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Seit 1865 Wenn’S Um Geld Geht – Sparkasse

Seit 1865 Wenn’S Um Geld Geht – Sparkasse

Wenn’s um Geld geht s Kreissparkasse Grafschaft

Jahresbericht 2015

seit 1865 Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. Als Marktführer im südlichen Teil des Landkreises Diepholz engagieren wir uns im wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich. Inhalt

Inhalt

Sitz der Sparkasse und Geschäftsstellen, Träger ...... 4

Das Geschäftsgebiet ...... 5

Lagebericht des Vorstandes ...... 6

Entwicklung des Kundenkreditgeschäfts, der Kundeneinlagen und der Bilanzsumme ...... 44

Jahresabschluss Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ...... 45 Anhang in gekürzter Form ...... 49

Bericht des Verwaltungsrates ...... 66

3 Sitz der Sparkasse und Geschäftsstellen

Sitz der Sparkasse und Geschäftsstellen

Hauptstelle Diepholz, Sparkassenstraße 1 Telefon 05441 91-0 Telefax 05441 91-5199 [email protected] Internet www.kreissparkasse-diepholz.de

Geschäftsstellen Diepholz-Süd Ehrenburg Eydelstedt Kirchdorf Lemförde Neuenkirchen Schwaförden Ströhen

Träger Landkreis Diepholz Diepholz, Niedersachsenstraße 2 Telefon 05441 976-0 Telefax 05441 976-1726

4 Jahresbericht 2015

Das Geschäftsgebiet

5 Lagebericht des Vorstandes

Lagebericht 20151

Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse ist ein regionales Wirt- Vorstand der Die Sparkasse ist gemäß § 3 NSpG eine schaftsunternehmen mit der Aufgabe, Kreissparkasse Grafschaft Diepholz: Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist die geld- und kreditwirtschaftliche Ver- (v. l.) Claus Nordsieck Mitglied des Sparkassenverbands Nie- sorgung der Bevölkerung und der Wirt- (Vorstandsmitglied), dersachsen (SVN), Hannover, und über schaft insbesondere im satzungsrecht- Ralf Finke (Vorsitzender) diesen dem Deutschen Sparkassen- und lichen Geschäftsgebiet sicherzustellen. Giroverband e.V. (DSGV), Berlin und Daneben ist das soziale und kulturelle Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amts- Engagement der Sparkasse zu nennen. gericht Walsrode unter der Nummer HRA Im Rahmen der Geschäftsstrategie sind 100146 im Handelsregister eingetragen. die Grundsätze unserer geschäftspoli- tischen Ausrichtung zusammengefasst Träger der Sparkasse ist der Landkreis und in die operativen Planungen einge- Diepholz. Geschäftsgebiet der Sparkasse arbeitet. Die überge­ordneten Ziele sind ist der südliche Teil des Landkreises in einer Geschäfts- und Risikostrategie Diepholz. Die Sparkasse ist Mitglied niedergelegt. Durch die zielorien- im bundesweiten institutsbezogenen tierte Bearbeitung der strategischen ­Sicherungssystem der Sparkassen- Geschäftsfelder soll die Aufgaben­ Finanzgruppe. Das aus Sparkassen, Lan- erfüllung der Sparkasse über die Aus- desbanken und Landesbausparkassen schöpfung von Ertragspotenzialen bestehende überregionale Sicherungs- sowie Kostensenkungen sichergestellt system gewährleistet, dass im Bedarfs- werden. Die Strategie wurde mit dem fall ausreichend Mittel zur Verfügung ­Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert stehen, um die Forderungen der Kunden und innerhalb des Hauses kommuniziert. und auch das Institut selbst zu schützen.

1 Aus rechentechnischen Gründen können im Anhang Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit (TEUR, % usw.) auftreten.

6 Jahresbericht 2015

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und Bau­investitionen, die insgesamt nur branchenbezogene wirtschaftliche um 0,2 % zulegten. Der Wohnungsbau Rahmenbedingungen im Jahr 2015 verlief zwar recht gut, allerdings lagen öffentlicher und gewerblicher Bau im Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Minus. Für den deutschen Arbeitsmarkt Weltweit verloren die Schwellenländer wurde erneut ein Rekord bei der Zahl 2015 weiter an Dynamik. Hier setzte der Erwerbstätigen gemeldet: Erstmals sich die Entwicklung aus dem Vorjahr wurde hierzulande die Marke von 43 Mio. fort. Einige größere Länder sind 2015 erreicht. Die Arbeitslosenquote ist leicht sogar in ausgeprägte Krisen gerutscht. auf 6,4 % zurückgegangen. Das verfüg- ­Dagegen war das Wachstum in den bare Einkommen der privaten Haushalte Industrieländern zuletzt wieder etwas war um 2,8 % höher als ein Jahr zuvor, robuster. Die USA und das Vereinigte was genügte, um das Wachstum der Königreich führen die Entwicklung an. Konsumausgaben zu finanzieren. Die Aber auch im Euroraum hat sich die Sparquote der privaten Haushalte stieg – Erholung 2015 fortgesetzt und gefestigt. ungeachtet der niedrigen Zinsen – leicht In einigen früheren Krisenländern, etwa von 9,5 % 2014 auf 9,7 % 2015. Spanien und Irland, läuft diese Erholung sogar mit deutlich überproportionalem Entwicklung im Geschäftsgebiet Tempo ab. Insgesamt stellt der Inter- In unserem Geschäftsgebiet sind aktuell nationale Währungsfonds (IWF) eine weiterhin keine abweichenden Ten- Abschwächung des Wachstumstempos denzen gegenüber der wirtschaftlichen der Weltwirtschaft von 3,4 % 2014 auf Gesamtentwicklung erkennbar. Die rela- nur noch 3,1 % 2015 fest. tiv wenigen Großbetriebe verzeichnen weiterhin eine gute Auslastung. Gleiches Das Wachstum der deutschen Wirtschaft gilt für die Zulieferer- bzw. Nachbearbei- erreichte nach der ersten amtlichen tungsbetriebe. Schätzung 1,7 % und liegt damit im Mittelfeld des Euroraums. Das Wachs- Der Einzelhandel verzeichnete zwar ein tum verlief dabei recht gleichmäßig besseres Weihnachtsgeschäft als im in den einzelnen Quartalen, ohne von Vorjahr, war aber insgesamt nicht zufrie- den geopolitischen Risiken und ­Krisen den. Profiteure der unverändert hohen grundlegend erschüttert zu werden. Konsumbereitschaft sind die größeren Wachstumstreiber war die starke Einkaufszentren und der Online-Handel. ­binnenwirtschaftliche Nachfrage, die allein 1,6 %-Punkte der Gesamtwachs- Bei der Landwirtschaft ist die Preisent- tumsrate ausmacht. Auch der Konsum wicklung in den Bereichen Milch und expandierte kräftig. Die Bruttoanlage­ Schweine weiterhin völlig unbefriedi- investitionen wuchsen 2015 mit 1,7 % gend. Es zeigen sich zunehmend Liquidi- nur halb so schnell wie 2014. Enttäu- tätsbelastungen. Im Dezember 2015 zur schend verlief die Entwicklung bei den Verfügung gestellte öffentliche Kredite

7 Lagebericht des Vorstandes

zur Liquiditätsverbesserung verzeichne- Entwicklung der Kreditwirtschaft ten eine rege Nachfrage. Der Geflügel­ In der Kreditwirtschaft setzen sich die bereich verläuft im Gegensatz dazu sta- Entwicklungen der vergangenen Jahre bil und zeigt sich sehr robust am Markt. fort. Prägend bleiben der sich kontinu- Zufriedenstellend verläuft auch der Rind- ierlich verschärfende regulatorische fleischmarkt. Die für unser Geschäftsge- ­Rahmen und die Bedingungen des biet bedeutende Kartoffelernte verlief ­Marktes mit niedrigen Zinsen, zuneh- bei gestiegenen Preisen unterschiedlich. mendem Wettbewerb und den Heraus- Die Kauf- und Pachtpreise für landwirt- forderungen der Digitalisierung. Die schaftliche Flächen bewegen sich unver- Rahmenbedingungen sorgen für einen ändert auf einem sehr hohen Niveau. Rückgang der Erträge auf der einen und gleichzeitig für einen Anstieg der Im Wohnungsmarkt verzeichneten wir Kosten auf der anderen Seite. Dies führt eine unverändert hohe Nachfrage nach zu Anpassungszwängen in den Kredit­ Neu- und Gebrauchtimmobilien. Eine instituten. zunehmende Anzahl unserer Kommunen weist inzwischen neue Baugebiete aus. Entwicklung des Zinsniveaus Die Auftragslage der Handwerker ist Mit ihrem Anleihekaufprogramm hat weiterhin sehr gut. Hier trübt lediglich die EZB auf die anhaltend schwache der beginnende Fachkräftemangel die Preisentwicklung reagiert. Seit März Aussichten. 2015 erwerben die EZB und die natio- nalen Notenbanken Covered Bonds, Die Touristiksaison rund um den Düm- Asset Backed Securities und vor allem mer ist relativ gut verlaufen. Die dortigen Staatsanleihen in einem Volumen von Betriebe zeigten sich mit der Entwick- 60 Mrd. EUR monatlich. Auch wenn lung zufrieden. angesichts der konjunkturellen Erholung und einer gedrehten Entwicklung bei Im Energiebereich waren nennenswerte den Kreditbeständen keine Deflations­ Investitionen in den Bereichen Biogas gefahren mehr akut sind, hat die EZB im und Photovoltaik nicht zu verzeichnen. Dezember 2015 noch einmal expansive Motor der Entwicklung bleibt der Wind- Maßnahmen beschlossen. Das Ankauf- kraftbereich. Hier stehen 2016 einige programm wurde zeitlich verlängert und Projekte zur Umsetzung an. damit im Zielvolumen aufgestockt. Mit dem Beschluss der EZB vom 10.03.2016 Die Arbeitslosenquoten liegen in wurde das Ankaufprogramm auf 80 Mrd. ­unserem Geschäftsgebiet weiterhin EUR monatlich erhöht und auf Unterneh- unter dem Bundesdurchschnitt. Sie mensanleihen guter Bonität erweitert. lagen Ende Dezember 2015 in Diepholz Ein Ende der Niedrigzinsphase ist im bei 5,4 % und in Sulingen bei 5,0 %. Euroraum somit weiterhin nicht in Sicht.

8 Jahresbericht 2015

Festakt zum 150-jährigen Jubiläum

Veränderungen der rechtlichen institutsbezogene Sicherungssystem als Rahmenbedingungen im Jahr 2015 Einlagensicherungssystem nach dem Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 ­wurde EinSiG anerkannt. die europäische Sanierungs- und Abwicklungsrichtlinie (BRRD) im Rahmen Daneben sind ab dem 1. Oktober 2015 des BRRD-Umsetzungsgesetzes in natio- die aufsichtsrechtlichen Anforderun- nales Recht umgesetzt. Dadurch wurde gen an die Erfüllung der Liquiditäts­ u. a. die bisherige deutsche Banken­ deckungsquote (Liquidity Coverage abgabe durch eine europäische Banken­ Ratio - LCR) zu beachten. abgabe abgelöst, für die tendenziell höhere jährliche Beiträge anfallen. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs Am 3. Juli 2015 ist das Einlagensiche- Die Kreissparkasse Grafschaft Diepholz rungsgesetz (EinSiG) in Kraft getreten. hat sich im Geschäftsjahr 2015 erneut Damit hat der deutsche Gesetzgeber die überzeugend behauptet. Mit Finanz- europäische Einlagensicherungsricht- dienstleistungen zu attraktiven Preisen, linie 2014/49/EU in nationales Recht qualifizierter Beratung und Kundennähe umgesetzt. Die Sparkassen-Finanz- trat sie dem nach wie vor hohen Wett- gruppe hat ihr Sicherungssystem an die bewerb entgegen und erzielte ein im Vorgaben dieses Gesetzes angepasst. Verbandsvergleich überdurchschnittlich Die Bundesanstalt für Finanzdienst­ gutes Ergebnis. leistungsaufsicht (BaFin) hat dieses

9 Lagebericht des Vorstandes

Landwirte-Forum mit Albert Deß

Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. EUR Mio. EUR in % in % Geschäftsvolumen *) 1.684,0 51,1 3,1 8,1 Bilanzsumme 1.645,5 45,0 2,8 7,9

*) Bilanzsumme zzgl. Eventualverbindlichkeiten

Vor dem Hintergrund der konjunktu­ lich für die positive Entwicklung von rellen Rahmenbedingungen bewerten Geschäftsvolumen und Bilanzsumme war wir die Geschäftsentwickung im 150-jäh- in erster Linie das überdurchschnittliche rigen Jubiläumsjahr der Sparkasse als Wachstum unserer Kundeneinlagen. erfreulich. Das Geschäftsvolumen konnte um 51,1 Mio. EUR und die Bilanzsumme Wir sind das größte regionale um 45,0 Mio. EUR gesteigert werden. ­Kreditinstitut vor Ort; im abgelaufenen Das Wachstum lag dabei über unseren Geschäftsjahr konnten wir unsere Markt- ursprünglichen Erwartungen. Ursäch- führerschaft erneut behaupten.

Aktivgeschäft (einschließlich ­Passiv-Posten 1 unter dem Strich)

Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. EUR Mio. EUR in % in % Kundenkreditvolumen 1.205,2 51,7 4,5 9,2 darunter: Kontokorrentkredite 41,1 2,9 7,6 -8,6 Grundpfandrechtlich gesicherte 419,4 19,5 4,9 3,9 Forderungen sonstige Darlehen und Kredite 705,9 23,2 3,4 13,6 Treuhandkredite 0,2 -0,1 -33,3 -40,0 Avalkredite 38,5 6,1 18,8 14,5 Forderungen an Kreditinstitute und Guthaben­ 21,9 10,1 85,6 98,3 bei der Deutschen Bundesbank Wertpapiervermögen 418,4 -10,1 -2,4 7,3

10 Jahresbericht 2015

Kundenkreditvolumen Guthaben bei der Bundesbank unter­ Obwohl das hohe Vorjahreswachstum halten. des Kundenkreditvolumens nicht erreicht wurde, lag der Zuwachs mit Wertpapiervermögen 4,5 % etwas über unseren Erwartungen Das Wertpapiervermögen lag mit und entsprach in etwa der Entwicklung 418,4 Mio. EUR (-10,1 Mio. EUR) unter im Durchschnitt der Sparkassen des dem Vorjahresniveau und bestand ­niedersächsischen Verbandsgebietes. größtenteils aus zwei Spezialfonds. Der Spezialfonds zur Erfüllung der Liquidi- Bestandszuwächse konnten vor allem tätsdeckungsquote war überwiegend bei den Wohnungsbaukrediten und den in Staatsanleihen, Pfandbriefen und gewerblichen Krediten erzielt werden. in Unternehmensanleihen investiert, Das Wachstum vollzog sich hauptsäch- ­während der Anlageschwerpunkt des lich im langfristigen Bereich. Unsere weiteren Spezialfonds bei Immobilien- Kunden nutzten die im langjährigen fonds, Zielfonds im Rentenbereich und ­Vergleich nach wie vor sehr günstigen einem Kreditfonds lag. Konditionen und bevorzugten überwie- gend langfristige Zinsfestschreibungen. Der Rückgang des Wertpapiervermögens resultierte insbesondere aus Fälligkeiten­ Insgesamt übertrafen die neuen und Verkäufen im eigenen Anlage­ ­Kredit- und Darlehenszusagen das bestand. hohe Vor­jahresniveau und beliefen sich an gewerbliche Kreditnehmer auf Bei der Struktur unserer Wertpapier­ 197,7 Mio. EUR und an private Kredit- anlagen wird Wert auf eine breite nehmer auf 92,0 Mio. EUR. ­Diversifikation der Anlageformen sowie die Auswahl unterschiedlicher Anlage- Forderungen an Kreditinstitute strategien für verschiedene Portfolioteile und die Deutsche Bundesbank gelegt. Die Forderungen an Kreditinstitu- te und Guthaben bei der Deutschen Beteiligungen / Anteilsbesitz ­Bundesbank bestehen überwiegend aus Der Anteilsbesitz der Sparkasse per Anlagen bei der Deutschen Bundesbank. 31.12.2015 von 11,1 Mio. EUR entfiel Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus mit 10,0 Mio. EUR auf die Beteiligung am wurden mit 13,1 Mio. EUR in Relation zur SVN. Gegenüber dem Vorjahr ergaben Bilanzsumme weiterhin nur relativ kleine sich keine Veränderungen.

11 Lagebericht des Vorstandes

Passivgeschäft

Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. EUR Mio. EUR in % in % Mittelaufkommen von Kunden 1.133,5 91,4 8,8 0,6 darunter: Spareinlagen 471,0 -2,7 -0,6 -3,0 Sparkassenbriefe 5,7 -8,6 -60,1 21,2 Inhaberschuldverschreibungen 16,2 11,0 211,5 33,3 Termineinlagen 6,3 0,0 0,0 -41,7 Sichteinlagen 634,3 91,7 16,9 4,2 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 310,1 -65,5 -17,4 31,2

Mittelaufkommen von Kunden das festverzinsliche Sparkassenzertifikat. Das Mittelaufkommen von Kunden (Kun- Eigene Inhaberschuldverschreibungen im deneinlagen einschließlich verbriefter Ver- Kundengeschäft, Termineinlagen und das bindlichkeiten) stieg sowohl im Vergleich Sparkassen-Renditekonto flexibel werden zum Vorjahr als auch im Verbandsvergleich nicht mehr aktiv angeboten. überdurchschnittlich an. Wachstumsträger waren vor dem Hintergrund des extrem Die Gesamtersparnis, also der Zuwachs der niedrigen Zinsniveaus kurzfristig verfüg­ bilanzwirksamen Anlagen zuzüglich der bare Einlagen, darunter bilanziell den Wertpapieranlagen, erreichte 98,1 Mio. EUR. Sichteinlagen bzw. den variabel verzins­ lichen Spareinlagen zugeordnete Produkte. Verbindlichkeiten gegenüber Damit lag das Wachstum unserer Kunden- Kreditinstituten einlagen deutlich über unseren ursprüng­ Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­ lichen Einschätzungen. instituten bestanden überwiegend aus ­Aufnahmen zur Finanzierung des In dem aktuellen Zinsumfeld bevor- lang­fristigen Kreditgeschäfts und aus zugten unsere Kunden in erster Linie institutionellen Tages- und Termingeld- liquide bzw. kurzfristige Anlageformen. aufnahmen. Gegenüber dem Vorjahr ver- Bestandszuwächse konnten bei normal- ringerte sich die ­Position insbesondere verzinslichen Spareinlagen, dem variabel bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten der verzinslichen Sparkassenbuch Plus mit ­Sparkasse um insgesamt 65,5 Mio. EUR. einer einjährigen Kündigungsfrist, Raten- sparverträgen, Sichteinlagen und den zu Dienstleistungen und Geldmarktkonditionen verzinsten privaten außerbilanzielle Geschäfte Sparkassen-Geldkonten verzeichnet wer- den. Rückläufig entwickelten sich hinge- Dienstleistungen gen das Sparkassen-Zuwachssparen mit Das Geschäftsjahr 2015 war im Bereich der vorzeitiger Verfügungsmöglichkeit und Dienstleistungen durch Zuwächse im Wert-

12 Jahresbericht 2015

„Knack den Tresor” in der Sparkasse Diepholz

papier-, Bauspar- und Auslandsgeschäft im Wesentlichen das stark gestiegene geprägt, während im Versicherungs- und Volumen an Devisenhandelsgeschäften im Immobilienvermittlungsgeschäft die bemerkbar. Vorjahresergebnisse nicht erzielt werden konnten. Insgesamt konnten die Umsätze im Dienst- leistungsgeschäft unsere Erwartungen Die Wertpapierumsätze nahmen gegen- übertreffen. Die erzielten Provisionserlöse über dem Vorjahr deutlich zu und erreich- erhöhten sich um 9,7 %. ten 176,2 Mio. EUR. Damit lagen sie über unserem prognostizierten Wert. Das nied- Derivate rige Zinsniveau führte zu einer Belebung Derivative Finanzinstrumente dienten aus- des Wertpapierumsatzes mit Aktien und schließlich der Sicherung eigener Positio- Investmentfonds. Dabei stiegen die Brutto­ nen und nicht spekulativen Zwecken. Eine erträge gegenüber dem Vorjahr um 17,8 %. Gliederung, wie sich die Kontrakte nach Art und Umfang sowie nach Fristigkeiten und Im Immobilienvermittlungsgeschäft ­konnte Kontrahenten verteilen, ist dem Anhang mit 16,9 Mio. EUR ein gutes Ergebnis zum Jahresabschluss zu entnehmen. erzielt werden. Infolge eines knapper wer- denden Vermittlungsangebotes wurde das Eigenhandel sehr gute Vorjahresergebnis nicht erreicht. Die Eigenhandelsgeschäfte wurden vor- wiegend im Rahmen von zwei großen Im Geschäftsjahr wurden Bausparver­ Spezialfonds mit mehreren Segmenten träge mit einem Volumen von insgesamt (Masterfondslösung) vorgenommen. Das 35,5 Mio. EUR abgeschlossen und über­ Hauptaugenmerk der Sparkasse lag dabei trafen damit das Vorjahresergebnis deut- in der Begleitung der Fondsmanager und lich. Der Absatz wurde vor allem durch eine im Risikocontrolling. gestiegene Nachfrage nach Wohnungs­ baufinanzierungen forciert. Investitionen / Wesentliche Baumaßnahmen und An Sach-, Lebens- und Rentenversiche- technische Veränderungen rungen (einschließlich der VGH-Pensions- Im Jahr 2015 bildete die begonnene Erwei- kasse) konnte eine Beitragssumme von terung unserer Hauptstelle den Schwer- 14,0 Mio. EUR vermittelt werden. Das gute punkt unserer baulichen Aktivitäten. Die Vorjahresergebnis wurde dabei nicht ganz wesentlichen Maßnahmen im Technikum- erreicht und die in 2015 erzielte Beitrags- feld konzentrierten sich auf den Bereich der summe lag unter dem prognostizierten Informations- und Kommunikationstechnik. Wert. Personal- und Sozialbereich Die Umsätze im Auslandsgeschäft ­konnten Die Gesamtzahl der Beschäftigten erhöhte gegenüber dem Vorjahr um 9,9 % ge- sich gegenüber dem Vorjahr von 362 auf steigert werden. Hierbei machte sich 371, von denen 216 vollzeitbeschäftigt

13 Lagebericht des Vorstandes

Jubiläumsbaby-Aktion in der Regionaldirektion Sulingen

und 129 teilzeitbeschäftigt sowie 26 in der wertige Beratungsleistungen. Daneben ist Ausbildung sind. Wir verfolgen das Ziel, es der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz die Gesamtmitarbeiterkapazität auf den wichtig, leistungsfähige Mitarbeiter aktiv ermittelten Personalbedarf zu begrenzen, an die Sparkasse zu binden. Deshalb wer- so dass wir die altersbedingte Fluktuation den die Mitarbeiter u. a. durch individuelle nutzen und entsprechend zurückhaltend Maßnahmen gefördert. Schwerpunkte einstellen. Daneben flankieren wir diesen unserer Personalentwicklung bildeten Weg, indem wir unsere Geschäftsprozesse im vergangenen Jahr neben verhaltens­ kontinuierlich optimieren. orientiertem Training im verkäuferischen Bereich und speziellen Seminaren und Von den Mitarbeitern sind 179 in der ­Studiengängen zur fachlichen Weiter­ Kundenberatung und -betreuung sowie in bildung auch persönlichkeitsbildende den Fachbereichen tätig. Von den 8 Aus- Schulungen auf dem Gebiet der Führung. zubildenden, die 2015 ihre Ausbildung mit Erfolg beendeten, haben wir 6 in ein Ange- Die Sparkasse verfolgt das Ziel, u. a. durch stelltenverhältnis übernommen. Die Quote flexible Teilzeitregelungen, den Mit­ der Auszubildenden, gemessen am gesam- arbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute ten Personalbestand, betrug 7,0 %. Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Anforderungen und zur lang- Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fristigen und nachhaltigen Sicherung des gebührt für ihren Einsatz und für die notwendigen Fach- und Führungskräfte­ erbrachten Leistungen ein ausdrücklicher bestandes bilden wir unsere Mitarbeiter Dank. aus und stetig weiter. Ein wesentlicher Baustein im Rahmen der Fortbildung unse- Kundenbeziehungen rer Mitarbeiter ist die weitere Verbesse- Die Kreissparkasse Grafschaft Diepholz rung der Beratungsqualität. Zusammen mit besteht seit 1865 und ist ein modernes unseren Verbundpartnern stellen wir für Finanzdienstleistungsunternehmen mit jeden Kunden aus einem breiten Portfolio rd. 67.000 Kunden. Als Finanzpartner der unterschiedlichster Finanzprodukte und ­Bürger im südlichen Landkreis Diepholz Dienstleistungen sein individuelles Ange- und der dort ansässigen Unternehmen bot zusammen. Unser umfassendes Finanz- steht die Kreissparkasse Grafschaft konzept zu beraten, braucht nicht nur viel ­Diepholz für Kundennähe, Kompetenz und Feingefühl, sondern auch eine sichere Vertrauen. Ein enges Geschäftsstellennetz Wissensbasis, die stets auf dem aktuellen mit 19 Geschäftsstellen und der Haupt- Stand ist. Ein hoher Anteil an Fachprüfun- stelle in Diepholz liefert den Kunden vor gen und vergleichbaren Abschlüssen sowie Ort eine flächendeckende Versorgung mit ein modular aufgebautes Fortbildungskon- sämtlichen Finanzdienstleistungen: Vom zept bilden dabei die Grundlage für hoch- Girokonto über die Baufinanzierung bis

14 Jahresbericht 2015

zur Altersvorsorge bietet die Sparkasse ­fördern wir die Entwicklung und Attrakti- alles aus einer Hand. Als Kreditinstitut für vität der Region. Bedingt durch zahlreiche den Mittelstand ist die durch Kompetenz Jubiläums-Sonderspenden betrug das und Kontinuität geprägte Förderung von gesamte Förderaufkommen im Jahre 2015 Handel, Gewerbe, Handwerk und Landwirt- stolze 858 TEUR. Es wurden soziale Ein- schaft ein zentraler Aspekt des öffentlichen richtungen, Kultur, Sport, Umwelt, Wissen- Auftrages der Kreissparkasse Grafschaft schaft, Forschung und Bildung unterstützt Diepholz. Mit den öffentlichen Einrich- sowie Infrastrukturmaßnahmen und Wirt- tungen, den Vereinen, Verbänden, dem schaft gefördert. Landkreis Diepholz sowie den Städten und Gemeinden der Region besteht eine enge Stärkung der Region und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Verbundenheit der Kreissparkasse Dabei steht der persönliche Kontakt im Grafschaft Diepholz zu ihrem Geschäfts- Mittelpunkt der Geschäftsbeziehung, ob zu gebiet, dem südlichen Landkreis Privatkunden oder Unternehmen, und ist ­Diepholz, zeigt sich in einem vielfältigen die Basis für eine langjährige Zusammen- ­Engagement. Besonders die Förderung arbeit. der ­regionalen Wirtschaft bildet ein wich- tiges Aufgabenfeld der Kreissparkasse Umweltschutz Grafschaft Diepholz. Existenzgründer und Wir sehen uns dem Umweltschutz ver- Jung­unternehmer sind auf einen starken pflichtet. Um den verantwortlichen Finanzpartner angewiesen. Die Sparkasse Umgang mit Ressourcen zu erhöhen, unterstützt sie dabei mit ­Kreditversorgung setzen wir Photovoltaikanlagen zur teil- und qualitativer Beratung. Sie engagiert weisen Deckung unseres Strombedarfs sich auch bei der Vergabe staatlicher ein. Ein Schwerpunkt unserer baulichen ­Förderprogramme zur Existenz- und Maß­nahmen konzentriert sich auf die ­Mittelstandsförderung. So werden die energe­tische Optimierung unserer eigenen ­meisten Unternehmensgründungen im Gebäude. Auch im Büro ist uns der umwelt- südlichen Landkreis Diepholz von der schonende Umgang mit Ressourcen wich- ­Sparkasse begleitet. tig. So erfolgt der interne Informationsfluss fast ausschließlich auf elektronischem Die gemeinwohlorientierte Geschäftspolitik Weg. Verbrauchsmaterialien werden soweit der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz ist möglich einem Recycling zugeführt. auf eine Stärkung der Region und auf die Kooperation mit den Kommunen ausge- Soziales Engagement richtet. Als Hausbank der Kommunen trägt Als Ausdruck unserer gesellschaftlichen sie wesentlich dazu bei, den notwendigen und sozialen Verantwortung engagieren Strukturwandel auf kommunaler Ebene zu wir uns in erheblichem Maße in unserem fördern. Geschäftsgebiet. Mit umfangreichen ­Spenden und Sponsoringmaßnahmen

15 Lagebericht des Vorstandes

Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

Vermögenslage Mio. EUR in % des Geschäftsvolumens 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. Berichtsjahr Vorjahr Berichtsjahr Vorjahr Kundenkreditvolumen 1.205,2 1.153,5 71,6 70,6 Forderungen an Kreditinstitute 8,8 0,1 0,5 0,0 Wertpapiervermögen 418,4 428,4 24,8 26,2 Sonstige Vermögenswerte 51,6 50,9 3,1 3,2 und Anlagevermögen Mittelaufkommen von Kunden 1.133,5 1.042,1 67,3 63,8 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 310,1 375,5 18,4 23,0 Sonstige Passivposten (einschl. Eventual­ 61,7 56,7 3,7 3,5 verbindlichkeiten und Rückstellungen) Eigene Mittel 178,7 158,6 10,6 9,7

Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich Sämtliche Vermögensgegenstände außer beim Mittelaufkommen von und Rückstellungen werden vorsichtig ­Kunden und den Verbindlichkeiten bewertet. Die Rückstellungen werden gegenüber Kreditinstituten keine in Höhe des nach vernünftiger kauf­ bedeutsamen Veränderungen bei den männischer Beurteilung notwendigen Strukturanteilen. Erfüllungsbetrages angesetzt. Einzel- heiten sind dem Anhang zum Jahres­ Im Vergleich zum Durchschnitt abschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und der niedersächsischen Sparkassen Bewertungsmethoden, zu entnehmen. war die Bilanzstruktur durch einen Für besondere Risiken des Geschäfts- ­überdurchschnittlichen Anteil des zweiges der Kreditinstitute wurde Wert­papiervermögens, der Verbindlich­ zusätzlich Vorsorge getroffen. keiten gegenüber Kreditinstituten und des Eigenkapitals gekennzeichnet. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve ­Dagegen verzeichnete die Sparkasse sind unter Anwendung des strengen bei den ­Forderungen an Kreditinstitute, ­Niederstwertprinzips bewertet worden. dem Kundenkreditvolumen sowie dem Bei der Bewertung der Wertpapiere Mittelaufkommen von Kunden (Kun- des Anlagevermögens nutzt die Spar­ deneinlagen) Bestände unterhalb des kasse teilweise das Wahlrecht gemäß Durchschnitts der niedersächsischen § 253 Absatz 3 Satz 4 HGB (gemildertes Sparkassen. ­Niederstwertprinzip). In den bilanzier- ten Aktivwerten, insbesondere dem Das Eigenkapital wurde im Hinblick Wertpapierbestand, sind stille Reserven auf die zukünftig höheren bank­ in erheblichem Umfang enthalten. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen übrigen Vermögensgegenstände wurden ­weiter gestärkt. ebenfalls vorsichtig bewertet.

16 Jahresbericht 2015

Ausbildungsbeginn August 2015

Nach einer Vorwegzuführung von 1,5 Finanzlage Mio. EUR beträgt die Sicherheitsrücklage Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäfts- 115,6 Mio. EUR. Es ist vorgesehen, den jahr aufgrund einer planvollen und verbleibenden Bilanzgewinn von ausgewogenen Liquiditätsvorsorge 1,8 Mio. EUR nach Beschluss durch den jederzeit gegeben. Zur Überwachung Verwaltungsrat ebenfalls der Sicher- der ­Zahlungsbereitschaft nutzte die heitsrücklage zuzuführen – dies ent- Spar­kasse kurz- und mittelfristige spricht dem Vorjahreswert. Neben der Finanzpläne, die fällige Geldanlagen und Sicherheitsrücklage verfügt die Spar- -aufnahmen sowie die statistisch aus der kasse über einen Fonds für allgemeine Vergangenheit entwickelten Prognose- Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe werte des Kundengeschäftes enthalten. von 61,3 Mio. EUR sowie über umfang- Ergänzend fand eine Überwachung auf reiche ergänzende Eigenkapitalbestand- Basis einer prognostizierten Entwicklung teile. Die Zuführung zu dem Fonds für des Kundengeschäftes statt (Planungs- allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB horizont jeweils 12 Monate). Daneben resultiert teilweise aus der Umwandlung erfolgte eine detaillierte kurzfristige von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB Finanzplanung für die Mindestreserve- zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Erfüllungsperiode (Planungshorizont Kernkapitals. Die Vermögenslage der i. d. R. 42 bis 49 Tage). Sparkasse ist geordnet. Die Finanzlage der Sparkasse war durch Die Eigenkapitalanforderungen wurden­ eine jederzeitige Zahlungsbereitschaft jederzeit eingehalten. Die gemäß CRR gekennzeichnet. Die eingeräumten ermittelte Gesamtkapitalquote als Kreditlinien bei der Bremer Landesbank ­Relation der Eigenmittel zum Gesamt­ sind dispositionsbedingt teilweise in risikobetrag, insbesondere bestehend Anspruch genommen worden. Bei der aus Kreditrisiken, Marktrisiken und Bundesbank wurden die eingeräumten Operationellen Risiken, liegt bei 16,1 % Kreditlinien nicht genutzt. Außerdem (Vorjahr 15,9 %) und damit deutlich wurden kurzfristige Refinanzierungs- über dem gesetzlich vorgeschriebenen geschäfte in Form von Tages- und Wert von 8,0 % sowie dem als Mindest- ­Termingeldaufnahmen bei Kreditinsti­ größe festgelegten Zielwert von 9,0 % tuten vorgenommen. und bildet damit eine solide Basis für eine zukünftige Geschäftsausweitung Das zur Erfüllung der Mindest­reserve- auch unter Berücksichtigung der weiter vorschriften notwendige Guthaben steigenden aufsichtsrechtlichen Anfor- ­wurde in der erforderlichen Höhe bei der derungen. Die Kernkapitalquote beträgt Deutschen Bundesbank unterhalten. 12,9 % und übersteigt damit den gesetz- Das Angebot der Europäischen lich vorgeschriebenen Wert von 6,0 % ­Zentralbank zu Refinanzierungs­ deutlich. geschäften in Form von Offenmarkt-

17 Lagebericht des Vorstandes

Autorenlesung mit Andrea Maria Schnenkel

geschäften (Hauptrefinanzierungsge- Die Liquiditätskennziffer (31.12.2015: schäfte) wurde nicht genutzt. Es wurden 1,94) und die LCR-Quote (31.12.2015: kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte 1,86) lagen somit im Berichtsjahr durch- in Form von Tages- und Termingeldauf­ gängig über den in der Risikostrategie nahmen bei Kreditinstituten vorge­ festgelegten Mindestwerten von 1,50 nommen. bzw. 1,00.

Die Vorschriften zur Einhaltung der Damit ist die Liquidität wie auch im Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditäts- gesamten Geschäftsjahr 2015 als verordnung (LiqV) waren stets erfüllt. ausreichend anzusehen. Auch die für Im Jahresverlauf bewegte sich die die weiteren Beobachtungszeiträume ­Auslastung in einer Bandbreite zwischen ­(Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu 1,69 und 2,04 über dem vorgeschrie- berechnenden Kennzahlen deuten nicht benen Mindestwert von 1,00. Auch die auf zu erwartende Engpässe hin.­ ­Weitere ab dem 01. Oktober 2015 zu erfüllende Angaben zu den Liquiditätsrisiken Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity ­enthält der Risikobericht. Coverage Ratio – LCR) lag mit 1,58 bis 1,99 ebenfalls oberhalb des zum Nach unserer Finanzplanung ist die 31. Dezember 2015 zu erfüllenden Min- ­Zahlungsbereitschaft auch für die destwerts von 0,60. ­absehbare Zukunft gesichert.

Ertragslage Berichtsjahr Vorjahr Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung: Mio. EUR Mio. EUR Zinsüberschuss (einschließlich GV-Position 3, 4 und 17) 38,0 36,7 Provisionsüberschuss 9,4 9,0 Verwaltungsaufwand (GV-Position 10 und 11) -30,4 -31,1 a) Personalaufwand -20,1 -21,5 b) Sachaufwand -10,3 -9,7 Teilergebnis 16,9 14,6 Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen (GV-Position 8 und 12) -2,2 -0,4 Ergebnis vor Bewertung 14,8 14,2 Bewertungsergebnis 11,6 14,0 Ergebnis nach Bewertung 26,4 28,2 Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken -16,8 -18,6 Außerordentliches Ergebnis 0,0 0,0 Steuern -6,3 -6,3 Jahresüberschuss 3,3 3,3

18 Jahresbericht 2015

Der im Geschäftsjahr um 1,3 Mio. EUR projektbedingte Aufwendungen negativ gestiegene Zinsüberschuss ist weiterhin bemerkbar. die bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts. Bedingt durch die lang anhal- Beim negativen Saldo aus sonstigen tende Niedrigzinsphase entwickelten Erträgen und Aufwendungen wirkten sich sich sowohl die Zinserträge als auch die insbesondere Aufwendungen für unser Zinsaufwendungen weiter zurück. Bei 150-jähriges Sparkassenjubiläum bela- den Eigenanlagen konnte eine deutlich stend aus. Daneben erhöhte sich eine über dem Verbandsdurchschnitt liegen- Sonderumlage des Sparkassenverbandes de Verzinsung erzielt werden. Allerdings Niedersachsen und die Veräußerungs- wirkte sich der überdurchschnittlich gewinne aus Grundstücks- und Gebäu- hohe Eigenanlageanteil durch die deut- deverkäufen waren geringer. Außerplan- lich niedrigeren Wiederanlagemöglich- mäßig durchgeführte Abschreibungen keiten negativ auf den Zinsüberschuss auf Grundstücke und Gebäude des aus. Eliminiert man einmalige Aus- Anlagevermögens wirkten sich hier nicht gleichszahlungen für die Ablösung von wesentlich aus. Zinsabsicherungsgeschäften im Vorjahr in Höhe von insgesamt 1,7 Mio. EUR, so Das Ergebnis vor Bewertung liegt liegt der Zinsüberschuss wie erwartet leicht über dem Wert des Vorjahres. annähernd auf Vorjahresniveau. Berücksichtigt man die im Vorjahr ein- getretenen Sondereffekte im Zinsüber- Die über den Erwartungen liegende schuss und beim Personalaufwand, so ­Steigerung des Provisionsüberschusses ergibt sich ein wie erwartet unter dem ist in erster Linie auf gestiegene Erträge Vor­jahreswert liegendes Ergebnis vor im Kundenwertpapiergeschäft und bei Bewertung. der Vermittlung von Versicherungsver- trägen zurückzuführen. Beim Bewertungsergebnis (ohne ­Zuführungen zu dem Fonds für allge- Der Verwaltungsaufwand ist um 0,7 meine Bankrisiken) konnte mit 11,6 Mio. EUR gesunken. Berücksichtigt man Mio. EUR wie im Vorjahr ein positives allerdings einen nicht unwesentlichen Ergebnis erzielt werden. Dieses resultiert Sondereffekt bei den Pensionsrück­ insbesondere aus der Umwandlung von stellungen im Vorjahr, so ergeben sich Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB wie erwartet höhere Personalaufwen- zur Erhöhung des Fonds für allgemeine dungen. Ursächlich hierfür waren insbe- Bankrisiken. Sowohl die Bewertungs- sondere die Tarifsteigerungen in 2015. maßnahmen im Kredit- als auch im Die anderen Verwaltungsaufwendungen Wertpapiergeschäft bewirkten entgegen stiegen um 0,6 Mio. EUR. Hier machten unserer Erwartung Ergebnisentlastun- sich besonders die gestiegenen Ver­ gen. Nach Vornahme aller notwendigen sicherungsaufwendungen, die deutliche Bewertungsmaßnahmen weisen wir im Erhöhung der Bankenabgabe sowie Vergleich zum sehr hohen Vorjahres-

19 Lagebericht des Vorstandes

ergebnis ein niedrigeres aber dennoch Auf dieser Basis beträgt das Betriebs­ sehr gutes Ergebnis nach Bewertung ergebnis vor Bewertung 1,04 % (Vorjahr aus. 1,15 %) der durchschnittlichen Bilanz- summe des Jahres 2015 und liegt damit Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken über dem Planwert. Im Vergleich mit den wurden 16,8 Mio. EUR zugeführt. niedersächsischen Sparkassen wird ein überdurchschnittlicher Wert erzielt. Der Steueraufwand lag mit 6,3 Mio. EUR auf Vorjahreshöhe. Nach Berücksichtigung der Bewertungs- maßnahmen haben wir ein überdurch- Der ausgewiesene Jahresüberschuss auf schnittlich gutes Betriebsergebnis nach Vorjahresniveau ermöglicht, den not- Bewertung erzielt. wendigen Kernkapitalbedarf, der für eine stetige Geschäftsentwicklung notwendig Die wirtschaftliche Lage unserer Spar- ist, zu sichern. kasse kann insgesamt gesehen sehr zufriedenstellen. Bei geordneten Finanz- Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG und Vermögensverhältnissen verfügt offenzulegende Kapitalrendite, berech- sie über eine gute Ertragskraft, die es net als Quotient aus Jahresüberschuss erlaubt, das für eine stetige Geschäfts- und Bilanzsumme, beträgt 0,20 %. entwicklung erforderliche Eigenkapital zu erwirtschaften. Damit sind die Vor- Zur weiteren Analyse der Ertragslage aussetzungen gegeben, dass unsere unseres Hauses setzen wir für interne Sparkasse ihren Kunden auch künftig in Zwecke den sog. „Betriebsvergleich“ der allen Finanz- und Kreditangelegenheiten Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem ein leistungsstarker Geschäftspartner eine detaillierte Aufspaltung und ­Analyse sein kann. des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen Bilanz- Nachtragsbericht summe erfolgt. Zur Ermittlung eines Vorgänge von besonderer Bedeutung Betriebsergebnisses vor Bewertung nach dem Schluss des Geschäftsjahres werden die Erträge und Aufwendungen haben sich nicht ergeben. um periodenfremde und außergewöhn­ liche Posten bereinigt, die in der inter- nen ­Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden.

20 Jahresbericht 2014

„Günter der Treckerfahrer” beim Sparkassen-Jubiläum 21 Lagebericht des Vorstandes

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Risikobericht Unternehmensfortbestand langfristig zu sichern. Das Handeln ist daher darauf aus- Grundlagen gerichtet, Ertragschancen zu wahren und Der professionelle und verantwortungs- gleichzeitig die Risikotragfähigkeit jeder- bewusste Umgang mit Risiken ist ein ent- zeit zu gewährleisten. scheidender Erfolgsfaktor der Sparkasse. Daher nimmt ein aktives Risikomanage- Auf Basis einer umfassenden Analyse des ment in ihrer Geschäftspolitik einen hohen Geschäftsumfeldes und der Geschäfts­ Stellenwert ein. Um die eingegangenen entwicklung hat die Sparkasse wesentliche Risiken im Kunden- und Einlagengeschäft Risikoarten identifiziert und je Risiko- zu beherrschen, hat die Sparkasse eine art strategische Ziele definiert, die in Geschäfts- und Risikostrategie erstellt. den entsprechenden Teilstrategien der Geschäfts- und Risikostrategie weiterver- Auf Grundlage des Unternehmensleitbildes folgt werden. Über die jeweiligen Ziele bzw. und der Geschäfts- und Risikostrategie Teilstrategien im Zusammenhang mit den bestehen festgelegte Aktivitäten zum einzelnen Risikoarten­ wird in den folgenden systematischen Umgang mit Risiken. Das ­Abschnitten berichtet. Management folgt dabei einem Prozessmo- dell zur Identifizierung, Beurteilung, Steue- Risikomanagement rung und Überwachung von Risiken, das sich auf alle Produkte, Dienstleistungen und Organisation Geschäftsprozesse der Sparkasse bezieht. Das Risikomanagement umfasst Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und Geschäfts- und Risikostrategie ist Bestandteil einer ordnungsgemäßen Der Vorstand hat die strategische Ausrich- Geschäftsorganisation der Sparkasse. Es tung der Geschäftstätigkeit der Sparkasse gewährleistet einen einheitlichen Umgang unter Berücksichtigung der Risikotragfähig- mit allen wesentlichen Risikoarten der keit in einer Strategie festgelegt. Hieraus Sparkasse. werden geschäftsfeldbezogen verschie- dene Teilrisikostrategien für Adressen-, Die Zuständigkeiten für das Risikomanage- Marktpreis-, Liquiditäts- und Operationelle ment sind eindeutig geregelt. Der Gesamt- Risiken abgeleitet. Daneben bestehen eine vorstand beschließt die Risikopolitik ein- IT-Leitlinie und eine Offenlegungsstrategie schließlich der anzuwendenden Methoden sowie eine Vertriebsleitlinie und ein Risiko- und Verfahren zur Risikomessung, -steue- tragfähigkeits-, Personal-, Sachkosten- und rung, -überwachung und -kommunikation. Outsourcingkonzept. Die Strategien und Er trägt die Gesamtverantwortung für das Konzepte werden jährlich überprüft und Risikomanagement. Die Sparkasse hat der angepasst. bankaufsichtsrechtlich geforderten Funk- tionstrennung zwischen dem Markt- und Ziel unserer Risikopolitik ist es, mit Risiken Marktfolgebereich in allen erforderlichen verantwortungsvoll umzugehen, um den Bereichen insbesondere bei der Abwick-

22 Jahresbericht 2015

Jubiläumsbabys Regionaldirektion Diepholz

lung von Handelsgeschäften wie auch im unter Einbeziehung des Vorstands direkt Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung Auskünfte beim Leiter der Risikocontrol- getragen. ling-Funktion einholen.

Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Für den Abschluss und die Genehmigung Risikomanagements der Sparkasse werden von Geschäften gelten eindeutige Kom- durch die Abteilungen Betriebswirtschaft petenzregelungen. Vor Einführung neuer und Zentralbereich Kredite wahrgenom- ­Produkte und vor Geschäftsabschluss in men, die organisatorisch von den Markt­ neuen Märkten sind geregelte Einführungs- bereichen getrennt sind. prozesse zu durchlaufen, sofern mit ihnen wesentliche Prozess- bzw. Strukturverände- Die für die Überwachung und Steuerung rungen verbunden sind. von Risiken zuständige Risikocontrolling- Funktion wird durch die Mitarbeiter der Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion Abteilung Betriebswirtschaft, die dem eingerichtet, deren Aufgaben von den Marktfolgevorstand unterstellt ist, wahrge- Mitarbeitern der Abteilung Geldwäsche/ nommen. Die Leitung der Risikocontrolling- Betrugsprävention/Compliance wahrge- Funktion obliegt dem Leiter der Abteilung nommen werden. In der Organisations­ Betriebswirtschaft. Dieser ist gemäß seiner einheit sind die Aufgaben im Zusammen- Stellenbeschreibung bei wichtigen risiko- hang mit der Verhinderung der Geldwäsche­ politischen Entscheidungen des Vorstandes und Terrorismusfinanzierung sowie zu beteiligen. Im Eigenanlagengeschäft sonstiger strafbarer Handlungen und der erfolgt dieses über die monatliche Eigen­ Compliance-Funktion gemäß WpHG/MaRisk anlagenrunde, in der die operative Steue- zusammengefasst. Der Leiter der Organisa- rung der Eigenanlagen in Anlehnung an die tionseinheit als Compliance-Beauftragter Marktentwicklung und die Zinsmeinung der ist unmittelbar dem Vorstand unterstellt Sparkasse unter Beteiligung des Vorstan- und ihm gegenüber berichtspflichtig. des, des Handelsbereiches und des Risiko- controllings thematisiert wird. Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstandes die unabhän- Das Risikocontrolling ist verantwortlich gige Prüfung und Beurteilung sämtlicher für die Erfassung der Risiken und des vor- Aktivitäten und Prozesse. Sie achtet dabei handenen Risikodeckungspotenzials. Es insbesondere auf die Angemessenheit und überwacht die Einhaltung von Risikolimiten Wirksamkeit des Risikomanagements und sowie die Wirksamkeit der zur Risikoab- berichtet unmittelbar an den Vorstand. sicherung und -minderung getroffenen Neben der laufenden Berichterstattung Maßnahmen. Außerdem obliegt dem Risiko- werden der Vorstand und der Verwaltungs- controlling die konzeptionelle Weiterent- rat vierteljährlich informiert. wicklung des Risikomanagements. Der Vor- sitzende des Verwaltungsrats kann nach der Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat

23 Lagebericht des Vorstandes

Jubiläums-Glücksrad in der Sparkasse Siedenburg

Prozesse übergestellt. Als Risikodeckungspoten- Die Basis des Risikomanagement- zial werden dabei das erwartete Jahres- prozesses bildet eine Datenbank zur ergebnis und die Vorsorgereserven unter integrierten Unternehmenssteuerung, Berücksichtigung aufsichtsrechtlicher die aus einer Bestandsaufnahme und Eigenmittelerfordernisse berücksichtigt. Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist. Die Daten- Aus dem Risikodeckungspotenzial bank wird zeitnah angepasst und gibt werden Limite für die wesentlichen damit jeweils einen aktuellen Über- Risiko­arten abgeleitet. Auf die Limite blick über den Risikomanagement­ werden die erwarteten und unerwarte- prozess. Es sind Ziele und Aufgaben des ten Verluste angerechnet. Es werden ­Risikomanagements, die Instrumente alle wesentlichen Risiken der Sparkasse der Risikoerkennung sowie die einge- angerechnet. Mit Hilfe der periodischen setzten Risikomessverfahren, die Risiko- Betrachtung wird gewährleistet, dass steuerung, die Risikoüberwachung und die Risiken jederzeit aus dem handels- die Berichtspflichten in übersichtlicher rechtlichen Ergebnis und dem limitier- Form dokumentiert. Darüber hinaus sind ten ­Deckungspotenzial der Sparkasse die organisatorischen Einheiten, die am ­getragen werden können. ­Risikomanagementprozess beteiligt sind, definiert. Jedes Risiko wird, abhän- Bei den regelmäßigen Stresstests für gig von der Bedeutung für die Sparkasse, die wesentlichen Risiken werden außer- in geeigneter Weise laufend gesteuert gewöhnliche Ereignisse abgebildet und und überwacht. Wo dies sinnvoll ist, sind die Auswirkungen eines konjunkturellen Schwellenwerte festgelegt, die bei Über- Abschwungs analysiert. bzw. Unterschreitung definierte notwen- dige Handlungen auslösen. Die Risikomessung erfolgt für die in die Risikotragfähigkeitsrechnung ein­ Im Rahmen des integrierten Risiko­ bezogenen wesentlichen Risiken in der managements werden neben der periodischen Sichtweise. Dabei werden ­Steuerung und der Überwachung von die Risiken danach gemessen, ob und in Risiken in regelmäßigen Abständen welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen Risiko­trag­fähigkeitsanalysen und auf den Jahresüberschuss der Sparkasse ­Stresstests durchgeführt, die sicher­ hat. stellen, dass die eingegangenen Risiken von der Sparkasse nicht nur in Normal- Die Beurteilung der Risikotragfähigkeit belastungs- sondern auch in Stressfällen erfolgt in der periodischen Sichtweise verkraftet werden können. Dabei werden nach einem Going-Concern-Ansatz. die Risiko- und Verlustpotenziale für die ertragsorientierte Betrachtung über Die Ermittlung der Risiken in der alle Risikokategorien zusammengefasst ­periodischen Sichtweise erfolgt sowohl und den Risikodeckungsmassen gegen­ zum 31.12. des laufenden Jahres als

24 Jahresbericht 2015

auch gleichzeitig auf einen rollieren- Die Sparkasse hat einen Prozess zur den Folgezeitraum von 12 Monaten. Als Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs ­Risiko wird in dieser Sichtweise eine eingerichtet. Der Planungsprozess negative Abweichung von den Plan­ umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren. werten verstanden. Aufgrund der erwarteten Geschäfts- entwicklung bzw. der prognostizierten Daneben werden die aufsichtsrechtlich Ertragsentwicklung plant die Sparkasse vorgegebenen Relationen gemäß CRR sowohl die Entwicklung der regulato- als strenge Nebenbedingung regelmäßig rischen als auch der wirtschaftlichen ermittelt und überwacht. Eigenmittel. Aus den Plandaten lässt sich insbesondere die zukünftige Erfüllung Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung der Kapitalquoten nach der CRR sowie werden regelmäßig weitere Stress­ das zukünftig zur Abdeckung von Risiken szenarien berechnet, bei denen die in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber stehende interne Kapital ermitteln. unwahrscheinlichen, aber plausiblen Darüber hinaus werden u. a. adverse Ereignissen analysiert wird. Dabei Entwicklungen (z. B. Veränderungen der ­werden u. a. das Szenario eines schweren Geschäftstätigkeit, Veränderungen im konjunkturellen Abschwungs analysiert wirtschaftlichen Umfeld) simuliert. sowie inverse Stresstests durchgeführt. Die Stresstests berücksichtigen dabei Strukturierte Darstellung der auch Risikokonzentrationen inner- wesentlichen Risikoarten halb (Intra-Risikokonzentrationen) Unter Risiko verstehen wir ungünsti- und zwischen einzelnen Risikoarten ge zukünftige Entwicklungen, die sich ­(Inter-Risikokonzentrationen). Diversi- nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- fikationseffekte, die das Gesamtrisiko und Liquiditätslage unserer Sparkasse mindern würden, werden nicht berück- auswirken können. Dabei werden das sichtigt. Adressenausfallrisiko aus dem Kredit- geschäft, aus Beteiligungen und aus Die Wirksamkeit der zur Risikoab­ Handelsgeschäften, das Marktpreisrisiko sicherung und -minderung getroffenen einschließlich Zinsänderungsrisiko, das ­Maßnahmen wird insbesondere anläss- Liquiditätsrisiko und das Operationelle lich der jährlichen Strategieüberprüfung Risiko einschließlich der Rechtsrisiken danach beurteilt, ob die festge­legten als wesentliche Risiken unterschieden. Ziele erreicht worden sind. Darüber Für diese Risiken verfügen wir über hinaus werden bereits unterjährig ein ­Risikofrüherkennungssystem. Es geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit gewährleistet, dass sich abzeichnende sich Entwicklungen abzeichnen, die den Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt Planungen zuwiderlaufen oder markante und geeignete Maßnahmen ­ergriffen Risikoerhöhungen erwarten lassen. werden können.

25 Lagebericht des Vorstandes

Adressenausfallrisiko im wider. Den Schwerpunktbereich bilden mit Kreditgeschäft rd. 18,1 % des gewerblichen Kreditport­ Unter dem Adressenausfallrisiko im folios die Ausleihungen an Unternehmen ­Kreditgeschäft verstehen wir die Gefahr, aus der Branche Energieversorgung (insbe- dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten sondere aus dem Bereich der Erneuerbaren Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder Energien). Den zweiten Schwerpunktbe- nicht vollständig vertragsgemäß zurück- reich bilden mit rd. 14,2 % die Ausleihun- zahlen kann oder will. Zur Steuerung der gen an Unternehmen aus der Branche ­Adressenausfallrisiken hat der Vorstand Landwirtschaft. der Sparkasse im Rahmen der Geschäfts- und Risikostrategie Steuerungsparameter Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt und Ziele festgelegt. Das Kreditportfolio eine akzeptable Streuung des Ausleih- wird nach den wesentlichen strukturellen geschäfts. Dabei entfallen rd. 30,1 % des Merkmalen (z. B. Größenklassen, Branchen, gesamten zugesagten Bruttokunden­ Sicherheiten, Ratingklassen) analysiert. kreditvolumens auf Kreditengagements mit Krediten von mehr als 5,0 Mio. EUR. Daraufhin werden Aussagen zur Diversifi- zierung des Portfolios getroffen. Insbeson- Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren dere wird auf eine angemessene Streuung politischen, wirtschaftlichen und sozi- nach Branchen und Größenklassen in der alen Verhältnissen eines anderen Landes Risikostruktur abgestellt. Ferner gibt sie ergeben kann, ist für die Sparkasse von vor, wie die Steuerung erfolgt und ­welche untergeordneter Bedeutung. Das an Maßnahmen zur Risikominderung zu ­Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausge- ergreifen sind. Daneben hat der Vorstand legte Kreditvolumen einschließlich Wert- im Rahmen von Arbeitsanweisungen papiere betrug am 31.12.2015 0,6 % des Kreditleitlinien erlassen, in denen die Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 wesentlichen Grundsätze für die Vergabe Abs. 1 KWG. und Bearbeitung von Krediten niedergelegt sind. Grundlage jeder Kreditentscheidung Für die Risikoklassifizierung setzen wir ist eine detaillierte Bonitätsbeurteilung der die von der Sparkassen-Finanzgruppe ent­ Kreditnehmer. wickelten Rating- und Scoringverfahren ein. Mit diesen Verfahren werden die ein- Zum 31.12.2015 wurden etwa 67,3 % der zelnen Kreditnehmer entsprechend ihren zum Jahresende zugesagten Kreditmittel individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten an Unternehmen und wirtschaftlich selbst- einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Auf ständige Privatpersonen vergeben, 32,7 % dieser Basis ermittelt die Sparkasse die an wirtschaftlich unselbstständige und Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft. sonstige Privatpersonen. Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelt wird auf der Grundlage der Risikoklassifi- sich auch im Kreditgeschäft der Sparkasse zierungsverfahren und der wirtschaftlichen

26 Jahresbericht 2015

Jubiläumsrose

Blankoanteile ermittelt. Den einzelnen Soweit einzelne Kreditengagements Risikoklassen werden jeweils vom DSGV ­festgelegte Kriterien aufweisen, die auf validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten erhöhte Risiken hindeuten, werden diese zugeordnet. Die Verlustverteilung des Kreditengagements einer gesonderten Kreditportfolios wird in einen "erwarteten Beobachtung unterzogen (Intensiv­ Verlust" und einen "unerwarteten Ver- betreuung). Kritische Kreditengagements lust" unterteilt. Der "erwartete Verlust" werden von spezialisierten Mitarbeiterin- als statistischer Erwartungswert dient als nen und Mitarbeitern auf der Grundlage Basiswert für den Normalbelastungsfall in eines Sanierungs- bzw. Abwicklungs- unserer Risikotragfähigkeitsberechnung. konzeptes betreut (Problemkredite). Der "unerwartete Verlust" (ausgedrückt Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle als Value at Risk) spiegelt die möglichen Engagements vorgesehen, bei denen nach Verluste wider, die unter Berücksichtigung umfassender Prüfung der wirtschaftlichen eines Konfidenzniveaus von 95 % im Risi- Verhältnisse der Kreditnehmer davon kofall und 99,9 % im Extremfall innerhalb ausgegangen werden kann, dass die der nächsten zwölf Monate voraussichtlich ­fälligen Zins- und Tilgungszahlungen vor- nicht überschritten werden. Dabei wird aussichtlich nicht gemäß den vertraglich in Abhängigkeit vom Konfidenzniveau vereinbarten Kreditbedingungen erbracht zusätzlich ein Faktor zur Abbildung von werden können. Bei der Bemessung der systematischen Risiken berücksichtigt. Mit Risiko­vorsorgemaßnahmen werden die Hilfe dieser Informationen werden auch voraussichtlichen Realisationswerte der die Veränderungen des Kreditportfolios gestellten Sicherheiten berücksichtigt. analysiert. Von dem Gesamtbetrag an Einzelwert­ Zum 31.12.2015 war mit rd. 99,7 % fast berichtigungen und Rückstellungen entfällt das gesamte Bruttokundenkreditvolumen der überwiegende Teil auf Unternehmen im Risikobewertungssystem erfasst. Davon und wirtschaftlich selbstständige Perso- waren 90,0 % den von uns als mit vertret- nen. Die Direktabschreibungen, Eingänge baren Risiken bewerteten Rating-/Scoring- auf abgeschriebene Forderungen, Kredite klassen 1 - 9 zugeordnet. Die Anteile der in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) Kredite mit erhöhten Risiken betrugen und Nettozuführungen/Auflösungen von 7,7 % und mit Ausfallrisiken 2,0 %. EWB entfallen nahezu ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Zur frühzeitigen Identifizierung der Unternehmen. Der Anteil von Forderun- ­Kreditnehmer, bei deren Engagements sich gen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, außerhalb Deutschlands ist von unter­ setzen wir das "OSPlus-Frühwarnsystem" geordneter Bedeutung. Wechselkurs­ ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind bedingte und sonstige Veränderungen quantitative und qualitative Indikatoren lagen zum Berichtsstichtag nicht vor. festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen.

27 Lagebericht des Vorstandes

Knack den Tresor in der Regionaldirektion Wagenfeld

Entwicklung der Risikovorsorge

Art der Anfangs- Zuführung Auflösung Verbrauch Endbestand Risikovorsorge bestand per per 01.01.2015 31.12.2015 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

EWB 9.216 1.487 1.758 454 8.491 Rückstellungen 134 4 70 0 68 PWB 1.210 0 680 0 530 Gesamt 10.560 1.491 2.508 454 9.089

Risikokonzentrationen bestehen im - Größenkonzentrationen bedingt durch ­Kreditportfolio in folgenden Bereichen: höhere Strukturanteile größerer ­Kredite begegnen wir mit Konsortialkrediten - Branchenkonzentrationen bestehen oder der Beteiligung an Kreditbaskets in den Bereichen Energieversorgung der Sparkassen-Finanzgruppe. und Landwirtschaft. Diese Risiko­ konzentrationen sehen wir nicht als - Risiken aus Sicherheiten (Grund­ problematisch an, da es sich bei den im pfandrechte) sind wegen der hetero- Bereich Energieversorgung erfassten genen Unternehmens- und damit auch Krediten um eine Vielzahl von Einzel- Immobilienstruktur und der Stabilität projekten handelt, für die aufgrund der des regionalen Wohnungsmarktes gegebenen Rahmenbedingungen eine beherrschbar. verlässliche, konjunkturunabhängige Ertragsbasis besteht. Auch bei den - Risikokonzentrationen aus der Region landwirtschaftlichen Krediten sehen wir ergeben sich aus unserem öffent­ kein erhöhtes Branchenrisiko, da sich lichen Auftrag. Durch flächendecken- dieses Teilportfolio aus einer Vielzahl de ­Präsenz und große Kundennähe von Unternehmen mit unterschied­ ­erkennen wir aber zeitnah wirtschaft­ lichen Produktionszweigen zusammen- liche Fehlentwicklungen. setzt. Die Adressenausfallrisiken im Kredit­ - Größenkonzentrationen (bei Einzel­ geschäft bewegten sich im abgelaufenen krediten) sehen wir für unser Haus bei Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebe- Krediten mit einem wirtschaftlichen nen und auf die Risikotragfähigkeit der Blankoanteil > 3,0 Mio. EUR oder Sparkasse abgestimmten Grenzen. Es ­Kreditengagements mit einem Kredit- haben sich daraus keine Belastungen volumen > 5,0 Mio. EUR. Im Hinblick auf für das Betriebsergebnis der Sparkasse die gute Ratingstruktur unseres Kredit- ergeben. portfolios sehen wir die aktuelle Grö- ßenklassenstruktur als vertretbar an.

28 Jahresbericht 2015

Adressenausfallrisiken der (Beteiligungscontrolling) bildet unter Beteiligungen anderem die Geschäfts- und Risiko­ Unter dem Adressenausfallrisiko aus strategie der Sparkasse, in der strate- Beteiligungen verstehen wir die Gefahr gische Ziele und Risikotoleranzen für einer Wertminderung des Unterneh- Beteiligungen festgelegt sind. menswertes. Die Beteiligungsrisiken sind Gegenstand der Geschäfts- und Aus der Beteiligung am SVN und weite- Risikostrategie. Beteiligungen werden ren Beteiligungen in der Finanzbranche zur Unterstützung des Verbundgedan- resultieren Risiken hinsichtlich der kens (sog. Verbundbeteiligungen) und weiteren Wertentwicklungen, die wir in zur Unterstützung des Trägers unserer unser Risikomanagement einbeziehen. Sparkasse zur Förderung des regionalen Wirtschaftsraums eingegangen. Darüber Konzentrationen bestehen im Beteili- hinaus gehen wir andere Finanzbe­ gungsportfolio aufgrund der Bündelung teiligungen in einem beschränkten strategischer Verbundbeteiligungen. ­Rahmen ein. Zusätzliche mögliche Geld- und Kapi- talmarktgeschäfte werden in die Risiko- Das Risikocontrolling für die Pflicht- und steuerung mit einbezogen. Um dieser Verbundbeteiligungen wird durch den Konzentration zu begegnen, werden SVN wahrgenommen; wir werden über diese Verbundbeteiligungen im Rahmen die Ergebnisse informiert. Die Risiken von Stresstests beobachtet. Daneben aus sonstigen Beteiligungen werden haben wir bei gewinnunterstützenden durch die Abteilung Betriebswirtschaft Beteiligungen Risikotoleranzen einge- gesteuert. Basis für die Steuerung führt.

Wertansätze für Beteiligungs- instrumente Buchwert Gruppen von Beteiligungsinstrumenten 31.12.2015 TEUR Strategische Beteiligungen 10.976 Gewinnunterstützende Beteiligungen 182

29 Lagebericht des Vorstandes

Risikosteuerung der Handelsgeschäfte Der Bestand der Wertpapiere entfällt Schuldverschreibungen und Anleihen auf Schuldverschreibungen und Anlei- sind Inhaberschuldverschreibungen in hen, den Wertpapierspezialfonds sowie Höhe von 16,2 Mio. EUR enthalten, die einen sonstigen Investmentfonds. In den in Kreditbaskets der Sparkassen-Finanz- Wertpapierspezialfonds werden aktuell gruppe im Rahmen der Risikosteuerung keine Aktien gehalten. In der Position ein­gebracht wurden. Buchwerte Anlagekategorie 31.12.2015 31.12.2014 Mio. EUR Mio. EUR 1) Tages- und Termingelder 0,0 0,0 2) Schuldverschreibungen und Anleihen 68,6 73,0 3) Aktien 0,0 0,0 4) Wertpapierspezialfonds 346,4 304,7 5) Sonstige Investmentfonds 3,4 50,7 418,4 428,4

Adressenausfallrisiken aus emittierten Wertpapiere weisen nahezu Handelsgeschäften vollständig ein Rating aus dem Bereich Unter dem Adressenausfallrisiko aus Investmentgrade auf oder sind nicht Handelsgeschäften verstehen wir die geratet. Im Direktbestand befinden Gefahr von Bonitätsverschlechterungen sich nur deckungsstockfähige Anlagen. oder den Ausfall eines Emittenten, Kon- Dadurch und durch die Diversifizie- trahenten oder eines Referenzschuld- rung auf mehrere Emittenten werden ners. Für die Limitierung des Adressen- Risikokonzentrationen hinsichtlich der ausfallrisikos aus Eigenanlagegeschäf- Adressenrisiken bei den Eigenanlagen ten setzt die Sparkasse individuelle begrenzt. Emittenten- und Kontrahentenlimite in Form von Volumenlimiten fest. Darüber Bei den Wertpapieren ohne Rating han- hinaus existiert ein übergreifendes delt es sich überwiegend um Anteile an Limit für die Adressenausfallrisiken zwei Spezialfonds. In einem Spezialfonds aus ­Handelsgeschäften und für nicht zur Erfüllung der Liquiditätsdeckungs- bilanzwirksame Zahlungsansprüche quote werden liquide Rentenanlagen (z. B. derivative Finanzinstrumente). in mehreren Segmenten nach ver- Hierbei werden externe Ratings und die schiedenen Anlagekriterien diversifi- damit verbundenen Ausfallwahrschein- ziert ­gemanagt. Anlagen in mehreren lichkeiten zur Gewichtung der bestehen- ­Immobilienfonds, Zielfonds mit Anla- den Volumina herangezogen. geschwerpunkt Unternehmensanleihen sowie einen Kreditfonds werden über Die von uns direkt gehaltenen und von einen zweiten Spezialfonds gesteuert. Kreditinstituten und Unternehmen Für die in den Wertpapierspezialfonds

30 Jahresbericht 2015

Mega-Pool-Party im Freizeitbad Sulingen

gehaltenen Anlagen bestehen Anlage- Außerhalb der mittelbaren Beteiligungen richtlinien, die insbesondere das Anlage- an Landesbanken wurden bedingt durch universum, die Volumina für Einzel­ das Zinsniveau nur im geringen Umfang investments sowie bei Rentensegmen- kurzfristige Geldanlagen im Landes­ ten die erlaubten Ratingstrukturen bankenbereich getätigt. Im Wertpapier- definieren. Darüber hinaus wird der bereich wurden sowohl im Anlage- Geschäftsumfang durch die vom Vor- bestand als auch im Masterfonds zur stand im Rahmen der Geschäfts- und Erfüllung der Liquiditätsdeckungsquote Risikostrategie vorgegebene Markt- nur deckungsstockfähige Wertpapiere preisrisikosteuerung und durch weitere der Landesbanken im Bestand gehalten. ­Rahmengrundsätze begrenzt. Wir sehen angesichts des gemeinsamen Das Limitsystem dient u. a. der Steue- institutsbezogenen Sicherungssystems rung von Konzentrationsrisiken. In der der Sparkassen-Finanzgruppe derzeit in internen Steuerung werden zur Berech- den Konzentrationen keine gravierenden nung des Adressenausfallrisikos die Risiken. historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten von S&P zugrunde gelegt. Falls einzelne Die Adressenausfallrisiken aus Papiere über kein Rating von S&P bzw. ­Handelsgeschäften bewegten sich im Moody‘s verfügen, greifen definierte abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb Regeln, um das Adressenausfallrisiko der vor­gegebenen und auf die Risiko- abzubilden. tragfähigkeit der Sparkasse abgestimm- ten Grenzen. Das Zinsrisiko und das Adressenspread- risiko werden auf Basis der nach Rating- Marktpreisrisiken aus stufen und Risikoländern getrennten Handelsgeschäften Risikoparameter ermittelt und im Eigen- Die in der Geschäfts- und Risikostra- anlagereport mindestens wöchentlich tegie der Sparkasse definierten Markt- dargestellt. preisrisiken beschreiben die Gefahren negativer Entwicklungen der Geld- und Zum 31.12.2015 beträgt der Buchwert Kapitalmärkte für die Sparkasse. Diese unserer Finanzanlagen in Staatsanleihen ergeben sich aus Veränderungen der der PIIGS-Staaten sowie Slowenien ins- Marktpreise von z. B. Wertpapieren, gesamt 53,6 Mio. EUR. Davon entfallen Währungen, Immobilien und Rohstoffen auf Italien 19,8 Mio. EUR, auf Spanien sowie aus Schwankungen der Zinssätze. 17,7 Mio. EUR, auf Irland 14,1 Mio. EUR Zur Steuerung der Marktpreisrisiken hat und auf Slowenien 2,0 Mio. EUR. Darüber der Vorstand der Sparkasse im Rahmen hinaus werden Anleihen von Kredit­ der Strategie eine gesonderte Markt- instituten und Unternehmen aus Irland, preisrisikosteuerung festgelegt, die ­Italien und Spanien mit einem Buchwert ­mindestens jährlich überprüft wird. von 26,1 Mio. EUR gehalten.

31 Lagebericht des Vorstandes

Jubiläums-Babys in der Regionaldirektion Lemförde

Die Ermittlung der Marktpreisrisiken der Im Rahmen der Überwachung der bewertungsrelevanten Handelsgeschäfte Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäf- erfolgt anhand von Overnight- und Value ten werden sowohl das bereits erzielte at Risk-Szenarien, bei den Spezialfonds Handelsergebnis als auch das Verlust- (Position 4 der Tabelle unter Abschnitt risiko berücksichtigt. Die angewandten Risikosteuerung der Handelsgeschäfte) Risikoparameter werden mindestens über den qualifizierten Ansatz gem. jährlich einem Backtesting unterzogen, ­Derivateverordnung. Darüber hinaus um deren Vorhersagekraft einschätzen wird eine laufend aktualisierte Bewer- zu können. tung zu Marktpreisen (Mark-to-market) durchgeführt. Durch die Vorgabe ver- Darüber hinaus werden regelmäßig schiedener Parameter ist es auch in einer Stress-Szenarien für extreme Marktent- Phase nicht funktionierender Märkte wicklungen simuliert. Für die Risiko­ möglich, realistische Kurse zu ermitteln. simulationen werden Risikoparameter, z. B. beim Zinsrisiko 150 BP Parallelshift Über Simulationen werden regel­mäßig der Zinskurve als Ad-hoc-Zinsanstieg zukünftige Abschreibungsrisiken und bei Aktien -30 % als Ad-hoc-Wert- ­ermittelt und ihre Auswirkungen auf verlust, festgelegt. Bei den Renten­ die Risikosituation dargestellt. Diese anlagen werden für die einzelnen Rating- wöchentlich durchgeführten Simula- stufen Spreadzuschläge vorgegeben. Für tionen zeigen mögliche Auswirkungen Euro-Staatsanleihen bis Rating A werden auf das Jahresergebnis der Sparkasse, spezielle Spreadzuschläge berücksich- sodass ggf. Steuerungsmaßnahmen tigt. Dabei wird von der Sparkasse ange- ergriffen werden können. nommen, dass das Stress-Szenario „über Nacht“ eintritt. Korrelationen zwischen Dem betriebswirtschaftlichen Aspekt den Risikoarten werden nicht berück- wird durch die Messung und Limitierung sichtigt. des wertorientierten Risikos Rechnung getragen. Dabei begrenzt das wert­ Beim Anlagebestand Renten wird bei orientierte Limit auf Portfolioebene die den Stress-Szenarien eine vollständige Vermögensverluste. Die Auslastung des Abschreibung der über Pari bewerteten Risikolimits erfolgt durch die Anrech- Wertpapiere auf den Nominalwert nung der negativen Performance gegen- (= 100 %) simuliert. über einem durchschnittlichen Geld- marktsatz und dem Value at Risk, der Die Überwachung des Marktpreisrisikos durch einen Varianz-Kovarianz-Ansatz wird im Controlling mit Hilfe des Systems ermittelt wird. Das Risiko im „Normal- SimCorp Dimension und der Steue- Szenario“ wird auf einem Konfidenz­ rungssysteme der beiden Masterfonds niveau von 99 % und einer Haltedauer unter strenger Beachtung der Funktions­ von 10 Tagen quantifiziert. trennung zum Handel wahrgenommen.

32 Jahresbericht 2015

Es wird wöchentlich geprüft, ob sich die Streuung und auf gute Bonitäten (minde- Adressenausfall- und Marktpreisrisiken stens Investmentgrade) geachtet. innerhalb der vorgegebenen periodi- schen und wertorientierten Limite bewe- Die Fondsanlagen in Immobilien erfolgen gen. Werden vordefinierte täglich zu prü- über mehrere Fonds mit unterschied­ fende Frühwarngrenzen überschritten, lichen Strategieansätzen und mehreren wird ein täglicher Risikoreport erstellt. Objekten innerhalb der einzelnen Fonds Bei Überschreitung von Limiten ist vor- im Rahmen eines zweiten Masterfonds gesehen, dass der Gesamtvorstand über für besondere Anlagen. Eine breite Maßnahmen zur Verringerung der Markt- Risikodiversifizierung ist somit bei den preisrisiken entscheidet. Immobilienfonds gegeben.

Konzentrationen bestehen hinsichtlich: Dem Konzentrationsrisiko beim Geld- - der Emittenten- und Kontrahenten handelsbestand begegnen wir mit - der Konzentration von Management­ Kontrahentenlimiten. Zur Steuerung volumen auf wenige Fondsmanager und Begrenzung der zuvor genannten - Marktpreis-, Länder- und Spreadrisiken wesentlichen Risikokonzentrationen werden Maximalgrößen festgelegt. Um Konzentrationen zu begrenzen, werden im Rahmen des Masterfonds Zinsänderungsrisiko zur Erfüllung der Liquiditätsdeckungs- Aufgrund der Geschäftsstruktur und quote durch die Fondskonstruktion der Nachfrage im Kundengeschäft sind sowohl Emittenten, Kontrahenten als ein wesentlicher Teil der Vermögens­ auch das Managementvolumen auf anlagen, insbesondere Forderungen mehrere Fondsmanager breit gestreut. an Kunden sowie die Wertpapiere Pro Emittent werden innerhalb eines des Eigenanlagebestandes, mit über­ Masterfondssegmentes Höchstgrenzen wiegend langfristigen Zinsbindungen festgelegt. Es erfolgt eine Unterschei- ausge­stattet. Demgegenüber sind die dung zwischen Emittenten gedeckter Finanzierungsmittel in einem geringeren und ungedeckter Papiere. Die Länder- Umfang festzinsgebunden; zudem ist risiken werden über die Vergabe einer die Laufzeit der Zinsbindungen auf der Benchmark und evtl. anlassbezogener Passivseite überwiegend kürzer als auf zusätzlicher Limitierungen innerhalb der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der der Anlagerichtlinien pro Masterfonds­ Einlagen von Kunden ist variabel ver­ segment gesteuert. In besonderen Fällen zinslich. erfolgt eine separate Berichterstattung im Wochenreport. Das Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau sowie Beim Anlagebestand Renten wird bei der einer Veränderung der Zinsstrukturkurve Emittentenlimitierung auf eine breite höhere Zinsaufwendungen entstehen

33 Lagebericht des Vorstandes

können, denen keine entsprechend wirkungen des Zinsänderungsrisikos gestiegenen Zinserträge gegenüber- eingrenzen zu können. stehen, da die Zinssätze für die Vermö- gensanlagen aufgrund der Festzinsbin- Zur Beurteilung des periodenorien- dungen überwiegend nicht angehoben tierten Zinsänderungsrisikos werden werden können. Dieses Risiko ist aller- vierteljährlich Simulationsrechnungen dings teilweise durch derivative­ Finanz- erstellt. Grundlage der Ermittlung des instrumente in Form von Zinsswaps und zukünftigen Zinsüberschusses bilden Future-Geschäften innerhalb des Master- die Zahlungsströme des Zinsbuchs fonds zur Erfüllung der Liquiditäts­ ­(periodische Ermittlung). Für festverzins- deckungsquote abgesichert. liche Geschäfte werden die Zahlungs- ströme auf der Grundlage von Zinsbin- Vorzeitige Kreditrückzahlungen haben dungsbilanzen mit den zuge­hörigen bei unserer Sparkasse nach den bishe- ­Tilgungsplänen und Zinszahlungs­ rigen Erfahrungen keine wesentliche terminen bestimmt. Den Zahlungs­ Bedeutung. Die Rückzahlungen beein- strömen der variablen Geschäfte liegen flussen das Zinsänderungsrisiko nicht hinsichtlich der Zinsanpassungen und wesentlich. der Kapitalbindung Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegen- Unbefristete Einlagen von Anlegern sind den Parameter erfolgt nach der Methode nach unserer Einschätzung relativ kon- der gleitenden Durchschnitte. Bei dieser stant im Bestand, da sich der Bestand Methode wird zur Ermittlung der fikti- granular in viele Einzelgeschäfte gliedert ven Zinsanpassung und Kapitalbindung und keine Großbestände enthält. Andere auf historische Zinssätze am Geld- und nicht granulare Bestände sind teilweise Kapitalmarkt zurückgegriffen. Zusätzlich größeren Schwankungen unterworfen, erfolgt noch ein zukunftsorientierter bzw. es besteht die Gefahr von größeren Abgleich der Parameter mittels Simula­ Umschichtungen. tionsberechnungen. Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine In unseren Annahmen gehen wir davon Kombination von Festzinsgeschäften aus, dass sich das allgemeine Zinsniveau ersetzt. Bei dieser Vorgehensweise in der nächsten Zeit kaum verändern wird unterstellt, dass sich das Zins­ bzw. nur leicht erhöhen wird. Die Zins- anpassungsverhalten der Vergangenheit strukturkurve dürfte sich nach unserer bzw. die getroffenen Annahmen auch Einschätzung nicht wesentlich ver­ künftig fortsetzen. Ausgehend von den ändern. ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Die Entwicklung des Geld- und Kapital- Bilanzpositionen geplanten Margen und marktes wird laufend beobachtet, um Bestandsentwicklungen der Zinsüber- sofort angemessen auf Veränderungen schuss des laufenden Jahres und der reagieren und mögliche negative Aus- Folgejahre prognostiziert. Anschließend

34 Jahresbericht 2015

Preisverleihung Kalendermalwettbewerb Diepholz

werden die Auswirkungen aus ange­ von definierten Zielstrukturen nur inner- nommenen bzw. erwarteten Änderungen halb des gewünschten Rahmens abge- des Marktzinsniveaus und Bestands- wichen wird. Durch diese Limitierung entwicklungen auf den Zinsüberschuss wird der Bedarf von Risikoabsicherungen analysiert. frühzeitig signalisiert und im Rahmen der definierten Steuerungsprozesse Zusätzlich wird ergänzend monatlich geregelt. eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vorgenommen. Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Ziel der wertorientierten Zinsbuchsteue- Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähig- rung ist es, alle Wertveränderungen keitsinformationenverordnung der zinsabhängigen Vermögens- und (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute ver- Schuldposten aufgrund von Marktzins- pflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig änderungen zu erfassen. Dadurch soll im Rahmen der FinaRisikoV die Barwert- eine Steuerungsgrundlage geschaffen veränderungen im Anlagebuch infolge werden, die es ermöglicht, die Erträge eines standardisierten Zinsschocks mit- zu optimieren und die Risiken aus der zuteilen. ­Fristentransformation zu begrenzen. Auf Basis des Rundschreibens 11/2011 Bei der wertorientierten Zinsbuchsteue- der BaFin vom 09.11.2011 (Zinsände- rung werden sämtliche Zahlungsströme rungsrisiken im Anlagebuch; Ermittlung des variabel- und festverzinslichen der Auswirkungen einer plötzlichen und Geschäfts zu einem Summenzahlungs- unerwarteten Zinsänderung) haben wir strom aggregiert und dessen Barwert zum Stichtag 31.12.2015 die barwerti- ermittelt. Auf Basis von Risikokennzah- ge Auswirkung einer Ad-hoc-Parallel­ len (Value at Risk) und Risiko-Ertrags- verschiebung der Zinsstrukturkurve um Kennzahlen (RORAC) wird sowohl in der + bzw. -200 Basispunkte errechnet. Die Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrach- Verminderung des Barwertes gemessen tung das Zinsänderungsrisiko bestimmt an den regulatorischen Eigenmitteln und beurteilt. Dabei orientieren wir uns betrug 15,8 %. Vor dem Hintergrund bezüglich der Steuerung unseres Zins- der guten Kapitalausstattung und der änderungsrisikos an einem als effizient damit verbundenen Risikotragfähigkeit ermittelten Summenzahlungsstrom als sowie der zufriedenstellenden Risikolage Benchmark. Die Einräumung von Abwei- halten wir das Zinsänderungsrisiko für chungslimiten soll sicherstellen, dass vertretbar.

Zinsänderungsrisiken Währung Zinsschock (+200 / -200 Bp) Vermögensrückgang Vermögenszuwachs TEUR 31.253 6.403

35 Lagebericht des Vorstandes

Sparkassen-Fußball-Cup in Sulingen

Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse oder ­vorhandene Vermögenswerte nur lag im Jahr 2015 innerhalb der vorgege- mit Preisabschlägen verwertet werden benen Limite. ­können (Marktliquiditätsrisiko).

Konzentrationen bestehen bei den Oberstes Ziel unserer Überwachung ­Zinsänderungsrisiken in folgenden und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist Bereichen: die Gewährleistung einer jederzeitigen - hohes Volumen kurzfristiger Passiva Zahlungsfähigkeit. Zur Sicherstellung (u. a. Sparkassen-Geldkonten mit der Solvenz haben wir für die Liquidi- hohem ­Volumen) täts- und Beobachtungskennzahlen nach - hohe Laufzeit-Überhänge des zins­ § 2 Abs. 1 LiqV Warnmarken von 1,50 tragenden Geschäftes definiert. Bei der LCR haben wir eine - hoher Anteil an Sparkassen-Zuwachs- Warnmarke von zunächst 1,00 bestimmt. sparen mit vorzeitiger Verfügungs­ Es ist geplant, hier entsprechend der möglichkeit vorgesehenen schrittweisen Erhöhung der einzuhaltenden LCR-Kennziffer Um diese Konzentrationen zu begren­ künftig Anpassungen vorzunehmen. zen, haben wir für die vorgenannten Beim ­Erreichen der Warnmarken können ­Risikokonzentrationen Maximalgrößen mittel- und langfristige Refinanzierungs- als Risikotoleranzen festgelegt. Zur mittel aufgenommen werden. Zur Vali- Vermeidung übermäßiger Laufzeitüber­ dierung der Steuerungsrelevanz der defi- hänge erfolgen entsprechende institu- nierten Warnmarken werden regelmäßig tionelle Absicherungsgeschäfte. Szenariobetrachtungen durchgeführt.

Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB Die relevanten Zahlungsströme aus und nach den gesetzlichen Vorschriften Aktiva und Passiva werden nach ihrer und den Interpretationen des Rech- Laufzeit in Zeitbänder (Liquiditätsablauf- nungslegungsstandards IDW RS HFA bilanz) eingestellt und münden in eine 35 hat die Sparkasse nicht gebildet. Die Liquiditätsplanung, die eine angemes- Absicherungen erfolgen grundsätzlich sene Liquiditätsvorsorge gewährleistet. als Makro-Hedge. Daneben wird regelmäßig überprüft, inwieweit unsere Sparkasse in der Lage Liquiditätsrisiko ist, einen auftretenden Liquiditätsbedarf Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die zu decken. Grundlage dafür bildet eine Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen Liquiditätsliste, in der jene Liquiditäts- im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht oder quellen aufgeführt sind, die zur Deckung nicht vollständig erfüllt werden können eines Liquiditätsbedarfs herangezo- (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne), gen werden können. Hierzu gehört im zusätzliche Refinanzierungsmittel nur Wesentlichen der Bestand an Wertpapie- zu erhöhten Marktzinsen beschafft ren der Liquiditätsreserve, insbesondere werden können (Refinanzierungsrisiko) der Bestand an bei der Europäischen

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Zentralbank beleihbaren Sicherheiten. Operationelle Risiken Hierdurch verfügt unsere Sparkasse über Operationelle Risiken werden als die einen ausreichenden Zugang zu Zentral- Gefahr von Schäden definiert, die in­folge notenbankgeld. Für den Fall des Eintritts der Unangemessenheit oder des Ver- eines Liquiditätsengpasses ist ein Not- sagens von internen Verfahren, von fallplan erlassen worden, der die in der Mitarbeitern, der internen Infrastruktur Liquiditätsliste aufgeführten Liquiditäts- oder infolge externer Einflüsse eintreten. quellen zugrunde legt. Diese Definition schließt Rechtsrisiken sowie Reputationsrisiken als Folgerisi- Konzentrationen bestehen bei dem ken ein. Liquiditätsrisiko in folgenden Bereichen: - hoher Anteil variabel verzinslicher Ziel ist die Begrenzung der Opera- ­kurzfristig verfügbarer Einlagen tionellen Risiken und der mit ihnen - bedeutende Einlagenpositionen von einhergehenden Schäden auf ein nicht Einzelkunden beeinflussbares Restrisiko, sofern die - hoher Bestand Zuwachssparen dafür erforderlichen Maßnahmen unter - Risikokonzentrationen bei den Kosten-/Nutzenaspekten ökonomisch ­Eigenanlagen gerechtfertigt sind.

Um diese Konzentrationen zu begren- Den Operationellen Risiken wird mit zen, haben wir für die vorgenannten zahlreichen Maßnahmen entgegen­ ­Risikokonzentrationen Maximalgrößen gewirkt. als Risikotoleranzen festgelegt. Daneben haben wir bei den Eigenanlagen einen Branchentypisch werden hohe Anfor- Mindestbestand an kurzfristig liquidier- derungen an die Sicherheit der einge­ baren Wertpapieren und zusätzlich an setzten IT-Systeme gestellt. Dies gilt öffentlichen Anleihen limitiert. für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, Unser typisches Kundengeschäft besteht für die in der Sparkasse betriebenen zum Großteil aus Retailgeschäft und Systeme und für die betriebenen Netz- ist damit durch eine breite Streuung in werke, und zwar sowohl für die Sicher- der Kundenstruktur geprägt. Wir planen heit des laufenden Betriebes als auch auch künftig diese Geschäftsstruktur für die Notfallvorsorge. nicht zu verändern. Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Zur verursachungsgerechten internen ­Hause bestehen zentrale Vorgaben Verrechnung der Liquiditätsrisiken und durch Arbeitsanweisungen. Rechtliche des Liquiditätsnutzens setzen wir ein Risiken werden durch Verwendung von einfaches Kostenverrechnungsverfahren juristisch geprüften Vertragsformu­ ein, das den aufsichtsrechtlichen Anfor- lierungen begrenzt. Den Risiken im derungen entspricht. jeweiligen Sachgebiet wird durch den

37 Lagebericht des Vorstandes

Einsatz der - auch gesetzlich geforder- Der Risikokonzentration durch ten - Sicherheits-, Compliance-, Daten- ­Schadensfälle im Mitarbeiterbereich schutz- und Geldwäschebeauftragten begegnet die Sparkasse mit eigenen begegnet. Personal- und Notfallkonzepten. Hier werden Qualifizierungsmaßnahmen Versicherbare Gefahrenpotenziale und Vertretungslösungen definiert. ­werden durch Versicherungsverträge in Der ­IT-Bereich wird ebenfalls über eine banküblichem Umfang abgeschirmt. umfangreiche IT-Leitlinie und deren Zusatzdokumente geplant und vor Um für die Quantifizierung von ­Ausfällen geschützt. Externen Schadens- ­Opera­tionellen Risiken eine geeignete ursachen begegnet die Sparkasse mit ­empirische Basis zu schaffen, wird eine dem Einsatz zentraler Vordrucke und der Schadensfalldatenbank gepflegt. ­Orientierung an Verbandsempfehlungen.

Die Operationellen Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung unserer Sparkasse nicht wesentlich beeinträchtigen. Das vorgegebene Risikolimit von 1,0 Mio. EUR wurde jederzeit eingehalten.

Konzentrationen bestehen bei den ­Operationellen Risiken in folgenden Bereichen: - größere Ausfälle qualifizierter ­Mitarbeiter - Abhängigkeit von IT-Systemen - Schäden aufgrund neuer / geänderter Rechtsprechung oder anderer externer Einflüsse

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Widmung der Sparkassenstraße in Diepholz

Berichtswesen Vierteljährlich wird ein Gesamtrisikobericht erstellt, der insbesondere eine Darstellung der Risikotragfähigkeit enthält. Zuständig für die Erstellung des Gesamtrisikoberichts ist die Abteilung Betriebswirtschaft. Der Bericht wird dem Vorstand zur Kenntnis gegeben. Der Verwaltungsrat wird durch den Vorstand vierteljährlich über die Risikosituation der Sparkasse unterrichtet.

Für die turnusmäßige Berichterstattung der Risikoarten bestehen folgende Regelungen:

Risiken Berichtsturnus zuständige Abteilung Adressat Zentralbereich Kredite Adressenausfall­risiken Vorstand sowie ­verschiedene vierteljährlich bzw. Forderungs- im ­Kreditgeschäft leitende Mitarbeiter management Vorstand sowie ­verschiedene Beteiligungen jährlich Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter

Vorstand sowie ­verschiedene Risikokonzentrationen vierteljährlich Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter Marktpreisrisiken und wöchentlich, bei Vorstand sowie ­verschiedene Adressen­ausfallrisiken Erreichen bestimmter Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter aus Handels­geschäften Warngrenzen täglich Vorstand sowie ­verschiedene Zinsänderungs­risiken vierteljährlich Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter

Vorstand sowie ­verschiedene Liquiditätsrisiken vierteljährlich Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter

Vorstand sowie ­verschiedene Operationelle Risiken jährlich Betriebswirtschaft leitende Mitarbeiter

Bei unter Risikogesichtspunkten Für Informationen, die unter Risiko­ wesentlichen Informationen ist über die gesichtspunkten für den Verwaltungsrat regelmäßige Berichterstattung hinaus wesentlich sind, ist in der Geschäfts­ eine unverzügliche Unterrichtung des ordnung für den Vorstand geregelt, dass Vorstandes, des Vorsitzenden des Ver- hierüber der Verwaltungsratsvorsitzende waltungsrates, des jeweiligen Verant- unverzüglich zu informieren ist. Dieser wortlichen sowie der Internen Revision hat die übrigen Mitglieder des Verwal- geregelt (Ad-hoc-Berichterstattung). tungsrates ebenfalls spätestens im ­Rahmen der nächsten Verwaltungsrats- Die vorgelegten Berichte enthalten sitzung entsprechend zu unterrichten. neben der Darstellung auch eine ­Beur­teilung der Risiken sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen.

39 Lagebericht des Vorstandes

Jubiläums-Babys in der regionaldirektion Barnstorf

Wertung Erkennung von Abweichungen können Die Gesamtrisikosituation der Sparkasse ggf. Maßnahmen eingeleitet werden. wird aufgrund ihres kreditgeschäftlichen Engagements in der mittelständischen Einlagensicherung Wirtschaft vor allem durch Kredit­ Unsere Sparkasse ist als Mitglied im risiken geprägt. Darüber hinaus hat das Sparkassenstützungsfonds des Spar­ Marktpreisrisiko und hier insbesondere kassenverbandes Niedersachsen dem das Zinsänderungsrisiko sowie das Sicherungssystem der Deutschen Spar- Adressenausfallrisiko aus Eigenanlagen kassenorganisation angeschlossen. ­steigende Bedeutung für die Sparkasse. ­Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem Risiken der künftigen Entwicklung, die nach dem EinSiG anerkannt worden. für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind nach der Risikoinven- Prognosebericht tur nicht erkennbar. Bei den Risiken, die Die folgenden Aussagen zur voraussicht- einen wesentlichen Einfluss auf die Ver- lichen Entwicklung unserer Sparkasse im mögens-, Finanz- und Ertragslage haben laufenden Jahr stellen Einschätzungen können, wird ein wirksames Verfahren dar, die auf der Grundlage der zum Zeit- der Risikosteuerung und -kontrolle ein- punkt der Erstellung des Lageberichts gesetzt. zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Prognosen sind natur- Die Sparkasse steuert die Risiken in gemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten einer Weise, die dem Geschäftsumfang die zugrunde gelegten Annahmen nicht und der Komplexität angemessen ist. Sie ein, können die tatsächlichen Ergebnisse sieht sich für die kommenden Heraus- von den zurzeit erwarteten abweichen. forderungen gut gerüstet und erwartet keine besonderen, über ihre Risiko­ Geschäftsentwicklung tragfähigkeit hinausgehenden Risiken. Das Bruttoinlandsprodukt für Deutsch- land wird nach der Prognose der Bun- Ein lang anhaltendes Niedrigzinsumfeld desbank um etwa 1,8 % wachsen. Damit wird tendenziell zu Ertragsrückgängen sollte in 2016 ein Wachstum in ähn­ in der Sparkasse führen. Zur Erreichung licher Höhe wie im Vorjahr möglich sein. eines angemessenen Betriebsergeb­ Vor allem die Binnennachfrage gilt als nisses und einer angemessenen Eigen- robust und sollte das Wachstum 2016 kapitalzuführung hat die Sparkasse tragen. Es wird erwartet, dass die Impor- betriebswirtschaftliche Kernziele defi- te deutlich stärker zulegen werden als niert. Um frühzeitig Warnhinweise zu die Exporte, die sich im risikoreicheren erhalten und das Erreichen der Kernziele weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten sicher zu stellen, werden unterjährig müssen. Bei den Investitionen dürfte die aktuellen Ergebnisse dem Kernziel sich die Struktur der Zuwächse stärker zu gegenüber gestellt. Durch die frühzeitige den Bauinvestitionen verlagern mit noch

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offener Investitionsdynamik. Der Staats- Die Entwicklung des Kreditgeschäfts ist konsum wird 2016 voraussichtlich noch vor dem Hintergrund der gesamtwirt- einmal überproportional zulegen, wozu schaftlichen und regionalen Wirtschafts- weiterhin die Ausgaben für die Flüchtlin- entwicklung zu sehen. Hier erwarten wir ge beitragen. Der private Konsum sollte ein Kreditwachstum von rd. 2,0 %, das ebenfalls wieder recht kräftig wachsen, überwiegend durch Zuwächse in der da eine Zunahme der Erwerbstätigkeit Wohnungsbaufinanzierung und den Spar- und steigende Einkommen bei niedri- kassen-Privatkrediten getragen werden gem Preisauftrieb erwartet werden. sollte. Im Firmenkundenkreditgeschäft ­erwarten wir nach den hohen Zuwächsen Das geschäftliche Umfeld der Kredit­ der letzten Jahre ein deutlich niedrigeres institute wird weiter durch verstärkten Wachstum in Höhe von rd. 1,0 %. Wettbewerb zwischen den Instituten, das anhaltende Niedrigzinsniveau, Im Dienstleistungsgeschäft sehen wir anspruchsvollere Kunden, die rasch Wachstumspotenzial im Versicherungs- ­fortschreitende technologische Ent­ und Bausparvermittlungsgeschäft. wicklung sowie weitere regulatorische ­Infolge von Objektknappheit liegen Belastungen und Unsicherheiten unsere Annahmen für das Immobilien- bestimmt. Bei einem durch die Geld­ vermittlungsgeschäft etwas unter dem politik der EZB verursachten weiter Vorjahresergebnis. ­niedrigen Zinsniveau werden insbeson- dere bei Kreditinstituten mit hohem Als Risiken im Sinne des Prognose­ Zins- und Retailgeschäftsanteil erheb­ berichts werden künftige Entwicklungen liche Ergebnisrückgänge erwartet. oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Angesichts dieser Rahmenbedingungen Zielabweichung führen können. erwarten wir eine Bilanzsumme auf dem Niveau des Vorjahres. Die Risiken liegen - neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten Das niedrige Zinsniveau dürfte insge- unternehmerischen und banküblichen samt zu einer Stagnation der Kunden- Gefahren - hauptsächlich im weiteren einlagen führen. Rückgängen im fest- Nachlassen der weltwirtschaftlichen verzinslichen Einlagengeschäft begeg- Dynamik. Ferner kann nicht ausge­ nen wir durch eine optimierte Produkt­ schlossen werden, dass weitere Schocks struktur im Einlagengeschäft. im Finanzsystem die realwirtschaftliche ­Entwicklung beeinträchtigen können. Bei der Ersparnisbildung im bilanz­ Daneben wird die Rentabilität der neutralen Wertpapiergeschäft erwarten ­Bankenbranche nachhaltig durch die wir spürbar höhere Absatzzahlen. steigende Regulierung belastet.

41 Lagebericht des Vorstandes

Als Chancen im Sinne des Prognose­ Ertragslage berichts werden künftige Entwicklungen Da das Zinsniveau in nächster Zeit durch oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Geld- und Kreditpolitik der EZB mit die Sparkasse positiven Prognose- bzw. sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter auf Zielabweichung führen können. sehr niedrigem Niveau verharren wird, gerät unsere Zinsspanne noch weiter Chancen sehen wir vor allem in einer unter Druck. Dieses lässt sich wahr- besser als erwartet laufenden Konjunk- scheinlich nicht durch die Wachstums- tur aufgrund einer schnellen Erholung effekte im Kreditgeschäft ausgleichen. von der EU-Staatenkrise. Dies würde Daneben belasten uns im Eigenanlagen- zu einer stärkeren Kreditnachfrage und bereich Wiederanlagemöglichkeiten zu einem Anstieg des Zinsüberschusses sehr niedrigen Zinssätzen. Wir rechnen führen. Weiterhin sehen wir Chancen damit, dass der Zinsüberschuss unter im Zinsbuch bei einer steileren Zins­ dem Vorjahreswert liegen wird. strukturkurve und einem anhaltenden relativ geringen Zinsniveau des Geld- Für das Provisionsergebnis erwarten marktes. wir im Versicherungsgeschäft als ­Folge unserer Neuaufstellung steigende Bedingt durch den Anstieg der ­Erträge. Im Kundenwertpapierge- ­Beschäftigung könnten sich Einkom- schäft rechnen wir mit einem höheren menszuwächse ergeben und somit die Ergebnis­beitrag, der durch eine zins- Binnenkonjunkturnachfrage verbessern. bedingt erhöhte Nachfrage unterstützt Hiervon und von dem Niedrigzins­ wird. Durch verringerte Margen im umfeld könnte auch der Wohnungsbau ­Kreditkartengeschäft gehen wir hier von ­profitieren. einem Ertragsrückgang aus. Die Erträge aus dem Bausparvermittlungsgeschäft Finanzlage mit der LBS sollten sich leicht erhöhen. Für das Jahr 2016 ist die Fertigstellung Im sonstigen Vermittlungsgeschäft des Erweiterungsbaus der Sparkassen- mit inzwischen recht guten Ergebnis- hauptstelle geplant. Die höheren Gebäu- sen erwarten wir niedrigere Erträge. deabschreibungen werden teilweise ­Insgesamt prognostizieren wir für das durch ersparte Mietaufwendungen aus- gesamte Dienstleistungsgeschäft einen geglichen. Daneben stehen noch Reno- moderaten Ertragszuwachs. vierungsaufwendungen insbesondere im Altbautrakt der Hauptstelle an. Nach Trotz eines konsequenten Kosten­ unseren Planungen wird die Liquiditäts- managements wird der Sachaufwand kennziffer durchgängig über dem in der nach unseren Planungen um bis zu Risikostrategie festgelegten Mindest- 0,7 Mio. EUR im Jahr 2016 steigen. wert von 1,5 liegen. Hierbei wirken sich insbesondere

42 Jahresbericht 2015

Niedersächsische Musiktage in der Auburg Wagenfeld

­Einmaleffekte durch die Erweiterung der bestehender Kursreserven mit keinen Hauptstelle aus. nennenswerten Belastungen. Aus den beiden Masterfonds erwarten wir wegen Zur Reduzierung der Sachkosten sind der vorhandenen Kursreserven kein und verschiedene Projekte angesetzt, bei einem deutlich negativen Kursverlauf die teilweise mittel- bis langfristigen nur ein geringes Abschreibungspoten- ­Charakter haben, z. B. erwarten wir zial. Einsparungen bei den dezentralen ­IT-Kosten. Gleichwohl planen wir auch Bei den übrigen Geschäftsbereichen ­künftig Investitionen in zukunftswei- (Beteiligungen/außerbilanzielle Geschäf- sende Informationstechnologien und te) rechnen wir mit keinen Belastungen. ­Produkte als Voraussetzung für den Ausbau der Marktanteile. Daneben Zusammenfassend erwarten wir - ­werden wir in die Verbesserung unserer bedingt durch einen Rückgang des ­Informationssicherheit investieren. Zinsüberschusses und Kostensteige- rungen - für das laufende Geschäftsjahr Die tendenziell steigenden Personal- ein gegenüber dem Vorjahr niedrigeres kosten (Steigerung um rd. 1,1 Mio. Ergebnis vor Bewertung. EUR) wollen wir durch ein nachhaltiges, mittelfristiges Personalmanagement in Insgesamt rechnen wir für das ange­ vertretbaren Grenzen halten. brochene Geschäftsjahr mit einem ­Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die Konjunktur- sowie die Soweit aus heutiger Sicht prognosti- regionale Wirtschaftsentwicklung zierbar, rechnet die Sparkasse trotz der erheblich beeinflusst. Nach den äußerst Belastungen aus der Niedrigzinsphase positiven Geschäftsjahren 2011 bis 2015 auch für das Geschäftsjahr 2017 unter rechnet die Sparkasse für das laufende Berücksichtigung einer angemessenen Geschäftsjahr wieder mit einem Anstieg Aufstockung der Vorsorgereserven der Zuführungen in die Risikovorsorge. mit einem unveränderten Jahresüber- Mit dem Anstieg verbundene wesent- schuss. liche Beeinträchtigungen des Jahres- ergebnisses sind allerdings nicht zu Bei der prognostizierten Entwicklung der erwarten. Ertragslage ist eine angemessene Eigen- kapitalzuführung gesichert. Das geplan- Bei den eigenen festverzinslichen te Wachstum kann mit einer ­weiterhin Wertpapieren rechnen wir aufgrund soliden Eigenkapitalausstattung darge- einer konservativen Anlagepolitik und stellt werden.

43 Entwicklung des Kundenkreditgeschäfts, der Kundeneinlagen und der Bilanzsumme

Entwicklung des Kundenkreditgeschäfts, der Kundeneinlagen und der Bilanzsumme

1.645,5 1600 Entwicklung des Kundenkreditgeschäfts, der Kundeneinlagen und 1400 der Bilanzsumme von 2005 bis 2015 in 1.272,5 Millionen Euro. 1200

1.205,2 1.133,5 1000 896,6 818,2 800

600

400

200

0

Kundenkreditgeschäft Kundeneinlagen Bilanzsumme

2005

2015

44 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015

der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz

Land Niedersachsen

45 Kreissparkasse Grafschaft Diepholz Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015 31.12.2014 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 13.028.912,41 11.931 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 13.106.571,63 11.717 26.135.484,04 23.648 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0 b) Wechsel 0,00 0 0,00 0 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 8.807.223,60 64 b) andere Forderungen 10.782,91 70 8.818.006,51 134 4. Forderungen an Kunden 1.166.416.501,48 1.120.758 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 419.435.456,17 EUR ( 399.903 ) Kommunalkredite 67.095.206,51 EUR ( 62.658 ) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) ab) von anderen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) 0,00 0 b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) bb) von anderen Emittenten 68.569.556,28 72.982 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 52.347.440,64 EUR ( 67.773 ) 68.569.556,28 72.982 c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0 Nennbetrag 0,00 EUR ( 0 ) 68.569.556,28 72.982 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 349.781.696,60 355.427 6a. Handelsbestand 0,00 0 7. Beteiligungen 11.137.207,88 11.137 darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 ) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0 darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 ) 9. Treuhandvermögen 232.012,33 349 darunter: Treuhandkredite 232.012,33 EUR ( 349 ) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0 b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 25.591,00 44 c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0 d) geleistete Anzahlungen 0,00 0 25.591,00 44 12. Sachanlagen 11.073.731,33 11.355 13. Sonstige Vermögensgegenstände 2.838.935,89 3.782 14. Rechnungsabgrenzungsposten 486.580,19 938 Summe der Aktiva 1.645.515.303,53 1.600.553

46 Kreissparkasse Grafschaft Diepholz Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2014 für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 EUR EUR EUR PassivseiteTEUR 1. Zinserträge aus 31.12.2014 a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 39.897.341,17EUR EUR EUR TEUR41.497 1. Verbindlichkeitendarunter: aus der gegenüber Abzinsung Kreditinstitutenvon a) täglichRückstellungen fällig 0,00 EUR 13.000.000,00 ( 56.2020 ) b) mitfestverzinslichen vereinbarter Laufzeit Wertpapieren oder Kündigungsfrist 297.063.592,23 319.344 und Schuldbuchforderungen 2.374.025,96 310.063.592,23 375.5462.909 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 42.271.367,13 44.405 2. a)Zinsaufwendungen Spareinlagen 13.448.696,17 17.410 darunter:aa) mit aus vereinbarter der Aufzinsung Kündigungsfrist von Rückstellungenvon drei Monaten 1.422.462,99 EUR 388.613.996,20 ( 346.472974 ) ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist 28.822.670,96 26.995 3. Laufendevon Erträgemehr als aus drei Monaten 82.391.755,76 127.254 a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 471.005.751,968.432.234,79 473.7279.541 b) andereBeteiligungen Verbindlichkeiten 723.456,70 214 c) Anteilenba) täglich an fälligverbundenen Unternehmen 634.309.963,68 0,00 542.6290 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 11.962.563,65 9.155.691,49 20.5369.755 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnab- 646.272.527,33 563.166 führungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 1.117.278.279,290,00 1.036.8920 3.5. VerbriefteProvisionserträge Verbindlichkeiten 9.727.655,10 9.216 6. a)Provisionsaufwendungen begebene Schuldverschreibungen 16.226.872,16331.744,29 5.227259 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 9.395.910,81 8.9560 7. Nettoertragdarunter: oder Nettoaufwand des Handelsbestands 0,00 0 8. SonstigeGeldmarktpapiere betriebliche Erträge 0,00 EUR 1.609.097,03 ( 2.1050 ) darunter:eigene Akzepte und ausSolawechsel der Fremdwährungsumrechnung im Umlauf 0,000,00EUREUR ( ( 0 ) 9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 16.226.872,160,00 5.2270 3a. Handelsbestand 48.983.370,290,00 47.8110 10.4. TreuhandverbindlichkeitenAllgemeine Verwaltungsaufwendungen 232.012,33 349 darunter:a) Personalaufwand Treuhandkrediteaa) Löhne und Gehälter 232.012,33 EUR 15.857.831,16 ( 15.243349 ) 5. Sonstigeab) Soziale Verbindlichkeiten Abgaben und Aufwendungen 1.747.429,25 1.830 6. Rechnungsabgrenzungspostenfür Altersversorgung und für Unterstützung 4.224.567,79 1.000.147,93 1.5286.211 7. Rückstellungendarunter: a) Rückstellungenfür Altersversorgung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen1.068.963,14 EUR 11.140.000,00 ( 10.7613.158 ) b) Steuerrückstellungen 2.968.000,0020.082.398,95 21.4532.231 c)b) andere RückstellungenVerwaltungsaufwendungen 6.185.026,728.413.862,08 7.5717.957 20.293.026,7228.496.261,03 20.56229.410 11.8. SonderpostenAbschreibungen mit und Rücklageanteil Wertberichtigungen auf 0,00 0 immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.934.428,77 1.707 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.794.174,84 2.479 10. Genussrechtskapital 0,00 0 darunter: darunter: 1,83 ( 0 ) voraus Ablaufder Fremdwährungsumrechnung von zwei Jahren fällig 0,00 EUREUR ( 0 ) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 61.300.000,00 44.500 Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie 12. EigenkapitalZuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0 a) gezeichnetes Kapital 0,00 0 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und b)bestimmten Kapitalrücklage Wertpapieren sowie aus der Auflösung 0,00 0 c)von Gewinnrücklagen Rückstellungen im Kreditgeschäft 11.352.222,88 13.032 ca) Sicherheitsrücklage 115.618.451,22 11.352.222,88 112.33513.032 15. Abschreibungencb) andere Rücklagen und Wertberichtigungen auf 0,00 0 Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen 115.618.451,22 112.335 d)und Bilanzgewinn wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 1.755.492,400,00 1.7830 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, 117.373.943,62 114.118 Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie SummeAnlagevermögen der Passiva behandelten Wertpapieren 261.338,70 1.645.515.303,53 1.600.553992 261.338,70 992 17.1. EventualverbindlichkeitenAufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 18. a)Zuführungen Eventualverbindlichkeiten zum Fonds für aus allgemeine weitergegebenen Bankrisiken abgerechneten Wechseln 0,00 16.800.000,00 18.6000 19. b)Ergebnis Verbindlichkeiten der normalen aus BürgschaftenGeschäftstätigkeit und Gewährleistungsverträgen 38.528.287,20 9.572.067,23 32.3949.639 20. AußerordentlicheÜber eine weitere, Erträge nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet. 0,00 0 21. c)Außerordentliche Haftung aus der BestellungAufwendungen von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,000,00 0 22. Außerordentliches Ergebnis 38.528.287,200,00 32.3940 23.2. AndereSteuern Verpflichtungen vom Einkommen und vom Ertrag 6.262.070,87 6.291 a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 54.503,96 65 b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0 6.316.574,83 6.356 c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 95.948.851,15 62.276 25. Jahresüberschuss 3.255.492,40 3.283 95.948.851,15 62.276 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0 3.255.492,40 3.283 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0 b) aus anderen Rücklagen 0,00 0 0,00 0 3.255.492,40 3.283 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage 1.500.000,00 1.500 b) in andere Rücklagen 0,00 0 1.500.000,00 1.500 29. Bilanzgewinn 1.755.492,40 1.783

47 Kreissparkasse Grafschaft Diepholz Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2014 für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 39.897.341,17 41.497 darunter: aus der Abzinsung von Rückstellungen 0,00 EUR ( 0 ) b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2.374.025,96 2.909 42.271.367,13 44.405 2. Zinsaufwendungen 13.448.696,17 17.410 darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 1.422.462,99 EUR ( 974 ) 28.822.670,96 26.995 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 8.432.234,79 9.541 b) Beteiligungen 723.456,70 214 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0 9.155.691,49 9.755 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnab- führungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0 5. Provisionserträge 9.727.655,10 9.216 6. Provisionsaufwendungen 331.744,29 259 9.395.910,81 8.956 7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands 0,00 0 8. Sonstige betriebliche Erträge 1.609.097,03 2.105 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 0,00 EUR ( 0 ) 9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0 48.983.370,29 47.811 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 15.857.831,16 15.243 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4.224.567,79 6.211 darunter: für Altersversorgung 1.068.963,14 EUR ( 3.158 ) 20.082.398,95 21.453 b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.413.862,08 7.957 28.496.261,03 29.410 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.934.428,77 1.707 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.794.174,84 2.479 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 1,83 EUR ( 0 ) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 11.352.222,88 13.032 11.352.222,88 13.032 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 261.338,70 992 261.338,70 992 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 18. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 16.800.000,00 18.600 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 9.572.067,23 9.639 20. Außerordentliche Erträge 0,00 0 21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0 22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 6.262.070,87 6.291 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 54.503,96 65 6.316.574,83 6.356 25. Jahresüberschuss 3.255.492,40 3.283 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0 3.255.492,40 3.283 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0 b) aus anderen Rücklagen 0,00 0 0,00 0 3.255.492,40 3.283 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage 1.500.000,00 1.500 b) in andere Rücklagen 0,00 0 1.500.000,00 1.500 29. Bilanzgewinn 1.755.492,40 1.783

48 Jahresbericht 2015

Anhang in gekürzter Form

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern. Die Bilanz wurde unter teilweiser Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt.

49 Anhang in gekürzter Form

Bilanzierungs- und am Bilanzstichtag bewertet, wobei Bewertungsmethoden­ Abschreibungen nur im Zusammen- Die Bewertung der Vermögensgegen- hang mit voraussichtlich dauernden stände und Schulden entspricht den Wert­minderungen vorgenommen ­allgemeinen Bewertungsvorschriften der werden. Wertaufholungen werden §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung durch Zuschreibungen auf den höhe- der für Kreditinstitute geltenden Sonder- ren Kurswert, maximal aber bis zu den regelungen (§§ 340 ff. HGB). Anschaffungskosten, berücksichtigt. Die Anteile an Investmentfonds wurden zum Die Forderungen wurden mit ihrem investmentrechtlichen Rücknahmepreis Nennwert angesetzt, der Unterschieds- angesetzt. Die unter Aktiva Posten 6 betrag zwischen dem Nennwert und dem ausgewiesenen Anteile an Personen­ niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde gesellschaften haben wir zum niedrige- unter den Rechnungsabgrenzungs­ ren beizulegenden Zeitwert angesetzt. posten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich kapital- und lauf- Die Beteiligungen sind zu Anschaffungs- zeitanteilig aufgelöst. Im Falle von Fest- kosten bzw. im Falle vorübergehender zinsvereinbarungen erfolgt die Vertei- sowie dauernder Wertminderungen zum lung auf die Dauer der Festzinsbindung. niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Für erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberich- Das Sachanlagevermögen und die imma- tigungen in Höhe des zu erwartenden teriellen Anlagewerte wurden mit ihren Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird Anschaffungs- oder Herstellungskosten, durch Pauschalwertberichtigungen vermindert um planmäßige Abschreibun- ­Rechnung getragen, die nach Erfah- gen nach Maßgabe der voraussichtlichen rungswerten (durchschnittliche Ausfälle Nutzungsdauer, angesetzt. der letzten 5 Jahre) bemessen worden sind. Soweit die Gründe für eine Abwer- Vermögensgegenstände von geringem tung von Forderungen nicht mehr Wert (Anschaffungskosten bis 150 EUR) bestehen, werden Zuschreibungen wurden sofort als Sachaufwand erfasst. ­(Wertaufholungen) bis zum beizulegen- Bei Anschaffungskosten von bis zu 1.000 den Zeitwert vorgenommen. EUR (ohne Umsatzsteuer) im Einzelfall erfolgte im Jahr der Anschaffung eine Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve Vollabschreibung. wurden zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Kurswerten am Bilanz- Die sonstigen Vermögensgegenstände, stichtag (strenges Niederstwertprinzip) die nicht dazu bestimmt sind, dauernd bewertet. Die Wertpapiere des Anlage- dem Geschäftsbetrieb zu dienen, wur- vermögens wurden zu Anschaffungs­ den nach den für das Umlaufvermögen kosten oder zu niedrigeren Kurswerten ­geltenden Vorschriften bewertet.

50 Jahresbericht 2015

Die hier ausgewiesenen Finanzanlagen dem Stand von Ende November 2015 wurden ebenfalls nach dem strengen bekannt gegebene Zinssatz in Höhe Niederstwertprinzip zu Anschaffungs- von 3,94 % verwendet, der auf einer kosten oder zum niedrigeren Wert am pauschal angenommenen Restlaufzeit Bilanzstichtag bewertet. von 15 Jahren beruht. Die bis zur vor- aussichtlichen Erfüllung zu erwartenden Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Gehalts- und Rentensteigerungen haben Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unter- wir mit jährlich 3 % berücksichtigt. schied zwischen Erfüllungs- und Aus­ gabebetrag wurde unter den Rechnungs­ Die Sparkasse ist tarifvertraglich abgrenzungsposten ausgewiesen. ­verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente führende Die Rückstellungen wurden in Höhe Ver­sicherung bei einer kommunalen des nach vernünftiger kaufmännischer Zusatz­versorgungskasse abzuschließen. ­Beurteilung notwendigen Erfüllungs­ Sie erfüllt diese Verpflichtung durch betrags angesetzt. Sie berücksich- Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter tigen alle erkennbaren Risiken und bei der Emder Zusatzversorgungskasse unge­wissen Verpflichtungen. Beträgt für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit die ­Zeitspanne bis zum erwarteten Sitz in Emden. Die ZVK-Sparkassen ist Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, eine kommunale Zusatzversorgungs- erfolgt eine Abzinsung mit einem einrichtung im Sinne des § 1 des Alters- laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß vorsorge-TV-Kommunal (ATV-K) vom Rückstellungsab­zinsungsverordnung 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen (RückAbzinsV). ist der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband in Hannover, der das Für das allgemeine Zinsänderungs­ Kassen­vermögen der ZVK-Sparkassen als risiko ist eine Gesamtbetrachtung aller Sondervermögen getrennt von seinem zinstragender Aktiva und Passiva des übrigen Vermögen verwaltet. Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen worden. Hierbei ist die Nachdem die Tarifvertragsparteien des Ermittlung anhand einer barwertigen öffentlichen Dienstes sich mit Wirkung Betrachtung erfolgt. Zum 31. Dezember vom 1. Januar 2002 auf eine Abkehr 2015 ergab sich kein Rückstellungs­ vom seit 1967 bestehenden Gesamtver­ bedarf. sorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVK-Sparkassen zum 1. Januar 2003 Die Pensionsrückstellungen wurden nach den Versicherten- und Rentnerbestand dem modifizierten Teilwertverfahren in zwei getrennte Abrechnungsverbände unter Zugrundelegung der ­Richt­tafeln unterteilt, den Abrechnungsverband P für Heubeck 2005 G bewertet. Für die die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversicher- Ab­zinsung wurde der von der Deutschen ten bzw. den Abrechnungsverband R für Bundesbank gemäß RückAbzinsV nach die sog. Altrentner.

51 Anhang in gekürzter Form

Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrech- versicherungsmathematischen Grund- nungsverband P unter Zugrundelegung sätzen bewertet wird. Hierbei wird ein der Bewertungsparameter gem. ATV-K Rechnungszins in Höhe von 3,25 % vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese zugrunde gelegt. Die Sterblichkeit wird tarifliche Bewertungsmethodik erfasste entsprechend den für die Versicherten den voraussichtlich zu erwartenden der ZVK-Sparkassen festgestellten Wahr- Verpflichtungsumfang nicht vollständig. scheinlichkeiten berücksichtigt. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Wir haben die Deckungslücke beim ­Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem Abrechnungsverband R in früheren 31. Dezember 2011 erfolgt eine realis­ Geschäftsjahren vorläufig ausfinan- tische und von den tarifvertraglichen ziert. Restrisiken der Ausfinanzierung Vorgaben abweichende kassenspezi­ be­stehen allerdings in Abhängigkeit fische Ermittlung der Deckungsrück­ von der Biometrie sowie der Ver­zinsung stellung, die sämtliche künftig zu der Anlagen der ZVK-Sparkassen. ­erwartenden Kosten und Risiken ein­ ­Rechnerisch wurde zum Bilanzstichtag bezieht. erneut eine Deckungslücke von 44 TEUR ermittelt. Die ZVK-Sparkassen wird bis Der bisherige Beitragssatz von 4 % zur vollständigen Schließung dieser erschien hiernach und unter zusätz­ ­Lücke am System der Umlagefinanzie- licher Berücksichtigung der derzeitigen rung festhalten. Für den Rentenaltbe- Kapitalmarktlage nach aktuariellen stand wird bis auf weiteres eine Umlage Ermittlungen nicht mehr auskömmlich. in Höhe von 2,2 % und ein Sanierungs- Dem wurde durch eine mit Wirkung zum geld in Höhe von 1,5 % der zusatzversi- 1. Januar 2012 eintretende Anhebung cherungspflichtigen Entgelte erhoben. auf 5 % Rechnung getragen. In diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der Unsere im Rahmen der Sparkassen- künftigen Kapitalerträge eine langfristig Kreditbasket-Transaktionen erworbenen erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde Credit Linked Notes (CLN) beabsichti- gelegt. gen wir bis zur Endfälligkeit zu halten. Wir weisen unter den Wertpapieren Bemessungsgrundlage für den Beitrag Schuldverschreibungen und für die sind die zusatzversorgungspflichtigen übernommenen Adressenausfallrisiken Entgelte. Sie beliefen sich im Geschäfts- Eventualverbindlichkeiten (CDS) unter jahr 2015 auf 15,0 Mio. EUR. dem Bilanzstrich aus, die wir getrennt voneinander bewerten. Die Wertpapiere Bei den Verpflichtungen des Abrech- werden zum gemilderten Niederstwert- nungsverbandes R ergab sich zum prinzip angesetzt. Soweit erforderlich 1. Januar 2003 eine Deckungslücke, ­ werden für drohende Ausfälle aus den die den einzelnen Beteiligten zugeord- CLN Rückstellungen in Höhe der erwar­ net worden ist und die jährlich nach teten Ausgleichsleistung gebildet.

52 Jahresbericht 2015

Die zur Absicherung von Zinsänderungs- Von einer besonderen Deckung gemäß risiken abgeschlossenen Zinsswap­ § 340h HGB gehen wir aus, soweit sich geschäfte wurden in die Gesamtbetrach- innerhalb einer Währung bilanzielle Bestän- tung des Zinsänderungsrisikos einbe­ de betragskongruent gegenüberstehen. zogen. Die Umrechnungsergebnisse aus besonders gedeckten Geschäften werden saldiert je Die strukturierten Produkte (Forward- Währung als sonstige betriebliche ­Erträge Darlehen) wurden gemäß den Voraus­ (GuV 8) bzw. als sonstige betriebliche setzungen des IDW RS HFA 22 einheitlich ­Aufwendungen (GuV 12) ausgewiesen. (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert und bewertet. Für die bei der Deutschen Bundesbank unterhaltenen Guthaben wurden uns ­Zinsen Auf Fremdwährung lautende Bargeld­ von unter 1 TEUR berechnet, die wir mit den bestände wurden zum Mittelkurs aus unter Posten 1a) ausgewiesenen Zinserträ- Schalterankaufs- und -verkaufskursen gen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften der Bremer Landesbank am Bilanz­ verrechnet haben. Für die bei anderen Kre- stichtag in EUR umgerechnet. Die auf ditinstituten aufgenommenen Tages- und Fremdwährung lautenden Vermögens­ Termingelder haben wir Zinserträge in Höhe gegenstände und Schulden sowie von 81 TEUR erzielt, die wir mit den unter Posten der Gewinn- und Verlustrech- Posten 2) ausgewiesenen Zinsaufwendun- nung ­wurden zum EZB-Referenzkurs am gen verrechnet haben. Bilanzstichtag in EUR umgerechnet.

53 Anhang in gekürzter Form

Erläuterungen zur Jahresbilanz:

AKTIVA

Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an die eigene Girozentrale: 8.795 TEUR

Bei den unter Posten 3b) ausgewiesenen Forderungen handelt es sich um anteilige­ ­Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem ­Bilanzstichtag fällig werden. Auf eine Gliederung nach Restlaufzeiten wurde verzichtet.

Posten 4: Forderungen an Kunden Die Forderungen an Kunden*) gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:

- bis drei Monate 50.138 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 98.559 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 439.160 TEUR - mehr als fünf Jahre 532.765 TEUR - mit unbestimmter Restlaufzeit 44.641 TEUR

*) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Forderungen mit Nachrangabrede:

Bestand am Bilanzstichtag 5.234 TEUR Bestand 31.12. des Vorjahres 4.846 TEUR

Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:

Bestand am Bilanzstichtag 5.234 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 4.846 TEUR darunter mit Nachrangabrede Bestand am Bilanzstichtag 5.234 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 4.846 TEUR

54 Jahresbericht 2015

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Im Posten Aktiva 5 enthaltene Beträge*), die in dem Jahr, das auf den Bilanzstichtag folgt, fällig werden 15.154 TEUR

*) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 51.209 TEUR nicht börsennotiert 16.200 TEUR

Von den börsenfähigen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wurden nicht mit dem Niederstwert bewertet (Buchwert) 5.200 TEUR Diese Wertpapiere verkörpern einen Marktwert von 5.199 TEUR

Es handelt sich dabei um ISIN DE000A12T9D9 S-KB XI Klassik CLN 14/19. Von einer Abschreibung auf den beizulegenden Wert wurde abgesehen, weil die Wertminderung nach unserer Auffassung voraussichtlich nicht von Dauer sein wird.

Der Anlagebestand der unter Posten 5 ausgewiesenen Wertpapiere hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 71.534 TEUR Zugänge im Berichtsjahr 11.000 TEUR Abgänge im Berichtsjahr 15.060 TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr - TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt 65 TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 67.409 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 71.504 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr 65 TEUR

55 Anhang in gekürzter Form

Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Der Bestand der dem Anlagevermögen zugeordneten Aktien und anderen nicht ­festverzinslichen Wertpapiere hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 53.194 TEUR Zugänge im Berichtsjahr - TEUR Abgänge im Berichtsjahr 49.381 TEUR Umbuchungen im Berichtsjahr - TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr 258 TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt 699 TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 3.372 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 50.728 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr - TEUR

Zu Investmentvermögen im Sinne des § 1 Abs. 10 KAGB, an denen die Sparkasse mehr als 10 % der Anteile hält, geben wir folgende Informationen:

Differenz- Ausschüt- Beschrän- Bezeichnung des Wert nach betrag zum tungen im kungen in der Investment- § 278 KAGB Unterlassene Buchwert am Geschäftsjahr Möglichkeit vermögens/ am 31.12.2015 Abschreibung 31.12.2015 2015 der täglichen Anlageziele TEUR TEUR TEUR Rückgabe

GRAF MASTER- 273.573 18.767 7.784 ja 2) nein FONDS / 1)

GRAF MASTER- 96.635 5.031 233 ja 3) nein FONDS II / 1)

1) Bei dem Graf Master-Fonds und dem Graf Master-Fonds II handelt es sich um Master-Fonds, die in ihren einzelnen Segmenten in unterschiedlichen Asset-Klassen investieren. Alleinige Anteilsinhaberin ist die Sparkasse.

2) Die Anteilsscheine können täglich zurückgegeben werden. Der Kapitalverwaltungsgesellschaft ist jedoch vorbehalten, die Rücknahme der Anteile unter außergewöhnlichen Umständen auszusetzen. Die Sparkasse kann Sachauskehrung der in den Fonds enthaltenen Vermögenswerte verlangen.

3) Die Anteilsscheine können bis spätestens zum letzten Bankgeschäftstag des übernächsten auf die Rückgabeerklärung folgenden Kalenderquartals zurückgegeben werden. Die Sparkasse kann Sachauskehrung der in den Fonds enthaltenen Vermögenswerte verlangen.

Von den übrigen unter diesem Posten ausgewiesenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert - TEUR nicht börsennotiert - TEUR

56 Jahresbericht 2015

Posten 7: Beteiligungen Die Beteiligungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 15.685 TEUR Zugänge im Berichtsjahr - TEUR Abgänge im Berichtsjahr - TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr - TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt 4.548 TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 11.137 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 11.137 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr - TEUR

Posten 9: Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen besteht ausschließlich aus Forderungen an Kunden (Posten 4 des Formblatts).

Posten 11: Immaterielle Anlagewerte Die immateriellen Anlagewerte haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 614 TEUR Zugänge im Berichtsjahr 144 TEUR Abgänge im Berichtsjahr 188 TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr - TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt 544 TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 26 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 44 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr 157 TEUR

Posten 12: Sachanlagen Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten belaufen sich auf (Bilanzwert) 7.753 TEUR

Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt 1.569 TEUR

57 Anhang in gekürzter Form

Das Sachanlagevermögen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 44.375 TEUR Zugänge im Berichtsjahr 1.563 TEUR Abgänge im Berichtsjahr 757 TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr 3 TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt 34.110 TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 11.074 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 11.355 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr 1.778 TEUR

Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände Die unter den Sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Geschäftsanteile an Genossenschaften (Anlagevermögen) haben sich im ­Berichtsjahr wie folgt entwickelt: ursprünglicher Anschaffungswert 21 TEUR Zugänge im Berichtsjahr - TEUR Abgänge im Berichtsjahr - TEUR Umbuchungen im Berichtsjahr - TEUR Zuschreibungen im Berichtsjahr - TEUR Abschreibungen und Wertberichtigungen insgesamt - TEUR Bilanzwert am Bilanzstichtag 21 TEUR

Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres 21 TEUR

Abschreibungen und Wertberichtigungen im Berichtsjahr - TEUR

Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten Unterschiedsbeträge zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen sind enthalten mit 304 TEUR

Bestand am 31.12. des Vorjahres 770 TEUR

Posten 1 - 14 Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf 1.188 TEUR

58 Jahresbericht 2015

PASSIVA

Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die unter Posten 1 b) ausgewiesenen Bestände*) gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:

- bis drei Monate 50.535 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 16.053 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 96.300 TEUR - mehr als fünf Jahre 133.321 TEUR

*) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale: 98.267 TEUR

Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände 220.891 TEUR

Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die unter Posten 2 a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände*) gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:

- bis drei Monate 11.049 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 43.216 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 24.810 TEUR - mehr als fünf Jahre 3.072 TEUR

Die unter Posten 2 b) Unterposten bb) ausgewiesenen Bestände*) gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:

- bis drei Monate 538 TEUR - mehr als drei Monate bis ein Jahr 2.099 TEUR - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 8.366 TEUR - mehr als fünf Jahre 844 TEUR

*) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:

Bestand am Bilanzstichtag 5.064 TEUR Bestand am 31.12. des Vorjahres 11.638 TEUR

59 Anhang in gekürzter Form

Posten 3: Verbriefte Verbindlichkeiten Im Unterposten Passiva 3 a) begebene Schuldverschreibungen enthaltene Beträge*), die in dem Jahr, das auf den Bilanzstichtag folgt, fällig werden - TEUR

*) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten Die Treuhandverbindlichkeiten bestehen ausschließlich aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Posten 1 des Formblatts).

Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit 989 TEUR

Bestand am 31.12. des Vorjahres 1.492 TEUR

Posten 1 - 6 Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Schulden beläuft sich auf 1.121 TEUR

60 Jahresbericht 2015

Passivposten 1 unter dem Strich

Posten 1b): Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungen Bei den unter Posten 1b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer ­Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren nur unbedeutende Ansprüche Dritter ergeben. Zum Abschlussstichtag bestanden keine Rückgriffsforderungen, Regress- oder ­Erstattungsansprüche.

Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge ­entsprechend gekürzt.

Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die Sparkasse anteilig für den Zinsdienst (zurzeit 5,206 % auf einen Kapitalbetrag von 2.925 TEUR) und für ggf. anfallende Steuern sowie ggf. Kosten.

Passivposten 2 unter dem Strich

Posten 2c): Unwiderrufliche Kreditzusagen Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2c) ausgewiesenen unwiderruf­ lichen Kreditzusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages wert­ haltige Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse verbinden.

61 Anhang in gekürzter Form

Angaben zu Derivatgeschäften Die Sparkasse hat im Rahmen der Steuerung von Zinsänderungsrisiken Terminge- schäfte in Form von Zinsswaps ausschließlich als Deckungsgeschäfte abgeschlossen ­(Bewertungskonvention). Die am Bilanzstichtag bestehenden Zinsswapgeschäfte haben einen Nominalwert von insgesamt 85 Mio. EUR (Zeitwert: -4,5 Mio. EUR). Davon haben 35 Mio. EUR eine Restlaufzeit von einem Jahr bis fünf Jahre und 50 Mio. EUR eine Restlaufzeit über fünf Jahren. Bei den Kontrahenten der Zinsswaps handelt es sich aus- schließlich um inländische Kreditinstitute. Der Zeitwert wurde als Barwert zukünftiger Zinszahlungsströme auf Basis der Marktzinsmethode unter Verwendung der Swap-Zins- kurven per 31.12.2015 ermittelt und enthält keine Abgrenzungen und Kosten.

Erläuterungen zu den latenten Steuern Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31.12.2015 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 296 TEUR durch absehbare Steuer­ entlastungen überdeckt. Die Steuerentlastungen resultieren ausschließlich aus bilan- ziellen Ansatzunterschieden. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich. Auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 28,01 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen werden bei den Berechnungen mit 15,83 % bewertet.

62 Jahresbericht 2015

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Posten 5: Provisionserträge Rund 43 % der gesamten Provisionserträge stammen aus den für Dritte erbrachten Dienstleistungen für die Verwaltung und Vermittlung von Fondsanteilen, Versicherungen und Bausparverträgen, die Vermittlung von Immobilien sowie die Verwaltung durch­ laufender Kredite.

Posten 12: Sonstige betriebliche Aufwendungen Hierin ist folgender Einzelposten von Bedeutung enthalten: Sonderumlage an den SVN zur Reduzierung der Fremdfinanzierungen des Beteiligungsportfolios 1.964 TEUR

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge von Bedeutung Die periodenfremden Erträge und Aufwendungen von insgesamt 1.663 TEUR bzw. 1.270 TEUR entfallen im Wesentlichen auf folgenden Bereiche:

Posten 1 Zinserträge 775 TEUR Posten 8 Sonstige betriebliche Erträge 811 TEUR

Der aperiodische Zinsertrag (Posten 1) ergibt sich im Wesentlichen aus erhaltenen Vor- fälligkeitsentschädigungen, während die aperiodischen sonstigen betrieblichen Erträge (Posten 8) Auflösungserträge aus Rückstellungen darstellen.

63 Anhang in gekürzter Form

Sonstige Angaben

Organe der Sparkasse:

Verwaltungsrat:

Vorsitzender: Landrat Cord Bockhop

Mitglieder: Hans-Ulrich Püschel Edeltraud Dummeyer-Müller Hermann Dannhus Helmut Delle Axel Knoerig Rolf Kramer Rolf Lohmann Hans-Werner Schwarz Ortwin Stieglitz

Beschäftigtenvertreter: Klaus-Dieter Brockmann Mathias Peinz Thomas Stasik Anke Wiechers Barbara Apwisch

Vorstand: Vorstandsvertreter: Vorstandsvorsitzender: Im Falle der Verhinderung Ralf Finke wird der ­Vorstand vertreten durch:

Vorstandsmitglied: Martin Siemann Claus Nordsieck Michael Möhle

64 Jahresbericht 2015

Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:

männlich weiblich gesamt

Vollzeitbeschäftigte 138 81 219

Teilzeitbeschäftigte 14 112 126

152 193 345

Auszubildende 9 14 23

161 207 368

Diepholz, 10. Mai 2016

KREISSPARKASSE GRAFSCHAFT DIEPHOLZ VORSTAND

Finke Nordsieck

Der vollständige Jahresabschluss ist mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes versehen und wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

65 Bericht des Verwaltungsrates

Bericht des Verwaltungsrates

Über die Entwicklung der einzelnen lichen Bericht der Prüfungsstelle des Geschäftsbereiche und der wirtschaft­ ­Niedersächsischen Sparkassen- und lichen Verhältnisse ist der Verwaltungs- Giroverbandes Kenntnis genommen und rat vom Vorstand laufend unterrichtet daraufhin den Jahresabschluss 2015 in worden. Die Geschäftsführung wurde der geprüften Fassung festgestellt. In in geeigneter Weise überwacht. Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstandes wurde beschlossen, Die Prüfungsstelle des Niedersäch­ die Vorwegzuführung in Höhe von sischen Sparkassen- und Giroverbandes 1.500.000,00 EUR und den Bilanz­gewinn hat den Jahresabschluss und den Lage- in Höhe von 1.755.492,40 EUR der bericht für das Jahr 2015 geprüft. Sicherheitsrücklage zuzuführen.

Der Verwaltungsrat billigt den Lage­ Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand, bericht des Vorstandes für das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Geschäftsjahr 2015. Er hat von dem für die erfolgreiche Arbeit im Berichts- schriftlichen und zusätzlich vom münd- jahr.

Diepholz, 15. Juni 2016

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates

Bockhop Landrat

66

Kreissparkasse Grafschaft Diepholz Telefon (0 54 41) 9 10 Telefax (0 54 41) 91 51 99 [email protected] www.kreissparkasse-diepholz.de