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Geodätisch. Frei. Beruflich. 44. Jahrgang 2018 ISSN 0342-6165 Zeitschrift des Bundes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V. | www.bdvi-forum.de HEFT 4/2018 Wie es geht Münsteraner Büroübergabe – ein Interview Bitte bitte Nachfolger für BDVI-Gremien dringend gesucht Lasse redn FORUM-Macher im Gespräch DPAG PVSt G 50591 »Entgelt bezahlt« BDVI Berlin BDVI bezahlt« »Entgelt 50591 G PVSt DPAG *" " "+ , " " " - & " # ) ""& " & ./ " ( " & . - " "& . # & . $ & ) ! "#"$ # "%& # "'"#"( " FORUM 44. Jahrgang, 2018, Heft 4 EDITORIAL Liebe Lesende, vor genau zehn Jahren konnte man an genau dieser Stelle folgenden Satz lesen: »VERMESSEN KANN SO SCHÖN SEIN.« Vieles, was vor zehn Jahren galt, ist heute längst überholt. Doch stimmt das auch für diesen Satz? Gibt es dieses »Vermessen« von vor 10 oder 20 Jahre überhaupt noch? Geht heute noch jemand mit Theodolit und Bandmaß durch die Botanik (gut, das war dann doch eher vor 100 Jahren der Fall) oder wird heute alles gescannt, beflogen oder geBIMt? Und, wenn das so sein sollte, war es dann wirklich schöner, mit analoger Technik Land- aufnahme zu betreiben? Wahrscheinlich liegt die Frage nach der Schönheit des Vermessens nicht da, wo es um geodätische Erfassungsmethoden geht. Vielmehr sind die Antworten wohl dort zu finden, wo man beginnt, sich als Vermesser zu fühlen. Die Fachwelt steht momentan vor dem riesengroßen Problem des fehlenden beruflichen Nachwuchses auf allen Ebenen und damit auch vor der Aufgabe, auf irgendeinem Weg des Fachkräftemangels Herr zu werden. Man erdenkt neue Tätigkeitsbilder, neue Konzepte und Kampagnen, erfindet möglichst modern und irgendwie hip klingende Berufe und macht sich so, ganz unbeabsichtigt, aber doch stetig, in der Außendarstellung irgendwie zum Geo-Nerd. Vielleicht ist es ja ein ganz anderer, weil aus der Natur der Sache heraus anachronistisch erscheinender Ansatz, der Erfolg bei den jungen Leuten verspricht?! Vielleicht findet sich die Idee für die Begeisterung des Nachwuchses in der Antwort auf die Frage: »Warum bin ich damals eigentlich Vermesser geworden?« – Und? Wissen Sie es noch? Weil Sie gerne Bauordnungssynopsen lesen, Ausgleichungsrechnungsklausuren schreiben oder ALKIS®-Parameter anklicken? Ich wage zu behaupten, dass das nicht der Fall war. Höchstwahrscheinlich ging es mit dem Außendienst los. Als junger Mensch zum ersten Mal als Messgehilfe nach einem Grenzstein zu graben und dann in 1 m Tiefe die Flasche zu finden war toll. Dabei zu sein, wenn das ganze Büro im frühen Morgengrauen rausmusste, um den großen Messangriff durchzuführen, war toll. Sich nur mit einer Machete, einem Reflektor und einem Funkgerät durch ein 3 m hohes Maisfeld zu hacken war toll. Das erste Mal auf einer tosenden Baustelle einen riesigen Bagger anzuhalten, weil man dort jetzt messen musste, war – sagen wir es gemeinsam –»toll«. Das, was uns beruflich zu dem gemacht hat, was wir heute sind, begann genau so. Wir sind dem ruppigen Charme und dem uns manchmal umwehenden Duft vom Abenteuer des vermessungstechnischen Außendienstes erlegen. Diese Außendienstromantik, auch wenn das alles schon lange her sein sollte, ist heute noch das, was uns mit unserem Beruf so innig verbindet. Und ÖbVI zu sein heißt, dieses ganze Vermesserding noch einmal deutlich intensiver zu leben und zu erleben. Natürlich wissen wir, dass der Beruf um ein Vielfaches komplexer geworden ist, dass man mit Fluchtstange und Winkelprisma heute keinen Blumentopf mehr gewinnen kann. Und natürlich macht es Spaß, neueste technische Methoden auszuprobieren, sie für den eigenen Fall zu modifizieren und zu verbessern - wir sind ja schließlich auch Ingenieure! Und selbstverständlich muss man all das auch nach außen tragen, um damit für uns zu werben. Und doch darf man die wilde Außendienstromantik als geo- dätische Einstiegsdroge nicht unterschätzen. Das haben nicht viele andere Berufe, wir sollten uns dieses Vorteils bewusst sein. Und darum: Vermessen Sie mal wieder! Sie können es noch, Sie werden sehen. Und es fühlt sich immer noch gut an. Denn: Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh’n. Bleiben Sie verliebt. 1 4 IN DIESEM HEFT 44. Jahrgang, 2018, Heft 4 IN DIESEM HEFT Nachrufe 4 FORUM Der BDVI hat einen Freund verloren. Am 14. November 2018 Editorial verstarb Dr. Rüdiger Holthausen, langjähriger Justiziar und Andreas Bandow 1 Wegbegleiter des Berufsverbandes. Die Vertreter des BDVI verabschieden sich von Dr. Holthausen. Er wird uns allen sehr »Sprecht nicht mit Konkurrenten. fehlen. Sprecht mit Kollegen!« Interview mit Burkhard Quatmann, Rudolf Wehmeyer und Philip Wehmeyer Interview 10 Andreas Bandow | FORUM-Schriftleitung 10 Die eine Seite denkt: Wie komme ich bloß an ein Vermessungs- Mein Nachfolger büro? Die zweite Seite denkt: Wie werde ich mein Vermessungs- Büroübergabe büro bloß los? Und die dritte Seite sinniert: Wie stelle ich mein Herbert Piepenbrock 21 Vermessungsbüro für die Zukunft bloß auf? Wie sich 25 Fragen an Dr. med. dent. Tobias Fink alle Seiten zu einem geo - Ein FORUM-Interview metrisch perfekten Drei - Andreas Bandow | FORUM-Schriftleitung 36 eck verbunden haben, er - zählen sie dem FORUM. So - Essen, trinken, schreiben gar ganz ohne Streit á la: Der Blick durchs FORUM-Schlüsselloch Heute will aber ich die Ulrike Pennekamp, Thomas Drees 49 Hypotenuse sein! Trigo no - metrische Harmonie. Alles FORUM, oder was?!? Interview mit Nolte Kommunikation Andreas Bandow | FORUM-Schriftleitung 52 Büroübergabe 21 Eindrittelzweidrittel Und wie wurde man sein Büro früher los? Piepenbrock berichtet Robert Lehmann | FORUM-Fotograf 64 in seinen Memoiren von der Übergabezeit, unangenehmen Über- raschungen und einer letzten Die stecken also dahinter! Ge schäftsprüfung. Interessan- Zwei FORUM-Profis im Porträt 66 ter Kon trast zum Münsteraner Modell. Und man sieht: Früher Veranstaltungskalender 74 war doch nicht alles besser. Wo - bei … so schlimm war es bei Pie- Jobbörse 75 penbrock dann auch nicht. Am Ende stand ja der Erfolg. Und nur Nachruf 79 darauf kommt es schließlich an (außer bei einer Wurst, da steht Impressum 80 der Erfolg auch am Anfang). 2 4 IN DIESEM HEFT FORUM wünscht besinnliche Feiertage. Umsatzsteuerproblematik 24 Die Umsatzsteuer, so denkt man sich gemeinhin, ist für alle Men- schen gleich. Grüterich und Tillmanns haben herausgefunden: Das ist nicht so! Zumindest dann nicht, wenn man ein Vermessungs- mensch ist und Katasterauszüge feilzubieten hat. In dem sich die- sem widmenden Aufsatz fallen Worte wie modifizierter Einschalt- erlass, Ausfertigungsvermerk und dezentrale Katasterauskunft. Die Autoren lüften das Kuddelmuddel, stellen gegenüber und re - sümieren. Sehr lesenswert. Und wenn lesen, dann bitte auch kom- plett und nicht nur 19 %! 25 Fragen an … 36 Jetzt ist es bewiesen: FORUM geht dorthin, wo es wehtut! In diesem Fall zum Zahnarzt. VERBAND Mit schauerlichem Instrumentarium in der Hand beantwortet Fink u. a. Fragen zur Frei - Abschied von Dr. Rüdiger Holthausen beruflichkeit, zum Datenschutz, zum Fach - Michael Zurhorst, Peter Dübbert, Dr. Hubertus Brauer, kräftemangel und zu der Frage, wie laut ein Nicole Harder, Andreas Bandow 4 Zahnarztbohrer wirklich jault. Da dem Foto - grafen in dentaler Umgebung vor Angst die Die Rolle der Vermessung in BIM Hand zitterte, dauerte die Sitzung länger als Klartext geplant. Dafür ist jetzt E5 wieder kariesfrei. Hans Ulrich Esch 44 Und was haben wir daraus gelernt? Solche Interviews macht man das nächste Mal besser P.I.M. – Präsidenten-Installations-Modell per E-Mail. Andreas Bandow | FORUM-Schriftleitung 46 MANAGEMENT Interview 52 Umsatzsteuer auf Katasterauszüge: Jedes einzelne Wort, das in den vergangenen 18 Jahren im FORUM Muss das sein? geschrieben wurde, wurde von der Agentur Nolte Kommunikation Tobias Grüterich, Jochen Tillmanns 24 angefasst, getrennt, zusammengefügt, hierhin und dorthin ge - schoben, berichtigt, in andere Schriftarten umgewandelt und oft BILDUNG auch gelesen. Nolte, Röbke und Fuchs haben auf FORUM- Offener Online-Kurs zu offenen Geodaten Fragen geantwortet und Ein- OpenGeoEdu blicke in die Produktion ge - Ralf Bill 40 währt. Und jetzt können sie mal sehen, wie sich das für REPORT andere anfühlt, wenn man an ihren Worten rumfummelt Die Aufgaben der Zukunft annehmen oder womöglich ihre Namen Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Sachsen kursiv druckt. Fühlt sich ulkig Rüdiger Trenkler 70 an, nicht?! Das geschieht ih- nen recht! MOSAIK 76 3 4 VERBAND Nachruf Dr. Rüdiger Holthausen JUSTIZIAR UND EHRENMITGLIED DES BUNDES DER ÖFFENTLICH BESTELLTEN VERMESSUNGSINGENIEURE GEBOREN AM 17. MAI 1953, IST AM 14. NOVEMBER 2018 VERSTORBEN. n großer Trauer nimmt der BDVI Abschied von Dr. Rüdiger Holthausen, der seit 35 Jahren I in seiner Funktion als Justiziar für den Verband und den Berufsstand gewirkt hat. In den vergangenen Jahrzehnten hat Dr. Holthausen als eine der tragenden Säulen unseres Justiziariates den Berufsstand mit seinem enormen Wissen begleitet, geprägt und in außerordentlichem Maße vorangebracht. Sein Name hat in der geodätischen Welt einen exzellenten Ruf. Mit seinem unermüdlichen und beherzten Wirken, mit seiner Leidenschaft für seinen Beruf und die Belange des ÖbVI-Berufsstandes, mit seiner großen fachlichen Ex- pertise und seinem stets offenen Ohr, mit seiner professionellen wie humorvollen Art hat Dr. Holthausen dem Berufsstand ein großes Geschenk gemacht. Als Dank und Anerkennung für sein langjähriges Engagement und seine großen Verdienste um den Berufsstand wurde Herrn Dr. Holthausen am 8. November 2018 die BDVI-Ehren-