PROJEKT: CENTROPE – KULTUR erstellt von der österreichischen kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen in Zusammenarbeit mit dem Europaforum Wien

Projektkoordination: Eugen Antalovsky Veronika Ratzenböck

Autorinnen: Andrea Lehner Irene Schwarz Veronika Ratzenböck

Wien, März 2005

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 3 2. Förderprogramme, Förderstellen, Netzwerke und Initiativen im europäischen Kontext 4 3. Länderprofile 7 3.1. Österreich 7 3.1.1. Staatliche Ebene 7 3.1.2. Regionale Ebene 8 3.1.3. Lokale Ebene 11 3.1.4. Kulturelles Profil der Region Ostösterreich 12 3.2. Tschechische Republik 13 3.2.1. Staatliche Ebene 13 3.2.2. Regionale Ebene 14 3.2.3. Lokale Ebene 15 3.2.4. Kulturelles Profil der Region Südmähren 15 3.3. Slowakei 17 3.3.1. Staatliche Ebene 17 3.3.2. Regionale Ebene 18 3.3.3. Lokale Ebene 19 3.3.4. Kulturpolitisches Profil der Region Westslowakei 19 3.4. Ungarn 20 3.4.1. Staatliche Ebene 20 3.4.2. Regionale Ebene 21 3.4.3. Lokale Ebene 21 3.4.4. Kulturelles Profil Westungarns 21 4. Privatwirtschaftliche Institutionen und Initiativen 22 5. Zusammenfassung 24 6. Schlussfolgerungen und Strategien 29 6.1. Kulturprofil der CENTROPE Region heute 29 6.2. Kulturprofil der CENTROPE Region von morgen 30 6.3. Kernstrategien 32 6.3.1. Kernstrategie Kultur kommunizieren 32 6.3.2. Kernstrategie Kultur fördern 37 Literaturverzeichnis 40

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 2 1. Einleitung

Ausgangspunkt dieser Studie ist eine Bestandsaufnahme grenzüberschreitender kultureller Kooperationen und Kulturpolitiken in der „Europa Region Mitte“. Ausgehend von der Beschreibung der verschiedenen Formen und Strukturen des Kulturaustausches in diesem alten Kulturraum – mit einer langen historisch gewachsen Tradition an kulturellen Verflechtungen – werden Maßnahmen und Empfehlungen für das Kulturprofil der CENTROPE-Region entwickelt. Diese sollen den politischen und kulturpolitischen EntscheidungsträgerInnen und den AkteurInnen im kulturellen Feld ein Instrumentarium für neue kooperative Kulturpolitiken, Maßnahmen und Kooperationen bieten, die nicht nur zu einer kulturellen, sondern auch wirtschaftlichen Dynamisierung in der CENTROPE-Region beitragen.

Die Beschreibung der kulturpolitischen Länderprofile in den Teilregionen konzentriert sich auf die folgenden Punkte, die Darstellung der verschiedenen transnational agierenden Gremien, Netzwerke, Förderstellen und Förderprogrammen auf europäischer Ebene bzw. jener der EU und einen Überblick über die relevanten Akteure, Programme und Maßnahmen in den 4 CENTROPE-Ländern. Entlang der drei Verwaltungsebenen (national, regional und lokal) werden zum einen die Aktivitäten (Direktkooperationen, Kooperationsabkommen, Strategiepapiere usw.) der für den kulturellen Austausch maßgeblichen administrativen Körperschaften und Institutionen, beschrieben. Zum anderen werden Kooperationsbeziehungen seitens (öffentlicher) Kultureinrichtungen/ -initiativen und Kulturnetzwerke charakterisiert. Damit soll eine (vergleichbare) Identifizierung der Dichte, Form und inhaltlichen Ausrichtung der einzelnen Programme und Projekte auf den verschiedenen Ebenen erreicht werden. Eine Gesamtdarstellung der interkulturellen Bühne, die die regionsspezifischen Schwerpunkte und Stärken der kulturellen Infrastruktur (Institutionen, aber auch Veranstaltungen) charakterisiert, rundet die Länderprofile ab. Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich schließlich mit Initiativen, Programmen und Förderungen des privatwirtschaftlichen Sektors.

Ausgehend von dieser Analyse werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und Stärken, aber auch Schwachstellen der bisherigen grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit innnerhalb der Region Europa Mitte identifiziert, um daraus Empfehlungen für zukünftige kulturpolitische Strategien und mögliche Kooperations- felder abzuleiten.

Die Erhebung basiert im wesentlichen auf der Auswertung von bestehendem schriftlichen Material (Studien, Dokumente, Strategiepapiere, Informationsmaterial von Kulturinstitutionen etc.) sowie auf Internetrecherchen. Ergänzend dazu wurden schriftliche und telefonische Anfragen an die zuständigen AnsprechpartnerInnen (auf Verwaltungsebene) gerichtet.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 3 2. Förderprogramme, Förderstellen, Netzwerke und Initiativen im europäischen Kontext

Prinzipiell können mit einer Vielzahl von EU-Programmen kulturelle Kooperationsprojekte gefördert werden. De facto sind jedoch Kultur 2000, Media Plus und INTERREG die maßgebenden Programmschienen für kulturelle Kooperationen. Ferner waren die nun auslaufenden Phare-Programme (v.a. Small Project Facility) für die damaligen EU-Beitrittskandidatenländer für kulturelle Projekte relevant.

Kultur 2000 ist das Gemeinschaftsprogramm der EU zur Unterstützung künstlerischer und kultureller Aktivitäten mit europäischer Dimension1. Das Gesamtbudget für die Programmlaufzeit von 2000 inklusive Verlängerung 2006 beträgt 236 Mio. Euro. 2004 lag der thematische Schwerpunkt auf dem Bereich kulturelles Erbe, für 2005 gibt es keine spartenspezifische Ausrichtung.

Die INTERREG-Programme fördern die Zusammenarbeit der Regionen in drei verschiedenen Ausrichtungen. Ausrichtung A unterstützt die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen benachbarten Gebieten; INTERREG B forciert die transnationale Zuammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und lokalen Behörden; die Ausrichtung C zielt dagegen auf die interregionale Kooperation und Vernetzung im Bereich Regionalpoltik ab. Kulturelle Aktivitäten finden durchaus breiten Platz in den unterschiedlichen Schwerpunktbereichen der einzelnen INTERREG-III-A-Programme, wie beispielsweise dem Aufbau von grenzüberschreitenden Kulturnetzwerken, kulturtouristischen Initiativen, aber auch im Bereich der Organisation von Begegnungsveranstaltungen und People-to-People-Kontakten. Hingegen wird bei den INTERREG-III-B-Programmen im Kulturbereich primär auf die Erhaltung, Entwicklung und Schutz des Kulturerbes, Vernetzung in diesem Bereich oder auch Vorbildprojekte des Kulturtourismus abgezielt. Auch die Vermarktung von Kunsthandwerk kann im Bereich der INTERREG-III-B- Programme mitgedacht werden.

Media Plus läuft von 2001 bis 2006 und hat ein Gesamtbudget von 513 Mio. Euro, das auf vier Bereiche aufgeteilt wird: Vertrieb, Entwicklung, Promotion und Fortbildung. Das Programm fördert die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der cineastischen, audiovisuellen und multimedialen Industrie.

Der kulturelle Austausch wird auch durch die folgenden Institutionen aktiv unterstützt: Die Zentraleuropäische Initiative (CEI) wurde 1989 als Kooperationsplattform auf Regierungs (Minister)ebene gegründet. Durch die Einrichtung eines Kooperationsfonds werden seit 2002 Austauschprojekte (Musik, Literatur, darstellende Kunst sowie Ausbildungsprogramme und ExpertInnen-Meetings) gefördert; eine eigene Task Force für Kultur (unter dem Vorsitz der Slowakei) wurde 2003 etabliert. In einem Aktionsplan

1 Allerdings sind die Kooperationen zwischen Österreich, Ungarn, Slowakei und Tschechische Republik eher schwach ausgeprägt. Vgl. Inkei, Peter; Langusi, Daniela; Szabó, János Z: Culture 2000 with Eastern Eyes, Budapest Observatory, Budapest 2004

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 4 (2004-2006) für zukünftige kulturelle Zusammenarbeit wurden die Themenschwer- punkte kulturelles Erbe und Kulturmanagement festgelegt.

Für die (kulturelle) Zusammenarbeit zwischen den Nachbarländern Slowakei, Tschechien, Ungarn und Polen ist die 1993 ins Leben gerufene Visegrad-Gruppe wesentlich. Diese ko-finanziert kulturelle Kooperationen zwischen den einzelnen Staaten im Rahmen des 2000 gegründeten Visegrad-Fonds (mit Sitz in Bratislava). Darunter fallen nicht nur Konferenzen, Workshops, usw. sondern auch gemeinsame größere Veranstaltungen wie diverse Festivals (Internationales Folklore Festival, „GlobalBeat“ Festival, Internationales Festival für Alternativtheater usw.). Weiters werden durch diesen Fonds auch Publikations- und Reisekostenunterstützungen finanziert. Derzeit wird an der Konzeption eines gemeinsamen Visegrad-Kunstpreises gearbeitet.

Eine weitere Förderstelle ist die seit nunmehr 50 Jahren bestehende Europäische Kulturstiftung mit Sitz in Amsterdam. Die Unterstützung umfasst diverse grenzübergreifende Aktivitäten in Kunst, Erziehung und Medien; speziell eingerichtete Förderschienen sind u.a. die Programme „Art for Social Change“ (1998-2003), „Fund for Central and East European Book Projects“ sowie der jüngst ins Leben gerufene „Cultural Policy Research Award“ (CPR Award) und Individualförderungen wie „STEP Beyond“ .

Die 1993 gegründete Karpatische Stiftung mit Hauptsitz in Kosice vergibt Unterstützungen für grenzüberschreitende Projekte, v.a. von NGOs und lokalen Verwaltungen aus den Ländern Ungarn, Polen, Slowakei, Ukraine und Rumänien. Für den Bereich Kultur wesentliche Programmschienen fokussieren die Bereiche interkultureller Dialog und Förderung des kulturellen Erbes.

Im Bereich des kulturellen Austausches agieren auf europäischer Ebene nicht zuletzt auch zahlreiche transnational ausgerichtete Organisationen, Netzwerke und Austausch- foren. Eine zentrale Institution ist hier der Europarat, dem die Nachbarstaaten Ungarn, Slowakei und Tschechien zu Beginn der 1990er Jahre beigetreten sind. Neben der Europäischen Kulturkonvention, die einen flexiblen Rahmen für multilaterale Kulturpolitik und- aktivitäten bietet, wurden Programmschwerpunkte und Projekte entwickelt, die u.a. die Bereiche nationalstaatliche Kulturpolitiken (z.B. COMPENDIUM), kulturelles Erbe (europäische Kultur-Routen, Netzwerk HEREIN) und Film (EURIMAGES) fokussieren.

In der CENTROPE-Region wurden Ende der 1990er Jahre EuRegios als grenzüber- schreitende Kooperationsräume geschaffen, die v.a. für kulturelle Kooperationen auf regionaler Ebene relevant sind und auf einem freiwilligen Zusammenschluss von benachbarten Gemeinden, Städten, Bezirken bzw. Kreisen und Projektträgern in eigenen Institutionen, Vereinen oder Verbänden basieren: Neben der EuRegio Weinviertel/ Südmähren/Westslowakei(1997), der EuRegio West/Nyguat Pannonia (1998), der EuRegio Silva Nortica (2002) wurde als jüngste Regionalkooperation die Europa Region Mitte 2003 gegründet.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 5

Die Arbeitsgemeinschaft Donauländer wurde 1990 ins Leben gerufen. Vom Arbeitskreis Kultur und Wissenschaft initiierte und aus INTERREG-Mitteln kofinanzierte Projekte sind die „Kulturstraße Donau“ bzw. die Teil-Projekte „Kulturkarte“, „Kulturradweg“. Darüber hinaus werden Stipendien vergeben und diverse Veranstaltungen mit dem Themenschwerpunkt kulturelles Erbe organisiert.

Der Ausschuss der Regionen, resp. die Fachkommission für Kultur und Bildung (EDUC) ist in erster Linie beratend tätig (Stellungnahmen) bzw. organisiert Konferenzen u.a. Veranstaltungen zu kultur(politischen) Themen. Auf der Ebene der Städte ist Eurocities aktiv, ein Netzwerk größerer Städte in Europa mit eigenen Sub-Komitees für Kultur und Ost-West-Beziehungen. Weiters sind auf dieser Ebene noch die Vereinigung der Hauptstädte der EU-Länder – UCUE, das Kooperationsnetzwerk der Europäischen Mittelstädte (Brünn, St. Pölten, Trnava) sowie die in Paris ansässige Organisation Les Rencontres tätig, ein Netzwerk für Kulturpolitik auf lokaler und regionaler Ebene, das jährliche Tagungen zu Themen wie kulturelle Vielfalt, Kulturhauptstadt, kulturelles Erbe usw. organisiert. Mitglieder dieses Netzwerks sind nicht nur Verantwortliche in städtischen Kulturverwaltungen, sondern auch Kulturschaffende.

In den einzelnen Kunstsparten gibt es eine Vielzahl an europäischen Dachorganisationen und Netzwerken: European Cultural Heritage Network (CULTIVATE), European League of Institutes for the Arts (ELIA), European Computer Network for the Arts (ECNA), European Network of Information Centres for the Performing Arts (ENICPA), European Forum for Arts & Heritage (EFAH), European Network of Cultural Administration Training Centres (ENCATC), Informal European Theatre Meeting (IETM). Diese Dachorganisationen kooperieren fallweise mit den obigen Körperschaften und Vereinigungen.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 6 3. Länderprofile

3.1. Österreich

3.1.1. Staatliche Ebene

Zentrale Institutionen im Bereich internationale kulturelle Kooperationen sind auf Bundesebene das Außenministerium, die Kunstsektion im Bundeskanzleramt bzw. der vom BKA geförderte Verein KulturKontakt .

Schwerpunkte und Ziele der österreichischen Auslandskulturpolitik für die Jahre 2001- 2005 wurden in dem Konzept „Auslandskultur Neu“2 festgelegt, das u.a. als geografische Schwerpunktregionen die kulturellen Nachbarn („Culture for Enlargement“: Österreich als Partner der mitteleuropäischen Nachbarn (z. B. gemeinsame Kunst- und Kulturprojekte, Diskussionen zu Abbau von nationalen Stereotypen und Vorurteilen) vorsieht und – neben der Vermittlung des „klassischen“ Kulturrepertoires – inhaltlich verstärkt auf die Vermittlung zeitgenössischer Kunst setzt.

Die rechtliche Basis für die kulturelle Zusammenarbeit mit den Nachbarländern wurde durch die bilateralen Kulturabkommen gelegt:

— Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Slowakischen Republik über die Zusammenarbeit in den Bereichen der Kultur, der Bildung und der Wissenschaft in Kraft seit 1.9.2000 — Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, Bildung und Wissenschaft in Kraft seit 9.12.1978 — Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik Ungarn über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft in Kraft seit 13.11.1977.

Träger der Auslandskulturpolitik sind die Österreichischen Kulturforen (Bratislava, Prag und Budapest), die seit 2001 in ihrer Programmplanung mittels eines zugewiesenen Jahresbudgets weitgehend autonom agieren können. Geografisch konzentrieren sich die einzelnen Projekte, Veranstaltungen etc. in erster Linie auf die Hauptstädte. Die inhaltlichen Schwerpunkte der letzten Jahre sind die Bereiche Literatur, Film und Musik (Tschechien) Theater/Tanz, zeitgenössische Musik, Film und Fotografie (Ungarn), Bildende Kunst, Literatur und Film (Slowakei).

Eine Vertiefung der bestehenden Beziehungen wird durch die Plattform Kultur- Mitteleuropa (kultureller Aspekt der Regionalen Partnerschaft) angestebt, die anlässlich der ersten Konferenz der Außenminister der Länder der „Regionalen Partner- schaft“ (Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien) im Juni 2001 als Forum für den kulturellen Dialog gegründet wurde. Vereinbart wurden die gemeinsame Nutzung der Auslandsinfrastruktur und die Entwicklung gemeinsamer Projekte zur Präsentation des Kulturraums Mitteleuropa. Seit Gründung der Plattform wurden

2vgl. Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hg.): Auslandskultur Neu; Wien 2000; unter http://www.bmaa.gv.at/view.php3?f_id=113&LNG=de&version=

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 7 Projekte unterstützt. In zwei jährlichen Großveranstaltungen – in den Hauptstädten der jeweiligen EU-Ratspräsidentschaft – versammeln sich die Plattform-Länder zu einer thematischen Schwerpunktveranstaltung (z.B. Literaturevent, Irland 2004; Fashion Week, Niederlande 2004). In der im Mai 2004 unterzeichneten Mailänder Erklärung wurde die Intensivierung der wechselseitigen Kooperation der Städte in Zentraleuropa beschlossen.

Neben dem Würdigungspreis für grenzüberschreitende Kulturarbeit (11.000 €) der Abteilung II/8 ist die Kunstsektion im Bundeskanzleramt in den Nachbarländern in erster Linie durch KulturKontakt Austria aktiv. Die Aktivitäten reichen von Individualförderungen, Startförderungen für innovative Initiativen über Kooperationen mit Veranstaltern bis hin zur Beteiligung an Infrastrukturprogrammen: Stipendien für bildende KünstlerInnen und FotografInnen, Kunstpreis Central Eastern Europe (5.000 €) gemeinsam mit Henkel, Gastateliers, Programm „PiroschkaREV“ (Wechsel- austellungen mit KünstlerInnen aus Mittel-, Süd- und Osteuropa), Internet- Kulturdatenbank „cee-culture.info“, Kultur/ Kunstsponsoring Workshops usw.3. Aufgrund der EU-Erweiterung wird sich in Zukunft der Schwerpunkt von KulturKontakt Austria allerdings in Richtung Osteuropa und Südosteuropa verlagern.

3.1.2. Regionale Ebene

Wien

Als zuständige Verwaltungsinstitution vergibt die Kulturabteilung der Stadt Wien Unterstützungen auch im Bereich internationaler Kulturaustausch, allerdings erfolgt die Vergabe von Förderungen nicht – wie in den anderen Bundesländern – auf Basis eines eigenen Kulturförderungsgesetzes. Abgesehen davon wurden direkte Kooperations- aktivitäten in Form von einzelnen Veranstaltungen in den Hauptstädten der Nachbar- länder (z.B. Ausstellungen „Plakat in Wien“ „Museum auf Abruf“) durchgeführt, die aller- dings eher punktuellen Charakter hatten. In Hinblick auf den EU-Beitritt der Nachbar- länder und die zukünftige Positionierung Wiens als Drehscheibe in der Region soll nun der Austausch im Rahmen einer Gesamtstrategie4 stattfinden, die eine Intensivierung der kulturellen Nachbarschaftskontakte v.a. in den Sparten bildende Kunst, Literatur, Tanz und Musik vorsieht. Darüber hinaus ist allgemein die Profilierung Wiens als Kultur- und Tourismusmetropole eine der Zielsetzungen der Wiener Stadtaußenpolitik, die als Schwerpunktregionen auch den zentraleuropäischen Raum fokussiert5. Einen größeren Stellenwert gegenüber den Einzel-Veranstaltungen nehmen die durch INTERREG kofinanzierten Projekte der Stadt Wien ein, die v.a. ab dem Jahr 2000 im Rahmen von INTERREG III mit den östlichen Nachbarländern initiiert wurden. Beispiele

32003 unterstützte KulturKontakt Austria Kooperationsprojekte in Ungarn, Slowakei und Tschechien mit ca. 84.300 €. Vgl. Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hg.): Ostförderbericht 2003; Wien 2004, unter http://www.bmaa.gv.at/view.php3?f_id=7011&LNG=de&version= 4 siehe Magistrat der Stadt Wien; Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung (Hg.): Strategieplan Wien im erweiterten Europa; Wien 2004; S.93 5Als Informationsagentur (auch für den Bereich Kultur) fungiert für die Stadt Wien ein privatwirtschaftliches Kommunikationsunternehmen (CompressPR), das die Initiativen der Wiener Stadt-Außenpolitik betreut und im Auftrag der Stadt Wien offizielle Verbindungsbüros der Stadt Wien in zahlreichen Städten der EU- Beitrittsländer aufbaut.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 8 sind hier die Projekte „Kulturstrasse Donau“, „VITECC“, „MedCult“, „Soho in Ottakring“, „Bürgerradio in Mitteleuropa“ und „Kultur.Park.Augarten“.

Eine Vielzahl an grenzüberschreitenden Kooperationen und Initiativen, deren Dichte und Regelmäßigkeit allerdings kaum messbar ist, wurden und werden schließlich auf individueller und institutioneller Ebene gesetzt. Die Aktivitäten der großteils öffentlich (von Bund und/oder der Stadt Wien) finanzierten Institutionen reich(t)en dabei von der Präsentation des künstlerischen Schaffens aus den östlichen Nachbarstaaten bis hin zu Vermittlungs- und Ausbildungsprogrammen (z.B. Sommerakademien) und umfass(t)en nahezu alle künstlerischen Sparten. Exemplarisch seien hier folgende Institutionen genannt: Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK), Musikverein, KulturAxe, Secession, Künstlerhaus, Kunstuniversitäten (z.B. Universität für angewandte Kunst), permanent breakfast, Architekturzentrum Wien, IG Bildende Kunst, Alte Schmiede, Tanzquartier Wien, Verein Ostblick, Gustav Mahler Jugendorchester, Junge Philharmonie Wien, Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) etc. Kooperations- aktivitäten werden auch regelmäßig von (kultur)wissenschaftlichen Instituten mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa (wie z.B. Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), Institut für die Wissenschaft vom Menschen (IWM) etc.) durchgeführt.

Niederösterreich

Auch in Niederösterreich erfolgen Kulturkooperationen nicht auf Basis eines Auslands- kulturkonzeptes, sondern es werden diesbezügliche politische Beschlüsse im Konsens gefunden und umgesetzt. Tendenziell wird sich nach Auskunft der Abteilung Auslandskultur die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Niederösterreichs intensivieren.

Im Kulturförderungsgesetz 19966 ist ganz allgemein die Kooperation mit österreichischen und ausländischen Regionen festgehalten; daneben bilden das Landesentwicklungskonzept7 bzw. das Sektorenkonzept8 zum NÖ Landes- entwicklungskonzept 2004 (hier denkt man über die Grenzen hinweg nach Regional- gefügen) einen neuen Rahmen für grenzüberschreitende Kooperationen. Erwähnenswert ist eine von 2003 bis 2005 laufende Vereinbarung des Landes NÖ mit den Kreisen Südmähren, Böhmen und Vysocina zur Zusammenarbeit auch auf kulturellem Gebiet (bislang erfolgten Aktivitäten hier vor allem im Bereich kulturelles Erbe). Atelierwohnungen (Artists in Residence) des Landes in Krems dienen der Förderung des internationalen Kulturaustausches in den Bereichen bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik. Wichtig für Niederösterreichs kulturelle Kooperationen sind weiters die Mitarbeit des Landes an der ARGE Donauländer und der überregionalen Versammlung der Regionen Europas.

6 Amt der NÖ Landesregierung: Kulturförderungsgesetz 1996; St. Pölten 1997 7 Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik; St. Pölten, November 2003; unter http://www.noe.gv.at/service/ru/ru/landesentwicklungskonzept/landesentwicklungskonzept.htm 8 Abteilung Kultur und Wissenschaft des Amtes de NÖ Landesregierung: Sektorenkonzept zum NÖ Landesentwicklungskonzept 2004, St. Pölten, 2004

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 9 Auch kleinregionale Entwicklungskonzepte9 wie das „Weinviertler Dreiländereck“ sind grenzüberschreitend angelegt.

Größere, vom Land geförderte Institutionen wie das NÖ-Landesmuseum, NÖ Festival GmbH, Kunstmeile Krems, Volkskultur NÖ kooperieren nur fallweise mit den Nachbarl- ändern; ebenso die Kulturvernetzungsstellen.

Maßgebend für kulturelle Kooperationen sind die EuRegios – im Weinviertel die EuRegio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei; im Waldviertel die EuRegio Silva Nortica. Kulturelle Projekte sind hier v.a. im Bereich Volkskultur, Kultur & Wein oder Musik (Blasmusik, Chöre) zu finden. Die elf grenzüberschreitende Impulszentren (GIZen) – gefördert durch INTERREG – haben zwar einen klaren wirtschaftlichen Schwerpunkt; dieser schließt Kultur allerdings nicht aus, da gute wirtschaftliche Kontakte meist durch kulturelle Schwerpunkte geknüpft werden. Auch Kulturtourismus spielt daher eine Rolle.

Weitere INTERREG-Projekte mit kulturellem Schwerpunkt sind „Kulturstraße Donau“, EuRegio Weinstraße, „Kultur ohne Grenzen“, Parknetzwerk „Die großen Gärten unter der Enns“, „Ottokar II Premysl und Rudolf von Habsburg“.

Burgenland

Das Burgenländisches Kulturförderungsgesetz aus dem Jahr 1980 führt „Kulturaustausch“ nur als allgemeinen Bereich an10, ein kulturpolitisches Programm mit einem Schwerpunkt „grenzüberschreitende Kooperation“ gibt es nicht11. Punktuell wurden in der Vergangenheit Einzelprojekte von der Kulturabteilung der Landes- regierung subventioniert, wie beispielsweise Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Jahr der Volkskultur 2004“ oder der im selben Jahr gestiftete Förderpreis für grenzüberschreitende Kulturarbeit (3.500 €).

Grenzüberschreitende kulturelle Austauschprojekte (insbesondere mit Ungarn) werden von diversen Kulturinstitutionen durchgeführt, deren Jahrestätigkeit öffentlich (u.a. von der Burgenländischen Kulturabteilung) finanziert wird, wie etwa das Europaforum , die Burgenländische Landesgalerie, Architekturraum Burgenland, Cselley Mühle, die Österreich-Ungarische Philharmonie Eisenstadt, das Literaturhaus Mattersburg sowie kleinere Kultur(Volksgruppen-/Musik-)vereine. Projekte reichen dabei von Ausstellungen (z.B. „Trafic. Zeitgenössische österreichische und ungarische Kunst“) über einen grenzüberschreitenden Architekturführer bis hin zu Lesungen und Konzerten.

Durch die 1998 gegründete EUREGIO West/Nyugat Pannonia, der 1999 auch das Komitat Zala beitrat, wurde die Zusammenarbeit des Burgenlands mit Westungarn in

9 diese Kooperationen von Gemeinden haben unterschiedliche Schwerpunkte, u.a. auch Tourismus 10 Gesetz vom 4. Dezember 1980 zur Förderung der kulturellen Tätigkeit (Burgenländisches Kulturförderungsgesetz), LGB1. Nr.9/1981 11 Vorschläge für zukünftige Leitlinien der Landeskulturpolitik wurden 2001 von einem ExpertInnen-Team erstellt, darin wurde eine spezielle Förderschiene „Kultur im Grenzraum“ bzw. die verstärkte Förderung von grenzüberschreitenden Projekten in allen Kunstsparten vorgeschlagen. Vgl. Heger, Robert/Lang, Alfred/Tschögl, Gert: Kulturperspektiven Burgenland; Eisenstadt, Februar 2001; S.63

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 10 den letzten Jahren intensiviert. Gemeinsame Projekte der grenzüberschreitenden Interessensgemeinschaft sind z.B. die Erstellung eines Entwicklungsleitbilds EuRegio West/Nyugat Pannonia12, das primär die Bereiche Tourismus und kulturelles Erbe (Naturparks, Schlösser etc.) fokussiert, der EuRegio Kunstpreis „Malerei“ (erstmals 2003), sowie die INTERREG – finanzierten Projekte „Kultur und Bildungsprojekt "Grenz Züge" „Vino na poljanci-Szenische Aufbereitung und Verfilmung des Weinbrauchtums der Kroaten in Nordburgenland und Westungarn“.

3.1.3. Lokale Ebene

Im Rahmen von Städtepartnerschaften wie von St. Pölten mit Brünn (seit 1991) oder von Krems mit Kromerˇízˇ (seit 1994) werden immer wieder Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in verschiedenen Sparten durchgeführt. Daneben finden fallweise grenzüberschreitende Kooperationen statt, die aber nicht Teil einer Strategie sind.

Parallel dazu geschieht in NÖ kontinuierlich und schon seit längerer Zeit, getragen durch kleine Vereine und Initiativen, sehr viel im Kleinen; teilweise auch ohne Förderung. Das Spektrum reicht hier von Heimat- und Brauchtumspflege bis hin zu Theater oder Musik. Beispiele: Verein together, Waldviertelakademie; Filmclub Drosendorf, szene bune wähne, Südmährer Kulturstiftung, Kulturbrücke Fratres, Fluss.

Im Burgenland spielen auf lokaler Ebene v.a. die grenzüberschreitenden Aktivitäten kleiner Kulturvereinigungen eine Rolle (z.B. der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein). Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf Alltags- und Volkskultur (Brauchtum, Weinbau, Musik) aber auch auf Initiativen im Bereich Minderheiten. Grenzüberschreitende Kooperationen (Direktkooperationen, Abkommen etc.) seitens der zuständigen Abteilung für Kultur der Stadt Eisenstadt gibt es hingegen keine.

12 siehe Regionalmanagement Burgenland GmbH (Hg.): Leitbild EuRegio West/Nyugat Pannonia; Eisenstadt 2004; S.15

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 11 3.1.4. Kulturelles Profil der Region Ostösterreich

Aufgrund ihrer Größe und der Vielfalt und Dichte des kulturellen Angebots nimmt die Hauptstadt Wien eine Sonderstellung sowohl innerhalb Ostösterreichs als auch in der gesamten CENTROPE-Region ein. Die große Bandbreite an Kulturinstitutionen unter- schiedlicher Größenordnung ermöglicht ein inhaltlich breit gefächertes Angebot quer durch alle künstlerischen Sparten. Ebenso groß ist das Angebot an Ausbildungsstätten in diversen künstlerischen Sparten (Universitäten, Konservatorien, Schulen im Bereich Film, Tanz, Mode etc.). Ein wachsendes Potenzial an der Schnittstelle Kultur und Wirtschaft stellen auch die über 18.000 im Bereich der Kreativwirtschaft tätigen Unternehmen in Wien dar.

Neben den diversen kleinteiligen Kultur- und Kunstinitiativen liegen die Stärken des kulturellen Angebots des Burgenlands in den Bereichen „Kultur- und Naturerbe“ (Natur- parks (Neusiedlersee, Geschriebenstein, Landseer Berge), Schlösser und Burgen (Esterhazy, Kittsee, Halbturn, Forchenstein etc.)). Zukünftig soll im Burgenland auch der Bereich der Kreativwirtschaft mit über 2000 tätigen Unternehmen/Institutionen ausgebaut und gefördert werden.

Die Stärke Niederösterreichs liegt in der Kulturlandschaft (Kulturpark Kamptal, Eisenstraße, Bersteinstraße; grenzüberscheitende Nationalparks (Nationalpark Donau- Auen und Podyji-Thayatal)) bzw. dem kulturellen Erbe (von Kellergassen bis hin zu Stiften und Klöstern). Ferner sind die Wachau und die Semmeringbahn UNESCO- Welterbe. Tourismus ist in NÖ in den Grenzregionen derzeit wenig ausgeprägt. Die vielen kleinen Vereine und Initiativen Niederösterreichs sind v.a im Bereich Musik, Theater, Brauchtumspflege und darstellende Kunst aktiv. Festivals finden überwiegend im Musik- und Theaterbereich statt. Zeitgenössische Kunst hat ihren Raum in den größeren Städten Krems und St. Pölten.

Besonders hoch ist die Dichte an Festivals in Ostösterreich, von denen viele in Wien stattfinden: Wiener Festwochen, Viennale, Klangbogen Wien, Opernfilmfestival, ImPuls- Tanz, Kinderfilmfestival, Tricky Women Animationsfilmfestival, Akkordeon-Festival, EU XXL Filmfestival, Internationale Tanzwochen Wien, Monat der Fotografie Berlin-Paris- Wien, Konzertreihe „Musikerlebnis Mitteleuropa“ im Rahmen der Internationalen Sommerakademie Wien-Budapest-Prag, Jazz-Festival Wiesen, Haydnfestspiele, Kammermusikfestival Burg Schlaining, Kremerata Musica in Lockenhaus, Opernfestspiele Margarethen, Mörbischer Festspiele, Theaterfest NÖ; Festival "glatt- und verkehrt“, Musikfest Waidhofen/Thaya, Viertel Festivals und Donaufestival Krems.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 12 3.2. Tschechische Republik

3.2.1. Staatliche Ebene

Während das Außenministerium zuständig ist für Kulturabkommen bzw. die Organisation von Kulturveranstaltungen oder Kulturprojekten, umfassen die Aufgaben des Kulturministeriums internationale kulturelle Kooperationen. Das Ministerium für Regionalentwicklung ist dagegen für (Kultur)Tourismus verantwortlich.

Das kulturpolitische Konzept des Kulturministeriums für die Jahre 2001 bis 200513 sieht die Unterstützung internationaler kultureller Kooperation vor; insbesondere mit den EU-Ländern und den Visegrad-Ländern. Die Pläne des Kulturministeriums für 2004 bis 200614 beinhalten primär die Erhaltung des kulturellen Erbes, aber nichts Spezifisches zu kultureller Kooperation. Ein Kulturförderungsgesetz ist derzeit im Entstehen, aber noch nicht beschlossen. Im Entwurf ist kulturelle Zusammenarbeit kein Thema.

Im Außenministerium gibt es kein explizites kulturpolitisches Konzept. Die internationale Zusammenarbeit konzentriert sich ganz allgemein auf die Beziehungen zu anderen EU- Staaten. Die Kooperation innerhalb der Visegrad-Gruppe bleibt aber nach Auskunft der Abteilung für Kulturbeziehungen im Ausland wie vor wichtig.

Der staatliche Kunst-Fonds des Kulturministeriums unterstützt neben verschiedenen Kunstsparten auch internationale Kulturkooperations-Projekte. Das Außenministerium hat mit dem „Gratias Agit Award" einen Preis für die Promotion eines positiven Bilds der tschechischen Republik im Ausland initiiert.

Kulturabkommen stellen eine wichtige Basis für grenzüberschreitende Kooperationen dar. Mit Ungarn besteht seit 1986 ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich Kultur und Wissenschaft und seit 1977 ein Abkommen über die Aktivitäten der Kulturinstitute. Im gleichen Jahr 1977 wurde auch zwischen Österreich und der tschechischen Republik ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der Kultur, Bildung und Wissenschaft geschlossen. Mit der Slowakei besteht ein Abkommen über die Aktivitäten der Kulturinstitute (1994); ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich Kultur, Bildung und Wissenschaft (2000) und bezüglich der gemeinsamen Nutzung des Länder-Pavillons auf der Biennale in Venedig (2002). Aufgrund der gemeinsamen Geschichte und Ähnlichkeit der Sprachen besteht grundsätzlich eine enge Beziehung Tschechiens zur Slowakei.

Die tschechische Zentren haben die Vertretung der tschechischen Republik im Bereich Kultur, Handel und Tourismus im Ausland übernommen. Seit 2002 sind die 17 tschechischen Zentren für kulturelle Angelegenheiten – sprich der Präsentation der tschechischen Kultur – zuständig. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf die Veranstaltung von Ausstellungen, Konzerten, Filmaufführungen oder Lesungen. Von den 32 (bzw. bald aufgrund der Dezentralisierungsmaßnahmen 27) Kultur- institutionen (Museen und Galerien, Bibliotheken, Theater- und Musikeinrichtungen,

13vgl. Ministry of Culture: Cultural Policy; Prag, Februar 2001; unter http://www.mkcr.cz/en/www/download.php?id=497 14 vgl. Government: Programme Declaration of the Czech Republic Government; Prag, August 2004; unter http://www.mkcr.cz/download.php?id=1667

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 13 etc.), die in den Zuständigkeitsbereich des Kulturministeriums fallen, haben einige auch durch ihre Statuten supranationale Aufgaben übernommen (z.B. ist das Theaterinstitut zuständig für die Promotion des tschechischen Theaters im Ausland).

3.2.2. Regionale Ebene

Kreis Südmähren

Seit 2000 gibt es in Tschechien 12 Kreise/Regionen; die Kreise sind seit diesem Zeitpunkt auch mit der Erhaltung des kulturellen Erbes betraut. Ähnlich wie auf gesamtstaatlicher Ebene national gibt es im Kreis Südmähren neben einer Kultursektion auch eine Sektion für Auslandsangelegenheiten und internationale Kooperation. Diese Sektion der Kreisverwaltung ist u.a. zuständig für die Organisation der internationalen Kooperation der Region und die Durchführung internationaler Konferenzen in der Region. Die Kulturabteilung unterstützt alle möglichen Kulturaktivitäten (von Festivals bis Folklore; teilweise auch Mitveranstalterin. Ein kulturpolitisches Konzept gibt es nicht. Die Kulturabteilung ebenso wie die Sektion für Auslandsangelegenheiten arbeiten fallweise länderübergreifend zusammen. Wichtigstes internationales Event 2004 war das Musikprojekt "ceske sny" und die Wanderausstellung Brünn-Bratislava-Wien. 2004 wurde das Jahr der Tschechischen Musik gefeiert, in dessen Rahmen verschiedene Veranstaltungen wie das Festival " Janaceks Brünn" durchgeführt wurden. Auch hier sei die Vereinbarung des Landes NÖ mit den Kreisen Südmähren, Böhmen und Vysocina zur Zusammenarbeit erwähnt.

Die regionalen Entwicklungsagenturen, die dem Ministerium für Regionalentwicklung zugeordnet sind, sind zuständig für die Regionalpolitik der Region. Die Regionale Entwicklungsagentur Südmähren ist dazu noch die Geschäftsstelle der EuRegio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei und unterstützt in diesem Rahmen kulturelle Kooperationen (wobei auch hier die Bereiche kulturelles Erbe, Volkskultur überwiegen). Darüber hinaus übernimmt die Agentur u.a. die Abwicklung der Phare-CBC-Small Project Faciltiy, in deren Rahmen kulturelle grenzüberschreitende Projekte finanziert werden. Die Regionale Innovationsstrategie von Südmähren, an deren Konzeption die Agentur beteiligt war, beinhaltet keine kulturell relevanten Maßnahmen. Auch die GIZ-Partner (Mikroregionen, Gemeindeverbände, Regionalverbände in Süd- mähren) sind Träger kultureller grenzüberschreitender Projekte, die überwiegend im Bereich Volkskultur und Heimat- und Brauchtumspflege angesiedelt sind.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 14 3.2.3. Lokale Ebene

Brünn Wie oben erwähnt, werden im Rahmen der seit 1991 bestehenden Städtepartner- schaft von St. Pölten mit Brünn immer wieder Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in unterschiedlichen Sparten durchgeführt. Die Kulturverwaltung der Stadt Brünn sieht ihre Hauptaufgabe in der Erhaltung der Position Brünns als zweitgrösstes kulturelles Zentrum von Tschechien sowie in der Erhaltung und Restaurierung des kulturellen Erbes. Kulturelle Kooperationen spielen dagegen keine Rolle in den strategischen Überlegungen. Die Stadt finanziert 10 Kultureinrichtungen. Einige davon wie das Nationaltheater in Brünn, die Staatsphilharmonie Brünn, das Museum der Stadt Brünn und die Mährische Galerie kooperieren grenzüberschreitend. Es gibt (auch laufende) grenzüberschreitende Projekte mit Österreich, z. B. die Österreichischen Monate in Brünn (2002), eine Ausstellung über die Wiener Architektur (2003) oder Selbstportraits (2004). Jedoch ist diese Zusammenarbeit fallweise und nicht strategisch motiviert. Brünn ist eine Messestadt; zu den kulturell relevanten zählen die Modemesse STYL und die Grafik-Designbiennale.

Parallel dazu, teilweise unterstützt durch die städtische Kulturfinanzierung, sind kleinere Institutionen und Vereine, grenzüberschreitend aktiv (wie einige der vielen Brünner Galerien, der Verein Südwind, Klub Sypejte Ptakm, Ha Divadlo Marionettentheater, Kulturní Cirkus). Auch die Janacek-Akademie, eine Ausbildungsstätte für Theater und Musik, agiert durch das von ihr organisierte Theaterfestival Setkani grenzüberschreitend.

3.2.4. Kulturelles Profil der Region Südmähren

Südmähren zeichnet sich einerseits durch sein kulturelles Erbe aus: die Villa Tugendhat in Brünn, die Gärten und Burg von Kromeríz, das historische Zentrum von Telc und die Kulturlandschaft Lednice- sind UNESCO-Welterbe. In der CENTROPE Teilregion von Tschechien befinden sich neben dem Nationalpark Podyji-Thayatal auch die Schutzgebiete Brno und Umgebung, Mährischer Karst und Umgebung, Znaim- Gebiet, das Thayatal und die Mährische Slowakei. Neben einer Vielzahl historischer Baudenkmäler spielen in Südmähren sowohl Musik als auch Film eine herausragende Rolle - internationale Festivals gibt es v.a. im Bereich Musik (Mährischer Herbst, Internationales Musikfestival Brünn, Concentus Moraviae, Amadeus, Brünner Orgelfestival, Internationales Gitarrenfestival, Internationales Musikfestival ALTERNATIVA, Kampanila Mikulov, Eurotrialog Festival, usw.), Theater (Festivadlo de Brno, Setkani, Theater in Bewegung, Trialog) und auch Film (Brno 16, Tage des europäischen Films, Febiofest). Weitere internationale Festivals sind der Brünner Kultursommer oder Tanz Brünn.

Auch die Janacek Akademie verweist auf die lange musikalische Tradition; Brünn selbst präsentiert sich als Stadt der Musik. Aber auch Design hat hier Tradition; das tschechische Designzentrum ist in Brünn angesiedelt, die Grafik Designbiennale ist in

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 15 Brünn verankert. Datengestützte Informationen zu den im kreativen/kulturellen Sektor tätigen Unternehmen (Größenordnung, Struktur etc.) in Südmähren gibt es zurzeit noch keine.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 16 3.3. Slowakei

3.3.1. Staatliche Ebene

Während sich das Außenministerium mit bilateralen Beziehungen im Bereich Kultur, Bildung, Wissenschaft, der Koordination und Vorbereitung der entsprechenden gesetzlichen Rahmenbestimmungen und dem Management der Slowakischen Institute befasst, ist das Kulturministerium für transnationale kulturelle Kooperation und multilaterale Beziehungen verantwortlich. International ausgerichtete Veranstaltungen im In- und Ausland werden durch den 1991 gegründeten staatlichen Fonds Pro (vormals „Öffentlicher Fonds für Kultur“) subventioniert.

Die Basis für bilaterale Kooperationen im Bereich Kultur bilden im wesentlichen die Kulturabkommen:

— Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Slowakischen Republik über die Zusammenarbeit in den Bereichen der Kultur, der Bildung und der Wissenschaft in Kraft seit 1.9.2000 — Abkommen zwischen der Regierung der Republik Ungarn im Bereich Kultur, Bildung und Wissenschaft, in Kraft seit 1986; Kooperationsabkommen zwischen der Slowakischen Republik und der Republik Ungarn im Bereich des Denkmalschutzes, 2001 sowie Regierungsabkommen zwischen der Slowakei und Ungarn in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft, Sport und Jugend, 2003 — Kooperationsprogramm des Slowakischen Kulturministeriums und des Kulturministeriums der tschechischen Republik, 2000, Abkommen über die gemeinsame Nutzung des Länder-Pavillons auf der Biennale in Venedig (2002) und ein Abkommen über die Aktivitäten der Kulturinstitute (1994); darüber hinaus wurden eigene Arbeitsgruppen/intergovernmentale Kommissionen eingerichtet, wie beispielsweise die gemischte Kommission für Zusammenarbeit in Fragen der Kultur und der Presse mit der Republik Ungarn. Weiters ist die spezifische Beziehung mit der Tschechischen Republik, bedingt durch die gemeinsame Vergangenheit und Ähnlichkeit der Sprachen, maßgeblich.

Trägerinstitutionen der bilateralen kulturellen Zusammenarbeit sind die nationalen Kulturinstitute, respektive die Slowakischen Institute, die u.a. in Prag, Budapest und Wien seit 1993 gegründet wurden. Kooperationsaktivitäten werden insbesondere in den Bereichen Literatur/Sprache, Geschichtswissenschaft, Film, Musik, bildende und darstellende Kunst, Restaurierung und Archäologie durchgeführt.

Ein speziell auf die kulturelle Zusammenarbeit mit den Nachbarländern ausgerichtetes Strategiepapier zur slowakischen Auslandskulturpolitik gibt es nicht15. Allerdings findet eine intensive Zusammenarbeit der Slowakei mit Ungarn und Tschechien im Rahmen der Visegrad-Gruppe statt.

15 Der internationale Kulturaustausch wird im Rahmen der kulturpolitischen Regierungserklärung nur sehr allgemein behandelt. vgl. Government of the Slovak Republic: Policy Statement of the Slovak Republic; Bratislava, November 2002; unter http://www.government.gov.sk

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 17 2002 wurde die Verwaltung von 153 Kulturinstitutionen den Regionen und Gemeinden übertragen; das Kulturministerium verwaltet nun 33 Einrichtungen. Einige dieser vom Kulturministerium geförderten Institutionen sind durch ihre Statuten mit der Durchführung transnationaler Kooperationen beauftragt, wie z.B. das Slowakische Nationaltheater, die Slowakische Philharmonie, das Slowakisches Nationalmuseum, das Slowakische Technische Museum, die Slowakische Nationalgalerie, das Theaterinstitut, das Literarische Informationszentrum und das Internationale Kunsthaus für Kinder (BIBIANA).

3.3.2. Regionale Ebene

Seit 1996 gibt es in der Slowakei acht Kreise als Verwaltungseinheiten. Bezirke wurden 2004 durch die Bereichsämter ersetzt. Seit 2001 werden die Kompetenzen dieser beiden Ebenen erhöht; 2002 wurde den Kreisen/Gemeinden die Verwaltung von diversen kulturellen Institutionen übertragen (siehe oben). Auch in der Slowakei werden durch EuRegios (Inforeg Záhorie) zumeist kleinere kulturelle, grenzüberschreitende Projekte gefördert; vorrangig im Bereich Volkskultur und Brauchtum.

Kreis Bratislava Grenzüberschreitende Kooperationen seitens der zuständigen Abteilung für Kultur des Kreises Bratislava finden in erster Linie in indirekter Form, d.h. durch die von der Abteilung verwalteten Institutionen statt, wie beispielsweise das Theater „Astorka Korzo 90“ in Bratislava oder das Kleinkarpatische Bildungs- und Kulturzentrum in Modra. Direkte Austauschaktivitäten oder ein Abkommen zu kultureller Kooperationen gibt es darüber hinaus nicht.

Kreis Trnava Das Kulturamt des Kreises Trnava verwaltet derzeit 18 Kulturinstitutionen; nur wenige davon kooperier(t)en mit NÖ, Burgenland oder Wien. Kooperationen entstehen, wenn überhaupt, durch persönliche Kontakte und nicht aufgrund von Konzepten oder Strategien. Die Möglichkeit, (EU)Fördergeld zu lukrieren, ist ausschlaggebend für eine Kooperation, so die Kreisverwaltung. Konkret haben v.a. das Záhorské Museum und die Záhorská Galerie, aber auch die Ján Koniarek Galerie, das Koppel Haus und Synagoge – Zentrum für zeitgenössische Kunst, das Westslowakische Museum oder die Kunstgrundschule in Senica grenzüberschreitende Projekte in den letzten Jahren durchgeführt.

Drei der elf niederösterreichischen GIZen grenzen an die Slowakei; auch ihre Projektpartner (u.a. der Regionalverband Záhorie, Club Morava March, Gemeinde Velky Meder) sind Träger kultureller grenzüberschreitender Projekte, die überwiegend im Bereich Volkskultur und Heimat- und Brauchtumspflege angesiedelt sind. INTERREG-Projekte („Weinstraße Kleine Karpaten“; „Burgstraße Königreich Matus“, „Jordes“) widmen sich wiederum dem kulturtouristischen Bereich bzw. dem kulturellen Erbe der Region.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 18 3.3.3. Lokale Ebene

Auf lokaler Ebene sind in erster Linie die Hauptstadt Bratislava und die Stadt Trnava relevant. In der Stadt Trnava gibt es so gut wie keine relevanten Programme oder Projekte von seiten der Stadtverwaltung. Auch die Stadt Bratislava verfügt über kein dezidiertes kulturpolitisches Programm, das grenzüberschreitende Kooperationen berücksichtigen würde. Von der Kulturabteilung geförderte Einzelveranstaltungprojekte waren beispielsweise die Projekte „Weihnachtsbrücken zwischen den Städten“ mit Beteiligung der Städte Prag, Brünn, Wien, Bratislava und Krakau oder das Konzertprojekt „Xplore Europa Tourbus 2004“ gemeinsam mit wienXtra. Darüber hinaus haben von der Stadtverwaltung geförderte Institutionen wie die Galerie der Stadt Bratislava, das Stadtmuseum Bratislava oder das Institut für Denkmalschutz an grenz- überschreitenden Projekten teilgenommen. Aber auch kleinere Kulturinstitutionen (wie Buryzone) und nicht zuletzt die Hochschule für angewandte und bildende Künste Bratislava sind Partnerinstitutionen diverser Austauschprojekte.

Auf lokaler Ebene sind zudem auch noch die grenzüberschreitenden Aktivitäten von Kulturvereinen (mit Schwerpunkt Volkskultur/Musik) zu nennen.

3.3.4. Kulturpolitisches Profil der Region Westslowakei

Das kulturelle Profil der Region Westslowakei wird vorrangig durch das kulturelle Angebot der Hauptstadt Bratislava geprägt. Neben den großen Institutionen wie Nationaltheater, Nationalmuseum, Nationalgalerie, diversen anderen Theatern, Konzertsälen, etc. spielen auch städtische Kulturzentren eine Rolle, die vorwiegend im Musikbereich aktiv sind. Innerhalb der letzten Jahre wurden in Bratislava zudem kleinere Institutionen/Initiativen im Bereich zeitgenössischer Kunst gegründet, die allerdings aufgrund der mangelnden öffentlichen Finanzierung ums Überleben kämpfen. Ähnlich wie in der Region Südmähren können auch für die Westslowakei noch keine Aussagen zum Profil und Potenzial des Kreativwirtschaftssektors gemacht werden.

Gesamt gesehen dominiert in der Region die Sparte Musik, nicht zuletzt auch durch zahlreiche Festivals wie das LUMEN Gospel- Festival, den Sängerwettbewerb Mikulas Schneider Tranvsky; Dobrofest (Countrymusik in Trnava), Chortage in Trnava und das Jazzfestival Bratislava. Allerdings wurde das inhaltliche Spektrum durch Veranstaltungen wie DesignTage, Ars poetica Festival, Ekotopfilmfestival, Internationales Festival für Film, TV und Video, Internationales Filmfestival, Multiplace Festival, Monat der Fotografie Bratislava, Internationale Biennale für Animationsfilm, die allesamt in Bratislava stattfinden, in den letzten Jahren beträchtlich erweitert.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 19 3.4. Ungarn

3.4.1. Staatliche Ebene

Die Auslandskulturpolitik Ungarns wird im wesentlichen durch das Ministerium für nationales kulturelles Erbe sowie das Außenministerium realisiert. Weitere Institutionen sind die vom Kulturministerium im Jahr 2000 gegründete Organisation Hungarofest, die mit der Durchführung/Organisation von internationalen Events betraut ist, das als private Stiftung geführte zentraleuropäische Kulturinstitut in Budapest sowie der Nationale Kultur-Fonds, eine Förderstelle, die sich aus einer Art „Kultursteuer“ auf kulturelle Güter und Dienstleistungen speist und Veranstaltungen/Events sowie die Mobilität von KünstlerInnen unterstützt.

Bilaterale Kulturabkommen wurden mit Österreich, der Slowakei und Tschechien unterzeichnet:

— Abkommen mit der Slowakischen Regierung im Bereich Kultur, Bildung und Wissenschaft, in Kraft seit 1986; Kooperationsabkommen zwischen der Slowakischen Republik und der Republik Ungarn im Bereich des Denkmalschutzes, 2001 sowie Regierungsabkommen zwischen der Slowakei und Ungarn in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft, Sport und Jugend, 2003, — Abkommen zwischen der Volksrepublik Ungarn und der Republik Österreich über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft; in Kraft seit 1977 — Abkommen mit Tschechien über die Zusammenarbeit im Bereich Kultur und Wissenschaft von 1986.

Weiters ist auch die Kommission für Zusammenarbeit in Fragen der Kultur und der Presse mit der Slowakei zu nennen. Analog zu den Nachbarländern sind auch die ungarischen Kulturinstitute, die unter keinem einheitlichen Namen firmieren, wesentlich an der Durchführung des bilateralen Kulturaustauschs mit dem Ausland beteiligt. Ihre Gründung reicht, wie im Fall des Collegium Hungaricum in Wien, bereits in die 1920er Jahre zurück, das Ungarische Kulturinstitut in Prag wurde 1953, jenes in Bratislava 1993 eingerichtet.

Ähnlich wie für Tschechien und Slowakei ist auch für Ungarn die Zusammenarbeit im Rahmen der Visegrad-Gruppe von zentraler Bedeutung. Ein kulturpolitisches Programm mit einem etwaigen Schwerpunkt einer regionalen bzw. grenzüber- schreitenden kulturellen Zusammenarbeit gibt es nicht16.

16 In einer 2004 erstellten Kulturstrategie Ungarns wird nur allgemein auf die neuen Beziehungen durch den EU-Beitritt eingegangen; hervorgehoben wird generell auch der Austausch/Kontakt zwischen UngarInnen im In- und Ausland (z.B. Slowakei). Vgl. Agárdi, Péter u.a.: Magyar kulturális stratégia, Budapest 2004, unter http://nkomftp.hungary.com/palyazatok/strategia_jul25.doc

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 20 3.4.2. Regionale Ebene

Komitat Györ – Moson – Sopron

Das Komitat Györ-Moson-Sopron ist als Zusammenschluss der Restgebiete dreier ehemals selbständiger Komitate (Györ, Moson und Sopron) eine Verwaltungseinheit. Darüber hinaus gibt es innerhalb des Komitats noch sechs Kleinregionen, die nach den grösseren Städten benannt sind, sowie 13 kleinregionale Gemeindeverbände. Insgesamt betrachtet ist der Regionalisierungsgrad noch eher schwach ausgeprägt. Die Verwaltungsstruktur des Komitats beinhaltet zwar eine eigene Kulturabteilung, es gibt jedoch keine Strategien oder Gesetze auf regionaler Ebene, die für kulturelle Kooperationen relevant sind.

Grenzüberschreitende Kooperationsaktivitäten des Komitats mit dem Burgenland werden in erster Linie im Rahmen der EUREGIO West/Nyugat Pannonia durchgeführt. Neben den im Kapitel 3.1.2 beschriebenen, aus INTERREG-Mitteln finanzierten Projektbeispielen ist die gemeinsame Wanderausstellung „Grenz-Fälle" zu nennen; zur Zeit wird auch an einem gemeinsamen „Kultur-Baedeker“ gearbeitet, der 2005 erscheinen soll. Ebenso in Planung ist die Veranstaltung eines EuRegio-Musik-Festes „Euromusica“.

3.4.3. Lokale Ebene

Auf lokaler Ebene sind die grenzüberschreitenden Aktivitäten von Kulturvereinen (Alltagskultur, Brauchtum und Musik) relevant. Die Stadtverwaltungen von Györ und Sopron haben kein relevantes Programm zu kulturellen Kooperationen bzw. führen keine nennenswerten direkten Austauschaktivitäten durch. Allerdings sind Institutionen wie die Oper Györ, das Philharmonie-Orchester Györ aber auch das renommierte Györer Ballett, sowie das Franz Liszt Konferenz- und Kulturzentrum Sopron grenzüberschreitend aktiv.

3.4.4. Kulturelles Profil Westungarns

Die Stärke des kulturellen Angebots Westungarns liegt neben Musik und Tanz insbesondere im Bereich Kultur- und Naturerbe. Neben den Altstädten Györ, Sopron und Köszeg und der Abtei Pannonhalma umfasst dies die Naturlandschaften/-parks um den Neusiedlersee, Geschriebenstein-Irottkö und Raab-Örség-Goricko sowie Schlösser (z.B. Fertöd, Nagycenk und Körmend) und historische Gärten. Analysen zur Größenordnung und Struktur von Kreativwirtschafts-unternehmen in Westungarn fehlen derzeit noch.

Weiters finden in Westungarn auch internationale Festivals statt, wie Mediawave, Soproner Festwochen, Barockfestival Györ, Haydn-Festival Fertöd, Györer Sommer, Internationales Filmfestival Györ, Ungarisches Tanzfestival Györ und VOLT-Festival Sopron.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 21 4. Privatwirtschaftliche Institutionen und Initiativen

Seit Beginn der 1990 Jahre haben auch private Institutionen (wie Banken und Versicherungen) Initiativen ins Leben gerufen, um Kunst aus Zentral- und Osteuropa einem breiterem Publikum zugänglich zu machen; vorwiegend geschieht dies im Bereich bildende Kunst. Teilweise sind dies Einzelprojekte, teilweise werden längerfristige Osteuropa-Schwerpunkte initiiert:

Das seit Frühjahr 2004 bestehende Programm "Kontakt" der Erste Bank setzt seinen Schwerpunkt auf Kunst und Zivilgesellschaft in Zentraleuropa. Die Erste Bank geht in diesem Rahmen langfristige Partnerschaften mit unterschiedlichen Institutionen, Initiativen und KünstlerInnen ein, die im zentraleuropäischen Raum in zeitgenössischer Kunst-, Kultur- und Theorieproduktion sowie in Bildungs- und Sozialprojekten arbeiten. Die Website und das Magazin "Kontakt" informieren über Aktvitäten und Projekte; die Kunstsammlung Kontakt konzentriert sich auf zeitgenössiche Kunst aus Zentraleuropa. Die 2002 in Leben gerufene Initiative „Tranzit“ widmet sich der Förderung zeitgenössischer Kunst und Theorie aus dem Raum Zentral- und Osteuropa mit Schwerpunkt auf Tschechien, Slowakei und Österreich. Hier ist der Fokus auf die Förderung von Einzelpersonen wie auch kleineren Aktivitäten gesetzt. Henkel schreibt mit dem Cee Art. Award seit 2002 einen Kunstpreis (für zeitgenössische Zeichnung) für die Region Zentral- und Osteuropa aus. In Kooperation mit KulturKontakt Austria vergibt das Unternehmen mit dem „Henkel Young Artists Prize" einen Nachwuchspreis für bildende KünstlerInnen und FotografInnen. Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG hat 2004 in der Designzone Looshaus einen Schwerpunkt auf die neuen EU-Mitgliedsstaaten gesetzt (Ausstellungen „Czech In“, „Oh – Objects from "; im Frühjahr 2005 ist eine Ausstellung über Slowakisches Design geplant). Das Siemens Artlab (gegründet 1996) fördert Kunst (insbesondere neue Medienkunst) aus Österreich und Südosteuropa; wobei hier – in Kooperation mit der Galerie Ernst Hilger - auf die Präsentation junger, noch unbekannter KünstlerInnen großer Wert gelegt wird. Neben realen Ausstellungen wurde auch eine Internetgalerie als Präsentations- und Verkaufsmedium eingerichtet. KunstRaumMitteleuropa wiederum ist eine Plattform für zeitgenössische Kunst aus dem zentraleuropäischen Raum (Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien), die Siemens gemeinsam mit der Bank Austria im Jahr 2000 initiiert hat. In diesem Rahmen werden verschiedene Projekte wie "Central“ – Wanderausstellungen von Kunst aus Südost- und Zentraleuropa – durchgeführt. Die Wiener Städtische betreibt über die Schiene „Architektur im Ringturm" immer wieder Präsentationen von Architektur aus Zentraleuropa (so z.B. 1999, 2000, 2004 und 2005). Die Bawag-Foundation beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst, wie etwa 2004 in der Ausstellung „Eintritt Frei" mit Kunst aus Bratislava, Budapest, Ljubljana, Prag und Wien. Die Generali-Foundation setzt ihren Schwerpunkt mit Foto- grafie, Film, Video und Installation auf die jüngere Kunstgeschichte; sie führt seit 1999 kontinuierlich Themenausstellungen mit TeilnehmerInnen aus Osteuropa durch. Die Sammlung Essl verleiht erstmalig 2005 den "Essl Award für Zentral- und Osteuropa". Der Preis ist für StudentInnen der Kunstuniversitäten aus Kroatien,

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 22 Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Video oder Skulptur bestimmt.

Die für die zentraleuropäischen Staaten während der Transformationsphase wichtigen kultur-(politischen) Aktivitäten der Soros Foundation (wie etwa Arts and Culture Programme) spielen heute nur mehr eine geringe Rolle. Im Hinblick auf die EU- Erweiterung wurden lokale Zentren (wie z.B. in Bratislava und Prag) in personeller als auch finanzieller Hinsicht reduziert.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 23 5. Zusammenfassung

Insgesamt gesehen findet innerhalb der CENTROPE-Region ein reger Kulturaustausch statt. Dieser reicht teilweise in die Zeit des Eisernen Vorhangs zurück, wurde in den 1990er Jahren sukzessive ausgebaut und hat anlässlich des EU-Beitritts der Nachbarländer einen Höhepunkt erreicht. Ein dichtes Netz an Austauschplattformen mit daraus resultierenden Kooperationsprojekten hat sich auf den verschiedensten Verwaltungsebenen etabliert – reichend von einer Zusammenarbeit im transnationalen, europäischen Kontext (EU) bis hin zu grenzüberschreitenden Aktivitäten kleiner Kulturinitiativen und Vereine auf lokaler Ebene. Mit einigen wenigen Ausnahmen (wie Festivals, Wanderaustellungen) finden diese Projekte allerdings im wesentlichen auf bilateraler Ebene statt.

Während der 1990 Jahre erfolgte die Einbindung der angehenden EU-Mitgliedsländer in die verschiedenen europäischen Vereinigungen und Körperschaften auf den einzelnen Verwaltungsebenen, wobei hier dem Bereich Kultur je nach Institution eine unterschiedlich große Gewichtung zukommt. Gleichzeitig erhöhte sich der Austausch durch die Intergration der zentraleuropäischen Kunst- und Kulturinstitutionen in die jeweiligen spartenspezifischen Dachorganisationen und Netzwerke.

Innerhalb der für Kultur relevanten Förderprogramme ist in erster Linie der Strukturfonds INTERREG (INTERREG III A) maßgeblich, mit dem v.a. auf regionaler Ebene Projekte unterstützt werden. Andere Förderprogramme, wie Kultur 2000 beziehen sich auf Kooperationsprojekte, an denen zum einen nicht zwingend Nachbarländer beteiligt sein müssen, zum anderen sind diese Förderschienen auch vergleichsweise niedrig dotiert.

Auf nationalstaatlicher (bilateraler) Ebene bestehen kulturelle Kooperationen und Kontakte zwischen den einzelnen Ländern – im Rahmen der bilateralen kulturellen Abkommen – seit den 1970er Jahren. Geografisch konzentrieren sich die einzelnen Projekte/Veranstaltungen allerdings auf die jeweiligen Hauptstädte, in denen nicht nur die Auslandskulturinstitute (unterschiedlicher Größe) angesiedelt sind, sondern auch die großen kulturellen Institutionen (wie Nationaltheater, Opernhäuser und Museen). Inhaltlich spielt bei diesen Kooperationen - neben der Vermittlung eines „klassischen“ kulturellen Repertoires - auch zunehmend die Präsentation der zeitgenössischen Kunstproduktion eine Rolle.

Während sich die wechselseitigen kulturellen Beziehungen der Nachbarländer Ungarn, Slowakei und Tschechien durch die Gründung der Visegrad-Gruppe im Jahr 1993 bzw. durch einen 2000 eingerichteten Fördertopf für gemeinsame Projekte verfestigt haben, ist die Auslandskulturpolitik Österreichs dezidiert auf die Zusammenarbeit mit seinen „kulturellen Nachbarn“ ausgerichtet und in einem eigenen Strategiepapier festgeschrieben. Darüber hinaus hat Österreich durch die Aktivitäten des Vereins KulturKontakt Austria den kulturellen Austausch innerhalb Zentraleuropas intensiv gefördert und wesentlich zur Vernetzung kultureller Institutionen in den einzelnen Ländern beigetragen. Auf ministerieller Ebene soll durch die 2001 gegründete Plattform

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 24 Kultur-Mitteleuropa die zukünftige Zusammenarbeit unter den vier Staaten weiter intensiviert werden.

Direkte Kooperationen auf der regionalen Ebene sind nicht Teil einer Strategie oder eines Konzepts und daher durchwegs als punktuell anzusehen. Eine verstärkte Zusammenarbeit hinsichtlich bestimmter Sparten lässt sich kaum festmachen; wenn überhaupt, werden eher non-verbale Sparten bevorzugt, wie bildende Kunst oder Musik. Grundsätzlich ist der Regionalisierungsgrad in den Nachbarländern Ungarn, Tschechien und Slowakei im Vergleich zu Österreich noch eher schwach ausgeprägt. Die zuständigen Gebietskörperschaften (Kulturabteilungen) sind in erster Linie mit der Verwaltung der ihnen übertragenen Institutionen betraut, die v.a. dem Bereich kulturelles Erbe zuzuordnen sind (Museen etc.).

Die tragende Rolle bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Regionen spielen die EuRegios (bzw. die Regionalmanagement- bzw. Regionalentwicklungs- agenturen als dazugehörige Einrichtungen) bzw. das Förderprogramm INTERREG. Der Fokus liegt dabei auf der Wechselwirkung Kultur und Tourismus, d.h. Initiativen werden vorrangig im Bereich kulturelles Erbe, Volkskultur und Brauchtumspflege gesetzt.

Durchwegs punktuellen Charakter haben auch die kulturellen Kooperationen der Städte. Sofern nicht im Kontext einer Städtepartnerschaft, finden die Aktivitäten nur fallweise statt und nicht im Rahmen einer strategischen Ausrichtung. Die Zusammenarbeit zwischen den Städten in Zentraleuropa soll jedoch im Rahmen der Plattform Mitteleuropa in Hinkunft ausgebaut werden. Neben den Hauptstädten Wien und Bratislava, die selbstredend eine führende Stellung in der Region einnehmen, liegen, am Grad ihrer Vernetzung gemessen, die Städte Brünn / Krems / St. Pölten und Trnava auf einer Ebene, sowie Györ / Eisenstadt / Sopron und Wiener Neustadt, die keine nennenswerten Austauschaktivitäten durchführen.

Über die Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Verwaltungen hinaus wird ein intensiver Kulturaustausch weiters von den diversen Kulturinstitutionen und -initiativen praktiziert. Die Aktivitäten finden in den unterschiedlichsten Kunstsparten statt und werden teilweise direkt, aber auch im Rahmen der allgemeinen Jahrestätigkeit öffentlich unterstützt. Die zukünftige Dichte und Nachhaltigkeit der bisherigen Projekte und Kontakte hängt damit von der Entwicklung der einzelnen innerstaatlichen Kulturpolitiken und -förderungen ab.

Während der 1990 Jahre haben schließlich auch diverse privatwirtschaftliche Institutionen (wie Banken und Versicherungen) ihre Kunst- und Kulturaktivitäten auf den zentraleuropäischen Raum ausgedehnt und besonders im Bereich bildende Kunst Programme und Veranstaltungen (Ausstellungen etc.) initiiert. Die Frage ist hier, ob es langfristig – wie bei der Soros-Foundation – auch bei anderen privatwirtschaftlichen Institutionen zu einer Verlagerung der Aktivitäten hin nach Südost- und Osteuropa kommen wird. Entlang der einzelnen Kunst- und Kultursparten ergeben sich zusammenfassend folgende Schwerpunkte:

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 25 Kulturelles Erbe Der Bereich kulturelles Erbe ist die am stärksten ausgeprägte Sparte in der CENTROPE Region. Neben Museen, Theatern und Musikhäusern verfügt die gesamte Region über eine Vielzahl an historischen Baudenkmälern, wie Schlösser, Burgen, Stifte, archäologische Stätten, UNESCO-Welterbe-Stätten, Nationalparks und Naturschutzgebiete.

Demzufolge steht diese Sparte auch im Zentrum vieler gemeinsamer Austauschprojekte, nicht zuletzt wird darin ein großes Potenzial zur Steigerung des Tourismus gesehen: so wird kulturelles Erbe etwa auf der regionalen Ebene, d.h. innerhalb der EuRegios, stark forciert. Zudem ist dieser Bereich auch Themenschwerpunkt von Initiativen der diversen transnationalen europäischen Gremien und Netzwerke; Beispiele sind hier die Kulturroute zum Themenschwerpunkt „Barock“ des Europarats; das Projekt „Kulturstraße“ der Arge Donauländer oder die Programmschienen der Karpatischen Stiftung.

Auch die Kulturverwaltungen in der Slowakei, Tschechien und Ungarn auf den verschiedenen Ebenen konzentrieren sich durchwegs auf die Erhaltung der ihnen obliegenden Kulturinstitutionen (Museen, Theater, Denkmäler usw.) und insofern auf das kulturelle Erbe.

Musik Musik ist in Hinblick auf die Festivals der CENTROPE Region ein eindeutiger Schwer- punkt und durchwegs relevant in allen Teilregionen. Die Bandbreite reicht hier von klassischer Musik (vorrangig im Burgenland, Südmähren, Wien) bis hin zu Alternativ- musik und Jazz (Jazzfestivals in Wien, Niederösterreich, Bratislava). Auch durch die jeweiligen nationalen Spielstätten, Konzert- und Opernhäuser der Region ist Musik – oft auch im Sinne einer Repräsentationskultur – ein wichtiger Faktor bei Kulturkooperationen in der CENTROPE-Region.

Andererseits wird Musik, respektive Volksmusik, von vielen kleinen Vereinen in allen ländlich geprägten Gebieten der CENTROPE-Region praktiziert.

Film Im Filmbereich finden Kooperationen ebenfalls vornehmlich durch internationale Festivals statt. Neben Musik ist Film der zweite Festival-Schwerpunkt in der CENTROPE-Region. Insbesondere in der Westslowakei, Wien und Südmähren sind viele dieser Festivals verankert. Daneben sind Koproduktionen eine weitere Form der Zusammenarbeit; die vor allem zwischen der Slowakei und Tschechien, aber auch mit Österreich, stattfindet.

Bildende Kunst Ähnlich wie bei Musik bildet auch bildende Kunst einen Schwerpunkt bei Kulturkooperationen – meist in Form von Ausstellungen – durch die von den Kulturverwaltungen der CENTROPE-Region geförderten größeren und kleineren

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 26 Aktivitäten bzw. Institutionen. Weiters sind hier mittels Artists in Residence-Programme oder Stipendien wesentlich. In Bratislava und Wien, aber auch in Brünn, setzen sich viele kleine, gemischt finanzierte teilweise Institutionen mit zeitgenössischer Kunst auseinander. Auch die Kunstaktivitäten und -initiativen von Privatunternehmen (Erste Bank, Henkel, Siemens, usw.) fokussieren auf zeitgenössische bildende Kunst. In Zukunft soll auch die jährlich stattfindende Kunstmesse Wien als die für den zentraleuropäischen Raum wichtigste Kunstmesse etabliert werden.

Design Grenzüberschreitende Aktivitäten im Designbereich werden von Südmähren, Wien und auch der Westslowakei gesetzt. Design Slowakei (Bratislava) veranstaltet jährlich die Designtage Slowakei (Produktdesign). Das in Brünn ansässige tschechische Designzentrum fördert Design auch überregional durch Preise und ist (Mit)veranstalter internationaler Ausstellungen; wichtigstes Event ist hier die Grafik-Design Biennale Brünn. In Südmähren bzw. der tschechischen Republik haben Grafikdesign und Modedesign größere Relevanz als Produktdesign; in Wien dagegen Grafik- und Produktdesign.

Architektur Kooperationen im Architekturbereich werden vor allem von Wien, Burgenland und auch NÖ aus initiiert. In den letzten Jahren beispielsweise in Wien durch das AzW (Ausstellungen, Symposien, Exkursionen nach Süd-Tschechien) oder durch "Architektur im Ringturm" (Ausstellungen). Auch die Architekturtage 2004 waren Wien- Bratislava gewidmet. Der Architekturraum Burgenland kooperiert grenzüberschreitend; weiters führt Orte Architekturnetzwerk NÖ fallweise Exkursionen ins Nachbarland durch.

Tanz und Theater Tanz spielt einerseits in Wien eine Rolle – durch Institutionen wie das Tanzquartier Wien und Festivals (Blackdance-Fstival, ImPulstanz, internationale Tanzwochen). Andererseits hat auch in Westungarn / Györ durch das Tanzfestival Györ und Ballett Györ Tanz seinen Platz.

Auch Kulturkooperationen im Theaterbereich finden häufig mittels Festivals (hohe Festivaldichte in Niederösterreich und Südmähren) statt; daneben agieren auch kleinere Theatergruppen in NÖ oder dem Kreis Bratislava (durch Tourneen, Gastspiele,..) grenzüberschreitend. Im Vergleich zu Musik oder bildende Kunst ist die Relevanz des Theaterbereichs für kulturelle Kooperationen jedoch geringer.

Alltagskultur/Volkskultur Im Bereich Volkskultur finden Kooperationen in allen Regionen primär auf der lokalen Kulturinitativenebene statt; teilweise finanziert durch INTERREG bzw. durch Unterstützung der EuRegios und GIZen.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 27

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 28 6. Schlussfolgerungen und Strategien

Synopse der Ausgangslage

Die historisch gewachsene Kulturregion in dem Vierländereck Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich zeichnet sich durch ein überaus vielfältiges kulturelles Schaffen und ein dichtes Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen aus. Neben einem großen Bestand an Baudenkmälern und Museen, renommierten, international ausgerichteten Großveranstaltungen und Festivals entwickelt sich in diesem Raum eine vielfältige und lebendige Kunst- und Kulturszene, die anknüpft an eine lange Tradition von - nicht immer sichtbaren - Partnerschaften und Netzwerken. Viele grenzüberschreitende kulturelle Verflechtungen und Interaktionen finden statt, die sich auf verschiedenen Ebenen, in jeweils unterschiedlicher Intensität und Form, entwickelt haben. Damit sind, zum Teil lange vor dem EU-Beitritt der Nachbarländer, wertvolle Ansätze einer Integration und Kooperation dieses Raumes trotz sprachlicher, kultureller, politischer und administrativer Unterschiede entstanden. Um die Zusammenarbeit und den kulturellen Austausch im Rahmen der neu gegründeten „Europa Region Mitte“ zu intensivieren und neue Synergien zu schaffen, sollen an dem bestehenden Erfahrungsreichtum dieses interkulturellen Austausches und Kooperationen angeknüpft, bisherige Defizite ausgeglichen und vorhandene Stärken ausgebaut werden.

6.1. Kulturprofil der CENTROPE Region heute

— hohe Dichte an Kooperationen, Veranstaltungen, Kommunikationsforen und (informellen) Netzwerken; Kooperationen finden prinzipiell auf allen Ebenen statt, allerdings zu einem großen Teil punktuell und kaum konzeptorientiert (eine Ausnahme stellt Österreich dar)

— hohe Dichte an international ausgerichteten Großveranstaltungen in ver- schiedenen künstlerischen Sparten (wie z.B. Mediawave oder das Donaufestival)

— Dominanz des bilateralen Kulturaustauschs Ein Großteil der Kooperationen / Projekte erfolgt zwischen zwei Akteuren / Partnern / Ländern, Ausnahmen sind Festivals, Wanderausstellungen und Diskussionsforen (EuRegio-Net, GIZ-Net17)

— Aufgrund ihres Status als Hauptstädte besteht zwischen Wien und Bratislava eine hohe Dichte an Kooperationen, weniger ausgeprägt sind die Kooperationen auf Ebene der kleinen Städte

— Genereller Wandel von Förderstrukturen: Rückzugstendenzen wichtiger Förderinstitutionen wie KulturKontakt Austria, Soros Foundation, Pro Helvetia, usw., die vor allem den Austausch im Bereich zeitgenössischer Kunst forcier(t)en; neue maßgebliche Finanzierungsquellen für grenzüberschreitende Kooperationen sind die Struktur- und Regionalfonds der EU, speziell das Förderprogramm INTERREG

— Große Informations- und Wissensdefizite

17 GIZ –Net: Netzwerk der Grenzüberschreitende Impulszentren

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 29 Die Informationslage über den kulturellen Sektor (Institutionen, Veranstaltungen etc.) ist in der gesamten Region derzeit noch sehr unübersichtlich, ebenso bestehen deutliche Unterschiede in der Qualität der einzelnen Informationsquellen

— Das Kreative Potenzial der Region ist unterschätzt Das Wissen über das kulturelle und kreative Potenzial der Region ist gering bzw. wird noch kaum erkannt.

— Spartenspezfische Differenzierung: Kulturelles Erbe ist in allen vier Teilregionen wesentlicher Bestandteil des kulturellen Angebots, darüber hinaus ist das Kulturelle Erbe thematischer Schwerpunkt zahlreicher Gemeinschaftsinitiativen (Europarat, Arge Donauländer, etc.) Zeitgenössische Kunst wird in allen Sparten meist von den regionalen und/oder lokalen Institutionen und Vereinen getragen Viele Aktivitäten finden im Musikbereich (bilaterale Kooperationen und Festivals) und in der Bildenden Kunst statt; bei den Festivals dominiert darüber hinaus die Sparte Film Initiativen privatwirtschaftlicher Institutionen wie das Siemens Artlab, Tranzit (Erste Bank) fokussieren meist auf zeitgenössische bildende Kunst Alltagskultur (Heimat- und Brauchtumspflege, Volksmusik, Esskultur, Wein, usw.) ist traditionellerweise stark in der Region verankert und wird hauptsächlich von den kleinen Vereinen und Kulturinitiativen getragen

6.2. Kulturprofil der CENTROPE Region von morgen

Die „CENTROPE Region von morgen“ ist ein Kulturraum, der sich seiner Standortattraktivität bewusst ist, sein reichhaltiges kulturelles Potenzial entsprechend nach innen und außen kommuniziert und breit angelegte Informationsservices entwickelt. Aufbauend auf bestehende Netzwerke, Kooperationen und Good-Practice- Beispielen wird das vielfältige Kulturangebot in einen breiteren Aktionsrahmen gestellt, um Stärkefelder auszubauen, parallel stattfindende Aktivitäten zu bündeln und damit neue Synergien zu erschließen. Kulturtourismusfördernde Maßnahmen finden dabei ebenso Platz wie die aktive Unterstützung von zeitgenössischer künstlerischer Produktion.

Ein Schwerpunkt der gemeinsamen kulturpolitischen Ausrichtung ist dabei die Sichtbarmachung, Förderung und grenzüberschreitende Verflechtung des Sektors Kreativwirtschaft. Dieses Potenzial ist zwar, gesamtregional gesehen, noch wenig erkannt, kann jedoch wesentlich zu einer dynamischen Entwicklung der „Europa Region Mitte“ beitragen. Damit könnten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die, wie Richard Floridas18 in seiner Theorie der „kreativen Klasse“ meint, folgende Merkmale aufweisen: Demnach entstehen in industrialisierten Gesellschaften Arbeitsplätze und

18 Richard Florida: The Rise of the Creative Class. And How It Is Transforming Work, Leisue, Community and Everyday Life, New York 2002

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 30 Wachstum in solchen Bereichen, wo Wissen geschaffen und angewendet wird. Entscheidend dabei ist, dass Unternehmen sich an jenen Orten ansiedeln bzw. entstehen, wo sie ein attraktives Angebot an qualifizierten Arbeitskräften haben, eine vernetzte Kulturlandschaft vorfinden, 'kreative Klassen' sich öffnen und multikulturellen Gemeinschaften zuwenden können, wo Diversität künstlerisches Schaffen bestimmt, und kulturelle Kreativität ein förderndes Umfeld vorfindet.

Ansatzweise sind diese Voraussetzungen vorhanden, dennoch braucht CENTROPE Region Kultur von morgen:

— Gemeinsames Informationsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit, um den Kulturraum CENTROPE nach innen und nach außen zu kommunizieren; bestehende Plattformen mehrsprachig (zumindest zweisprachig) ausbauen, um dadurch breitere Publikumsschichten zu erreichen und das vielfältige kulturelle Angebot sichtbar zu machen, Ausweitung des Informationsangebots für Kulturschaffende der Gesamtregion und Aufbau gemeinsamer, mehrsprachiger Datenpools

— Entwicklung einer gemeinsamen Vermarktungsstrategie auf verschiedenen Ebenen (lokal, regional, national), die Synergien zwischen Kultur, Wirtschaft und Tourismus schaffen (gemeinsame Ressourcennutzung, Angebotskombinationen, Stärkung des Kulturtourismus) und Etablierung einer Dachmarke „CENTROPE Kultur“

— Bündelung von bestehenden Netzwerken und Kooperationen sowie verstärkte Koordination und Abstimmung innerhalb der Region, Einrichtung einer Diskussions- und Austauschplattform für die gesamte Region unter Einbindung von relevanten AkteurInnen, ExpertInnen und Kulturschaffende etc.)

— Stärkere multilaterale Ausrichtung von Kooperationen und Projekten; Ausweitung von bisherigen Aktivitäten in einzelnen Regionen mit spezifischen Stärken auch über die CENTROPE-Region hinaus

— Initiierung gemeinsamer Kulturfördeprogramme und -fonds mit Fokus auf zeitgenössische Kunst

— Engere Verbindung von Kunst, Kultur und Wirtschaft: Ausbau der Kooperationen zwischen Wirtschafts- und Kulturabteilungen und Abstimmung der Kultur- und Wirtschaftsförderprogramme (wie z.B. Kofinanzierungsmodelle); generelle Förderung von Public-Private-Partnership-Modellen in der Region, Erkennen des Potenzials und Förderung der Creative Industries in der Gesamtregion durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für künstlerisches und kreatives Arbeiten und Produzieren; Schaffen von Strukturen, die den Marktzugang erleichtern, um Effekte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der CENTROPE-Region und gleichzeitig positive Auswirkungen auf den grenzenüberschreitenden allgemeinen Arbeitsmarkt zu erzielen, etwa durch grenzüberschreitende Qualifizierungsmaßnahmen, spezifische Ausbildungs- programme, Hochschulkooperationen, Abbau von Mobilitätshemmnissen usw.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 31

6.3. Kernstrategien

6.3.1. Kernstrategie Kultur kommunizieren

Zielsetzungen & Maßnahmen: 1. Bündelung der Informationen 2. Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit 3. Neue Medienkooperation 4. Ausbau von bestehenden Kooperationen 5. Vernetzung auf administrativer Ebene

1. Bündelung der Informationen Die vorhandenen Informationsangebote in den einzelnen Regionen sind von unterschiedlicher Qualität und informieren durchwegs nicht Regionenübergreifend. Es fehlt also einerseits ein kompakter, alle Teilregionen umfassender Überblick über das kulturelle Angebot der CENTROPE-Region (auch im Hinblick auf den Kulturtourismus). Andererseits mangelt es aber auch an gebündelten Informationen für die im Kulturbereich Tätigen und Interessierten (z.B. hinsichtlich Fördermöglichkeiten, Aktivitäten in den Nachbarländern, Kooperationsmöglichkeiten, etc.). Bei der Erstellung gesammelter Informationen soll dabei auf bereits bestehende Informationsquellen (wie Internetplattformen, Info-Folder usw.) aufgebaut werden.

Vorgeschlagene Maßnahmen:

— Verbesserung bzw. Erweiterung des bereits bestehenden Informationsangebotes im Internet: Informationsseiten zumindest zweisprachig (englisch und Landessprache) gestalten; Verbesserung der bestehenden mehrsprachigen Websites in sprachlicher wie auch in technischer Hinsicht

— Erstellung einer CENTROPE-Broschüre oder Folder, die die relevanten Institutionen der Region nebst Basis-Daten (Adresse, Öffnungszeiten, Erreichbarkeit, etc.) in den jeweiligen Sparten auflistet. Der Infofolder soll idealerweise in mehreren Sprachen erscheinen.

— Distribution dieser Broschüre über die Tourismusbüros bzw. -organisationen der beteiligten Länder sowohl innerhalb als auch außerhalb der CENTROPE-Region. Dabei sollen die bereits vorhandenen Verteilungsstrukturen der

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 32 Tourismusorganisationen genutzt werden. Dies beinhaltet auch das Auflegen der Broschüren an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Autobahnraststätten, usw.

— Erstellung einer gemeinsamen Internetplattform (ARGE CENTROPE), die mehrsprachig über das kulturelle Angebot nach Sparten sowie monatlich über die verschiedenen Veranstaltungen in der CENTROPE-Region informiert.

— Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus ExpertInnen und AkteurInnen, die als länderübergreifende Informations- und Koordinationsstelle für die gesamte CENTROPE-Region fungiert und die das Label "CENTROPE Kultur" vertritt und bewirbt. Sie koordiniert Aktivitäten, Veranstaltungen, vermittelt und informiert die Kunstszenen, betreibt die Websites, usw. Im Unterschied zu den ersten vier Punkten, die v.a. dem (Kultur)tourismus dienen, werden hier Kultureinrichtungen, KünstlerInnengruppen, lokale und regionale Ent- scheidungsträgerInnen, etc. angesprochen.

— Ausweitung des Projekts „Europa fördert Kultur“: Dieses Internetportal19 bietet einen Überblick über rund 80 Fördermöglichkeiten für kulturelle Projekte aus den Programmen der Europäischen Union, von Kultur 2000 bis hin zu Regional- und Strukturfonds. Eine Ausweitung der deutschsprachigen Version zu einer mehrsprachigen Fassung in allen vier Landessprachen wird vorgeschlagen. Zusätzlich sollen Fördermöglichkeiten vonseiten lokaler, regionaler und nationaler Verwaltungen vorgestellt werden.

2. Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit Wie erwähnt, ist das vielfältige kulturelle Angebot der Region nicht in gebündelter Form für die Gesamtregion vorhanden und es fehlt daher auch gemeinsame Marketing- strategien, um die Region für (Kultur)tourismus attraktiver zu machen. Neben den bereits angeführten Maßnahmen (CENTROPE-Broschüre, CENTROPE Kultur-Website, etc.) werden daher folgende Aktivitäten angeregt:

19 http://www.europa-foerdert-kultur.info wurde erstellt und wird aktualisiert von der Kulturpolitischen Gesellschaft Deutschland und der Österreichischen Kulturdokumentation.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 33 Vorgeschlagene Maßnahmen:

— Etablierung einer Dachmarke „CENTROPE Kultur“: Dieses Label soll durch eine gemeinsame Vermarktungsstrategie, die auf den verschiedenen Ebenen (lokal, regional, national) basiert die Gesamtregion nach innen und nach außen promoten. Wichtig ist hier eine gemeinsame Ressourcennutzung und die Schaffung von Synergien zwischen Kultur, Wirtschaft und Tourismus. Bereits bestehende Aktivitäten und Veranstaltungen können in dieses Label integriert werden.

— Intensivierung der Medienzusammenarbeit, um die Dachmarke bekanntzumachen und die Region zu positionieren: Erreicht werden kann dies beispielsweise durch Zeitungsbeilagen, die über die CCENTROPE Kultur informieren, durch Kulturtipps in Tageszeitungen der Region, durch Veranstaltung von Medientagen, usw.

— Im Kreativwirtschaftsbereich können bei Bedarf noch zusätzliche Maßnahmen für einzelne Sparten ergriffen werden (siehe dazu auch den Abschnitt "Professionalisierung bei der Marktorientierung"). Hier sei exemplarisch der Designbereich herausgegriffen: In Tschechien und der Slowakei fehlen im Designbereich eine professionelle Präsentation der Firmen (auf Messen, Website, usw.) und damit entsprechendes Marketing und Bekanntheit der heimischen DesignerInnen außerhalb der CENTROPE-Region. Daher sollte auf Bewährtes zurückgegriffen und ausgeweitet werden, wie die folgenden Beispiele:

- Milky Way Confrontation: ist eine Prämierung und Präsentation von jungen DesignerInnen aus Zentraleuropa (Ö, D, SK, HU, CZ) im Rahmen der Prager Messe Designblok. Diese Präsentation könnte z.B. auch durch andere Länder touren und bei Designfestivals gezeigt werden. - Ähnlich könnte die Präsentationen der PreisträgerInnen des Verpackungs- designpreises "Young Packaging", der vom tschechischen Designzentrum vergeben wird und deren PreisträgerInnen bis jetzt in Brünn, Prag, in Städten in der Slowakei und Polen präsentiert werden, auch in Wien usw. gezeigt werden. - Ausweitung von "Czechmania" – einem Programm des Londoner Tschechischen Zentrums – das junge DesignerInnen auf Messen und in eigenen Veranstaltungen bislang in englischen und deutschen Städten präsentiert.

3. Medienkooperation

Parallel zu einer Intensivierung der Medienzusammenarbeit im Rahmen einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit soll die Multiplikatorenrolle der Medien durch direkte Kooperationsaktivitäten noch aktiver genützt werden Daher werden folgende Aktivitäten vorgeschlagen:

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 34 Vorgeschlagene Maßnahmen:

— Entwicklung gemeinsamer Programme und Sendeformate für freie und regonale Radios aus Österreich und den Nachbarländern (nach dem Vorbild des gemeinsamen Medienfensters, das es zwischen Oberösterreich und Südböhmen gibt). Ein Land übernimmt die redaktionelle Verantwortung einer Reportage oder die Programmierung eines Features und die Anderen übernehmen den Beitrag, übersetzen in die Landessprache, etc. oder entwickeln ein gemeinsames Koproduktionsmodell.

— Entwicklung eines gemeinsamen Kulturprogramms mit Koproduktionen, Beiträgen und Filmen, etc. aus den beteiligten Ländern nach dem Modell einer deusch- französischen Kooperation Arte.

4. Ausbau von bestehenden Kooperationen Aufgrund der Dichte an – vorwiegend bilateralen – grenzüberschreitenden Kulturprojekten und Kulturkooperationen auf den verschiedensten Ebenen soll sich eine multilateral angelegte Kulturpolitik besonders auf den Ausbau/Erweiterung von bestehenden Projekten konzentrieren. Zielführend ist es, vorhandene interregionale Kooperationen in einer Sparte auf andere Regionen im CENTROPE-Raum auszudehnen, die dort ebenfalls Stärken aufweisen. Diese Kooperationen können in der Folge über den CENTROPE-Raum hinaus erweitert werden, sofern sich hier Anknüpfungspunkte ergeben. Die hier angeführten Maßnahmen sind beispielhaft und können bei Bedarf durch weitere Aktivitäten und Bereich ergänzt werden.

Vorgeschlagene Maßnahmen:

Kulturelles Erbe: — Erweiterung des von der EUREGIO West/Nyugat Pannonia geplanten „Kulturbaedekers“, der den Schwerpunkt auf kulturelles Erbe (Denkmäler, Schlösser, archäologische Stätten etc.) legt, auf die gesamte CENTROPE-Region. Mit einem mehrsprachigen oder zumindest englisch-sprachigen CENTROPE– Kulturbaedeker könnte die Region auch Publikum außerhalb der CENTROPE- Region ansprechen.

— Einführung einer CENTROPE-„Card“: Eine für die Gesamtregion gültige Karte oder Pass gewährt ermäßigten Eintritt in alle Museen, Schlösser und Burgen, Stifte und Nationalparks der Region. Ein Beiheft könnte dabei auch Zusatzinformationen zu den Einrichtungen wie Öffnungszeiten, Sonderausstellungen oder andere Veranstaltungen enthalten.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 35 Architektur: — Erstellung eines Architekturführers für die gesamte CENTROPE-Region nach dem Vorbild des kürzlich erschienenen grenzüberschreitenden Architekturführers Burgenland / Westungarn

— Ausweitung des österreichischen Modells der „Architekturtage“ auf die CENTROPE-Region: Für mehrere Tage werden Besichtigungsfahrten und grenzüberschreitende Führungen organisiert, Vorträge veranstaltet und ein "Tag der offenen Tür“ abgehalten (Besuch von ArchitektInnen-Büros). Dies kann in Kooperation mit relevanten Institutionen wie Architektenkammern, Architekturhäusern oder Architektenbüros organisiert werden.

— Durchführung von grenzüberschreitenden Architektur-Visits: Geführte themenspezifische Architekturfahrten nach Tschechien, wie sie z.B. von dem Architekturnetzwerk „Orte“ in Niederösterreich organisiert werden, sollen auf die Gesamtregion übertragen und ausgeweitet werden. Dies erfolgt wiederum in Kooperation mit Architekturuniversitäten oder Architekturbüros.

5. Vernetzung auf administrativer Ebene Die Kulturverwaltungen der beteiligten Länder sind durch ihre Mitgliedschaften in diversen überregionalen und europäischen Plattformen gut vernetzt. Regionale und lokale Kooperationen erfolgen jedoch zumeist bilateral und nicht als Teil einer Strategie. Daher kann die Koordinierung und Abstimmung bei der Programmplanung und bei Aktivitäten der Verwaltungen verbessert werden.

Vorgeschlagene Maßnahmen:

— Kulturaustauschtage Initierung von Kulturaustauschtage um bilaterale zu multilateralen Kontakten auszuweiten. Es wird vorgeschlagen, solche Tage als regionale ExpertInnentreffen zu organisieren, wo Verwaltungen bzw. politische EntscheidungsträgerInnen mit ExpertInnen aus diversen Kulturinstitutionen und Kultureinrichtungen zusammentreffen; ev. mit Unterstützung der ARGE CENTROPE.

— Ausweitung des Projekts Stratcult (Strategy for Culture) Ziel ist, eine nachhaltige Kommunikationsbasis zwischen den beteiligten Verwaltungen bzw. Regionalentwicklungs- und Informationszentren aus Oberösterreich, Steiermark, Südmähren, Slowenien und Finnland zu schaffen. Ferner soll eine Strategie für die kulturelle Zusammenarbeit Mitteleuropas erarbeitet werden, die als Vorbild für künftige Kulturkooperationen dienen kann. Die CENTROPE-Region könnte sich in dieses Projekt einklinken durch Einbeziehung der Verwaltungen aus Niederösterreich, Wien, Burgenland, Slowakei und Ungarn.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 36 6.3.2. Kernstrategie Kultur fördern

Zielsetzungen & Maßnahmen:

1. Vernetzung Wirtschaft, Kunst und Kultur – Förderung der Creative Industries in der Gesamtregion 2. Gemeinsame Kulturfördertöpfe

1. Vernetzung und Intensivierung von Wirtschaft, Kunst und Kultur – Förderung der Creative Industries in der Gesamtregion

Die Wirtschaftskraft des Kulturbereichs wird sowohl von der Gesellschaft wie von den Kulturschaffenden selbst nach wie vor unterschätzt. Beleg dafür ist, dass Kreativwirtschaft erst seit wenigen Jahren als eigenständiges Wirtschaftsfeld definiert wird, obwohl Daten für die Wirtschaftskraft und Arbeitsplatzgenerierung des Kulturbereichs sprechen20. (Europaweit sind rund 6 Millionen der Beschäftigten im Kulturbereich tätig. Alleine in Wien sind zirka 120.000 Personen, immerhin 14 % aller Beschäftigten und 18.000 Unternehmen in den Creative Industries tätig). Die Creative Industries sind nicht nur Hoffnungsträger in der europäischen Wirtschaft, sondern sie tragen - wie Konzepte in den skandinavischen Länder oder in Großbritannien seit den 1990er Jahren zeigen - zur Profilierung von Regionen bei.

Ein Schwerpunkt in den Creative Industries verbessert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit in der Region, bringt nicht nur eine wirtschaftliche Aufwertung den Klein- und Mittelbetrieben, sondern hat positive Beschäftigungseffekte, vor allem auf den grenzüberschreitenden allgemeinen Arbeitsmarkt.

Vorgeschlagene Maßnahme:

Entwicklung eines gemeinsamen kreativwirtschaftlichen Masterplans

Der mehrjährige, gemeinsam entwickelte Strategieplan für die Gesamtregion beinhaltet zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes zumindest folgende Maßnahmenpakete:

— gemeinsame Qualifizierungs- und Förderprogramme, — Förderung von Unternehmensgründung und Transfer kreativwirtschaftlicher unter- nehmerischer Dienstleistungen, — gemeinsame Produktionsentwicklung und Vermarktung.

Dabei werden zwar die unterschiedlichen Stärken der einzelnen Teilregionen berücksichtigt, diese gehen aber konform mit Richtlinien eines gemeinsam entwickelten

20 siehe Studien "Untersuchung des ökonomischen Potenzials der 'Creative Industries' in Wien": Kulturdokumentation, Mediacult, Wifo; Wien 2004; "Ausschöpfung und Entwicklung des Arbeitsplatzpotentials im kulturellen Sektor im Zeitalter der Digitalisierung": MKW Wirtschaftsforschung GmbH et. al.; München, Köln, Wien, Barcelona 2001.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 37 Strategieplans für die Gesamtregion. Die Entwicklung eines kreativwirtschaftlichen Masterplans kann nur in enger Kooperation mit allen regionalen und lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern, wie Wirtschafts- und Kulturabteilungen, Regionalbüros, Berufsvertretungen und Wirtschaftskammern, Außenhandelsstellen, öffentliche und private Kultur- und Wirtschaftsunternehmen, Kulturinstituten und Ausbildungsstätten) der 4 CENTROPE-Länder stattfinden.

Notwendig dafür sind der Ausbau partizipatorischer Strukturen: Bildung von grenzüberschreitenden Netzwerken zur gemeinsamen Nutzung von Kompetenzen und Ressourcen: — gemeinsame Vermarktungskampagne eines Labels „Creative Industries CENTROPE“ auf Informationsveranstaltungen, Messen, etc. — mehrsprachige Partnerbörse und Berufsbildatlas (in Anlehnung an den bestehenden von EURES geförderten Jobguide für den Gesundheits- oder IT- und Neue-Medien-Bereich), — regionale und transregionale Kontaktbörsen für Unternehmen und Kreative an Messen auch außerhalb der CENTROPE-Region — Internetplattform für Kreativ-Start-Ups mit Informationen zu Urheberrecht, Arbeitsrecht, Aus- und Weiterbildungsprogrammen.

Professionalisierung der Marktorientierung, insbesondere unter dem Aspekt, kulturelle Dienstleistungen „marktfähig“ zu machen: — koordinierte Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote und -maßnahmen — grenzüberschreitende verschränkte Businesspläne entwickeln — gemeinsame überregionale Fördertöpfe mit spezifischen Förderschienen (z.B. Ausbau des Impuls-Förderprogrammes Kreativwirtschaft der österreichischen Wirtschaftskammer und des AWS und Wirtschaftsministeriums oder die Wiener Creative Industries Förderprogramme von Departure (Gesellschaft für Wirtschaft Kunst und Kultur) — gemeinsame überregionale Exportoffensiven entwickeln.

3 Vorschläge für branchenspezifische Cluster

Musik-, Platten-, CD-Cluster: Gemeinsame Plattenlabels, Entwicklung von Vertrieb- und Vermarktungsystemen, Musikindustrie auf die Region aufmerksam machen, Zusammenarbeit mit internationalen Plattenfirmen, Musikverlagen, TV, Film, Fachmedien, Musikmessen, Gründungsförderung, Business-Inkubatoren, etc.

Filmcluster: Gemeinsame Produktionsstätten und gemeinsames Vertriebssystem ausbauen, Nutzen und Vernetzen des vorhandenen Know-hows, Traineeprogramme, Stipendien, Ausbildung und Qualifizierungsprogramme abstimmen, Pitching Foren bei bestehenden Filmfestivals in der Region einrichten (Präsentationen von Filmprojekten zur Partnersuche und zur Förderung von Kontakten zwischen Filmschaffenden aus Ost und West), etc.

Designcluster:

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 38 Anknüpfen an bestehende Aktivitäten in Südmähren, Wien und der Westslowakei (Beispiele: Designtage Slowakei, Modemesse und Preise von Unit F Wien, Grafik- Design Biennale in Brünn, überregionale Design und Modepreise in Tschechien, nützen der Talente und Ressourcen, etc.), Strukturverbesserung für die kreative Produktion durch Exportoffensiven, professionelle Businesspläne, Vernetzung von Wirtschaft und Forschung in der Produktentwicklung durch spezielle Programme (v.a. Produkt- und Industriedesign), Aufbau von Vermarktungstrukturen, etc.

Effekte grenzüberschreitender clusterähnlicher Strukturen wären das Ausgleichen der Schieflagen bei den Preisniveaus der Produkte, Gagen, der Arbeitskraft, (Abbau von Stereotypen des „Billigproduzierens“, billige Absatzmärkte), Abbau von Mobilitäts- hemmnissen, etc.

2. Gemeinsame Kulturfördertöpfe

Parallel zu Maßnahmen zur Stärkung des Kulturtourismus (kulturelles Erbe) soll der Bereich zeitgenössischer Kunst in der gesamten Region gefördert werden. Um hier an bestehende Kontakte anzuknüpfen, bzw. auch in Zukunft Anreize für Projektinitiativen zu schaffen, werden als flankierende Maßnahmen gemeinsame Fördertöpfe eingerichtet.

Vorgeschlagene Maßnahmen

— Initiierung eines CENTROPE Festivals Ein gemeinsames Festival kann – als Auftaktveranstaltung – zu einer stärkeren Profilierung und Identifikation der Region beitragen. Um jedoch die bereits bestehende Dichte an Festivals nicht zu überlappen, wäre eine dezentrale Struktur auf Basis von eingereichten Projekten unter einem Themenschwerpunkt zielführend, ähnlich dem „Festival der Regionen“ in Oberösterreich. Eine solche Veranstaltung wäre nicht nur geografisch und inhaltlich breit gestreut, sondern würde auch möglichst viele (lokale) Akteure und Institutionen einbinden und integrieren.

— CENTROPE-Preise nach Sparten Vorstellbar ist die Ausschreibung eines gesamtregionalen Preises, der jährlich unter einem anderen Sparten- oder Themenschwerpunkt vergeben wird. Eine andere Variante wäre die parallele Vergabe von mehreren Preisen in verschiedenen Kunstsparten. Zusätzlich könnten herausragende grenzüber- schreitende Kulturkooperationen ausgezeichnet werden.

österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen. 39 Literaturverzeichnis

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Vereinigung der Hauptstädte der EU-Länder (UCUE) http://www.ucue.org/

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Les Rencontres http://www.lesrencontres.org/

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EuRegio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei http://www.euregio-weinviertel.org/

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Burgenland – Landesverwaltung http://www.burgenland.at

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Hungarofest http://www.hungarofest.hu

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