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# 0 3 / 1 1 Missy Magazine Generation Gehetzt W a r um C o o l s e i n k e i n e L ö s u n g i s t fr 10,30 ember 2011 S v

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N e ue C omedy-Fr a u e N 5,80T € # September Deutschland b m x - F a h r e r i n n e n L P l a tt e n s p i e l e r b A C k e n J o l l y G o o d s + M u s i k , F i l m , k u n s t

P o l i t i k , d i y & m e h r 4 197931 304904 03 E ditorial L iebe eserinnen, liebe Leser, egal, ob es im Sommer wie aus Kübeln schüttet oder die Sonne kleine Hautkrebslöcher in die Bräune brennt: Was gibt es Schöneres, als sich mit einem richtig guten Comic unter den Sonnenschirm oder eine wärmende Decke zurückzuziehen? Ob epische Graphic Novels, lustige Cartoons oder künstlerische Comiczines – wir haben in unserem Dossier die besten aktuellen Bildgeschichten zusammengestellt und beleuchten auch die bewegte Herstory des Mediums. Das einzige Problem: Zum Comiclesen braucht man Zeit – und wer hat die heute schon? Zwischen Uni, Job, Praktikum, sozialen und familiären Verpflichtungen strampeln wir uns ab in Sachen Selbst- optimierung, um bloß nicht den Anschluss zu verlieren. Aber den Anschluss an was? Nina Pauer (28) und Katja Kullmann (41), Autorinnen zweier neuer Bücher zur Flexibilisierung der Gesellschaft und den Angstzuständen, in die uns das versetzt, erklären im Gespräch, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist und warum uns dieser Egotrip nicht weiterbringt. Wir haben uns natürlich vor allem für euch abgestrampelt. Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Wir sind in Köln bei einem BMX-Turnier gewesen, haben ein Fahrrad gepimpt, die spannendsten Flecken in Istanbul besucht, Kuchen in Plattenspielerform gebacken und sexuelle Orientierungen ge- testet – okay, also jetzt nicht alles direkt wir selbst, sondern eher unsere unermüdlichen Autorinnen und Mitarbeiterinnen. Aber lest und seht selbst.

Eure Redaktion

)))))))))))))))))))))))))) Die nächste Missy erscheint am 14. November 2011 (((((((((((((((((((((((((((((

Coverillustration: Sharmila Banerjee

Iesm p r s u m 0 3 / 1 1 Redaktion: Sonja Eismann, Chris Köver, Stefanie Lohaus; Herausgeberinnen: Sonja Eismann, Chris Köver, Stefanie Lohaus, Margarita Tsomou Artdirektion: Daniela Burger; Assistenz: Léa Marchet; Bildchefin: Hedi Lusser Korrektorat: Dörte Kanis, Iris Weißenböck; Redaktionelle Mitarbeit: Ana Maria Michel Text: Helena Adamek, Simone Bauer, Dominique Dufner, Kendra Eckhorst, Ann-Kathrin Eickhoff, Jonas Engelmann, Sonja Erkens, Regine Glaß, Elise Graton, Nicole Hoffmann, Isabelle Krainer, Verena Kuni, Katharina Ludwig, Heike Müller, Cornelia Möser, Christina Mohr, Barbara Mürdter, Lilian Muscutt, Didem Ozan, Amelie Persson, Hannah Pilarczyk, Maria Preußner, Arno Raffeiner, Felicia Reinstädt, Verena Reygers, Sabine Rohlf, Bettina Schuler, Gabi Scholz, Barbara Schulz, Malin Schulz, Imke Staats, Tim Stüttgen, Britta Voß, Nicole Vrenegor, Martin Wassermair, Bettina Wilpert, Carina Wolfram, Romy Zips Foto: Felix Amsel, Maro Kouri, Katja Ruge, Saja Seus, Sandra Stein, Rahel Zander Illustration: Ana Albero, Sharmila Banerjee, François Blanciak, Greta Gröttrup, Hedi Lusser, Elisabeth Moch; Comic: Sharmila Banerjee Mode: Produktion: Maria Braun Productions; Fotografie: Robert Klebenow, Assistenz: Judith John; Konzept & Styling: Dörte Lange; Hair & Make-up: Anne Grabow Litho: prints-professional, Jan Scheffler & Kerstin Wenzel GbR, Berlin Dank an: Susanne Bürner, Rike Drust, Hartmut Schwarz und alle anderen, die uns mit kritischem Feedback unterstützt und begleitet haben.

V e r l a g Missy Magazin GbR: Oranienburger Str. 91, 10178 Berlin. Tel. +49 (0) 30 / 20 09 53 28, [email protected], www.missy-magazine.de Geschäftsführerinnen: Stefanie Lohaus, Chris Köver Anzeigen: Margarita Tsomou (Marketing & Sales Director), [email protected], +49 (0) 30 / 20 09 53 09. Sabine Schulze-Berge (Advertising Sales Manager), [email protected], +49 (0) 30 / 20 09 53 28. Andrea Pritschow +49 (0) 221 / 99 87 90 78, Aktuelle Anzeigenpreisliste: 01.10.2010 Vertrieb: DPV Network GmbH, www.dpv-network.de. Missy ist in allen Bahnhofs- und Flughafen-Handlungen im Bundesgebiet, der Schweiz und Österreich sowie in gut sortierten Verkaufsstellen größerer Städte erhältlich. Sollte Ihr Zeitschriftenhandel Missy nicht führen, können Sie die aktuelle Ausgabe beim Missy-LeserInnen-Service anfordern. Druck: Neef + Stumme premium printing GmbH & Co. KG, Schillerstraße 2, 29378 Wittingen Merchandise: Kerrin Gappmayer, [email protected] Abonnement: Jahresabo 18 Euro (Inland), 27 Euro (Ausland), weitere Preise auf Anfrage: www.missy-magazine.de/abo, [email protected] LeserInnen-Service: [email protected]. Missy-LeserInnen-Service, carnivora Verlagsservice GmbH & Co. KG, Gneisenaustr. 33, 10961 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 74 78 62 642 Dieses Magazin wurde auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. 37 D ossier Ru t s c h rü b er , Wo n d erwo m a n ! Comics sind nur was für Typen mit Brille, und die darin erzählten Geschichten sind kindisch, brutal oder sexistisch? Alles Käse! Denn seit Beginn des Mediums gibt es zahllose Ladys, die ihre ganz eigenen Visionen aufs Papier werfen. Und im Moment explodiert die Szene geradezu! Eine kleine Kartografie der Geschichte und Gegenwart weiblicher Comickultur. Illustration Ana Albero

Diese Karte hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit D ossier 38 39 „Dynamite Damsels“ von Roberta Gregory die erste lesbische Under- V o n Mo p s y ground-Comicserie. Beide werden zum Vorbild für Alison Bechdel, de- ren Comicstrip „Dykes To Watch Out For“ über eine Gruppe lesbi- zu Per s ep o l i s scher Frauen von 1983 bis 2008 re- gelmäßig erscheint und weltbekannt IB m ilddepot unserer Popkultur ist der Mensch, der wird. Erst nach dem noch größeren Erfolg ihrer autobiografischen Gra- obsessiv zeichnet, Comicheftchen sammelt und von Wonderwoman phic Novel „Fun Home“ stellt Bech- träumt, meist ein Typ. Dabei gab es von Anfang „It Ain’t Me Babe“ #1, 1970; „Tits & Clits“ #2, 1976 del die Serie ein, um mehr Raum für andere Arbeiten zu schaffen. an auch Zeichnerinnen, die mitgemischt haben. Eine Hommage siven Klima bringt erst die Underground- Die Verknüpfung von Themen Comicrevolution der 1970er-Jahre. Comics der Frauenbewegung mit dem Me- an die Königinnen des Comics. heißen nun Comix und bilden alles ab, was dium Comic, wie die „Wimmen’s Von vorher tabuisiert war: Sexualität, Drogen- Comix“ sie geschaffen haben, wird konsum, Gewalt. auch in Europa aufgegriffen, wo Jonas Engelmann Zwar haben sich die Comix damit von Claire Bretécher ab 1973 die Serie gesellschaftlichen Normen befreit, die Ge- „Die Frustrierten“ zeichnet. Ihre Aus : „A Child’s Life and schlechterverhältnisse in der Szene bleiben vorherigen Arbeiten für Magazine Other Stories“, 2000

Comiclandschaft für Frauen noch verschlos- rina Robbins, as Tolle als Koloristinnen T aber die gleichen. beschreibt wie „Tintin“, „Spirou“ oder „Pilote“

© an Comics sener als die US-amerikanische. Dort gibt es oder Texterinnen – die Szene in San Francisco als Männerclub, hatte sie noch mit Bretécher sig- ist ihre mit Nell Brinkley, die in den 1910er-Jahren wie beispielsweise der in seinen Strips Gewalt gegen Frauen niert, um nicht als Frau identifiziert zu werden. Anke Feuchtenberger, Ulli Lust Direkt­heit: als Illustratorin beim „New York Evening Patricia Highsmith, abbildet und Frauen, die dies kritisierten, Mit „Die Frustrierten“ beendet sie nicht nur die- oder Debbie Drechsler arbeiten, D die alle später mit eigenen Ar- Jede/r versteht sie sofort. Frauen Journal“ beginnt und die temperamentvol- die in den 40ern fehlenden Humor bescheinigt. Robbins star- ses Versteckspiel. In ihren Alltagsgeschichten, haben diese Eigenschaft schon len, unabhängigen „Brinkley Girls“ schafft, Abenteuer für den tet daraufhin ihren eigenen Comic: 1970 er- die ironisch das linksintellektuelle feministische beiten bekannt werden. Die US- früh erkannt. Die erste weibli- immerhin eine „Queen of Comics“ – die spä- Superhelden Black scheint mit „It Ain’t Me Babe“ das erste Heft Milieu von Paris porträtieren, prägt sie auch ei- Amerikanerin Drechsler, die sich che Cartoonistin und Frauen­ ter trotzdem in Vergessenheit gerät. Erst Terror verfasst, be- mit ausschließlich von Frauen gezeichne- nen eigenen Stil, der sich stark von der in Euro- ästhetisch am Underground- rechtlerin Rose O’Neill appelliert die geschichtsbewusste Zeichnerin Trina vor sie als Krimiau- ten Strips. Aus diesem Projekt entsteht die pa dominierenden Ligne Claire unterscheidet Comic orientiert, führt in ihren schon 1915 in einem Cartoon mit Robbins (*1938) hat die „Brinkley Girls“ mit torin weltberühmt bis 1992 existierende Heftreihe „Wimmen’s und den Text in den Mittelpunkt stellt. Auch in Comics die Themen dieser Sze- süßen kleinen Babys als politi- einer Neuausgabe vor wenigen Jahren wie- wird. Die Produktion Comix“, für Deutschland entwickelt sich mit Marie Marcks ne weiter und beschäftigt sich in schem Sprachrohr: „Give Mother der zugänglich gemacht. „Mopsy“ #1, 1948 attraktiver Frauen Auf einmal fangen die im Lau- (siehe Interview S. 45) und Franziska Becker in „Daddy’s Girl“ (1996) mit sexuel- the vote! Our food, our health, In den 1920er-Jahren werden solche im Comic ist jedoch fe der Jahre den 1970ern eine fe- lem Missbrauch. our play, our homes, our schools, unabhängigen Frauenfiguren im Comic von Männern vorbehal- Frauen auf K ü n s t l e r i n - ministische Comic- Bis heute nutzen Frauen our work are ruled by men’s der Ausnahme zur Regel: Charaktere wie ten – und die bedie- der ganzen Welt an, nen wie Aline sprache, die sich den Comic, um solche Themen votes.“ O’Neill wird zum Vorbild Flapper Fanny von Ethel Hays oder Mopsy nen damit die Fan- K o m i n s k y - stärker als in den in Bilder umzusetzen, die sonst für eine erste Generation ame- von Gladys Parker spiegeln das neue Selbst- tasien der jungen Comics zu Crumb, Lee USA und Frank- in der Popkultur meist ausge- rikanischer Comiczeichnerin- bewusstsein der US-Amerikanerinnen nach männlichen Leser. Marrs, Lynda reich auf die Tradi- spart bleiben – auch die auf dem nen wie Grace Wiederseim oder Einführung des Frauenwahlrechts. Mit der 1937 startet produzieren. Barry, Phoe- tion der politischen Comicfestival in Angoulême Edwina Dumm. Wirtschaftskrise und dem Ende der Roaring Jackie Ormes als be Gloeck- Karikatur bezieht. preisgekrönte autobiografische Einen solchen politischen Twenties verschwinden diese Figuren aller- erste afroamerika- ner, Melinda Diese plötzli- „Heute ist der Anspruch formuliert die erste dings wieder und werden von braven Mäd- nische Zeichnerin Gebbie oder Roberta Gregory Arbeiten bei- che Sichtbarkeit erste Tag vom Rest deines europäische Comiczeichnerin chen wie Little Lulu (von Marjorie Hender- ihren Strip „Torchy steuern. Die Reihe greift Themen auf, die von Zeichnerinnen Lebens“ von Ulli Lust beschäf- Emilie de Tessier nicht, als sie son Buell) oder der Apfelverkäuferin Apple „Brenda Starr“ #13, 1950 Brown“, der die in der Zweiten Frauenbewegung eine zen- ermutigt in den da- tigt sich mit dem Weiterleben 1867 unter dem Pseudonym Ma- Mary (von Martha Orr) abgelöst. selbstbewusste, jun- trale Rolle spielen, im Comic aber bislang rauffolgenden Jah- nach einer Vergewaltigung. rie Duval gemeinsam mit ihrem Gleichzeitig verdrängt die von der Co- ge Afroamerikanerin nicht zur Sprache kamen: sexuelle Gewalt, Marjane Satrapi: ren unzählige Frau- Mit international erfolg­ Mann den Charakter Ally ­Sloper micforschung als das Goldene Zeitalter ver- Torchy por­trätiert, Abtreibung oder lesbische Beziehungen. „Persepolis“, 2000 en weltweit, unab- reichen Comics wie diesem entwickelt. Abgesehen von dieser klärte Ära des Superhelden-Comics ab den die in der Kleinstadt Southville gegen Rassis- Doch nicht nur inhaltlich fordert „Wimmen’s hängig von Marktin- oder auch Marjane Satrapis Ausnahme ist die europäische 1930er-Jahren Frauen als Produzentinnen mus und Umweltzerstörung kämpft. Mit diesem Comix“ die Strukturen des Marktes he- teressen Comics zu „Persepolis“ scheinen sich Frau- und Leserinnen von Co- Fokus auf politische Missstände stehen Pionie- raus: Die Redaktion ist als Kollektiv mit produzieren. In Frankreich erscheint ab 1976 en endgültig in der Welt des mics. Natürlich gibt es rinnen wie Ormes allerdings recht alleine da, die wechselnden Herausgeberinnen organisiert. das Magazin „Ah! Na!“, das sich in Schwerpunk- Comics ihren Platz erobert zu auch in dieser Zeit Aus- meisten Comics dieser Zeit bilden rassistische Dem auf Stars ausgerichteten Markt, der ten zu Transsexualität, Inzest oder Neonazis- haben. Dennoch bleibt Satrapi nahmen wie die 1940 von und sexistische Stereotype ab. auch im Comic-Underground regiert, soll ein mus unterschiedlichsten politischen Aspekten eine der wenigen Zeichnerinnen Dale Messick geschaffe- Die gesell- neues, gleichberechtigtes Konzept entgegen- widmete. 1987 startet ihr Comic- im Umfeld des renommierten ne Reporterin Brenda schaftliche Dis- Ab den 70ern bilden gesetzt werden. Zine „Dirty Plotte“ und 1990 Pariser Verlags L’Association. Starr, die Spione und kussion um die Mit „Tits & Clits“ erscheint dann von 1972 „Slutburger“, in deren Comics die Auseinander­ Als Rutu Modan 2008 den re- Riesenkraken besiegt. Darstellung von Comics alles bis 1987, herausgegeben von setzung mit dem Frausein im Mittelpunkt nommierten „“ Dennoch ist es bezeich- Gewalt und Sexu- ab, was vorher tabu und Lynn Chevely, ein Comicmagazin, das steht. Die Comics erscheinen oft im Selbstver- entgegennahm – als zweite Frau nend, dass die Erfinde- alität und deren sich inhaltlich explizit mit dem Sexismus der lag und sind Teil der durch Riot Grrrl in den überhaupt – beschrieb sie, wie in rin von Brenda Starr Au s w i r k u n g e n war: Sex, Drogen, männlich dominierten (Underground-)Co- 1990ern kurz aufblühenden Grrrl-Zine-Kultur, in ihrer Heimat Israel die junge Co- auf Geheiß ihres Verle- auf Kinder und micwelt beschäftigt und der dort gezeigten der sich Zeichnerinnen wie Ariel Bordeaux oder micszene ganz selbstverständ- gers ihren Namen von Jugendliche, die Gewalt. Atombusen-Sexualität eine eigene, selbst- Jessica Abel bewegen. lich Frauen ebenso viel Raum Dalia zu Dale ändern in den USA wäh- bewusste Variante entgegenstellt. Diese 1999 erscheint in Deutschland lasse wie Männern. muss, um pu­bliziert zu rend der 50er- Comics wirken wie ein Befreiungsschlag: unter dem Titel „Fräuleinwunder“ Bis weltweit solche werden. Hinter den Ku- Jahre passioniert geführt wird und in einer Immer mehr feministische Comickollektive die erste Ausgabe des Magazins Zustände herrschen, lissen sind Frauen wie Selbstzensur der Verlage endet, drängt auch Linke Seite: Books, St. John Publishing, Chicago Tribune Syndicate; rechte Seite: Edwin and Terry Murray Collection werden gegründet. 1973 erscheint mit „Co- „XX“ von Evelin Höhne und Lilian S i e h e a u c h scheint noch ein

Messick zwar Teil der fortschrittliche Comics wie „Torchy Brown“ an ming Out Comix“ von Mary Wings der ers- Mously, für das Zeichnerinnen wie Karte auf der vorigen Stück Weg zurückzu- o F to „The Brinkley Girls“, 1913–1940 Indus­trie und arbeiten den Rand. Eine Befreiung von diesem repres- Nanny Goat Productions, Phoebe Gloeckner, Ueberreuter te lesbische Comic, drei Jahre später mit Jule K., Minou Zaribaf, Elke Steiner, Doppelseite. legen zu sein. r D ossier 40 41 Krsteni C a rina Vnessaa Ktia Mrtinaa & I n es C h ristine D avis R i cken - hr letztes, bisher unübersetztes Werk mit dem L e nzin G e i S S e r programmatischen Titel „Make Me A Woman" zeichnet I in opulent bebilderten Tagebucheinträgen nach, ie an der Hamburger b ach was es heute heißt, zu einer Frau gemacht zu werden. Comic-Kaderschmie- enn man sich die Biografien der Dem oft überkritischen Blick auf Frauenkörper D de HAW ausgebildete deutschsprachigen Comicszene an- möchte Vanessa Davis eine liebevolle Sichtweise gegen- Lenzin spielt auch in der W schaut, stellt man fest, dass überstellen. So wird in dem Band, der Episoden aus Band Honeyheads und steht einige Fixpunkte immer wieder auftauchen: ihrer jüdischen Kindheit in Florida, ihrem Leben in New in der Astra Stube am etwa die Hochschule für Angewandte York und ihrem Umzug nach Kalifornien erzählt und Tresen, wo sie wie Kollegin Wissenschaften in Hamburg und die für vor allem die Beziehung zu Mutter Antico gerne die auf- Gestaltung in Luzern, eine Drehscheibe und Schwester thematisiert, tretenden Bands abzeichnet. des dortigen Fumetto Comix Festivals. auch gezeigt, welch großen Spaß Da ist es nur folgerichtig, Rickenbach, 1980 in Basel geboren, hat ihr das Umerziehungslager dass in ihrem Comicdebüt beide Stationen durchlaufen. Von Luzern für Dicke gemacht hat. Ihr oft alle ging sie für ein Semester nach Ham- Panel sprengender, lose über burg, kehrte fünf Jahre später wieder ganze Seiten fließender Stil hat zurück – und zeichnete einen beein- ihr von PuristInnen auch druckend ausführlichen Roman über die schon Kritik eingebracht. Daran beiden ganz unterschiedlichen Er- scheint sich Davis allerdings fahrungen. „Jetzt kommt später“ ist nicht zu stören. nach „Filmriss“ (2007) ihr zweiter Band und punktet wieder mit vor Lebens- lust überbordenden Panels und großer moki Nähe zu Alltagssituationen (und natürlich in wenig kitschig klingt der Versuch, Seite aus „kiin“ #6 ziemlich lustigen Insights in die Ham- die Kunst von Moki zu kate- burger Comicszene!). E gorisieren, denn der mythische iese beiden Schwestern Charakter ihrer Fabelwesen und sollte man sich der an japanische Holzschnitte erinnern- D merken. Auch wenn sie den Landschaften ist wirklich kaum bis jetzt noch mit keiner mit Worten zu fassen. „Märchenwelt“, Veröffentlichung in Erscheinung „Traumfängerin“ fällt einem dazu getreten sind, lässt ihr ein. Das neueste Werk der 1982 im Sauer- regelmäßiges „Kiin Zine“ land geborenen Wahlhamburgerin, die einiges erhoffen: gerne im Hintergrund bleibt, kommt ganz In den bisher sechs Ausgaben, ohne Sprechblasen aus und heißt alle in DIN A5, schwarz- im Programm von Reprodukt folgerichtig weiß mit einzelnen bunten „a silent novel“. Ein kleines Wesen, Blättern, wechseln sich ein Füchslein vielleicht, ist der titel­geben- flüchtig dahingeworfene Skizzen de „Wandering Ghost“, der sich auf von Tieren oder Personen eine Initiationsreise begeben und dabei mit illustrierten Kinderreimen durch eine rätselhafte Welt bewegen oder Seiten voller muss. Seine Geschichte lädt nicht Regen ab. Daneben stehen nur zum Versinken in schön seltsamen Seiten aus „rpm“ launige Kommentare wie: „this Bildern ein, sondern auch zur doesn’t look like rain Begrüßung eines angenehm dehnbaren at all! it looks like grass to me!“ Comicbegriffs. Die Themen reichen von Musik eine zentrale Rolle „I love my bike“ bis zu spielt. Für das in kindlichem Wildschafen, wobei die Hefte Schwarz-Weiß gezeich- noch mit Gimmicks nete „rpm“ hat sich Lenzin wie Polaroids oder finger- eine Epoche ausgesucht, breiten Mini-Comicheftchen in der sie selbst noch angereichert sind. Windeln trug: die britische Definitiv liebenswert. Postpunk-Ära Anfang der 1980er-Jahre. Wie sehr sie diese Zeit fasziniert, merkt man ihrer vielschichtig erzählten Story deutlich an.

Seite aus „Make Me A Doppelseite aus „kiin“ #2 Seite aus „Jetzt kommt später“ Woman“ Oben & unten: Seiten aus „Wandering Ghost“ D ossier 42 43 Aandam Msakii Sraha V ä h ä m ä k i K awai Jia u l bwohl sie erst einen einzigen Band G l idden awaii ist das japanische Wort für süß, niedlich. veröffentlicht hat, der noch Dass die 1978 in Osaka geborene und W e rtz O nicht mal auf Deutsch vorliegt, ist K mittlerweile in New York lebende Künstlerin Vähämäki bereits ein Fixstern der jungen Misaki Kawai einen ganz ähnlichen er seinen Comics Zeichenszene. Denn das schmale Büchlein, Nachnamen trägt, ist durchaus passend – und dann Titel gibt wie das als „Campo di babà“ 2006 im italieni- aber wieder nicht. Denn auch wenn sie W „The Fart Party schen Verlag Canicola erschien und 2009 ihre Technik als „Let’s make things cute, funny and Vol 1 & 2“ (2007/2009), kann unter dem Titel „The Bun Field“ in den weird“ beschreibt, sind ihre sprechen- eigentlich nicht daneben- USA veröffentlicht wurde, hat fast magische den Früchte, an Kindergarten-Deko erinnernden liegen. Und tatsächlich: Die Qualitäten: Die immer leicht verwischten geometrischen Formen und raum- Strips der Amerikanerin Bleistiftzeichnungen sind trotz ihrer Unfer- füllenden Installationen aus Pfeifenputzerfigürchen Wertz, die sie zuerst auf ihrer tigkeit atemberaubend ausdrucksstark, immer auch abgründig durch die und die surreale Story um sprechende Hunde Darstellungen von Verletzungen oder Einsamkeit. und Auto fahrende Bären ist dank der Die von den Insignien westlicher subtilen Mischung aus Lynch‘eskem Horror Popkultur besessene Künstlerin ist das beste Beispiel und Komik sogar für Fantasy-Hasser- och vor wenigen Jahren war dafür, dass der Comicbegriff auch Innen ein Fest. Ein neuer Band der 1981 in Glidden eine junge Kunsthochschul- auf Arbeiten wie ihre ausgedehnt werden sollte. Tampere geborenen Vähämäki, die in N absolventin, die sich weder Bologna an der Kunstakademie das Hand- über Comics noch ihr Jüdischsein viele werk lernte, ist bereits seit einiger Zeit Gedanken machte. Doch ein soge- bei Reprodukt angekündigt. Da sie mittler- nannter Birthright Trip, der jungen weile zwei Kinder hat, kann das aber JüdInnen den Staat Israel näherbringen NneA i n tico wohl noch etwas dauern. soll, ändert alles. Eigentlich wollte ustin Waldron); Atomic Books J ass die 1981 in Paris geborene Antico Glidden sich vor Ort vom Unrecht der / Musikfan ist, merkt man ihren Comics schon Israelis überzeugen. Doch es kommt ganz D von außen an: Das knallbunte Cover von anders, sodass Glidden ihre Reise nach „Girls Don’t Cry“ referenziert das fast gleich- ihrer Rückkehr zu einem Comic macht. namige Album von The Cure, und ihre Anfang des Das - quasi ein Lottogewinn - vom großen Jahres auf Deutsch übersetzte Graphic Novel Vertigo Verlag veröffentlicht wird. Cover „The Fart Party“ „Coney Island Baby“ über die Geschichte der US- Es ist leicht nachvollziehbar, warum die Sexindustrie trägt den Titel von Lou Reeds erste Graphic Novel der 1980 geborenen siebtem Soloalbum. Für ihr Fanzine „Rock This Way“ Künstlerin mit Preisen ausgezeichnet stand Antico früher mit Stift und Papier und in mehrere Sprachen übersetzt Website fartparty.org und bewaffnet in der ersten Konzertreihe. 2008 publi- worden ist. Denn nicht nur das politisch später gesammelt ver-

ziert sie dann ihre semifiktive Autobiografie OYAL, SE), Raccoon, 2008 (C.o.t.a. brisante Thema und dessen sehr öffentlichte, sind funny as hell. L

/ über das Aufwachsen in der Pariser Banlieue. Ihr persönliche Aufarbeitung machen das Wenn sie z. B. erzählt, wie retroesker Stil mit seinen charmant runden dichte Buch lesenswert, auch die sie ihr Klo verstopft, dann aus Formen und den ausdrucksstarken Farben sowie klaren Wasserfarbenzeichnungen in Faulheit immer bei der der Fokus auf die Erfahrung junger Mädchen bester Reportage-Tradition. Arbeit auf die Toilette geht brachte ihren Arbeiten schon den Zusatz „girly“ und auf einmal nach Betriebs- ein – was sie hasst. Einem Popmagazin sagte schluss ganz dringend muss! sie: „Ich will mit meinen Zeichnungen kein Marketing Oder wenn sie einer entsetz- für Frauenzeitschriften betreiben.“ ten Mitarbeiterin begeistert davon berichtet, morgens einen Schiss in Form einer Zuckerstange abgelassen zu

OYAL, SE), Fuzzy Love, 2007 (C.o.t.a. haben. Dieser entwaffnende L

/ Umgang mit der Peinlichkeit macht einen großen Teil der Cartoons aus, es gibt aber auch rührende Momente, in denen die 1982 geborene Priesterstochter aus ihrer Kindheit oder von den tollen Geek Days mit der besten Freundin erzählt.

Oben: „Surf“; Mitte: „Fuzzy Love“; unten: „Raccoon“ Misaki Kawai: Surf, 2007 (Courtesy the artist Oben: Seite aus „Girls Don’t Cry“; unten: Seite i aus „Coney Island Baby“ Seite aus „Orang“ #07 B ld Oben: Cover „Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger“; unten: aus „The Waiting Room“ D ossier 44 45 U n ser e M uskel- „ich war Meine eigene O u t- B r i m - F r auen b ewegu ng.“ M arie arcks ist eine der wichtigsten Chronistinnen der BRD. Ta k e s b o r i u m Mit Zeichenstift und Pinsel setzte sie sich für Gleichberechtigung, Pazifismus Nicht mehr unterbekom- I m Comic „ Blossom Girl“ und Umweltschutz ein. Und jetzt? men, aber auch bekommt die Protagonistin Interview immens super finden wir*: Nele durch den Verzehr vergorener Stefanie Lohaus

•L ine Hoven: „Liebe schaut weg“ Reprodukt, Kirschen Superkräfte – und 2007, 96 S., 14 Euro www.linehoven.de rettet damit Mädchen­herzen. Hier • Carolin Walch: „Roxanne & George“ Repro- erzählt Autorin Jule K., wie dukt, voraussichtl. Oktober 2011 carolinwalch.de rau Marcks, Sie wurden am 25. Au- Sie zeichnen politische Karikaturen, sie zum SuperheldInnen-Genre kam. gust 1922 geboren, Sie waren tages- aber auch Bildergeschichten. Würden • Barbara Yelin: „GIFT. Der Fall Gesche Gott- politische Karikaturistin für die „Süd- Sie sich selbst auch als Comiczeichne- fried“ Szenario von Peer Meter, Zeichnungen Protokoll F deutsche Zeitung“, „Die Zeit“, die rin sehen? Nein, ich bin Karikaturis- von Barbara Yelin, Reprodukt, 2010, 200 S., Bettina Wilpert „Brigitte“ ... (unterbricht) Für die „Brigitte“ tin. Meine Geschichten beschreiben 20 Euro barbarayelin.de habe ich nur ganz selten gezeichnet. Bei Wiki- immer nur einzelne Szenen, auch wenn pedia steht auch viel Mist. Ich erzähle Ihnen sie aus mehreren Bildern bestehen. • Mari jpol: „Trommelfels“ avant, 2011, 112 S., mal, wie das war: Am Anfang habe ich für die Und sie finden nicht in rechteckigen 19,95 Euro www.marijpol.com wissenschaftspolitische Zeitschrift „Atom- Kästchen statt. s ist paradox: Eigentlich noch immer einen großen Stellenwert zeitalter“ gezeichnet, die vom Frankfurter • Ariel Schrag: „Likewise: The High School interessiere ich mich nicht in meinem Leben. In meinem Comic Institut für Sozialforschung herausgegeben Kannten Sie denn die Comiczeich- Comic Chronicles of Ariel Schrag“ Touchsto- für SuperheldInnen. Der „Fernanda’s Fabulous Life“ zieht Fer­ wurde. Dort habe ich erst nur Vignetten nerinnen der damaligen Zeit? Die Fran- ne, 2009, 400 S., 12,99 Euro www.arielschrag.com E Zeichenstil der Comics nanda von der Metropole aufs Land, gezeichnet. Das wurde mir zu doof und ich zösinnen haben sehr gute Sachen ge- sieht so glatt aus wie aus der Fabrik. gründet eine Band und trifft ihre gro- habe auf eigene Faust politische Karikaturen macht. Claire Bretécher zum Beispiel, • Liz Prince: „Will You Still Love Me If I Wet The Die Helden selbst sind riesige Mus- ße Liebe. In meiner Ausstellungsreihe ausprobiert. Ich von der habe ich einige Bücher. Ich Bed?“ Top Shelf Productions, 2008, 80 S., kelpakete und die Frauen sehen aus „Lost In Music“ zeige ich Bilder, die „ Es ist ein Skandal, wusste erst nicht, habe sie auch einmal kennengelernt, 5,99 Euro lizprincepower.com wie Pamela Anderson. Normale Leute ich zu meinen Lieblingsliedern gemalt wie das geht. Mei- bei einer gemeinsamen Ausstellung in enthemen eingesetzt … Ich sage werden von radioaktiven Strahlen ge- habe. Aber ich habe festgestellt, dass dass die Regierung ne erste Karika- Frankreich. Ich hatte mich darauf ge- es mal so: Ich war meine eigene • Megan Kelso: „Artichoke Tales“ Fantagraphics troffen und müssen dann die Welt vor ich lieber Comics über Bands mache, Panzer an Saudi- tur zeigte den da- freut, aber leider war sie sehr arrogant. Frauenbewegung. Books, 2010, 232 S., 17 Euro www.girlhero.com Außerirdischen retten. Hallo? als selbst in einer Band zu spielen. maligen Kanzler Als ich gebeten wurde, bei einem Früher kannte ich nur die gängigs- Arabien liefert.“ Ludwig Erhard Obwohl sich viele Ihrer Zeichnungen um Hatten Sie Vorbilder? Wil- • Ancco: „Jindol et moi“ Editions Philippe Pic- Comicmagazin über das Thema mit- ten Comics wie „Asterix und Obelix“ als dickbauchi- Frauen drehen, tauchten Sie in feministischen helm Busch ist der wichtigste quier, 2007, 250 S., 16,99 Euro ancco-lapin.com zumachen, hatte ich erst eine entspre- oder „Mickey Mouse“. Das hat mich ge Kaffeekanne, Zusammenhängen kaum auf. Fühlten Sie sich in Zeichner für viele meiner Kolle- chend starke Abneigung. Ich kam aber nicht angesprochen. Aber ich dachte sein Kopf mit Zi- der Frauenbewegung zu Hause? Die haben mir gen. Seine Zeichnungen sind im- • Spring: „Familien­ zu dem Schluss, dass man Superhel- mir schon immer gern Geschichten garre im Mund als Deckel obendrauf. Diese zu viel gejammert. Und manches war mir auch mer treffend. Obwohl sie manch- silber. Family Silver“ dentum auch als eine Art soziales und aus und zeichnete gern. Anfangs wuss- Zeichnung druckte die „Süddeutsche“ nach zu blöd. Die Feministin Peggy Parnass, mit der mal böse sind, lieben sie sogar Spring Magazine, 2011, politisches Engagement sehen kann. te ich nichts über Panels und Farben und fragte mich, ob ich fortan für sie zeich- ich ein Gespräch für das Vorwort eines meiner meine Kinder und Enkelkinder. 228 S., 14 Euro spring- Ich wollte genau das Gegenteil von und bin eher autodidaktisch an das nen wollte. So wurde ich für die nächsten Bücher führte, erklärte mir, ich solle meine Kin- So zeitlos zu sein, das muss man magazin.blogspot.com diesem Wissenschafts-Macht-Muskel- Zeichnen herangegangen. In Hamburg 30 Jahre tagespolitische Karikaturistin bei der für mich im Haushalt arbeiten lassen. So ein erst mal schaffen. Brimborium machen, eine Parodie. lernte ich immer mehr Comiczeichne- der „SZ“. Nur 25 Mark habe ich pro Zeich- Quatsch, dafür setze ich doch keine Kinder in • Anke Feuchtenberger: Also isst Cherry Blossom Girl vergo- rInnen kennen und studierte schließ- nung bekommen, wie alle Karikaturisten. die Welt. Aber natürlich habe ich mich für Frau- Mit Ihren Karikaturen sind „Die Hure H wirf t den rene Kirschen, bekommt Superkräf- lich Illustration auf der Hochschule für Trotzdem habe ich immer gezeichnet, was Sie eine der großen Chronistin- Handschuh“ nach te und rettet Mädchen und Frauen Angewandte Wissenschaften. ich wollte, auch wenn es bedeutete, manch- nen der BRD. Was hat sich in den einem Text von Katrin vor Enttäuschungen mit Männern. Mein Bruder schenkte mir ein Co- mal aus politischen Gründen nicht gedruckt letzten Jahren geändert? Ach, de Vries , Reprodukt, Allerdings verliert sie ihre Kraft, so- mic von der Kanadierin Julie Doucet zu werden. es wird immer schlimmer. Zum 2007, 112 S., 20 Euro bald sie sich selbst verliebt. Ich mag zum Geburtstag, die einen großen Ein- Beispiel die Aufrüstung: Es ist www.feuchtenbergerowa.de Comics, die alltägliche Probleme wie fluss auf mich ausübte. So entdeckte Von 25 Mark konnten Sie nicht leben, Sie ein Skandal, dass die Bundes- etwa Liebe behandeln. Die einzigen ich Underground-Comics für mich – ich haben ja auch noch fünf Kinder. Nein, das regierung Leopard-2-Panzer an • Evelin Höhne: „Still SuperheldInnen, die ich ganz gut fin- mochte diesen ehrlichen, unverblüm- reichte nicht, ich organisierte eine Zeit lang Saudi-Arabien liefert. Das ist Not Famous No. 1“ de, sind die Powerpuff Girls. Auch in ten Stil. Sehr gut gefallen mir Roberta Ausstellungen und verdiente damit sehr gut. heute gerade mal zwei Tage in Ventil, 2007, 128 S., den Spiderman-Filmen gefällt mir der Gregory, und die Brüder Irgendwann wollten aber auch andere, dass den Schlagzeilen und dann wie- 24,90 Euro www.evelin.de Kontrast gut zwischen dem normalen Hernandez. ich für sie zeichnete, zum Beispiel „Die Zeit“ der vergessen. Klar, was Frau- Menschen, der Sorgen hat und bei dem Um als Graphic Novel durchzu- und der „Vorwärts“. Anfang der 70er kam enrechte angeht, hat sich einiges nichts klappt, und dem Superhelden, gehen, sind meine Geschichten nicht dann die junge Verlegerin Antje Kunstmann verbessert, gerade in der Wirt- * u n d e s g i b t der die Welt retten muss. lang und ernst genug. Meine Comics auf mich zu, die meine Zeichnungen zu den schaft gibt es immer mehr Frau-

n o c h v i e l m e h r , In den 1990er-Jahren spielte ich sind bunt, humorvoll und ironisch. Verlag Antje Kunstmann, Marie Marcks: Tai Lüdicke Frauenthemen als Buch herausgeben wollte. en in Führungspositionen. Aber b i t t e s e l b s t Bass bei der deutschen Riot-Grrrl- Ich bezeichne sie am liebsten als Pop- „Weißt du, dass du schön bist?“ war mein ers- politische Karikaturistinnen sind i

Marijpol & Liz Prince w eiterstöbern! Band Parole Trixi. Musik hat heute Art-Novel! r B ld tes Buch, dem viele folgten. nach wie vor sehr rar. r