Lesebuch zur Saison 201819

INHALT

4 Vorworte

10 Programm 2018/19 54 RSO Wien International 56 Kammermusik 60 my RSO … Education

70 CD- & DVD-Produktionen 2017/18 72 Freundin des RSO 74 Biografie RSO Wien 88 Aboreihen 89 Veranstalter/Information 4 VORWORTE

Das RSO Wien ist für mich ein ganz ent- scheidender Faktor im heimischen Kultur- leben. Und Kultur stellt ein Menschenrecht dar. Deshalb schätze ich die Leistungen unseres Orchesters als unersetzbar ein. Auch in die kommende Saison fährt das Orchester volle Kraft voraus zu neuen High- lights – wie stets begleitet von meinen besten Wünschen. Die Versprechungen Liebe Musikfreundinnen und -freunde! des RSO Wien für das neue Programm sind Ich bin stolz darauf, einer der zahlreichen kaum zu übertreff en. Den Festspielsommer engagierten Freunde des RSO Wien zu sein. 2018 wird das RSO sicher bereichern. Ich schulde dem RSO nicht nur Dank für Im Herbst spielt es auf zur Eröff nung der die Mithilfe bei der Erfüllung des Kultur- Wiener Konzertsaison im Wiener Konzert- auftrages des ORF, sondern vor allem für haus. Ein besonderer Tipp von mir ist die unzäh lige Stunden an Musikgenuss und erst malige Zusammenarbeit mit dem Star- Freude mit dem exzellent disponierten pianisten . Ich wünsche Ih- Orchester. Als Radio-Symphonieorchester nen hoff entlich an Herz und Ohr gehende, ist es auch seine Aufgabe, das zu produ- in jedem Fall aber interessante Stunden zieren, was auf dem Markt nicht fi nanzier- mit unserem RSO Wien! bar ist. Das RSO Wien setzt das überzeu- gend um und vereint dabei Inspiration und Ori ginalität wie kein zweites Orchester in Europa. Und tatsächlich wären auch viele ORF-Produktionen ohne das RSO nicht zustande gekommen und auch Ihr Alexander Wrabetz künftig nicht möglich. ORF-Generaldirektor

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Liebe Freundinnen und Freunde des RSO Wien! Mit einem vielfältigen Programm, das Raum lässt, Neues zu entdecken und Bekanntes neu interpretiert zu erleben, steht das RSO Wien auch in der Saison 2018/19 für Inno- vatives, Experimentelles sowie aufregende Musik zum Hinhören und Genießen. Das RSO Wien fungiert als Markenzeichen des öff entlich-rechtlichen Rundfunks, es gehört zu den renommiertesten österrei- chischen Orchestern und ist gern gesehe- ner Gast im In- und Ausland – bei Festivals ebenso wie bei den schon traditionellen Konzerttourneen. Unser Orchester ist ein einzigartiger Klangkörper, dessen musika- lische Vielfältigkeit sich durch die Darstel- und Leonard Bernstein« und es konzer- lung ausgewählter Programmpunkte am tiert beim Festival Herbstgold in Eisen- besten beschreiben lässt: Ein ganz beson- stadt. Beim Beethovenfest Bonn ist das deres Projekt ist die DVD-Aufnahme mit RSO Wien mit Bruckners 9. Symphonie den »Symphonic dances« aus Leonard vertreten und beim Festival Wien Modern Bernsteins »West Side Story« – dirigiert mit Olga Neuwirths Oper »The Outcast«. von Marin Alsop, der designierten Chef- Mit diesem Werk gibt das RSO Wien im dirigentin unseres Orchesters. Mit einem Frühjahr auch sein Debüt an der Hambur- der Hauptwerke Bernsteins startet das RSO ger Elbphilharmonie. Weiters sind im Wien auch in die Konzertsaison im Wiener zwei Opern von Carl Konzerthaus: »Mass«, eine atemberaubend Maria von Weber geplant (»Peter Schmoll« zeitgenössische Version der Messe, hin- und »Euryanthe«) sowie »Elias« von Felix und hergerissen zwischen meditativer Ver- Mendelsson Bartholdy. senkung und lebhaften Straßengesängen. Ich wünsche Ihnen genussvolle und ange- Im Rahmen des Festspielsommers spielt nehme Stunden mit unserem RSO Wien, das RSO Wien bei den Salzburger Fest- spielen Gottfried von Einems Oper »Der Prozess« nach Kafka, dirigiert von HK Gruber, beim Carinthischen Sommer das Ihre Monika Eigensperger »Geburtstagskonzert Gottfried von Einem ORF-Radiodirektorin

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Liebe Freundinnen und Freunde des der Gesamteinspielung aller sechs Sym­ ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, phonien­ von Bohuslav Martinů unter Cornelius Meister gezeigt, die 2018 mit für das vor Ihnen liegende Lesebuch über dem renommierten International Classical die Konzertsaison 2018/19 des ORF Radio- Musik Award in der Hauptkategorie Symphonieorchesters Wien haben wir Symphonik ausgezeichnet wurde. Musikerinnen und Musiker mit Freundin- nen und Freunden des RSO Wien zusam- Die Konzertsaison 2018/19 ist für das RSO mengebracht. Die Freude, die diese Be­ Wien eine »cheflose« Saison. Cornelius­ gegnungen allen Beteiligten gemacht Meister hat den Dirigentenstab an die hat, wird beim Anschauen der Fotos amerikanische Dirigentin Marin Alsop von Nancy Horowitz mit Händen greifbar. abge­geben, die ihn erst ein Jahr später, Wir musizieren gerne für Sie, unser Pub­ in der Saison 2019/20, ergreifen wird. likum, aber wir wollen Sie auch kennen­ Wir nützen die Gelegenheit, um »alte lernen. Und dies bezweckt der 700 Mit­ Bekannte« erneut willkommen zu heißen, glieder umfassende Club der Freund/in- darunter Lorenzo Viotti, Andrey Boreyko, nen des RSO Wien: dass wir einander Susanna Mälkki und Duncan Ward. Und um nahe kommen. neue Freunde – wie Marc Minkowski, Ryan Wigglesworth, Cristian Măcelaru u. v. a. – Ein besonderes Naheverhältnis hat das zu ungewöhnlichen Konzertprogrammen RSO Wien auch zur Musik der Gegenwart – zu verführen. Darüber hinaus freut sich das als Radio-Symphonieorchester ist dies Teil RSO Wien auf weltweit gefeierte­ Solisten, unserer DNA. Seit 2010 hat das RSO Wien darunter Daniil Trifonov, Arabella Stein­ 57 Kompositionen uraufgeführt (davon 31 bacher, Simon Keenlyside, die Schwestern Werke österreichischer Provenienz), mehr Buniatishvili, Xavier de Maistre, Nils Mönke­ als jedes andere österreichische Sympho- meyer und Benjamin Schmid. nieorchester. Diese Liste schreiben wir fort, mit Uraufführungen von Friedrich Cerha, Das Saisonprogramm enthält Projekte, die Bernd Richard Deutsch, Marko Nikodijevic, Sie auf keinen Fall versäumen sollten. Als Hans-Joachim Hespos, Nicolaus A. Huber Wiener Höhepunkt zum 100. Geburtstag und Dieter Kaufmann. Aber auch an den von Leonard Bernstein erklingt seine grenz­ Rand gedrängte Meisterwerke aus 400 überschreitende »Mass«, dirigiert von Jahren Musikgeschichte prägen das Pro- Ex-Chef Dennis Russell Davies. Olga Neu- gramm, etwa Edward Elgars Symphonische wirths Melville-Oper »The Outcast« ist im Dichtung »Falstaff«, die Vierte Symphonie Konzerthaus erstmals in einer szenischen­ von Carl Nielsen oder die Sinfonietta von Fassung von der britischen Re­gisseurin . Dass derlei En- Netia Jones zu erleben. Zum 200. Geburts- gagement belohnt wird, hat der Erfolg tag von Jacques Offenbach stellt das RSO

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Wien seine gerade erst wiederentdeckte Ballettmusik aus »Orphée aux enfers« vor. Und im Theater an der Wien nimmt das RSO Wien mit den Opern »Peter Schmoll« und »Euryanthe« teil am großen Carl-Maria- von-Weber-Schwerpunkt. In den letzten Jahren hat das ORF Radio- Symphonieorchester Wien seine interna- tionale Reputation stark ausbauen können. Auch in der Konzertsaison 2018/19 freuen wir uns über ehrenvolle Gastspiele: Mit Neuwirths »Outcast« debütiert das RSO Wien in der Elbphilharmonie Hamburg, außerdem wurden die Musikerinnen und Musiker erstmals vom Beethovenfest Bonn und von den Festspielen Mecklenburg- Orchester außerhalb Österreichs aufhält; Vorpommern eingeladen. Ergänzt werden der internationale Programmaustausch im die Gastspiele durch die Teilnahme an Rahmen der EBU (European Broadcast den großen österreichischen Festivals: Union) macht’s möglich. den Salzburger Festspielen (wo mit Gott- Nutzen Sie dieses Lesebuch, wie wir es für fried von Einems »Der Prozess« noch ein Sie gedacht haben: als Inspiration und An- gewichtiger Beitrag zum 100. Geburtstag regung. Vielleicht suchen auch Sie in der des Komponisten erfolgt), Wien Modern, kommenden Saison die Nähe zum RSO dem musikprotokoll graz, dem Carinthi- Wien: indem Sie Mitglied bei den Freund/ schen Sommer und dem Eisenstädter Fes- innen des RSO Wien werden, ein Abonne- tival Herbstgold. Der Kammermusikzyklus ment in einem der beiden Wiener Häuser unserer Musikerinnen und Musiker, die erwerben oder indem Sie einfach ein Kon- Angebote für junge und wissbegierige zert besuchen. Besucher/innen »myRSO« sowie die inter- national übertragenen Galas Hollywood Wofür auch immer Sie sich entscheiden: in und Christmas in Vienna runden Wir freuen uns auf Sie. das reichhaltige Angebot des RSO Wien ab. Fast alle Konzertprogramme des RSO Wien werden in den Sendern des Radios (in der Regel Ö1) und des ORF-Fernsehens Ihr Christoph Becher über tragen – auch dann, wenn sich das Orchesterintendant

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DANIIL TRIFONOV

SUSANNA MÄLKKI

NILS MÖNKEMEYER LORENZO VIOTTI 9

MARKUS POSCHNER

XAVIER DE MAISTRE PETRA LANG

ARABELLA STEINBACHER RSO WIEN PROGRAMM 201819 AUGUST 18 AUGUST 18 11

So., 05.08.18 Di., 14.08.18 20.00 Uhr 19.30 Uhr , Felsenreitschule Salzburg, Felsenreitschule Salzburger Festspiele Salzburger Festspiele Young Conductors Award GOTTFRIED VON EINEM JEAN SIBELIUS Der Prozess (1953) Konzert für Violine und Orchester Oper in zwei Teilen und neun Bildern d-Moll op. 47 (1903/1905) Libretto von Boris Blacher, Heinz von Cramer DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH Nach dem gleichnamigen Roman (1925) von Franz Kafka Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93 (1953) Konzertante Aufführung Augustin Hadelich Violine Michael Laurenz Josef K. Kerem Hasan Dirigent Jochen Schmeckenbecher Der Aufseher Live in Ö1 Der Geistliche Der Fabrikant Ein Passant Matthäus Schmidlechner Der Student Der Direktor-Stellvertreter Jörg Schneider Titorelli Lars Woldt Der Untersuchungsrichter Der Prügler Johannes Kammler Willem Der Gerichtsdiener Der Advokat Tilmann Rönnebeck Franz Kanzleidirektor Albert K. Ilse Eerens Fräulein Bürstner Die Frau des Gerichtsdieners Leni Ein buckliges Mädchen Anke Vondung Frau Grubach HK Gruber Dirigent

Live in Ö1

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 12

»Der Prozess« in Salzburg Formeinheiten, deren jeweiliger Charak- Ein Bankangestellter erhält eines Morgens ter vor allem durch den Rhythmus ge- einen Haftbefehl, der ihn – so teilt man prägt wird. ihm mit – nicht daran hindern soll, seinem Einem betonte, er habe im »Prozess« ver- alltäglichen Leben nachzugehen. Nie er- sucht, sich »kompositorisch nur der ein- fährt er, welcher Schuld das »Gericht« ihn fachsten musikalischen Sprachmittel zu anklagt. Obwohl er nur mit dessen unters- bedienen«. In dieser konsequenten, doch ten Instanzen in Berührung kommt, be- niemals monotonen Einfachheit liegt die herrscht der Prozess, der gegen ihn geführt Radikalität und in der musikalischen­ Evo- wird, seine Existenz in immer bedrohliche- kation der unheimlichen Doppelbödigkeit rer Weise. Er sucht Hilfe bei Personen, die Kafkas die Faszination dieses Werks. Wie nichts ausrichten können oder, schlimmer bereits Einems überaus erfolgreiche Erst- noch, selbst in jene ungreifbare, macht­ lingsoper »Dantons Tod« (1947) wurde auch volle Organisation verstrickt sind. »Der Prozess« bei den Salzburger Festspie- Als Gottfried von Einem 1949 mit der len uraufgeführt: am 17. August 1953. Arbeit an seiner zweiten Oper, basierend Christian Arseni auf Kafkas »Der Prozess«, begann, war durch die jüngste Geschichte – und akut durch die McCarthy-Ära – die irreale Situ­ ation der Hauptfigur Josef K. für viele ein erschreckendes Stück näher in die Erfah- rungswirklichkeit gerückt. Doch nicht nur dies machte die literarische Vorlage in Einems Augen für eine Oper interessant: Die realistisch geschilderte Alltagswelt wird in Kafkas Roman kontinuierlich von einer metaphysischen, die Ereignisse gleichwohl bestimmenden Schicht durch- drungen. Diese zweite Schicht konnte in einer Oper jenseits der gesungenen Worte durch die Musik unmittelbar spürbar ge- macht werden. Die neun Szenen schildern die Begegnun- gen und Konfrontationen des Josef K. mit verschiedenen Figuren und bilden auch in musikalischer Hinsicht geschlossene

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 AUGUST 18 13

Do., 23.08.18 Bernstein und Einem 20.00 Uhr Der Carinthische Sommer feiert mit dem Congresscenter Villach RSO Wien den 100. Geburtstag zweier Carinthischer Sommer 2018 Komponisten, die mit dem Festival beson- ders verbunden sind: Leonard Bernstein LEONARD BERNSTEIN und Gottfried von Einem. Beide höchst Ouvertüre zu Candide (1956–1974) Symphonie Nr. 2 für Klavier unterschiedliche Persönlichkeiten eint: und Orchester »The Age of Anxiety« Sie waren zutiefst von der Tonalität über- (1949/1965) zeugt und von einer überzeitlichen Idee GOTTFRIED VON EINEM von Schönheit. Leonard Bernstein dirigier- Dantons Tod, Suite op. 6a (1947) te am 20. August 1977 die europäische Erst­ Concerto für Orchester (1943) aufführung der revidierten Fassung seiner 3. Sinfonie »Kaddish« beim Carinthischen Anika Vavic Klavier Sommer in Villach. Das RSO Wien eröffnet Markus Poschner Dirigent das Festkonzert mit der Ouvertüre zu »Can­ Ö1, Do., 30. 08. 18, 19.30 Uhr dide«, die ebenso geistreich, elegant und Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung temporeich ist wie Voltaires Vorlage. »The Age of Anxiety« schrieb Bernstein tief be- eindruckt von dem gleichnamigen Text von W. H. Auden, über den Gottfried Benn sag- te, aus ihm spräche weniger die Angst »als vielmehr eine fundamentale Melancholie vor der panischen Leere und Zerrissenheit des inneren Menschen von heute«. Gottfried von Einem liebte Ossiach, in das er zwischen 1971 und 1994 regelmäßig kam und wo etliche seiner Werke uraufgeführt wurden. Das RSO Wien stellt Bernstein Werke Einems aus dem Jahr 1944 gegen- über: sein »Concerto« für Orchester, das dem amerikanischen Kollegen über­raschend nah scheint, und die Suite aus »Dantons 10 % Ermäßigung auf den Ticketpreis Tod«, die Gottfried von Einems weltweiten für Freund/innen des RSO Wien Erfolg als Opernkomponist begründete. auf alle Veranstaltungen des Isabelle Gustorff Carinthischen Sommers (max. 2 Tickets pro Freundin)

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 14

MARIANNA OCZKOWSKA 2. Stimmführerin 2. Violine

VALERIE WURZINGER, GERNOT RUMPOLD Freunde des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 SEPTEMBER 18 15

Fr., 07.09.18 Krieg und Frieden 19.30 Uhr Monumentale Schlachtengemälde auf Schloss Esterházy dem Konzertpodium: Tschaikowsky feiert HERBSTGOLD – in seiner berühmten Ouverture solennelle Festival in Eisenstadt »1812« 70 Jahre später den Erfolg der russi- schen Armee über das napoleonische Heer PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY Festouverture »1812« – mit Kirchenglocken, orthodoxem Gesang und Zarenhymne. Für Beethoven aber war Es-Dur op. 49 (1880) ERICH WOLFGANG KORNGOLD es politische Gegenwart, als er in »Welling- Konzert für Violine und Orchester tons Sieg« mit Kanonendonner wie Gewehr- D-Dur op. 35 (1945) feuer Kampf und Triumph des britischen SERGEJ PROKOFJEW Heeres über Napoleons Streitmacht 1813 »Krieg und Frieden« – feierte, wodurch die französische Herrschaft Symphonische Suite op. 91 (1991) in Spanien beendet war. Napoleon persön- Arrangement: Christopher Palmer lich tritt dagegen als einer der zentralen­ Charaktere in Prokofjews großer Opernver- »Wellingtons Sieg oder sion von Tolstois epochalem Roman »Krieg Die Schlacht bei Vittoria« op. 91 (1813) und Frieden« auf: Nach Hitlers Überfall auf die Sowjetunion nahm für Prokofjew der Violine alte Plan Gestalt an, seinen Lieblingsroman Valentin Uryupin Dirigent auf die Opernbühne zu bringen. Zur glei- Ö1, Fr., 14. 09. 18, 19.30 Uhr chen Zeit, also während des Zweiten Welt- kriegs, entstand auch das Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold, der sich vor den Nazis in die USA hatte retten können und in Hollywood als Filmmusikkomponist arbeitete. Walter Weidringer

VALERIE WURZINGER, 10 % Ermäßigung auf den Ticketpreis für dieses Konzert GERNOT RUMPOLD bei HERBSTGOLD für Freund/innen des RSO Wien Freunde des RSO Wien (max. 2 Tickets pro Freundin) Buchungen im Ticketbüro pan.event, T +43 2682 650 65, [email protected]

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 16 SEPTEMBER 18

So., 30.09.18 Neue Stars am Geigenhimmel 11.00 Uhr Im Herbst, vom 19. bis 30. September, Musikverein Wien lädt der Internationale Fritz Kreisler Wett- Galafinale des bewerb nach vier Jahren wieder die besten IX. Internationalen Fritz Kreisler jungen Geigerinnen und Geiger aus der Violinwettbewerbs 2018 ganzen Welt nach Wien ein zum großen musikalischen Wettstreit unter Fritz Kreis- Johannes Wildner Dirigent lers Namen. Es ist eine faszinierende Olym- Ö1, Sa., 06. 10. 18, 15.05 Uhr piade der Geiger, ein elftägiges Festival Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung der Violine, bei dem die internationale Jury in den 19 Wettbewerbs-Konzerten im Haydn-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst, im Brahmssaal und im Großen Musikvereinssaal in vier spannen- den, musi kalisch sich steigernden Durch- gängen die Besten unter allen Teilnehmer/ innen auswählt und am Ende vielleicht ei- nen neuen Star am Geigenhimmel entdeckt. Höhepunkt des Wettbewerbes ist das Galafi nale im Goldenen Saal. Musikalisch ge tragen vom RSO Wien unter Johannes Wildner werden die ersten drei Preisträger mit drei großen Violinkonzerten künstle- risch um den ersten Platz wetteifern, den Fritz Kreisler Preis. Unmittelbar anschlie- ßend erfolgt die feierliche Überreichung der zwölf Preise durch prominente Spon- soren des Wettbewerbs. Der Kreisler Wettbewerb zählt zu den führenden Violin-Wettbewerben in der Welt. Er ehrt das Andenken an den einzig- artigen Virtuosen, Komponisten und Phi- lanthropen aus Wien und bedeutet eine wertvolle Förderung für den österreichi- schen Geiger/innennachwuchs. Michael Frischenschlager

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 17

SASCHA HOIS Soloposaune

EVA BRANDSTETTER Freundin des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 18 OKTOBER 18

Fr., 05.10.18 les concerts grandioses 19.30 Uhr RSO Wien mit Klangforum Wien Graz, Helmut List Halle beim musikprotokoll musikprotokoll Es ist und war von Anfang an ein sowohl im steirischen herbst künstlerisches wie auch kulturpolitisches Statement: Statt über zu geringe Budgets MARKO NIKODIJEVIĆ Neues Werk UA zu jammern, bündeln wir beim musikpro­ Kompositionsauftrag von musikprotokoll, tokoll die bedrängten Kräfte zu nie dage- finanziert durch die Ernst von Siemens wesenem Luxus. Niemals davor haben die Musikstiftung beiden besten Klangkörper Österreichs im BERND RICHARD DEUTSCH Feld der Musik der Zeitgenossen auf dersel- Neues Werk UA ben Bühne gemeinsam ein Stück gespielt. Kompositionsauftrag von musikprotokoll, Beim musikprotokoll 2014 war es dann finanziert durch die Ernst von Siemens erstmals soweit: Das RSO Wien musizierte Musikstiftung gemeinsam mit dem Klangforum Wien. Klangforum Wien Die Vorlage lieferte Georg Friedrich Haas. Johannes Kalitzke Dirigent Die Idee: Ein Werk kombiniert großorchest- ralen Klang­sinn mit den Feinheiten eines Live in Ö1 ensemblehaften Solistenkollektivs als ein Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung quasi neues, zeitgenössisches und luxuri­ öses Genre von Musik. Auch heuer wieder spielt das Klangforum Solist und das RSO Wien Orchester. Nach Aufführungen von Stücken von Georg Fried- rich Haas, Zeynep Gedizlioğlu – ein Kom- positionsauftrag des ORF musikprotokoll – und Vito Žuraj, folgen 2018 zwei weitere Uraufführungen, jeweils ein Kompositions- auftrag des musikprotokoll, finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung: eine Komposition für Orchester und Ensemble von Marko Nikodijević und eine von Bernd Richard Deutsch. Christian Scheib

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 OKTOBER 18 OKTOBER 18 19

Di., 09.10.18 Do., 11.10.18 19.30 Uhr 19.30 Uhr ORF RadioKulturhaus Musikverein Wien > 1. Abokonzert Klassische Verführung SERGEJ PROKOFJEW SERGEJ PROKOFJEW Die Liebe zu den drei Orangen Die Liebe zu den drei Orangen Symphonische Suite op. 33a (1919) Symphonische Suite op. 33a (1919) FRANCIS POULENC ERICH WOLFGANG KORNGOLD Konzert für zwei Klaviere Sinfonietta für großes Orchester und Orchester d-Moll S 61 (1932) op. 5 (1912–1913) ERICH WOLFGANG KORNGOLD Sinfonietta für großes Orchester Teresa Vogl, Christoph Becher Moderation op. 5 (1912-1913) Lorenzo Viotti Dirigent Khatia Buniatishvili Klavier Ö1, Di., 16. 10. 18, 19.30 Uhr Gvantsa Buniatishvili Klavier Freund des RSO & Ö1 Club- & in Lorenzo Viotti Dirigent ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung Ö1, Di., 16. 10. 18, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 20 OKTOBER 18

Der Weg zur eigenen Stimme Do., 18./Fr., 19.10.18 Wie formiert sich die persönliche Sprache 19.30 Uhr eines Musikschaffenden? Im Falle Erich Wiener Konzerthaus Wolfgang Korngolds geschah dies in frü- hester Kindheit. 1912, mit nur 15 Jahren, N. N. Dirigent schuf er seine Sinfonietta in H-Dur – und es war dies nicht einmal das erste große Ö1, Di., 30. 10. 18, 19.30 Uhr Orchesterwerk, das der Sprössling aus dem Ärmel schoss. Die Bezeichnung »Sin- fonietta« darf als Untertreibung gelten, handelt es sich hierbei doch um eine voll ausgeformte Symphonie. Mit der reichen Orchestrierung, der opulenten, leicht disso- nant eingefärbten Harmonik und der ausla- denden Melodik findet der 15-Jährige be- reits eine ganz eigene Stimme, die in vielen späteren Werken wiederkehren soll. Auf dem Weg zu einer eigenen Stimme befand sich auch Francis Poulenc. Von der »dunstigen« Scheinreligiosität und Schwe- re der Spätromantik sich distanzierend, schuf Poulenc mit der Hinwendung zu ei- nem klareren Stil eine Musiksprache, die sich auch in seinem 1932 entstandenen Konzert für zwei Klaviere und Orchester wi- derspiegelt. Anklänge an das französische Variété verbinden sich hier mit der Klarheit der Mozartschen Klassik und der Exotik ba- linesischer Musiktraditionen. Und schließlich Sergej Prokofjew, der mit seiner beißend und gleichzeitig amüsanten Musik zur Oper »Die Liebe zu den drei Oran- gen« einen stilistischen Kompromiss zwi- schen der »Symphonie Classique» und dem später vollendeten Ballett »Le chout« fand. Eva Teimel

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 OKTOBER 18 21

Hollywood in Vienna: So., 28.10.18 The World of 19.30 Uhr Dieses Jahr wird der 10. Film Wiener Konzerthaus > 1. Abokonzert Music Achievement Award an den erfolg- LEONARD BERNSTEIN reichsten Hollywood Komponisten unserer Mass (1971) Zeit überreicht, der wie kein anderer die Ein Theaterstück für Sänger, letzten Dekaden der Filmmusik geprägt Instrumentalisten und Tänzer hat: Hans Zimmer. Konzertante Aufführung

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Vojtěch Dyk Celebrant Chor sowie Top-Musiker/innen und Solist/ Wiener Singakademie innen aus dem direkten Umfeld des Oscar-, Company of Music Street Choir Grammy- und Golden-Globe-Gewinners Opernschule der präsentieren die überwältigenden Klang- Wiener Staatsoper welten der sinfonischen Kompositionen Dennis Russell Davies Dirigent von Hans Zimmer. Auf dem Programm Ö1, Do., 01. 11. 18, 19.30 Uhr stehen u. a. Konzertsuiten zu »Inception«, Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung »Gladiator«, »Fluch der Karibik«, »King Arthur«, »Kung Fu Panda« u. v. m., die Hans Zimmer persönlich für den Kon- zertsaal zusammengestellt hat. Gemeinsam mit dem Komponisten entführt das RSO Wien das Publikum in die wunder- vollen Welten von Hans Zimmer – faszinie- rend und atemberaubend­ wie sie sind …

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 22

Höhepunkt des Bernstein-Jahres Celebrant allmählich zum Zweifeln bringen. Der Name Leonard Bernsteins wird oft In einem kurzen Moment der totalen Stille beschworen, wenn von der Versöhnung beschwört Bernstein die Krise des Glau- zwischen U- und E-Musik die Rede ist, bens: »Ein Moment, in dem jeder versucht, zwischen Unterhaltungs- und Ernster sich selbst zu verstehen, und in seine eige- Musik. Zum einen hatte Bernstein ein ne Seele blickt, um herauszufinden, was Ohr für »gute Musik« in allen stilistischen dort zerstört wurde. Kurzum: Jeder ver- Lagern; zum anderen gibt es auch in sei- sucht, das Heilige wiederzufinden, das ihn nem Schaffen Kompositionen aus beiden emporheben könnte, das Wesentliche, das Sphären. Und doch ist er nur in einem uns erst zu Menschen macht.« einzigen Werk den gesamten stilistischen »Mass« gehört zu den großen Herausfor­ Radius abgeschritten, nur einmal hat er derungen im Konzertsaal. Das Orchester Schlager und Sinfonik, Broadway und Poly- ist durch Jazz-Instrumente – E- und Bass­ tonalität geschwisterlich nebeneinander gitarre, Keyboards, Drumset, Saxofone – gestellt: in »Mass«, dem großen abendfül- ergänzt und muss sich immer wieder auf lenden Werk, mit dem das RSO Wien unter neue Ausdrucksmittel einstellen. Dem seinem Ex-Chefdirigenten Dennis Russell Celebrant, gesungen hier von dem tsche- Davies den Höhepunkt im Bernstein-Jahr chischen Bariton Vojtěch Dyk, stehen 2018 ansteuert. gleich drei Chöre zur Seite: die Wiener »Mass« wurde auf Bitten von Jacqueline Singakademie, der Kinderchor der Wiener Kennedy komponiert und 1971 zur Eröff- Staatsoper und die Company of Music, nung des John F. Kennedy Center For The aus deren Reihen auch mehrere Rock- Performing Arts in Washington unter gro- und Bluessoli besetzt werden. ßem Jubel uraufgeführt – auch wenn das Nichts für Stilpuristen! Missverständnis im Raum blieb, Bernstein Christoph Becher habe seine Version einer Messe kompo- niert. Dieser Eindruck sei falsch, konterte der Komponist: »›Mass‹ ist keine Messe. Es ist ein Theaterstück mit dem Titel ›Mass‹.« Für die Theatralisierung des la­ teinischen Messtextes, der von den »Klas- sikern« auf der Bühne realisiert wird – RSO Wien und Wiener Singakademie –, sorgen die kritischen Reaktionen der Gemeinde, bestehend aus Street Band und Street Choir (Company of Music), die den

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 23

RAFFAEL DOLEZAL stv. Stimmführer Cello

LEOPOLDINE PACHINGER Freundin des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 24 NOVEMBER 18

Fr., 02.11.18 Chaos und Extase 19.30 Uhr Unter dem Generalthema »Sicherheit« Musikverein Wien lädt das Festival Wien Modern 2018 einen Wien Modern Monat dazu ein, Musik zwischen Freiheit Claudio Abbado Konzert und Kontrolle zu entdecken. Das RSO Wien »Chaos und Extase« wirft sich im Rahmen des alljährlichen »Claudio Abbado Konzertes« mitten ins JOSEPH HAYDN Die Vorstellung des Chaos Getümmel: »Chaos und Extase« ist das von Einleitung zu »Die Schöpfung« Duncan Ward dirigierte Konzert überschrie- Hob. XXI/2 (1796–1798) ben, womit deutlich sein dürfte, dass in NICOLAUS A. HUBER Haydns Einleitung zur »Schöpfung« ( Unter- … der arabischen 4 titel: »Die Vorstellung des Chaos«) und dem für Orchester (2016–2017) UA »Poème de l’Extase» des russischen Avant- Kompositionsauftrag von RSO Wien, gardisten Alexander Skrjabin die lieb ge- Wien Modern und hr-Sinfonieorchester wonnenen Sicherheitsnetze nicht mehr tra- FRIEDRICH CERHA gen. Drei Uraufführungen spielt das RSO Drei Situationen Wien in diesem Konzert: Cerhas »Drei Situ- für Streichorchester (2016–2017) UA ationen« für Streicher ist das neueste Or- HANS-JOACHIM HESPOS chesterwerk desjenigen Komponisten, der tapis fou. Wien Modern seit drei Jahrzehnten beglei- Symphonische Szene für tet. Nicolaus A. Hubers für Wien Modern Sopran, ImprovisierSchrank geschriebene Komposition stellt die (ara­ und ausgeräumtes Orchester bische) Zahl 4 in den Mittelpunkt, als »Aus- mit Gelegenheitsdirigent (2016) UA druck der Vollkommenheit«. Huber unter- Kompositionsauftrag von Wien Modern ALEXANDER SKRJABIN bricht die Musik sieben Mal durch Geläch- Le Poème de l’Extase für ter der pakistanischen Menschenrechts­ großes Orchester op. 54 (1904–1906) aktivistin Sabatina James, die, nachdem sie sich vom Islam losgesagt hat, in Österreich Agata Zubel Sopran undercover lebt. Schließlich Hans-Joachim Tim Schomacker ImprovisierSchrank Hespos, der Freigeist aus Norddeutsch- Duncan Ward Dirigent land, dessen Partituren in ihrer Offenheit Live in Ö1 und Poesie immer für Irritationen sorgen. Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Den extro­vertierten Solopart übernimmt Agata Zubel, die 2018 im Rahmen von Wien Modern den Erste Bank Kompositionspreis verliehen bekommt. So viel ist sicher. Christoph Becher

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 NOVEMBER 18 25

Mi., 14.11.18 Hommage an »Moby Dick« 19.30 Uhr Herman Melville stilisiert in »Moby Dick« Wiener Konzerthaus die Jagd von Kapitän Ahab nach dem wei- Wien Modern > 2. Abokonzert ßen Wal zu einem der legendären Zwei­ kämpfe in der Literatur. Der Schriftsteller, OLGA NEUWIRTH The Outcast. selbst der Roman ist indes weit unbekann- Homage to Herman Melville ter. In »The Outcast – Homage to Herman A musicstallation-theater Melville« widmet sich die österreichische UA der revidierten Fassung Komponistin Olga Neuwirth dem Autor (2008–2010/revidierte Fassung 2012) und seinem Gesamtwerk. Konzertante Aufführung auf Englisch mit Video Eine Produktion von RSO Wien in Koproduktion Neuwirth: »Melville erkundete die Aus­ mit Wien Modern, Wiener Konzerthaus wirkungen der Industrialisierung auf den und Elbphilharmonie Hamburg Ozeanen und den Wandel der Arbeitswelt schon im 19. Jahrhundert, daher bin ich Johan Leysen Old Melville seit 2007 so von ihm fasziniert. Die meis- Susanne Elmark Ishmaela ten Meereserzählungen sind Allegorien Otto Katzameier Ahab Steve Karier Father Mapple von Autorität. Allein in diesem Sinne schon Andrew Watts Queequeg ist Politik nie weit entfernt. Gilt für heute Georgette Dee Bartleby wie damals: Die Schifffahrt als Metapher Company of Music für das Dasein. Die Kritik an Ausbeutung Münchner Knabenchor und Entfremdung war für Melville ein zen­ Netia Jones/Lightmap Design, Video trales Anliegen – daran hat sich bis heute Gilbert Nouno Sound nichts geändert, und daher ist er so mo- Ilan Volkov Dirigent dern. (…) Es geht mir in ›The Outcast‹ auch Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung um die Sichtbarmachung der rücksichts­ losen Ausbeutung von Ressourcen, die auf dem Mythos unendlichen Fortschritts fußt. Melvilles Vater war eines der Opfer des ersten Wall-Street-Crashes.« Olga Neuwirth gilt als eine der spannends- ten Komponistinnen der Gegenwart. Ihre Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek hat Maßstäbe gesetzt, ihre Auseinanderset- zung mit David Lynch eine Reihe fantasti- scher Werke hervorgebracht. Auch das Libretto zu »The Outcast« schrieb sie →

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 26 NOVEMBER 18

→ gemeinsam mit Barry Gifford, dem Do., 22.11.18 Autor von Lynchs »Lost Highway«. 2018 19.30 Uhr feiert Olga Neuwirth 50. Geburtstag, und Wiener Konzerthaus das ORF Radio-Symphonieorchester Wien Wien Modern (siehe Seiten 11, 12) gratuliert gemeinsam mit Wien Modern GOTTFRIED VON EINEM durch die Aufführung ihres Melville-Pro­ Der Prozess (1953) jektes – erstmals so, wie die Komponistin Oper in zwei Teilen und neun Bildern es imaginiert hat. »The Outcast« resüm- Libretto von Boris Blacher, Heinz von Cramer miert ihre Auseinandersetzung mit dem Nach dem gleichnamigen Roman (1925) Schriftsteller und ist zugleich ein starker von Franz Kafka. Konzertante Aufführung und experimenteller Beitrag zu einem zeit- Eine gemeinsame Produktion von Wiener genössischen Musiktheater, in dem sich Konzerthaus und RSO Wien mit freundlicher Elemente von Oratorium, Performance, Film Unterstützung der Gottfried von Einem Musik- Privatstiftung sowie der Internationalen Gott- und Installation überlagern. Die szenische fried von Einem Gesellschaft Darstellung im Wiener Konzerthaus liegt in den Händen der Regisseurin Netia Jones – Michael Laurenz Josef K. laut »Times« »the leading pioneer in integ- Ilse Eerens Fräulein Bürstner rating film and video into live music perfor- Frau des Gerichtsdieners mances«. Ihre Video-Projektionen entste- Leni Ein buckliges Mädchen hen in Zusammenarbeit mit Olga Neuwirth, Martin Winkler Der Aufseher denn auch das künstlerische­ Schaffen der Ein Passant Komponistin ist vom Film geprägt – mit- Der Fabrikant samt der genretypischen Techniken von Der Geistliche Schnitt, Überblendung und Montage. Markus Butter Willem Die Produktion gastiert auch in der Der Gerichtsdiener Elb­philharmonie (siehe Seite 55). Der Advokat Christoph Becher Szabolcs Brickner Titorelli Matthäus Schmidlechner Der Student Der Direktor-Stellvertreter Tilmann Rönnebeck Franz Kanzleidirektor Albert K. Wolfgang Bankl Der Untersuchungsrichter Der Prügler Anke Vondung Frau Grubach HK Gruber Dirigent

Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 NOVEMBER 18 27

Mi., 28.11.18 Lebensbilder 19.30 Uhr Am Ende steht ein Duell. Zwei Pauken­ Musikverein Wien > 2. Abokonzert gruppen feuern unermüdlich Salven auf­ einander ab. Hin und her wogt ihr Kampf, JOHANNES MARIA STAUD umbrandet vom alarmierten Orchester – Moment, Leute, Moment! (2014) und nur mit Gewalt scheinen sie sich dem KAIJA SAARIAHO Trans. Konzert für finalen Triumph des Hauptthemas zu beu- gen. »Das Unauslöschliche« nannte der Harfe und Orchester (2015) ÖEA CARL AUGUST NIELSEN Däne Carl Nielsen seine 4. Symphonie, Symphonie Nr. 4 op. 29 eine Darstellung des Lebens mit all seinen »Das Unauslöschliche« (1914–1916) Widersprüchen und Konflikten. Faszinie- rend, wie die Klänge über Satzgrenzen und Xavier de Maistre Harfe Formtypen hinwegwuchern, wie die tona- Dima Slobodeniouk Dirigent len Zentren ineinanderfließen, wie Nielsen Ö1, Fr., 30. 11. 18, 19.30 Uhr Widerborstigkeit und Apotheose auf einen Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Nenner bringt: Dima Slobodeniouk tritt bei seinem RSO-Debüt für diesen großen Sym- phoniker ein. Aus seiner zweiten Heimat Finnland bringt der russische Maestro das Harfenkonzert »Trans« von Kaija Saariaho mit. Xavier de Maistre nützt als Solist die Farbenpracht der Harfe durch alle Register, das große Orchester fächert sich in stets wechselnde, flexible Gruppen auf, wird zum Partner in prickelnden Dialogen. Zu Beginn jedoch ein gewichtiger Einspruch gegen die Realität: Johannes Maria Stauds Orchesterstück »Moment, Leute, Moment!«, entwickelt aus einer Szene seiner Oper »Die Antilope«. Darin springt ein junger Mann bei einer unerträglichen Firmenfeier aus dem Fenster und gelangt kurzzeitig in eine surreale Welt. Die Keimzelle wächst sich zu einem dynamischen Werk aus, voll mit dramatischen Gesten, aber auch kammermusikalischer Intimität. Walter Weidringer

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 28

DIETER GRABNER Freund des RSO Wien

JULIA SCHREYVOGEL stv. Solocello/Stimmführerin

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 DEZEMBER 18 29

Mi., 12.12.18 Premiere Vergebliche Intrige 15./17./19./28./31.12.18 Dieses durchkomponierte, von Weber 19.00 Uhr als »große romantische Oper« betitelte DIETER GRABNER Theater an der Wien Werk sollte nach seinem Willen eine neue Operntradition begründen. Er wünschte Freund des RSO Wien CARL MARIA VON WEBER sich eine Fusion der italienischen Form wie Euryanthe (1822–1823) Große romantische Oper sein Rivale Gaspare Spontini sie pflegte, in drei Aufzügen und des deutschen Singspiels, worin er Libretto von Helmina von Chézy gerade 1821 mit dem »Freischütz« ein Refe- In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln renzwerk vorgelegt hatte. Gemäß der da- mals herrschenden Romantik tragen sich Jacquelyn Wagner Euryanthe die Ereignisse von »Euryanthe« in einem Norman Reinhardt Adolar erfundenen Mittelalter zu: Aus Eifersucht Andrew Foster-Williams Lysiart Theresa Kronthaler Eglantine provoziert Lysiart Adolar zu einer Wette um Stefan Cerny König Ludwig VI. die Treue von dessen Braut Euryanthe und Christof Loy Inszenierung greift dafür mit Hilfe der ebenfalls eifer- Johannes Leiacker Bühne süchtigen Eglantine zu einer List. So ge- Judith Weihrauch Kostüme lingt es ihm zunächst, Euryanthe in aller Reinhard Traub Licht Augen untreu erscheinen zu lassen, Adolar Klaus Bertisch Dramaturgie verliert Braut und Besitz. Schließlich jedoch Arnold Schoenberg Chor kommt die Verschwörung ans Licht, am Constantin Trinks Dirigent Ende sind die beiden Intriganten tot, die Einführungsmatinee: Liebenden wieder vereint und ein verzwei- So., 09. 12. 18, 11.00 Uhr felter Geist ist erlöst. Der Erfolg der Urauf- Live in Ö1, Sa., 15. 12. 18, 19.00 Uhr führung 1823 am Wiener Kärntnertor­theater Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung war mäßig, Weber war die an­gestrebte Ver- quickung von Singspiel und großer Oper noch nicht ganz gelungen, das sollte erst Wagner mit »« (1850) bewerkstel- ligen. Jedoch legt Weber in »Euryanthe« die Weichen für die weitere deutschsprachige Operngeschichte: Er schafft Einheitlichkeit durch die Verwendung von Motiven, zeich- net ergreifende Charakterporträts seiner Figuren und verbindet die Nummern zu ungebrochenem musikalischen Fluss. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 30 DEZEMBER 18 DEZEMBER 18

So., 16.12.18 Do., 20./Fr., 21.12.18 11.00 Uhr 19.30 Uhr Palais Ferstel Wiener Konzerthaus Benefizkonzert CONCORDIA Christmas in Vienna WOLFGANG AMADEUS MOZART Valentina Naforniță Sopran Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550 Angela Denoke Sopran 1. Satz: Molto Allegro (1788) Dmitry Korchak Tenor Andante C-Dur KV 315 Adrian Eröd Bariton für Flöte und Orchester (1778) Wiener Singakademie LUDWIG VAN BEETHOVEN Wiener Sängerknaben Symphonie Nr. 8 F-Dur Christian Arming Dirigent op. 93 (1811–1812) ORF 2, Datum und Uhrzeit JOHANN SEBASTIAN BACH werden noch bekannt gegeben Air (1717–1723) Christmas in Vienna sucht Perfektion auf Raimund Weichenberger Flöte Rudolf Streicher Dirigent höchstem Niveau, sucht die besten klassi- schen Stimmen und findet die Stars dieser CONCORDIA Advent-Matinée Welt. Klassik erobert die Herzen der Fans … mit André Heller Das Konzert entführt sein Publikum für ei- Seit vielen Jahren stellt sich das RSO Wien nige Momente in eine eigene Welt, stimmt für den gemeinnützigen Verein CONCORDIA auf Weihnachten ein und erweckt ein Ge- bei der Benefiz-Matinée im Palais Ferstel fühl von Frieden bei den Menschen. in den Dienst der guten Sache. Der Erlös Seit 1992 gehört »Christmas in Vienna« der Veranstaltung kommt Kindern in den zum jährlichen Vorweihnachtsprogramm – Armutsregionen Europas zugute. CONCOR- und das nicht nur in Österreich. Gesungen DIA begleitet seit über 27 Jahren Kinder und werden klassische, moderne und internati- Jugendliche in Bulgarien, Rumänien und onale Weihnachtslieder, zusätzlich präsen- der Republik Moldau und ermöglicht ihnen tieren die Sänger Lieder aus ihrer Heimat. eine Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft. Weitere Informationen unter: www.concordia.or.at

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 31

ANDI KNOLL begeisterter Schifahrer und Freund des RSO Wien

AILEEN DULLAGHAN 2. Violine

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 32 JÄNNER 19

Do., 17.01.19 Französische Farben 19.30 Uhr Eine einzige Farbe in verschiedenen Beset- Wiener Konzerthaus > 3. Abokonzert zungen wiederzugeben – das stand Claude Debussy im Sinn, als er seine »Trois Noctur- CLAUDE DEBUSSY Trois Nocturnes – nes« komponierte. Die Bewegung der Wol- Symphonisches Triptychon für ken, ein buntes Jahrmarkttreiben und die Frauenchor und Orchester (1897–1899) vom Mond silbern scheinenden Wellen des CÉSAR FRANCK Meeres, deren Rauschen durchdrungen Variations symphoniques D-Dur M 46 ist vom mysteriösen Gesang der Sirenen – für Klavier und Orchester (1885) diese drei Bilder malte Debussy in seiner ERNEST CHAUSSON Musik. Und distanzierte sich damit ein- Symphonie B-Dur (1951) mal mehr von der auch in seinen Jugend- jahren so geschätzten Klang- und Ideen- Denis Kozhukhin Klavier welt Richard Wagners. Diskretion, so Damen der Wiener Singakademie Debussy, ist das Gebot der Muse! Marc Minkowski Dirigent Ganz anders da sein enger Freund und Ver- Ö1, Fr., 25. 01. 19, 19.30 Uhr trauter Ernest Chausson, dessen musikali- Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung scher Horizont durchaus intensiver durch Wagner bestimmt wurde. Anklänge an die- sen finden sich auch in seiner 1890 fertig- gestellten Symphonie in B-Dur. Die Sym- phonie sollte ihm den ersehnten Erfolg be- scheren – lange konnte der Komponist ihn jedoch nicht genießen, da ihn neun Jahre später ein Fahrradunfall aus dem Leben riss. Die Vorliebe für die deutschen Meister be- kam Chausson durch seinen Lehrer César Franck vermittelt, der der Überzeugung war, dass Musik nicht bloße Unterhaltung, sondern eine Idee sei. Sein individueller Stil vereint beide Elemente – so auch in seinen »Variations Symphoniques«, in denen Franck den traditionellen Wetteifer zwischen Solist und Orchester zu einem durchaus lyrischen Dialog wandelt. Eva Teimel

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 JÄNNER 19 33

Mi., 23.01.19 Webers feuriges Frühwerk 19.00 Uhr Carl Maria von Weber war gerade mal 15 Theater an der Wien Jahre alt, als er die komische Oper »Peter Schmoll« schrieb. Sein zeitweiliger Lehrer, CARL MARIA VON WEBER Peter Schmoll Joseph Haydns Bruder Michael, beurteilte die kleine Oper positiv: »… ich kann attes- Komische Oper in zwei Akten (1802) Libretto nach Carl Gottlob Cramers Roman tieren, dass diese Oper mannhaft und nach »Peter Schmoll und seine Nachbarn« den wahren Regeln des Kontrapunktes ge- Neue Gesangstexte von Willy Werner Göttig arbeitet, mit vielem Feuer und mit Delika­ Konzertante Aufführung in deutscher Sprache tesse, und dem Texte ganz angemessen von Paul Armin Edelmann Peter Schmoll ihm komponiert worden ist.« Der Titelheld Thorsten Grümbel Martin Schmoll Peter Schmoll ist ein miesepetriger Kauf- Jenna Siladie Minette mann, der vor den Wirren der Französischen Sebastian Kohlhepp Karl Pirkner Revolution mit seiner Nichte auf ein einsa- Lars Woldt Hans Bast mes Schloss geflohen ist. Er selbst geht nie Johannes Bamberger Nicklas vor die Tür und seine Nichte Minette, die Roberto Paternostro Dirigent er gern heiraten möchte, lässt er erst recht Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung nicht hinaus. Minette will nun weder den an sich geschätzten Onkel heiraten, noch in diesem Schloss versauern. Sie findet Mittel, sich mit ihrem eigentlichen Gelieb- ten Karl wieder zu vereinen, den Onkel aus der selbstgewählten Isolation heraus- zuholen und ihm – trotz verweigerter Heirat – zu besserer Laune zu verhelfen. Webers aufkeimendes Talent zeigt sich hier weni- ger in der dramatischen Anlage als viel- mehr in einer originellen Instrumentierung: Er experimentiert mit damals eher unge- bräuchlichen Blockflöten, Bassetthörnern, Piccoloflöten­ und solistischen Posaunen. Vielleicht lässt sich auch in der spieleri- schen Erfindung von eingängigen liedhaf- ten Passagen schon der spätere Meister des »Freischütz«, des »Oberon« und der »Euryanthe« er­ahnen. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 34

ANDREAS PLANYAVSKY stv. Soloflöte

INGRID TEUBER Freundin des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 FEBRUAR 19 35

Sa., 16.02.19 Premiere Starker und finsterer Prophet 18./20./23./25./27.02.19 »Elias« gilt als ein Hauptwerk Mendels- 19.00 Uhr sohn Bartholdys. Mit beeindruckenden Theater an der Wien Chorpassagen, einer fesselnden Handlung, die den Zwiespalt zwischen Monotheismus BARTHOLDY und archaischer Vielgötterei thematisiert, Elias op. 70 (1845–1846) Oratorium nach Worten des sowie brillanten Soloparts war dieses Ora­ Alten Testaments torium­ bald nach seiner Uraufführung 1846 beim Birmingham Music Festival ein großer Christian Gerhaher Elias Erfolg. Zehn Jahre hatte Mendelssohn den Maria Bengtsson Die Witwe Plan zu diesem Oratorium in sich getragen, Maximilian Schmitt Obadjah die Figur des Elias inspirierte ihn. Solch Michael J. Scott Ahab ein Prophet, den er als »stark, eifrig, auch Ann-Beth Solvang Die Königin wohl bös und zornig und finster« empfand, Kai Rüütel Engel Carolina Lippo Seraph fehlte ihm zur spirituellen Belebung seiner Anna Marshania Alt Zeit. Im Alten Testament ist Elias ein Erneu- Calixto Bieito Inszenierung erer, oft als Präfiguration des Messias auf- Rebecca Ringst Bühne gefasst. Elias findet in Israel gottesläster­ Ingo Krügler Kostüme liche Zustände vor: König Ahabs Gemahlin Michael Bauer Licht Isebel betet nicht Jahwe, sondern Baal an. Bettina Auer Dramaturgie Deshalb haben sich Teile des Volkes von Arnold Schoenberg Chor Jahwe abgewandt und sind zu Anhängern Yukka-Pekka Saraste Dirigent Baals geworden. Schließlich fordert Elias Einführungsmatinee: die Priester Baals zu einem Machtwett- So., 10. 02. 19, 11.00 Uhr kampf zwischen seinem und ihrem Gott Live in Ö1, Sa., 16. 02. 19, 19.00 Uhr heraus. Jahwe wirkt ein Feuerwunder, das Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Volk ist für kurze Zeit bekehrt, fällt aber bald erneut von ihm ab. Weil er ihre Baals­ priester getötet hat, wiegelt Isebel indes- sen das Volk gegen Elias auf, der verzwei- felt in die Wüste flieht. Am Berg Horeb INGRID TEUBER erscheint ihm Jahwe, der ihm die Zukunft Freundin des RSO Wien Israels offenbart: Einst wird ein neuer Prophet kommen, der Erleuchtung bringt. Dann fährt Elias in einem feurigen Wagen gen Himmel. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 36

THOMAS HÖNIGER Solooboe

PHILIPP KLAUSBERGER Jurist und Rechtshistoriker und Freund des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 MÄRZ 19 37

Do., 14.03.19 Musik auf Leben und Tod 19.30 Uhr »Der Saal war überfüllt, und die Menschen Musikverein Wien > 3. Abokonzert warteten erregt auf die Uraufführung. Es herrschte eine sensationslüsterne GALINA USTWOLSKAJA Sinfonisches Poem Nr. 2 Atmosphäre.« für Orchester und Solostimme (1979) ÖEA Die Uraufführung der Fünften Symphonie GIJA KANTSCHELI d-Moll op. 47 von Dmitrij Schostakowitsch Styx für Viola, gemischten Chor 1937 in Leningrad war mehr als die Pre­ und Orchester (1999) ÖEA miere eines neuen Werkes. Es war eine DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH Entscheidung über die Zukunft des sowje­ Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937) tischen Komponisten, über seine Existenz. Nils Mönkemeyer Viola Ein halbes Jahr zuvor war seine Oper »Lady Wiener Singverein Macbeth von Mzensk« offiziell verrissen Andrey Boreyko Dirigent worden. Nun ging es buchstäblich um Leben oder Tod. Die Symphonien zwei Ö1, Fr., 22. 03. 19, 19.30 Uhr bis vier verschwanden von der Bildfläche, Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung und sein neues Werk bezeichnete der Komponist als »praktische Antwort eines Sowjetkünstlers auf gerechtfertigte Kritik«. Die Aufführung wurde gefeiert, Schostako- witsch war rehabilitiert. Dass das affirma­ tive Finale der Symphonie durchaus einen doppelten Boden hat, beschrieb Schosta- kowitsch in der Rückschau: »Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen wie in ›Boris Godunow‹. So, als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: ›Jubeln sollt ihr, jubeln sollt ihr.‹ Und der geschla- gene Mensch erhebt sich, kann sich kaum auf den Beinen halten. Geht, marschiert, murmelt vor sich: ›Jubeln sollen wir, jubeln sollen wir.‹« PHILIPP KLAUSBERGER Der aus Russland stammende, weltweit Jurist und Rechtshistoriker und Freund des RSO Wien gefragte Dirigent Andrey Boreyko hat zuletzt im April 2016 Schostakowitschs Erste mit dem RSO Wien aufgeführt. →

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 38

→ Ein Wiedersehen war rasch vereinbart – auch eine Intensivierung der Zusammen­ arbeit. Für das Konzert im Musikverein ergänzt Andrey Boreyko das Programm mit Musik von Galina Ustwolskaja. Obwohl sie gern als »Lieblingsschülerin« von Schostako- witsch bezeichnet wird, liegen Welten zwischen ihren von alttestamentarischer Religiösität beeinflussten Partituren und der listigen, in der Emphase auf Beethoven aufbauenden Musik von Schostakowitsch. Das 1957 komponierte »Poem Nr. 2« stammt aus der weniger radikalen Früh­ phase Ustwolskajas und zeigt zumindest Spuren der Tonsprache Schostakowitschs. Auf eine andere Art radikal ist »Styx« des georgischen Komponisten Gija Kantscheli. Die Solobratsche – gespielt von Nils Mönke- meyer – vermittelt als Charon über den mythischen Fluss Styx hinweg zwischen den Toten und Lebenden. Wiener Singver- ein und RSO Wien spielen die österreichi- sche Erstaufführung einer sehr langsamen, sehr emotionalen Komposition, in der auch des 1990 verstorbenen russischen Kompo- nisten Alfred Schnittke gedacht wird. Christoph Becher

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 39

JUE-HYANG PARK 1. Violine

RUDOLF PAVUZA Geologe und Höhlenforscher und Freund des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 40 APRIL 19 APRIL 19

Do., 04.04.19 Sa., 06.04.19 19.30 Uhr 19.30 Uhr ORF RadioKulturhaus Musikverein Wien > 4. Abokonzert Klassische Verführung SERGEJ PROKOFJEW KURT SCHWERTSIK Russische Ouverture op. 72 (1936) Herr K. endeckt Amerika op. 101 (2008) ARAM CHATSCHATURJAN GEORGE GERSHWIN Konzert für Violine und Orchester Porgy and Bess. d-Moll op. 46 (1940) A Symphonic Picture KURT SCHWERTSIK Arrangement von Robert Russell Bennett Herr K. endeckt Amerika op. 101 (2008) (1933–35/1942) GEORGE GERSHWIN Teresa Vogl, Christoph Becher Moderation Porgy and Bess. Marcus Bosch Dirigent A Symphonic Picture Arrangement von Robert Russell Bennett Ö1, Fr., 12. 04. 19, 19.30 Uhr (1933–35/1942) Freund in des RSO & Ö1 Club- & ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung Arabella Steinbacher Violine Marcus Bosch Dirigent

Ö1, Fr., 12. 04. 19, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 APRIL 19 41

UdSSR und USA versöhnt Do., 11.04.19 UdSSR und USA stehen einander hier ver- 19.30 Uhr söhnlich gegenüber – weil auf beiden Sei- Wiener Konzerthaus > 4. Abokonzert ten große Komponisten aus der Volksmusik RYAN WIGGLESWORTH ihrer Länder Schöpften. 1936 war Sergej Pro- Locke’s Theatre (2013) ÖEA kofjew nach 18 Jahren Exil in die alte Hei- JEAN SIBELIUS mat zurückgekehrt, die nun Sowjetunion ge- Ausgewählte Lieder nannt wurde. In einer Ouvertüre zelebrierte EDWARD ELGAR er die Heimkehr mit triumphal gesteigerten Falstaff. russischen Tänzen und Gesängen. Sein Kol- Symphonische Studie op. 68 (1913) lege Aram Chatschaturjan lauschte beson- FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY ders auf Anregungen aus seiner Heimat Ar- Ein Sommernachtstraum op. 61 menien und allgemein dem Kaukasus: Das (Auszüge) (1842) gefiel den Apparatschiks ebenso wie dem internationalen Publikum. 1940 für David Simon Keenlyside Bariton Ryan Wigglesworth Oistrach entstanden, zählt Chatschaturjans Dirigent Violinkonzert mit prägnanten Rhythmen, Ö1, Di., 23. 04. 19, 19.30 Uhr sehnsuchtsvollen Melodien und kapriziö- Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung ser Heiterkeit zu seinen stärksten Werken – ein Zugstück auch für Arabella Steinbacher. Jenseits des großen Teichs war es George Gershwin, der als erster Spiritual und Klez- mer, Ragtime, Jazz und vieles mehr zu einer allgemein überzeugenden amerikanischen Kunstmusik vereinen konnte: 1935 gelang ihm mit »Porgy and Bess« eine National­ oper voller Hits, in der die ausgegrenzten Schwarzen im Mittelpunkt stehen. Fehlt nur noch ein prominenter Reisender aus Good Old Europe. »Herr K. entdeckt Amerika«, und Kurt Schwertsik setzt es verschmitzt und kühn zugleich in Töne. Für all das ist ein vielseitiger, stilkundiger Maestro nötig: Marcus Bosch, längst international gesucht, steht erstmals am Pult des RSO Wien. Walter Weidringer

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 42 APRIL 19

Schlag nach bei Shakespeare Fr., 26.04.19 Brush up your Shakespeare: Der Barde 19.30 Uhr aus Stratford-upon-Avon und seine Gestal- Brucknerhaus Linz ten ziehen sich als Leitmotiv durch dieses Gastspiel Linz ungewöhnliche und zugleich opulente NIKOLAI RIMSKI-KORSAKOW Programm – und sei es in den Liedern Russische Ostern op. 36 (1888) von Jean Sibelius. »Komm herbei, Tod«, ANTONÍN DVOŘÁK das Narrenlied aus »Twelfth Night«, hat Biblische Lieder op. 99 (1894) Sibelius 1909 komponiert: Kein Geringerer SERGEJ RACHMANINOW als Simon Keenlyside erschließt den nor­ Symphonische Tänze op. 45 (1940) dischen Zauber. Am Pult des RSO Wien steht dabei erstmals Ryan Wigglesworth. Vesselina Kasarova Mezzosopran Der englische Dirigent und Komponist über- Constantin Trinks Dirigent trägt in »Locke’s Theatre« die Ecken und Ö1, Di., 07. 05. 19, 19.30 Uhr Kanten von Matthew Lockes 350 Jahre alter Schauspielmusik zu Shakespeares »Tem- pest« in die Gegenwart, lässt dabei aber das barocke Vorbild noch durchschimmern. Auch der melancholische Grandseigneur Edward Elgar hat Shakespeare seine Reve­ renz erwiesen. 1913 schuf er in »Falstaff« ein Porträt des feisten Ritters, gemalt in musikalischem Öl. Tiefsinn und Tragikomik münden hier wie dort in den Tod: für viele Verehrer und Elgar selbst sein bestes Werk. 17 Jahre nach der berühmten Ouvertüre schuf Felix Mendelssohn Bartholdy für die erste Aufführung des »Sommernachts- traum« auf einer deutschen Bühne eine Schauspielmusik, deren Höhepunkte für sich selbst sprechen. Die Holzbläser trip- peln durch das Scherzo, das Adagio ver- strömt weihevolle Ruhe und der Hochzeits- marsch erstrahlt in prunkvoller Inszenie- rung: Die ganze Welt ist Bühne. Walter Weidringer

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 43

Unter dem Zeichen des Kreuzes Und auch sie besitzen – dem munteren Kaum hatte sich Antonín Dvořák in den Titel zum Trotz – einen ernsten autobio­ USA eingelebt, häuften sich die schlechten grafischen Hintergrund. So zitiert Rach­ Nachrichten: Zum einen schlug die Wirt- maninow am Ende des 1. Satzes aus schaftskrise zu, sodass Jeannette Thurber, seiner Ersten Symphonie, deren Erfolg­ Dvořáks amerikanische Mäzenin, ihre Un- losigkeit ihn seinerzeit in eine tiefe Krise terstützung des Komponisten zurückfahren gestürzt hatte. Den zweiten Satz gestaltet musste, zum anderen erfuhr er vom Tod Rachmaninow als musikalisches Porträt seines Vaters sowie seines Förderers Hans seiner Heimat vor der Russischen Revolu­ von Bülow. Dvořák litt unter Heimweh, tion, die ihn in die Emigration getrieben und als er nun im »Buch der Psalmen« hatte. Im Finale trifft das Dies irae als des Alten Testaments auf die Klage des Symbol für die Endlichkeit menschlichen Volkes Zions traf, erkannte er seine eigene Lebens auf das Hallelujah der orthodoxen Lebenslage wieder: »Als wir dort an den Lithurgie. Ein Werk, das die Summe eines Wassern der Stadt Babylon saßen, weh- bewegten Lebens zieht. Stolz bezeichnete klagten wir.« In dieser Stimmung entstan- Rachmaninow es als sein bestes. den 1894 in New York die zehn »Biblischen Mit Rachmaninows Hallelujah schlägt Lieder« op. 99, die einen ganz anderen Constantin Trinks die Brücke zurück zum Ton anschlagen als das populäre F-Dur- Anfang des Konzertes. Denn auch Nikolai Streichquartett und die Symphonie »Aus Rimski-Korsakow greift in der Ouvertüre der neuen Welt«. Dirigent Constantin Trinks »Russische Ostern« auf Lobgesänge aus und das ORF Radio-Symphonieorchester­ der russisch-orthodoxen Lithurgie zurück. Wien erarbeiten den Liederzyklus für In seiner ebenso kraftvollen wie sinnlichen das Linzer Brucknerhaus mit Vesselina Musik begegnen sich das Christliche wie Kasarova.­ Die bulgarische Mezzosopranis- das Heidnische des Osterfestes. Zarte tin wird seit drei Jahrzehnten in den großen Geigensoli münden in ein triumphales Musikzentren der Welt gefeiert, regelmäßig Finale. Religiöse Musik mit Eigensinn. gastiert sie an den Opernhäusern in Zürich Christoph Becher und Wien, aber auch bei den Salzburger Festspielen. Ähnliche Rahmenbedingungen wie bei Dvořáks Liederzyklus finden sich bei den »Symphonischen Tänzen« von Sergej Rach- maninow. Auch die »Tänze« gediehen in der amerikanischen­ Fremde, auch sie zäh- len zu des Komponisten letzten Werken.

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 44

KRISTINA ŠUKLAR 2. Konzertmeisterin

JOSEF KRUPITZA Musik- und Kunstliebhaber und Freund des RSO Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 MAI 19 45

Fr., 10.05.19 Sieg über die Intoleranz 19.30 Uhr 2012 machte Cristian Măcelaru auf sich auf- Wiener Konzerthaus > 5. Abokonzert merksam, als er kurzfristig beim Chicago Symphony Orchestra für Pierre Boulez ein- DIETER KAUFMANN Tolleranza 2016 UA sprang und Publikum, Presse wie auch die Musikerinnen und Musiker des Orchesters ERICH WOLFGANG KORNGOLD Konzert für Violine und Orchester begeisterte. Dabei blieb ihm seine Leiden- schaft für die Musik der Gegenwart erhalten; D-Dur op. 35 (1945) RODION SCHTSCHEDRIN 2016 wurde er Künstlerischer Leiter des auf Carmen-Suite für Schlagzeug neue Orchestermusik spezialisierten Cabril­ und Streicher (1967) lo Festivals – in der Nachfolge von Marin Alsop. Und so beginnt sein RSO-Debüt mit Benjamin Schmid Violine einer Uraufführung. Dieter Kaufmann über- Cristian Măcelaru Dirigent trägt in »Tolleranza 2016« den politischen Ö1, Fr., 17. 05. 19, 19.30 Uhr Kampf Luigi Nonos gegen die Intoleranz Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung auf musikalische Fragestellungen. Mit dem Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold gratulieren RSO Wien und Wiener Konzerthaus Benjamin Schmid zum 50. Ge- burtstag – eine schöne Wiederbegegnung mit dem österreichischen Geiger, der zuletzt mit dem RSO Wien Weinbergs Violinkonzert auf CD eingespielt hat. Korngolds Solokon- zert zählt zu den meistgespielten Werken des Komponisten: Entstanden nach seiner Emigration in die USA, enthält es zahlreiche Anspielungen auf die Filmmusiken, mit de- nen der gebürtige Wiener die Hollywood- Traumfabrik so nachhaltig bereicherte. Die zweite Konzerthälfte gehört Carmen: selbstbewusst, lebenshungrig, erotisch, emanzipiert. Der russische Komponist Rodion Schtschedrin adaptierte Georges Bizets unsterbliche Melodien 1968 für Streichorchester und fünf Schlagzeuger, die ein Feuerwerk an kreativen und wit- →

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 46 MAI 19

→ zigen Einfällen zünden. Dabei stieß Mo., 20.05.19 seine Version – ursprünglich ein Ballett – 19.30 Uhr bei der Uraufführung im Bolschoitheater Wiener Konzerthaus auf eine Mauer der Intoleranz. Denn Maya Great Voices Plissezkaja, Gattin Schtschedrins und lang- Aida Garifullina Sopran jährige Primaballerina des Bolschois, tanz- Jochen Rieder Dirigent te zu freizügig für die Parteikader. »Ihre Carmen wird sterben!«, donnerte die sow- Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung jetische Kulturministerin nach der Premie- re. Welch ein Irrtum! Laut Statistik wird die Aida Garifullina »Carmen-Suite« jeden Tag irgendwo auf der Sie war einst zu scheu, um an Vorsingen Welt entweder live gespielt oder im Radio teilzunehmen – heute weiß sie Publikum gesendet. Für ein junges und jung geblie- wie Presse international zu begeistern: benes Publikum auch im Rahmen von Die Russin Aida Garifullina wird mit ihrem »Concertino« am 19. 5. 2018 (s. S. 68). warmen, runden Sopran als neuer Stern Christoph Becher am Opernhimmel gefeiert. Als sie 2013 den renommierten »Operalia«-Gesangs- wettbewerb von Plácido Domingo gewann, gelang ihr der internationale Durchbruch. Dass ihr Name Programm ist, belegt Aida Garifullina, »Honoured Artist of the Repub- lic of Tatarstan», auch beim Konzert mit dem RSO Wien, bei dem sie Preziosen des italienischen und französischen Repertoires zum Besten gibt. Barbara Alhuter

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 MAI 19 47

Do., 23.05.19 19.30 Uhr Wiener Konzerthaus Film + Musik Live FRIEDRICH WILHELM MURNAU »Der letzte Mann« (D 1924) Musik von Giuseppe Becce, bearbeitet von Detlev Glanert (2002)

Frank Strobel Dirigent

Ö1, Fr., 31. 05. 19, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

»Der letzte Mann« gilt als Meilenstein in der Kinogeschichte und als Höhepunkt des deutschen Stummfilms. Friedrich Wilhelm Murnau inszeniert die Geschichte so ein- dringlich, dass er ohne Zwischentitel aus- kommt. Einzige Ausnahme bleibt die ironi- sche Ankündigung des Nachspiels. Schat- ten-Effekte, extreme Perspektiven, thea­ tralische Bewegungen und Mehrfachbelich- tungen werden geschickt eingesetzt. Hinzu kommt das damals vollkommen neue Ele- ment der »entfesselten Kamera«, die zoomt und fährt, schwenkt und kreist. Diese Ex­ perimentierfreude dient jedoch nicht dem Selbstzweck, sondern dazu, die psycholo- gische Entwicklung herauszuarbeiten und zu dramatisieren. »Ein wirkliches Lichtspiel, ein wirkliches Bewegungsspiel«, hieß es am 24. Dezember 1924 im »Berliner Bör- sen-Courier«. www.filmphilharmonie.de

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 48

MARTINA FISCHER-WALCHSHOFER Freundin des RSO Wien

DAVID SEIDEL Solofagott

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 JUNI 19 JUNI 19 49

Di., 04.06.19 Do., 06.06.19 19.30 Uhr 19.30 Uhr ORF RadioKulturhaus Musikverein Wien > 5. Abokonzert Klassische Verführung JACQUES OFFENBACH HENRI DUTILLEUX Ouverture aus »Les Fées du Rhin« (1864) Métaboles für großes Orchester (1964) DANIIL TRIFONOV JACQUES OFFENBACH Konzert für Klavier und Orchester MARTINA FISCHER-WALCHSHOFER »Le Royaume de Neptune« es-Moll (2013–2014) ÖEA Freundin des RSO Wien aus »Orphée aux Enfers« (1858/74) HENRI DUTILLEUX Métaboles für großes Orchester (1964) Teresa Vogl, Christoph Becher Moderation Johannes Debus Dirigent JACQUES OFFENBACH »Le Royaume de Neptune« Ö1, Fr., 28. 06. 19, 19.30 Uhr aus »Orphée aux Enfers« (1858/74) ÖEA Freund in des RSO & Ö1 Club- & ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung Daniil Trifonov Klavier Johannes Debus Dirigent

Ö1, Fr., 28. 06. 19, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 50

Entdeckung auf dem Dachboden dem RSO Wien unter dem Dirigenten­ Am Ende der Saison zieht das RSO Wien Johannes Debus sein halbstündiges Kla- seinen Hut vor dem großen Jacques vierkonzert, das sich vor den großen russi- Offenbach, dessen Geburt sich 2019 zum schen Komponisten Skrjabin, Rachmaninow 200. Mal jährt. Der Begründer der franzö­ und Prokofjew verbeugt – ohne falsche sischen Operette, der in Paris Musikge- Scham. Trifonovs Klavierkonzert, kompo- schichte schrieb, während sein Herz für niert während seiner Studienzeit in Cleve­ die Geburtsstadt Köln schlug, war stets land, ist eine ebenso liebevolle wie ernst- auf der Suche nach der grande opera – hafte Auseinandersetzung mit der Ton­ zu Lebzeiten ohne Erfolg. Die »Fées du sprache der großen Vorbilder. Rhin« erlebten keinen Durchbruch, »Les Johannes Debus – regelmäßiger Gast Contes d’Hoffmann« blieb unvollendet. der Opernhäuser in München, Berlin und Dafür eroberten Lustspiele und opéras- Frankfurt, aber auch bei den Bregenzer bouffons wie »Orphée aux enfers« die Festspielen – ergänzt das Programm mit Musikmetropolen der Welt, und noch »Métaboles« aus der Feder des franzö­ heute werden Schätze gehoben: etwa sischen Komponisten Henri Dutilleux. das »Neptunbild», eine halbstündige Mit dem zwanzigminütigen Orchesterwerk Ballettmusik aus dem »Orphée«, die das emanzipierte sich Dutilleux in den 60er RSO Wien erstmals in Österreich vorstellt. Jahren von den klassischen Vorbildern Dem Herausgeber zufolge stammt »Le und entfaltete eine eigene Tonsprache. Royaume de Neptune« aus Offenbachs Die Ausgangsklänge werden einem steten letzter Fassung seines Erfolgsstücks, galt Verwandlungsprozess unterworfen: sinn- aber als verschollen, bis es vor kurzem auf lich und mit berückender Klangfantasie. einem jener sprichwörtlichen verstaubten Christoph Becher Dachböden auftauchte. Star des Konzertes ist der Meister-Pianist Daniil Trifonov. Ein Pianist der Extraklasse, der 2010/11 innerhalb weniger Monate drei der wichtigsten internationalen Wettbewer- be für sich entschied (Chopin Warschau, Rubinstein Tel Aviv, Tschaikowsky Moskau). Seither absolviert er eine beispiellose Kar- riere, bei der er jüngst auch als sensibler Begleiter von Liederabenden auftrat. Im Musikverein ist er 2018/19 Residenzkünst- ler. In diesem Rahmen präsentiert er mit

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 JUNI 19 51

Fr., 14.06.19 Meisterwerke der Moderne 19.30 Uhr Zemlinsky und Bartók: Ihre Lebensdaten Wiener Konzerthaus > 6. Abokonzert liegen eng beieinander und beide einte das Schicksal, vor dem Terror der National- ALEXANDER ZEMLINSKY sozialisten in die USA zu emigrieren, wo Sinfonietta op. 23 für Orchester (1934) Sechs Maeterlinck-Gesänge sie sich bis zu ihrem Tod als Fremde fühl- op. 13 (1910–1913) ten. Im Exil komponierte Béla Bartók 1943 BÉLA BARTÓK sein »Konzert für Orchester«: ein Schlüs- Konzert für Orchester SZ 116 (1943) selwerk der klassischen Moderne und zu- gleich eine Visitenkarte des ORF Radio- Petra Lang Mezzosopran Symphonieorchesters­ Wien, das das Werk Susanna Mälkki Dirigentin regelmäßig programmiert. Bartók hatte mit Live in Ö1 seiner kompositorischen Laufbahn bereits Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung abgeschlossen, als ihn der Auftrag des Dirigenten Sergei Kussewizki erreichte. Entgegen ursprünglichen Plänen schrieb er eine Partitur, in der alle Ersten Musiker der verschiedenen Instrumentengruppen mit profilierten Soli hervortreten. Etwas ge- mein zitiert Bartók das berüchtigte »Invasi- onsthema« aus Schostakowitschs (damals neuer) Siebter Symphonie – mit sarkasti- schem Unterton, denn in seiner Lebens­ situation konnte er für die Ambivalenz in Schostakowitschs Musik kein Verständnis entwickeln. Zemlinskys »Sinfonietta« entstand 1935 noch in Wien, wohin der Komponist aus Berlin vor den Nationalsozialisten geflohen war. Ein letztes Mal komponiert der frühere Freund und Förderer von Arnold Schönberg in einem leichten, spielerischen Tonfall, zwar ohne Scheu vor harmonischen Span- nungen und komplexer Polyfonie, aber eben freundlich. Der Einfluss der frischen, jazz-orientierten Musik der 20er-Jahre →

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 52 JUNI 19

→ ist nicht zu leugnen. Anders seine Do., 27.06.19 »Maeterlinck-Gesänge« op. 13: Sie gehören 19.30 Uhr zu den wenigen Werken, die Zemlinsky in Musikverein Wien den Jahren als Opernchef in Prag (1911–27) Abschlusskonzert schrieb. Jedes dieser Werke – von der Oper der Dirigent/innenklassen »Eine florentinische Tragödie« über das der Universität für Musik zweite Streichquartett bis zu eben jenen und darstellende Gesängen – ist ein meisterliches Zeugnis Kunst Wien > 6. Abokonzert der späten Tonalität: ausgesprochen in­ Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung tensiv im Ausdruck, zart und dringlich zu- gleich, mit großer Kompositionskunst die Ein weiteres Beispiel für die vom RSO Wien besten Impulse von Brahms, Wagner und wahrgenommene Aufgabe, dem musika­ Strauss in die ganz eigene Tonsprache lischen Nachwuchs große Aufmerksam- Zemlinskys überführend. keit zu schenken und Plattform zu bieten, Das RSO Wien freut sich auf die Wieder­ sind die mittlerweile schon traditionellen begegnung mit der Dirigentin Susanna Abschlusskonzerte der Dirigent/innenklas- Mälkki, Chefin des Helsinki Philharmonic sen der Universität für Musik und darstel- Orchestra und seit vergangener Saison lende Kunst. auch Erste Gastdirigentin der Los Angeles Werke der Weltliteratur stehen jährlich Philharmonic – darüber hinaus eine aus­ auf dem Programm und geben den ange- gewiesene Fachfrau für die Musik der Ge- henden Dirigentinnen und Dirigenten erst- genwart und der Moderne. Die zweite Frau mals die Möglichkeit, ein großes profes­ im Rampenlicht dieses Konzertes ist Petra sionelles Symphonieorchester zu leiten Lang, Solistin in den »Maeterlinck-Gesän- und sich dem breiten Publikum vorzustel- gen«. Die aus Frankfurt stammende Sänge- len. Unter den bisherigen Absolventen rin überzeugt weltweit als Wagner-Interpre- finden sich Namen wie Kirill Petrenko, tin, wobei sie inzwischen von Brangäne zu Andrés Orozco-Estrada oder Josep Brünnhilde, von Ortrud zu Isolde nahezu Caballé-Domenech. alle wesentlichen Wagner-Heroinen mit großem Erfolg verkörpert hat. Christoph Becher

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 53

BRIGITTE ROTTENBACHER ehem. ORF Tontechnikerin und Freundin des RSO Wien

THOMAS OBERMÜLLER Bassklarinette

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 RSO WIEN INTERNATIONAL 23.09.18 04.03.19 55 BONN HAMBURG

So., 23.09.18 Mo., 04.03.19 18.00 Uhr 19.00 Uhr World Conference Center Bonn Elbphilharmonie Hamburg Beethovenfest Bonn 2018 Gastspiel Hamburg (siehe Seite 25) MORTON FELDMAN OLGA NEUWIRTH Coptic Light (1986) The Outcast. ANTON BRUCKNER Homage to Herman Melville Symphonie Nr. 9 d-Moll (1887–1896) A musicstallation-theater (2008–2010/revidierte Fassung 2012) Michael Boder Dirigent Libretto von Olga Neuwirth, Barry Gifford Konzertante Aufführung auf Englisch mit Video »Für spätere Zeiten« Eine Produktion von RSO Wien in Koproduktion Zahllosen Anekdoten verdanken wir das mit Wien Modern, Wiener Konzerthaus Bild Anton Bruckners als eines unbehol- und Elbphilharmonie Hamburg fen-naiven Menschen vom Lande, während Johan Leysen Old Melville dieser als Komponist die klügsten strategi- Emily Hindrichs Ishmaela schen Entscheidungen traf. So vermachte Otto Katzameier Ahab er seine Hauptwerke der k. u. k. Hofbiblio- Steve Karier Father Mapple thek – auch deshalb, um die oftmals radi- Daniel Gloger Queequeg kalen Erstfassungen seiner Symphonien Georgette Dee Bartleby »für spätere Zeiten« aufzubewahren. Zum Company of Music Münchner Knabenchor Abschlusskonzert des Beethovenfestes Netia Jones/Lightmap Regie 2018 kommt das ORF Radio-Symphonie­ Gilbert Nouno Sound orchester Wien aus Bruckners Wahlheimat Ilan Volkov Dirigent Wien mit zwei letzten Orchesterwerken: Morton Feldmans »Coptic Light« ist ein hinreißend meditatives, atmosphärisches Werk und Bruckners unvollendete Neunte voller harmonischer Kühnheiten, eine »Antenne ins 20. Jahrhundert« – dem Wunsch des Komponisten entsprechend »dem lieben Gott« gewidmet. Die »späte- ren Zeiten« weiten sich hier zur Ewigkeit.

RSO WIEN INTERNATIONAL 56 RSO WIEN KAMMERMUSIK

RSO WIEN PROGRAMM 2018/19 SEPTEMBER 18 57

Aus nächster Nähe – Do., 27.09.18 die Kammermusikreihe des RSO Wien 19.30 Uhr Die Kammermusikreihe der Musikerinnen ORF RadioKulturhaus und Musiker des RSO Wien geht nach dem »Radiobrass« letztjährigen vielversprechenden Auftakt in Werke von ihre zweite Saison. Wieder gibt es die Gele- ENRIQUE CRESPO, VICTOR EWALD, genheit, die RSO-Mitglieder und ihre Ins­ CHRISTER DANIELSSON, trumente aus nächster Nähe zu erleben – CHARLES IVES u. a. diesmal auch jene, die Sie in der vergange- nen Spielzeit vielleicht vergeblich gesucht Johann Plank Trompete haben. Mit »Radiobrass« eröffnen fünf Christian Hollensteiner Trompete Peter Keserü Blechbläser des RSO Wien mit einem Feu- Horn Sascha Hois Posaune erwerk an brillanten, virtuosen und jazzi- Rainer Huss Tuba gen Brass-Sounds. Danach können Sie tief in die Welt der Holzblasinstrumente eintau- Freundin des RSO & Ö1 Club- & chen und inmitten der Ballsaison gemisch- ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung ter Tanzmusik mit »vielsaitigem« Harfen- klang lauschen. Die Streichinstrumente stehen bei den beiden letzten Konzerten im Mittelpunkt: einerseits im Dialog mit Klarinette und Klavier bei Werken von Stra- winsky und Berg, andererseits bei einem reinen Streicherkonzert, wobei sich zu guter Letzt auch ein Kontrabass bei den »Metamorphosen« von in die kammermusikalischen Fluten stürzt. In Kooperation mit dem ORF RadioKulturhaus und dem Arnold Schönberg Center

Einzelticket ORF RadioKulturhaus: € 24,– (Freundin des RSO & Ö1 Club- & ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung) Einzelticket Arnold Schönberg Center: € 14,– (Freundin des RSO & Ö1 Club-Ermäßigungen) Abopreis für 5 Konzerte: € 72,–

RSO WIEN KAMMERMUSIK 58 NOVEMBER 18 JÄNNER 19

Mi., 07.11.18 Fr., 18.01.19 19.30 Uhr 19.30 Uhr Arnold Schönberg Center ORF RadioKulturhaus Werke von »Tanzmusik« ARNOLD SCHÖNBERG, WERKE VON HANS ERICH APOSTEL, DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH, HANNS EISLER UND PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY, ALEXANDER ZEMLINSKY ASTOR PIAZZOLLA u. a. Andreas Planyavsky Flöte Anna Verkholantseva Harfe Richard Zottl Oboe Ursula Fatton Harfe Hannes Gleichweit Klarinette Raimund Weichenberger Flöte Marcelo Padilla Fagott Josef Gumpinger Schlagwerk Peter Keserü Horn Ein Tanzpaar Nadja Kayali Moderation/Rezitation Freundin des RSO & Ö1 Club- & Freundin des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung

RSO WIEN KAMMERMUSIK FEBRUAR 19 MAI 19 59

Di., 26.02.19 Do., 16.05.19 19.30 Uhr 19.30 Uhr Arnold Schönberg Center Arnold Schönberg Center ALEXANDER ZEMLINSKY ANTON WEBERN Serenade für Violine und Klavier Fünf Sätze ALBAN BERG ALEXANDER ZEMLINSKY Adagio für Klarinette, Violine und Streichquintett Klavier (2. Satz aus dem Kammerkonzert) RICHARD STRAUSS IGOR STRAWINSKY Metamorphosen L’Histoire du Soldat (in der Fassung für Septett von Rudolf Leopold) Fassung des Komponisten für Klarinette, Violine und Klavier Peter Matzka Violine Aileen Dullaghan Violine Johannes Pflegerl Violine Martin Kraushofer Viola Siegfried Schenner Klarinette Raphael Handschuh Viola Karl Eichinger Klavier Solveig Nordmeyer Violoncello Nadja Kayali Moderation/Rezitation Johannes Kubitschek Violoncello Rudolf Illavsky Kontrabass Freundin des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Nadja Kayali Moderation/Rezitation

Freundin des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN KAMMERMUSIK my RSO EDUCATION 61

Hörminute pieces«, deren Stücke sich nicht nur durch Kinder auf das Hören sensibilisieren ihre künstlerische Qualität, sondern auch durch die Länge von rund einer Minute bes- Das RSO Wien stellt für das von mica – tens für das Musikvermittlungsprojekt Hör- music entwickelte Musikvermitt- minute eignen. Bei dieser Methode hören lungsprojekt eine Auswahl seiner sich Schülerinnen und Schüler regelmäßig »102 masterpieces« zur Verfügung. eine Minute eines Werkes aus zahlreichen Junge Menschen mit Musik vertraut zu mu­sikalischen Genres an und unterhalten machen, ihr Gehör und Einfühlungsver­ sich im Anschluss im Klassenverband da­ mögen zu schulen und sie im besten Fall rüber. Dieses Ritual schärft sowohl das nachhaltig für Musik zu begeistern, ist uns Hören, Konzentration wie auch die sprach- ein besonderes Anliegen. Damit Kindern liche Ausdrucksfähigkeit – ein kurzer Ein- der Zugang zum zeitgenössischen Musik- druck mit Langzeitwirkung. schaffen Österreichs ermöglicht wird, stellt Das RSO Wien wünscht allen musikbegeis- das ORF Radio-Symphonieorchester Wien terten Lehrkräften und Schülerinnen und in Kooperation mit mica – music austria Schülern viel Freude beim Eintauchen in sämtlichen Volksschulen eigene Auf­ die Welt der Musik. nahmen zur Verfügung. Zielgruppe: 1.–4. Schulstufe/Schulklassen Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums Information und Anmeldung: hat das RSO Wien über 100 österreichische www.hoerminute.at Komponierende eingeladen, kurze Orches- Mit Unterstützung von Ö1 und dem Label Capriccio terminiaturen zu schaffen. Daraus hervor- gegangen ist die CD-Edition »102 master-

EDUCATION 62

my RSO probt … ORF RadioKulturhaus und Studios … in Wien und on tour … my RSO backstage & on air Schülerinnen und Schüler besuchen Pro- Was es mit dem Namen des ORF Radio- ben »ihres« RSO und haben die Möglich- Symphonieorchester Wien auf sich hat keit, in Einführungsgesprächen die Musi­ und welche Verbindung zum Medium Radio kerinnen­ und Musiker persönlich kennen- besteht, erfährt man in diesem Workshop. zulernen sowie das RSO Wien live in den Musiker/innen, Dirigent/innen und Auf- Wiener Konzertsälen, bei den Salzburger nahmeleiter/innen gewähren faszinierende Festspielen,­ beim steirischen herbst und Einblicke in die künstlerische und inter­ auf Auslandstourneen zu erleben. pretatorische Arbeit in der Probe und am Eine Zusammenarbeit mit dem BMUKK Regieplatz oder im Ü-Wagen. Unter Mithilfe der Profis darf auch im ORF-Ton­studio selbst probiert werden! Zielgruppe: ab 12 Jahren In Kleingruppen

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ORF RadioKulturhaus ORF RadioKulturhaus und Schule Mitten in my RSO my RSO Musiklabor Ein interaktiver Probenbesuch für Schul- Was ist ein Orchester und wie funktioniert klassen im RSO Wien: Kinder sitzen neben es? Wozu braucht man einen Dirigenten? den Musikerinnen und Musikern und er­ Was macht eine Komponistin? Und vor leben auf diese Weise nicht nur hautnah allem: Woraus besteht Musik eigentlich? das Musizieren im Orchester mit dem Diri- Beim my RSO Musiklabor gibt es Lautes und genten, sondern probieren auch selbst auf Leises, Melodie-Puzzles, Rhythmus-Rätsel, kleinen Geigen, großem Schlagwerk oder spannende Geschichten über Komponisten experimentieren auf allerlei ungewöhnli- und ihre Werke. Jede Veranstaltung stellt chem Instrumentarium­ … Ein faszinieren- ein Orchesterwerk ins Zentrum und bietet des Zusammenhören­ und Zusammen­ einen dazu passenden musikthematischen spielen. Schwerpunkt. Die Kinder experimentieren im direkten interaktiven Workshop mit Zielgruppe: 1.– 5. Schulstufe RSO-Musikerinnen und -Musikern, an- Für Schulklassen schließend werden die Experimente und Spiele mit dem ganzen Orchester fortge- setzt und das Werk zur Gänze durchgespielt. Workshop in zwei Teilen Zielgruppe: 6. – 8. Schulstufe Für Schulklassen KulturKontakt Austria fördert die aktive Kunst- und Kulturvermittlung im schulischen Zusammenhang

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MY RSO MUSIKLABOR LUISE BRUCH, Stv. Solohorn

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MY RSO MUSIKLABOR LEONARD ERÖD, Kontrafagott

EDUCATION 66

KLASSISCHE VERFÜHRUNG Christoph Becher & Teresa Vogl

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ORF RadioKulturhaus Studios im Funkhaus Klassische Verführung Schlag auf Schlag … im RSO Die Klassische Verführung ist die älteste Ein Wechselspiel aus Veranstaltungsreihe im RadioKulturhaus – Improvisieren und Schlagwerkliteratur und ungebrochen beliebt. In dieser Koope- Im RSO Wien herrschen ein Pauker und vier ration mit dem RSO Wien werden im Ge- Schlagzeuger über mehr als 3.000 Schlag- spräch zwischen Christoph Becher und werk-Instrumente. Teresa Vogl Orchesterstücke fundiert erklärt Kein Instrumentarium kennt eine solche und sind dann zur Gänze live zu hören. Vielzahl an Klängen und Instrumenten Orchesterkonzert und kurzweilige Musik­ wie das Schlagzeug in der Neuen Musik: präsentation für Fortgeschrittene in einem. Von der Pauke über Rassel hin zum Xylo- Termine: fon, von Kastagnetten über Bongos bis Di., 09.10.18 → siehe Seite 19 zum Gong – im Schlagzeug ist eine Do., 04.04.19 → siehe Seite 40 ganze Welt zu entdecken. Di., 04.06.19 → siehe Seite 49 Unter dem Motto »feel the beat« und un­ Beginn: jeweils 19.30 Uhr abhängig von musikalischer Vorbildung Zielgruppe: Erwachsene gibt es die Möglichkeit, mit den RSO-Profis Informationen: unserer Schlagwerkgruppe auf vielfältigs- rso.orf.at, radiokulturhaus.orf.at ten Percussion-Instrumenten ein Gespür für Rhythmus und Klänge zu entwickeln.­ Freundin des RSO & Ö1 Club- & ORF RadioKulturhaus-Karte-Ermäßigung Auch wer von sich glaubt, keinen Ton sin- gen, geschweige denn spielen zu können, verliert seine Hemmschwelle! My RSO haut nicht auf die Pauke, sondern auf alles, was Klang erzeugt! Karten: € 10,– Zielgruppen: ab 18 Jahre

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my RSO … IN KOOPERATION MIT:

Musikverein Wien Jeunesse, Wiener Konzerthaus am@deus – So., 19.05.19 Generalproben des RSO Wien 15.00 Uhr In dieser Projektreihe sind für die Schüle- Concertino Carmen rinnen und Schüler die »besten« Plätze RODION SCHTSCHEDRIN ganz vorne im Parterre des Goldenen Saa- Carmen-Suite für les reserviert, um in einem der schönsten Schlagzeug und Streicher (1967) Konzertsäle der Welt Orchester, Dirigenten­ Die Oper «Carmen» von Georges Bizet er- und Solisten live zu erleben. Im Künstler­ zählt von einer freiheitsliebenden jungen gespräch »meet the artist« gibt es die Frau. Die Emotionen kochen über in dieser Möglichkeit, mit unseren Dirigenten, den Geschichte von brennender Leidenschaft Musikerinnen und Musikern, Solisten und und rasender Eifersucht. Komponisten ins Gespräch zu kommen. Leonard Eröd Konzept, Dramaturgie Zielgruppe: Oberstufe Annemarie Mitterbäck Konzept, Dramaturgie Information und Anmeldung: Jurek Dybał Dirigent www.musikverein.at Zielgruppe: ab 9 Jahren Jugend an der Wien Information und Anmeldung: Hinter den Kulissen der Opernwelt! www.jeunesse.at CARL MARIA VON WEBER Euryanthe Musikalische Leitung: Constantin Trinks Regie: Christof Loy Rahmenprogramm: 03.–08. 12. 18 Generalprobe: 10. 12. 18, 19.00 Uhr FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Elias Musikalische Leitung: Yukka-Pekka Saraste Regie: Calixto Bieito Rahmenprogramm: 08.–13. 02. 19 Generalprobe: 14. 02. 19 Karten pro Generalprobenbesuch: € 5,– Zielgruppe: 15+ Information und Anmeldung: www.theater-wien.at

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CONCERTINO

EDUCATION 70 CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2017/18

AUSZEICHNUNG Capriccio ICMA Capriccio CPO 2018

Bohuslav Martinů Mieczysław Weinberg/ Jaromir Weinberger The Symphonies Dmitrij Kabalewsky Wallenstein Cornelius Meister (D) B. Schmid, C. Huangci, R. Trekel, D. Schellenberger, H. Krijgh (S) M. Welschenbach, R. Lukas, Cornelius Meister (D) D. Kirch, Wr. Singakademie (S) Cornelius Meister (D)

Capriccio Capriccio Orfeo

ZEMLINSKY EINE FLORENTINISCHE TRAGÖDIE WOLFGANG KOCH HEIDI BRUNNER . CHARLES REID ORF VIENNA RADIO SYMPHONY ORCHESTRA BERTRAND DE BILLY

Alexander Zemlinsky Giacomo Puccini Salzburg Eine florentinische Il Tabarro Festspieldokumente Tragödie J. Botha, E. van den Heever, Lorenzo Viotti (D) W. Koch, H. Brunner, C. Reid (S) W. Koch, Wr. Singakademie Bertrand de Billy (D) Bertrand de Billy (D)

Kairos Kairos Naxos

WENCHEN QIN (*1970)

1 Echoes from the other Shore Recording venue: Großer Sendesaal, OLGA NEUWIRTH for zheng and orchestra (2015) 10:39 ORF Funkhaus, Vienna, Austria WENCHEN QIN Recording date: 7–14 March, 2016 2 The Nature’s Dialogue Producer, Editor: Erich Hofmann …miramondo multiplo… for audio tapes and orchestra (2010) 33:45 orchestral works Sound engineer: Friedrich Trondl Remnants of Songs … an Amphigory3 Across the Skies Mastering: ——— for pipa and string orchestra (2012) 06:33 Production: ORF RSO Vienna Masaot/Clocks without Hands Publisher: Sikorski Music Publishers, WENCHEN QIN orchestral works 4 Lonely Song Hamburg 0015032KAI for 42 strings (1990 / 2015) 05:43 Graphic design: Alexander Kremmers D D D (paladino media), cover based on TT 69:23 artwork by Enrique Fuentes (Denkmal)

Håkan Hardenberger Wei Ji zheng Weiwei Lan pipa Gustav Mahler Jugendorchester .ORF Ingo Vienna Metzmacher Radio Symphony Orchestra Gottfried Rabl Wei Ji Antoine Tamestit Weiwei Lan ORF Radio Symphonieorchester . Susanna Mälkki ORF Vienna Radio ℗ & © 2017 paladino media gmbh, Vienna Wiener Philharmoniker . Daniel Harding www.kairos-music.com Symphony Orchestra 0015032KAI ISRC: ATK941751001 to 04 . Made in Germany 10488 Gottfried Rabl

Olga Neuwirth Wenchen Qin Wenchen Qin Solokonzerte Wei Ji, Weiwei Lan (S) Mangla Huang, Li-Wei Qin, Susanna Mälkki (D) Gottfried Rabl (D) Qianyuan Zhang (S) Gottfried Rabl (D)

CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2017/18 71

CPO ORF ORF

DVD

RSO WIEN SPIELT FÜR FREUNDE 8

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr.  Es-Dur op. »Eroica« ( – ) FRIEDRICH CERHA Eine blassblaue Vision ( – ) DIRIGENT | CORNELIUS MEISTER

Alexander Zemlinsky RSO Wien spielt 20 Jahre RadioKulturhaus Die Seejungfrau & für Freunde (8) D. Schalko/F. Koglmann Es war einmal Friedrich Cerha »Liebe Sophie« Cornelius Meister (D) Ludwig van Beethoven Carsten Paap (D) Cornelius Meister (D)

ORF

EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH EUROPA A musical journey across Europe

Werner Pirchner Ö1 Signations Die Box 1994–2017 Werner Pirchner (D) mit 12 CDs

Be an Orchestra. Be Vienna Johanna Doderer: Neujahrsmedley UA Gottfried Rabl (D) Aufnahmen für Interaktion. Installation im öff ent- Preis: € 192,–; für Freund/innen des RSO, Ö1 Club-Mitglieder lichen Raum, März 2017, Einkaufs- und Business- 15 % Ermäßigung Zentrum Marunouchi, Tokyo. Eine Kooperation und ORF RadioKulturhaus-Kartenbesitzer/ innen. Bestellung und Information mit WienTourismus unter shop. .at oder 01 501 70-373

CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2017/18 72 FREUNDIN DES ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTERS WIEN

SILBERNE MITGLIEDSCHAFT GOLDENE MITGLIEDSCHAFT

Mitgliedsbeitrag: € 33,–/Jahr Mitgliedsbeitrag: € 333,–/Jahr > Besuch von Orchesterproben Sämtliche Vorteile der Silbernen und anschließende Begegnung mit Mitgliedschaft – zusätzlich: Orchestermusiker/innen, Dirigent/in > eine Martinů-CD-Box und Solist/innen (nach Verfügbarkeit) > zwei Freikarten für ein ausgesuchtes > eine Gratis-CD pro Saison Konzert pro Konzertsaison mit > Ermäßigung auf zahlreiche Konzerte Pausenempfang in Konzerthaus, Musikverein und > exklusive Präsentation des Jahres- Theater an der Wien programms des RSO vor der öff entlichen > Sonderkonditionen bei CD-Veröff ent- Bekanntgabe lichungen des Orchesters im ORF-Shop > ein jährliches exklusives Konzert und > fi delio – Das Klassikportal für Ihren Empfang mit Intendant Christoph Becher Musikgenuss: 15 % Rabatt und ausgewählten Musiker/innen des Orchesters > 25 % Ermäßigung auf Konzertreisen bei Tourneen des Orchesters > auf Wunsch: Nennung im Saisonprogramm und auf der RSO-Homepage

INFORMATIONEN UND ANMELDUNG

T +43 1 501 70 345 F +43 1 501 70 372 Büro »Freundin des RSO« [email protected] Argentinierstraße 30a rso.orf.at/Freunde 1040 Wien

FREUNDIN DES RSO Freundinnen und Freunde des RSO genießen viele Vorteile und unterstützen eines der besten Orchester der Welt!

rso.ORF.at/Freunde

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Goldenen Mitglied, Herrn Josef Krupitza. 74 ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER WIEN

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und Taiwan, darüber hinaus in die USA, ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorches­ nach Südamerika und nach Deutschland ter, das sich der Wiener Tradition des Orches- unter anderem in die Berliner, Kölner und terspiels verbunden fühlt. Ab September Essener Philharmonie. Seit 2007 hat sich 2019 übernimmt Marin Alsop die Position das RSO Wien durch seine kontinuierlich der Chefdirigentin. Das RSO Wien ist be- erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem kannt für seine außergewöhnliche und Theater an der Wien als Opernorchester mutige Programmgestaltung: Häufig wer- etabliert. Aber auch im Genre der Film­ den das klassisch-romantische Repertoire musik ist das Orchester heimisch: Alljähr- und Werke der klassischen Moderne in ei- lich dirigieren Komponisten, die mit dem nen unerwarteten Kontext gestellt, indem Oscar für die beste Filmmusik ausgezeich- sie mit zeitgenössischen Stücken und sel- net wurden, das RSO Wien bei der Gala ten aufgeführten Werken anderer Epochen »Hollywood in Vienna«. 2012 spielte das verknüpft werden. RSO den Soundtrack zum Film »Die Ver- messung der Welt« ein, 2016 wirkte es Sämtliche Aufführungen werden im Rund- aktiv bei zwei Kinofilmen­ mit: dem auf funk übertragen – insbesondere im Sender der Berlinale preisgekrönten Film »Kater« Österreich 1, aber auch im Ausland. Zudem von Händl Klaus und »Die Geträumten« kann man alle Konzerte des Orchesters von Ruth Beckermann. eine Woche lang nach der Ausstrahlung weltweit übers Internet anhören. Durch Zu den Gästen am Dirigentenpult des RSO eine wachsende Präsenz im europäischen Wien zählten u. a. Alain Altinoglu, Leonard Fernsehen und eine Kooperation mit dem Bernstein, Ernest Bour, Christoph von Jugendsender FM4 erreicht das RSO Wien Dohnányi, Christoph Eschenbach, Michael kontinuierlich neue Musikliebhaber/innen. Gielen, Jakub Hrůša, Ingo Metzmacher, Rund 700 Fans unterstützen den Verein Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Wolfgang »Freundin des RSO«. Sawallisch, Giuseppe Sinopoli, Hans Swa- rowsky, Jeffrey Tate und Simone Young. In Wien spielt das RSO Wien regelmäßig Als Komponisten und Dirigenten leiteten zwei Abonnementzyklen im Musikverein u. a. Luciano Berio, Friedrich Cerha, Peter und Konzerthaus. Darüber hinaus tritt das Eötvös, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Orchester alljährlich bei großen Festivals Bruno Maderna und Krzysztof Penderecki im In- und Ausland auf: Enge Bindungen das Orchester. Internationale Solist/innen bestehen zu den Salzburger Festspielen, treten regelmäßig mit dem RSO Wien auf, zum musikprotokoll­ im steirischen herbst unter ihnen Khatia Buniatishvili, Renaud und zu Wien Modern. Tourneen führen und Gautier Capuçon, Martin Grubinger, das RSO Wien regelmäßig nach Japan Hilary Hahn, Patricia Kopatchinskaja, und China, zuletzt auch nach Thailand

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Gidon Kremer, Lang Lang, Sabine Meyer, in die RSO-eigene Orchesterakademie Gabriela Montero, Anna Netrebko, Heinrich aufgenommen. Regelmäßig spielt das Schiff und Chris­tian Tetzlaff. RSO Wien die Abschlusskonzerte der Diri- gentenklassen der Musikuniversität Wien. Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit um- 2013 wurde das Musikvermittlungsprojekt fasst Werke aller Genres, darunter viele »My RSO – Greatest Hits for Contemporary Ersteinspielungen von Vertretern der klas- Orchestra« mit dem Bank Austria Kunst- sischen österreichischen Moderne und preis ausgezeichnet. österreichischen Zeitgenoss/innen. So entstand die CD-Reihe »Neue Musik aus Das RSO Wien ging 1969 aus dem Großen Österreich« mit Orchesterwerken u. a. von Orchester des Österreichischen Rundfunks Friedrich Cerha, die Gesamtaufnahme der hervor. Unter seinen Chefdirigenten Milan neun Symphonien von Egon Wellesz, die Horvat, Leif Segerstam, Lothar Zagrosek, Orchestermusik von Josef Matthias Hauer Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies, und Erst­einspielungen der Musik von Erich Bertrand de Billy und Cornelius Meister Zeisl. Zuletzt erschienen CDs mit Werken vergrößerte das Orchester kontinuierlich von Antonín Dvořák (»Die Geisterbraut«), sein Repertoire und sein internationales Gustav Mahler (»Das Klagende Lied«), Renommee. Alexander Zemlinsky (»Eine florentinische Tragödie«) oder Giacomo Puccini (»Il Ta­ barro«). Außerdem erschienen zwei CD- Boxen »my RSO I« und »my RSO II« mit 24 bzw. 12 CDs. 2018 erhielt das RSO Wien unter der Leitung seines Chefdirigenten Cornelius Meister den renommierten ICMA in der Kategorie »Symphonic Music« für die dreiteilige CD-Box »Martinů: The Sym- phonies«. Das RSO Wien hat ein breit angelegtes Education-Programm ins Leben gerufen. Dazu gehören Workshops für Kinder und Jugendliche sowie die Reihen »Mitten in my RSO«, »my RSO Musiklabor« und »Klas- sische Verführung«. Bereits seit 1997 wer- den jedes Jahr hochbegabte Musiker/innen

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ORF VIENNA RADIO SYMPHONY ORCHESTRA

The ORF Vienna Radio Symphony Orches- Tours to Japan and China are a regular tra is a top orchestra of world renown; part of the Vienna RSO schedule as well. the orchestra defines itself in the Vienna The orchestra has also concertised in orchestral tradition. Marin Alsop has been the USA and South America, Thailand appointed as new Chief Conductor from and Taiwan. Most recent tours have taken the 1st of September 2019. The Vienna RSO the Vienna RSO to the Berlin, Cologne and is known for its exceptional, bold program- Essen Philharmonic Halls. Since 2007, the ming. By combining nineteenth-century Vienna RSO has successfully collaborated repertoire with contemporary pieces and with the Theater an der Wien, thereby gain- rarely performed works of other time peri- ing an excellent reputation as an opera or- ods, the programming often places Roman- chestra. Yet the Vienna RSO is also entirely tic era classics in unexpected contexts. at home in the film music genre. Every year, the Vienna RSO is conducted by composers All Vienna RSO performances are broadcast who have won an Oscar for Best Achieve- over radio, particularly on Österreich 1, ment in Music Written for Motion Pictures but also internationally. Moreover, it has at the »Hollywood in Vienna« Gala. In 2012, been possible to hear each and every RSO the Vienna RSO recorded the soundtrack concert across the globe on the internet to the film, »Die Vermessung der Welt« for one week after the initial broadcast. (Measuring the World). Through its growing presence on European television, as well as its collaboration with The Vienna RSO grew out of Austrian radio’s the FM4 young people’s station, the Vienna main orchestra in 1969. Under the leader- RSO is constantly reaching out to new ship of its chief conductors Milan Horvat, music lovers. Approximately 700 fans sup- Leif Segerstam, Lothar Zagrosek, Pinchas port the »Friends of the RSO« association. Steinberg, Dennis Russell Davies, Bertrand de Billy and Cornelius Meister, the orchestra The Vienna RSO regularly performs in two has continuously expanded its repertoire, subscription series in the Vienna Musik­ gaining growing international renown. verein and Konzerthaus. In addition, it appears every year at major Aus­trian and international festivals. The orchestra has close ties to the , Wien Modern and musikprotokoll im steirischen herbst, which provides a platform for the performance of new and experimental­ music.

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ORCHESTERAKADEMIE

Die Vorreiterrolle, die das ORF Radio-Sym- Darüber hinaus gehört die Begegnung mit phonieorchester Wien mit der Gründung international renommierten Komponist/ seiner Orchesterakademie 1997 eingenom- innen zum Alltag dieses Klangkörpers, men hat, besteht nach wie vor. Österreich- der sich vorwiegend der Pflege der Moder- weit ist sie die einzige Institution dieser ne widmet. Auch Kontakte zu Festivals wie Art und bietet besonders begabten jungen Wien Modern, musikprotokoll u. v. a. eröff- Musiker/innen die Möglichkeit, im RSO nen den angehenden Orchestermusiker/ Wien mitzuwirken. Unterstützt und beglei- innen neue berufliche Möglichkeiten. tet von den RSO-Musiker/innen erweitern Insgesamt stehen zehn Stellen für den sie in der täglichen Probenarbeit und bei Nachwuchs in den Streichergruppen­ zur zahlreichen Konzerten ihr Repertoire von Verfügung. Nach erfolgreich absolviertem zeitgenössischer Musik. Auf diese Weise Probespiel erhalten die Akademist/innen werden junge Orchestermusiker/innen­ Halbjahresverträge. Die Gesamtzeit kann nicht nur mit traditionellen Spielweisen auf dreieinhalb Jahre ausgedehnt werden. bekannt gemacht, sondern auch mit außer- Viele der Absolvent/innen haben sich gewöhnlichen Spieltechniken. Positionen bei renommierten Orchestern erspielt, einige von ihnen konnten sich für das RSO Wien qualifizieren.­ Der ORF leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Heran- bildung von Musikerinnen ­und Musikern. Information und Bewerbung: rso.orf.at

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ORCHESTERMITGLIEDER

Konzertmeister/innen 2. Violine Cello Peter Matzka Ririko Sonnleitner Michael Hammermayer Maighréad McCrann Marianna Oczkowska Julia Schreyvogel Franz-Markus Siegert Aileen Dullaghan Raffael Dolezal Kristina Šuklar (Karenz) Steven Michael Mohler Solveig Nordmeyer Barbara Chomča Petra Hartl 1. Violine Rudolf Mayrhofer Johannes Kubitschek Wei-Ping Lin Boris Pavlovsky Till-Georg Schüssler Michael Snyman Johannes Pflegerl Peter Wolf Willem De Swardt-Proyer Tongtong Sun Clemens Kropfitsch(OA) Jussuf Karajev Sibylle Wurzinger-Gund Maia Rullière (OA) Geert Langelaar Iva Yablanska Zhanna Li Eirina Belomazova Kontrabass Violaine Padilla (Karenz) N. N. Sorin Constantin Orcinschi Natalija Polukord Tomomi Ganchiku (OA) Michael Pistelok (Karenzvertretung) Angela Lasota de Andrés (OA) Rudolf Illavsky Jue-Hyang Park Bernhard Ziegler Barbara Schenzel Viola Pawel Dudys Anaïs Tamisier Mario Gheorghiu Harald Jäch Monika Uhler Yoshiko De Swardt N. N. Peter Uhler Tomas Bumbal Albert Viñas Terris (OA) Mátyás András (OA) Julia Puchegger N. N. (OA) Tudor Florian Paduraru (OA) Martin Edelmann Raphael Handschuh Flöte Wilhelm Klebel Raimund Weichenberger Martin Kraushofer Andreas Planyavsky Catharina Felix Lielacher Stenström Langelaar N. N. Andrea Stadler Sanae Akita (OA) Oboe Alena Komarovskaia (OA) Thomas Höniger Richard Zottl Gernot Jöbstl Felix Hagn

Klarinette Siegfried Schenner Johannes Gleichweit Martin Fluch Thomas Obermüller

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RSO WIEN TEAM

Fagott Betriebsrat Chefdirigentin David Seidel (Karenz) Bernhard Ziegler (ab 09/2019) Marcelo Padilla Erwin Sükar (Stellvertreter) Marin Alsop Leonard Eröd Martin Machovits Künstlerischer Beirat Orchesterintendant N. N. (Karenzvertretung) Franz-Markus Siegert Dr. Christoph Becher Sascha Hois Horn Peter Matzka Orchesterbüro Peter Keserű Marianna Oczkowska Christian Edlinger Peter Erdei Patrick Prammer (Leitung) Luise Bruch Elfriede Mikuss Erwin Sükar (Assistenz Intendant Matthias Riess und Chefdirigentin) Johann Widihofer Igor Chomča (Disposition) Trompete Veronika Hartl Johann Plank (Kommunikation, Peter Fliecher Marketing, Webredaktion) Christian Hollensteiner Isabella Henke Franz Tösch (Presse) Eveline Mum Posaune (Tourneemanagement,­ Sascha Hois Education, Produktionen) Peter Oberrauch Laura Thelen Christian Troyer (Finanzen, Verträge, Simon Wildauer Freunde des RSO) Thomas Hazuka Tuba Martin Lehr Rainer Huss Michael Ramsauer-Müller (Orchesterwarte) Schlagwerk Irene Frank Josef Gumpinger Michael Radanovics N. N. Nataliya Striku Patrick Prammer (Notenarchiv) Georg Hasibeder

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Do., 11.10.18 So., 28.10.18 Prokofjew/Poulenc/Korngold Bernstein Mi., 28.11.18 Mi., 14.11.18 Staud/Saariaho/Nielsen Neuwirth Do., 14.03.19 Do., 17.01.19 Ustwolskaja/Kantscheli/Schostakowitsch Debussy/Franck/Chausson Sa., 06.04.19 Do., 11.04.19 Prokofjew/Chatschaturjan/ Wigglesworth/Sibelius/Elgar/ Schwertsik/Gershwin Mendelssohn Bartholdy Do., 06.06.19 Fr., 10.05.19 Offenbach/Trifonov/Dutilleux/Offenbach Kaufmann/Korngold/Schtschedrin Do., 27.06.19 Fr., 14.06.19 Abschlusskonzert der Dirigent/innen­ Zemlinsky/Bartók klassen der Universität für Musik → Alle Konzerte um 19.30 Uhr und darstellende Kunst Wien

→ Alle Konzerte um 19.30 Uhr Kartenkauf Kartenkauf Wiener Konzerthaus Musikverein Lothringerstraße 20 Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1030 Wien Musikvereinsplatz 1 T +43 1 242 00-2 1010 Wien F +43 1 242 00-110 T +43 1 505 81 90 Kartenbüro: [email protected] F +43 1 505 81 90-94 Kartenbüro: [email protected]

Ermäßigung für Freund/innen des RSO und Ö1 Club-Mitglieder: auf bis zu zwei Einzelkarten pro Konzert des RSO Wien mit Beginn des regulären Vorverkaufs (telefonisch, per Mail oder direkt an der Kassa des Veranstalters)

ABOREIHEN VERANSTALTER/INFORMATION 89

VERANSTALTER

Arnold Schönberg Center Brucknerhaus Linz musikprotokoll Schwarzenbergplatz 6 Untere Donaulände 7 im steirischen herbst 1030 Wien 4020 Linz ORF Landesstudio T +43 1 7121 888 T +43 732 76 12 0 Steiermark www.schoenberg.at www.brucknerhaus.at Marburger Straße 20 8042 Graz Jeunesse Carinthischer Sommer T +43 316 470-0 Bösendorferstraße 12 Ossiach 1 www.steirischerherbst.at 1010 Wien 9570 Ossiach musikprotokoll.orf.at T +43 1 505 63 56 T +43 1 596 81 89 www.jeunesse.at (bis 24. Mai) Salzburger Festspiele T +43 4243 25 10 Herbert-von-Karajan-Platz 11 ORF RadioKulturhaus (ab 1. Juni) 5010 Salzburg Funkhaus Wien www.carinthischer T +43 662 80 45-500 Argentinierstraße 30a sommer.at www.salzburgfestival.at 1040 Wien T +43 1 501 70-377 HERBSTGOLD – radiokulturhaus.orf.at Festival in Eisenstadt Schloss Esterházy, Theater an der Wien Esterházyplatz 1 Linke Wienzeile 6 7000 Eisenstadt 1060 Wien T +43 2682 650 65 T +43 1 588 85 INFORMATION www.herbstgold.co www.theater-wien.at ORF Radio- Wien Modern Symphonie­orchester Wien Lothringerstraße 20 Argentinierstraße 30a 1030 Wien 1040 Wien T +43 1 242 00 T +43 1 501 01-18420 www.wienmodern.at [email protected] rso.orf.at Freundin des RSO Information und Anmeldung: T + 43 1 501 70-345 [email protected] rso.orf.at/Freunde

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IMPRESSUM

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Christoph Becher Programmtexte: Dr. Barbara Alhuter, Mag. Christian Arseni, Dr. Christoph Becher, Dr. Karin Bohnert, Prof. Michael Frischenschlager, Isabelle Gustorff, Eveline Mum, Mag. Christian Scheib, Mag. Eva Teimel, Mag. Walter Weidringer Redaktion: Mag. Veronika Hartl Grafik Design: Elisabeth Pirker/OFFBEAT Lektorat: Roman Stoiber Fotos: Nancy Horowitz (Cover, S. 14, 17, 23, 28, 31, 34, 36, 39, 44, 48, 53), Julia Wesely (S. 2, 62), Thomas Ramstorfer (S. 4, 5), Stefan Joham (S. 7), Dario Acosta (Daniil Trifonov S. 8), Simon Fowler (Susanna Mälkki S. 8), Gulbenkian Música/Márcia Lessa (Lorenzo Viotti S. 8), Irene Zandel (Nils Mönkemeyer S. 8), Werner Kerschbaummayer (Markus Poschner S. 9), Ann Weitz (Petra Lang S. 9), Jean-Baptiste Millot (Xavier de Maistre S. 9), Sammy Hart (Arabella Steinbacher S. 9), Theresa Wey (S. 63, 64, 65), Wolfgang Hennigs (S. 66), Igor Ripak (S. 69) Cover: Julia Puchegger, stv. Stimmführerin Viola & Ehepaar Rachholz, Freunde des RSO Wien Produktion/Druck: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Medieninhaber und Herausgeber: Österreichischer Rundfunk, 1040 Wien, Argentinierstraße 30a Stand: April 2018, Änderungen vorbehalten

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