Auf abenteuerlichen Straßen – 2019

04.-06.03. Anreise via Indien 2 07.03. Abenteuerliche Straßen 4 08.03. Sightseeing im Osten Bhutans 6 09.03. Eine lange Fahrt 7 10.03. Noch mehr abenteuerliche Straßen 10 11.03. Bumthang Tal, das Tal der Schweizer 11 12.03. Ausflug ins Tang Tal 14 13.03. Zum Tal der Kraniche 15 14.03. Eine unfreiwillige Wanderung in Punakha 17 15/16.03. Thimphu, die Hauptstadt ohne Ampeln 19 17.03. Paro Tsechu zum Ersten 22 18.03. Wanderung zum Tigernest und Paro Tsechu zum Zweiten 23 19.-21.03 Der lange Rückweg 24

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 2

In diesem Jahr haben wir es endlich nach den letzten Jahren zwar etwas gelockert, Jürgen hatte diese Tour bereits 2017 bei 04.-06.03. – Bhutan geschafft. Für diejenigen, die sich aber immer noch muss man eine geführte dem Veranstalter World Insight gefunden, Anreise via Indien fragen, wo das ist: Es ist nördlich von In- Tour mit Transport, Hotel, Essen und Rei- aber wer den letztjährigen Reisebericht dien und südlich von Tibet, direkt neben seleiter buchen. Wenn man das Land nur „Südwesten der USA 2018 - Mehr als nur Wir verlassen das Haus gegen 13:30 Uhr Nepal. für ein paar Tage besuchen möchte, ist National Parks“ gelesen hat weiß ja und fahren nach Frankfurt, um unseren Das Land ist nicht wirklich groß und da es der Preis ziemlich hoch (mindestens 200 schon, dass wir sie auf dieses Jahr ver- Abendflug nach Delhi zu nehmen. für ausländische Reisende einige Ein- USD pro Tag in der Nebensaison), aber je schieben mussten. Wir haben uns für die- schränkungen gibt, ist es kein alltägliches länger der Aufenthalt ist, desto vernünfti- se spezielle Tour entschieden, weil es eine Die Langstreckenflüge sind mit Air India, Reiseziel. Sie haben die Restriktionen in ger wird die Gebühr. der wenigen ist, die die meiste Zeit in Bhu- weshalb wir uns die Zeit bis zum Boarding tan verbringt, anstatt auch Nordindien in der Lufthansa Senator Lounge vertrei- mit einzubeziehen (was dem Veranstalter ben können. Da unsere Erwartungen an viel Geld spart, aber nicht das war, was das Essen an Bord recht bescheiden sind, wir suchten). essen wir hier auch zu Abend. Diese Reise beinhaltet nun nicht nur den bereits touristisch erschlossenen Westen, Das Bording ist dann so chaotisch wie be- sondern auch den östlichen Teil des Lan- fürchtet. Sie überprüfen das e-Visum zum des. Einer der Hauptgründe für den Titel dritten Mal (bloß nicht vergessen die Be- dieses Berichtes. stätigung, dass das Visum erteilt wurde auszudrucken – ohne das Papier kommt man noch nicht einmal zum Check-in- Schalter!). Dann beginnt das Boarding mit den hinteren Reihen, dann Business und dann der Rest. Aber das bedeutet nicht, dass die hinten sitzenden einsteigen kön- nen – nein, nein sie müssen im Gang vor dem Flugzeug warten, bis Business etc. vorbeikommt. Auch ansonsten gibt sich Air India alle Mü- he die Vorurteile zu bestätigen. Freya und ihre Nachbarin können die Sitze nicht ver- stellen, es gibt kein Leselicht und das En- tertainment-Programm springt nur bei „indisch“ an. Die Sitze selbst sind misera- bel und auch das Essen entspricht dem Er-

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 3 warteten. Nur gut, dass wir nicht mehr Da im Innenraum immer noch niemand Nach einer Dusche und kurzer Pause lau- tel. Eigentlich wären die beiden anderen hungrig sind. zu sehen ist der uns abholen will, gehen fen wir mit den beiden Schwestern zum lieber Tuk-Tuk gefahren, aber da uns im wir halt vor die Tür und finden dort auch nahegelegenen Einkaufszentrum. Das ist Hotel gesagt wurde, dass die Fahrer die Kleiner Lacher am Rande: Die Sitznach- den Vertreter der lokalen Agentur. Bis hier in der Nähe die einzige „Attraktion“. Adresse nicht immer kennen, finden wir es barin erzählt, dass sie weiter nach Neapel aber alle Teilnehmer den Weg nach drau- Mit einem Taxi in die Innenstadt zu fahren besser die bekannte, halbstündige Strecke fliegen würde, nur um sich mit einem ßen gefunden haben dauert es. Neben würde bei dem Verkehr zu lange dauern zu laufen. Also schließen sie sich uns an. „habe ich das schon wieder gesagt?“ zu uns sind noch ein anderes Paar und zwei und die in der Nähe vorhandene Metro verbessern . Schwestern, die wir schon in Frankfurt fährt auch nur mit mindestens zweimali- Am nächsten Morgen klingelt der Wecker kennengelernt gem Umstei- um 5:45 Uhr. Nach einem schnellen und In Delhi setzt sich die Bürokratie fort. haben, mit von gen zu irgend- eher mäßigen Frühstück geht es mit ei- Auch hier wird das e-Visum nicht etwa im der Partie. etwas Interes- nem viel zu großen Bus zum Flughafen. System überprüft. Der selbst erstellte santen. Um überhaupt in die Abfertigungshalle zu Ausdruck zählt. Mit zwei Land- Auf staubigen kommen, werden schon mal alle Tickets Immerhin sind so viele Schalter geöffnet, rovern geht es Wegen geht kontrolliert. Unser Gepäck ist offiziell be- dass man recht schnell am Gepäckband ins nahe gele- es vorbei an reits bis Guwahati, unserem Zielflughafen steht. Das Gepäck kommt zügig und die gene Hotel. kleinen Hand - in Indien, durchgecheckt. Da aber alles Zöllner sind eigentlich nur an den Einhei- Unser letzter werksbetrie- Gepäck am Einreiseflughafen Indiens mischen mit ihren riesigen Gepäckstapeln gemeinsamer ben, Auto - durch den Zoll muss, haben wir es gestern interessiert. Endlich mal etwas Positives. Besuch in Indien werk stätten auch mit ins Hotel nehmen können. Heu- ist nun schon Ambience Mall - Gurgaon und Eisverkäu- te wollen wir es eigentlich nur am Trans- Nach dem Zoll stehen einige Abholer, ob- mehr als 20 Jah- fern. Dahinter ferschalter abgeben, aber ein solcher ist wohl dies eigentlich gar nicht möglich sein re her, aber auf der kurzen Fahrt ist schon befinden sich häufig große, schmiedeei- nicht zu finden. Also stellen wir uns doch sollte. Unserer ist jedenfalls nicht dabei. wieder alles vertreten: Autos und Laster, serne Tore vor nicht allzu schlecht ausse- wieder an einem normalen check-in Also suchen wir uns erst einmal einen Busse und Tuk-Tuks, aber auch Kühe, henden Villen. Schalter an. Geldautomaten. Die indische Rupie ist Schweine, Hunde und selbst ein Kamel – Außer einem „Mister-Wichtig“, „Schlan- auch in Bhutan gängiges Zahlungsmittel irgendwie klappt es trotzdem mit dem Das Einkaufszentrum ist eher langweilig. gen-sind-nur-für-andere“ ist die Sicher- und wird mit 1:1 umgerechnet. Nur die Verkehr. Westliche Marken von McD bis ZARA. heitskontrolle und der Rest nichts Beson- größeren Scheine werden in Bhutan an- Der immer wieder gesehene Einheitsbrei. deres. Da nicht viel Zeit bleibt sparen wir geblich nicht akzeptiert. Letztendlich hat Die Gegend gehört eigentlich schon gar Die Preise scheinen günstig, aber nicht uns auch den Besuch in der Lounge. Das es dort aber niemanden interessiert. nicht mehr zu Neu-Delhi, sondern ist eine wirklich billig zu sein. Schließlich landen wir Boarding ist dann genauso chaotisch wie Es ist ein bisschen tricky, bis wir die Stücke- Development Area, die vom nahe gele- in einem All-Asian Restaurant für ein gu- in Frankfurt. lung so haben wie wir das wollen. Aber genen Flughafen lebt. Da es morgen früh tes Abendessen und einige Bier. jetzt passt es. Im Nachhinein hätten wir schon weitergehen soll, können wir damit Wir landen eine halbe Stunde früher als mal deutlich mehr abheben sollen. leben. Im Halbdunklen, geht es zurück zum Ho- geplant. Interessant, ist doch der Flug mit

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 4 gerade einmal 2,5 Stunden angesetzt. Deutsch das er in der Schweiz gelernt 07.03. – ablen Toyota Kleinbus und los geht’s. Heu- Wo immer der Pilot das gut gemacht hat hat. Abenteuerliche Straßen te wird es eine lange Fahrt bis nach Tras- . higang. Die Entfernung beträgt nur 180 Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen Die Fenster des Hotelzimmers taugen km, aber es wird 10 Stunden dauern, bis Wir verlassen den Flughafen und haben und wir gehen nochmal los. Die Grenz- bestenfalls dazu den Regen draußen zu wir dort sind. Ein großer Teil der Straße ist jetzt einen 3,5-stündigen Transfer zur stadt Samdrup Jongkhar ist ziemlich lang- halten. Als die Stadt um 5 Uhr morgens nicht asphaltiert oder im Bau. Grenze von Bhutan vor uns. Unser eigent- weilig. Wir laufen etwa eine halbe Stunde aufwacht, können auch wir nicht weiter licher Reiseleiter wird uns an der Grenze herum und haben damit den größten Teil schlafen. Kaum aus dem Ort heraus schraubt sich treffen, aber die Agentur hat einen jungen der Stadt gesehen. die Straße in Serpentinen nach oben. Es Mann geschickt, der uns begleitet. Er Bei einer kleinen Marktfläche wird Freya Das Frühstück geht bergauf, scheint nicht wirklich erfahren zu sein, da auf Hitler angesprochen und sagt dazu wurde für 7 bergab und das der Fahrer ihm unterwegs immer Uhr morgens den ganzen Tag wieder sagen muss, wohin er für arrangiert und lang. Unser Stempel, Fotokopien usw. gehen die Abfahrt für Fahrer fährt soll. 8:30 Uhr. So ist richtig gut. Die Fahrt ist typisch indisch. Lkw, genug Zeit für Langsam, aus- Busse, Pkw und Tuk-Tuks teilen einen weiteren geglichen und sich die Straße und jeder will der Stadtbummel. vorausschau- Schnellste sein. Die Hupe ist im Unsere beiden end. Dauereinsatz. Wenigstens sehen Schwestern wir nur eine einzelne Kuh, die mit- sind super kom- zwischen Samdrup Jongkhar und Später am ten auf der Straße liegt. munikativ und Morgen ma- so hat die eine in Samdrup Jongkhar chen wir einen Die Einwanderung nach Bhutan von ihnen zwi- kurzen Halt, ist ziemlich einfach. Das Visum wurde vor- klar ihre Meinung. Danach werden die schen Früh- um einen Spa- ab durch die örtliche Agentur beantragt Hände geschüttelt und die Sache ist ge- stück und Ab- ziergang zu und wir müssen nur eine Ankunftskarte klärt. Das fängt ja gut an, denkt sie sich. fahrt den machen. Wir ausfüllen. Unser Hotel liegt nur wenige Anästhesisten sollen sowieso Meter entfernt. Kaum sind wir dort, öffnet des Königs ken- langsamer wer- der Himmel seine Schleusen. Es gießt wie nengelernt. den, da der aus Eimern. Also sitzen wir alle zusammen Straßenbau die in der Empfangshalle und Tenzin, unser Wir packen un- Straße nur für Guide, erzählt uns ein bisschen was. Er ist ser Gepäck in bestimmte zwischen Samdrup Jongkhar und Trashigang ein netter junger Mann mit gutem den komfort- Stunden offen

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 5 lässt. Um 11 Uhr müssen wir eine Stunde in sern kann es ziemlich kalt werden. Zum nen kurzen Halt in Khaling an einer loka- Hier treffen wir das erste Mal eine Gruppe einem lokalen Straßenrestaurant warten, Glück hat uns unser Reiseleiter gesagt, wir len Webschule. Zu sehen gibt es zwei von Rotel Reisen. Bisher dachten wir im- Tee trinken und ein paar Kekse essen. sollen ein paar Jacken mitbringen. Frauen, die in einem Raum mit altmodi- mer, dass Rotel nur in ihren Spezialbussen Nach der Pause ist die Straße wieder ge- scher Ausrüstung sitzen. Wie so oft bei unterwegs ist, aber auf den hiesigen Stra- öffnet und wir können weiterfahren. Es gibt ein kleines Buffet nur für uns, ein- dieser Art von Besuchen ist es mehr eine ßen würden die nicht weit kommen. Auf fach aber lecker. Dazu bekommen wir Show als alles andere. Außer, dass wir uns der weiteren Reise werden wir sie immer Jetzt kann uns unser Fahrer zeigen, was er Kardamontee. Einheimisches Essen ist su- die Füße vertreten konnten, hat es sich wieder sehen. in den letzten 15 Jahren gelernt hat. Meis- perscharf und für westliche Mägen ei- unserer Meinung nach nicht gelohnt hier tens ist die Straße breit genug für ein grö- gentlich nicht zu genießen. Im Laufe der anzuhalten. Wenigstens bleibt uns der La- ßeres Auto, aber das hier ist keine Ein- Zeit hat man den erspart. bahnstraße. Viele große Lastwagen dann wohl be- überholen uns oder kommen uns entge- schlossen auf In der Nähe will gen. Nummer sicher uns unser Rei- Die Fahrt über die Baustelle ist abenteu- zu gehen und seleiter den erlich. Diese Art von Abenteuer ist nicht gar nicht mehr höchsten Flug- so Freyas Ding und so guckt sie die meiste zu würzen. Da- hafen Bhutans Zeit gerade aus und nicht nach rechts, wo für ist das Ge- auf 2.900 m zei- es ganz gut nach unten geht. Dabei gibt müse etc. ge- gen, der aber es rechts und links einiges zu sehen! schmacksinten- für die Saison So fahren wir an den Barackensiedlungen siver als bei uns. geschlossen ist. der Indischen Straßenarbeiter vorbei. Für Vegetarier in Wamrong Also fahren wir Diese Blechhütten an der Straße sind sicherlich ein weiter und da schon sehr armselig, nicht viel besser als Fest. es spät wird, wird der Spaziergang am große Hundehütten. Wir erfahren aber, Yonphula Pass übersprungen. dass die Straßenarbeiter hier viel mehr Unterwegs im Auto bekommen wir ge- verdienen als in Indien und dies deshalb trocknete Yak-Milch zum Probieren. Stein- Gegen 18 Uhr erreichen wir das Hotel in auf sich nehmen. hart, leicht säuerlich. Nicht so unser Ding. Trashigang.. Es liegt an einem Berghang Auch bei den anderen Mitreisenden hält mit herrlicher Aussicht, aber zu weit weg Wir haben ein spätes Mittagessen gegen sich die Begeisterung in Grenzen. von allem anderen, um das Hotel nach zwei Uhr in Womrong, einem Dorf am dem Abendessen noch mal zu verlassen. Straßenrand, das anscheinend nur aus Weiter geht es. Immer wieder Baustellen, Geschäften und Restaurants besteht. aber wenigstens keine Sperrungen mehr. Die Zimmer sind riesig aber es ist ganz Langsam aber sicher erreichen wir eine Da es auf dem Weg liegt (und Teil des of- schön frisch. Für das große Buffet ziehen größere Höhe und in diesen Betonhäu- fiziellen Programms ist), machen wir ei- wir uns daher warm und mummelig an.

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 6 08.03. – Das offizielle heutige Programm wurde Karte ab – noch denken wir uns nichts da- probieren. An einem Haus vor dem ein Sightseeing im Osten durch weitere Straßenbauarbeiten geän- bei. Mann an seinem Auto bastelt stoppen Bhutans dert. Am Ende werden wir heute das se- wir und dürfen danach in das Haus der hen, was bereits für Als es dann endlich gestern geplant war. los geht, fahren wir in ein Seitental wo Wir starten um 7:45 wir uns als erstes ei- Uhr, da die Banken ne kleine, lokale We- in Trashigang erst berei ansehen. Alles um 8 Uhr morgens sehr einfach, direkt öffnen. Im Nachhi- vor der Tür des nein hätten wir das Wohnhauses. Ne- Geldwechseln mal benan werden die besser gestern in große Stoffstücke

Trashigang Samdrup Jongkhar eingefärbt und ge- Weberei in Trashigang-Radi erledigt. Vor allem Weberei in Trashigang-Radi waschen. Sicherlich Trashigang ist der östlichste größere Ort da wir wegen der Straßen- authentischer als das, was wir Familie wo wir bei Buttertee und Knabbe- (Stadt würde ich es mal nicht nennen) in sperrung unterwegs ohnehin Zeit tot- gestern gesehen haben. So stellt man sich reien Fragen stellen können. Der Butter- Bhutan. Heute ist der erste Tag, an dem schlagen mussten. Heimarbeit vor und jetzt fangen wir an tee hat besser geschmeckt als befürchtet, wir Bhutan wirklich kennenlernen können. daran zu glauben, dass die Stoffe nicht wie aber für den Rest der Reise haben wir Bisher sind wir ja eigentlich nur gefahren Um der Bürokratie ein Schnippchen zu so oft in irgendeiner Fabrik in China pro- dennoch einen großen Bogen darum ge- und haben mal hier und da gehalten. schlagen wech- duziert werden. macht. selt unser Rei- Einen kleinen, Da unser Hotel hoch über einem tiefen Tal seleiter das dunklen Laden Auf dem Weg zurück nach Trashigang liegt, hatte Jürgen gehofft, im frühen Mor- Geld für uns. gibt es dann halten wir am örtlichen Kloster, dem ein- genlicht schöne Fotos machen zu können. Dennoch war- aber trotzdem zigen neuen Punkt auf der Tagesordnung. Der Blick aus dem Fenster um 6 Uhr mor- ten wir mehr und einige von Das Rangjung Woesel Chhoeling ist ziem- gens zeigt aber hauptsächlich Nebel. Also als eine halbe uns können lich groß und relativ neu. Sie haben sogar erst mal in aller Ruhe unter die Dusche. Stunde bis er auch nicht wi- ein Gästehaus in dem Touristen über- Anschließend läuft er ein wenig um das zurück kommt. derstehen. nachten können. Ein weiteres riesiges Ge- Hotel herum und klettert sogar noch Der Geldauto- bäude befindet sich im Bau. Der Innen- weiter den Hügel hinauf bis zum geschlos- mat, den Jür- Als nächstes raum des Tempels selbst ist schön bunt, senen Resort oberhalb. Es ist ein schöner gen findet sollen wir unbe- aber leider ist es wie in Bhutan üblich nicht in Trashigang-Radi Morgen an der frischen Luft. lehnt die VISA dingt Buttertee erlaubt Fotos zu machen.

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Der Halt ist nicht wirklich lang, aber es ist Nach einem Dieses Mal 09.03. – schon 14 Uhr und so fahren wir zurück weiteren Ein- aber steigen Eine lange Fahrt zum Mittagessen in ein lokales Restaurant kaufsbummel wir aus und im Zentrum vom Trashigang. Auf die Toi- laufen wir umrunden den Heute geht es wieder um 8:30 Uhr los. lette können wir in einem Zimmer des da- schließlich zum Stupa zu Fuß. Das findet Jürgen nicht gut. Er wäre wie zugehörigen Hotels. Nachdem wir das Trashigang immer lieber früher unterwegs und später gesehen haben sind wir uns einig: Da sind Dzong. Ein Bereits vor 17 zurück, um mehr Zeit an den einzelnen wir auf unserem Berg doch deutlich bes- Dzong ist eine Uhr sind wie- Stationen zu haben. ser untergebracht. Mischung aus der im Hotel. Alle anderen Gruppen (Rotel und ein bel- Burg, Jetzt Klos- in Trashigang rächt ter sich und Verwaltungssitz. Dieser hier die Lage weit ab vom Schuss. wurde bei einem Erdbeben im Wenigstens funktioniert das In- Jahre 2009 schwer beschädigt ternet einigermaßen. So schla- und wird immer noch restau- gen wir die Zeit im Zimmer tot, riert. Dennoch ist es ein sehr bis wir uns in der Bar treffen, um schönes Gebäude. bei einem Bier den morgigen Tag zu besprechen. Das Abendessen Auffällig sind hier die vielen statt- findet dann wieder im großen lichen Hähne, weiße und bunte. Rangjung Woesel Chhoeling - Trashigang Speise-Saal des Hotels statt. Trashigang Dzong Unser Guide erzählt, die würden von den Mönchen gekauft, wenn die hören, dass einer geschlach- tet werden soll.

Bevor es dann wieder zum Hotel zurück geht, fahren wir noch zu der lokalen Stupa, die von den al- ten Soldaten auf Wunsch des Königs gebaut wurde. In Bhutan ist es beim Autofahren üblich, um jede Stupa am Straßenrand im Rangjung Woesel Chhoeling - Trashigang in Trashigang Uhrzeigersinn herum zu fahren.

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 8 gisches Paar, dass ebenfalls unsere Route die Gebetsmühlen oder knien vor irgend- hätten wir hier noch ohne Probleme eine wir mittlerweile auch schon einige. fährt) sind längst weg. Unser Reiseleiter welchen Schreinen. Tja, ein gutes Karma weitere Stunde zubringen können. sagte uns gestern Abend, dass wir wegen gibt es nicht umsonst . Irgendwann ist die Baustelle wieder zur eines Kontrollpunktes so Dann geht es auf dem Durchfahrt freigegeben und wir können spät aufbrechen müssen. gleichen Weg zurück. Der weiterfahren. Natürlich nicht nur für die Interessanterweise sind ist zwischendurch ge- Fahrzeuge in unserer Richtung, auch hier die anderen in dem glei- teert, aber dann wieder gibt es wieder Gegenverkehr. chen Tempel, den auch nur ein schlechter Feld- wir besuchen. weg. Dafür, dass Gomp- hu Kora ein wichtiges Das Kloster Gompu Kora Kloster ist, finden wir das ist das einzige der Ziele, erstaunlich. die für gestern auf der Tagesordnung gestan- Weiter geht es in Rich- den haben und das wir Gom Kora Temple - Trashigang Gom Kora Temple - Trashigang tung Westen. Dann nun nachholen. Die Klos- kommt das Bekannte: ter, die heute auf der Ta- Baustelle. Wir müssen ei- gesordnung standen, ne halbe Stunde warten, werden dafür entfallen. da die Straße gesperrt ist Im Gegensatz zu Rang- und erst um 12:00 Uhr zwischen Trashigang und Mongar jung Woesel Chhoeling, wieder geöffnet wird. das wir gestern besucht Also aussteigen und re- haben, ist Gomphu Kora den. Unsere beiden Einmal muss unser Fahrer ein Stück rück- ein altes Kloster mit einer Schwestern kommen mit wärtsfahren. „Jetzt ist Schluss“, sagen die langen Geschichte. einem Mönch ins Ge- beiden Schwestern, die heute auf der Hier gibt es einen spräch, der von einer jun- letzten Bank sitzen. Unser Guide be- schwarzen Stein in dem Gom Kora Temple - Trashigang Gom Kora Temple - Trashigang gen Frau begleitet wird. schwichtigt: „Der Fahrer sieht alles“. Von Guru Rinpoche beim Me- Sie ist angeblich Lama hinten kommt nur ein „Wir auch!“ ditieren in 8. Jh einen Abdruck hinterlassen Immer wieder laufen Mönche mit Opfer- und Gott weiß was für eine Reinkarnati- haben soll. Außerdem einen wunderba- gaben in den Gebetsraum. Dieser ist eher on. Interessant ist auch die Methode Leitplan- ren großen, alten Baum in dem die Vögel dunkel, klein und mit viel Atmosphäre. ken den Haarnadelkurven (von denen es zwitschern, dass es eine Lust ist. Hier soll in den nächsten Tagen ein großes Das Paar mit den kleinen Mädchen im Au- etliche gibt) anzupassen: In Ermangelung Fest stattfinden. Schade, dass wir das to und den Kühen auf dem Anhänger ist irgendwelcher Maschinen wird halt ein- Viele alte Leute befinden sich hier, drehen nicht miterleben können. Aber auch so auch sehr nett und vom Rotel-Bus kennen fach mit einem LKW darübergefahren. An

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 9 dem entstehenden Knick kann man dann Nicht lange danach erreichen wir Mon- gehen die anderen die steile Treppe hinauf tergehen will meint einer der Jungs, dass auch mit Muskelkraft herumbiegen. gar, eine für Ost-Bhutan zentral gelegene zum Tempel. Ein wirklich schöner Raum. er gerne Geld hätte. Sie schaut ihn streng Stadt mit Krankenhaus, Schulen und ei- Unser Guide verneigt sich respektvoll, an und schüttelt den Kopf. Das fangen wir Kurz vor dem Korila Pass gibt es ein Pick- nem schönen Dzong den wir uns gleich sehr tief und wir gehen einmal im Uhrzei- gar nicht erst an. nick. Hier soll der König auch immer Pause noch ansehen. gersinn durch den Raum. machen und es ist ein wirklich schöner Platz. Margret und Freya wol- len schnell mal gucken, ob die Klos, auf die die Königin geht auch so ausse- hen wie die an- deren und Freya muss zu- geben, dass das hier für eine Mongar Dzong Mongar Dzong in Mongar Toilette an der Straße auf dem Berg wirklich gut aussieht. Vor dem Gebäude sit- zen Mön- Nach dem Einchecken ins Hotel Da muss die Hofdame vorher nochmal che, die Tafeln anstreichen. Die Tafeln sind laufen wir für etwa eine Stunde durch die kurz mit einem Lappen rein und schon ist okay aber der ganze Boden drumherum Stadt. Mongar ist ein aufstrebender Ort. es wieder pico bello . ist versaut. Es gibt viele Geschäfte und überall wird Im Durchgang befindet sich eine Abbil- gebaut. Das Essen wurde extra aus unserem Ho- dung der vier Freunde Vogel, Hase, Affe Eine Gruppe Jugendlicher spielt Ball. Wir tel in Mongar gebracht. Das ist aber noch und Elefant. Die Tiere streiten darüber, schauen kurz zu und gehen danach zu ei- mal locker eine Stunde Fahrt entfernt. wer den Baum gesetzt hat. Am Ende ner kleinen, tiefer liegenden Stupa. Auch stellt sich heraus, dass sie alle daran betei- hier spielen Kinder und in einem Karton, Wir beenden das Picknick und fahren zum ligt waren. Vom Vogel kommt der Samen, dicht zusammen gekuschelt, liegen kleine Gipfel. Kleine Regentropfen verhindern der Hase hat ihn verscharrt, der Affe hat Hunde. den angekündigten Spaziergang. Wir lau- Dung dazu geliefert und Elefant schließlich Auf dem Rückweg zum Hotel wollen fen trotzdem ein bisschen an der Straße hat ihn gewässert. mehrere Jungs von Freya fotografiert entlang und werden dann wieder einge- werden. Sie gibt von den leckeren, in Tras- sammelt. Während Jürgen durch den Hof strolcht higang gekauften Süßigkeiten. Als sie wei-

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 10 10.03. – auch so gut desto Und noch mehr fand bleibt mehr abenteuerliche Straßen dahin ge- Schnee stellt. Un- liegt erst terwegs neben und Puh was für ein Tag. Wir sind gefahren halten wir dann auch und gefahren und gefahren. kurz an ei- auf der Am Anfang ist die Straße noch recht gut, ner aben- Straße. In- wenn auch mit vielen Kurven. Bald jedoch teuerlich auf zwischen wird sie schmaler und schmaler, bleibt einen Felsen ist sie eher aber die meiste Zeit asphaltiert. Teilweise platzierten in Sengor in Sengor Schlamm- gibt es sogar einen Mittelstreifen - bei uns Pagode und piste als würde das als Fahrradweg durchgehen. an einem hohen Wasserfall, dessen obe- Draußen spielen die Kiddies und finden es Straße. Der Reiseleiter erzählt, dass auf res Ende im Nebel verschwindet. ganz toll, dass dieser Fremde sich für Sie der anderen Seite des Berges eine neue interessiert . Straße gebaut werden soll und dieser Pass Für uns und die beiden Belgier, die wir im- dann nicht mehr benötigt wird. mer wieder treffen gibt es ein frühes Mit- Mit dem was dann kommt haben wir aber tagessen in einem kleinen Ort oben auf nun wirklich nicht gerechnet. Der Asphalt, Der Thrimshingla Pass ist 3600 m hoch dem Berg. Hier registriert es Freya endlich den es mal gegeben hat, geht immer und wenn das Wetter schön wäre, hätte wirklich. Überall Phallussymbole mit dop- mehr verloren. Die letzte Renovierung man sicherlich einen netten Ausblick. So pelter Bedeutung. Einmal für die Frucht- muss Jahre her sein. Je höher wir kommen, will niemand das Auto verlassen. barkeit und einmal zur Vertreibung von bösen Geistern. Dekorativ sind Gegen Nachmittag, kurz bevor wir ins die beiden Teile, die rechts und links Bumthang Tal kommen, halten wir von der Tür aufgemalt sind. Aber auch noch im Dorf Uru und spazieren da zwischen Mongar und Jakar zwischen Mongar der Phallus, der wie ein Geweih über durch. Viel geschlagenes Holz vor den und Jakar der Essensausgabe hängt ist nicht oh- Häusern und schöne Kühe, die frei um- ne. her laufen. Heute ist es deutlich kälter als die letzten Freya findet es schade, dass sie diese Tage und der Nebel löst sich auch nicht Unser Essen ist mal wieder gewürz- Gegend nicht im Frühjahr oder Som- auf. Für die weiblichen Gruppenmitglieder arm aber mit gutem Eigengeschmack. mer sieht. Die vielen Weiden und Wil- war es vielleicht erleichternd, dass sie we- Freya konnte zugreifen und das hat drosen sehen dann sicher wunderbar gen dem Nebel nie gesehen haben, wie dann ihren Magen während der wei- aus. Heute kann man sich Land- zwischen Mongar und Jakar tief es runterging. Ob unser Fahrer das teren Fahrt beschäftigt. schaftsfotos leider sparen.

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 11 11.03. – Als Training für die Wanderung zum Ti- kern ist 2011 komplett abgebrannt und Die beiden Schwestern haben die Idee ein gernest laufen wir noch ein wenig berg- wurde im original Bhutanischen Stil wie- Video für zuhause aufzunehmen. Es be- Bumthang Tal, auf. In 3100 m Höhe kommt man doch der aufgebaut. ginnt ganz ernsthaft mit Übergepäck und das Tal der Schweizer schon recht schnell aus der Puste. ähnlichem. Dann kommt der Knaller: Mit Wir wohnen ziemlich weit draußen beim Blick auf die Menge an Korken hatten wir Wir fahren weiter und schon bald kom- Vater unseres Guides. Das Hotel ist das über eine „Entziehungskur“ gelästert. Heute laufen wir im Bum-thang-Tal he- men wir an den Fluss, der durch das Bum - umgebaute Privathaus der Eltern. Als Beim Aufnehmen des Videos wird daraus rum. Unser Hotel liegt zwar recht unge- thang Tal fließt. Leider können wir seinem 1995 die ersten Gäste kamen, ist er ge- dann eine „Erziehungskur“ und uns hält es schickt, wenn man in den Ort will, aber Lauf nicht folgen, sondern müssen erst fragt worden ob er sie unterbringen kann nicht mehr auf den Sitzen – zumal die Vor- dafür müssen wir heute Morgen nicht zu noch um einen weiteren Berg herum fah- weil er als Einziger die Toilette im Haus tragende nichts davon merkt und unbe- den Sehenswürdigkeit fahren, sondern ren. Links und rechts von der Straße hatte. irrt weiter macht. Den ganzen Rest des können direkt loslaufen. wachsen Pinien Videos gackert und Sommer- Im Hotel angekommen trinken wir unsere also der Rest Nach dem flieder. übliche Tasse Tee, bevor wir in unsere rie- des Tisches blö- Frühstück geht sigen und schön dekorierten Zimmer ein- de vor sich hin. es also die Stra- Wieder bedau- checken. ße vor dem Ho- ert Freya die tel entlang zu falsche Jahres- Unser Guide erzählt von seiner Kindheit einem Tempel. zeit unseres Ur- und den Schweizer Gästen, die später Der Jambay laubs. Dazu auch Fernsehserien mitgebracht hätten. Lhakhang Tem- muss man aller- Simpsons und Baywatch – was für eine pel soll aus dem dings wissen, Sozialisation. Jahr 659 stam- dass dies ohne- men und einer hin schon der in Ura Beim Abendessen ist es nett und wir müs- im - im Jambay Lhakhang - der 108 Tempel späteste Früh- sen viel lachen. Eine der beiden Schwes- Bumthang Tal Bumthang Tal sein, die der ti- jahrstermin war und es dann erst im tern sammelt Kronkorken für einen Be- betanische König Songtsen Gampo inner- Herbst wieder weitergeht. Während der kannten und wir hatten schon mal das halb eines Tages errichtet hat. Sommermonate sind heftige Regenfälle Motto ausgegeben „Trinken für Gabi“. Ob das so stimmt lässt sich natürlich nicht die Regel und ob eine Straße geöffnet Aus irgendwelchen Gründen hat das Ho- mehr nachprüfen, aber alt ist er allemal. oder geschlossen ist, ist reine Glückssa- tel Kronkorken nicht weggeworfen, son- Die kostbaren Wandgemälde sind zum che. dern in einem Karton aufgehoben. So be- Schutz vor Sonnenstrahlen mit Vorhän- kommt sie also einen ganzen Karton voll, gen abgehängt. Wir dürfen diese aber zur Schließlich erreichen wir das Bumthang um sich die schönsten Stücke herauszusu- Seite schieben und einen Blick auf die Fres- Tal mit dem Haupt-Ort Jakar. Der Orts- chen. ken werfen.

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 12

Begrüßt wurden wir übrigens von einer provisorischen Holztreppe darüber hin- Hotel gekocht und von unserem Fahrer Hunde nur gewartet. Aber es gibt kein Gruppe kleiner Mönche, die offensichtlich weg klettern. Auf dem Klosterplatz wur- hergebracht. Es gibt Rindfleisch mit Soße, Geknurre und Gebelle. Jeder guckt, dass zu lange stillsitzen mussten. Vor allem ei- den übrigens alle bisher verstorbenen Kö- Kohlrabi mit Karotten, Reis, Kartoffeln – er seinen Teil bekommt und gut – alles völ- ner springt herum und führt uns einen nige verbrannt. alles mehr oder weniger nicht gewürzt. Es lig friedlich. spielerischen gibt auch Chili- Kampftanz vor. Bei einem der Käse. Dies ist ei- Danach laufen Die etwas älte- Tempel gibt es nes der typi- wir über eine ren sitzen der- kleine, süße schen lokalen große Hänge- weil lächelnd in Hunde. Das ist Gerichte und brücke zur an- der Morgen- genau Freyas das einzige, deren Seite des sonne. Wunschrasse - dass man ab Flusses. Gemüt- Marke Stra- und zu an den lich geht es wei- Weiter geht es ßenköter. Vor Buffets findet. ter. Ein kurzer bei angeneh- dem Besuch Wie schon an Stopp an einem men Tempera- der Tempel anderer Stelle Laden, vor dem turen von ei- Kurjee Zangdopelri - Bumthang Tal heißt es dann geschrieben: Kenchosum Lhakhang - Bumthang Tal wiedermal eine nem Tempel wie immer Für den unge- Frau die Web- zum nächsten. Schuhe auszie- übten Magen maschine auf- Längst nicht al- hen. So lang- eher wenig ge- gebaut hat und le besuchen wir sam ver- eignet. Dem- an einem Stück auch. schwimmen die entsprechend Stoff arbeitet. Eindrücke. An- essen wir nur Nach all den al- Ein besonders ders als z.B. in ganz, ganz we- ten Tempeln wichtiges Klos- Myanmar äh- nig davon. des Vormitta- ter erreichen neln sich die ein- ges gibt es jetzt wir kurz vor zelnen Einrich- Um uns herum noch einen gro- Mittag. Das tungen und haben sich in ßen, modernen. Kurje Lhak- Figuren doch gebührendem hang besteht - Bumthang Tal sehr. Hauptun- Abstand fünf Damit reicht es aus 3 Tempeln, terscheidungs- Hunde plat- Kenchosum Lhakhang - Kenchosum Lhakhang - dann aber auch Bumthang Tal Bumthang Tal die von einer Mauer umgeben sind. merkmal ist eigentlich nur das Alter. ziert. Als wir al- mit Tempeln Das Tor auf der Seite von der wir kom- le satt sind, wird der Reis mit allen Resten und Klöstern. Nächster Stopp ist die klei- men wird nur bei besonderen Gelegen- Um die Mittagszeit sind wir am Fluss, wo gemischt und in verschiedenen Häufchen ne Brauerei Red Panda. Im Bumthang-Tal heiten geöffnet. Wir dürfen mittels einer wir ein Picknick machen. Dies wurde im auf die Steine gelegt. Darauf haben die haben die Schweizer viel Entwicklungshilfe

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 13 geleistet und die Brauerei (dessen Bier üb- für morgen Abend angemeldetes Bad mit traditionellen Speise zusehen. Darauf Das sind so etwas wie Ravioli auf Bhuta- rigens gut schmeckt) gehört einem den heißen Steinen erst mal storniert. So freut sich Freya, während Jürgen sich lie- nisch mit einer leckeren Füllung aus Zwie- Schweizer mit bhutanesischer Staatsbür- was Doofes . ber um die Sicherung der Fotos etc. küm- bel, Pilzen, frischem Koriander, Ingwer und gerschaft. mert. Öl. Die Art der Formung entspricht Wan Der Besuch kostet zwar Eintritt und ren- Aber sei’s drum. Zurück im Hotel dürfen Tan. Nicht einfach. Das Ergebnis ist aber tiert sich nicht wirklich, aber es gibt hinter- wir der Küche bei der Zubereitung einer Die zuzubereitende Speise heißt Momo. lecker. her für jeden ein Glas frisch gezapftes Bier. Wir teilen uns eins und bekommen deshalb noch eine Flasche für heute Abend. Danach steht noch der Be- such in einer Käserei an, die einem Schweizer gehört. Auch hier kostet der Be- such extra.

Der negative Höhepunkt des heutigen Tages ist für uns aber die Tatsache, dass wir weder mit Visa noch Tang Tal mit Mastercard Geld zie- hen können. Entweder kommt die Meldung „Card blocked“ oder „Pin invalid“. Die Nachfrage bei einer Bank ergibt dann, dass es manchmal klappt und manchmal nicht. Im Wes- ten Bhutans würde es dann besser werden ...

Also haben wir 50 Euro ge- Ugyenchholing Palace - Tang Tal Ugyenchholing Palace - Tang Tal tauscht und Freya hat ihr

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 14 12.03. – Schuh macherwerkzeug, Druckstöcke Anschließend sitzen wir vor dem Haus im Wir genießen das Essen. Danach sam- Ausflug ins Tang Tal und mehr - alles Klasse. Da es ein privates Garten und trinken Tee. Während wir auf melt Freya das flechsige Fleisch ein, gibt Museum ist und es auch keine Buddha- das Essen warten, macht eine Katze laut- noch ein bisschen Reis dazu und legt es Nach einem ausgiebigen Frühstück wol- Statuen oder ähnliches gibt, darf man so- stark klar, dass sie auch Hunger hat. entfernt vom Tisch auf den Boden. Na, len wir mit dem Auto in ein Nachbartal gar fotografieren. Wir arbeiten uns Etage Überhaupt „reden“ die Katzen hier viel. wo bleibt denn unser Quälgeist? Wahr- fahren und dort einen ehemali- scheinlich hat sie schon nicht gen Palast besuchen der mittler- mehr damit gerechnet was zu weile ein privates Museum be- bekommen. Jedenfalls muss Freya herbergt. Vorher probieren wir sie zum Fressen tragen. Jetzt im Ort nochmal Geld zu ziehen. kommen auch noch die zweite Wieder nix. Egal, probieren wir Katze und dann der Hund. Soviel es eben ein anders Mal. gab es doch gar nicht. Mit einem aufgeschäumten Ba- Wir fahren eine schöne Strecke nanenjoghurt endet das Essen. mit viel Wald und haben zwi- schendurch sogar mal gute Sicht Während der Rest der Gruppe auf die weit entfernten Schnee- im Tang Tal im Tang Tal noch mal auf Toilette geht, berge des Himalaya. Etwa eine schauen wir uns schon mal im be- Stunde geht es über teils ruckeli- nachbarten Dorf um. ge Wege. Man merkt zwar, dass Freya gibt einer der beiden Frau- wir in touristisch besser erschlos- en, die hier mit Kindern auf der sene Gegenden kommen, aber Wiese spielt von ihren gekauften durchgehend asphaltiert sind Süßigkeiten. Die Frauen freuen die Straßen immer noch nicht. sich und die Kinder bedanken sich ganz lieb. Den Ugyenchholing Palast sieht Jürgen schaut währenddessen man schon von weitem. Die Tü- bei einer der Nationalsportar- ren sind teilweise leuchtend blau ten zu – einer speziellen Version gestrichen, viele Fenster mit dem im Tang Tal im Tang Tal von Darts. Hier allerdings auf typischen feinen Holzwerk und größerer Distanz und mit Zielen, viele steile Treppen. Das Haus hat drei be- für Etage nach oben. Am Schluss bekom- Das Essen hier ist erwähnenswert gut. Es die auf dem Boden stehen. Die Treffer- gehbare Stockwerke und man kann inte- men wir dann gezeigt, wie die Bhutaner gibt Möhrensuppe mit Ingwer, Rucola Sa- quote hält sich in Grenzen . ressante Dinge sehen: Ehemalige Königs- die steilen Treppe runtergehen. Das hat lat, Kartoffeln, Reis, Spinatauflauf, Gu- roben, Masken, Kriegswerkzeug, eher etwas von Feuerwehreinsatz. lasch, Nudeln, …

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 15 13.03. – Anschließend geht es auf einem schönen noch früher als sonst zurück im Hotel. Draußen werden schon seit Stunden gro- Wanderweg bergab. Jürgen wie immer Dort gibt es erst mal den indischen Ge- ße Steine auf einem Holzfeuer erhitzt. Die Zum Tal der Kraniche weit vorne und Freya dicht dabei. Sie ist würztee mit Kardamom und anschlie- kommen dann in große Becken mit Was- glücklich, dass das mit dem bergablaufen ßend schauen wir uns alle mal das Bad an. ser und je nach Wunsch wird dann dieses Heute sind wir eine Stunde früher losge- bei ihr wieder so gut klappt. Das sah heiße Wasser oder aber kaltes ins eigent- fahren weil wir so viel auf dem Programm schon mal ganz anders aus. Unten, an ei- Ursprünglich wollte Freya da ja mitma- liche Bad geleitet. Es gibt zwei Wannen. häten. Davon haben wir aber nichts ge- ner der vielen Hängebrücke merkt als wir bereits kurz hinter wartet schon das Auto, um uns dem Bumthang-Tal eine gefühlte einzusammeln. Ewigkeit bei einem Shop für Webwaren gehalten haben. Für Nun steht ein Nonnenkloster auf uns war das jetzt nicht so interes- dem Programm. Leider ist die sant, zumal es ja nicht der erste Nonne mit dem Schlüssel in den Shop mit entsprechendem An- Wald gegangen. Jedenfalls kann gebot war bei dem wir Halt ge- die Kapelle nicht für uns geöffnet macht haben. Aber gut – auch werden. hier hat es Hunde und wir ver- gnügen uns mit Hundemama Auch gut. Dann geht es eben di- und Welpe. Beide schmusig. zwischen Jakar und Trongsa rekt weiter zum brennenden See. Der brennt aber gar nicht, Dann geht es endlich weiter. Die sondern der Name leitet sich Straße bis hierher war eher von einem Schatzsucher ab, der schlecht, aber kurz vor dem Ge- mit brennender Butterlampe im schäft wird sie gut. Lange Stre- See tauchte und mit brennender cken asphaltiert, dann wieder Butterlampe wieder rauskam. unterbrochen von nicht asphal- Soweit die Kurzfassung. tierten Teilen. So langsam bes- Hier treffen wir auch wieder auf sert sich die Straßenqualität, die Rotelgruppe, die im Bum- wenn auch nicht durchgängig. thang-Tal im Swisshotel über- Was aber bis zum Schluss bleiben nachtet. Das ist das Hotel, wo es wird, ist, dass sich eine Haarna- Trongsa Dzong Trongsa Dzong Trongsa Dzong Käsefondue gibt. delkurve an die nächste fügt. chen. Aber ohne Moos ist bekannterma- Das ist für zwei Personen wirklich schön, Da die beiden Schwestern für heute das ßen nix los und außerdem ist es ihr beim für drei wäre es schon zu kuschelig. Alles Als wir in Trongsa ankommen, gehen wir heiße-Steine-Bad bestellt haben, sind wir Ansehen der Örtlichkeit auch ganz recht. hat eine gute Seite. auf einen Wachturm, der heute ein Muse-

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 16 um ist. Dieses ist nun im Gegensatz zu Das Essen im reservierten Lokal ist lecker Auf dem Weg zum nächsten Pass stop- schon beendet und bereitet nur noch die gestern eher ein traditionelles mit und schon bald geht es weiter. Wir fahren pen wir noch bei einem schönen Wasser- Werkzeuge für den nächsten Tag vor. Da Schmuckstücken und ähnlichem. Trotz- auf einer schlimmen Straße bis zum Ende fall und dem Chendebji Chorten. Einer er bei dem noch herumliegenden Stück dem interessant, auch wenn man natür- des Tals und dann auf der an- schönen Stupa im nepalesi- schon ziemlich weit gekommen ist, kön- lich wieder nicht fotografieren darf – deren Seite wieder zurück. schen Stil mit Augen. nen wir zumindest mal die Details von schließlich stehen auch ein oder zwei Wobei schlimm war eigentlich Nahem betrachten – eine Heidenarbeit. Buddha-Figuren herum. Hier müssen wir nur, dass wir über das Tal hin- Jetzt sehen wir die ersten Jaks sogar alles (inklusive Handy) in Schränke weg den weiteren Straßen- und Jäckchen und beim Über- Und schon geht es weiter, hinab ins natur- einschließen. verlauf sehen können – inklu- queren des Passes haben wir geschützte Tal. Große Teile dürfen wegen sive der Stellen an denen das immer mal wieder einen Blick der Kraniche nicht bewirtschaftet werden Beim eigentlichen Highlight hier, dem Erdreich unterhalb abge- auf die fernen Schneeberge und auch die Stromleitungen sind unterir- Dzong sollen wir uns auf einmal beeilen, rutscht ist ... des Himalaya. disch verlegt. Die Maßnahmen zeigen schließlich sei unser Mittagessen für 12 Uhr Wirkung. Überall in der Welt verringert organisiert. Es reicht gerade mal dafür Nach einer guten Stunde Kurz bevor wir in das Tal der sich die Zahl der Schwarzhalskraniche, kurz im Hof herum zu laufen. Wir sind Fahrt, die uns vielleicht 100 Schwarzhalskraniche fahren aber hier steigt sie an. Ganz langsam fah- bei Trongsa sauer. Dass wir keinen der 26 im Dzong Meter Luftlinie weiterge- besuchen wir noch das über ren wir durch das Tal und tatsächlich ent- enthaltenen Tempel ansehen – deckt Tenzin eine Gruppe von 4 geschenkt. Aber für die Gebäu- Kranichen, die dann aber von ei- de und alle Ecken und Enden hät- nem Hund aufgescheucht werden. ten wir gerne mehr Zeit gehabt. Das Hotel für heute Nacht liegt et- Unsere Mitreisenden denken, wir was erhöht und ist wirklich schön. sind sauer auf sie, weil sie so lan- Auch wenn wir im Internet etwas ge im Shop herumgestöbert ha- anderes gelesen haben: Die Zim- ben. Sind wir nicht wirklich. mer sind mollig warm. Geheizt Schließlich können sie den Zeit- wird wie hier üblich über eine Elek- bedarf für die restlichen Tages- troheizung. Das Zimmer hat aber ordnungspunkte auch nicht ein- Chendebji Chorten - Trongsa auch noch einen Holzofen, den wir schätzen. Aber als Reiseleiter Chendebji Chorten - Trongsa zwischen Jakar und Trongsa uns hätten anzünden lassen kön- erst erzählen, dass wir heute viel vorha- bracht hat, halten wir kurz an einem Aus- nen. ben und dann die Zeit schon am Morgen sichtspunkt mit Blick auf Trongsa inklusive dem Tal gelegene Gangtey Kloster. Ein in einem Shop zu vertrödeln geht unserer Dzong und Museum. schönes Gebäude mit vielen Schnitzereien Da wohl eine größere Gruppe Inder im Meinung nach gar nicht. an dem gerade fleißig renoviert wird. Lei- Hotel ist, findet unser Abendessen in ei- der hat der Holzschnitzer seine Arbeit nem anderen Hotel statt, das wir über ei-

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 17 nen Schleichweg über die Wiese errei- 14.03. – Schwarzhalskraniche gelaufen. Jürgen hat Dann fahren wir los. Zurück geht es über chen. Sogar ein bisschen Kletterei mit Eine unfreiwillige gleich angefangen mit dem Kranich zu den gleichen Pass wie auf der Herfahrt, Leiter über den Zaun ist dabei. Wanderung in Punakha schäkern, der nach einem Unfall in der um dann nach links auf eine größere Stra- Station lebt. Freya und die anderen sind ße abzubiegen. Hier schwankt die Stra- ins Museum und haben dort unter ande- ßenqualität zwischen manchmal gut und Heute Morgen haben wir nach einem rem einen vom Bayrischen Fernsehen ge- oft mittelprächtig. Beeindruckend ist die reichhaltigen Frühstück das Hotel zu Fuß drehten Film über die Schwarzhalskrani- Stelle, an der die komplette rechte Fahr- verlassen und sind zum Info-Center der che gesehen. bahnhälfte einfach weggebrochen ist.

Noch vor der Mittagspause erreichen wir Punakha, fahren über eine schmale Eisen- brücke und sehen etwas völlig Neues. Überall im Land haben wir die Hunde in Rudeln umherlaufen sehen und immer hat es so ausgesehen, als ob die Vermeh- rung ungehindert vonstatten geht. Hier nun sehen wir Hundefänger, die die Hun- de einfangen. Von unserem Guide erfahren wir, dass

Gangtey Monastery kranke Hunde kastriert würden. Es ist ihm Gangtey Monastery unangenehm darüber zu reden, hat er uns doch die letzten Tage des Öfteren er- klärt, dass ihre Religion einen Eingriff in die Natur verbietet.

Die Hunde bellen panisch, werden in Sä- cke gepackt und in einen Transporter ge- worfen. Die herumstreunenden Hunderudel sind in Bhutans Städten allgegenwärtig und vor allem Nachts nervig. Trotzdem hätten wir auf die Erfahrung verzichten können.

Black-necked Crane - in Gangtey Black-necked Crane - in Gangtey

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Wir checken im Hotel ein und bleiben wände gemalten Penisse. Um kurz vor von Punakha, dem Dzong. Hier ist das mit der Rabenkrone gekrönt wurde. auch gleich zum Mittagessen. drei sind wir wieder am verabredeten erste Mal touristisch richtig was los. Bis- Dort erzählt Tenzin dann die Geschichte Nach dem Essen gehen die Anderen zum Treffpunkt und haben Gelegenheit, die her waren wir meist die einzigen Touris- von Siddhartha bis zu Buddhas Erleuch- Raften. Einerseits haben wir immer noch aufstrebende Jugend zu beobachten. Fas- ten, die sich eine Sehenswürdigkeit anse- tung in epischer Breite. Während dessen kein Bargeld, andererseits mag Freya so- ziniert betrach- hen wollten. Da laufen die Männer auf dem Vorplatz und wieso nicht raften. Wir wollen lieber ten wir zwei war es fast zwischen den Gebäuden umher. durch die Stadt laufen und probieren, ob junge Mäd- schon nett im- wir hier an unser Geld kommen. chen, die sich mer wieder mal Hauptattraktion für die meisten sind die an einer Kak- die Gruppe von Mönche, die sich in einem Tempel versam- Tenzin bietet an uns bis zur Stadt und ein tee zu schaffen Rotel-Tours zu melt haben und singen. Durch große Stück weiter mitzunehmen. Das „Stück“ machen und treffen. Bis hier Fenster kann man das von außen beob- entpuppt sich dann aber als eine Fahrt dann versu- (teilweise auch achten, entsprechend heftig ist das Ge- zum fast 3 km entfernt gelegenen Dzong. chen, sich ge- bis ins Bum - dränge. Natürlich ist fotografieren verbo- Um zur Stadt zu kommen müssen wir nun genseitig mit thang-Tal) fah- ten. Vor allem die Inder interessiert das die drei Kilometer an der Straße entlang einem Stachel ren nun aber aber eher nicht und so hat die Security zurück gehen. Das hatten wir uns anders Ohrlöcher zu die Touristen, reichlich zu tun, um die ganzen Handy- vorgestellt und der Weg schafft es sicher stechen. die nur wenige künstler vom Fotografieren und Filmen nicht in die Top Ten der schönsten Wan- Tage in Bhutan abzuhalten. derwege in Bhutan. Freya schimpft ein Bald werden bleiben und vor bisschen vor sich hin, ist aber nach einiger wir abgeholt allem die Inder, Zurück im Hotel gibt es erst noch Tee und Zeit froh, sich an der frischen Luft zu be- und zum Lan- die von der dann die obligatorische Pause bis zum wegen und das schafft bei ihr fast immer deplatz der Zwangsgebühr Abendessen. Bereits heute Mittag war gute Laune. Rafter gefah- ausgenommen das Essen gut und auch heute Abend gibt ren. Mit echtem sind. Daran es nichts zu meckern. Im Gegenteil: Es gibt Im Ort probieren wir an einem Bankauto- Raften scheint werden wir uns kleine frittierte Teigbällchen zum Nach- mat als erstes die Visa Karte aus. Nichts. das Ganze aber in den nächsten tisch – super lecker. Dann halt noch ein Versuch mit der Mas- wenig zu tun Tagen noch ge- tercard. Na also – klappt. Das kostet nun gehabt zu ha- wöhnen müs- zwar ordentlich Gebühren, während die ben, es war Punakha Dzong Punakha Dzong sen. Visa-Karte kostenfrei gewesen wäre, wohl eher eine aber wir sind wieder flüssig. gemütliche Paddeltour. Alles richtig ge- Dieses Mal bleibt uns genügend Zeit, um macht . uns alles anzuschauen. Die Frauen gehen Wir laufen noch ein wenig durch den Ort auch alle zusammen mit Tenzin in den ei- und bewundern die riesigen, an die Haus- Anschließend geht es nun zum Highlight gentlichen Tempel, in dem auch der König

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 19 15/16.03. – fen wir durch die Reisfelder zum Kloster. Das Kloster ist dann nicht sonderlich immer noch vorwiegend aus Kurven, sind Thimphu, die Hauptstadt Auf dem Weg dorthin reihen sich die Lä- spektakulär. Jürgen begeht die gute Tat aber durchgehend asphaltiert. ohne Ampeln den mit Phallusmotiven wie an einer Per- des Tages und rettet eine vorwitzige Kat- lenschnur auf. Bunt bemalt, mit Streifen ze vor den Hunden. Die fanden es nämlich Auf dem Dochula Pass, dem letzten unse- oder Augen und Zähnen, im Zweifelsfall doch besser sich streicheln zu lassen, als rer Reise, finden sich die Druk Wangyel In der Nacht wachen wir immer wieder auch mal als Flugzeug – wunderbar. darauf zu warten bis die doofe Katze aus Chorten. Diese wurden 2004 auf Initiati- auf, weil Koffer über die Wege gerollt ihrem Versteck hervorkommt. ve der König Mutter zum Gedenken an werden. Ob das wieder chinesische Reise- Oben am Kloster setzen sich Tenzin und den Sieg über Separatisten errichtet. Von gruppen sind, die nur eine kurze Rast ma- die beiden Schwestern zu einem Grup- Auf dem Rückweg zum Auto kaufen wir Indien aus hatte man versucht, sich einen chen und dann wieder weiterfahren? penbild ala Buddha zusammen. Vergan- bei einer der fliegenden Händler einen Teil des Landes anzueignen. Der 4. König Nein, falsch geraten. Es ist die Eisenbrücke gener, Gegenwärtiger und Zukünftiger – wunderbar weichen Schal für Jürgen und hat gekämpft und das Land ist bei Bhutan unterhalb des Hotels, von der diese Ge- natürlich mit korrekter Handhaltung. Das einen Tigerphallus für Freyas Bruder. geblieben. Der Landraub an Bhutan hat räusche kommen wann immer ein Fahr- ist wichtig, weil sie vor allem daran ausei- Freya bekommt sogar einen Phallus- Tradition. Früher hat auch Assam zum Kö- zeug über den Fluss will. nanderzuhalten sind. Schlüsselanhänger geschenkt, traut sich nigreich gehört. Das haben die Engländer Selbstverständlich muss das alles fotogra- allerdings nicht, den hier in Deutschland Indien zugeschlagen. An anderer Stelle Um 8:30 Uhr geht es los und bevor wir fisch festgehalten werden. Eine deutsche zu benutzen. haben auch die Chinesen schon am Keks uns auf den Weg nach Thimphu machen Touristin findet das toll und fotografiert geknabbert. geht es erst mal zum Kloster des heiligen auch. Natürlich kommen die Damen Vor hier nach Thimphu, der Hauptstadt Narren. Das ist der, weswegen überall an gleich ins Gespräch. von Bhutan, dauert es nicht lange. Dies ist Freya geht auf der anderen Straßenseite die Wänden Phallusse gemalt sind. Die auch den mittlerweile ganz passablen zur Toilette. Da gibt es ganz kleine Hunde stehenden mit tropfendem Sperma sind Straßen geschuldet. Diese bestehen zwar und tatsächlich jemanden, der Geld will. nützlich für Fertilität. Die mit Das hat sie natürlich nicht dabei. Schleifchen gelten als Schutz ge- Zu doof. Alle stehen schon am gen die bösen Geister, für Ge- Bus. Sie aber leiht sich den gerin- sundheit etc. Es gibt auch Misch- gen Betrag und geht noch mal formen. zum Klo-Häuschen. Da hat sich „Heiliger Narr“ übrigens, weil er aber jemand gefreut! den Buddhismus mit recht unor- thodoxen Methoden lehrte. Wer Kurz darauf erreichen wir mehr wissen möchte, der schaue Thimphu. Das Mittagessen im doch mal bei Wikipedia unter Hotel ist ok, aber so langsam „Drugpa Künleg“ nach. wäre ein Medium Rare Steak ei- ne gute Sache. Nach dem Essen bei Punakha-Teoprongchu in Punakha-Teoprongchu Vom kleinen Ort Lobesa aus lau- werden wir in die Stadt gefahren,

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 20 schauen uns die Bibliothek an und gehen Wir machen ein paar Fotos und zeigen die eher nicht für den westlichen Gast ge- Vor der heiligen Figur im Innenraum steht dann zur Post, wo man gültige Briefmar- auch immer schön her. Auf dem Rückweg dacht und selbst Freya, die wirklich gerne ein Mönch und hält in der Hand einen Tel- ken mit dem eigenem Portraitfoto, oder hören wir lautes Gebell. Eine Kuh läuft Dinge auch schon zum Frühstück probiert ler mit Würfeln. Tenzin meint, gegen eine was immer man sonst so auf dem Handy durchs Viertel und das passt den hier an- ist nicht angetan. Spende könnte man einmal würfeln und hat, machen lassen kann. sässigen Hunden offensichtlich nicht. Im- Die Antworten auf die Frage vom Guide die Zahl, die sich aus den Würfeln ergibt mer mehr kommen herbei und verbellen wie uns denn das Hotel gefällt, fallen dann würde dann vom Mönch gedeutet. Dazu Danach gehen wir ein paar Ecken weiter die Kuh. auch anders aus als er es erwartet hat. müsse man sich im Stillen etwas wün- zu einer Straße in deren Mitte schen. sich Buden mit Handwerksarti- keln aneinander reihen. Be- Die beiden Schwestern würfeln. stimmt 300–400 Meter lang. Freya guckt Jürgen an und sagt Das Angebot der Läden variiert „41“. Der sagt „Die Antwort ist nur unwesentlich, aber Jürgen 42“. Wer jetzt den Witz nicht entdeckt Papier für Freya und verstanden hat, sollte mal „Per das ist wirklich toll. Anhalter durch die Galaxis“ le- sen. Um 16:30 Uhr treffen wir uns wieder mit Tenzin und werden Weiter geht es zum Zoo. Hier zurück zum Hotel gebracht. Das Dochula Chorten Dochula Chorten will eigentlich keiner der Gruppe liegt völlig ab vom Schuss und hin. Erst der Hinweis, dass es gar auch noch an der Einfallsstraße in die Das Essen hat sich dann leider schon sehr Auch heute Abend wollen wir lieber wo- kein richtiger Zoo ist und dass man hier Stadt. Wie kann man eigentlich auf die dem indischen Geschmack angepasst. anders essen und daher wird im Swiss das Nationaltier der Bhutaner, den Takin Idee kommen eine westliche Touristen- Während wir in T-Shirt oder Hemden he- Restaurant ein Tisch reserviert. sehen kann, überzeugt. Der Takin ist halb gruppe hier unterzubringen? rumsitzen, schauen wir uns die Inder in Kuh, halb Ziege und nur im Hochgebirge Anoraks und zwei junge Inderinnen mit Der heutige Tag ist für die Hauptstadt von Bhutan und Tibet zu finden. Bis zum Abendessen dauert es noch und rosa Pudelmütze und muffigen Gesich- Thimphu reserviert und wir haben ein die ganze Zeit im Zimmer totschlagen tern an. Witzig, vor allem weil es bei unse- durchgehendes Programm. Gleich am Eingang ist man als großer wollen wir auch nicht. Also marschieren rer Anreise in Delhi nicht wirklich heiß Mensch besonders gefordert. Das niedri- wir los. Auf der Anreise heute Mittag sind war. Wir starten hoch über der Stadt mit dem ge Tor geht nicht bis zum Boden, sondern wir durch ein Viertel mit vielen Autowerk- Besuch des Changangkha Lhakhang, ei- endet in so zehn Zentimeter Höhe in einer stätten gefahren. Da wollen wir nun hin- Morgens beim Frühstück sind viele Inder nes ganz alten Klosters, das man auf- Stolperfalle namens Rahmen. Man muss laufen. Schauen wir uns halt mal an wie im Frühstücksraum und ihre Unhöflichkeit sucht, um einen glückverheißenden Na- also die Füße heben und den Kopf einzie- hier das „echte Leben“ aussieht . fällt nach all den Tagen in Bhutan doch men für Neugeborene zu erhalten oder hen. Jürgen hebt nur die Füße und haut sehr negativ auf. Auch das Frühstück ist für das Wohl seines Kindes zu beten. sich voll den Kopf an. Wie oft ist ihm das

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 21 jetzt schon in Bhutan passiert? abstatten. Alle kaufen etwas, bei uns sind holt, weil hier die Kaffeemaschine kaputt Zwei Mannschaften spielen gegeneinan- Dann gehen wir in den Park. Die Gehege das getrocknete Pilze und Knuspermais. ist. Das kommt uns, wenn auch nicht mit der und immer wenn einer das Ziel trifft sind mit dichten Gittern eingezäunt. Nur Kaffee, sehr bekannt vor (die Auflösung stehen sie zusammen, tanzen und singen. ab und zu gibt es Gucklöcher für die Foto- Zum Mittagessen fahren wir in die Stadt- gibt es im Myanmar Reisebericht von grafen. Mit einem modernen Tierpark hat mitte und laufen zu einem Restaurant im 2001). Bogenschießen ist Nationalsport Num- das Ganze wenig zu tun. Alles in allem wä- mer 1 und diese hier schießen mit moder- ren wir wohl besser unserem Instinkt ge- nen Composite-Bögen, die bestimmt folgt und hätten den Tagesordnungs- nicht billig sind. Es gibt aber auch Turniere, punkt ausgelassen. die noch mit klassischen handgeschnitz- ten Holzbögen ausgetragen werden. Jetzt geht es weiter zu einem Nonnen- kloster in dem gerade eine Zeremonie Nun sollen auch wir Sport treiben – Fahr- stattfindet. Die Nonnen sitzen auf dem radfahren ist angesagt. Damit es aber Boden und es ertönt ein angenehmer nicht allzu anstrengend wird geht es berg- monotoner Singsang. Viele Menschen ab. sind hier und schauen zu. Wir gehen bald wieder raus und entdecken hinter dem in Thimphu Wir fahren also auf den 2600 Meter hoch Tempel den Badnutzungsplan, sowie den in Thimphu liegenden Buddha Point. Der dortige obligatorischen „Streichelzoo“. Buddha ist über 51 Meter hoch und wurde ersten Stock ei- Im Anschluss erst vor gut 2 Jahren eingeweiht. Das In- An einem Aussichtspunkt, von dem aus nes Hauses in besuchen wir nere beherbergt hunderte Buddha-Sta- wir den lokalen Dzong sehen können, dem es mal mal wieder ei- tuen und ist ansonsten nicht wirklich se- fragt uns Terzin ob wir diesen unbedingt wieder traditio- nen Laden mit henswert. Die Außenanlage mit 8 großen besichtigen wollen. Er hätte wenig Beson- nelle Küche gibt. Touristen- Bodhisattva Statuen ist schon ob der deres, fotografieren wäre verboten und Wir sind die Schnick- Größe beeindruckend. da er auch Verwaltungssitz ist, wäre einzigen Gäste schnack. Es hät- schon der Eintritt ein bürokratischer Akt. und da fragt te sogar einen Wir haben einige Zeit uns umzusehen bis man sich schon, Aschenbecher wir nachher den Berg hinunter fahren soll. Er überzeugt uns und so machen wir eine wie ein Lokal in mit Phallus ge- Freya hat schon vor Tagen abgesagt. Sie kleine Stadtrundfahrt, vorbei an der indi- dieser Lage so in Thimphu geben. ist das ganze letzte Jahr kein Fahrrad ge- schen Botschaft, dem Gericht und dem überleben fahren, nachdem bei ihr diffuser Schwindel Königspalast bis zu den großen Markthal- kann. Nach dem Essen bestellen wir auf Zu Fuß geht es ein kurzes Stück bergab aufgetreten war. Der ist zwar mittlerwei- len. Hier findet gerade der Weekend Mar- Nachfrage Kaffee. Das dauert und dau- und schon befinden wir uns mitten in ei- le weg, aber sie will lieber zuhause lang- ket statt dem wir dann auch einen Besuch ert und dann wird er von gegenüber ge- nem Wettkampf von Bogenschützen. sam wieder anfangen und sicher nicht im

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Urlaub auf einem fremden Rad. Obwohl Erst beim National Memorial Chorten, men. Unser Fahrer hat noch eine gute 17.03. – die Räder, anders als beim China-Urlaub, bei dem wir uns alle wieder treffen kann halbe Stunde Fahrt zu seiner Familie, die in Paro Tsechu zum Ersten wirklich gut sind. Egal, spätestens bei dem sie dann gehen. Eine erstaunlich saubere, der Nähe wohnt, vor sich. Vielleicht liegt kurzen Stück bergauf hätte Freya kneifen öffentliche Toilette. der wahre Grund eher hier. Am Morgen ist es Freya schlecht. Sie will müssen. Sie wäre allerdings auch nicht die Damit hätte Freya bei dem Trubel der hier nicht zum Frühstücken, sondern im Bett einzige gewe- herrscht nicht Jürgen und bleiben. Das sen. gerechnet. Freya ist es kalt. tut sie dann Daher trinken aber auch nicht Dann geht es Vor dem wir beide nur sondern ver- los. Eine der Abend essen in Tee. Wer hätte zieht sich auf Schwestern der Stadt geht das gedacht, die Toilette. entschließt sich es noch mal dass wir mal in kurzfristig nicht kurz zurück einer Gruppe Auf der un- mit runter zu zum Hotel. Wir unterwegs sind spektakulären fahren. So lau- haben ja einen wo wir den we- Fahrt zu unse- fen sie und Tisch im Swiss nigsten Alkohol rem letzten Freya gemein- Ziel muss sie Thimphu Dzong Restaurant re- trinken? Zu Es- Bogenschiessen in Thimphu sen gibt es übri- dann auch gens auch im noch den Bus Schweizer Res- stoppen. Mist. taurant tradi- Sie bekommt tionelle Bhuta- gar nicht mehr nische Kost. wirklich mit, wie wir ankommen und auch, dass eine andere aus unserer Gruppe in die Lobby kotzt bekommt Thimphu Weekend Market Thimphu Weekend Market Bogenschiessen in Thimphu Bogenschiessen in Thimphu sie nur erzählt. sam ein Stück den Berg runter. Dabei hat- serviert. Angeblich soll heute viel los sein Für sie endet te Freya schon ausgemacht, dass der Bus und wir sind deswegen direkt zur Öffnung der Tag in Paro im Hotel. Wie sie aber bei einer Toilette halten soll. da. Letztendlich werden wir aber keinen später erfährt geht es fast allen heute einzigen anderen Gast zu Gesicht bekom- nicht so gut. War es das Abendessen?

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Das Hotel ist das älteste in ganz Paro. Auf den ganzen Tag zu liegen ist schon eine Heute ist der Eröffnungstag des Festivals 18.03. – einem der Hügel über der Stadt gelegen, Strafe. und der findet im Inneren des Paro Dzong Wanderung zum Tigernest ist das Gelände nett angelegt und mit al- statt. Darüber hinaus sind alle Würden- und Paro Tsechu zum ten Bäumen bewachsen. Das ist dann Jürgen geht mit der Gruppe zusammen träger und wichtigen Mönche als Ehren- Zweiten aber auch schon alles Positive. Das Zim- zum Paro Tsechu. Auf das hatte Freya sich gäste zugegen. Halt das spirituelle High- mer ist klein, die Betten eine Katastrophe, schon so gefreut. Was dann folgt fällt light der ganzen Veranstaltung. Das eine Renovierung seit Jahren überfällig aber allenfalls in das Kapitel „gut ge- wollen natürlich nicht nur die wenigen Heute steht die große Wanderung zum und sauber ist es auch nicht wirklich. Hier meint“. Touristen sondern vor allem die Einheimi- Tigernest an. Zum Frühstück findet sich schen sehen. Dies kombiniert mit den klei- die gesamte Gruppe ein, aber wir essen nen Innenhöfen führt zu einem Gedränge, außer ein paar Crackern wenig. Zumin- dass mit Stimmung nichts mehr zu tun hat. dest nehmen wir uns noch etwas Obst mit und Jürgen hat ja immer Trecking-Rie- Jürgen versucht sogar vom Dachboden gel als Notverpflegung dabei. aus einen Blick zu erhaschen, aber abge- sehen davon, dass man den Tänzern dann Tensin arbeitet schon seit einigen Tagen nur auf den Kopf schaut, sieht man eh daran, dass wir nicht bis ganz zum Tiger- nichts. So verzieht er sich frühzeitig und nest laufen wollen. Wer die Wegführung läuft zum Treffpunkt an der Brücke über zum Tigernest gesehen hat, versteht den Fluss unterhalb des Dzong. Richtig auch warum. Es geht in Serpentinen berg- auf bis zu einem Cafe auf halber Höhe. Buddha Dordenma - Thimphu gut fühlt er sich auch nicht. Buddha Dordenma - Thimphu Von dort aus hat man einen guten Aus- Ein spätes Mittagessen gibt es in der Stadt blick auf das Tigernest. und danach brechen wir die Veranstal- Wer aber bis zum Tigernest selbst laufen tung ab und fahren ins Hotel. Beim möchte, muss auf der Rückseite des Ber- Abendessen, immer noch ohne Freya, will ges erst noch mal ziemlich weit wieder Tensin uns dann sogar dazu überreden runter und dann wieder rauf. Das gleiche den Besuch des Tigernestes morgen Vor- gilt auch für den Rückweg, denn was man mittag ausfallen zu lassen. Doch da jetzt bergab läuft, muss man auf dem streikt die Gruppe. Allenfalls ein „wir Rückweg natürlich wieder bergauf. schauen mal wie es uns morgen geht“ und ein „vielleicht nehmen wir dann doch Jürgen hatte anfangs vor bis zum Kloster ein Pferd“ kann er uns abringen. zu laufen. Da es ihm aber immer noch National Memorial Chorten - National Memorial Chorten - Thimphu nicht wirklich toll geht, will er heute auch Thimphu nur bis zum Cafe.

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Die anderen Frauen der Gruppe Auch zum Abschiedsessen bleibt Jürgen 19.-21.03 – haben sich für einen Aufstieg per im Zimmer. Freya geht mit, isst aber noch Der lange Rückweg Pferd entschlossen. Freya will lau- sehr vorsichtig – vor allem mengenmäßig fen. Es ist anstrengend, aber gut hält sie sich sehr zurück. Heute fliegen wir nach Delhi. Der Himmel machbar. Jürgen quält sich nach ist strahlend blau, die Berge zum Greifen oben. Dass Freya vor ihm läuft nah. Schon schade, bei dem Wetter wä- gibt es auch nicht oft. ren wir gerne noch mal in Richtung Tiger- nest gelaufen. Kaum haben wir eine letzte, kur- ze Pause gemacht schließen wir Auf dem Flug nach Delhi tritt Freya ihren zum Rest der Gruppe auf und Fensterplatz an Gabi ab. Wir werden Paro Tsechu das Cafe kommt in Sicht. Dort schließlich eine gute Aussicht auf den Hi- machen wir eine längere Teepause und Das Mittagessen lassen wir beide ausfal- malaya haben und Gabi will aus dem begeben uns dann auf den Rückweg. Das len und Jürgen entscheidet sich heute für Fenster fotografieren. Dummerweise ist Wetter war übrigens eher mau. Dicht be- einen Nachmittag im Bett oder auf der der Platz auf der falschen Seite. Steffi hat wölkt und immer wieder mal leichter Nie- Toilette. Offensichtlich hat sich sein Kör- das große Los gezogen und Gabi wech- selregen. Erst als wir fast wieder am Park- per etwas länger zu Wehr gesetzt, ihm selt bald zu ihr hinüber. Jürgen hat sich platz sind, liegt das Tigernest mal kurz im aber die Wanderung dann doch übel ge- auch woanders hingekrümelt. Passt gut, Sonnenlicht. nommen. denn der Flieger ist halb leer und so sitzt jeder wie er will. Während er also zum Hotel gefahren wird, läuft Freya mit den In Indien angekommen trifft uns der Kul- Anderen zum Masken- turschock. Der Kontrast zwischen den fest. Heute findet es beiden Ländern könnte kaum größer sein: nicht in dem engen Hier eine lächelnde und leichte Freundlich- Dzong statt, sondern keit, da verknöcherte Bürokratie. Hier auf einem Festplatz da- Rücksicht und freundliche Fahrweise, da vor. Sogar mit einer Ex- Gehupe und egoistisches Vorgehen. tratribüne für Touristen. Allerdings regnet es an- Wir haben übrigens im Internet heraus- fangs ganz schön und gefunden, dass Rotel-Tour das mit dem kalt ist es hier auch. So Rückflug besser regelt. Sie fliegen von Pa-

Paro Dzong hält sich der Spaß auch Paro Dzong ro nach Delhi, machen dann eine Stadt- für Freya in Grenzen. rundfahrt und dann geht es über Nacht

© Freya & Jürgen Blösl [email protected] Auf abenteuerlichen Straßen – Bhutan 2019 Seite 25 mit Lufthansa zurück. Da haben sie gleich Beim Einche- flug warten. Im Hotel essen wir gut zu Abend und am zweimal alles richtig gemacht. cken im Flugha- Wegen dem In- nächsten Morgen sind wir dann in aller fen haben wir dien/Pakistan- Frühe wach und widmen uns zusammen Unser Hotel ist zwar nett, aber drum he- Glück. Durch Konflikt fliegen mit einer chinesischen Reisegruppe dem rum ist so gar nichts, was einen zu einem Jürgens Vielflie- wir auch noch Frühstücksbuffet. zweiten Erkundungsgang reizt. Wir wol- ger-Status einen Umweg Bei Real in der Nähe kaufen wir noch die len noch mal zum Einkaufszentrum in der müssen wir und unser Flug Kräuter für Frankfurter Grüne Soße und Nähe laufen, um mal etwas anderes zu nicht anstehen dauert drei dann nix wie nach Hause. essen. und auf unse- Stunden länger Bei „Paul’s“ geben wir uns dann einen Zu- rem Boarding als regulär. Puh. ckerschock. Es gibt Millefeulle mit Straw- Pass steht auf dem Weg zum Tigernest - Paro berries und Lemon Tart und Tiramisu und deutlich In Frankfurt an- noch ein weiteres Schokostückchen. Viel „Business“. gekommen stellen wir fest, dass wenn wir zu viel, aber lecker! Also Kontrolle im Schnelldurchlauf. Dann uns beeilen eine Chance besteht, das frü- noch schnell die Einkäufe erledigt und ab here Shuttle zu bekommen. Also Gas ge- Auf dem Rückweg wird Freya von hinten in die Lounge. Leider ist die Qualität hier ben. Wir drücken noch die beiden von einem schmusebedürftigen Hund an- so wie alles bei Air India – bestenfalls Schwestern und rennen dann los. Leider gestupst. Erst ist sie erschrocken. Dann durchwachsen. Aber es ist ruhig und an- schauen wir dem Bus hinterher und müs- gibt sie dem Tier was es braucht. Bis zum genehm zu sitzen. sen doch noch eine halbe Stunde warten. Hotel wird sie dann begleitet. Tja, dieser Urlaub hatte was von Ferien im Streichel- Das Boarden ist so chaotisch wie mittler- Da wir so spät nicht mehr nach Hause zoo. Seit sie sich gegen Tollwut hat impfen weile gewohnt fahren wollen, lassen, legt sie sich auch keinen Zwang und der Busi- haben wir das mehr auf. ness Boarding Park&Fly Ange- Pass diente bot umgedreht Zurück im Hotel erhalten wir die Info, auch nur dem und verbringen dass unser morgiger Flug früher losgeht. Lounge Zutritt. nicht die Nacht Gut so. Wir gucken uns im Bett noch ein vor der Reise Youtube-Video für Star-Treck-Fans an und Der Flieger soll- im Hotel, son- schlafen dann ein. Leider ist um 4:30 unser te ja eigentlich dern die am En- Schlaf beendet. Unten in der Lobby unter- früher gehen, de. hält man sich lautstark. Morgen sind wir aber wir müs- daheim. sen noch auf ei- Tigernest - Paro nen Zubringer-

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