphäre ist die klare auch mal drin, sich einen Burger zu holen oder gehalten und auf das Nötigste beschränkt. Trennung von Sport und Freizeit. „Wenn sich eine Pizza zu bestellen“, sagt Wagner. Dem hauseigenen Garten würde zudem es beim Training mal Streit gibt, bleibt ein bisschen mehr Pflege durchaus guttun. das in der Halle. Zu Hause ist man ein- Die jungen Wilden sitzen Zum Kühlschrank kommen wir später noch. fach nur befreundet und lebt zusammen“, Limbach im Nacken Aber genug kritisiert: Die Jungs haben sich sagt Wagner. „Natürlich reden wir auch zu schließlich extra für unseren Hausbesuch ins Hause über das Fechten“, ergänzt Hübers. „Allein seine Anwesenheit macht einen gro- Zeug gelegt und aufgeräumt. Wir machen „Gerade in der Turnierphase kann man das ßen Unterschied“, sagt der deutsche Meister es uns auf der großen Wohnzimmercouch nicht ganz vermeiden.“ Matyas Szabo. Gemeint ist Nicolas Limbach. bequem und kommen ins Plaudern. Die Galionsfigur der deutschen Säbelfech- ter. Der Weltmeister von 2009. Ein erfolg- London-Bild als reicher, sympathischer und überaus fairer Motivationsspritze Athlet, der seine Ziele nie aus den Augen verliert. Früher war er für Wagner, Szabo Benedikt Wagner ist als Erster im Haus und Hübers einfach nur Vorbild. Heute ist eingezogen. Gemeinsam mit seinem Na- er Mannschaftskamerad – und Konkurrent. tionalmannschaftskollegen Max Hartung „Es ist sehr angenehm, mit Nico in einem gründete er hier nach dem Abitur eine Team zu fechten“, sagt Hübers. „Wenn er an Zweier-WG. „Wir hatten damals ein ge- der Bahn ist, gibt er einem immer nützliche meinsames Ziel: die Olympischen Spiele in Tipps und baut einen weiter auf.“ London“, erzählt Wagner. Um dieses selbst- gesteckte Ziel auch wirklich jeden Tag vor Die Interview- Das Klima im Team ist gut. Aber die jungen Augen zu haben, klebten sich Max und Wilden sitzen dem Säbel-Star sportlich dicht „Peter“, wie Wagner von seinen Teamkolle- serie der dfj im Nacken. Muss sich Limbach womöglich gen genannt wird, ein Bild der englischen davor fürchten, in naher Zukunft vom Thron Hauptstadt an die Wohnzimmerwand. „So In der nächsten Ausgabe verlässt die Fech- gestoßen zu werden? „Hoffen wir doch“, wurden wir immer daran erinnert, wofür wir terjugend zur Abwechslung mal die Planche. sagt Wagner schmunzelnd. Eine Kampfansa- Direkt daneben stehen nämlich auch wich- so hart trainieren und arbeiten. Außerdem ge. Szabo und Hübers lachen verlegen. Die tige Leute: die Kampfrichter. Sie entschei- hatten wir mit dem Bild auch ein gutes Jungs sind zielstrebig, wissen genau, was sie den darüber, wer den Treffer bekommt und Gesprächsthema, wenn Gäste zu Besuch wer nicht. Auch den lautstarken Unmut der wollen. Konstante Leistungen und Erfolge waren“, so der dienstälteste WG-Bewohner. Trainer müssen sie über sich ergehen lassen. sind wichtig. Was zählt, sind Podiumsplät- Die Bildform hat sich für Wagner und Har- Nichts für schwache Nerven. Der Bremer ze bei Welt- und Europameisterschaften – tung als Motivationsspritze bewährt. Im Tim Bardenhagen zählt zu den talentiertes- 2016 soll auch bei den Olympischen Spielen Sommer 2012 waren die Säbelfechter als ten jungen Kampfrichtern in Deutschland. eine Medaille her. Am liebsten wollen sie in Olympiateilnehmer an der Themse. Für ­Philipp Gorray und Vassili Golod besuchen Rio die deutsche Nationalhymne hören. So sein Studium in Friedrichshafen ist Max ihn in der Hansestadt. Alle Interviews findet ist zumindest der Plan. ihr in voller Länge im Youtube-Channel der Deutschen Fechterjugend und bei Facebook.

fechtsport magazin 02/2014 9 KADETTEN- UND JUNIOREN-EM Nachwuchs mit Perspektiven

Die Kadetten- und Junioren-Europameisterschaften im März in Jerusalem waren für den Deutschen Fechter- Bund (DFB) nicht mit viel Erfolg gekrönt. Herausragend war der Titelgewinn von Degen-Nachwuchsfechter Rico Braun – es war aber auch die einzige Medaille für den DFB in Israel. Ein Jahr zuvor in Budapest reisten die deutschen Talente noch mit vier Edelplaketten nach Hause.

ie Anreise zur EM nach Jeru- salem glich einem Abenteu- er. Just am Tag des Abflugs streikte in Frankfurt/Main das DSicherheitspersonal. Delegationschef Olaf Kawald reagierte umgehend und ließ Flüge von Düsseldorf über Zürich nach Tel Aviv bu- chen. „Wir waren pünktlich zum Frühstück im Hotel“, meinte Kawald mit Sarkasmus. „Das waren alles andere als optimale Vorausset- zungen – doch nicht der eigentliche Grund für das unbefriedigende Abschneiden.”

Herausragend war in Jerusalem der Überra- schungssieg von Degenfechter Rico Braun. „Hut ab“, lobte Kawald. „Das war eine souveräne Vorstellung.“ Nur ein Gefecht gab der 16-Jährige in der Vorrunde ab und marschierte mit weiteren klaren Siegen in die Finalrunde. Dort unterlag zunächst der Tscheche Kristian D‘Amico dem Tauberbi- Das deutsche Damensäbel-Team belegte einen guten vierten Platz. Foto: Olaf Kawald schofsheimer 9:15. Der Italiener Federico Vismara verlor im Halbfinale gegen Braun kampf auch gegen seine Nervosität kämp- Erwähnenswert aus deutscher Sicht ist auch 11:15 und auch im Goldkampf ließ der fen. „Vor dem letzten Treffer im Finale war das Abschneiden der Säbel-Kadetten. In Lo- Deutsche nichts anbrennen und gewann ich sehr aufgeregt und wollte den Treffer renz Kempf (Dormagen), Simon Rapp (Eis- gegen Gergely Siklosi (Ungarn) mit 15:11. schnell setzen. Als es so weit war, ist mir ein lingen) und Nils-Ole Paul (Tauberbischofs- „Rico hat sich heute durch nichts aus der Stein vom Herzen gefallen“, sagte Braun er- heim) schafften im Herrensäbel immerhin Ruhe bringen lassen. Er hat sich nach der leichtert. „Es ist einfach ein cooles Gefühl.“ drei deutsche Vertreter den Sprung in die Runde in jedem Gefecht gesteigert und nie Achtelfinals. Rapp musste sich dem späte- einen Zweifel an seinen Siegen gelassen“, Treudt-Gösser überzeugt ren Gesamtsieger Federico Riccardi (Italien) analysierte Nachwuchs-Bundestrainer Ma- als Fünfte mit 14:15 geschlagen geben, Kempf un- rio Böttcher. „Der Lauf war nicht leicht, aber terlag dessen Landsmann Dario Cavaliere er hat sich durchgebissen. Großen Respekt Bemerkenswert war in Jerusalem auch der 11:15. Nils-Ole Paul blieb am Rumänen Tu- für diese Leistung.“ fünfte Platz von Degenfechterin Kim Treudt- dor Cucu mit 9:15 hängen. Gösser (15). Die Solingerin unterlag in ei- Zumal Braun nicht gut in das Turnier hinein- nem bis zum letzten Treffer spannenden In den Mannschaftswettbewerben über- gefunden hatte. „Ich habe gleich das erste Viertelfinale der Italienerin Federica Isola zeugt nur noch die Damendegen- und Her- Gefecht mit 1:5 gegen den Spanier Antoni am Ende knapp mit 14:15. „Sie war ganz rensäbel-Teams, die jeweils Vierte wurden. Manel Carles verloren und war danach sehr nah an der Medaille dran, hat den Kampf „Schade. Da war sogar Silber drin“, sagte verunsichert“, bekannte er. Danach riss er erst im Sudden Death verloren und kann mit Kawald zum Abschneiden der Degendamen. sich aber zusammen und steigerte sich von ihrem Wettkampftag zufrieden sein“, meinte „Das Ergebnis gegen Russland hätte auch Gefecht zu Gefecht, musste aber im End- Kawald. anders ausgehen können.“ Am Ende waren

10 fechtsport magazin 02/2014 Rico Braun sorgte mit dem EM-Titelgewinn im Herrendegen der Kadetten für die herausragende Leistung. Foto: Mario Böttcher es die Russinnen, die den letzten Treffer im Gegner. Die Jungs haben sich Klasse ver- voritenrolle bis zum Finale der besten Acht Halbfinale setzten und mit 43:42 gegen kauft“, urteilte Kawald. Zu jenen, die bei gerecht. Nach einem 15:14 im Achtelfinale Deutschland siegten. Frankreich gewann den Junioren Ausrufezeichen setzten, ge- gegen Dmitrij Danilenko (Russland) zog der den Kampf um Bronze gegen das deut- hörte Florettfechter Georg Dörr mit seinem Deutsche gegen den Italiener Luca Curatol sche Quartett mit 45:36. „Edelmetall war sechsten Platz im Gesamtklassement. Auch mit 3:15 klar den Kürzeren gegen den späte- in Reichweite. Am Ende war es schon ein wenn es für den 19-jährigen Weinheimer zu ren Europameister und wurde Fünfter. „Ge- wenig tragisch. Aber insgesamt haben sie einem Podestplatz nicht ganz reichte, er- gen den Italiener war Rouven chancenlos. gezeigt, dass sie ganz vorn mithalten und hielt er viel Anerkennung für seine Leistung. Den hätten wir gern später gehabt“, sagte mitmischen können“, resümierte Kawald. „Leider hat sich Georg im Viertelfinale eine Kawald. Bänderdehnung zugezogen. Damit fehlte Dörr setzt bei Junioren ihm natürlich die Beweglichkeit. Sonst wäre Auf einen Medaillenplatz schafften es am ein Ausrufezeichen sicher mehr drin gewesen“, erklärte Kawald. Ende keiner der deutschen Junioren. Zudem In der Runde der letzten 32 bezwang er in konnte in den Mannschaftsentscheidun- Im Herrensäbel setzten sich Raoul Bonah einem deutschen Duell Björn-Erik Weiner gen keines der Teams wirklich überzeugen. (Koblenz), Kempf, Rapp und Nils-Ole Paul (Bonn) mit 15:10 und setzte sich im Achtel- So lautete die Bilanz: kein Edelmetall und im Viertelfinale gegen die Vertretung der finale gegen Kolja Dahlin (Dänemark) mit nur zwei Finalplätze. „Wir haben gerade bei Ukraine mit 45:42 durch. Dafür hatte das 15:6 durch. Der Franzose Baptiste Mourrain den Kadetten einige bessere Platzierungen deutsche Quartett in der Vorschlussrunde beendete im Viertelfinale die Medaillen- durch Pech knapp verpasst“, bilanzierte gegen Mitfavorit Italien Pech und verlor träume von Dörr mit einem 15:12. Kawald. „Vielen fehlt noch die internati- nach einem bis zum Schluss offenen Kampf onale Erfahrung. Für sie war die EM sehr mit 44:45. Dennoch bestand noch die Neben Dörr schaffte auch Säbel-Junior lehrreich.“ Das Gesamtergebnis sei nicht Chance auf Bronze im Duell mit Frankreich. Rouven Redwanz den Sprung in die Final- zufriedenstellend. „Zu sehen ist leider eine Doch die Franzosen stellten im „kleinen Fi- runde. Der 18-jährige Dormagener zeigte in kontinuierliche Abwärtsbewegung, die es nale“ ihre Stärke unter Beweis, gewannen Jerusalem eine beherzte Vorstellung. Nach unbedingt zu stoppen gilt.“ mit 45:34. „Italien war der erwartet schwere fehlerfreier Vorrunde wurde er seiner Mitfa- Olaf Wolf

Anzeige

fechtsport magazin 02/2014 11 Magro Der neue Damen Florett-Bundestrainer Gefühl statt Gewalt Magro meint in seiner halbjährigen Amtszeit erkannt zu haben, dass den Deutschen das Gefühl abhandengekom- men ist. Dieses möchte er wieder erwecken – unter anderem mit ungewöhnlichen Trai- ningsmaßnahmen. So tauchte schon eine Ballett-Lehrerin in der Fechthalle auf. Die gängigen, oft plumpen Coaching-Anwei- sungen: „Komm, auf jetzt!“ „Jetzt du!“ Oder: „Hopp, jetzt geht es los!“, gehören nicht ins Repertoire von Andrea Magro. Bei der An- sprache an seine Athletinnen wählt er lieber den feuilletonistischen Ansatz, zum Beispiel dergestalt: „Caro! Langsam! Use your Fin- gerspitze!“ Und: Magro schenkt seinen Ath- letinnen auch bei Rückständen immer mal wieder ein Lächeln – und lockert damit die Spannung, um gleichzeitig den Spaß nach vorne zu rücken. „Man muss die DNA verän- dern.“ Dieser Satz von Andrea Magro zeigt sehr plastisch, um was es ihm geht.

Foto: © Jochen Färber Ganz unverblümt sagt er aber auch: „Wir Oftmals sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken: „Es ist müssen unsere augenblickliche Situation logistisch alles schon ganz anders, alles besser organisiert“, sagt richtig einschätzen, sie ist schwierig. Vor vielen, vielen Jahren waren die deutschen Anne Sauer über den neuen Damenflorett-Bundestrainer. Dieser Fechter die Besten der Welt. Zwischenzeit- heißt seit September des vergangenen Jahres Andrea Magro. lich haben die anderen Nationen sehr hart gearbeitet, während man hier ein wenig ge- schlafen hat. Aber das ist nicht mein Prob- er 51-jährige Italiener soll als nur um Angriffe und Verteidigungen. „Du lem. Hier in Tauberbischofsheim ist der bes- das seit 2009 darbende musst die Treffer mehr spüren können“, hat te Platz in der Welt, an dem man für Fechten deutsche Damenflorett Vizeweltmeisterin Carolin Golubytskyi vom arbeiten kann. Ich bin dankbar, dass ich wieder zurück in die ab- FC Tauberbischofsheim erkannt. diese Chance erhalten habe.“ Die Demut, solute Weltspitze führen. die aus diesen Worten klingt, bestimmt sein DSeit knapp fünf Jahren hat die schwarz-rot- Man sollte Andrea Magro jetzt bloß nicht Handeln, ohne aber eine gewisse Stringenz goldene Equipe keine Teammedaille mehr überhöhen, aber er ist dabei, den deut- vermissen zu lassen. bei einer WM oder Olympia geholt. Damals, schen „Mädels“ einen neuen Geist einzu- 2009 in Antalya, war es Bronze. impfen, einen „Spirit“, wie man neudeutsch DFB-Sportdirektor Sven Ressel nennt das vielleicht sagen möchte. „Es geht nicht um Ganze „ein zartes Pflänzchen“, das man Wer nun glaubt, Magro habe mit seinem süd- Geschwindigkeit, es geht nicht um Technik, achtsam behandeln müsse. Die jüngsten ländischen Temperament Carolin Golubytskyi es geht nicht um Kraft“, sagt der 51-jähri- Weltcups zeigten aber, dass ein Aufschwung & Co. erweckt, der irrt. Der Fechtmeister aus ge Fechtmeister. Es gehe vielmehr darum, unverkennbar ist. Beim Heim-Weltcup in Italien agiert im Olympiastützpunkt Tauber- sämtliche Komponenten harmonisch mit- Tauberbischofsheim wurde Deutschland bischofsheim mit höchster Sachlichkeit und einander zu vereinen. Gefühl statt Gewalt. Fünfter, eine Woche später in Turin sogar Diskretion. In den ersten Monaten seines Jetzt ist diese Einsicht gewiss keine Welt- Vierter. Solche Platzierungen, auch wenn Wirkens hat er seiner Aktiven-Fechtgruppe, neuheit. Doch Magros Worte zeigen, dass sie noch nicht bis zum Treppchen reichen, die nun auch zusammen mit den Juniorinnen in Deutschland auch im Frauen-Florett eine waren in den vergangenen Jahren keine trainiert, eine andere, quasi sinnerweiterte gewisse Entwicklung verpasst worden ist. Selbstverständlichkeit mehr. Doch vielleicht Herangehensweise an den Sport versucht zu Mehr noch: In allen Waffen, so scheint es gelingt ja der große Wurf alsbald mal wie- vermitteln. Es gehe um mehr, als nur um Pa- beim Anblick der Gefechte, und so unter- der. Und dann wird man sagen: Alles hat raden und Riposten, um mehr als nur um die streichen es die jüngsten Ergebnisse, läuft mit kleinen Schritten begonnen. stumpf motorisierte Schrittfolgen, um mehr, das deutsche Fechten der Musik hinterher. Michael Fürst

12 fechtsport magazin 02/2014 Vertrauen auf die Stärke von Erfahrung.

Ein großer Schatz an Wissen und Erfahrung leitet den Elefanten ausgeglichen und trittsicher.

Kluge Investitionen und langjähriges Know-how sind die Basis ausgewogener vermögensverwaltender Fonds. Dafür steht die Erfolgsgeschichte des Ethna-GLOBAL Defensiv, Ethna-AKTIV E und Ethna-GLOBAL Dynamisch.

Für ausgewogene Anlagen: www.ethenea.com

Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 9a, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei ETHENEA Independent Investors Services (Deutschland) GmbH, Ulmenstraße 23-25, Hauptsponsor D-60325 Frankfurt am Main.

100214_ETHEN_14001_Fechtsport Magazin_210x297_RZ.indd 1 10.02.14 14:39 DFB

Der neue Vizepräsident Breitensport, Uwe Richter: „Es kommt von Herzen“

Das Amt des Vizepräsidenten Breitensport im Deutschen Fechter-Bund (DFB) war ein Jahr lang nicht besetzt. Im Dezember berief der Hauptausschuss des DFB den Polizisten Uwe Richter zum Nachfolger von Margit Budde.

einiges vor, aber noch kein fertiges, umfas- sendes Konzept für alles. „Jeden Tag hat Der neue man andere Ideen. Es ist erstmal nur ein Vizepräsident Breitensport Jahr.“ Dennoch will er einige Dinge ändern des DFB: Uwe und anschieben. So wird die Reihenfolge Richter der deutschen Meisterschaften der Senio- Foto: Olaf Wolf ren im Einzel und in der Mannschaft ver- ändert, um eine frühere Nominierung für Europa- und Weltmeisterschaften und da- mit eine bessere Vorbereitung zu gewähr- leisten. „Die Qualifikation für WM und EM ist dann im Frühjahr“, erklärt Richter. Im Frühjahr 2015 werden erstmals die natio- nalen Einzel-Titelkämpfe ausgetragen und später die in den Senioren-Teams.

Auch eine Stärkung des seit 30 Jahren exis- tierenden Deutschland Pokals als die größ- te Breitensportinitiative im Fechten gehört ebenso zu seinen ersten Vorhaben wie das Werben für den Ausbildung zum B-Trainer- Breitensport. „Nur mit qualifizierten Trainern kann ich im Breitensport etwas bewegen“, sagt Richter. Ebenso will er sich wie Vorgän- gerin Budde für die Förderung von Frauen im sportlichen Ehrenamt engagieren.

n Polizisten mangelt es in der Für Uwe Richter ist das DFB-Vizepräsiden- Spitze des Deutschen Fechter- Breitensport tenamt ein weiteres Ehrenamt. Im Fechter- Bundes nicht. Neben dem für Bund Sachsen-Anhalt ist er Geschäftsführer den Spitzensport verantwortli- im DFB und Mitglied im Präsidium. Außerdem ar- chenA Dieter Lammer, ebenfalls im Dienst der beitet er als Trainer in Magdeburg. Mit dem Polizei, sitzt nun Uwe Richter im sechsköpfi- leistungsmäßigen Fechten hat er 1982 auf- gen DFB-Präsidium. Er wird erst einmal bis gehört. Damals focht er zusammen mit Ingo zum Deutschen Fechtertag im kommenden Ausgerechnet der damalige DFB-Präsident Weißenborn in Halle in einer Mannschaft. Jahr für den Breiten- und Seniorensport zu- Klaus Dieter Güse („Nein, Fechten ist wohl Während sein Teamkollege bis zum Welt- ständig sein. kein Breitensport“) gab den Anstoß, sich um meister mit dem Florett aufstieg, verdiente den Breitensport intensiv zu kümmern. 1983 sich Richter seine Meriten und Anerkennung führte er den Deutschland Pokal ein. Für den Das Aufgabengebiet ist Richter nicht in verschiedenen Ehrenämtern. Der neue Breitensport wurde im DFB explizit aber erst fremd. Seit 2002 gehörte er der Arbeits- 2002 ein Vizepräsidentenamt geschaffen, Breitensportposten im DFB ist eine beson- gruppe Breitensport der früheren Vizeprä- das Margit Budde übernahm. 1986 wurde die dere Herausforderung, aber eine, den er sidentin Breitensport, Margit Budde, an. Funktion des Vizepräsidenten Vereinssport gern übernommen hat: „Es ist kein Muss für „Margit hat mich quasi auf diese Aufgabe geschaffen, die Hans-Joachim Zwiesler (bis mich, sondern es kommt von Herzen.“ 1996) ausübte. Danach gehörte Breitensport vorbereitet“, sagt der 50-Jährige. Er hat Andreas Schirmer zu den Aufgaben des Vizepräsidenten Inneres.

14 fechtsport magazin 02/2014

„Löwe von Bonn”

Das deutsche Herrenflorett-Team in Bonn: Peter Joppich, Sebastian Bachmann, Marius Braun und Johann Gustinelli. Fotos: Olaf Wolf

Der „Löwe von Bonn” Gemischte Gefühle

Für Bundestrainer Uli Schreck verlief der Herrenflorett-Weltcup „Löwe von Bonn“ nicht nach Wunsch. Nach dem fünften Rang von Peter Joppich war er noch gut gelaunt, doch schon einen Tag später sah man den Erfolgscoach schon nach wenigen Stunden deutlich verärgert: Schließlich hatten seine Fechter gleich eine unnötige 44:45-Niederlage gegen Kanada kassiert.

ufatmen konnte Schreck, dass sich Joppich mit einem sechsten Platz beim noch Moritz Kröplin, Frederik Fark (beide sein Musterschüler Peter Jop- Grand-Prix in Venedig in der internationalen Bonn) und Mark Perelmann (Mannheim- pich endlich wieder in die Er- Spitze zurück. Neckarau). Joppichs Nationalmannschafts- folgsspur zurückkehrte. Mitte kollegen Sebastian Bachmann und Johann FebruarA und Anfang März in St. Petersburg Außer dem gesetzten Joppich erreichte le- Gustinelli (beide Tauberbischofsheim) wa- und La Coruña war der vierfache Weltmeis- diglich der Bonner Marius Braun aus der ren bereits vorzeitig ausgeschieden. „Wenn ter bereits frühzeitig ausgeschieden. Zwei aktuellen A-Mannschaft die Runde der letz- man von der Qualität und Quantität der Wochen vor dem Weltcup in Bonn meldete ten 64. Überzeugen konnten bis dahin nur deutschen Starter ausgeht, immerhin hatten

16 fechtsport magazin 02/2014 Der viermalige Weltmeister Peter Joppich wurde Fünfter beim „Löwen“-Turnier“ – im Viertelfinale verliert er gegen Dauerrivale Andreas Cassara

„Es handelt sich hier um ein stützpunkt- “ Liegtübergreifendes in der Vielfalt die Stärke? Problem. Hier muss Grafik:sich Hans Liebl unbedingt etwas tun.“ Bundestrainer Uli Schreck

zen und formiert sein Team um. Resultat: Seien Florett­herren wurden Dritte und meldeten sich in die Weltspitze zurück. Im „kleinen Finale” besiegte die neu formierte Mannschaft Polen mit 45:40. Zuvor hatte wir 20 deutsche Fechter am Start, ist die ­Joppich mit Moritz Kröplin und André Sani- Tatsache, dass nur fünf das Hauptfeld der ta sowie Sebastian Bachmann gegen Japan letzten 64 erreicht haben, etwas dürftig“, (44:42) und Hongkong (44:36) gewonnen. kritisierte Schreck. Im Halbfinale unterlag das deutsche Quar- tett dem Weltranglisten-Dritten Russland Richtig überzeugen konnte im Einzel nur (38:45). Sieger wurde Frankreich, das Russ- Joppich. Der 31-Jährige ließ sich auch von land im Finale mit 45:40 bezwang. „Das zwischenzeitlichen Rückständen in seinen Herrenflorett ist zurück”, freute sich Schreck. Einzelgefechten nicht aus dem Konzept Dafür lief es im Einzel für seine Schützlinge bringen, zeigte sich abgezockt, nervenstark nicht ganz so prächtig: Joppich erreichte als und auch fechterisch an alte Zeiten anknüp- bester Deutscher Platz 11. fend. Erst im Viertelfinale beendete sein Ein Lichtblick: Peter Joppich Dauerkonkurrent Andrea Cassara den Sie- Seit Längerem warnt der Bundestrainer vor geszug des Deutschen mit 15:12. Der Italie- einer Umstrukturierungsphase befinden, darf einem sich abzeichnenden Abwärtstrend, be- ner gewann schließlich die 42. Auflage des es uns nicht passieren, gegen Mannschaf- klagt den fehlenden, vor allem konkurrenzfä- „Löwen von Bonn“ mit 15:12 gegen Alexej ten wie Kanada zu verlieren. Das wird mit higen Nachwuchs. „Es handelt sich hier um Cheremisinov (Russland). Sicherheit Konsequenzen nach sich ziehen.” ein stützpunktübergreifendes Problem. Hier Eher beiläufig nahm er zur Kenntnis, dass muss sich unbedingt etwas tun. Das meine Dem gute Auftritt von Joppich folgte im sich China durch ein 45:34 im Finale gegen ich auch mit Blick auf die Zeit nach Rio de Teamwettbewerb schnell ein Fehltritt. Au- Südkorea den Sieg in Bonn sicherte. Janeiro 2016.“ Sein nächstes Ziel ist klar: ßenseiter Kanada bezwang Joppich, Sebas- Die Qualifikation seiner Mannschaft für die tian Bachmann, Marius Braun und Johann „Mein Vertrauen hat sich vorerst reduziert“, Olympischen Spiele 2016. Dafür muss er ab Gustinelli im Achtelfinale überraschend mit sagte der Bundestrainer sichtlich ange- dem 1. April 2015 ein starkes und stabiles 45:44. Entsprechend groß war die Enttäu- fressen. Schon beim Weltcup-Turnier Ende Team ins Ausscheidungsrennen schicken. schung von Schreck: „Auch wenn wir uns in ­April in Seoul zog Schreck die Konsequen- Olaf Wolf

fechtsport magazin 02/2014 17 DFB

Diskussion um einheitliche Ausbildung im DFB:

Herausbildung der Handlungskompetenz bei Kindern im fechtsportspezifischen Vereinstraining

Auf die Rüge seiner Frau, die Knaben fangen zeitig an zu schießen, ließ Friedrich Schiller seinen Wilhelm Tell erwidern: „Früh übt sich, was ein Meister werden will!“ Mit Meister ist dabei an einen Könner auf einem bestimmten Gebiet gedacht. Deshalb bieten sich auch Vergleiche mit Tätigkeitsgebieten außerhalb des Sports an.

oland Weise, der pädagogische Wer ein Profigeiger wird, der hat mit 10 Jah- aktiven Lern- und Trainingsprozess. Und der Leiter des Leipziger Thomaner- ren schon 1.000 Stunden Geige gespielt, als kann nicht früh genug begonnen werden. chors, stellte bei einem Blick Teenager, mit 15 Jahren, 4.000 Stunden, so Fast 90 Prozent der Eltern wollen ihre Kin- über den sportlichen Tellerrand Spitzer (2002) in „Lernen. Gehirnforschung der heute zu starken und selbstbewussten Rbeim Nachwuchsleistungssport-Symposium und die Schule des Lebens“. Angenommen, Persönlichkeiten erziehen. So zumindest 2013 in Konzepte der Sichtung und das Kind hat mit sechs Jahren begonnen, wird es in Umfragen und Generationen­ Talentförderung des Bildungscampus forum Geige zu spielen, dann hat es bis zum 10. barometern geschätzt. Selbstvertrauen aus- thomanum vor. „Wir brauchen nur Wenige, Lebensjahr jeden Tag fast zwei Stunden ge- prägen, persönliche Fähigkeiten entfalten aber wir brauchen die Richtigen“, sagte er. übt. Ohne Selbstmotivation und Selbststän- und sich durchzusetzen, dominieren. Und Ein Talent für den Thomanerchor zeichne sich digkeit ist das kaum möglich. genau diese Erziehungsziele setzen wir uns nicht nur durch eine gute Stimme, sondern im Nachwuchstraining Fechten auch. Darü- auch durch die richtige Persönlichkeit aus. Eltern wollen Kinder zu starken ber sollten wir uns einig sein. Wichtig seien laut Weise vor allem Verant- Persönlichkeiten erziehen wortungsbewusstsein, Mündigkeit und Ge- Hier geht es aber nicht vordergründig um Handlungskompetenz als Basisbefähigung meinschaftsgefühl. Und im Bezug zum Ein- Armbrustschießen, wie bei Wilhelm Tell, des mündigen Athleten schließt Selbstkom- gangszitat: Das forum thomanum beginnt Singen oder Geige spielen, sondern um die petenz und Sozialkompetenz ein und ist mit der Sichtung und der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung im und durch Voraussetzung für engagierte und motivier- Persönlichkeitsentwicklung ab dem ersten Sport und deren Förderung, die allen Kin- te Eigenaktivität und Einübung auch de- Lebensjahr in einem privaten Kindergarten. dern gemeinsam sein sollte. Der mündige mokratischer und fairer Verhaltensweisen. Und diejenigen, deren Stimmentwicklung Bürger, auf den Sport bezogen, der mün- Der mündige Athlet hat Sachkompetenz nicht für den Thomanerchor ausreicht, hätten dige Athlet, ist das Ziel dabei. Es geht um in seiner Sportart, versteht durch Grund- einen nicht übersehbaren Entwicklungsvor- Handlungskompetenz als Erziehungs- und kenntnisse in der Trainingslehre, warum sprung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Bildungsziel in einem ganzheitlichen und er wie und was trainiert, kann sich selbst

Grafik: Hans Liebl 18 fechtsport magazin 02/2014 einschätzen, hat Selbstvertrauen und kann sich selbstständig Ziel zu stellen, sich zu sportkundlichen Lernens auf einen ähnli- selbstbewusst Entscheidungen treffen. Und motivieren, zu kontrollieren und zu bewer- chen Ansatz für den Schulsport. Er skizziert er hilft anderen. Er kann sich auch Widrig- ten. Der Antrieb zu selbstständigem, moti- dabei ein Modell didaktischer Prinzipien, keiten widersetzen, Dopingangeboten oder viertem, auch fairem und verantwortungs- die sich direkt oder indirekt in unserem sexuellen Belästigungen beispielsweise. vollem Handeln kann von den Kindern nur Ansatz für den sportartspezifischen Vereins- Im Trainingsprozess entwickeln sich Über- selbst kommen, wenn sie im Prozess des kindersport wiederfinden lassen. Hierin ist zeugungen und Einstellungen, die in star- Erlernens und Trainierens dazu Eindrücke all das enthalten, was er in seinen didak- kem Maße handlungswirksam werden. Sie und eigene Erfahrungen gesammelt haben. tischen Prinzipien für sportkundliches Leh- bilden sich auf der Grundlage von Wissen ren und Lernen aufführt: selbsttätiges und und Erfahrungen heraus und sind zugleich Das war auch der Leitgedanke, als wir die selbstständiges Lernen, entdeckendes und Motive des Handelns der jungen Sportler. Kinderfechtbücher „Ich lerne Fechten“ und problemorientiertes Lernen, ganzheitliches In diesem Sinne wirkt Kindertraining erzie- „Ich trainiere Fechten“ erarbeitet haben: Lehren, um nur einiges anzudeuten. hend, lehrend und lernend, sozialisierend Handreichungen für die Kinder bereitzu- und ist erlebniswirksam. stellen als Lernmittel für die sportartspe- Der wichtigste Hinweis heißt hier: Selbst- zifische Ausbildung. Hierbei wird die „Ich- ständigkeit fordern und fördern und da- Ein Kind – und mag es noch so jung und Botschaft“ bereits im Titel genannt. durch Selbstwirksamkeit erleben lassen. gänzlich Anfänger sein – ist immer Subjekt Dazu dienen angemessene Aufgaben, wohl- seiner eigenen Entwicklung, niemals nur Die Idee dabei war, das Üben und Trai- dosierte Hilfe und Vermeidung von Über- Objekt unserer Beeinflussung. Es benötigt nieren der Kinder durch ein begleitendes oder Unterforderung. Beides kann zu nega- deshalb ausreichend Hinweise und Mög- Sportbuch zu unterstützen. Es soll den tiver Gefühlslage führen, bei der das interne lichkeiten für seine eigene Entfaltung. Fast Übungsleiter oder Fechttrainer nicht erset- Belohnungssystem nicht aktiviert wird. alles, was Menschen tun, geht vorher in ir- zen, sondern den Kindern eine Möglichkeit gendeiner Weise durch ihren Kopf! Das trifft geben, die Sportart und das Training bes- „Pädagogische Führung“ bedeutet, die Kin- auch zu, wenn Kinder und Jugendliche eine ser zu verstehen und sich auch außerhalb der allmählich zu befähigen, die über den Sportart erlernen oder in ihr trainieren. der Trainingsstunden mit ihrer Sportart zu Bereich der aktuellen Leistung hinausge- beschäftigen. Sie können Gelerntes noch henden Anforderungen zunehmend selbst- Strategiewechsel im Kindersport: einmal nachlesen, haben Bildfolgen und ständiger zu bewältigen. Und das betrifft anregen statt anweisen Fotos, die Knotenpunkte und Fehler ver- sowohl die Zielbildung und Motivierung als Bei Hospitationen in vielen Fechthallen ist deutlichen, finden Übungen zum zusätzli- auch die Ausführung, die Kontrolle und die aber ein erkennbares „Ungleichgewicht“ chen Üben daheim und erhalten zusätzlich Bewertung, sodass „die Betroffenen Betei- zwischen „Beauftragen“ durch den Trainer viele Informationen rund um ihren Sport, ligte werden“. Hierbei wird das klassische und „Verstehen“ durch den Sportler nicht über Geschichtliches, bildende Kunst, Er- Lehr- und Trainingskonzept der „Vermitt- zu übersehen. Lern- und Trainingsresultate nährung und einen vernünftigen Tages- lungsdidaktik“ mit einer stärker kindorien- kommen aber nicht ausschließlich dadurch ablauf. Am Ende sollten sie, auf Erfahrung tierten „Didaktik des Lernarrangements“ in zustande, dass auf den Lernenden „einge- basierend, sagen können: Fechten ist mein idealer Weise verknüpft. wirkt“ wird, sondern umgekehrt dadurch, Sport, das ist etwas Tolles, da kenne ich dass sich der Lernende und Trainierende mich aus, da mach ich mit! Wer sich ak- Die Überlegungen, so früh wie möglich zu mit seiner Sportart und mit sich selbst aktiv tiv mit dem, was er tut – also mit seiner beginnen, solche Eigenschaften wie Mün- auseinandersetzt. Und damit sollte schon Sportart – auseinandersetzt, wird zu bes- digkeit, Selbstbestimmungsfähigkeit, Kritik- bei Sportanfängern begonnen werden. Es seren Übungsresultaten kommen und aus- und Urteilsfähigkeit auszubilden, sind nicht empfiehlt sich deshalb ein Strategiewech- dauernder dabeibleiben. Mit frühzeitiger neu. Bereits die Philanthropen sahen Mitte sel vom ,,Anweisen” zum ,,Anregen” auch Spezialisierung hat das, wie man denken des 18. Jahrhunderts im harmonisch ausge- im organisierten Vereinskindersport. Wir könnte, überhaupt nichts zu tun. Gröne- bildeten Menschen, der tatkräftig, selbstbe- schaffen damit die Voraussetzungen, damit meyer (2013) schrieb in einer Arzt-Kolum- wusst, geistig und körperlich gleichermaßen die Kinder selbst schrittweise über ihr Üben, ne im PRISMA: „Wer früh einen Sport für erzogen ist, das Idealbild ihrer fortschrittli- Lernen und Trainieren nachdenken, erwor- sich entdeckt, lernt fürs Leben mit Anstand chen pädagogischen Bestrebungen. benes Wissen mit eigenen Erfahrungen siegen und verlieren.“ verknüpfen, ihre Bewegungen, Handlungen Seinen Beitrag zum sportkundlichen Lernen und letztlich ihr Verhalten kontrollieren und Selbstständigkeit fordern beim Karlsruher Kongress 2011 „Kinder be- bewerten können. Das ist die höchste Ziel- und fördern wegen – Energien nutzen“ beendete Stad- stellung der Grundausbildung und später Kompetenzen kann man anderen nicht ver- ler mit dem Hinweise für die Praxis: „Über die Grundvoraussetzung für ein talentaus- mitteln, man kann ihnen nur helfen, sie sich den Schulsport hinaus könnten auf diese prägendes Training und den angestrebten selbst anzueignen! Lerngegenstände, Lern- Weise auch bildende und erzieherische Wir- „mündigen Athleten“. aufgaben und Lernmittel werden so ausge- kungen in außerschulischen Bereichen im wählt, dass sie das lernende Kind durch die Hinblick auf mündige und selbstkritische Nachdem Nachwuchsathleten das Trai- Aneignung in Tätigkeit versetzen und bei Freizeitsportler und Athleten erzielt wer- nieren gelernt haben, sind sie in der Lage, ihm dafür notwendige Motive und Hand- den.“ Als Beispiel verwies er auf die Kinder- Teilprozesse des Trainierens effektiver und lungen auslösen. Stadler (2011) verweist sportbücher. selbstständiger zu realisieren. Sie lernen, in einem Beitrag zu didaktischen Aspekten Berndt Barth

fechtsport magazin 02/2014 19 Fecht-Tipps (Teil 10) Trainingspause vor Turnieren: Nicht länger als drei Tage Jeder C-Trainer kennt das: Beim Training mit Kindern und Erwachsenen trifft er immer wieder auf Probleme und Fragen, die er alleine nicht lösen kann. Und die wenigsten haben einen erfahrenen Fechtmeister in der Halle an ihrer Seite, der schnell helfen könnte. Die Fecht-Tipps-Serie möchte diese Lücke schließen und Fragen des Trainingsalltags beantworten.

Ich kann nicht bei jedem Turnier meiner Schüler dabei sein. Wie erfahre ich anschlie- ßend am besten, wie sie gefochten haben, welche Fragen muss ich ihnen stellen? Der Trainer muss dem Schüler ganz klare Fragen stellen: 1) Hast du eher angegriffen oder dich eher verteidigt? 2) Mit welchen Aktionen hast du angegriffen oder dich verteidigt? 3) Zu welchen Blößen haben du und dein Gegner angegriffen? 4) Mit welchen Aktionen warst du erfolgreich? 5) Mit welchen Aktionen war der Gegner erfolgreich? Die ersten Antworten werden konkret sein. Der Schüler meint, es nicht zu wissen oder sich nicht zu erinnern. Aber wenn man konsequent nachfragt und dranbleibt, können sich die Schü- ler nach und nach erinnern. Besonders die Aktionen, die im Gefecht „emotional aufgeladen“

Dr. Boris Touretski ist Diplom-Trainer waren, bleiben am meisten im Gedächtnis haften. Wichtig bei einer Analyse ist, wodurch der und Sportpsychologe und seit über Schüler getroffen wurde: Hat er geschlafen? Zu lange gewartet? Waren es eher taktische oder 50 Jahren beim Fechten. Seit mehr technische Fehler? als 10 Jahren führt er die C-Trainer- Ausbildung in Niedersachsen durch. Auch ein gewonnenes Gefecht muss analysiert werden. Generell gilt, dass der Trainer das Ge- Katharina Kroggel ist 1. Vorsitzende spräch so führen muss, dass der Schüler möglichst selbst aktiv ist und analysiert, damit der des Fechtklubs Hannover von 1862, Lerneffekt möglichst groß ist. dem ältesten Fechtklub Deutsch- lands mit mehr als 200 Mitgliedern, Was ist besser: Soll ich bis zum letzten Tag vor einem Turnier trainieren oder soll und C-Trainerin. ich direkt davor eine Pause machen? Gemeinsam haben sie das Buch „Fechten – Der Weg zur Meister- Das hängt immer von der individuellen Situation ab. Grundsätzlich sollte keine Pause länger schaft“ geschrieben, das inzwischen als drei Tage sein. Emotional eher labile Fechter, die sich sowieso nicht entspannen oder be- in zweiter Auflage erschienen ist und ruhigen können, sollten bis zum Turnier trainieren. Auch sollte durchgehend trainiert werden, über Amazon bestellt werden kann. wenn der Trainer vermuten kann, dass der Schüler die Pause nicht adäquat nutzt. Bei körperli- cher oder und (noch wichtiger) psychischer Ermüdung hingegen ist eine Pause von 1-2 Tagen geraten. Der Fechter sollte sich entspannen (Lesen, Laufen, Meditation) – und sich zugleich vorbereiten (Waffenprüfung, taktische Planung der Gefechte anhand der wichtigsten Gegner, Alle hier veröffentlichten mentale Arbeit zur Stärkung der eigenen Psyche). Fragen wurden bei Trainer- und Kader-Lehrgängen von Wie kann man einem „Trainings-Weltmeister“ die Angst vor Turnieren nehmen? den Teilnehmern aufgenom- Jemand, der beim Training gut ficht, aber nicht an Turnieren teilnehmen will, ist oftmals ein men – aber wir freuen uns „Techniker“. Diese fechten im Turnier häufig schlechter als beim Training. Ein schlechtes Tur- sehr über Fragen von Euch, nierergebnis würde aber ihr Ansehen in der Trainingshalle senken, daher meiden sie Turniere. den fechtsport-Lesern! Denn: Sie verstehen oft nicht, wie und wann sie technische Aktionen in den Gefechten durch- Die Fecht-Tipps-Serie wird führen sollen. Dies muss der Trainer mit ihnen bei der Lektion ausarbeiten. Ködern könnte umso spannender und loh- man solche Trainings-Weltmeister auch mit Vereinsmeisterschaften, Hallen-Poolrunden oder nender, wenn Ihr uns neue Ähnlichem. Fragen schickt an die E-Mail [email protected]. Ihr Soll man schon von Anfang an beim Üben des Ausfalls den Abstoß miteinbeziehen? bekommt unverzüglich eine Nein. Den Ausfall zu üben, ist nicht einfach und Kinder brauchen viel Zeit, um den Abstoß Antwort per E-Mail. technisch sauber ausführen zu können. Am Anfang übt der Trainer mit den Schülern die richti- Die Fragen werden im ge Bewegung mit dem Ausfallbein. Dann bemüht er sich, dass die Schüler die Aktion mit dem fechtsport-Magazin Waffenarm beginnen. Und erst danach konzentriert er sich auf Abstoß mit dem Standbein. anonym veröffentlicht und natürlich beantwortet. Dr. Boris Touretski und Katharina Kroggel

20 fechtsport magazin 02/2014 Rusat a der sportmedizin

Plötzlicher Herztod bei Jugendlichen – Sportattest rettet Leben Man liest es immer wieder: Jugendlicher Sportler erlitt Herzstillstand, Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Fassungslosigkeit bei den Angehörigen,Trainern und Sportkameraden ist die Folge. Wie kann man dem vorbeugen?

Für den Jugendlichen ist die Attestierung der Sport- Der norwegische Spitzenschwimmer Alexander Dale tauglichkeit durch den Haus- oder Sportarzt meist Oen trainierte in den USA, um sich auf die Olym- eine lästige Pflicht, für den Arzt Routine. In der Re- pischen Spiele in London vorzubereiten. Er gel ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. wurde wegen einer Schulterzerrung behan- delt. Ursache dieser Beschwerden war leider Und das ist auch gut so. Er kennt die Krank- nicht die vermutete Überlastung der Musku- heitsgeschichte der Familie. Er hat es latur, sondern Durchblutungsstörungen der in der Hand, die richtigen Fragen zu Herzkranzgefäße. Diese führten zum tödli- stellen, eine familiäre Belastung zu chen Herzinfarkt. In der Familie des Sport- erkennen und weitere Untersuchun- lers war es immer wieder zu Herzinfarkten gen zu veranlassen. Dies ist meist eine in jungen Lebensjahren gekommen. Blutuntersuchung, ein EKG und bei Notwendigkeit eine Ultraschallunter- Eine weitere Ursache für den plötz- suchung des Herzens. lichen Herztod bei Jugendlichen ist der Sport nach einer Virusinfektion Man schätzt, dass in Deutschland jähr- mit Herzbeteiligung. „Verschleppte lich etwa 1000 Jugendliche am plötzli- Grippe“ heißt es im Volksmund. chen Herztod sterben. Das sind doppelt Schätzungen gehen von 10-20 so viele Opfer wie im Straßenverkehr unter Prozent der Fälle des jugendlichen Herz- Fußgängern. todes aus. Hier ist es die Aufgabe des Haus- und auch des Sportarztes, an die Vernunft des Ursache für den plötzlichen Herztod bei jugendlichen Sport- Jugendlichen und auch der Eltern zu appellieren, lern ist meist eine angeborene Erkrankung des Herzens. Hier zwei Wochen keinerlei Sport einschließlich Joggen zu kommt es zu einer Verdickung der Muskulatur der linken Herz- betreiben. Besonders frustrierend für den engagierten Haus- kammer und in deren Folge zu einer lebensbedrohlichen Verän- und Sportarzt sind seine Erfahrungen mit der Unvernunft der derung der Herzschlagfolge. Hobbysportler. Sie nehmen oft ohne medizinische Vorsorgeun- tersuchungen an einem Marathonlauf teil. Gehäuft ungeklärte Todesfälle in jungen Jahren und häufige Herzinfarkte, Bluthochdruck, Herzoperationen und auffälli- Statistisch kommt es pro 40.000 Teilnehmer und Lauf zu einem ge Laborwerte in der Familie sind wichtige Hinweise auf ein plötzlichen Herztod. Ursache für den Tod der überwiegend jun- mögliches Risiko. Jungs sind mehr gefährdet als Mädchen, was gen Sportler waren meist unerkannte Herzerkrankungen. möglicherweise hormonell bedingt ist. Hans Jürgen Hehn

Quellen: Kindermann W., & Urhausen A. nach: Der plötzliche Herztot im Sport - Ursachen und Prävention, PD Dr.H.G.Predel,VBG Berufsgenossenschaft, 2000 MMW – Fortschritte der Medizin 2013/17: 18-22 Autor Dr. med.Horst Gross Quelle: Urban & Vogel (1013)

fechtsport magazin 02/2014 21 senioren

Die Florett-Mannschaft mit Lokalmatador Bruno Kachur, Martin Eitz, Holger Klein, Ralph Engelhard, Udo Jakoby (v. l.).

36. Senioren-Länderkampf in Ditzingen Premiere gegen Ungarn

it fast 30 Aktiven und Betreuern Durchgangs bei. Noch deutlicher dominier- Die Gäste nahmen diese deutliche Nie- kam ein stattliches Kontingent ten unsere Florettdamen Silke Weltzien, Hil- derlage gelassen hin und beim großzügi- M der Magyaren angereist. Zu den ke Kollmetz und Ute Wessel. Sie ließen ihren gen abendlichen Buffet im Bürgersaal des Klängen von Verdis „Triumphmarsch” aus Gegnerinnen beim 9:0 keine Chance. Rathauses war so viel Freundschaft und „Aida” marschierten die Mannschaften zum Sympathie zu spüren, dass es offensicht- Länderkampf der Senioren in die Fechthal- Damensäbel wurde nicht gefochten, da die lich war, wie wohl sich unsere ungarischen le. Vor dem Abspielen der Nationalhymnen Gäste kein Team für diese Waffe in ihrem Auf- Freunde fühlten. wurden die Teilnehmer von Ditzingens Ober- gebot hatten, dafür aber zwei Herrensäbel- bürgermeister Michael Makurath, DFB-Seni- Mannschaften stellen konnten. Vorweg aber Bei der von Seniorensprecher Reetmeyer orensprecher Henry Reetmeyer und Luitwin die Degenfechter mit der deutschen Beset- und dem Vorsitzenden der Fechtabteilung Ress, dem Präsidenten des Württembergi- zung Volker Fischer, Daniel Markus, Thomas Ditzingen, Volkhardt Weizsäcker, vorgenom- schen Fechter-Bundes, begrüßt. Brudy-Zippelius und Georg Schmidt-Thomee. menen Siegerehrung wurde auch taktvoll Sie gewannen ihren Mannschaftskampf 7:2 darauf verzichtet, das für die Gäste schmerz- Wie bei den Senioren üblich ging es bei den und das gleiche Ergebnis erzielte die deut- liche Endergebnis überhaupt zu erwähnen. Dreierteams um Einzelsiege auf fünf Treffer. sche Florettmannschaft mit Ralph Engelhard, Alle deutschen Teilnehmer durften Goldme- Im deutschen Aufgebot fanden sich nicht Holger Klein, Udo Jakoby und Martin Eitz. daillen entgegennehmen, den Gästen wur- wenige Medaillengewinner von Welt- und den silberne überreicht. Europameisterschaften der Senioren. So Bleiben noch die beiden Säbelmannschaf- konnte es nicht verwundern, dass die Über- ten: Im A-Team fochten für Deutschland Es war der 36. Länderkampf der deutschen legenheit der Gastgeber deutlich zu erken- Hartmut Wrase, Olaf Ziebell und Dimitri Senio­ren-Nationalmannschaft seit ihrer Grün­ nen war. Wer sollte schon Frauke Hohlbein, Prudowski. Sie gewannen 6:3. Und da auch dung 1990. Von diesen hat sie 32 ge­wonnen Dagmar Fischer und Renate Alles in der Da- das deutsche B-Team (Winfried Schneider, und vier verloren. In den aufgeführten Zahlen mendegen-Mannschaft stoppen! Und auch Viktor Kreischer, Michael Haas) mit einem sind Mannschaftskämpfe bei Senioren-Euro- die eingewechselte Cornelia Hoppe steuerte 7:2 alles klarmachte, endete der Länder- pameisterschaften nicht enthalten. noch einen Sieg zum 7:2-Endresultat ihres kampf 6:0 für Deutschland. Laki Dobridis

22 fechtsport magazin 02/2014 aus den landesverbänden

Berlin

54. „Weißer Bär von Berlin“ – bärenstark mit Starbesetzung

Zum internationalen Herrendegen-Fechtturnier „Weißer Bär von Berlin“ hatte viel Prominenz ge- meldet. Darunter der Weltmeister, die olympischen Gold- und Silbermedaillengewinner von London, der Europameister, der U-23-Europameister und der deutsche Meister. Das ist nicht zu toppen und wird wohl auch so schnell nicht wiederkehren. Unerwar- tet beobachtete zudem Erika Dienstl, die Ehrenprä- sidentin des Deutschen Fechter-Bundes (DFB), als Gast das hochkarätige Finale des Bären-Turniers.

Von den 289 gemeldeten Fechter gingen 254 aus 32 Nationen an den Start. Zum Kampf um den le- gendären Weißen Bären aus „weißem Gold“, zum 54. Mal gestiftet von der Königlichen Porzellan-Ma- nufaktur, traten in diesem Jahr der Weltmeister Niko- lai Novosjolov, der den KPM-Bären gern zum zweiten Mal nach Estland holen wollte, der Olympia-Zweite Bartosz Piasecki und der Europameister (U 23) Tris- Bas Verwijlen (r.) holt den KPM-Bären zum ersten Mal in die Niederlande. Foto: Pawel Madany tan Tulen sowie sein Landsmann Bas Verwijlen an. Mit von der Partie waren auch der deutsche Meister Christoph Kneip und die nationale Degenelite. Alle Interview mit DFB-Sportdirektor ser einschätzen zu können und den Kontakt zu den hatten den ersten Tag glänzend überstanden und Sven Ressel Trainern zu pflegen. Da gibt es natürlich Wochen- alles war offen. Die Stunde der Wahrheit schlug wie enden, wo man parallel an mehreren Orten sein immer am Finaltag. kann. Auch unter der Woche ist der Terminkalender Sven Ressel war aufmerksamer Beobachter beim immer recht voll. Finale des internationalen Herrendegen-Turniers Im Kreis der Weltspitze fehlte nur der „ewige Zwei- 54. „Weißer Bär von Berlin“. In einem Interview mit te“ beim „Weißen Bären, Ruben Limardo. Er hatte Boergers: Was gehört sonst noch zu den Aufgaben Jutta Boergers gab er Auskunft über die vielfältigen gemeldet, konnte aber wegen einer Armverletzung eines Sportdirektors? Aufgaben eines Sportdirektors im Deutschen Fech- nicht antreten. Gemeldet hatte auch Titelverteidiger Ressel: Die Aufgaben des Sportdirektors sind sehr ter-Bund (DFB) und über Perspektiven des Fecht- Jörg Fiedler, der jedoch die Chance nicht wahrnahm, vielschichtig und mit wenigen Worten nur unzu- den KPM-Bären zum vierten Mal zu gewinnen. sports. Der „Weiße Bär“ kam auch gut weg. reichend zu beschreiben. Grundsätzlich muss der Sportdirektor die Fechtstrukturen in Deutschland Fechtkunst vom Feinsten Boergers: Als DFB-Sportdirektor müssen Sie wohl gestalten und die Umsetzung sichern. Dazu gehö- viel unterwegs sein? Leidenschaft und Siegeswillen prägten die Gefechte ren die Kader-, Wettkampf-, Ranglisten-, Nominie- am zweiten Tag. Geschenkt wurde nichts. Das Finale R essel: Ja, das ist so. Die Wettkämpfe finden nun rungsstrukturen und vieles mehr. Ein wichtiger Be- fand in diesem Jahr nicht im historischen Kuppel- mal an Wochenenden statt und da muss man als reich ist die Sicherung der Finanzierung sämtlicher saal statt, was von vielen bedauert wurde, sondern Sportdirektor auch regelmäßig vor Ort sein, um sportlicher Maßnahmen. Wir werden über öffent- nach einigen Jahren mal wieder im Horst-Korber- auch die Wettkampfleistungen unserer Fechter bes- liche Mittel vom Bund finanziell unterstützt. Und Sportzentrum. Und wie es sich gehört mit interna- diese Mittel müssen zweckgebunden und vor allem tionaler Besetzung. Auf der Hochbahn standen sich optimal eingesetzt werden. All diese Aufgaben kann gegenüber: Bas Verwijlen aus den Niederlanden ein Sportdirektor aber nicht alleine bewerkstelligen. und Christoph Kneip (15:6), der Japaner Kazayasu Die Unterstützung hauptamtlicher Mitarbeiter in Minobe und Alexey Kalinin aus Russland (15:14). Verwaltung und Sport ist die Basis einer nachhal- Am Ende erfüllte sich der sympathische Niederlän- tigen Arbeit. der Bas Verwijlen seinen Traum, die heiß begehrte Trophäe im Finale elegant und souverän mit 15:4 Boergers: Wie wird man eigentlich Sportdirektor? (gegen Minobe) zu gewinnen. Damit ging der KPM- Ressel: Ich denke, da gibt es keinen vorgefertigten Bär zum ersten Mal in die Niederlande. Weg. Grundsätzlich muss ein Sportdirektor aus dem Leistungssport kommen, die leistungssportlichen Ergebnisse: Strukturen genau kennen und auch einen engen 1. Bas Verwijlen (NED), 2. Kazayasu Minobe (JPN), Bezug zu den Sportlern und Trainern haben. Ich bin 3. Christoph Kneip (GER) und Alexey Kalinin (RUS), quasi von Geburt an mit dem Fechtsport eng verbun- 5. Niko Vuorinen (FIN), 6. Falk Spautz (GER), 7. Sten den. Mein Vater hatte einen kleinen Fechtverein in Priinits (EST), 8. Budinich Inostroza (CHI). U 23: Zittau (Sachsen). Da wächst man einfach als Fechter 1. Alexey Kalinin (RUS), 2. Tristan Tulen (NED), auf. Die Zeit in der Kinder- und Jugendsportschule 3. Bogdan Bogoyavlenskiy (RUS), 4. Alexander in Dresden, meine Erfahrungen als Fechter ab 1984 Latinen (FIN), 5. Andrea Vollosio (ITA), 6. Richard – nach der Ausreise mit meiner Familie aus der DDR Schmidt (GER), ... 8. Lukas Bellman (GER). – und beim FC Tauberbischofsheim haben mich geprägt. Außerdem bildeten das Durchlaufen aller Turnierdokumentation unter http://www.fencing- Trainerlizenzen bis hin zum Diplom-Trainer im DFB, worldwide.com/de/competition/55-13/result/ DFB-Sportdirektor Sven Ressel besuchte den die sechsjährige Trainertätigkeit in Mosbach und die Jutta Boergers „Weißen Bär von Berlin“. Anstellung als Laufbahnberater am Olympiastütz-

fechtsport magazin 02/2014 23 landesverbände

punkt Tauberbischofsheim die Grundlage für meine jetzige Funktion. Bereits seit Ende der 1990er-Jahre habe ich den DFB in vielen Angelegenheiten admi- nistrativ unterstützt.

Boergers: Was für einen Stellenwert hat der „Wei- ßer Bär von Berlin” für Sie? Ressel: Der „Weiße Bär von Berlin“ ist ein „Dinosau- rier“ im deutschen Fechtsport. Selbst ich habe in den 1980er-Jahren an diesem Turnier teilgenommen. Über meine fechterischen Leistungen sollten wir an dieser Stelle lieber nicht sprechen. Ich war noch jung und unerfahren.

Boergers: In einem Interview der „Tauber-Zeitung“ sagten Sie: „Wir müssen uns auf Dauer neu auf- stellen. Traditionen müssen ja nicht verloren ge- hen, wenn man sie neu aufbereitet. Man sollte sich überlegen, ob man die Wettkämpfe nicht wieder in die Metropolen hineinbekommt. Es wäre wichtig, Köln München, Hamburg und Berlin bes- ser mit einzubeziehen und daraus große Events zu machen.“ Da kann man doch gleich in Berlin an- fangen und den „Weißen Bären“ zum Welt-Cup-/ QA-Turnier aufpeppen. Können Sie sich vorstellen, Kleiner Mann mit glänzendem Pokal: Paul-Luca Faul in der Mitte der Erstplatzierten Foto: Manfred Rentel hier Ihre Vision vom großen Fechtevent zu reali- sieren? Jahrgang 2002 mit 22 Startern. Zahlenmäßig war tiano Gröteke (SKG Oberhöchstadt), 3. Dominic Curic Ressel: Unsere traditionellen Weltcup-Standorte die SKG Oberhöchstadt mit 23 Teilnehmer vor dem (SV Stuttgart), 3. Lukas Friesen (SKG Oberhöchstadt). in Deutschland sollten auch weiterhin ihren Status Gastgeber DFC 1890 mit 13 am stärksten vertre- Jahrgang 2004: 1. Maurice-Leon Bauknecht, 2. Leon behalten. Mit einer Verlagerung in deutsche Metro- ten. Erfolgreichster Verein war mit fünf Pokalsiegen Tappe (beide FC Tauberbischofsheim), 3. Nils Hoff- polen sehe ich die Zukunft darin, dass man beispiels- der FC Tauberbischofsheim, bei dem unter ande- mann (FC Rüsselsheim), 3. Richard Wiand (FC Tau- weise deutsche Meisterschaften der Aktiven in allen ren Olympiasiegerin Anja Fichtel als Betreuerin an berbischofsheim). Waffen zusammenführt und stärker in den Fokus der der Planche stand, vor der TSG Weinheim mit vier Herrenflorett, B-Jugend: Jahrgang 2000: 1. Marvin Öffentlichkeit bringt. Problematisch allerdings ist, Erfolgen. Aus hessischer Sicht konnte sich nur der Forst (FC Tauberbischofsheim), 2. Gwendal Rabillard dies auch in die Realität umzusetzen. Man benötigt TFC Hanau im Damenflorett der B-Jugend Jahrgang (MTV Gießen), 3. Mattis Hepp (TV Neu-Isenburg), mehr unmittelbar aufeinanderfolgende Wettkampf- 2001 mit Emma Geyer in die Siegerliste eintragen. 3. Leon Hepp (TG Dörnigheim). Jahrgang 2001: tage, wie beispielsweise bei internationalen Meister- 1. Kerem Ercan (TSG Weinheim), 2. Moritz Renner schaften. Dementsprechend muss eine große Sport- Der Darmstädter Fecht-Club 1890 gewann im Da- (Mannheimer FC), 3. Felix Breithaupt (SKG Ober- halle über einen längeren Zeitraum zur Verfügung menflorett der B-Jugend Jahrgang 2000 Silber und höchstadt), 3. Nikolai Djawadi (FC Fürth). stehen. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass un- Bronze durch Elin Mayer und Marilena Ganskow. Manfred G. Rentel sere Fechter zur Schule gehen, studieren oder beruf- Einen Medaillenplatz verpassten bei den Schülern lichen Verpflichtungen nachgehen. Da bleibt wenig Jahrgang 2002 Theresa Wenzel und bei der B-Ju- bis gar keine Luft für weitere zusätzliche Aktivitäten. gend Jahrgang 2001 German Vögele. Beide beleg- Wir müssen aber Veränderungen angehen, um un- ten den fünften Platz. Mecklenburg- seren Fechtsport mehr in die öffentliche Wahrneh- Vorpommern mung zu bringen. Berlin zum Weltcup-Standort zu Die Medaillenplätze im Einzelnen: entwickeln, ist momentan leider nicht zu realisieren, Damenflorett, Schüler: Jahrgang 2002: 1. Melanie „Marathon Fleuret 2014“ in Paris da der internationale Fechtverband FIE sich stärker Zichler, FC Tauberbischofsheim, 2. Aliya Jungk (SKG anderen Kontinenten zuwendet. Oberhöchstadt), 3. Marie Schmidt (TFC Hanau), Paris ist eine Reise wert! Die Fechtgesellschaft 3. Anais-Sophie Zanner (TG Dörnigheim). Jahrgang Schwerin nutzte das internationale „Marathon-Fleu- 2003: 1. Katharina Derpa (FC Tauberbischofsheim), ret 2014“ vom 1. bis 2. Februar, um sich sportlich 2. Nora Pongratz, 3. Celia Hohenadel (beide TSG zu messen und die Seine-Metropole zu erkunden. Hessen Weinheim), 3. Lea Sawer (FC Tauberbischofsheim). 14 Starter aus Mecklenburg-Vorpommern gehörten Jahrgang 2004: 1. Viola Pongratz (TSG Weinheim), zum Teilnehmerfeld der rund 1100 Fechter der Da- FC Tauberbischofsheim erfolg- 2. Leandra Lotter (FC Tauberbischofsheim), 3. Sonja men- und Herren-Minis (Jahrgänge 1999-2002) so- reichster Verein beim Merck-Pokal Boxheimer (SKG Oberhöchstadt), 3. Emma Palmert wie der Damen- und Herren-Kadetten (1997-1998). (FC Tauberbischofsheim). Insgesamt waren Starter aus 35 Nationen zu diesem Der Darmstädter Fecht-Club 1890 war am 15./16. Damenflorett B-Jugend: Jahrgang 2000: 1. Maike großen Turnier angereist. Februar Veranstalter des 5. Merck-Jugendpokals für Erhardt (TSG Weinheim), 2. Elin Mayer, 3. Marile- Schüler und B-Jugendliche Florettfechter, gleich- na Ganskow (beide Darmstädter Fecht-Club 1890), Die mit dem Bus angereisten Schweriner vertrödel- zeitig Ranglistenturnier des Hessischen Fechter-­ 3. Sarah Luermann (TV Langen). Jahrgang 2001: ten keine Zeit und standen nach einer Nachtfahrt Verbandes. Die Turnierleitung mit dem hessischen 1. Emma Geyer (TFC Hanau), 2. Daria Buddendick schon kurz nach der Ankunft am nächsten Morgen Vizepräsidenten Jan Tränkner, Paul Pfister und Florian (Wiesbadener FC), 3. Leonie Reuschel (MTV Gießen). auf der Aussichtsplattform des Eifelturms. Nach ei- Stender an der Spitze konnte 125 Nachwuchsfechter Herrenflorett, Schüler: Jahrgang 2002: 1. Paul- nem kurzen Rundgang um den Eifelturm und den in Darmstadt begrüßen. Luca Faul (FC Tauberbischofsheim), 2. Laurenz Riger umgebenden Park ging es um 13.00 Uhr weiter in (Mannheimer FC), 3. Simon Kolb (TG Dörnigheim), die Wettkampfhalle. Für die Wettkämpfe standen Das größte Teilnehmerfeld stellte die Herrenflorett- 3. David Williams (FC Tauberbischofsheim). Jahrgang den 1100 Sportlern fünf Wettkampfhallen mit insge- B-Jugend mit 20 bzw. 21 Fechtern und die Schüler 2003: 1. Philipp Sembach (TSG Weinheim), 2. Sebas- samt 95 Bahnen zur Verfügung.

24 fechtsport magazin 02/2014 Das Mammutturnier begann mit den Damen-Minis und Herren-Minis.. Bei den Mädchen starteten ins- gesamt 267 Fechterinnen. Die beiden Schweriner Fechterinnen Ann-Sophie Kukla und Marie-Sophie Rode, beide Jahrgang 2002, meisterten die bei- den Vorrunden souverän und konnten sich für den Direktausscheid qualifizieren. Ann-Sophie Kukla erreichte am Ende Platz 172, während sich Marie- Sophie Rode für die weiteren Wettkämpfe am zwei- ten Tag qualifizierte.

Bei 429 Fechtern der Herren-Minis war die Fechtge- sellschaft Schwerin mit neun Teilnehmern vertreten. Hier konnten sich Enrico Wolter, Jonas Janz, Jan Eric Zander und Moritz Meisel in den beiden Vorrunden für den Direktausscheid qualifizieren. Moritz Meisel war mit Platz 184 der bester Starter der Fechtgesell- schaft in dieser Altersklasse.

Bei den Damen-Kadetten meisterten die Schwerine- rinnen im Feld der 140 Teilnehmerinnen ebenfalls die Vorrunde problemlos und kamen in die Direkt- ausscheide. Nach aufregenden Gefechten erreichten Carlotta Denker Rang 79, Henriette Pfennigschmidt Platz 76 und Ann-Kathrin Schmidt Platz 42. Marie- Sophie Rode belegte als Beste des Jahrgangs 2002 den 99. Rang bei den Damen-Minis. Spannende Gefechte gab es beim „Herrnhäuser Schwert” sowohl im Florett ... Fotos Fritz Adrian Lülf Die am ersten Wettkampftag schon ausgeschie- denen Fechter und einige Eltern nutzten die Gele- genheit zur ausgiebige Erkundungstour der Pariser lichkeit einen sehr positiven Einfluss auf die gesamte Sehenswürdigkeiten – der Binneninsel Île de la Cité Stimmung in der Halle und hat für die kommenden über die Kathedrale Notre Dame, den Louvre zur Ba- Jahre sicherlich einen neuen Maßstab gesetzt. Bei silika Sacre Cœur auf dem höchsten Hügel der Stadt. den Aktiven im Damenflorett gewann Veronika Christina Rode Goncharova vom MTV Kiel, vor Elisabeth Schöß (Berliner FC) und Rose Finter (TV Neu-Isenberg). Besondere Freude bereitete dem FKH sein Damen- trio im Florettwettkampf der Aktiven: Dort belegten Niedersachsen Saskia Hill, Heike Robrahn und Katharina Kroggel die Plätze drei bis sechs. Bei den Aktiven im Her- „Herrenhäuser Schwert” nach rensäbel gewann Martin Hamelmann (TSC Eintracht Dortmund), vor Gent Wichitill und Dominik Demski Comeback eine fest Größe (beide vom Berliner FC). Die FKH-Herren Marc Lin- denberg und Andreas Hebler kamen auf die Ränge Nachdem das Turnier bereits einmal eingestellt war, drei und sechs. hat sich das „Herrenhäuser Schwert” inzwischen wieder zu einer festen Größe im Kalender der nord- Im Damensäbel der Aktiven gewann Friderike deutschen Säbel- und Florettfechter entwickelt. Am ­Janshen (TSG Bergedorf) vor Annabell Dräger (MTV 8. März wurde das Turnier bereits zum 17. Mal aus- Kiel). Dritte wurden Wibke König (FC Uni Kiel) und getragen – und zum siebten Mal seit seiner Wieder- Heide Niesalla (Hamburger FC). Bei den Säbel­ aufnahme im Jahr 2008. fechtern der A-Jugend holten Bendix Junker (Schles- wiger FC) und Lea-Carlotta Laux (FC Lütjensee) die Der Fechtklub Hannover von 1862 (FKH) konnte Siege in ihren jeweiligen Wettbewerben. insgesamt 62 Fechter in den verschiedenen Alters- klassen begrüßen. Vertreten waren die Altersklassen ... als auch mit dem Säbel und sie wurden immer Ein weiterer, weniger sichtbarer Aspekt des Turniers von Schülern über die B-Jugend-Jahrgänge und die mit dem Einsatz des ganzen Körpers geführt. war die Ausbildung von jüngeren Fechtern in der A-Jugend bis zu den Aktiven mit jeweils Damen und Ausrichtung von Turnieren. Die Planung des Turniers Herren in den Disziplinen Säbel und Florett. Punkteabstände und häufige Führungswechsel wa- erfolgte durch eine kleine Gruppe von Organisato- ren, die sich zum Teil schon mehr als 12 Wochen ren prägend für die Mehrzahl der Gefechte. Dabei Unter den Teilnehmern waren fünf Mitglieder des vor dem Turnier, größtenteils selbstständig, an die wurde von allen Beteiligten die enorme Sportlich- FKH, die mit dem Heimvorteil im Rücken nach den Arbeit gemacht hatten. Dabei wurden sie vor allem keit der Fechter als sehr positiv empfunden. Medaillen strebten. Andere Starter hatten zum Teil von der Vorsitzenden, welche allerdings am Tag des die weite Fahrt aus Dortmund, Kiel oder Berlin auf Turniers selbst focht, und dem vereinsinternen Leit- sich genommen und konnten für sich den Vorteil Auf der Grundlage souveräner Leistungen der Obleu- faden für Turnierorganisation unterstützt. Von der in Anspruch nehmen, für viele andere Fechter ein te wurden auch strittige Entscheidungen akzeptiert Belegung einer Halle bis zur Verlegung der Bahnen vollkommen unbekannter Gegner zu sein. Auf jeden oder, in einigen Fällen, durch beherrscht vorgebrach- und ihrer fachgerechten Verkabelung musste ein Fall hatte die enge Leistungsdichte des Teilnehmer- te, sachliche Einwände angefochten. Für ein Turnier breites Spektrum von Aufgaben bearbeitet und ko- felds das Potenzial, für explosive und spannende dieser Bedeutung mit seinen eher diskussionsfreu- ordiniert werden. Gefechte zu sorgen. Und so kam es auch: Enge digen Säbel- und Florettfechtern hatte diese Sport- Fritz Adrian Lülf und Katharina Kroggel

fechtsport magazin 02/2014 25 landesverbände

Nordrhein B-Jugend zu gewinnen. 2006 wurde Falk Spautz die hervorragende Aufbauarbeit der Solinger Fecht- deutscher Meister und 2007 Kadetten-Vizewelt- abteilung. Die heutigen Erfolge spiegeln sich be- Frühe Talentsichtung zahlt sich aus meister. Als heutiger Spitzenfechter der A-National- sonders im Damendegen wider. Mit der deutschen mannschaft bei den Aktiven steht er sinnbildlich für A-Jugend-Vizemeisterschaft 2013 im jüngsten A-Jugend-Jahr sowie dem aktuell fünften Platz bei Der WMTV Solingen ist in der Fechtszene schon den Kadetten-Europameisterschaften in Jerusalem lange nicht mehr nur irgendein Verein. Er hat sich gilt Kim Treudt-Gösser in ihren jungen Jahren als im Degenfechten zu einem der tragenden Vereine die große Nachwuchshoffnung im Damendegen. in Deutschland entwickelt. Die neuerliche Anerken- Mit Yvonne und Chantal Weiler sowie Max Busch nung als Landesleistungsstützpunkt in der Schwer- bei den Herren fechten die Solinger Nachwuchs- punktwaffe Degen ist der Lohn für die kontinuier- fechter derzeit deutschlandweit vorne mit. Zusätz- lich hervorragende Aufbauarbeit der letzten 10 lich belegen Solinger Fechter derzeit meist vorde- Jahre. Anfang der 2000er-Jahre nahm Peter Wirtz, re Plätze im Jugendbereich bei den zum Teil sehr Schulleiter der benachbarten Friedrich-Albert-Lan- stark besetzten Landesverbandsturnieren. Bei den ge-Schule, die Arbeit in der bis zu dem Zeitpunkt Erwachsenen untermauern Jana Göhner, Stephanie wirtschaftlich wie sportlich fast nicht vorhandenen Suhrbier, Janna Reimer und Raphael Steinberger Fechtabteilung auf. Mit dem Ziel, die Friedrich- als zweimaliger Drittplatzierter bei den deutschen Albert-Lange-Schule mit der Vereinskooperation als Aktiven-Meisterschaften sowie Zweitplatzierter NRW-Sportschule aufzubauen, setzte er neben dem beim Reutlinger Allstar-Cup 2012 die deutsche Vor- Handball, Baseball, Leichtathletik, Badminton und machtstellung. Tennis auf die Sportart Fechten. Als im Jahr 2002 die neue Dreifachsporthalle fertig war und regelmä- Diese Erfolge werden durch die seit 2012 fertige ßig eine Fecht-AG angeboten werden konnte, ging neue Fechthalle ermöglicht und durch ein Trai- es im Nachwuchsbereich kontinuierlich bergauf. nerteam mit großen Namen: Mit Dirk Schiffler als ehemaliger Junioren-Bundestrainer und Olexandr Gleich 2003 konnte die erste rheinische Landes- Sie stehen beim WMTV Solingen für wirt- Tykhomyrov, aktueller Nachwuchsbundestrainer, meisterschaft in Solingen stattfinden, wo der da- schaftlichen, organisatorischen und sport- sowie Hakan Uludüz, Raphael Steinberger, Paul malige Nachwuchs um Spitzenfechter Falk Spautz lichen Erfolg: Stützpunktleiter Peter Wirtz Kakoschke-Schwietz und Markus Adams arbeitet sowie Benjamin Cremer erste Erfahrungen sammel- sowie Abteilungsleiter Heike Schreiber und am Stützpunkt Solingen eine sehr kompetente und te, um 2004 gleich die Landesmeistertitel in der Foto: Jasmin Daske Markus Adams (v. l.). engagierte Trainer-Crew im Degen, die im Säbel- Bereich durch Vitaly Chernous und Gergö Bujdosó ergänzt wird.

Aber nicht nur das Trainerteam, sondern auch die intensive Talentsichtung steht beim WMTV Solingen für den Erfolg: Im Grundschulalter werden Kinder bereits im zweiten Schuljahr mithilfe eines sport- motorischen Tests an allen Solinger Grundschulen in Gruppen für ihre infrage kommende Sportart eingeteilt. Anschließend folgt in den kommenden Schuljahren eine Grundschulvielseitigkeitskonzepti- on, die an den Solinger Grundschulen durch vielsei- tige Sportangebote und Spielfeste frühzeitig Kinder emotional an den Sport binden soll.

In der aktiven sportlichen Karriere unterstützt Leis- tungssportkoordinator Daniel Certa die Athleten bei einer dualen Karriereplanung. Exemplarisch steht dafür Raphael Steinberger, der als Lehramtstudent beste Möglichkeiten hat, beruflich an der Friedrich- Albert-Lange-Schule Fuß zu fassen. Als Schulleiter der NRW-Sportschule besitzt Peter Wirtz zusätzlich viele Kontakte in die Wirtschaft und zur Stadt, um Fechtern eine berufliche und dem Verein eine wirt- Merle Aulbach, Hannah Stein, Johanna Straub (v. l.) und im Vordergrund: Halina Stein schaftliche Perspektive zu bieten. Foto: Heidrun Stein Große Anerkennung für die Entwicklungen in Solin- SAAR gen spendete auch der Deutsche Fechter-Bund, der in dieser Saison die deutschen Aktiven-Meisterschaf- TG Rohrbach feiert Erfolge in Kaiserslautern ten im Degen nach Solingen vergab. „Die erfolgrei- che Bewerbung um die deutschen Meisterschaften Die Fechterinnen der TG Rohrbach feierten beim internationalen Jugendturnier in Kaiserslautern schö- ist ein großer Verdienst unserer Abteilungsleitung ne Erfolge. Siegerin bei diesem Ranglistenturnier der weiblichen B-Jugend der Degenfechter wurde Jo- um Heike Schreiber und Markus Adams. Es ist uns hanna Straub. Den zweiten Platz eroberte in Hannah Stein ebenfalls eine Vertreterin der TG Rohrbach. eine große Ehre und wir werden alles dafür tun, das Beide Fechterinnen hatten auch bereits die Vorrundentabelle angeführt. Nachdem Hannah Stein in der wichtigste Degenturnier in Deutschland zu einem Vorrunde gegen Johanna Straub knapp gewann, entschied dieses Mal ihre Konkurrentin das spannende sportlichen Fest zu machen“, sagte Wirtz. Die Freun- vereinsinterne Finale mit 10:7-Treffern für sich. Das starke Ergebnis der Fechterinnen aus Rohrbach de des Degenfechtens dürfen gespannt sein, wenn rundete der gute siebten Platz von Merle Aulbach ab. Bei den weiblichen Schülern der Florettfechter sie am 21./22. Juni nach Solingen kommen. kam die Rohrbacherin Halina Stein auf Platz zwei. Christian Rieger

26 fechtsport magazin 02/2014 Saar

Auch ohne Franzosen: Arno-Anschütz-Turnier ein Erfolg

Der TuS 1860 Neunkirchen hat am 15./16. Februar zum fünften Mal das Arno-Anschütz-Turnier für Schü- ler- und Jugendfechter veranstaltet. Hatte man sich durch die Partnerschaft mit St. Avold noch vor dem Turnier erhofft, das Turnier auf ein internationales Niveau zu heben, so machte ein Ranglistenturnier für den französischen Fechtverband diese Hoffnung zunichte. Trotz dieses kleinen Rückschlags wurde das Turnier gut besucht, vor allem im Schülerbereich. Ins- gesamt waren rund 50 Fechter am Start. Die weiteste Anreise hatte ein Geschwisterpaar vom ETUF Essen.

In seinen Grußworten an die Fechter würdigte der Präsident des Fechter-Bundes Saar, Raimund Hübinger, das Engagement des langjährigen Jugend- trainer Arno Anschütz. Er dankte den TuS-Fechtern, dass sie mit diesem Turnier an einen tollen Men- schen, Fechter und Trainer erinnern. Der TuS 1860 Neukirchen hat zum fünften Mal das Arno-Anschütz-Turnier veranstaltet: Der Schüler- Die ersten Entscheidungen fielen im Schülerbereich. B-Nachwuchs strahlt bei der Siegerehrung Foto: Dirk Schneider In der Altersklasse Damenflorett Schüler „jüngerer Jahrgang“ konnte sich Lena Busche (FSV Klarenthal) Susanne Weisgerber und Runde, wo er mit 15:6 gegen Dietmar Wolz (ATSV den Sieg sichern. Zweite wurde Lena Moritz (TV Daniel Gries siegen Saarbrücken) klar die Oberhand behielt. Medart Homburg) vor Lucia Arnela (ATSV Saarbrücken). gelang ein Sieg, was zunächst Platz 13 bedeutete. Maxim Bappert von der TG Frankenthal erkämpfte Überraschungen bei den Herren und die Wiederho- Kruthoff gewann 2 x in der Vorrunde und bekam es sich Platz eins bei den Schülern Herrenflorett „jünge- lung des Vorjahressieges von Susanne Weisgerber als 10. in der K.o.-Runde mit dem siebtplatzierten rer Jahrgang“. Auf Platz zwei kam Lukas Busche (FSV prägten das 46. Karlsberg-Turnier des TV Homburg Konstantin Wirbel (FCS Saarlouis) zu tun. Kruthoff Klarenthal). Vom TuS 1860 Neunkirchen konnte sich am 16. März. Für den gastgebenden Verein gingen unterlag mit 9:15. Unerwartet siegte Medart gegen Till Corea über Platz drei freuen. Den Sieg im Herren- mit dem Vorsitzenden Dieter Dörrenbächer, dessen den Vierten der Vorrunde, Dominic Palm vom ATSV, florett der älteren Schüler erkämpfte sich Flynn Mül- Sohn Jens, Rainer Medart sowie dem A-Jugendlichen mit 15:14. ler (FSG Dillingen). Zweiter wurde Luki Schmidtpeter Jonas Kruthoff vier Starter im Feld der 17 Degen- (FSV Klarenthal) vor Lars Imbsweiler (TV Homburg). fechter in die Gefechte. In der nächsten Runde setzte sich Jens Dörrenbächer Die Essenerin Katharina Mang sicherte sich den Tur- knapp mit 15:14 gegen Rolf Kittler durch und mit niersieg bei den älteren Schülern im Damenflorett Dieter Dörrenbächer gelang in der Vorrunde kein 15:12 gegen Christian Schwarz (beide TG Rohrbach), vor Elsa Romani (TV Homburg) und Florence Nütt- Sieg, sodass er die K.o.-Runde nicht erreichte. Jens während Medart gegen Marc Newman (TSG Frie- gens (ATSV Saarbrücken). Dörrenbächer legte mit fünf Siegen ein blitzsaubere senheim) unterlag. Jonas Kruthoff wiederum konnte Vorrunde hin und startete von Rang eins in die K.o.- sich im Hoffnungslauf mit zwei Siegen, dabei mit Den einzigen Turniersieg für den TuS 1860 Neunkir- chen erkämpfte sich Pina Beres im Damenflorett der B-Jugend. Anne-Marie Wolz vom ATSV Saarbrücken wurde Zweite. Ebenfalls vom TuS 1860 Neunkir- chen belegte Lea Grenner den dritten Rang. Bei der B-Jugend HFL gewann Carl-Philipp Senge (FSG Dil- lingen) vor Gregor Schier (TV Homburg). Valentin Johann Dritter (ATSV Saarbrücken) und Patrick Mang (ETUF Essen) belegten gemeinsam den dritten Platz.

Zum Abschluss der beiden Wettkampftage traten die A-Jugendlichen zum Kampf an. Bei der weiblichen A-Jugend waren nur zwei Fechterinnen am Start. Da- rum fochten sie bei der männlichen A-Jugend mit. Anne-Sophie Senge (FSG Dillingen) siegte vor Paula Kruse vom ATSV Saarbrücken. Im Finale der männli- chen Jugend-A standen sich Matthias Wolsfeld (TSG Dillingen) und Mirko Reitz (TuS 1860 Neunkirchen) gegenüber. Nach spannendem Kampf sicherte sich Wolsfeld mit 15:13 knapp den Sieg vor Reitz. Auf den beiden dritten Plätzen landeten die beiden Neunkir- cher Fechter Jonas Eisenbeis und Clemens Lillig.

Die weiteren Platzierungen finden Sie im Internet unter www.tus-neunkirchen-fechter.de Dirk Schneider Die Sieger und bestplatzierten Starter beim 46. Karlsberg-Turnier Foto: Jürgen Kruthoff

fechtsport magazin 02/2014 27 landesverbände

15:12 gegen den erfahrenen Kittler, bis ins Vier- telfinale vorarbeiten. Dort traf er auf den späteren Sieger Daniel Gries (TG Rohrbach) und unterlag mit 5:15 recht deutlich.

Jens Dörrenbächer musste sich im Halbfinale Palm mit 10:15 geschlagen geben und teilte sich so Rang drei mit Alexander Trützschler von Falkenstein (Hei- delberger FC). Im Finale siegte Daniel Gries äußerst knapp nach einem spannenden Gefecht mit 15:14 gegen Palm. Mit Jens Dörrenbächer auf Rang drei, Jonas Kruthoff auf Platz sieben und Rainer Medart auf Rang 11 hatten die Homburger Fechter in der K.o.-Runde eine gute Rolle gespielt.

Bei den Damen siegte Susanne Weisgerber von der FSG Dillingen im Finale mit 15:6 deutlich gegen Isa- bell Marien (FR Hochwald Wadern). Dritte wurden Victoria Groß (FSG Dillingen) und Katalin Molnar (Heidelberger FC). Zwei Homburger Fechterinnen wa- ren auch am Start. Petra Weber und Sophie Köpernik, beide noch recht jung im Verein, legten vor Turnierbe- ginn erfolgreich ihre Anfängerprüfungen ab und nah- men an ihrem ersten Wettkampf teil. Dabei ging es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln. Die Die Erstplatzierten des Omlor-Cups um die Brüder Dietrich und Eduard Bopp Foto Jürgen Kruthoff Plätze 11 und 13 für Petra Weber und Sophie Köper- nik waren dabei noch nebensächlich. Jürgen Kruthoff Sachsen Die Bronzeplastiken wurden vor ca. 100 Jahren vor der zentralen Sportstätte des ATV in Dresden Bronzeplastik eines Fechters aufgestellt. Der Fechtsport in Dresden gründete 4. Omlor-Cup: An den Bopp-Brü- 1886 seine erste Abteilung Fechten innerhalb dern kommt niemand vorbei des ATV. Der Tradition der Sportart und seinem Aushängeschild, dem Fechter, fühlen wir uns ver- Beim 4. Omlor-Cup im Degenfechten am 16. März pflichtet. Die Plastiken wurden während der Bom- in Homburg wurde der Sieger in der männlichen benangriffe auf Dresden 1945 beschädigt. Im A-Jugend in einem Bruderduell ermittelt. Die Starter Anschluss an die Bergung der Plastiken erfolgte des gastgebenden Vereins schlugen sich gut – Jonas die Verwahrung im Lapidarium der Stadt Dresden. Kruthoff landete als Bester auf dem fünften Platz. Es ist der Verdienst des im Dezember 2013 ver- storbenen ehrenamtlichen Denkmalpflegers und Bei den jungen Damen gingen insgesamt 17 Fechte- Ehren­mitgliedes unseres Fecht-Clubs 1998 e. V., rinnen an den Start. Nach der Vorrunde lagen Marie- Dr. Manfred Dressler, dass die Plastiken nicht ver- Charlotte Fendel (SSG Bensheim) und Clara Abel (TG gessen wurden. Er hatte die Plastiken wiederent- Rohrbach) ganz vorn. Fendel konnten sich auch in deckt und die Idee der Wiedererrichtung. den folgenden K.o.-Runden behaupten und gelangte bis ins Finale. Abel unterlag der Mannheimerin Ale- Einige Sportfreunde um Jochen Simon sind jetzt xandra Hösel im Viertelfinale mit 14:15. Diese verlor dabei, diese Idee mit dem Fechter umzusetzen. wiederum im Halbfinale gegen Victoria Zarth aus Die Dresdner Fechter werden bis Ende April 2014 Karlsruhe. Im Endkampf unterlag Zarth gegen Fen- die Bronzeplastik des Fechters von Bildhauer del mit 12:15. Gemeinsame Dritte wurden Alexandra Richard König als Symbol der Sportart Fechten Hösel und Johanna Straub (beide TG Rohrbach). restaurieren. Die offizielle Übergabe der Plastik erfolgt später mit einem Festakt. Der Sockel für Während das Damen-Turnier ohne Homburger Be- die Plastik wurde schon im Sportschulkomplex in teiligung über die Bühne ging, waren bei den jun- Dresden gebaut. Der Fechter ist in der Werkstatt gen Herren gleich vier Fechter unter den 16 Teilneh- Bronzeplastik von Richard König Foto: privat eines Kunstschmiedemeisters und Handwerkers mern. Neben dem A-Jugendlichen Jonas Kruthoff im Denkmalschutz in Dresden in Arbeit. waren auch die B-Jugendlichen Gregor Schier, Elias Grittner und Konstantin Franke auf der Planche. Die Fechter des Dresdner Fecht-Clubs 1998 e. V. Das gesamte Projekt wird einige Tausend Euro Nach guten Vorrundenergebnissen standen Krut- sind dabei, ein kulturhistorisch besonders wertvol- kosten. Die Dresdner Fechter freuen sich über jede hoff und Schier für die K.o.-Runde auf den guten les Denkmal der Sportart Fechten in Dresden zu Geldspende und danken schon jetzt für Ihre Un- Plätzen zwei und fünf, während sich Franke und restaurieren und wiederzuerrichten. terstützung! Grittner auf den hinteren Rängen einreihen muss- ten. So trafen Kruthoff und Franke aufeinander: Wie kam es dazu? Der Bildhauer und Hochschul- Spenden: Sonderkonto des DFC 1998 e. V., Kruthoff konnte sich gegen den jüngeren Trainings- lehrer an der Kunstakademie Dresden, Richard Kennwort: Spende Restaurierung Fechter, partner durchsetzen. Schier siegte 15:8 gegen Peer König, erhielt um 1905 vom Allgemeinen Deut- IBAN: DE48 8505 0300 0221 0127 70, Oldenburg (SSG Bensheim). Elias Grittner landete schen Turnverein (ATV) in Dresden den Auftrag SWIFT-BIC: OSDDDE81XXX; immerhin sieben Treffer gegen den Ersten der K.o.- zur Schaffung von zwei Bronzeplastiken, einem Infos unter www.dresdner-fecht-club.de Runde, Eduard Bopp von der PST Trier. Steinstoßer und einem Fechter. Ralph Prater

28 fechtsport magazin 02/2014 In der zweiten K.o.-Runde unterlagen Kruthoff und Schier jeweils knapp. Während sich Jonas Kruthoff durch einen souveränen Sieg im Hoffnungslauf noch einmal in das Viertelfinale vorarbeiten konnte, ver- lor Gregor Schier wiederum knapp mit 13:15 gegen Joshua Irsch (Fechtring Hochwald Wadern). Im Vier- telfinale unterlag Kruthoff mit 12:15 dem jüngeren der beiden Bopp-Brüder Dietrich, der an diesem Tag nicht zu stoppen war. Auch im Halbfinale siegte Dietrich Bopp gegen Luca Haas (FR Hochwald Wa- dern) mit 15:9. Haas belegte mit Sebastian Bayer (Dürkheimer HC) den dritten Rang. Im Finale gelang Dietrich Bopp ein überzeugender Sieg gegen seinen Bruder Eduard. In der Endabrechnung lag Jonas Kruthoff auf Rang fünf, Gregor Schier erreichte Platz neun und die noch jüngeren Fechter Konstantin Franke und Elias Grittner landeten auf den Plätzen 15 und 16. Jürgen Kruthoff

Ära Hübinger ging zu Ende

Nach 14 Jahren als Präsident hat Raimund Hübinger beim Fechtertag des Saarländischen Fechter-Bundes nicht mehr kandidiert. Ihm war es noch gelungen, den Verband im vergangenen Jahr wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. Zur Nachfolgerin wurde Birgit Kampfszene beim König-Pokal. Foto: Olaf Wolf Uder gewählt. Das Amt der ebenfalls nach 14 Jah- ren nicht noch einmal bei den Wahlen angetretenen Es ist inzwischen nicht nur in Mitteldeutschland In der A-Jugend setzte sich am Ende Richard Francis Schatzmeisterin Charlotte Bartenschlager übernahm ein gern besuchtes Turnier. Bayern gehört längst zu Peters (Weimar) knapp gegen Guillaume Solivellas Dieter Dörrenbächer. Zum Vizepräsidenten wurde den Stammgästen wie Baden-Württemberg, Berlin, (Frankreich) durch, bei den Kadettinnen hatte Jo- Michael Trittelvitz gewählt. Robert Gries wird in Zu- Brandenburg, Niedersachsen. Nicht zu vergessen hanna Völker (SC Berlin) mit 15:7 gegen Elisabeth kunft die Geschäfte des Generalsekretärs führen und natürlich die internationale Konkurrenz. Fechter aus Stoß (Jena) den Sieg auf ihrer Seite. Janek Böffel als Pressesprecher die Aktivitäten des Tschechien und Frankreich gaben sich in diesem Jahr Olaf Wolf Verbandes darstellen. die Ehre. Rund 9000 km Anreise hatte die 30-köp- fige japanische Delegation. Seit 14 Jahren gehören Bestätigt wurden in ihren Ämtern Victoria Groß sie zu den Gästen und gewannen den „Pott“ nicht (Jugendwartin), Christian Gasper (Kampfrichterob- weniger als 7 x. Südbaden mann) und Christian Weth (stellvertretender Sport- wart). Auf Antrag des Vorstandes wurde Raimund Doch nicht die Favoriten heimsten in diesem Jahr Südbadische Meisterschaften der Hübinger als Ehrenpräsident gewählt. Rainer den Pokal ein, der FSC Jena stahl in diesem Jahr al- B1- und A-Jugend Schwickerath, der seit 1990 bis 2013 im Vorstand len die Show, setzte sich knapp vor dem PSV Weimar in verschiedenen Ämtern tätig war, wurde Ehren- und dem SC Berlin durch. Vier Jenaer Podestplätze Bei den offenen südbadischen Degenmeister­ mitglied. durch Simon Mc Caulley, Paula Luise Wand, Pauline schaften A- und B1-Jugend konnte der heimische Dieter Dörrenbächer Buchwald und Elisabeth Stoß waren die Grundlage SV Waldkirch drei Landestitel einfahren, Rohrbach, für den Turniersieg der Thüringer. Ribeauvillé und Lahr die weiteren.

Die Gastgeber der TSG Halle-Neustadt landeten am In der jüngeren B-Jugend-Altersklasse mit dem Jahr- Sachsen-Anhalt Ende auf einem guten sechsten Platz in der Mann- gang 2001 (B1) waren nur wenige Teilnehmer am schaftswertung. Alida Riedel als Dritte in ihrer Al- Start. Im Herrendegen gewann Gerrit Schoth das Jena sichert sich den „Pott“ in Halle tersklasse, Christoph Schätzke und Tilman Richter Turnier und den südbadischen Meistertitel vor Juan mit den Rängen neun und zehn in der B- bezie- David Höntsch (Rheinfelden), Frederic Wetzel (Lahr) Noch immer sind einige im Glauben, man fechte in hungsweise A-Jugend, steuerten wichtige Punkte für und Yannick Eller (Baden-Baden). Im Damendegen Halle den „König“ aus. Doch weit gefehlt. Der Tur- den guten Platz bei. wurde Hannah Stein (Rohrbach) Meisterin vor Char- nier-Name ist mehr als nur eine Reminiszenz an den lotte Schmidl (Baden-Baden). Beim Damendegen Namensgeber und Hauptsponsor, die Firma König- Die Gäste aus dem fernen Japan mussten in diesem der A-Jugend war die TG Schwenningen der füh- Elektro-Fernmeldebau GmbH aus Brachstedt. Sie Jahr mit Platz vier vorliebnehmen. Vor allem in der B- rende Verein. Offene südbadische Meisterin wurde begleitet und fördert inzwischen seit über 20 Jahren Jugend hatten sie in den letzten Jahren immer wie- Maria Erdmenger vor Hanna Berkenhagen (beide den Fechtsport in Halle. der mit Top-Platzierungen geglänzt, teilweise in Serie Schwenningen). die Siege abgeräumt. Diesmal kamen sie an Cäcilia Der FSC Jena trug sich in diesem Jahr in die Annalen Thürmer (Weimar), Markus Praus (Berlin-Wittenau) Im Herrendegen der A-Jugend war der gastgebende des 21. „König-Pokals“ ein und nahm freudestrah- und Jonas Enzmann aus Leipzig als Sieger in den SV Waldkirch zahlen- und erfolgsmäßig ganz vorne. lend die Siegprämie entgegen. Rund 300 Fechter, B-Jugend-Wettbewerben nicht vorbei. Lediglich Yuka Es gab viele spannende und packende Zweikämp- davon rund 70 Kadettinnen und fast 100 Kadetten, Ueno im Damenflorett des Jahres 2001 durchbrach fe. Immerhin ging es nicht nur um die südbadische waren angetreten, um in insgesamt sechs Entschei- die deutsche Phalanx, siegte vor Lena Hubold aus Krone, sondern auch um die Ranglistenpunkte für dungen an zwei Tagen ihre Sieger zu ermitteln. Weimar. die Ende Mai stattfindenden deutschen A-Jugend

fechtsport magazin 02/2014 29 landesverbände

Meisterschaften in Waldkirch. Im Finale setzte sich Daniel Berner (Waldkirch) mit 15:9 gegen seinen Vereinskameraden Maximilian Schütz durch und be- stätigte seine Vorrangstellung in Südbaden. Dritte wurden Thorben Schoth und Daniel Sitter.

Auch im Herrendegen der A-Jugend ging es um den südbadischen Mannschaftstitel. Hier siegte Wald- kirch I mit Daniel Sitter, Daniel Berner, Maximilian Schütz und Marlin Kienzle vor Waldkirch II und dem Team aus Baden-Baden. Damit konnte sich die Wald- kircher für die deutschen A-Jugend-Meisterschaften am 24./25. Mai in ihrer Heimatstadt qualifizieren.

Die jüngsten Fechter beim „Musketiercup” Der zum 10. Mal ausgetragene Waldkircher „Mus- ketiercup” ist den ganz Jüngsten, den Schülerjahr- gängen 2002 bis 2004, gewidmet. Mit dabei waren auch Nachwuchsfechter aus dem elsässischen Ri- beauvillé. Für viele ist es oft das erste Turnier über- haupt, so für den jüngsten Schülerjahrgang 2004. Hier gewann Nico Tröndle (Waldkirch) vor Maximi- lian Weigel (Waldkirch) und Nicolas Fäss (Rheinfel- den). Im Damendegen siegte Geetha Lebrillant aus Ribeauvillé (Elsass) vor Emily Scheid aus Lahr. Deutsch-französische Partnerschaft mit Ribeauvillé Fotos: Hubert Bleyer Im Herrendegen des Jahrganges 2003 setzte sich Abi- ud Daluwaththage (Waldkirch) gegenr Philip Wirwitz Platz eins und zwei sicherten sich Anastasija Hirsch- (Offenburg) und Jonas Rudolf (Waldkirch) durch. Bei feld und Xenia Lackmann. Auf den fünften Plätzen den Mädchen lag Halina Stein (Rohrbach) am Ende landeten Joah Heinzelmann und Paul Tisch. vor Lilly Winter (Baden-Baden) auf Platz eins. Im äl- Hubert Bleyer teren Jahrgang 2002 gingen die etwas Erfahrerenen an den Start. Im Herrendegen siegte Leonhard Gregor Müller (Lahr) vor Constantin Berner (Waldkirch) und Matthias Wilhelm (Waldkirch). Im Damendegen des Südbadischer Fechtertag in Jahrgangs 2002 setzte sich wieder Milena Fuchs vor ihrer Waldkircher Vereinskameradin Mara Disch und Freiburg mit sehr guter Bilanz Kanchan Lebrillant (Ribeauvillé) durch. Der südbadische Fechter-Bund befindet sich in ru- Die im letzten Jahr ins Leben gerufene Partnerschaft higen Bahnen und ist als kleiner Verband sportlich mit dem elsässischen Ribeauvillé konnte auch beim erfolgreich, wie den Tätigkeitsberichten auf dem 10. „Musketiercup” fortgesetzt und weiterentwickelt Fechtertag in Freiburg zu entnehmen war. Als Einziger werden. Die dortige Vorsitzende Marie-Laure Le wurde Günther Halbauer (Freiburg) als Obmann für Nestour und ihr Fechtmeister Jean-Louis Le Meur das Kampfrichterwesen neu in den Vorstand gewählt. schickten drei Nachwuchsfechter in Waldkirch auf die Planche. Dabei steht nicht so sehr der sportliche 18 Fechtclubs und Fechtabteilungen gehören dem Erfolg im Mittelpunkt, sondern die freundschaftliche Südbadischen Fechter-Bund an, die sich zum Fech- Begegnung über den Rhein, die mit einem Wander- tertag in Freiburg getroffen haben. Präsident Rainer pokal belohnt wird. In diesem Jahr blieb die Trophäe Göhringer (TV Lahr) konnte nach Vorstandswechseln in Waldkirch. in den Vereinen einige neue Gesichter wie Daniel Fleig aus Villingen, Katharina Götz aus Rastatt und Medaille für Christel Sturm Alexander Fuchs aus Waldkirch begrüßen. Erfreu- Eine kleine Episode am Rande des „Musketiercups”. Der Vorsitzende des Ehrenrates, Marko Stritt- lich, dass auch junge Leute nachrücken, die bereit Es gab nicht nur eine deutsch-französische Begeg- matter, überreicht Christel Sturm eine Gold- sind, ein Ehrenamt zu übernehmen. nung, sondern auch eine nette Geste des Südbadi- medaille, obwohl sie nicht mitgefochten hat. schen Fechter-Bundes. Der Vorsitzende des Ehren- Zur positiven sportlichen Bilanz gehört, dass mit rates, Marko Strittmatter (Rheinfelden), überreichte TV Achern geht schnell bei Turnieren an den Start 46 Kaderfechtern ein noch nie erreichter Stand Christel Sturm eine Goldmedaille, obwohl sie selbst Das jüngste Mitglied im Südbadischen Fechter- zu vermelden ist. Dies bringt laut Göhringer auch finanzielle Probleme mit sich, zumal der Kassenbe- nicht mitgefochten hat. Damit würdigte Strittmatter Bund, die Fechtabteilung des TV Achern, ist mit ih- stand sich ständig reduziert. Deshalb beschloss der außerhalb der Ehrungsordnung die Verdienste und ren Fechtern schon wenige Tage nach der Gründung die jahrzehntelange Verbundenheit von Christel Fechtertag, von 2015 an die Beitragszahlungen der bei Turnieren an den Start gegangen. So haben die Sturm mit dem Fechten. Die Tochter vom legendären Vereine zu erhöhen. Nicht unerwähnt blieb, das die Säbelfechter von Fechtmeister Alexander Letscher Josef Mack, dem Gründer der Waldkircher Fechtab- Eltern aufgrund der bescheidenen Verbandsmittel teilung, ist von klein auf mit dem Sport aufgewach- beim „Sparkassen-Cup” in Tauberbischofsheim teil- für ihre erfolgreichen Kinder selbst tief in die Tasche sen und schaut heute noch immer interessiert dem genommen und gute Ergebnisse erzielt: Xenia Lack- greifen müssen. Dass der kleine Verband hervorra- Fechtgeschehen zu. Christel Sturm ist ständiger Gast mann wurde Zweite, Anastasija Hirschfeld und Joah gende Arbeit leistet, zeigt sich an der Verleihung des bei den Turnieren, hilft sehr oft bei den Siegerehrun- Heinzelman kamen jeweils auf den fünften Rang. Prädikats „Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport“, gen mit und hält somit die Verdienste ihres Vaters Beim „EMAG-Cup” in Eislingen waren die Fechter das vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) verliehen Josef Mack in Ehren. des TC Achern dabei und zeigten, was sie können: wird, an die Waldkircher Fechtabteilung.

30 fechtsport magazin 02/2014 die Organisation um den Technischen Direktor Ger- hard Reiner gefordert, da das Landauer Turnier als Marathonwettbewerb ausgelegt ist.

Bei den Damen wurde im Modus jede gegen jede gefochten. Am Ende stand Renate Alles mit neun Siegen auf Rang eins, gefolgt von Hanife Karafazli (Heidelberg). Den dritten Platz errang Judith Geiring (Landau). Nur aufgrund der schlechteren Trefferdif- ferenz musste sie Karafazli den Vorrang geben. Die Plätze vier bis sechs gingen an Nicole Persch (Karls- ruhe/7 Siege), Vanessa Primbs (Heidelberg/6 Siege) und Lisa Camille Haas (Mainz-Gonsenheim/5 Siege).

Die Herren fochten zwei Qualifikationsrunden. Wäh- rend die Landauer A-Jugendlichen Dominic Folz und Florian Janowitz Wettkampfpraxis sammeln wollten, ging es Florian Funk um Ranglistenpunkte für das Erreichen der deutschen A-Jugend-Meisterschaften. Es lief für ihn nicht gut, er kam über Platz 33 nicht hinaus. Folz und Janowitz belegten die Plätze 34 und 38. Die beiden anderen Landauer, Rüdiger Apel und Christian Mohr, konnten sich sicher für den Pool um die Plätze 1-12 qualifizieren. Für Apel war es am Ende dieser Entscheidungsrunde mit drei Siegen der Der neu gewählte Vorstand des Südbadischen Fechter-Bunds (v. l.): Kampfrichterobmann Günther 10. Platz. Mohr focht eine klasse Runde, hatte acht Halbauer, Vizepräsident Swen Strittmatter, Präsident Rainer Göhringer, Sportwart Dr. Peter Riedel, Siege und erreichte den vierten Platz. Lehrwart Dr. Andrea Rosenberger, Kassierer Horst Rettich und Jugendsportwart Timo Weiner. Foto: Hubert Bleyer Der Sieger wurde zwischen Christian Blümmel (Mannheim) und Michael Burkhardt (Darmstadt) in einem Entscheidungskampf ermittelt. Beide hatten Aus den Tätigkeitsberichten ging hervor, dass im Südwest je neun Siege. Blümmel, der bereits in der Jugend Laufe des Jahres im südbadischen Fechtsport im eine deutsche Meisterschaft errungen hatte, setzte sportlichen Bereich einiges bewegt und erreicht Großer Sportsgeist und ein sich gegen den zweifachen Vizeeuropameister der wurde. Der Weggang von Alexandra und Olga Ehler „Mädels-Wochenende“ Senioren, Burkhardt, im „Sudden Death“ durch. Den (Waldkirch) nach Heidenheim hat zwar eine Lücke dritten Platz erreichte Alexander Trützschler (Heidel- hinterlassen. Dennoch befinde man sich auf einem Eine Vielzahl von Meldungen bestätigt das berg) mit acht Siegen. Die Plätze fünf und sechs gin- guten Wege, sagte Sportwart Peter Riedel. Turnierkonzept des Fechtclubs Landau im ASV. gen mit jeweils sechs Siegen an Severin De Sepibus (Zug/Schweiz) und Jan Celo (Mainz-Gonsenheim). Neben der Jugend waren auch die Senioren laut Beim 8. „Saumagenturnier” ging es in der Degen- Laki Dobridis (Konstanz) sehr erfolgreich. Das süd- konkurrenz für Aktive um Ranglistenpunkte des Beleg für die gute Atmosphäre: Blümmel bekam badische Aushängeschild bei den Seniorinnen war ­Südwestdeutschen Fecht-Verbandes. Mit 48 Mel- vom Kampfrichter den eigentlich entscheidenden einmal mehr Brigitte Greunke (Waldshut), die bei dungen bei den Herren und 12 bei den Damen war Treffer zugesprochen, was Burkhardt reklamier- den Europameisterschaften in Italien mit Silber und 2 x Bronze drei Medaillen holte. Herrausragend war auch der Gewinn des deutschen Meistertitels von Judith Stihl (Waldkirch) in der jüngsten Senioren- klasse.

Neuwahlen mit nur einer Änderung Kontinuität ist angesagt, die Delegierten zeigten sich mit dem Erreichten zufrieden und so gingen die anstehenden Wahlen schnell über die Bühne. Der einzige Wechsel erfolgte beim Obmann für das Kampfrichterwesen, da die bisherige Obfrau Janina Anderson (Villingen) nach einem Jahr aus beruflichen Gründen ihr Amt abgeben musste. Für ein Jahr wurde Günther Halbauer gewählt, der in Freiburg die FT-Fechtabteilung leitet. Für zwei Jahre wurden: Vizepräsident Swen Strittmatter (Rheinfel- den), Sportwart Dr. Peter Riedel (Waldkirch), Rainer Göhringer (Lahr) als Beauftragter für den Leistungs- sport, Lehrwart Dr. Andrea Rosenberger (Waldkirch), der Seniorenbeauftragte Laki Dobridis (Konstanz) und Pressewart Hubert Bleyer (Waldkirch) wieder- gewählt. Erst im nächsten Jahr stehen Präsident Göhringer, Kassenwart Horst Rettich (St. Georgen) und Jugendsportwart Timo Weiner (Waldkirch) wie- der zur Wahl. Erfolgreicher Angriff des Landauers Christian Mohr

fechtsport magazin 02/2014 31 landesverbände

te und Blümmel als Fehlentscheidung bestätigte. Damit annullierte der Kampfrichter diesen Treffer. Blümmel konnte sich trotzdem durchsetzen. Danach saßen die beiden in der Caféteria zusammen und freuten sich über ihr tolles Schlussgefecht.

Bei der 11. Auflage des „Spätzünderturniers” sollen die Fechtanfänger erste Wettkampfpraxis sammeln können. Mit 87 Meldungen im Degen und Florett in verschiedenen Altersklassen war die Sporthalle Ost gut gefüllt. Die weiteste Anreise hatte eine Da- mengruppe aus Münster/Westfalen. Sie nutzte ein verlängertes „Mädels-Wochenende“, um ihr erstes Fechtturnier nach bestandener Turnierreifeprüfung zu bestreiten. Ihr Fazit: Die Pfalz, das Wetter und das Turnier waren super. Vom Landauer Veranstalter gingen Aaron Kautzmann, Julian Bosslet und Arvid Grün auf die Fechtbahn. Kautzmann wurde in seiner Konkurrenz Dritter, Grün als Jüngster in seiner Grup- pe mit drei Siegen Vierter, das war eine gute Premi- ere. Sarah Eckerle war nach langer Verletzungspause mit ihrem dritten Platz zufrieden.

Die Sieger der „Spätzünder”-Wettbewerbe: Damendegen-Jugend: Carolin Breitwieser (TSG Frie- Mütter, Väter und Kinder beim „Erzeuger-Cup”. Foto: Waltraud Petri senheim). Damendegen-Aktive: Frederieke Rave (Mannheimer FC). Herrendegen-Jugend: Ken Gössl Kinder und Eltern überzeugten terschaften zu einer Vereinsmeisterschaft entwickelt (TV Dillenburg). Herrendegen-Aktive: Felix Klinge haben, waren die Gefechte unter den Clubkamera- (KIT Hochschulsport). Herrendegen-Senioren: Matthi- Zum 35. Male in Folge begrüßte Volker Petri vom den spannend. Überraschungen blieben bei den as Schäfer (HC Bad Dürkheim). Damenflorett-Jugend: VT Zweibrücken die Florett-Fechterjugend bei den Titelkämpfen nicht aus, als sich Breiten- und Leis- Marie-Louise Frey (FC TuS Stuttgart). Damenflorett- Gaumeisterschaften des Westpfalz-Turngaus und die tungssportler mit dem Florett gegenüberstanden. Aktive: Friederike Rothmund (Fechtfreunde Müns- Eltern, Freunde und Vereinsmitglieder, die sich mit Bei den Schülern (Jahrgang 2002 und jünger) wur- ter). Herrenflorett-Jugendliche: Joel Nagel (TG Fran- dem Degen beim Schnupperwettkampf „13. „Erzeu- de in einer gemischten Runde Anna Seel aus dem kenthal). Herrenflorett-Aktive: Niels Geiger (SC Korb) ger-Cup“ duellierten. Auch wenn sich die Gaumeis- Mandelbachtal neue Titelträgerin. In der gleichen Rüdiger Apel

Westfalen fragt. Auch viele Landesverbände bedienen sich seiner großen Fachkenntnis. Neu ist nun für ihn Rorik Janssen neuer die Übernahme einer Verbandsführung. WFB- Ehrenpräsidentin Gertrud Peters, die den Verband WFB-Präsident bis zum Fechtertag leitete, sicherte ihm ihre volle

Unterstützung in allen Fragen zu. Rorik Janssen ist auf dem Fechtertag des Westfäli- schen Fechter-Bundes am 23. März in Hagen zum neuen Präsidenten gewählt worden. Der erst im Auf dem Fechtertag ist im Präsidium des WFB das vergangenen Jahr an die Spitze des Verbandes ge- Amt des Vizepräsidenten Breitensport neu geschaf- wählte Olaf Grützner hatte aus gesundheitlichen fen und mit Dietrich Sieper von der FSG Ruhr Wat- Gründen seinen Rücktritt erklärt. tenscheid besetzt worden. Der Vizepräsident Sport, Peter Abts, wurde für weitere zwei Jahre im Amt be- In Rorik Janssen, der sich in einem Jahr erneut der stätigt. Der Geschäftsführer Markus Wetzlar schied Wahl stellen muss, hat der Westfälische Fechter- aus dem Präsidiumsteam aus. Seine Aufgaben wer- Bund einen Mann des Sportes gewählt, dessen den auf verschiedene Schultern verteilt. Georg Endt Hauptaugenmerk bislang auf seiner Trainertä- bleibt turnusgemäß im Amt des Vizepräsidenten tigkeit lag. Ér war innerhalb Deutschlands schon ­Finanzen. Die Jugend des WFB hat Philipp Heßeler in unterschiedlichen Vereinen und in diversen erneut für zwei Jahre als Vertreter ins WFB-Präsidi- Stützpunkten tätig. Nebenbei ist sein Fachwissen um gewählt. Der Fechtertag bestätigte dies. im Lehrteam des Deutschen Fechter-Bundes ge- Rorik Janssen Gertrud Peters

Anzeige die sportexperten www.dersportverlag.de

32 fechtsport magazin 02/2014 MENSCHEN DES SPORTS

Altersklasse war die Überraschung perfekt, als sich Teilnehmer erhielten Medaillen, Urkunden und Ge- Hände hoch, als das Ergebnis verkündet wurde. Sil- der Vierte vom vergangenen Jahr, Jerome Schöndorf schenke. Beim anschließenden 13. „Erzeuger-Cup“ ber ging an Annette Hößler und Bronze sicherte sich aus Blieskastel, knapp mit 5:4 gegen seinen Rivalen hatte sich im Vorfeld der Überzeugungseinsatz von Sylwia Kern vor Annette Vollmar. Viel Arbeit hatte Jonathan Retz aus Einöd durchsetzte. Bronze gab es Volker Petri und seiner Frau Waltraud gelohnt, dass der Fechtnachwuchs neben der Bahn, um die Mütter für den Rosenstädter Marc Hößler bei seinem zwei- man sich beim Fechten ohne Altersbegrenzung ge- und Väter mit Rat und Tat zu unterstützen. ten Wettkampfeinsatz. Bei den B-Jugendlichen (Jg. genüberstehen kann. 12 Teilnehmer, davon vier 2000/2001) konnte Hanna Retz in der gemischten Frauen und acht Männer, hatten einen Riesenspaß, Wie bei den Damen, hatten auch drei Herren mit Runde auch in der höheren Altersklasse die Gold- bis sie verkabelt und eingekleidet waren. fünf Siege und zwei Niederlagen das Turnier be- medaille entgegennehmen. Bei den Jungs hatte der endet. Auch hier entschied der Trefferindex. Neuer Linkshänder Emil Knerr die beste Spitze und gewann Was die vier Damen mit dem Degen ablieferten, war Cup-Sieger wurde Andreas Kern, vor Robert Fuß und vor Sebastian Maurer den Titel. schon sehenswert. Sie nutzten den ganzen Körper als Vorjahressieger Gerhard Maurer. Bei seiner dritten Trefffläche und konnten im ersten Durchgang, jeder Teilnahme hat erneut Michael Thomas einen Me- Louisa Petry wurde Gaumeisterin in der gemischten gegen jeden, noch keine Entscheidung herbeifüh- daillenplatz verpasst. Platz fünf belegte Thomas Runde bei der A-Jugend (Jg.1997-1999). Mit fünf ren für die Platzierung auf dem Siegerpodest. Zwei Götze vor Alfons Weckbecker, Matthias Müller und Siegen setzte sich der A-Jugendliche Leon Retz vor Stichkampfrunden waren erforderlich, bis der Sieger Fritz Theisinger. Maximilian Thomas in der Finalrunde durch. Alle feststand. Jubelnd riss Dr. Petra Retz-Junginger die Volker Petri

MENSCHEN DES SPORTS Horst Tein wird 80

Horst Tein ist am 24. Februar 80 Jahre alt geworden. für die Mitgliedergewinnung ist. Im Westfälischen Seine sportliche Laufbahn begann er 1953 in der Fechter-Bund war Horst Tein seit 1998 Vorsitzender, Fechtabteilung des TSV Hagen 1860. Diesem Verein nachdem er zuvor Sportwart des Verbandes gewesen blieb er bis heute treu – mehr als 60 Jahre lang. ist. Außerdem unterstützte er bis zur zugelassenen Altersgrenze den Deutschen Fechter-Bund (DFB) als Sein starkes Bedürfnis, sich zu engagieren, zeigte Kampfrichter auf vielen internationalen Turnieren. sich früh in der Übernahme der Pressearbeit sowie in der Ausbildung neuer Mitglieder. Nach der Rück- Mit 80 Jahren ist Horst Tein immer noch ein aktiver kehr von einem Auslandsaufenthalt wurde er zum Fechter. Er steht mindestens 2 x in der Woche auf Sportwart und später zum Leiter des Fechtzentrums der Planche und trainiert mit Fechtern aller Alters- Hagen gewählt. Im Jahr 2013 konnte er sein 60-jäh- klassen. Dabei kann er seine jahrelange Erfahrung riges Fechtjubiläum feiern. nutzen und weitergeben. Mittlerweile hat er auch seinen Enkel Lennox an den Fechtsport herange- Während seiner Zeit als Abteilungsleiter Fechten führt, der erst kürzlich die Anfängerprüfung abge- im TSV Hagen 1860 verdoppelte sich die Mitglie- legt hat. derzahl und nach Jahren intensiver Arbeit erhielt das Fechtzentrum Hagen den Status des Landes- Horst Tein ist Träger der Sportplakette des Landes leistungsstützpunktes von Nordrhein-Westfalen, NRW. Der DFB zeichnete ihn mit der Plakette in der seither immer wieder verlängert wurde. 1999 ­Silber, der Westfälische Fechter-Bund mit der golde- erfüllte Horst Tein mit dem Fechtzentrum Hagen die nen Ehrennadel, die Stadt Hagen mit der Sportpla- Kriterien für die Aufnahme in das Projekt Talentsich- Horst Tein – 60 Jahre Engagement für den kette aus. Er ist zudem Ehrenmitglied im TSV Hagen tung/Talentförderung des Landes NRW. Fechtsport Foto: Gregor Manke 1860 und Ehrenpräsident im Westfälischen Fechter- Bund. Horst Tein wurde von seinem Heimatverein ­ Im Jahr 2000 wurde das Fechtzentrum Hagen, dank Regie das Schulfechten mit großem Erfolg in Ha- 2 x mit dem silbernen Eichenblatt und mit der Gol- Teins hervorragender Arbeit, als „kinderfreundlicher gen eingeführt. Er erkannte schon ganz frühzeitig, denen Ehren­nadel ausgezeichnet. Verein“ ausgezeichnet. Ebenso wurde unter seiner wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Schulen Gregor Manke

60 Jahre Fechtsport – Herbert Berndt feiert Jubiläum

Herbert Berndt, das Urgestein des Neunkircher Sports, Games im Jahr 1989 im dänischen Aarhus. Außer- Der Neunkircher gehörte zudem zum deutschen hat ein außergewöhnliches Jubiläum gefeiert. Vor 60 dem kann er auf eine Vielzahl von erfolgreichen Ein- Aufgebot für die Seniorenweltmeisterschaften 1999 Jahren, im März 1954, begann seine seine Laufbahn sätze in der deutschen Seniorennationalmannschaft in Siofok/Ungarn (10. Platz) und 2011 in Gödöllö/ als Fechter. Der stets erfolgsbetonte Säbelfechter zurückblicken. Ungarn (18.). Herbert Berndt ist ebenso Mitglied konnte in seinen sechs Jahrzehnten im Neunkircher der erfolg- und traditionsreichen Neunkircher Sä- Sport viele Erfolge erringen, die ihn über die Grenzen Auf europäischer Ebene war Berndt bisher 6 x bei belmannschaft, mit der er insgesamt fünf deutsche des Saarlandes hinaus bekannt gemacht haben. Einzelmeisterschaften am Start. Er belegte unter Mannschaftsmeistertitel gewinnen konnte. Dies ist anderem bei der Europameisterschaft 1999 im nur ein Auszug seiner Erfolgsliste in 60 Jahren Fecht- So wurde Berndt unzählige Male deutscher Vize- französischen Moulins Rang vier, bei der EM 2007 sport, mit der er auch zur Popularität des Neunkir- meister. Ein Glanzpunkt seiner Fechtkarriere bildet in St. Gallen Platz sieben und vier Jahre später im cher Sports beigetragen hat. mit Sicherheit der zweite Platz bei den World Master französischen Hénin-Beaumont wurde er Sechster. Florian Schneider

fechtsport magazin 02/2014 33 termine IMpressum

Offizielles Organ des Datum Ort Nat. Name Altersklasse Waffe Qu/DFB Deutschen Fechter-Bundes e. V. Mai 15.-18. Porec CRO European Veteran Team Championships Senioren alle Waffen Herausgeber: 2014 Deutscher Fechter-Bund e. V. 16.-18. Rio de Janeiro BRA Epee internationale Aktive Damendegen WC Am Neuen Lindenhof 2 17. Rösrath GER TVH Degenturnier Aktive Degen 53117 Bonn 17. Pritzwalk GER Räuber-Klemens-Pokal mehrere Altersklassen Florett Telefon: (02 28) 98 90 50 17.-18. Gliwice POL U23 European Circuit Herrendegen Fax: 67 94 30 17.-18. Koblenz GER Deutsche Junioren-Meisterschaft Junioren Herrenflorett JDM E-Mail: [email protected] 17.-18. Koblenz GER Deutsche Junioren-Meisterschaft Junioren Damenflorett JDM Internet: www.fechten.org 17.-18. Split CRO Satellite Tournament Aktive Degen ST 17. Pforzheim GER Musketierpokal mehrere Altersklassen Degen Redaktion: 17. Tauberbischofsheim GER Taubertal-Cup mehrere Altersklassen alle Waffen Andreas Schirmer (verantwortlich) 17.-18. Homburg GER Erich-Grub-Gedächtnis-Turnier mehrere Altersklassen Degen, Florett Hans-Sachs-Str. 55, 40237 Düsseldorf 17.-18. Neheim GER Deutsche A-Jugend-Meisterschaft A-Jugend Damendegen AJDM Tel.: (02 11) 23 96 170 17. Bukarest ROU Coupe D´Europe Damenflorett Fax: (02 11) 23 96 171 17.-18. Warschau POL Szabla Wolodyjowski Aktive Herrensäbel GP E-Mail: [email protected] 18. Pforzheim GER Nordbadische Seniorenmeisterschaften Senioren alle Waffen 18. Rösrath GER Jugend-Degenturnier Schüler Degen Fachredaktion: 18. Rösrath GER Jugend-Degenturnier Schüler Degen Sven Ressel, Am Neuen Lindenhof 2 22.-23. Havanna CUB Grand Prix Aktive Damendegen GP 53117 Bonn 23.-24. Marseille FRA Grand Prix Aktive Damenflorett GP Tel.: (02 28) 98 90 50, (0 93 41) 8 09 51 23.-25. ARG Jockey Club Argentino Aktive Herrendegen WC E-Mail: [email protected] 23.-25. Havanna CUB Copa Villa Aktive Herrenflorett WC 24. Chemnitz GER Chemnitzer Schüler-Turnier Schüler Florett Druck: Druckpunkt Medien GmbH, Bedburg 24.-25. Tianjin CHN Grand Prix Aktive Damensäbel GP 24.-25. Moers GER Deutsche B-Jugend-Meisterschaft B-Jugend Herrenflorett BJDM Verlag: 24.-25. Nürnberg GER Deutsche A-Jugend-Meisterschaft A-Jugend Säbel AJDM Meyer & Meyer Verlag GmbH 24.-25. Bonn GER C-Trainer-Ausbildung Modul 3 b Von-Coels-Straße 390, 52080 Aachen 24.-25. Moers GER Deutsche B-Jugend-Meisterschaft B-Jugend Damenflorett BJDM Tel.: (02 41) 95 81 00 24.-25. Waldkirch GER Deutsche A-Jugend-Meisterschaft A-Jugend Herrendegen AJDM Fax: (02 41) 9 58 10 10 24. Nürnberg GER Cn Kampfrichterprüfung Säbel Säbel www.dersportverlag.de 24.-25. Plovdiv BUL Glaive DAsparoukh Aktive Herrensäbel GP 31. Mosbach GER Willi-Beck-Cup Schüler Florett Member of the World Sport 31.-01.06. Saalfeld GER Deutsche B-Jugend-Meisterschaft B-Jugend Damendegen BJDM Publishers’ Association (WSPA) 31.-01.06. Dortmund GER Dortmunder Junioren-Turnier Junioren Säbel JQB 31.-01.06. Würzburg GER Würzburger Stadtwappen Aktive Degen, Florett Schlussredaktion, Satz & Gestaltung: 31. Recklinghausen GER Ruhrfechtspiele keine Altersklasse Degen, Florett Andreas Mann 31. Brilon GER Offene Clubmeisterschaften mehrere Altersklassen Degen, Florett Tel.: (02 41) 9 58 10 19, Fax: (02 41) 9 58 10 10 31.-01.06. Württemberg GER Württembergische Schülermeisterschaft Schüler Florett E-Mail: [email protected] Juni 01. Recklinghausen GER Ruhrfechtspiele mehrere Altersklassen Degen, Florett Titelfoto: © Hans Liebl 01. Brilon GER Sauerländer Seniorenturnier Senioren alle Waffen Kleine Fotos: © Walter Steegmüller, Olaf Wolf 06.-09. Duisburg GER Internationales Montan-Turnier mehrere Altersklassen Florett 07. Erfurt GER Thüringenpokalfinale Aktive alle Waffen Anzeigen: 07. Lütjensee GER Lütjensee-Youngster-Cup mehrere Altersklassen Florett Marion van Beuningen, Tel.: (02 41) 9 58 10 40 07.-14. Strasbourg FRA European Championships 2014 Aktive alle Waffen E-Mail: [email protected] 07.-08. Leverkusen GER Leverkusener Bayer-Musketiercup mehrere Altersklassen Degen, Florett Anzeigenpreisliste Nr. 7 08. Lütjensee GER Lütjensee-Youth-Marathon Junioren Florett, Säbel 08. Erfurt GER Thüringische Mannschaftsmeisterschaft Schüler Florett fechtsport erscheint 6 x jährlich; der Abopreis beträgt 08. Erfurt GER Thüringer Schülermeisterschaft Schüler Florett e 20,- inkl. Versand (im Ausland auf Anfrage). Für die Lizenz- 14.-15. Weiskirchen GER Freiluftturnier Hochwald mehrere Altersklassen Degen nehmer des DFB ist der Bezugspreis in der Lizenzgebühr ent- 14. Tauberbischofsheim GER Nordbadische Meisterschaft Aktive alle Waffen halten. Abokündigung muss mit einer Frist von drei Monaten 14. Dresden GER Karl-May-Turnier Schüler Florett vor Ablauf des Kalenderjahres erfolgen. Einzelheft e 4,- 14.-15. Alsfeld GER Deutsche B-Jugend-Meisterschaft B-Jugend Säbel BJDM 14.-15. Schwerin GER Petermännchen-Pokal mehrere Altersklassen Florett Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und 14.-15. Bielefeld GER Leineweber-Turnier Aktive alle Waffen wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben. 14.-15. Erfurt GER Jutta-Ernst-Turnier Schüler Degen, Florett Die Zeitschrift und alle Beiträge und Abbildungen sind ur- 14.-15. Hamburg GER Hamburger A-Jugend-Meisterschaften A-Jugend Florett heberrechtlich geschützt. 14.-15. Leipzig GER Landesmeisterschaften Aktive Degen, Florett 14. Saalfeld GER Degenmarathon Aktive Degen Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist strafbar 19. Dortmund GER Dortmunder Kükenturnier mehrere Altersklassen Degen – insbesondere Vervielfältigung, Übersetzung, Verfilmung 19. Friesenheim GER Degen-Pokal Aktive Degen und Einspeicherung in Datensysteme. Gekennzeichnete Be- 21.-22. Solingen GER Deutsche Meisterschaften Aktive Degen DM richte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion 21. Cottbus GER Youngster Cup Finale mehrere Altersklassen Florett und des Herausgebers wieder. Wir behalten uns vor, Manu- 21.-22. Essen GER Präsidentenpokal B-Jugend Säbel skripte und Leserbriefe zu kürzen. Die in dieser Zeitschrift 21.-22. Gießen GER Lothar-Günther-Gedächtnisturnier Aktive alle Waffen erwähnten Übungen und Trainingsprogramme wurden nach 21.-22. Dortmund GER Westfälische Schüler-Meisterschaft Schüler alle Waffen bestem Wissen und Gewissen entwickelt und zusammenge- 21.-22. Berlin GER Wilmersdorfer Trophäe Junioren Degen, Fl, HS stellt, jedoch können wir keine Haftung für durch während 21.-22. Essen GER Rheinische Schüler-Meisterschaften Schüler Florett, Säbel und/oder nach der Ausübung auftretende Beeinträchtigun- 22. Castrop-Rauxel GER Castroper Husar Senioren alle Waffen gen jeder Art nehmen. 22. Castrop-Rauxel GER Castrop-Rauxeler Turnier Aktive Damendegen 24.-28. Tbilisi GEO European U 23 Championships alle Waffen ISSN 0720-2229 28. Kaiserslautern GER Barbarossapokal mehrere Altersklassen Degen 28. Trier GER Turnier der Römer mehrere Altersklassen Degen Nächster Erscheinungstermin: 23. Juni 2014 28. Friesenheim GER Finale Deutschlandpokal Aktive alle Waffen DP Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe 3/2014 ist 28.-29. Krefeld GER Präsidentenpokal B-Jugend Degen, Florett der 20. Mai, für die Ausgabe 4/2014 der 14. Juni. 28.-29. Krefeld GER Rheinische Schüler-Meisterschaft Schüler Degen 28.-29. Saalfeld GER Thüringer Degen-Meisterschaft mehrere Altersklassen Degen Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag: 28. Bremen GER Speicherturnier Schüler Florett Badminton Sport, Betrifft Sport, condition (Laufsport), 28.-29. Schwerin GER Landesjugendsportspiele MV mehrere Altersklassen Florett, Säbel International Journal of Physical Education, Judo-Magazin, 29. Kaiserslautern GER Renate-Engel-Cup mehrere Altersklassen Florett Sport­journalist, TurnMagazin, Ü-Magazin für Übungsleiter,­ 29. Villingen GER Off. Südbadische Jugend-Meisterschaft mehrere Altersklassen Florett Zeitschrift des Instituts für Angewandte Trainingswissen- 29. Villingen GER Internationaler Helmut-Schiller-Cup Schüler Florett schaft (IAT), Zeitschrift für sportpädagogische Forschung

34 fechtsport magazin 02/2014

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter unter www.dersportverlag.de dIE MENTAlE wAFFE

Prof. dr. Sigurd Baumann PSyChologIE IM SPorT

An praktischen Beispielen wird die wirksamkeit des mentalen Trainings vermittelt. Sportspezifi- sche Verfahren zur Konzentrationsverbesserung werden ausführlich und praxisnah beschrieben. Eine Einführung in mannschaftspsychologische Themenbereiche zielt auf die Frage der Mann- schaftsharmonie und Konfliktbewältigung.

das Buch bietet sowohl sportinteressierten Päda gogen als auch Freizeit- und leistungs- sportlerInnen die Möglichkeit, sowohl psycho- logische Fragen und Probleme im Sport zu be- wältigen als auch leistungsfähiger zu werden.

5. überarbeitete Auflage dEr AUTor 400 Seiten Prof. Dr. Sigurd Baumann, diplompsychologe, studierte Sport, Chemie,

39 Fotos, 64 Abbildungen, Biologie und Psychologie in München, Salzburg und würzburg. Von

22 Tabellen, 1965 bis 1993 lehrte er an der Universität würzburg. Seit 1993 ist er

Paperback mit Fadenheftung Professor für Sportpädagogik mit Schwerpunkt Sportpsychologie an der

ISBN 978-3-89899-474-3 Universität Bamberg. Seit vielen Jahren engagiert er sich in der Aus- und

E [d] 22,95 weiterbildung von lehrern, Übungsleitern und Trainern.

Auch als E-Book erhältlich.

MEYER & MEYER Verlag Telefon 02 41 - 9 58 10 - 13 Von-Coels-Str. 390 Fax 02 41 - 9 58 10 - 10 52080 Aachen E-Mail [email protected] Unsere Bücher erhalten Sie online oder bei Ihrem Buchhändler. E-Books www.dersportverlag.de

Preisänderungen vorbehalten und Preisangaben ohne gewähr! © roger weber/Thinkstock