DIMITRIS-TSATSOS-INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE VERFASSUNGSWISSENSCHAFTEN DIE EUROPÄISCHE FRIEDENSPOLITIK DER SOZIALDEMOKRATIE IN DER WEIMARER REPUBLIK - NATIONALSTAAT, EUROPA UND WELTGEMEINSCHAFT IM KONZEPT DER SPD Prof. Dr. Peter Brandt DTIEV Hagen, FernUniversität in Hagen DTIEV-Online Nr. 1/2016 DTIEV-Online Hagener Online-Beiträge zu den Europäischen Verfassungswissenschaften ISSN: 2192-4228 FernUniversität in Hagen Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften 58084 Hagen Tel.: 02331 987-2912 e-mail:
[email protected] http://www.fernuni-hagen.de/dtiev Peter Brandt, „Die europäische Friedenspolitik der Sozialdemokratie …“, DTIEV-Online 2016, Nr. 1 Die europäische Friedenspolitik der Sozialdemokratie in der Weimarer Republik – Nationalstaat, Europa und Weltgemeinschaft im Konzept der SPD Peter Brandt* In dem Dreivierteljahrhundert zwischen der Bismarck’schen Reichsgründung und der Zerstö- rung des Deutschen Reiches infolge des Hitlerʼschen Aggressionskrieges wird man von einer institutionalisierten und systematischen Außenpolitik in der deutschen Sozialdemokratie über lange Perioden kaum sprechen können, in denen die illegale, halblegale bzw. isolierte, obwohl 1890 bis 1932 wählerstärkste Partei entweder überhaupt keine oder nur wenige Möglichkeiten besaß, auf die staatlichen Außenbeziehungen einzuwirken. Insofern geht es teilweise eher um das außenpolitische Denken als um eigenes konkretes Handeln. Außenpolitik im engeren Sinn betrieb die SPD in der Weimarer Republik, wenn auch überwiegend indirekt – denn sie