<<

Erziehungsdirektion des Kantons Bern Lehrplan Volksschule

Primarstufe und Sekundarstufe I L E H R P L A N Abkürzungen

AHB Allgemeine Hinweise und Bestimmungen NMM Natur – Mensch – Mitwelt DEU Deutsch FRE Fremdsprachen MATH Mathematik GES Gestalten BG Bildnerisches Gestalten TTG Technisches und textiles Gestalten MUS Musik SPO Sport ZUS Zusätzliche Aufgaben

Verweise

AHB 6.4 Abschnitt 6.4 im Teil AHB

DEU Kommunikation Fächerverbindung: siehe Deutsch, Grobziele und Inhalte zum Abschnitt Kommunikation

Produzieren – Konsumieren Verbindung zwischen Themenfeldern im Fachlehrplan Natur – Mensch – Mitwelt

Angaben in Fachlehrplänen

Spaltenaufteilung Grobziele Inhalte, Hinweise Normalschrift / Kursivschrift: spezielle Unterscheidung in den Lehrplänen NMM und MUS; vgl. Abschnitt Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte NMM Seite 5, MUS Seite 2

, , , Fachlehrplan Mathematik Erarbeitungsstufen (vgl. MATH 2)

R, S, M Fachlehrplan Mathematik 7.–9. Schuljahr R = Realschulniveau S = Sekundarschulniveau M = Mittelschulvorbereitung

Herausgeberin und Copyright: Erziehungsdirektion des Kantons Bern 1995 Vertrieb: Staatlicher Lehrmittelverlag des Kantons Bern Gestaltung: Konzept: Jörg Grossmann, Muri Grafiken: Hans-Peter Meier, Bern Fotos: Alexander Egger, Bern Satz: Satz-Team, Thun Ordner: Simplex AG Bern, Zollikofen Druck: Schaer AG Thun, Uetendorf Einführung 1

Vorwort

Der Lehrplan ist ein wichtiger Bestandteil der neuen passt wurden, ist im vorliegenden Lehrplan doch nicht Volksschulgesetzgebung. Er nimmt zentrale Ideen und alles neu. Manches wurde lediglich überarbeitet, neu Bestimmungen aus dem Volksschulgesetz auf und kon- angeordnet, anders dargestellt. kretisiert sie für den Schulalltag. Auch der neue Lehrplan ist wie seine Vorgänger ein Im Lehrplan werden die Fertigkeiten, Kenntnisse und Gemeinschaftswerk. Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer Haltungen umschrieben, die wir unseren Kindern und der verschiedenen Schulstufen und Schultypen haben in Jugendlichen in der Volksschule als Grundlage für das der einen oder anderen Form zur Entstehung dieses Leben in Gemeinschaft und Gesellschaft vermitteln wol- Dokuments beigetragen. Ihnen allen möchte ich meinen len. Dabei wird der Weg, wie Wissen erworben wird, herzlichen Dank aussprechen. Gleichzeitig wünsche ich stärker als bisher betont. dem Lehrplan eine gute Aufnahme bei der Lehrerschaft und bei den Schulbehörden. Bei der Erarbeitung dieses Lehrplans war es der Erzie- hungsdirektion ein wichtiges Anliegen, die grundsätz- lichen Überlegungen zu Schule und Bildung, wie sie vor Der Erziehungsdirektor allem in den Leitideen formuliert sind, mit den Zielen und Inhalten der Fachlehrpläne zu verbinden.

An zahlreichen Stellen wird auf die grosse Bedeutung der Zusammenarbeit auf allen Ebenen hingewiesen. Regierungsrat Eine gute Zusammenarbeit braucht es insbesondere für Peter Schmid die Realisierung der neuen Schulstrukturen im Kanton Bern. Sie ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die Schulen kontinuierlich weiterentwickeln können. Der neue Lehrplan ist dafür eine wesentliche Grundlage.

Es gehört zu den Aufgaben des Lehrplans, die Ziele und Inhalte des Unterrichts – wenigstens teilweise – festzu- legen. Damit ist für ein Mindestmass an Koordination zwischen den Schulen in unserem Kanton gesorgt. Dies ist wichtig, weil mit dem Volksschulgesetz den Gemeinden und Schulen in manchen Bereichen grös- sere Autonomie gewährt wird.

Der Lehrplan enthält auch Freiräume; diese sind Aus- druck von Offenheit. Es kann nicht die Aufgabe dieses Dokuments sein, im Einzelnen festzulegen, wie be- stimmte Zielsetzungen im Unterricht realisiert werden müssen. Der Lehrplan bietet neben dem ausdrücklich Festgelegten ein erhebliches Mass an Freiräumen, wel- che die einzelnen Schulen und Lehrkräfte auszufüllen haben. Solche Freiräume ermöglichen einen kreativen und motivierenden Unterricht, der auf aktuelle Frage- stellungen eingeht, örtliche Besonderheiten berück- sichtigt und die Interessen der Schülerinnen und Schü- ler einbezieht.

Obwohl sich das Erscheinungsbild des Lehrplans ver- ändert hat und die Lehrpläne von 1983 gründlich über- arbeitet und der neuen Volksschulgesetzgebung ange-

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Einführung 2

Verfügung Übergangsbestimmungen

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern, gestützt auf Der Lehrplan für die deutschsprachigen Volksschulen Artikel 12 des Volksschulgesetzes vom 19. März 1992, tritt gemäss Verfügung der Erziehungsdirektion auf den verfügt: 1. August 1996 in Kraft. Es gelten folgende Übergangs- bestimmungen: 1. Der nachstehende Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern ist für alle öffentlichen deutschsprachi- 1. Die 8. und 9. Klassen im Schuljahr 1996/97 sowie die gen Schulen der Primarstufe und der Sekundarstufe l 9. Klassen im Schuljahr 1997/98 werden grundsätz- des Kantons Bern verbindlich. lich nach den Lehrplänen von 1983 unterrichtet. Dabei können jedoch auch Elemente des neuen 2. Die Bestimmungen zum gymnasialen Unterricht im Lehrplans einbezogen werden. 9. Schuljahr sind in einem speziellen Lehrplanteil fest- gehalten. 2. In den ersten Jahren nach Inkraftsetzung sind durch den Übergang vom alten zum neuen Lehrplan 3. Der Lehrplan für die Volksschule tritt wie folgt in Anpassungen bei der Planung und Realisierung des Kraft: Unterrichts notwendig. Die Lehrerinnen und Lehrer 1.–7. Schuljahr: 1. August 1996 berücksichtigen dabei unter anderem, was in den 1.–8. Schuljahr: 1. August 1997 vorangegangenen Schuljahren behandelt wurde. 1.–9. Schuljahr: 1. August 1998 3. Im Teilgebiet Hauswirtschaft des Faches Natur – 4. Der Lehrplan für die Primar- und Sekundarschulen Mensch – Mitwelt wird die Umstellung vom 9. ins des Kantons Bern, Ausgabe Primarschulen vom 8. Schuljahr in den Schuljahren 1996/97 und 1997/98 1. September 1983, sowie der Lehrplan für die Primar- vorgenommen. Diese erfolgt in erster Linie durch und Sekundärschulen des Kantons Bern, Ausgabe zusätzliche Kurse: Sekundarschulen und Gymnasialklassen innerhalb – 1996/97: 9. Klassen und 1. Teil der 8. Klassen der Schulpflicht vom 1. September 1983, werden, (Ausgleich mit anderen Fächern zwischen 8. und unter Vorbehalt der nachfolgenden Übergangsbe- 9. Schuljahr), stimmungen, wie folgt aufgehoben: – 1997/98: 2. Teil der ehemaligen 8. Klassen und 1.–7. Schuljahr: 31. Juli 1996 neue 8. Klassen. 1.–8. Schuljahr: 31. Juli 1997 In Ausnahmefällen können weniger Lektionen für den 1.–9. Schuljahr: 31. Juli 1998 Hauswirtschaftsunterricht eingesetzt werden. Solche Regelungen sind mit dem Schulinspektorat abzu- sprechen (inkl. Ausgleich durch andere Fächer). An Mehrklassenschulen kann ein Rotationssystem Bern, 8. Mai 1995 Der Erziehungsdirektor eingeführt werden. 4. Die individuelle Lernförderung an der Realschule ist im Schuljahr 1997/98 mit dem Wahlfachunterricht der 9. Klassen (gemäss altem Lehrplan) kombinierbar. Regierungsrat 5. In den Englischunterricht an Realschulen können in Peter Schmid den Schuljahren 1996/97 und 1997/98 auch Schüle- rinnen und Schüler einbezogen werden, die bisher einen von der Gemeinde organisierten Kurs besucht haben. Es dürfen sich dadurch jedoch keine pensen- wirksamen Mehrlektionen ergeben. 6. Das Angebot der Schule gilt ab Schuljahr 1996/97 für alle Klassen der Sekundarstufe l. Darin sind auch bisherige fakultative Angebote einbezogen (Instru- mentalunterricht, Chorgesang, Geometrisch-Techni- sches Zeichnen, Gartenbau, Naturkunde-Praktikum und Handarbeiten/Werken).

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Einführung 3

Aufbau des Lehrplans

Leitideen Stufen- resp. Jahreslehrpläne Für die meisten Fächer sind die Grobziele und Inhalte Die Leitideen umschreiben die Ziele der schulischen nach Stufen gegliedert: 1./2. Schuljahr, 3./4. Schuljahr, Bildung. Sie regen zur Auseinandersetzung mit den 5./6. Schuljahr, 7.–9. Schuljahr. Die Fremdsprachen und zentralen Anliegen der Schule an und sind eine Orien- die Mathematik sind auf der Sekundarstufe l in Jahres- tierungshilfe für die Gestaltung und Weiterentwicklung lehrpläne gegliedert. der Schule. – Grobziele beschreiben die Unterrichtsschwerpunkte für die ent- sprechende Stufe resp. das entsprechende Jahr und Allgemeine Hinweise zeigen auf, w oder ergebnisbezogen formuliert. und Bestimmungen – Inhalte und Hinweise Die allgemeinen Hinweise und Bestimmungen dienen beziehen sich auf die Grobziele und sind diesen zuge- den Schulen als Grundlage für die Schul- und Unter- ordnet. richtsorganisation und für die Schulentwicklung. Sie enthalten kantonale Vorgaben sowie Orientierungs- hilfen zu verschiedenen Aspekten, welche die Schule Zusätzliche Aufgaben und den Unterricht betreffen. Die zusätzlichen Aufgaben umschreiben Teile des obli- gatorischen Unterrichts, die nicht oder nur teilweise Fachlehrpläne bestimmten Fächern zugeordnet sind: Gesundheits- förderung, Sexualerziehung, Interkulturelle Erziehung, Alle Fachlehrpläne sind gleich aufgebaut und gliedern Medienerziehung, Informatik, Berufswahlvorbereitung sich in zwei Teile. und Verkehrsunterricht.

Allgemeiner Teil – Bedeutung und Ausrichtung enthalten allgemeine Überlegungen zum Fach und zu bedeutenden Aspekten des Unterrichts. – Richtziele umschreiben die Zielsetzung für die ganze Volks- schulzeit und die bis am Ende der Ausbildungszeit anzustrebenden Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. – Hinweise und Bestimmungen geben Auskunft über die Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte, über die Beurteilung und über organisatori- sche Vorgaben und Besonderheiten. – Didaktische Hinweise enthalten Angaben zu fachdidaktischen Anliegen und spezifischen Fragen der Unterrichtsplanung und -ge- staltung. – Struktur des Faches zeigt den Aufbau des Fachlehrplans. – Verbindungen zwischen den Fächern erläutern Verbindungen zu den ändern Fächern.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Einführung 5

Verfügung

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern, gestützt auf Artikel 12 des Volksschulgesetzes vom 19. März 1992, verfügt: 1. Die allgemeinen Hinweise und Bestimmungen des Lehrplans für die Volksschule vom 8. Mai 1995 ­werden auf den 1. August 2007 durch die überar- beiteten allgemeinen Hinweise und Bestimmungen von 2006 ersetzt. 2. Der Lehrplanteil «Latein und Griechisch» des Lehr- plans für die Volksschule vom 8. Mai 1995 (Seiten FRE 31–35) wird auf den 1. August 2007 durch den ­Lehrplan für den gymnasialen Bildungsgang vom 29. Juli 2005, Abschnitt «Latein-Grundlagenfach», Seiten 45–47, ersetzt. 3. Der Lehrplanteil «Informatik» des Lehrplans für die Volksschule vom 8. Mai 1995 (Seiten ZUS 8–9) wird auf den 1. August 2007 durch den Lehrplanteil «Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT, Informatik)» von 2006 ersetzt. Um die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, besteht für die Ein- führung des ICT-Lehrplans auf der Primarstufe eine Übergangsfrist von 2 Jahren; auf der Sekundarstufe I ist zu berücksichtigen, dass der Lehrplan ICT auf der Primarstufe schrittweise umgesetzt wird. 4. Der Lehrplanteil «Sicherheitsbestimmungen, Verwen­ dung von Hilfsmitteln» des Lehrplans für die Volks- schule vom 8. Mai 1995, Seiten NMM 63–64, wird ersetzt durch die aktualisierte Ausgabe von 2006. 5. Der Lehrplanteil «Sicherheitsbestimmungen im Fach Gestalten» wird neu in den Lehrplan Gestalten ein- gefügt.

Bern, 5. Juli 2006 Der Erziehungsdirektor

Regierungsrat Bernhard Pulver

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 Einführung 6

Informationen zu den überarbeiteten Teilen des Lehrplans Volksschule, die am 1. August 2007 in Kraft treten

Der heute gültige Lehrplan wurde auf den 1.8.1996 in Schülerinnen und Schüler den Lateinunterricht im 9. Kraft gesetzt. In der Zwischenzeit haben sich Änderungen Schuljahr beginnen. ergeben, die sich vor allem auf die allgemeinen Hinwei- 3. Die Sicherheitsbestimmungen Natur-Mensch-Mitwelt se und Bestimmungen AHB auswirken. Um wieder einen werden den neuesten Anforderungen angepasst. aktuellen Lehrplan zur Verfügung zu haben, hat die Erzie- 4. Die Sicherheitsbestimmungen Gestalten, die bisher hungsdirektion die entsprechenden Abschnitte überarbei- nicht im Lehrplan integriert waren, wurden überarbei- tet. Sie treten am 1. August 2007 in Kraft. tet und dem Fachlehrplan Gestalten angefügt. Bei den AHB wurden neben einzelnen redaktionellen Kor- Die Änderungen treten am 1. August 2007 in Kraft; beim rekturen folgende Änderungen vorgenommen: ICT-Lehrplan besteht für die Primarstufe eine Über- gangsfrist von 2 Jahren. Die geänderten Lehrplanteile 1. Das Angebot der Schule wird auf die Primarstufe (3.– basieren auf den gesetzlichen Grundlagen, die zum 6. Schuljahr) ausgedehnt und umfasst den bisherigen Zeitpunkt der Genehmigung (5.7.2006) gültig waren. fakultativen Unterricht in Musik und Gestalten sowie Über Änderungen bei Gesetzen und Verordnungen, weitere Angebote, u.a. das Tastaturschreiben ab dem die sich nach der Drucklegung der Lehrplankorrekturen 5. Schuljahr. ergeben werden, wird die Erziehungsdirektion die Schu- 2. An mehreren Stellen ergeben sich Änderungen auf- len zu gegebener Zeit informieren. Im ersten Semester grund der Direktionsverordnung über Beurteilung und 2006/07 werden die Neuerungen von den Schulinspek- Schullaufbahnentscheide in der Volksschule. toraten bei den Schulen eingeführt. 3. Der Abschnitt 6.2 Lernvoraussetzungen wurde neu Die beiliegenden überarbeiteten Seiten sind im Lehrplan formuliert. von 1995 wie folgt zu ersetzen bzw. einzufügen: 4. Der Abschnitt 6.8 Unterrichtssprache wurde zugunsten – Verfügung: als zusätzliches Blatt im Teil «Einführung» einer konsequenteren Verwendung von Hochdeutsch anfügen. im Unterricht geringfügig angepasst. – Allgemeine Hinweise und Bestimmungen: die bishe- 5. Beim Kapitel 8 Schwierige Situationen mit Schülerinnen rigen Seiten AHB 1 bis AHB 31 ersetzen. und Schülern wurde ein Abschnitt zur Arbeit mit indi- – Sicherheitsbestimmungen NMM: die bisherigen Seiten viduellen Lernzielen eingefügt (8.2); zudem wird neu NMM 63/64 ersetzen. die Möglichkeit des Unterrichtsausschlusses erwähnt – Sicherheitsbestimmungen Gestalten: als GES 35 dem (Abschnitt Umgang mit störendem Verhalten). Lehrplan Gestalten anfügen. 6. Das Kapitel 9 Kinder und Jugendliche mit Migrations- – Informations- und Kommunikationstechnologien: die hintergrund wurde an die heute verwendete Termino- bisherigen Seiten ZUS 7 bis ZUS 10 ersetzen; aus logie angepasst. drucktechnischen Gründen werden die unveränderten 7. Die Tabelle AHB 30 zur Festlegung der fakultativen Seiten ZUS 7 (Medienerziehung) und ZUS 10 (Berufs- Lektionen auf der Sekundarstufe I wird durch die Vor- wahlvorbereitung) mitgeliefert. gabe ersetzt, dass die Lektionentafeln und die Richtli- – Die bisherigen Seiten FRE 31–35 (Latein und Griechisch) nien für die Schülerzahlen Grundlagen für die Planung können aus dem Lehrplan entfernt werden. und Festlegung des fakultativen Angebots sind (neuer Abschnitt Berechnung des fakultativen Angebotes; Da der Aufbau der überarbeiteten Lehrplanteile nicht ver- eingefügt im Abschnitt 4.3). ändert wurde, wurden die Inhaltsverzeichnisse auf den Registerblättern nicht neu gedruckt. Zusätzlich zu den AHB ergeben sich im Lehrplan die fol- An der Erarbeitung der Lehrplanänderungen waren eine genden Änderungen: Delegation von LEBE, Schulleiterinnen und Schulleiter, die 1. Der Lehrplanteil Informatik wird ersetzt. Die Informa- Schulinspektorate sowie die Kommission für Lehrplan- tions- und Kommunikationstechnologien werden in und Lehrmittelfragen beteiligt. Die Erziehungsdirektion die Primarschule integriert. Im 5./6. Schuljahr kann im dankt allen für die wertvolle Unterstützung. Rahmen des Angebots der Schule Tastaturschreiben Auskünfte zu den Lehrplanänderungen erteilen angeboten werden. – der Vorsteher der Abteilung Volksschule der 2. Der Lehrplanteil Latein von 1995 wird ausser Kraft ge- Erziehungsdirektion, Herr J. Kipfer: 031 633 84 57 setzt. Der Lehrplan Latein für das 8. und 9. Schuljahr – [email protected] sowie ist nur noch im Lehrplan für den gymnasialen Bildungs- – der Präsident der Kommission für Lehrplan- und Lehr­ gang enthalten. Die Lektionenzahl wurde im 8. Schul- mittelfragen der Erziehungsdirektion, jahr auf 3 Wochenlektionen reduziert; neu können die Herr B. Mayer: 031 633 85 20 – [email protected]

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 Einführung 7

Verfügung

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern, gestützt auf Artikel 12 des Volksschulgesetzes vom 19. März 1992, verfügt:

1. Die allgemeinen Hinweise und Bestimmungen für die Volksschule vom 8. Mai 1995 mit Korrekturen und Ergänzungen vom 5. Juli 2006 werden durch die überarbeiteten allgemeinen Hinweise und ­Bestimmungen 2008 ersetzt. 2. Der Lehrplanteil «Sicherheitsbestimmungen im Fach Gestalten» vom 5. Juli 2006 wird durch die Sicher- heitsbestimmungen 2008 ersetzt. 3. Die Änderungen treten auf den 1. Oktober 2008 in Kraft.

Bern, 19. September 2008 Der Erziehungsdirektor

Regierungsrat

Bernhard Pulver

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 Einführung 8

Informationen zu den überarbeiteten Teilen des Lehrplans Volksschule, die am 1. August 2008 in Kraft treten

Auf Grund der neuen gesetzlichen Bestimmungen mussten auf den 1. August 2008 die allgemeinen ­Hinweise und Bestimmungen des Lehrplans für die Volksschule angepasst werden. Die Änderungen be- treffen vor allem die erweiterten Kompetenzen der Schulleitung sowie die Einführung von Blockzeiten. ­Zudem wurden die Sicherheitsbestimmungen im Fach Gestalten korrigiert und präzisiert.

Die beiliegenden überarbeiteten Seiten sind im Lehr- plan wie folgt zu ersetzen bzw. einzufügen: – Verfügung als zusätzliches Blatt im Teil «Einführung» – Allgemeine Hinweise und Bestimmungen: die bis­ herigen Seiten AHB 1 bis AHB 30 ersetzen – Sicherheitsbestimmungen Gestalten: GES 35 ersetzen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 Leitideen 1

Leitideen

Leitideen umschreiben die Ziele der schulischen Bil- Mündigkeit als Bildungsziel dung. Sie sollen zur Auseinandersetzung mit den zent- ralen Anliegen der Schule anregen, und sie sind eine Die Schule unterstützt die Kinder und Jugendlichen auf Orientierungshilfe für die Gestaltung und Weiterent- deren Weg zur Mündigkeit. Mündigkeit zeigt sich in wicklung der Schule. Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompe- tenz. Die Lehrerinnen und Lehrer orientieren sich in ihrer Arbeit an den Leitideen. Diese sind eine Grundlage für ihre Selbstkompetenz bedeutet die Fähigkeit, für sich sel- Tätigkeit. ber Verantwortung zu übernehmen und entsprechend zu handeln. Die Leitideen formulieren anspruchsvolle und umfas- Sozialkompetenz bedeutet die Fähigkeit, in Gemein- sende Bildungsziele; sie müssen deshalb den Möglich- schaft und Gesellschaft zu leben, Verantwortung wahr- keiten der Schülerinnen und Schüler angepasst wer- zunehmen und entsprechend zu handeln. den. Sachkompetenz bedeutet die Fähigkeit, sachbezo- gen zu urteilen und entsprechend zu handeln. Die Heranwachsenden sind gleichermassen in ihren Die Schule in der Gesellschaft intellektuellen, emotionalen und handlungsmässigen Möglichkeiten in Bezug auf Selbstkompetenz, Sozial- Die Schule ist für die Kinder und Jugendlichen ein kompetenz und Sachkompetenz zu fördern. wesentlicher Lebensbereich und ein wichtiges soziales Umfeld. Die drei Kompetenzen sind nicht getrennte Bereiche, und sie sind auch nicht einzelnen Fächern zuzuordnen; Die Gesellschaft, an der die Schule teilhat, stellt vielfäl sie sollen sich vielmehr gegenseitig durchdringen und tige, teilweise auch widersprüchliche Anforderungen. ergänzen. Die Schule muss deshalb Schwerpunkte setzen; sie kann nicht alle Ansprüche erfüllen. Die Wirkungsmöglichkeiten der Schule sind begrenzt. Weder für die Bildung noch für die Erziehung hat sie eine Monopolstellung: Vor und nach der Schulpflicht und ausserhalb der Schule werden Bildung und Erziehung in unterschiedlichster Form vermittelt. Die Schule hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Aufgaben ganz oder teilweise übernommen, die vorher der Familie zugewiesen waren. Eine enge Zusammen- arbeit zwischen Schule und Elternhaus wird deshalb immer wichtiger. Zusammenarbeit bedeutet einerseits, gemeinsam Verantwortung wahrzunehmen, anderer- seits aber auch, dort klare Abgrenzungen vorzunehmen, wo Eltern und Schule unterschiedliche Aufgaben haben. Die Schule erfüllt ihren Bildungsauftrag als Gemein- schaft: Die Lehrerinnen und Lehrer nehmen die Verant- wortung für ihre Schule als Team wahr. Die Schülerinnen und Schüler sind an der Ausgestaltung der eigenen Schule beteiligt.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Leitideen 2

Leitideen zur Selbstkompetenz zukünftiges Geschehen aktiv und zuversichtlich mitzu- gestalten. 1. Die Schule unterstützt die Schülerinnen Der Einbezug von ausserschulischen Erlebnissen und und Schüler auf dem Weg zu selbständigen Problemen der Schülerinnen und Schüler ist ein wichtiger Persönlichkeiten. Ausgangspunkt für den Aufbau persönlicher Werthaltun- Selbständigkeit äussert sich in den Fähigkeiten, sich ein gen. Dabei nimmt die Schule Rücksicht auf den jeweiligen eigenes Urteil zu bilden und allein oder gemeinsam mit Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen. andern zu handeln. Selbständigkeit setzt Selbstver- Lehrerinnen und Lehrer leben selber Werthaltungen vor trauen voraus, das sich besonders gut in einer Atmos- und können so für die Schülerinnen und Schüler als phäre des Wohlwollens und der Geborgenheit ent- Vorbilder wirken. wickelt. Die Erziehung zur Selbständigkeit bedingt deshalb, dass die Schülerinnen und Schüler in ihren Überlegungen, Urteilen, Gefühlen, Interessen und Han- 3. Die Schule fördert die Ausdrucksfähigkeit dlungsweisen ernst genommen werden. und die Leistungsbereitschaft Ein wichtiges Merkmal einer selbständigen Persönlich- der Schülerinnen und Schüler. keit ist die Entscheidungsfähigkeit. Die Schülerinnen und Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich mit- Schüler sollen deshalb lernen, Zustände und Ereignisse zuteilen und für die Mitteilungen anderer offen zu sein. von verschiedenen Standpunkten aus zu beurteilen, Vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten und schöpferische Handlungsmöglichkeiten einzuschätzen und verant- Phantasie sind in allen Fächern zu fördern. Eine diffe- wortbare Entscheide zu fällen. renzierte Ausdrucksfähigkeit ist eine wichtige Voraus- Die Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger setzung für die Verständigung mit anderen Menschen. Prozess. Die Schülerinnen und Schüler werden immer Besondere Bedeutung kommt der sprachlichen Aus- wieder dazu angeregt, sich mit der eigenen Person und drucksfähigkeit zu; sie soll in allen Fächern gezielt ge- der eigenen Entwicklung auseinander zu setzen. Zur fördert und genutzt werden. Persönlichkeitsentwicklung gehört auch ein bestimm- Die Schule fördert die Leistungsbereitschaft, indem sie tes Mass an Selbstkritik. altersgemässe Leistungen verlangt und erbrachte Leis- Die Schule fördert die Persönlichkeitsentwicklung, in- tungen anerkennt. Dabei nimmt sie Rücksicht auf die dem sie die Schülerinnen und Schüler in der Entfaltung unterschiedlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten der ihrer körperlichen, geistigen, schöpferischen, emotio- Schülerinnen und Schüler. In einem differenzierten nalen und sozialen Fähigkeiten unterstützt. Sie bereitet Unterrichtsangebot und mit entsprechenden Formen Mädchen und Knaben auf ein Leben vor, in dem beide der Schülerbeurteilung geht sie auf diese Unterschiede Geschlechter ihren Lebensunterhalt durch Erwerb ver- ein. Sie fördert die Fähigkeit der Schülerinnen und dienen, ihren persönlichen Alltag gestalten und am poli- Schüler, sich selber zu beurteilen. So lernen diese, tischen und kulturellen Leben Anteil haben können. Verantwortung für das eigene Lernen und die eigene Schullaufbahn zu übernehmen. Die Freude über eine selbständig oder gemeinsam 2. Die Schule hilft den Schülerinnen erbrachte Leistung stärkt das Selbstvertrauen und die und Schülern beim Aufbau persönlicher Motivation der Schülerinnen und Schüler. Werthaltungen. Mit Hilfe persönlicher Werthaltungen können die He- ranwachsenden ihr Leben zunehmend selber sinnvoll gestalten. Dadurch ergibt sich eine innere Stabilität den äusseren Widerständen gegenüber. Die Schule zeigt den Schülerinnen und Schülern, wie sie sich Veränderungen gegenüber offen und kritisch verhal- ten können. Damit hilft sie, Zukunftsängste abzubauen, und trägt zur Bereitschaft bei, gegenwärtiges und

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Leitideen 3

Leitideen zur Sozialkompetenz Kooperationsfähigkeit wird durch geeignete Unter- richts- und Arbeitsformen unterstützt. 4. Die Schule fördert die Beziehungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler; sie versteht sich als Ort sozialen Lernens. 6. Die Schule trägt zur Bildung von Menschen bei, die bereit sind, Aufgaben in Gemein- Die Beziehungsfähigkeit ist eine Grundlage für das schaft und Gesellschaft zu übernehmen. Zusammenleben in der Gemeinschaft und in der Ge- sellschaft. Die Schule fördert die Fähigkeit, tragfähige Der schulische und ausserschulische Alltag der Schüle- zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Zum rinnen und Schüler bietet zahlreiche Möglichkeiten, die sozialen Lernen gehört auch das Nachdenken über Ver- Teilnahme am öffentlichen Leben in überschaubaren haltensweisen in Gemeinschaft und Gesellschaft. Räumen einzuüben. Mitbestimmung und Mitverantwor- tung sollen konkret erlebt werden. Die Bereitschaft, sich Als sozialer Erfahrungsraum ermöglicht es die Schule, auch ausserhalb der Schule und nach der Schulzeit für Regeln des Zusammenlebens anzuwenden und den die Lösung von gemeinsamen Aufgaben einzusetzen, Umgang mit Konflikten zu üben. Entsprechende Er- wird gestärkt. Die Schule bezieht deshalb die Schüle- fahrungen im Schulalltag fördern Friedfertigkeit und rinnen und Schüler in die Gestaltung des Schullebens Gewaltlosigkeit. Rücksichtnahme, Geduld, Achtung, ein. Toleranz, Einfühlungsvermögen, Verstehenwollen, Hilfs- bereitschaft, Ehrlichkeit, Engagement und Mut sind wichtige Ziele sozialen Lernens. Die Schule fördert das partnerschaftliche Zusammen- leben von Mädchen und Knaben. Sie berücksichtigt die Interessen der Kinder und Jugendlichen beider Ge- schlechter gleichwertig. Die Schule ermöglicht den Schülerinnen und Schülern vielseitige kulturelle Begegnungen, die geprägt sind von Achtung und Verständnis. Dazu sind kulturelle Unter- schiede und Gemeinsamkeiten im Unterricht zu thema- tisieren. Die Schule fördert Haltungen, welche Diskrimi- nierung – sei es aufgrund des Geschlechts, der sozialen Herkunft, der Religion oder der Rasse – ablehnen. Sie setzt sich für die Solidarität gegenüber Benachteiligten ein.

5. Die Schule fördert die Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erleben die Schule als Ort partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Im Alltagsleben wie auch in Wissenschaft, Kultur, Technik, Wirtschaft und Politik erhält Zusammenarbeit eine immer grössere Bedeutung. Die Schule bietet viele Gelegenheiten, Formen der Zusammenarbeit zu erproben und einzuüben, aber auch deren Schwierigkeiten und Grenzen erleben zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren Zusammenarbeit als Grundsatz menschlicher Lebensgestaltung. Die

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Leitideen 4

Leitideen zur Sachkompetenz 9. Die Schule berücksichtigt individuelle Begabungsrichtungen und -stärken. 7. Die Schule vermittelt eine grundlegende Die Schule stützt durch geeignete Massnahmen die Ent- Allgemeinbildung. wicklung jener Schülerinnen und Schüler, die nicht allen Die Bildungsinhalte der Schule stützen sich einerseits Anforderungen der Schule gewachsen sind. Ebenso ist auf Überlieferung, sie orientieren sich andererseits an es ihr Anliegen, die Schülerinnen und Schüler dort gezielt gegenwärtig und künftig geforderten Kompetenzen. Zu zu fördern, wo sie besondere Begabungen erkennen einer fundierten Allgemeinbildung gehören gleichwertig lassen. Kenntnisse und Fertigkeiten. Allgemeinbildung umfasst elementare fachbezogene Kenntnisse sowie die Fähigkeiten, Entwicklungen und Zusammenhänge zu erkennen und Erfahrungen und Erkenntnisse auf neue Situationen zu übertragen. Fach- unterricht und fächerübergreifender Unterricht tragen dazu gleichermassen bei. Um im Unterricht die Stoffülle einzuschränken, ist allge- meine Bildung im Sinne des exemplarischen Prinzips zu verwirklichen. Vertiefung und Gesamtschau ergänzen sich dabei. Die Auswahl richtet sich nach pädagogi- schen und fachlichen Zielsetzungen.

8. Die Schule hilft den Schülerinnen und Schülern, das Lernen zu lernen. Die Schule fördert die lebenslange Lernbereitschaft und damit auch die Offenheit Neuem gegenüber. Dies geschieht unter anderem durch einen Unterricht, der an die unmittelbare Erfahrung der Lernenden anknüpft und sie in die Gestaltung des Unterrichts einbezieht. Die Schule legt grosses Gewicht auf vielfältige Denk- und Arbeitsweisen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Sachen und Situationen offen zu begegnen. Sie sollen zudem fähig werden, Informationen zu beschaffen und zu verarbeiten. Die Kenntnis entsprechender Hilfs- mittel und Informationsquellen sowie die Fähigkeit, bereits erworbenes Wissen und Können anzuwenden, sind wichtige Voraussetzungen dafür. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, ihre Arbeit zu planen, sie sorgfältig und zielgerichtet durchzuführen und über die eigene Arbeitsweise nachzudenken. Zum Lernenlernen gehören auch eine gute Lernatmos- phäre und die entsprechende Gestaltung der Lernum- gebung.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 AHB 1

Schule gemeinsam gestalten

­ Die Schulen führen ihren Erziehungs- und Bildungs- Dies geschieht, in der Verantwortung der Schullei- auftrag auf der Grundlage des Volksschulgesetzes, tung, durch gemeinsame Entwicklungsarbeit im des Lehrplans und weiterer Erlasse aus. Dies ge- Kollegium, unter Einbezug der Schülerinnen und schieht an jeder Schule vor dem Hintergrund unter- Schüler sowie in Zusammenarbeit mit den Schul- schiedlicher Bedingungen: Lage, Grösse und be- behörden und den Eltern. sondere Merkmale des Ortes und der Region, Die Erarbeitung eines auf die eigene Schule bezo- Grösse der Schule, Zusammensetzung der Lehrer- genen Leitbildes hilft bei der Konkretisierung der und Schülerschaft usw. stellen verschiedenartige Erziehungs- und Bildungsarbeit. Wo gemeinsamer Voraussetzungen für die Erziehungs- und Bildungs- Gestaltungswille und Kooperationsbereitschaft vor- arbeit dar. Da sich diese Bedingungen stets verän- handen sind, wo Vereinbarungen unter Achtung der dern, muss die Schule flexibel auf neue Situationen Meinungen und Interessen der Beteiligten getroffen reagieren können. Die Delegation von Entschei- und eingehalten werden, können sich die Lehrper- dungsbefugnissen an die Schulleitung soll es ihr sonen und die Schülerinnen und Schüler mit ihrer ermöglichen, ihren Auftrag situationsgerecht zu er- Schule identifizieren und für deren Weiterentwick- füllen. lung wichtige Impulse geben. Alle an der Schule tätigen Personen gestalten ihre Die Schule wird in der Verantwortung der Schullei- Schule gemeinsam als Ort, tung gemeinsam gestaltet. Die Schulleitung nimmt – wo der verantwortungsbewusste Umgang mit ihre pädagogische und betriebliche Führungsver- sich selbst, mit andern Menschen und mit der antwortung wahr und bezieht alle an der Schule Mitwelt erfahren und geübt wird, Beteiligten in geeigneter Weise in die Gestaltungs- – wo auf die Ziele des Lehrplans hingearbeitet prozesse ein. Dies geschieht vor dem Hintergrund wird, der Aufgabenteilung zwischen dem Kanton und – wo Lernen gelernt wird und elementare Kultur- den Gemeinden und unter Berücksichtigung der techniken erworben werden, unterschiedlichen Rollen von Lehrpersonen, Leh­ – wo es Raum für Musse und Spontaneität sowie rerinnen- und Lehrerkonferenzen, Schulleitung, Gestaltungsmöglichkeiten für die Beteiligten gibt. Schulkommission und Schulinspektorat.

Der Lehrplanteil «Allgemeine Hinweise und Bestim- Verwendete Abkürzungen zu gesetzlichen Grundlagen: mungen» dient als Grundlage für die Schul- und Unter- richtsorganisation und für die Schulentwicklung. VSG Volksschulgesetz VSV Volksschulverordnung Er umfasst: LAG Gesetz über die Anstellung der Lehrkräfte – kantonale Vorgaben, die in den Schulen umgesetzt LAV Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte werden müssen (z.B. Bestimmungen zum Fächer­ BMV Verordnung über die besonderen Massnahmen kanon, zur Schul- und Unterrichtsorganisation). im Kindergarten und in der Volksschule Verbindlich sind insbesondere Angaben in den BMDV Direktionsverordnung über die besonderen Abschnitten 3, 4, 5, 6 und 10. Massnahmen im Kindergarten und in der – Orientierungshilfen zu verschiedenen Aspekten, die Volksschule die Schule und den Unterricht betreffen. Die Hinwei- DVBS Direktionsverordnung über Beurteilung und se und Beispiele sollen die Schulentwicklung und die Schullaufbahnentscheide in der Volksschule Gestaltung des Unterrichts unterstützen. Hinweise in diesem Sinne enthalten insbesondere die Abschnitte 1, 2, 6, 7, 8, 9.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 2

Inhaltsverzeichnis

1. Zusammenarbeit der Lehrerinnen und Lehrer AHB 3

2. Zusammenarbeit Schule – Eltern AHB 5

3. Fächerkanon AHB 7 3.1 Obligatorischer Unterricht AHB 7 3.2 Fakultativer Unterricht AHB 8 3.3 Weitere Hinweise und Bestimmungen AHB 11 3.4 Gymnasialer Unterricht im 9. Schuljahr AHB 11

4. Schul- und Unterrichtsorganisation AHB 12 4.1 Aufteilung der jährlichen Schulzeit AHB 12 4.2 Planung des Schuljahresverlaufs AHB 13 4.3 Aufteilung der Unterrichtszeit, Stundenplan AHB 13 4.4 Klassenorganisation AHB 16

5. Unterrichtsplanung und Dokumentation AHB 18

6. Unterrichtsgestaltung AHB 19

6.1 Lernatmosphäre, Lehr- und Lernformen AHB 19 6.2 Lernvoraussetzungen AHB 19 6.3 Innere Differenzierung AHB 20 6.4 Beurteilung AHB 20 6.5 Lernen lernen AHB 21 6.6 Hausaufgaben AHB 21 6.7 Lehrmittel und Unterrichtshilfen AHB 22 6.8 Unterrichtssprache AHB 22 6.9 Persönliche Handschrift AHB 23 6.10 Sicherheitsvorkehrungen, Verwendung von Hilfsmitteln AHB 23

7. Gleichstellung von Mädchen und Knaben AHB 24

8. Schwierige Situationen mit Schülerinnen und Schülern AHB 25 8.1 Integrationsfördernde Unterrichtsprinzipien AHB 25 8.2 Arbeit mit individuellen Lernzielen AHB 26 8.3 Umgang mit störendem Verhalten AHB 26 8.4 Spezialunterricht AHB 26 8.5 Besondere Klassen (Kleinklassen) AHB 27 8.6 Zusammenarbeit mit den Eltern AHB 27 8.7 Zusammenarbeit mit den Fachinstanzen AHB 27

9. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund AHB 28

10. Datenerhebung und Aufbewahrung von Schulakten AHB 29

Stichwortverzeichnis AHB 30

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 3

1. Zusammenarbeit der Lehrerinnen und Lehrer

Bei der Umsetzung des Lehrplans müssen sich die Lehrerinnen und Lehrer einer Schule unter- einander absprechen, und zwar über pädagogische, unterrichtsbezogene und organisatorische Anliegen. Zusammenarbeit im Kollegium heisst Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen einer Klasse, gleicher und verschiedener Stufen und gleicher Fachrichtung sowie im ganzen Kollegium. Die Formen der Zusammenarbeit können Teil des Schulleitbildes sein; darin kann festgelegt ­werden, – wie die Schule geleitet wird, – welches die Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind, – wie die Arbeiten aufgeteilt werden, – wie die schulinterne Fortbildung vorgenommen wird. Getragen wird die Zusammenarbeit vom Motto «Gemeinsam statt einsam». Gemeinsame Zielsetzungen, aber auch Freiräume für die Lehrpersonen sind wichtige Voraussetzungen für die Schulentwicklung und die Qualität der schulischen Arbeit. Gesetzliche Grundlagen: – Art. 44 VSG – Art. 7 VSV – Art. 17 LAG – Art. 58 LAV – Art. 6 Abs. 2 und Art. 8 Abs. 2 BMV

Zusammenarbeit im Kollegium und unterrichts wichtig. Die Zusammenarbeit kann im Wei- zwischen Lehrerinnen und Lehrern teren regelmässige Teamsitzungen, eine gemeinsame Planung der individuellen Förderung einzelner Schüle- Zusammenarbeit im Kollegium rinnen und Schüler, ein gemeinsames Vorbereiten des Im Vordergrund stehen die Themen, welche die Unterrichts, Teamteaching und den Austausch von ­gesamte Schule betreffen, z.B. die Planung des Schul- ­Beobachtungsprotokollen umfassen. jahresverlaufs, die Festlegung pädagogischer Ziel­ setzungen, die Unterrichtsentwicklung, der Einbezug Zusammenarbeit bei Stufenwechseln der Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung des Im Interesse der Kontinuität ist es wichtig, dass Stufen- Schulalltags, die Zusammenarbeit mit den Behörden wechsel innerhalb einer Schule zwischen den abge- und Eltern, die schulinterne Fortbildung, die Evaluation benden und den abnehmenden Lehrpersonen bespro- der Schule. chen werden. Neben Gesprächen zwischen den Beteiligten dient dazu die Unterrichtsdokumentation. Zusammenarbeit der Lehrpersonen einer Klasse Ein regelmässiger Erfahrungsaustausch mit Abneh- Das Lehrerteam einer Klasse muss Fragen klären zur merschulen innerhalb und ausserhalb der obligato- Unterrichtsorganisation, zu Fächerverbindungen, zum rischen Schulzeit schafft wichtige Voraussetzungen für fächerübergreifenden Unterricht, zu den Unterrichts- die Beratung und Vorbereitung der Schülerinnen und formen, zur Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen Schüler im Hinblick auf ihre weitere Laufbahn. Die Kon- des Spezialunterrichts, zur Zusammenarbeit mit den takte tragen im Weiteren dazu bei, sich über Bring- Eltern und zur Unterrichtsplanung und Dokumentation. schuld und Abholpflicht Klarheit zu verschaffen. Zudem muss das Team die gemeinsame pädago- gische Arbeit reflektieren und Themen aufgreifen, wel- Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen, che die ganze Klasse oder einzelne Schülerinnen und die gleiche Fächer oder an derselben Stufe Schüler betreffen. Eine enge Zusammenarbeit ist beson­ unterrichten ders dann nötig, wenn Probleme auftauchen; in solchen Eine Zusammenarbeit der Lehrpersonen ist nicht nur Momenten geht es darum, die unterschiedlichen Wahr- aus organisatorischen Gründen sinnvoll, sondern sie nehmungen, Erfahrungen und Kenntnisse aller beteilig- kann auch die einzelne Lehrperson in ihrer Arbeit wir- ten Lehrpersonen für Lösungsmöglichkeiten zu nutzen. kungsvoll unterstützen. Im Hinblick auf die integrative Dabei ist die Mitarbeit der Lehrpersonen des Spezial- Ausgestaltung der besonderen Klassen ist ein regel-

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 4

mässiger Austausch zwischen den Lehrpersonen der – gegenseitige Unterrichtsbesuche und Erfahrungs- Regelklassen, der besonderen Klassen und des Spezial­ austausch; unterrichts erforderlich. Dieser dient insbesondere der – Austausch von selbst erarbeiteten Materialien; Aus- Koordination des Unterrichts sowie der Förderplanung wertung bezüglich ihrer Anwendbarkeit und Einsatz- und der Beurteilung der Schülerinnen und Schüler. möglichkeiten; – Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zu Anordnungen und zu Vereinbarungen, welche die ganze Schule betreffen, oder zur Lernatmosphäre Zusammenarbeit zwischen Schule und zum Unterricht in der Klasse; und Kindergarten – Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern nach ihrer Schulzeit zum Lernerfolg und zur Lern- Der Kindergarten ist in die pädagogischen Zielset- und Schulatmosphäre; zungen der Schule und in Schulentwicklungsfragen – Befragung von Abnehmerschulen zum Lernerfolg einzubeziehen. Zwischen Kindergarten und Schule und zum Arbeits und Lernverhalten ehemaliger Schü- sind regelmässige Kontakte und gemeinsame Aktivi- lerinnen und Schüler. täten zu planen wie Erfahrungsaustausch, Übergabe­ – Gezielte Auswertung von Rückmeldungen, z.B. der gespräche, Rückmeldungen nach der Einschulung, Schulkommission, des Schulinspektorats, von Bera- gegenseitige Unterrichtsbesuche, Zusammenarbeit tungsstellen, Eltern oder andern Personen. mit Beratungsinstitutionen, Anlässe mit den Eltern. (Vgl. auch Lehrplan Kindergarten) Überprüfen, Beurteilen und Erneuern gehören zu jeder Schulentwicklung. Erfahrungen anderer Schulen sind zwar wertvoll, können aber nicht ohne weiteres auf die eigene Situation übertragen werden; Schulentwicklung Fortbildung des Kollegiums ist ein Prozess jeder einzelnen Schule.

Mit schulinterner Fortbildung sollen die Zusammenar- beit im Kollegium gestärkt, gemeinsame Anliegen unter­ stützt und die Weiterentwicklung der Schule ermöglicht Zusammenarbeit mit der Schul­ werden. Je nach Zielsetzung ist es sinnvoll, Personen kommission aus dem Umfeld (Schulkommissionsmitglieder, Haus- wartinnen und Hauswarte, Eltern, Schulärztinnen und Für die Erfüllung ihrer Aufgabe ist es wichtig, dass die Schulärzte, Mitarbeitende von Tagesschulen, Schul­ Schulkommission in die Aktivitäten der Schule einbe- sozialarbeiterinnen und -arbeiter usw.) in die schul­ zogen wird. Gespräche über pädagogische und didak- interne Fortbildung einzubeziehen. tische Fragen mit den Behörden vertiefen das gegen- seitige Verständnis.

Evaluation Zusammenarbeit mit aussenstehen- Die Schule muss sich regelmässig Rechenschaft über den Personen und Institutionen die Erfüllung ihrer Aufgaben geben. Durch Selbst- und Fremdbeurteilungen wird überprüft, wie der Lehrplan Die Schule steht in vielfältigen Kontakten mit Stellen, umgesetzt und wie die getroffenen Vereinbarungen – die sie in ihrer Arbeit unterstützen (Erziehungsberatung, z.B. das Schulleitbild – eingehalten werden. Die Betei- Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, Berufs­ ligung an schulübergreifenden Lernstandsmessungen beratung, Schulärztlicher Dienst, Institut für Weiterbil- dient der Qualitätsentwicklung und erlaubt eine gezielte dung, Schulinspektorat). Damit aussenstehende Stel- Verbesserung der Chancengleichheit. len wirksam Unterstützung leisten können, müssen sie Formen der Selbstevaluation können sein: rechtzeitig beigezogen werden; der gegenseitige Aus- – regelmässige Gespräche über didaktische und päda­ tausch von Informationen muss gewährleistet sein. gogische Themen mit Kolleginnen und Kollegen;

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 5

2. Zusammenarbeit Schule – Eltern

Während die Erziehungsverantwortung im engeren Sinn bei den Eltern liegt, übernehmen Lehre- rinnen und Lehrer die Verantwortung für die schulische Bildung. Aus der gemeinsamen Verant- wortung ergibt sich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern. Die Vielfalt der Werthaltungen erfordert von der Schule und von den Eltern die Bereitschaft, ­Fragen der Erziehung im Rahmen der schulischen Bildung gemeinsam zu erörtern. Eltern begeg­ nen heute einer Schule, die nicht mehr derjenigen entspricht, die sie als Schülerinnen und Schüler seinerzeit erlebt haben. Das Schulleitbild kann den Lehrerinnen und Lehrern eine wertvolle Orientierungshilfe für ihre Erziehungsarbeit und für die Zusammenarbeit mit den Eltern sein. Gemeinsame Arbeit der Erziehungsverantwortlichen setzt gegenseitiges Vertrauen voraus. Dieses entsteht, wenn Kontakte rechtzeitig gesucht werden und die Zusammenarbeit mit den Eltern regelmässig und in gegenseitiger Offenheit erfolgt.

Gesetzliche Grundlagen: – Art. 296 ff. ZGB – Art. 2 und 31–33 VSG – Art. 17 LAG – DVBS

Gesetzliche Grundlagen Im Volksschulgesetz ist zur Zusammenarbeit mit den Eltern folgendes festgelegt: Das Zivilgesetzbuch (ZGB) äussert sich zur Zusammen­ Art. 31 Abs. 2–5 arbeit wie folgt: 2 Schulkommission, Schulleitung, Lehrerschaft und ­Eltern sind gegenseitig zur Zusammenarbeit verpflich- Art. 301 Abs. 1 tet. Die Eltern leiten im Blick auf das Wohl des Kindes seine 3 Die Eltern sind von der Schule regelmässig und in Pflege und Erziehung und treffen unter Vorbehalt seiner angemessener Weise über die schulische Entwick- eigenen Handlungsfähigkeit die nötigen Entscheidun­ lung und das Verhalten ihrer Kinder sowie über wich- gen. tige Geschehnisse und Vorhaben im Zusammenhang Art. 302 mit dem Unterricht und dem Schulbetrieb zu infor- 1 Die Eltern haben das Kind ihren Verhältnissen entspre­ mieren. chend zu erziehen und seine körperliche, geistige 4 Die Eltern werden einzeln oder als Gesamtheit auf ihr und sittliche Entfaltung zu fördern und zu schützen. Verlangen durch die betreffenden Lehrkräfte, die 2 Sie haben dem Kind, insbesondere auch dem körper- Schulleitung oder die Schulkommission angehört und lich oder geistig gebrechlichen, eine angemessene, beraten. Sie haben das Recht, den Unterricht ihrer seinen Fähigkeiten und Neigungen soweit als möglich Kinder gelegentlich zu besuchen. Im Besonderen be- entsprechende allgemeine und berufliche Ausbildung steht die Informations- und Anhörungspflicht der zu verschaffen. Schule gegenüber den Eltern während des Vorberei- 3 Zu diesem Zweck sollen sie in geeigneter Weise mit tungsverfahrens zu Übertritten und bei Übertrittsent- der Schule und, wo es die Umstände erfordern, mit scheiden innerhalb der Volksschule. der öffentlichen und gemeinnützigen Jugendhilfe 5 Die Gemeinde kann weitere Formen der Mitsprache zusammenarbeiten. und Mitwirkung der Eltern vorsehen. Die Schulkommissionen sind aufgrund ihres gesetz- lichen Auftrages in die Zusammenarbeit Schule – Eltern einzubeziehen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 6

Grundsätze der Zusammenarbeit Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern zwischen Schule und Eltern

Durch regelmässigen Informations- und Gedanken- Ganze Schule: austausch Transparenz bei den Erziehungs- und – Mitsprache der Eltern in Elterngesprächsgruppen, Bildungszielen schaffen: Elternarbeitsgruppen, Elternvertretungen, im Eltern- Wichtig für die Zusammenarbeit zwischen Schule und rat Eltern ist ein regelmässiger Informations- und Gedan- – Öffentlichkeitsarbeit in Form von Dokumentationen kenaustausch. Solche Kontakte helfen, Klarheit über (Schulzeitungen, Ausstellungen), Informations- und die Erziehungs- und Bildungsziele zu schaffen, und Diskussionsabenden sind eine gute Voraussetzung dafür, dass Probleme – Diskussion von Grundsätzen für die pädagogische rechtzeitig erkannt und geeignete Massnahmen einge- Arbeit der Schule leitet werden können. – Tag der offenen Tür – Feste, Feiern, Aufführungen Elternveranstaltungen gemeinsam mit Eltern planen und vorbereiten: Lehrerinnen und Lehrer einer Klasse: Der Einbezug der Eltern in die Planung, Vorbereitung – Kontakte mit Eltern, mit Eltern und Kindern, mit Eltern­ und Durchführung von Elternveranstaltungen ermög­ gruppen licht es, Ansichten, Ideen und Vorstellungen der Eltern – Kontakte mit Lehrpersonen für den Spezialunterricht ernst zu nehmen und die Elternarbeit breiter abzustüt- und Eltern zen. – Kontakte mit Fachstellen und Eltern – Elternabend, Elternmorgen Unterschiedliche Formen von Veranstaltungen durch- – Sprechstunde führen: – schriftliche Informationen Neben Veranstaltungen zu erzieherischen oder unter- – offenes Klassenzimmer richtlichen Fragen sind auch Schulfeste, Feiern, Theater, – Mithilfe der Eltern bei Projekt- und Landschulwochen, Ausstellungen usw. wichtig. Hier sind es oft die Kinder, Skilagern, Exkursionen, Aufführungen, Elternanläs- die helfen, Brücken zwischen den Erwachsenen zu sen, bestimmten Unterrichtseinheiten usw. schlagen. – Einladung zu Schulbesuchen Mit unterschiedlichen Vorstellungen und mit Konflikten – Klassenrat mit Schülerinnen und Schülern und mit umgehen können: Eltern In der Zusammenarbeit mit den Eltern treffen unter- schiedliche Ansichten, Werthaltungen und Handlungs- weisen aufeinander. Die Achtung vor den andern sowie die Bereitschaft, Kritik entgegenzunehmen und zu ver- arbeiten und selber Kritik zu üben, die nicht verletzt: Dies sind Voraussetzungen dafür, dass Fragen und Probleme gemeinsam angegangen, Konflikte vermie- den oder sachlich ausgetragen werden können.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 7

3. Fächerkanon

Die Volksschule vermittelt eine grundlegende Allgemeinbildung. Sie fürdert elementare Fähig- keiten und Fertigkeiten, den Erwerb von Kenntnissen, das Erkennen von Zusammenhängen und Entwicklungen und den Aufbau von Haltungen. Sie hilft den Schülerinnen und Schülern, das Lernen zu lernen. Diese Bildungsziele werden im fachbezogenen und im fächerübergreifenden Unterricht angestrebt. Der Fächerkanon umschreibt die Unterrichtsfächer und legt damit eine Grobstruktur des Unter- richts fest. Die im Fächerkanon aufgeführten Fächer, zusätzlichen Aufgaben und fakultativen ­Angebote stehen in Beziehung zueinander und sollen in ihrer Verknüpfung zu einem ganzheit- lichen Unterricht führen. Gesetzliche Grundlagen: – Art. 2, 9–12, 46 VSG – Art. 2, 3 VSV Fächerkanon 3.1 Obligatorischer Mit dem Fächerkanon wird eine Aufteilung des Unter- richts in obligatorische Fächer, zusätzliche Aufgaben Unterricht und fakultative Angebote vorgenommen. Während der gesamten Volksschulzeit werden – mit Ausnahme der Fremdsprachen – im obligatorischen Unterricht die gleichen Fächer unterrichtet. Die fakultativen Angebote Natur – Mensch – Mitwelt ermöglichen eine Vertiefung und Erweiterung des obli- Deutsch gatorischen Unterrichts. Französisch Englisch (Sekundarschule) Fächer, Teilgebiete Italienisch (Sekundarschule) Jedes Fach zeichnet sich durch eine bestimmte Aus- Mathematik richtung und durch spezifische Richtziele in Bezug auf Gestalten die Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kennt- Musik nissen und Haltungen aus. Die Fächer Natur – Mensch Sport – Mitwelt (Sekundarstufe I) und Gestalten sind in Teil- gebiete gegliedert. Zusätzliche Aufgaben Verbindungen zwischen den Fächern Zwischen den Fächern bestehen verschiedene Verbin- dungen: Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich – Förderung gleicher Fähigkeiten und Fertigkeiten, auf Hinweise und Bestimmungen, die für die Unter- ­inhaltliche Verknüpfungen, richtsorganisation wichtig sind. Weitere Hinweise und – Anwendung von Fertigkeiten und Kenntnissen in Bestimmungen finden sich in den Fachlehrplänen. Für ­andern Fächern. die Bildung der Klassen und Gruppen gelten die Richt- linien für die Schülerzahlen. Fächerübergreifender Unterricht Im fächerübergreifenden Unterricht werden Themen Natur – Mensch – Mitwelt und Inhalte aus verschiedenen Perspektiven betrachtet Es wird empfohlen, das Fach Natur – Mensch – Mitwelt und bearbeitet. Dies ermöglicht das Erkennen von Zu- auf möglichst wenige Lehrpersonen aufzuteilen und sammenhängen und Entwicklungen und fördert eine dabei Verbindungen zu andern Fächern zu gewährleis- ganzheitliche Betrachtung. Fächerübergreifender Unter­ ten. Die Lehrpersonen koordinieren den Unterricht und richt zeichnet sich im Weiteren durch projektartige Unter- führen nach Möglichkeit Unterrichtsvorhaben gemein- richtsgestaltung mit vielfältigen Handlungsweisen aus. sam durch. Zusätzliche Aufgaben In der Sekundarstufe I umfasst das Fach Natur – Die zusätzlichen Aufgaben umschreiben Teile des obli- Mensch – Mitwelt die fünf Teilgebiete Religion/Lebens- gatorischen Unterrichts, die nicht oder nur teilweise kunde, Hauswirtschaft, Geschichte, Geographie und bestimmten Fächern zugeordnet sind. Naturkunde.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 8

Die Aufteilung der Unterrichtszeit auf die Teilgebiete in lische Grundschule in Gruppen – entsprechend den der Sekundarstufe I ist in den Hinweisen und Bestim- Richtlinien für die Schülerzahlen – erteilt. In Klassen mit mungen des Fachlehrplans geregelt. mehreren Schuljahren kann die musikalische Grund- schule schuljahrübergreifend organisiert werden. Vgl. auch AHB 3.3, Abschnitt Dispensationen

Englisch und Italienisch (Sekundarschule) Für Sekundarschülerinnen und -schüler ist der Unter- richt in der zweiten Fremdsprache obligatorisch. Im 7. Schuljahr besuchen alle Schülerinnen und Schüler das 3.2 Fakultativer Unterricht Fach Englisch. Ab dem 8. Schuljahr besteht eine Wahl- pflicht zwischen Englisch und Italienisch. Die nicht ge- wählte Sprache kann als dritte Fremdsprache im Rah- men des fakultativen Unterrichts belegt werden. Die Primarstufe: Wahl des obligatorischen Faches gilt für das 8. und 9. Musik Schuljahr, ein Wechsel ist nicht möglich. Angebot der Schule Schülerinnen und Schüler der obligatorischen und der Sekundarstufe I: fakultativen Kurse besuchen den Unterricht in der Individuelle Lernförderung ­Regel gemeinsam. Für das Fach Englisch kann im Mittelschulvorbereitung (Sekundarschule) ­Hinblick auf mögliche Wechsel von der Real- in die Englisch Sekundarschule ein Förderunterricht angeboten wer- Italienisch den (AHB 4.4). In besonderen Fällen können Schüle- Latein (Sekundarschule) rinnen und Schüler beim Wechsel von der Real- in die Angebot der Schule Sekundarschule durch die Schulleitung vom obligato- rischen Besuch des Unterrichts in der 2. Fremdspra- che dispensiert werden. Der fakultative Unterricht steht grundsätzlich allen Im Fach Italienisch besteht bei zu kleinen Schülergrup­ Schülerinnen und Schülern offen. Voraussetzung für pen die Möglichkeit, Kurse schuljahrübergreifend oder die Zulassung und den Besuch eines fakultativen in Zusammenarbeit mit anderen Schulen zu orga­ Kurses ist die Bereitschaft zu einer aktiven Teilnahme nisieren. Es können auch gemischte Kurse für Real- am Unterricht. und Sekundarschülerinnen und -schüler durchgeführt Die Schule berät die Schülerinnen und Schüler und die werden. Eltern bei der Wahl der fakultativen Kurse. Dabei sind Gestalten die Bestimmungen über die maximal zulässigen Lektio­ nen für die Schülerinnen und Schüler zu beachten. Die Das Fach Gestalten umfasst die Teilgebiete bildne- Schulleitung entscheidet über die Zulassung zum risches Gestalten sowie textiles und technisches Gestal­ ­fakultativen Unterricht. ten. Wer für ein Angebot im Rahmen des fakultativen Unter­ Gestalten kann von mehreren Lehrpersonen unterrich- richts angemeldet ist, verpflichtet sich zu einer regel- tet werden; diese koordinieren die Unterrichtsplanung mässigen Teilnahme. Ein Austritt ist auf das Ende eines und organisation. Schuljahrs möglich. Über Austritte während eines Die Aufteilung der Unterrichtszeit auf die Teilgebiete Kurses entscheidet die Schulleitung. ­sowie Angaben über die Schwerpunktwahl im Teilge- Für die Bildung von Gruppen für den fakultativen Un- biet textiles und technisches Gestalten der Sekundar- terricht gelten die Richtlinien für die Schülerzahlen (vgl. stufe I sind in den Hinweisen und Bestimmungen des dazu den Abschnitt «Berechnung des fakultativen Fachlehrplans geregelt. Unterrichts» unter 4.3). Musik Die Einführung des fakultativen Unterrichts ist durch Im 1. und im 2. Schuljahr wird von den beiden Lektionen die Gemeinden zu beschliessen und von der Erzie- Musik eine als Klassenunterricht und eine als musika- hungsdirektion zu genehmigen (Art. 47 VSG).

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 9

a) Primarstufe b) Sekundarstufe I

Musik Der fakultative Unterricht der Sekundarstufe I gliedert Der fakultative Unterricht im Fach Musik orientiert sich sich in drei Schwerpunkte: an den Zielen und Inhalten des Lehrplans Musik. Im – Individuelle Lernförderung, Mittelschulvorbereitung Vordergrund stehen das gemeinsame Musizieren und – Englisch, Italienisch, Latein die individuelle Förderung von musikalischen Fähig- – Angebot der Schule keiten und Fertigkeiten. Für die Bildung von Gruppen für den fakultativen Unter­ Ab dem 2. Schuljahr können die Schülerinnen und richt gelten die Richtlinien für die Schülerzahlen (vgl. Schüler eine Lektion Gruppenmusizieren besuchen dazu den Abschnitt «Berechnung des fakultativen (z.B. Orffgruppe, Bläsergruppe, Streichergruppe). Unterrichts» unter 4.3). Ab dem 3. Schuljahr findet der fakultative Musikunter- Individuelle Lernförderung richt im Rahmen des Angebots der Schule statt. Die individuelle Lernförderung dient der Erweiterung und Vertiefung von Zielen und Inhalten des obligato- Angebot der Schule rischen Unterrichts in Deutsch, in den Fremdsprachen Das Angebot der Schule ergänzt und erweitert den ob- und in der Mathematik. Dabei sollen die Schülerinnen ligatorischen Unterricht mit Schwerpunkten im mu- und Schüler in vermehrtem Masse Verantwortung für sisch-gestalterischen Bereich sowie mit fächerüber- ihr Lernen übernehmen. Die individuelle Lernförderung greifenden Kursen und Projekten. Im 3. und 4. Schuljahr steht im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf das liegt der Schwerpunkt bei musikalischen Angeboten. künftige Berufsfeld oder dem Besuch einer weiterfüh- Die Schülerinnen und Schüler sollen in die Planung ein- renden Schule. bezogen werden. Die Organisation der individuellen Lernförderung richtet Angebote können sein: sich nach den Bedürfnissen der Schülerinnen und – Kurse zur Musik (Gruppenmusizieren, z.B. Orffgrup- Schüler. Es können maximal vier, in einem Fach maxi- pe, Bläsergruppe, Streichergruppe) als Fortsetzung mal zwei Lektionen belegt werden. zum fakultativen Musikunterricht des 2. Schuljahres; – Kurse zum Gestalten (teilgebietsspezifische oder teil- Die individuelle Lernförderung kann kursartig oder als gebietsübergreifende Themen); individuelles Arbeiten organisiert werden. – Theater, Musical, Unbekanntes in der Wohnregion In grösseren Schulen wird die individuelle Lernförde- und lokale Besonderheiten, Naturbeobachtung, Ge­ rung klassenübergreifend organisiert. sundheit/Ernährung/Bewegung, Gartenbau, Foto- grafie, Medien, Tastaturschreiben, aktuelle Fragen. In kleineren Schulen stehen folgende Organisations- formen im Vordergrund: Zusammenfassen verschiede­ Angebote können semester- oder schuljahresweise ner Fachangebote zu einer Lerngruppe mit innerer ­organisiert werden; es besteht die Möglichkeit, Kurse ­Differenzierung, Zusammenfassen des 8. und 9. Schul- in einem Mehrjahresturnus anzubieten. Das Angebot jahres, Zusammenarbeit mit anderen Schulen. Bei der Schule erfolgt schuljahrübergreifend und kann ­Zusammenarbeitsformen können die individuelle Lern- ­zusammen mit der Sekundarstufe I oder mit anderen förderung der Real- und Sekundarschule miteinander Primarschulen organisiert werden. kombiniert werden. Nach Möglichkeit wird die individuelle Lernförderung durch diejenigen Lehrpersonen erteilt, welche auch die obligatorischen Lektionen in den entsprechenden Fä- chern unterrichten.

Mittelschulvorbereitung Die Mittelschulvorbereitung umfasst als Erweiterung und Vertiefung des obligatorischen Unterrichts Ziele und Inhalte der Fächer Deutsch, Französisch, Mathe- matik und Natur – Mensch – Mitwelt. Sie dient in erster

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 10

Linie der Vorbereitung auf den Übertritt in eine Berufs- Latein mittelschule, Fachmittelschule oder Maturitätsschule, Die Sekundarschülerinnen und -schüler werden im steht aber allen Schülerinnen und Schülern offen, 7. Schuljahr über den Lateinunterricht orientiert. ­welche die entsprechenden Zulassungsbedingungen erfüllen. Diese werden in der Direktionsverordnung Im Fach Latein besteht bei zu kleinen Schülergruppen über Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der die Möglichkeit, Kurse schuljahrübergreifend oder in Volksschule geregelt. Zusammenarbeit mit andern Schulen zu organisieren. Die Mittelschulvorbereitung kann kursartig und als indi- Der Lehrplan für den Lateinunterricht ist in den Lehr- viduelles Arbeiten organisiert werden. plan für den gymnasialen Bildungsgang integriert. Die vier Lektionen gemäss Lektionentafel werden Gemäss diesem Lehrplan können Schülerinnen und gleichwertig für sprachliche und mathematisch-natur- Schüler den Lateinunterricht im 9. Schuljahr neu begin- wissenschaftliche Schwerpunkte eingesetzt. nen. Schülerinnen und Schüler können auch einzelne Teile Angebot der Schule der Mittelschulvorbereitung belegen (z.B. den sprach- Das Angebot der Schule ergänzt und erweitert den ob- lichen Teil) und mit der individuellen Lernförderung ligatorischen Unterricht mit Schwerpunkten im mu- kombinieren (z.B. Mathematik). sisch-gestalterischen Bereich sowie mit fächerüber- Schülerinnen und Schülern, die den Übertritt in den greifenden Kursen und Projekten. Die Schülerinnen gymnasialen Unterricht im 9. Schuljahr anstreben, wird und Schüler sollen in die Planung einbezogen werden. empfohlen, alle Teile der Mittelschulvorbereitung zu be- Angebote können sein: suchen. – Kurse zur Musik (Schulchor, Orchester, Orffgruppe, In speziellen Klassen der Sekundarstufe I sind die Ziele Ländlerkapelle, Bläser- und Streichergruppe, Jazz- und Inhalte der Mittelschulvorbereitung in den obliga- band, Rockband, Tanzgruppe); torischen Unterricht integriert. Als Vertiefungs- und – Kurse zum Gestalten (teilgebietsspezifische oder teil- ­Ergänzungsangebot können Schülerinnen und Schüler gebietsübergreifende Themen); eine individuelle Lernförderung im Umfang von 1–2 – Theater, Musical, Unbekanntes in der Wohnregion Lektionen belegen. und lokale Besonderheiten, Naturbeobachtung, Ge- sundheit/Ernährung/Bewegung, Gartenbau, Foto- Der gymnasiale Unterricht im 9. Schuljahr oder Teile grafie, Medien, Tastaturschreiben, aktuelle Fragen. davon stehen auch Schülerinnen und Schülern offen, die nach dem 9. Schuljahr in eine andere Schule der Angebote können semester- oder schuljahresweise Sekundarstufe II übertreten möchten (z.B. Berufsschu- ­organisiert werden; es besteht die Möglichkeit, Kurse le, Berufsmittelschule, Fachmittelschule), sofern sie die in einem Mehrjahresturnus anzubieten. Das Angebot Zulassungsbedingungen erfüllen. der Schule erfolgt schuljahrübergreifend und kann ­zusammen mit der Primarstufe oder mit anderen Vgl. auch die Hinweise und Bestimmungen zum gym- ­Schulen der Sekundarstufe I organisiert werden. nasialen Unterricht im 9. Schuljahr, die im Lehrplan für den gymnasialen Bildungsgang enthalten sind.

Englisch und Italienisch Sekundarschülerinnen und -schüler der obligatorischen und der fakultativen Kurse besuchen den Unterricht in der Regel gemeinsam. Die Schulleitung kann Schülerinnen und Schüler, die in zwei aufeinander folgenden Semestern die Lernziele im entsprechenden fakultativen Fach nicht erfüllen, auf Antrag der Lehrpersonen und nach Anhören der Eltern vom Besuch des betreffenden Kurses ausschliessen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 11

3.3 Weitere Hinweise und oder bei Vorliegen einer generellen Bewilligung – das zuständige Schulinspektorat bewilligt in der Regel 1 bis Bestimmungen 3 Lektionen pro Woche und Schülergruppe bzw. Schü- lerin oder Schüler. Je nach Situation können auch an- dere Organisationsformen und abweichende Lektionen­ dotationen genehmigt werden (z.B. für Intensivkurse). Dispensationen Im Rahmen der generellen Bewilligung kann das Schul­ Religiöse Themen: inspektorat die Dotation einer Schule als Lektionenpool Die öffentliche Schule ist konfessionell neutral. Sie darf festlegen, damit die Schule bei der Organisation flexib- die Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die im Zivil- ler ist. gesetzbuch geordneten Elternrechte nicht beeinträch- Für Schülerinnen und Schüler, die ohne eigenes tigen (vgl. Art. 4 VSG). Der Unterricht zu religiösen ­Verschulden Lücken im Pensum aufweisen (z.B. im ­Themen ist grundsätzlich so zu gestalten, dass die Fremdsprachenunterricht bei Zuzug aus anderen Schülerinnen und Schüler aller Konfessionen und ­Kantonen), kann die Erziehungsdirektion oder – beim Bekenntnisse den Unterricht besuchen können. Vorliegen einer generellen Bewilligung – das Schul­ Die Eltern haben die Möglichkeit, ihr Kind von religiö­ inspektorat zusätzlichen Unterricht als Nachholunter- sen Themen dispensieren zu lassen. Die Schule orien- richt bewilligen. tiert die Eltern über die Dispensationsmöglichkeiten. Die Gemeinden können den zusätzlichen Unterricht in Die Dispensation erfolgt aufgrund einer schriftlichen begründeten Fällen mit Genehmigung der Erziehungs- Mitteilung der Eltern. Eltern, die von diesem Recht Ge- direktion einführen. brauch machen, legen zu Beginn des Schuljahres mit der verantwortlichen Lehrkraft fest, von welchen glau- bensbezogenen Themen sie ihr Kind dispensieren las- sen möchten. Bei der Unterrichtsplanung wird auf die Dispensation Rücksicht genommen. 3.4 Gymnasialer Unterricht Vgl. auch ZUS, Sexualerziehung im 9. Schuljahr Eine Dispensation von Teilen des obligatorischen Un- terrichts als Kompensation für den Besuch von fakulta- Die Hinweise und Bestimmungen zum gymnasialen tivem Unterricht ist nicht erlaubt. Unterricht im 9. Schuljahr sind im Lehrplan für den gymnasialen Bildungsgang enthalten. Auf Antrag der Erziehungsberatung, des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes oder des Schulärzt- lichen Dienstes können Schülerinnen und Schüler durch die Schulleitung von einzelnen Fächern dispen- siert werden, insbesondere wegen gesundheitlicher Einschränkungen, Lernbehinderungen oder komplexer Lernstörungen. Vgl. die Direktionsverordnung über Absenzen und ­Dispensationen an der Volksschule. Spezialunterricht (Art. 17 Abs. 2 VSG) Vgl. dazu BMV und AHB 26/27. Zusätzlicher Unterricht in begründeten Fällen (Art. 12 Abs. 2 Bst. h VSG) Zusätzlicher Unterricht kann für Schülerinnen und Schüler bewilligt werden, die fremdsprachig sind (gültig bis 31. Juli 2009, dann gelten die Regelungen der BMDV) oder wegen Krankheit bzw. Unfall während ­längerer Zeit abwesend waren. Die Erziehungsdirektion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 12

4. Schul- und Unterrichtsorganisation

Die Lehrplanvorgaben dienen den Schulen als Grundlage für die Ausarbeitung einer den örtlichen Verhältnissen angepassten Schul- und Unterrichtsorganisation. Schulorganisation bezieht sich auf die ganze Schule, Unterrichtsorganisation auf die einzelne Klasse. Verantwortlich für die Erarbeitung der Schulorganisation ist die Schulleitung unter Einbezug der Lehrerkonferenz. Die Unterrichtsorganisation einer Klasse wird von den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam festgelegt und von der Klassenlehrperson koordiniert. Gesetzliche Grundlagen: – Art. 8, 11, 11a, 12, 17, 22–24, 34–36, 43, 44, 47 VSG – Art. 7 VSV – Weisungen über die Zusammenarbeitsformen an der Sekundarstufe I

Schulorganisation Die Schulorganisation umfasst im Wesentlichen fol- 4.1 Aufteilung der jährlichen gende Punkte: Schulzeit – die Klassenorganisation (Klassen, Gruppen für den abteilungsweisen Unterricht, Niveauunterricht, fakul- Die obligatorische Schulzeit dauert neun Jahre. Anga- tativer Unterricht usw.), vgl. Abschnitt 4.4, ben über Schulpflicht, Rückstellungen, Überspringen – die Planung des Schuljahresverlaufs (Aufteilung der eines Schuljahres, vorzeitige Entlassung und über ein jährlichen Schulzeit in Wochen mit stundenplanmäs- zusätzliches Schuljahr finden sich in den Artikeln 22–24 sigem Unterricht, Blockwochen und Schulverlegun­ des Volksschulgesetzes. gen, Klassenprojekte, klassenübergreifende Projekte Das Schuljahr beginnt administrativ am 1. August und usw.), vgl. Abschnitt 4.2, wird in zwei Semester aufgeteilt: – die Aufteilung der Unterrichtspensen, 1. Semester: 1. August bis 31. Januar – die Organisation des Spezialunterrichts, 2. Semester: 1. Februar bis 31. Juli – die Kollegiumsarbeit, – die Festlegung des Gesamtstundenplans der Die jährliche Schulzeit beträgt ­Schule, – auf der Primarstufe und in Klassen, in denen Schülerin­ – die Zeiteinteilung für die Klassen (Festlegung der nen und Schüler der Primar- und Realklassen gemein­ ­Unterrichtszeiten, Pausen usw.). sam unterrichtet werden, 38–39 Schulwochen; – in den übrigen Klassen der Sekundarstufe I 39 Schul- Unterrichtsorganisation wochen. Die Unterrichtsorganisation umfasst im Wesentlichen Als Schulwochen gelten Kalenderwochen mit 5 Schul- folgende Punkte: tagen. Die kantonal anerkannten Feiertage sind unter- – die Umsetzung der Klassenorganisation auf die ein- richtsfrei. Die Verbindung von zwei unvollständigen zelne Klasse, Schulwochen vor resp. nach Weihnachten und Neu­ – die Planung des Schuljahresverlaufs für die einzelne jahr gilt nur dann als Schulwoche, wenn ausserhalb Klasse, der anerkannten Feiertage an gesamthaft mindestens – die Ausarbeitung des Stundenplans unter Einbezug 5 Schultagen unterrichtet wird. der Anteile der einzelnen Fächer und der zusätzlichen Aufgaben sowie unter Berücksichtigung der Lern- Die Schulkommission kann bis zu 10 Schulhalbtage formen und der Blockzeiten, pro Schuljahr als unterrichtsfrei erklären. Darin sind – die Organisation der Zusammenarbeit zwischen den ­lokale Feiertage und Veranstaltungen, Schulhalbtage Lehrpersonen. vor Ferienbeginn und Halbtage zur Verlängerung von Wochenenden (z.B. Auffahrtswoche), die Durchführung von Sammlungen usw. inbegriffen. Die Schulkommis- sion kann von den 10 Schulhalbtagen bis 2 Halbtage für individuelle Hospitationen der Lehrerinnen und ­Lehrer in anderen Klassen oder im Kindergarten bewil- ligen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 13

Da die Blockzeiten grundsätzlich einzuhalten sind, sind Bei kurzfristigen Unterrichtsausfällen dürfen die Lernen­ die schulfreien Halbtage wenn möglich auf den Nach- den während der Blockzeiten nicht nach Hause mittag zu legen. ­geschickt werden. Sie stehen unter der Obhut der Schule. An der Schule sind Vorkehrungen zu treffen, Abweichungen von den Blockzeiten, z.B. für Feiertage, die eine Betreuung bei Unterrichtsausfall gewährleis- Verlängerung des Feiertagswochenendes und für ten. Bei nicht vorhersehbarer Abwesenheit der Lehr- ganztägige Weiterbildung, bewilligt die Schulkommis- person (z.B. Krankheit, Unfall) dürfen die Lernenden sion. nicht nach Hause entlassen werden. Die Schule hat Die Organisation der Blockzeiten richtet sich nach den eine Betreuung vorzusehen. entsprechenden Bestimmungen des Volksschulge- Die Unterrichts- und Hausaufgabenzeiten sollen so auf setzes. die Wochentage verteilt werden, dass den Kindern und Jugendlichen genügend zusammenhängende Freizeit zur Verfügung steht. Die Unterrichtsorganisation einer 4.2 Planung des Schul­ Klasse soll verschiedene Unterrichtsformen und fä- jahresverlaufs cherübergreifenden Unterricht ermöglichen (z.B. the- menzentriertes Arbeiten, Erkundungen, Wochenplan-, Epochen- und Projektunterricht). Mit der Planung des Schuljahresverlaufs wird die jähr- lich zur Verfügung stehende Schulzeit in Wochen mit stundenplanmässigem Unterricht und in Spezialwochen Lektionentafeln (klassenübergreifende Projekte, Landschulwochen, Die wöchentliche Unterrichtszeit für die Schülerinnen Klassenlager usw.) gegliedert. und Schüler (obligatorischer und fakultativer Unterricht) Gleichzeitig werden festgelegt: und die Verteilung auf die Fächer sind den Lektionen- – die klassenübergreifende Organisation von Unterricht tafeln zu entnehmen. (z.B. Niveauunterricht, Gruppenbildung in bestimm- ten Fächern), Primarstufe – die Integration der zusätzlichen Aufgaben (z.B. ICT/ Die Angaben in der Lektionentafel beziehen sich auf 38 Informatik, Berufswahlvorbereitung), Schulwochen pro Jahr. – das fakultative Angebot der Schule (z.B. semester- Für Schulen mit 39 Schulwochen reduziert sich die wö- weise Kurse, Projekte), chentliche Unterrichtszeit um 1 Lektion. Die Reduktion – spezielle Anlässe der gesamten Schule. wird auf die Fächer Natur – Mensch – Mitwelt, Deutsch, Mathematik und Französisch (ab 5. Schuljahr) verteilt. Im Stundenplan werden z.B. im 1.–4. Schuljahr anstelle 4.3 Aufteilung der Unter- je einer Lektion Natur – Mensch – Mitwelt, Deutsch und Mathematik zwei «Rotationslektionen», im 5./6. Schul- richtszeit, Stundenplan jahr unter Einbezug des Faches Französisch drei «Rota- tionslektionen» eingesetzt. In diesen «Rotationslektionen» Als Unterrichtszeit gelten: werden die entsprechenden Fächer anteilmässig unter- – der stundenplanmässig festgelegte Unterricht, richtet. Es besteht auch die Möglichkeit, die Anpassun­ – Lehrausgänge, Museumsbesuche, Betriebsbesichti- gen im Rahmen von Projekt- und Landschulwochen gungen, Ausstellungen usw., oder durch Festlegung von speziellen Unterrichtsformen – Schulverlegungswochen, Projektwochen, im Stundenplan (z.B. Wochenplanarbeit) vorzunehmen. – spezielle Anlässe der Schule wie Schulreisen, ­Theatervorstellungen, Sporttage usw. Unterrichten mehrere Lehrpersonen an einer Klasse, so wird die Reduktion der Unterrichtszeit unter den Die Eltern sind über Abweichungen vom stundenplan- ­betroffenen Lehrpersonen abgesprochen. mässigen Unterricht frühzeitig zu informieren. Bei Die maximale wöchentliche Unterrichtszeit der Schüle- ­Abweichungen ist auf die Familienverhältnisse der rinnen und Schüler ergibt sich aus dem obligatorischen Schülerinnen und Schüler Rücksicht zu nehmen. Unterricht und dem gesamten pro Schuljahr möglichen Angebot des fakultativen Unterrichts.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 14

Lektionentafel Primarstufe

Anzahl Lektionen für die Schülerinnen und Schüler Die Lektionentafel gilt für 38 Schulwochen. Die Angaben für die Umrechnung auf 39 Schulwochen sind auf Seite AHB 13 zu finden.

Obligatorischer Unterricht Schuljahr

1 2 3 4 5 6

Natur – Mensch – Mitwelt 6 6 7 7 7 7

Deutsch 5 5 5 5 5 5

Französisch 4 4

Mathematik 4 5 5 5 4 4

Gestalten 3 4 5 5 5 5

Musik 2 2 2 2 2 2

Sport 3 3 3 3 3 3

Total 23 25 27 27 30 30

Fakultativer Unterricht

Musik 1

Angebot der Schule bis 3 bis 3 bis 4 bis 4

Die maximale tägliche Unterrichtszeit beträgt im 1./2. Die zusätzliche Unterrichtszeit ist für die Fächer Natur Schuljahr 6 Lektionen, im 3.–6. Schuljahr 7 Lektionen. – Mensch – Mitwelt, Deutsch, Französisch, Mathematik Abweichungen, insbesondere zur Einhaltung der und Gestalten einzusetzen. Die Zuteilung ist unter den Blockzeiten, können von der Schulleitung bewilligt Lehrpersonen einer Klasse abzusprechen. ­werden. Für die maximale wöchentliche Unterrichtszeit der (Vgl. auch die Angaben zur Hausaufgabenzeit AHB 6.6). Schülerinnen und Schüler gilt auf der Sekundarstufe I Sekundarstufe I ein Richtwert von 36 Lektionen. Grundsätzlich soll es den Schülerinnen und Schülern möglich sein, neben Die Angaben in der Lektionentafel beziehen sich auf dem obligatorischen Unterricht die Mittelschulvorberei- 39 Schulwochen pro Jahr. Bei Mischklassen Primar-/ tung bzw. die individuelle Lernförderung, eine dritte Realschule erhöht sich die wöchentliche Lektionenzahl Fremdsprache und einzelne Kurse aus dem Angebot wie folgt: der Schule zu besuchen. Abweichungen vom Richtwert – bei 38 Schulwochen 1 Jahreslektion mehr sind im 8. und 9. Schuljahr in Absprache mit den Eltern möglich; sie sind von der Schulleitung zu genehmigen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 15

Lektionentafel Sekundarstufe I Anzahl Lektionen für die Schülerinnen und Schüler (39 Schulwochen)

Obligatorischer Unterricht 7. Schuljahr 8. Schuljahr 9. Schuljahr Real Sek Real Sek Real Sek

Natur – Mensch – Mitwelt 9 9 8

Deutsch 4 4 4

Französisch 4 2 3 2 3

Englisch 2

Englisch oder Italienisch 2/3 2/3

Mathematik 4 4 4

Gestalten 5 4 4

Musik 2 2 2

Sport 3 3 3

Total 31 33 28 31/32 27 30/31

Fakultativer Unterricht

Individuelle Lernförderung bis 4 bis 4 Mittelschulvorbereitung bis 4 bis 4

Englisch 2 2 2 2 2 Italienisch 3 3 3 3 Latein 3 4

Angebot der Schule bis 3 bis 3 bis 3

Eine Dispensation von Lektionen des obligatorischen Berechnung des fakultativen Unterrichts Unterrichts als Kompensation für den Besuch von fa- Grundlagen für die Planung und Festlegung des fakul- kultativen Unterrichtsangeboten ist nicht gestattet. tativen Unterrichts sind die Lektionentafeln sowie die Richtlinien für die Schülerzahlen. Die Planung ist mit Die maximale tägliche Unterrichtszeit beträgt im dem Schulinspektorat abzusprechen. 7. Schuljahr 8 Lektionen, im 8. und 9. Schuljahr 9 Lek- tionen (vgl. auch die Angaben zur Hausaufgabenzeit AHB 6.6). Abweichungen können von der Schulleitung bewilligt werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 16

Gestaltung der Stundenpläne 4.4 Klassenorganisation Für die Gestaltung der Stundenpläne bestehen die ­folgenden Möglichkeiten: – feste Zuteilung von Lektionen zu den Fächern gemäss Grundlagen für die Klassenorganisation sind die Lektio­ Lektionentafel; nentafeln, die Richtlinien für die Schülerzahlen und die – Aufteilung der Unterrichtszeit nach Formen der Unter­ folgenden Bestimmungen und Hinweise. richtsorganisation (regelmässiger Fachunterricht, Wochenplanunterricht, Epochenunterricht, projekt­ Abteilungsweiser Unterricht artiger Unterricht usw.). Die Anteile der Fächer müs- Die Angaben für den abteilungsweisen Unterricht in sen den Angaben in der Lektionentafel entsprechen. den Fächern Natur – Mensch – Mitwelt (Teilgebiet Hauswirtschaft), Fremdsprachen, Gestalten, Musik Bei der Gestaltung der Stundenpläne sind die örtlichen (Musikalische Grundschule) und Sport (Schwimmen) Gegebenheiten sowie Vorgaben zu Blockzeiten zu sowie für die zusätzliche Aufgabe ICT/Informatik finden ­berücksichtigen. Zudem ist Folgendes zu beachten: sich in den Richtlinien für die Schülerzahlen. a) Der Unterricht ist durch Pausen zu unterbrechen; pro Schulhalbtag ist mindestens eine längere Pause Der abteilungsweise Unterricht im 1. Schuljahr dient anzusetzen (15–30 Minuten). Die Schülerinnen und der Beobachtung von Lernvoraussetzungen und der Schüler sollen genügend Gelegenheit haben, um individuellen Förderung. sich bewegen und essen und trinken zu können. Um mindestens 4 Lektionen Unterricht während der b) Die wöchentliche Unterrichtszeit ist so anzusetzen, Vormittage gewährleisten zu können, ist im 1. Schuljahr dass die Schülerinnen und Schüler ausserhalb des bei voller Ausschöpfung des abteilungsweisen Unter- Samstags mindestens noch einen Halbtag schulfrei richts (6 Lektionen) die Pensenkombination von zwei haben. Allfällige Ausnahmen im 8. und 9. Schuljahr Lehrpersonen notwendig. Ist dies nicht möglich, kann sind von der Schulleitung zu genehmigen. in Ausnahmefällen der Halbklassenunterricht reduziert c) Die Gestaltung der Stundenpläne ist mit den Verant- und mit zusätzlichem Ganzklassenunterricht kompen- wortlichen für den kirchlichen Unterricht abzuspre- siert werden. Eine Lektion weniger Halbklassenunter- chen (Vgl. Art. 16 VSG). richt berechtigt zu zwei Lektionen Ganzklassenunter- d) Zu beachten sind zudem die Bestimmungen zur richt. Dies hat zur Folge, dass die Kinder eine Lektion ­maximalen täglichen Unterrichtszeit und zu den mehr Unterricht haben; das Pensum der Lehrperson Hausaufgaben (AHB 6.6). bleibt unverändert.

Für Mehrklassenschulen und besondere Klassen sind Abteilungsweiser Unterricht im 5. und 6. Schuljahr: Er bei der Ausarbeitung der Stundenpläne Abweichungen dient in erster Linie der individuellen Förderung und der von den Vorgaben möglich. Beratung der Schülerinnen und Schüler und soll die Auf der Sekundarstufe I – besonders im 9. Schuljahr – Beurteilung im Hinblick auf den Übertritt in die Sekundar­ kann das Schulinspektorat Abweichungen von den stufe I erleichtern. Damit der Zuweisungsentscheid in Lektionentafeln bewilligen, z.B.: die Sekundarstufe I nicht vorweggenommen wird, darf – längere Praktika im Rahmen der Berufswahlvorberei- der abteilungsweise Unterricht nicht zur Bildung von tung, Leistungsgruppen verwendet werden, die über längere – spezielle Unterrichtsprojekte und -vorhaben, Zeit bestehen bleiben. Die Verteilung der abteilungs- – Planung und Realisierung grösserer Arbeiten. weisen Lektionen auf die Fächer wird von der Schul­ leitung genehmigt. Bei Kindern mit besonderem Förderbedarf, z.B. auf- grund von Fremdsprachigkeit, (Lern-)Behinderung, Mehrklassenschulen komplexer Lernstörung, kann die Schulleitung Abwei- Die Unterrichtsorganisation in Klassen mit mehreren chungen von den für die einzelnen Fächer vorgege- Schuljahren muss entsprechend der Zusammensetzung benen Lektionen bewilligen. der Klasse angepasst werden. Das Total der Wochen­ lektionen für die einzelnen Schuljahre darf dabei nicht verändert werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 17

Für folgende Fächer können an Mehrklassenschulen Die Organisation des Förderunterrichts und die Zutei- abweichende Lösungen getroffen werden (vgl. dazu lung der Schülerinnen und Schüler sind durch die auch die Richtlinien für die Schülerzahlen): Schulleitung zu genehmigen. – Französisch: je nach Klassenstruktur kann nach Vgl. die Weisungen über die Zusammenarbeitsformen ­Absprache mit dem Schulinspektorat eine Aufteilung an der Sekundarstufe I und die Richtlinien für die in Lerngruppen vorgenommen werden. Möglich sind ­Schülerzahlen. auch Kombinationen mit der individuellen Lernförde- rung (fakultativer Unterricht). – Natur – Mensch – Mitwelt: Das Teilgebiet Hauswirt- schaft kann schuljahrübergreifend organisiert werden (vgl. die Hinweise im Fachlehrplan). – Gestalten: Bei der Schwerpunktwahl im Teilgebiet textiles und technisches Gestalten ist es möglich, beide Schwerpunkte in einer Lerngruppe zusam­ menzufassen oder die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe einzubeziehen.

Niveau- und Förderunterricht auf der Sekundarstufe I An Schulen mit Zusammenarbeitsformen werden die Fächer Deutsch (teilweise oder ganz), Französisch und Mathematik in unterschiedlichen Niveaus unterrichtet. An Schulen mit Zusammenarbeitsformen und an Real- schulen kann im Hinblick auf mögliche Niveauwechsel vom Real- zum Sekundarschulniveau in den Fächern Deutsch, Französisch, Mathematik und Englisch/Italie- nisch zusätzlich zum fakultativen Unterricht gemäss Lektionentafel ein Förderunterricht angeboten werden. Voraussetzung für den Besuch des Förderunterrichts ist die Einschätzung der Fachlehrkraft, dass ein ­Wechsel ins höhere Niveau mit Hilfe des Förderunter- richts ermöglicht werden kann. Der Förderunterricht kann als Kursunterricht, als ­begleitetes Lernen oder als Kombination verschiedener Organisationsformen festgelegt werden. Schülerinnen und Schüler können Förderunterricht im Umfang von maximal 2 Lektionen pro Woche besuchen. Die Wahl der Fächer wird mit den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern abgesprochen. Im 8. Schuljahr kann der Förder­ unterricht mit der individuellen Lernförderung kombiniert werden. Die Einführung des Niveau- und Förderunterrichts ist durch die Gemeinden zu beschliessen und von der ­Erziehungsdirektion zu genehmigen (Art. 47 VSG).

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 18

5. Unterrichtsplanung und Dokumentation

Die Unterrichtsplanung dient in erster Linie dazu, den Unterricht in einen grösseren Zusammenhang zu stellen und zwischen den Lehrpersonen zu koordinieren. Mit der Erstellung einer Dokumentation wird festgehalten, an welchen Zielen und Inhalten die Klasse gearbeitet hat; gleichzeitig können die Lehrerinnen und Lehrer und die Schülerinnen und Schüler spezielle Ereignisse, gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen über die Schuljahre ­hinweg aufzeichnen.

Unterrichtsplanung Dokumentation

Bei der Umsetzung des Lehrplans in die Unterrichts- Für jede Klasse wird eine Dokumentation geführt, die planung berücksichtigen die Lehrerinnen und Lehrer folgende Angaben enthält: – die örtlichen Bedingungen, – die in den einzelnen Fächern erarbeiteten Ziele und – die an einer Schule getroffenen Absprachen und die Inhalte, Formen der Zusammenarbeit, – Informationen zu speziellen Unterrichtsvorhaben (z.B. – die Voraussetzungen und die Interessen der Schüle- Erkundungen, grössere selbstständige Arbeit), rinnen und Schüler, – Angaben zu Anlässen, Schulverlegungen, Projekt­ – die eigenen Neigungen und Fähigkeiten, wochen usw. – die Tatsache, dass Schule Freiräume für Musse und Die Dokumentation kann auch wichtige Ereignisse, Spontaneität, für Alltägliches und Aktuelles bieten ­Erlebnisse und Erfahrungen aus der Sicht der Schüle- soll. rinnen und Schüler enthalten. Die Unterrichtsplanung enthält die Ziele und Inhalte für Für die Führung der Dokumentation und die Art der die einzelnen Fächer und Klassen. Sie dient dazu, Gestaltung sind alle an einer Klasse unterrichtenden – den Unterricht zielorientiert zu gestalten, Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich. Die Koordination – zeitliche Rahmenbedingungen und entsprechende übernimmt die Klassenlehrperson. Prioritäten festzulegen, – den Unterricht an einer Klasse zwischen den Fächern Die Dokumentation wird klassenbegleitend geführt und und zwischen den Lehrpersonen zu koordinieren, dient als Orientierungsmittel für Übergabegespräche – sich gegenseitig über die Unterrichtsvorhaben zu mit Lehrpersonen der nächsten Stufe und für Stellver- ­informieren, treterinnen und Stellvertreter. Die Schulleitung und die – die notwendigen Lehrmittel und Hilfsmittel bereitzu- Schulbehörden haben das Recht, die Dokumentation stellen, einzusehen. – die Lernkontrollen und Proben zu koordinieren, – den Unterricht auszuwerten und zu überprüfen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 19

6. Unterrichtsgestaltung

Die Umsetzung der im Lehrplan festgelegten Ziele und Inhalte im Unterricht und die Schaffung von Lernsituationen, die Lernfortschritte bewirken, bilden die zentralen Aspekte der Unterrichts­ gestaltung. Die Lehrpersonen bemühen sich, den Schülerinnen und Schülern in einem vielfältig gestalteten Unterricht zu Fertigkeiten zu verhelfen, ihnen den Zugang zu Kenntnissen zu erschlies­ sen und sie im Lernprozess zu begleiten und zu beraten. Der Lernprozess der Schülerinnen und Schüler hängt stark von deren geistigen und willensmässigen Voraussetzungen sowie dem schulischen, familiären und sozialen Umfeld ab. Den direkten Einfluss­ möglichkeiten der Lehrerinnen und Lehrer sind deshalb Grenzen gesetzt.

6.1 Lernatmosphäre, 6.2 Lernvoraussetzungen Lehr- und Lernformen Jedes Lernen baut auf den bisherigen Erfahrungen, Lernen wird durch eine Atmosphäre begünstigt, in der Vorstellungen und Vorkenntnissen auf. Entscheidende sich die Schülerinnen und Schüler und die Lehrper- Faktoren für Lernprozesse sind sonen wohl fühlen. Die Unterrichtsatmosphäre wird – der Stand der kognitiven Entwicklung der Lernenden einerseits von den Schülerinnen und Schülern selber, und das bereichsbezogene Vorwissen; andererseits von den Lehrpersonen und der Unter- – die sozialen und kulturellen Erfahrungen und die richtsgestaltung beeinflusst. Folgende Aspekte tragen ausserschulische und schulische Unterstützung, die zu einer guten Lern- und Unterrichtsatmosphäre bei: die Lernenden erhalten; – Offenheit und gegenseitige Achtung; – Motivationen, Gefühle und Wertungen in Bezug auf – das Vereinbaren von Zielen des Lernprozesses mit die Lerngegenstände und das Interesse an den Schul­ den Schülerinnen und Schülern; fächern. – die Bereitschaft, getroffene Vereinbarungen einzuhal- Diese Lernvoraussetzungen beeinflussen die weitere ten; Entwicklung der Lern-, Denk- und Handlungsfähigkeiten – die Bereitschaft, Konflikte offen auszutragen; der Schülerinnen und Schüler massgeblich. Sie sind – das Verständnis dafür, dass Fehler gemacht werden wesentlich im Hinblick auf die Förderung folgender dürfen und aus Fehlern gelernt werden kann; grundlegender Fähigkeiten: – das Berücksichtigen von Interessen der Schülerinnen – Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit und Schüler im Unterricht und bei der Planung von – sprachliche und gestalterische Ausdrucksfähigkeit Unterrichtsvorhaben; – körperliche Bewegungsfähigkeit – die individuelle Förderung der Schülerinnen und – Orientierungsfähigkeit in der sozialen, kulturellen und Schüler, aber auch die Berücksichtigung der Anliegen natürlichen Mitwelt der Klasse als Gemeinschaft; – Dialog- und Konfliktfähigkeit – verschiedene Zugänge zu den Zielen und Inhalten – geistige Beweglichkeit (Flexibilität, Transfer) und Ur­ des Unterrichts, die unterschiedlichen Arten und teilsfähigkeit ­Formen des Lernens gerecht werden und den – Handlungs-, Gestaltungs- und Mitwirkungsfähigkei­ ­Schülerinnen und Schülern eigene Lernwege ermög- ten lichen; – eine Zeiteinteilung, die sich nach den Lerninhalten Die Förderung ist dabei auf optimale Entwicklungs- und formen richtet und die das Arbeits- und Lern- schritte auszurichten, die auch helfen, Lernschwierig­ der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt; keiten und -störungen zu überwinden bzw. zu verhin- – Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, sich dern. bewegen zu können; Das Vorverständnis und die Voraussetzungen zum – Schulräume und Anlagen, in denen die Schülerinnen ­Lernen sind bei den Lernenden je nach Fach und auch und Schüler und die Lehrpersonen sich gerne auf­ innerhalb von Fächern unterschiedlich und lassen sich halten und in deren Gestaltung und Unterhalt sie ein- nicht generalisieren. bezogen werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 20

Für die Förderung von Lernprozessen ist es deshalb in 6.4 Beurteilung allen Fachbereichen wichtig zu wissen, wo die Schüle- rinnen und Schüler auf dem Weg zu den angestrebten Beurteilung dient in erster Linie der Analyse, Diagnose Zielen stehen, welches Vorwissen sie haben und wel- und Förderung des Lernens. Deshalb soll die Beurtei- che motivationalen und emotionalen Ausgangslagen lung lernprozessbegleitend erfolgen. Lernkontrollen bei ihnen vorhanden sind. Einblicke in die Entwicklung bestätigen den Schülerinnen und Schülern den Lern- von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen während zuwachs und zeigen allfällige Defizite auf. und am Ende von Lernprozessen sind Voraussetzung, Grundlage für die Beurteilung bilden die im Lehrplan um die individuellen Lernfortschritte feststellen und festgelegten Ziele. Die Beurteilung der Sachkompetenz weitere Entwicklungsschritte planen zu können. hat primär lernzielorientiert zu erfolgen. Dabei soll aber Insbesondere bei Schülerinnen und Schülern mit Lern- auch der individuelle Fortschritt der Schülerinnen und problemen ist auf die Förderung der elementaren Lern- Schüler berücksichtigt und anerkannt werden. voraussetzungen (Basisfunktionen) in den Bereichen Die Beurteilung soll förderorientiert, lernzielorientiert, Bewegung, Wahrnehmung, Denken und Sprache zu umfassend und transparent sein: achten. – Förderorientiert: Die Beurteilung berücksichtigt einer- seits die Fortschritte und die Stärken der Schülerin  bzw. des Schülers und zeigt anderseits auf, wo sie 6.3 Innere Differenzierung bzw. er Schwächen hat und wie diese abgebaut ­werden können. Die Selbstbeurteilung unterstützt die Schülerinnen und Schüler haben nicht alle die gleichen förderorientierte Beurteilung. Begabungen und Möglichkeiten. Sie lernen auf verschie­ – Lernzielorientiert: Es wird beurteilt, ob die Schülerin dene Weise und benötigen unterschiedliche Formen bzw. der Schüler die vorgegebenen Lernziele zu errei­ von Hilfe und unterschiedlich viel Zeit. Durch innere chen vermag. ­Differenzierung soll vermieden werden, dass Schülerin­ – Umfassend: Neben der Sachkompetenz in den einzel­ nen und Schüler unter- bzw. überfordert werden. nen Fächern sind auch das Arbeits- und Lernverhalten Grundlage für jede individuelle Förderung ist das und der Umgang mit anderen wichtig. Diese Aspekte ­Vertrauen in die Lern- und Entwicklungsfähigkeit der werden deshalb auch beurteilt. Schülerinnen und Schüler. – Transparent: Eine Beurteilung ist nie vollständig ob- Innere Differenzierung setzt bei den Lehrerinnen und jektiv, da sie immer von Menschen gemacht wird. Lehrern Sensibilität für die unterschiedlichen Leistungs- Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Beteiligten möglichkeiten und Lernwege der Schülerinnen und wissen, wie sie zu Stande gekommen ist. Das ge- Schüler voraus. Die Lehrpersonen organisieren den Un- schieht unter anderem durch differenzierte Rückmel- terricht so, dass genügend Zeit bleibt für die individuelle dungen während des Schuljahres, in den Beurtei- Betreuung und für die Beobachtung der Lernprozesse. lungsberichten und bei den Elterngesprächen. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler differen- Zur Beurteilung gehören: ziert gefördert, gefordert, beurteilt und beraten werden. – lernprozessbezogene Rückmeldungen aufgrund von Eine innere Differenzierung kann nach folgenden Aspek­ Unterrichtsbeobachtungen und von Lernkontrollen ten erfolgen: während des Unterrichts und prozess- und resultat- – Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler bezogene Rückmeldungen zu selbstständigen Arbei­ – Interessen der Schülerinnen und Schüler ten (formative Beurteilung); – Schwierigkeitsgrad der Arbeiten – Rückmeldungen aufgrund von Lernkontrollen am – Aufgabenmenge Schluss einer Unterrichtseinheit, mit denen nach vor- – methodischer Zugang und Art des Aneignens (unter- gegebenen Kriterien Bilanz gezogen wird (summative schiedliche Lerntypen) Beurteilung); – Art der Hilfsmittel – prognostische Beurteilungen, die auf den vorgenann- – Sozialform ten Formen basieren. – Ausmass und Art der Beratung und Betreuung in Schülerinnen und Schüler sollen lernen, ihr eigenes ­Abhängigkeit vom Grad der Selbstständigkeit Arbeitsverhalten und ihre Leistungen zu beurteilen. Die – Art der Lernkontrollen Fremdbeurteilung kann in zunehmendem Masse durch – Übungsdauer und Anzahl Wiederholungen die Selbstbeurteilung ergänzt werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 21

Bei der Beurteilung sind im Weiteren folgende Punkte – Überdenken der eigenen Arbeit (eigene Arbeiten und zu beachten: Lernwege beurteilen, Vergleiche anstellen, Zeiteintei- – Die Schülerinnen und Schüler werden über die Form lung überprüfen usw.). der Beurteilung orientiert, sie kennen die Beurteilungs­ Fachspezifische Lerntechniken (z.B. Lesetechniken) kriterien. sind in den einzelnen Fachlehrplänen aufgeführt. – Ungenügende Lernkontrollen sollen Anlass dazu sein, Defizite aufzuarbeiten. – Um zu verhindern, dass leistungsschwächere Schü- lerinnen und Schüler die Freude am Lernen verlieren, 6.6 Hausaufgaben sind insbesondere ungenügende Leistungen differen­ Hausaufgaben sind in die Planung des Unterrichts zu ziert zu erläutern. integrieren. Sie dienen der Vor- oder Nachbereitung – Die Lehrpersonen einer Klasse koordinieren die Durch­ von Arbeiten; sie können auch im Zusammenhang mit führung von Lernkontrollen. längerfristigen Zielsetzungen des Unterrichts stehen. Die in der Direktionsverordnung über Beurteilung und Hausaufgaben ersetzen nicht Übungsphasen im Unter­ Schullaufbahnentscheide in der Volksschule angespro- richt und sollen nicht dem Ausgleichen von individuel­ chenen Lernziele beziehen sich auf die verbindlichen len Defiziten dienen. Die Hausaufgaben sind dem Lern- Grobziele und Inhalte im Lehrplan. und Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Von der Aufgabenstellung her soll es den Vgl. Direktionsverordnung über Beurteilung und Schul­ Schülerinnen und Schülern möglich sein, die Hausauf- laufbahnentscheide in der Volksschule. gaben ohne Mithilfe der Eltern oder anderer Erwachse- ner zu lösen. 6.5 Lernen lernen Die Ergebnisse der Hausaufgaben werden im Unter- richt verarbeitet; die Schülerinnen und Schüler erhalten Mit der Art der Gestaltung des Unterrichts und der Rückmeldungen zu ihren Arbeiten. Wahl der Unterrichtsformen soll den Schülerinnen und Hausaufgaben dienen dazu, Schülern geholfen werden, das Lernen zu lernen und – das selbstständige Lernen zu fördern, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Zum – die Arbeitszeit selber festlegen und einteilen zu ler- Lernenlernen gehört der Erwerb von zweckmässigen nen, Lerntechniken. Dies umfasst unter anderem folgende – zunehmend Verantwortung für das eigene Lernen zu Aspekte: übernehmen, – Zeiteinteilung (Lernzeiten festlegen, Zeitbedarf ab- – Vertrauen in das eigene Lernvermögen zu gewinnen. schätzen, Zeitplan erstellen, Arbeits- und Erholungs- phasen trennen, Freizeit festlegen usw.); Bei der Erteilung von Hausaufgaben ist Folgendes zu – Gestaltung des Arbeitsplatzes (Einrichtung, Arbeits- beachten: material, Beleuchtung usw.); – Die Aufgaben sollen klar dargelegt werden; die Schü- – aktive Mitarbeit im Unterricht (mitdenken, mitreden, lerinnen und Schüler sollen wissen, in welchem zuhören, mitschreiben usw.); Zusammenhang die Aufgaben stehen. – Aufteilen und Strukturieren von Aufträgen, Lerneinhei­ – Die Schülerinnen und Schüler sollen über die notwen­ ten und Lerninhalten; digen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, um die – Konzentration und Rhythmisierung (Arbeits- und Aufgaben selbstständig bearbeiten zu können. ­Erholungsphasen trennen, Ablenkung wahrnehmen – Die Lernziele bzw. die Kriterien für die Selbstkontrolle und Störfaktoren beseitigen, Fähigkeiten realistisch und für die Beurteilung der Arbeiten sollen den Schü- einschätzen und erreichbare Ziele setzen, Arbeits­ lerinnen und Schülern bekannt sein. gebiete und Tätigkeiten wechseln, sich genügend – Die an einer Klasse unterrichtenden Lehrpersonen bewegen usw.); koordinieren ihre Hausaufgaben. – Strategien zum Behalten (Motivation schaffen, viele – Vom Vormittag auf den Nachmittag, über das Wochen­ Sinne beteiligen, Lerninhalte strukturieren, durch Ein- ende, über Fest- und Feiertage sowie über die Ferien sicht lernen, Lernphasen zweckmässig verteilen); dürfen keine Hausaufgaben erteilt werden. – Benützung von Hilfsmitteln zum Lernen (z.B. Lern- kartei, Nachschlagewerke);

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 22

– Die Schulen können ausserhalb der stundenplan- Eine differenzierte sprachliche Ausdrucksfähigkeit ist mässigen Unterrichtszeit eine Aufgabenbegleitung im Alltag, im Berufsleben und zur Teilnahme am kultu­ organisieren und dafür Zeitanteile im Stundenplan rellen Leben von grosser Bedeutung. Zum Bildungs- reservieren. auftrag der Schule gehört deshalb die bewusste ­Förderung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit. Die Sofern Hausaufgaben erteilt werden, dürfen bei der Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler lässt zeitlichen Bemessung folgende Werte nicht überschrit- sich durch eine bewusste Sprachverwendung in allen ten werden: Fächern gezielt entwickeln. Da sich die Schülerinnen 1./2. Klasse: 1½ Stunden pro Woche und Schüler im Alltag in erster Linie in Mundart 3./4. Klasse: 2 Stunden pro Woche ­verständigen, kommt der Schule die Aufgabe zu, die 5./6. Klasse: 3 Stunden pro Woche Verständigung in Hochdeutsch besonders zu fördern. 7.–9. Klasse: 4 Stunden pro Woche Was die Unterrichtssprache betrifft, sind folgende Hausaufgabenbetreuung soll als Modul des Tageschul- ­Aspekte zu beachten: angebots genutzt werden können, ohne dass weitere – Hochdeutsch ist keine Fremdsprache. Kinder sind Module besucht werden müssen. Die Aufgabenbetreu­ mit dem Hochdeutschen von den Medien her bereits ung leitet zum selbstständigen Erledigen der Hausauf­ vertraut. Im Hörverstehen ist das Nebeneinander von gaben an, ist jedoch keine individuelle Aufgabenhilfe. Hochdeutsch und Mundart für alle Unterrichtsstufen Sie entlastet die Lernenden wie die Erziehungsberech- eine Selbstverständlichkeit. Die Schule ist jedoch für tigten und gilt als Ergänzung zum Unterricht. Die Eltern die meisten Kinder und Jugendlichen der einzige Ort, sind über das Angebot zu informieren. wo sie das Sprechen des Hochdeutschen aufbauen und gezielt üben können. – Damit die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit 6.7 Lehrmittel und Unterrichtshilfen erhalten, sich in vielfältigen Situationen hochdeutsch auszudrücken, wird in allen Fächern grundsätzlich Lehrmittel und Unterrichtshilfen dienen der Umsetzung hochdeutsch gesprochen. Wenn Mundart gespro­ der Ziele und Inhalte des Lehrplans. Im Lehrmittelver- chen wird, soll dies bewusst und gezielt geschehen. zeichnis der Erziehungsdirektion sind die obligatori­ Hochdeutsch und Mundart sind nicht an bestimmte schen und empfohlenen Lehrmittel aufgeführt. Unterrichtssituationen gebunden. Die obligatorischen Lehrmittel stimmen in hohem – Die Lernenden können während der Schulzeit eine ­Masse mit dem Lehrplan überein und sind als verbind- offene Einstellung zum aktiven Gebrauch des Hoch- liche Grundlage im Unterricht einzusetzen. Die empfoh­ deutschen aufbauen. Diese wird wesentlich durch lenen Lehrmittel sind ebenfalls auf den Lehrplan abge- die Haltung der Lehrperson geprägt. Lehrerinnen stimmt und dienen als Grundlage für den Unterricht. und Lehrer bemühen sich um eine differenzierte und korrekte Sprachverwendung in Hochdeutsch und Neben den im Lehrmittelverzeichnis aufgeführten Lehr- Mundart. mitteln können die Lehrpersonen für die Erarbeitung – Sprache verstehen geht dem eigenen korrekten der Lehrplanziele weitere Lehrmittel als ergänzende Sprechen voraus. Die Lernenden erfahren ausserdem, Materialien im Unterricht einsetzen. dass hochdeutsch schreiben nicht unter den gleichen formalen Anforderungen steht wie hochdeutsch sprechen. 6.8 Unterrichtssprache – Die Verständigung auf Hochdeutsch im Unterricht hat zum Ziel, die mündliche Ausdrucksfähigkeit zu In der deutschsprachigen Schweiz wird vorwiegend fördern. Die schriftliche Ausdrucksfähigkeit wird vor Mundart gesprochen, Hochdeutsch (Standardsprache) allem durch vielfältige Schreibanlässe entwickelt. wird für den schriftlichen Ausdruck verwendet. Gespro­ chenes Hochdeutsch brauchen wir in erster Linie für die Verständigung mit Menschen, die unsere Mundart schlecht oder gar nicht verstehen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 23

6.9 Persönliche Handschrift 6.10 Sicherheitsvorkehrungen, ­Verwendung von Hilfsmitteln Schriftgestaltung und Darstellung sind grundlegende Kulturtechniken. Sie dienen dazu, Gesprochenes, Im Unterricht werden verschiedenste Geräte, Werk- Gehörtes, Erlebtes und Gedachtes in Schriftzeichen zu zeuge, Maschinen und Hilfsmittel eingesetzt. Dabei ist fassen und andern mitzuteilen. Die verwendeten Folgendes zu beachten: Schreibformen müssen daher unmissverständlich sein. – Schülerinnen und Schüler sind im Gebrauch und in der Wartung von Maschinen, Geräten, Werkzeugen Schriftformen entstehen durch Bewegungsabläufe. und Hilfsmitteln anzuleiten. Sie sollen auf einen sorg- ­Diese können normgerecht geübt werden, sind aber fältigen Umgang und auf die Sicherheitsbestimmun- durch die Eigenart der Schülerinnen und Schüler ge- gen hingewiesen werden. prägt. Die Entwicklung der persönlichen Handschrift ist – In den Unterrichtsräumen, in denen Maschinen und ein langer Prozess, der während der ganzen Volksschul­ Geräte aufgestellt oder in welchen mit Hilfsmitteln zeit unterstützt werden muss. gearbeitet wird, sind die Schülerinnen und Schüler Für die Schriftgestaltung und für die Darstellung beste- über die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu hen folgende Ziele: orientieren. – die Förderung der feinmotorischen und graphomoto- – Die Schülerinnen und Schüler sind beim Umgang mit rischen Grundlagen, Geräten, Werkzeugen, Maschinen und Hilfsmitteln – das Erreichen klarer Formen durch das Üben bewuss­ der Situation entsprechend zu beaufsichtigen. ter Bewegungen, – Vorkehrungen bei allfälligen Vorkommnissen und – der Erwerb einer gut lesbaren und geläufigen Hand- ­Unfällen sind mit den Schülerinnen und Schülern zu schrift, besprechen. – eine der Form des schriftlichen Dokuments angepass­ – Bei der Auswahl, Bearbeitung, Verwendung und Ent- te Darstellung, sorgung von Materialien ist auf einen umweltscho- – die persönliche Gestaltung der Schrift. nenden Umgang zu achten. Auf die Verwendung von umweltgefährdenden Stoffen ist nach Möglichkeit zu Auf allen Stufen und in allen Fächern ist auf eine sorgfäl­ verzichten. Fragen der Herkunft, der Produktion, der tige Schrift und auf eine klare und saubere Darstellung Verwendung, der Umweltbelastung und des Recyc- zu achten. lings von Materialien sollen im Unterricht thematisiert Spezifische Ziele zur Entwicklung der persönlichen werden. Handschrift sind in folgenden Lehrplanteilen aufge- In den Schulräumlichkeiten sind die feuerpolizeilichen führt: Vorschriften und weitere Sicherheitsmassnahmen ein­ – Deutsch (1.–9. Schuljahr, Handschrift) zuhalten. – Gestalten (Teilgebiet bildnerisches Gestalten): 1.–9. Schuljahr, gestalterischer und technologischer Sorgfaltspflicht der Lehrerinnen und Lehrer: Aspekt Die Lehrerinnen und Lehrer haben im Unterricht – auch ausserhalb der Schulräumlichkeiten – die (objektiv) ­gebotene Sorgfalt aufzuwenden. Dies betrifft insbeson­ dere die Auswahl der Arbeitsmittel, die Vorkehrungen zur Verhütung von Unfällen, die Instruktion der Schüle- rinnen und Schüler sowie ihre Beaufsichtigung. Bei Schadenfällen entfällt eine Haftung, wenn der Sorgfalts­ pflicht die notwendige Beachtung geschenkt worden ist. In den Fachlehrplänen Natur – Mensch – Mitwelt, Gestalten und Sport finden sich weitere Hinweise zu Sicherheitsbestimmungen und zum Einsatz von Ma- schinen, Geräten und Hilfsmitteln.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 24

7. Gleichstellung von Mädchen und Knaben

Gleichstellung von Mädchen und Knaben heisst, beide Geschlechter mit ihren je eigenen Fähigkei­ ten und Erfahrungen ernst zu nehmen und zu fördern. Mädchen und Knaben sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Wertvorstellungen zu überdenken, sie allenfalls in Frage zu stellen und sich an unterschiedlichen Lebensformen zu orientieren. Die Schule bietet zahlreiche Möglichkeiten, das gleichberechtigte Zusammenleben der Geschlech­ ter einzuüben.

Eine Erziehung, die die Gleichstellung der Geschlechter ­Beiden Geschlechtern soll eine Entwicklung frei von im Schulalltag zu verwirklichen sucht, ist ein längerer Rollenzwängen ermöglicht werden. Das Bewusst- Prozess. Er verlangt von der Lehrperson, dass sie ihre machen von geschlechtsspezifischen Rollen, Vorstel­ eigene Rolle als Mann oder als Frau überdenkt und lungen und Vorurteilen ist eine wichtige Vorausset- sich bewusst wird, wie sich das eigene Rollenverhalten zung, um Mädchen und Knaben gleichwertig zu auf die Lernenden auswirkt. Kinder und Jugendliche fördern. werden zwar zu einem wesentlichen Teil vom häus- – Mädchen und Frauen werden im Unterricht ausdrück­ lichen Umfeld und den Personen, mit denen sie zusam­ lich genannt und angesprochen. Sprachliche Bei- menleben, geprägt, doch hat auch die Schule eine spiele im mündlichen und schriftlichen Umgang bezie­ grosse Vorbildwirkung. Die Förderung der Gleichstellung hen sich auf vielfältige Lebenssituationen beider kann deshalb auch Gegenstand der Zusammenarbeit Geschlechter. zwischen Schule und Elternhaus sein. – Bei der Auswahl von Unterrichtshilfen soll darauf ­geachtet werden, dass Mädchen und Knaben, Im Hinblick auf eine gleichberechtigte Förderung von ­Frauen und Männer gleichwertig und in vielfältigen Mädchen und Knaben und die Gleichstellung der Ge- Lebenszusammenhängen dargestellt sind. Dabei schlechter innerhalb der koedukativen Schule ist unter sollen neben Beispielen und Situationen aus Vergan- anderem auf Folgendes zu achten: genheit und Gegenwart auch solche gewählt werden, – Ziele und Inhalte des Unterrichts sollen den Lebens- die es ermöglichen, neue Lebens- und Arbeitsformen realitäten beider Geschlechter entsprechen und kennen zu lernen. gleichzeitig Perspektiven für neue Lebens- und – Das Verhalten von Mädchen und Knaben im Unter- Arbeitsformen eröffnen. Dabei soll die ungleiche richt wird den Kindern und Jugendlichen bewusst ­Stellung der Geschlechter in unserer Gesellschaft gemacht. Dazu gehören auch die Thematisierung thematisiert werden. Kenntnisse und Fertigkeiten für von dominantem Verhalten und von Gewalttätig- die berufliche und die ausserberufliche Zukunft von keiten sowie die Suche nach gemeinsamen Lösun­ Mädchen und Knaben werden gleichwertig geför- gen, die nicht die Ablehnung des andern Geschlechts dert. zur Folge haben. Im Unterricht sollen das Verhaltens- – Mädchen und Knaben werden grundsätzlich gemein- repertoire erweitert und die partnerschaftliche Zusam­ sam unterrichtet. Ihre je eigenen Fähigkeiten werden menarbeit von Mädchen und Knaben unterstützt wahrgenommen und zum Wohle beider Geschlech- werden. ter gefördert. Bei bestimmten Themen kann es sinn- – Um traditionelle Rollenzuweisungen und Pauschal­ voll oder notwendig sein, Mädchen und Knaben ge- urteile zu vermeiden, werden bei Anweisungen und trennt zu unterrichten (z.B. bei einzelnen Aspekten Rückmeldungen die betroffenen Schülerinnen und der Gesundheitsförderung und Sexualerziehung, im Schüler und nicht pauschal die Gruppe der Mädchen naturkundlichen Unterricht, im ICT/Informatik-Unter- oder Knaben angesprochen. Pauschale Vergleiche richt, allenfalls auch in der Mathematik und in den zwischen den Geschlechtern begünstigen die gegen­ Fächern Sport und Gestalten). seitige Ablehnung. – Spezifische Fähigkeiten und Erfahrungen von Mäd- chen und Knaben sollen im Unterricht (z.B. bei der Auswahl von Lehrformen und Arbeitsweisen) berück- sichtigt werden. – Die traditionellen Rollenzuschreibungen an Mädchen und Knaben werden im Unterricht besprochen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 25

8. Schwierige Situationen mit Schülerinnen und Schülern

In der Schule gibt es immer wieder Situationen, in denen Schülerinnen und Schüler stören, sich verweigern, sich aggressiv verhalten, sich nicht einordnen können oder den Anforderungen des Unterrichts nicht gewachsen sind. Solche Situationen werden oft nicht allein von der Klasse und ihren Lehrpersonen, sondern von der ganzen Schule wahrgenommen und miterlebt. Weil ­schwierige Situationen zudem von vielfältigen Faktoren beeinflusst sind und ihnen nur mit umfas- senden Massnahmen begegnet werden kann, ist die ganze Schule gefordert, sich für Lösungen einzusetzen. Im Kollegium und gemeinsam mit den Schulbehörden muss überlegt werden, – mit welchen präventiven Massnahmen schwierige Situationen verhindert werden können; – welche schulinternen Möglichkeiten zur Problemlösung genutzt werden können; – ob heil- oder sozialpädagogische Unterstützung oder Beratung beantragt werden soll; – wie gemeinsam festgelegte Massnahmen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden können. Die Schule strebt integrative Lösungen an: Die Kinder und Jugendlichen sollen wenn möglich in den Regelklassen unterrichtet werden. Dies erfordert, dass Mögliches, Zumutbares und Verant- wortbares immer wieder sorgfältig abgewogen wird und dass Bereitschaft für neue Lösungen da ist.

Gesetzliche Grundlagen: – VSG – VSV – BMV

8.1 Integrationsfördernde Unterrichts­ Voraussetzungen dafür, dass immer wieder der aktu- prinzipien ellen Situation entsprechend gehandelt werden kann. Vielfältige Lernwege und Lernsituationen ermöglichen: Die folgenden Unterrichtsprinzipien unterstützen prä- In jedem Unterricht bestehen vielfältige Möglichkeiten ventive und integrative Bestrebungen: Förderdia- zur Förderung von Lernvoraussetzungen (AHB 6.2). gnostik und Förderplanung, Fördern von Lernvoraus- Lernschwierigkeiten können so vermindert oder vermie­ setzungen, innere Differenzierung sowie besondere den werden. Lern- und Arbeitsformen. Lehrpersonen für Spezial- unterricht können bei der Verwirklichung dieser Unter- Innere Differenzierung: Innere Differenzierung ist eine richtsprinzipien mithelfen. wichtige Massnahme zur Integration und Prävention (vgl. AHB 6.3). Förderplanung: Damit Schülerinnen und Schüler in schwierigen Situationen gezielt gefördert werden Besondere Lern- und Arbeitsformen: Spielen, musika­ ­können, muss zuerst ihre individuelle (Lern-)Situation lisch-rhythmisches Gestalten, Zeichnen, Malen und analysiert werden. Durch Unterrichtsbeobachtungen Bewegen sind gestalterisch-kreative Tätigkeiten, mit und Gespräche versuchen die Lehrpersonen einer denen sich Schülerinnen und Schüler mit sich selbst Klasse, allenfalls in Zusammenarbeit mit den Lehr- und der Mitwelt auseinandersetzen können. Sie bieten personen für Spezialunterricht, den individuellen Ent- vielerlei Möglichkeiten, um Handlungen, Gefühle und wicklungsstand sowie die Stärken und Schwächen Denkprozesse miteinander zu verbinden. der Schülerinnen und Schüler zu erfassen. Unter der Verantwortung der Klassenlehrperson werden die nächsten Schritte zur Förderung und zur Gestaltung der Lernsituation festgelegt. Eine Förderplanung ist langfristig angelegt. Regelmässige Rückmeldungen und Offenheit unter den Beteiligten schaffen die nötigen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 26

8.2 Arbeit mit individuellen Lernzielen 8.4 Spezialunterricht

Bei schulischen Problemen von Schülerinnen und Spezialunterricht kann beantragt werden, wenn auf- Schülern, deren Ursache in einer andauernden Über- grund schwieriger Situationen zusätzliche Hilfestellun- oder Unterforderung in einzelnen Fächern liegt, kann gen für die Arbeit mit einer Klasse oder mit einzelnen die Schulleitung auf Antrag der Lehrkraft und im Ein- Schülerinnen und Schülern notwendig sind (AHB 8.7). verständnis mit den Eltern reduzierte oder erweiterte Spezialunterricht unterstützt die Lehrpersonen in ihrer individuelle Lernziele bewilligen. Diese Massnahme Arbeit, bietet Hilfe zur Selbsthilfe und soll auch präventiv ­ermöglicht es den betreffenden Schülerinnen und wirken. Spezialunterricht strebt nicht in erster Linie die Schülern, in der angestammten Klasse zu bleiben. Anpassung der Kinder und Jugendlichen an eine vor- Wenn individuelle Lernziele in mehr als zwei Fächern gegebene Leistungsnorm an, sondern schafft günstige beantragt werden, ist eine Abklärung durch eine Erzie- Lernsituationen für einzelne Schülerinnen und Schüler hungsberatungsstelle nötig. (Vgl. DVBS) oder Klassen und fördert integrative Lösungen. Spezial­ unterricht ist nur wirksam, wenn er gezielt, kompetent und koordiniert eingesetzt, regelmässig überprüft und wenn nötig angepasst wird. In der Regel soll nicht mehr 8.3 Umgang mit störendem Verhalten als eine Lehrkraft für Spezialunterricht mit einem Kind oder Jugendlichen arbeiten. Dies bedingt ein Zusam- Störendes Verhalten von Schülerinnen und Schülern menarbeiten aller Beteiligten. wird durch vielfältige Faktoren bestimmt. Es ist deshalb notwendig, dass die Lehrpersonen, die Eltern und allen­ Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen falls die Lehrperson für Spezialunterricht gemeinsam arbeiten in erster Linie innerhalb der Klasse. Sie unter- nach Gründen für das Verhalten des Kindes und nach stützen Schülerinnen und Schüler oder Lehrpersonen Möglichkeiten und Wegen für Verhaltensänderungen in schwierigen Situationen, indem sie u.a. mithelfen, suchen. Schülerinnen und Schüler sollen bei geplanten integrationsfördernde Unterrichtsprinzipien zu verwirk- Interventionen Wohlwollen und Halt spüren; es geht lichen und individuelle Lernziele festzulegen, sowie darum, ihr Selbstvertrauen aufzubauen und zu stärken. ­Hilfe im Umgang mit störendem Verhalten anbieten. Vereinbarungen und klare Regeln können dabei eine Die heilpädagogische Begleitung kann nur gelingen, wirksame Hilfe sein. Auf diese Weise lernen die Kinder wenn sie in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und Jugendlichen, mit Strukturen umzugehen und den ­einer Klasse, den Eltern und – wo angezeigt – mit dem eigenen Freiraum verantwortungsbewusst zu gestalten. Kollegium stattfindet. Die schulischen Heilpädagoginnen Regelmässige Rückmeldungen unter den Beteiligten und Heilpädagogen übernehmen dabei die Koordina­ ermöglichen es, die Wirksamkeit der Interventionen zu tion der vereinbarten Massnahmen. beurteilen und die nächsten Schritte zu planen. Lehrpersonen für Psychomotorik befassen sich mit Das Schaffen einer günstigen Lernatmosphäre unter- ­Zusammenhängen zwischen Bewegung und Ausdruck stützt die Interventionen und beugt schwierigen Situa- unter Einbezug der seelisch-körperlichen Befindlich- tionen vor (AHB 6.1 und 6.2). keit. Der Spezialunterricht Psychomotorik kann von Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen Wenn eine Schülerin oder ein Schüler den ordentlichen werden, die aufgrund ihrer Bewegungs- und Wahr­ Schulbetrieb erheblich beeinträchtigt und wenn bishe­ nehmungsschwierigkeiten und ihrer beeinträchtigten rige pädagogische Massnahmen keine Verbesserung Möglichkeiten im Verhalten benachteiligt sind. Psycho- gebracht haben, kann die Schulkommission einen teil- motorische Störungen können sich im ganzen Körper weisen oder vollständigen Unterrichtsausschluss an- (Grobmotorik), bei Tätigkeiten mit den Händen (Fein- ordnen. (Vgl. Art. 28 VSG) motorik) oder in Schwierigkeiten beim Erlernen der Schrift (Graphomotorik) äussern. Logopädinnen und Logopäden befassen sich mit der gesprochenen und geschriebenen Sprache, dem Sprechen und der Stimme. Sie begleiten und unter- stützen Schülerinnen und Schüler, die in ihrer münd- lichen und schriftlichen Kommunikation beeinträchtigt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 27

sind. Sprachstörungen können oft behoben oder we- 8.7 Zusammenarbeit mit den nigstens vermindert werden, wenn sie frühzeitig erfasst ­Fachinstanzen und behandelt werden. Legasthenie- und Dyskalkulielehrpersonen arbeiten mit Wenn die schulinternen Möglichkeiten zur Intervention Schülerinnen und Schülern, die Schwierigkeiten im bei schwierigen Situationen in Klassen oder bei schriftsprachlichen und rechnerischen Bereich haben. ­einzelnen Schülerinnen und Schülern ausgeschöpft Durch gezielte Förderung (in der Regel in Kleingruppen) sind, können die Fachinstanzen (Erziehungsberatung, und durch eine verstärkte emotionale Unterstützung Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, Schulärzt- werden Lernvoraussetzungen für den Unterricht ge- licher Dienst) beigezogen werden. Diese bieten zusätz- schaffen. lich Abklärungen, Beratungen und Behandlungen an und unterstützen die Eltern, die Lehrpersonen und die Die Zuweisung zum Spezialunterricht ist in der BMV Schulen in ihrer Arbeit. Eine wirksame Arbeit setzt vor- geregelt. aus, dass die Schule, die Lehrpersonen für den Spezial­ unterricht, die Eltern und die Fachinstanzen zusam- menarbeiten. 8.5 Besondere Klassen Vgl. BMV und DVBS.

Ist die Schulung einzelner Schülerinnen und Schüler in den Regelklassen trotz individueller Lernziele, beson- derer Förderung oder Spezialunterricht nicht möglich, erfolgt der Unterricht in besonderen Klassen. Eine enge Zusammenarbeit der Lehrpersonen der Regelklassen und der besonderen Klassen sowie der Lehrpersonen für Spezialunterricht gewährleistet die bestmögliche ­Integration der besonderen Klassen und deren Schüle- rinnen und Schüler im Schulhaus und in die ordent- lichen Bildungsgänge. Schülerinnen und Schüler von besonderen Klassen sollen die Möglichkeit haben, den Unterricht in einzelnen Fächern in der Regelklasse zu besuchen. Ebenso sollen Schülerinnen und Schüler von Regelklassen den Unterricht in einzelnen Fächern in einer besonderen Klasse besuchen können. Gemein­ same Aktivitäten sind bewusst zu fördern. In der Einschulungsklasse werden Ziele und Inhalte des ersten Schuljahres in zwei Jahren erarbeitet; dabei steht die gezielte Vorbereitung auf das zweite Schuljahr der Regelklasse im Vordergrund (vgl. BMV).

8.6 Zusammenarbeit mit den Eltern

Die Zusammenarbeit der Schule mit Eltern, deren ­Kinder eine spezielle Unterstützung oder Schulung ­nötig haben, bedarf besonderer Sorgfalt. Schritte zur Förderung des Kindes sind gemeinsam unter den Betei­ ligten festzulegen und regelmässig auf ihre Zielsetzung hin zu überprüfen. Vgl. auch AHB 2

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 28

9. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund

Das sprachliche und kulturelle Wissen der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund soll in den Unterricht einbezogen werden. Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Kulturen und Sprachgebieten können viel voneinander lernen. Dadurch erfolgt eine Vorbereitung auf viel- seitige kulturelle Begegnungen und auf den Umgang mit dem Fremden in unserer Gesellschaft. Die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sollen in der Schule optimal gefördert werden.

Unterlagen: – Nach Möglichkeit sollen im Unterricht Bezüge zur – Grundsätze und Richtlinien der Erziehungsdirektion Erstsprache der Kinder und zu den Kursen in heimat- für die Integration fremdsprachiger Kinder und licher Sprache und Kultur HSK geschaffen werden. Jugendlicher im Kanton Bern (ab 1. August 2009: Dies ermöglicht den eingewanderten Kindern die BMDV) Verbundenheit mit ihrer angestammten Kultur. Die – AHB 8.2: Arbeit mit individuellen Lernzielen Erstsprache ist Teil ihrer Identität und ihrer persön- – DEU: Hinweise zum Deutschunterricht für fremd­ lichen Geschichte. sprachige Kinder – Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist für die Förde- – ZUS: Interkulturelle Erziehung rung und Integration von besonderer Bedeutung. – Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit ­Eltern sind rechtzeitig über die Möglichkeiten und die Migrationshintergrund ist Folgendes wichtig: spezifisch schweizerischen Formen der Berufsbil- – Bezüglich Herkunftsland, Religion, Sprache, Kultur, dung und über das Angebot und die Aufnahmebe- Aufenthaltsdauer in der Schweiz usw. haben die dingungen weiterführender Schulen zu informieren. ­Kinder und Jugendlichen unterschiedliche Voraus- Ebenso sind sie zu ermuntern, die Angebote der setzungen. Dies soll in der Schule nach Möglichkeit Schul- und Laufbahnberatung zu nutzen. berücksichtigt werden. – Für fremdsprachige Kinder und Jugendliche ist das Erlernen der deutschen Sprache Voraussetzung, um den Zugang zu unserer Kultur zu finden. Gleichzeitig sollen Kinder und Jugendliche mit Migrationshinter- grund auch die Verhaltensnormen unserer Gesell­ schaft kennen lernen. – Eine frühe Durchmischung der Kinder aus anderen Kulturen mit einheimischen Kindern fördert vorurteils- lose Begegnungen und erleichtert die Integration. Gleichzeitig bietet sie vielfältige Gelegenheiten, Sprachkenntnisse zu erwerben und weiterzuent­ wickeln. Ein Einblick in die Sprachen der eingewander­ ten Kinder und Jugendlichen bereichert die Mitschü- lerinnen und Mitschüler. – In Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund können klassenübergreifende Projekte das Zusammenleben innerhalb der einzelnen Kulturen fördern. – Spezielle Unterstützungsangebote für Kinder und ­Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in enger Zusammenarbeit mit der Regelklassenlehrkraft ge­ plant und realisiert werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 29

10. Datenerhebung und Aufbewahrung von Schulakten

Die Schulen legen in eigener Kompetenz fest, in welcher Über das Aufbewahren der Beurteilungsberichte und Art und Form Daten im Zusammenhang mit dem Schul­ der Übertrittsakten gibt die DVBS Auskunft. Die betrieb erhoben und gespeichert werden. ­Beurteilungsberichte sind ab Schulaustritt während 15 Jahren aufzubewahren. Die Übertrittsakten sind von Für das Erheben und Nachführen von Personendaten der aufnehmenden Schule bis zum Schulaustritt aufzu- der Schülerinnen und Schüler sind die Schulen in der bewahren und anschliessend zu vernichten. Wahl einer Vorlage frei. Personendaten können auch in elektronischer Form festgehalten werden. Die Schulen halten die entschuldigten und unentschul- digten Absenzen, die Elterngespräche, die bezogenen Die Schulen halten folgende Angaben fest: freien Halbtage und die Dispensationen in geeigneter – Verzeichnis der Schülerinnen und Schüler für jede Weise fest. Klasse – Verzeichnis von Schulbehörden, Schulleitung und Die Eltern haben aufgrund der Bestimmungen über Lehrerschaft pro Schuljahr den Datenschutz das Recht, alle gespeicherten Daten – Schulwochenzahl, Ferienregelung, Beginn und Ende ihrer Kinder einzusehen. des Schuljahres – unterrichtsfreie Halbtage gemäss AHB 4.1

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 AHB 30

Stichwortverzeichnis

Das Stichwortverzeichnis bezieht sich auf den Lehrplanteil allgemeine Hinweise und Bestimmungen. Ergänzende Hinweise und Bestimmungen zu den Fächern und zu den zusätzlichen Aufgaben finden sich in den entsprechendenLehrplanteilen.

Absenzen 29 Lernatmosphäre 19 Abteilungsweiser Unterricht 16 Lernen lernen 21 Angebot der Schule 9, 10 Lernvoraussetzungen 19, 25 Aufteilung der Unterrrichtszeit 13–16 Mathematik MATH Berufswahlvorbereitung ZUS Medienerziehung ZUS Besondere Klassen 27 Mehrklassenschulen 16 Beurteilung 20–21 Mittelschulvorbereitung 9–10 Blockzeiten 12, 13 Musik MUS Datenerhebung 29 – obligatorischer Unterricht 8 Datenschutz 29 – fakultativer Unterricht Primarstufe 9 Diagnose 20 – Angebot der Schule 9, 10 Dispensationen 11, 15 Musikalische Grundschule 8, MUS Dokumentation 18 Natur – Mensch – Mitwelt 7, NMM Einschulungsklasse 27 Niveauunterricht 17 Englisch 8, 10, FRE Obligatorischer Unterricht 7, 8 Evaluation 4 Pausen 16 Fächerkanon 7 Schrift (persönliche Handschrift) 23 Fächerverbindungen 7 Schulakten 29 Fächerübergreifender Unterricht 7 Schule gemeinsam gestalten 1 Fachinstanzen (Erziehungsberatung usw.) 4, 27 Schulentwicklung 1, 3–4 Fakultativer Unterricht 8–10 Schuljahresverlauf 13 – Berechnung 15 (ersetzt bisherige Tabelle AHB 30) Schulorganisation 12 Förderunterricht 17 Schulwochen 12 Fortbildung des Kollegiums 4 Schulzeit, jährliche 12 Französisch FRE Sexualerziehung ZUS Fremdsprachige Kinder und Jugendliche 11, 16, 28 Sicherheitsvorkehrungen 23 Gestalten GES Spezialunterricht 11, 26 – obligatorischer Unterricht 8 Sport SPO – Angebot der Schule 9, 10 Störendes Verhalten 26 Gesundheitsförderung ZUS Stundenplan 16 Gleichstellung von Mädchen und Knaben 24 Unterrichtsausfälle 13 Gymnasialer Unterricht im 9. Schuljahr 11 Unterrichtsausschluss 26 Hausaufgaben 21 Unterrichtsdokumentation 18 Hospitationen 13 Unterrichtsfreie Halbtage 12, 13 Individuelle Lernförderung 9 Unterrichtsgestaltung 19 Individuelle Lernziele 26 Unterrichtshilfen 22 Informations- und Kommunikationstechnologien ZUS Unterrichtsorganisation 12 Innere Differenzierung 20 Unterrichtsplanung 18 Integration Unterrichtssprache 22 – Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund 28 Unterrichtszeit 13 – Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten 25–27 – tägliche Unterrichtszeit 14, 15, 16 Interkulturelle Erziehung 28, ZUS – wöchentliche Unterrichtszeit 13, 15, 16 Italienisch 8, 10, FRE Verkehrsunterricht ZUS Jährliche Schulzeit 12 Zusammenarbeit Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund 28 – mit den Eltern 5–6, 11, 27 Kirchlicher Unterricht 16 – mit den Fachinstanzen 4, 27 Klassenorganisation 16–17 – der Lehrerinnen und Lehrer 3, 4 Koedukation 24 – mit aussenstehenden Personen und Institutionen 4, 27 Latein 10 – mit dem Kindergarten 4 Lehr- und Lernformen 19 – mit der Schulkommission 4 Lehrmittel 22 Zusätzliche Aufgaben 7, ZUS Leitbild 1, 3 Zusätzlicher Unterricht in begründeten Fällen 11 Lektionentafel Primarstufe 13, 14 – für fremdsprachige Schülerinnen und Schüler 11 – Umrechnungen für 39, 37 und 36 Schulwochen 13 – wegen Krankheit und Unfall 11 Lektionentafel Sekundarstufe I 14, 15 – bei Zuzug aus anderen Kantonen 11

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 und 2008 Natur – Mensch – Mitwelt

Bedeutung und Ausrichtung wird ihr Bild der Welt umfassender und begreifbarer. Durch die Erfahrung, dass das Leben eng mit der Mitwelt «Natur – Mensch – Mitwelt» verknüpft ist, wird das Verantwortungsgefühl für die Mit- welt gestärkt. Menschen leben in der Begegnung und Auseinanderset- zung mit sich selbst, mit andern Menschen und mit ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten, Erkenntnisse und Umgebung. Sie sind eingebunden in die Natur mit ihren Kenntnisse, Haltungen Gesetzmässigkeiten. Die Natur bildet die Grundlage für alles Leben. Menschen finden ihre Umgebung so vor, wie Drei Aspekte prägen gleichermassen den Unterricht im sie von früheren Generationen gestaltet und geprägt Fach Natur – Mensch – Mitwelt: wurde. Aufgrund ihrer Vorstellungen und Ideen und durch – die Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten und ihre Lebensweise gestalten und verändern die Menschen die Erprobung von Handlungsweisen; die Natur, die Kultur und die Gesellschaft fortwährend. – eine Begegnung mit Erscheinungen und Zusammen- hängen der Mitwelt, die Erkenntnisse ermöglicht und Die gesellschaftliche, kulturelle und natürliche Umge- zur Erweiterung der Kenntnisse von Natur, Kultur und bung – die auf die Menschen bezogene Welt – bildet mit Gesellschaft führt; ihnen zusammen die Mitwelt. Die Mitwelt umfasst den – der Aufbau von Haltungen. Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen sowie die Individuen und Gesellschaften, die diesen Lebens- Diese Aspekte tragen dazu bei, dass die Kinder und raum bewohnen, nutzen, gestalten und verändern. Jugendlichen – ihre Mitwelt selbständig entdecken und verstehen, Die Menschen haben innerhalb dieses Beziehungsnetzes – Grundlagen für die persönliche Orientierung schaffen eine Sonderstellung, weil sie die Mitwelt gestalten und können, dauerhaft verändern. Dies bedingt ein verantwortungs- – eigene Perspektiven für ihre Zukunft in der Mitwelt ent- volles Verhalten mit dem Ziel, für sich und für künftige wickeln, Generationen eine lebenswerte Mitwelt zu bewahren. – lernen, verantwortungsvoll zu handeln.

Bezugspunkte des Faches Themenfelder Im Zentrum des Faches Natur – Mensch – Mitwelt Verwandte Ziele und Inhalte zu Natur, Kultur und Gesell- stehen schaft werden zu Themenfeldern zusammengefasst. – die Menschen mit ihrem Bedürfnis, das Leben zu Jedes Themenfeld bietet Möglichkeiten, sich sowohl gestalten, vertieft als auch im Überblick mit Fragen zu unserer – die Auseinandersetzung mit natürlichen, kulturellen Mitwelt zu befassen. Zwischen den Themenfeldern und gesellschaftlichen Erscheinungen und Situatio- bestehen zahlreiche Verbindungen. nen sowie mit Wechselwirkungen zwischen Natur, Auf der Sekundarstufe l werden zwei Gruppen von Kultur und Gesellschaft, Themenfeldern unterschieden: – die Haltung gegenüber Natur und Mitmenschen. – Themenfelder, die spezifische Ziele und Inhalte aus Der Blick richtet sich in die Nähe und in die Ferne, in die den Teilgebieten Religion/Lebenskunde, Hauswirt- Vergangenheit, in die Gegenwart und in die Zukunft; es schaft, Geschichte, Geographie und Naturkunde werden Beziehungen zwischen diesen Dimensionen umfassen, hergestellt. – übergreifende Themenfelder, die verwandte Anliegen Lernen und Handeln im Fach Natur – Mensch – Mitwelt und Inhalte mehrerer Teilgebiete zusammenfassen. beziehen sich auf die Erfahrungswelt der Kinder und Jugendlichen. Erfahrungen und Erlebnisse werden Freiräume, andere Wege erweitert durch bewusste Hinwendung zu Erscheinun- Im Fach Natur – Mensch – Mitwelt können auch The- gen der Natur, zu Fragen nach dem, was um uns ist, war men bearbeitet werden, die nicht im Lehrplan enthalten und sein wird, zu religiösen und ethischen Fragen und sind, sondern von den Schülerinnen und Schülern vor- zur Alltagsgestaltung. geschlagen oder aus aktuellem Anlass gewählt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen in ihrer Mitwelt ihre Zudem besteht die Möglichkeit, Ziele und Inhalte aus Erlebnis- und Handlungsfähigkeit entwickeln können. mehreren Themenfeldern zu neuen Themen zu kombi- Sie lernen Merkmale, Strukturen und Entwicklungen der nieren. Auf diese Weise lassen sich andere Wege bei Natur, der Kultur und der Gesellschaft kennen. Dadurch der Unterrichtsplanung und -realisierung verfolgen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 1 Richtziele Erkenntnisse und Kenntnisse Ein Grundwissen in den Bereichen Natur, Kultur und Im Fach Natur – Mensch – Mitwelt werden Richtziele zu Gesellschaft aufbauen. den Bereichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Erkennt- Über Vorstellungen, Begriffe und Strukturen verfügen nisse und Kenntnisse sowie Haltungen formuliert. Die und Einblicke in Zusammenhänge gewinnen. drei Bereiche lassen sich nur bedingt unterscheiden; sie Dies geschieht in der Auseinandersetzung mit ergänzen und durchdringen sich gegenseitig. – dem eigenen Körper, dem eigenen Denken und Fühlen; Fähigkeiten und Fertigkeiten – den persönlichen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Mitmenschen; Natur und Kultur mit ihren Besonderheiten und Schön- – der Alltagsgestaltung; heiten wahrnehmen. Empfindsamkeit und Staunen in – dem persönlichen Beitrag zur Mitgestaltung des der Begegnung mit der Mitwelt entwickeln. sozialen Lebens in verschiedenen Gemeinschaften Erscheinungen, Objekten und Situationen der Mitwelt und in der Gesellschaft; aufmerksam begegnen, indem eine Fragehaltung ent- – religiösen und kulturellen Werten und Traditionen; wickelt wird, Beobachtungen, Vergleiche, Vermutungen – räumlichen und zeitlichen Dimensionen, Ereignissen angestellt und unterschiedliche Vorgehensweisen er- und Strukturen; probt und Antworten gesucht werden. – Entwicklungen, Erscheinungen, Eigenschaften und Gesetzmässigkeiten in Natur und Kultur; Wege zum Miteinander in Gemeinschaft und Gesell- – Tätigkeiten der Menschen und den damit verbunde- schaft und zur Stärkung der eigenen Identität suchen. nen Folgen für die Natur und die Mitmenschen. Eigene Anliegen und Bedürfnisse einbringen, sich ein- ordnen und sich abgrenzen lernen. In der Auseinandersetzung mit Inhalten des Faches Natur – Mensch – Mitwelt natur-, geistes- und sozial- Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven be- wissenschaftliche Denkweisen kennen lernen. trachten. Sich in neuen Situationen zurechtfinden, indem erworbene Kenntnisse auf andere Erscheinun- gen, Objekte und Situationen übertragen werden. Ler- Haltungen nen, zwischen Tatsachen, Vermutungen und Behaup- tungen zu unterscheiden. Fragen zur eigenen Lebensgestaltung stellen, Sinn Sachverhalte und Situationen beurteilen und Stellung erfahren, Zuversicht schöpfen und Zukunftsperspek- nehmen. tiven aufbauen. Fertigkeiten erwerben, Den Alltag partnerschaftlich gestalten. – die zu einer partnerschaftlichen Alltagsgestaltung bei- Sich mit Formen und Traditionen des Zusammenlebens, tragen; mit Werten und Normen und mit ideologischen Strö- – die es ermöglichen, für das eigene Wohlbefinden zu mungen auseinander setzen und dabei eine kritische sorgen; Distanz zu fundamentalistischen und totalitären Denk- – Arbeitshilfen sinnvoll einzusetzen und richtig zu benut- und Handlungsweisen erwerben. zen; Die eigene Meinung gegenüber andern zum Ausdruck – Vorstellungen und Erkenntnisse mitzuteilen und dar- bringen und sich andere Meinungen anhören. zustellen; Konflikte offen legen und für gemeinsame Lösungen ein- – Informationen zu Sachverhalten und Situationen zu treten. sammeln, zu ordnen und zu bearbeiten. Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sozialen, kulturellen und religiösen Herkunft mit Achtung und Toleranz begegnen und sich mit Schwächeren soli- darisch zeigen. Sich um einen rücksichtsvollen Umgang mit den natür- lichen Grundlagen unseres Lebensraumes bemühen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 2 Ausrichtung der Teilgebiete Mensch – Zeit – Gesellschaft Geschichte Religion – Mensch – Ethik Menschen interessieren die Fragen: Woher kommen Religion/Lebenskunde wir? Wo stehen wir? Wohin gehen wir? Wie handelten Menschen erleben Grenzsituationen. Menschen suchen Männer, Frauen und Kinder früher? Wie handeln sie nach Sinn und nach Orientierung für ihr Handeln. Diese heute? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, wird existentielle, religiöse und ethische Grundbefindlichkeit seine Gegenwart besser verstehen und Handlungsmög- bildet den Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung lichkeiten für die eigene und die gemeinsame Zukunft fin- mit der eigenen Lebensgestaltung, mit Religionen und den. Weltanschauungen. Ereignis und Entwicklung Grunderfahrungen Unsere kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse Menschliche Grunderfahrungen wie Leben und Tod, sind Ergebnisse geschichtlicher Entwicklungen. Men- Schuld und Vergebung, Liebe und Hass finden ihren schen beeinflussen durch ihr Denken und Handeln Ent- Ausdruck in Mythen und Märchen, in religiösen Erzäh- wicklungen und sind von ihnen betroffen. Jede Gesell- lungen und Symbolen. Kinder und Jugendliche lernen, schaft setzt sich aus Gruppen zusammen, die unter- solche Erfahrungen einzuordnen, und werden ermun- schiedliche Interessen vertreten und die kulturelle und tert, auf eigene Vorstellungen zu achten und ihnen Aus- gesellschaftliche Situation beeinflussen. Die Schülerin- druck zu geben. nen und Schüler erwerben Kenntnisse über die Lebens- situationen unterschiedlicher Gruppen, von Frauen, Religionen und Weltanschauungen Männern und Kindern, früher und heute, in verschiede- nen Kulturen. Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Religionen und Weltanschauungen auseinander. Biblische Überlieferun- Politische Orientierung gen, Brauchtum und Lebensbilder aus Geschichte und Gegenwart ermöglichen Zugänge zur christlichen Tradi- In der Fülle von Informationen fällt es oft schwer, sich tion. Schülerinnen und Schüler gewinnen Verständnis für über ein bestimmtes Geschehen ein genaues Bild zu Menschen anderer Kulturen, wenn sie Einblick in deren machen. Geschichtliche wie aktuelle Informationen sind religiösen Hintergrund erhalten. standort- und zeitgebunden und enthalten Wertungen. Durch die Arbeit mit verschiedenen Informationsquellen Zusammenleben – Lebensgestaltung lernen die Schülerinnen und Schüler, Fragen zu stellen, Wertungen zu erkennen und nach Antworten zu suchen. Kinder und Jugendliche werden mit unterschiedlichen Dies ermöglicht ihnen, sich eine eigene Meinung zu bil- Verhaltensnormen und Wertsystemen konfrontiert. In den, Stellungnahmen zu begründen und andere Auffas- der übersichtlichen Gruppe der Schulklasse können sungen zu verstehen. Schülerinnen und Schüler verantwortliches Verhalten einüben und reflektieren. Sie setzen sich mit Fragen des Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Zusammenlebens, der persönlichen Lebensgestaltung und mit Fragen des Verhaltens in der Gesellschaft und Jugendliche gelangen aufgrund ihrer Kenntnisse und gegenüber der Natur auseinander. Werte aus religiösen Fähigkeiten zunehmend zu einer differenzierten Beurtei- und ethischen Traditionen werden aufgenommen und lung von Ereignissen und Problemen der Gegenwart. Sie Menschen aus Geschichte und Gegenwart vorgestellt, werden dadurch fähig, Zukunftsperspektiven zu entwick- die diesen nachgelebt haben bzw. nachleben. keln und an der Gestaltung unserer Mitwelt mitzuwir- ken.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 3 Mensch – Konsum – Haushalt Natur – Mensch – Raum Hauswirtschaft Geographie Menschen befriedigen ihre Alltagsbedürfnisse im Haus- Menschen leben in verschiedenartigen Lebensräumen. halt, einem Ort des Zusammenlebens und des gemein- Sie gestalten und verändern Landschaften und Siedlun- samen Handelns. Menschen produzieren und konsu- gen entsprechend ihrer kulturellen Prägung. mieren. Der Umgang mit Gütern hat Auswirkungen auf Wie erfahren wir unsere Wohnumgebung? Wie begeg- die Mitwelt. nen wir räumlichen Erscheinungen und Veränderungen, Land und Leuten in der Ferne? Wie gehen wir mit den Gemeinschaft natürlichen Grundlagen um, die für unser Überleben Auseinandersetzung, Rücksichtnahme und Toleranz unentbehrlich sind? sind wichtige Voraussetzungen für das Leben in Ge- meinschaft. Zum Zusammenleben gehören auch Fra- Räumliche Vielfalt und Veränderungen gen einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung. Im haus- Landschaften zeigen die räumliche Vielfalt unserer Erde wirtschaftlichen Unterricht wird die Gleichberechtigung und wie die Menschen ihren Raum gestalten und verän- von Mädchen und Knaben erfahren und gelebt. dern. Kinder und Jugendliche begegnen der Natur und ihren Erscheinungen; sie nehmen die Vielfalt der Lebens- Alltagsbedürfnisse formen auf der Erde wahr. Dabei wird die Einsicht geför- Zur selbständigen Lebensgestaltung gehört die Fähig- dert, dass die Lebensbedingungen weltweit sehr ver- keit, sich selber versorgen zu können. Die Schülerin- schieden sind und sich stark verändern können. Dies soll nen und Schüler werden mit verschiedenen Haushalt- zum Verstehen und Respektieren unterschiedlicher situationen konfrontiert, zu denen sie Lösungen suchen. Lebensformen führen. Sie erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten, die ihrer per- sönlichen Situation entsprechen. Räumliche Orientierung Ökologische, gesundheitliche, wirtschaftliche, ästheti- Die Entwicklung der Orientierungsfähigkeit und der sche, kulturelle und soziale Gesichtspunkte werden Erwerb von Fertigkeiten im Lesen und Interpretieren untersucht und besprochen. von Abbildungen wie Plänen, Karten und Globen er- möglichen es Kindern und Jugendlichen, ein differen- Umgang mit Gütern ziertes Bild von der Erde zu gewinnen. Wer im Haushalt tätig ist, kauft, verwendet, produziert und verbraucht viele Güter. Das Bewusstsein, dass wir Globale Zusammenhänge zu unseren Lebensgrundlagen Sorge tragen müssen, Das Wachstum der Bevölkerung und die zunehmenden wird geweckt. Mit einem bewussten Konsum und einem Ansprüche der Menschen haben zu einer intensiveren sorgfältigen Umgang mit Gütern, Energie und Wasser Nutzung der Lebensgrundlagen und der Lebensräume leisten Jugendliche einen Beitrag zur Schonung der geführt. Die Lebensbedingungen der Menschen sind natürlichen Ressourcen, unseres Lebensraumes und sehr verschieden, die Unterschiede werden weltweit der Lebensräume von Menschen in fernen Ländern. immer grösser. Es zeigen sich Grenzen des Wachstums. Möglichkeiten für eine nachhaltige Nutzung unserer Erde müssen gefunden werden. Kinder und Jugendliche werden mit globalen Fragen konfrontiert. Sie sollen sich in dieser Situation orientieren lernen, eigene Perspektiven entwickeln und Wege zu einem respektvollen Umgang mit unseren Lebens- grundlagen finden können.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 4 Natur – Mensch – Technik Hinweise und Bestimmungen Naturkunde Pflanzen, Tiere und Menschen bewohnen den einzigen Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte Planeten unseres Sonnensystems, auf dem sich unseres Die bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten und bei den Wissens Leben entwickelt hat. Wie entsteht Leben, wie Themenfeldern formulierten Grobziele sind verbindlich. gestaltet es sich aus, wie entwickelt es sich weiter, und Die Inhalte in den Themenfeldern sind im Sinne der welches sind die Bedingungen und Gesetze, die Leben Grobziele auszuwählen. und Zusammenleben ermöglichen? Solche Fragen füh- Grobziele und Inhalte sind der Situation am Schulort und ren uns zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ent- Gegenwart und der Zukunft auf der Erde. sprechend zu gewichten. Bei den Inhalten wird unterschieden zwischen Naturerlebnis – Inhalten, die bei der Bearbeitung der Grobziele zu Wir erleben Situationen, in denen wir der Schönheit, Viel- berücksichtigen sind (Normalschrift), falt und Einheit der Natur staunend gegenüberstehen. – Inhalten mit Beispiel- und Hinweischarakter, welche Durch bewusste Naturbegegnungen entwickeln wir zur inhaltlichen und methodischen Erläuterung der unsere Wahrnehmung und unsere Erlebnisfähigkeit. Grobziele dienen (kursive Schrift).

Naturverständnis Schülerinnen und Schüler lernen, Phänomene der be- lebten und unbelebten Natur zu verstehen und Zu- Beurteilung sammenhänge zu erkennen. Sie entdecken Gesetzmäs- Bei der Beurteilung sind die Grobziele zu den Fähigkei- sigkeiten, Gleichgewichte, Kreisläufe, Wechselwirkungen ten und Fertigkeiten und zu den Themenfeldern zu be- und Abhängigkeiten. Biologie, Chemie, Physik und Öko- rücksichtigen. logie helfen die vielfältigen Erscheinungen einordnen. Folgende Elemente können einbezogen werden: Naturwissenschaftliches Denken erleichtert die Analyse – Ergebnisse von Lernkontrollen, und trägt zur Klärung von grundlegenden Fragen der – selbständige Arbeiten zu ausgewählten Themen, Menschheit bei. – die Vorbereitung und Durchführung sowie Auswer- tung und Präsentation der Ergebnisse von Experi- Ökologische Orientierung menten, Erkundungen und Aufträgen, Menschen nutzen naturwissenschaftliche Erkenntnisse – Gruppenarbeiten (die Beurteilungskriterien für die für die Entwicklung von Technologien. Menschliche Ein- Arbeit der Gruppe und für die Präsentation der Bei- griffe in die Natur führen dazu, dass ökologische Gleich- träge werden im Voraus festgelegt). gewichte gestört und Lebensräume gefährdet werden. Vgl. auch AHB 6.4 Durch die Auseinandersetzung mit diesen Fragen lernen Jugendliche, Nutzen und Schaden technischer Entwick- lungen zu beurteilen. Aufteilung des Faches auf mehrere Lehrpersonen Es wird empfohlen, das Fach Natur – Mensch – Mitwelt auf möglichst wenige Lehrpersonen aufzuteilen und dabei Verbindungen zu andern Fächern zu gewährleis- ten. Die Lehrpersonen koordinieren den Unterricht und führen nach Möglichkeit Unterrichtsvorhaben gemein- sam durch. Das Teilgebiet Religion/Lebenskunde (Reli- gion – Mensch – Ethik) soll von einer Lehrkraft erteilt werden, die auch andere Teilgebiete von Natur – Mensch – Mitwelt oder andere Fächer an der gleichen Klasse unterrichtet.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 5 Aufteilung der Unterrichtszeit a) Block von 4 Lektionen im 2. Semester des 7. und im auf der Sekundarstufe l 1. Semester des 8. Schuljahres b) Block von 4 Lektionen im 8. Schuljahr Für das Fach Natur – Mensch – Mitwelt stehen im 7.–9. In Mehrklassenschulen kann die Hauswirtschaft im Schuljahr insgesamt 26 Jahreslektionen zur Verfügung. Turnus von 2 bis 3 Jahren oder in Zusammenarbeit mit Diese werden wie folgt aufgeteilt: anderen Schulen organisiert werden. – Religion/Lebenskunde (Religion – Mensch – Ethik): 3 Jahreslektionen – Hauswirtschaft (Mensch – Konsum – Haushalt): 4 Jahreslektionen – Geschichte (Mensch – Zeit – Gesellschaft): Selbständige Schülerarbeit 5–6 Jahreslektionen auf der Sekundarstufe l – Geographie (Natur – Mensch – Raum): Die Schülerinnen und Schüler planen und realisieren im 5–6 Jahreslektionen Verlauf der Sekundarstufe l eine grössere selbständige – Naturkunde (Natur – Mensch – Technik): Arbeit. Dabei sollen auch Verbindungen zu andern 7–8 Jahreslektionen Fächern hergestellt werden. Bei der Unterrichtsplanung ist zu berücksichtigen, dass unter Einbezug der Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten – 50–60% der Unterrichtszeit für die Erarbeitung der Mittelschulvorbereitung teilgebietsspezifischen Themenfelder und Im fakultativen Angebot «Mittelschulvorbereitung» (8. – 40–50% der Unterrichtszeit für die übergreifenden und 9. Schuljahr) werden im Hinblick auf den Übertritt in Themenfelder, für die selbständige Schülerarbeit und den gymnasialen Lehrgang (Ende 8. Schuljahr) oder in für Freiräume zur Verfügung stehen. eine Schule der Sekundarstufe II (am Ende des 9. Schul- jahres) Ziele und Inhalte des Faches Natur – Mensch – Mitwelt vertieft bearbeitet. Möglichkeiten der Unterrichts- organisation auf der Sekundarstufe l Der Unterricht im Fach Natur – Mensch – Mitwelt kann Sicherheitsbestimmungen unterschiedlich organisiert werden: Die Sicherheitsbestimmungen für Versuche und Experi- – stundenplanmässiger Unterricht: Aufteilung der Lek- mente mit Elektrizität, Chemikalien und ionisierenden tionen auf die Teilgebiete; Einbezug der übergreifen- Strahlen sind am Ende des Fachlehrplans Natur – den Themenfelder durch Absprachen unter den Lehr- Mensch – Mitwelt aufgeführt. personen. Empfohlen wird, im Stundenplan möglichst Vgl. dazu auch AHB 6.10 zusammenhängende Unterrichtsblöcke für das Fach Natur – Mensch – Mitwelt einzuplanen; – Epochenunterricht: thematische Schwerpunkte über mehrere Wochen; die teilgebietsspezifischen und die übergreifenden Themenfelder werden anteilmässig berücksichtigt; – flexible Organisation im Zusammenhang mit Unter- richtsformen wie Wochenplan-, Werkstatt- oder pro- jektartigem Unterricht; – Themenwochen, Projektwochen in fächerübergrei- fender Form. Das Teilgebiet Hauswirtschaft wird als abteilungsweiser Unterricht geführt (vgl. die Richtlinien für die Schülerzah- len). Es werden folgende Organisationsformen vor- geschlagen:

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 6 Didaktische Hinweise Erkenntnisse Im Fach Natur – Mensch – Mitwelt werden Möglichkeiten Mitwirken, mitplanen, mitentscheiden geschaffen, eigenen Fragen nachzugehen, Entdeckun- Schülerinnen und Schüler werden in die Unterrichts- gen zu machen und die Erfahrungswelt zu erweitern und planung und -gestaltung einbezogen; sie bringen ihre zu vertiefen. Dabei werden Begegnungen mit Erschei- Anliegen ein, planen Tätigkeiten zunehmend selbständig nungen und Situationen sowie Informationen aus ver- und übernehmen immer mehr Verantwortung für ihr Ler- schiedenen Medien auf vielfältige Weise verarbeitet. nen. Ausserschulische Erfahrungen und Begegnungen Erkenntnisse sollen auf andere Situationen übertragen sollen im Unterricht berücksichtigt werden. Das Planen werden können und zunehmend Orientierung ermögli- und Realisieren persönlicher Projekte ermöglicht es den chen. Schülerinnen und Schülern, eigenen Interessen nachzu- gehen. Elemente und Merkmale – Zusammenhänge Der Unterricht im Fach Natur – Mensch – Mitwelt nimmt Schülerinnen und Schüler erfahren in vielfältiger Art ihre Rücksicht auf unterschiedliche Interessen von Mädchen Mitwelt und erwerben Kenntnisse über Elemente und und Knaben. Merkmale von Natur, Kultur und Gesellschaft. Kennt- nisse werden nach und nach in Beziehung zueinander Soziales Lernen gesetzt und in grössere Zusammenhänge gebracht. Den Schülerinnen und Schülern soll dabei ermöglicht Der Unterricht im Fach Natur – Mensch – Mitwelt bietet werden, Fragen von verschiedenen Seiten her anzuge- vielfältige Möglichkeiten zu partnerschaftlichen Arbeiten, hen, Themen sowohl vertiefend als auch im Überblick zu zu Erfahrungen und Erlebnissen in kleineren und grösse- bearbeiten. ren Gemeinschaften. Schülerinnen und Schüler planen und organisieren gemeinsam Vorhaben und sprechen Umsetzen Arbeiten ab. Sie lernen, Rücksicht zu nehmen auf ihre Partnerinnen und Partner. Kinder und Jugendliche erfah- Bei der Begegnung mit Erscheinungen, Objekten und ren auf diese Weise, wie sie sich für die Lösung von Situationen setzen Kinder und Jugendliche Erlebnisse, Aufgaben in der Gemeinschaft einsetzen können. Erfahrungen und Erkenntnisse in unterschiedlichster Form um: Skizzen, Bilder, Erzählungen, Texte, Be- Wahrnehmen – erleben – erfahren wegungen, Spiele usw. Verbindungen zu andern Fächern sollen dabei, wenn immer möglich, genutzt Das Wahrnehmen von Eindrücken und Gefühlen schafft werden. Voraussetzungen für eine bewusste Begegnung der Mädchen und Knaben mit sich selber und ihrer Mitwelt. Erfahrungen mit Lernwegen Neugierde für Unbekanntes wird geweckt, Fragen wer- den aufgenommen und eine Haltung des Staunens und Um im Alltag entscheidungs- und handlungsfähig zu Offenseins wird gefördert. Erkundungen im Gelände und werden, sind Erfahrungen nötig, bei denen Wege und Unterricht an ausserschulischen Lernorten wie Tier- Irrwege reflektiert, das Übertragen und Einordnen von parks, Museen, Lehrpfaden, Betrieben, ermöglichen Erkenntnissen geübt und damit der Aufbau von sach- eine unmittelbare Begegnung mit Erscheinungen, und situationsbezogenen Orientierungshilfen ermöglicht Objekten und Situationen der Mitwelt; dies setzt Zeit- wird. Mädchen und Knaben lernen in der Beschäftigung haben und Verweilenkönnen voraus. mit sich, mit der Natur und mit der kulturellen und sozia- len Mitwelt, was sowohl für sie selber als auch für andere Fähigkeiten und Fertigkeiten von Bedeutung ist. Sie gelangen zunehmend in ein Spannungsfeld zwischen der Befriedigung persönlicher In der Begegnung mit Sachen und Situationen bieten Bedürfnisse und der Rücksichtnahme auf die Lebensbe- sich viele Möglichkeiten, Lernen zu lernen. Dazu gehört dingungen ihrer Mitwelt. Der Unterricht im Fach Natur – die Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten – ver- Mensch – Mitwelt bietet Gelegenheit, dieses Span- standen als Werkzeuge des Denkens und Handelns. Sie nungsfeld mit den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen es, Kenntnisse und damit Orientierungshil- besprechen und gemeinsam Orientierungshilfen zu ent- fen selbständig zu erwerben. Die Förderung von Fähig- wickeln. keiten und Fertigkeiten ist als kontinuierlicher Prozess zu verstehen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 7 Verbindungen zwischen Methoden besser erfassen. Bei Versuchen und Experi- menten, beim Aufbau von räumlichen und zeitlichen Vor- den Fächern stellungen, beim Erfassen von Daten zu verschiedenen Fragestellungen, Diagrammen und beim Lesen von Natur – Mensch – Mitwelt und Deutsch Tabellen und Grafiken lassen sich Fertigkeiten und Bei der Erschliessung der Mitwelt und bei der Begeg- Kenntnisse aus der Mathematik in vielfältiger Weise nung mit Erscheinungen, Objekten und Situationen aus anwenden. Natur, Kultur und Gesellschaft werden häufig sprach- Der Mathematikunterricht seinerseits kann in den Berei- liche Mittel verwendet. Sprache dient Kindern und chen Mathematisierfähigkeit und Problemlöseverhalten Jugendlichen als Instrument des Erforschens, Erkun- auf Situationen zurückgreifen, wie sie in Themenfeldern dens, Erkennens, Verstehens und Fragens und für die von Natur – Mensch – Mitwelt angelegt sind. Kommunikation mit anderen Menschen. Schülerinnen und Schüler verwenden dabei ihre eigenen Begriffe und Natur – Mensch – Mitwelt und Gestalten sprachlichen Strukturen. In solchen Situationen lässt Die Begegnung mit Erscheinungen, Objekten und Situa- sich erkennen, wie sich Lernende äussern, was ihnen tionen zu Natur, Kultur und Gesellschaft erlaubt es Kin- vertraut ist und welche Schwierigkeiten auftreten. dern und Jugendlichen, Erlebnisse und Vorstellungen In vielfältigen Sprachsituationen im Fach Natur – Mensch gestalterisch umzusetzen und Objekte real oder modell- – Mitwelt erfahren die Schülerinnen und Schüler neue artig nachzubilden. Begriffe und erweitern ihren Wortschatz. Sie lernen, Kinder und Jugendliche setzen sich mit der kulturellen Sachverhalte und Situationen sprachlich zu fassen und und gesellschaftlichen Bedeutung von Bildern und möglichst einfach und klar wiederzugeben. Beim selb- Objekten auseinander. In der Begegnung mit Materia- ständigen Bearbeiten von Fragestellungen üben sie sich lien, beim Herstellen von Objekten und beim Verwenden im Beschaffen und Verarbeiten von Informationen. Dabei von Werkzeugen und Maschinen erhalten Schülerinnen begegnen sie modellhaft der Sprache in verschiedenen und Schüler einen Zugang zu wirtschaftlichen und öko- Medien. Beim gemeinsamen Planen und Realisieren von logischen Fragen, die im Fach Natur – Mensch – Mitwelt Unterrichtsvorhaben wenden sie verschiedene Ge- erweitert und vertieft werden. sprächsformen an. In der Auseinandersetzung mit Fra- gen zu Natur, Kultur und Gesellschaft werden zuneh- Natur – Mensch – Mitwelt und Musik mend Bezüge zwischen Alltagssprache und Fachspra- Musik widerspiegelt kulturelle Eigenheiten von Völkern che hergestellt. und Epochen. Kulturelle und räumliche Gegebenheiten, Im Deutschunterricht werden Grundlagen in den Berei- soziale Verhältnisse, politische Bedingungen und chen Hören/Sprechen, Lesen und Schreiben aufge- geschichtliche Entwicklungen prägen seit jeher die baut, mit welchen im Fach Natur – Mensch – Mitwelt Musik. Musik ermöglicht eine Vertiefung von Begegnun- gearbeitet werden kann. Aus der Sach- und Situations- gen mit Natur, Kultur und Gesellschaft. Das Umsetzen begegnung im Fach Natur – Mensch – Mitwelt ergeben von Themen und Fragen zu Natur – Mensch – Mitwelt in sich für den Deutschunterricht reale Sprachanlässe. Musik und Bewegung kann Erfahrungen und Erkennt- nisse erweitern und vertiefen helfen und zu eindrückli- Natur – Mensch – Mitwelt und Fremdsprachen chen Erlebnissen führen. Authentische Gesprächssituationen und Texte aus dem Natur – Mensch – Mitwelt und Sport Fremdsprachenbereich bieten auf der Sekundarstufe l Sport im Freien führt zu vielfältigen Begegnungen mit der zunehmend Möglichkeiten, sich mit Fragen zu Natur, Natur; Erscheinungen und Vorgänge werden unmittelbar Kultur und Gesellschaft in andern Sprachgebieten zu wahrgenommen. Bewegung und Spiel ermöglichen es, befassen. Zudem sollen direkte Kontakte mit anders- Themen aus dem Fach Natur – Mensch – Mitwelt durch sprachigen Menschen gefördert werden. eine andere Form der Begegnung zu erweitern. Zwi- schen Natur – Mensch – Mitwelt und Sport ergeben Natur – Mensch – Mitwelt und Mathematik sich vielfältige thematische Bezüge, so z.B. zur Bedeu- In vielen Themenfeldern spielen Zahlen, Formeln, Mes- tung des Sports für die Schülerinnen und Schüler und in sungen und Berechnungen eine wichtige Rolle. Viele der Gesellschaft, zu Fragen der Gesundheitsförderung, Fragestellungen zu Natur, Kultur und Gesellschaft las- zur wirtschaftlichen Bedeutung des Sports, zu den Aus- sen sich mit Hilfe von mathematischen Strukturen und wirkungen sportlicher Tätigkeiten auf die Natur.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 8 Struktur des Faches

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 9

Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 11 Fähigkeiten und Fertigkeiten

Zusammenarbeiten

Von Erlebnissen berichten, Erfahrungen einbringen DEU Kommunikation und Ideen äussern. Zuhören, nacherzählen, andern Fragen stellen, auf Fragen antworten. Bei Gruppenarbeiten mithelfen, persönliche Anlie- gen vertreten, sich einordnen, aber auch sich durchsetzen. Regeln für das Zusammenleben mit- gestalten, einhalten und pflegen. Auf die Befindlich- keit anderer achten.

Selbständig arbeiten

Nach Anleitung Aufgaben zur Sach- und DEU Persönliche Vorhaben Situationsbegegnung selbständig lösen. MATH Problemlöseverhalten Verantwortung für kleine Aufgaben übernehmen. GES Gestalterischer Aspekt Sich für eine Arbeit entscheiden und sie zu Ende führen. Einen eigenen Arbeitsrhythmus finden.

Situationen und Sachen begegnen

In der Sachbegegnung möglichst viele Sinne ein- DEU Begriffe, Kommunikation setzen. Vorgänge und Erscheinungen beobachten, GES Gestalterischer Aspekt bestaunen und beschreiben. Objekte sammeln, ordnen und vergleichen. Fragen zu Sachverhalten stellen und Antworten suchen. Vermutungen äussern. Zu Aufgaben Lösungswege und Informationen finden. Begriffe entsprechenden Objekten, Sachverhalten und Situationen zuordnen; Begriffe unterscheiden, zuordnen und richtig anwenden.

Mit Medien arbeiten

Bilder und Darstellungen beschreiben. DEU Begriffe, Kommunikation, Persönliche Vorhaben Kurze Sachinformationen aus Medien verstehen GES Gestalterischer Aspekt und wichtige Informationen herausarbeiten. ZUS Medienerziehung

Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen

Alltägliche Hilfsmittel richtig handhaben. MATH Sachrechnen Gebräuchliche Messgeräte einsetzen.

Darstellen und umsetzen

Ergebnisse in schriftlicher oder bildhafter Form DEU Begriff e, Kommunikation, persönliche Vorhaben, festhalten. Gestaltungsmöglichkeiten Erlebnisse und Geschichten in Bewegung, Spiel, GES Gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt Sprache, Modell oder Bild umsetzen. ZUS Medienerziehung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 12 Themenfelder Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft

Sich der Bedürfnisse des eigenen Körpers bewusst Essen, Trinken, Ruhen, Bewegen, Schlafen, Träumen werden.

Gefühle wahrnehmen und sie ausdrücken. Eigene Empfindungen und Verhaltensweisen Eine positive Haltung zu sich selber aufbauen. Freude, Trauer; Angst, Geborgenheit; Neid, Gross- mut; Streit, Versöhnung; Wagnis, Vertrauen → Geschichten – Traditionen – Bräuche MUS Musik begegnen – Musik erleben

Körperveränderungen feststellen. Grundlagen Wachsen, Kraft, Bewegung für die Gesunderhaltung des Körpers kennen und Körperhygiene, Pflege der Zähne entsprechend handeln. SPO Übergreifende Anliegen

Sich vor Übergriffen auf die eigene Person Gewalt gegen Kinder, sexuelle Ausbeutung schützen lernen.

Erfahrungen mit dem Anderssein, mit dem Mädchen und Buben Fremden machen. Jung und Alt, behinderte Menschen Ein Bewusstsein für Gemeinsamkeiten und Unter- Menschen aus andern Ländern bei uns schiede entwickeln. Geschichten aus andern Kulturen

Verschiedene Gemeinschaftsformen und Lebens- Formen des Zusammenlebens; Wohnen bei uns und weisen von Menschen kennen und vergleichen. in andern Kulturen; Menschen am Rande der Gesell- schaft.

Regeln für das Zusammenleben erarbeiten und Klassenregeln, Rituale, Regeln beim Spielen anwenden.

Sich selbst und andere im Spiel erfahren. Meine Spielsachen, Bedeutung des Spiels Spiele bei uns und in andern Kulturen

DEU Kommunikation, Gestaltungsmöglichkeiten

Geschichten – Traditionen – Bräuche

Geschichten mit eigenen Erfahrungen und Märchen, Bräuche, Mythen aus verschiedenen Vorstellungen in Verbindung bringen. Kulturen, biblische Geschichten

Lebendiges Brauchtum erleben und mitgestalten. Legenden vom St. Nikolaus, Osterbräuche → Zeit – Zeitspuren

Ausdrucksformen verschiedener Religionen achten. Kinder in unserer Klasse feiern, beten, trauern

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 13 Biblische Geschichten und Lebenssituationen aus Biblische Geschichten biblischer Zeit kennenlernen. Schöpfungserzählungen, Noah und der Regenbogen, Sara und Abraham, Josef Aus dem Leben Jesu: Geburtsgeschichte, Jesus – ein jüdisches Kind, Umwelt Jesus – Land und Leute, Menschen begeg- nen Jesus

Bilder und Symbole für Grunderfahrungen kennen. Symbole in Geschichten und bei Feiern Ein Ursymbol, das in verschiedenen Kulturen Licht, Sonne, Wasser Bedeutung hat, erleben und verstehen. → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft DEU Kommunikation, Kultur GES Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Zeit – Zeitspuren

Sich des eigenen Umgangs mit Zeit bewusst Tagesrhythmus, Stundenplan, Arbeitseinteilung werden; erfahren, wie andere Menschen ihre Zeit Kurzweil – Langeweile, freie Zeit – geregelte Zeit gestalten. Freizeit

Zeitabschnitte wahrnehmen und ein Zeitgefühl Tage, Wochen, Monate entwickeln. Begriffe zur Zeiteinteilung und die Uhr- Zeit messen, Uhrzeit, Stunden, Minuten zeit kennen. MATH Sachrechen

Besondere Tage und Ereignisse vorbereiten und Adventszeit, Weihnachten, Fastnacht, Ostern, Ernte- feiern. dank, Geburtstage Traditionen und Bräuche fremdsprachiger Kinder in der Klasse → Geschichten – Traditionen – Bräuche → Produzieren – Konsumieren GES Gestalterischer Aspekt

Über das Leben in früheren Zeiten sprechen und Grosseltern, Eltern (Mode, Schule, Medien usw.) es mit heute vergleichen. Eigene Erfahrungen GES Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Geschichtliche Stätten oder Fundorte besuchen; In der Umgebung, auf Schulreisen von Gesehenem und Gehörtem berichten. Besuche in Museun → In meinem Lebensraum

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 14 In meinem Lebensraum

Sich in der näheren Umgebung zurechtfinden. Auf dem Schulweg, im Quartier, im Ort Unterschiedliche Distanzen wahrnehmen. Typische Häuser und ihre Bedeutung, Treffpunkte, Spielplätze Gefährliche und sichere Wege

Begriffe zur Orientierung kennen und Orientierungs- Ortsbezeichnungen, Strassennamen, Wegweiser, hilfen anwenden. Merkpunkte Links-rechts, neben, vor MATH Geometrie

In der näheren Umgebung besondere Orte erkun- Verschiedene Lebensräume, geschichtliche Stätten den. Schulreise; Ausrüstung für Ausflüge Ausflüge gemeinsam planen. → Zeit – Zeitspuren → Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Erkunden, wie Menschen den Lebensraum nutzen. Beispiele am eigenen Ort oder im Quartier Veränderungen in der eigenen Umgebung wahr- Einkauf, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Landwirtschaft nehmen. → Produzieren – Konsumieren

Reise- und Ferienerlebnisse austauschen und ver- Ferien, Besuche bei Verwandten und Bekannten gleichen. Erfahrungen von Kindern aus andern Gebieten und Gegenstände und Bilder aus andern Lebens- Ländern, die bei uns wohnen räumen betrachten und beschreiben.

Produzieren – Konsumieren

Essgewohnheiten kennen und vergleichen. Eigene Essgewohnheiten; Zwischenverpflegung Fest- und Feiertage bei uns und in andern Kulturen → Zeit – Zeitspuren

Sich informieren über Herkunft, Verbrauch und Wasser, Nahrungsmittel, Spielsachen Entsorgung von Gütern. Sorgsam mit Gütern und Wiederverwendung von Materialien Lebensmitteln umgehen. → In meinem Lebensraum

Einblicke in Arbeitswelten gewinnen. Arbeiten und Berufe der Eltern, Arbeiten von Leuten in der eigenen Umgebung Berufe kennenlernen, die an einer Dienstleistung Laden, Spital, Post, Bahn, Bank oder an der Herstellung von Gütern beteiligt sind. Nahrungsmittel, Möbel, Kleider, Maschinen GES Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 15 Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Den vier Naturelementen mit allen Sinnen begeg- Erde, Wasser, Luft, Feuer (Sonne) nen; von Erfahrenem berichten und eigene Fragen Wetter klären.

Veränderungen in der Natur beobachten und Pflanzen im Jahreslauf; Keimung und Wachstum; untersuchen. Entwicklung von Pflanzenteilen

Eine Sammlung von Naturobjekten anlegen und Pflanzen, Pflanzenteile, Schneckenhäuser, Steine diese nach bestimmten Gesichtspunkten ordnen.

Pflanzen und Tiere in der nahen Umgebung Häufige oder typische Vertreter in nahen Lebens- kennen lernen. räumen Wiese, Wald, Garten, Park → In meinem Lebensraum

Zusammenhänge von Tiergestalt und Tierverhalten Gebiss, Augen, Bewegung, Schutz erkennen.

Tiere und Pflanzen sorgsam pflegen. Haus- oder Heimtiere; Nutz- oder Zierpflanzen

Merkmale von Materialien herausfinden. Einfache Wasser, Luft; Metall, Holz, Plastik naturkundliche Versuche durchführen. Warm-kalt, rauh-glatt, leicht-schwer, spröde-elastisch Flüssiges, dampfförmiges, gefrorenes Wasser GES BG, gestalterischer Aspekt (Farbe) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Grössen abschätzen und messen. Uhr (Sonnenuhr): Stunde, Minute Thermometer: Temperatur Schritte, Meter, Zentimeter MATH Sachrechnen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 16 Grobziele und Inhalte 3./4. Schuljahr

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 17 Fähigkeiten und Fertigkeiten

Zusammenarbeiten

In Klassen- und Gruppengesprächen von Erlebnis- DEU Kommunikation sen berichten, Erfahrungen einbringen und eigene Ideen entwickeln. Gesprächsregeln kennen und einhalten. Verschiedene Meinungen nach festge- legten Gesichtspunkten vergleichen. Bei Gruppenarbeiten mithelfen; persönliche Anlie- gen vertreten, sich einordnen, aber auch sich durchsetzen. Regeln für das Zusammenleben gestalten, einhal- ten und pflegen. Auf die Befindlichkeit anderer achten. Persönliche Rückmeldungen geben.

Selbständig arbeiten

Nach Anleitung und vereinbarten Gesichtspunkten DEU Persönliche Vorhaben Aufgaben zur Sach- und Situationsbegegnung MATH Problemlöseverhalten selbständig ausführen. GES Gestalterischer Aspekt Arbeitstechniken erproben und anwenden. Die eigene Arbeit unter bestimmten sachlichen Gesichtspunkten beurteilen. Verantwortung für Aufgaben übernehmen. Eigene Lösungswege erproben und beurteilen. Den Zeitaufwand für eigene Arbeitsschritte ab- schätzen lernen und entsprechend planen.

Situationen und Sachen begegnen

In der Sachbegegnung möglichst viele Sinne ein- DEU Begriffe, Kommunikation setzen. Vorgänge und Erscheinungen beobachten, GES Gestalterischer Aspekt bestaunen und beschreiben. Objekte sowie Beobachtungen und Eindrücke von Sachverhalten, Situationen, Phänomenen sam- meln, ordnen und vergleichen. Veränderungen und Entwicklungen wahrnehmen. Begriffe aufbauen und anwenden; Begriffe unter- scheiden und umschreiben. Fragen zu Sachverhalten stellen und Antworten suchen. Durch gezieltes Fragenstellen Informatio- nen beschaffen, Vermutungen äussern. Fachleuten zu einem Thema Fragen stellen und über die Ergebnisse berichten.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 18 Mit Medien arbeiten

Bilder und Darstellungen beschreiben und dabei DEU Begriffe, Kommunikation, persönliche Vorhaben Zuordnungen vornehmen und Verbindungen her- GES Gestalterischer Aspekt stellen. ZUS Medienerziehung Informationen aus verschiedenen Medien aufneh- men und zu eigenen Erfahrungen und Fragen in Beziehung setzen. Sachinformationen verstehen, Fragen mit Hilfe von Nachschlagewerken klären.

Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen

Einfache optische Hilfsmittel richtig handhaben. MATH Sachrechnen Gebräuchliche Messgeräte einsetzen. Orientierungshilfen richtig anwenden. Regeln zum eigenen Schutz und zum Schutz der Natur im Umgang mit Hilfsmitteln kennen und befolgen.

Darstellen und umsetzen

Ergebnisse von Erkundungen und gewonnene DEU Begriffe, Kommunikation, persönliche Vorhaben, Informationen aus Medien in Texten, Bildern, Gestaltungsmöglichkeiten Skizzen, Plänen oder Tabellen festhalten. GES Gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt Einfache Modelle herstellen. ZUS Medienerziehung Sachverhalte und Situationen in Bewegung und Spiel umsetzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 19 Themenfelder Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft

Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und mitteilen. Eigene Empfindungen und Verhaltensweisen Eine positive Haltung zu sich selber aufbauen. Mut, Freude, Trauer, Angst, Wut Wünsche, Ansprüche

Orientierungshilfen für sich selber finden. Mädchen – Knaben; Vorbilder; gerecht – ungerecht; Soziale Sachverhalte aufgreifen und besprechen; ältere – jüngere Kinder eigene Wertvorstellungen überprüfen. Schulleistung – Selbstwert – Selbstwertgefühl

Sich wichtige persönliche Ereignisse und Erfahrun- Erlebnisse in der Familie, mit Freundinnen und gen bewusst machen und diese mit Erfahrungen Freunden; Begegnungen in der Natur, im eigenen anderer Menschen vergleichen. Lebensraum → Geschichten – Traditionen – Bräuche

Menschen begegnen, die besondere Herausforde- Krankheit, Behinderung rungen erleben. Kontakte mit Behinderten, Lebensbilder

Zusammenhänge zwischen Hygiene und Gesund- Bau, Funktion und Pflege der Haut; Nahrungsmittel heit erkennen und verstehen. SPO Übergreifende Anliegen

Sich vor Übergriffen auf die eigene Person schüt- Gewalt an Kindern, sexuelle Ausbeutung zen lernen.

Gemeinschaft erleben und aktiv mitgestalten. Schul- und Klassengemeinschaft Sich gegenseitig achten. Rollen, Normen, Fest und Feier Gleich sein – anders sein Schulzimmergestaltung

Regeln für das Zusammenleben erarbeiten und Schul- und Klassenregeln anwenden. Rituale, Umgang mit Konflikten, Anpassung von Regeln an neue Situationen

DEU Kommunikation, Gestaltungsmöglichkeiten Geschichten – Traditionen – Bräuche

Spuren unserer Kultur begegnen und Eigenheiten Besondere Tage im Jahr: Erzählungen und Brauchtum unserer Kultur verstehen lernen. Bezüge zu ande- Die Bibel ren Kulturen erkennen. Entstehung, kulturelle Hintergründe, Bezüge zu Judentum und Islam → Zeit – Zeitspuren

Biblische Geschichten und Lebenssituationen aus Mose und Miriam, Esther, Ruth biblischer Zeit kennen lernen. Sie mit eigenen Vor- Könige Israels: David, Salomo stellungen, Erfahrungen und Fragen in Beziehung Jesus erzählt von Gott, Jesus heilt Menschen setzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 20 In der Auseinandersetzung mit Symbolen und Symbole Legenden menschliche Grunderfahrungen nach- «Weg», «Baum», «Werden und Vergehen» vollziehen. Legenden Christophorus, Martinus, Barbara

Bräuchen, Geschichten und Lebensformen in Märchen, Geschichten, Mythen anderen Religionen und Kulturen offen begegnen. Schöpfungsgeschichten Spuren anderer Kulturen in unserem Umfeld ent- Festtraditionen und Brauchtum anderer Kulturen decken. → Zeit – Zeitspuren

→ Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft DEU Kommunikation, Kultur

Zeit – Zeitspuren

Spuren der Vergangenheit nachgehen. Meine Spuren Spuren in Siedlung und Landschaft, Ortsnamen, sprachliche Besonderheiten Alte Häuser, Verkehrswege, Steine, Fossilien; Spuren in der Umgebung, Spuren im Museum Quellen aus früheren Zeiten Ruinen, Bodenfunde, Schriftquellen, alte Karten → In meinem Lebensraum

Zu Zeitabschnitten Vorstellungen entwickeln. Familiendaten Veränderungen wahrnehmen. Jahr – Jahrzehnt – Jahrhundert Epochen in der Geschichte der Erde, der Pflanzen und Tiere, der Menschen → Geschichten – Traditionen – Bräuche

Die Entstehung und Entwicklung eines Gebrauchs- Ein Urzeithaus bauen; eine einfache Lampe herstellen; gegenstandes zurückverfolgen und Gegenstände Geschirr töpfern; Fahrzeuge nachbilden nachgestalten. GES Gestalterischer Aspekt, Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Lebensweisen in frühzeitlichen Kulturen begegnen. Von nomadisierenden Jägern und Sammlerinnen zu Die Bedeutung von kulturellen Entwicklungen in sesshaften Bauernfamilien der Frühzeit erkennen. Siedlungen, Geräte; Handwerk; Feuer machen Bedeutung und Folgen der Metallverarbeitung in der Frühzeit → Geschichten – Traditionen – Bräuche

Das Alltagsleben unserer Vorfahren zur Zeit der Kelten, Römer, Germanen in der Schweiz Antike kennen lernen. Arbeitsformen, Arbeitsgeräte, Möbel, Nahrungs- erwerb und -zubereitung, Kleider, Spiele Strassen, Häuser, Bäder

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 21 In meinem Lebensraum

Himmelsrichtungen mit verschiedenen Hilfsmitteln Orientierungspunkte in der Umgebung bestimmen. Kompass, Sonnenstand, Winde

Die Abbildung von Räumen in Modellen und Abbilder im Sandkasten; einfache Krokis, Pläne und Darstellungen nachvollziehen. Darstellungsformen Karten; Globus; Betrachtungen aus der Vogelschau, kennen lernen. Zeichnungen

Den eigenen Wohnort erkunden; Veränderungen Erkundung nach selber gewählten Gesichtspunkten wahrnehmen. Geheimnisvolle, schöne, stille, gefährliche Orte; Frei- Sich am eigenen Wohnort und in der näheren zeitplätze, Naturgebiete, Verkehrswege, Über- Umgebung orientieren. bauungen, Baustellen → Zeit – Zeitspuren SPO Sport im Freien

Verbindungen und Beziehungen zwischen ver- Wohnen, einkaufen, zur Schule und zur Arbeit gehen, schiedenen Orten in der eigenen Wohnregion Freizeitanlagen erkennen. Verkehrswege und -mittel

Wohnorte und Lebensformen vergleichen. Kinderalltag bei uns und in andern Ländern Wohnen, Ernähren, Arbeiten, Freizeit, Spiel Stadt – Land; Wohnort – Ferienort; Schweiz – andere Länder

Ausflüge und Exkursionen gemeinsam planen und Zeitplan, Route, Transportmittel organisieren.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 22 Produzieren – Konsumieren

Unterschiedliche Essgewohnheiten feststellen und Früher – heute; hier und anderswo; Verfügbarkeit; vergleichen. Geschmack Das eigene Verhalten im Umgang mit «Essen und Zucker Trinken» wahrnehmen und beurteilen. Gesüsste Getränke, Süssigkeiten, Früchte Suchtprophylaxe

Die Kleidung als zweite Haut erfahren. Schutz, Gesundheit Bedeutung unter Gleichaltrigen GES TTG, gestalterischer Aspekt, Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Die Verarbeitung eines Rohstoffs und die Herstel- Nahrungsmittel: Milch, Kartoffeln, Getreide lung von Produkten verfolgen. Holz, Erz, Kulturpflanzen Berufe, die mit diesen Rohstoffen und Produkten in Verbindung stehen → Naturerscheinungen – Naturbegegnung GES TTG, technologischer Aspekt, Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Sorgsam mit Gütern und Lebensmitteln umgehen. Wasser, Energie Nahrungsmittel: Herkunft, Anbau, Zucht Kleider: Herkunft, Verarbeitung GES Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Sich den eigenen Tagesablauf bewusst machen. Arbeitszeit – Freizeit; Hausaufgaben; Arbeiten zu Erfragen und beobachten, wie andere Menschen Hause; Hobby den Alltag verbringen. «Mein Tagesplan»; Alltagsgestaltung der Hausfrau, des Hausmanns; Alltag anderer Menschen

Erfahrungen im Umgang mit Medien austauschen. Fernsehen, Video, Radio, Computer Über den Medienkonsum nachdenken und Mög- lichkeiten für den persönlichen Umgang suchen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 23 Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Sich exemplarisch mit einer Kulturpflanze ausein- Säen oder Setzen, Ziehen, Ernten und Verarbeiten andersetzen. Getreide, Flachs, Gemüse → Produzieren – Konsumieren

Die Entwicklungen und Veränderungen im Verhal- Metamorphose bei Insekten oder Amphibien ten von Lebewesen beobachten, vergleichen und Verhaltensmuster festhalten. Nahrungsaufnahme, Fortbewegung, Komfortverhalten (Putzen usw.), Schutz

Eine Lebensgemeinschaft auf Wechselbeziehun- Erkundungen in der eigenen Umgebung gen hin untersuchen und einige typische Pflanzen- Hecke, Wiese, Wald, Feuchtbiotop, See und Tierarten kennen. Bestäubung, Tarnen und Warnen, Räuber – Beute Pflanzenfresser, Schmarotzertum und Symbiose

Die Bedeutung natürlicher Grundlagen und einfache Erde, Wasser, Luft, Licht, Wärme Zusammenhänge erkennen. Beispiel eines Kreislaufs in der Natur

Ein überschaubares Naturschutzprojekt gemein- Lebensräume in der Gemeinde sam verwirklichen. Klassen- oder Schulprojekt, Beizug von Fachleuten

Bewegungen von bedeutenden Himmelskörpern «Sonnenlauf» und Jahreszeit; Tag und Nacht, Erd- beobachten und einfache Zusammenhänge erken- rotation; Mondphasen; Polarstern nen.

Eigenschaften von Materialien herausfinden, unter- Brennbar, magnetisch, elektrisch leitend, schwerer schiedliche Materialien miteinander vergleichen oder leichter als Wasser und Merkmale erkennen.

Sich mit naturkundlichen Phänomenen forschend Temperatur, Wärmeleiter auseinandersetzen. Ausdehnung von Stoffen Einfacher Stromkreis: Taschenlampe

Experimentierend Naturgesetze erfahren und ver- Schwerkraft stehen. Schwimmen, Sinken, Schweben; Fliegen, Fallen Sich bewusst werden, wie Menschen Gesetzmäs- Magnetismus sigkeiten der Natur nutzen. Metalle, Kompass Fest, flüssig, gasförmig Beispiele von Anwendungen in der Technik GES TTG, Gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 24 Grobziele und Inhalte 5./6. Schuljahr

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 25 Fähigkeiten und Fertigkeiten

Zusammenarbeiten

In der Zusammenarbeit mit andern initiativ, rück- DEU Kommunikation sichtsvoll und mitverantwortlich sein. Gemeinsam Ideen entwickeln, Arbeiten planen und durchfüh- ren, Vereinbarungen treffen und einhalten. Sich in die Situation anderer einfühlen lernen. Per- sönliche Rückmeldungen geben. Kritik andern gegenüber fair anbringen. Interessenkonflikte besprechen und gemeinsam Lösungen finden.

Selbständig arbeiten

Möglichkeiten kennen lernen, wie man sich selb- DEU Persönliche Vorhaben ständig informieren und wie man gewonnene Infor- MATH Problemlöseverhalten mationen verarbeiten kann. GES Gestalterischer Aspekt Sich mit Fragen zur eigenen Arbeit und Arbeits- ZUS Medienerziehung technik auseinander setzen. Eigene Arbeiten mit andern Arbeiten vergleichen und beurteilen. Sich für eine Sachbegegnung entscheiden, diese selbständig durchführen und die Ergebnisse dar- stellen.

Situationen und Sachen begegnen

In der Sachbegegnung möglichst viele Sinne ein- DEU Begriffe, Kommunikation setzen. Elemente, Vorgänge und Veränderungen GES Gestalterischer Aspekt in der Natur und im Siedlungsraum betrachten, beobachten und Ergebnisse festhalten. Durch Fragen, Vergleiche und Versuche Einsichten gewinnen. Vermutungen äussern und Aussagen überprüfen. Fachleute zu einem Thema befragen und die Ergebnisse dokumentieren und festhalten.

Analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken

Objekte sowie Beobachtungen und Eindrücke von DEU Begriffe Sachverhalten, Situationen und Phänomenen MATH Problemlöseverhalten ordnen; Vergleiche anstellen. Fachbegriffe aufbauen und anwenden. Ordnungs- prinzipien zu Sachbereichen kennenlernen und an Beispielen anwenden. Aus Erfahrungen Erkenntnisse gewinnen. Erkennt- nisse auf andere Sachverhalte und Situationen übertragen. Sachverhalte in modellartigen Darstel- lungen wiedererkennen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 26 Sich orientieren

Persönliche Orientierung

Orientierungshilfen für sich selber finden. DEU Begriffe, Kommunikation Vorstellungen anderer Menschen offen begegnen.

Räumliche Orientierung

Räumliche Dimensionen wahrnehmen und Verglei- DEU Begriffe che anstellen. MATH Geometrie Orientierungsmittel kennen und sich in der eigenen GES BG, gestalterischer Aspekt (Raum) Umgebung und auf Erkundungen orientieren kön- SPO Sport im Freien nen. Sich wichtige Orte und Merkmale der näheren und weiteren Umgebung einprägen.

Zeitliche Orientierung

Vorstellungen von grösseren Zeiträumen gewinnen. DEU Begriffe Sich ausgehend von Spuren in der eigenen Umge- bung zeitlich orientieren lernen. Informationsmittel zu Situationen und Entwicklungen in früheren Zei- ten kennen und anwenden lernen.

Mit Medien arbeiten

Sich mit Hilfe von Medien informieren und Fragen DEU Begriffe, Kommunikation, persönliche Vorhaben klären. Informationen ordnen, vergleichen, zusam- GES Gestalterischer Aspekt menfassen und beurteilen. ZUS Medienerziehung Darstellungsmittel kennen und interpretieren.

Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen

Geräte sachgerecht einsetzen, richtig bedienen und warten können. Die notwendigen Sicherheitsbestimmungen kennen und sich entsprechend verhalten. Regeln zum Schutz der Umwelt im Umgang mit Geräten und Hilfsmitteln kennen und befolgen.

Darstellen und umsetzen

Ergebnisse von Erkundungen und Informationen DEU Begriffe, Kommunikation, persönliche Vorhaben, aus Medien in Texten, auf Bildern, Skizzen, Plänen, Gestaltungsmöglichkeiten Karten, in Diagrammen und Tabellen festhalten und MATH Mathematisierfähigkeit präsentieren. Modelle selber herstellen. GES Gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt Sachverhalte und Situationen in Bewegung und ZUS Medienerziehung Spiel umsetzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 27 Themenfelder Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft

Sich als Person erfahren und eigene Anliegen aus- Wer bin ich? Wie lebe ich? Wie gestalte ich meine Zeit? drücken können. Selbstbild und Fremdbild Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche

Soziale Sachverhalte aufgreifen und besprechen. Schulklasse, Familie, Gruppe Regeln gemeinsam erarbeiten. Gruppendruck, Rollen, Mädchen und Knaben Werte erfahren und Konsequenzen für sich und Leistung und Anerkennung andere prüfen. Vorbilder

Über Fragen zu Freundschaft, Liebe und Sexualität Formen und Bedeutung von Freundschaft und Liebe nachdenken. Sexualität, Mädchen – Knaben → Gesundheit – Wohlbefinden

Den Ursachen von Konflikten nachgehen und Konflikte im eigenen Umfeld Lösungen suchen. Zu sich stehen – sich anpassen Gehorsam – Ungehorsam Vorurteile

Verständnis für andere Lebenssituationen und Begegnungen mit Menschen in verschiedenen -formen entwickeln. Lebenssituationen Ältere Menschen, Menschen aus andern Kulturen

→ Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Gesundheit – Wohlbefinden

Eine positive Grundhaltung zu sich selber aufbauen. Lebensfreude, Lebenslust Sich der eigenen Verantwortung für Gesundheit Krank sein, behindert sein und Wohlbefinden bewusst werden.

Über eigene Bedürfnisse und Gewohnheiten nach- Ernährung, Freizeit, Bewegung denken. Konsum von Genuss- und Suchtmitteln Eigenes Suchtverhalten erkennen und sich mit Süssigkeiten, Musik, Fernsehen, Nikotin, Alkohol, Suchtgefahren auseinander setzen. Cannabisprodukte Grenzen wahrnehmen und damit umgehen → Produzieren – Konsumieren können. Belastungen durch Leistungsanforderungen Erfolgszwänge, Misserfolge

Sich mit Fragen zu Freundschaft, Liebe und Persönliche Empfindung und Wahrnehmung Sexualität befassen. Unsicherheiten im Gespräch mit Gleichaltrigen Sich aussprechen dürfen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 28 Veränderungen des eigenen Körpers wahrnehmen Entwicklung der Geschlechtsorgane und verstehen. Zeugung, Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt Kenntnisse im Bereich der Sexualität erwerben.

Sich vor Übergriffen auf die eigene Person schützen. Gewalt und sexuelle Ausbeutung

Merkmale des menschlichen Körpers kennen, ein- Die menschliche Gestalt: Skelett, Gelenke, Sehnen, fache Zusammenhänge verstehen. Muskeln, Zähne Aufrechter Gang Körpersprache: Haltung – Ausdruck

→ Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft SPO Übergreifende Anliegen

Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Einsicht in verschiedene religiöse Lebensformen Religionen und Konfessionen in der Klasse und Glaubensvorstellungen gewinnen. Reformiert und katholisch Historische Bezüge Reformation; Niklaus Manuel, Huldrych Zwingli, Jean Calvin

In der Auseinandersetzung mit Persönlichkeiten Vorbilder und Idole aus Geschichte und Gegenwart Fragen zu Werten Aus der Geschichte und Normen nachgehen. Elisabeth von Thüringen, Franz von Assisi, Hildegard von Bingen, Niklaus von Flüe → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Menschen einer Welt

Spuren religiösen Lebens begegnen und deren Kirchen, Klöster, Friedhöfe; Bildquellen Bedeutung früher und heute kennen lernen. Passionszeit, Osterzeit

Biblischen Texten und ihrem kulturellen Hinter- Amos, Jeremia grund nachgehen. Passion, Auferstehung, Pfingsten Bezüge zur heutigen Zeit herstellen. Gleichnisse Aktuelle Bezüge Widerstand leisten, Macht und Ohnmacht Moderne Prophetinnen und Propheten

Die «Bilder» religiöser Texte verstehen und mit eige- Biblische Texte nen Erfahrungen und Vorstellungen vergleichen. Religiöse Texte aus anderen Kulturen Aktuelle Bezüge Geborgenheit, Leben und Tod, Schuld und Verge- bung; Naturerscheinungen und -ereignisse; Gottes- bilder

→ Die Gesellschaft und ihre Veränderung → Der Staat und seine Entwicklung DEU Kultur

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 29 Menschen einer Welt

Lebenssituationen von Kindern in anderen Gebie- Kinderalltag in anderen Gebieten der Erde ten der Welt kennen lernen. Menschliche Grundbe- Kinderrechte dürfnisse und -werte kennen lernen. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Spuren anderer Kulturen in der eigenen Umgebung Menschen aus anderen Kulturen in der eigenen Wohn- entdecken. region Ernährung, Musik, Freizeitgestaltung; Glaube; Treff- punkte

Informationen zu aktuellen Ereignissen auf der Welt Was erfahren wir aus Medien? Wie wird Information einordnen lernen. Eigene Vorstellungen über die vermittelt? Welt klären; sich auf dem Globus zurechtfinden. Unterlagen in Sachbüchern, Zeitschriften Das eigene Bild der Welt – Vergleich mit Darstellungen von früher und heute und aus anderen Kulturen Prägbild «Erde»: Meere und Kontinente

Sich informieren, wie Menschen von Europa aus Voraussetzungen für Entdeckungsfahrten Teile der Welt entdeckten. Orientierungsinstrumente Entdeckungsfahrten

Die Begegnung zwischen Entdeckern und Einge- Gewaltsame Eroberung und Unterdrückung von borenen aus verschiedenen Perspektiven betrach- Ureinwohnern ten. Amerika Handel mit Waren und Menschen Afrika und Asien

Erkennen, dass viel Vertrautes aus unserem Alltag Herkunft von Gütern und Erkenntnissen aus fernen Gebieten stammt. Zunahme des weltweiten Austausches Kulturpflanzen Erfindungen aus vielen Gebieten der Erde, die bei uns angewendet werden → Produzieren – Konsumieren

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 30 Die Gesellschaft und ihre Veränderung

Sich ein Bild über die eigene Familiengeschichte Eigene Lebensgeschichte, wichtige Ereignisse im machen. Leben der Vorfahren Spuren der Vergangenheit nachgehen. Spuren in der eigenen Umgebung Alte Häuser, Kirchen, Schlösser, Klöster; Strassen, Eisenbahnen, Brücken

Sich mit Informationsmitteln und Gegenständen Familienalbum aus verschiedenen Zeiten auseinander setzen. Darstellungen zu Dorf und Stadt Alte Haushaltgegenstände Schriftliche Dokumente, Bücher, Bodenfunde, Bauten Museen

Sich über verschiedene Lebenssituationen von Lebensbilder aus dem Mittelalter um 1300 Menschen im Mittelalter informieren. Merkmale des Ein Dorf im Mittelalter Zusammenlebens auf dem Lande und in der Stadt Wohnung, Kleidung, Essen, Arbeit in Familie und im Mittelalter kennen lernen und Unterschiede fest- Dorfgemeinde, Religion stellen. Abhängigkeit der Bauernbevölkerung von Adeligen und Geistlichen Zehnten, Bodenzinse, Gerichte Eine Stadt im Mittelalter Wohnen, Wasser und Licht, Arbeit im Familienbetrieb Städtische Ordnung Zünfte, Schultheiss und Räte; Marktordnung → Produzieren – Konsumieren → Energie – Materie

Epochen zeitlich einordnen und deren typische Ein geschichtlicher Längsschnitt Merkmale festhalten. Entwicklung der Stadt Bern von der Gründung bis heute

→ Stadt – Land; wo viele und wo wenige Menschen leben → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Der Staat und seine Entwicklung

Sich über Ereignisse während der Entstehung der Entstehungsgeschichte der Eidgenossenschaft Eidgenossenschaft informieren und sie räumlich Gründungssagen; Wilhelm Tell einordnen. Handel und Verkehr am Gotthard Geschichtliches von Legenden und Sagen unter- Städte und Länder schliessen sich zusammen scheiden. Bern – Innere Orte

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 31 Erkennen, dass für die Organisation des gesell- Historisches Beispiel: schaftlichen und wirtschaftlichen Lebens Regelun- Handel und Verkehr am Gotthard im Mittelalter gen notwendig sind. Fehden, Selbstverwaltung, Landfriedensbündnisse mit Schiedsgerichten Vergleich mit heutigen Beispielen Verkehrsgesetze, Strafgesetz, Zollabkommen → Unterwegs sein – Handel und Verkehr

Erkennen, dass die Ausdehnung von Staaten zu Politik Berns im 15. Jahrhundert und die Grossmächte militärischen Konflikten führt. Österreich, Burgund und Frankreich Kriegsgeschehen aus unterschiedlicher Perspek- Burgunderkriege tive wahrnehmen. Krieg und Kriegserfahrungen aus der Sicht von Politi- kern, Söldnern und der betroffenen Bevölkerung

Strukturmerkmale der Eidgenossenschaft kennen Entwicklung des Staatenbundes der Alten Eidgenos- lernen und die Entwicklung mit Merkdaten ein- senschaft ordnen. Tagsatzung, gemeine Herrschaften, zugewandte Orte

Unterwegs sein – Handel und Verkehr

Sich Gewohnheiten des Unterwegsseins bewusst- Bedeutung des Verkehrs im eigenen Alltag machen. Schulweg, Einkaufen, Freizeit, Ferien Sich der Bedeutung des Verkehrs für das tägliche Vielfalt der Verkehrswege und Transportmittel Leben bewusst werden. Verkehrsnetz Schweiz Verkehrsverbindungen ins Ausland

Das Unterwegssein von Gütern und Personen Waren, Personen, Briefe und andere Mitteilungen auf erkunden. ihrem Weg → Produzieren – Konsumieren

Vergleiche zwischen früheren und heutigen Ver- Handel und Verkehr im Mittelalter kehrswegen anstellen und die besondere Lage der Transportmittel und -wege, Verkehrsdichte Schweiz im Alpenraum und in Europa erkennen. Verkehr durch die Alpen Transitverkehr heute und morgen → Der Staat und seine Entwicklung

Die Entwicklung des Verkehrs zurückverfolgen. Strassen-, Schienen-, Flugverkehr Ideen zur Mobilität in der Zukunft entwickeln. Mobilität früher – heute – morgen Neue Erfindungen, Veränderung der Gewohnheiten, Ausweitung oder Begrenzung der Mobilität Beeinträchtigungen der Natur und der Lebens- Lärm, Luftverschmutzung, Landschaftsveränderungen qualität durch den Verkehr wahrnehmen. → Produzieren – Konsumieren → Energie – Materie

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 32 Stadt – Land; wo viele und wo wenige Menschen leben

Sich in der Wohnregion auskennen und orientieren Erkundungen in der eigenen Wohnregion können. Unterschiedliche Wohn- und Lebensräume Wie Menschen wohnen, arbeiten, ihre Freizeit verbrin- erkunden. gen, am Verkehr teilnehmen, sich versorgen Eigene Beziehungen zu Orten in der Stadt und auf dem Land, Erlebnisse in der Wohnregion Arbeit mit verschiedenen Orientierungsmitteln Wichtige Orte und Verbindungen in der Wohnregion

Bedeutung und Merkmale der Stadt als Zentrum Stadt als Anziehungspunkt erkennen. Bauten, Einrichtungen, Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Sport- und Freizeitanlagen Arbeiten in der Stadt Wohnen in der Stadt

Sich mit der Entwicklung von Städten und ländli- Bevölkerungsentwicklung, Bauten und Anlagen in der chen Gebieten befassen. Stadt und auf dem Land Entwicklung der Stadt Stadt in der eigenen Region, Bern Leben auf dem Land und in der Stadt früher und heute → Die Gesellschaft und ihre Veränderung

Erkennen, weshalb Gebiete unterschiedlich besie- Agglomerations- und Abwanderungsgebiete im Ver- delt und genutzt werden. gleich; typische Räume in der Schweiz Unterschiedliche Nutzungen: Wohnen, Landwirtschaft, Industrie, Tourismus, Verkehr, Energie Nutzungskonflikte → Landschaften – Lebensräume → Produzieren – Konsumieren

Landschaften – Lebensräume

Spuren der Landschaftsgeschichte nachgehen und Steine und ihre Formen unterschiedlich geprägte Landschaften vergleichen. Erosion und Ablagerung durch Wasser und Eis Versuche mit Wasser

Sich informieren, wie Naturereignisse Landschaften Naturgefahren und Naturereignisse verändern und Menschen gefährden können. Menschen schützen sich und verändern die Natur Informationen zu aktuellen Ereignissen

Unterschiedliche Landschaften und Lebenssitua- Einzelbilder aus unterschiedlichen Gebieten der tionen von Menschen vergleichen. Schweiz Lebenssituation der Menschen, Besiedlung Traditionelle Nutzungen – moderne Nutzungen Veränderungen und Gefährdungen der natürlichen Grundlagen Vergleiche zu Landschaften in anderen Gebieten der Erde

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 33 Die Vielfalt von Landschaften und Lebensweisen Natürliche Grundlagen: Relief, Wetter, Wasser, Boden der Menschen erfassen und einfache Zusammen- Klimatische Vielfalt in der Schweiz hänge erkennen. Vergleich Tal – Berg: Höhen- und Nutzungsstufen Lebensweise und Nutzung: Besiedlung, Landwirt- schaft, Industrie, Tourismus, Verkehr, Energie Beziehungen zwischen verschiedenen Nutzungen Berglandwirtschaft – Tourismus Typische Landschaften der Schweiz Jura, Mittelland, Alpen «Typisch Schweiz»

→ Stadt – Land; wo viele und wo wenige Menschen leben → Produzieren – Konsumieren → Naturbegegnung → Erscheinungsformen des Lebens

Produzieren – Konsumieren

Am Beispiel unserer täglichen Versorgung Fragen Angebot und Nachfrage, Produktion und Handel, der Produktion und des Konsums von Gütern Warenherkunft, Vergleiche zu früher nachgehen. Landwirtschaftliche Produkte Elementare wirtschaftliche Zusammenhänge Wege vom Rohstoff zum Fertigprodukt erkennen. Eigene Produkte herstellen; Versuche zu verschiede- nen Produktionsmethoden; saisonale Unterschiede → Die Gesellschaft und ihre Veränderung → Unterwegs sein – Handel und Verkehr → Energie – Materie GES Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Einblicke gewinnen in die Arbeitswelt von Erkundungen bei Betrieben Produzentinnen und Produzenten. Einzelbilder zur landwirtschaftlichen Produktion und Verarbeitung in unterschiedlichen Gebieten Zusammenhänge zwischen den natürlichen Abhängigkeit der Produktion von Relief, Boden, Klima Grundlagen und den Produktionsmöglichkeiten Vergleiche mit anderen Gebieten der Erde herleiten. → Menschen einer Welt → Stadt – Land; wo viele und wo wenige Menschen leben → Landschaften – Lebensräume

Die Vielfalt von Formen des Konsums und eigene Freizeitgüter, Medienkonsum Konsumgewohnheiten wahrnehmen. → Gesundheit – Wohlbefinden

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 34 Naturbegegnung

Naturschauspiele wahrnehmen. Über die Bedeu- Wetter, Tages- und Nachthimmel tung von Naturerscheinungen für uns Menschen Einflüsse von Naturereignissen; Wetterfühligkeit nachdenken. → Landschaften – Lebensräume → Erscheinungsformen des Lebens

Naturerscheinungen über längere Zeit beobachten, Wetter Messungen und Versuche durchführen. Kenntnisse Wetterelemente, Wetterlagen, Wetterregeln zu Naturerscheinungen aufbauen und einfache Wetterstation, Tagebuch Zusammenhänge erkennen. Sternenhimmel in den vier Jahreszeiten; Sternkarte

Optische und akustische Erscheinungen wahrneh- Lichtquellen; Reflexion, Brechung men und untersuchen; Gesetzmässigkeiten fest- Regenbogen, optische Instrumente stellen. Donner, Wind Einfache Grössen messen, verknüpfen und be- Geschwindigkeit rechnen. MATH Sachrechnen

Sich mit elektrischen Phänomenen auseinander Elektrische Ladung; Blitz setzen; Gefahren im Umgang mit Strom kennen. Stromkreislauf, Serie- und Parallelschaltung

Einfache Modelle verstehen; sie von natürlichen Modelle zu Wetter, Sonne und ihren Planeten, physi- Erscheinungen ableiten oder auf diese übertragen. kalischen Phänomenen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 35 Energie – Materie

Eigenschaften der Energie untersuchen. Speichern, Freisetzen, Umwandeln; Energieformen Spielsachen, alltägliche Geräte

Die Bereitstellung, die Bedeutung und die Vor- und Umwandlung von Wärmeenergie in mechanische Nachteile verschiedener Energieformen verglei- Energie chen. Dampfmaschine, Viertaktmotor, Solarofen Kochen, Heizen und Fahren mit Elektrizität und mit fossilen Brennstoffen Luftbelastung durch Verbrennung; erneuerbare Energieformen → Unterwegs sein – Handel und Verkehr

Den eigenen Energieverbrauch abschätzen. Mit Licht, Wärme, Batterien, Warmwasserverbrauch Energie sparsam umgehen. → Produzieren – Konsumieren

Nachvollziehen, wie sich die Menschen Energie- Vom Wasserrad zur Turbine, vom Kienspan zur Leucht- formen durch das Erfinden von Maschinen nutzbar röhre machten und machen. → Die Gesellschaft und ihre Veränderung

Eigenschaften von Stoffen mit den Sinnen erfassen Farbe, Klang, Geruch, Geschmack, Oberfläche, und untersuchen. Wärmeleitung, Härte Begriffe mit Hilfe von Modellen klären. Verschiedene Stoffe im gleichen Aggregatzustand, gleicher Stoff in verschiedenen Aggregatzuständen

Mit Stoffen sachgerecht, sparsam und sorgfältig Holzarten, Kunststoffe, Metalle; Wiederverwertung umgehen. GES Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

GES TTG, Gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 36 Erscheinungformen des Lebens

Einblick gewinnen in die Vielfalt der Lebewesen und Erkundungen in der eigenen Region ihrer Lebensräume. Natürliche Lebensräume, Lebensräume in der Siedlung Lebensgemeinschaften → Landschaften – Lebensräume

Entwicklungsvorgänge bei Lebewesen kennen Entwicklung bei ausgewählten Tieren und Pflanzen lernen und die Erkenntnisse auf verwandte Arten Vom Ei zum ausgewachsenen Tier übertragen. Bau und Funktion pflanzlicher Organe untersuchen. Wurzel, Stengel, Blatt

Verhalten von Tieren beobachten, festhalten, Verhaltensinventar ordnen, vergleichen und auswerten. Verhalten von Tieren in Freiheit und in Gefangenschaft Über die Bedeutung von Haustieren für die Tierpark, Zoo, Zirkus, Reservate Menschen nachdenken. Hunde, Katzen, Pferde als Freunde; Domestikation der Haustiere

Ordnungsprinzipien im Tier- und Pflanzenreich fest- Familienmerkmale; Farben, Standorte stellen. Einfache Bestimmungshilfen anwenden. Ausgewählte Beispiele von Pflanzen und Tieren Eigener Bestimmungsschlüssel

Anpassungen von Pflanzen und Tieren an ihre Gruppen im ökologischen Zusammenhang Lebensräume beobachten. Verschiedene Lebens- Frühblüher; Winterschläfer räume miteinander vergleichen. Anpassungen an Jahreszeiten, Kälte, Hitze, Trocken- heit und menschliche Einflüsse → Naturbegegnung

Den Reichtum an einheimischen Pflanzen- und Naturschutzregeln Tierarten und deren Schutzwürdigkeit erkennen. Artenvielfalt, rote Listen Kontakte zu Fachleuten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 37 Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 38 Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 39 Fähigkeiten und Fertigkeiten

Zusammenarbeiten

In der Zusammenarbeit mit andern initiativ, rück- DEU Kommunikation sichtsvoll und mitverantwortlich sein. Gemeinsam Ideen entwickeln, Arbeiten planen und durchführen. Ziele und Vereinbarungen festlegen, einhalten und überprüfen. Verschiedene Rollen in der Gruppe übernehmen. Meinungen anderer kennen und Situationen ande- rer einschätzen lernen. Persönliche Rückmeldun- gen geben; Kritik andern gegenüber fair anbringen. Konflikte offen legen und gemeinsam Lösungen finden.

Selbständig arbeiten

Verschiedene Arbeitsweisen zur Informationsge- DEU Persönliche Vorhaben winnung erproben, vergleichen und überdenken. MATH Problemlöseverhalten Sich mit Fragen zur eigenen Arbeitshaltung und GES Gestalterischer Aspekt Arbeitstechnik auseinander setzen. SPO Übergreifende Aufgaben Eigene Stärken und Schwächen einschätzen lernen. ZUS Medienerziehung, Informatik Sich mit einem Thema oder einer Frage über längere Zeit befassen. Die Arbeitsschritte von der Wahl des Themas bis zur Präsentation planen und ausführen. Dabei die eigenen Leistungen und das eigene Verhalten beurteilen.

Situationen und Sachen begegnen

In der Sachbegegnung möglichst viele Sinne ein- DEU Begriffe; Kommunikation setzen. Elemente, Vorgänge und Veränderungen in MATH Sachrechnen der Natur und im Siedlungsraum betrachten, beob- GES Gestalterischer Aspekt achten und vergleichen. ZUS Berufswahlvorbereitung Durch Erproben und Anwenden Erfahrungen mit verschiedenen Arbeitsmethoden sammeln. Durch Fragen, Vergleiche und Versuche Einsichten gewinnen. Experimente in allen Schritten planen und durch- führen. Befragungen von Personen vorbereiten, durch- führen und auswerten. In der Situations- und Sachbegegnung Resultate in geeigneter Form aufnehmen und festhalten. Eine kritische Haltung gegenüber Aussagen einnehmen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 40 Analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken

Fragen zu Sachverhalten und Situationen klären. DEU Begriffe Gesichtspunkte für die Betrachtung und für Verglei- MATH Problemlöseverhalten che suchen, Vermutungen anstellen und prüfen, ZUS Informatik Ergebnisse beurteilen. Begriffe aufbauen und anwenden. Ordnungsprinzi- pien zu Sachbereichen kennen lernen und anwen- den. Ausgehend von der Begegnung mit Sachen und Situationen einfache Modelle entwickeln. Elemente, Verknüpfungen, Abhängigkeiten und Zusammenhänge zu Sachfragen schematisch darstellen.

Sich orientieren Persönliche Orientierung

Orientierungshilfen für sich selber finden. DEU Begriffe, Kommunikation Werte und Normen überdenken. ZUS Berufswahlvorbereitung Sich mit Ideen, Gedanken, Visionen verschiedener Menschen und Gruppierungen auseinander setzen. Sich mit Aussagen und Vorstellungen zur Zukunft befassen und eigene Perspektiven entwickeln. Fragen zur eigenen Schul- und Berufslaufbahn klären.

Räumliche Orientierung

Räumliche Dimensionen einschätzen lernen; DEU Begriffe Grössenverhältnisse und Distanzen vergleichen. MATH Geometrie Orientierungsmittel kennen und anwenden. GES BG, gestalterischer Aspekt (Raum) Sich wichtige Elemente und Merkmale der Erde SPO Sport im Freien einprägen; Ereignisse, Sachverhalte und Situatio- nen räumlich einordnen.

Zeitliche Orientierung

Zeitliche Dimensionen und Entwicklungen von DEU Begriffe kürzerer und längerer Dauer wahrnehmen. Aktuelle Ereignisse und Strukturen als Folgen geschichtlicher Entwicklungen verstehen. Entwicklungen und Strukturen in verschiedenen Lebensbereichen in ihrem zeitlichen Zusammen- hang erkennen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 41 Mit Medien arbeiten

Sich in unterschiedlichen Informationsmitteln selb- DEU Persönliche Vorhaben ständig zurechtfinden. Verschiedene Text- und ZUS Medienerziehung, Informatik Bildsorten unterscheiden können. Beurteilen, welche Informationsmittel für die Bear- beitung einer Fragestellung am zweckmässigsten sind. Informationen aus Medien verarbeiten, Inhalte strukturieren und zusammenfassen. Informationen vergleichen und dabei Standpunkte und Beurteilungen erkennen.

Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen

Geräte sachgerecht einsetzen und richtig bedienen. Grundlagen für die Wartung von Geräten und Hilfs- mitteln kennen und anwenden. Die notwendigen Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Geräten und Hilfsmitteln kennen und sich entsprechend verhalten. Mit Hilfsmitteln und Reagenzien umweltschonend umgehen; Regeln für die umweltgerechte Ent- sorgung einhalten.

Darstellen und umsetzen

Gesichtspunkte für die Wahl der Darstellungsform DEU Begriffe; Kommunikation, persönliche Vorhaben kennen und anwenden. MATH Mathematisierfähigkeit Ergebnisse von Erkundungen und Informationen GES Gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt aus Medien in Texten, auf Bildern, Skizzen, Plänen, ZUS Medienerziehung, Informatik Karten, in Diagrammen, Tabellen festhalten und präsentieren. Selbständig Dokumente, Ausstellun- gen u.a. gestalten. Modelle entwerfen und her- stellen. Sachverhalte und Situationen in Bewegung und Spiel umsetzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 42 Themenfelder Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft (Religion/Lebenskunde)

Persönliche, soziale und politische Fragen bespre- Leben in Gemeinschaft und in der Gesellschaft chen und nach sinnvollen Handlungsmöglichkeiten Aktuelle Fragen und Vorkommnisse im sozialen und suchen. politischen Umfeld der Schülerinnen und Schüler

Sich und andere kennen und verstehen. Wer bin ich? Wer bist du? Aufeinander eingehen. Meine Lebensgeschichte

Eigenes und fremdes Rollenverhalten erkennen. Gruppe, Gruppendruck, Rollen Sich mit unterschiedlichen Formen des Verhaltens Typisch Mann? Typisch Frau? und Zusammenlebens auseinander setzen. Familie, Lebensgemeinschaften

Grundlegende Erfahrungen in der Begegnung mit Freiheit und Abhängigkeit anderen Menschen reflektieren. Liebe, Freundschaft, Partnerschaft, Homosexualität Sexualität, Verhütung

Verantwortung für sich und andere wahrnehmen. Abgrenzung und Solidarität Normen und ihre Konsequenzen überprüfen. Anpassung und Widerstand Ursachen von Konflikten erkennen und konstruk- Unterschiedliche Formen von Gewalt und Aggression tives Konfliktverhalten einüben. Konflikte – Konfliktlösungen

Menschen in anderen Lebenssituationen kennen Minderheiten in unserer Gesellschaft lernen und Verständnis für ihre Werte und Lebens- Begegnung mit behinderten Menschen umstände gewinnen.

→ Zukunft → Gesundheit – Wohlbefinden → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Menschen einer Welt → Konflikte – Konfliktlösungen → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Zukunft (übergreifend)

Eine hoffnungsvolle Grundhaltung für das Leben in Lebenssinn, Lebensqualität der Zukunft aufbauen. Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft Was heisst Fortschritt? → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Über die eigene Lebenssituation in der Mitwelt Fragen, Probleme, Erfahrungen aus dem individuellen, nachdenken. Sich dazu äussern können. sozialen und politischen Alltag Vorstellungen und Erfahrungen anderer Menschen kennen lernen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 43 Erwartungen, Hoffnungen, Ängste in Bezug auf die Berufswünsche und Berufsvorstellungen Zukunft formulieren. Visionen entwickeln. Gedanken und Visionen zur Mitwelt Aussagen von Frauen und Männern aus verschiedenen Lebensbereichen und Kulturen zur Zukunft → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder ZUS Berufswahlvorbereitung

Ideen für die eigene Zukunft und für die Zukunft Gegenüberstellung Vision – Alltag der Mitwelt entwickeln, auf ihre Realisierbarkeit hin Schritte für die Umsetzung von Ideen überprüfen und umsetzen. Klassenprojekt Zukunftswerkstatt

Wege in eine verantwortungsbewusst gelebte Unsere Zukunft in der Mitwelt Zukunft suchen. Mögliche Handlungsweisen ent- → Gesundheit – Wohlbefinden wickeln und erproben. → Menschen einer Welt → Konflikte – Konfliktlösungen → Bevölkerung – Menschen unterwegs → Arbeitswelten → Konsum → Natur erhalten – Raum gestalten

Gesundheit – Wohlbefinden (übergreifend)

Eine positive Grundhaltung zu sich selber aufbauen. Lebensfreude, Lebenslust Sich der eigenen Verantwortung für Gesundheit und Freude – Angst, Geborgenheit – Bedrohung Wohlbefinden bewusst werden. Menschen, die sich für Gesundheit und Wohlbefinden Erkennen, dass Krankheit die persönliche Entwick- einsetzen lung beeinflussen kann. Menschen, die mit Krankheit oder Behinderung ihr Leben meistern und gestalten → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Zukunft

Bedürfnisse und Gewohnheiten wahrnehmen und Alltagsgestaltung und -bewältigung überdenken. Gesundheitsförderndes Verhalten auf- Bewegung – Ruhe, Arbeit – Freizeit, Ernährung bauen. Konsum-, Genuss-, Suchtmittel Eigenes Suchtverhalten erkennen. Handlungswei- Einflüsse der sozialen Mitwelt auf das persönliche sen für den Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln Wohlbefinden entwickeln und Neinsagen lernen. Menschen in schwierigen Lebenssituationen Einbezug von Fachleuten → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Konsum → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 44 Sich mit Fragen zu Freundschaft, Liebe und Formen der Sexualität Sexualität auseinander setzen. Aids, Aidsprävention Verantwortung für sich selbst und die Partnerin Geschlechtskrankheiten oder den Partner wahrnehmen. Empfängnisverhütung, Geburtenkontrolle, Schwanger- schaftsabbruch → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft

Grundkenntnisse über den menschlichen Körper Stoffwechselorgane, Blut – Blutkreislauf erwerben. Belastete Umwelt Bedrohungen der Gesundheit wahrnehmen und Allergien, Krebs, Erbkrankheiten sich über Präventionsmöglichkeiten informieren. Aktive und passive Immunisierung Haltungsschäden Lärm, Einwirkung des Sonnenlichts → Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren

SPO Übergreifende Aufgaben

Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder (Religion/Lebenskunde)

Über die Bedeutung von Religion im eigenen Leben Was ist Religion? und in der Gesellschaft nachdenken. Was bewirkt Religion?

Die Anliegen und Merkmale von Religionen und Gemeinsame Wurzeln, verschiedene Wege: Judentum, religiösen Bewegungen kennen lernen. Christentum und Islam Gemeinsamkeiten, Beziehungen und Unterschie- Religionen des Ostens den von Religionen und religiösen Bewegungen Religiöse Sondergruppen nachgehen. Naturreligionen → Die Erde verändert sich → Pflanzen – Tiere – Menschen

Sich mit menschlichen Grunderfahrungen und mit Glück, Leiden, Leben und Tod Deutungen dazu auseinander setzen. Gewissen – Normen – Autorität Sich Wertvorstellungen der eigenen und anderer Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder Kulturen bewusst machen und eine eigene Haltung → Menschen einer Welt finden. → Energie – Materie

Frauen und Männer kennen lernen, die sich bei- Rigoberta Menchu, Mahatma Gandhi, Gertrud Kurz, spielhaft für Frieden, Gerechtigkeit und die Be- Martin Luther King, Nelson Mandela wahrung der Schöpfung einsetzen oder eingesetzt Befreiungstheologie haben. → Menschen einer Welt → Die Gesellschaft und ihre Veränderung → Konflikte – Konfliktlösungen

→ Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Zukunft DEU Kultur GES Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 45 Menschen einer Welt (übergreifend)

Eigenes Verhalten gegenüber Menschen aus ande- Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen ren Kulturen wahrnehmen. Sich in die Situation Eigene Erlebnisse – Vorurteile anderer Menschen einfühlen und andere Lebens- «Perspektivenwechsel»: Ich als Fremde, als Fremder formen achten. Lebenssituationen in anderen Kulturen Den Dialog und den Austausch mit Menschen → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft anderer Kulturen als Bereicherung erfahren. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Sich mit geographischen und geschichtlichen Einen typischen Raum oder ein Land als Ausgangs- Ursachen sowie mit den Folgen globaler Verschie- punkt denheiten und Ungleichheiten auseinander setzen. Sahel, Himalaja, Bolivien, Kapverde, Bangladesh Naturräumliche Bedingungen (Klima, Boden, Vege- tation, Wasser), Landnutzung → Landschaftszonen – Lebensräume → Typische Räume – Länder Bevölkerung Frühere und heutige Kulturen Kolonialismus im 19. und 20. Jahrhundert (Eroberung, Verwaltung, Wirtschaft) Wege in die politische Unabhängigkeit und weitere Entwicklung → Staatengemeinschaften – internationale Organi- sationen → Konflikte – Konfliktlösungen Globale Ungleichheiten Lebenssituation, Besitzverhältnisse, Bildung, Arbeit

Die globale Vernetzung im eigenen Lebensbereich Ein Thema als Ausgangspunkt erfahren. Kolonialwaren, Rohstoffe, Tourismus Möglichkeiten für solidarisches Handeln kennen Welthandel, Bedeutung für die Schweiz und wahrnehmen. Fairer Handel → Rohstoffe – Energie

Sich mit Menschen in schwierigen Verhältnissen Strassenkinder, Kinder als Arbeiterinnen und Arbeiter, beschäftigen. Opfer von Naturereignissen, Menschen auf der Flucht Klassenprojekt zugunsten benachteiligter Menschen → Die Gesellschaft und ihre Veränderung → Der Staat und seine Entwicklung → Bevölkerung – Menschen unterwegs → Arbeitswelten

Organisationen und Menschen kennen lernen, die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sich für benachteiligte Menschen und eine globale Lokale Selbsthilfeprojekte Weltsicht einsetzen. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Vorstellungen von künftigen Entwicklungen in der Berichte zu Entwicklungsfragen einen Welt kennen lernen; Möglichkeiten für Hand- Weltbevölkerung, Umwelt und Entwicklung, Welt- lungsweisen suchen. wirtschaft → Zukunft → Bevölkerung – Menschen unterwegs

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 46 Die Gesellschaft und ihre Veränderung (Geschichte)

Sich mit den gesellschaftlichen Veränderungen und Französische Revolution deren Ursachen am Beispiel der Französischen Gesellschaftliche Ursachen Revolution beschäftigen. Die drei Stände und die absolute Monarchie; Ereig- Ereignisse mit Merkdaten einordnen und aus- nisse 1789–1795 gewählte Begriffe kennen lernen. Verfassung und Menschenrechte Von der Republik zum Kaiserreich FRE Französisch: Kultur, Lebensweise

Erkennen, welche Wellen von Erneuerungen in Die Schweiz während der Französischen Revolution allen Lebensbereichen eine Revolution mit sich → Der Staat und seine Entwicklung bringen. Neuordnung Europas: Wiener Kongress 1815; Entste- hung von Nationalstaaten

Sich mit den Menschenrechten auseinander Verwirklichung der Menschenrechte und der Rechte setzen. Erkennen, dass persönliche und politische der Frau heute Rechte für alle Menschen wichtig sind. Demokratiebestrebungen in verschiedenen Ländern Organisationen und Menschen begegnen, die sich Menschenrechtsorganisationen für die Menschenrechte einsetzen. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Menschen einer Welt

→ Staatengemeinschaften – internationale Organi- sationen → Konflikte – Konfliktlösungen

Der Staat und seine Entwicklung (Geschichte)

Sich als Teil der Gesellschaft und des Staates wahr- Bundesstaat, Volk, Verfassung, Behörden nehmen und die politischen Rechte und Pflichten → Die Gesellschaft und ihre Veränderung kennen. → Arbeitswelten

Die Gründe für die Entstehung und wichtige Ent- Liberale Verfassungen der Kantone am Beispiel Bern wicklungen des Bundesstaates Schweiz kennen. Einheitlicher Wirtschaftsraum als Ziel Volksschule, Vereine, Presse Die Bundesverfassung von 1848 und ihre Entwicklung bis heute Rechtsgleichheit, Wahl- und Stimmrecht Aufgabenteilung von Bund, Kantonen und Gemeinden Neue Aufgaben des Staates Umwelt- und Energiepolitik, Asylpolitik

Zielsetzungen verschiedener Interessengemein- Parteien, Verbände, andere Interessengemeinschaften schaften vergleichen und beurteilen.

Sich über das politische Geschehen informieren Aktuelle Wahlen und Abstimmungen in Gemeinde, und eine eigene Meinung zu politischen Fragen Kanton und Bund bilden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 47 Die Stellung der Schweiz in der Welt erkennen und Schaffung einheitlicher Wirtschaftsräume sich der weltweiten politischen und wirtschaftlichen Schweiz und EU Verflechtungen bewusst werden. → Menschen einer Welt → Staatengemeinschaften – internationale Organi- sationen

Zusammenhänge zwischen persönlichen Freiheiten Entwicklung des Sozialstaates und sozialer Sicherheit erkennen. Generalstreik 1918, Arbeiterbewegungen Entwicklung der Sozialversicherungen → Arbeitswelten

Staatengemeinschaften – internationale Organisationen (Geschichte)

Den geschichtlichen Hintergründen aktueller Situa- Politische Veränderungen in ausgewählten Staaten tionen und Konflikte in europäischen Staaten nach- Staatengemeinschaften im Wandel gehen. Deutschland, osteuropäische Länder Nationalitätenkonflikte in Europa → Die Gesellschaft und ihre Veränderung

Kenntnisse über die politische Blockbildung nach Deutschland und die Sieger des 2. Weltkriegs dem 2. Weltkrieg erwerben. Zwei politische, militärische und wirtschaftliche Blöcke Zusammenhänge zwischen europäischer und unter Führung der USA und der UdSSR aussereuropäischer Geschichte erkennen. Der Kalte Krieg und seine Auswirkungen in der Welt, in Europa, in der Schweiz → Konflikte – Konfliktlösungen

Sich mit der Entwicklung und Bedeutung von Neuordnung Europas nach 1990 Staatengemeinschaften befassen. Von der EWG zur EU Idee eines geeinten Europas → Arbeitswelten

Sich mit der Rolle der Schweiz in Europa und in der Die schweizerische Aussenpolitik Welt von heute auseinander setzen. Die Schweiz und die UNO-Organisationen → Der Staat und seine Entwicklung

Sich über Ursachen und Ereignisse eines aktuellen Balkan, Naher Osten Konflikts informieren und Zusammenhänge erken- Bedeutung und Einflussnahme von Staatengemein- nen. schaften und internationalen Organisationen → Menschen einer Welt → Konflikte – Konfliktlösungen → Typische Räume – Länder → Rohstoffe – Energie

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 48 Konflikte – Konfliktlösungen (übergreifend)

Den eigenen Umgang mit Gewalt, Aggression und Konflikte in Familie, Schule und Freizeit Konflikten überdenken. Gewalt unter Kindern und Jugendlichen Verschiedene Möglichkeiten der Konfliktbewälti- Situationen in der Klasse: Gespräche und Verhand- gung kennen und sich für friedliche Lösungen ein- lungen, Kompromisse setzen.

Eigene Vorurteile und Feindbilder erkennen und ab- Beispiele im eigenen Umfeld bauen. Formen des Rassismus Sich gegen jede Art von Diskriminierung und Benach- Antisemitismus, Sexismus teiligung von Menschen einsetzen. Fremdenfeindlichkeit bei uns

Sich mit Konflikten zwischen Bevölkerungsgruppen Friedliche und kriegerische Konfliktlösungen, Hinter- und Nationen auseinander setzen; Konfliktlösungen gründe von Konflikten erkennen und beurteilen. Diplomatische Lösung, Schiedsgericht, Rolle der UNO Aktuelles Ereignis Kriege und ihre Folgen Der 2. Weltkrieg → Staatengemeinschaften – internationale Organisa- tionen

Sich mit den Folgen kriegerischer Auseinander- Situation der Zivilbevölkerung bei kriegerischen setzungen und der Situation betroffener Menschen Auseinandersetzungen befassen. Verfolgte Menschen Zerstörung von Siedlungen und Anlagen Folgen für die Natur Wandel im Kriegsbild des 20. Jahrhunderts Macht und Ohnmacht des Einzelnen

Menschen und Organisationen kennen lernen, die Gelebte Gewaltlosigkeit: Gandhi, Geschwister Scholl sich für Frieden eingesetzt haben oder einsetzen. Friedens- und Menschenrechtsorganisationen → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Die Gesellschaft und ihre Veränderung

Erkennen, dass die Schweiz eng mit den welt- Schweizerische Aussenpolitik weiten Entwicklungen, Problemen und Konflikten Die Schweiz und die UNO-Organisationen verflochten ist. Migrationspolitik Wirtschaftliche Verflechtungen → Staatengemeinschaften – internationale Organisa- tionen

→ Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft → Zukunft → Menschen einer Welt → Bevölkerung – Menschen unterwegs → Typische Räume – Länder → Rohstoffe – Energie

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 49 Bevölkerung – Menschen unterwegs (übergreifend)

Über Begegnungen mit Menschen auf Ferienreisen Landschaften, Lebensweise der Menschen, Kultur der berichten. Sich überlegen, wie wir Land und Leuten ansässigen Bevölkerung, Verständigung auf Reisen begegnen. Bedeutung des Tourismus; Tourismus als grösste Völkerbewegung Formen des Reisens, Reisevorbereitung Wahl der Verkehrsmittel; Reisewege, -zeiten; Kapazitäten

Sich mit den Lebensbedingungen von Menschen in Bevölkerungswachstum und Massenarmut in der einem Auswanderungsland befassen. Schweiz im 18./19. Jahrhundert Gründe für die Auswanderung und die Wahl des Auswanderung aus der Schweiz nach Nordamerika im Ziellandes kennen lernen. 19. Jahrhundert

Sich informieren, wie ein «neuer» Kontinent besie- Besiedlung Nordamerikas durch Menschen aus delt wurde. Die Begegnung zwischen Einwanderern Europa und Afrika und der ansässigen Bevölkerung aus unterschiedli- Begegnung der indianischen Bevölkerung mit chen Perspektiven betrachten. Siedlerinnen und Siedlern

Die Ursachen und Folgen von Auswanderung und Menschen auf der Flucht vor Krieg und Naturkata- Flucht in der heutigen Zeit mit den historischen strophen, Schweizerinnen und Schweizer in anderen Ereignissen vergleichen. Ländern, Menschen auf der Suche nach Arbeit Ausmass weltweiter Migration → Konflikte – Konfliktlösungen

Ursachen des Bevölkerungswachstums im Vergleich verschiedener Situationen 19. Jahrhundert und heute kennen. Im Berggebiet der Schweiz – Im Berggebiet Nepals Armut, medizinische Versorgung, Bildung, Situation der Frauen, Kinder als «reale Sozialversicherung» Über die künftige Bevölkerungsentwicklung Mögliche Varianten der Bevölkerungsentwicklung in der nachdenken. Schweiz, Prognosen für die Zukunft im Vergleich Situation der Jugendlichen, der älteren Menschen; Überalterung, Entwicklung des Sozialstaates → Zukunft → Menschen einer Welt → Landschaftszonen – Lebensräume → Typische Räume – Länder Landschaftszonen – Lebensräume (Geographie)

Einblick erhalten in das Leben der Menschen in ver- Abfolge von Einzelbildern schiedenartigen Landschaftszonen. Merkmale und Nord- und Südeuropa im Vergleich Unterschiede von Landschaftszonen herausfinden. In den gemässigten Breiten: Leben am Meer, im Innern Eigene Erlebnisse und Bezüge zu verschiedenen des Kontinents Landschaftszonen wahrnehmen. Wüste, Flussoase Gebiete mit Trocken- und Regenzeiten Immerfeuchte Tropen Eigene Bezüge zu behandelten Einzelbildern Ferienerlebnisse, Kontakte mit Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Räume, Angebot an Lebensmitteln aus unterschiedlichen Landschaftszonen, fremde Speisen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 50 Erkennen, wie Menschen von den natürlichen Landwirtschaftliche Nutzung an der Kälte- und Grundlagen abhängig sind und sich den Lebens- Trockengrenze und in Gebirgsräumen räumen anpassen.

Kenntnisse zum Klima erarbeiten und elementare Sonnenstand, Jahreszeiten Zusammenhänge verstehen. Breitenkreise (Äquator, Wende- und Polarkreise) Temperaturunterschiede, globale Windsysteme, Regenzonen und -zeiten Klimadiagramme → Erde – Sonne – Universum

Einzelbilder als Teile von Landschaftszonen einord- Merkmale von Landschaftszonen nen und sich Merkmale und die globale Verteilung Klima, Vegetation, Landnutzungsformen, Bevölke- von Landschaftszonen einprägen. rungsdichte Arbeit mit thematischen Atlaskarten → Menschen einer Welt → Bevölkerung – Menschen unterwegs → Typische Räume – Länder → Ökosysteme Typische Räume – Länder (Geographie)

Lebenssituationen von Menschen in unterschied- Einzelbilder zu Lebenssituationen von Menschen: lichen Räumen der Erde kennen lernen. im Ballungsraum einer Metropole Paris, Mexico City, Tokio in einem intensiv genutzten ländlichen Raum Niederlande, Bangladesh in einem Randgebiet Alaska, Sibirien, Sahel

Zu einem ausgewählten Land mit unterschiedlichen Grösse, Lage zum Meer, geographische Breite, Informationsmitteln Merkmale zusammentragen. typische Landschaften (Relief, Klima, Vegetation) Lernen, ein Land nach verschiedenen Gesichts- Bevölkerungsverteilung, wirtschaftliche Schwerpunkte punkten zu charakterisieren. (Landwirtschaft, typische Industriezweige, Export- produkte), Verkehrsnetz, Eigenarten des Landes Arbeit mit unterschiedlichen Informationsmitteln Atlas, Nachschlagewerke, Zeitschriften, PC-Software

Zwei gegensätzliche Räume oder Länder miteinan- Kalifornien – Mali, Amazonien – Java, Himalaja – der vergleichen. Einfache Zusammenhänge Gangesebene, USA – Japan zwischen verschiedenen Merkmalen erkennen.

Sich eine Auswahl von typischen Räumen und Arbeit mit thematischen Atlaskarten Ländern einprägen und sich einen Überblick über Dicht und dünn besiedelte Räume, Wirtschaftszentren, deren Lage und Dimension auf dem Globus wichtige Verkehrswege, rohstoffreiche Gebiete, verschaffen. agrarische Gunsträume, bedeutende Länder ver- schiedener Kontinente → Menschen einer Welt → Staatengemeinschaften – internat. Organisationen → Konflikte – Konfliktlösungen → Bevölkerung – Menschen unterwegs → Landschaftszonen – Lebensräume → Rohstoffe – Energie → Arbeitswelten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 51 Rohstoffe – Energie (übergreifend)

Den Rohstoff- und Energieverbrauch für verschie- Heizung, Kühlung, Verkehr, Nahrung dene Tätigkeiten und Produkte vergleichen. Energie- und Rohstoffbilanz: Glas, PET, Alu Belastungen der Umwelt Rohstoff- und Energieverbrauch in unterschiedlichen Ländern

Ideen für einen haushälterischen Umgang mit Unterschiedliches Konsumverhalten im Bereich Energie Energie und Rohstoffen entwickeln und in einzel- und Rohstoffe nen Bereichen umsetzen. Batterien, Verpackungen, graue Energie Vermeiden – Sparen – Erneuern – Wiederverwenden

Erkennen, dass die Rohstoff- und Energie- Erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger, ressourcen begrenzt sind. Energiereserven – Energieverbrauch Rohstoffvorkommen, -reserven, -verbrauch, Recycling, Umweltbelastung

Den Weg eines Rohstoffs und eines Energieträgers Metallische Rohstoffe, Erdöl von der Förderung bis zur Entsorgung verfolgen; Erschliessung, Transport, Verarbeitung, Welthandel, dabei elementare Verflechtungen in Wirtschaft und Preise, Arbeitsverhältnisse, Konflikte Politik kennen lernen.

Sich einen Überblick über die weltweiten Handels- Wege und Brennpunkte des Welthandels wege von Rohstoffen und Energieträgern Wichtige Seewege, Meerhafen, industrielle Grossräume verschaffen.

Sich mit den Veränderungen und Folgen der Ent- Steinzeiten – Metallzeiten deckung und Verwendung von Rohstoffen und Industrialisierung im 19. Jahrhundert Energieträgern befassen. Kunststoffe Kohle – Erdöl – Uran

→ Menschen einer Welt → Staatengemeinschaften – internationale Organi- sationen → Konflikte – Konfliktlösungen → Typische Räume – Länder → Arbeitswelten → Konsum → Die Erde verändert sich → Energie – Materie → Ökosysteme GES TTG, technologischer Aspekt, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 52 Arbeitswelten (übergreifend)

Die Vielfalt von Formen der Arbeit erfassen und die Arbeitszeit und Freizeit Bedeutung der Arbeit für die Lebensgestaltung Erwerbsarbeit, Haus- und Familienarbeit, soziale Arbeit erkennen. Lebens- und Haushaltsformen Über die eigene Beziehung zur Arbeit nachdenken. Aufteilung von Arbeiten in Partnerschaft und Familie Perspektiven für die eigene Berufstätigkeit und die «Frauenberufe», «Männerberufe» Alltagsgestaltung entwickeln. Aufteilung und Verteilung der Erwerbsarbeit Arbeitslosigkeit, Arbeit und Status Unterschiedliche Entschädigung für Arbeitsleistungen → Zukunft ZUS Berufswahlvorbereitung

Die Bedeutung von Fähigkeiten und Arbeitstechni- Persönliche Fähigkeiten, Arbeitstechniken, Zusammen- ken in unterschiedlichen Arbeitsbereichen erken- arbeit, Konfliktlösungen in der Haus-, Familien- und nen. Erwerbsarbeit → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung ZUS Berufswahlvorbereitung

Einblicke in Produktionsabläufe und Dienstleis- Rohstoff – Produktion – Handel – Transport – Konsum tungsangebote gewinnen; Menschen am Arbeits- – Abfall – Recycling platz begegnen. Einfache wirtschaftliche Zusam- Arbeiten, die mit verschiedenen Gütern und Dienst- menhänge erkennen. leistungen in Zusammenhang stehen Betriebserkundungen → Rohstoffe – Energie → Konsum ZUS Berufswahlvorbereitung GES TTG, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Die Entwicklungen in den Arbeitswelten verfolgen Von der Heimarbeit zur Fabrikarbeit und mit heute vergleichen. Veränderungen und Industrialisierung im 19. Jahrhundert Zusammenhänge erkennen. Frauen-, Männer- und Kinderarbeit, Alltagsgestaltung Arbeit, Freizeit, Essen, Wohnen Veränderungen in der Wirtschaft Firmengeschichte Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, Sozial- partnerschaft → Menschen einer Welt → Der Staat und seine Entwicklung → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Merkmale von Wirtschaftsräumen betrachten und Wirtschaftliche Merkmale der Wohnregion, des unterschiedlich geprägte Wirtschaftsräume verglei- Kantons Bern, der Schweiz chen. Arbeitsplatzangebot; ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz Vergleiche Industrieort – Tourismusort Wirtschaftliche Zentren und Randgebiete Europas → Typische Räume – Länder

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 53 Merkmale des Wirtschaftswandels in der Schweiz Entwicklungen in der Landwirtschaft, in Industrie und im 20. Jahrhundert kennen. Gewerbe, im Dienstleistungssektor Wirtschaftliche Verflechtungen der Schweiz mit der Die Schweiz im Welthandel ganzen Welt erkennen. Importe, Exporte, Verflechtung einzelner Wirtschafts- zweige mit dem Ausland → Menschen einer Welt → Staatengemeinschaften – internat. Organisationen

Auswirkungen des Wirtschaftswandels auf die Veränderungen im Siedlungs- und Landschaftsbild natürliche Mitwelt erkennen und darüber nach- Luft-, Boden-, Gewässerbelastung denken. Vergleich: Veränderungen in einem anderen euro- päischen Wirtschaftsraum → Typische Räume – Länder → Ökosysteme → Natur erhalten – Raum gestalten

Konsum (Hauswirtschaft)

Eigene Konsumbedürfnisse wahrnehmen und sich Existenz-, Kultur- und Luxusbedürfnisse kritisch mit dem Angebot an Gütern auseinander → Gesundheit – Wohlbefinden setzen. Ökonomische, ökologische, gesundheitliche Aspekte des eigenen Konsumverhaltens GES TTG, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt SPO Übergreifende Aufgaben

Bewusst einkaufen. Bedarf, Herkunft, Herstellung, Deklaration, Material, Zusatzstoffe, Preis Nahrungsmittel, Reinigungsmittel, Kleider, Einrich- tungsgegenstände Wirtschaftliche Überlegungen bei Anschaffungen Kauf, Miete, Leasing MATH Sachrechnen (8)

Sich über Werbung und Verkaufsstrategien Preisgestaltung und Sonderangebote orientieren. Produktgestaltung und Verpackung Absatzmethoden und Warenanordnung

Einen Überblick über Informationen für Konsumen- Gesetzliche Bestimmungen, Konsumentenschutz tinnen und Konsumenten gewinnen. Wichtige Infor- Institutionen, Testberichte mationen zusammentragen.

Sparsam mit Gütern und Energie umgehen. Abfall vermeiden, umweltgerechte Entsorgung Materielle und immaterielle Werte von Materialien Beispiele für Recycling → Zukunft → Rohstoffe – Energie → Ökosysteme → Arbeitswelten → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 54 Arbeitsgestaltung – Grundversorgung (Hauswirtschaft)

Sich über persönliche und soziale Probleme der Partnerschaft in der Alltagsgestaltung Alltagsgestaltung aussprechen. → Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft Sich mit eigenem und fremdem Rollenverhalten auseinander setzen.

Grundsätze der Arbeitsgestaltung und -organisation Arbeitsformen erarbeiten und anwenden. Arbeitsplanung, Arbeitsplatzgestaltung Arbeitstechniken Einsatz von Reinigungsmitteln und Geräten Unfallverhütung → Arbeitswelten

Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Wohlbe- Essgewohnheiten, Verpflegungsmöglichkeiten, finden und ausgewogener Ernährung erkennen. Ernährungsprobleme → Gesundheit – Wohlbefinden SPO Übergreifende Aufgaben

Verschiedene Anbauformen von Kulturpflanzen Bioanbau, Intensivanbau, Hors-sol-Anbau, Gentechnik vergleichen. Pflanzen selber kultivieren. Sprossen, Kräuter → Pflanzen – Tiere – Menschen

Grundkenntnisse zur Bedeutung der Nahrung und Nahrungsmittelgruppen, Nährstoffbedarf zur Zusammensetzung der Nahrungsmittel erwer- Nährwert, denaturierte Nahrungsmittel ben. Verdauung → Gesundheit – Wohlbefinden → Grundbausteine des Lebens

Verschiedene Ernährungsformen kennen, erproben Vollwertkost, Vegetarismus, Schlankheitsdiäten, und vergleichen. Fastfood Aktuelle Ernährungsformen

Grundsätze der Menüplanung und verschiedene Berücksichtigung verschiedener Aspekte Zubereitungsarten kennen und situationsgerecht Soziale, gesundheitliche, handwerklich-technolo- anwenden. gische, ökologische, volkswirtschaftliche und kulturell- ästhetische Aspekte

Bei der Zubereitung und Aufbewahrung von Nah- Mikroorganismen rungsmitteln Grundsätze der Hygiene berück- Aufbewahrungs- und Konservierungsmethoden sichtigen.

Zusammenhänge zwischen Brauchtum und Essen Traditionelle einheimische und ausländische Gerichte, erfahren und sich mit der Esskultur auseinander Gastfreundschaft setzen. → Menschen einer Welt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 55 Sich die Beziehungen zwischen Körperpflege, Körper- und Schönheitspflege Schönheitspflege, Gesundheit und seelischem Kosmetik und Werbung Wohlbefinden bewusst machen. Funktion der Kleidung, Mode → Gesundheit – Wohlbefinden GES TTG, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Kenntnisse über die Pflege der Bekleidung erwerben Pflegearten, Pflegesymbole, Pflegeprodukte und anwenden. Wasser- und Energieverbrauch GES TTG, gestalterischer Aspekt

Sich mit verschiedenen Wohn- und Lebensformen Erkundungen und Gespräche befassen. Atmosphäre, Gastfreundschaft Räume wohnlich gestalten und instand halten. Gestaltungsmittel Zimmerpflanzen, Licht, Farbe Reinigung → Konsum MATH Sachrechnen (8) Die Erde verändert sich (Geographie)

Spuren der Erdgeschichte erkunden. Erkundungen in der Wohnregion Wichtige Gesteine und deren Entstehungsgeschich- Landschaftsformen und ihre Entstehung te kennen. Gesteinsaufschlüsse, Kiesgruben Steine als Baumaterial Typische Gesteinsarten

Merkmale der Bodenbildung kennen und verschie- Vom Rohboden (z.B. Kies) zum Waldboden dene Böden miteinander vergleichen. Bodenerosion → Ökosysteme

Sich mit Erscheinungen und Prozessen der Verän- Aufbau der Erde, Bewegungen in der Erde, Erdbeben, derung in der Erde und an der Erdoberfläche be- Vulkanismus, Gebirgsbildung fassen. Verwitterung – Erosion – Ablagerung, Höhlenbildung Erfahren, dass sich scheinbar Unveränderliches in Wichtige Merkmale zur Entwicklungsgeschichte der der Erdgeschichte verändert hat und weiterhin ver- Erde ändert. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Rohstoffe – Energie → Pflanzen – Tiere – Menschen

Eigene Erlebnisse, Vorstellungen sowie Informatio- Küstenlandschaften, Küstenformen nen aus Medien zu Land und Meer zusammentra- Veränderungen in Küstengebieten gen und verarbeiten. Wellen, Strömungen, Gezeiten → Erde – Sonne – Universum

Sich informieren, wie Naturkräfte Menschen ge- Sturmfluten, Überschwemmungen in Küstengebieten fährden und wie sich Menschen gegen Natur- und Tiefländern gefahren schützen. Küstenschutz in hoch technisierten Staaten Europas Gebiete, in welchen die Menschen den Naturgewalten schutzlos ausgesetzt sind → Ökosysteme

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 56 Erde – Sonne – Universum (Geographie, Naturkunde)

Über die Unendlichkeit des Sternenhimmels nach- Beobachtungen am Nachthimmel denken und sich der Besonderheit unseres Plane- Gunstlage der Erde ten bewusst werden. Leben auf anderen Planeten?

Sich mit Fragen zum Aufbau des Universums und Sonnensystem, die Sonne in der Milchstrasse, zum Werden und Vergehen von Sternen befassen. Galaxien, Aufbau des Weltalls Die Sonne als Stern MATH Arithmetik

Periodisch wiederkehrende Erscheinungen auf der Jahreszeiten, Sonnenstand, Mondphasen, Ebbe Erde und am Himmel beobachten und mit den und Flut Bewegungen der Erde erklären. → Die Erde verändert sich Geographische Länge und Breite Rotation der Erde und Umlauf um die Sonne, Schiefe der Erdachse Klimazonen → Landschaftszonen – Lebensräume → Energie – Materie

Erkennen, dass astronomische Hilfsmittel und Weltbilder, Karten, Satellitenbilder Kenntnisse die Orientierung auf der Erde ermög- Frühere und heutige Darstellungen im Vergleich lichen. MATH Geometrie, Sachrechnen

Energie – Materie (Naturkunde)

Grundgrössen der Mechanik erarbeiten. Alltagssituationen zu Weg, Zeit, Kraft, Arbeit, Leistung Begriffe der Umgangssprache von naturwissen- Masse und Gewichtskraft schaftlichen Begriffen unterscheiden.

Feststellen, wie die Gravitation Bau und Verhalten Gravitation der Lebewesen beeinflusst. Skelette verschiedener Wirbeltiere; Geotropismus → Erde – Sonne – Universum

Einfache mechanische Maschinen im Hinblick auf Goldene Regel der Mechanik, Energieerhaltung Grundeigenschaften der Energie untersuchen. Hebel, Rollen

Eigenschaften von Stoffen mit einfachen Methoden Dichte untersuchen und prüfen. Leitfähigkeit für Wärme und Strom, Löslichkeit Feststellen, dass Stoffe mit Hilfe von chemischen Verbrennung Vorgängen verändert werden und neue Stoffe mit Stoffe aus dem Alltag anderen Eigenschaften entstehen. Oxid, Säure, Lauge, Salz

Chemische Reaktionen modellhaft erklären und als Stoffwechselvorgänge wie Atmung oder Verdauung materielle und energetische Vorgänge deuten. → Grundbausteine des Lebens MATH Sachrechnen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 57 Grundbegriffe zum Aufbau der Materie richtig an- Atom, Molekül, Element, Verbindung wenden. Gemisch

Zu Erscheinungen der Elektrizität Versuche und Strom, Spannung, elektrische Leistung Messungen durchführen. Radioaktivität als Natur- Elektromotor, Generator, Transformator phänomen kennen lernen. Natürliche Radioaktivität; Nutzen, Gefahren

Gefahren im Umgang mit Elektrizität und chemi- Starkstrom schen Stoffen kennen und sich umweltgerecht Giftige und ätzende Substanzen, Entsorgung verhalten.

Über Möglichkeiten und Grenzen des naturwissen- Grenzen von Modellen schaftlichen Weltbildes nachdenken. → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Sich mit Leben und Werk von Frauen und Männern Michael Faraday entdeckt die Induktion befassen, die Naturphänomene entdeckt und Marie Curie erforscht die Radioaktivität erforscht haben. Aktuelle Beispiele

→ Rohstoffe – Energie → Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren

Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren (Naturkunde)

Sich der Bedeutung der Sinne bei der Wahrneh- Sinnesorgane, das Nervensystem und seine Zentren mung der Umwelt und der Reaktion auf die Umwelt Reizleitung bewusst werden. Über Einflüsse der Umwelt auf → Gesundheit – Wohlbefinden den eigenen Körper nachdenken. → Ökosysteme

Besondere Sinnesleistungen einiger Lebewesen Sperber, Fledermaus, Brieftaube vergleichen.

Gesteuerte und geregelte Vorgänge bei Lebewesen Hormone feststellen. Menstruationszyklus, Blutzucker Reflexe → Gesundheit – Wohlbefinden

Genetisch fixierte und gesteuerte Abläufe bei Tieren Paarungs- und Brutverhalten und Pflanzen beobachten. Hinwendung zum Licht bei Pflanzen

Selbstregulierende Systeme im biologischen und technischen Bereich kennen lernen. Verhältnis zwischen Räuber und Beute → Ökosysteme Elektrische Klingel, Ventilsteuerung beim Motor → Energie – Materie Steuerungs- und Rückkopplungsvorgänge im technischen Bereich kennen lernen. Sicherheitsventil, Lichtschranke, Thermostat GES TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 58 Grundbausteine des Lebens (Naturkunde)

Einsehen, dass wir von der Natur vollständig Fotosynthese als zentralster Lebensvorgang bei den abhängig sind. Produzenten jedes Ökosystems Kenntnisse zu Fotosynthese und Atmung erwer- Die grüne Zelle ben. Einfache Versuche zur Fotosynthese → Ökosysteme

Einfache Zusammenhänge in Naturkreisläufen und Der Kohlenstoffkreislauf bei Lebensvorgängen verstehen. Aufbau und Zusammensetzung von Betriebs-, Aufbau- und Regelstoffen; Abbau und Umbau von Stoffen bei der Verdauung → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung → Energie – Materie → Ökosysteme

Unterschiedliche Zellen und Vorgänge bei Zellen Zelle als kleinste vollständige Einheit mit allen Merk- beobachten und vergleichen. malen des Lebens Merkmale von Zellen kennen lernen. Wachstum, Stoffwechsel, Bewegung, Fortpflanzung, Reaktion auf Reize Einzeller – Vielzeller; Differenzierung Präparate herstellen, Mikroskopieren

Sich über wichtige Vorgänge der Vererbung Chromosomen informieren. Gen, DNS Erbkrankheiten, Mutation Gen-Technologie → Pflanzen – Tiere – Menschen

Sich mit Leben und Werk von Menschen befassen, Hildegard von Bingen, Jan Ingen-Hausz, die Naturphänomene entdeckt und erforscht Joseph Priestly, Gregor Mendel haben. Aktuelle Beispiele

Pflanzen – Tiere – Menschen (übergreifend)

Über den eigenen Umgang mit Tieren nachdenken. Begegnung mit Tieren Tiere und Pflanzen als Mitgeschöpfe behandeln. Bezeichnungen «Schädling», «Nutzling» Tierrechte, Tierschutzgesetzgebung, Schutzorgani- sationen Veränderung der Artenvielfalt; Eingriffe des Menschen → Ökosysteme

Sich informieren, welche Bedeutung Tiere und Christentum, Islam, Buddhismus, Naturreligionen Pflanzen in verschiedenen Kulturen und Religionen → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder haben.

Sich mit Vorstellungen und Fragen zur Entwicklung Hypothese über die Abstammung der Arten (Evolution) der Lebewesen befassen. Vorstellungen in verschiedenen Religionen → Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder → Die Erde verändert sich

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 59 Moderne Zucht- und Fortpflanzungsmethoden Integrierte Produktion, Hors-sol-Anbau sowie Mechanismen der Artveränderung kennen Tierhaltung in der Landwirtschaft, Mästen und lernen. Über Möglichkeiten und Grenzen von Ein- Schlachten, Tierversuche griffen nachdenken. Gen-Manipulation, Selektion, Mutation, Patente auf Leben → Arbeitsgestaltung – Grundversorgung → Grundbausteine des Lebens

Ökosysteme (übergreifend)

Die Schönheit und die Empfindlichkeit eines natur- Lebensraum, Lebensgemeinschaft nahen Lebensraumes mit allen Sinnen erfahren. Hecke, Wald, Teich, Trockenmauer Über die Bedeutung der Natur für den Menschen Wasser, Boden, Luft als Grundelemente nachdenken. → Pflanzen – Tiere – Menschen

Ein Ökosystem im Kleinen erforschen; Merkmale Produzenten – Konsumenten – Reduzenten und Zusammenhänge erkennen. Wiese: naturnahe – intensive Nutzung Boden, Pflanzendecke, Kleinlebewesen → Die Erde verändert sich → Grundbausteine des Lebens

Natürliche Lebensgrundlagen bezüglich ihrer Merk- Wasser male und Qualitäten untersuchen und beurteilen. Einfache chemische, biologische und physikalische Methoden, Vergleich verschiedener Wasserproben

Sich mit Fragen globaler Veränderungen des Na- Atmosphäre, Klima turhaushalts auseinander setzen. Folgen menschli- Kohlendioxid, Treibhauseffekt cher Eingriffe beurteilen. Schadstoffe in Bodennähe Abbau von Ozon in der Atmosphäre Reversible und irreversible Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt → Landschaftszonen – Lebensräume → Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren

Ein globales Ökosystem betrachten und die Nutzung Meer und Bedrohung durch den Menschen erkennen. Artenvielfalt, Nahrungspyramide, Meer als Sauerstoff- lieferant Fischerei, Schiffahrt, Meer als «Abfallgrube» Küste als Erholungsraum → Rohstoffe – Energie → Die Erde verändert sich

Das eigene Verhalten gegenüber der natürlichen Konsum, Arbeit, Freizeit, Reisen Mitwelt hinterfragen und für sich mögliche Hand- → Arbeitswelten lungsweisen zur Schonung ableiten. → Konsum → Natur erhalten – Raum gestalten SPO Sport im Freien

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 60 Natur erhalten – Raum gestalten (übergreifend)

Einen naturnahen und einen von Menschen stark Ansprüche an den Raum – Veränderungen in der veränderten Raum sinnlich erfahren und dokumen- Landschaft und in der Siedlung tieren. Unterschiedliche Wohnlandschaften Eigene Ansprüche an den Raum wahrnehmen und Naturnahe Orte – überbaute und umgestaltete Orte die Lebensqualität in gegensätzlichen Räumen beurteilen.

Sich mit Fragen der Bewahrung der Natur beschäf- Schutz der Natur tigen und die eigene Handlungsweise überdenken. Artenvielfalt, vielfältige Landschaften Schutz der Lebensgrundlagen Wasser – Luft – Boden Die Rechte der Natur – Frieden mit der Natur → Zukunft → Ökosysteme SPO Sport im Freien

Raumveränderungen wahrnehmen und Nutzungs- Beispiele aus der eigenen Region – Vergleiche mit konflikte erkennen. anderen Gebieten Nutzungskonflikte Wohnen – Verkehr Konflikte in einer Erholungslandschaft → Arbeitswelten

Sich mit Fragen der Raumplanung befassen. Planungsbeispiel in der eigenen Region Erkennen, welche Mitwirkung bei Planungsfragen Beispiel eines geplanten Vorhabens möglich ist. Wohnbau, Strassenbau, Freizeitanlagen

Einen naturnahen Ort gestalten und pflegen. Projekt mit der Klasse, der Schule In der eigenen Umgebung mithelfen, ein Planungs- Probleme erkennen, Lösungsvorschläge ausarbeiten, problem zu lösen. Umsetzung des gewählten Vorschlags

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 NMM 61

Sicherheitsbestimmungen, F, leichtentzündlich Verwendung von Hilfsmitteln mit R15 oder R17

E, explosionsgefährlich Elektrizität 1. Die höchstzulässige Spannung für Schülerversuche mit einem der R-Sätze: -- beträgt 40 Volt. R1, R4, R5, R6, R16, R19, R44 2. Stromversorgungsgeräte für Schülerversuche müssen galvanisch getrennte Wicklungen aufweisen. alte Produkte der Beim Kauf von Geräten ist darauf zu achten, dass Giftklassen 2 bis 3 sie den Normen des Schweizerischen Elektrotech- nischen Vereins (SEV) entsprechen und mit dem Prüfzeichen des SEV versehen sind. 2. Folgende Chemikalien dürfen im Unterricht nicht 3. Die Netzspannungsversorgung der Schülerarbeits- verwendet werden: plätze und des Experimentiertisches sind mit Fehler- stromschutzschaltern (Ansprechschwelle 10 mA) ab- nach altem Recht etikettierte Produkte zu sichern. der Giftklasse 1 4. Elektrische Versuche, die mit physiologischen Reak- tionen der Schülerinnen und Schüler verbunden sind, dürfen nicht durchgeführt werden (Elektrisierketten T+ mit der Elektrisiermaschine, Teslaströme, Spannungs- alle sehr giftigen Chemikalien stoss durch Selbstinduktion). 5. Batterien belasten die Umwelt. Sie sind als Strom- quelle nach Möglichkeit durch Stromversorger zu T, mit den R-Sätzen R45, R46, R49, R60 oder R61 ersetzen. (CMR-Eigenschaften)* Biozidprodukte mit T Chemikalien Bezug, Lagerung, Entsorgung 3. Versuche mit Chlorgas sowie Blei-, Chrom- und 1. Jede Schule bestimmt eine verantwortliche Lehrper- Quecksilberverbindungen sind ausdrücklich nicht son, die den Bezug, die Lagerung, die Anwendung erlaubt. und die Entsorgung der Chemikalien überwacht. 4. Halogenierte organische Lösungsmittel sollen aus Werden im Unterricht besonders gefährliche Chemi- umweltschonenden Überlegungen im Unterricht ka lien eingesetzt, so ist dem Kantonalen Labor nicht verwendet werden. zwingend eine Chemikalien-Ansprechperson zu 5. Besonders gefährliche Chemikalien sind in einem melden (Formular unter www.be.ch/kl Rubrik Umwelt - speziellen Schrank unter Verschluss aufzubewahren. schutz). Chemikalien, die miteinander reagieren können, sind getrennt aufzubewahren. Als besonders gefährlich gelten Chemikalien mit 6. Alle Schulchemikalien sind in zugelassenen Lager- den folgenden Eigenschaften: gefässen mit korrekter Anschrift zu lagern. Dies gilt speziell auch für verdünnte Lösungen, die selbst hergestellt werden. T, giftig 7. Nicht mehr benötigte Chemikalien können nach vor- gängiger Absprache in Apotheken und Drogerien abgegeben werden. Sie sind gesetzlich verpfl ichtet, C, ätzend die Chemikalien unentgeltlich entgegenzunehmen. Säure- und Laugeabfälle sind vor der Selbstentsor- N, umweltgefährlich gung zu neutralisieren, Schwermetallsalze und orga- mit R50/53 nische Lösungsmittel sind zu sammeln und perio- disch den lokalen Entsorgungsstellen abzuliefern.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 NMM 63 Ausrüstung eines Raumes, in welchem chemische Ionisierende Strahlen Versuche durchgeführt werden 1. Schülerinnen und Schüler dürfen nicht mit radio- 1. Im Raum sind eine Notfallapotheke, eine betriebs- aktiven Strahlenquellen in Berührung kommen. Bei bereite Augendusche und eine Brandschutzdecke allen Versuchen hat die Lehrperson persönlich die griffbereit vorhanden. Auf einer gut sichtbar aufge- Quelle einzusetzen, wieder zu entfernen und zu häng ten Liste sind die Telefonnummern der nächsten versorgen. Ärztin bzw. des nächsten Arztes, der Sanität, des 2. In Demonstrationsversuchen dürfen nur abge- Spitals, der Feuerwehr und des Toxikologischen schirmte Röntgenröhren eingesetzt werden. Sie Institutes Zürich (044 251 66 66 oder Notfallnummer müssen durch das Bundesamt für Gesundheits- 145) anzuschlagen. Entsprechende Tafeln sind bei wesen, Sektion Strahlenschutz, geprüft und für den der SUVA in Luzern erhältlich. Einsatz freigegeben werden. 2. Zur Aufbewahrung von besonders gefährlichen 3. Es ist verboten, Organe im Röntgenlicht abzubilden Chemikalien ist ein abschliessbarer Schrank vorge- (z.B. Schirmbild der Hand). schrieben. 4. Bei Experimenten mit radioaktiven Strahlenquellen sind die drei Grundregeln zu befolgen: Schülerversuche in Chemie – möglichst kurze Expositionszeit 1. Neben ungiftigen Substanzen sollen für Schüler- – Verwenden von Abschirmmaterial versuche grundsätzlich keine besonders gefährli- – möglichst grosser Abstand von der Quelle chen Chemikalien eingesetzt werden. Müssen diese 5. Der Besitz radioaktiver Quellen und Röntgengeräte ausnahmsweise doch eingesetzt werden, sind die ist bewilligungspfl ichtig. Jede Schule hat ihre Quellen Schülerinnen und Schüler vor der Anwendung auf zu deklarieren und muss eine Bewilligung des die erhöhte Gefahr hinzuweisen. Bundes amtes für Gesundheit, Sektion Strahlen- 2. Schülerinnen und Schüler müssen bei allen Versu- schutz, Bern, besitzen. In jeder Schule ist eine verant- chen, die Säuren, Laugen oder ätzende Substanzen wortliche Lehrperson für den Strahlenschutz zu be- enthalten bzw. mit einer Erwärmung der Reagentien zeichnen; sie sorgt für eine sachgemäs se Lagerung, verbunden sind, Schutzbrillen tragen. Zum Schutz führt ein Inventar der vorhandenen Strahlenquellen der Kleider werden Mäntel oder Schürzen aus Baum- und meldet Verluste umgehend dem Bundesamt für wolle empfohlen. Schutzkleider aus synthetischem Gesundheit. Material sind gefährlich wegen der Verschmorungs- 6. Radioaktive Strahlungsquellen, auch radioaktive gefahr bei Brand und daher nicht geeignet. Mineralien, sind unter Verschluss aufzubewahren. Für Aktivitäten bis 3·105 Bq (= 9 µCi) genügt ein Umweltschonendes Anwenden von Chemikalien Stahlbehälter, Wandstärke 1 mm, der im Sammlungs- 1. Vor der Durchführung von chemischen Versuchen raum fest montiert ist und abschliessbar sein muss. sind diese durch die Lehrperson auf ihre Umwelt- Vgl. auch AHB 6.10 verträglichkeit hin zu prüfen und ggf. wegzulassen oder durch andere, weniger belastende zu ersetzen. 2. Die Mengen der verwendeten Chemikalien und

deren Konzentration sind zu minimieren. 3. Es ist zu prüfen, ob die Reaktionsprodukte nicht für anschliessende Versuche weiterverwendet werden können. 4. Die Entsorgung der Reaktionsprodukte aus Schüler- versuchen wird durch die Lehrperson überwacht. 5. Die Entsorgung von Chemieabfällen hat nach den gesetzlichen Vorschriften zu erfolgen, Chemieabfälle sind periodisch den lokalen Entsorgungsstellen ab- zugeben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 NMM 64 Deutsch

Bedeutung und Ausrichtung Umgang mit ihnen ist für die Entwicklung einer um- fassenden Kommunikationskompetenz wichtig. Ziele Die Sprache ist unser wichtigstes Mittel der Verständi- des medienorientierten Sprachunterrichts sind die gung und des Denkens. Sie ist eine Grundlage unserer selbständige Arbeit und die Auseinandersetzung mit Kultur. Sprache ermöglicht das Zusammenleben mit verschiedenartigen Medien sowie das eigene Herstel- andern und die Auseinandersetzung mit sich selbst. len von Medienprodukten. Die schulische Sprachförderung baut auf dem vor- und Sprache und Kultur ausserschulischen Spracherwerb und dem natürlichen Sprache erschliesst den Zugang zum kulturellen Leben Interesse der Kinder an Sprache auf. Im Deutschunter- und ermöglicht die Auseinandersetzung mit ihm. In der richt werden Fertigkeiten und Kenntnisse im Hören und Sprache ist die Kultur vieler Generationen abgebildet; Sprechen, Lesen und Schreiben aufgebaut und weiter- Gesellschaft und Kultur sind eng mit Sprache verbun- entwickelt. Da in allen Fächern mit der Sprache und an den. Die Sprache widerspiegelt kulturelle Überlieferun- der Sprache gearbeitet wird, kann die Sprachfähigkeit in gen und Zeiterscheinungen. Im Hinblick auf die Gleich- jeder Unterrichtssituation gefördert werden. stellung der Geschlechter kommt der sprachlichen Sprache und Denken Gleichbehandlung eine besondere Bedeutung zu. Denken und Sprechen gehören zu den geistigen Werk- In der Begegnung mit dem sprachlichen Kunstwerk und zeugen des Menschen. Mit Sprache kann das Erfah- im gestaltenden Umgang mit Sprache wird für die Ler- rene, Gedachte und Gefühlte zum Ausdruck gebracht nenden Sprache nicht nur als Verständigungsmittel, werden. Dank der Sprachfähigkeit können wir das sondern auch in ihrer ästhetischen Dimension erlebbar. Gedachte, das intellektuell Verstandene und das emoti- Sprachliche Verständigung erfolgt mit Hilfe von vorge- onal Erfahrene in Begriffe und Sätze fassen, es ordnen gebenen Zeichen und ihren Ordnungen. Sprache ist und in Zusammenhänge bringen. aber auch etwas Lebendiges und verändert sich. Bei- des, Regelhaftigkeit und Veränderung, gehören zum Spracherwerb Wesen der Sprache. Spracherwerb ist ein lebenslanger Prozess. Die Ent- Jeder Mensch, jede Generation, jede Region und jede wicklung sprachlicher Fähigkeiten – insbesondere das gesellschaftliche und berufliche Gruppe besitzt sprach- Schreiben – braucht Zeit, permanente Lernbereitschaft liche Eigenheiten, die es zu erkennen gilt und mit denen und ein entsprechendes Lernangebot. Sprachförderung sich eine Auseinandersetzung lohnt. setzt dort ein, wo schon ein gewisses Können vorhan- den ist. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen von Sprach- lernprozessen. Durch Eigenaktivitäten der Lernenden und im Nachden- ken über das eigene Sprachhandeln werden Fertigkei- ten im Hören und Sprechen, Lesen und Schreiben erweitert. Sprache und Kommunikation Richtziele Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel bei der Interaktion von Menschen. Sie erlaubt eine diffe- Begriffe renzierte Verständigung in verschiedensten Situationen Objekten, Sachverhalten, Handlungen und Situationen und ist ein wichtiges Mittel zum Austausch von Sachver- Begriffe zuordnen. Durch Unterscheiden, Vergleichen, halten, Meinungen und Gefühlen. Neben dem mündli- Ordnen und Zusammenfassen Begriffsnetze aufbauen. chen und schriftlichen Ausdruck spielen nonverbale For- Kommunikation men wie Mimik, Gestik und Körpersprache eine wichtige Rolle. Mit dem kommunikativen Sprachunterricht wird Kommunikation als Austausch zwischen Menschen eine verantwortungsvolle Sprachverwendung gefördert. erfahren. Sachverhalte, Situationen, Meinungen und DEU 1 Gefühle wahrnehmen und interpretieren, ausdrücken Sprache und Medien und darüber nachdenken. Im Wechselspiel zwischen Medien aller Art haben in unserer Gesellschaft eine gros- Adressatin/Adressat und Autorin/Autor Regeln der zwi- se Bedeutung erlangt. Ein bewusster und selbständiger schenmenschlichen Verständigung anwenden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Persönliche Vorhaben Bedeutung und Ausrichtung Erkenntnisse, Einsichten und Ideen zusammentragen. Sprachliche Problemlösemöglichkeiten kennen, Ideen, der drei Sprachbereiche Wahrnehmungen und Meinungen zum Ausdruck brin- gen. Die eigenen sprachlichen Entwürfe überarbeiten. Der Aufbau der Sprachkompetenz erfolgt in den drei Persönliche Vorhaben planen, sprachlich strukturieren, Bereichen Hören/Sprechen, Lesen und Schreiben. Im darstellen und auswerten. Lehrplan werden die Bereiche Lesen und Schreiben auseinander gehalten, um die spezifischen Fertigkeiten Kulturelle Bedeutung und Kenntnisse, die es zum Lesen und Schreiben In der Berichterstattung der Medien und in literarischen braucht, deutlich zu machen. Im Unterricht fliessen Texten unterschiedliche Haltungen und Interessen er- beide Bereiche ineinander. kennen und sich damit auseinander setzen. Informa- tionen aus unterschiedlichen Quellen verarbeiten. Durch die Auseinandersetzung mit sprachlichen Erzeugnissen Hören und Sprechen verschiedener Kulturen die Vielfalt der Ausdrucksfor- men, Ideen, Gedanken und Situationen von Menschen Im Bereich Hören und Sprechen wird die mündliche erfahren. Verständigungsfähigkeit gefördert. Gestaltungsmöglichkeiten Schwerpunkte des Unterrichts sind: Sich mit einer Vielfalt von Texten produktiv auseinander – Zuhören und Verstehen, setzen. Eine persönliche Beziehung zu sprachlichen – Sprechen (Erzählen, Vortragen, Vorlesen), Kunstwerken entwickeln. Sprachliche Gestaltungsmög- – Gespräche führen und Gesprächsregeln befolgen. lichkeiten kennen lernen und die eigenen Ausdrucks- Das Fördern des bewussten Zuhörens ist eine wichtige fähigkeiten entwickeln. Sich spielerisch mit den Aufgabe der Schule. Das Hörverständnis in Hoch- Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Sprache aus- deutsch und Mundart kann durch vielfältige Texte in einander setzen. unterschiedlichen Medien entwickelt werden. Der Sprache als wichtigstem Mittel der Verständigung Sprachbetrachtung kommt in allen Fächern eine besondere Bedeutung zu. Gesetzmässigkeiten der Sprache und der Kommunika- Durch die Teilnahme an vielen interaktiven Situationen tion erkennen und anwenden. Grammatische Grundla- bauen die Lernenden die Fähigkeit auf, Gedanken zu gen aufbauen, darüber nachdenken und sie umsetzen. äussern, Konflikte sprachlich auszutragen, Meinungen Sich kritisch mit der eigenen Sprache auseinander set- zu vertreten und zu argumentieren. Die Kommunikation zen. im Unterricht wird deshalb als Lernsituation für die Persönliche Handschrift Förderung der mündlichen Verständigungs- und Aus- drucksfähigkeit genutzt. Eine persönliche Handschrift und Techniken zur Schrift- Vgl. auch AHB 6.8 gestaltung entwickeln. Darstellungsformen kennen ler- nen und gezielt anwenden. Eine übersichtliche Darstel- lung pflegen. Lesen

Im Bereich Lesen wird die Fertigkeit, Schriftliches zu erschliessen, umfassend gefördert. Schwerpunkte des Unterrichts sind: – das Verstehen von stufengemässen Texten, – die Entwicklung der Lesefertigkeit, – der gestaltende Umgang mit Texten.

DEU 2 Die Fähigkeit, Texte zu verstehen, sowie die Freude und das Interesse am Umgang mit Texten sind die wich- tigsten Ziele des Leseunterrichts auf allen Stufen. Ein vielfältiges Angebot an Textsorten und der Einsatz ver- schiedener Medien im Sprachunterricht unterstützen die

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 positive Einstellung zum Lesen. Lesenlernen ist ein Pro- und dadurch, dass sie über das Schreiben und das zess, den die Lernenden im Laufe der ersten Schuljahre Geschriebene nachdenken, darüber sprechen und ihre sehr unterschiedlich durchlaufen. Lesen verlangt einer- Texte überarbeiten. Die Entwicklung der Schreibfertig- seits die Bereitschaft, eine gewisse Leseanstrengung zu keit verlangt eine intensive individuelle Schreibberatung erbringen, es bietet andererseits die Möglichkeit, für sich durch die Lehrperson. Die Beratung bezieht sich auf den neue Welten zu entdecken. Mit Lesen erschliessen sich Schreibprozess wie auch auf die Schreibergebnisse. die Lernenden das Hochdeutsche. Zur Förderung der persönlichen Handschrift vgl. Beim stillen Lesen erfahren die Lernenden, dass Lesen AHB 6.9 sowie den Abschnitt «Die Entwicklung der auch unterhalten und bereichern kann. Leseecken im Handschrift», DEU 4. Klassenzimmer, in der Bibliothek und in der Mediothek schaffen als Leseorte günstige Voraussetzungen für stil- les Lesen. Im Unterricht sind regelmässig längere Zeiten für das Lesen frei wählbarer Texte einzuräumen. Das laute Lesen hat seinen Platz vor allem beim gestal- tenden Umgang mit Texten. Dem lauten Lesen geht das Hinweise und Bestimmungen Erschliessen des Textinhalts durch stilles Lesen voraus; Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte dies ist besonders im Erstleseunterricht zu beachten. Die gezielte Schulung der Aussprache erfolgt im gestalten- Die Grobziele sind verbindlich. Die drei Bereiche (Hören den Lesen. und Sprechen, Lesen, Schreiben) sind im Unterricht Das Vorlesen und Vortragen von kurzen Texten und gleichwertig zu berücksichtigen. Die Inhalte sind im Sprechrollen wird durch die Lernenden in der Regel Sinne der Grobziele auszuwählen und der Situation der vorbereitet. Das regelmässige Vorlesen von Texten Klasse und den Anliegen der Lernenden anzupassen. durch die Lehrperson fördert die Lesemotivation und Bei den Inhaltsangaben handelt es sich um Vorschläge, das Leseklima in der Klasse. die verändert oder ergänzt werden können. Beurteilung Bei der Beurteilung werden alle Teilbereiche berücksich- Schreiben tigt. Hören und Sprechen: Das Beurteilen der mündlichen Im Bereich Schreiben wird die schriftliche Verständi- Sprachleistung umfasst das Hörverstehen und die Aus- gungsfähigkeit umfassend gefördert. drucks- und Kommunikationsfähigkeit. Schwerpunkte des Unterrichts sind: Lesen: Das Beurteilen der Lesefertigkeit umfasst die – das persönliche Schreiben, Sinnerfassung beim stillen Lesen (Leseverstehen) und – das adressatenbezogene Schreiben, das vorbereitete gestaltende Vorlesen und Vortragen. – das Schreiben als Mittel zur Informationsverarbeitung. Schreiben: Die Beurteilung der schriftsprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten bezieht sich in erster Linie Die schriftliche Sprachverwendung wird vor allem in der auf die Verständlichkeit und Gestaltung des Inhalts und Schule gelernt. Mit Schreiben erschliessen sich die Ler- auf die sprachliche Form, erst in zweiter Linie auf die nenden das Hochdeutsche. Rechtschreibung. Der Unterricht zeigt, dass Schreiben unterschiedliche Vgl. auch AHB 6.4 Funktionen haben kann: Gedanken festhalten und ord- nen, sich mitteilen, unterhalten. Unterrichtssprache Im Schreibunterricht aller Stufen ist es wichtig, dass die Vgl. AHB 6.8 Schülerinnen und Schüler Freude und Interesse am schriftlichen Ausdruck bekommen und die Fertigkeit Deutsch als Fremdsprache erwerben, Texte so zu schreiben, dass sie verstanden Viele Kinder wachsen mehrsprachig auf. Für fremdspra- werden. Vielfältiger Schreibunterricht umfasst häufige chige Kinder ist die Erhaltung der Erstsprache als Fami-

Schreibanlässe mit unterschiedlichem Zeitbedarf. liensprache für die Identitätsfindung zwischen zwei Kul- DEU 3 Ein breites Repertoire an Schreibanlässen und Textsor- turen und für eine eventuelle Rückkehr ins Herkunftsland ten sowie der Einbezug verschiedener Medien unterstüt- von grosser Bedeutung. Gute Kenntnisse der Erst- zen die positive Einstellung zum Schreiben. Schreiben sprache beeinflussen das Erlernen des Deutschen als lernen die Schülerinnen und Schüler durch Schreiben Zweitsprache positiv.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Möglichst gute Kenntnisse des Deutschen sind für Die Sprache lässt sich mit verschiedenen Übungsfor- fremdsprachige Kinder und Jugendliche von grundle- men weiterentwickeln, die sich am individuellen Leis- gender Bedeutung für ihre schulische Entwicklung und tungsstand der Schülerinnen und Schüler orientieren. ihre gesellschaftliche Integration. Die Verständigung Situationsorientierter Unterricht zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen wird durch eine gemeinsame Sprache, im deutschsprachi- Thematisch interessanter und sprachlich herausfor- gen Kulturraum das Hochdeutsche, erleichtert. dernder Unterricht orientiert sich an lebensnahen Situ- Der besonderen Situation von fremdsprachigen Kindern ationen. Geeignete Übungsmöglichkeiten zur Entwick- ist durch differenzierende Unterrichtsformen Rechnung lung der Sprachfähigkeiten entstehen durch aktuelle, für zu tragen. die Schülerinnen und Schüler bedeutsame Situationen, Vgl. auch AHB 9 bei denen Hören und Sprechen, Lesen und Schreiben gefordert sind. Die Entwicklung der Handschrift Eigentätiger und erforschender Umgang Die Entwicklung der Handschrift im 1. bis 4. Schuljahr mit Sprache erfolgt im Deutschunterricht. Vom 5. Schuljahr an achten alle Lehrpersonen auf eine Schülerinnen und Schüler begegnen der Sprache täg- leserlich gestaltete Handschrift in adressatenbezogenen lich in vielfältigen Verwendungsformen. Im Alltag erleben Texten (vgl. Grobziele im Sprachbereich Schreiben). Im sie Sprache als etwas, das sie betrifft. Die Lernenden Lehrplan Gestalten, Teilgebiet bildnerisches Gestalten, sollen verschiedene Ausprägungen von Sprache (z.B. finden sich auf allen Stufen Ziele und Inhalte zur Schrift- Fachsprache, Kunstsprache, Gossensprache) unter- gestaltung. scheiden lernen. Vgl. auch AHB 6.9 Um das natürliche Interesse der Schülerinnen und Schüler für sprachliche Phänomene wachzuhalten, sind Mittelschulvorbereitung Unterrichtsformen erforderlich, in denen die Lernenden Im fakultativen Angebot Mittelschulvorbereitung (8. und Sprache spielerisch und experimentell erleben und er- 9. Schuljahr) werden im Hinblick auf den Übertritt in den forschen können. gymnasialen Lehrgang (Ende 8. Schuljahr) oder in eine Sprachbetrachtung Schule der Sekundarstufe II (am Ende des 9. Schuljah- res) Ziele und Inhalte des Faches Deutsch vertieft be- Sprachbetrachtung bedeutet, die Sprache und die Ver- arbeitet. ständigung zu beobachten und zu untersuchen. Dies betrifft alle Aspekte der Verständigung: Bezug zu Ge- sprächspartnerinnen und -partnern, zu Adressatinnen und Adressaten, Rede- und Schreibabsichten, Verstän- digungssituationen, Rede- und Schreibmittel, Wirkun- gen der Sprache. Sprachbetrachtung umfasst zudem die sprachlichen Strukturen, Formen und Normen. Die aktive, erproben- de Haltung gegenüber grammatikalischen Erscheinun- gen soll zu einem umfassenden Sprachverständnis füh- Didaktische Hinweise ren. Das Benennen sprachformaler Erscheinungen hat in allen Lernsituationen dienende Funktion. Differenzierender und individualisierender Grundlage für die im Lehrplan verwendete Grammatik Unterricht und Grammatikterminologie bildet der Schülerduden Ausgangspunkt für die sprachliche Förderung ist das «Grammatik». individuelle Können der Lernenden. Dieses gilt es zu festigen und auszubauen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten motiviert und ist eine zentrale Voraussetzung

DEU 4 für das Gelingen von Sprachlernprozessen. Eine indivi- duelle Lernberatung stützt die Sprachentwicklung. Fehlermachen gehört zum Prozess des Spracherwerbs; dabei sind Fehler als Ausgangspunkt der sprachlichen Weiterentwicklung zu betrachten.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Struktur des Faches DEU 5

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Verbindungen zwischen entnehmen und ihn zu strukturieren. Schülerinnen und Schüler lernen, Vorstellungen, Vermutungen und Lö- den Fächern sungswege zu formulieren und mitzuteilen. Sie bauen mit Begriffen mathematische Systeme und Hierarchien Im Fach Deutsch werden Grundlagen in den Bereichen auf und wenden diese als Orientierungshilfe in den ver- Hören/Sprechen, Lesen und Schreiben aufgebaut, mit schiedenen mathematischen Gebieten an. Dabei ent- welchen in allen Fächern gearbeitet wird. Die Schüle- wickelt sich aus der persönlichen Ausdrucksweise der rinnen und Schüler lernen, Gehörtem und Gelesenem Lernenden eine stufengerechte Fachsprache. Informationen zu entnehmen, diese zu verarbeiten und andern mündlich und schriftlich mitzuteilen. Deutsch und Gestalten Sprache ist neben Bildern, Objekten, Musik und Bewe- Deutsch und Natur – Mensch – Mitwelt gung das zentrale Mittel der Selbstdarstellung und der Die Erschliessung der Mitwelt, die Begegnung mit Kommunikation. In vielfältigen Unterrichtssituationen Erscheinungen, Objekten und Situationen aus Natur, erwerben die Schülerinnen und Schüler im Fach Ge- Kultur und Gesellschaft erfolgt vielfach mit sprachlichen stalten neue Begriffe und erweitern ihren Wortschatz. Mitteln. Sprache dient Kindern und Jugendlichen als Sie lernen Wahrgenommenes sprachlich fassen und Instrument des Erforschens, Erkennens, Verstehens, nachgestalten. Diese Auseinandersetzung mit gestal- Fragens und Mitteilens. terischen Fragen verschafft Schülerinnen und Schülern In vielfältigen Sprachsituationen erfahren die Schülerin- Zugang zur Fachsprache und fördert den Umgang mit nen und Schüler im Fach Natur – Mensch – Mitwelt neue Fachbegriffen. Begriffe und erweitern ihren Wortschatz. Sie lernen Die im Fach Deutsch aufgebaute Handschrift wird im Sachverhalte und Prozesse einfach und klar beschrei- Fach Gestalten aus dem gestalterischen Blickwinkel ben. Beim selbständigen Bearbeiten von Fragestellun- betrachtet und weiterentwickelt (vgl. auch DEU 4 und gen üben sie sich im Beschaffen und Verarbeiten von AHB 6.9). Informationen. Im Austausch von Meinungen, Haltun- gen und Informationen wenden sie verschiedene Ge- Deutsch und Musik sprächsregeln an. Sprache ist neben Musik, Bildern, Objekten und Bewe- In der Auseinandersetzung mit Fragen zu Natur, Kultur gung das zentrale Mittel der Selbstdarstellung und der und Gesellschaft werden Bezüge zwischen Alltagsspra- Kommunikation. In vielfältigen Unterrichtssituationen che und Fachsprache hergestellt. erwerben die Schülerinnen und Schüler im Fach Musik neue Begriffe und erweitern ihren Wortschatz. Sie erhal- Deutsch und Fremdsprachen ten Gelegenheit, Gehörtes umzusetzen und sprachlich In jedem Sprachunterricht werden sprachliche Struktu- nachzugestalten. Diese Auseinandersetzung mit musi- ren und Gesetzmässigkeiten offen gelegt sowie formale kalischen Fragen verschafft Schülerinnen und Schülern und inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im Zugang zur Fachsprache und fördert den Umgang mit Fremdsprachen- wie im Deutschunterricht wird die Fer- Fachbegriffen. tigkeit gefördert, mündliche und schriftliche Mitteilungen zu verstehen und dabei auch nonverbale Kommunika- Deutsch und Sport tionsmittel einzubeziehen. Die Lernenden erfahren, dass Sprache ist neben Bewegung, Musik, Bildern und jede Sprache Begriffe aus andern Sprachen verwendet Objekten das zentrale Mittel der Selbstdarstellung und und dass zwischen verschiedenen Sprachen Verwandt- der Kommunikation. In den Fächern Deutsch und Sport schaften bestehen. Der Deutsch- und Fremdsprachen- kann Sprache in Bewegung und Spiel bzw. Bewegung unterricht erschliesst den Zugang zum kulturellen Leben und Spiel in Sprache umgesetzt werden. Dabei ergeben im entsprechenden Sprachraum und ermöglicht Ver- sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, z.B. Buch- gleiche zwischen verschiedenen Lebensweisen. staben, Begriffe und Geschichten darstellen, Bewegun- gen erkennen und deuten, Sprache und Körpersprache

DEU 6 Deutsch und Mathematik verbinden, Spiele beobachten und kommentieren, Sprache erfüllt im Mathematikunterricht zahlreiche Spielregeln verändern und anpassen. Funktionen. So wird beim Bearbeiten von sprachlich In der Auseinandersetzung mit Fragen zum Sport wer- dargebotenen mathematischen Problemen die Fertig- den Bezüge zwischen Alltagssprache und Fachsprache keit geschult, einem Text wichtige Informationen zu hergestellt.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr

Hören und Sprechen

Begriffe

Verstandenes auf unterschiedliche Weise aufzeigen. Mimik, Gestik, Gestalten; Worte, Sätze und Texte Unverstandenes durch Fragen klären. Alltags- und Schulsituationen Begriffe zuordnen und unterscheiden. Oberbegriffe, Begriffspaare NMM Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Kommunikation

Mit verschiedenen Gesprächsformen in Mundart Partner-, Gruppen- und Klassengespräch und Hochdeutsch vertraut werden. Spielformen: Rollenspiel, Puppenspiel Einbezug verschiedener Medien

Mitteilungen aufnehmen, Mitteilungen machen. Sachverhalte, Meinungen und Gefühle

Sich beim Verständigen an einfache Regeln halten. Klares, deutliches, adressatenbezogenes Sprechen

NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten – Traditionen – Bräuche

Persönliche Vorhaben

Erlebnisse und Erkenntnisse zusammentragen und Erlebnisse, Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Vorstel- ausdrücken. lungen, Ideen Eigene Vorhaben planen und erläutern. Einladungen, Besuche, Ausflüge

NMM Selbständig arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

Informationen aus unterschiedlichen Quellen Kinderzeitschriften, Sachtexte, Märchen, Fabeln, aufnehmen. Kindersendungen

Einfache Berichte aus verschiedenen Kulturen Bräuche, Verse, Lieder, Worte, Sätze und Zahlen aus anhören und wiedergeben. verschiedenen Kulturen

NMM Geschichten – Traditionen – Bräuche DEU 7

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Lesen

Begriffe

Begriffe unterscheiden und vergleichen. Am Beispiel von Objekten, Sachverhalten, Situationen und Handlungen Kindernachschlagewerke, Sachbücher Arbeit mit verschiedenen Medien

NMM Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten

Kommunikation

Texte still lesen und verstehen. Kinderliteratur Gefühle, Stimmungen und Meinungen wahr- Angebote am Arbeitsplatz, in der Leseecke, in der nehmen. Klassenbibliothek

Sich in Büchern orientieren und wichtige Sachtexte, Lesebücher, Kindernachschlagewerke, Informationen finden. Kataloge

Leseverfahren kennen lernen. Genaues Lesen, Stichworte finden

NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten –Traditionen – Bräuche

Persönliche Vorhaben

Anweisungen lesen und ausführen. Arbeitsanweisungen, Spielregeln, Benutzerhinweise, Rezepte

NMM Selbständig arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

Informationen aus unterschiedlichen Quellen und Märchen, Fabeln, biblische Texte, Texte aus ver- Medien aufnehmen. schiedenen Kulturen Einbezug von Medien

In einfachen Texten Erfahrungen und Vorstellungen Bräuche, Verse, Lieder von Menschen aus verschiedenen Kulturen Wörter, Sätze und Zahlen aus anderen Kulturen, zum herausarbeiten. Teil in deutscher Sprache NMM Geschichten – Traditionen – Bräuche DEU 8

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Schreiben

Begriffe

Begriffe finden und anwenden. Ersatzprobe, Verschiebeprobe Begriffe ordnen und umschreiben. Ober-, Unterbegriffe Gegensatz- und Ähnlichkeitspaare NMM Situationen und Sachen begegnen; darstellen und umsetzen

Kommunikation

Sachverhalte und Situationen festhalten und Tagesrückblick, Wochenheft, Schülerzeitung, Klassen- austauschen. briefkasten

Mitteilungen weitergeben. Notizen, Stichwortlisten, Briefe; Verwendung von Computer, Druckerei, Schreibmaschine NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten – Traditionen – Bräuche ZUS Medienerziehun g

Persönliche Vorhaben

Ideen zusammentragen. Notizen, Worte, Sätze, kurze Texte Eigene Vorhaben planen und realisieren. Einladungen, Besuche, Freizeit

Die eigenen Schreibentwürfe nach bestimmten Überarbeitung gemäss individuellem Stand der Gesichtspunkten überarbeiten. Kenntnisse Vgl. Sprachbetrachtung, DEU 10 Verwendung von eigenen Rechtschreibeunterlagen NMM Selbständig arbeiten; darstellen und Umsetzen

Kultur

Die eigene Meinung in Texten ausdrücken. Tagebuch, Wochenheft, Briefkasten

Handschrift

Erfahrungen mit Schreibmaterialien sammeln. Rhythmische Übungen Von der Grob- zur Feinmotorik Verwendung von weichen und harten, feinen und gro- ben Schreibgeräten Computer, Druckerei, Schreibmaschine

DEU 9

Steinschrift schreiben können. Lineatur als Orientierungshilfe

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Erfahrungen mit der verbundenen Schrift sammeln. Rhythmische Übungen Von der Grob- zur Feinmotorik

Auf eine gute Schreib- und Sitzhaltung achten. Fingerspitzenübungen und Armführung, kurze Arbeits- sequenzen, entlastende Schreib- und Sitzhaltungen

GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt

Gestaltungsmöglichkeiten

Sprachgestaltende Elemente erkennen und Reim, Laut, Klang, Rhythmus produktiv anwenden lernen. Sprachspiele, Gedichte, Lieder

Worte, Sätze und kurze Texte mit verbalen und Rollenspiele, Theater, Pantomimen, Puppenspiele, nonverbalen Mitteln nach- und umgestalten. Sprachspiele

Worte, Sätze und einfache Texte spielerisch Fabulieren, phantasieren verändern. Reime, Gedichte

NMM Darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt MUS Singen, Musizieren; Musik hören, über Musik nachdenken

Sprachbetrachtung

Lauttreu schreiben. Lautgerecht aussprechen.

Einfache Gesetzmässigkeiten der Sprache kennen Einzahl, Mehrzahl (Nomen) und anwenden können. Gegenwärtiges und Vergangenes (Verb) Vergrössern und verkleinern (Adjektiv)

Sätze abgrenzen und Satzabschlüsse kennen. Punkt, Ausrufe- und Fragezeichen beim Lesen und Sätze umstellen. Schreiben Klangprobe und Verschiebeprobe Arbeit mit verschiedenen Medien

In eigenen Texten Regeln der Grossschreibung bei Satzanfängen und Nomen beachten. DEU 10 Eigene Texte mit Hilfestellung nach bestimmten Satzabschlüsse, Grossschreibung der Nomen usw. Gesichtspunkten überarbeiten. Hilfestellung: Kinderduden und eigene Rechtschreibe- unterlagen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3./4. Schuljahr

Hören und Sprechen

Begriffe

Verstandenes auf unterschiedliche Weise auf- Mimik, Gestik, Gestalten; Worte, Sätze und Texte zeigen. Unverstandenes durch Fragen klären. Alltags- und Schulsituationen Begriffe unterscheiden, vergleichen und ordnen. Oberbegriffe, Begriffspaare

NMM Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen Kommunikation

Verschiedene Gesprächsformen in Mundart und Partner-, Gruppen- und Klassengespräch Hochdeutsch anwenden. Gespräche und Interviews, auch mit nicht vertrauten Personen Spielformen: Rollenspiel, Puppenspiel, Spiel nach Textvorlage Einbezug verschiedener Medien

Mitteilungen aufnehmen. Mitteilungen machen. Informationen aus verschiedenen Medien

Sich beim Verständigen an Regeln halten. Zuhörerorientiert, aufeinander eingehen, deutliches Sprechen, aufmerksames Zuhören Gesprächsleitung bestimmen Mimik und Gestik NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten – Traditionen – Bräuche Persönliche Vorhaben

Erlebnisse und Ideen zusammentragen, struktu- Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Vorstellungen, rieren und darlegen. Ideen, Sachberichte

Eigene Vorhaben planen und strukturieren. Schularbeiten, Freizeitangebote, Projekte, Schulreisen Auskünfte einholen. Auskunftsdienste, Mediotheken

Arbeitsergebnisse präsentieren. Präsentationshilfen: Plakate, Zeichnungen NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen Kultur

Persönliche Haltungen und Meinungen erkennen Kinder- und Jugendzeitschriften, Kinder- und Jugend- und ausdrücken. sendungen, Märchen, Fabeln, Gedichte DEU 11

In Berichten Interessen und Wertungen von NMM Geschichten – Traditionen – Bräuche Menschen aus verschiedenen Kulturen erkennen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Lesen

Begriffe

In Texten Unverstandenes klären. Nachschlagewerke, Karteien

Begriffe unterscheiden und vergleichen. Ober- und Unterbegriffe, Gegensatz-, Ähnlichkeitspaare Verschiedene Medien NMM Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten

Kommunikation

Längere Texte still lesen und verstehen. Kinderliteratur Gefühle, Stimmungen und Meinungen wahr- Angebote am Arbeitsplatz, in der Leseecke, in der nehmen. Klassenbibliothek

Wichtige Informationen aus Medien herausarbeiten. Angebote am Arbeitsplatz, in der Leseecke, in der Schulbibliothek

Leseverfahren kennen lernen. Genaues Lesen, Stichworte finden, überfliegendes Lesen, Leseabschnitte und Sinnschritte

Sich in der Klassenbibliothek orientieren. Umgang mit Alphabet, Stichwortkarteien Sachtexte, Wörterbücher, Kinder- und Jugendlexika, Warenkataloge NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten – Traditionen – Bräuche

Persönliche Vorhaben

Längere Anweisungen lesen und ausführen. Arbeitsanweisungen, Spielregeln, Benutzerhinweise, Rezepte

Lesestoff zu einem Thema sammeln. Leseecke, Klassenbibliothek, Zeitungen NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

In Texten persönliche Haltungen und Meinungen Märchen, Fabeln, Kinderromane, biblische Texte, Texte erkennen. aus verschiedenen Kulturen

DEU 12 In Texten Interessen und Wertungen von Men- Bräuche, verschiedene Texte aus Medien, Kinder- schen aus verschiedenen Kulturen herausarbeiten. zeitungen usw. in deutscher Sprache

NMM Geschichten – Traditionen – Bräuche

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Schreiben

Begriffe

Genaue Begriffe anwenden. Ersatzprobe und Verschiebeprobe Begriffe ordnen und umschreiben. Ober- und Unterbegriffe Gegensatz- und Ähnlichkeitspaare NMM Situationen und Sachen begegnen; Darstellen und Kommunikation umsetzen

Sachverhalte, Situationen und Meinungen Wochenheft, Schülerzeitung, Klassenbriefkasten festhalten und austauschen.

Mitteilungen verarbeiten und weitergeben. Notizen, Stichwortlisten, Mitteilungen, Briefe (auch unter Verwendung von Computer, Druckerei, Schreib- maschine)

NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemein- schaft; Geschichten – Traditionen – Bräuche Persönliche Vorhaben ZUS Medienerziehun g

Erlebnisse und Ideen zusammentragen und ordnen Stichwortlisten lernen. Brainstorming, Clustering

Eigene Vorhaben planen und realisieren. Arbeitsplan, Aufträge, Aufgaben, Interviews Freizeit, Stundenplan, Einladungen, Besuche

Die eigenen Schreibentwürfe nach bestimmten Überarbeitung gemäss individuellem Stand der Gesichtspunkten überarbeiten. Kenntnisse Vgl. Sprachbetrachtung, DEU 14 Verwendung von Kinderlexika, Schülerduden, Computer

NMM Selbständig arbeiten; darstellen und umsetzen Kultur

Meinungen in Texten ausdrücken. Tagebuch, Wochenheft, Briefkasten

Handschrift

Mit verschiedenen Schreibmaterialien umgehen. Rhythmische Übungen Verwendung von weichen und harten, feinen und groben Schreibgeräten

Mit Steinschrift und verbundener Schrift schreiben Verschiedene Lineaturen und gestalten. Computer, Druckerei und Schreibmaschine

DEU 13

Auf eine gute Schreib- und Sitzhaltung achten. Entlastende Finger- und Armführung, kurze Arbeits- sequenzen, entlastende Schreib- und Sitzhaltungen

GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gestaltungsmöglichkeiten

Sprachgestaltende Elemente erkennen und Reim, Laut, Klang, Rhythmus produktiv anwenden. Verwendung verschiedener Medien

Sätze und Texte mit verbalen und nonverbalen Hörspiele, Theater, Pantomimen Mitteln nach- und umgestalten.

Wörter, Sätze und Texte spielerisch verändern. Sprachspiele, Gedichte, Nonsenstexte, Phantasietexte

NMM Darstellen und umsetzen; Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt MUS Singen, Musizieren; Musik hören, über Musik nachdenken

Sprachbetrachtung

Verb, Nomen und Adjektiv nach formalen Kriterien Sammeln, Ordnen, Vergleichen, Unterscheiden ordnen. Wortartenproben

Die Zeitformen Gegenwart und Vergangenheit ver- Unterschiede zwischen Mundart und Hochdeutsch stehen und anwenden. Präsens und Präteritum/Perfekt mündlich und schrift- lich in eigenen Texten und kurzen Geschichten Tonband und weitere Medien

Sätze umstellen. Satzarten kennen. Satzabschlüsse Klang-, Erweiterungs-, Ersatz-, Verschiebe- und anwenden. Weglassprobe Satzarten und deren Abschlüsse: Aussage, Frage, Befehl, Ausruf, mündlich und schriftlich

In Texten die direkte Rede erkennen.

Die Regel der Grossschreibung des Nomens anwenden.

Eigene Texte überarbeiten und dabei Recht- Dehnungen, Schärfungen schreibestrategien kennen lernen und anwenden. Hilfsmittel: Kinderduden, Rechtschreibekartei

Unterschiede zwischen Mundart und Hochdeutsch Eigene Texte, Hörtexte, Radio, Fernsehen, erkennen und beim Sprechen und Schreiben Vorlesebücher darauf achten.

DEU 14

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 5./6. Schuljahr

Hören und Sprechen

Begriffe

In Gesprächen Unverstandenes durch gezielte Auskünfte, Sachinformationen Rückfragen klären. Begriffe umschreiben und definieren.

NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; sich orientieren; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen Kommunikation

Gespräche in Hochdeutsch und Mundart führen Gesprächsregeln, Gesprächsleitung und dabei gesprächsfördernde Verhaltensweisen Gespräche mit Gesprächs- und Beobachtergruppe üben.

Informationen erschliessen. Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, Sprecherin/Sprecher, Medium, Hörerin/Hörer

Informationen nach bestimmten Gesichtspunkten Genauigkeit, Abfolge, Kürze weitergeben. NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Persönliche Vorhaben

Mit Informationsquellen umgehen lernen. Auskunftsdienste, Interviews, Bibliotheken

Persönliche Vorstellungen darlegen und begründen. Vermutungen, Pläne, Entschuldigungen

Arbeitsergebnisse präsentieren. Vortragstechnik, Medieneinsatz

NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

Persönliche Haltungen und Meinungen erkennen Diskussionen, Ansprachen, Vorträge, Reden und ausdrücken.

Beim Zuhören kulturelle Besonderheiten wahrneh- Aussprache, Wortwahl, Satzbau DEU 15 men. Gedichte, Hörspiele, Lieder, Tondokumente

NMM Berichte zu verschiedenen Themenfeldern, z.B. historische Dokumente

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Lesen

Begriffe

In Texten Unverstandenes klären. Nachschlagewerke, eigene und fremde Karteien, Computerhilfen

In Texten Begriffe durch Unterscheiden und Um- Ober- und Unterbegriffe, Synonyme schreiben klären. Begriffsnetze

NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; sich orientieren; mit Medien arbeiten

Kommunikation

Längere Texte still lesen und verstehen. Leseecken, Bibliotheken, Jugend- und Sachliteratur

Gefühle, Stimmungen und Meinungen wahrneh- Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, men und Absichten erkennen. Autorin/Autor, Medium, Leserin/Leser

Leseverfahren für Sachtexte anwenden. Überfliegendes, genaues, verweilendes, kritisches Lesen Sachtexte, Nachschlagewerke

Bibliotheken für die Informationsbeschaffung be- Klassen-, Schul- und Gemeindebibliothek nutzen. NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; mit Medien arbeiten ZUS Medienerziehun g

Persönliche Vorhaben

Mit schriftlichen Informationsquellen umgehen Anweisungen, Spielregeln, Benutzerhinweise, Rezepte, lernen. Tabellen

Lesestoffe zu einem Thema sammeln und Informa- Persönliche Arbeitskartei tionen aus Texten aufarbeiten. NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten

Kultur

In Texten verschiedene Sichtweisen, Meinungen Angebote aus verschiedenen Medien und Text- und Haltungen von Personen erkennen. gattungen

DEU 16

Texten aus verschiedenen Epochen und Kulturen Prosatexte, dramatische und lyrische Texte begegnen. NMM Texte zu verschiedenen Themenfeldern

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Schreiben

Begriffe

Begriffe umschreiben und definieren. Oberbegriffe, Begriffsmerkmale, Erklärungen

Beim Schreiben möglichst genaue Begriffe Anweisungen, Beschreibungen, Protokolle, Darstel- verwenden, lungen NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; Kommunikation sich orientieren; darstellen und umsetzen

Gefühle, Stimmungen und Meinungen festhalten Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, und mitteilen. Sprecherin/Sprecher, Medium, Leserin/Leser Tagebuch, Wochenheft, Briefkasten, Schülerzeitung; Schreibwerkstatt, Computer

Informationen verarbeiten und weitergeben. Einbezug der Kommunikationsaspekte Notizen, Stichwortkataloge, Mitteilungen, einfache Protokolle, Spielregeln, Arbeitsanweisungen, Rezepte, Briefe

NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen Persönliche Vorhaben

Ideen und Gedanken zusammentragen und Brainstorming, Mind-mapping, Clustering ordnen. Briefkasten, Tagebuch, Ideenheft

Eigene Texte, Vorhaben und Projekte planen, erar- Arbeitsplan, Tagesrückblick, Arbeitskontrolle beiten und auswerten.

Die eigenen Schreibentwürfe überarbeiten. Einbezug von Hilfsmitteln: Lexika, Schülerduden Textverarbeitung mit dem Computer

NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

In Texten verschiedene Haltungen und Meinungen Briefkasten, Tagebuch, Wochenheft, Schülerzeitung ausdrücken. Verschiedene Textsorten, verschiedene Medien

Beim Schreiben typische Merkmale beachten. Märchen, Sagen, Fabeln, Gedichte

Handschrift DEU 17 Texte adressatenbezogen schreiben und gestalten. Vgl. AHB 6.9 GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gestaltungsmöglichkeiten

Sprachgestaltende Elemente erkennen und produk- Reim, Laut, Klang, Rhythmus tiv anwenden. Sprachspiele, Gedichte, Lieder, Werbetexte

Texte und Gehörtes mit verbalen und nonverbalen Sprachspiele, Pantomimen, Standbilder, Theater- Mitteln nach- und umgestalten. szenen, Hörspiele, Rollenspiele, Illustrationen, Comics, Schattentheater

Wörter, Sätze und Texte spielerisch verändern. Sprachspiele, Gedichte, Nonsenstexte, Phantasietexte

Texte dramatisieren lernen. Dialoge, kurze Szenen

GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt MUS Singen, Musizieren; Musik hören, über Musik nachdenken

Sprachbetrachtung

Verb, Nomen, Adjektiv nach formalen Kriterien Wortartenproben ordnen.

Finite und infinite Verbformen unterscheiden. Personalform

Erkennen, mit welchen Zeitformen Gegenwart, Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur Vergangenheit und Zukunft gebildet werden. Texte, Gespräche

Die vier Fälle richtig anwenden. Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ

In eigenen Texten die Zeichensetzung bei Aufzäh- lungen, in der direkten Rede und bei Teilsätzen anwenden.

Die Regeln der Gross- und Kleinschreibung in der Anrede und in Briefen kennen und anwenden.

Eigene Texte überarbeiten und dabei Rechtschreibe- Eigene Rechtschreibekartei, eigene Wortsammlung, strategien kennen lernen und Hilfsmittel anwenden. Schülerduden, Schülerlexika

DEU 18 Texte mit Hilfe von Sprachproben umgestalten. Klang-, Verschiebe-, Ersatz-, Erweiterungs- und Weglassprobe

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr Hören und Sprechen

Begriffe

Mittel zum Erschliessen von Begriffen kennen. Gezieltes Nachfragen, Kontext Begriffe umschreiben und definieren; möglichst Oberbegriffe, Begriffsmerkmale genaue Begriffe verwenden. Erklärungen, Anweisungen, Erzählungen, Bericht- erstattungen, Diskussionen, Präsentation von Sachverhalten

NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; sich orientieren; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen Kommunikation

Gesprächsformen in Hochdeutsch und Mundart Partner-, Gruppen-, Klassen-, Podiumsgespräch anwenden.

Eigenes und fremdes Gesprächsverhalten beobach- Gesprächsregeln, Gesprächsleitung, gesprächs- ten und beurteilen. fördernde und -hindernde Verhaltensweisen, Gespräche mit Gesprächs- und Beobachtergruppe, aufgezeichnete Gespräche

Sich mit rhetorischen Elementen auseinander Aussprache, Tempo, Sprachbilder, Klangbilder, setzen. Wiederholungen Aufgezeichnete Reden, Vorträge

Informationen erschliessen. Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, Sprecherin/Sprecher, Medium, Hörerin/Hörer

Informationen nach bestimmten Gesichtspunkten Genauigkeit, Abfolge, Kürze weitergeben. NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; darstellen und umsetzen ZUS Medienerziehun g Berufswahlvorbereitung

Persönliche Vorhaben

Mit Informationsquellen umgehen. Auskunftsdienste, Interviews mit Fachleuten

Persönliche Vorstellungen darlegen und begründen. Vermutungen, Pläne, Lösungsvorschläge

DEU 19 Arbeitsergebnisse präsentieren. Vortragstechnik, Medieneinsatz Veröffentlichungen

NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kultur

Persönliche Haltungen, Absichten und Wertungen Gespräche, (politische) Reden, Diskussionen erkennen. Radio- und TV-Sendungen

Beim Zuhören kulturelle Besonderheiten wahrneh- Aussprache, Wortwahl, Satzbau men. Gedichte, Lieder, Hörspiele, Tondokumente

Eigenschaften und Wirkungen von Hochdeutsch Tondokumente verschiedener Dialekte und Mundart erfahren. Beispiele aus Spezialsprachen (z.B. Jugendsprachen, Berufssprachen) NMM Berichte zu verschiedenen Themenfeldern, z.B. historische Dokumente ZUS Medienerziehung

Lesen

Begriffe

Hilfsmittel zum Erschliessen von Begriffen kennen Kontext, Nachschlagewerke, Karteien, Computerhilfen und anwenden. NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; sich orientieren; mit Medien arbeiten

Kommunikation

Längere, komplexere Texte still lesen und verstehen. Arbeitsplatz, Leseecke, Bibliothek, Mediothek: Angebote aus der Jugend- und Sachliteratur

Gefühle, Stimmungen und Meinungen wahrnehmen; Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, Absichten und Wirkungen untersuchen. Autorin/Autor, Medium, Leserin/Leser

Leseverfahren für Sachtexte anwenden. Überfliegendes, genaues, kritisches Lesen Sachtexte, Nachschlagewerke

Einrichtungen zur Informationsbeschaffung benutzen. Bibliotheken, Mediotheken, Medienverleihstellen, Berufsberatung, Fachstellen, Archive, Ämter

NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; darstellen und umsetzen ZUS Berufswahlvorbereitung Medienerziehung DEU 20

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Persönliche Vorhaben

Mit schriftlichen Informationen umgehen. Anweisungen, Spielregeln Benutzerhinweise, Grafiken

Lesestoffe zu einem Thema sammeln und Infor- Persönliche Arbeitskartei mationen aus Texten aufarbeiten.

NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten ZUS Berufswahlvorbereitung

Kultur

In Texten Haltungen, Wertungen, kulturelle Historische, gesellschaftliche, biografische Hinter- Besonderheiten und Hintergründe erkennen. gründe Angebote aus verschiedenen Medien und Text- gattungen

Literarischen Texten aus verschiedenen Epochen Prosatexte, dramatische und lyrische Texte und Kulturen begegnen.

Den Produktionsprozess von Texten nachvollziehen. Lesungen, Werkstattgespräche mit Autorinnen und Autoren Besuche von Verlagen, Buchhandlungen, Buchaus- stellungen

Formen und Aspekte des Theaters kennenlernen. Theaterstücke, Theatertexte, Theaterbesuche

Einblicke in den Produktionsprozess von Medien Film, Video, Hörspiel, Comic erhalten.

Eigenschaften und Wirkungen von Hochdeutsch Ausgewählte Texte aus der Sprachgeschichte, Text- und Mundart erfahren. beispiele in verschiedenen Dialekten, Sprachatlanten, Beispiele aus Spezialsprachen (Idiolekten)

NMM Verschiedene Themenfelder

Schreiben

Begriffe

Begriffe umschreiben und definieren. Beim Schrei- Oberbegriffe, Begriffsmerkmale, Begriffsnetze ben möglichst genaue Begriffe verwenden. Anweisungen, Erklärungen, Beschreibungen, Proto- DEU 21 kolle, Darlegung von Sachverhalten NMM Situationen und Sachen begegnen; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken; sich orientieren; darstellen und umsetzen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikation

Gefühle, Stimmungen, Meinungen und Sach- Einbezug der Kommunikationsaspekte Situation, verhalte festhalten und mitteilen. Autorin/Autor, Medium, Leserin/Leser Mit Texten Wirkungen erzielen: informieren, Klassenbriefkasten, Klassenzeitung, Wandzeitung, appellieren, darstellen. Plakate, Comics Schreibkonferenzen, Schreibwerkstätten Korrespondenz mit Partnerklasse Leserbriefe, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf

Informationen verarbeiten und weitergeben. Einbezug der Kommunikationsaspekte Notizen, Stichwortkataloge, Protokolle, Mitteilungen, Zeitungen NMM Zusammenarbeite n; Situationen und Sachen begegnen; sich orientieren; darstellen und umsetzen ZUS Berufswahlvorbereitung

Persönliche Vorhaben

Ideen und Gedanken zusammentragen und Brainstorming, Clustering, Mind-mapping, ordnen. automatisches Schreiben Tagebuch, Ideenheft

Eigene Texte, Vorhaben, Projekte planen, Arbeitsplan, Tagesrückblick, Arbeitsrückschau erarbeiten und auswerten.

Entwürfe überarbeiten. Einbezug von Hilfsmitteln: Lexika, Nachschlagewerke Textverarbeitung mit dem Computer

Eigene Texte nach Kriterien beurteilen lernen. Adressatinnen und Adressaten, Absicht, Textsorte

NMM Selbständig arbeiten; mit Medien arbeiten; darstellen und umsetzen

Kultur

In Texten verschiedene Haltungen und Meinungen NMM Verschiedene Themenfelder ausdrücken und begründen.

Beim Schreiben typische Merkmale von Textsorten Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Sagen, beachten. Fabeln, Gedichte

Handschrift

DEU 22 Texte adressatenbezogen schreiben und gestalten. Vgl. AHB 6.9

GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gestaltungsmöglichkeiten

Sprachgestaltende Elemente erkennen und Reim, Laut, Klang, Rhythmus, Sprachbild, Typografie, produktiv anwenden. Wiederholung Prosatexte, lyrische und dramatische Texte

Texte und Gehörtes mit verbalen und nonverbalen Pantomimen, Rollenspiele, Rezitationen, Theaterszenen, Mitteln nach- und umgestalten. Vertonungen, Hörspiele, Illustrationen, Comics, Schat- tentheater, Filme, Tabellen, Grafiken, Diagramme

Wörter, Sätze und Texte spielerisch verändern. Sprachspiele, Gedichte, Nonsenstexte, Sprachexpe- rimente, Phantasietexte

Texte dramatisieren lernen. Dialoge, Theaterstücke

GES BG, gestalterischer Aspekt, technologischer Aspekt MUS Singen, Musizieren; Musik hören, über Musik nachdenken ZUS Medienerziehun g

Sprachbetrachtung

Verb, Nomen, Adjektiv, Pronomen und Partikel Wortartenproben nach formalen Kriterien ordnen.

Erkennen, mit welchen Zeitformen Gegenwart, Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Vergangenheit und Zukunft gebildet werden; diese Futurum l+II beim Sprechen und Schreiben anwenden. Grammatische und wirkliche Zeit Texte, Gespräche, rhetorische Mittel

Aktiv- und Passivformen als Stilmittel kennen und Wirkung von Texten anwenden.

Die vier Fälle mündlich und schriftlich korrekt ge- Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ brauchen.

In Sätzen verbale Teile, fallbestimmte Glieder und Umstellprobe fallfremde Glieder erkennen.

Einfache und zusammengesetzte Sätze erkennen. Satzverbindung, Satzgefüge

Die indirekte Rede als Stilmittel kennen und anwen- Konjunktiv l+ll den. Texte, Gespräche, Berichte, Reden DEU 23

In eigenen Texten die Zeichensetzung bei Teilsätzen und Einschüben anwenden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Die Grossschreibung von Adjektiven und Verben als Nomen kennen und anwenden.

Eigene Texte mit verschiedenen Rechtschreibe- Eigene Rechtschreibekartei, eigene Wortsammlung, strategien und Hilfsmitteln überarbeiten. Schülerduden Korrekturhilfen in Textverarbeitungen (Computer)

Texte mit Hilfe von Sprachproben umgestalten. Klang-, Verschiebe-, Ersatz-, Erweiterungs- und Weglassprobe Texte, Gespräche, Reden

DEU 24

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Französisch, Englisch, Italienisch

Bedeutung und Ausrichtung Richtziele

Persönlichkeitsentwicklung Fertigkeiten Das Erlernen einer oder mehrerer Fremdsprachen ist ein Hörverstehen wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung der Lernen, auf dieÄusserungen Anderssprachiger zu hören Schülerinnen und Schüler. Der Fremdsprachenunter- und sie zu verstehen. Verstehen, was fremdsprachige richt schafft Möglichkeiten zur Selbstbegegnung und Sprecherinnen und Sprecher sagen wollen, wenn sie in Selbstentfaltung. Der Erwerb neuer Klangformen und ihrer Muttersprache im gewohnten Rhythmus spre- Schriftbilder und deren Bedeutungen lässt eigene Stär- chen. ken und Schwächen erfahren und fördert die Entwick- Strategien aufbauen, um sprachliche Äusserungen aus lung und Anwendung neuer Arbeitsmethoden und Lern- der Situation heraus zu verstehen, auch wenn nicht alle strategien. Der Fremdsprachenunterricht bietet den Elemente bekannt sind; dabei nichtsprachliche Mittel Schülerinnen und Schülern die Chance, die eigenen wie Gestik, Mimik und Intonation zu Hilfe nehmen. kommunikativen Kompetenzen in einem erweiterten Anwendungsbereich zu erproben. Positive Erfahrungen Sprechen mit Fremdsprachen stärken das Selbstvertrauen und Erlebnisse und Erfahrungen mitteilen. Gefühle, Absich- ermutigen zur aktiven Teilnahme an Kommunikations- ten, Meinungen und Interessen so formulieren lernen, prozessen sowohl in Fremdsprachen als auch in der dass sie von fremdsprachigen Gesprächspartnerinnen Muttersprache. und -partnern verstanden werden. Sprachliche Handlungskompetenz Sich mit begrenzten Sprachmitteln verständlich ma- chen; dabei auch Umschreibungen und nichtsprachli- Der Fremdsprachenunterricht ist auf den Erwerb che Mittel (Gestik, Mimik, Intonation) verwenden. von sprachlicher Handlungskompetenz ausgerichtet. Sprachlich handlungsfähig zu sein, bedeutet, sich situa- Leseverstehen tionsgerecht mit verschiedenen Adressatinnen und Fremdsprachige Texte global und detailliert verstehen. Adressaten verständigen zu können. Mit verschiedenen Textsorten arbeiten. Interkulturelle Erfahrung Die Unterschiede zwischen gesprochener und geschrie- bener Sprache erkennen. Im Fremdsprachenunterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die Grenzen ihres Kultur- Schreiben und Sprachraums zu überschreiten und mit fremden Sachverhalte sowie eigene Absichten, Meinungen, Ge- Lebens- und Ausdrucksformen in Kontakt zu treten. danken und Gefühle schriftlich ausdrücken. Direkte und indirekte Kontakte mit Menschen und Ideen Schreiben auch als Lernhilfe benutzen. aus anderen Kulturen fördern das Verständnis und die Toleranz und ermöglichen den Lernenden Vergleiche mit der eigenen kulturellen Situation.

Kenntnisse FRE 1 Wortschatz und Strukturen Einen Wort- und Strukturschatz erwerben und ihn in vielfältigen Situationen anwenden können. Kommunikative Kenntnisse und Grammatik Gesetzmässigkeiten der Fremdsprache kennen und anwenden lernen. Einsicht gewinnen in den Aufbau der Sprache. Kultur, Lebensweise Kenntnisse über die Menschen der verschiedenen Sprachregionen, ihren Alltag, ihre Kultur und ihren Lebensraum erwerben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Haltungen räume hinweg. In einem vielsprachigen Europa unter- stützt Englisch die europäische Verständigung. Interesse entwickeln für andere Sprachen, Menschen Als wichtiger Träger der angelsächsischen Kultur ist Eng- und Kulturen. Fremden Menschen und Kulturen mit lisch von grosser europäischer und globaler Bedeu- Offenheit und Toleranz begegnen. Bei der Beschäfti- tung. gung mit dem Fremden Vergleiche zur eigenen Kultur Englisch ist die Muttersprache zahlreicher Menschen, ziehen. die bei uns leben; zudem ist Englisch häufig das Verstän- digungsmittel mit Menschen, die keine unserer Landes- sprachen sprechen. Englischkenntnisse sind in vielen Berufen notwendig und erleichtern den Erwerb berufsspezifischer Fach- sprachen. Ausrichtung der einzelnen Jugendliche kommen in ihrer Freizeit häufig mit Englisch Fremdsprachen in Kontakt: In Musik, Mode, Sport, Werbung, im Umgang mit elektronischen Geräten und auf Reisen finden zahl- Französisch reiche und vielfältige Begegnungen mit der englischen Sprache statt. Englisch steht unseren Jugendlichen sehr Im zweisprachigen Kanton Bern ist Französisch Amts- nahe. Mit seinen germanischen Grundstrukturen ist es sprache. Begegnungen mit Menschen aus dem franzö- leicht erlernbar und verschafft den Lernenden schon früh sischsprachigen Kantonsteil fördern das gegenseitige Erfolgserlebnisse. Englisch hat einen bedeutenden Ein- Verständnis. fluss auf die Kultur und auf die Umgangssprache der Französisch ist eine der Landessprachen der Schweiz. Jugendlichen. Französisch öffnet uns den Zugang zur Kultur und Lebenswelt der französischsprachigen Schweiz und Frankreichs. Französisch ist die Muttersprache vieler Menschen, die bei uns leben. Der Französischunterricht trägt zur Stär- kung der kulturellen Identität der französischsprachigen Schülerinnen und Schüler bei und schafft Kontaktmög- Italienisch lichkeiten zur französischsprachigen Bevölkerung. Italienisch ist eine der Landessprachen der Schweiz. In einem vielsprachigen Europa unterstützt Französisch Italienisch eröffnet uns den Zugang zur Kultur und die europäische Verständigung. Lebenswelt des Tessins, Italienischbündens und Ita- Französisch ist Träger einer für das europäische Selbst- liens. verständnis wichtigen Kultur und von grosser Bedeu- Italienisch ist die Muttersprache zahlreicher Menschen, tung in Kunst und Wissenschaft. die bei uns leben. Der Italienischunterricht trägt zur Stär- Französisch ist eine Weltsprache und vermittelt als sol- kung der kulturellen Identität der italienischsprachigen che Zugang zu anderen Kulturen auf mehreren Konti- Schülerinnen und Schüler bei und schafft Kontaktmög- nenten.

FRE 2 lichkeiten zur italienischsprachigen Bevölkerung un- Französischkenntnisse sind in vielen Berufen notwendig seres Landes. und erleichtern den Erwerb berufsspezifischer Fachspra- In einem vielsprachigen Europa unterstützt Italienisch die chen. europäische Verständigung. Direkte Kontakte mit Französischsprechenden tragen zur Italienisch ist Träger einer für das europäische Selbstver- Auseinandersetzung mit der französischen Lebensart ständnis wichtigen Kultur und von grosser Bedeutung in und Kultur bei; sie fördern den Abbau von Klischeevor- Kunst und Wissenschaft. stellungen und das Verständnis für die andere Kultur. Italienischkenntnisse sind in vielen Berufen notwendig und erleichtern den Erwerb berufsspezifischer Fach- Englisch sprachen. Direkte Kontakte mit Italienischsprechenden tragen zur Englisch ist Weltsprache und Sprache der Wissenschaft. Auseinandersetzung mit der italienischen Lebensart und Als die am häufigsten gelernte Fremdsprache ermöglicht Kultur bei; sie fördern den Abbau von Klischeevorstellun- Englisch die Verständigung über die Sprach- und Kultur- gen und das Verständnis für die andere Kultur.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Hinweise und Bestimmungen Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte Die Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte sind im Sinne Englisch und Italienisch an Sekundarschulen der Grobziele auszuwählen und anhand des Lehrmittels Für Sekundarschülerinnen und -schüler ist der Besuch zu bearbeiten. der zweiten Fremdsprache obligatorisch. Im 7. Schuljahr Beurteilung besuchen alle Schülerinnen und Schüler Englisch. Ab Bei der Beurteilung werden alle vier Fertigkeiten berück- dem 8. Schuljahr besteht eine Wahlpflicht zwischen Eng- sichtigt. Die Gewichtung erfolgt gemäss den beiden lisch und Italienisch. Die nicht gewählte Sprache kann Grundsätzen mündliche vor schriftlichen Fertigkeiten als dritte Fremdsprache im Rahmen des fakultativen und rezeptive vor produktiven Fertigkeiten. Dabei wird Unterrichts erlernt werden. Die Wahl des obligatorischen die Verständlichkeit der Aussagen höher bewertet als die Fachs erfolgt für das 8. und 9. Schuljahr, ein späterer formale Korrektheit. Wechsel ist nicht möglich. Vgl. auch AHB 6.4. Schülerinnen und Schüler der obligatorischen und der fakultativen Kurse einer Klasse besuchen den Unterricht Individuelle Lernförderung und Mittelschul- in der Regel gemeinsam. vorbereitung Im Fach Italienisch besteht bei zu kleinen Schülergrup- Im Rahmen der individuellen Lernförderung und der pen die Möglichkeit, einen Kurs schuljahrübergreifend Mittelschulvorbereitung werden Ziele und Inhalte des oder in Zusammenarbeit mit anderen Schulen zu organi- obligatorischen Französischunterrichts erweitert, vertieft sieren. Es können auch gemischte Kurse für Real- und und gefestigt. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung Sekundarschülerinnen und -schüler organisiert wer- auf das künftige Berufsfeld oder den Besuch einer wei- den. terführenden Schule sollen bei einzelnen Grobzielen Schwerpunkte gesetzt werden. Englisch und Italienisch an Realschulen Vgl. auch AHB 3.2. Realschulen können Englisch und Italienisch als fakulta- tive Unterrichtsfächer anbieten. Bei kleinen Schülergrup- Bei der Mittelschulvorbereitung ist Folgendes besonders pen besteht die Möglichkeit, einen Kurs schuljahrüber- zu beachten: greifend oder in Zusammenarbeit mit anderen Realschu- Fertigkeiten: An die produktiven Fertigkeiten (Sprechen, len zu organisieren. Es können auch gemischte Klassen Schreiben) werden höhere Ansprüche gestellt bezüglich mit Real- und Sekundarschülerinnen und -schülern der Komplexität der Aussagen und der formalen Kor- organisiert werden. rektheit in Wortwahl, Satzbau und Orthographie. Für den fakultativen Unterricht an Realschulen orientie- Kenntnisse: Der erworbene Wort- und Strukturschatz ren sich die Lehrkräfte am Lehrplan für die Sekundar- wird weiter gefestigt. Im Erkennen und Anwenden von schulen. Die Ziele und Inhalte sind den Möglichkeiten der sprachlichen Gesetzmässigkeiten soll eine grössere Realschülerinnen und Realschüler entsprechend auszu- Sicherheit erreicht werden. wählen und anzupassen. Haltungen: Die Fähigkeit, die eigenen Stärken und Schwächen realistisch einzuschätzen, soll erweitert wer- Englisch an Schulen mit Zusammenarbeits- den. formen, Förderunterricht FRE 3 Bei Zusammenarbeitsformen wird Realschülerinnen und -schülern, für die ein Wechsel in die Sekundarschule in Frage kommt, empfohlen, ab dem 7. Schuljahr den fakultativen Englischunterricht zu besuchen. Die Eltern und die Schülerinnen und Schüler sind frühzeitig zu infor- mieren. Im Fach Englisch kann im Hinblick auf mögliche Wechsel von der Real- in die Sekundarschule ein Förderunterricht angeboten werden (vgl. AHB 4.4). In besonderen Fällen können Schülerinnen und Schüler beim Wechsel von der Real- zur Sekundarschule durch die Schulkommission vom obligatorischen Besuch der 2. Fremdsprache dispensiert werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Didaktische Hinweise Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler unter- scheiden sich Situationsorientierter Unterricht – im Umfang des aktiven und passiven Wortschatzes, – im Grad der Selbständigkeit bei der Anwendung von Das Erlernen der Fremdsprache ist nach Möglichkeit in gelernten Strukturen, Situationen einzubetten, die aus dem Erfahrungs- und – in der formalen Korrektheit, Erlebnisbereich der Jugendlichen stammen. – im grammatikalischen Verständnis.

Einsprachigkeit des Unterrichts Gewichtung der vier Fertigkeiten Die direkte Begegnung mit der Fremdsprache ermög- Die Gewichtung der vier Fertigkeiten erfolgt nach zwei licht eine optimale Nutzung der Lernzeit und verstärkt die Grundsätzen: Wirkung der Lernmaterialien. Ein möglichst einsprachi- ger Unterricht ist eine wichtige Voraussetzung für den rezeptive Fertigkeiten Aufbau und die Entwicklung des Hörverstehens und des Sprechens. Im einsprachigen Unterricht erleben die Ler- nenden die Fremdsprache von Anfang an als Aus- Hören Lesen drucks- und Verständigungsmittel. gesprochene geschriebene Sprache Sprechen Schreiben Sprache Fremdsprachenlernen ausserhalb des Fremd- sprachenunterrichts Die im Fremdsprachenunterricht erworbenen Fertigkei- produktive Fertigkeiten ten und Kenntnisse sollen nach Möglichkeit auch aus- 1. Mündliche vor schriftlichen Fertigkeiten: Für die Ent- serhalb der eigentlichen Fremdsprachenlektionen ange- wicklung des Hörverstehens und des Sprechens ist wendet und weiterentwickelt werden. Dazu gibt es zahl- mehr Unterrichtszeit einzusetzen als für die Bereiche reiche Gelegenheiten: Leseverstehen und Schreiben. – direkte Begegnungen mit fremdsprachigen Personen am Wohnort, 2. Rezeptive vor produktiven Fertigkeiten: An das Hör- – Brief- und Tonkassettenaustausch, verstehen werden höhere Ansprüche gestellt als an das – Schulreisen und Landschulwochen in fremdsprachi- Sprechen; an das Leseverstehen werden höhere An- gen Gebieten, sprüche gestellt als an das Schreiben. – Schüleraustausch, – Anwendung der Fremdsprachen in anderen Fä- chern.

Lernklima Verbindungen zwischen Ein gutes Lernklima unterstützt die Entwicklung der sprachlichen Handlungskompetenz. Dazu gehören eine den Fächern FRE 4 positive Erwartungshaltung, Vertrauen, Ermutigung, In jedem Sprachunterricht werden sprachliche Struktu- Anerkennung, Fehlertoleranz, Berücksichtigung der ren und Gesetzmässigkeiten offen gelegt sowie formale Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, Abwechs- und inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt. In lung bei den Lern- und Arbeitsformen und genügend allen Fächern wird die Fertigkeit gefördert, mündliche Selbsttätigkeit. und schriftliche Mitteilungen zu verstehen und dabei auch nonverbale Kommunikationsmittel einzubeziehen. Innere Differenzierung Der Fremdsprachenunterricht erschliesst den Zugang Die Grobziele beziehen sich auf durchschnittlich leis- zum kulturellen Leben im entsprechenden Sprachraum tungsfähige Schülerinnen und Schüler. Um zu verhin- und ermöglicht Vergleiche zwischen verschiedenen dern, dass besonders Begabte unterfordert und weniger Lebensweisen. Begabte überfordert werden, müssen Aufgabenstel- Der Einbezug von Bewegung, Klang, Reim und Rhyth- lung, Lerntempo und Hilfestellung der individuelle Leis- mus im Fremdsprachenunterricht schafft Verbindungen tungsfähigkeit angepasst werden. zu den Fächern Musik und Sport.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Struktur der Fächer Französisch, Englisch, Italienisch FRE 5

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 FRE 6

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Französisch

Grobziele und Inhalte 5. und 6. Schuljahr

Fertigkeiten Hörverstehen

Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in Aufforderungen, Anweisungen, Aussagen, Fragen, bekannten Situationen verstehen. Intonation, Erklärungen Gestik und Mimik beachten und interpretieren. Einsprachig geführter Unterricht Realitätsnahe Sprachaufnahmen mit frankophonen Dialoge, Hörtexte Sprecherinnen und Sprechern verstehen. Verständniskontrollen

Sprechen

In bekannten Situationen sprechend und handelnd Siehe «Kommunikative Kenntnisse» richtig reagieren. Dialogszenen spielen Aussprache und Intonation von der Kassette oder der Lehrperson imitativ übernehmen. Einfache kommunikative Sprechaufträge ausführen. Sprachanwendung Transfer

Leseverstehen

Einfache Texte lesen und verstehen. Das eigene Lehrbuch- und andere Texte Leseverständnis dokumentieren. Bild/Text zuordnen, juste/faux ankreuzen usw.

Schreiben

Eine Auswahl der bekannten Wörter und Struk- Cahier d’exercices turen schreiben. Mit bekannten Strukturen kurze eigene Texte Mitteilung, Brief, Karte

formulieren. FRE 7

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- Strukturen erwerben. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel. Ein Teil der Strukturen wird auch geschrieben.

Wortfelder Lebensmittel und Getränke Häuser, Gebäude einer Stadt Früchte, Gemüse, Blumen Ortsangaben Verwandtschaftsbeziehungen Fahrzeuge, Verkehrsmittel, Reisen Schulsachen Möbel, verschiedene Räume Körperteile Zeitangaben, Zahlen Tiere Wetter

Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten entdecken, anwenden und mit ihnen vertraut werden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Alltagssituationen: vorstellen, begrüssen, verab- Verbes au présent reden; Essen verlangen, anbieten, einkaufen; Impératif (singulier et pluriel) Vorlieben, Abneigungen Négation Empfindungen und Gefühle: Hunger, Durst; Kälte, Noms et articles Wärme; Angst, Schmerzen, Freude, Zufriedenheit Pronoms personnels (je, tu, etc.) Örtliche und zeitliche Orientierung: Ortsangaben, Adjectifs qualificatifs (accord régulier) Wegbeschreibungen, Zeitangaben, Alter Comparaison (plus que, moins que) Zahlen: zählen, rechnen, Preise Adjectifs possessifs Adjectifs démonstratifs Prépositions Prépositions «à» et «de»+article Question (par intonation et avec «est-ce que») FRE 8

Kultur, Lebensweise

Erste Kenntnisse über die Suisse romande NMM Landschaften – Lebensräume erwerben. Einblick ins Leben von Familien in der Westschweiz gewinnen.

Comptines, Gedichte und Lieder kennen lernen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Haltungen Motiviertes Lernen der neuen Sprache

Interesse am Erwerb der neuen Sprache ent- Lern- und Sprachspiele wickeln. Intuitiv-imitative Lernphasen

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte wahrnehmen und das Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten Lernen verbessern können. Selbstbeurteilung Einsatz von Computerprogrammen

Kontaktbereitschaft

Die Bereitschaft entwickeln, Anderssprachigen zu Die wachsende Vertrautheit mit der französischen begegnen. Sprache schafft die Voraussetzung für Kontakte zu französischsprachigen Personen.

FRE 9

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7. Schuljahr Realschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Gespräche in bekannten Alltagssituationen ver- Aktives Hören stehen; Nichtverstehen signalisieren. Hörtexten die wichtigsten Informationen entneh- Globales Verständnis men.

Sprechen

Sich bei verschiedenen Sprechanlässen mit Meinungsäusserungen, Interessen, Befragungen, anderen Personen verständigen. Interviews Informationen einholen, Informationen geben. Z.B. Orientierung in einer Stadt Erlebnisse aus Vergangenheit und Gegenwart Tagesablauf, Berichte zu Ereignissen wiedergeben. Sprechaufträge ausführen und dabei mit Sprach- Rollenspiele schwierigkeiten umgehen lernen.

Leseverstehen

Einfache Texte lesen und verstehen. Globales Verständnis Detailverständnis Einen bekannten Text sinngestaltend vorlesen. Intonation, Phrasierung

Schreiben

Eine Auswahl der bekannten Wörter und Struk- Cahier d’exercices turen schreiben. Kurze Texte nach Vorgaben und Modellen verfas- Mitteilung, Karte, Brief, Bildergeschichte sen. Mit Hilfen orthographisch richtig schreiben. Wörterbuch (Lexique)

FRE 10 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- Strukturen erwerben. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel. Ein Teil der Strukturen wird auch geschrieben.

Wortfelder Lebensmittel, Mahlzeiten Reisen, Ferien, andere Länder Kleider, Mode Wohnen Freizeit, Sport

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten entdecken, kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Interviews machen und geben Infinitif Sich in einer Stadt orientieren Verbe pronominal Tagesablauf beschreiben Passé composé Interessen ausdrücken Verbes auxiliaires de mode Berichten, was man tut, getan hat oder tun wird Futur composé Article partitif, «de» partitif Y/en (Teilaspekte; nur verstehen) Complément et pronom direct/indirect La place du pronom Adjectif: accord (irrégulier) Comparaison: superlatif

Kultur, Lebensweise

Einzelne Regionen der Suisse romande kennen Stadt und Land in der Romandie lernen. Mehrsprachigkeit in der Schweiz, Sprachgrenzen Werke von Kulturschaffenden kennen lernen.

Haltungen Motiviertes Weiterlernen

Interesse am Erwerb der Sprache entwickeln. Lern- und Sprachspiele Realistische Sprech- und Schreibanlässe

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte erkennen, planen und Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten beurteilen. Selbstbeurteilung Computerlernprogramme

FRE 11

Kontaktbereitschaft

Mit französischsprachigen Leuten in Kontakt tre- Schulreisen ten. Hemmungen im Gebrauch der Fremdsprache Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch überwinden. Immersion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Gespräche in bekannten Alltagssituationen ver- Aktives Hören stehen. Hörtexten die wichtigsten Informationen entneh- Globales Verständnis men.

Sprechen

Sich bei verschiedenen Sprechanlässen mit Meinungsäusserungen, Interessen, Befragungen, anderen Personen verständigen. Interviews Informationen einholen, Informationen geben. Z.B. Orientierung in einer Stadt Erlebnisse aus Vergangenheit und Gegenwart Tagesablauf, Berichte zu Ereignissen wiedergeben. Sprechaufträge ausführen. Rollenspiele

Leseverstehen

Einfache Texte lesen und verstehen. Globales Verständnis Detailverständnis Einen Text sinngestaltend vorlesen. Intonation, Phrasierung

Schreiben

Eine Auswahl der bekannten Wörter und Struk- Cahier d’exercices turen schreiben. Kurze Texte selbständig verfassen. Mitteilung, Karte, Brief, Bildergeschichte Grundregeln der Orthographie kennen lernen und anwenden.

FRE 12 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- Strukturen erwerben. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel. Ein Teil der Strukturen wird auch geschrieben.

Wortfelder Lebensmittel, Mahlzeiten Reisen, Ferien, andere Länder Kleider, Mode Wohnen Freizeit, Sport

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten entdecken, kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Interviews machen und geben Infinitif Sich in einer Stadt orientieren Verbe pronominal Tagesablauf beschreiben Passé composé Interessen ausdrücken Verbes auxiliaires de mode Berichten, was man tut, getan hat oder tun wird Futur composé Article partitif, «de» partitif Y/en (Teilaspekte) Complément et pronom direct/indirect La place du pronom Adjectif: accord (irrégulier) Comparaison: superlatif

Kultur, Lebensweise

Einzelne Regionen der Suisse romande kennen Stadt und Land in der Romandie lernen. Mehrsprachigkeit in der Schweiz, Sprachgrenzen Werke von Kulturschaffenden kennen lernen.

Haltungen Motiviertes Weiterlernen

Interesse am Erwerb der Sprache entwickeln. Lern- und Sprachspiele Realistische Sprech- und Schreibanlässe

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte erkennen, planen und Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten beurteilen. Selbstbeurteilung Computerlernprogramme

FRE 13

Kontaktbereitschaft

Mit französischsprachigen Leuten in Kontakt tre- Schulreisen ten. Hemmungen im Gebrauch der Fremdsprache Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch überwinden. Immersion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 8. Schuljahr Realschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Mit dem erweiterten Wortschatz Gesprächssitua- Aktives Hören tionen differenzierter verstehen. Interpretieren Hörtexten – auch leichteren authentischen – Infor- Globalverstehen mationen entnehmen.

Sprechen

Über Hör- und Lesetexte sprechen. Auf Fragen reagieren, zusätzliche Informationen Ess-, Kleidungs-, Wohn- und Lebensgewohnheiten verlangen und geben. Erlebnisse aus Vergangenheit und Gegenwart Familie, Freundeskreis, Schule wiedergeben. Freizeitgestaltung Absichten, Vorhaben und Zukunftspläne vorstellen. Berufswahl, Ferienpläne Sich in kommunikativen Situationen mit den zur Risikobereitschaft bei Formulierungsversuchen Verfügung stehenden Mitteln verständigen.

Leseverstehen

Einfache – auch authentische – Texte lesen und ihnen die wichtigen Informationen entnehmen können. Erschliessungsstrategien entwickeln: Vom Global- Wortableitungen verstehen zu einem detaillierteren Verständnis Gebrauch eines Wörterbuchs gelangen. Das eigene Textverständnis in angemessener Form Siehe «Sprechen» dokumentieren. Einen bekannten Text sinngestaltend vorlesen.

Schreiben FRE 14 Eine Auswahl der bekannten Wörter und Struktu- Cahier d’exercices ren schreiben. Kurze Texte nach Vorgaben und Modellen verfas- Mitteilung, Karte, Brief, Bildergeschichte sen.

Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Den Grundwortschatz mündlich und schriftlich Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- festigen und erweitern. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Wortfelder Freizeitgestaltung Reisen

Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden kommunikativen und grammatika- lischen Grundstrukturen kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Erzählen Einige häufige Formen: Verhandeln Imparfait Beurteilen, begründen Futur simple

Kultur, Lebensweise

Einzelne Regionen Frankreichs und anderer frankophoner Länder kennen lernen. Kulturelle und touristische Aspekte Frankreichs kennen lernen. Dem Erleben und Empfinden frankophoner Menschen in Chansons, Gedichten, Texten und Filmen begegnen.

Haltungen Motiviertes Weiterlernen

Mit zunehmender Ausdrucksmöglichkeit das Aufspüren französischer Sprachanwendung im nächs- Bedürfnis zu vermehrter Sprachanwendung ent- ten Umfeld (Französisch «um die Ecke») wickeln.

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte wahrnehmen und das Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten Lernen planen können. Eigenverantwortung beim Lernen der Fremdsprache Computerlernprogramme

FRE 15

Kontaktbereitschaft

Kontakte mit Französisch sprechenden Schülerin- Schulreisen und Lager nen und Schülern aufnehmen. Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch Immersion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 8. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Mit dem erweiterten Wortschatz komplexere Aus- Aktives Hören sagen differenzierter verstehen. Hörtexte – auch leichtere authentische – verstehen Globalverstehen und ihnen Informationen entnehmen.

Sprechen

Über Texte sprechen (Hör- und Lesetexte); eigene Stellungnahmen formulieren. Bei Fragen zusätzliche Informationen verlangen Ess-, Kleidungs-, Wohn- und Lebensgewohnheiten und geben. Erlebnisse aus Vergangenheit und Gegenwart Familie, Freundeskreis, Schule wiedergeben. Freizeitgestaltung Absichten, Vorhaben und Zukunftspläne vorstellen. Berufswahl, Ferienpläne Verbale Zeitformen richtig anwenden Eigene Meinungen ausdrücken. Tagesgeschehen Sich in kommunikativen Situationen mit den zur Auch selbstgewählte Themen Verfügung stehenden Mitteln verständigen.

Leseverstehen

Einfache – auch authentische – Texte lesen und ihnen die wichtigen Informationen entnehmen können. Erschliessungsstrategien entwickeln: vom Global- Zusammenhänge sehen verstehen zu einem detaillierteren Verständnis Relevantes erkennen gelangen. Wortableitungen Gebrauch eines Wörterbuchs Das eigene Textverständnis in angemessener Form Siehe «Sprechen» dokumentieren. Einen bekannten Text sinngestaltend vorlesen.

FRE 16

Schreiben

Bekannte Strukturen in komplexeren Übungen Cahier d’exercices schreiben können. Kurze Texte nach Vorgaben und Modellen, aber Mitteilung, Karte, Brief, Bildergeschichte usw. auch selbständig verfassen. Verbformen Sicherheit gewinnen in der Orthographie. Verschiedene «accords» Bekannte Texte nach Diktat schreiben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Den Grundwortschatz mündlich und schriftlich Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- erweitern. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Freizeitgestaltung Hotel-, Zug-, Fllugreservation Reisen Leben in der Grossstadt Paris

Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden kommunikativen und grammatika- lischen Grundstrukturen kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Anschaulich erzählen Gérondif Pronoms personnels Verhandeln Imparfait (formes fortes) Beurteilen, begründen Plus-que-parfait Celui/celle Les temps du récit Lequel/laquelle Style indirect au présent Pronoms possessifs Pronoms relatifs: qui/que Mise en relief

Kultur, Lebensweise

Einzelne Regionen Frankreichs und anderer franko- phoner Länder kennen lernen. Kulturelle und touris- tische Aspekte Frankreichs kennen lernen. Dem Erleben und Empfinden frankophoner Menschen in Chansons, Gedichten, Texten und Filmen begegnen.

Haltungen Motiviertes Weiterlernen

Mit zunehmender Ausdrucksmöglichkeit das Bedürf- Aufspüren französischer Sprachanwendung im nis zu vermehrter Sprachanwendung entwickeln. nächsten Umfeld (Französisch «um die Ecke»)

FRE 17 Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte wahrnehmen und das Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten Lernen planen können. Eigenverantwortung beim Lernen der Fremd- sprache Computerlernprogramme

Kontaktbereitschaft

Kontakte mit Französisch sprechenden Schülerin- Schulreisen und Lager nen und Schülern aufnehmen. Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch Immersion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 9. Schuljahr Realschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Alltagsgespräche verstehen. Sequenzen zum aktuellen Geschehen Einfachen authentischen Sendungen in Radio und Météo, Téléjournal Fernsehen folgen können und sie global verstehen.

Sprechen

Über sich selber und über andere sprechen. Persönliche Verhältnisse Fehlendes Vokabular durch Rückfragen, Neu- Gesprächsfähigkeit formulierungen und Umschreibungen ausgleichen. Einfache Aussagen sinngemäss ins Französische Dolmetscherübungen übertragen.

Leseverstehen

Beim Lesen verschiedener Textsorten unter- Erzähltexte, Sachtexte schiedliche Strategien zur Informationsentnahme (Schüler-)Zeitungen entwickeln und anwenden. Bandes dessinées Unbekanntes selbständig aus dem Kontext und mit Hilfe des Wörterbuchs erschliessen. Beim lauten Lesen bekannter Texte mittels Intona- tion und richtiger Phrasierung das eigene Textver- ständnis ausdrücken.

Schreiben

Eine Auswahl der bekannten Wörter und Struktu- Cahier d’exercices ren schreiben. Kurze Texte nach Vorgaben und Modellen verfas- Mitteilung, Karte, Brief, Bildergeschichte usw. unter sen. Verwendung von Hilfsmitteln

FRE 18

Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Den Grundwortschatz mündlich und schriftlich er- Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- weitern. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Die Welt der Jugendlichen heute Schule, Eltern, Freundinnen/Freunde, Freizeit, Zukunftsperspektiven Gesellschaft

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden kommunikativen und grammatika- lischen Grundstrukturen kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Gefühle und Willen ausdrücken Einige häufige Formen: Meinungen und Kritik äussern Conditionnel Vermutungen und Bedingungen ausdrücken Adverbe Höflich fragen, antworten

Kultur, Lebensweise

Beispiele aus Kunst, Kultur, Tradition und Zivilisa- Buch, CD, Film, Video tion in frankophonen Ländern kennen lernen. Probleme aus Politik und Gesellschaft verfolgen. Zeitung, Radio, TV

Haltungen

Motiviertes Weiterlernen

Die erworbene Sprachkompetenz durch das Eigene Spracherfahrung Hören, Lesen und Verstehen selbstgewählter Sen- dungen, Texte und Filme erproben und erweitern.

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte erkennen und das Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten Lernen planen. Eigenverantwortung beim Lernen der Fremdsprache

Kontaktbereitschaft

Die Bereitschaft entwickeln, sich mit Fremdsprachi- Schulreisen und Lager gen zu verständigen. Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch Immersion FRE 19

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 9. Schuljahr Sekundarschule Fertigkeiten Hörverstehen

Gespräche mit anspruchsvollerem Inhalt verste- Sequenzen zum aktuellen Geschehen hen. Authentischen Sendungen in Radio und Fern- Météo, Téléjournal sehen folgen können und sie als Grundlage für eine Diskussion verwenden.

Sprechen

Meinungen, Hypothesen, Wünsche und Forderun- Über selbstgewählte Themen diskutieren gen mitteilen und darauf reagieren. Fehlendes Vokabular durch Rückfragen, Formulie- rungen und Umschreibungen ausgleichen. Einfache Aussagen sinngemäss ins Französische Dolmetscherübungen übertragen. Fliessend (mit normalen Sprechpausen) und ohne Bericht, Vortrag, Zusammenfassung störenden Akzent sprechen. Nacherzählen

Leseverstehen

Beim Lesen verschiedener Textsorten unterschied- Erzähltexte, Sachtexte liche Strategien zur Informationsentnahme entwi- Zeitungen ckeln und anwenden. Bandes dessinées Unbekanntes selbständig aus dem Kontext und mit Hilfe des Wörterbuchs erschliessen. Beim lauten Lesen mit Intonation und richtiger Phrasierung das eigene Textverständnis ausdrü- cken.

Schreiben

Eigene Texte verständlich formulieren. Grössere Sicherheit im Erkennen und Anwenden

FRE 20 sprachlicher Gesetzmässigkeiten erlangen. Einfache Sätze und Texte sinngemäss ins Französi- Dolmetscherübungen, Übersetzungen sche übertragen. Bekannte Texte nach Diktat schreiben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Den Grundwortschatz mündlich und schriftlich Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- erweitern. und Strukturschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Die Welt der Jugendlichen gestern und heute Schule, Eltern, Freundinnen/Freunde, Freizeit, Zukunftsperspektiven Gesellschaft, Umweltprobleme

Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden kommunikativen und grammatikali- schen Grundstrukturen kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse (Actes de langage) Grammatik Gefühle und Willen ausdrücken Subjonctif (de volonté et de sentiment) Meinungen und Kritik äussern Conditionnel Vermutungen und Bedingungen ausdrücken Futur simple Höflich fragen, antworten Pronoms: deux pronoms compléments Adverbes Interrogation avec inversion Phrases hypothétiques

Kultur, Lebensweise

Beispiele aus Kunst, Kultur, Tradition und Zivilisa- Buch, CD, Film, Video tion in frankophonen Ländern kennen lernen. Probleme aus Politik und Gesellschaft verfolgen. Zeitung, Radio, TV

Haltungen Motiviertes Weiterlernen

Die erworbene Sprachkompetenz durch das Eigene Spracherfahrung Hören, Lesen und Verstehen selbstgewählter Sen- dungen, Texte und Filme erproben und erweitern.

FRE 21

Autonomie der Lernenden

Die eigenen Lernfortschritte erkennen und das Lernzielorientiertes selbständiges Arbeiten Lernen planen. Eigenverantwortung beim Lernen der Fremdsprache

Kontaktbereitschaft

Die Bereitschaft entwickeln, sich mit Fremdsprachi- Schulreisen und Lager gen zu verständigen. Kassetten-, Brief- und Klassenaustausch, Immersion

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Englisch

Grobziele und Inhalte 7. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Englischsprachige Äusserungen verstehen. Fragen, Erklärungen Den Sinn von Äusserungen durch Kombination Aufforderungen, Anweisungen von gezieltem Hören, Kenntnissen und Phantasie Siehe «Wortfelder» erfassen.

Sprechen

Einfache Alltagsgespräche führen: Fragen stellen, Siehe «Kommunikative Kenntnisse» Fragen beantworten, Meinungen äussern, etwas Elementare Regeln der Aussprache beachten beschreiben, über Ereignisse berichten.

Leseverstehen

Einfache, möglichst authentische Texte lesen und Dialoge, einfache Liedtexte, Anschriften, Arbeits- verstehen. Textsorten kennen lernen. Sinn entde- aufträge, Limericks, einfache Witze, Menüs, Beschrei- cken durch Kombination von Kenntnissen, Vorwis- bungen sen und Phantasie.

Schreiben

Einfache Texte schreiben. Geführte Textaufgaben Unterschiedliche Texte über das persönliche Umfeld lösen. (Familie, Zuhause, Hobbys) und über Interessen- bereiche der Jugendlichen

Kenntnisse FRE 22 Wortschatz und Strukturen

Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Strukturen erwerben. Wortschatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Eigene Person Sport, Freizeit, Musik Familie, Freunde Umgebung Essen, Trinken Ferien Schule, Arbeit Tagesablauf, Zeitangaben Computer Wetter

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten entdecken, kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse Grammatik Soziale Umgangsformen anwenden: begrüssen, sich Verb: vorstellen, um etwas bitten usw. Präsens: einfache Form, Frage und Verneinung, Kurz- Meinungen äussern antwort, Imperativ (positiv und negativ) Personen und Sachen beschreiben to be, to have (got) Zeit- und Ortsangaben machen Modalverben can, must (positiv, negativ, interrogativ) Zählen Höfliche Aufforderung (would) Buchstabieren Übrige Elemente: there is, there are Pluralbildung und s-Genitiv Bestimmter und unbestimmter Artikel Fragewörter Personalpronomen Possessivpronomen Demonstrativpronomen Wichtige Mengenangaben, some, any Kardinalzahlen Uhrzeit

Kultur, Lebensweise

Einblick in die Lebensweise und Kultur der Men- Jugendliche in englischen Familien schen in Grossbritannien erhalten.

Haltungen

Kulturelle und soziale Klischees bewusst machen. Freude am Entdecken und Kennenlernen von Lebens- Sich mit der Lebensweise von Jugendlichen aus weisen im englischen Sprachraum dem englischsprachigen Kulturkreis beschäftigen. Selbstverständlichkeit der multikulturellen Gesellschaft und der kulturellen Vielfalt in Grossbritannien Kontakte mit englischsprachigen Jugendlichen

FRE 23

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 8. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Einfache authentische Äusserungen unterschied- Einfache Berichte, Erzählungen, Gespräche und licher Art verstehen. Den Sinn von Äusserungen Interviews auch in anspruchsvolleren Situationen erfassen. Meinungen, Standpunkte Siehe «Wortfelder» Mehrere geographische und soziale Varietäten des Englischen

Sprechen

Alltagsgespräche führen; Meinungen äussern und Siehe «Kommunikative Kenntnisse» begründen. Gegenstände, Zustände, Vorgänge Wichtige Regeln der Aussprache vermehrt beachten und Ideen beschreiben.

Leseverstehen

Authentische Texte lesen und ihnen die wichtigsten Bildergeschichten, zusammenhängende Geschichten, Informationen entnehmen können. einfache Biographien, einfache Sachtexte, kurze Zeitungsartikel, Fahrpläne, Briefe

Schreiben

Unterschiedlich anspruchsvolle Texte schreiben. Unterschiedliche Texte über das erweiterte Umfeld und Komplexere Textaufgaben lösen. über ausgewählte Sachgebiete Beim Schreiben eigener Texte Sicherheit gewinnen in der Anwendung der Sprachnormen.

Kenntnisse

Wortschatz und Strukturen FRE 24 Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- Strukturen erwerben. schatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Wohnort Bekleidung Schule, Arbeit Freizeit, Jugendkultur, Mode Essen, Trinken Film, Reisen Presse, Fernsehen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten entdecken, kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse Grammatik Interviews machen und geben Verb: Meinungen äussern Present: Simple und Continuous Über Allgemeinwissen sprechen Past Tense: regelmässige und eine Auswahl unregel- Berichten, was man tut oder getan hat mässiger Formen, auch negativ und interrogativ Sich in der Stadt orientieren Übrige Elemente: Adjektiv und Adverb Ordinalzahlen Datum Uhrzeit

Kultur, Lebensweise

Einblicke in die Lebensweise der Menschen in Alltagssituationen Grossbritannien und den Vereinigten Staaten erhal- Beispiele aus der englischsprachigen Kultur (Musik, ten. Film usw.)

Haltungen

Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Vertieftes Entdecken von andersartigen Lebensweisen Menschen und Kulturen entwickeln. Kontakte mit englischsprachigen Jugendlichen Interesse an den Strukturen der englischen Sprache entwickeln.

FRE 25

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 9. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Komplexere Äusserungen unterschiedlicher Art Berichte, Erzählungen, Gespräche, Interviews in verstehen. mehreren Varietäten des Englischen, Sendungen in Radio und Fernsehen Siehe «Wortfelder»

Sprechen

Sich in besonderen Situationen sprachlich ange- Siehe «Kommunikative Kenntnisse» messen ausdrücken. Gegenstände, Zustände, Vor- gänge und Ideen differenziert beschreiben. Sicher- heit in der Aussprache erlangen.

Leseverstehen

Längere, auch schwierigere Texte lesen und ver- Intensives und extensives Lesen stehen. Behandlung abstrakterer Themen Unterschiedliche Kommunikationsformen Sachtexte, Biographien

Schreiben

Komplexere Texte schreiben. Anspruchsvollere Beschreibungen, Berichte, Briefe Textaufgaben lösen. Beim Schreiben eigener Texte die orthographi- schen und grammatischen Normen beachten.

Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

FRE 26 Den Grundwortschatz mündlich und schriftlich Der Umfang des mündlichen und schriftlichen Wort- erweitern. schatzes richtet sich nach dem Lehrmittel.

Wortfelder Wohnen Kommunikationsmittel Stadt und Land Berufswelt Essen, Trinken Aktualitäten Jugendkultur

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden kommunikativen und grammatika- lischen Grundstrukturen kennen und anwenden.

Kommunikative Kenntnisse Grammatik Berichten, was man tut, getan hat oder tun wird Verb: Interviews machen und geben Gegenüberstellung Simple and Continuous in Present Prozesse und Vorgänge schildern und Past Über Ereignisse berichten Future: will Vermutungen, Absichten und persönliche Vorhaben Gegenüberstellung Present Perfect und Past Tense äussern Passiv Diskussionen über Hintergründe, Vor- und Nachteile, Modalverben vertieft Ursachen und Wirkungen, Vorlieben und Abnei- Übrige Elemente: gungen Vergleiche mit Adjektiven some und any in Komposita, differenzierte Mengen- angaben Zählbare (countable) und messbare (uncountable) Nomina Reale Bedingungssätze

Kultur, Lebensweise

Einblick in die Lebensweise der Menschen in eng- Aktuelle Probleme lischsprachigen Ländern erhalten. Beispiele englischsprachiger Kulturschaffender (Musik, Film usw.) Geschichte

Haltungen

Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Vertieftes Entdecken von andersartigen Lebensweisen Menschen und Kulturen entwickeln. Kontakte mit Englisch sprechenden Jugendlichen Interesse an den Strukturen der englischen Sprache entwickeln.

FRE 27

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Italienisch

Grobziele und Inhalte 8. und 9. Schuljahr Sekundarschule

Fertigkeiten Hörverstehen

Gespräche in Alltagssituationen verstehen. Texte zum Hörverständnis Aus Hörverständnistexten die wichtigsten Radio-, Fernseh-, Filmaufnahmen heranziehen Informationen entnehmen. Auf Klang und Rhyth- mus der Sprache achten.

Sprechen

Einfache Alltagsgespräche führen: Fragen stellen, Fragen beantworten, etwas mitteilen, über Ereig- nisse berichten, etwas beschreiben, Meinungen und Gefühle äussern, etwas erklären. Sprache spielerisch, szenisch und rhythmisch gestalten.

Leseverstehen

Einfache Texte lesen und verstehen. Erschliessen der Bedeutung mit Hilfe des Kontextes Nachschlagewerke und andere Hilfsmittel Mögliche Textsorten: benutzen. Geschichten Verschiedene Textsorten kennenlernen. Sachtexte, Beschreibungen Globales und detailliertes Leseverstehen aufbauen. Zeitungen, Zeitschriften Mitteilungen, Notizen Einfache literarische Texte, Lieder Werbung, Beschriftungen

Schreiben

Alltagsnahe, zweckgebundene Texte verfassen. Mögliche Textsorten:

FRE 28 Nachschlagewerke und andere Hilfsmittel Briefe, Mitteilungen, Notizen benutzen. Beschreibungen Texte gestalten. Erfahrungen, Erlebnisse Zusammenfassungen Bildergeschichten, Gedichte, Schreibspiele

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse Wortschatz und Strukturen

Einen Grundwortschatz mit häufig gebrauchten Der mündliche und schriftliche Grundwortschatz richtet Strukturen erwerben. sich nach dem Lehrmittel. Ein Teil der Strukturen wird auch geschrieben.

Wortfelder Familie, Freunde Ferien, Reisen, Kultur Umgangsformen Ernährung, Kleidung Personenbeschreibungen Körper, Gesundheit, Krankheit Schule, Arbeitswelt Uhrzeit, Orte Wohnen, Freizeit, Sport, Musik Natur, Umwelt, Wetter Gefühle, Werte, Konflikte

Kommunikative Kenntnisse und Grammatik

Die folgenden sprachlichen Gesetzmässigkeiten Kenntnisse aus dem Französischen nutzen entdecken, anwenden und mit ihnen vertraut werden.

Kommunikative Kenntnisse Grammatik 8. Schuljahr Begrüssungssequenzen, Verabschiedungs- Sostantivi: singolare, plurale, plurali irregolari più sequenzen frequenti Sich-kennen-lernen-Sequenzen Articoli: determinati, indeterminati, articolo partitivo Fragen und Nachfragen Aggettivi: singolare, plurale; possessivi, quantitativi, Mitteilungen zum persönlichen Lebensbereich dimostrativi, interrogativi; comparazione: superlativo machen: Vorgänge, Zustände und Ideen äussern relativo e assoluto Persönliche Gefühle ausdrücken Pronomi personali Erfahrungen und Erlebnisse in Gegenwart und Numerali Vergangenheit erzählen Verbi: presente verbi -are/-ere/-ire, verbi irregolari Eigene Absichten, Interessen und Meinungen più frequenti, verbi riflessivi, verbi modali; passato vertreten prossimo Gehörtes und Gelesenes zusammenfassen Avverbi: avverbi regolari, irregolari più frequenti, Einfache Erklärungen abgeben avverbi di negazione Einfache Argumentationen aufbauen Preposizioni di/a/in/da/su; strutture con preposizioni Sintassi: interrogazione, negazione

Grammatik 9. Schuljahr

Verbi: imperfetto, congiuntivo presente, condizionale FRE 29 Aggettivi indefiniti Pronomi indefiniti Sintassi: periodo ipotetico reale

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kultur, Lebensweise

Die Vielgestaltigkeit des Sprachraums kennen Tessin: Stadt und Land lernen. Italienischer Sprachraum als Feriengebiet Kunst und Kultur (Beispiele italienischsprachiger Kulturschaffender)

Haltungen

Mit der italienischen Lebensweise und Kultur ver- Direkter Kontakt mit Italienischsprechenden: Klassen- traut werden. Mit italienischsprachigen Jugendli- austausch, Schulreisen, Briefaustausch chen in Kontakt treten. Sich der eigenen Lernfortschritte bewusst werden Lernzielorientiertes Arbeiten und sie beurteilen. Selbstbeurteilung

FRE 30

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Latein und Griechisch

Bedeutung und Ausrichtung Richtziele

Sprache Arbeitsmethodik Der altsprachliche Unterricht befasst sich mit grund- Selbständiges, logisches und abstraktes Denken ent- legenden Fragen von Sprache und ihrer Struktur. Er wickeln. Die Fähigkeit entwickeln, genau hinzusehen, zu vermittelt Einsichten, wie Sprachen aufgebaut sind und analysieren, geduldig zu kombinieren und kritisch zu sich historisch entwickelt haben, und trägt dadurch zum prüfen. Verständnis anderer Fremdsprachen bei. Einige mo- Sprachbeherrschung und Sprachstrukturen derne Sprachen, zum Beispiel Französisch und Italie- nisch, sind direkt aus dem Latein hervorgegangen; Über einen ausreichenden Wortschatz und gute Kennt- andere, zum Beispiel Englisch, sind stark von ihm nisse der Grammatik sowie über eine Übersetzungs- geprägt worden. technik ins Deutsche verfügen. Der altsprachliche Unterricht legt den Schwerpunkt Einige Grundsätze der Wortbildung kennen. bewusst auf die Sprachbetrachtung und die Überset- Auf die vielfältigen sprachlichen Verwandtschaften und zung. Er erarbeitet von Grund auf die einzelnen Elemente Veränderungen aufmerksam werden. des Sprachaufbaus der antiken Sprachen und sucht die Lernen, Fremdwörter und Fachausdrücke zu verste- angemessene deutsche Ausdrucksweise. Dadurch för- hen. dert er auch die Ausdrucksfähigkeit in der Mutterspra- Kulturverständnis che. Verschiedene Äusserungsformen antiker Kultur kennen Kulturgeschichte lernen. Der altsprachliche Unterricht setzt sich mit der Herkunft Durch die Auseinandersetzung mit Menschen vergan- und der geschichtlichen Entwicklung unserer Kultur aus- gener Zeiten unsere Welt besser verstehen lernen. einander. Er zeigt anhand ausgewählter literarischer, Massstäbe zur Beurteilung kultureller Entwicklungen historischer, philosophischer, naturwissenschaftlicher erwerben. und bildnerischer Dokumente und Zeugnisse, welche Probleme die Menschen der europäischen Antike und des Mittelalters beschäftigt haben, welche Lösungs- ansätze von ihnen entwickelt worden sind und inwiefern sie durch Renaissance und Humanismus hindurch das Denken bis in unsere Zeit geprägt oder beeinflusst haben. Die Beschäftigung mit einer Vergangenheit, die auf den ersten Blick fremd und ungewohnt ist, erweitert die eige- nen Vorstellungen, macht bewusst, wie stark unser eige- nes Dasein vom Nachwirken früherer Kulturen bestimmt ist, und führt so zu einem vertieften Verständnis der

Gegenwart. FRE 31 Verbindung zu anderen Fächern In der Antike waren die verschiedenen Wissensbereiche, die sich heute auseinander entwickelt haben, noch enger miteinander verbunden. Dadurch ergeben sich im alt- sprachlichen Unterricht Verbindungen zu lebenskund- lichen, historischen und naturwissenschaftlichen The- men und zum bildnerischen Gestalten.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Hinweise und Bestimmungen Didaktische Hinweise

Latein Bedeutung der Übersetzung im altsprachlichen Die Sekundarschülerinnen und -schüler werden im Unterricht 7. Schuljahr über die Bedeutung des Lateinunterrichts Latein und Griechisch verzichten ausser bei Einzelfor- orientiert. Für den Abschluss der meisten Studiengänge men auf die aktive Sprachbeherrschung. Der Sprach- der philosophisch-historischen Fakultäten sowie für unterricht besteht im Wesentlichen im genauen Überset- Theologie sind Lateinkenntnisse obligatorisch. Der zen und Erklären von Übungsstücken und leichten Origi- Lateinunterricht dient aber unabhängig davon auch naltexten. einer Vertiefung des Sprach- und Kulturverständnisses. Zum Verständnis lateinischer und griechischer Texte Der Lateinunterricht beginnt im 8. Schuljahr. Für Schüle- müssen ihre sprachlichen Strukturen in allen Bezügen rinnen und Schüler, die vom 9. Schuljahr an Latein im geklärt und stilistische Besonderheiten beachtet wer- Rahmen des gymnasialen Unterrichts belegen wollen, ist den. Zur rationalen Analyse muss dabei die Intuition der Besuch des Lateinunterrichts im 8. Schuljahr Vo- («Sprachgefühl»), zur Logik die Phantasie treten. raussetzung. Die präzise Übersetzungsarbeit ins Deutsche schult logi- Bei geringen Schülerzahlen ist der Lateinunterricht sches und methodisches Denken und ist gleichzeitig schuljahrübergreifend oder in Zusammenarbeit mit Voraussetzung für ein vertieftes kulturgeschichtliches anderen Schulen zu organisieren. Verständnis. Griechisch Individualisierung Griechisch wird vom 9. Schuljahr an als Schwerpunkt- Interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern fach im Rahmen des gymnasialen Lehrgangs erteilt. Für eröffnen die alten Sprachen ein zusätzliches Tätigkeits- einige Studiengänge an den philosophisch-historischen feld. Die Bereiche Sprachvergleiche und kulturge- Fakultäten und für Theologie sind Griechischkenntnisse schichtliche Aspekte bieten Möglichkeiten zum Einbe- Voraussetzung. zug von persönlichen Interessen und zur individuellen Vertiefung. Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte Alle Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte sind im Sinne Fächerverbindender und -übergreifender der Grobziele auszuwählen und zu gewichten. In den Unterricht Bereichen Formenlehre und Satzlehre sind alle Inhalte Die sprachgeschichtliche Entwicklung und die kulturge- verbindlich. Der Bereich kulturgeschichtliche Aspekte schichtliche Ausrichtung legen die Verbindung mit ande- soll ungefähr einen Viertel der Unterrichtszeit beanspru- ren Sprachfächern, mit Natur – Mensch – Mitwelt und mit chen. Gestalten nahe. Beurteilung Die Beurteilung stützt sich hauptsächlich auf die Kennt- nisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Grobzielberei- chen Formenlehre und Satzlehre ab. Zusätzlich soll FRE 32 gemäss den Richtzielen auch das Kulturverständnis an- gemessen in die Beurteilung einbezogen werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte Latein 8. Schuljahr

Kulturgeschichtliche Aspekte

Einblick in die Lebensweise verschiedener Die römische Familie, der römische Alltag, die Stadt Perioden der Antike gewinnen. Pompeji, die Stadt Rom Römische Siedlungen in der Schweiz Die Denkweise griechischer Mythen kennen lernen. Einzelne griechische Mythen, auch in lateinischer Übersetzung

Sprachvergleiche

Strukturelle Verwandtschaft und Unterschiede Übersetzung lateinischer Texte zwischen der lateinischen und modernen europäi- Wortkunde: Vergleich mit anderen europäischen, schen Sprachen erfassen. besonders den romanischen Sprachen Die Bedeutung der Endungen für das richtige Sprachverständnis erkennen.

Formenlehre

Verbformen bestimmen und in die jeweils andere Alle Konjugationen, esse und Komposita: alle Zeiten Sprache übersetzen. der Gegenwart und Vergangenheit im Indikativ aktiv Gleichzeitige und vorzeitige Infinitive aktiv Imperativ l und Gerundium

Deklinierbare Wörter in allen Formen bestimmen Substantive der a-, o-, der konsonantischen und der und in die jeweils andere Sprache übersetzen. gemischten Deklination Adjektive der a-/o-Deklination Personal- und Possessivpronomina Relativ- und Interrogativpronomina

Einen elementaren Wortschatz systematisch erar- Grundwortschatz beiten. Quervergleiche zu den modernen Sprachen ziehen.

Satzlehre FRE 33

Elementare Kenntnisse der lateinischen Satzlehre Satzteile: Prädikat, Prädikatsnomen, Subjekt, Objekte, und der Zeitverhältnisse erwerben. Adverbialen, Attribute Unterscheidung von Haupt- und Nebensatz Gleichzeitigkeit und Vorzeitigkeit Konnektoren

Die Funktionen der lateinischen Fälle erfassen und sie in der deutschen Sprache wiedergeben können.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte Latein 9. Schuljahr

Kulturgeschichtliche Aspekte

Ausgewählte Themen aus der römischen Einzelne Kapitel aus der römischen Geschichte Geschichte kennen lernen. (Gründungszeit, Republik, frühe Kaiserzeit) Einblick in die naturwissenschaftliche Forschung Einzelne naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse der Antike erhalten. (Astronomie, Geometrie, Medizin) und ihre Weiterent- wicklung Die Kenntnisse griechischer Mythologie vertiefen.

Sprachvergleiche

Auf die Verbindungen zu den modernen Sprachen Wortbildung, einfache Satzmuster aufmerksam werden. Fremdwörter und Fachausdrücke verstehen Wortdeutung lernen.

Formenlehre

Verbformen bestimmen und in die jeweils andere Alle Konjugationen, velle und nolle, esse und Kompo- Sprache übersetzen. sita, ferre und Komposita, ire und Komposita: alle Zeiten des Indikativs und die Formen des Konjunktivs l und II, aktiv und passiv Alle Infinitive und Partizipien

Alle Deklinationen kennen und die Formen in der Substantive der e-, i- und u-Deklination jeweils anderen Sprache wiedergeben können. Adjektive der i- und der konsonantischen Deklination Numeralia Reflexive und nichtreflexive Pronomina Die Formen der Pronominaladjektive Die Indefinitpronomina aliquis, quis, quisquam und quidam

Die verschiedenen Bildungen des Adverbs kennen. Adverbsuffixe, adverbialer Akkusativ, ursprüngliche Adverbien

FRE 34

Satzlehre

Die speziellen Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen Acl-Konstruktionen kennen und ihre Zeitverhältnisse genau bestimmen Attributives Partizip können. Prädikatives Partizip, Ablativus absolutus

Die Funktionen des lateinischen Konjunktivs l und II Wunsch, Aufforderung, Möglichkeit, Zweifel im Hauptsatz und die entsprechende deutsche Irreale Aussage und unerfüllbarer Wunsch Ausdrucksweise kennen. Ne und non

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte Griechisch 9. Schuljahr

Kulturgeschichtliche Aspekte

Einzelne Abschnitte der griechischen Geschichte, Einzelne Kapitel aus der griechischen Geschichte Religion, Mythologie, Philosophie und Kunst Die griechischen Götter und Göttinnen kennen lernen. Ausgewählte griechische Mythen Verschiedene philosophische Richtungen Entwicklung der darstellenden Kunst

Sprachvergleiche

Einblick in die Differenziertheit und Beweglichkeit Strukturvergleiche vor allem mit Latein und Deutsch des Griechischen erhalten. Zusammenhang zwi- Medium, Aorist, Partizipialkonstruktionen schen Welterfahrung, Aussageabsicht und Formen- reichtum der griechischen Sprache entdecken. Fremdwörter und Fachausdrücke verstehen lernen.

Formenlehre

Verbformen eindeutig bestimmen und in die jeweils Die wichtigsten finiten und infiniten Formen des andere Sprache übersetzen können. (thematischen) Verbs und der Hilfsverben

Deklinierbare Wörter in allen Formen bestimmen Flexionsformen der Substantive und Adjektive der und in die jeweils andere Sprache übersetzen verschiedenen Deklinationen können. Pronomina

Einen elementaren Wortschatz systematisch erar- Grundwortschatz beiten.

Satzlehre

Die Grundfunktionen der griechischen Fälle verste- Fälle mit und ohne Präpositionen hen und in der deutschen Sprache wiedergeben können.

FRE 35 Den Unterschied zwischen Zeitstufe und Aktionsart Durative und punktuelle Aktionsart kennen.

Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Attributives Partizip griechischen Partizips und des Infinitivs kennen Prädikatives Partizip und Genetivus absolutus und auf verschiedene Weise in der deutschen Substantivierte Infinitive und Acl-Konstruktionen Sprache wiedergeben können.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Mathematik

Bedeutung und Ausrichtung selber zu gehen und eigene Lösungsansätze zu finden. Der Umgang mit Umwegen und Sackgassen, mit per- Mathematik spielt in Beruf und Freizeit, in Wirtschaft, sönlichen Darstellungen und Formulierungen fördert die Technik und Forschung eine wichtige Rolle, die aber Entwicklung von Phantasie und Kreativität. meist nicht unmittelbar sichtbar wird. Deshalb kommen viele Menschen heute mit Mathematik nur noch indirekt Vernetzung mit anderen Fächern in Berührung. Die Beschäftigung mit Zahlen, Grössen, Mathematisches Denken und mathematische Fertigkei- Figuren und Körpern schult das Vorstellungsvermögen, ten sind in vielen Fächern anwendbar. Oft bilden sie die die Abstraktionsfähigkeit und das logische Denken. Voraussetzung für die vertiefte Bearbeitung eines Sach- Mathematik führt zu klaren Begriffen sowie zum Erken- verhalts. Viele Themen und Situationen haben einen nen und Formulieren von Beziehungen und Gesetzmäs- mathematischen Aspekt; bei der Problemlösung können sigkeiten. Das Rechnen als Teil der Mathematik ist eine häufig auch mathematische Methoden angewendet kulturelle Errungenschaft wie Lesen und Schreiben. Die werden. Entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten Verfahren und Hilfsmittel zum Rechnen unterliegen ei- tragen dazu bei, Naturerscheinungen und gesellschaft- nem zeitlichen Wandel; der mathematische Gehalt der liche Prozesse besser zu verstehen und Entscheidun- Rechenoperationen hingegen verändert sich nicht. gen gründlicher abzustützen. Mathematik ist eine Wissenschaft mit geographisch weit auseinander liegenden Wurzeln und jahrtausendealter Tradition. Wesentliche menschliche Errungenschaften beruhen auf mathematischen Grundlagen. Mathemati- sche Denkweisen, Techniken und Darstellungsformen bilden in vielen Fachbereichen die Basis des wissen- Richtziele schaftlichen Denkens. Mit mathematischen Modellen wird versucht, die Wirklichkeit berechenbar zu machen. Vorstellungsvermögen Solche Modelle können aber immer nur einen begrenz- Das Vorstellungsvermögen im Umgang mit Zahlen und in ten Ausschnitt der Wirklichkeit erfassen und abbilden. der Begegnung mit Objekten und Sachverhalten aus 1

Natur und Mitwelt erweitern und vertiefen: H Entwicklung des Denkens – Zahlen in einem Zahlensystem erfassen und Opera- Die Beschäftigung mit Mathematik fördert die Entwick- tionen mit Zahlen verstehen, MAT lung des Denkens in verschiedener Hinsicht: Sie trägt bei – sich Grössen mit ihren Dimensionen und Beziehun- zum Aufbau der Fähigkeit zu abstrahieren, zu verall- gen zwischen Grössen vorstellen, gemeinern, Gedankengänge nachzuvollziehen, umzu- – sich ebene und räumliche Figuren und ihre Abbildun- kehren und Transferleistungen zu erbringen. Räumliche gen vorstellen, Anordnungen, zeitliche Abläufe und logische Verknüp- – Zusammenhänge erkennen und Abläufe gedanklich fungen können gedanklich erfasst werden, ohne immer nachvollziehen. auf konkretes Handeln zurückgreifen zu müssen. Kenntnisse und Fertigkeiten Entwicklung der Ausdrucksfähigkeit Grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben Der Mathematikunterricht fördert die Fähigkeit, ma- und durch regelmässiges Üben das Vertrauen in die thematische Inhalte angemessen auszudrücken und eigenen Fähigkeiten stärken: Denkprozesse darzustellen. Der Verständigung dienen – Symbole und Fachbegriffe verstehen und Sachver- Umgangssprache, Fachsprache und Formelsprache, halte verständlich beschreiben, Skizzen, Tabellen und grafische Darstellungen sowie – Schätz-, Rechen- und Konstruktionsverfahren, Um- Modelle und Simulationen. formungsregeln und Operationsgesetze kennen und anwenden, – Figuren und Körper darstellen, Daten und Zusam- Förderung von selbständigem Lernen menhänge in Tabellen oder graphisch festhalten, und Kreativität – Mess- und Rechenhilfsmittel, Darstellungs- und Kons- Der Mathematikunterricht bietet den Schülerinnen und truktionswerkzeuge sowie Materialien zum Experi- Schülern vielfältige Möglichkeiten, den Weg zum Wissen mentieren sinnvoll nutzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Mathematisierfähigkeit Hinweise und Bestimmungen Aus realen Gegebenheiten den mathematischen Gehalt herausschälen und mit mathematischen Methoden be- Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte arbeiten: Die Grobziele sind verbindlich; die Inhalte sind auf der – aus Situationen, Bildern und Texten Daten gewinnen angegebenen Erarbeitungsstufe zu behandeln. Beim und ordnen, Problemlöseverhalten fehlen Angaben zu den Erarbei- – Gesetzmässigkeiten und Strukturen erkennen und tungsstufen, da die Voraussetzungen und Möglichkeiten beschreiben, der Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich nicht – Zusammenhänge verallgemeinern und in mathema- allein vom Alter abhängig sind. tischer Formelsprache ausdrücken, Für das 7.–9. Schuljahr sind die Erarbeitungsstufen für – Ergebnisse darstellen, deuten und überdenken. das Realschulniveau und für das Sekundarschulniveau Problemlöseverhalten getrennt angegeben, im 8. und 9. Schuljahr zudem für Mathematische und fächerübergreifende Problemstel- die ergänzenden Inhalte der Mittelschulvorbereitung. lungen allein und im Team bearbeiten: Erarbeitungsstufe 1 – Situationen beurteilen, Fragen und Vermutungen for- mulieren, Annahmen treffen, – Erleben, experimentieren, beobachten, vergleichen, – Experimente und Simulationen durchführen, Folge- entdecken, wahrnehmen; rungen formulieren, – Zusammenhänge feststellen, Erkenntnisse mit eige- – Lösungswege planen, beurteilen und realisieren, nen Worten und Formen ausdrücken; Ergebnisse überprüfen, – grundlegende Vorstellungen aufbauen, Begriffe bilden. – Lösungswege vergleichen und übertragen, Strate- Erarbeitungsstufe 2 gien entwickeln. – Einarbeiten, durcharbeiten, in Beziehung setzen, üben; – Zusammenhänge verstehen, Erkenntnisse auch fach- sprachlich umschreiben und fachgerecht darstellen; – Vorstellungen vernetzen, Kenntnisse und Fertigkeiten 2 H aufbauen und festigen.

MAT Wird ein Thema später wieder aufgegriffen, ist eine Auf- frischung nötig. Die Phase des Übens und Automatisie- rens ist noch nicht abgeschlossen.

Erarbeitungsstufe 3 – Üben, selbständig anwenden, auf ähnliche und neu- artige Situationen übertragen; – Zusammenhänge verallgemeinern, fachbezogene Begriffs- und Formelsprache verwenden, Sachver- halte fachgerecht darstellen; – Vorstellungen strukturieren, Grundfertigkeiten auto- matisieren, Grundbegriffe und Regeln abrufbar hal- ten. Um eine sichere und ständige Verfügbarkeit der grund- legenden Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, müssen sie in zeitlichen Abständen immer wieder an- gewendet und trainiert werden. Zusatzinhalte Mit leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern kön- nen Zusatzinhalte und weitere Themen erarbeitet werden. Das Behandeln der Zusatzinhalte ist fakul- tativ.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Wertziffern Rechnen und Kenntnisse von Regeln zur sinnvollen In der Arithmetik wird der Schwierigkeitsgrad von Aufga- Genauigkeit. bentypen u.a. mit Hilfe der Anzahl Wertziffern festgelegt. Geometrisches Gestalten Als Wertziffer gelten: Jede von 0 verschiedene Ziffer und jede 0, die zwischen Ziffern liegt, die von 0 verschieden Die Ziele und Inhalte zum geometrischen Gestalten sind sind. in den Fachlehrplänen Gestalten und Mathematik ent- Beispiele: halten. Es wird empfohlen, im 7. und 8. Schuljahr einen 400 hat 1 Wertziffer, 420 hat 2 Wertziffern, 405 hat Schwerpunkt zum geometrischen Gestalten zu bilden 3 Wertziffern. und die entsprechenden Ziele und Inhalte zusammenzu- 240+75 hat insgesamt 4 Wertziffern, 249+75 hat fassen. Die Unterrichtsinhalte sind unter den beteiligten insgesamt 5 Wertziffern. Lehrpersonen abzusprechen. Eine Jahreslektion des 190–67 hat insgesamt 4 Wertziffern, 204–67 hat bildnerischen Gestaltens ist im Laufe der Sekundarstu- insgesamt 5 Wertziffern. fe l für Ziele und Inhalte des geometrischen Gestaltens einzusetzen. Beurteilung Einsatz des Computers In die Beurteilung werden die Kompetenzen zu allen vier Im Mathematikunterricht bestehen viele Möglichkeiten, Richtzielen (Vorstellungsvermögen, Kenntnisse und Fer- den Computer als Hilfsmittel einzusetzen: Automatisie- tigkeiten, Mathematisierfähigkeit, Problemlöseverhalten) rung von gleichartigen Berechnungen; Veranschauli- einbezogen. Die Beurteilung der Mathematisierfähigkeit chung von Zahlen in Form von Diagrammen; Simulation bezieht sich in erster Linie auf die angestellten Überle- von Zufallsexperimenten; Konstruktion von Raumbil- gungen und weniger auf die fehlerfreie Ermittlung der dern; Erzeugung von Bandornamenten und Parketten; Ergebnisse. Alle mathematischen Gebiete (Arithmetik/ Spiegeln, Schieben, Drehen und Strecken von Figuren; Algebra, Sachrechnen, Geometrie, Stochastik) sind Experimentieren mit Zahlen, Figuren und Funktionen; entsprechend den Grobzielen einzubeziehen. Dabei Training von Kenntnissen und Fertigkeiten. müssen die Erarbeitungsstufen der Inhalte berücksich- Vgl. ZUS: Informatik tigt werden. Vgl. auch AHB 6.4 Fakultativer Unterricht 3

Die individuelle Lernförderung und die Mittelschulvor- H Rechenverfahren bereitung dienen der Erweiterung, Vertiefung und MAT Beim Kopfrechnen erfolgen alle Schritte zur Lösung Festigung von Zielen und Inhalten des obligatorischen einer Aufgabe im Kopf, ohne dass dabei Notizen Mathematikunterrichts. Im Zusammenhang mit der Vor- gemacht werden. bereitung auf das künftige Berufsfeld oder dem Be- Halbschriftliche Strategien bestehen darin, Rechen- such einer weiterführenden Schule sollen bei einzelnen aufgaben in leichtere Teilaufgaben zu zerlegen. Dabei Gebieten oder Themen Schwerpunkte gesetzt werden. können Rechenschritte und Teilergebnisse nach Bedarf So können Zusatzinhalte eine grössere Bedeutung er- schriftlich festgehalten werden. Es wird kein Normal- langen, oder es kann eine Orientierung an Inhalten des verfahren, sondern ein geschicktes Vorgehen unter höheren Niveaus erfolgen. Ausnutzung von Rechengesetzen angestrebt. Vgl. AHB 3.2 Bei schriftlichen Verfahren werden Ergebnisse nach festgelegten Regeln (Algorithmen) auf der Basis der Stel- lenwertsystematik ziffernweise ermittelt. Der Vorteil liegt darin, dass man auf kürzerem Weg zum Ergebnis gelangt. Die Reduktion auf das Rechnen mit einzelnen Ziffern macht die Verfahren allerdings schlecht durch- schaubar. Der Taschenrechner entlastet von langwieriger Re- chenarbeit. Die Aufmerksamkeit kann sich so vermehrt auf das Mathematisieren eines Sachverhalts richten. Weiter können Situationen mit originalem, also nicht vereinfachtem Zahlenmaterial bearbeitet werden. Der Einsatz bedingt Fertigkeiten im überschlagsmässigen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Didaktische Hinweise Produktives Üben Beim produktiven Üben sollen sich die Lernenden an Aktiv-entdeckendes Lernen den Lerngegenstand gewöhnen. Ziel ist aber nicht Mathematik wird durch eigenes Tun und Erfahren wir- blinde Routine, sondern bewusste Verfügbarkeit. Des- kungsvoller gelernt als durch Belehrung und gelenktes halb sind Übungsinhalte und -anlagen zu wählen, die Erarbeiten. Lernen ist ein vom Individuum bestimmter zum Denken herausfordern. So können zusätzliche Vorgang. Schülerinnen und Schüler müssen deshalb im Überlegungen notwendig werden, oder es tauchen Mathematikunterricht immer wieder Gelegenheit erhal- Strukturen auf, welche neue Fragen aufwerfen. Produk- ten, Sachverhalte mit eigenen Fragestellungen zu erfor- tives Üben löst immer wieder entdeckendes Lernen schen und Beziehungen zu den persönlichen Erfahrun- aus. gen herzustellen. Zum selbsttätigen Lernen gehören Automatisieren herausfordernde Situationen, die zum Beobachten und Ein minimaler Bestand an grundlegenden Kenntnissen Vermuten, zu Fragen und zur Suche nach eigenen und Fertigkeiten muss jederzeit abrufbar sein. Dies erfor- Lösungsansätzen anregen. dert nach der Erarbeitung das Automatisieren und spä- Soziales Lernen ter ein systematisches Wiederholen. Merkhilfen und Die Schülerinnen und Schüler erleben im Mathematikun- Übersichten mit Regeln, Formeln und Beispielen können terricht, wie gegenseitige Unterstützung beim Lernen diese Arbeit begleiten und stützen. Sicheres Verfügen hilfreich sein kann. Der Zusammenarbeit im Team setzt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten voraus. Des- kommt ganz besonders beim Problemlösen eine grosse halb sollen Kenntnisse und Fertigkeiten erst automati- Bedeutung zu. Aussagen und Argumente werden for- siert werden, wenn die Grundeinsicht gesichert ist. muliert und begründet, unterschiedliche Meinungen ein- Umgang mit Fehlern ander gegenübergestellt und gewertet. Fehlermachen gehört zum Lernen. Fehler geben Einblick Operatives Prinzip in den Lernprozess und helfen mit, diesen zu verstehen Jeder mathematische Lerngegenstand hat Eigenschaf- und weiterzuentwickeln. Wer sich keine Fehler zuge- ten eines Systems; er hat eine innere Struktur und Bezie- steht, ist im Lernen blockiert. Wer einen Fehler vertuscht,

4 hungen zu seiner Umgebung. Das macht ihn beweglich vergibt die Gelegenheit, sich produktiv mit ihm auseinan- H und beeinflussbar; wir können auf ihm Operationen aus- derzusetzen. MAT führen. Die Leitfrage lautet: «Was geschieht mit..., wenn Fächerübergreifende Projekte wir...?». Durch Förderung einer experimentierfreudigen Auf allen Stufen sind nach Möglichkeit fächerübergrei- Grundhaltung erfahren die Lernenden, dass gezieltes fende Projekte mit Einbezug der Mathematik durchzu- und überlegtes Probieren zu Erkenntnissen führt. führen. Themenvorschläge sind bei den Grobzielen und Wechsel der Darstellungsformen Inhalten im Abschnitt «Problemlöseverhalten» aufgeli- Operationen können handelnd, bildhaft oder sprachlich- stet. symbolisch vollzogen werden. Für die Entwicklung des Abstraktionsvermögens ist der Wechsel zwischen den drei Darstellungsformen bedeutsam. Wenn die Schüle- rinnen und Schüler mit dem Lerngegenstand konkret handeln, können sie tragfähige Vorstellungen entwi- ckeln. Formale Inhalte sind immer wieder zu veran- schaulichen und in Handlungen umzusetzen. Permanenzprinzip Wichtige Ideen, Verfahren und Strukturen der Mathema- tik können nicht in einem Umgang abschliessend behandelt werden, sondern bedürfen der permanenten Entwicklung und Vertiefung. Die Lernenden müssen ihnen wiederholt begegnen, sie in verschiedenen Lern- stadien neu durchdringen und zu anderen Erkenntnis- sen in Beziehung setzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Struktur des Faches 5 H MAT

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Verbindungen zwischen den Fächern

Mathematik und Natur – Mensch – Mitwelt In den Naturwissenschaften und in technischen Anwen- dungen spielen Zahlen, Formeln, Messungen und Berechnungen eine wichtige Rolle. Alle Teilgebiete des Faches Natur – Mensch – Mitwelt greifen in vielfältiger Weise auf mathematische Strukturen und Methoden zurück. Ebenso ist der Mathematikunterricht in den Bereichen Mathematisierfähigkeit und Problemlösever- halten auf Situationen angewiesen, wie sie in Themenfel- dern von Natur – Mensch – Mitwelt angelegt sind. Mathematik und Deutsch Sprache erfüllt im Mathematikunterricht zahlreiche Funktionen. Sie hilft z.B. bei der Begriffsbildung, beim Argumentieren und Erklären, beim Planen und Beschrei- ben von Lösungswegen. Viele Aufgaben sind sprachlich «verpackt» und müssen erst mathematisiert werden. Im Mathematikunterricht wird deshalb auf vielfältige Art Spracharbeit geleistet. In der Auseinandersetzung mit mathematischen Begriffen entwickelt sich aus der per- sönlichen Sprache der Lernenden heraus eine stufen- gerechte Fachsprache. Mathematik und Gestalten 6 H Beim Gestalten von Gegenständen und Bildern spielen

MAT geometrische Formen und Beziehungen sowie Messun- gen, Berechnungen und Konstruktionen eine wichtige Rolle. Ebenso ist der Mathematikunterricht in der Geo- metrie und teilweise im Sachrechnen auf Erfahrungen im gestalterischen Bereich angewiesen. Im Umgang mit geometrischen Grössen, Figuren und Körpern werden Vorstellungsvermögen und Fertigkeiten gefördert. Die Mathematik stellt grundlegende Begriffe, Strukturen und Verfahren bereit, deren praktische Umsetzung im Ge- stalten erfolgt. Mathematik und Informatik (Vgl. ZUS, Informatik) Die Informatik hat ihre Grundlagen nicht nur im informa- tionstechnischen Bereich, sondern auch in verschiede- nen Gebieten der Mathematik: Codierung von Daten (Dualsystem), logische Verknüpfung von Aussagen und Befehlen, Formulieren und Durchführen von Algorith- men, Strukturieren von Abläufen. Umgekehrt kann die Mathematik die Möglichkeiten der Informatik in vielfälti- ger Weise anwenden. Vgl. auch Abschnitt «Einsatz des Computers», MATH 3.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr

Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten Arithmetik/Algebra

Zahlen erfassen, ordnen und vergleichen. Zahlenraum 0–100 Zahlen lesen, schreiben, darstellen Zahlen ordnen und vergleichen: – einer Menge eine Zahl als Eigenschaft zuordnen (kardinaler Aspekt); Ziffer, Anzahl; gerade, ungerade – vorwärts und rückwärts zählen, nummerieren, Zahlenreihen fortsetzen (ordinaler Aspekt); Vorgänger, Nachfolger, kleiner, grösser, gleich, mehr, weniger; <, >, = – einer Position im Zahlenraum eine Zahl zuordnen; Zahlen- strahl, Hunderterquadrat Mehrziffrige Angaben gewinnen und deuten; Stellenwertproto koll; Stellenwerttabelle: H, Z, E Zahlen als Kennzeichen für ein Objekt (Codeaspekt)

Die Operationen Addition, Subtraktion Kopfrechnen im Zahlenraum 0–100 und Multiplikation verstehen und aus- Addition und Subtraktion mit insgesamt höchstens 3 Wertziffern; führen. + , – Multiplikation im Rahmen des Einmaleins; Einmaleinstabelle; · Alle Grundoperationen: schwierigere Aufgaben

Gesetzmässigkeiten zum vorteilhaften Zusammenhänge und Rechengesetze Rechnen ausnützen. Addition – Subtraktion (Umkehroperation); Operatordarstellung.,

Klammerdarstellung; ( ) 7 Vertauschungsgesetz bei Addition und Multiplikation; H

Verbindungsgesetz bei der Addition MAT

Bezüge zwischen Sachverhalten Gleichungen und Ungleichungen und Gleichungen erkennen, Gleichungen – Gleichung als Kurzschrift für die Beschreibung eines Sach- und Ungleichungen lösen. verhalts; Leerstelle, Platzhalter; – durch Umkehrüberlegungen und Einsetzen lösen

Sachrechnen

Mit Messgeräten umgehen und alltägliche Dezimale Masse Masseinheiten kennenlernen. Konkrete Beispiele für Grössen mit entsprechenden Massen Rechnungen mit Geldbeträgen und Münzen und Notenwerte: Fr., Rp.; Geldwert Strecken ausführen. Gesamtpreis ermitteln, einen Betrag genau herauszählen, Herausgeld geben Längenmasse: m, cm; Länge; Metermass Gewichtsmasse: kg, g; Gewicht; Waage Hohlmasse: l, dl; Inhalt; Messbecher Temperatur: Grad (°); Thermometer NMM Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen; Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Die Zeiteinteilung wahrnehmen und die Zeit Uhrzeit kennen. – Zeitmasse: min, h, Tag, Woche, Monat, Jahr; Zeit; Uhr – Zeiten ablesen, Zeitangaben machen NMM Zeit – Zeitspuren

Geometrie

Die Form von Gegenständen und ihre Objekte Lage im Raum beschreiben. – Objekte nach ihrer Form und weiteren Merkmalen unterschei- den, beschreiben, ordnen; gerade, rund, eckig; gross, klein – Objekte im Raum bewegen und ihre Lage bezeichnen (Raum- orientierung); rechts/links, vorn/hinten, oben/unten, innen/aussen, zwischen NMM In meinem Lebensraum

Mit geometrischen Figuren experimen- Ebene Figuren tieren, diese darstellen und beschreiben. Zerlegen und zusammensetzen, vergrössern und verkleinern, Ausgewählte Eigenschaften kennen. spiegeln; Vergleich von Bild und Spiegelbild; Spiegel Formen: Rechteck, Quadrat, Dreieck, Kreis; Schablone Eigenschaften: rund, dreieckig, viereckig, kurz, lang GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion, Form)

Stochastik

Statistischen und kombinatorischen Stochastische Phänomene Fragestellungen begegnen und durch – eine Anzahl schätzen

8 Ausprobieren Erfahrungen sammeln. – Vergleichen: mehr, weniger, gleich viel, länger, kürzer, gleich H lang

MAT – auf einem Plan Wege suchen, verfolgen, beschreiben, vergleichen Eine Anzahl Objekte verschieden anordnen

Mathematisierfähigkeit

In Sachverhalten Beziehungen erkennen Sachverhalte und mathematische Formen zum Bear- – Objekte und Zahlen vergleichen, sortieren, ordnen, gleich- beiten verwenden. mässig verteilen; Tabelle, Torlauf; strukturierte Materialien – bildlich und sprachlich dargebotene Sachverhalte mit Hilfe von Gleichungen oder Ungleichungen bearbeiten – zu Gleichungen oder Ungleichungen Sachverhalte suchen

Bedeutung und Herkunft von mathemati- Geschichte der Mathematik schen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Darstellungs- formen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemlöseverhalten

Aufgaben erfinden und auf unterschied- Aufgabenstellungen liche Weise darstellen. – sich Aufgabenstellungen zu mathematischen Verfahren ausdenken – Aufgabenstellungen handelnd vorführen, zeichnerisch darstel- len, sprachlich formulieren

In ungewohnten und neuartigen Situatio- Aspekte beim Problemlösen nen Ideen entwickeln. Allein und im Team – Zugänge und Lösungsideen suchen Lösungswege ausprobieren und – Lösungen suchen durch Probieren vergleichen. – unterschiedliche Lösungswege vergleichen Denkaufgaben und Spiele – Zahlen- und Figurenrätsel (z.B. magische Quadrate, Labyrinthe, Legespiele, Puzzles) – Einzel- und Partnerspiele (z.B. Würfelspiele, Domino, Schiebe- spiele) NMM Selbständig arbeiten

Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden Beispiele: bearbeiten. – Körpermasse und sportliche Messungen – Einkaufen – Tageslauf – Jahreslauf – Ausflug, Reisen 9 H MAT

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3./4. Schuljahr

Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten

Arithmetik/Algebra

Zahlen erfassen, ordnen und vergleichen. Zahlenraum 0–10000 Zahlen lesen, schreiben, darstellen Zahlen ordnen und vergleichen; einer Position im Zahlenraum eine Zahl zuordnen; Zahlenstrahl, Tausenderfeld Mehrziffrige Angaben gewinnen und deuten; Stellenwertproto- koll, Zehnersystem; Stellenwerttabelle: ZT, T, H, Z, E Zahlen als Kennzeichen für ein Objekt (Codeaspekt) Zahlenraum über 0–10000 Römische Zahlen

Die vier Grundoperationen verstehen und Rechnen im Zahlenraum 0–0–10000 ausführen. Kopfrechnen: Addition und Subtraktion mit insgesamt höchstens 4 Wertziffern Multiplikation: E·Z, E·H, E·ZE, E·HZ Division, auch mit Rest: H:E, Z:E, ZE:E, HZ:Z, HZ:E; : Halbschriftlich rechnen: Multiplikation Division (Divisor: ein- und zweistellig) Schriftlich rechnen: Addition, Subtraktion, Multiplikation Division Alle Grundoperationen: schwierigere Aufgaben

10 Gesetzmässigkeiten zum vorteilhaften Zusammenhänge und Rechengesetze H Rechnen ausnützen. – Addition – Subtraktion, Multiplikation – Division (Umkehr-

MAT operation); Operatordarstellung – Vertauschungs- und Verbindungsgesetz bei Addition und Multiplikation; Verteilungsgesetz bei Multiplikation/Addition und Multiplikation/Subtraktion

Bezüge zwischen Sachverhalten Gleichungen und Ungleichungen und Gleichungen erkennen, Gleichungen – Gleichung als Kurzschrift für die Beschreibung eines Sach- und Ungleichungen lösen. verhalts; Platzhalter; Grundmenge, Vorschrift, Lösungsmenge, Torlauf – durch Umkehrüberlegungen und Einsetzen lösen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Sachrechnen

Mit Messgeräten umgehen und alltägliche Dezimale Masse Masseinheiten beim Messen, Schätzen Konkrete Beispiele für Grössen mit entsprechenden Massen und Vergleichen kennen lernen. Münzen und Notenwerte: Fr., Rp.; auch dezimale Schreibweise Masseinheiten anwenden und Rechnun- Sachaufgaben mit Geldwerten (auch zweifach benannt) gen damit ausführen. Längenmasse: km, m, cm, mm; Länge; Metermass Sachaufgaben mit Längen-, Gewichts- und Hohlmassen (auch zweifach benannt mit benachbarten Grössen) Gewichtsmasse: t, kg, g; Gewicht; Waage Hohlmasse: l, dl; Inhalt; Messbecher Temperatur: Grad (°); Thermometer Alltägliche Bruchteile von Grössen NMM Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen

Die Zeiteinteilung wahrnehmen und die Zeit Uhrzeit kennen. Zeitpläne lesen und mit – Zeitmasse: s, min, h, Tag, Woche, Monat, Jahr; Zeitpunkt, Zeitangaben rechnen. Zeitdauer; Uhr, Zeitplan (z.B. Fahrplan, Radio- und Fernseh- programm) – Berechnungen mit Zeitmassen (auch zweifach benannt)

Zusammenhänge zwischen Grössen- Zuordnungen bereichen erkennen und einfache Auf- – Darstellen: bildlich, Wertetabelle gaben zur Proportionalität lösen. – Gesetzmässigkeit «doppelt/doppelt, dreifach/dreifach, ...» (Proportionalität) Proportionalität – Operatordarstellung; Operator, Umkehroperator – Aufgaben sind in einem Schritt lösbar

11 H Geometrie MAT

Mit geometrischen Figuren experimen- Ebene Figuren tieren, diese darstellen und beschreiben. Zerlegen und zusammensetzen, vergrössern und verkleinern, Ausgewählte Eigenschaften kennen. drehen und schieben, falten und spiegeln; Vergleich zwischen Anfangsfigur und Endfigur; Muster; Spiegel, Schablone, Zirkel Formen: Rechteck, Quadrat, Dreieck, Kreis Flächeninhalte durch Belegen mit Einheitsflächen bestimmen und vergleichen; genormte Einheiten (Quadratzentimeter, Quadratmeter); Umfang abmessen Bruchteile von Figuren GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion, Form)

Mit Körpern experimentieren. Körper – Verpackungen aufschneiden, Abwicklung zeichnen, aus- schneiden, falten – mit Würfeln nachbauen, beschreiben; Länge, Breite, Höhe, Ecke, Fläche, Kante – Formen: Würfel, Quader, Kugel GES TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion, Form)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Stochastik

Statistischen und kombinatorischen Stochastische Phänomene Fragestellungen begegnen und durch – eine Anzahl schätzen Ausprobieren Erfahrungen sammeln. – Vergleichen: mehr, weniger, gleich viel, länger, kürzer, gleich lang – Verteilungen auszählen und darstellen – auf einem Plan Wege suchen, verfolgen, vergleichen – eine Anzahl Objekte verschieden anordnen Zufallsspiele

Mathematisierfähigkeit

In Sachverhalten Beziehungen erkennen Sachverhalte und mathematische Formen zum Bear- – Objekte und Zahlen vergleichen, sortieren und ordnen; beiten verwenden. Tabelle, Torlauf; strukturierte Materialien – Aussagen ordnen, Zusammenhänge herstellen (z.B. Logicals, Schnipseltexte), Beziehungen darstellen; Pfeildiagramm – bildlich und sprachlich dargebotene Sachverhalte mit Hilfe von Gleichungen, Ungleichungen oder Operatoren bearbeiten – zu Gleichungen, Ungleichungen oder Operatordarstellungen Sachverhalte suchen

Bedeutung und Herkunft von mathemati- Geschichte der Mathematik schen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Darstellungs- formen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker 12 H Problemlöseverhalten MAT Aufgaben erfinden und auf unterschied- Aufgabenstellungen liche Weise darstellen. – sich Aufgabenstellungen zu mathematischen Verfahren ausdenken – Aufgabenstellungen handelnd vorführen, zeichnerisch darstel- len, sprachlich formulieren

In ungewohnten und neuartigen Situatio- Aspekte beim Problemlösen nen Ideen entwickeln. Allein und im Team – Zugänge und Lösungsideen suchen Lösungswege ausprobieren, festhalten – Lösungen suchen durch systematisches Probieren und vergleichen. – einzelne Schritte eines Lösungsweges festhalten, Unterschiedliche Lösungswege vergleichen Denkaufgaben und Spiele – Zahlen- und Figurenrätsel (z.B. Zahlenfolgen, magische Quadrate, Labyrinthe, Legespiele, Puzzles) – Bilderrätsel – Einzel-, Partner- und Gruppenspiele (z.B. Nimspiel, Reversi, Yatzy) NMM Selbständig arbeiten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden Beispiele: bearbeiten. – Körpermasse und sportliche Messungen – Einkaufen, verkaufen (Schulfest, Basar) – Ausflüge planen (Fahrplan, Geld, Distanzen) – Umfrage (Freizeit, Fernsehen) – Knobelaufgaben aus Jugendzeitschriften – Puzzle entwerfen, herstellen, lösen

13 H MAT

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 5./6. Schuljahr

Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten

Arithmetik/Algebra

Sich im Bereich der positiven ganzen Zahlenraum: Natürliche Zahlen (0) und ganze Zahlen () Zahlen orientieren. Den negativen Zahlen Positive Zahlen darstellen, ordnen und vergleichen; Zahlenstrahl; begegnen. Zehnersystem; Stellenwerttabelle: M, HT, ZT, T, H, Z, E Positive und negative Zahlen, Zahlengerade Teilbarkeit von Zahlen (:2, :3, :5) Teiler, Vielfache, Primzahlen, Quadratzahlen Rundungsregel, Zahlen runden Teilbarkeit von Zahlen (:4, :8, :6, :9) Römische Zahlen

Den Zahlenraum mit Hilfe der Dezimal- Zahlenraum: Dezimalzahlen zahlen feiner gliedern. – Schreibweise mit Komma, Stellenwerte, Stellenwerttabelle: z, h, t – Vergleiche, Zahlenstrahl – Rundungsregel, Zahlen runden

Die vier Grundoperationen mit positiven Rechnen im Zahlenraum 0–10000000 (ganze Zahlen und Dezi- ganzen Zahlen und Dezimalzahlen aus- malzahlen) führen. Kopfrechnen mit ganzen Zahlen: Addition und Subtraktion mit insgesamt höchstens 5 Wertziffern; Summe, Differenz Multiplikation mit insgesamt höchstens 3 Wertziffern; Einmaleins in Verbindung mit Zehnerpotenzen, mit Zehnerpotenzen multipli- zieren Division, auch mit Rest (Dividend höchstens 3 Wertziffern, Divisor 14

H ganzzahlig und nur eine Wertziffer); Umkehraufgaben zum Ein-

MAT maleins in Verbindung mit Zehnerpotenzen, durch Zehner- potenzen dividieren Überschlagsrechnung mit gerundeten Zahlen Kopfrechnen mit Dezimalzahlen: – Addition und Subtraktion mit insgesamt höchstens 4 Wert- ziffern – Multiplikation mit insgesamt höchstens 3 Wertziffern – Division (Dividend höchstens 3 Wertziffern, Divisor ganzzahlig und nur eine Wertziffer) Halbschriftlich rechnen: Multiplikation Division (Divisor: ganze Zahl, ein- und zweistellig; auch Hunderter- und Tausenderzahlen) Division (Divisor: Dezimalzahl, ein- und zweistellig) Schriftlich rechnen: Addition, Subtraktion, Multiplikation Division Taschenrechner: Grundoperationen; Beschriftung der Tasten Alle Grundoperationen: schwierigere Aufgaben; auch negative Zahlen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grunderfahrungen mit gewöhnlichen Brü- Bruchdenken in Situationen (Modelle zur Veranschaulichung) chen sammeln; sich mit den Besonder- – Bruchteile von Figuren und Grössen, Brüche gewinnen; heiten der Operationen auseinander Schreibweise von gewöhnlichen Brüchen mit Zähler, Nenner, setzen. Bruchstrich; Zahlenstrahl – Kürzen, erweitern – Addition, Subtraktion, Multiplikation (mit gebräuchlichen Nennern) – Division (durch natürliche Zahlen)

Zusammenhänge zwischen den Grund- Zusammenhänge und Rechengesetze operationen kennen und Gesetzmässig- – Addition – Subtraktion, Multiplikation – Division (Umkehr- keiten zum vorteilhaften Rechnen operation); Operatordarstellung, Rechenbaum ausnützen. – Vertauschungsgesetz, Verbindungsgesetz, Verteilungsgesetz – Reihenfolgeregel der Operationsschritte; Klammern – Operationen mit Dezimalzahlen in gleichwertige Operationen mit ganzen Zahlen umformen – Zusammenhang Dezimalbruch-gewöhnlicher Bruch (ge- bräuchliche Nenner)

Die Bedeutung von Gleichungen und Un- Gleichungen und Ungleichungen gleichungen erfahren. Gleichungen und Gleichung und Ungleichung als Darstellungsform einer Vorschrift; Ungleichungen lösen. Grundmenge, Lösungsmenge, leere Menge, { }; Buchstaben als Platzhalter Durch Einsetzen oder Umkehrüberlegungen lösen Aus Sachaufgaben gewinnen

Sachrechnen

Grössen messen und schätzen. Das Dezimale Masse

System der Masseinheiten aufbauen. – konkrete Beispiele für Grössen mit entsprechenden Massen 15 – Längenmasse: km, m, dm, cm, mm; Länge H

– Gewichtsmasse: t, kg, g, mg; Gewicht MAT – Hohlmasse: l, dl, cl, ml; Inhalt – Temperatur: Grad; (°) – Bedeutung der Vorsätze Kilo-, Dezi-, Zenti-, Milli- Wahl des Messgerätes, Messgenauigkeit, sinnvolle Genauigkeit bei Berechnungen Historische Masse, z.B. Fuss, Elle, Saum, Batzen NMM Mit Geräten und Hilfsmitteln sachgerecht umgehen; Naturbegegnung

Masseinheiten anwenden und Rechnun- Dezimale Grössen gen damit ausführen. – Sachaufgaben mit Längen-, Gewichts- und Hohlmassen (auch zweifach benannt) – alltägliche Bruchteile von Grössen

Begriffe zur Zeit verstehen; Zeitpläne lesen Zeit und mit Zeitangaben rechnen. Zeitmasse: s, min, h; Tag, Woche, Monat, Jahr; Zeitpunkt, Zeitdauer; Zeitplan (z.B. Fahrplan, Radio- und Fernsehrogramm) Berechnungen mit Zeitmassen Geschwindigkeit: km/h, m/s

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Zusammenhänge zwischen Grössen- Zuordnungen bereichen erkennen und Aufgaben zur – Darstellen: bildlich/grafisch, Wertetabelle Proportionalität lösen. – Gesetzmässigkeiten von proportionalen Zuordnungen – Operatordarstellung; Operator, Umkehroperator Proportionalität Aufgaben sind in einem Schritt lösbar Aufgaben sind in zwei Schritten lösbar

Geometrie

Linien und Figuren bewegen, verändern Linien und Figuren und darstellen; Gesetzmässigkeiten Zerlegen und zusammensetzen, vergrössern und verkleinern, wahrnehmen und beim Darstellen drehen und schieben, falten und spiegeln, verzerren berücksichtigen. Symmetrien und andere Gesetzmässigkeiten; Muster, Ornamente Skizzieren, zeichnen mit Zirkel und Geodreieck Punkt, Linie, Fläche; parallele Geraden, rechter Winkel, rechtwinklig, · ; Radius, Mittelpunkt Darstellen im Koordinatensystem; positive x-Achse und y-Achse GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition), technologischer Aspekt TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion, Form)

Vorstellungen zu den Flächenmassen Ebene Figuren besitzen und rechteckige Figuren be- Flächeninhalte durch Belegen mit Einheitsflächen bestimmen rechnen. und vergleichen; Umfang abmessen Umfang und Inhalt rechteckiger Figuren; Seite, Länge, Breite Verschiedene Verfahren zum Ermitteln von Flächeninhalten: Zerlegungsgleichheit, Quadratgitter

16 Flächenmasse H – m2, dm2, cm2, mm2 2 MAT – km , ha, a NMM Sich orientieren (räumliche Orientierung)

Körper und einige ihrer Eigenschaften Körper kennen. Würfel, Quader; Ecken, Kanten, Flächen Skizze, Ansicht, Schrägbild, Abwicklung, Modell; Würfelbauten Prisma, Zylinder Volumen durch Auffüllen mit Einheitswürfeln bestimmen GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, geometrische Körper) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion, Form)

Stochastik

Sich mit stochastischen Phänomenen Stochastische Phänomene auseinandersetzen und dabei Ideen zum – Daten erheben, darstellen, auswerten; Durchschnitt; Säulen- Ordnen, Vergleichen und Beschreiben diagramm, Kreisdiagramm entwickeln. – Objekte anordnen und auswählen; Möglichkeiten auflisten; Wege suchen – Häufigkeit von Ereignissen; nie, selten, häufig, immer, wahrscheinlich, unwahrscheinlich – Zufallsspiele, Experimente; Spielwürfel, Spielkarten, Münzen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Mathematisierfähigkeit

Sachverhalte strukturieren, Beziehungen Sachverhalte erkennen, den mathematischen Gehalt – Aussagen ordnen, Zusammenhänge herstellen (z.B. Logicals, zum Darstellen und Bearbeiten nutzen. Schnipseltexte), Beziehungen darstellen; Pfeildiagramm – Darstellung mit Hilfe von Rechenbäumen, Tabellen und Säulendiagrammen – bildlich und sprachlich dargebotene Sachverhalte mit Hilfe von Gleichungen, Ungleichungen oder Operatoren bearbeiten – zu geeigneten Gleichungen oder Ungleichungen, Operatordar- stellungen, Tabellen oder Diagrammen Sachverhalte suchen

Aus Sachverhalten Daten entnehmen und Daten und Diagramme verarbeiten; graphische Darstellungen – Daten sammeln, darstellen, interpretieren lesen. – Diagramme vergleichen, auswerten NMM Darstellen und umsetzen

Bedeutung und Herkunft von mathema- Geschichte der Mathematik tischen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Darstellungs- formen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker

Problemlöseverhalten

Aufgaben erfinden und auf unterschied- Aufgabenstellungen liche Weise darstellen. – sich Aufgabenstellungen zu mathematischen Verfahren ausdenken 17 – Aufgabestellungen handelnd vorführen, zeichnerisch darstel- H

len, sprachlich formulieren MAT

In ungewohnten und neuartigen Situatio- Aspekte beim Problemlösen nen Ideen entwickeln. Allein und im Team – Zugänge suchen, Lösungsideen entwerfen, Lösungswege Lösungswege planen und umsetzen, fest- planen halten und vergleichen. – Fragen stellen, Vermutungen äussern, Begründungen suchen Lösungs- und Spielstrategien erproben. – systematisches Probieren, Gesetzmässigkeiten erkennen – einzelne Schritte eines Lösungswegs festhalten, unterschied- liche Lösungswege vergleichen; Flussdiagramm – Abläufe einprägen und nachvollziehen; Ablaufschema Situationen aus Arithmetik, Sachrechnen, Geometrie Denkaufgaben und Spiele – Zahlen- und Figurenrätsel (z.B. Zahlenfolgen, magische Quadrate, Labyrinthe, Lege- und Schiebespiele) – Bilderrätsel und Knobelgeschichten (z.B. Kinderkrimis) – Partner- und Gruppenspiele (z.B. Nimspiele, Mühle, Reversi, Yatzy) – räumliche Objekte (z.B. dreidimensionale Puzzles, Zusam- mensetzspiele, Knoten) NMM Selbständig arbeiten; analyisieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden Beispiele: bearbeiten. – Tiere (z.B. Tierhaltung, Ernährung, Kosten) – Naturbegegnung (z.B. Wetter, Wasser, Wald) – Handel und Verkehr (z.B. Bahn, Post) – Umfrage (z.B. Freizeit, Musik) – Spielfest, Glücksspiele

18 H MAT

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7. Schuljahr

R = Realschulniveau R S S = Sekundarschulniveau Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten Arithmetik/Algebra

Sich im Raum der ganzen und gebro- Zahlenräume: ganze Zahlen () und rationale Zahlen () chenen positiven und negativen Zahlen – Zahl – Gegenzahl, Vorzeichen, positiv – negativ; natür- orientieren. lich, ganz, gebrochen; Zahlengerade Zahlen runden, Ergebnisse schätzen. – Teiler, Vielfache, Primzahlen, Quadratzahlen – Rundungsregel, Zahlen runden, Grössenordnung be- stimmen

Die vier Grundoperationen mit positiven + Vier Grundoperationen mit positiven Zahlen in  0 ganzen Zahlen und Dezimalzahlen ausfüh- – Begriffe: Summe, Differenz, Produkt, Quotient, Sum- ren. mand, Faktor – Kopfrechnen, auch mit gerundeten Werten – Halbschriftlich oder schriftlich rechnen – Taschenrechner; Klammern, Konstante, Speicher; Tast- plan; Ergebnisse runden Addition und Subtraktion von positiven Zahlen in 

Die Potenzschreibweise kennen; Potenzen Potenzen mit natürlichen Exponenten berechnen. – Potenz, Basis, Exponent; Zehnerpotenzen – Taschenrechner: Quadrat, Quadratwurzel; x2, √

Die vier Grundoperationen mit gewöhnli- Gewöhnliche Brüche

chen Brüchen ausführen; unterschiedliche – Kürzen, erweitern, gleichnamig machen; gleichwertig; 19 Schreibweise für gleichwertige Brüche ver- Kehrwert H

stehen. – Verwandeln: gemischte Zahlen ↔ reine Brüche MAT – Grundoperationen mit gebräuchlichen Nennern

Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten Zusammenhänge und Rechengesetze kennen und zum vorteilhaften Rechnen – ganze Zahl – Dezimalbruch – gewöhnlicher Bruch ausnützen. – Operation – Umkehroperation – Anwendung von Vertauschungsgesetz, Verbindungs- gesetz, Verteilungsgesetz – Reihenfolgeregel der Operationsschritte; Klammern – Operationen mit Dezimalzahlen in gleichwertige Operatio- nen mit ganzen Zahlen umformen

+ Die Bedeutung von Termen erfassen; Terme mit Zahlen und Variablen über  0 Terme und Formeln mit Zahlen und Varia- – Term als Rechenvorschrift; Terme mit Worten aus- blen gewinnen, umformen und auswerten. drücken; Term, Variable, Formel – Terme und Formeln aus Sachzusammenhängen gewinen – Terme vereinfachen; Terme aufgrund des Vertauschungs- und Verbindungsgesetzes umformen – Terme auswerten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 + Die Bedeutung von Gleichungen und Un- Gleichungen und Ungleichungen 1. Grades über  0 gleichungen erfassen. Gleichungen und – Gleichung und Ungleichung als Beziehung zweier Terme Ungleichungen aus Sachzusammen- bzw. als Bedingung; Grundmenge (), Lösung, Lösungs- hängen gewinnen und lösen. menge (); gleichwertig – Gleichungen aus Sachzusammenhängen gewinnen – Gleichungen durch Einsetzen und Umkehrüberlegungen lösen – Gleichungen durch Umformen lösen – Ungleichungen gewinnen und durch Umformen lösen

Sachrechnen

Zusammengesetzte Grössen kennen. Geschwindigkeit; km/h, m/s NMM Energie – Materie

Zusammenhänge zwischen Grössenberei- Zuordnungen chen erkennen; Zuordnungen darstellen – Wertetabelle, Operatordarstellung und auswerten. – Koordinatensystem, Diagramm – proportionale und nichtproportionale Zuordnungen: Begriff, Eigenschaften; Proportionalitätsfaktor

Sachaufgaben zur Proportionalität lösen. Proportionalität – Währungen; Kurs, Ankauf, Verkauf – Alltagssituationen: z.B. Preise, Distanzen, Zeiten, Mass- stab, Geschwindigkeit – Gewicht von Körpern aus verschiedenen Materialien – umgekehrte Proportionalität 20

H Prozentangaben als Form des Vergleichs Prozentrechnungen erfassen und Prozentrechnungen lösen. – absoluter und relativer Vergleich, Prozentsätze als MAT Bruchteile; Prozentbegriff, %; Grundwert, Prozentwert, Prozentsatz (Proportionalitätsfaktor) – Anteile, Aufteilungen, Vergleiche, Zu- und Abnahme – Taschenrechner: Prozent

Geometrie

Geometrie als Abstraktion der Wirklichkeit Geometrische Grundelemente und Grundkonstruktionen erfahren. – Punkt, Gerade, Halbgerade, Strecke; Parallele, Grundbegriffe kennen und Grundkonstruk- parallel, ll; Senkrechte, senkrecht, ; Abstand tionen ausführen. Abstände und Winkel – Winkel; rechtwinklig; Winkelgrösse, Grad, ° schätzen, messen und abtragen. – Mittelsenkrechte, Mittelparallele, Parallelenpaar, winkel- halbierende, Kreislinie – Koordinatensystem: Nullpunkt, positive x-Achse und y-Achse – optische Täuschungen bei Linien, Flächen, Formen GES BG, gestalterischer Aspekt (Form)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Merkmale von geometrischen Abbildungen Kongruenzabbildungen erfassen; Symmetrien erkennen und ihre – Abbildungen in der Ebene; Beispiele aus Natur, Kunst Wirkung wahrnehmen. und Technik; Muster und Ornamente Eigenschaften der Kongruenzabbildungen – Begriffe: Originalfigur, Bildfigur, Zuordnungsvorschrift; kennen und beim Zeichnen und Konstru- kongruent ieren anwenden. – Achsenspiegelung, Punktspiegelung: Eigenschaften, Konstruktion; Spiegelachse, Spiegelzentrum, achsen- und punktsymmetrische Figuren – Translation: Eigenschaften, Konstruktion; Schiebungs- richtung, Schiebungsstrecke – Rotation: Eigenschaften, Konstruktion; Drehzentrum, Drehwinkel; drehsymmetrische Figuren GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition), technologischer Aspekt

Flächenmasse kennen. Vorstellungen zu Flächen- und Raummasse den Raummassen besitzen. – km2, ha, a, m2, dm2, cm2, mm2 – m3, dm3, cm3, mm3; Zusammenhang mit Hohlmassen

Parallelogramme und Dreiecke darstellen, Parallelogramm, Dreieck beschreiben und berechnen. – Formen: Quadrat, Rechteck, Rhombus, Parallelo- gramm; Dreieck – Eigenschaften: rechtwinklig, gleichschenklig, gleich- seitig; Seite, Höhe, Diagonale – Flächeninhalt und Umfang; auch zusammengesetzte Figuren Regelmässige n-Ecke

Quader darstellen, beschreiben und be- Quader 21

rechnen. – Volumen H

– Oberfläche, Gesamtkantenlänge; Abwicklung MAT – Skizze, Schrägbild, Modell – andere Prismen GES BG, gestalterischer Aspekt (Geometrische Körper) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Stochastik

Sich mit stochastischen Phänomenen aus- Statistik einander setzen und dabei Kriterien zum – Daten erheben, darstellen, auswerten; verschiedene Ordnen und Vergleichen, Beschreiben und Diagrammtypen; Mittelwert Erklären erwerben. – Schätzspiele, Stichproben Wahrscheinlichkeit – Zufallsexperimente, absolute und relative Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit, Gesetz der grossen Zahl – Zufallsexperimente, Simulation; Münze, Würfel, Kreisel, Urne Kombinatorik – Anordnung und Auswahl von Objekten – Möglichkeiten auflisten, Anzahl rechnerisch bestimmen; Baumdiagramm

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Mathematisierfähigkeit

Sachverhalte strukturieren, Beziehungen Sachverhalte erkennen, den mathematischen Gehalt zum – Aussagen ordnen, Zusammenhänge herstellen, Gesetz- Darstellen und Bearbeiten nutzen. Mathe- mässigkeiten erkennen, Beziehungen darstellen; Pfeil- matische Formen in Sprache und Skizzen diagramm umsetzen. – Zuordnungen in Arithmetik/Algebra, Sachrechnen und Geometrie: Zuordnungsvorschrift; Tabelle, Rechen- baum, Term, Koordinatensystem, Diagramm, morpholo- gischer Kasten, geometrische Abbildung – mathematische Formen zur Bearbeitung: Gleichungen und Ungleichungen, Operatoren, Konstruktionen, For- meln

Aus Sachverhalten Daten entnehmen und Daten und Diagramme verarbeiten; graphische Darstellungen – Daten sammeln, auswählen, darstellen, interpretieren, lesen. verändern; Diagramme vergleichen, auswerten, verän- Bedeutung der Genauigkeit erfahren und dern beachten. – Messgenauigkeit, sinnvolle Genauigkeit bei Berechnun- gen NMM Darstellen und umsetzen

Die Bedeutung und Herkunft von mathema- Geschichte der Mathematik tischen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Darstel- lungsformen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker

Problemlösverhalten 22 H In ungewohnten und neuartigen Situatio- Aspekte beim Problemlösen nen Lösungsansätze entwickeln. Allein

MAT – Zugänge suchen, Lösungsansätze entwickeln, Lösungswege und im Team Lösungswege planen und planen; Planungsskizze umsetzen. – Fragen stellen, Vermutungen äussern, bestätigen oder verwer- Überlegungen zum systematischen Vor- fen; Annahmen treffen, Begründungen suchen gehen anstellen; Strukturen von – Experimentieren, systematisches Probieren, Gesetzmässigkei- Lösungswegen erkennen. ten erkennen, Folgerungen formulieren, Erkenntnisse übertra- Lösungs- und Spielstrategien entwickeln, gen erproben und verbessern. – Lösungswege darstellen und vergleichen; Flussdiagramm; Folge, Auswahl, Wiederholung – Abläufe einprägen und nachvollziehen, Ablaufschema; Mög- lichkeiten vorausschauend wählen oder ausschliessen Situationen aus Arithmetik/Algebra, Sachrechnen, Geometrie, Stochastik Denkaufgaben und Spiele – Knobel- und Denksportaufgaben – Strategiespiele (z.B. Mühle, Vier gewinnt, Backgammon, Halma) – räumliche Objekte (z.B. dreidimensionale Puzzles, Zusam- mensetzspiele, Mechanismen) NMM Selbständig arbeiten; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken ZUS Informatik: Grundlagen, Anwendungen am Computer

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden Beispiele: bearbeiten. – Klassenkasse, Buchführung – Glücksspiele und Wettbewerbe – Freizeit und Sport – Wohnen und Arbeiten – Bevölkerung – Produktion, Konsum und Werbung – Abfall und Recycling – Pläne, Karten, Globus, Satellitenbilder – Planeten und Gestirne – Ökosysteme (z.B. Wald, Wasser) – Zahlenbeziehungen an Pflanzen und Tieren – Wetter und Klima – Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren – Symmetrien, Ornamente

23 H MAT

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

Grobziele und Inhalte 8. Schuljahr

R = Realschulniveau R S M S = Sekundarschulniveau M = Mittelschulvorbereitung

Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten

Arithmetik/Algebra

Sich im Raum der natürlichen, ganzen und Zahlenräume gebrochenen Zahlen orientieren und die – natürliche Zahlen (): Begriff, Eigenschaften entsprechenden Begriffe verstehen. – Primfaktorzerlegung, ggT, kgV

– Gesetzmässigkeiten in 0 – ganze Zahlen () und rationale Zahlen (): Begriff, Eigenschaften; Zahl – Gegenzahl, Vorzeichen, posi- tiv – negativ; natürlich, ganz, gebrochen; Kehrwert; Zahlengerade – andere Stellenwertsysteme

Die vier Grundoperationen mit ganzen und Grundoperationen in  gebrochenen Zahlen ausführen. 7. – mit positiven Zahlen – mit negativen Zahlen; Unterschied Vorzeichen – Operationszeichen – Terme mit Doppelklammern 7. – gewöhnliche Brüche – Taschenrechner: Vorzeichenwechsel (Gegenzahl), 1 Kehrwert; +/–, x

Die Potenzschreibweise kennen; Potenzen Potenzen 25

berechnen. – Potenz, Basis (S: auch negativ), Exponent; Potenz- H taste beim Taschenrechner – Schreibweise kleiner und grosser Zahlen mit Zeh- MAT nerpotenzen; exponentielle Anzeige beim Taschen- rechner – Taschenrechner: Quadrat, Quadratwurzel NMM Erde – Sonne – Universum

+ Die Bedeutung von Termen erfassen; Terme mit Zahlen und Variablen (R: über  0; S und M: Terme mit Zahlen und Variablen gewinnen, über ) umformen und auswerten. 7. – Term als Rechenvorschrift; Terme mit Worten aus- drücken – Terme aus Sachzusammenhängen gewinnen – Terme mit Monomen vereinfachen; Terme aufgrund des Vertauschungs- und Verbindungsgesetzes umformen – Polynome addieren und subtrahieren – ausmultiplizieren, ausklammern, Faktorzerlegung (Verteilungsgesetz) – Terme auswerten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gleichungen und Ungleichungen aus Sach- Gleichungen und Ungleichungen 1. Grades + zusammenhängen gewinnen und lösen. (R: über  0; S und M: über ) 7. – Gleichung und Ungleichung als Beziehung zweier Terme bzw. als Bedingung – Gleichungen aus Sachzusammenhängen gewinnen – Gleichungen durch Einsetzen und Umformen lösen – Ungleichungen gewinnen und durch Umformen lösen Einfache Gleichungen 2. Grades durch Faktorzerle- gung lösen

Die Bedeutung von Formeln erfahren; For- Formeln meln gewinnen, deuten und anwenden. – vom Term zur Formel, Bedeutung der Variablen in Formeln; von der Formel zur Gleichung – Formeln aus Sachzusammenhängen gewinnen – Formeln als Abbildungsvorschrift, graphische Dar- stellung; Koordinatensystem – Umkehrprobleme durch Einsetzen von Zahlen in die Grundformel lösen

Den Wahrheitswert von Aussagen erken- Aussagen nen; Aussagen formulieren und prüfen. – Typen; wahr, falsch – Verneinung, Verknüpfung, Umkehrung

Sachrechnen

Zusammengesetzte Grössen und ausge- Geschwindigkeit, Dichte; km/h, m/s, kg/dm3, g/cm3 wählte nichtdezimale Masseinheiten ken- NMM Energie – Materie

26 nen.

H Nichtdezimale Masseinheiten (z. B. Meile, Gallone, Barrel, Unze) MAT

Die Bedeutung einer Zuordnung verstehen. Zuordnungen Zuordnungen darstellen und auswerten. – Wertetabelle, Operatordarstellung – Koordinatensystem, Diagramm – proportionale und nichtproportionale Zuordnun- gen: Begriff, Eigenschaften; Proportionalitätsfaktor – Sachaufgaben mit linearer, quadratischer und kubi- scher Abhängigkeit

Sachaufgaben zur Proportionalität lösen. Proportionalität 7. – Währungen; Kurs, Ankauf, Verkauf – Alltagssituationen: z.B. Preise, Distanzen, Zeiten, Massstab, Geschwindigkeit, Menüplanung – Gewicht/Masse, Dichte – umgekehrte Proportionalität NMM Konsu m; Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Prozent- und Promilleangaben als Form Prozentrechnungen des Vergleichs verstehen und Prozent- – Prozent- und Promillebegriff; %, ‰ rechnungen lösen. – Grundwert, Prozentwert, Prozentsatz (Proportiona- litätsfaktor) – Zusammenhang gewöhnlicher Bruch – Dezimal- bruch – Prozent – Anteile, Aufteilungen, Vergleiche, Zu- und Abnahme – Steigung und Gefälle; Rabatt und Skonto; Brutto – Netto – Tara; Kapital, Zinssatz, Jahreszins, Tages- zins

Geometrie

Winkelbeziehungen kennen und anwenden, Winkel Winkel berechnen und konstruieren. – Winkelbeziehungen an sich schneidenden Geraden – Winkelsumme im Dreieck; in Vielecken durch Zerle- gen in Dreiecke – Winkelberechnungen in Figuren – spezielle Winkelkonstruktionen (30°, 45°, 60°) NMM Erde – Sonne – Universum

Merkmale von geometrischen Abbildungen Kongruenzabbildungen erfassen; Schönheit geometrischer Figuren 7. – Begriffe: Originalfigur, Bildfigur, Zuordnungsvor- wahrnehmen. schrift; kongruent Eigenschaften der Kongruenzabbildungen 7. – Achsenspiegelung, Punktspiegelung kennen und beim Zeichnen und Konstru- 7. – Translation, Rotation (einfache Figuren, Drehpunkt ieren anwenden. in der Figur) Abbildungen in Ornamenten und Täu- – Anwendungen in geometrischen Situationen schungen in Darstellungen erkennen. – Verknüpfungen: einfache Spezialfälle

– Ornamente, Parkettierungen 27 – optische Täuschungen bei Linien, Flächen, H

Formen, Körpern MAT GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition), technologischer Aspekt

Flächen- und Raummasse kennen. Flächen- und Raummasse 7. – km2, ha, a, m2, dm2, cm2, mm2 – m3, dm3, cm3, mm3; Zusammenhang mit Hohl- massen

Dreiecke beschreiben, darstellen und Dreieck berechnen. – Schenkel, Basis, Höhe; spitzwinklig, rechtwinklig, Besondere Linien und Punkte im Dreieck stumpfwinklig; gleichseitig, gleichschenklig; kennen und konstruieren. elementare Konstruktionen – Kongruenzbedingungen 7. – Flächeninhalt und Umfang – winkelhalbierende, Inkreis, Mittelsenkrechte, Umkreis, seitenhalbierende, Schwerpunkt – Mittellinie, Höhengerade

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Den Satz des Pythagoras kennen und Satz des Pythagoras anwenden. – a2+b2 = c2; Kathete, Hypotenuse – einfache Anwendungen bei geometrischen Berech- nungen

Vierecktypen beschreiben, darstellen und Vierecke berechnen. – Quadrat, Rechteck, Rhombus, Parallelogramm, Den Flächeninhalt von Vielecken schätzen Trapez, symmetrischer Drachen; Eigenschaften, und durch Zerlegung berechnen. elementare Konstruktionen – Flächeninhalt, Umfang von Quadrat, Rechteck, Rhombus, Parallelogramm – Flächeninhalt, Umfang von Trapez und Drachen – andere Vielecke: Zerlegung in bekannte Figuren, Flächeninhalt

Beziehungen zwischen Kreislinien und Ge- Kreis raden bzw. Strecken kennen; Kreise und – Mittelpunkt, Radius, Durchmesser, Sehne, Sekan- Kreisteile berechnen. te, Tangente, Berührungspunkt – Flächeninhalt und Umfang; die Zahl π als Propor- tionalitätsfaktor – Sektorfläche, Bogenlänge – Satz des Thales; Tangentenkonstruktion (Punkt/ Kreis) – Peripheriewinkelsatz, Zentriwinkelsatz, Kreis- bogenpaar

Prismen und Zylinder beschreiben, darstel- Prisma, Zylinder len und berechnen. – Volumen; Grundfläche, Deckfläche, Höhe – Flächenberechnungen: Mantel, Oberfläche;

28 Abwicklung H – Skizze, Ansichten, Schrägbild, Modell MAT GES BG, gestalterischer Aspekt (geometrische Körper) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Stochastik

Daten erheben, darstellen und auswerten. Statistik – Datenarten: Zahlen, Texte, Bilder, Symbole – Herkunft: Zählung, Stichprobe, Messung, Berech- nung, Simulation – Darstellung: Tabelle, Diagramm – Auswertung: Summe, Mittelwert, Zentralwert, Abweichung, Verteilung

Die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen Wahrscheinlichkeit untersuchen und berechnen. – Zufallsexperimente, absolute und relative Häufig- keit, Wahrscheinlichkeit, Gewinnchance, Gesetz der grossen Zahl – Zufallsexperimente, Simulation; Münze, Würfel, Kreisel, Urne

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Anordnungs- und Auswahlprobleme lösen. Kombinatorik – Anordnung und Auswahl von Objekten; Wieder- holung, Reihenfolge – Möglichkeiten auflisten, Anzahl rechnerisch bestim- men, Formeln gewinnen; Baumdiagramm Verschlüsseln, entschlüsseln, codieren

Mathematisierfähigkeit

Sachverhalte strukturieren, Beziehungen Sachverhalte erkennen, den mathematischen Gehalt – Aussagen ordnen, Zusammenhänge herstellen und zum Darstellen und Bearbeiten nutzen. begründen, Gesetzmässigkeiten erkennen, Bezie- Mathematische Formen in Sprache und hungen darstellen; Pfeildiagramm Skizzen umsetzen. – Zuordnungen in Arithmetik/Algebra, Sachrechnen und Geometrie: Zuordnungsvorschrift; Tabelle, Rechenbaum, Term, Koordinatensystem, Dia- gramm, morphologischer Kasten, geometrische Abbildung – Mathematische Formen zur Bearbeitung: Gleichun- gen und Ungleichungen, Operatoren, Konstruk- tionen, Formeln

Aus Sachverhalten Daten entnehmen und Daten und Diagramme verarbeiten; graphische Darstellungen – Daten sammeln, auswählen, darstellen, interpretie- lesen. Bedeutung der Genauigkeit erfahren ren, verändern; Diagramme vergleichen, auswerten, und beachten. verändern – Aussagewert von Daten und Diagrammen, Manipu- lationsmöglichkeiten 29 – Messgenauigkeit, sinnvolle Genauigkeit bei Berech- H

nungen MAT NMM Darstellen und umsetzen

Die Bedeutung und Herkunft von mathema- Geschichte der Mathematik tischen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Dar- stellungsformen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemlöseverhalten

In ungewohnten und neuartigen Situatio- Drei Phasen der Problemlösung nen systematisch und kreativ Lösungsan- – Planung: bekanntes, Ziel, Fragen, Vermutungen, Annahmen, sätze entwickeln. Allein und im Team ähnliche Probleme, Zugänge, Hilfsmittel, Planungsskizze Lösungswege planen und umsetzen; – Durchführung: systematisches Probieren, Experimente, Simu- Lösungen kritisch überprüfen. lationen, Gesetzmässigkeiten, Berechnungen, Konstruktio- Überlegungen zum systematischen Vor- nen, Begründungen gehen anstellen; Strukturen von Lösungs- – Rückblick: Kontrolle, Interpretation, Beurteilung, Verallgemei- wegen erkennen und darstellen. nerung Weitere Aspekte beim Problemlösen Lösungs- und Spielstrategien entwickeln, – Lösungswege darstellen und vergleichen; Algorithmus; Fluss- erproben und verbessern. diagramm; Folge, Auswahl, Wiederholung – Abläufe einprägen und nachvollziehen, Ablaufschema; Mög- lichkeiten vorausschauend wählen oder ausschliessen – nach Mustern suchen, Strukturen erkennen, Modelle benüt- zen, Strategien übertragen Situationen aus Arithmetik/Algebra, Sachrechnen, Geometrie, Stochastik Denkaufgaben und Spiele – Knobel- und Denksportaufgaben – mathematische Phänomene (z.B. Umstülpungen, Spirale, Polyeder) – Strategiespiele (z.B. Mühle, Vier gewinnt, Backgammon, Halma, Schach) – räumliche Objekte (z.B. dreidimensionale Puzzles, Zusam- mensetzspiele, Mechanismen) NMM Selbständig arbeiten; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken ZUS Informatik: Grundlagen, Anwendungen am Computer 30

H Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden Beispiele: MAT bearbeiten. – Klassenkasse, Buchführung – Glücksspiele und Wettbewerbe – Freizeit und Sport – Wohnen und Arbeiten – Produktion, Konsum und Werbung – Abfall und Recycling – Rohstoffe und Energie – Ernährung und körperliche Leistung – Pläne, Karten, Globus, Satellitenbilder – Planeten und Gestirne – Verkehr, Ortsplanung, Vermessung – Bevölkerung – Ökosysteme (z.B. Wald, Wasser) – Zahlenbeziehungen an Pflanzen und Tieren – Wetter und Klima – Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren – Symmetrien, Ornamente – Kunst und Architektur

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 9. Schuljahr

R = Realschulniveau R S M S = Sekundarschulniveau M = Mittelschulvorbereitung

Vorstellungsvermögen; Kenntnisse und Fertigkeiten Arithmetik/Algebra

Sich im Raum der ganzen und gebro- Zahlenräume: ganze Zahlen () und rationale chenen Zahlen orientieren und die entspre- Zahlen () chenden Begriffe verstehen. – Schreibweise kleiner und grosser Zahlen mit Zeh- nerpotenzen; exponentielle Eingabe und Anzeige beim Taschenrechner 8. – Taschenrechner: Quadrat, Quadratwurzel NMM Erde – Sonne – Universum

Den Unterschied zwischen rationalen und Zahlenraum: reelle Zahlen () irrationalen Zahlen erfassen. – rationale und irrationale Zahlen: Eigenschaften, Wurzeln schätzen, berechnen und umfor- Beispiele (π, 2,...) men. – Wurzelwerte schätzen – Wurzelterme umformen

Terme mit Zahlen und Variablen gewinnen, 8. Terme mit Zahlen und Variablen + umformen und auswerten. (R: über  0; S und M: über ) – Terme aus Sachzusammenhängen gewinnen – Terme vereinfachen – ausmultiplizieren, ausklammern, Faktorzerlegung – Terme auswerten 31 H

Bruchterme umformen und auswerten. Bruchterme MAT – Bruchterme mit Monomen; erweitern, kürzen, ope- rieren, auswerten – Bruchterme mit Binomen und Trinomen; erweitern, kürzen, operieren, auswerten – Doppelbrüche

Gleichungen und Ungleichungen mit einer Gleichungen und Ungleichungen mit einer Variablen + Variablen aus Sachzusammenhängen (R: über  0; S: über ; M: über ) gewinnen und lösen. 8. – Gleichungen 1. Grades aus Sachzusammenhängen Verhältnis- und Bruchgleichungen gewin- gewinnen, durch Umformen lösen nen und lösen. – Einfache Gleichungen 2. Grades durch Faktorzerle- gung lösen – Gleichungen 2. Grades mit Formel lösen – Ungleichungen gewinnen und durch Umformen lösen – Bruchgleichungen mit Monomen und Binomen – Verhältnisse, Verhältnisgleichungen (auch in der Bruchschreibweise)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gleichungs- und Ungleichungssysteme mit Gleichungen und Ungleichungen 1. Grades mit zwei zwei Variablen gewinnen und lösen. Variablen (S: über ; M: über ) – Einzel(un)gleichung, Gleichungs- und Unglei- chungssysteme – algebraische Lösungsmethoden (z.B. Einsetzen, Addition/Subtraktion) – grafische Lösung – Gleichungen aus Texten gewinnen

Die Bedeutung von Formeln erfassen; For- – vom Term zur Formel, Bedeutung der Variablen in meln gewinnen, deuten, anwenden und Formeln; von der Formel zur Gleichung umformen. – Formeln aus Sachzusammenhängen gewinnen und deuten – Umkehrprobleme durch Einsetzen von Zahlen in die Grundformel lösen – Umkehrprobleme durch Umformen der Grundfor- mel lösen (z.B. Zinsformel, Flächenformeln, Volumen- formeln) – Formeln kombinieren

Die Bedeutung von Funktionen erfahren. Funktionen und ihre Graphen Ausgewählte Funktionen gewinnen, gra- – Funktion als Zuordnung; freie und abhängige phisch darstellen und deuten. Variable, Funktionsgleichung, Wertetabelle, Graph; Bedeutung wie Konstanz, Wachstum, Abnahme – konstante Funktion; Proportionalität; allgemeine Funktion 1. Grades, Gerade – umgekehrte Proportionalität, Hyperbel – spezielle Funktion 2. Grades, Parabel mit Scheitel im Nullpunkt des Koordinatensystems

32 – weitere Funktionstypen, z.B. Exponentialfunktion H – von der graphischen Darstellung zur linearen Funk- MAT tionsgleichung

Den Wahrheitswert von Aussagen erken- Aussagen nen; Aussagen formulieren, prüfen und – Typen; wahr, falsch begründen. – verneinen, verknüpfen, umkehren – gewinnen, beweisen, widerlegen

Sachrechnen

Zusammengesetzte Grossen und ausge- Geschwindigkeit, Dichte, Durchflussmenge; wählte nichtdezimale Masseinheiten ken- km/h, m/s, kg/dm3, g/cm3, l/s nen. Nichtdezimale Masseinheiten (z.B. Meile, Gallone, Barrel, Unze) NMM Energie – Materie

Durchschnitte und Mischungen berechnen. Durchschnitte Mischungen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Zuordnungen darstellen und auswerten. Zuordnungen 8. – Wertetabelle, Koordinatensystem, Diagramm 8. – proportional, nichtproportional, Proportionalitäts- faktor – Sachaufgaben mit linearer, quadratischer und anderer Abhängigkeit

Sachaufgaben zur Proportionalität lösen Proportionalität – direkte Proportionalität (Proportionalitätsfaktor), umgekehrte Proportionalität – Aufgaben mit Hilfe einer Verhältnisgleichung lösen – Gewicht/Masse, Dichte

Prozentrechnungen lösen. Abläufe im Geld- Prozentrechnungen wesen verstehen. – Prozentsätze als Proportionalitätsfaktoren 8. – Anteile, Aufteilungen, Vergleiche, Zu- und Abnahme 8. – Steigung und Gefälle 8. – Brutto – Netto – Tara – Rabatt und Skonto; Kapital, Zinssatz, Jahreszins, Tageszins – Geldwesen: Zahlungsverkehr; Guthaben, Kredite, Zinsarten; Steuern, Gebühren

Geometrie

Ähnlichkeit von Figuren und Körpern erken- Ähnlichkeit nen. Streckung als Abbildung verstehen. – zentrische Streckung: Eigenschaften, Konstruktion; Eigenschaften der Streckung kennen und Streckungszentrum, Streckungsfaktor; Figuren ver- 33 beim Zeichnen, Konstruieren und Berech- kleinern und vergrössern H

nen anwenden. – Ähnlichkeitsabbildungen (Kongruenz, Streckung): MAT Verhältnisse an ebenen Figuren und Kör- Begriff, Eigenschaften; ähnliche Figuren und Körper pern feststellen und anwenden. – Nachweis der Ähnlichkeit, Ähnlichkeitsbedingungen – Proportionalsätze: Berechnungen, Konstruktionen; Streckenteilung – Längen, Flächen, Volumen bei ähnlichen Figuren und Körpern GES BG, gestalterischer Aspekt (Form, Komposition), technologischer Aspekt

In Figuren und Körpern bedeutsame Bezie- Geometrische Sätze hungen erkennen. – Satz des Pythagoras in Konstruktionen und Berech- Ausgewählte geometrische Sätze kennen nungen; Kathete, Hypotenuse und anwenden. – Höhensatz – Kathetensatz

Beliebige Vielecke untersuchen und Figuren berechnen. – Zerlegung in oder Ergänzung auf bekannte Figuren; Annäherung – Flächeninhalt, Umfang

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Raummasse kennen. 8. Raummasse – m3, dm3, cm3, mm3 – Zusammenhang mit Hohlmassen

Prismen und Zylinder beschreiben, darstel- 8. Prisma, Zylinder len und berechnen. – Volumen; Grundfläche, Deckfläche, Höhe – Flächenberechnungen: Mantel, Oberfläche; Ab- wicklung

Pyramiden und Kegel untersuchen, darstel- Pyramide, Kegel len und berechnen. – verschiedene Formen, Eigenschaften – Volumen experimentell bestimmen und berechnen – Flächenberechnungen: Mantel, Oberfläche; Abwicklung – Pyramidenstumpf, Kegelstumpf – Skizze, Ansichten, Schrägbild – Kegelschnitte: Ellipse, Parabel, Hyperbel GES BG, gestalterischer Aspekt (geometrische Körper) TTG, gestalterischer Aspekt (Konstruktion)

Besondere Eigenschaften der Kugel erken- Kugel nen; Kugel berechnen. – Eigenschaften, Beziehungen zu anderen Körpern – Volumen und Oberfläche experimentell und rechne- risch bestimmen

Teilungsverhältnisse von Strecken fest- Besondere Verhältnisse an Strecken, Figuren, Körpern stellen, Regelmässigkeiten bei Figuren und – goldener Schnitt; regelmässiges Fünf- und

34 Körpern erkennen. Zehneck H – Symmetrien an Körpern, platonische Körper, MAT Euler’scher Polyedersatz GES BG, gestalterischer Aspekt (Form)

Formen erkennen, die ähnlich zu einem Teil Fraktale Geometrie: Selbstähnlichkeit, Spiralmuster, ihrer selbst sind. gebrochene Kurven, baumartige Verzweigungen, Flächenstrukturen

Stochastik

Daten erheben, darstellen und auswerten. Statistik – Datenarten: Zahlen, Texte, Bilder, Symbole – Herkunft: Zählung, Stichprobe, Messung, Berech- nung, Simulation – Darstellung: Tabelle, Diagramm – Auswertung: Summe, Mittelwert, Zentralwert, Abweichung, Verteilung Weitere statistische Auswertungen (z.B. Standard- abweichung, Glockenkurve)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen Wahrscheinlichkeit untersuchen und berechnen. – Zufallsexperimente, absolute und relative Häufikeit, Wahrscheinlichkeit, Gewinnchance, Gesetz der grossen Zahl – Zufallsexperimente, Simulation; Münze, Würfel, Kreisel, Urne

Anordnungs- und Auswahlprobleme lösen. Kombinatorik – Anordnung und Auswahl von Objekten; Wieder- holung, Reihenfolge – Anzahl Möglichkeiten auflisten, rechnerisch bestimmen, Formeln gewinnen; Baumdiagramm Verschlüsseln, entschlüsseln, codieren

Mathematisierfähigkeit

Sachverhalte strukturieren, Beziehungen Sachverhalte erkennen, den mathematischen Gehalt – Aussagen ordnen, Zusammenhänge herstellen und zum Darstellen, Bearbeiten und Interpre- begründen, Gesetzmässigkeiten erkennen, Bezie- tieren nutzen. hungen darstellen, Abhängigkeiten erkennen, Pfeil- Mathematische Formen in Sprache und diagramm Skizzen umsetzen. – Zuordnungen in Arithmetik/Algebra, Sachrechnen, Geometrie und Stochastik: Zuordnungsvorschrift; Tabelle, Rechenbaum, Term, Koordinatensystem, Diagramm, morphologischer Kasten, geometrische Abbildung – Mathematische Formen zur Bearbeitung: Gleichun- gen und Ungleichungen, Operatoren, Konstruk- tionen, Formeln, Funktionen 35 H

Aus Sachverhalten Daten entnehmen und Daten und Diagramme MAT verarbeiten; graphische Darstellungen – Daten sammeln, auswählen, darstellen, interpretie- lesen. Die Bedeutung der Genauigkeit ren, verändern; Diagramme vergleichen, auswerten, erfahren und beachten. verändern – Aussagewert von Daten und Diagrammen, Mani- pulationsmöglichkeiten – Messgenauigkeit, sinnvolle Genauigkeit bei Berech- nungen NMM Darstellen und umsetzen

Bedeutung und Herkunft von mathema- Geschichte der Mathematik tischen Erkenntnissen erfahren. – bedeutende mathematische Erkenntnisse, Darstel- lungsformen und Hilfsmittel – berühmte Mathematikerinnen und Mathematiker

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Problemlöseverhalten

In ungewohnten und neuartigen Situatio- Drei Phasen der Problemlösung nen systematisch und kreativ Lösungsan- – Planung: Bekanntes, Ziel, Fragen, Vermutungen, Annahmen, sätze entwickeln. Allein und im Team ähnliche Probleme, Zugänge, Hilfsmittel, Planungsskizze Lösungswege planen und umsetzen; – Durchführung: systematisches Probieren, Experimente, Simu- Lösungen kritisch überprüfen. lationen, Gesetzmässigkeiten, Berechnungen, Konstruktio- Überlegungen zum systematischen Vor- nen, Begründungen gehen anstellen; Strukturen von – Rückblick: Kontrolle, Interpretation, Beurteilung, Verallgemei- Lösungswegen erkennen und darstellen. nerung Lösungs- und Spielstrategien entwickeln, Weitere Aspekte beim Problemlösen erproben und verbessern. – Lösungswege darstellen und vergleichen; Algorithmus; Fluss- diagramm; Folge, Auswahl, Wiederholung – Abläufe einprägen und nachvollziehen, Ablaufschema; Mög- lichkeiten vorausschauend wählen oder ausschliessen – nach Mustern suchen, Strukturen erkennen, Modelle benüt- zen, Strategien übertragen Situationen aus Arithmetik/Algebra, Sachrechnen, Geometrie, Stochastik Denkaufgaben und Spiele – Knobel- und Denksportaufgaben – mathematische Phänomene (z.B. Umstülpungen, Spirale, Polyeder) – Strategiespiele (z.B. Mühle, Vier gewinnt, Backgammon, Halma, Schach) – räumliche Objekte (z.B. dreidimensionale Puzzles, Zusam- mensetzspiele, Mechanismen) NMM Selbständig arbeiten; analysieren, systematisieren, vernetzen, in Modellen denken ZUS Informatik; Grundlagen, Anwendungen am Computer

36

H Problemstellungen aus verschiedenen Ein fächerübergreifendes Projekt mit mathematischen Aspekten Gebieten mit mathematischen Methoden MAT Beispiele: bearbeiten. – Klassenkasse, Buchführung – Banken, Versicherungen und Steuern – Glücksspiele und Wettbewerbe – Freizeit und Sport – Wohnen und Arbeiten – Produktion, Konsum und Werbung – Rohstoffe und Energie – Ernährung und körperliche Leistung – Pläne, Karten, Globus, Satellitenbilder – Planeten und Gestirne – Verkehr, Ortsplanung, Vermessung – Bevölkerung – Ökosysteme (z.B. Wald, Wasser) – Klima und Umwelt – Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren – Wachstum und Zerfall – Kunst und Architektur – Ordnung und Chaos

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gestalten

Bedeutung und Ausrichtung Gestaltung Das Verfeinern der Wahrnehmungs- und Beobach- Menschen haben ein Gestaltungsbedürfnis: Sie wollen tungsfähigkeit und die Entwicklung der Vorstellungskraft Neues erschaffen oder Altes neuen Anforderungen oder sind Voraussetzungen für eigenständiges Gestalten. Vorstellungen entsprechend umgestalten. Spielerisches Handeln, Experimentieren, Realisieren Im Fach Gestalten werden das Interesse und die Freude und Reflektieren fördern den individuellen Ausdruck und am gestalterischen Ausdruck gefördert. Gestalten führt ermutigen die Schülerinnen und Schüler zu kreativem Kinder und Jugendliche zur Auseinandersetzung mit Handeln und Denken. ihrer sichtbaren Aussenwelt und mit ihrer inneren Bilder- Technologie welt. Ideen, Vorstellungen und Absichten werden im Technologisches Wissen und Können sowie motorische Fach Gestalten in Bildern und Objekten zum Ausdruck Fertigkeiten befähigen die Schülerinnen und Schüler gebracht. Zum Prozess des Gestaltens gehören das zunehmend, eigene Ideen und Vorstellungen gestalte- Erleben und Wahrnehmen, das Erfinden und Erarbeiten, risch umzusetzen und gestalterische Vorhaben und Auf- das Darstellen und Reflektieren. gaben zu realisieren. Das Fach Gestalten gliedert sich in die beiden Teilgebiete bildnerisches Gestalten sowie technisches und textiles Kultur und Gesellschaft Gestalten. Gestalterische und technologische Grundla- Die Begegnung mit Bildern und Objekten aus der eige- gen werden aufgebaut. Gleichzeitig findet eine Ausei- nen Umgebung, aus anderen Kulturen und aus ver- nandersetzung mit kulturellen, gesellschaftlichen, öko- schiedenen Epochen eröffnet den Schülerinnen und logischen und wirtschaftlichen Fragen statt. Schülern vielfältige Zugänge zur Natur und zur gestalte- GES 1 Gestalterische Vorhaben lassen sich in einer Vielzahl von ten Umwelt. Themenbereichen realisieren. Ökologie und Wirtschaft Das bildnerische Gestalten setzt sich mit Menschen, Die Auseinandersetzung mit Fragen der Produktion und Tieren, Pflanzen, Landschaft, Architektur, bildender des Konsums von Gütern verdeutlicht den Schülerinnen Kunst und visueller Kommunikation auseinander, das und Schülern deren Einfluss auf die Lebensqualität und technische und textile Gestalten mit Bauen, Bewegen, fördert ein umweltbewusstes Verhalten. Kleiden und Wohnen.

Ausrichtung der Teilgebiete Bildnerisches Gestalten Technisches und textiles Gestalten Bildnerisches Gestalten geht auf das Bedürfnis des Technisches und textiles Gestalten geht auf Grundbe- Menschen ein, seinen Phantasien, Gefühlen und Vorstel- dürfnisse des Menschen wie Bauen, Bewegen, Kleiden lungen auf vielfältige Weise Ausdruck zu verleihen. Bild- und Wohnen ein. Es nimmt Fragen und Anliegen zu nerische Gestaltung ist neben der Sprache, der Musik diesen Grundbedürfnissen auf und fördert die Suche und der Bewegung ein wichtiges Mittel der Selbstdar- nach praktikablen und funktionalen Lösungen und deren stellung und der Kommunikation. Bilder gestalten, sich gestalterischer Realisierung. mit Bildern umgeben und sich durch Bilder mitteilen, Technisches Gestalten betont die Beziehung des Men- trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei. schen zur Technik, das Erfahren der Wechselwirkung von Mensch und Umwelt und das Erfassen und Anwen- den von physikalischen Gesetzmässigkeiten. Textiles Gestalten setzt sich mit der Beziehung von Mensch und Textilien sowie mit der Bedeutung und Aus- sage von Textilien für den Menschen auseinander.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Gestalterischer Aspekt Gestalterischer Aspekt Bildnerisches Gestalten Technisches und textiles Gestalten – nimmt Träume, Visionen, Utopien, Phantasien und – nimmt den Wunsch nach Behausung, Mobilität, Gefühle als menschliche Ausdruckskräfte auf; Bekleidung und Schmuck als menschliche Bedürf- – fördert die Entwicklung des räumlichen Vorstellungs- nisse auf; vermögens, ein differenziertes Sehen sowie die per- – ermöglicht die Auseinandersetzung mit Funktion, sönliche bildnerische Gestaltungsfähigkeit; Konstruktion und Gestaltungselementen und hilft, – fördert prozessorientiertes Handeln und ein stufen- eigene Fähigkeiten im Bereich der Alltagsgestaltung weises Kennenlernen und Vertiefen von Grundlagen zu entwickeln; des bildnerischen Gestaltens. – fördert prozessorientiertes Handeln, indem Erkennt- nisse aus Experimenten, Analysen und Lehrgängen zu einer gestalterisch wie funktional befriedigenden Form führen.

Technologischer Aspekt Technologischer Aspekt Bildnerisches Gestalten lehrt im Umgang mit Materialien, Technisches und textiles Gestalten lehrt im Umgang mit Werkzeugen und Geräten verschiedene Verfahren. Materialien, Werkzeugen, Geräten und Maschinen ver- schiedene Verfahren.

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt GES 2 Bildnerisches Gestalten Technisches und textiles Gestalten – öffnet den Blick und fördert das Verständnis für die – öffnet den Blick und fördert das Verständnis für techni- Entwicklung der bildenden Kunst verschiedener Kul- sche und kulturelle Entwicklungen von Alltagsgegen- turen in Vergangenheit und Gegenwart; ständen in Vergangenheit und Gegenwart; – ermöglicht, Bilder, Skulpturen und die gestaltete Um- – hilft, Alltagsgegenstände und die gestaltete Umwelt welt als Träger bestimmter Bedeutungen und Aus- als Träger bestimmter Bedeutungen und Aussagen zu sagen zu betrachten und eigene gestalterische Ab- betrachten und eigene gestalterische Absichten zu sichten zu klären; klären; – ermöglicht eine Auseinandersetzung mit künstlerisch – ermöglicht eine Auseinandersetzung mit handwerk- tätigen Menschen und Kontakte zu kulturellen Insti- lich und kunsthandwerklich tätigen Menschen und tutionen. Kontakte zu Werkstätten, Industriebetrieben und kul- turellen Institutionen.

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt Bildnerisches Gestalten Technisches und textiles Gestalten – fördert ein umweltbewusstes Verhalten durch die – fördert ein umweltgerechtes Verhalten durch die Anlei- Anleitung zu sachgerechtem Umgang mit Materialien, tung zu sachgerechtem Umgang mit Materialien, Werkzeugen und Geräten. Werkzeugen, Geräten und Maschinen; – erschliesst Einsichten in grundlegende Zusammen- hänge von Produktion, Konsum und Entsorgung und trägt dazu bei, Folgen unseres Verhaltens für unsere Umwelt zu erkennen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Richtziele setzung mit verschiedenen Werken und Erfindungen Urteilsfähigkeit und Achtung entwickeln. Gestalterischer Aspekt Mitteilen und sich verständigen Wahrnehmen Ideen und Mitteilungen mit gestalterischen Elementen sichtbar machen. Menschen und ihren Werken begeg- Sich selbst und der Umwelt mit allen Sinnen begegnen. nen. Gestaltung als persönliche Ausdrucksform erfah- Bilder, Objekte und Situationen bewusst wahrnehmen ren. Einen Wortschatz zur Besprechung gestalterischer und das Vorstellungsvermögen verfeinern. Wahrneh- Fragen aufbauen. mung als Prozess erleben, bei dem Denken und Fühlen mitbeteiligt sind. Gestaltungselemente Ökologischer und wirtschaftlicher Elemente kennen lernen, welche die Gestaltung von Aspekt Fläche, Raum und Bewegung beeinflussen. Beziehun- Umweltbewusstes Verhalten, wirtschaftliche gen zwischen Elementen erkennen und bei der Reali- Zusammenhänge sierung von gestalterischen Vorhaben berücksichtigen. Mit Rohstoffen, Materialien, Werkzeugen und mit Ener- Gestalten als Prozess gie sorgfältig und umweltschonend umgehen. Sich mit Gestalten als kreativen Prozess erfahren. Sich mit eige- Fragen der Herstellung, des Konsums, der Entsorgung nen Ideen, Vorstellungen und Absichten auseinander und der Wiederverwendung von Gütern befassen. setzen, Gestaltungsvorhaben planen und realisieren. GES 3 Eigene Fähigkeiten kennen und einschätzen lernen, mit Erfolg und Misserfolg umgehen können. Mit andern gemeinsam Ideen entwickeln und ihnen Gestalt geben. Hilfsbereit und kritikfähig werden.

Technologischer Aspekt Motorische Fertigkeiten Absichten in Handlungen umsetzen; die dazu notwendi- gen Bewegungen koordinieren, dosieren und optimie- ren. Handwerkliche Grundlagen Im Umgang mit Materialien, Werkzeugen, Geräten und Maschinen verschiedene Verfahren kennen lernen und anwenden. Durch elementare Erfahrungen Kenntnisse erwerben und diese auf andere Situationen übertragen.

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt Bedeutung der gestalteten Umwelt Die gestaltete Umwelt wahrnehmen und zu eigenen Erfahrungen in Beziehung bringen. Aussage und Bedeu- tung von Bildern und Objekten verschiedener Kulturen und Epochen verstehen lernen. In der Auseinander-

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Hinweise und Bestimmungen Schriftgestaltung Ziele und Inhalte zur Schriftgestaltung finden sich im Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte Teilgebiet bildnerisches Gestalten in allen Stufenlehrplä- Die Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte sind im Sinne nen. Ziele und Inhalte zur Entwicklung der Handschrift der Grobziele auszuwählen. Die Angaben in der Inhalts- sind im 1. bis 4. Schuljahr in das Fach Deutsch integriert spalte gelten als Anregung und zeigen die Vielfalt von (vgl. DEU: Handschrift). Auf allen Stufen und in allen Möglichkeiten für die Realisierung gestalterischer Vorha- Fächern ist auf eine sorgfältige Schrift und auf eine klare ben sowie für die Auseinandersetzung mit Bildern und und saubere Darstellung zu achten (vgl. AHB 6.9). Objekten und mit dem Gestaltungsprozess. Geometrisches Gestalten Beurteilung Die Ziele und Inhalte zum geometrischen Gestalten sind Die Grobziele zu den einzelnen Aspekten bilden die in den Fachlehrplänen Gestalten und Mathematik ent- Grundlage für die Schülerbeurteilung. Die Kriterien, nach halten (vgl. MATH: Geometrie). Es wird empfohlen, im 7. denen Arbeiten beurteilt werden, sollen den Schülerin- und 8. Schuljahr einen Schwerpunkt zum geometri- nen und Schülern durch die Aufgabenstellung oder den schen Gestalten zu bilden und die entsprechenden Ziele Arbeitsauftrag bekannt sein. Die Beurteilung umfasst und Inhalte zusammenzufassen. Die Unterrichtsinhalte Gesichtspunkte sowohl zum Gestaltungsprozess als sind unter den beteiligten Lehrpersonen abzusprechen. auch zum Produkt. Eine Jahreslektion des bildnerischen Gestaltens ist im Vgl. auch AHB 6.4 Verlauf der Sekundarstufe l für Ziele und Inhalte des geometrischen Gestaltens einzusetzen. Unterrichtsorganisation GES 4 Das Fach Gestalten kann an einer Klasse von einer oder Sicherheitsbestimmungen von mehreren Lehrpersonen unterrichtet werden. Die Der Gebrauch und der Einsatz von Maschinen werden Lehrkräfte sprechen die Unterrichtsorganisation und durch die Empfehlungen «Maschinenarbeit für Schüle- -planung miteinander ab. Bei gemeinsamen Unterrichts- rinnen und Schüler im Teilgebiet technisches und textiles vorhaben sind Ziele und Inhalte beider Teilgebiete anteil- Gestalten» der Versicherungsgesellschaften, der SUVA mässig zu berücksichtigen. und der Erziehungsdirektion geregelt. Zusätzlich sind die Empfehlungen im Informationsblatt «Maschinen» der Lektionen der Teilgebiete, Klassenorganisation Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zu berücksich- Lektionen davon bildne- davon techni- tigen. Bei diesen Empfehlungen wird zwischen selb- Gestalten risches sches und tex- ständigem Arbeiten mit Maschinen und dem Arbeiten Gestalten tiles Gestalten unter Aufsicht unterschieden. 1. Schuljahr 3 1 2 Folgende Maschinen sind ausschliesslich durch die 2. Schuljahr 4 1 3 Lehrkraft zu bedienen: Abricht- und Dickenhobelma- 3.–6. Schuljahr 5 2 3 7. Schuljahr 5 3 2 schine, Brenner mit Acetylen und Sauerstoff (Autogen- 8./9 . Schuljahr 4 2 2 schweissanlage), Drehbank, Elektrohandhobel, Fräs- Für die Bildung von Lerngruppen gelten die Richtlinien maschine, Handkreissäge, Handoberfräse, Ketten- für die Schülerzahlen. säge, Tischkreissäge, Werkzeugschärfmaschine, Win- kelschleifer. Im technischen und textilen Gestalten wählen die Schü- Vgl. auch AHB 6.10 lerinnen und Schüler in der Sekundarstufe l einen Schwerpunkt mit textiler oder technischer Ausrichtung. Fakultativer Unterricht Anstelle eines textilen und eines technischen Schwer- Der fakultative Unterricht dient der Vertiefung und Erwei- punkts können die Lehrkräfte auch thematische terung von Zielen und Inhalten des obligatorischen Schwerpunkte setzen. Die Schwerpunktwahl erfolgt Unterrichts. Dabei sollen auch Anliegen der Schülerin- Ende des 6. Schuljahres oder nach einem Orientierungs- nen und Schüler aufgenommen werden. block im 1. Semester des 7. Schuljahres. Vgl. auch AHB 3.2

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Didaktische Hinweise Unterrichtsverfahren umfassen sowohl Lehrgänge, in denen Fertigkeiten gefördert und Kenntnisse aufgebaut Im Zentrum des Faches Gestalten stehen das Planen werden, als auch entdeckende Lernformen wie Material- und Ausführen gestalterischer Vorhaben. Durch eine untersuchungen und -erprobungen, technische und vielfältige Begegnung mit den Aspekten der Gestaltung gestalterische Experimente und Werkanalysen. wird das ästhetische Empfinden geschult und technolo- Prozessorientiertes Lernen gische Fertigkeiten werden gefördert. Gleichzeitig set- zen sich die Schülerinnen und Schüler mit der kulturell- Problemorientierte Aufgabenstellungen sowie unter- gesellschaftlichen Bedeutung der Gestaltung sowie mit schiedliche Wege und Lösungen fördern individuelle ökologischen und wirtschaftlichen Fragen auseinander. Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler. Dem Erproben und dem Austausch von Erfahrungen sollen Planung des Unterrichts dabei ausreichend Zeit eingeräumt werden. Gleichzeitig Die Planung des Unterrichts, die Themenwahl und die können Fragen der Arbeitshaltung und des Umgangs Aufgabenstellungen richten sich nach den Grobzielen zu mit Erfolg und Misserfolg thematisiert werden. den vier Aspekten (vgl. Übersichten, GES 7 und 9). Bei Lernvoraussetzungen der Planung und Realisierung von Gestaltungsvorhaben sollen Ziele und Inhalte der verschiedenen Aspekte mit- Die Zielsetzungen und Inhalte des Faches Gestalten einander verknüpft werden. unterstützen die Entwicklung der Wahrnehmungsfähig- keit und der Wahrnehmungsverarbeitung. Im Gestalten Themenwahl können elementare Fähigkeiten und Fertigkeiten in den

Die Grobziele werden exemplarisch an Themen aus den Bereichen Bewegung, Denken, Sprache, Gefühl und GES 5 beiden Teilgebieten erarbeitet: zwischenmenschliche Beziehungen gefördert werden. – Das Teilgebiet bildnerisches Gestalten setzt sich mit Den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerin- Menschen, Tieren, Pflanzen, Landschaft, Architektur, nen und Schüler kann durch Formen der inneren Diffe- bildender Kunst und visueller Kommunikation ausei- renzierung Rechnung getragen werden. nander; Vgl. auch AHB 6.2 und 6.3 – das Teilgebiet technisches und textiles Gestalten setzt sich mit Bauen, Bewegen, Kleiden und Wohnen aus- Nachgestalten vor dem Motiv, Gestalten einander. von Objekten Die Themenwahl kann sich auch aus fächerübergreifen- Beim Nachgestalten vor dem Motiv sollen Schülerinnen den und projektartigen Unterrichtsvorhaben ergeben. und Schüler lernen, Wesentliches zu erfassen und he- rauszuarbeiten. Neben dem Beobachten und dem nach- Aufgabenstellung vollziehenden Gestalten aus der Vorstellung kommt dem Bei der Aufgabenstellung, die eng, halb offen oder offen Arbeiten aus der freien Phantasie besondere Bedeutung formuliert werden kann, sind folgende Punkte zu berück- zu. Dabei sollen verschiedene Darstellungsweisen ein- sichtigen: gesetzt werden, z.B. naturalistisch, abstrahiert, impres- – die Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die Bedürf- sionistisch, expressiv, surrealistisch. nisse und Interessen der Schülerinnen und Schüler; Beim Gestalten von Objekten werden die Schülerinnen – der Grad der Selbständigkeit und Selbsttätigkeit, mit und Schüler dazu angeleitet, das Wesentliche von Funk- welchem Schülerinnen und Schüler Aufgaben planen tion und Konstruktion zu erfassen und unter Einbezug und realisieren können; von Form, Farbe, Textur und Struktur zu erarbeiten. In – aktuelle Situationen (Vorhaben an der Schule, kultu- zunehmend komplexeren Aufgabenstellungen ist ein relle Veranstaltungen usw.); weitgehendes Verbinden dieser Faktoren anzustreben – situative Bedingungen wie räumliche und materielle (Design). Gegebenheiten. Kunst- und Werkbetrachtung Unterrichtsverfahren Die Kunst- und Werkbetrachtung befasst sich mit Bil- Die Wahl der Unterrichtsverfahren soll es den Schülerin- dern und Objekten aus dem bildnerischen, technischen nen und Schülern ermöglichen, Gestaltungsaufgaben in und textilen Bereich. Die sprachliche und gestalterische Teilschritten zu lösen und dabei Erfahrungen zu den Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Werken einzelnen Aspekten der Gestaltung zu sammeln. Die führt zu einem tieferen Verständnis für Herstellung,

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Bedeutung, Aussagekraft und Ästhetik. Methoden wie Beschreibung, Vergleich, Ganz- oder Teilkopie, analyti- sche Skizze, Modellbau, Bilddiktat, Inszenierung, Spiel und Aktion fördern eine gefühls- und verstandesmässige Annäherung an das betrachtete Werk. Eine Sammlung mit Objekten, Reproduktionen, Fotos und Videos wirkt auf Schülerinnen und Schüler anre- gend und gibt ihnen Einblick in die Vielfalt der Gestal- tung. Auf allen Stufen ist die Begegnung mit Originalen zu ermöglichen. Einsatz von Werkzeugen und Maschinen Werkzeuge, Geräte und Maschinen werden in den Stu- fenlehrplänen nicht aufgeführt. Ihr Einsatz ergibt sich aus der Wahl der Verfahren und berücksichtigt den Entwick- lungsstand der Schülerinnen und Schüler. Persönliche Dokumentation der Schülerinnen und Schüler Es wird empfohlen, dass die Schülerinnen und Schüler eine persönliche Dokumentation anlegen, in welcher sie GES 6 den Prozess der Planung und Realisierung von Gestal- tungsvorhaben sowie ihre Erfahrungen festhalten. Unterrichtsdokumentation In den allgemeinen Hinweisen und Bestimmungen wird festgelegt, dass die Lehrperson – gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern – eine Dokumentation führt, in welcher die Ziele, Inhalte, Themen, Unterrichtsformen und -verfahren festgehalten werden, die in der Klasse erarbeitet wurden. Dies erlaubt, die Vorhaben im Fach Gestalten an einer Klasse über die Stufen hinweg zu koordinieren. Vgl. AHB 5

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Struktur des Faches GES 7

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Verbindungen zwischen Der Schrift wird im Fach Gestalten ein besonderer Platz eingeräumt (vgl. GES 4 und AHB 6.9). den Fächern Im Deutschunterricht werden Grundlagen in den Berei- chen Hören/Sprechen, Lesen und Schreiben aufge- Im Fach Gestalten werden Grundlagen zur Gestaltung baut, mit denen im Gestalten gearbeitet werden kann. und visuellen Kommunikation aufgebaut, mit welchen Ausgehend von der Betrachtung gestalterischer Aufga- auch in den anderen Fächern gearbeitet werden kann. benstellungen unter den vier Aspekten lassen sich im Die Schülerinnen und Schüler lernen, Gesehenem, Fach Gestalten reale Sprachanlässe aufnehmen und Gehörtem, Gelesenem und Empfundenem Informatio- sprachliche Grundlagen fördern. nen zu entnehmen, diese weiterzuverarbeiten und ande- ren in Bildern und Gegenständen mitzuteilen. Gestalten und Mathematik Das Fach Gestalten nimmt Grundlagen aus der Geomet- Gestalten und Natur – Mensch – Mitwelt rie auf und setzt sie unter gestalterischen Gesichts- Planung und Ausführung gestalterischer Vorhaben punkten um. Dabei werden Elemente und Regelmässig- ermöglichen im Fach Gestalten die Begegnung mit keiten geometrischer Formen und Strukturen angewen- Erscheinungen, Objekten und Situationen aus Natur, det. Für die Realisierung gestalterischer Vorhaben ent- Kultur und Gesellschaft; dabei werden Objekte und Bil- werfen Schülerinnen und Schüler Pläne, Risse, der in Bezug auf ihre kulturelle und gesellschaftliche Abwicklungen und Schrägbilder. Bei der Abbildung von Bedeutung befragt. In der Auseinandersetzung mit ver- Körpern und ebenen Situationen erweitern sie das räum- schiedenen Materialien, beim Herstellen von Objekten liche Vorstellungsvermögen. und beim Verwenden von Werkzeugen und Maschinen

GES 8 Messungen und Berechnungen spielen im Bereich der werden Schülerinnen und Schüler mit physikalischen Form und deren Konstruktion eine wichtige Rolle. Phänomenen und mit ökologischen und wirtschaftlichen Fragen konfrontiert, die im Fach Natur – Mensch – Mit- Gestalten und Musik welt erweitert und vertieft werden können. Musik widerspiegelt kulturelle Eigenheiten von Völkern und Epochen. Kulturelle und räumliche Gegebenheiten, Gestalten und Deutsch soziale Verhältnisse, politische Bedingungen und ge- Beim Planen und Ausführen gestalterischer Vorhaben schichtliche Entwicklungen prägen seit jeher die Musik. und bei der Bearbeitung der damit verbundenen kultu- Musik ermöglicht eine Vertiefung der Begegnung mit rell-gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftli- Bildern und Objekten im Gestalten. Die Fächer Gestalten chen Fragen werden im Fach Gestalten häufig sprachli- und Musik illustrieren mit ihren Inhalten kulturelle und che Mittel verwendet. Sprache dient Kindern und gesellschaftliche Aspekte und ermöglichen die Begeg- Jugendlichen als Instrument des Beschreibens, Erkun- nung mit Kunstschaffenden und ihren Werken. dens, Erforschens, Fragens, Erkennens und Verstehens sowie für die Kommunikation mit anderen Menschen. Gestalten und Sport In vielfältigen Sprachsituationen im Fach Gestalten Bewegung im Fach Sport führt zu vielfältigen Erlebnis- begegnen Schülerinnen und Schüler neuen Begriffen sen mit visuellen und rhythmischen Gestaltungselemen- und bauen so einen fachspezifischen Wortschatz auf. ten. Bewegung und Spiel ermöglichen es, Themenberei- Sie lernen, Beobachtungen, Eindrücke, Empfindungen che aus dem Gestalten durch andere Formen von und Interpretationen sprachlich zu fassen und möglichst Begegnungen zu erweitern und zu vertiefen. In den einfach und klar wiederzugeben. In der Auseinanderset- Fächern Gestalten und Sport ist die körperliche Aktivität zung mit gestalterischen Aufgabenstellungen werden zentral; die Schulung von grob- und feinmotorischen nach und nach Bezüge zwischen Alltagssprache und Fertigkeiten ist deshalb ein wichtiges Anliegen. Fachsprache hergestellt. Beim selbständigen Bearbeiten von Aufgabenstellungen üben sich Schülerinnen und Schüler im Beschaffen und Verarbeiten von Informationen. Für das gemeinsame Planen und Realisieren von Vorhaben wenden sie ver- schiedene Gesprächsformen an.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Teilgebiete und Aspekte im Gestalten

Bildnerisches Gestalten Technisches und textiles Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung: – Sinneserfahrung Form: Funktion: – bildnerische Mittel – Funktionen von Objekten und Systemen – Formen und Zeichen – funktionale Zusammenhänge – Beziehungen zwischen Formen und Zeichen Konstruktion: Helligkeit: – Konstruktionsmöglichkeiten – Hell–Dunkel – Konstruktionshilfen – Physikalische Gesetzmässigkeiten Farbe: – Farbe Form, Farbe, Struktur, Textur: – Farbbeziehungen – Gestaltungselemente – Farbwirkungen – Formbeziehungen – Beziehung zwischen Funktion, Konstruktion und Körper, Raum: Material – realer Körper und Raum – Körper und Raum als Abbild – geometrische Körper Bewegung: GES 9 – Bewegungsformen – Bewegungsabläufe Material: – Eigenschaft und Aussage Komposition: – Beziehungen zwischen Form, Helligkeit, Farbe, Bewegung und Material Prozess: – Problemlöseverfahren – Arbeitshaltung – Teamfähigkeit

Technologischer Aspekt – motorische Fertigkeiten – Material – Werkzeuge, Geräte, Maschinen – Verfahren Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt – Aussageformen der Gestaltungselemente – Aussage und Bedeutung von Objekten – Wirkung und Aussage von Bildern und Objekten – Handwerkliche und technische Errungenschaften – Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucksmittel Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt – Umweltbewusstsein – Produktion, Konsum, Entsorgung – Arbeitsplatz – Unikat, Massenprodukt

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Glossar

Bildnerische Mittel Technik Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Struktur, Textur Zusammenspiel von Funktion, Konstruktion und Tech- nologie Design Einklang, optimales Zusammenspiel von Funktion, Kons- Technologie truktion und Material. Auf das Wesentliche reduziertes Der Einsatz von Materialien, Werkzeugen und Verfah- Ganzes ren Motorik Textur Gesamtheit willkürlicher, aktiver Muskelbewegungen Oberflächenbeschaffenheit, Stofflichkeit eines Gegen- und gleichförmiger, regelmässiger Bewegungsabläufe; standes – grobmotorisch: den ganzen Körper, Arme und Beine Verfahren betreffend; Bestimmter, systematischer Umgang mit Material und – feinmotorisch: speziell Hände und Finger betreffend; Werkzeug – graphomotorisch: für das Schreiben notwendige Be- wegungen Funktion Zweck, Wirksamkeit und Aufgabe eines Teils oder eines Ganzen innerhalb eines grösseren Zusammenhangs

GES 10 Gestaltungselemente Form, Helligkeit, Farbe, Bewegung, Material; Komposi- tion Konstruktion Mit besonderen technischen Mitteln oder Verfahren ent- wickeltes Gefüge oder eine Bauart; ein der Funktion dienender Aufbau Kultur Kultur umfasst alle Werke und Werte, die Menschen einer bestimmten Zeit in der Auseinandersetzung mit ihrer Mitwelt durch ihr eigenes Handeln hervorbringen. Struktur Innere Gliederung und Aufbau; Anordnung der Teile eines Ganzen zueinander System In sich geschlossenes, geordnetes und gegliedertes Ganzes; Gefüge von Teilen, die voneinander abhängig sind, ineinander greifen oder zusammenwirken Technisches und textiles Gestalten Zusammenführung zweier fachdidaktischer Ausrichtun- gen mit je unterschiedlicher Schwerpunktsetzung: Technisches Gestalten betrachtet die Beziehung des Menschen zur Technik und betont die technischen Ele- mente eines Vorhabens. Textiles Gestalten betrachtet die Beziehung des Men- schen zu Textilien und betont gestalterische und kultu- rell-gesellschaftliche Elemente eines Vorhabens.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr Bildnerisches Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Form

Bildnerische Mittel kennen und anwenden. Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Textur

GES 11 BG Mit den Eigenschaften von Formen und Zeichen Gegenständlich, ungegenständlich, geometrisch GES 11 spielen und gestalten. Grösse, Umriss, Ausdehnung Proportionen Lage- und Richtungsbezeichnungen DEU Handschrift MATH Geometrie

Verschiedene Formen in Beziehung zueinander Gesamtform und ihre Teilformen bringen. Figur und Umfeld

Helligkeit

Mit Licht und Schatten spielen und Hell-Dunkel in Beleuchtung der Fläche darstellen. Schwarz und Weiss, Grauwerte Helligkeit der Farben

Farbe

Farben kennen, zueinander in Beziehung bringen Farbnamen und erfassen, dass Farben Wirkungen auslösen. Farbmischungen: Farbtöne Farbordnungen: Farbfamilie Farbkontraste: Farbe an sich; hell-dunkel, kalt-warm Symbol, Signal, Tarnung Farbe als Auslöser von Stimmungen und Gefühlen NMM Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Körper, Raum

Dimensionen von Körpern und Räumen erleben, Lage, Richtung: Innen- und Aussenräume, real oder verändern und gestalten. Körper und Räume zu- im Modell einander in Beziehung setzen. Skulptur

Körper und Räume in der Fläche darstellen. Standlinienbild, Klappbild, Simultanperspektive

Bewegung

Bewegungsformen und -abläufe ausführen und Richtungen, Geschwindigkeit, Rhythmus beobachten; sie gestalterisch umsetzen. DEU Handschrift Statisches und bewegtes Bild: Bildabfolge ZUS Medienerziehung

Material

Beim Gestalten die unterschiedlichen Wirkungen Materialeigenschaften: Farbe, Glanz, Textur verschiedener Materialien beobachten.

Komposition GES 12 BG Die Gestaltungselemente Form, Helligkeit, Farbe, Bildordnung: Reihung, Gruppierung, Streuung, Bewegung und Material spielerisch untereinander Symmetrie in Beziehung bringen. Ornament MATH Geometrie Lage im Bild Richtungen und Bewegungen: horizontal, vertikal, diagonal Format, Ausschnitt Rollenspiel, Puppenspiel, Pantomime, Theater DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Prozess

Aufgabenstellungen erfassen und eigene Lösun- Informationen sammeln; Lösungsmöglichkeiten gen realisieren. ausprobieren und realisieren

Eine Arbeitshaltung entwickeln. Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach vorgegebenen Zielen Zusammenarbeiten, Hilfsbereitschaft,

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Technologischer Aspekt

Grob-, fein- und graphomotorische Fertigkeiten Bewegungsablauf: im Umgang mit Materialien und Werkzeugen Gross- und kleinräumige Bewegungen koordinieren, aufbauen. sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Tempo variieren, Richtungen steuern DEU Handschrift

Verschiedene Materialien und Werkzeuge kennen Zeichenmaterial lernen und sachgerecht einsetzen. Malmaterial Druckgraphisches Material Formbares Material Fundmaterial Papier und Karton Zeichen- und Malgründe Klebstoffe Werkzeuge: Regeln der Handhabung

Verfahren aus allen sechs Gruppen kennen lernen Graphische Verfahren: und anwenden. Zeichnung, Abrieb Malerische Verfahren: malen, abklatschen, kratzen, schablonieren, stupfen,

spritzen GES 13 BG Druckgraphische Verfahren: Monotypie, Schnur-, Material-, Stempeldruck Collageverfahren: Papier- und Materialcollage Plastisch-räumliche Verfahren: verformen, abtragen, aufbauen Räumlich-zeitliche Verfahren: darstellendes Spiel, Puppenspiel DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Bilder und Objekte betrachten; über ihre Bedeu- Gestaltungselemente: Form, Helligkeit, Farbe, tung nachdenken und ihren Einfluss auf das Bewegung, Material; Komposition Empfinden wahrnehmen. Kontext: Alltag, Fest, Religion, Brauchtum

Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucksmit- Eigene bildnerische Werke tel erleben und schätzen lernen. Werke aus Kunst und Alltag

Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken Begegnung mit Kunstschaffenden begegnen. Besuche von Museen, Ateliers, Galerien

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Materialien sparsam einsetzen und mit Werkzeugen Verbrauch, Entsorgung, Wiederverwendung sorgfältig umgehen. Handhabung, Pflege, Aufbewahrung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr Technisches und textiles Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Funktion

Funktionen von Objekten wahrnehmen und diese Funktionen: schützen, wärmen, schmücken, beschreiben. kennzeichnen, transportieren, spielen

GES 14 TTG Für bestimmte Funktionen einfache Lösungen Konstruktionselemente, Konstruktionsabsichten suchen. Materialeigenschaften Verfahren

Konstruktion

Mit bestehenden Konstruktionselementen spie- Konstruktionselemente: lerisch Flächen, Hüllen und Körper konstruieren. geometrische Formen und Körper Baukastenelemente Naturmaterialien Garn, Zwirn, Seil MATH Geometrie

Konstruktionsabsichten beschreiben; Lösungen Konstruktionsabsichten: suchen und erproben. verbinden verstärken, verstreben befestigen, verankern

Gesetzmässigkeiten in Konstruktionen wahrneh- Stabilität, Standsicherheit men und physikalische Phänomene beobachten. Gleichgewicht Zug, Druck Kraft, Hebel NMM Naturerscheinungen – Naturbegegnung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Form, Farbe, Struktur, Textur

Formen und Formbeziehungen erarbeiten. Freie und geometrische Formen, Körper Gesamtform und ihre Teilformen Ordnung: Reihung, Streuung, Gruppierung, Symmetrie MATH Geometrie

Bildnerische Mittel und Farbe erkennen, benennen Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, und bei der Gestaltung von Objekten anwenden. Raum, Textur Farbmischungen, Farbordnungen, Farbkontraste

Prozess

Problemstellungen erfassen und eigene Lösungen Informationen sammeln; Lösungsmöglichkeiten aus- realisieren. probieren und realisieren

Eine Arbeitshaltung entwickeln. Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach vorgegebenen Zielen Zusammenarbeiten, Hilfsbereitschaft

GES 15 TTG Technologischer Aspekt

Grob- und feinmotorische Fertigkeiten im Umgang Bewegungsablauf: mit Materialien, Werkzeugen und Geräten auf- Gross- und kleinräumige Bewegungen koordinieren, bauen. sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Tempo variieren, Richtungen steuern

Verschiedene Materialien bearbeiten und dabei ihre Papier, Holz, Ton, Metall, Kunststoff, Textilien Eigenschaften erfahren.

Werkzeuge kennen lernen und sachgerecht Regeln der Handhabung einsetzen. Verletzungsgefahren beachten

Verfahren aus allen vier Gruppen kennen lernen Formgebende Verfahren: und anwenden. reissen, brechen, schneiden, sägen, lochen, bohren, schnitzen kleben, stecken, nageln, schnüren, knoten, nähen Falten, biegen, wickeln aufbauen Farbgebende Verfahren: bemalen, bedrucken, färben Strukturbildende Verfahren: spinnen, filzen, flechten, weben, häkeln Texturverändernde Verfahren: prägen, stanzen, ritzen, schleifen, ölen, wachsen, polieren, kaschieren, sticken

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Objekte betrachten und über ihre Bedeutung Gestaltungselemente: Form, Farbe, Material nachdenken. Kontext: Alltag, Fest, Religion, Brauchtum

Objekte aus dem unmittelbaren Erleben heraus Formgebung: gegenständlich, ungegenständlich gestalten. Farbeigenschaften Werkstoff- und Materialeigenschaften

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Mit Materialien und Werkzeugen sorgfältig umge- Material- und Werkzeugeinsatz hen. Materialverbrauch, Wiederverwendung

Rohstoffe aus der Gegend kennen lernen und mit Naturmaterialien ihnen arbeiten. NMM Produzieren – Konsumieren

GES 16 TTG GES 16

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3.–6. Schuljahr Bildnerisches Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Form

Bildnerische Mittel kennen und anwenden. Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Struktur, Textur

Eigenschaften von Formen und Zeichen kennen Gegenständlich, ungegenständlich, geometrisch GES 17 BG und damit gestalten. Grösse, Umriss, Ausdehnung GES 17 Proportionen Lage- und Richtungsbezeichnungen DEU Handschrift MATH Geometrie

Formen und Zeichen betrachten und sie beim Ge- Gesamtform und ihre Teilformen stalten miteinander in Beziehung bringen. Figur und Umfeld Formkontraste Schriftgestaltung DEU Handschrift MATH Geometrie

Helligkeit

Licht und Schatten als Erscheinungsform wahr- Lichtführung, Beleuchtung nehmen. Mit Hell-Dunkel in der Fläche gestalten. Modellierung einer Form durch Licht und Schatten Schwarz und Weiss als Polarität, Grauwerte Helligkeit der Farben und ihre Veränderung durch Aufhellen und Abdunkeln

Farbe

Farben kennen und zueinander in Beziehung Farbnamen bringen. Farbmischungen: Farbtöne, aufhellen, trüben, abdunkeln Farbordnungen: Farbkreis, Farbgruppen Farbkontraste: Farbe an sich; hell-dunkel, kalt-warm, komplementär

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Wirkungen von Farben erkennen und beim Gestal- Gegenstands- und Erscheinungsfarbe ten einsetzen. Farbharmonie, Farbklang Räumlichkeit: Luft- und Farbperspektive Symbol, Signal, Tarnung Farbe als Auslöser von Stimmungen und Gefühlen NMM Naturerscheinungen – Naturbegegnung (3/4); Erscheinungsformen des Lebens (5/6)

Körper, Raum

Dimensionen und Eigenheiten von Körpern und Lage, Richtung: Innen- und Aussenräume, real, im Räumen erleben, verändern und gestalten. Körper Modell, als Plan und Räume zueinander in Beziehung setzen. Skulptur NMM In meinem Lebensraum (3/4); Räumliche Orientierung (5/6)

Mittel kennen lernen, mit denen räumliche Wirkun- Raumillusionsbildende Mittel: Klappbild, Simultanpers- gen erzielt werden können; diese beim Gestalten pektive, Überschneidung, Staffelung, relative Gegen- anwenden. standsgrösse, freie Parallel- und Zentralperspektive, Luft- und Farbperspektive, Standort

Geometrische Körper

GES 18 Geometrische BG Körper in der Ebene darstellen. Schrägbild MATH Geometrie (5/6)

Bewegung

Bewegungsformen und -abläufe ausführen, beob- Gleichgerichtete und gegensätzliche Bewegungen achten und in Teilschritte gliedern; sie gestalterisch Richtungen, Geschwindigkeit, Rhythmus umsetzen. DEU Handschrift Statisches und bewegtes Bild: Bildabfolge, Foto, Film, Trickfilm ZUS Medienerziehung

Material

Beim Gestalten die unterschiedlichen Wirkungen Materialeigenschaften: Farbe, Grauwerte, Intensität, verschiedener Materialien erfassen. Glanz, Textur

Komposition

Die Gestaltungselemente Form, Helligkeit, Farbe, Bildordnung: Reihung, Gruppierung, Streuung, Bewegung und Material untereinander in Bezie- Symmetrie hung bringen. Lineare und flächige Ornamente MATH Geometrie Lage im Bild Richtungen und Bewegungen: horizontal, vertikal, diagonal Format, Ausschnitt Rollenspiel, Pantomime, Theater, Puppenspiel DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Prozess

Aufgabenstellungen erfassen, den Lösungsweg als Informationen sammeln, experimentieren, realisieren, Prozess mit verschiedenen Phasen erleben und ausprobieren, reflektieren eigene Lösungen realisieren.

Die Arbeitshaltung weiterentwickein. Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach vorgegebenen Zielen

Gemeinsam ein Vorhaben planen und realisieren. Lösungswege diskutieren Arbeitsteilung, Teamwork, Hilfsbereitschaft

Technologischer Aspekt

Grob-, fein- und graphomotorische Fertigkeiten im Bewegungsablauf: Umgang mit Materialien und Werkzeugen entwi- Gross- und kleinräumige Bewegungen koordinieren, ckeln. sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Spannung/Entspannung; Tempo variieren; Richtungen steuern DEU Handschrift

Verschiedene Materialien und Werkzeuge kennen Zeichenmaterial GES 19 BG und sachgerecht handhaben. Malmaterial Druckgraphisches Material Formbares Material Fundmaterial Papier und Karton Zeichen- und Malgründe Klebstoffe Werkzeuge: Regeln der Handhabung MATH Geometrie (5/6)

Verfahren aus allen sieben Gruppen kennen lernen Graphische Verfahren: und anwenden. Zeichnung, Frottage Malerische Verfahren: Lasierend und deckend malen, abklatschen, kratzen, schablonieren, Stupfen, spritzen Druckgraphische Verfahren: Monotypie, Schnur-, Material-, Stempel-, Präge- und Linoldruck, Kaltnadel Collageverfahren: Papier- und Materialcollage Plastisch-räumliche Verfahren: verformen, abtragen, aufbauen, modellieren, schnitzen, hauen Räumlich-zeitliche Verfahren: darstellendes Spiel, Puppenspiel DEU Gestaltungsmöglichkeiten Foto- und filmtechnische Verfahren: Foto, Trickfilm, Video, Computer ZUS Medienerziehung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Zeichen, Bilder und Objekte betrachten, ihren Ein- Gestaltungselemente: Form, Helligkeit, Farbe, Bewe- fluss auf das eigene Empfinden wahrnehmen und gung, Material; Komposition nach möglichen Bedeutungen suchen. Bildnerische Zeichen: Symbol Kontext: Alltag, Fest, Religion, Brauchtum Ort, Zeit, Gesellschaftsform, Kultur

Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucks- Eigene bildnerische Werke: Absichten, Wünsche, mittel erfahren und erkennen. innere Bilder Werke aus Kunst und Alltag

Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken Gespräche mit Kunstschaffenden begegnen. Besuche von Museen, Ateliers, Galerien Biographien von Kunstschaffenden

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Materialien sparsam einsetzen und mit Werk- Verbrauch, Entsorgung, Wiederverwendung zeugen sorgfältig umgehen. Handhabung, Pflege, Aufbewahrung

GES 20 BG GES 20 Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. Ergonomie, individuelle Bedürfnisse, Sicherheit

Unikat und Massenprodukt vergleichen. Qualität, Zeit, Kosten Wert, Sinn Besuche von Handwerks- und Industriebetrieben NMM Produzieren – Konsumieren

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3.–6. Schuljahr Technisches und textiles Gestalten

Gestalterischer Aspekt

Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Funktion

Funktionen von Objekten erkennen und beschrei- Funktionen: schützen, wärmen, schliessen, ben. schmücken, kennzeichnen, transportieren, bewegen, spielen, übertragen, antreiben, lenken GES 21 TTG GES 21

Für bestimmte Funktionen Lösungen suchen und Konstruktionselemente, Konstruktionsabsichten erarbeiten. Materialeigenschaften Verfahren

Konstruktion

Für ein bestimmtes Vorhaben funktional und formal Konstruktionselemente herstellen, anpassen, verän- geeignete Elemente konstruieren. dern: geometrische Formen und Körper Baukastenelemente Naturmaterialien Garn, Zwirn, Seil MATH Geometrie

Konstruktionsmöglichkeiten mit verschiedenen Konstruktionsabsichten: Materialien kennen. verbinden verstärken, verstreben befestigen, verankern

Einfache Konstruktionshilfen kennen und anwen- Skizze, Plan den. Schablone, Lehre Abwicklung, Schnittmuster Praktische Versuchsreihe, Modell MATH Geometrie (5/6)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Physikalische Gesetzmässigkeiten und Phäno- Materialeigenschaften: Form, Farbe, Struktur, Textur, mene in Konstruktionen erkennen und beschrei- spezifisches Gewicht ben. Stabilität: Dreieck, Dreibein Kraftübertragung, Reibung Einfacher Stromkreis Klang erzeugen und verstärken Spiegelung NMM Naturerscheinungen – Naturbegegnung (3/4); Energie – Materie (5/6)

Form, Farbe, Struktur, Textur

Formen und Formbeziehungen erarbeiten. Freie und geometrische Formen Proportionen: Gesamtform und ihre Teilformen Gliederung von Flächen, Hüllen, Körpern Ordnung: Reihung, Streuung, Gruppierung, Symmetrie MATH Geometrie

Mit bildnerischen Mitteln und mit Farbe Flächen, Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Hüllen, Körper und Räume gliedern. Struktur, Textur Farbmischungen, Farbordnungen, Farbkontraste

GES 22 TTG Strukturen und Texturen erkennen, bei der Gestal- Innerer Aufbau, Oberflächenbeschaffenheit, Material- tung gezielt einsetzen und verändern. eigenschaften Verfahren

Prozess

Problemstellungen erfassen, den Lösungsweg als Informationen sammeln, experimentieren, realisieren, Prozess mit verschiedenen Phasen erleben und erproben, reflektieren eigene Lösungen realisieren.

Die Arbeitshaltung weiterentwickeln. Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach vorgegebenen Zielen

Gemeinsam ein Vorhaben planen und realisieren. Lösungswege diskutieren Arbeitsteilung, Teamwork, Hilfsbereitschaft

Technologischer Aspekt

Grob- und feinmotorische Fertigkeiten im Umgang Bewegungsablauf: mit Materialien, Werkzeugen, Geräten und einfach Gross- und kleinräumige Bewegungen koordinieren, zu handhabenden Maschinen entwickeln. sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Spannung/Entspannung; Tempo variieren; Richtungen steuern

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Materialien kennen, ihre Eigenschaften erproben Papier, Holz, Ton, Stein, Metall, Kunststoff, Textilien und sie zweckmässig einsetzen.

Herkunft von Rohstoffen kennen lernen. Papier Herstellungsprozesse von Materialien verfolgen Holzwerkstoffe und an Beispielen selber ausführen. Modelliermassen, Ton Leder Fasern (tierische, pflanzliche)

Werkzeuge und Maschinen kennen lernen und Regeln der Handhabung sachgerecht einsetzen. Sicherheitsbestimmungen einhalten

Verfahren aus allen vier Gruppen kennen lernen und Formgebende Verfahren: anwenden. reissen, brechen, schneiden, sägen, bohren, schnitzen kleben, weichlöten, stecken, nageln, dübeln, schrauben, schnüren, knoten, nähen falten, falzen, biegen, drücken, stauchen, dehnen, ziehen, wickeln, drapieren, raffen, einreihen, abnähen, ausstopfen, abstechen, aufnehmen aufbauen, modellieren, giessen Farbgebende Verfahren:

bemalen, lasieren, beizen, glasieren, bedrucken, GES 23 TTG färben Strukturbildende Verfahren: spinnen, zwirnen, filzen, schöpfen, flechten, weben, häkeln, stricken, knüpfen, giessen Texturverändernde Verfahren: Prägen, stanzen, lochen, ritzen, feilen, schleifen, ölen, wachsen, polieren, grundieren, lackieren, kaschieren, sticken, applizieren, bügeln

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Objekte betrachten, ihren Einfluss auf das Empfin- Gestaltungselemente: Form, Farbe, Material den wahrnehmen und nach möglichen Bedeutun- Kontext: gen suchen. Alltag, Fest, Religion, Brauchtum Ort, Zeit, Gesellschaftsform, Kultur

Eigene Vorstellungen zum Ausdruck bringen. Form, Farbe, Material Absichten, Wünsche, innere Bilder

Die Entwicklung handwerklicher und technischer Handwerksbetriebe, Fabriken, Museen, Medien Errungenschaften betrachten und über ihre Bedeu- Handarbeit und Maschinenarbeit tung für den Menschen nachdenken. NMM Zeit – Zeitspuren (3/4); Energie – Materie (5/6)

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. Ergonomie, Sicherheit, individuelle Bedürfnisse

Einblick in die Herstellung der verwendeten Mate- Rohstoffe, Zwischen- und Endprodukte rialien gewinnen. NMM Produzieren – Konsumieren

Ein umweltbewusstes Verhalten entwickeln. Mate- Wiederverwendung, Entsorgung: rialreste und Hilfsmittel umweltgerecht entsorgen. Holz, Metall, Kunststoff, Textilien Leime, Farben, Lösungsmittel NMM Energie – Materie (5/6)

GES 24 TTG GES 24

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr Bildnerisches Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Form

Bildnerische Mittel kennen und anwenden. Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Struktur, Textur

GES 25 BG GES 25 Eigenschaften von Formen und Zeichen kennen Gegenständlich, ungegenständlich, geometrisch und sie beim Gestalten eigenständig anwenden. Symmetrien Grösse, Umriss, Ausdehnung Proportionen, Proportionsschemen: goldener Schnitt, Spirale MATH Geometrie (9)

Formen und Zeichen erkennen und sie beim Gestal- Gesamtform und ihre Teilformen ten bewusst miteinander in Beziehung bringen. Figur und Umfeld Formkontraste Schriftgestaltung: Handschrift, Typographie, Monogramm, Initiale DEU Handschrift Optische Täuschungen MATH Geometrie (7/8)

Helligkeit

Licht und Schatten als Erscheinungsform erkennen Lichtführung, Beleuchtung und beim Gestalten einsetzen. Mit Hell-Dunkel in Körperschatten, Schlagschatten der Fläche und im Raum gestalten. Schwarz–Weiss, Grautonreihe: Stufung und Verlauf Helligkeit der Farben und ihre Veränderung durch Aufhellen oder Abdunkeln Modellierung und Abgrenzung einer Form durch Hell und Dunkel Scheinräumlichkeit

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Farbe

Farben und Farbbeziehungen kennen und anwen- Farbnamen den. Farbmischungen: additive und subtraktive Mischung, Farbtöne, aufhellen, trüben, abdunkeln Farbordnungen: Farbreihe, Farbkreis, Farbdoppel- kegel, Farbgruppe, Farbklang Farbkontraste: Farbe an sich; hell-dunkel, kalt-warm, komplementär, simultan; Qualität, Quantität

Unterschiedliche Wirkungen von Farben erfassen, Gegenstands- und Erscheinungsfarbe vergleichen und beim Gestalten berücksichtigen. Farbharmonie, Farbklang Räumlichkeit: Luft- und Farbperspektive Symbol, Signal, Tarnung, Lockung, Warnung Farbe als Auslöser von Stimmungen und Gefühlen

Körper, Raum

Dimensionen und Eigenheiten von Körpern und Lage, Richtung, Proportion, Statik: Innen- und Aussen- Räumen erleben, verändern und gestalten. Körper räume, real, im Modell, als Plan und Räume zueinander in Beziehung setzen. Skulptur, Relief NMM Räumliche Orientierung

GES 26 BG Mittel kennen lernen, mit denen räumliche Wir- Raumillusionsbildende Mittel: Überschneidung, Staffe- kungen erzielt werden können; sie beim Gestalten lung, Vorder-, Mittel- und Hintergrund, relative Gegen- anwenden. standsgrösse, Detailschärfe, Körperlinien, Luft- und Farbperspektive, freie Parallel- und Zentralperspektive Standort: Augenhöhe, Distanz, Aufsicht, Untersicht

Geometrische Körper

Raumbilder und Teilflächen von Körpern in der Parallelprojektion: Schrägbild; Kavalierperspektive, Ebene konstruieren. Modelle von Körpern bauen. Isometrie, Trimetrie Zentralprojektion Abwicklung Normalrisse, Schnitte Schattenkonstruktion Oberflächen-, Kanten- und Vollmodell MATH Geometrie (7/8)

Bewegung

Bewegungsformen sowie Bewegungs- und Hand- Gleichgerichtete und gegensätzliche Bewegungen lungsabläufe analysieren und gestalterisch umset- Richtungen, Geschwindigkeit, Rhythmus zen. DEU Handschrif t Statisches und bewegtes Bild: Bewegungs- und Hand- lungsabfolge in Bild, Foto, Film, Trickfilm, Video, Computer ZUS Medienerziehun g

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Material

Beim Gestalten die Aussagekraft eines Bildes oder Materialeigenschaften: Farbe, Grauwerte, Intensität, eines Objektes durch entsprechende Wahl des Glanz, Textur Materials und des Verfahrens unterstützen. Verfahren gemäss technologischem Aspekt

Komposition

Die Gestaltungselemente Form, Helligkeit, Farbe, Bildordnung: Reihung, Gruppierung, Streuung, Bewegung und Material untereinander in Bezie- Symmetrie hung bringen. Lineare und flächige Ornamente, Parkette MATH Geometrie (7/8) Lage im Bild Richtungen und Bewegungen: horizontal, vertikal, diagonal Format, Proportion, Ausschnitt; Layout Rollenspiel, Pantomime, Theater, Puppenspiel, Ver- kleidung, Maskierung DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Prozess

Vorgegebene Aufgabenstellungen erfassen und Informationen sammeln, experimentieren, realisieren, GES 27 BG eigene formulieren. Ziele formulieren und Lösungs- ausprobieren, reflektieren wege entwickeln und strukturieren. Eigenständige Lösungen realisieren. Erfahrungen und Erkennt- nisse auf andere Prozesse übertragen.

Die Arbeitshaltung weiterentwickeln und zuneh- Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation mend Verantwortung übernehmen. Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach selbst formulierten und vorgegebenen Zielen

Gemeinsam ein Projekt durchführen. Lösungswege diskutieren Arbeitsteilung, Arbeitsorganisation, Teamwork, Hilfs- bereitschaft

Technologischer Aspekt

Grob-, fein- und graphomotorische Fertigkeiten im Komplexe Bewegungsabläufe: Umgang mit Materialien und Werkzeugen vertiefen. gross- und kleinräumige Bewegungen sicher koordi- nieren, sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Spannung/Entspannung; Dynamik; Richtungen steuern DEU Handschrift

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Verschiedene Materialien und Werkzeuge kennen Zeichenmaterial und sachgerecht handhaben. Malmaterial Druckgraphisches Material Formbares Material Fundmaterial Papier und Karton Zeichen- und Malgründe Klebstoffe Werkzeuge: Regeln der Handhabung MATH Geometrie

Verfahren aus allen sieben Gruppen kennen lernen Grafische Verfahren: und anwenden. Zeichnung, Frottage Malerische Verfahren: lasierend und deckend malen, abklatschen, kratzen, spachteln, schablonieren, stupfen, spritzen Druckgraphische Verfahren: Monotypie, Material-, Präge-, Reliefdruck, Linol- und Holzschnitt, Kupferstich, Kaltnadel, Siebdruck Collageverfahren: Papier- und Materialcollage Plastisch-räumliche Verfahren: verformen, abtragen, aufbauen, modellieren, schnitzen, hauen GES 28 BG Räumlich-zeitliche Verfahren: darstellendes Spiel, Puppenspiel DEU Gestaltungsmöglichkeite n Foto- und filmtechnische Verfahren: Fotogramm, Aufnahme, Negativ- und Positiv- entwicklung Trickfilm, Film, Video, Computer ZUS Medienerziehung

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Die Gestaltungselemente an Objekten aus Natur, Gestaltungselemente: Form, Helligkeit, Farbe, Bewe- Kunst und Technik auf ihre Wirkung befragen und gung, Material; Komposition zum eigenen Fühlen, Denken und Handeln in Beziehung setzen.

Die Wirkung, Aussage und Bedeutung von Zei- Bildnerische Zeichen: Signet, Logo, Piktogramm, chen, Bildern und Objekten vor ihrem historischen Symbol, Allegorie Hintergrund erkennen und analysieren; nach Inter- Kontext: pretationen suchen. Alltag, Fest, Religion, Brauchtum Ort, Zeit, Gesellschaftsform, Kultur Kunstgeschichte NMM Weltbilder – Menschenbilder – Gottesbilder

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucksmit- Eigene bildnerische Werke: Absichten, Wünsche, tel erfahren und sich mit dem Begriffspaar «schön- innere Bilder hässlich» auseinander setzen. Beurteilungskriterien Werke aus Kunst und Alltag entwickeln. Visuelle Medien Originale und Reproduktionen Beurteilungskriterien: Gestaltungselemente und ihre Beziehung zueinander Ästhetische Gesichtspunkte Geschmack

Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken Gespräche mit Kunstschaffenden begegnen. Besuche von Museen, Ateliers, Galerien Biographien von Kunstschaffenden

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt

Materialien sparsam einsetzen und mit Werkzeugen Verbrauch, Entsorgung, Wiederverwendung sorgfältig umgehen. Handhabung, Pflege, Aufbewahrung

Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. Ergonomie, Sicherheit, individuelle Bedürfnisse GES 29 BG

Unterschiede von Unikat und Massenprodukt er- Qualität, Zeit, Kosten kennen und wertschätzen. Wert, Sinn Besuche von Handwerks- und Industriebetrieben

Sich mit der wirtschaftlichen Bedeutung von Kunst Kunst als Ware und mit dem Kunsthandel auseinander setzen. Kunstmarkt, Kunstmoden Gespräche mit Kunsthändlerinnen und -händlern

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr Technisches und textiles Gestalten

Gestalterischer Aspekt Wahrnehmung

Objekte, Vorgänge, Stimmungen und Bilder diffe- Äussere Wahrnehmung renziert wahrnehmen. Durch Beobachten, Verglei- Tasten, spüren, fühlen: Textur, Form, Lage, Bewegung, chen und Ordnen die Vorstellungskraft entwickeln. Widerstand, Kälte und Wärme, Gewicht Sehen: Farbe, Grauwerte, Intensität, Glanz Hören: Töne, Klänge Riechen Schmecken Innere Wahrnehmung Phantasie: Gedanken, innere Bilder

Funktion

Funktionen von Objekten und Systemen erkennen, Funktionen: schützen, wärmen, schliessen, schmü- benennen und umsetzen. cken, kennzeichnen, transportieren, bewegen, spielen, GES 31 TTG übertragen, antreiben, lenken, steuern, regeln GES 31

Funktionale Zusammenhänge erkennen. Praktische Versuchsreihe, Modell Funktionale Erkenntnisse auf andere Situationen Objekte, Systeme übertragen.

Funktion wiederherstellen; reparieren. Konstruktionselemente, Konstruktionsabsichten Materialeigenschaften Verfahren NMM Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Konstruktion

Für ein bestimmtes Vorhaben funktional und formal Konstruktionselemente herstellen, anpassen, verän- geeignete Elemente konstruieren. dern: geometrische Formen und Körper Baukastenelemente Naturmaterialien Garn, Zwirn, Seil MATH Geometrie

Konstruktionsmöglichkeiten mit verschiedenen Konstruktionsabsichten: Materialien kennen und auf andere übertragen. verbinden verstärken, verstreben befestigen, verankern

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Dem Vorhaben entsprechende Entwurfsarten wäh- Skizze, Plan, konstruierte Zeichnung len. Konstruktionshilfen entwickeln und anwenden. Schablone, Lehre Abwicklung, Schnittmuster Praktische Versuchsreihe, Modell MATH Geometrie

Physikalische Gesetzmässigkeiten und Phäno- Materialeigenschaften: Form, Farbe, Struktur, Textur, mene in Konstruktionen erkennen und bei der spezifisches Gewicht Gestaltung von Objekten berücksichtigen. Mechanik, Optik, Akustik, Elektrizität Elektronik, Automation NMM Energie – Materie; Wahrnehmen – Reagieren – Regulieren

Form, Farbe, Struktur, Textur

Formen und Formbeziehungen erarbeiten. Freie und geometrische Formen Proportionen: Gesamtform und ihre Teilformen Gliederung von Flächen, Hüllen, Körpern Ordnung: Reihung, Streuung, Gruppierung, Symmetrie

Bildnerische Mittel und Gestaltungselemente ken- Bildnerische Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, GES 32 TTG nen und dem Gestaltungsvorhaben entsprechend Struktur, Textur einsetzen. Gestaltungselemente: Form, Farbe, Material

Die Beziehung zwischen Funktion, Konstruktion Zweck, Bedeutung und Material erkennen. Beim Gestalten von Ob- Verfahren jekten Funktion, Konstruktion und Material zum Form, Farbe, Material Einklang bringen (Design).

Prozess

Vorgegebene Problemstellungen erfassen und Informationen sammeln, experimentieren, realisieren, eigene formulieren. Ziele formulieren und Lösungs- erproben, reflektieren wege entwickeln und strukturieren. Eigenständige Lösungen realisieren. Erfahrungen und Erkennt- nisse auf andere Prozesse übertragen.

Die Arbeitshaltung weiterentwickeln und zuneh- Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation mend Verantwortung übernehmen. Umgang mit Erfolg und Misserfolg Arbeitsrhythmus, Ausdauer Arbeiten nach selber formulierten und vorgegebenen Zielen

Gemeinsam ein Projekt durchführen. Lösungswege diskutieren Arbeitsteilung, Arbeitsorganisation, Teamwork, Hilfs- bereitschaft

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Technologischer Aspekt

Grob- und feinmotorische Fertigkeiten im Umgang Komplexe Bewegungsabläufe: mit Materialien, Werkzeugen, Geräten und Maschi- gross- und kleinräumige Bewegungen sicher koordi- nen vertiefen. nieren, sie locker und ausdauernd ausführen Krafteinsatz dosieren, Spannung/Entspannung; Dynamik; Richtungen steuern

Materialien kennen, ihre Eigenschaften erproben Papier, Holz, Ton, Stein, Metall, Kunststoff, Textilien und sie zweckmässig einsetzen.

Herkunft von Rohstoffen kennen. Herstellungspro- Kunststoffe zesse von Materialien verfolgen und an Beispielen Keramik selber ausführen. Metall-Legierungen Fasern (chemische) NMM Rohstoffe – Energie; Energie – Materie

Werkzeuge und Maschinen kennen, sachgerecht Regeln der Handhabung und Wartung einsetzen und warten. Sicherheitsbestimmungen einhalten Bedienung nach Gebrauchsanleitung

Verfahren aus allen vier Gruppen kennen lernen und Formgebende Verfahren: anwenden. schneiden, sägen, bohren, schnitzen, stemmen, GES 33 TTG hauen, drechseln kleben, löten, schweissen, nageln, dübeln, schrau- ben, verzapfen, nieten, knoten, nähen falten, falzen, biegen, stauchen, dehnen, tiefziehen, treiben, schmieden, wickeln, drapieren, raffen, einreihen, abnähen, ausstopfen, abstechen, aufnehmen aufbauen, modellieren, abtragen, giessen Farbgebende Verfahren: bemalen, lasieren, beizen, glasieren, bedrucken, färben Strukturbildende Verfahren: spinnen, zwirnen, filzen, schöpfen, flechten, weben, häkeln, stricken, knüpfen, giessen, härten Texturverändernde Verfahren: prägen, hämmern, stanzen, ritzen, hobeln, feilen, schleifen, ölen, wachsen, polieren, grundieren, lackieren, emaillieren, ätzen, kaschieren, sticken, applizieren, bügeln

Kultureller und gesellschaftlicher Aspekt

Wirkung, Aussage und Bedeutung von Objekten Gestaltungselemente: Form, Farbe, Material erkennen und analysieren; nach Interpretationen Kontext: suchen. Alltag, Fest, Religion, Brauchtum Ort, Zeit, Gesellschaftsform, Kultur

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Eigene Vorstellungen zum Ausdruck bringen. Werte Form, Farbe, Material wahrnehmen und eine Werthaltung entwickeln. Absichten, Wünsche, innere Bilder Ideelle Werte: Rollenverhalten, Gruppenzugehörigkeit, individueller Ausdruck; Status, Ideologie

Die Entwicklung handwerklicher und technischer Betriebe, Fabriken, Museen, Medien Errungenschaften betrachten und über ihre Bedeu- Maschinen, Fahrzeuge, elektrische und elektronische tung für den Menschen nachdenken. Geräte Handarbeit und Maschinenarbeit Fortschritt, Notwendigkeit/Machbarkeit Stellenwert der Arbeit NMM Arbeitswelte n; Energie – Materie

Den ästhetischen Wert sowie die Aussage und die «Schön-hässlich», Geschmack Bedeutung der Produktgestaltung (Design) wahr- Orientierung an bestehenden Formen: Ableitung, nehmen und sich damit auseinander setzen. Entwicklung Design: Einklang von Funktion, Konstruktion und Material

Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt GES 34 TTG GES 34 Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. Ergonomie, Sicherheit, individuelle Bedürfnisse

Einblick in industrielle Produktionsabläufe gewin- Einzel- und Serienproduktion nen. Arbeitsteilung, Rationalisierung

Handwerkliche und industrielle Produktion verglei- Qualität, Zeit, Kosten chen. Materieller Wert, Sinn

Einblick in die Beziehungen zwischen wirtschaftli- Produzent, Konsument chen Interessen und ökologischen Belastungen Angebot, Nachfrage gewinnen. Modeströmungen Werbung

Das umweltbewusste Verhalten weiterentwickeln. Umgang mit Energie, Rohstoffen, Rückständen Kriterien kennen, um Einkaufsentscheide Kriterien: Bedürfnis, Budget, Angebot, Umwelt- verantwortungsvoll zu treffen. verträglichkeit Konsumverhalten

NMM Rohstoffe – Energie; Arbeitswelten; Konsum; Arbeitsgestaltung – Grundversorgung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Lehrplan fürdieVolksschule 1995mitÄnderungen undErgänzungen2006 2008 desKantonsBern chend gekennzeichnet: entspre und eingeteilt Gruppen drei in folgt wie ­diese re Gefah­ unterschiedlichen der Berücksichtigung Unter grad derUnterrichtssituation angepasst. tung werden dabei die Aufsichtsform und der Aufsichts­ Lehrperson Die ihrenimmt wahr.Aufsichtspflicht eigener In Übungsphase. Verantwor einer nach und tion Instruk­ nach erst Arbeit selbstständige die beginnt er bzw.Sie voraus. Schülers bzw.des Schülerin der keit Konzentrationsfähig und Eigenverantwortung nisse, setzt motorische Maschinen Fertigkeiten, und Materialerfahrung, Geräten Kennt­ Werkzeugen, mit Arbeit Die ­Geräten undMaschinen Gebrauch undEinsatzvonWerkzeugen, – Vorbildfunktion derLehrerschaft – – Schüler – Gruppengrösse – der SituationsindfolgendeKriterienzubeachten: Funktionieren gewährleistet werden. Bei der sichere das und Einsatzbereitschaft deren Maschinen entsprechenden Unterhalt der Werkzeuge, Geräte und und Wartung professionelle Materialien. eine durch sollen ­Zudem und Maschinen Geräten, mit Werkzeugen, Umgang sicheren zum Vorkehrungen messene abschätzen ange Situation der treffen Lehrpersonen Schüler Die können. und Schülerinnen für potential Gefahren das müssen Sie verfügen. Fachkenntnisse entsprechendeüber die vorgenommen, Lehrpersonen von ausschliesslich wird Unterricht im Maschinen und Die Auswahl und die Einführung der Werkzeuge, Sorgfaltspflicht und Fähigkeitenentsprechen. Jugendlichen und Erkenntnissen Erfahrungen, ihren Kinder und sein ­angepasst der Alter dem muss nen sowie deren Einsatz im Unterricht. Die Arbeit an Maschi­ Auswahl Werkzeugen,von Materialien und Maschinen Geräten, zur Ansatz pädagogischen und fachlichen Die Ziele des Fachlehrplans Gestalten beschreiben den Grundsätze Sicherheitsbestimmungen imFachGestalten – neesn Kedn ud rsrn Gebrauch Hand (Schutzbrille, Frisuren; Schutzausrüstung ­persönlicher und Kleidung Angemessene Platzangebot, Lüftung, ­A (Licht, Raumverhältnisse Fähigkeiten und Erkenntnisse Erfahrungen, deren sowie lichen Eigenverantwortung und Alter der Kinder und Jugend­ ablegen immer etc. Ketten Ringe, Handschmuck, schuhe); n oetae o Grtn n Mshnn werden Maschinen und Geräten von potentiale n or d nung derMaschinenetc.) - undGruppenverhalten

Beurteilung

Geräte ­ ­ ­ ­ ­ ­

– GruppeB: – GruppeA: > www.suva.ch/home/suvapro.htm > www.bfu.ch/german/sicherheitindenschulen und sindzuberücksichtigen. werden übertragen Gestalten Fach im Unterricht den auf auch können Werkzeugen,Materialien und Maschinen Geräten, mit Umgang beim SUVA der Sicherheitsbestim mungen verbindlichen Berufsbildung und sind Empfehlungen für den Unterricht. Die für Industrie Die in den Publikationen der bfu gemachten Aussagen Publikationen derbfuundSUVA – GruppeC: erestug le Hartlöt aller betriebsetzung Ausser­Brennereinstellungund Inbetriebnahme, Die schweissanlage (MIG/MAG) Schutzgas- (Acetylen-Sauerstoff), schweissanlage Lamellen-Dübelfräse, Gehrungskappsäge, tung, dürfen: Stichsäge, Band-/Tellerschleif-Maschine Metall, stationär für Schleifmaschine maschine, wurden:eingeführt Handhabung die in die sen Drehbank zur Metallbearbeitung, Elektrodenschweis oberfräse, Werkzeugschärfmaschine, Winkelschleifer, Hand- Handkreissäge, Schu empfohlen), nicht den werkraum für Kehl (wird Elektrohandhobel Dickenhobelmaschine, maschine, und Abricht- säge, bleibt: vorbehalten Lehrern und rinnen nischen Lüftungausgerüstet. tech entsprechenden einer mit seien Räume diese ausser werden, betrieben und gelagert flurräumen Propan dürfen Nie lich, isteineZwangsbelüftungvorzusehen. mög nicht dies Ist sorgen. zu Raumes des lüftung Durch gute eine für ist Anlage jeder Betreiben Beim hat durch dieLehrpersonzuerfolgen. die nur unter Aufsicht der Lehrperson benützt Maschinen und Geräte für Schülerinnen und Schüler, Maschinen und Geräte für Schülerinnen und Schüler, acie, ee Gbac asclesih Lehre ausschliesslich Gebrauch deren Maschinen, acie Hbllcshr, eslffh, Näh Heissluftföhn, Hebelblechschere, maschine, säge, Druckluft-Blasdüse, Handschleifmaschine,Bohr Har t öalg (rpnBtnSurtf) Autogen (Propan/Butan-Sauerstoff), lötanlage adäe Dehebn zr Holzbearbei zur Drechselbank Bandsäge, - und Butangasflaschen in Unter in Butangasflaschen und - n Schweissanlagen und Tischkreis Dekupier

werden l - ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ - - ­ - ­ - ­

GES 35 Musik

Bedeutung und Ausrichtung Richtziele

Musik in der Schule ermöglicht vielfältige Formen des Praktisches Musizieren praktischen Musizierens und Begegnungen mit der Welt Musik als vielfältige Ausdrucks- und Kommunikations- der Musik. Sie bietet Entfaltungsmöglichkeiten und för- möglichkeit erfahren. dert das Selbstvertrauen, indem beim Musizieren eigene Die Stimme, den Körper und verschiedene Instrumente Fähigkeiten und Fertigkeiten entdeckt und entwickelt einsetzen lernen. werden können. Die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten schöpfe- risch anwenden. Musik bewegt Beim Musizieren Toleranz und Gemeinschaftssinn erle- Musik bewegt im Innersten. Sie kann Freude, Aufheite-

ben. MUS 1 rung und Trost schenken oder Gefühle wie Trauer, Angst und Beklemmung wecken. Kenntnisse und Fertigkeiten Mit Klängen und Geräuschen, mit der Stimme oder mit Grundlegende melodische und rhythmische Kenntnisse Instrumenten können die Schülerinnen und Schüler und Fertigkeiten erwerben. experimentieren. Die Musik regt an zu freien Improvisa- Klänge, Klangfarben sowie melodische und rhythmische tionen. Kreative Spielereien können bei Ausführenden Verläufe differenziert wahrnehmen. und Zuhörenden Gefühle freisetzen, Bewegungsim- pulse auslösen und Denkprozesse anregen. Formen und Merkmale der Notation kennen lernen und anwenden. Kritisches Hören Musik begegnen – Musik erleben Durch aufmerksames Hören nehmen die Kinder und Jugendlichen zunehmend die Besonderheiten der Sich mit dem Reichtum der Musik und mit ihrer Entwick- Musik wahr. Sie setzen sich mit verschiedenen Musik- lung und Funktion im Lauf der Zeit sowie in verschiedens- arten und -stilen auseinander und lernen, sich durch ten Ländern und Kulturen beschäftigen. kritisches Hören ein differenziertes Urteil zu bilden. Dies Über die Bedeutung von Musik im eigenen Leben und in ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, die ihnen ent- der Gesellschaft nachdenken. sprechende Musik bewusster auszuwählen. Die verschiedenartigen Wirkungen von Musik erfahren. Sich mit musikalischem Material, mit der Musikkultur und Gemeinsames Musizieren mit dem musikalischen Umfeld kritisch auseinander Gemeinsames Musizieren bietet vielfältige Erlebnisse. setzen. Beim Hinhören und Eingehen auf die Mitspielenden ler- Den vielfältigen Erscheinungen von Musik offen begeg- nen die Kinder und Jugendlichen, sich einzufühlen und nen. anzupassen. Beim aktiven Mitgestalten eines Musik- stücks ergreifen sie Initiative und bringen ihre Ideen ein. Die Freude an einer gemeinsam erbrachten Gesamt- leistung ist ein wichtiges Ziel des Musikunterrichts.

Musikalische Vielfalt Das Kennenlernen verschiedener Musikkulturen eröffnet den Schülerinnen und Schülern den Reichtum der Welt der Musik. Geographische Gegebenheiten, soziale Ver- hältnisse, politische Bedingungen und geschichtliche Entwicklungen prägen seit jeher die Musik; sie wider- spiegelt kulturelle Eigenheiten von Völkern und Epo- chen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Hinweise und Bestimmungen Weitere Angaben zum fakultativen Musikunterricht fin- den sich in den allgemeinen Hinweisen und Bestimmun- Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte gen (AHB 3.2) unter den Stichworten Musik (Primarstufe) und Angebot der Schule (Sekundarstufe l). Die Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte sind im Sinne der Grobziele auszuwählen und zu gewichten. In den Bereichen «Praktisches Musizieren» und «Musik begegnen – Musik erleben» sind bei der Auswahl und Gewichtung der Inhalte die Schülerinteressen zu be- rücksichtigen. Im Bereich «Kenntnisse und Fertigkeiten» ist über alle

MUS 2 Schuljahre hinweg ein systematischer Aufbau erforder- lich. Er ergibt sich aus der Festlegung der Inhalte zu einzelnen Grobzielen. In den Stufenlehrplänen für das 5./6. Schuljahr und für das 7.–9. Schuljahr werden Inhalte, die bei der Bearbei- tung der Grobziele zu berücksichtigen sind, mit Normal- schrift, Inhalte mit Beispielcharakter und Erläuterungen zu Inhalten mit Kursivschrift angegeben.

Beurteilung Bei der Beurteilung werden alle Bereiche des Musik- unterrichts berücksichtigt. Dabei ist den individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler beson- dere Beachtung zu schenken. Vgl. auch AHB 6.4

Musikalische Grundschule Im 1. und 2. Schuljahr wird von den beiden Lektionen Musik eine als Klassenunterricht und eine als musikali- sche Grundschule in Gruppen – entsprechend den Richtlinien für die Schülerzahlen – erteilt. In Klassen mit mehreren Schuljahren kann die musikalische Grund- schule schuljahrübergreifend organisiert werden. Falls die beiden Lektionen von verschiedenen Lehrkräften erteilt werden, müssen diese den Unterricht gut koordi- nieren. Die Tatsache, dass in der musikalischen Grundschule mit kleineren Gruppen gearbeitet werden kann, erlaubt ein individuelleres, aber auch ein präziseres Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern an den Zielen und Inhal- ten des Lehrplans dieser Stufe.

Fakultativer Musikunterricht Der fakultative Musikunterricht dient der Erweiterung und Vertiefung von Zielen und Inhalten des obligatori- schen Unterrichts. Im Vordergrund stehen das gemein- same Musizieren und die individuelle Förderung von musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Didaktische Hinweise Bewusstes Hören: Die Schulung und Entwicklung des bewussten Hörens ist Ausgangspunkt für jedes musika- lische Tun. Interesse der Schülerinnen und Schüler Praktisches Musizieren steht im Mittelpunkt der Musik- Rhythmisieren der Musikstunde stunden. Die Lied- und Musikauswahl berücksichtigt die Durch einen sinnvollen Wechsel der folgenden Aktivitä- Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler sowie ver- ten soll der Musikunterricht gestaltet und rhythmisiert schiedene Musikrichtungen und -formen. Die Freude am werden: Singen und Musizieren wird durch ein vielfältiges Lied- – singen, spielen, improvisieren und Musiziergut gefördert. – hören Im Bereich «Musik begegnen – Musik erleben» spielt die – Musik in Bewegung, Szene, Bild umsetzen

Wahl des Musikwerks eine untergeordnete Rolle. Ent- – Kenntnisse über Musik erwerben MUS 3 scheidend ist die Art der Aufgabenstellung, mit der die – mit Notation umgehen Neugier der Schülerinnen und Schüler geweckt wird. Sie – über Musik nachdenken sollen auch hier der Musik in ihrer ganzen Vielfalt begeg- nen. Einbezug des aktuellen Musiklebens Beim praktischen Musizieren und im Bereich «Musik Der Musikunterricht geht auf das musikalische Umfeld, begegnen – Musik erleben» sollen die Anliegen und das regionale Musikleben und auf die aktuelle Musik- Interessen der Schülerinnen und Schüler mitberücksich- wirklichkeit ein. Dazu gehören: musikalische Erkun- tigt werden. dungsgänge (z.B. Instrumentenbauatelier, Kirchenor- gel, Tonstudio, Museen), Besuche von Konzerten und Aufbau von Kenntnissen und Fertigkeiten musikalischen Proben (z.B. einer Rockband, des Or- chesters der Musikschule, der Musikgesellschaft, einer Kenntnisse und Fertigkeiten sind so aufzubauen, dass Chorgemeinschaft, eines Musiktheaters), Hörstunden die musikalischen Grundlagen gelegt werden, die für das und Diskussionen mit Musikerinnen und Musikern oder Einüben von Liedern und Musikstücken, für einen selb- mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Mu- ständigen Umgang mit Musik und für ein differenziertes sik. Urteil über die musikalische Umwelt wichtig sind. Zu den grundlegenden Kenntnissen und Fertigkeiten gehören die Notation, rhythmische und melodische Grundlagen sowie das bewusste Hören. Notation: Um mit geschriebener Musik umgehen zu kön- nen, muss die überlieferte Schreibweise bekannt sein. Schülerinnen und Schüler lernen deshalb Merkmale der Notation kennen und anwenden. Rhythmische Grundlagen: Die Motive zur Erarbeitung rhythmischer Grundlagen sollen dem praktischen Musi- ziergut entnommen werden. Die rhythmische Schulung erfolgt mit Vorteil mit Hilfe der Rhythmussprache in Ver- bindung mit den Rhythmuskärtchen. Melodische Grundlagen: Die Motive zur Erarbeitung melodischer Grundlagen sollen dem praktischen Musi- ziergut entnommen werden. In der melodischen Schu- lung wird mit Vorteil mit der Solmisation, der Tonika-Do- Methode, gearbeitet. Sie ist auf jeder Stufe ein wichtiges Hilfsmittel, um Notation in Klang oder Klang in Notation umzusetzen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Verbindungen zwischen ermöglicht. Die bildhafte Wiedergabe musikalischer Vor- gänge ist in allen Kulturen verbreitet. Umgekehrt animie- den Fächern ren bildnerische Vorlagen zur musikalischen Gestal- tung. Musik und Natur – Mensch – Mitwelt Zwischen musikalischen und architektonischen Formen Musik ist Trägerin und Übermittlerin von Kultur. Themen können Vergleiche hergestellt und Zusammenhänge aus Natur – Mensch – Mitwelt werden mit Liedern und aufgezeigt werden. Musikbeispielen spürbar und erlebbar gemacht. Dadurch wird der Inhalt erweitert und vertieft. In der Musik und Sport Auseinandersetzung mit einem Musikstück stellen sich Sich nach Musik zu bewegen ist ein Bedürfnis des Men- unter anderem Fragen nach Entstehungszeit und -ort, schen. Dabei sollen Schülerinnen und Schüler Musik

MUS 4 nach politischen und gesellschaftlichen Bedingungen, und Bewegung als Einheit erfahren. Musik kann Bewe- nach Autorinnen und Autoren und nach Interpretinnen gung auslösen und fördern. Durch Bewegung lassen und Interpreten, nach den technischen und ökonomi- sich musikalische Ausdrucksformen in vielfältiger Weise schen Bedingungen und Formen der Produktion. umsetzen und damit auch besser verstehen. Mit Bewe- Diese Fragen betreffen insofern «aussermusikalische» gungsformen können rhythmische Grundlagen in der Zusammenhänge, als sie nicht unbedingt aus der Musik Musik aufgebaut und erweitert werden. Musik und herauszuhören und zu interpretieren sind; sie können Bewegung ermöglichen zudem in vielfältiger Form, aber zum Begreifen von Sinn und Gehalt eines Werkes eigene Stimmungen und Wahrnehmungen auszudrü- wichtig und wertvoll sein. cken. Im Fach Natur – Mensch – Mitwelt können Grundlagen erarbeitet werden, die für das Verständnis von Musik als physikalischem Phänomen von Bedeutung sind (Akus- tik, Hören, die eigene Stimme, technische Möglichkei- ten der Erzeugung und Wiedergabe von Musik).

Musik und Deutsch Worte sind Träger von Rhythmen. Sie erleichtern die rhythmische Schulung und sind eigentlich deren Grund- lage. Musik und Sprache sind in der Kunst oft ineinander verwoben; dabei wird das eine durch das andere in seiner Aussage verstärkt. Bezüge ergeben sich zwi- schen Liedern und Versen oder Gedichten und bei der musikalischen Gestaltung literarischer Texte. Wer Musik und Sprache interpretiert, setzt sich mit beiden Aussa- geformen auseinander. Empfindungen, die in der Musik erlebt werden, können sprachlich zum Ausdruck gebracht werden. Aber auch der Aufbau von Werken wie Gliederung in Einzelteile, Besetzung mit Instrumenten, verwendete Klangfarben, Wahl von Dynamik und Tempo wird mit Hilfe der Sprache analysiert.

Musik und Gestalten Improvisation und Experiment sind wesentliche Be- standteile des gestalterischen Ausdrucks. Musikalische Strukturen oder Intentionen können mit gestalterischen Mitteln sichtbar gemacht werden. Da- durch wird das Erleben vertieft, Kenntnisse und Fertig- keiten werden erworben und grundlegende Einsichten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Struktur des Faches MUS 5

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr

Praktisches Musizieren Singen

Lieder mitsingen und mitgestalten. Einstimmige Lieder, einfache Kanons Auf die eigene Stimme, gemeinsame Tonhöhe und Stimmspiele mit Vokalen, Zischlauten, klingenden klare Aussprache achten. Buchstaben Schnabelwetzverse DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Musizieren

Mit Klanggesten und unterschiedlichen Materialien Patschen, klatschen, stampfen

einfache Liedbegleitungen spielen. Selbstgebaute Instrumente, Orff-lnstrumente, evtl. MUS 7 Verse und Geschichten verklanglichen. eigene Instrumente Aufeinander hören. DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Bewegen, Spielen, Tanzen

Impulse aus verschiedenartigen Musikbeispielen in Reigenlieder, einfache Singspiele, Kindertänze Bewegung umsetzen. Im Spiel Verhaltensweisen üben. Soziales Verhalten, Konzentration, Reaktion, Gedächtnistraining SPO Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Experimentieren, Improvisieren

Mit unterschiedlichen Materialien und Instrumenten Bewegung zur Musik – Musik zur Bewegung experimentieren, imitieren, improvisieren. Orff-lnstrumente, selbstgebaute Instrumente Mit rhythmischen und melodischen Bausteinen und Motiven spielen.

Kenntnisse und Fertigkeiten Rhythmische Grundlagen

In einfachen Liedern und Musikstücken das Metrum Betont – unbetont spüren. Taktarten hörend erkennen, Taktstriche schreiben. Zweier-, Dreier- und Vierertakte

Einfache Rhythmen in der Rhythmussprache lesen Fortbewegungsarten, Worte und Verse als Grundlage und mit Rhythmuskarten notieren. für rhythmische Elemente Grunderfahrungen: lang-kurz, Pause Rhythmussprache: Schritt umerenne loufe staah hüpfe Viertelpause

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Melodische Grundlagen

Melodieverläufe in Bewegung umsetzen und Grunderfahrung: hoch-tief graphisch darstellen. Tonleiterabschnitte und ganze Tonleiter kennen. Rufterz (SO-MI), Leier (SO-LA-SO-MI), Pentatonik (DO-RE-MI-SO-LA), Tonleiter (DO-RE-MI-FA-SO-LA- TI-DO) Handzeichen kennen lernen und nachahmen

Bewusst hören

Lautstärken und Tempi in Liedern und Musikstücken Laut – leise, lauter – leiser erfassen und benennen. Schnell – langsam, schneller – langsamer

Am Beispiel von Kinderliedern formale Ordnungen Frage – Antwort MUS 8 in der Musik kennen lernen, spielen und mit Mate- Tutti – solo rialien darstellen. Vor-, Zwischen- und Nachspiel Wiederholung, Veränderung, Gegensatz Rondo

Musik begegnen – Musik erleben Musik hören, über Musik nachdenken

Erfahren und wahrnehmen, dass Musik in uns Stim- Musikstücke mit unterschiedlichem Charakter mungen hervorruft. Höreindrücke in Bild, Text oder Bewegung umset- Musikalische Erzählungen, Musik zu verschiedenen zen. Themen NMM Verschiedene Themenfelder DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Instrumente

Einzelne Instrumente aus dem Erfahrungsbereich Anschauen, anhören, anfassen, ausprobieren, kennen lernen. vorspielen, zupfen, streichen, blasen, klopfen Bekannte Instrumente aufgrund ihrer Klangfarbe Klangfarben: hell – dunkel, leise – laut, dumpf – klar unterscheiden lernen. Orff-lnstrumentarium Wie tönen Fell, Holz, Glas, Metall, Plastic, Brett, Rohr, Kasten, Hohlraum, Saiten?

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3./4. Schuljahr

Praktisches Musizieren Singen

Einstimmige Lieder singen und einfache Zweistim- Zweistimmige Lieder: Terzen und Sextenparallelen, migkeit kennen lernen. Auf eine reine Stimmfüh- zweistimmiger Schluss, zweite Stimme als rung achten. Kanons DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Musizieren

Mit Klanggesten, Orff-lnstrumenten oder persön- Klangmalereien, rhythmische Ostinati, melodische lichen Instrumenten Liedbegleitungen spielen. Ostinati, Bordun, gruppenweise Stufenbegleitungen, eigenständige Begleitungen

DEU Gestaltungsmöglichkeiten MUS 9

Bewegen, Spielen, Tanzen

Überlieferte Kindertänze lernen und selber Tänze Bewegungslieder erfinden. Freie Bewegungsgestaltungen zu verschiedenartigen Musikstücken Interaktionsspiele SPO Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen Experimentieren, Improvisieren

Mit musikalischen Elementen experimentieren und Dirigierspiele (führen – folgen) improvisieren. Lautstärke, Tempo, Klangfarbe, Form (solo – tutti, Rondo) Bilder verklanglichen

Kenntnisse und Fertigkeiten Rhythmische Grundlagen

Einfache Taktarten spielen, lesen und schreiben. Viertel als metrische Einheit Zeichen der Taktangabe

Auftakt und Volltakt unterscheiden können. Taktbeginn mit betonter Silbe (Volltakt) Taktbeginn mit unbetonter Silbe (Auftakt) Auftakt und Schlusstakt ergänzen sich zu einem vollen Takt.

Neue rhythmische Elemente kennen, in der Rhythmussprache: Rhythmussprache lesen und notieren. düssele himpe täsele louf stah-2-3 rugele stah-2-3-4 Achtelpause ganze Pause halbe Pause

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Melodische Grundlagen

DO- und LA-Leitern singen. Halbtonschritte MI-FA, TI-DO Handzeichen

Grunddreiklänge hörend unterscheiden, singen DO-MI-SO, LA-DO-MI und spielen. Spielen mit Orff-Instrumenten Unterschied Dur – Moll

Einfache Lieder ab Notation singen. Absolute Notennamen kennen lernen.

Bewusst hören MUS 10 Am Beispiel von Kinderliedern formale Ordnungen Klangdichte, verschiedene Tempi, Wechsel von in der Musik kennen lernen; Kinderlieder spielen Instrumenten und mit Materialien darstellen. Kleine Liedformen: AB, AAB, ABB, ABA Erster und zweiter Schluss Wiederholungszeichen erkennen und schreiben

Musik begegnen – Musik erleben Musik hören, über Musik nachdenken

Wirkungen von Musik wahrnehmen und erlebte Tiere, Jahreszeiten, Geschichten Stimmungen bewegungsmässig, sprachlich oder NMM Verschiedene Themenfelder bildlich nachgestalten. DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Musikerinnen und Musiker und ihre Werke

Lebensbilder und ausgewählte Werke einiger Kompositionen oder Interpretationen von musikali- Musikerinnen und Musiker betrachten. schen «Wunderkindern» Bestimmte Elemente und Strukturen in Musik- Rondo, tutti – solo, Klangdichte, Dynamik stücken erkennen.

Instrumente

Instrumente kennen lernen und aus Musikstücken Bläser, Streicher, Schlagzeuge heraushören. Spielweise, Klang, Bauart Instrumentenformationen unterscheiden. Duo, Trio, Quartett, Band, Orchester

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 5./6. Schuljahr

Praktisches Musizieren Singen

Ein- und zweistimmige Lieder, Kanons und Lieder aus dem Jahres- und Tageslauf Quodlibets singen. Volkslieder hier und anderswo Auf Körperhaltung, Atmung, Sprache und Ton- Lieder aus der aktuellen Musikszene gebung achten. Lieder in fremden Sprachen Lieder zu bestimmten Themen DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Musizieren

Lieder mit Klanggesten, Schlagwerk, Stabspielen Bordun MUS 11 und persönlichen Instrumenten begleiten. Rhythmische und melodische Ostinati Eigenständige Begleitstimmen Vor-, Zwischen- und Nachspiele Kleine Spielszenen und Konzerte mit Liedern, Liederprogramme zusammenstellen Instrumenten und Bewegung gestalten. Einfache Liedkantaten und Singspiele DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Bewegen, Spielen, Tanzen

Tanzformen kennen lernen, einüben und gestalten. Bewegungslieder, Polonaisen, selbstgestaltete und überlieferte Tänze

Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten des Bewegungen zu Musik Körpers erfahren. Gehen, laufen, hüpfen, springen, drehen, federn Bewegungen in ihrer Beziehung zu Raum und Zeit Zickzack, im Kreis, diagonal Verschiedene Tempi, plötzliche und allmähliche Tempo- wechsel Verschiedene Ausdrucksformen darstellen Wie ein Mannequin, wie ein schwerbeladener Mensch, wie ein übermütiges Kind Mit Bewegung reagieren Auf vereinbarte akustische Signale, führen und folgen, Spiegelbildübungen SPO Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Experimentieren, Improvisieren

Mit Klängen experimentieren. Stimmungen und Texte instrumental untermalen Mit Rhythmen und Melodien improvisieren. Rhythmische Ostinati zu Liedern und Musikstücken ausprobieren Zu Ostinati in der Pentatonik Melodien erfinden Begonnene Melodien fortsetzen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse und Fertigkeiten Rhythmische Grundlagen

Motive aus dem praktischen Musiziergut erarbeiten, üben und gestalten

Neue rhythmische Elemente mit Hilfe der Rhythmus- Stogle sprache üben, hörend erkennen und notieren. Synkopen usriisse furtstoosse Andere Gruppierungen der 16tel-Noten kennen lernen

Metrum und Taktarten von Liedern und Musik- Unterschiedliche Tempi klatschen, klopfen, spielen MUS 12 stücken durch Bewegung erleben und umsetzen. Taktarten mit Klanggesten darstellen 3er-Takt: stampfen, patschen, klatschen

3 Taktarten mit Achtelnote als metrischer Einheit Rhythmische Motive im /8 -Takt begegnen.

Melodische Grundlagen Motive aus dem praktischen Musiziergut erarbeiten, üben und gestalten

Noten lesen und singen in Dur und reinem Moll in Vorzeichenregeln den verschiedensten Tonarten. Letztes # = ti, letztes b = fa Merksprüche für die Reihenfolge der Tonarten

Bewusst hören

Rhythmische und melodische Motive und Abläufe Kurze Rhythmus- und Melodiediktate (bis 2 Takte) bewusst hören und notieren. Rhythmische und melodische Veränderungen beim Vergleichen erkennen

Notenbilder mit Höreindrücken vergleichen und Melodieverläufe und Rhythmen zuordnen Zuordnungen vornehmen. Beschreiben von Klangerwartungen aufgrund des Notenbildes

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Musik begegnen – Musik erleben Musik hören, über Musik nachdenken

Sich mit Liedern und Musikstücken, ihren Themen Lieder und ihre Themen und Texten und mit ihrem Bezug zur Umwelt Scherzlieder, Tierlieder, Tanzlieder, Arbeitslieder, Lieder auseinander setzen. vom Reisen und Wandern, Lieder über Freiheit, Lieder zum Festkreis, religiöse Lieder Zeitlich und lokal bedingte Musik Musik im Chor, im Musikverein Musik im Konzertsaal, in der Kirche Musik im Theater, im Rundfunk und Fernsehen Musik mit einem Programm Tiere in der Musik Naturereignisse (Regen, Sturm, Nebel) als Programm Bilder, Texte und Geschichten als Programm

NMM

Verschiedene Themenfelder MUS 13 DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Musikerinnen und Musiker und ihre Werke

Lebensbilder und ausgewählte Werke von Kompo- Umfeld von Musikerinnen und Musikern und ihren nistinnen und Komponisten betrachten. Werken Historischer Hintergrund, geschichtliche Ereignisse Gegebenes Programm Wirkungen der Musik Zusammenhang von Musik mit andern Bereichen; von der bildenden Kunst, der Technik oder der Literatur inspirierte Werke

Elemente und Strukturen in Musikwerken erken- Motive, Themen, Rhythmen, Formteile, Abläufe, Klang- nen. farben Wiederholung, Variation Liedformen, Rondo, Strophe – Refrain Instrumentation

Sich in der traditionellen und graphischen Notation Den Verlauf von Musik am Notenbild mitverfolgen zurechtfinden. Den Verlauf von Musik graphisch darstellen Melodieverlauf, Klangdichte, unterschiedliche Klang- farben

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Instrumente

Die wichtigsten Instrumente aus verschiedenen Blas-, Streich-, Zupf-, Schlag- und Tasteninstrumente Bereichen vom Klang her erkennen, unterscheiden Einzelinstrumente, Instrumentenfamilien, Formationen und benennen. Begegnung mit Instrumenten aus dem Bereich Elektro- phone sowie mit Instrumenten der in- und ausländi- schen Volksmusik Keyboard, Synthesizer, E-Gitarre, E-Bass Alphorn, Schwyzerörgeli, Sitar, Balalaika, Mandoline

MUS 14 Stilbereiche und Musikarten

Musik aus verschiedenen Epochen, Ländern und Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassik, Romantik, Kulturen begegnen. Moderne Europa, Welt

Musikstücke aus verschiedenen Musikarten und Volksmusik, Schlager, Rock, Jazz, Klassik Stilen betrachten, unterscheiden und vergleichen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr

Praktisches Musizieren Singen

Ein- und mehrstimmige Lieder und Kanons singen. Lieder aus der aktuellen Musikszene Lieder aus verschiedenen Kulturen Lieder aus vergangenen Zeiten Lieder in fremden Sprachen Lieder aus unterschiedlichen Musikgattungen

Auf Körperhaltung, Atmung, Sprache und Ton- Chorische Stimmpflege unter besonderer Berücksichti- gebung achten. gung der Situation von Mutanten Festigen des neuen Tonraums

DEU Gestaltungsmöglichkeiten MUS 15

Musizieren

Lieder mit Perkussionsinstrumenten, persönlichen Rhythmische und melodische Ostinati Instrumenten, Tasteninstrumenten und vokal Hauptdreiklänge begleiten. Eigenständige Begleitstimmen Backgroundchor Vor-, Zwischen- und Nachspiele

Spielszenen und kleine Konzerte mit Liedern, Kleine Konzerte, Spielstücke und Tänze, Singspiele, Instrumenten und Bewegung gestalten. Musicals Zusammenarbeit mit Musikschulen DEU Gestaltungsmöglichkeiten

Bewegen, Spielen, Tanzen

Tanzformen kennen lernen, einüben und gestalten. Modetänze, Gesellschaftstänze, Tänze aus fremden Kulturen

Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten des Mimik, Gestik, Körpersprache Körpers erfahren und anwenden. Geschichten darstellen Charakter von Musikstücken Freude, Trauer, Wut, Protest Musikalische Formen in Bewegung umsetzen Liedformen, Rondo Kommunikationsspiele

NMM Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft DEU Gestaltungsmöglichkeiten SPO Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen Experimentieren, Improvisieren

Rhythmische, instrumentale und vokale Klang- Mögliche Vorgaben (Spielregeln): Länge, Dynamik, improvisationen realisieren. Tempo, Form, Ablauf, Harmonieschema

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Kenntnisse und Fertigkeiten

Rhythmische Grundlagen Motive aus dem praktischen Musiziergut erarbeiten, üben und gestalten

Bekannte Taktarten und Taktwechsel erkennen; Unterscheiden: gerader Takt, ungerader Takt, Takt- weiteren Taktarten begegnen. wechsel 6 /8-Takt und «alla breve» im Lied bewusst erleben 5/ -, 7/ -Takt begegnen 4 8

Übungen zur Erweiterung der rhythmischen Grund- Rhythmen mit Pausen und Haltebogen lagen ausführen und Arbeitstechniken zum Erarbei- Grundrhythmen verändern, klatschen, spielen ten schwieriger Rhythmen kennen lernen. Mit Akzenten, mit Haltebogen, mit Pausen, mit dynami- schen Angaben, mit Tempoveränderungen

MUS 16 Mehrschichtige Rhythmuspattern Tanzrhythmen wie Tango, Chachacha, Rumba, Samba mit Körperinstrumenten, Perkussion und Schlagzeug Binäre und ternäre Grundrhythmen unterscheiden Texte rhythmisieren Sprechchöre; zu vorgegebenen Texten Rhythmen erfinden

Angaben für Dynamik und Tempo erklären und ff, f, mf, p, pp, crescendo, decrescendo ausführen können. Lento, andante, allegro Accelerando, ritardando, a tempo

Melodische Grundlagen Motive aus dem praktischen Musiziergut erarbeiten, üben und gestalten

Halb- und Ganztonschritte im Bereich der Dur- und Unterschiedlicher Aufbau der Tonsysteme bei reinen Mollleiter wahrnehmen. der Do- und La-Leiter Dur: Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4., 7. und 8. Ton Reines Moll: Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3., 5. und 6. Ton Singen von Modulationen: Handzeichen umtaufen (SO wird zum neuen DO)

Notenlesen im Bassschlüssel.

Dur- und Molltonleitern unterscheiden. Singen: Dur- und reine Molltonleitern Im Lied erleben: harmonisches und melodisches Moll Hören und Erkennen: Dur- und Mollmelodien, Akkorde, Leitern Einblicke in weitere Tonsysteme: Chromatik, Zwölfton- technik, Ganztonleiter, Bluesleiter, Kirchentonarten, Pentatoniken

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Hauptdreiklänge (Kadenz) singen, hören und Harmonische Abläufe in einfachen Musikstücken mit erkennen. den Stufen l, IV, V Hören, wann die Dreiklangstufe wechselt, Basstöne singend suchen

Bewusst hören

Rhythmische und melodische Motive und Abläufe Kurze Rhythmus- und Melodiediktate bewusst hören, vergleichen und notieren. Beim Vergleichen rhythmische und melodische Verän- derungen erkennen Wiederholung auf anderer Tonstufe Tonhöhen bleiben – Rhythmen ändern, aus Dur wird Moll, Veränderung einzelner Tonhöhen, rhythmische Veränderung einzelner Zählzeiten

MUS 17

Notenbilder mit Höreindrücken vergleichen und Melodieverläufe und Rhythmen zuordnen Zuordnungen vornehmen. Notenbildteile eines Musikstücks ordnen Lautstärken- und Tempoveränderungen Nach Gehör in Notenbild zeichnen, Akzente in Rhythmen notieren

Musik begegnen – Musik erleben Musik hören, über Musik nachdenken

Sich mit Liedern und Musikstücken, ihren Themen Lieder, Musikstücke und ihre Themen und Texten und mit ihrem Bezug zur Umwelt aus- Liebe, unterwegs sein, Krieg und Frieden, Politik einander setzen. Natur und Technik im Musikwerk Bild und Text als Programm für Musikwerke

Funktionen und Wirkungen der Musik in verschie- Musik im Sport, in der Politik, in der Kirche denen Lebensbereichen erfahren.

Die Möglichkeiten und die Bedeutung der funktio- Musik in der Werbung, im Film nellen Musik erkennen und beurteilen. Wirkungen der Musik am Arbeitsplatz, im Restaurant

Über die Kommerzialisierung von Musik nachden- Musik als Ware ken. Produktion von Tonträgern, Konzertveranstaltungen, Vermarktung von Stars, Sponsoring NMM Verschiedene Themenfelder DEU Gestaltungsmöglichkeiten ZUS Medienerziehung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Musikerinnen und Musiker und ihre Werke

Lebensbilder und ausgewählte Werke von Kompo- Musikgattung (das Typische dieser Art) nistinnen und Komponisten betrachten. Zeitstil (Epochen der Musikgeschichte) Soziale Stellung der Musikerinnen und Musiker Ein gegebenes Programm Wirkungen der Musik Zusammenhang von Musik mit andern Bereichen; von der bildenden Kunst, der Technik oder der Litera- tur inspirierte Werke

Elemente und Strukturen in Musikwerken optisch Motive, Themen, Rhythmen, Formteile, Abläufe, Klang- und akustisch erkennen. farben, Gestaltungsprinzipien Wiederholung, Sequenz, Variation, Umkehrung Klangdichte differenzieren, Instrumente identifizieren Intro, Vers, Chorus, Bridge, Coda, Sonate, Fuge, Solo- MUS 18 konzert

Sich in der traditionellen und graphischen Notation Traditionelle und graphische Notationen zu Hör- zurechtfinden. beispielen mitlesen Beschreibung von Klangerwartungen aufgrund von Notenbildern, Partituren Darstellung von Höreindrücken Verlaufsskizzen, Buchstaben, Klangpartitur

Instrumente

Die Wirkungen von Klangfarben, Instrumenten- Instrumentation in Originalwerken und Bearbeitungen kombinationen und besonderen Spielweisen wahr- Instrumente in der Filmmusik, in Werbespots nehmen und beschreiben.

Die Einsatzmöglichkeiten des Computers in der Sequenzer für MIDI-Einspielungen, MIDI-Recording, Musik kennen lernen. Notation von Arrangements und Kompositionen Gehörschulung mit Trainingsprogrammen Steuergerät für Werkanalysen ZUS Informatik

Stilbereiche und Musikarten

Musik aus verschiedenen Epochen, Ländern und Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassik, Romantik, Kulturen begegnen. Moderne Europa, Welt

Verschiedene Musikarten auf ihre Eigenarten hin Schlager, Klassik, Jazz, Volksmusik untersuchen. Musikstile und Gattungen in ihrer Entwicklung Rockmusik: Rock ’n’ Roll, Reggae, Hip Hop betrachten, unterscheiden und zuordnen. Jazzmusik: New Orleans, Swing, Free Jazz Klassische Musik: Sololied, Suite, Sonate, Sinfonie, Solokonzert, Fuge Musiktheater: Oper, Musical Musikfilm, Videoclip

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Sport

Bedeutung und Ausrichtung Vielseitigkeit Ein Sportunterricht, der die Schülerinnen und Schüler zu

Sport in der Schule geht vom natürlichen Bewegungs- sinnvoller sportlicher Betätigung erziehen will, muss SPO 1 bedürfnis und von der Freude am Spiel der Kinder und vielseitig sein; Bewegungs-, Begegnungs-, Verstehens- Jugendlichen aus. In Bewegung und Spiel engagieren und Erlebnisaspekte werden gleichwertig berücksich- sich die Schülerinnen und Schüler unmittelbar und ganz- tigt. Im Unterricht werden deshalb vielfältige Lern- heitlich. Sport fordert zum Handeln heraus und er- gelegenheiten geschaffen, die den Schülerinnen und schliesst vielfältige Erfahrungs-, Bewährungs-, Begeg- Schülern helfen, «ihren Sport» als sinnerfülltes Handeln nungs- und Erlebnismöglichkeiten. zu erfahren. Verschiedene Sinnrichtungen führen zum sportlichen Handeln: Bewegungsbedürfnis – Wahrnehmung, Körperlichkeit, Gesundheit Bewegung entspricht einem natürlichen Bedürfnis des – Eindruck, Erlebnis, Sensation Menschen und unterstützt eine harmonische Entwick- – Ausdruck, Ästhetik, Gestaltung lung der Kinder und Jugendlichen. Sport bietet eine – Leistung, Training, Aktivierung Vielfalt von Bewegungsmöglichkeiten und -formen. – Wettkampf, Test, Vergleich Dabei können Schülerinnen und Schüler ihren Körper – Spannung, Dramatik, Abenteuer und ihre körperliche Entwicklung wahrnehmen und die – Miteinander, Geselligkeit, Gemeinschaft Auswirkungen von Bewegung auf das eigene Wohl- befinden erfahren.

Partnerschaft, Selbsttätigkeit Spiel und Sport erleben Kinder und Jugendliche mit Kameradinnen und Kameraden zusammen. Sie lernen, ihre Fähigkeiten und Anliegen einzubringen, sich mit andern zu messen, Rücksicht zu nehmen und fair Sport zu treiben. Im Erproben, Trainieren und beim Sich- messen mit andern erfahren Kinder und Jugendliche ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen; selbsttätig und zunehmend selbständig lernen sie eine Vielfalt von sport- lichen Aktivitäten und Möglichkeiten für die Gestaltung der Freizeit kennen. Ein systematisch aufgebauter und zeitgemässer Sportunterricht unterstützt die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung und kann zu einem überdauernden Interesse an der Bewegung und an aktiv betriebenem Sport führen.

Sport und Gesellschaft Spitzensportveranstaltungen mit starker Medienpräsenz und Freizeitangebote mit kommerziellem Hintergrund lassen den Sport zum Konsumgut werden. Kinder und Jugendliche lassen sich von Sportereignissen begeis- tern; sie suchen Vorbilder und eifern ihnen nach. Die Schule berücksichtigt diese Entwicklungen und bietet Orientierungshilfen an. Schülerinnen und Schüler sollen ihre eigene Beziehung zum Sport wahrnehmen und die Bedeutung von Sportveranstaltungen sowie die Situation von Spitzensportlerinnen und -sportlern ein- ordnen können.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Richtziele Hinweise und Bestimmungen

SPO 2 Wahrnehmung, Körperlichkeit, Gesundheit Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte Den eigenen Körper und die körperliche Leistungsfähig- Die Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte sind im Sinne keit wahrnehmen. Im Sport lernen, sich zu konzentrieren der Grobziele auszuwählen und den situativen Voraus- und zu entspannen, sich zu belasten und zu erholen. setzungen entsprechend zu gewichten. Sport als Ausgleich zu anderen Tätigkeiten erfahren und Zusammenhänge zwischen sportlicher Betätigung, kör- Beurteilung perlichem Wohlbefinden und Gesundheit erkennen. Bei der Beurteilung werden alle Bereiche des Sport- unterrichts berücksichtigt. Dabei ist den individuellen Eindruck, Erlebnis, Sensation Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler beson- Den Reiz der Bewegung und die Lust daran geniessen. dere Beachtung zu schenken. Durch Entdecken und Erproben Zugang finden zur Natur Vgl. auch AHB 6.4 als Bewegungsraum, zu Sport- und Spielgeräten und zum eigenen Körper. Aufteilung der Unterrichtszeit Primarstufe: Der Sportunterricht wird grundsätzlich in Ausdruck, Ästhetik, Gestaltung Einzellektionen unterrichtet, wobei diese möglichst re- Bewegung als Ausdrucks- und Gestaltungsmittel erfah- gelmässig über die Woche verteilt werden. ren und kennen lernen. Bewegungsfolgen komponieren, Sekundarstufe I: Der Sportunterricht wird in Einzellektio- gestalten, üben und präsentieren. nen oder wöchentlich in einer Einzel- und einer Doppel- lektion erteilt. Leistung, Training, Aktivierung Sich selber Ziele in Bezug auf sportliche Leistungen ste- Koedukation im Sportunterricht cken und sich an selbst gestellten Aufgaben messen. Die Der Sportunterricht trägt den geschlechtsspezifischen eigenen körperlichen Möglichkeiten, die eigenen Stär- Bedürfnissen Rechnung. ken und Schwächen erkennen und einschätzen. Auf der Primarstufe sollen Mädchen und Knaben grund- sätzlich gemeinsam unterrichtet werden. Auf der Sekun- Wettkampf, Test, Vergleich darstufe l wird empfohlen, den Unterricht koedukativ Sich mit anderen messen und vergleichen. Die eigenen und nach Geschlechtern getrennt zu organisieren Resultate verbessern und dabei lernen, Erfolg und Miss- (z.B. 1 Lektion gemeinsam, 2 Lektionen getrennt). erfolg einzuordnen. Mit andern zusammen und gegen andere fair wetteifern und kämpfen. Freiwilliger Schulsport Im Rahmen des freiwilligen Schulsports erhalten die Spannung, Dramatik, Abenteuer Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Ziele des obli- Offene Situationen suchen und Ungewissheiten aushal- gatorischen Unterrichts zu erweitern und zu vertiefen. ten. Sich in schwierigen Situationen behaupten, Ver- trauen zu sich selber und zu andern gewinnen. Sicherheit und Unfallverhütung Im Sportunterricht spielen Sicherheit und Unfallverhü- Miteinander, Geselligkeit, Gemeinschaft tung eine wichtige Rolle. Eine geeignete Übungsauswahl Bei sportlichen Aktivitäten das Gefühl von menschlicher sowie organisatorische, materialbezogene und perso- Nähe und Geborgenheit, von Zugehörigkeit und Solida- nelle Massnahmen vermindern das Unfallrisiko. Eben- rität erfahren. Die eigenen Bedürfnisse einbringen und falls erforderlich ist eine zweckmässige Bekleidung. Die Rücksicht nehmen auf die Anliegen anderer. Im Sport Lehrpersonen sorgen für die notwendige Betreuung und gemeinsam lernen, einander helfen und sich gegenseitig Unterstützung der sportlichen Aktivitäten der Schülerin- respektieren. nen und Schüler im Unterricht. Vgl. dazu AHB 6.10

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Lehrmittel Verbindungen zwischen Die im Lehrplan aufgeführten Ziele und Inhalte werden in den Fächern der Lehrmittelreihe «Sporterziehung» erläutert. SPO 3

Testreihen, Leistungsmessung Sport und Natur – Mensch – Mitwelt Zur Überprüfung des Leistungsstandes der Schüler- Sport im Freien ermöglicht vielfältige Erfahrungen mit der innen und Schüler können verschiedene Testreihen ein- Natur als Spiel-, Erlebnis- und Erholungsraum. Im Sport- gesetzt werden: Bewegungstest 1 (3./4. Schuljahr), 2 unterricht können die Kinder und Jugendlichen die Natur (5./6. Schuljahr), 3 und 4 (7.–9. Schuljahr); Tests im entdecken und lernen, sich in ihr richtig zu verhalten, sie Schwimmsport. zu schätzen und zu schützen. Zwischen Sport und Natur – Mensch – Mitwelt ergeben sich vielfältige thematische Gemäss dem kantonalen Gesetz über die Förderung Bezüge, so z.B. Sport und Spiel als gemeinsames Erleb- von Turnen und Sport findet für alle Schülerinnen und nis in der Gruppe und in der Gemeinschaft, Fragen zur Schüler vor Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine Gesundheitsförderung, Spitzensportveranstaltungen Leistungsmessung statt. Sie wird gemäss den Weisun- und ihre Auswirkungen, Freizeitangebote und die wirt- gen der Erziehungsdirektion organisiert. schaftliche Bedeutung des Sports, Wirkung des Sports auf die Kinder und Jugendlichen.

Sport und Deutsch Didaktische Hinweise In beiden Fächern kann Sprache in Bewegung und Spiel bzw. Bewegung und Spiel in Sprache umgesetzt wer- Lernvoraussetzungen und -bedingungen den. Dabei ergeben sich vielfältige Anwendungsmög- Das vorhandene Können der Kinder und Jugendlichen lichkeiten, so z.B. Buchstaben, Begriffe und Geschich- soll gefestigt, ausgebaut und individuell gefördert wer- ten darstellen, Bewegungen erkennen und deuten, den. Dabei spielen die äusseren Lernbedingungen eine Sprache und Körpersprache verbinden, Spiele beob- wichtige Rolle (z.B. zeitlicher Rahmen, Klassengrösse, achten und kommentieren, Spielregeln verändern und Ausstattung der Schule). Die Schülerinnen und Schüler anpassen. werden in die Planung des Sportunterrichts einbezo- gen. Sport und Gestalten Bewegung und Spiel ermöglichen es, Themen aus dem Methoden Fach Gestalten durch eine andere Form der Begegnung Im Sportunterricht ist eine Rhythmisierung der Belastung zu erweitern und zu vertiefen. Visuelle und rhythmische anzustreben, d.h., Anspannung, Konzentration und Ak- Gestaltungselemente lassen sich in vielfältiger Weise in tivität wechseln ab mit Phasen der Entspannung und Bewegungen umsetzen. In den Fächern Sport und Erholung. Dabei sollen sich die Schülerinnen und Schü- Gestalten ist die körperliche Aktivität zentral. Gleichzeitig ler auch in Selbsttätigkeit, Selbständigkeit und Eigenver- ist auch die Schulung von grob- und feinmotorischen antwortung üben können. Fertigkeiten ein wichtiges Anliegen.

Geeignete organisatorische Vorkehrungen (z.B. Material Sport und Musik bereitstellen, Gruppenbildung, Aufräumen, Hilfe stehen Sich nach Musik zu bewegen ist ein Bedürfnis des Men- und geben) unterstützen einen reibungslosen Ablauf des schen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler Musik Unterrichts und vermindern das Unfallrisiko. und Bewegung als Einheit erleben. Musik kann Bewe- Der Einsatz von Medien, z.B. Film, Video, Reihenbild, gungen auslösen, aber auch fördern. Zwischen Sport Skizze, kann den Unterrichtsverlauf ergänzen und berei- und Musik ergeben sich vielfältige Bezüge; z.B. kann chern. Musik im Sportunterricht eingesetzt werden beim Bewe- gungslernen, bei Bewegungsfolgen mit Handgeräten/ ohne Handgeräte, beim Tanzen, bei Improvisationen, für die Motivation und Animation.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

Struktur des Faches SPO 5

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

Grobziele und Inhalte 1./2. Schuljahr

Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Den Körper bewusst erleben und wahrnehmen. Spannen, entspannen, dehnen, kräftigen, gehen, lau- Eine Vielfalt von Bewegungen erfahren. Bewe- fen, hüpfen, springen, kriechen, gleiten, rutschen, rol- gungsabläufe aufbauen und die Beweglichkeit ver- len, drehen, stossen, balancieren, klettern, hangeln, bessern. stützen SPO 7

Mit dem Körper «sprechen» lernen. Etwas darstel- Bewegungen nachahmen, z.B. Tierbewegungen len, sich ausdrücken können. Tänzerische und rhythmische Bewegungen mit Begleitung: sprechen, singen, klatschen, stampfen, mit Musik Tanzspiele und Kindertänze MUS Bewegen, Spielen, Tanzen

Balancieren, Klettern, Drehen, Kämpfen

Erfahrungen sammeln zu verschiedenartigen Vielfalt von Tummelformen und einfachen Bewegungs- Bewegungsabläufen an Geräten und Gerätekom- abläufen am Boden und an den Geräten: balancieren, binationen. Erworbene Fertigkeiten in vielseitigen klettern, schwingen, schaukeln, fliegen, drehen Situationen anwenden. Raufspiele

Laufen, Springen, Werfen

Freude am Laufen, Springen und Werfen gewin- Laufen: nen. Spielerische Formen erfahren. rhythmisches Laufen Den Umgang mit verschiedenen Sportgeräten und Schnellaufen (Stafetten, Reaktionsspiele) -materialien kennen lernen. Dauerlaufen («Laufe Dein Alter», in Minuten) Sporttechnische Fertigkeiten aufbauen und üben. Springen: rechts, links, beidbeinig Hüpfspiele (z.B. Gummitwist) abspringen mit und ohne Absprunghilfe Mehrfachsprünge: in die Weite und Höhe springen (Einbezug verschiedener Geräte) Werfen: rechts, links spielerische Formen des Werfens und Stossens auf Ziele, in die Weite, in die Höhe werfen und stossen

Spielen Spielen in der Gruppe, zu zweit, allein

Spiele kennen lernen und eigene Spiele entwickeln. Spielen mit Spielobjekten: Gemeinsam Spiele organisieren. Ballons, verschiedene Bälle, Reifen, Keulen, Stäbe, Seil usw. Alltagsmaterialien wie Büchsen, Zeitungen, Säcke, Steine Spielen mit Spielpartnerinnen und -partnern Lauf-, Hüpf- und Neckspiele

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Spielbezogene Fertigkeiten üben. Rollen, prellen, werfen, fangen Spiele mit Spielobjekten: Lauf-, Fang- und Tupfball- spiele

Sport im Freien

SPO 8 Die Natur als Bewegungsraum entdecken. Auf der Wiese und im Wald: Mit Elementen der Natur unmittelbar in Kontakt spielerische Übungsformen, Orientierungsspiele treten und vertraut werden. Wasser: tauchen und gleiten, ins Wasser springen Schnee: Spiele auf und mit dem Schnee skifahren, schlitteln Eisbahn: Spiele auf dem Eis, Schlittschuhlaufen

Übergreifende Anliegen

Sport und Spiel als gemeinsames Erlebnis in der NMM Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft Gruppe und in der Gemeinschaft erfahren.

Unfallgefahren beim Sport kennen lernen. NMM Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft Auf die Körperhygiene achten und geeignete ZUS Gesundheitsförderung Kleidung tragen.

Erfahren, wie Kinder in andern Kulturen spielen und ZUS Interkulturelle Erziehung Sport treiben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 3./4. Schuljahr

Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Bewegungsabläufe erfahren und erweitern. Spannen, entspannen, dehnen, kräftigen Auf die eigene Körperhaltung achten und die Beweglichkeit trainieren.

SPO 9

Die Vielfalt von Bewegungen zu Rhythmen und Gehen, laufen, hüpfen, springen nach Rhythmen und Melodien erfahren. Bewegungskorrekturen verste- Melodien hen und umsetzen. Tanzspiele, feste und freie Tanzformen MUS Bewegen, Spielen, Tanzen Bewegungsfolgen mit Handgeräten/ohne Hand- geräte, mit unterschiedlichen Materialien; allein, zu zweit, in der Gruppe Pantomimen

Balancieren, Klettern, Drehen, Kämpfen

Das eigene Bewegungsvermögen an Geräten Tummelformen und einfache Bewegungsabläufe am erkennen und verschiedene Formen erproben. Boden und an den Geräten: balancieren, klettern, Fähigkeiten im Umgang mit der Schwerkraft ent- schwingen, schaukeln, fliegen, drehen wickeln. Raufspiele

Laufen, Springen, Werfen

Freude am Laufen, Springen, Werfen erleben. Laufen: Bewegungsrhythmen und harmonische Bewe- rhythmisches Laufen, auch über Hindernisse gungsabläufe erfahren. Sporttechnische Fertigkei- Schnellaufen (Stafetten, Reaktionsspiele) ten erweitern. Dauerlaufen («Laufe Dein Alter», in Minuten) Springen: Schersprung, Schrittsprung Werfen: rechts, links, beidhändig auf Ziele, in die Weite, in die Höhe werfen, stossen und schleudern

Spielen Spielen in der Gruppe, zu zweit, allein

Spielbezogene Fertigkeiten üben und in Spiel- Dribbeln, prellen, werfen, fangen situationen anwenden. Einfache Jonglierübungen

Traditionelle und neue Spielformen kennen lernen Lauf-, Hüpf- und Neckspiele und selber Spiele entwickeln. Spiele mit Spielobjekten: z.B. Ballons, Spielbänder, Sprungseile, Tücher

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 In unterschiedlichen Spielsituationen den Weg vom Kleine Ballspiele: Brennball, Tupfball, Schnappball, Nebeneinander zum Miteinander finden. Fair Linienball, Ball über die Schnur gegeneinander spielen. Kleine Spielformen zu den Sportspielen Einfache Rückschlagspiele: Badminton, GOBA, Mini- Tennis, Tischtennis

SPO 10 Sport im Freien

Bewegungsabläufe im Freien kennen lernen und Auf Plätzen und Strassen: anwenden. Angewöhnungs- und Spielformen für das Rad-, Roll- schuh- und Rollbrettfahren

Bei Spiel und Sport im Freien Rücksicht nehmen Auf der Wiese und im Wald: auf die Natur. bekannte Spiele dem Gelände anpassen Orientierungsspiele NMM In meinem Lebensraum

Sporttechnische Fertigkeiten im Wasser und auf Wasser: Schnee und Eis entwickeln und üben. schwimmen und spielen mit verschiedenen Hilfsmit- teln Eine Schwimmart in der Grobform: Brustgleichschlag, Crawl oder Rückencrawl Tummel- und Fusssprünge

Schnee und Eisbahn: Skifahren, Schlitteln und Schlittschuhlaufen; Spiele

Übergreifende Anliegen

Ein Vorhaben gemeinsam planen und durchführen. Projekte, Sportveranstaltungen der Klasse, Lager- gestaltung

Gefahren und Risiken beim Sporttreiben einschät- Sicherheitsaspekte beim Sporttreiben zen lernen. ZUS Gesundheitsförderung

Auf die Körperhygiene achten und geeignete Körperhygiene, Körperpflege, Ernährung, Kleidung, Kleidung tragen. Schlaf NMM Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft ZUS Gesundheitsförderung

Bewegungs- und Spielformen anderer Kulturen ZUS Interkulturelle Erziehung kennen lernen und selber erproben.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 5./6. Schuljahr

Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Das Körperbewusstsein und die Sinneswahrneh- Bewusstes Bewegen, Stehen und Sitzen mung weiterentwickeln.

SPO 11 Auf den Umgang mit dem eigenen Körper achten. Richtig heben und tragen Die Beweglichkeit fördern und trainieren. Trainingsformen für die Beweglichkeit und Ausdauer Spannen, entspannen, dehnen, kräftigen

Gestalterische, rhythmische und tänzerische Fähig- Gestalten und darstellen mit Handgeräten und ver- keiten und Fertigkeiten erweitern und in verschie- schiedenen Materialien denen Formen anwenden. Erarbeiten von tänzerischen Bewegungsfolgen Freie und feste Tanzformen MUS Bewegen, Spielen, Tanzen

Balancieren, Klettern, Drehen, Kämpfen

Bewegungsabläufe am Boden und an den Geräten Vielfalt von Formen: balancieren, klettern, schwingen, aufbauen und üben. Zu Aufgaben eigene Lösun- schaukeln, fliegen, drehen gen finden. Kämpfen An traditionellen und neuen Geräten «Kunststücke» erproben und aufbauen.

Laufen, Springen, Werfen

Freude an der individuellen Leistungsfähigkeit ge- Laufen: winnen. Sporttechnische Fertigkeiten erweitern, rhythmisches Laufen auch über Hindernisse üben und anwenden. ökonomischer Laufstil Die eigenen Leistungsmöglichkeiten und -grenzen Schnellaufen (Reaktions- und Aktionsschnelligkeit) kennen und akzeptieren lernen. Dauerlaufen («Laufe Dein Alter», in Minuten) Springen: von Mehrfachsprüngen zu einfachen Sprüngen vom Schersprung zum Flop Grobform des Hangsprungs Springen mit dem Stab Werfen: auf Ziele, in die Weite, in die Höhe werfen, stossen und schleudern Standwürfe, Standstösse Anlaufrhythmus kennen lernen (3-Schritt-Anlauf)

Spielen

Technik und Taktik zu Sportspielen aufbauen und Spielformen in Kleingruppen (2:2 / 3:3) in verschiedenen Spielformen anwenden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Sportspielformen mit der Situation angepassten Fussballspiele Regeln lernen und entwickeln. Handballspiele Faires Verhalten und das Miteinander im Spiel Hockey-Spiele pflegen. Rückschlagspiele Jonglieren mit 3 Geräten

SPO 12 Sport im Freien

Durch sportliche Erlebnisse in der Natur die eigene Auf der Wiese und im Wald: Umgebung kennen lernen und sich orientieren geländeangepasste Lauf-, Wurf- und Sprungspiele, können. Selbständig im Freien spielen. Spiele ent- Klettern; Ausdauerspielformen wickeln und in der Gruppe Spielregeln vereinbaren. Geländespiele, Orientierungsspiele Wandern NMM Räumliche Orientierung Auf Plätzen und Strassen: Geschicklichkeitsformen mit Rollschuhen und Rollbrett Ausflüge mit dem Fahrrad

Sporttechnische Fertigkeiten im Wasser und auf Wasser: Schnee und Eis vertiefen. Neue Formen kennen zwei Schwimmarten in der Grobform: Brustgleich- lernen und üben. schlag, Crawl oder Rückencrawl Tummel- und Fusssprünge, Eintauchübungen für die Kopfsprünge Schnee und Eisbahn: Skifahren, Snowboard, Langlauf, Schlitteln, Schlittschuhlaufen

Übergreifende Anliegen

Ein Vorhaben gemeinsam planen und durchführen. Lagergestaltung, Pausenplatzgestaltung, Sportveranstaltungen

Bei Spiel und Sport die eigenen Anliegen vertreten und auf die Anliegen der Kameradinnen und Kameraden achten.

Gefahren und Risiken beim Sporttreiben ein- Sicherheitsaspekte beim Sporttreiben schätzen lernen. NMM Gesundheit – Wohlbefinden Auf die Körperhygiene achten und sportgerechte ZUS Gesundheitsförderung Kleider tragen.

Bewegungsspiele anderer Länder kennen lernen. ZUS Interkulturelle Erziehung

Die Bedeutung des Spitzensports für die Vorbilder, Bedeutung von Sportveranstaltungen persönliche Freizeitgestaltung und die sportliche Sport konsumieren – selber Sport treiben Betätigung wahrnehmen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Grobziele und Inhalte 7.–9. Schuljahr

Mit dem Körper umgehen, Darstellen, Tanzen

Zusammenhänge bei Bewegungsabläufen erken- Aufwärmen – abkühlen, leisten – erholen, spannen – nen und verstehen lernen. entspannen, Atmung usw. Den individuellen Schwachstellen entsprechend

spannen, entspannen, dehnen, kräftigen SPO 13

Bewegungen formen, gestalten und choreo- Gymnastikfolgen mit und ohne Handgeräte graphieren. Traditionelle und moderne Tänze MUS Bewegen, Spielen, Tanzen

Balancieren, Klettern, Drehen, Kämpfen

Die Grenzen körperlicher Belastung einhalten und Sich eine Vielfalt von Bewegungsfertigkeiten am Boden dadurch gesundheitliche Gefährdungen vermei- und an den Geräten aneignen: balancieren, klettern, den. Traditionelle Sportarten, neue Sportbereiche schwingen, schaukeln, fliegen, drehen und «Kunststücke» kennen lernen. Vierteilige Übungsverbindungen am Boden und an den Geräten

Kampfsportarten kennenlernen und einführende Judo, Ringen, Schwingen Elemente erproben.

Laufen, Springen, Werfen

Sporttechnische Fertigkeiten erweitern, üben Laufen: und anwenden. rhythmisches Laufen, z.B. Hürdenlauf Sich selber Ziele stecken und die eigenen Leistungs- Formlaufen: persönlicher Laufstil möglichkeiten verbessern. Schnellaufen (Reaktions- und Aktionsschnelligkeit) Dauerlaufen («Laufe Dein Alter», in Minuten) Springen: rhythmisches Springen, z.B. 3-Sprung Qualitative Verbesserungen: Abspringen, Landen, Flugphase Individuelle Sprungtechniken: Flop, Straddle, Hang- und Schrittsprung Springen mit dem Stab Werfen: Anlaufrhythmen beim Werfen, Stossen und Schleudern Individuelle Wurf- und Stosstechnik (auch mit Speer, Kugel und Diskus)

Spielen

Sportspiele gemeinsam lernen, über längere Zeit Frisbee-Spiele trainieren und dabei Technik und Taktik entwickeln Fussballspiele und verfeinern. Handballspiele Fair und kooperativ spielen. Das eigene Verhalten Hockeyspiele im Spiel reflektieren. Korbspiele Netzspiele Spiele beobachten, Spielverläufe kommentieren Rückschlagspiele und analysieren. Erweiterte Jonglierformen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 Sport im Freien

Möglichkeiten des Sporttreibens im Freien kennen. Auf der Wiese und im Wald: Sich den räumlichen Gegebenheiten anpassen und geländespezifische Formen des Laufens, Springens, auf die Natur Rücksicht nehmen. Werfens und Kletterns Geländespiele OL-Spielformen und OL-Wettbewerbsformen NMM Räumliche Orientierung; Ökosysteme; Natur

SPO 14 erhalten – Raum gestalten

Traditionelle und neue Sportarten den örtlichen Radwanderungen Gegebenheiten entsprechend auswählen. Ein Kombinationsformen wie Duathlon/Triathlon regelmässiges Dauerleistungstraining durchführen. Kunststücke auf Rollschuhen und Rollbrett

Sich im Wasser sowie auf Schnee und Eis den Wasser: Verhältnissen angepasst bewegen und erworbene drei Schwimmarten: Brustgleichschlag, Crawl, Fertigkeiten anwenden. Anspruchsvolle Bewe- Rückencrawl, Delphin, Rückengleichschlag gungen und Techniken erproben und dabei die Kopfsprung vor- oder rückwärts, Salto vor- oder rück- eigenen Leistungsmöglichkeiten einschätzen wärts lernen. Elemente aus dem Rettungsschwimmen Schnee und Eisbahn: Skifahren, Snowboard, Langlauf, Schlitteln, Schlitt- schuhlaufen

Übergreifende Anliegen

Ein Vorhaben gemeinsam planen, durchführen und Lagergestaltung, Sportveranstaltungen auswerten.

Über eigene Verhaltensweisen in Spiel und Sport Wettkampf als faire Konkurrenz nachdenken. Aggressives Verhalten gegenüber andern und sich selbst

Gefahren und Risiken beim Sporttreiben richtig Unfallverhütung, häufige Verletzungen im Sport einschätzen und sich entsprechend verhalten. ZUS Gesundheitsförderung Zusammenhänge zwischen Sport, Sicherheit und Gesundheit erkennen.

Sich bei sportlicher Betätigung situationsgerecht NMM Gesundheit – Wohlbefinden; Konsum; Arbeits- ernähren. gestaltung – Grundversorgung ZUS Gesundheitsförderung

Sportarten anderer Länder kennen lernen. ZUS Interkulturelle Erziehung

Sich mit Fragen zu Sport und Freizeit und zum Sport und Freizeit; Vorbilder im Spitzensport, Spitzensport auseinander setzen. sportliche Grossanlässe, Werbung, Bedeutung des Sports in andern Ländern NMM Selbständig arbeiten DEU Persönliche Vorhaben ZUS Medienerziehung

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 1 Zusätzliche Aufgaben

Die nachfolgend beschriebenen zusätzlichen Aufgaben gehören zum obligatorischen Unterricht. Die Grobziele und Inhalte dieser Aufgaben sind zum grössten Teil in die Fachlehrpläne integriert.

Zusätzliche Aufgaben Seiten Schuljahre Bestandteil der Fächer

Gesundheitsförderung 3–4 1–9 Natur – Mensch – Mitwelt: Themenfelder «Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft» und «Gesundheit – Wohlbefinden»

Sexualerziehung 5 1–9 Natur – Mensch – Mitwelt: Themenfeld «Gesundheit – Wohlbefinden»

Interkulturelle Erziehung 6 1–9 Vor allem Natur – Mensch – Mitwelt, Deutsch, Fremdsprachen; z.T. Gestalten, Musik, Sport

Medienerziehung 7 1–9 Natur – Mensch – Mitwelt, Deutsch, Gestalten, Musik

Informatik 8–9 7–9 Gemäss Konzept der Schule

Berufswahlvorbereitung 10–12 7–9 Gemäss Konzept der Schule; teilweise Natur – Mensch – Mitwelt: Themenfelder «Zukunft» und «Arbeitswelten»

Verkehrsunterricht 13–14 1–9 Der Verkehrsunterricht wird mit der Polizei abgespro- chen; allgemeine Fragen zum Verkehr sind in Natur – Mensch – Mitwelt integriert.

Die Lehrkräfte einer Klasse erarbeiten ein Konzept für die wahlvorbereitung, für den Informatikunterricht und für Realisierung der zusätzlichen Aufgaben, die nicht in die den Verkehrsunterricht ist eigens Zeit zu reservieren. Fachlehrpläne integriert sind. Dies gilt insbesondere für Angaben dazu finden sich im Abschnitt «Hinweise» der die Berufswahlvorbereitung und die Informatik (evtl. entsprechenden zusätzlichen Aufgaben. unter Einbezug der Medienerziehung). Für die Berufs-

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995

ZUS 3 Gesundheitsförderung

Bedeutung und Ausrichtung Lebensrhythmus Erkennen, dass Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit Die Gesundheitsförderung befasst sich mit dem körperli- auch von einem gesunden Lebensrhythmus mit genü- chen und seelisch-geistigen Wohlbefinden des Men- gend Erholung und Schlaf abhängig sind. Verantwor- schen. Sie leistet einen Beitrag zur Persönlichkeitsbil- tung für die Gestaltung des eigenen Lebens tragen. dung der Kinder und Jugendlichen. Die Gesundheitsförderung stärkt das Gesundheitsbe- Bewegung wusstsein, indem sie die Verantwortung des Einzelnen Die positiven Auswirkungen sportlicher Betätigung auf für seine Gesundheit und für diejenige der Mitmenschen das Wohlbefinden erfahren. entwickelt. Die Gesundheitsförderung gibt Einblick in das Wesen Ernährung von Gesundheit und Krankheit; dazu gehört auch die Kenntnisse über gesunde Ernährung und über die Hin- Auseinandersetzung des Menschen mit dem eigenen tergründe falscher Ernährung erwerben. Die eigenen Kranksein. Die Gesundheitsförderung unterstützt eine Essgewohnheiten erkennen und überdenken. positive Haltung gegenüber kranken und behinderten Menschen. Körperpflege Die Gesundheitsförderung zeigt, wie sich die natürli- Sich eine zweckmässige Körperpflege und Körperhal- chen, sozialen und ökonomischen Umweltbedingungen tung angewöhnen. Bei Gesundheitsstörungen ange- auf die Gesundheit auswirken. messene Vorkehrungen treffen. Ein wichtiges Anliegen der Gesundheitsförderung ist die Suchtprophylaxe. Es gilt, Gründe und Mechanismen des Krankheitsverständnis Suchtverhaltens zu erkennen und Alternativen und Aus- Sich Gedanken machen über die Bedeutung der Krank- wege zu zeigen. heit für den Menschen. In die Gesundheitsförderung einbezogen ist die obliga- torische Aufklärung über die Aids-Prävention. Suchtverhalten Bedingungen und Auswirkungen von Suchtverhalten kennen; eigenes Suchtverhalten wahrnehmen. Möglich- keiten kennen lernen, wie sich durch die Auseinander- setzung mit persönlichen Problemen suchtfördernde Verhaltensweisen vermeiden lassen.

Aids-Prävention Möglichkeiten der Aids-Prävention kennen. Sich mit der Richtziele Situation von HlV-positiven und aidskranken Menschen auseinander setzen. Persönlichkeitsbildung Unfallverhütung Sich um die eigene Gesundheit bemühen. Seine Bedürf- nisse, Möglichkeiten und Grenzen kennen lernen und Unfallgefahren in Schule, Sport und Haushalt erkennen. versuchen, sich selber anzunehmen. Fähig werden, Sich bei Unfällen richtig verhalten. Spannungen zu ertragen und Konflikte und Probleme aktiv anzugehen. Selbständig Entscheidungen fällen.

Soziale Kompetenzen Die Fähigkeit entwickeln, zu seinen Mitmenschen tragfä- hige Beziehungen aufzubauen. Mit Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich umgehen können. Den Mut haben, auch Widerstand zu leisten und nein zu sagen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 4

Hinweise 9. Eine wichtige Funktion im Rahmen der Gesund- heitsförderung haben die schulärztlichen und 1. Die Gesundheitsförderung ist eine gemeinsame Auf- schulzahnärztlichen Dienste. Ihre Ziele, Aufgaben gabe von Schule und Elternhaus. Beide müssen ihren und Kompetenzen sind in den entsprechenden Anteil an der Verantwortung wahrnehmen. Dekreten, Verordnungen und Weisungen umschrie- ben. 2. Die Grobziele und Inhalte der Gesundheitsförderung sind im Lehrplan Natur – Mensch – Mitwelt (Themen- 10. Die Aufklärung über die Aids-Prävention ist im felder «Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft» und 7.–9. Schuljahr vorgesehen; einzelne Fragen können «Gesundheit – Wohlbefinden») enthalten. Enge Be- bereits in früheren Schuljahren aufgegriffen wer- züge ergeben sich auch zum Sportunterricht. den. Viele Aspekte der Gesundheitsförderung sind in allen Schuljahren von Bedeutung. Je nach Zusammenset- zung der Klasse und je nach Umfeld, in dem die Schülerinnen und Schüler leben, müssen einzelne Themen früher oder allenfalls auch später als im Lehr- plan vorgesehen behandelt werden. 3. Die Gesundheitsförderung eignet sich gut für fächer- übergreifenden Unterricht und für besondere Arbeits- formen (Projekte, Gesundheitswochen o.Ä.). 4. Die Gesundheitsförderung hat auch geschlechter- spezifische Fragen und Themen zu berücksichtigen. Es kann deshalb sinnvoll sein, bei bestimmten The- men Knaben und Mädchen getrennt zu unterrich- ten. 5. Die Art und Weise, wie die Lehrerinnen und Lehrer mit ihrer eigenen Gesundheit umgehen, wirkt sich auf die Schülerinnen und Schüler aus (Vorbildfunktion der Lehrkräfte). 6. Ein gutes Schul- und Klassenklima ist für die Gesund- heit und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler von grosser Bedeutung. 7. Die Einrichtungen und die Organisation der Schule sollen der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler förderlich sein. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung der Klassenzimmer und des Pausenplat- zes, die Abstimmung der Sitz- und Schreibflächen, Bewegungsmöglichkeiten und die Pausengestal- tung. 8. Für bestimmte Themen können Fachleute beigezo- gen werden (schulärztlicher und schulzahnärztlicher Dienst, Präventionsfachleute u.a.). In Zusammenar- beit mit entsprechenden Organisationen können Nothelferkurse durchgeführt werden.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 5 Sexualerziehung

Bedeutung und Ausrichtung Hinweise

Die Sexualität gehört in jedem Alter und in jeder Phase 1. Die Sexualerziehung ist eine gemeinsame Aufgabe der Entwicklung zum Menschen. Sie ist für die Entfaltung von Schule und Elternhaus. Beide müssen ihren des Individuums und für die Gestaltung der Anteil an der Verantwortung wahrnehmen. zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig. 2. Die Grobziele und Inhalte der Sexualerziehung sind Die schulische Sexualerziehung leistet einen Beitrag zur im Lehrplan Natur – Mensch – Mitwelt (Themenfelder sexuellen Mündigkeit der Jugendlichen. Sexualerzie- «Ich selber sein – Leben in Gemeinschaft» und hung in der Schule umfasst biologische, zwischen- «Gesundheit – Wohlbefinden») enthalten. menschliche, ethische und gesellschaftlich-kulturelle Je nach Zusammensetzung der Klasse oder bei ent- Aspekte. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit sprechender Aktualität können einzelne Themen frü- Fragen der sexuellen Belästigung, Gewalt und Ausbeu- her oder allenfalls auch später als im Lehrplan ange- tung. geben behandelt werden. 3. Die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer ist für die Sexualerziehung verantwortlich; die Aufgabe kann einer anderen Lehrkraft der Klasse übertragen werden. Es können auch Fachleute beigezogen wer- Richtziele den.

Positive Grundhaltung zur Sexualität 4. Die Eltern haben das Recht, ihr Kind von der schuli- schen Sexualerziehung dispensieren zu lassen. Die Sexualität als Teil des menschlichen Lebens verstehen. Dispensation erfolgt aufgrund einer schriftlichen Mit- Eine positive Grundhaltung zur eigenen Sexualität ent- teilung der Eltern. Wenn die Eltern von ihrem Recht wickeln. Gebrauch machen möchten, so legen Eltern und Lehrkraft zu Beginn des Schuljahres gemeinsam fest, Grundkenntnisse über die Sexualität welche Themen von der Dispensation betroffen Grundlegende Sachverhalte der weiblichen und männli- sind. chen Sexualität kennen. Lernen, über Sexualität in einer der Situation angemessenen Sprache zu reden. 5. Bei der Sexualerziehung nehmen die Lehrerinnen und Lehrer Rücksicht auf die Intimsphäre der Schüle- Zusammenleben von Menschen rinnen und Schüler. Für bestimmte Fragen empfiehlt es sich, den Unterricht nach Geschlechtern getrennt Sich mit verschiedenen Aspekten der zwischenmenschli- durchzuführen. chen Beziehungen auseinander setzen. Partnerschaft in gegenseitiger Verantwortung als Chance und Aufgabe 6. Die Lehrerinnen und Lehrer beachten bei der Sexual- des Menschen erkennen. Sich der Rolle von Liebe und erziehung die Unterschiede in der körperlichen und Sexualität im Zusammenleben der Menschen bewusst seelischen Entwicklung von Mädchen und Knaben; werden. sie fördern gegenseitige Rücksichtnahme, Wert- schätzung und Toleranz. Es wird empfohlen, für die Sexualerziehung eine Person des anderen Ge- schlechts beizuziehen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 6 Interkulturelle Erziehung

Bedeutung und Ausrichtung Rechte der Menschen, Solidarität mit Benachteiligten Die internationale Verflechtung hat in vielen Lebensberei- Menschenrechte und demokratische Spielregeln ken- chen zu einer kulturellen Vielgestaltigkeit geführt. Die nen. Sich gegenüber Benachteiligten und Schwächeren Anwesenheit von Menschen aus anderen Kulturen solidarisch zeigen. Sich kritisch mit Formen der Diskrimi- sowie Bedenken gegenüber der zunehmenden Ver- nierung auseinander setzen, die auf religiösen, ethni- flechtung mit andern Ländern führen immer wieder zu schen, sozialen und geschlechtlichen Unterschieden Ausgrenzungen und zu diskriminierenden Verhaltens- beruhen. weisen. Das Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen erfordert Offenheit und die Achtung unter- Kontakte mit Menschen aus anderen Kulturen schiedlicher Werte und Normen. Mit Menschen aus anderen Sprach- und Kulturgebieten Die Schule bemüht sich auf allen Stufen, zur Achtung vor der Erde in Kontakt treten. Sich um die Kommunikation den Mitmenschen, zur Toleranz zwischen religiösen, mit Menschen anderer Sprache bemühen. Werte und ethnischen und sozialen Gruppen und zum Frieden zu Normen anderer Kulturen kennen und achten lernen. erziehen. Kinder und Jugendliche sollen fremden Men- schen und Gruppen offen und angstfrei begegnen kön- Kulturelle Vielfalt, weltweite Verflechtungen nen. Voraussetzung dazu ist, dass offene und versteckte Die Vielfalt von Lebensformen und Lebensbedingungen Formen der Diskriminierung bewusst gemacht und auf der Erde kennen und die Andersartigkeit als Berei- bekämpft werden. In der Schule werden deshalb Verhal- cherung schätzen. Ausgehend von der eigenen Lebens- tensweisen gefördert, weise die weltweiten Verflechtungen wahrnehmen und – die ein ausgeglichenes Selbstwertgefühl der Kinder eigene Handlungsweisen überprüfen. Sich als Teil der und Jugendlichen stärken und ihnen damit auch die Menschheit und der Erde verstehen. Offenheit im Kontakt mit andern Menschen ermögli- chen; – die menschliches Zusammenleben verbessern und sich gegen Diskriminierung, Rassismus und Frem- denfeindlichkeit wenden; – die es ermöglichen, Ängste und Vorurteile abzu- bauen. Hinweise Interkulturelle Erziehung bedeutet, die Vielfalt von Lebensweisen, Lebensbedingungen, Gedanken und 1. Interkulturelle Erziehung erfolgt auf allen Stufen. Vorstellungen von Menschen in verschiedenen Kulturen Massgebend sind die Richtziele sowie die entspre- kennen zu lernen. Dadurch erfahren die Kinder und chenden Grobziele und Inhalte in den Fächern Natur – Jugendlichen, dass wir alle voneinander lernen und uns Mensch – Mitwelt, Deutsch, Französisch, Englisch, gegenseitig bereichern und dass «unsere Welt» Teil der Italienisch und zum Teil auch Gestalten, Musik und Welt aller Menschen ist. Sport. 2. Interkulturelle Erziehung steht in engem Bezug zum Umfeld der Kinder und Jugendlichen. Die Auswahl der Schwerpunkte richtet sich deshalb in starkem Masse nach den örtlichen Verhältnissen: fremdspra- chige Kinder in der Klasse, spezielle Beziehungen zu Menschen aus anderen Kulturen usw. Interkulturelle Erziehung kann je nach Situation auch Gegenstand Richtziele der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern- haus sein. Persönliche Identität und Offenheit 3. Hinweise für die Integration fremdsprachiger Kinder Sich selber kennen und einschätzen lernen. Anderen in den Unterricht finden sich in den allgemeinen Hin- Menschen offen begegnen. Vorurteile bewusst machen weisen und Bestimmungen (AHB 9). und nach Möglichkeiten zu ihrer Überwindung suchen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 7 Medienerziehung

Bedeutung und Ausrichtung Kritikfähigkeit den Medien gegenüber Medienaussagen differenziert wahrnehmen und verar- Medien aller Art – vom Buch bis zum Computer – spielen beiten; Kritikfähigkeit den Medienangeboten und den in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle: Sie sind Medienaussagen gegenüber entwickeln. – Kommunikationsmittel, – Hilfsmittel beim Lernen und bei der Arbeit, Umgang mit den Medien – Informations- und Unterhaltungsmittel und Den Stellenwert des Medienkonsums im eigenen Leben – persönliches und künstlerisches Ausdrucksmittel. klären. Lernen, Medien den eigenen Bedürfnissen ent- Medien beeinflussen das individuelle und das soziale sprechend zu nutzen. Leben tief greifend; sie sind zu einem wichtigen Faktor in der Erziehung geworden. In ihren vielfältigen Formen Medienangebote herstellen bieten sie wertvolle pädagogische Möglichkeiten und Eigene Anliegen anderen Menschen mit Hilfe geeigneter Chancen, haben aber auch Nachteile und verursachen Medien übermitteln. Die vielfältigen Möglichkeiten ver- Probleme. schiedener Medien ausprobieren. Medienerziehung stellt die Schülerinnen und Schüler mit ihren Bedürfnissen, Empfindungen und Reaktionen ins Zentrum ihrer Bemühungen und nicht die Medien. Die Schule macht es sich deshalb zur Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen bei der emotionalen und kognitiven Verarbeitung ihres persönlichen Medienkonsums zu hel- fen. Zu den Aufgaben der Schule gehört es aber auch, den Kindern und Jugendlichen möglichst viele direkte Hinweise sinnliche Erfahrungen zu vermitteln. Dadurch können 1. Medienerziehung ist eine gemeinsame Aufgabe von allfällige Folgen eines grossen Medienkonsums ausge- Schule und Elternhaus. Beide nehmen einen Teil der glichen werden. Verantwortung wahr. Im Rahmen der Medienerziehung können die Kinder und 2. Die Grobziele und Inhalte sind in den Lehrplänen Jugendlichen selber Medienangebote herstellen. Da- Deutsch, Natur – Mensch – Mitwelt, Gestalten und durch werden die schöpferischen Kräfte angeregt. Der Musik enthalten. Medienerziehung eignet sich gut aktiv-produktive Umgang mit Medien fördert zudem die für fächerübergreifenden Unterricht; entsprechende kritische Auseinandersetzung mit Medienangeboten Hinweise sind deshalb auch in den Lehrplänen ande- und das Verständnis der Medien. rer Fächer zu finden. 3. In der Medienerziehung kommen neben Reflexion und Analyse vielfältige Formen des aktiv-produktiven Umgangs mit Medien zum Zug. 4. Ein gezielter Einsatz von Medien im Unterricht unter- stützt die Ziele der Medienerziehung. Wichtig sind die Medien bei allen Formen individuellen Lernens. Richtziele 5. Medien sprechen Kinder und Jugendliche emotional stark an. Der Unterricht soll zu vertieftem Wahrneh- Kenntnis der Medienwelt men in den Bereichen Sehen und Hören führen. Die verschiedenen Medien und ihre besondere Sprache Gespräche, Spiele u.a. lassen erleben, dass die durch kennen lernen. die Medien ausgelösten Gefühle verarbeitet werden können. Dabei wird auch der Unterschied zwischen Bedeutung und Wirkungen der Medien eigenem Tun und Medienerlebnis bewusst. Die Bedeutung der Medien in unserer Gesellschaft und 6. Medienerziehung und Informatikunterricht sind eng ihre Einflüsse und Wirkungen erkennen. Sich der Rolle verflochten. Der Unterricht dieser beiden Bereiche ist der Medien bei der Meinungsbildung bewusst werden. deshalb zu koordinieren.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 8 Informations- und Kommunikations- technologien (ICT; Informatik)

Bedeutung und Ausrichtung Auseinander setzen Veränderungen durch die Informationstechniken im Die Bedeutung der Informations- und Kommunika- Alltag und in der Arbeitswelt wahrnehmen und sich tionstechnologien (ICT) nimmt in der Arbeitswelt, in der mit den Folgen auseinander setzen. Auswirkungen des Freizeit und in der Schule ständig zu. Viele Menschen ICT-Einsatzes auf die Lebensgestaltung kennen und setzen sich mit Information und Kommunikation aus- in die eigenen Entscheide einbeziehen. Den eigenen einander und nutzen die entsprechenden Technologien Umgang mit den ICT überdenken. Die Bedeutung der im Alltag. Indem die Schule allen Schülerinnen und ICT bei der Berufswahl berücksichtigen. Schülern den Zugang zu den ICT ermöglicht, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit. Der Computer und die angeschlossenen Peripherie- Hinweise geräte erledigen heute Aufgaben, die bis vor wenigen Jahren mit traditionellen Techniken bewältigt wurden. 1. Die Informations- und Kommunikationstechnologien In rascher Folge entstehen neue Möglichkeiten der werden gemäss Konzept der Schule spätestens ab Kommunikation, der Datenspeicherung, des Daten- dem 3. Schuljahr in den obligatorischen Unterricht austauschs und der Präsentation. Dies erfordert die integriert. Nach Möglichkeit wird bereits im 1. und 2. Bereitschaft, sich mit den Neuerungen und ihren Aus- Schuljahr an den Zielen dieses Lehrplans gearbeitet. wir kungen auseinander zu setzen. Dabei erhalten der Die Richtziele und die Grobziele sind verbindlich, bei hohe Grad der Vernetzung und Sicherheitsfragen eine den Inhalten können Schwerpunkte gesetzt werden. zunehmende Bedeutung. 2. Schwerpunkt des Unterrichts auf der Primarstufe Die Integration der ICT im Unterricht vermittelt den Schü- bildet die Einführung in den Umgang mit den Medien, lerinnen und Schülern einen Einblick in die Bedeu tung den ICT-Werkzeugen und einfachen Anwendun gen; sowie in Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Tech- entsprechend wird vor allem an den Richtzielen nologien. Sie gibt ihnen Orientierungshilfen für ein Leben, Orientieren/Kennenlernen und Anwenden gearbeitet. das in vielen Bereichen durch den Einsatz neuer Informa- Auf der Sekundarstufe I stehen die Richtziele Anwen- tions- und Kommunikationssysteme geprägt ist. den und Auseinander setzen im Vordergrund. Im Zentrum des Unterrichts mit ICT steht die Förde- 3. Auf der Primarstufe soll die Arbeit an den Zielen und rung der folgenden Kompetenzen: Inhalten des ICT-Lehrplans in verschiedene Fächer – Orientieren und Kennenlernen integriert werden; ICT eignen sich gut für projekt- – Anwenden artigen, fächerübergreifenden Unterricht. Ab dem – Auseinander setzen 5. Schuljahr können die Schulen im Angebot der Schule Tastaturschreiben unterrichten. 4. Im 7. Schuljahr sind für die Erarbeitung von spezifi - schen Zielen und Inhalten von ICT 30–40 Lektionen Richtziele einzusetzen. Die Umsetzung kann in verschiedenen Formen erfolgen: durch blockartige Unterrichts- Orientieren und Kennenlernen sequenzen, durch Integration von ICT-Teilen in einzel- Medien und Werkzeuge der Informations- und Kommu- ne Fächer (z.B. NMM, Deutsch, Mathematik, Gestal- nikationstechnologie kennen lernen. ten) usw. Zudem werden ICT-Anwendungen und die Auseinandersetzung mit ICT-Fragen im Unter richt in Anwenden verschiedenen Fächern situationsbezogen integriert. ICT in verschiedenen Unterrichtssituationen anwenden. 5. Bei der Planung und Gestaltung des Einbezugs von Beurteilen, welche Mittel sich für Information, Kommuni- ICT in den Unterricht sind das bereits vorhandene kation und Präsentation eignen, um alltägliche Aufga- Wissen und die Erfahrungen der Schülerinnen und ben zu lösen. Schüler zu berücksichtigen. Informationen zu verschiedenen Fragestellungen be- 6. Der ICT-Unterricht und die Medienerziehung sind eng schaffen, auswählen und darstellen; Möglichkeiten der verfl ochten. Der Unterricht dieser beiden Bereiche Informationsablage kennen. Lernen, Informationen zu ist deshalb zu koordinieren (vgl. ZUS Medienerzie- hinterfragen und zu beurteilen. hung).

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 ZUS 9 Grobziele und Inhalte

1.–4. Schuljahr Vertrauen zu den ICT gewinnen sowie Neugierde Grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit und Lernfreude entwickeln. Eingabegeräten (Maus u.a.) Die gebräuchlichsten ICT-Geräte kennen. Einfache Tastatureingaben

ICT zur Informationsbeschaffung einsetzen. Lernprogramme zur Informationsbeschaffung Informationsbeschaffung mit altersgemässen Lexika (z.B. CD-ROM, DVD)

Lern- und Übungsprogramme nutzen. Programme zum Üben und zum Erarbeiten neuer Inhalte

Erfahrungen sammeln mit multimedialen Vernetzte Kommunikation (Buch, Zeitschrift, Radio, Lernumgebungen. Fernsehen, Internet, E-Mail usw.)

5./6. Schuljahr ICT-Fertigkeiten zum Verfassen von Texten Grundlegende Fertigkeiten mit Textverarbeitungs - erwerben. programmen, Trainingsprogramme zum Gebrauch der Tastatur (Angebot der Schule)

ICT zur erweiterten Informationsbeschaffung Online-Lexika, Suchmaschinen, vernetzte einsetzen. Kommunikation

Lern- und Übungsprogramme selbstständig nutzen. Programme zum Üben und zum Erarbeiten neuer Inhalte in verschiedenen Fächern

Mit ICT kommunizieren. E-Mail

7./8. Schuljahr ICT-Fertigkeiten in den gängigen Anwendungs- Schreiben, Rechnen, Präsentieren, Zeichnen programmen erwerben. Daten sichern, ablegen, austauschen, ordnen Kombinierte Nutzung gängiger Programme

ICT als unterstützendes Werkzeug beim Bearbeiten Z.B. Bildbearbeitung, Datenbankbenützung, der Unterrichtsinhalte brauchen. Diagramme, Tabellenkalkulation, Konstruktions- programme, einfache Steuer- und Regelkreise

Zunehmende Sicherheit im Umgang mit Information Z.B. erweiterte Suchabfragen, Navigation und Kommunikation im Internet erwerben. auf Internetseiten, Fahrpläne, Ortspläne, Telefonverzeichnisse, Lehrstellenangebote

Bedeutung und Gefahren der zunehmenden Permanente Verfügbarkeit aktueller Informationen informationstechnischen Vernetzung erkennen. Datenschutz, Datensicherheit, Viren, Spam Kritischer Umgang mit Informationen aus dem Netz

9. Schuljahr Bei der Bearbeitung von Arbeitsaufträgen die Selbstständiges fachbezogenes und geeigneten ICT-Mittel einsetzen und dabei die fächerübergreifen des Arbeiten mit Anwendungs- erworbenen Fertigkeiten anwenden. programmen ICT-Kompetenzen für die selbstständige Anwendung der ICT bei der Bearbeitung von Themen Bearbeitung von Aufträgen einsetzen. aus verschiedenen Fächern und grösseren Projekten

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 mit Änderungen und Ergänzungen 2006 ZUS 10 Berufswahlvorbereitung

Bedeutung und Ausrichtung Richtziele

Die Berufswahl ist eine persönliche Entscheidung von Berufswahl als Entscheidungsprozess weitreichender Bedeutung; sie stellt das Resultat eines Die Berufswahl als persönlichen, länger dauernden Ent- längeren Prozesses dar. Die Berufswahl ist kein endgülti- scheidungsprozess erfahren. Erkennen, welche Fakto- ger Entscheid, sie ist die Grundlage für spätere Weiterbil- ren die Wahl beeinflussen. Lernen, wie weitere Lauf- dung und berufliche Veränderung; beides kann sich bahnentscheide angegangen werden können. durch eine veränderte Wirtschaftslage, durch neue An- forderungen auf dem Arbeitsmarkt oder aus persönli- Neigungen, Fähigkeiten, Erwartungen chen Gründen aufdrängen. Die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten realistisch einschätzen und daraus Perspektiven für die Die Berufswahlvorbereitung soll den Schülerinnen und künftige Tätigkeit in der Berufswelt entwickeln. Mit Ein- Schülern die Entscheidung über die weitere Ausbildung schränkungen bei der Berufswahl und mit negativen ermöglichen. Die Schule berücksichtigt dabei die gesell- Entscheiden umgehen können. schaftlichen Entwicklungen und Tendenzen. Die Berufswahl findet im Spannungsfeld zwischen dem Beruf und Arbeitswelt einzelnen Menschen und der Gesellschaft statt. Viele Ein wirklichkeitsnahes Bild der Berufswelt gewinnen. Faktoren beeinflussen die Berufswahlentscheidung; sie Lernen, die notwendigen Informationen selbständig zu liegen zum Teil im Individuum, zum Teil sind es Aussen- beschaffen und zu verarbeiten. Erwartungen der Berufs- einflüsse. Familiäre Bedingungen, Rollenbilder, Ge- welt an die Auszubildenden kennen lernen. schlechtszugehörigkeit, kulturelle Hintergründe, die wirt- schaftliche Lage, die Situation auf dem Lehrstellen- «Frauenberufe» – «Männerberufe» markt, Beschäftigungsaussichten, aber auch Prestige, Bei der Berufswahl die geschlechtsspezifischen Ein- Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten wirken auf die schränkungen erkennen und eigenständige berufliche Berufswahl ein und sollen deshalb bewusst gemacht Perspektiven entwickeln. werden. Neigungen, Bedürfnisse und Interessen sind für die Berufswahl ebenso von Bedeutung wie die persönlichen Fähigkeiten und die Erwartungen an den Arbeitsplatz. Geschlechtsspezifische Einstellungen und Verhaltens- weisen prägen die heutige Arbeitswelt und können die Berufswahl beeinflussen. Die Voraussetzungen für die Hinweise Berufswahl sind für Mädchen und Knaben nicht gleich. Zur Berufswahlvorbereitung gehört deshalb auch das 1. Die Berufswahlvorbereitung wird gemäss Konzept Anliegen, geschlechtsspezifische Rollenfixierungen be- der Schule in den obligatorischen Unterricht integ- wusst zu machen und neue Perspektiven zu entwi- riert. Massgebend sind die Richtziele sowie die ckeln. Grobziele und Inhalte des Lehrplans. Die Berufswahlvorbereitung umfasst schliesslich auch 2. Für die Grobziele und Inhalte, die nicht in den The- die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und dem menfeldern «Zukunft» und «Arbeitswelten» des Fa- Wert der Arbeit in unserer Gesellschaft (Erwerbsarbeit, ches Natur – Mensch – Mitwelt integriert sind, ist im Haus- und Familienarbeit, soziale Arbeit). 7.–9. Schuljahr insgesamt etwa eine Jahreslektion einzusetzen, wobei der Schwerpunkt im 8. Schuljahr liegt. 3. Die Berufswahl ist ein längerfristiger Prozess, in wel- chem die persönliche Entwicklung und Fragen zur eigenen Person und Zukunft eine grosse Rolle spie- len. Die persönlichkeitsbildenden Ziele sind deshalb von ebenso grosser Bedeutung wie die ausgespro- chen berufsbezogenen Ziele und Inhalte.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 11

4. Die Berufswahlvorbereitung kann auch mit längerer 7. Die Schule behandelt die allgemeinen Aspekte der praktischer Betätigung oder mit der Realisierung einer Berufswahl. Die Verantwortung für die schulische grösseren persönlichen Arbeit verbunden werden. Berufswahlvorbereitung liegt bei der Klassenlehr- kraft; diese sorgt insbesondere auch für die Koordi- 5. Gemäss Verordnung über die Berufswahlvorbereitung nation zwischen allen beteiligten Personen. können Schülerinnen und Schüler im 8. und 9. Schul- jahr Schnupperlehren absolvieren. Diese finden 8. Die Berufswahlvorbereitung erfolgt in enger Zusam- grundsätzlich in der schulfreien Zeit statt. Die Schul- menarbeit mit den Eltern. Die Schule informiert die kommissionen können in Ausnahmefällen Schülerin- Eltern über ihr Konzept der schulischen Berufswahl- nen und Schüler pro Schnupperlehre bis zu einer vorbereitung. Regelmässige Kontakte im Verlauf des Schulwoche ohne Absenzeintrag vom Unterricht dis- Berufswahlprozesses sind unerlässlich. pensieren. 9. Die Jugendlichen werden bei der Berufswahl durch 6. An der Berufswahlvorbereitung sind die Schülerinnen die Berufs- und Laufbahnberatung unterstützt. Eltern und Schüler, die Eltern, die Lehrkräfte und die Fach- und Jugendliche müssen deshalb rechtzeitig mit der personen der Berufs- und Laufbahnberatung betei- Berufs- und Laufbahnberatung (Aufgaben, Metho- ligt. Eine fruchtbare Zusammenarbeit setzt gegensei- den, Möglichkeiten, Grenzen) bekannt gemacht wer- tige Information und eine sinnvolle Aufgabenteilung den. Die Hauptaufgabe der Berufs- und Laufbahnbe- voraus. ratung liegt bei der individuellen psychologischen Beratung und bei der Berufsinformation.

Grobziele und Inhalte

Grobziele und Inhalte aus dem Fach Natur – Mensch – Mitwelt Themenfeld «Zukunft»

Über die eigene Lebenssituation in der Mitwelt nach- Fragen, Probleme, Erfahrungen aus dem individuellen, denken. Sich dazu äussern können. Vorstellungen sozialen und politischen Alltag und Erfahrungen anderer Menschen kennen lernen.

Erwartungen, Hoffnungen, Ängste in Bezug auf die Berufswünsche und Berufsvorstellungen Zukunft formulieren. Visionen entwickeln. Gedanken und Visionen zur Mitwelt Aussagen von Frauen und Männern aus verschiedenen Lebensbereichen und Kulturen zur Zukunft

Themenfeld «Arbeitswelten»

Die Vielfalt von Formen der Arbeit erfassen und die Arbeitszeit und Freizeit Bedeutung der Arbeit für die Lebensgestaltung Erwerbsarbeit, Haus- und Familienarbeit, soziale Arbeit erkennen. Lebens- und Haushaltsformen Über die eigene Beziehung zur Arbeit nachdenken. Aufteilung von Arbeiten in Partnerschaft und Familie Perspektiven für die eigene Berufstätigkeit und die «Frauenberufe», «Männerberufe» Alltagsgestaltung entwickeln. Aufteilung und Verteilung der Erwerbsarbeit Arbeitslosigkeit, Arbeit und Status Unterschiedliche Entschädigung für Arbeitsleistungen

Die Bedeutung von Fähigkeiten und Arbeitstechni- Persönliche Fähigkeiten, Arbeitstechniken, Zusammen- ken in unterschiedlichen Arbeitsbereichen erkennen. arbeit, Konfliktlösungen in der Haus-, Familien- und Erwerbsarbeit

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 12

Weitere Grobziele und Inhalte

Die eigenen Interessen, Neigungen und Fähig- Fähigkeiten und Berufsfelder keiten sowie den familiären und kulturellen Interessen und Berufsfelder Hintergrund zu den beruflichen Möglichkeiten in Beziehung setzen.

Einen Beruf exemplarisch näher kennen lernen. Vorbereitung und Auswertung einer klassenweisen Lernen, wie man Informationen über einen Beruf und einer individuellen Berufserkundung oder ein Berufsfeld sammelt, auswertet und darstellt.

Informationen über die Berufswelt sammeln und NMM Arbeitswelten Menschen am Arbeitsplatz begegnen.

Allgemeine Informationen über die Schul- und Nutzung der Berufs- und Laufbahnberatung Berufslaufbahn beschaffen und verarbeiten. Schulen der Sekundarstufe II Geschlechtsspezifische Einschränkungen bei der Berufswahl Lebenslanges Lernen, Berufslaufbahn, Berufswechsel

Rechte und Pflichten von Jugendlichen in der Aus- Grundinformationen über Lehrvertrag, Ausbildungs- bildung kennen. vorschriften, Anlaufstellen bei Problemen

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 13 Verkehrsunterricht

Bedeutung und Ausrichtung Hinweise

Im Alltag der Kinder und Jugendlichen spielt der Stras- 1. Die Verkehrserziehung ist eine gemeinsame Aufgabe senverkehr mit seiner Intensität und den damit verbun- von Eltern, Schule und Polizei. denen Gefahren eine wichtige Rolle. 2. Der Verkehrsunterricht erfolgt in Zusammenarbeit mit Im Zentrum des schulischen Verkehrsunterrichts stehen den Instruktorinnen und Instruktoren der Polizei. die Sicherheit und die Förderung eines verkehrsgerech- 3. Für den Verkehrsunterricht und die damit verbunde- ten Verhaltens. Verkehrsgerechtes Verhalten dient vor- nen Lehrausgänge sind pro Schuljahr etwa 2 Unter- erst dem eigenen Schutz, aber auch dem Schutz der richtshalbtage einzusetzen. übrigen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilneh- mer. Der Verkehrsunterricht bietet gute Möglichkeiten, 4. Im Lehrplan Natur – Mensch – Mitwelt sind Fragen Rücksichtnahme auf die Mitmenschen praktisch einzu- zum Verkehr und zur Mobilität sowie Zusammen- üben. hänge zwischen Verkehr und Umwelt in den folgen- den Themenfeldern enthalten: «In meinem Lebens- raum» (1./2. und 3./4. Schuljahr); «Unterwegs sein, Handel und Verkehr» (5./6. Schuljahr); «Bevölkerung – Menschen unterwegs», «Energie – Rohstoffe» und «Natur erhalten – Raum gestalten» (7.–9. Schuljahr). Richtziele 5. Sofern eine Radfahrerprüfung durchgeführt wird, geschieht dies mit Vorteil im 5. oder 6. Schuljahr. Verkehrsgerechtes Verhalten Die Gefahren des Strassenverkehrs erkennen und sich verkehrsgerecht verhalten. Verkehrsvorschriften und Verhaltensregeln kennen.

Rücksichtnahme Rücksichtsvolles und verantwortungsbewusstes Verhal- ten im Strassenverkehr lernen und dadurch zur Sicher- heit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer beitra- gen.

Wahl des Verkehrsmittels Bei der Wahl der Verkehrsmittel auf die eigene Sicherheit und auf die Umweltbelastung achten.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995 ZUS 14

Grobziele und Inhalte

1./2. Schuljahr

Gefahren im Strassenverkehr erkennen. Verhaltens- Zu fuss und mit dem Fahrrad im Quartier und auf dem regeln kennen und anwenden. Schulweg Sehen und gesehen werden Spielen ohne Gefahr

3./4. Schuljahr

Sich zu fuss und mit dem Fahrrad im Strassen- Zu Fuss und mit dem Fahrrad unterwegs in der verkehr angepasst verhalten. Gefahrensituationen eigenen Wohnregion und auf dem Schulweg an bekannten Orten einschätzen können. Sehen und gesehen werden Spiel und Sport auf der Strasse

Über die Ausrüstung des Fahrrads Bescheid wissen.

5./6. Schuljahr

Sich allgemein im Strassenverkehr zurechtfinden Allein und als Gruppe zu Fuss oder mit dem Fahrrad und die Verhaltensregeln anwenden.

Verkehrssituationen richtig beurteilen und das Spezielle Verkehrssituationen eigene Verhalten überprüfen. Verhalten im Stossverkehr

7.–9. Schuljahr

Zusammenhänge zwischen Verkehrsverhalten und Defensives Verhalten im Verkehr Unfallrisiko erkennen. Ursachen und Folgen von Unfallstatistik, Unfallursachen Verkehrsunfällen kennen und einschätzen lernen. Wirkung von Medikamenten, Alkohol und anderen Suchtmitteln

Sich bei Verkehrsunfällen richtig verhalten. Lebensrettende Sofortmassnahmen, Benachrich- tigung, Signalisierung

Über die gesetzlichen Bestimmungen für das Ausrüstung, Ausweise, Kontrollen, weitere Vorschriften Führen von Mofas und landwirtschaftlichen Fahr- zeugen Bescheid wissen.

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Bern 1995