Wild West Weekly
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WILD WEST WEEKLY WILD WEST WEEKLY - Ausgabe 428 - 2. Dezember 2013 Editorial ..... Moin Folks . bis auf das Finale der Duessel- Die „WILD WEST WEEKLY“ Nr. 428 holt den Village 250 im Dorf war’s ein ruhiges Wo- Bericht vom Prewar Rennen Anfang Novem- chenende . ber in der Duisburger Rennpiste nach. Und die In dieser Woche leiten die „Lastwagenfahrer“ Abteilung „Vorschau“ richtet sich zwangsläu- der Craftsman Truck Serie am Mittwochabend fig auf’s 245 Finale an derselben Stelle . im „dörflichen“ SOKO Keller die Runde der Inhalt (zum Anklicken): letzten Rennen im Dezember ein. Weiter - Prewar Rennen geht’s dann mit dem Showdown der Gruppe am 9. November 2013 in Duisburg 245 am Freitag und Samstag in der Duisburger - Gruppe 2 4 5 Rennpiste, bevor dann die NASCAR Oldtimer 4. Lauf am 7. Dezember 2013 in Duisburg am 14.12. in Lintfort die clubübergreifenden - News aus den Serien Saison 2013 Wettbewerbe für dieses Jahr beschließen . Prewar Rennen am 9. November 2013 in Duisburg geschrieben von r(r)rr Für den Rest hatten die Firmen freie Hand. (rennpisten (rallye) reporter ronald) Hubraum, Aufladung und Kraftstoff - alles Vier Ringe – Vier Automobilmarken. ohne Begrenzung! Ferdinand Porsche fühlte Das Jahr 1932 war für die deutsche Autoin- sich von den Vorgaben derart angespornt und dustrie das schlimmste in der Zeit der Welt- holte innerhalb dieses Gewichtslimits alles für wirtschaftskrise. die Auto Union heraus. Ein Zusammenschluss der vier angeschlagenen säch- sischen Automobilherstel- ler Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union war die einzige Chance zu Überleben. Als Firmenzeichen wählten sie in Hinblick auf die ersten Olympischen Spiele im Deutschen Reich vier inei- nander verschlungene Rin- ge. Im Jahr 1934 traten neue Regeln für Grand Prix Rennen in Kraft. Für Auto Union galt es, die Domäne der Franzosen und Italiener im Rennwagenbau Schnell dominierte die Farbe Silber die Renn- zu durchbrechen. Praktisch war alles erlaubt, strecken der Welt und niemand konnte sich der wenn nur das „nackte“ Gesamtgewicht von Faszination dieser Rennboliden entziehen - die 750kg nicht überschritten wurde und damit Zwickauer Silberpfeile waren in aller Munde. war eine neue Spielwiese für deutsche Ingeni- Eine Karosserie aus Aluminium, eine handge- eure gefunden. arbeitete Belederung und ein außergewöhnli- Ausgabe 428 2. Dezember 2013 Seite 1 / 9 WILD WEST WEEKLY ches Design - beim Anblick dieser Gefährte Für die Saison 1937 entwickelte Mercedes- geriet der damalige wie heutige Rennsport- Benz einen neuen Boliden: den W125. Unver- begeisterte schnell ins Schwärmen. wechselbar waren vor allem die drei Kühlöff- nungen in der Frontpartie. 646 PS ließen sich dem 222 Kilogramm schweren Motor im stabilen Oval- rohrrahmen entlocken. Zwei Drei- fach- und drei Doppelsiege unter- strichen die Überlegenheit von Uhlenhauts Konzept. Bereits im September 1937 gab die Motorsport-Behörde das technische Regelwerk für die Grand-Prix- Formel ab 1938 bekannt. Die Kern- punkte: Maximal drei Liter Hub- raum mit bzw. 4,5 Liter ohne Kom- pressor. Die Saison 1937 war noch Großes Lenkrad, enges Cockpit, 16 Zylinder - Auto Union Typ A in Gang, da hatte man bei Mercedes-Benz be- reits die nächste im Visier. Der W154 sollte der bis dato erfolgreichste Silberpfeil werden: Im Zeichen des Sterns. 1934 brach auch bei Mercedes eine neue Zeit an: Das Projekt hieß W25, und als Premierentermin für das Fahrzeug fasste Daimler-Benz das Avus- und das Eifelrennen im Vorfeld des Grand Prix von Frank- reich am 1. Juli 1934 ins Auge, der zweite Große Preis der Saison. Der Rennwagenmotor - ein Vier- ventiler mit zwei obenliegenden Nockenwellen - brachte 211 Kilo- gramm auf die Waage. Der Tank fasste 215 Liter, die Maschine verbrauchte 1938 wurde Rudolf Caracciola Europameister, aber auch 98 Liter auf 100km. Die Karosserie der W154 siegte in drei von fünf Grand-Prix- mit ihren vielen Kühlschlitzen wurde per Hand Rennen. 1939 war Herrmann Lang der mit Ab- aus Aluminium gehämmert, ein schlichter stand erfolgreichste Fahrer des Jahres: Sieger Grill mit vertikalen Stäben schloss den Aufbau in 5 von 8 Rundstreckenrennen, außerdem in nach vorn ab. Die Bilanz für Mercedes-Benz: zwei Bergrennen. 16 Siege gingen auf das Konto des W25. W25 aus dem Hause Willner Ingo´s Silberpfeil Ausgabe 428 2. Dezember 2013 Seite 2 / 9 WILD WEST WEEKLY Austin 7 Sports – englische Noblesse ziell angefertigten Aluminiumräder der Renn- Sir Herbert Austin führte die Produktion des wagen, die anstatt der üblichen Speichenfelgen Austin 1922 ein. Sein Sohn begann ein Jahr dort zum Einsatz kamen. später seine erfolgreiche Rennfahrerkarriere Mit über 1.000 Rennerfolgen war der Typ 35 auf Rennstrecken wie Brooklands und Monza. außerdem enorm erfolgreich zu seiner Zeit. Unter den Bezeichnungen wie Ulster oder 1926 wurde er Grand Prix Weltmeister und Nippy folgten dann in den Folgejahren weitere gewann in der Zeit von 1925 bis 1929 unun- unterschiedliche Sportausführungen. terbrochen die legendäre Targa Florio. Insgesamt wurden etwa 400 Wagen vom Typ 35 gebaut und von einer ganzen Legion an Fahrern im Renneinsatz bewegt; vom reinen Amateurpiloten bis zum bekannten und be- rühmten „Profifahrer“. Der Renntag Von solchen und ähnlichen Stories angefixt, taten sich 2011 einige Formelbegeisterte in der Duisburger Rennpiste im Rahmen eines Clas- sic Formula Days zusammen. Holger´s Zwerg Schnell war die Idee von einem „Prewar“- Rennen - also mit Grand Prix Wagen bis Vor- Bugatti B 35 – Ein Auto, um Rennen bildbaujahr 1939 – geboren. Ein Reglement zu fahren und mögliche Einsatzfahrzeuge waren eben- "I make my cars to go, not to stop." so - der falls schnell geschrieben bzw. gefunden. Bis Erzählung nach - Ettore Bugattis Antwort auf zu deren Realisierung sollte aber noch viel eine Kundenbeanstandung bezüglich schlecht Wasser den Rhein runterfließen und zwei wei- funktionierender Bremsen. tere Jahre ins Land ziehen. Nachdem in den letzten Monaten vom Autor dieser Zeilen ein wenig die Wer- betrommel gerührt wurde und feststand, dass min- destens eine Startgruppe für diese außergewöhn- lichen Boliden sicher zu- sammen kommen sollte, war es dann am 9. Novem- ber diesen Jahres endlich soweit. Acht Slotverrückte fanden den Weg in die Rennpisten Werkstatt und hatten teil- Deutsch/Schwedische Freundschaft – das Bu- weise sogar zwei Grand Prix Boliden im Ge- gatti Color Nation Projekt in 1:24 (Belgien und päck. Ungarn sind ebenfalls schon im Bau) Eigentlich hatten sich im Vorfeld sogar 10 1924 baute Bugatti das Auto, das ihn zur Le- Prewar Racer angekündigt und auch schon gende werden ließ, den Type 35. Trotz des entsprechende Fahrzeuge auf die Ronlops ge- Bremsmankos galt der Bugatti 35B Vielen als stellt, aber es gibt ja immer den ein oder ande- der schönste Rennwagen aller Zeiten. Zu die- ren kurzfristigen Ausfall. ser Zeit außergewöhnlich waren z.B. die spe- Ausgabe 428 2. Dezember 2013 Seite 3 / 9 WILD WEST WEEKLY Gefahren wurde in zwei Vierergruppen, so dass ausreichend Streckenpos- ten um die Bahn verteilt werden konnten. Dies war aber – wie sich im Rennen feststellen ließ – eigentlich nicht notwendig. Alle Teilnehmer fuhren sehr diszipliniert und nicht auf der „letzte Rille“ oder gar auf der Suche nach den berühmt, berüchtigten 2 Zehnteln. Die Streckenposten stan- Heckansichten: Das historische Grand Prix den ganz entspannt an der Bande und Starterfeld vor der historischen Holztribüne verfolgten das Treiben auf der Bahn. An diesem Tag sollten zwei Rennen gefahren Und trotzdem war das Gros der Fahrer – nach werden. Sozusagen zum Einstieg und um die einer kurzen Eingewöhnungszeit auf den Fahreigenschaften dieser „hochbockigen“ und ersten beiden Spuren – recht schnell und zügig „schmalreifigen“ Gefährte erst einmal in Ruhe unterwegs. kennenzulernen, wurde mit einem Gleich- Bei der späteren Auswertung zeigte sich, dass mäßigkeitsrennen gestartet. diese Taktik nicht die Verkehrteste sein sollte. Dazu war es wichtig, pro Spur 5 Runden am Wer souverän schnell und ohne Abflüge un- Stück möglichst zeitgleich zu fahren. Während terwegs war, kassierte am Ende auch die einer 5-minütigen Fahrzeit je Spur sollte jeder geringsten Strafpunkte. Fahrer dazu ausreichend Gelegenheit finden. Je enger die Zeiten zusammenliegen, desto Holger im legendären Mercedes W25 Sil- weniger Strafpunkte kassiert der Formelpilot. berpfeil (im Foto auf Spur 2) konnte es am Besten und sollte dieses Rennen mit schlappen Die Auswertung erfolgt recht komfortabel und 368 von 15.000 möglichen Strafpunkten ge- zügig. Über den Bepfe Export werden alle winnen. Rundenzeiten unsortiert an ein spezielles Pro- gramm von Andreas Fischer weitergereicht und dann über Excel die Strafpunkte ermittelt. Andreas hatte diese „Software“ speziell für das Hockenheim Historic Event im April diesen Jahres geschrieben und dem Autor freund- licherweise für das anstehende Prewar Rennen zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Andreas. „Dickschiffe“ unter sich, lediglich der Auto Union fühlt sich da (noch) etwas unwohl. Aus der zweiten Startgruppe konnte da nur Ronald mit seinem SSKL Dickschiff (im Foto ebenfalls auf Spur 2) mithalten. Aber rund 100 Strafpunkte mehr bedeutete am Ende halt „nur“ Rang 2. Der Dritte auf dem Podest: Robert W. Die erste „Viererbande“ ebenfalls weitere gut 100 Punkte dahinter. Ausgabe 428 2. Dezember 2013 Seite 4 / 9 WILD WEST WEEKLY Die komplette Auswertung dauerte weniger als Auch hier sollten 5 Minuten pro Spur ab- fünf Minuten und natürlich bildete sich nach solviert werden. Allerdings ging es dieses Mal dem Rennen eine Fahrertraube um