Ausgabe 05/05: Mag
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Der Boom-A-Rang Effekt MONATSTICKET GRETCHENFRAGE MONOI RELOAD WHATS UP PARTYZONE Boom-A-Rang, Foto © Karo Riebler TERMINE CD-KRITIKEN vers.05.05-jg.09 Die Bands Monoi und Foto: Marietta Zeller Die Gretchenfrage ge- whats up Der Boom-A-Rang Effekt hören der jüngsten Ge- Am 29. April wurde die Jugend- neration der St. Pöltner kulturhalle auf dem Areal des ehe- St. Pölten wird nicht zu Unrecht als eine der Hochburgen Österreichs in Musikerfraktion an. maligen St. Pöltner Schlachthauses mit den Bands Ineè, deKor, Urban Sachen Dancehall und Ragga Musik bezeichnet. Einige der Vertreter der Beide spielen Deutsch- Ego und DJ Ketti eröffnet. Das lokalen Szene, die gleichzeitig auch eines der populärsten Soundsysteme rock, beide gaben kürz- führen, bat der City-Flyer zum Gespräch. Vorhang auf für Boom-A-Rang. lich gemeinsam im Mu- amstag Nachmittag im Herzen und Jamaikas gesellschaftlicher Capt. Dex nicht als Hindernis, es sikcafé Egon ein Kon- SSt. Pöltens. Auch der launische Struktur fehl am Platze. Die soziale komme ganz auf den Vibe an, den zert. Der City-Flyer bat April stellte sich mit Prachtwetter Hierarchie ist durchwegs anders die Leute verbreiten und nicht auf ein, und so konnte der Gesprächs- aufgebaut, und daher befindet das Geburtsdatum. Auch Künstler die beiden Formationen termin im Cinema Paradiso in das sich der Künstler von Kindesbeinen und Soundysteme von ausserhalb um ein Gespräch über Urban Ego F: -z.V.g.- Außencafe verlagert werden. an in diesem prägenden Umfeld. stehen Engagements in St. Pölten Nomen est omen in Bezug auf Dennoch legt Boom-A-Rang Wert mehr als positiv gegenüber, so Exzentrik und Humor. künftige Programm soll laut desi- diesen herrlichen Frühlingstag gilt darauf, dass Künstler mit frauen- Weasel, denn die positiven Erfah- Gretchenfrage, v.l.n.r.: Ulrich Mayer, Peter Negl, Stefan Grohs, Patrick Birkfellner gniertem Leiter der Halle, Wolf- auch für die Boom-A-Rang Crew, und schwulenfeindlichen Texten rungen in Bezug auf die Partystim- Capt. Dex gang Matzl, über Kooperationen welche gut gelaunt eintraf. Trotz mit heimischen Kulturschaffenden eines anstrengenden Battles am Robotnix und Plastiker gestaltet werden. Vortrag präsentieren sich Weasel, Der Klangturm im St. Pöltner Re- Dex & Feewah aufgeräumt und eter Negl (voc), Stefan Grohs lustigen Texten, eingängigen Melo- Die Texte werden von allen zusam- gierungsviertel hat seit 28. April äußerst gesprächsfreudig. P(guit), Patrick Birkfellner (bass) dien und dem typischen Charme men geschrieben und sind nicht wieder seine Pforten geöffnet. Nach Boom-A-Rang Sounds, in den jet- und Ulrich Mayer (drums) formier- der Band. Der „Milchgesichtrock“ immer dazu da, die Leute zum La- einer einjährigen Umbauphase ist zigen Formation bestehend aus ten Ende 2004 die Deutschrock- ergreift nicht nur Mädchenherzen. chen zu bringen. Und obwohl sie er nun wieder zu besichtigen. Wäh- Fotos: Karo Riebler Weasel, Capt. Dex, Feewah, Band Gretchenfrage. Mit den Mit dem erfrischenden Humor und andere Themen behandeln als die rend das „Klang-Museum“ ein Northern Light und Funkyflow for- exzentrischen Texten des noch der kindlichen Attitüde spielen sie von Heinz, werden sie oft mit jenen Saisonbetrieb bleibt, kann die in mierten sich im Jahre 2003 unter viel exzentrischeren Sängers und sich in jedes Herz, das es zulässt. verglichen. -Feigi- 60 Meter Höhe angelegte Aus- anderem aus der legendären den „Fuzzel-Riffs“ des Gitarristen sichtsterrasse mit dem Panorama- Mixed Bizness Crew. Bis dato will die Gretchenfrage „in Sphären lift ganzjährig besucht werden. absolviert der gut gebuchte Fünfer vordringen, die noch keine St. Pölt- Unter Anderem werden 2005 eine bis zu 70 Auftritte pro Jahr. ner Band zuvor betreten hat“. ----------partyZONE----------- Video-Installation des Medienkün- „Begonnen hat alles, so Weasel & Immer an der Grenze zwischen stlers Kurt Hörbst und Raumklang- Dex unisono, vor knapp sieben Genie und Wahnsinn experimen- ockparodie oder Show eines Konzentration auf seine Message. kompositionen des britische Kom- Jahren beim Hip Hop. Dancehall tieren die vier Herren herum und RMöchtegern-Rockstars? Oder Ein Druck auf die Playtaste des ponisten Martin Parker, der Klän- und Ragga waren damals noch fühlten sich Ende April erstmals der beste Freddie seit Mercury tot Samplers und los geht die Reise in ge und Bilder der Umgebung in Weasel nicht dermaßen präsent, weshalb bereit, den Proberaum für ein ist? Der längst über Insiderkreise die jüngste Vergangenheit. Austro- Echtzeit verarbeitet, zu sehen und es nur dem Zufall zu verdanken Konzert im Musikcafé Egon (ge- hinaus bekannte Austrofred setz- fred wirbelt mit pomadiertem Haar zu hören sein. Die früher stattge- war, dass sie dieser Stilrichtung meinsam mit ihren Musikerkolle- te auf Queen-Klassiker mit Austro- über den Bretterboden, wirft die fundenen DJ-Lines sind leider nicht nur zaghaft in Form von Platten gen Monoi) zu verlassen. pop-Texten und brachte am Frei- Arme theatralisch in die Luft, rutscht geplant. www.klangturm.at habhaft werden konnten. Es war Seit November 2004 spielen sie tag den 15. April das Publikum des auf den Knien, wackelt mit dem mehr oder minder Liebe auf den nun zusammen. Gitarrist Stefan, Cinema Paradiso zum Toben. Hintern und singt zu den Queen- ersten Tune. Fasziniert hat sie am der mit Bassisten Patrick schon Ein schmächtiger, in schwarzem hits voller Inbrunst die modifizier- Dancehall das Gemeinschaftsge- erste Banderfahrung bei den Lack gekleideter Austrofred stol- ten Texte jener Lieder, die wir fühl und der Vibe beim Party- Schäferischen Kiwara und bei ziert in seinen 80er Jogging High schon längst ins Unbewußte ver- machen, während im Hip Hop das Dubios sammeln konnte, hat ir- auf die Cinema Paradiso Bühne. stoßen geglaubt haben. Nix da. Problem besteht, dass bei Auftrit- gendwann alle überredet, mit ihm Die gebieterische Handbewegung Lauthals gröhlt das Publikum mit, ten das Publikum körperlich nicht zu musizieren. Peter konnte bereits Richtung Publikum läßt von vorne ob jung, ob alt, jeder kennt die in den Maßen mitgeht, wie es im bei Ein grüner Feuerlöscher mit herein keine Zweifel aufkommen, Texte auswendig. Dancehall-Ragga der Fall ist, führt dem Hang zur Kontroverse Büh- bei dieser Show handle es sich um Am Ende der Show gibt’s standing Dex aus. „Das Publikum und nenluft schnuppern, Ulrich trom- einen billigen Fake. Aufbrausender ovations, während er seinen roten Boom-A-Rang Sound schaukeln melt erstmals in einer Band. Ihre Jubel wird durch einen Fingerzeig Satinumhand mit Hermelinbesatz sich gegenseitig hoch“, so Weasel Musik definieren sie als „Easy- sofort zum Schweigen gebracht. überwirft und mit „The show must und „es ist ein Geben und Nehmen Listening-Revolutions-Deutsch- Volle Konzentration ist angesagt. go on, oba net für mi. weil i, i wü welches den Vibe immer stärker rock“. Peter schreibt „gesellschafts- Konzentration auf den Mann mit nur mehr ham“ abgeht -wh- wei- Boom-A-Rang sorgen für Raggavibes im Herzen Europas Feewah werden lässt“. Woher eigentlich kritische Texte gegen ‘Robotnix’ der schwarzen Rotzbremse und tere Reviews: www.city-flyer.at. der Dancehall komme? „Das Ur- nicht in die Playlist aufgenommen mung in St. Pölten haben sich in kann sich dementsprechend aus- und ‘Plastiker’, gegen die breite sprungsland ist Jamaika. Dance- werden. Man sei sich der Verant- der Zwischenzeit herumgespro- tauschen. Leider könne man auf- Masse und den Alltagsbrei“, die Carina Kaiblinger Foto z.V.g. hall ist dort gleich zu stellen mit wortung in diesem Punkt bewusst, chen. Ob dieses Stimmungshoch grund der vielen eigenen Auftritte anderen machen die Musik dazu. unserer hiesigen Volksmusik. Die denn man wolle nicht Riddims in St. Pölten auch weiterhin prä- jenen der Kollegen nur selten bei- „Hier wird sehr viel von anderen Die St. Pöltner Theatergruppe Jamaikaner nahmen den ureige- unters Volk bringen, welche vom sent ist, sei schwer vorauszuse- wohnen. Auf Zukunftspläne ange- Bands geklaut“, scherzt er. Perpetuum, die bereits seit 1983 nen Reggae und vermengten ihn persönlichen Standpunkt her nicht hen, aber zumindest wird immer sprochen, spielt man in Lager von Die Beweggründe von Monoi das Publikum mit ihrer schauspie- mit Einflüssen vom amerikanischen gut geheissen werden können. eine gewisse Basis vorhanden sein, Boom-A-Rang Sound mit Gedanken, deutsch zu singen, liegen nicht so lerischen Leistung verzaubert, Soul, Jazz und Hip Hop. Die Texte Bemerkbar machte sich Dancehall welche die Fackel weitertragen vermehrt Auftritte in Restösterreich sehr im Vermitteln einer Botschaft, arbeitet seit einigen Monaten an bewegen sich im Großen und im europäischen Raum in den wird. Mit anderen in und um St. Pöl- bzw. im Ausland zu absolvieren, um vielmehr in der mangelnden Kennt- einem neuen Stück. Es heißt Ganzen um das Thema Party aber Achtzigern und schlummerte mehr ten beheimateten Soundsystemen so im Gegenzug Künstler aus die- nis der englischen Sprache. „Wir „Hotel zu den zwei Welten“ und auch sozialkritische Aspekte wer- im Untergrund. Richtig präsent in pflegt man kollegiale bis freund- sen Ländern nach St. Pölten zu alle hatten die gleiche Note in En- wurde von Eric-Emmanuel Schmitt den verarbeitet. Es ist der Crew be- den Mainstream Medien wurde schaftliche Kontakte, denn ein bringen. Positive Erfahrungen auf- glisch. Einen Vierer.“ Monoi sind geschrieben. Die Premiere findet wusst, dass in der breiten Öffent- das Genre erst durch Künstler wie breitgefächertes Spektrum mit den grund eines Gigs in Polen unter- Wolfgang Schiessl (voc, guit), Wal- am Freitag den 27. Mai im