Gustav Mahler Symphonie Nr. 6

Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington GustavMahler

Die Vielschichtigkeit von Gustav Mahlers Gustav „Tragischer Sinfonie“ Mahler Gustav Mahlers sechste Sinfonie gibt Rätsel auf. Es (1860 -1911) ist ein Werk mit janusköpfigem Aussehen, das ei- Symphonie Nr. 6 a-moll nerseits streng die Konventionen einer klassischen schema. Das beginnt sich bei der Satzfolge mit klar („Tragische“; 1903-05) Sinfonie erfüllt, andererseits aber klanglich spröde gegliedertem Sonatensatz (Exposition, Durchfüh- wie keine andere Mahler-Sinfonie wirkt. Auch in- rung und Reprise), langsamem Satz, Scherzo und haltlich ist das Werk nicht leicht zugänglich, denn einem wiederum die Sonatenform aufgreifenden auf griffige Beschreibungen und Verständnishil- Finale abzuzeichnen. Dass sich ein dichtes Bezie- I. Allegro energico, ma non troppo. Heftig, aber markig 23:33 fen wie bei den vorangegangenen Sinfonien hat hungsgeflecht aus Themen, Motiven und Struktu- II. Andante moderato 15:02 der Komponist hier verzichtet. Dazu streifen die ren über diese vier Sätze legt, trägt maßgeblich zur III. Scherzo. Wuchtig 13:09 wenigen inhaltlichen Anmerkungen den Bereich einheitlichen Gestalt dieser Komposition bei. IV. Finale. Sostenuto – Allegro moderato – Allegro energico 31:16 des Fragwürdigen. Nicht einmal der Beiname „Tra- gische“ ist zweifelsfrei verbürgt. Auffallend bei der sechsten Sinfonie ist der Ver- zicht auf einen strahlend-optimistischen Schluss, Doch zunächst erfüllt die sechste Sinfonie von wie man ihn seit Ludwig van Beethovens fünf- Gustav Mahler so klar wie kein anderes Werk ter Sinfonie bei vielen Komponisten und auch bei dieses Komponisten das klassische Sinfonie- Gustav Mahler findet, dessen strahlend-trium-

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05)   phale Dur-Finali jedoch immer zwanghaft und Entstehung 1906 nach Essen, um dort beim Tonkünstlerfest Gustav Mahlers sechste Sinfonie wird zumeist mit wie aufgesetzt wirken. Bei Mahlers sechster Sin- Gustav Mahler schrieb seine „Tragische“ Sinfo- des Allgemeinen Deutschen Musikvereins seine dem Beinamen „Tragische“ aufgeführt. Dieser Ti- fonie ist die Aussicht auf eine glückliche Lösung nie in den Sommermonaten der Jahre 1903 und sechste Sinfonie vorzustellen. Die Sonderstellung tel steht nicht in der Partitur, ist aber wahrschein- jedoch schon von vornherein ausgeschlossen. Sie 1904. Damals boten die Lebensumstände keinen dieser Komposition hatte Gustav Mahler selbst lich authentisch. Er taucht im Programmzettel der beschreitet damit in auffallender Weise den um- Anlass zum Pessimismus, denn der erfolgreiche bereits früh erkannt: „Meine VI. wird Rätsel auf- Wiener Erstaufführung auf, und der junge Diri- gekehrten Weg der „Fünften“: Durchschritt das Direktor der Wiener Hofoper hatte auch sein geben, an die sich nur eine Generation heran- gent Bruno Walter hat bezeugt, dass Mahler die- ältere Werk den Weg vom Trauermarsch-Beginn familiäres Glück gefunden: Er heiratete Alma wagen darf, die meine ersten fünf in sich aufge- se Sinfonie seine „Tragische“ nennen wollte. Rätsel zum heiteren Rondo-Finale, so markieren die Schindler, 1902 und 1904 kamen die beiden nommen und verdaut hat“, prophezeite er 1904 begleiten übrigens auch die Stellung der beiden Hammerschläge im Finale nun die Katastrophe, Töchter zur Welt. Beruflich war Mahler aber derart seinem Biographen Richard Specht kurz nach An- Mittelsätze: Ursprünglich sah der Komponist das von der der Held sich nicht mehr erholt. Was da- stark eingespannt, dass ihm nur die Sommermo- fertigung der Kompositionsskizze. Die Richtigkeit Scherzo an zweiter und das Andante moderato an mit genau gemeint sein könnte, ist nicht frei von nate für die eigene kompositorische Arbeit blie- ließ sich an der frühen Rezeptionsgeschichte ab- dritter Stelle, doch bei der Wiener Aufführung im Spekulation. Es wird gesagt, Gustav Mahler habe ben. Die Ferien verbrachte er gerne in Maiernigg lesen. Nach der Essener Uraufführung stand die Januar 1907 stellte er die Reihenfolge der beiden auf drei Schicksalsschläge angespielt, die ihn bald am Wörthersee, und hier entstand die sechste Sin- Komposition zwar in der folgenden Spielzeit 1907 Mittelsätze um. Seitdem herrscht bei den Interpre- darauf ereilten: den Tod der älteren Tochter, die fonie. In den Sommerferien des Jahres 1903 wur- noch in Wien, München, Leipzig und Dresden auf ten Uneinigkeit, wobei der Dirigent Jonathan Dar- Diagnose der eigenen unheilbaren Herzkrankheit den die beiden Mittelsätze und anschließend auch den Konzertprogrammen, aber dann wurde es lington den langsamen Satz gemäß der Wiener und die Aufgabe der Direktion der Wiener Hofo- ein Großteil des Eröffnungssatzes ausgearbeitet, bald stiller um das Werk. Selbst der Dirigent und Tradition wieder vor das Scherzo rückte. per. Das hieße allerdings, dem Komponisten se- während die Arbeit im folgenden Jahr weniger Mahler-Freund Willem Mengelberg konnte kei- herische Fähigkeiten zu unterstellen. Solche Erklä- rasch von der Hand ging und die Fertigstellung ne Aufführung in Amsterdam durchsetzen, wo Musikalische Anmerkungen rungsversuche und auch die Heraufbeschwörung erst nach der Arbeit an den „Kindertotenliedern“ sich doch inzwischen eine regelrechte Mahler-Ge- Bestimmend für die sechste Sinfonie Gustav des Gespensts des Ersten Weltkriegs sind immer und einem Ausflug in die Dolomiten gelang. meinde gebildet hatte. In den Vereinigten Staaten Mahlers ist ein leitmotivisch wiederkehrender verblüffend, nehmen einem Werk jedoch auch war Mahlers „Sechste“ erstmals 1947 zu hören – Dur-Moll-Wechsel. Die Bedeutung dieser harmo- Entscheidendes von seiner Vieldeutigkeit und Of- Die meisten Uraufführungen seiner Sinfonien hat mehr als vierzig Jahre nach der Vollendung. nischen Eintrübung ist bereits im Kopfsatz offen- fenheit. Gustav Mahler selbst dirigiert. So reiste er im Mai sichtlich, und sie wiederholt sich an wichtigen Ab-

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05)   schnitten im Scherzo und im Finale. Sie vollzieht gendes Porträt Almas darstellen soll. Als Brücke Der Finalsatz zählt mit seinen gigantischen Aus- Stand die Sprödigkeit von Gustav Mahlers sechster sich in langen Notenwerten über dem Marsch- zwischen den beiden Themen dient ein Choral, maßen zu Mahlers ausgedehntesten Sinfoniesät- Sinfonie anfangs einer weiten Verbreitung im We- rhythmus der Schlaginstrumente, wobei das von der aber nichts mit dem Bekenntnischarakter der zen überhaupt. Dem Hauptteil geht eine langsame ge, wurde ihre Bedeutung dennoch von Kennern den Trompeten strahlend intonierte Dur in der Bruckner-Sinfonien zu tun hat. In der Durchfüh- Einleitung voran, die Bruchstücke von Themen bald erkannt. So schrieb der Schönberg-Schüler Lautstärke abnimmt, um das schmerzlich-ele- rung gibt es einen Moment von idyllischer Ruhe, auftauchen und bald wieder verschwinden lässt. Alban Berg: „Es gibt doch nur eine VI. trotz der gische Moll der Oboen hervortreten zu lassen. Es bei dem sich die Bläser Bruchstücke des Alma-The- Nachdem ein Aufschrei der Violinen sofort aus der Pastorale.“ Seitdem wird immer wieder auf die ist bereits ein Beispiel für Mahlers präzise Klang- mas zuspielen, während die Geigentremoli den Höhe in die Tiefe abstürzt, kommt noch am Be- zukunftsweisenden Tendenzen dieser Musik hin- vorstellung und seine außerordentliche Kunst des Hintergrund bilden: An dieser Stelle setzt Mahler ginn des Finales jenes Motto mit dem charakteris- gewiesen: Die „Tragische“ ist die modernste und Instrumentierens, erlaubt doch selbst eine rie- erstmals Herdenglocken ein und beschreibt einen tischen Wechsel des Tongeschlechts vor. Auch hier kühnste aller Mahler-Sinfonien. sige Besetzung Transparenz und subtilste Farbwir- Augenblick seliger Weltabgeschiedenheit, wie ist ein Choral eindeutig negativ belegt, wie denn kungen. Großformal betrachtet sind die Schwer- man ihn dann im langsamen Satz so ergreifend auch der Hauptsatz überwiegend aus bereits be- Michael Tegethoff punkte der Sinfonie jedoch unzweifelhaft in die schön wieder findet. Die Reprise bestätigt den trü- kannten Elementen besteht. Dominierend ist der monumentalen Ecksätze verlagert, wohingegen gerischen Charakter von dieser Idylle. Marschrhythmus. Die kontrastierenden Themen die beiden knapper gehaltenen Mittelsätze wie können die tragische Grundstimmung nicht auf- Einschübe wirken. Weist das Scherzo den Wechsel von grotesk ver- heben, und die deutlichsten Bestätigungen sind zerrtem Hauptteil nach der Art eines mittelalter- jene Hammerschläge, die an formalen Gelenkstel- Mit dem ersten Satz werden die Gesetzmäßig- lichen Totentanzes und eines „altväterischen“ len „wie ein Axthieb“ in die Musik hineinfahren. keiten eines Sonatensatzes streng erfüllt, und Trios auf, so führt das Andante moderato in eine Waren ursprünglich drei Hammerschläge vorgese- schon die Wiederholung der Exposition entspricht ganz andere Welt. Dieser Satz mit seiner lyrischen hen, so hat der abergläubische Mahler bei der Re- genau den Konventionen. Von den beiden Haupt- Prägung ist ein reines Idyll und hat thematisch ei- vision der Partitur den letzten Schlag fortgelassen. themen zieht das erste mit seinem Marschrhyth- ne gewisse Verwandtschaft mit dem vierten der Am Ende der Sinfonie machen sich Hoffnungs- mus unbarmherzig in den Bann, während das „Kindertotenlieder“ („Oft denk’ ich, sie sind nur losigkeit und Untergangsstimmung breit. „schwungvolle“ Seitenthema angeblich ein klin- ausgegangen“).

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05)   Pariser Théâtre des Champs Elysées mit Francesco die Opernhäuser von Hamburg, Bordeaux, Cavallis Barockoper »Ormindo«. Gastengage- Lausanne, Strasbourg, Neapel und zuletzt an die ments beim Glyndebourne Festival, am Opern- English National Opera in London sowie die Oper haus in Lyon und an der Royal Scottish Opera in Sydney. Im Mai 2008 leitete er die Urauffüh- schlossen sich an. 1990 verpflichtete Myung- rung von Manfred Trojahns »La Grande Magia» Whun Chung den Dirigenten als stellvertreten- (»Der große Zauber«) mit der Staatskapelle Dres- den Generalmusikdirektor an die Bastille-Oper den an der Dresdner Semperoper. in Paris. Im Jahr 2007 wurde er in Würdigung seiner mu- Jonathan Darlington ist ein international gefrag- sikalischen Leistungen in die Reihe der »Fellows« ter Konzertdirigent. Mit dem Orchestre National der Royal Academy of Music aufgenommen. de France und dem Prager Rundfunk-Sinfonie- Orchester verbindet ihn eine regelmäßige Zusam- Jonathan Darlington menarbeit. Auch beim Schwedischen Kammer- Attraktive Programmgestaltung, musikantische Jonathan Darlington stammt aus der Umgebung orchester, dem Orchestra Sinfonica del San Leidenschaft und höchste Präzision im De- von Birmingham. Er erhielt seine Ausbildung an Carlo in Neapel und dem Orchestre Philharmo- tail prägen die Arbeit des britischen Dirigenten, der Universität Oxford und der Royal Academy nique de Strasbourg ist er häufig zu Gast. Kon- der in den vergangenen Jahren das Profil des of Music in London. Seine Dirigentenkarriere be- zerte in China und Taiwan brachten die ersten Orchesters entscheidend geformt hat. Was Dar- gann er bei Radio France, wo er bereits in frü- Begegnungen mit dem asiatischen Kontinent. lington auch tut, stets verbindet sich hoher Qua- hen Jahren mit einigen der bedeutendsten Mu- Seit 2002 wirkt Jonathan Darlington parallel zu litätsanspruch mit feurigem Enthusiasmus. Das sikerpersönlichkeiten unserer Zeit zusammen- seiner Duisburger Tätigkeit auch als Chefdiri- hat ihm die Sympathien des Publikums weit arbeitete – so etwa mit , Riccardo gent der Oper von Vancouver (Kanada). Weitere über Duisburgs Grenzen hinaus zugetragen. Muti und . 1984 debütierte er am Engagements führten Jonathan Darlington an

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05)   Mit Eugen Jochum hatten die Duisburger Phil- harmoniker in den dreißiger Jahren einen Gene- Geiger Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng und ralmusikdirektor von hohem internationalen An- Arthur Grumiaux. Heute sind so gefragte Künstler sehen. Die schwierige Aufbauarbeit nach dem wie Bruno Leonardo Gelber, Anna Gourari, Frank Krieg leistete sein Bruder Georg Ludwig Jochum, Peter Zimmermann, Antoine Tamestit und Claudio der dem Orchester bis 1970 vorstand. Eine lange Bohorquez gern gesehene Gäste. Phase künstlerischer Beständigkeit verbindet sich mit den Namen Miltiades Caridis, Lawrence Die zeitgenössische Musik hat in den Program- Foster, Alexander Lazarew und Bruno Weil. Seit men der Duisburger Philharmoniker traditionell der Jubiläumssaison 2002/2003 leitet der Brite einen hohen Stellenwert. Bedeutende Komponis- Jonathan Darlington als Generalmusikdirektor ten der Gegenwart wie Wolfgang Rihm, Mauricio die Geschicke der Duisburger Philharmoniker, der Kagel, Krzysztof Meyer, Jürg Baur und Man- seitdem den Charakter des Orchesters nachhal- fred Trojahn schrieben Werke für das Orchester. Die Duisburger Philharmoniker tig geprägt hat. Jonathan Darlington setzt diese Tradition mit wichtigen Premieren fort. Er hob Mauricio Kagels Mit ihrer mehr als 125jährigen Geschichte zäh- das später auch von Künstlerpersönlichkeiten Die Liste der Gastdirigenten ist lang und eindrucks- Orchesterwerk »Broken Chords« aus der Taufe und len die Duisburger Philharmoniker zu den traditi- wie Paul Hindemith, Carl Schuricht und Bruno voll: Alberto Erede, Carlos Kleiber und Horst Stein dirigierte zur Eröffnung der Neuen Mercatorhalle onsreichsten Orchestern Deutschlands. Nach ih- Walter geprägt wurde. Die Deutsche Erstauffüh- sind hier ebenso verzeichnet wie Christian Thiele- im April 2007 als deutsche Erstaufführung Tan rer Gründung im Jahre 1877 entwickelten sie sich rung von Anton Bruckners 9. Sinfonie zählt zu mann, Ton Koopman und Fabio Luisi. Immer Duns Sinfonie »Heaven-Earth-Mankind«. Kon- bald zu einem überregional beachteten Klang- den frühen Höhepunkten in der Geschichte der wieder konnten die Duisburger Philharmoniker zertreisen führten die Duisburger Philharmoni- körper, der namhafte Dirigenten anzog. Max Duisburger Philharmoniker, ebenso die Interpre- auch bedeutende Solisten verpflichten, so etwa ker u.a. in die Sowjetunion, die Niederlande, nach Reger und Hans Pfitzner waren die ersten pro- tation von Richard Strauss’ »Tod und Verklärung« die Pianisten Ferruccio Busoni, Vladimir Horo- Spanien, Finnland, Großbritannien, Griechenland minenten Gäste am Pult des jungen Orchesters, unter Leitung des Komponisten. witz, Claudio Arrau und Wilhelm Kempff oder die und China.

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) 10 11 Duisburger Philharmoniker Jonathan Darlington GustavMahler

The Complexity of Gustav Mahler’s »Tragic symphony« Gustav Gustav Mahler‘s Sixth Symphony is enigmatic. It Mahler is a work with a ‘Janus-faced’ appearance, which (1860 -1911) on the one hand strictly fulfils the conventions Symphony No. 6 in A minor of a classical symphony, but is on the other with a clearly structured sonata movement (”Tragic“; 1903-05) hand tonally brittle like no other of Mahler’s (exposition, development and reprise), slow symphonies. Also with regard to its meaning movement, scherzo and a finale which once the work isn‘t easily accessible, for here the again takes up the sonata form. The fact that a composer does not give pithy descriptions or densely related network of themes, motives and I. Allegro energico, ma non troppo. Heftig, aber markig 23:33 comprehension aids as in the case of the previous structures is laid over these four movements, II. Andante moderato 15:02 symphonies. On top of this the few references to contributes substantially to the uniform shape III. Scherzo. Wuchtig 13:09 its meaning are bordering on dubiosity. Not even of this composition. IV. Finale. Sostenuto – Allegro moderato – Allegro energico 31:16 the epithet »tragic« is authentic beyond doubt. The avoidance of a radiantly optimistic ending But firstly the Sixth symphony by Gustav Mahler to the Sixth Symphony, as can be found by fulfils the classic symphonic scheme as clearly most composers since Ludwig van Beethoven’s as no other work of this composer. This begins Fifth Symphony, and also elsewhere by Gustav to show itself in the sequence of movements, Mahler, is very striking. Although Mahler’s

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) 12 13 radiantly triumphant major finales always seem Composition to Essen in May1906 to introduce his Sixth Gustav Mahler‘s Sixth Symphony is mostly compulsive and unauthentic. In Mahler‘s Sixth Gustav Mahler wrote his »tragic« symphony in Symphony at the Musicians’ Festival of the performed with the epithet »the tragic«. Symphony the prospect of a happy solution is the summer months of the years 1903 and 1904. ‘Allgemeiner Deutscher Musikverein’ (Universal This title does not appear in the score, but is however excluded right from the start, therefore The circumstances didn‘t offer any reason for German Music Society). Gustav Mahler had nevertheless probably genuine. It appears on striding conspicuously in the opposite direction pessimism at that time because the successful already recognized the special status of this the program of the Viennese premiere and the to the »Fifth«. While the older work wandered director of the Viennese Court Opera had also composition early in time: »My VI. will pose young conductor Bruno Walter attested the fact from the opening funeral march to the cheerful found his family happiness: He married Alma questions which only a generation is allowed to that Mahler wanted to call this symphony his rondo finale, the hammer blows in the finale Schindler, and their two daughters were born in approach which has incorporated and digested »tragic« one. There are, by the way, also open now mark the catastrophe from which the hero 1902 and in 1904. But professionally Mahler was my first five«, he prophesied to his biographer questions regarding the positioning of the two never recovers. What exactly could be intended so busy that he had only the summer months left Richard Specht in 1904 shortly after producing middle movements: Originally the composer by that isn‘t free of speculation. It is said that for his own compositional work. He liked to spend the composition outlines. That he was right, can saw the scherzo as a second movement, and Gustav Mahler alluded to three strokes of his vacation in Maiernigg on the Wörthersee, be seen by its initial reception. After the Essen the andante moderato as the third, but on the fate which caught up with him soon after: and the Sixth Symphony was written here. In premiere the composition still appeared on the occasion of the Viennese performance in January the death of his elder daughter, the diagnosis the summer vacation of the year 1903 the two concert programs in the following season 1907 1907 he switched the order of the two middle of his own incurable heart condition and the middle movements and subsequently also a in Vienna, Munich, Leipzig and Dresden, but movements. Since then there is disagreement task of the directorship of the Viennese Court large part of the opening movement were drawn subsequently nothing much was heard of the amongst conductors, and it must be added that Opera. This however, would assume that up, while in the following year he was not able to work. Even the conductor, Mahler’s friend Willem the conductor Jonathan Darlington has placed the composer had prophetic abilities. Such work as quickly and its completion was achieved Mengelberg couldn‘t succeed in organizing a the slow movement before the scherzo again, in explanatory attempts, and also the conjuration only after his work on the »Kindertotenlieder« performance in Amsterdam, despite the fact accordance with the Viennese tradition. of the ghost of the first World War are always and an excursion to the Dolomites. that a real Mahler community had formed there. amazing, but nevertheless also take away It was in the United States in 1947 that Mahler’s decisive factors with regard to a work’s Gustav Mahler conducted most of the premieres »Sixth« was to be heard again for the first time ambiguity and openness. of his symphonies himself. Thus he travelled – more than forty years after its completion.

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) 14 15 Musical Observations In the first movement the structural order of in the style of a medieval dance of death and an clearest confirmation for this are the hammer Recurring major-minor changes in ‘Leitmotiv’ a sonata movement is strictly fulfilled and the »antiquated« trio, the andante moderato leads blows which are driven into the music at formal fashion are typical for Gustav Mahler’s repetition of the exposition already corresponds to a completely different world. This movement pivot points »like the blow of an axe«. Whereas Sixth Symphony. The importance of this exactly to convention. Of the two main themes with its lyrical character is a pure idyll and originally three hammer blows were planned, harmonious gloominess is already obvious in the first one mercilessly casts a spell with its thematically bears a certain relationship with the superstitious Mahler omitted the last blow the first movement and it recurs in important marching rhythm while the »sweeping« side the fourth of the »Kindertotenlieder« (»I often after his revision of the score. At the end of sections in the scherzo and in the finale. It theme is allegedly supposed to represent a think they have only gone out«). the symphony hopelessness and »dooms-day takes place through long held notes over portrait of Alma in sound. A chorale serves as a atmosphere« prevail. the marching rhythm of the percussion bridge between the two themes which, however, The final movement with its gigantic dimensions instruments whereby the radiantly sounding has nothing to do with the religious character actually belongs amongst Mahler‘s most Even if the brittleness of Gustav Mahler’s major key played by the trumpets decreases of Bruckner’s symphonies. In the development extensive symphonic movements. A slow Sixth Symphony stood in the way of a wide in volume to let the painfully elegiac minor there is a moment of idyllic calmness in which introduction is followed by the main part and acceptance in the beginning, its meaning was key of the oboes emerge. It is already an the wind section plays fragments of the Alma makes fragments of themes appear and, soon, nevertheless soon recognized by experts. And example of Mahler‘s precise concept theme to each other while a violin tremolo forms disappear again. After an outcry in the violins, so Schoenberg’s pupil Alban Berg wrote: of sound, and his extraordinary skills in the background: In this place Mahler uses cow falling suddenly from the heights into the »There is, after all, only one ‘Sixth’, in spite orchestration, for even the gigantic orchestra bells for the first time, and describes a moment depths, this motto with its characteristic of the pastoral.« Since then the trend-setting allows for transparency and subtlest colour of blissful solitude, as one then again finds in change of key happens at the beginning of tendencies of this music are pointed out time effects. Looked at from a formal point of the so movingly beautiful slow movement. The the finale again. Here once more, a chorale and again: The »Tragic« is the most modern view, however, the main emphases of the reprise confirms the deceitful character of this has obvious negative connotations, as does and boldest of all Mahler symphonies. symphony have undoubtedly been moved to idyll. the main movement, predominantly consisting the monumental outer movements, whereas of already known elements. The marching Michael Tegethoff the other two shorter movements seem more While the scherzo features the alternation rhythm dominates. The contrasting themes (Translation: Michael Millard) like slide-in units. between a grotesquely distorted main section cannot lift the tragic, prevailing mood and the

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) 16 17 Jonathan Darlington the Royal Scottish Opera. 1990 Myung-Whun and to the opera in Sydney. In May 2008 he tradition, being able to look back on a history Attractive programmes, musicianly passion and Chung engaged the conductor as Deputy Music conducted the World Premiere of Manfred of more than 125 years. After its foundation the highest precision towards details stamp Director at the Bastille Opera in Paris. Trojahns »La Grande Magia« (»The Grand in 1877 it soon developed into a nationally the work of the British conductor, who has Magic«) with the Staatskapelle Dresden at the respected orchestra, attracting renowned significantly moulded the profile of the orchestra Jonathan Darlington is an internationally popular Semperoper in Dresden. conductors. Max Reger and Hans Pfitzner in the past years. Whatever Darlington does, concert conductor. He has a regular working were the first prominent guests on the rostrum his high demand for quality always mixes with relationship with the Orchestre National de In 2007, in honour of his services to music, he of the young orchestra, which was later also fiery enthusiasm. Thus he has gained audience France and with the Prague Radio Symphony was made a Fellow of the Royal Academy of moulded by artistic personalities such as Paul popularity far beyond Duisburg’s borders. Orchestra. He also makes regular guest Music. Hindemith, Carl Schuricht and Bruno Walter. appearances with the Swedish Chamber The German premiere of Anton Bruckner’s 9th Jonathan Darlington comes from the Birming- Orchestra, with the Orchestra Sinfonica del symphony numbers among early highlights ham area. He was educated at Oxford University San Carlo in Naples, and with the Orchestre in the history of the Duisburg Philharmonic and at the Royal College of Music in London. Philharmonique de Strasbourg. His first Orchestra, as does the performance of Richard His conducting career began with Radio France, encounters with the asiatic continent were Strauss’ »Tod und Verklärung« under the baton where already in early years he worked together concerts in China and Taiwan. Since 2002, of the composer himself. with some of the most significant musical parallel to his Duisburg activities, Jonathan personalities of our time – for example with Darlington is also chief conductor of the Opera In Eugen Jochum the Duisburg Philharmonic Pierre Boulez, and Olivier in Vancouver (Canada). Orchestra had in the 1930’s a music director Messiaen. In 1984 he made his debut at the of high international repuatation. After the war Parisian Théâtre des Champs Elysées with Further engagements have taken Jonathan the difficult reconstructing work was managed Francesco Cavallis baroque opera »Ormindo«. Darlington to the opera houses in Hamburg, The Duisburg Philharmonic Orchestra by his brother Georg Ludwig Jochum who was Guest appearances took him to the Glynde- Bordeaux, Lausanne, Strasbourg, Naples and The Duisburg Philharmonic Orchestra ranks the director of the orchestra until 1970. A long bourne Festival, to the Opera in Lyon, and to also to the English National Opera in London with those orchestras in Germany richest in phase of artistic continuance is connected

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) 18 19 NEU! Für den audiophilen LP-Liebhaber:

Unter dem Titel ARTISTIC FIDELITY – REFERENCE RECORDING erscheinen nun ausgewählte Einspielungen der LIVING CONCERT SERIES als klassische with the names Miltiades Caridis, Lawrence Contemporary music traditionally enjoys a high Vinyl-LP in exquisiter 180g-Pressung. Foster, Alexander Lazarew and Bruno Weil. ranking in the programmes of the Duisburg Das künstlerische Geschehen vor dem Mikrophon sowie die Spontaneität und Natürlichkeit der Live-Aufführung werden aufs Vortrefflichste reproduziert, durch eine ausgeklügelte Since the jubilee season in 2002/2003 the Philharmonic Orchestra. Major composers Kombination der besten Technologien aus 50 Jahren Audiotechnik. Briton Jonathan Darlington guides the fortunes of today such as Wolfgang Rihm, Mauricio Die LP wird zum hochmodernen Tonträger, der neue Maßstäbe setzt: of the Duisburg Philharmonic Orchestra as Kagel, Krzysztof Meyer, Jörg Baur and Manfred Mit ausgesprochen sonorem Klang, grandioser Dynamik und mitreißend musikalischer Intensität. music director. Since that time he has Trojahn have written works for the orchestra. Erfahren Sie Musikgenuss pur, und ein rundum beeindruckendes »Konzerterlebnis«. substantially moulded the character of the Jonathan Darlington is continuing this tradition orchestra. with important premieres. He initiated Mauricio Dmitri Schostakowitsch Kagel’s orchestral work »Broken Chords« Sinfonie Nr. 15 The list of guest conductors is long and and conducted the German Premiere of Tan Duisburger Philharmoniker impressive. Alberto Erede, Carlos Kleiber and Dun’s symphony »Heaven-Earth-Mankind« Jonathan Darlington Horst Stein, but also Christian Thielemann, Ton on the occasion of the opening of the ‘Neue Koopman and Fabio Luisi. Again and again the Mercatorhalle’ in April 2007. Concert tours „Hier zeigt sich wieder einmal, Duisburg Philharmonic Orchestra has been took the Duisburg Philharmonic Orchestra to wie klangliche und interpretatorische able to engage major soloists, such as the the Soviet Union, the Netherlands, to Spain, Höchstleistungen Hand in Hand gehen pianists Ferruccio Busoni, Vladimir Horowitz, Finland, Great Britain, Greece and China, among können, um Musikhören zu einem wahren Vergnügen zu machen.“ Claudio Arrau and Wilhelm Kempff, or the other countries. Analog Aktuell 1/2008 violinists Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng „Eine der großen Sinfonien des letzten Sinfonikers and Arthur Grumiaux. Today sought after Katalognummer ACO-LP 20607 in einer bewegenden Interpretation!“ LP Magazin 2/2008 artists such as Bruno Leonardo Gelber, Anna „Ein audiophiles Kleinod“ Gourari, Frank Peter Zimmermann, Antoine Audio 01/2008 „Ein audiophiler Knüller durch weite Dynamik und wuchtige Tamestit and Claudio Bohorquez are very Basstrommel. Hinzu kommt, dass die spannungsvolle Interpretation namhafteren Einspielungen, wie der von Haitink bei Decca, locker welcome guests. standhält.“ Stuttgarter Zeitung 26.02.2008

Gustav Mahler | Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) ARTISTICGustav FIDELITYMahler | Symphonie| REFERENCE Nr. 6RECORDING a-moll („Tragische“; 1903-05) 20 Weltweit im Vertrieb von Audio Int’l www.audio-intl.com21 Ebenfalls erhältlich als 180g-Vinyl: Weitere CDs bei ACOUSENCE classics

Nikolai Rimsky-Korsakov André Jolivet SCHEHERAZADE Konzert für Klavier und Orchester (1950) – Symphonische Suite op.35 Klavier Duisburger Philharmoniker Maurice Ravel / Marius Constant Jonathan Darlington „Gaspard de la nuit“ (Orchesterfassung) »Homogenität, Dynamik und Detailreichtum sind beispielhaft. Das Orchester bleibt selbst während komplexer Passagen ent- spannt, durchhörbar und extrem räumlich. Es ist kaum möglich, Claude Debussy / Bernardo Molinari einen Aspekt herauszugreifen – diese auch interpretatorisch sehr „L’isle joyeuse“ (Orchesterfassung) ansprechende Einspielung der spätromantischen Komposition ist rundum perfekt« STEREO 09/2008 Katalognummer ACO-CD 20808 Duisburger Philharmoniker Katalognummer ACO-LP 20908 Jonathan Darlington

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Gustav Mahler (1860 -1911) Symphonie Nr. 6 a-moll („Tragische“; 1903-05) Symphony No. 6 in A minor (”Tragic“)

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Aufnahmeleitung, Aufnahmetechnik / recording producer, recording engineer: Ralf Koschnicke, Ralf Kolbinger • Mischung, Schnitt / mixing engineer, editor: Ralf Koschnicke • Produzent / producer: Ralf Koschnicke • Technik / recording facilities: ACOUSENCE recording mobile / ACOUSENCE recordings • Aufnahmeort / Recording location: Mercatorhalle Duisburg, 18./19.06.2008 • Grafikdesign / artwork: Harald Priem, [trans-ponder.de] crossmediale konzeption & gestaltung Titelgemälde / Cover Painting: Franz Marc: Kämpfende Formen (1914) / Pinakothek der Moderne, München • Fotograf / photography: Blauel/Gnamm, ARTOTHEK

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